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Thüringen im literarischen Spiegel
Karl Emil Franzos
Aus Anhalt und Thüringen, Rütten & Loening, Berlin 1903.
In Begleitung des düstern Würdenträgers, der nach Stadtilm wollte, kletterte ich im Arnstädter Bahnhof einige Treppen auf und nieder, bis das Perronchen erreicht war, von dem das Züglein ins Schwarzatal abgeht: alles klein und niedlich. Der Himmel begann sich aufzuklären, der Blick ins Geratal, das die Bahn auf einem Viadukt überschreitet, war hübsch, aber mich lockte die Gelegenheit, Näheres über die Weltanschauung eines Gerichtsvollziehers zu erfahren. Es kam jedoch nicht viel dabei heraus. »Einige zahlen«, sagte er gewichtig, »aber die meisten muß man pfänden.« Da er in Arnstadt geboren war, so fragte ich ihn, ob er die Marlitt persönlich gekannt habe. »Marlitt?« fragte er langgedehnt. »War das eine Geschäftsfrau?« Das konnte ich mit gutem Gewissen bejahen, ließ dann aber auch dies Thema fallen.
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