Reiner Kunze

Rei­ner Kunze wurde 1933 als Sohn eines Berg­ar­bei­ters in Oels­nitz im Erz­ge­birge gebo­ren. Ab 1951 begann Kunze ein Stu­dium der Phi­lo­so­phie und der Jour­na­lis­tik an der Karl-Marx-Uni­ver­si­tät in Leip­zig, das er 1955 mit einem Staats­examen been­dete. Danach arbei­tete er bis 1959 als wis­sen­schaft­li­cher Assis­tent im »Roten Klos­ter«, an der Jour­na­lis­ti­schen Fakul­tät der Karl-Marx-Uni­ver­si­tät in Leip­zig, bis er seine Stelle auf­grund poli­ti­scher Aus­ein­an­der­set­zun­gen kün­digte. Anschlie­ßend war Kunze drei Jahre als Schlos­ser tätig.
Seit 1962 arbei­tet Rei­ner Kunze als frei­be­ruf­li­cher Schrift­stel­ler. Mit sei­ner aus Tsche­chien stam­men­den Frau lebte er in Greiz. Durch seine Frau kam Kunze in inten­si­ven Kon­takt mit tsche­chi­schen Künst­lern. Kunze über­setzte Gedichte von über sech­zig tsche­chi­schen und slo­wa­ki­schen Dichtern.
Als Rei­ner Kunze 1968 aus der SED aus­trat, legte die Staats­si­cher­heit eine Akte mit dem Deck­na­men »Lyrik« über ihn an. Für Kunze wurde es zuneh­mend schwie­ri­ger, seine Werke in der DDR zu ver­öf­fent­li­chen. Bis 1974 schrieb er unter den Pseud­ony­men »Jan Kunz« und »Alex­an­der Lud­wig« Rezen­sio­nen für die Zei­tung »Wochen­post«.
Als Rei­ner Kunze 1976 den Pro­sa­band »Die wun­der­ba­ren Jahre«, in dem er die DDR kri­ti­siert, in der Bun­des­re­pu­blik ver­öf­fent­lichte, wurde er in Wei­mar aus dem DDR-Schrift­stel­ler­ver­band aus­ge­schlos­sen, was gleich­be­deu­tend mit einem Berufs­ver­bot war. Im April 1977 stellte Kunze einen Antrag auf Aus­bür­ge­rung, um einer Haft­strafe zu ent­ge­hen. Bereits wenige Tage spä­ter sie­delte er mit sei­ner Fami­lie in die Bun­des­re­pu­blik über.
In den Jah­ren 1998 und 1999 war Rei­ner Kunze Gast­do­zent für Poe­tik an der Uni­ver­si­tät Mün­chen. Rei­ner Kunze lebt als freier Schrift­stel­ler in Erlau bei Passau.

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