Anke Engelmann

Anke Engel­mann wurde 1966 in Wei­mar gebo­ren und wuchs in Erfurt auf. Nach dem Abitur am Eisen­acher Alt­spra­chen­gym­na­sium mit Inter­nats­un­ter­brin­gung arbei­tete sie als Deko­ra­teu­rin und Büh­nen­tech­ni­ke­rin am Schau­spiel­haus Erfurt und erlernte den Beruf der Möbel­pols­te­rin im Möbel­kom­bi­nat Neu­die­ten­dorf, wo sie sich nicht nur mit der den Men­schen ein­sei­tig for­dern­den Fabrik­ar­beit ver­traut machte, son­dern auch viel über das Leben an der Basis der DDR-Gesell­schaft lernte.

Nach dem Zusam­men­bruch der DDR stu­dierte sie an der Ber­li­ner Hum­boldt-Uni­ver­si­tät Ältere deut­sche Spra­che und ältere deut­sche Lite­ra­tur, ger­ma­nis­ti­sche Lin­gu­is­tik und euro­päi­sche Ethnologie.

Die wäh­rend des Stu­di­ums gewon­ne­nen Erkennt­nisse über Lite­ra­tur, Spra­che, Sozi­al­struk­tur und Kul­tur kamen ihr für ihre wei­tere Arbeit zugute. Nach dem Stu­dium absol­vierte sie eine jour­na­lis­ti­sche Aus­bil­dung, war Prak­ti­kan­tin, Volon­tä­rin und schließ­lich meh­rere Jahre fest­an­ge­stellte Jour­na­lis­tin einer über­re­gio­na­len gro­ßen Tages­zei­tung in Berlin.

2008 zog sie wie­der nach Thü­rin­gen, wo sie 2011 das Büro für ange­wandte Poe­sie in Erfurt grün­dete, das sich als Anlauf­punkt für Schrei­bende ver­steht, die Ori­en­tie­rung und Unter­stüt­zung beim lite­ra­ri­schen Schrei­ben suchen. Seit die­ser Zeit arbei­tet sie mit ent­spre­chen­der Qua­li­fi­zie­rung als Leh­re­rin und Kurs­lei­te­rin für krea­ti­ves Schrei­ben in ver­schie­de­nen Thü­rin­ger Städ­ten. Dane­ben ist sie aus­ge­bil­dete Leh­re­rin für Alpha­be­ti­sie­rung und für Deutsch als Fremdsprache.

Neben ihrer Arbeit als Dozen­tin ist sie als Schrift­stel­le­rin, Lek­to­rin und Her­aus­ge­be­rin tätig. Sie hat eine Reihe von ein­drucks­vol­len Sozi­al­re­por­ta­gen ver­öf­fent­licht, die über den Tag hin­aus Bestand haben. Stell­ver­tre­tend für andere sei eine ein­drucks­volle Repor­tage über Mat­thias Ver­naldi genannt, der als Kör­per­be­hin­der­ter unter äußerst schwie­ri­gen Bedin­gun­gen in DDR-Hei­men auf­wuchs und spä­ter ein Leben in Ber­lin wählte, das er allen ärzt­li­chen Pro­gno­sen zum Trotz selbst­be­stimmt lebt.

In ihren Erzäh­lun­gen setzt sich Anke Engel­mann mit der Beschaf­fen­heit unse­rer Gesell­schaft aus­ein­an­der. Jen­seits von Zuschrei­bun­gen hier DDR, da Bun­des­re­pu­blik inter­es­siert sie sich dafür, wie die Men­schen leben, wel­che Umstände sie zu dem machen, was sie sind. Vor allem inter­es­sie­ren sie Men­schen, die mit den gesell­schaft­li­chen Umstän­den in Kon­flikt gera­ten, deren Leben nicht so ver­läuft, wie es die Gesell­schaft viel­leicht erwar­tet, die schei­tern oder sich kon­se­quent Frei­räume suchen, die ihnen ein Leben nach ihren Vor­stel­lun­gen ermög­licht. 2021 erschien ihr Erzähl­band »Eia­po­peia im Pren­zel­berg« in der Edi­tion Schwarz­druck.

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