Über die Reihe »Von Heimat zu Heimat – eine literarische Spurensuche«

Ab dem 12. Sep­tem­ber 2021 ver­öf­fent­li­chen wir wöchent­lich einen Text in unse­rer neuen Reihe »Von Hei­mat zu Hei­mat – eine lite­ra­ri­sche Spurensuche«.

Der Begriff Hei­mat ist eng mit natio­na­ler und regio­na­ler Iden­ti­tät ver­knüpft. In von Begrif­fen wie »wokeness« und »poli­ti­cal cor­rect­ness« gepräg­ten Dis­kur­sen hat er einen denk­bar schlech­ten Ruf. Er steht für Hei­mat­tü­me­lei, Rück­schritt­lich­keit oder Welt­ab­ge­wandt­heit. Der Tenor im Feuil­le­ton, ob in der »Zeit“, der »taz“ oder dem »nd«, will die Rede von »Hei­mat« getrost den Ewig­gest­ri­gen über­las­sen – »links ist da, wo keine Hei­mat ist«.

Lässt sich den rechts­kon­ser­va­ti­ven und rechts­ex­tre­men Grup­pie­run­gen, die ihn für sich zu beset­zen ver­su­chen, wirk­lich nichts ent­ge­gen­set­zen, das einen posi­ti­ven Anspruch und ein Recht auf Hei­mat in von Flucht, Ver­trei­bung und – erzwun­ge­ner, aber auch gewoll­ter – Migra­tion gekenn­zeich­ne­ten Zei­ten ent­wirft? Wo lässt sich Hei­mat erfah­ren? Lässt sich Hei­mat verorten?

In der Reihe »Von Hei­mat zu Hei­mat« geht es dem Thü­rin­ger Lite­ra­tur­rat nicht um eine Begriffs­klä­rung (die etwa im Sinne einer natio­na­len oder regio­na­len Abgren­zung nach außen zu ver­ste­hen ist), son­dern um eine lite­ra­ri­sche Spu­ren­su­che nach Hei­mat, Hei­mat­ver­lust, Hei­mat­ge­winn als Erfah­rungs- und Erlebnisraum.

Wir haben dafür 25 Autorin­nen und Autoren aus Thü­rin­gen, die zum Teil in Thü­rin­gen und zum Teil außer­halb Thü­rin­gens leben, gewon­nen, einen Text für unser Lang­zeit­pro­jekt „Lite­ra­tur­land Thü­rin­gen“ über Ihre Erfah­run­gen mit die­sem Erfah­rungs- und Erleb­nis­raum zu schreiben.

Eine Reihe des Thü­rin­ger Lite­ra­tur­ra­tes e.V. mit freund­li­cher Unter­stüt­zung der Kul­tur­stif­tung des Frei­staats Thüringen.

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Das Lang­zeit­pro­jekt »Lite­ra­tur­land Thü­rin­gen«, dem sich der Thü­rin­ger Lite­ra­tur­rat seit eini­gen Jah­ren ver­schrie­ben hat, trägt die Bezie­hung zwi­schen Land­schaft und Lite­ra­tur schon im Namen. Sie wird belegt durch bis­lang etwa 75 lite­ra­ri­sche Exkur­sio­nen und Spa­zier­gänge, die auf der Web­site www.literaturland-thueringen.de ihren Nie­der­schlag gefun­den haben und die sich allein oder unter kun­di­ger Füh­rung nach­wan­dern und nach­ge­hen lassen.

2015 frag­ten wir in einer Reihe nach »Dich­ters Wort an Dich­ters Ort«. 2017 kam das Begleit­pro­gramm zur Aus­stel­lung »Wan­der­lust oder Die Sehn­sucht nach dem Para­dies« hinzu, in des­sen Rah­men neben Wan­de­run­gen und Lesun­gen auch Texte ent­stan­den, die in der Rubrik »Lite­ra­tur und Land­schaft« nach­zu­le­sen sind. 2021 setz­ten sich Thü­rin­ger Schrift­stel­le­rin­nen und Schrift­stel­ler in der Reihe »Was­ser – Wald – Asphalt« damit aus­ein­an­der, wie sich unsere Lebens­räume ver­än­dern. Nicht zuletzt tra­gen die »Thü­rin­ger Antho­lo­gie« (2018) und die Samm­lung »Der Weg ent­steht im Gehen. Lite­ra­ri­sche Texte aus 100 Jah­ren Thü­rin­gen« (2020), dem ver­bin­den­den Gedan­ken von Lite­ra­tur und Land­schaft Rechnung.

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