1760 Bauerbach
1809 Wiesbaden
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Biografie auf der Website der Stadt Wiesbaden
Marie K. Gentzel
Thüringer Literaturrat e.V.
Wilhelm von Wolzogen wurde 1760 in Bauerbach bei Meiningen geboren. Gemeinsam mit Friedrich Schiller studierte er an der Militärakademie Stuttgart und widmete sich dem Hauptfach Architektur. Mit dem Dichter stand er in engem freundschaftlichem Verhältnis. Unter anderem ließ Schiller ihn sein Frühwerk »Die Räuber« kommentieren und meinte Wenn es bei Dem durchdringt, dann ist es gewiß tüchtig.
1788 trat Wolzogen seine erste Reise nach Paris an, um seine zeichnerischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Er erlebte unmittelbar den Ausbruch der französischen Revolution und hielt die Erlebnisse in lebendigen Tagebuchaufzeichnungen fest. In seinen Schriften wird deutlich, wie entsetzt er über die Brutalität war, mit der jener französische „Pöbel“ vorging. Dennoch brach Wolzogen 1793 ein zweites Mal nach Paris auf, diesmal als Diplomat im Dienste der Herzogs Carl Eugen von Württemberg. Er nahm an der Sitzung des französischen Revolutions-Konvents teil, auf dem man Ludwig XVI. zum Tode verurteilte.
1794 war Wolzogen zurück in Bauerbach und heiratete die derzeit vielgelesene Schriftstellerin Caroline von Lengenfeld. Die Familie Wolzogen siedelte nach Weimar. Wolzogens Interessen und Fähigkeiten waren ungemein weit gefächert. Statt Architektur hätte er gern auch Jura studiert, beschäftigte sich daneben aber ebenso eingehend mit Arithmetik, Mineralogie, Bergbaukunde, Trigonometrie, Landwirtschaft und Naturgeschichte. Dementsprechend ist es wohl nicht verwunderlich, dass er auch Freundschaft mit dem ähnlich vielfältig veranlagten Goethe schloss. An dessen Seite führte er lange Zeit das Weimarer Geheime Consilium. Als Gesandter des Herzogs Karl August reiste er wiederholt nach St. Petersburg. 1807 erkrankte Wilhelm von Wolzogen schwer. An einer Knochenkrankheit starb er am 17.12.1809 in Wiesbaden.
Abb.: Gemälde von Louise Seidler, Privatarchiv Christoph von Wolzogen. Mit freundlicher Genehmigung von Christoph von Wolzogen.
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