Biboknirpse – Leseprojekt für Eltern und Kindern zwischen 1 und 3 Jahren
Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat laden wir Eltern/Großeltern mit Kindern im Alter von ein bis drei Jahren zu den Biboknirpsen in die Ernst-Abbe-Bücherei Jena ein.
Mit Fingerspielen, Reimen, Liedern und Büchern wird für die Kleinsten in unserem Vorleseraum ein etwa halbstündiges Programm geboten.
Die Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Wohnen ist ein komplexes Phänomen. Vom Hausen in einfachsten Verhältnissen bis zum royalen Residieren erfüllt es die menschlichen Grundbedürfnisse von Schutz und Sicherheit. Zugleich reflektiert die Art, wie Menschen wohnen, ihr kulturelles Selbstverständnis und ihre soziale Zugehörigkeit.
Das ästhetische Ausstatten der Wohnung, das Anwenden von Haushaltstechniken, das Pflegen von Beziehungen – stets müssen sich die Wohnenden in irgendeiner Form verhalten. Bereits um 1800 erforderte dies in Weimar und anderswo eine gewisse Kreativität und Lebenskunst.
Welche Personen wirkten damals bei einer großen Wäsche mit? Wie ging Goethe mit einer eigenwilligen Köchin um? Wie lebten junge Menschen in sozialen Einrichtungen? Mal augenzwinkernd, mal ernst öffnet die sozialhistorisch orientierte Ausstellung verschiedene Türen, um Einblicke in den spannenden Wohnalltag jener Zeit zu gewähren.
Begleitprogramm
22. Juni, 17 Uhr
Erzähltes Wohnen um 1800
Vortrag von Dr. Norbert Wichard (Bonn)
ABS – Auf Baumbachs Spuren.
Revolutionsoper Lohengrin? Die Weimarer Uraufführung 1850 zwischen politischer Botschaft und romantischer Verklärung
Vortrag von Tom Adler, Weimar.
Rechte Kontinuitäten: Rassismus und Neonazismus in Deutschland seit 1945. Eine Dokumentation.
Vortrag und Buchvorstellung von Harry Waibel mit anschließender Diskussion
Kooperationsveranstaltung zus. mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
Der Historiker Harry Waibel dokumentiert die politischen Entwicklungen in Ost- und Westdeutschland nach 1945 in Bezug auf Rassismus, Neonazismus und Rechtsextremismus sowie deren Kontinuitäten. In beiden deutschen Staaten wurden auf vielfache Weise die Massenmorde der Nationalsozialist:innen verleugnet und verdrängt. Sowohl in der sozialistischen als auch in der kapitalistischen Gesellschaft und ihren staatlichen Institutionen wirkten subkutan rassistische, neonazistische und antisemitische Einstellungen kontinuierlich fort. Gegenüber Menschen fanden sie in Form von persönlichen Angriffen ihre Zuspitzung und ihren Ausdruck.
Seit dem Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) zur Bundesrepublik Deutschland (BRD) am 3. Oktober 1990 bis April 2022 haben unzählige rechte Gewalt- und Propagandastraftaten stattgefunden. Harry Waibel legt nach intensiven Recherchen mit diesem Band eine umfangreiche Dokumentation der tödlichen Angriffe auf Menschen vor. Allein in diesem Zeitraum wurden über 400 Männer, Frauen und Kinder von mutmaßlich rechten Täterinnen und Tätern getötet. Nicht von allen Opfern konnten die Namen ermittelt werden, aber sie und die namentlich Bekannten sollen auf keinen Fall in Vergessenheit geraten. Dies möchte diese Dokumentation erreichen. Waibels zeithistorische Forschungsarbeiten zum Verlauf und zu den Ursachen von Neonazismus, Rassismus und Antisemitismus sind zudem wichtig, um die Entwicklung des gegenwärtigen Rassismus und Neonazismus in Deutschland in ihrer Komplexität und Komplementarität zu verstehen.
Harry Waibel, geb. 1946 in Lörrach, lebt und arbeitet seit 1990 als Historiker und Publizist in Berlin. Waibel ist im Bereich Rechtsextremismus einer der kenntnisreichsten Experten Deutschlands.
Moderation: Julian Kusebauch, Landeszentrale für politische Bildung Thüringen.
Papiertheater mit Liedern zur Hakenharfe von Ulrike Richter:
„Heinrich Heine: Atta Troll. Ein Sommernachtstraum.“
Rising Stars: Vielversprechende Debüts aus dem Frühjahr 2023
Moderation: Mona Ameziane
Moderatorin, Autorin und Journalistin Mona Ameziane begrüßt zwei vielversprechende Debütautorinnen: Wer überrascht? Warum und wie? Und was sind die heißesten Titel und Themen des Literatur-Frühjahrs 2023? Dieser Abend aus der Reihe »YOUR PLACE TO READ – die Leipziger Buchmesse on Tour« steht ganz im Zeichen von zwei literarischen Newcomerinnen, von denen Sie mit Sicherheit noch viel hören werden.
Caroline Schmitt, Jahrgang 1992, studierte Journalismus an der University of the Arts London. Sie lebt in Berlin und arbeitet als freie Journalistin für Deutsche Welle, ZDF und funk. LIEBEWESEN ist ihr erster Roman.
Caroline Wahl wurde 1995 in Mainz geboren und wuchs in der Nähe von Heidelberg auf. Sie hat Germanistik in Tübingen und Deutsche Literatur in Berlin studiert. Danach arbeitete sie in mehreren Verlagen. ›22 Bahnen‹ ist ihr Debütroman. Caroline Wahl lebt in Rostock.
Senior*innentreff / Erzählcafé
Gespräche über Arnstadt was war, ist und sein könnte bei Kaffee und Getränken.
Die Thüringer Autorin Ingrid Annel stellt im Rahmen einer Leseveranstaltung, ihr Buch »Jonna im Labyrinth der Zeit« vor.
Die Bibliothek am Domplatz lädt mit Ingrid Annel und ihrem Jugendbuch »Jonna im Labyrinth der Zeit« alle interessierten Jugendlichen und Erwachsene zur Autorenlesung im Rahmen der Lesereihe »Auf heimatlichen Wegen« ein.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Klaus-Dieter Stork, Jonas Wollenhaupt: Der Mythos vom unpolitischen Fußball
Profiteure internationaler Sportveranstaltungen behaupten stets, man habe Politik und Sport voneinander zu trennen. Angesichts der Fußball-WM in Katar räumen Klaus-Dieter Stork und Jonas Wollenhaupt mit dem Mythos vom „unpolitischen“ Fußball auf. Sie erinnern an den wilden Fußball in England und Italien, ans Kicken im kaiserlichen Deutschland, an den Kampf von Frauen für ihren Sport, an brasilianische Legenden wie Arthur Friedenreich, an den Fußballfan Dmitri Schostakowitsch und „die linke Hand Gottes“.
Klaus-Dieter Stork, studierte Soziologie, Sozialpsychologie, Politik und Pädagogik. Stork war Büroleiter und Persönlicher Referent des Kulturdezernenten in Frankfurt am Main sowie Fachbereichsleiter und Kulturmanager der Stadt Hanau.
Jonas Wollenhaupt hat 2009 sein Diplom in Politikwissenschaft gemacht und 2018 seine Promotion in Soziologie abgeschlossen. Er ist seit 2010 als Wissenschaftsjournalist tätig.
Universität Erfurt/ KIZ – Kommunikations- und Informationszentrum in Erfurt:
Zum ersten Mal organisieren die Universität Erfurt, der Highslammer e.V und die Erfurter Herbstlese e.V. gemeinsam den HörsaalSlam Erfurt. Im Hörsaal 1 im KIZ der Uni treten die Slam Poets auf die Bühne, auf der sonst nur die Professorinnen und Professoren stehen dürfen. Lokale, regionale und internationale Stars der Szene werden sich das Mikrofon in die Hand geben.
In Kooperation mit dem Highslammer e.V. und der Universität Erfurt.
Other Writers: Lesung & Gespräch mit Katharina Bendixen & Sibylla Vričić Hausmann
Der Themenkomplex rund um Elternschaft und Sorgearbeit ist nicht zuletzt durch die Pandemie der vergangenen drei Jahre verstärkt in den gesellschaftlichen Fokus gerückt. Auf dem Blog der Other Writers-Community setzen sich Autorinnen und Autoren mit seinen mannigfaltigen Aspekten auseinander: Es geht u.a. um die Vereinbarkeit von Sorgearbeit und kreativem Output, um den Einfluss von Elternschaft auf literarische Themen, aber auch um die Organisation des Alltags mit Kindern oder die tradierten Rollenbilder und deren (möglichen) Wandel.
Auf Burg Ranis haben wir am 20. April zwei der Initiatorinnen des Projekts zu Gast: Katharina Bendixen und Sibylla Vričić Hausmann.
Musikalisch begleitet wird der Abend von der Sängerin/Songwriterin Goldfuchs.
Moderation: Romina Nikolić
Zu den Akteurinnen:
Katharina Bendixen, geboren 1981 in Leipzig, studierte Buchwissenschaft und Hispanistik in Leipzig und Alicante und lebt mit ihrer Familie in Leipzig. Sie übersetzt Kinder- und Jugendbücher aus dem Englischen und rezensiert u.a. für die junge Welt. Sie ist Vorstandsmitglied des Sächsischen Literaturrats e.V. und Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.
Zuletzt erschien ihr Jugendroman „Taras Augen“ (Mixtvision, 2022), der mit dem Lesekompass der Leipziger Buchmesse und dem Klima-Buchtipp der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur ausgezeichnet wurde
Sibylla Vričić Hausmann, 1979 in Wolfsburg geboren, studierte Literaturwissenschaften, Linguistik und Philosophie in Münster und Berlin. Ein zweites Studium absolvierte sie am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sie veröffentlichte Gedichte, Essays, Wissenschaftliches und Kurzprosa.
Zuletzt erschien ihr Lyrikband „meine Faust“ (Kookbooks 2022), in dem sie die Rolle der Mutter als zentrales Thema setzt.
Goldfuchs, das ist die Singer-Songwriterin Maren Beljan. Beljans Texte adressieren die Poesie des menschlichen Alltags – aber auch das Mystische, Magische der Natur. Ihre Stimme ist mal tief und verrucht, mal kristallklar und leuchtend, die Musik mal treibend, energisch, mal verträumt, melancholisch.
Karten gibt es an der Abendkasse und in unserem Ticketshop.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V. mit Förderung der Partnerschaft für Demokratie im Saale-Orla-Kreis
Christoph Hein: Unterm Staub der Zeit
Eröffnung der LESARTEN 2023
Moderation: Hasko Weber (DNT)
Der vierzehnjährige Daniel kommt 1958 aus seiner ostdeutschen Heimatstadt, wo ihm als Pfarrerssohn das Abitur verwehrt wird, nach Berlin. Er zieht in ein Schülerheim in Grunewald, wo er auch das Gymnasium besucht, und lebt sich in der neuen Umgebung rasch ein. Mit seinen Zimmergenossen – die alle, wie er, aus der DDR stammen – drückt er nicht nur die Schulbank, sondern sie erkunden gemeinsam die Stadt: Als Zeitungsverkäufer ziehen sie allabendlich durch die Kneipen, und wenn das Essen im Schülerheim allzu fade schmeckt, geht es auf eine Erbsensuppe in Aschingers »Stehbierhalle«. Sie erleben den Erweckungsprediger Billy Graham, der die Massen im Tiergarten in Verzückung versetzt, und Bill Haley, der den Sportpalast zum Kochen bringt. Der Regisseur und Liedermacher Wenzel über den Roman Unterm Staub der Zeit: »In Zeiten, da Ost und West noch mehr als zwei Himmelsrichtungen waren, geschah es, dass unliebsame Schüler oder Kinder von unliebsamen Eltern im Osten Deutschlands nicht das Abitur machen durften. Mit allerlei Geschick wurde ihnen in Westberlin ein alternativer Gymnasialplatz organisiert. Der Zusammenprall der beiden Weltreiche geschah nun im Internat, in der Klasse und den Kinosälen. Davon und von der Absurdität dieser Geschichte erzählt der Roman.«
Christoph Hein wurde am 8. April 1944 in Heinzendorf/Schlesien geboren. Nach Kriegsende zog die Familie nach Bad Düben bei Leipzig, wo Hein aufwuchs. Ab 1967 studierte er an der Universität Leipzig Philosophie und Logik und schloss sein Studium 1971 an der Humboldt Universität Berlin ab. Von 1974 bis 1979 arbeitete Hein als Hausautor an der Volksbühne Berlin. Der Durchbruch gelang ihm 1982/83 mit seiner Novelle Der fremde Freund / Drachenblut. Hein wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Uwe-Johnson-Preis und Stefan-Heym-Preis. Seine Romane sind Spiegel-Bestseller.
Eine Veranstaltung von LESARTEN in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung.
Shakespeare-Tage in Weimar zum 400. Geburtstag des First Folio und Verleihung des Shakespeare Preises an Birgit Minichmayr
DO N N E R S T A G , 2 0 . A P R I L
19.30 Eröffnung des Literaturfestivals LESARTEN
CHRISTOPH HEIN: U n t e r m S t a u b d e r Z e i t
Lesung und Gespräch
Moderation: Hasko Weber
F R E I T A G , 2 1 . A P R I L
ERÖFFNUNG
15.00 Musikalischer Auftakt
Aurelia Streichquartett
Grußwort des Oberbürgermeisters der Stadt Weimar
PETER KLEINE
Grußwort der Präsidentin der Deutschen Shakespeare-
Gesellschaft CLAUDIA OLK
ERÖFFNUNGSVORTRAG (engl.)
MICHAEL WITMORE (Washington D.C.)
The First Folio and the Creation of the Folger
Shakespeare Memorial Library
Einführung: Claudia Olk
16.30 Kaffeepause
17.00 Vortrag ( d t . )
SIBYLLE BAUMBACH (Stuttgart)
“ My l i b r a r y / Was d u k e d o m l a r g e e n o u g h ” :
Von ‚ H a g – S e e d ‘ b i s T w i t t e r a t u r e –
S h a k e s p e a r e s B u c h w e l t e n h e u t e
Einführung: Roland Weidle
19.00 Filmvorführung
O p h e l i a
R: Claire McCarthy, USA/GB 2018, 107 Minuten
OmdU
19.30 Weimarer Bibliothekstour Teil 1 :
(Achtung: diese Veranstaltung findet in der Universitätsbibliothek statt!)
Besichtigung der Bibliothek der Bauhaus-Universität Weimar
Ausklang im Gewölbekeller der Stadtbücherei Weimar
S A M S T A G , 2 2 . A P R I L
8.30 Morgenspaziergang zum Shakespeare-Denkmal
Treffpunkt: Herzogin Anna Amalia Bibliothek
9.30 Vortrag ( e n gl . )
EMMA SMITH (Oxford)
Shakespeares Book in the Libraries of the Wo r l d
Einführung: Isabel Karremann
10.30 Kaffeepause
Buchpräsentation “Shakespeare and Beckett. Restless
Echoes” von Claudia Olk
11.00 Vortrag ( e n gl . )
SARAH NEVILLE (Columbus)
Reading Shakespeare ; Shakespeares Reading
Einführung: Felix Sprang
12.00 Vortrag ( d t . )
MICHAEL KNOCHE (Weimar)
Die Weimarer Shakespeare – Bibliothek
und ihre Nutzer
Einführung: Anne Enderwitz
parallel: 11.00 – 13.00
Shakespeare Seminar (engl.)
Shakespeares Libraries
mit Beiträgen von Susan Arndt, Silvia Bigliazzi, Marlene
Dirschauer, Tomás Aurelio Muñoz Pinilla, Paul Smith,
Tim Sommer und Emanuel Stelzer
Moderation: Lukas Lammers und Kirsten Sandrock
13.00 Mittagspause
14.30 Vortrag ( engl . )
CARL A BARICZ (New Haven)
New World Tempests: Dating Shakespeares
Late Play from the Eighteenth – Century
Library to the Modern Special Collections
Repository
Einführung: Bettina Boecker
15.30 Vortrag ( dt . )
EVA VON CONTZEN (Freiburg)
Unpacking Shakespeares Library
Einführung: Kirsten Sandrock
parallel: 14.30 – 16.00
Forum Shakespeare & Schule
mit PATRICK SPOTTISWOODE (London)
The Shakespeare First Folio: Why the Fuss?
Moderation: Maria Eisenmann und Vanessa Schormann
16.30 Kaffeepause
17.15 Podiumsgespräch
(Achtung: diese Veranstaltung findet in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek / Kubus statt!)
Die Bibliothek als zivilisierender Ort
mit Reinhard Laube (Direktor der HAAB), Milena Pfafferott
(Vorsitzende des Thüringer Landesverbandes im Deutschen
Bibliotheksverband), Frank Simon-Ritz (Direktor der Bibliothek
der Bauhaus-Universität), Gudrun Leinhos (Stellvertretende
Leiterin der Stadtbibliothek Weimar), Josephine Liebermann
(Resort Kinderbibliothek und Kooperation mit Schulen
der Stadtbibliothek Weimar)
Moderation: Anne Enderwitz und Felix Sprang
19.00 Weimarer Bibliothekstour Teil 2 :
Kuratorinnenführung durch die Sonderausstellung
klassisch konsumieren – Bertuch und das Journal
des Luxus und der Moden
Einblicke in die „Shakespeare-Sammlung Dieter Mehl“
19.00 Filmvorführung
Syndrom Hamleta / Das Hamlet Syndrom
R: Elwira Niewiera & Piotr Rosołowski, D/PL 2022
85 Minuten, OmdU
S O N N T A G , 2 3 . A P R I L
9.00 – 10.30 Mitgliederversammlung Shakespeare-Gesellschaft
1. Bericht der Präsidentin
2. Bericht des Schatzmeisters
3. Aussprache über die Arbeit der Gesellschaft
4. Vorstandswahl
11.00 – 12.30
Verleihung des Martin-Lehnert-Preises und Festvortrag (engl.)
BRIAN CUMMINGS (York)
The Act of Reading in Shakespeare
Einführung: Claudia Olk
14.00 Verleihung des Shakespeare-Preises
an BIRGIT MINICHMAYR
(Achtung: diese Veranstaltung findet im Foyer des Deutschen Nationaltheaters Weimar statt!)
Während der gesamten Tagung im Saalcafé:
Shakespeares Libraries – eine Bildschirmpräsentation
erstellt von Studierenden der Ruhr-Universität Bochum
Tickets
Kinokarten:
Eintritt: 7,-/ ermäßigt* 5,- Euro
*SchülerInnen, Studierende, Auszubildende, Wehr- und Zivildienst-
leistende, ALG II-EmpfängerInnen und Schwerbeschädigte
Reservierung mit der Tagungsanmeldung
Kinokarten-Kauf nur am Tag der Vorstellung ab 30 Minuten
vor Beginn im Kino mon ami
LESARTEN am Donnerstag:
Eintritt: 15,-/ ermäßigt* 8,- Euro
*SchülerInnen, Studierende, Auszubildende, Wehr- und Zivildienst-
leistende, ALG II-EmpfängerInnen, Schwerbeschädigte und Senioren
Kartenkauf über die Tourist-Information Weimar
Ticket-Hotline: 03643–745 745 (telefonische Kreditkartenzahlung
möglich) tourist-info@weimar.de
Bücher-Wochenende in der Weimarer LiteraturEtage
Die Eckermann Buchhandlung und die Literarische Gesellschaft Thüringen e. V. laden Sie zu einem besonderen Event ein.
Am Abend begrüßen wir Sie zu Prosecco, Wein und vielen weiteren Getränken sowie einem köstlichen Abendbuffet, stellen aktuelle Literatur, große Klassiker und echte Geheimtipps vor und laden Sie ein, mit uns und anderen Lesern ins Gespräch zu kommen.
Mitarbeiter und Gäste der Buchhandlung um Johannes Steinhöfel stellen Ihnen ihre Empfehlungen vor. Wir lassen uns nicht von Bestsellerlisten leiten, sondern von unseren persönlichen Sympathien. Ebenso empfehlen wir auch Bücher für unsere jungen und jüngsten Leser.
Dazu verwöhnen wir Sie mit ausgesuchten Spezialitäten und natürlich unserem fair gehandelten Weimar-Kaffee.
Begrenzte Plätze, sichern Sie sich Ihre Karte!
Beginn: 18:00 Uhr, Einlass: 17:30 Uhr
Anmeldung über die Eckermann-Buchhandlung.
Unkostenbeitrag für Buffet & Getränke: 39,00 Euro
Eine Veranstaltung der Eckermann-Buchhandlung in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.
Der Thüringer Autor Frank Esche liest aus seinem Buch „Thüringer Mord-Pitaval“
In den drei Bänden »Thüringer Mord-Pitaval« wird von wahren in Thüringen verübten historischen Kapitalverbrechen aus der Zeit von 1606 bis 1968 berichtet. Hierbei werden spannend historische Kenntnisse über familiäre und psychologische Hintergründe der Taten vermittelt, Tatabläufe und Gerichtsverhandlungen rekonstruiert sowie Bilder der unterschiedlichen Klassen und Gesellschaften sowie deren Rechtssysteme gezeichnet. Dutzende Kriminalakten aus allen sechs thüringischen Staatsarchiven wurden ausgewertet. Die Schilderung der Taten aus mehreren Jahrhunderten, deren Aufklärung, die Begründung der Urteile sowie die Verhängung und Vollstreckung von Todesstrafen gewähren einen tiefen Einblick in die historische und soziale Situation vergangener Jahrhunderte.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Und jetzt kommt das Beste! Schlimme Geschichten 1993 – 2023
Lesung mit dem Autor und Entertainer André Kudernatsch
Mit Büchern wie „Du wirst nicht alt im Thüringer Wald“ oder „Das Beste an Erfurt ist die Autobahn nach Jena“ hat sich Kultkomiker Kudernatsch in Thüringen viele Freunde und ein paar Feinde gemacht. Seit 30 Jahren tingelt er umher und trägt überall seine Geschichten und Gedichte vor. Meistens zieht er rasch weiter. Deutschlands einziger Wurst-Poet ist er obendrein und dichtet jede Kuh in Grund und Boden – oder in die Fleischtheke: „Salamibrot, Salamibrot – ein Rindvieh ist deswegen tot.“ Nun holt er die alten Schinken heraus, die kratzigsten Kamellen und die ruppigsten Reime. Für ein „Best of“, auf welches dieses Land schon immer gewartet hat. Das wird eine Lesung, die rund und bunt ist: Ein Mix aus Heinz Erhardt und Oliver Kalkofe. Ja, schlimmer geht’s immer!
Begleitet wird Kudernatsch von dem Pianisten Andreas Groß. Er ist der Einzige, der es länger mit ihm ausgehalten hat. Groß versinkt immer sehr in seinem Klavier und musste deshalb schon mehrfach nach den Auftritten freigesägt werden.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Christoph Hein: Unterm Staub der Zeit
Der vierzehnjährige Daniel kommt 1958 aus seiner ostdeutschen Heimatstadt, wo ihm als Pfarrerssohn das Abitur verwehrt wird, nach Berlin. Er zieht in ein Schülerheim in Grunewald, wo er auch das Gymnasium besucht, und lebt sich in der neuen Umgebung rasch ein. Mit seinen Zimmergenossen – die alle, wie er, aus der DDR stammen – drückt er nicht nur die Schulbank, sondern sie erkunden gemeinsam die Stadt: Als Zeitungsverkäufer ziehen sie allabendlich durch die Kneipen, und wenn das Essen im Schülerheim allzu fade schmeckt, geht es auf eine Erbsensuppe in Aschingers »Stehbierhalle«. Sie erleben den Erweckungsprediger Billy Graham, der die Massen im Tiergarten in Verzückung versetzt, und Bill Haley, der den Sportpalast zum Kochen bringt.
Der Regisseur und Liedermacher Wenzel über Christoph Heins Roman Unterm Staub der Zeit: »In Zeiten, da Ost und West noch mehr als zwei Himmelsrichtungen waren, geschah es, dass unliebsame Schüler oder Kinder von unliebsamen Eltern im Osten Deutschlands nicht das Abitur machen durften. Mit allerlei Geschick wurde ihnen in Westberlin ein alternativer Gymnasialplatz organisiert. Der Zusammenprall der beiden Weltreiche geschah nun im Internat, in der Klasse und den Kinosälen. Davon und von der Absurdität dieser Geschichte erzählt der Roman.«
Moderation: Frank Quilitzsch
Christoph Hein wurde in Heinzendorf/Schlesien geboren. Nach Kriegsende zog die Familie nach Bad Düben bei Leipzig, wo Hein aufwuchs. Ab 1967 studierte er an der Universität Leipzig Philosophie und Logik und schloss sein Studium 1971 an der Humboldt Universität Berlin ab. Von 1974 bis 1979 arbeitete Hein als Hausautor an der Volksbühne Berlin. Der Durchbruch gelang ihm 1982/83 mit seiner Novelle Der fremde Freund / Drachenblut.
Hein wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Uwe-Johnson-Preis und Stefan-Heym-Preis. Seine Romane sind Spiegel-Bestseller.
Schiller ließ sich von der Mythologie inspirieren und vom Wein beleben. Wie fruchtbar dies für die Literatur war, lässt sich u. a. im Punschlied nachlesen. An diesem Abend gibt es aber nicht nur Anekdoten über Schillers Weinkonsum und dessen Genussfreude, sondern auch eine Weinverkostung.
Unter fachkundiger Expertise eines Sommeliers werden fünf verschiedene Weine gereicht und probiert. Riechen, schmecken, genießen stehen dabei im Fokus. Und zwischen den einzelnen Verkostungen werden Geschichten rund um den Wein erzählt. Kleine Exkurse in die antiken Weintraditionen fehlen dabei ebenso wenig, wie Geschichten über Dionysos, den Gott des Weines, und natürlich Schiller.
Begrenzte Teilnehmerzahl! Um Voranmeldung wird gebeten.
Volle Fahrt ins Abenteuer
Das größte Lesefest für Kinder in Erfurt sind natürlich die Kinderbuchtage, aber gleich danach kommt auch schon der Welttag des Buches, der auf der ganzen Welt gefeiert wird.
Am 23. April ist es wieder soweit – mit Lesungen und Aktionen rund um die schönste Nebensache der Welt, das Lesen. Zusammen mit den Erfurter Stadtwerken und dem cbj Verlag haben wir uns etwas ganz Besonderes ausgedacht: Wir verschenken Bücher! Nicht fünf oder zehn, sondern 1.000 Exemplare! Und wir bringen sie auch ganz in eure Nähe, denn wir verteilen sie in den Erfurter Stadtbahnen 1, 3 und 5 einfach so, mit einem Programmflyer für die Kinderbuchtage.
Das Welttags-Buch ist in diesem Jahr „Volle Fahrt ins Abenteuer“ von Katharina Reschke und Illustrationen von Timo Grubing:
Wo bitte liegt Käseklo? Elani und ihr Cousin Flo verbringen die Ferien auf dem Aussteigerhof von Oma Sanne in Brandenburg. Doch anstelle von Ziegenmist und Langeweile erwartet die beiden ein spannender Roadtrip bis nach Usedom. Und zwar mit Kutsche, denn Oma Sanne ist Zukunftserfinderin und setzt sich für die Umwelt ein. Zusammen mit dem Nachbarsjungen Tan wollen sie an der Ostsee nach einen Familienschatz suchen. Werden es die vier Abenteuerlustigen ganz ohne technische Hilfsmittel bis ans Meer schaffen?
Die 25. Erfurter Kinderbuchtage finden vom 3. bis 17. Juni 2023 statt.
Der Kartenvorverkauf startet am 12. April 2023. Karten gibt es ab diesem Zeitpunkt in der Buchhandlung Peterknecht. Reservierungen sind möglich – Karten werden 10 Tage lang reserviert.
„Auswege“ – Zukunft Denken mit Daniela Dahn und Fabian Scheidler
Gesprächsrunde mit offener Diskussion moderiert von Julia Pöhlmann
„Kritisieren heißt: sich verantwortlich fühlen. Gerade wenn wir bereit sind, die permanenten Unzulänglichkeit als den Zustand anzunehmen, der uns gegeben ist, sollten wir nicht so tun, als wäre das nichts. Wer nie versucht hat, sich einzumischen, soll nicht behaupten, es ginge nicht.“ Daniela Dahn
Krisen begleiten die gesellschaftliche Entwicklung schon immer, aber in den letzten 3 Jahren dominieren sie unsere Gesellschaft. „Schlittern“ wir durch unseren Lebens- und Wirtschaftsstil in diese Krisen, werden sie durch eine Verhärtung der Positionen beschleunigt oder werden sie sogar befeuert, da es immer politische und wirtschaftliche Krisengewinner gibt?
Die aktuellen Krisen führen zu einem Verlust dessen, was uns wertvoll ist und was wir für eine scheinbar feste Basis hielten: Vielfalt der Meinungen, Respekt im Umgang, uneingeschränkte Geltung demokratischer Spielregeln. Es ist zum einen ein Gefühl des unkontrollierten Verlusts; eines Abgetragenwerdens dieses Fundaments, zum anderen eine Beobachtung des aktiven Abbaus durch Regierungen und Medien.
Auf der Strecke bleiben Aufarbeitung, Empathie und Vieldeutigkeit, die der Krisenmodus nicht zulässt. Meinungskorridore werden enger, verbale Tabubrüche häufen sich.
Daniela Dahn und Fabian Scheidler zeigen mögliche Auswege: aus dem diffusen Gefühl, dass „etwas nicht stimmt“ und aus der Resignation. Auswege durch scharfe Analysen, persönlichen Mut und einen Blick nach vorn. Denn die Vision eines friedlichen Europas, einer friedlicheren, gerechteren Welt, muss neu gezeichnet werden, um uns leiten zu können.
Daniela Dahn, geboren 1949 in Berlin. Aufgewachsen und Abitur in Kleinmachnow. Volontärin bei DEFA und Fernsehen. Journalistik-Studium in Leipzig bis 1973. Fernsehjournalistin. Kündigung 1981, Rückzug aus journalistischer Tätigkeit. Seit 1982 freie Schriftstellerin in Berlin. Im Herbst 1989 Gründungsmitglied des “Demokratischen Aufbruchs”, später auch hier Rückzug. Sie gehörte zum Unterstützerkreis der Sammlungsbewegung „Aufstehen“ und ist danach Mitglied der Gruppe „Neubeginn“. 2022 erschien im Rowohlt Verlag „Im Krieg verlieren auch die Sieger. Nur der Frieden kann gewonnen werden.“
Fabian Scheidler studierte Geschichte und Philosophie an der Freien Universität Berlin und Theaterregie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/M. Seit 2001 arbeitet er als freischaffender Autor für Printmedien, Fernsehen, Theater und Oper. 2009 gründete er mit David Goeßmann das unabhängige Fernsehmagazin Kontext TV, das u. a. von Noam Chomsky unterstützt wird und regelmäßig Sendungen zu Fragen globaler Gerechtigkeit produziert. 2015 erschien Fabian Scheidlers Buch Das Ende der Megamaschine. Geschichte einer scheiternden Zivilisation, das in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen wählte es zu den „TOP 10 der Zukunftsliteratur“.
Die Veranstaltung findet in Kooperation unseres Vereins mit der Zella-Mehliser Initiative »Aufwind« in der Veranstaltungsreihe »Zukunft – Denken« statt.
Bücher-Wochenende in der Weimarer LiteraturEtage
Die Eckermann Buchhandlung und die Literarische Gesellschaft Thüringen e. V. laden Sie zu einem besonderen Event ein.
Am Abend begrüßen wir Sie zu Prosecco, Wein und vielen weiteren Getränken sowie einem köstlichen Abendbuffet, stellen aktuelle Literatur, große Klassiker und echte Geheimtipps vor und laden Sie ein, mit uns und anderen Lesern ins Gespräch zu kommen.
Mitarbeiter und Gäste der Buchhandlung um Johannes Steinhöfel stellen Ihnen ihre Empfehlungen vor. Wir lassen uns nicht von Bestsellerlisten leiten, sondern von unseren persönlichen Sympathien. Ebenso empfehlen wir auch Bücher für unsere jungen und jüngsten Leser.
Dazu verwöhnen wir Sie mit ausgesuchten Spezialitäten und natürlich unserem fair gehandelten Weimar-Kaffee.
Begrenzte Plätze, sichern Sie sich Ihre Karte!
Beginn: 18:00 Uhr, Einlass: 17:30 Uhr
Anmeldung über die Eckermann-Buchhandlung.
Unkostenbeitrag für Buffet & Getränke: 39,00 Euro
Eine Veranstaltung der Eckermann-Buchhandlung in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.
Bücher-Wochenende in der Weimarer LiteraturEtage
Die Eckermann Buchhandlung und die Literarische Gesellschaft Thüringen e. V. laden Sie zu einem besonderen Event ein.
Am Vormittag begrüßen wir Sie zu Prosecco, Wein und vielen weiteren Getränken sowie einem köstlichen Buffet, stellen aktuelle Literatur, große Klassiker und echte Geheimtipps vor und laden Sie ein, mit uns und anderen Lesern ins Gespräch zu kommen.
Mitarbeiter und Gäste der Buchhandlung um Johannes Steinhöfel stellen Ihnen ihre Empfehlungen vor. Wir lassen uns nicht von Bestsellerlisten leiten, sondern von unseren persönlichen Sympathien. Ebenso empfehlen wir auch Bücher für unsere jungen und jüngsten Leser.
Dazu verwöhnen wir Sie mit ausgesuchten Spezialitäten und natürlich unserem fair gehandelten Weimar-Kaffee.
Begrenzte Plätze, sichern Sie sich Ihre Karte!
Beginn: 18:00 Uhr, Einlass: 17:30 Uhr
Anmeldung über die Eckermann-Buchhandlung.
Unkostenbeitrag für Buffet & Getränke: 39,00 Euro
Eine Veranstaltung der Eckermann-Buchhandlung in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.
Tim und Tina und das kleine Burggespenst – Lesung mit Rainer Hohberg
Angeregt durch eine heimatliche Sage, wollen Tim und Tina auf Gespensterjagd gehen. Mithilfe eines uralten Buches lernen Sie das Burggespenst Sagibur kennen, mit dem sie auf Entdeckungsfahrt in die Thüringer Burgen- und Sagenwelt gehen. Auf der Grundlage seines gleichnamigen Hörspiels erzählt Rainer Hohberg in einer spannenden Computer-Bild-Präsentation einige der Abenteuer von Tim und Tina und macht den Kindern auf amüsante, abenteuerliche Weise mit der Thüringer Sagenwelt bekannt. Auch die Sagen von Tambach-Dietharz spielen dabei eine Rolle.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Tim und Tina und das kleine Burggespenst – Lesung mit Rainer Hohberg
Angeregt durch eine heimatliche Sage, wollen Tim und Tina auf Gespensterjagd gehen. Mithilfe eines uralten Buches lernen Sie das Burggespenst Sagibur kennen, mit dem sie auf Entdeckungsfahrt in die Thüringer Burgen- und Sagenwelt gehen. Auf der Grundlage seines gleichnamigen Hörspiels erzählt Rainer Hohberg in einer spannenden Computer-Bild-Präsentation einige der Abenteuer von Tim und Tina und macht den Kindern auf amüsante, abenteuerliche Weise mit der Thüringer Sagenwelt bekannt. Auch die Sagen von Tambach-Dietharz spielen dabei eine Rolle.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
JuLe-Treff im Leseladen
Du bist zwischen 12–16 Jahren und liest gern?
Du bist neugierig auf aktuelle Titel?
Du hast Lust, auch anderen einen Buchtipp zu geben?
Dann bist Du bei uns als Testleser/in richtig!
Wir treffen uns einmal monatlich zum Reden, Raten, Bewerten und Empfehlen. Auf uns wartet ein Jahr voller Leseabenteuer! Wir freuen uns auf Dich!
Sabine Arndt, Bibliothekarin,
Johannes Steinhöfel und das Team der Eckermann-Buchhandlung
und die Literarische Gesellschaft Thüringen e.V.
Andrzej Stasiuk: „Grenzfahrt“
Moderation: Ewa Krauss, Lesung: Heiner Koch
Juni 1941, wenige Tage vor dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion. Im Dorf am Bug haben sich deutsche Besatzungssoldaten einquartiert, in der Nähe verstecken sich polnische Partisanen. Jeder hier weiß, dass Lubko, der Fährmann, gegen Geld Fliehende und Händler ans andere Ufer rudert. Doris und Maks, ein jüdisches Geschwisterpaar aus der Stadt, wollen sich vor Verfolgung retten – hinüber nach Russland, am besten bis an den Amur. Doch Lubko weigert sich. Was er tut, ist gefährlich, macht ihn erpressbar, und die Nächte in jenen Tagen sind mondlos. Das Geschehen scheint sich aus der verträumten, nächtlichen Flusslandschaft zu entwickeln, die fremd und bedrohlich wirkt, seit Motorräder, Lastwagen und Panzer hindurch rollen und deutsche Wörter durch die Luft schwirren. Die Lektüre schlägt sofort in Bann, auch weil Grenzfahrt eine weitere Dimension öffnet – die der Erinnerung. Zurück in jenem Dorf, am Ende des Lebens, will dem Vater des Erzählers nicht mehr einfallen, dass er hier Kind war. Wie Stasiuk diese Episoden in die atemlose Kriegserzählung hineinwebt, verleiht dem Roman seine poetische und existentielle Wucht.
Andrzej Stasiuk, der in Polen als wichtigster jüngerer Gegenwartsautor gilt, wurde 1960 in Warschau geboren, debütierte 1992 mit dem Erzählband Mury Hebronu (Die Mauer von Hebron), in dem er über seine Gewalterfahrung im Gefängnis schreibt. Stasiuk wurde 1980 zur Armee eingezogen, desertierte nach neun Monaten und verbüßte seine Strafe in Militär- und Zivilgefängnissen. 1986 zog er nach Czarne, ein Bergdorf in den Beskiden. 1994 erschienen Wiersze milosne i nie (Nicht nur Liebesgedichte), 1995 Opowiesci Galicyjskie (Galizische Erzählungen) und Bialy Kruk (Der weiße Rabe), 1996 der Erzählband Przez rzeke (Über den Fluss) und 1997Dukla. Sein vielfach ausgezeichnetes Werk erscheint in 30 Ländern. 2016 wurde er mit dem Staatspreis für europäische Literatur 2016 ausgezeichnet.
Dr. Ewa Krauß ist als Lektorin für Polnisch an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Heiner Koch als Redakteur bei Radio Lotte tätig.
Gefördert im Rahmen von Neustart Kultur der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur
und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e. V.
Jörg Thadeusz: Steinhammer
Der Journalist und Fernsehmann Jörg Thadeusz („Thadeusz und die Beobachter“, „Zimmer frei“) führt in seinem Roman ins Dortmund der Nachkriegszeit. Drei Jugendliche kämpfen um einen besseren Platz im Leben, wollen raus aus der Armut.
Edgar wächst bei seiner Mutter und seinem Onkel – der Vater ist im Krieg gefallen – in den 50er-Jahren in der Steinhammer Straße in Dortmund auf. Er soll später den Friseurladen übernehmen oder bei schlechtem Betragen zur Strafe auf den Pütt. Er, seine Jugendliebe Nelly und sein bester Freund Jürgen – sie alle haben genug von der ärmlichen Enge und Versehrtheit des Viertels und träumen davon, alles hinter sich zu lassen. Als Edgar die Möglichkeit bekommt, Schaufensterdekorateur zu lernen, und Förderer findet, öffnet sich die Tür zur Düsseldorfer Künstlerszene. Doch Edgar ist anders als die Sprösslinge reicher Familien und eckt mit seiner unkontrollierten Art immer wieder an.
Der Roman lehnt sich an an das Leben des Malers Norbert Tadeusz, der es zum Meisterschüler von Joseph Beuys und zum Kunstprofessor brachte. Jörg Thadeusz schreibt in diesem authentischen Roman über einen Aufsteiger, der mit seiner Herkunft bricht und sie doch nie ganz loswird.
Moderation: Eric Marr (freier Moderator & Journalist, www.ericmarr.net)
Gefördert durch den Deutschen Literaturfonds im Rahmen von »Neustart Kultur« – „Tausende literarische (Wieder-)Begegnungen mit Autorinnen und Autoren“.
Tickets sind zu erwerben in der Herbstlese-Geschäftsstelle (Anger 37, 99084, Erfurt
Kultur: Haus Dacheröden, Telefon: 0361 644 123 75, www.herbstlese.de) im Ticket Shop Thüringen: TA, OTZ, TLZ Pressehäuser/Service-Partner (0361 227 5 227, www.ticketshop-thueringen.de), oder in folgenden Hugendubel Filialen: Buchhandlung Hugendubel – Anger 62, 99084, Erfurt oder Hugendubel Filiale im Thüringen Park: Nordhäuserstraße 73t, 99091, Erfurt.
Buchstaben in Schräglage – Lesung der Weimarer Schreibwerkstatt (Ulrike Müller)
Lesung mit Ursula Seibold-Bultmann, Frank Triller, Andrea Richter, Janine Liebal und Gästen.
Moderation: Dr. Ulrike Müller.
Neu aufgeblättert: Clemens Meyer über Christa Wolf in der Reihe „Bücher meines Lebens“
Eine fulminante Reise in ein versunkenes Land: Clemens Meyer betrachtet eine Büste Christa Wolfs, die vor ihm steht, und beginnt ein großes Gespräch mit der Verstorbenen über die Literatur der DDR, über die ungeheure Bedeutung, die das Lesen damals hatte, über die Visionen und Träume der Schriftsteller und wie sie Wirklichkeit werden sollten.
Ist nicht schon der Titel seines ersten Romans »Als wir träumten« dem Werk Christa Wolfs entnommen? Wie viel in seinem Leben, seinem Schreiben verdankt Clemens Meyer der Literatur der DDR. Was für Größen gab es da, was für Leben, was für Bücher!
Meyer erzählt in einem inneren Dialog mit Christa Wolf die Geschichte der Utopien in der Literatur. Und damit auch eine eigenwillige, subjektive, empathische Geschichte der DDR-Literatur. Wie wurde er selbst zu dem, der er ist? Und wie wurde in den Jahren nach dem Mauerfall eine ganze Epoche der deutschen Literatur von Kritikern abgeräumt und dann von Publikum und Lesern beinahe vergessen? Eine Suche nach Antworten. Und ein eindringliches Bekenntnis zu einer großen Schriftstellerin.
Moderation: Torsten Unger
Clemens Meyer lebt in Leipzig. 2006 erschien sein Debütroman »Als wir träumten«, es folgten u.a. »Die Nacht, die Lichter. Stories« (2008), der Roman »Im Stein« (2013) sowie die Frankfurter Poetikvorlesungen »Der Untergang der Äkschn GmbH« (2016). Für sein Werk erhielt Clemens Meyer zahlreiche Preise, darunter den Preis der Leipziger Buchmesse. »Im Stein« stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis und wurde mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet. Im Frühjahr 2017 erschienen die Erzählungen »Die stillen Trabanten«, 2021 weitere Erzählungen unter dem Titel »Stäube«.
Bilderbuchkino: »Der Bücherfresser«
Der Raum wird dunkel, die Bilder einer Geschichte beginnen zu leuchten.
Das Kultur: Haus Dacheröden bietet zwei Mal im Monat ein kostenloses Bilderbuchkino für Kinder ab 4 Jahren an. Dabei werden die Bilder eines Bilderbuchs auf eine große Leinwand projiziert und der Text live vorgelesen. Die besondere Atmosphäre nimmt mit auf eine Reise mit der kleinen Hexe, dem frechen Rabe Socke, dem Neinhorn und vielen anderen. Herzliche Einladung für kleine und große Gäste zum Staunen, Träumen und Lachen.
»Der Bücherfresser«
von Cornelia Funke
Sten ist furchtbar aufgeregt, als er die geheimnisvolle Holzkiste aufklappt, die er von seinem Großvater bekommen hat. „Nur für Sten! Unbedingt heimlich öffnen“, steht darauf geschrieben. Was kann da bloß drin sein? Als Sten die Kiste vorsichtig öffnet, springt ihm ein ganz erstaunliches Wesen entgegen: ein Bücherfresser. Anstatt die Bücher zu lesen, frisst er sie, und kann so ganze Geschichten nacherzählen. Voller Begeisterung taucht Sten ein in die wunderbare Welt der Bücher!
Mit freundlicher Unterstützung des Loewe Verlags.
Schiller war Familienmensch und Briefeschreiber. Deshalb probieren wir diesmal im Räuberlabor so zu schreiben, wie Schiller es tat, nämlich mit Feder und hausgemachter Walnusstinte. Kommt vorbei und probiert es aus, Papier und Federn liegen bereit. Für alle ab 8.
Materialkosten: 1€.
Worte ohne Verfallsdatum. Weggefährten lesen aus Matthias Biskupeks Online-Tagebuch
Anlässlich des zweiten Todestages des Rudolstädter Schriftstellers Matthias Biskupek (1950–2021) lesen die Weggefährten Landolf Scherzer, Frank Quilitzsch und Martin Straub aus dessen Online-Tagebuch »Worte ohne Verfallsdatum«. Der im vergangenen Jahr erschienene Band bietet eine Auswahl der zwischen 2008 und 2021 entstandenen Texte. Biskupek sog die Neuigkeiten oft schon beim Morgenkaffee auf und lauschte den Gesprächen auf der Straße. Kritisch, parodistisch und selbstironisch reagierte er aber nicht nur auf das, was sich unmittelbar vor seiner Haustür abspielte. Er blickte auch neugierig über den Thüringer Tellerrand und erinnerte an urige Typen und imposante Persönlichkeiten. Die Mitglieder des Thüringer Literatur Quintetts, zu dem auch Biskupek und der 2017 verstorbene Hans-Jürgen Döring einst zählten, tragen ihre Lieblingsstücke vor und erinnern mit persönlichen Worten an ihren geschätzten Mitstreiter.
Matthias Biskupek: Worte ohne Verfallsdatum. Aus dem Online-Tagebuch 2008 bis 2021. Herausgegeben vom Friedrich-Bödecker-Kreis für Thüringen, THK-Verlag, Arnstadt, 328 Seiten mit Fotos, 14,90 Euro
Die Veranstaltung ist Teil des Lesarten-Festivals.
Karten sind im Vorverkauf in der Eckermann-Buchhandlung erhältlich.
Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke
Einmal im Monat laden die Buchhandlung Peterknecht und die Weinmanufaktur Erfurt ein zu einem geistig-literarischen Abend auf den Petersberg. In der historischen Geschützkaponniere auf dem Petersberg befindet sich das Thüringer Vinarium, welches den perfekten und stimmungsvollen Rahmen für diese besonderen Lesungen bietet.
Im April ist die Erfurter Puppenspielerin Susanne Peschel bei uns zu Gast. Mit ihr folgen wir dem Protagonisten und angehenden Schauspieler aus Joachim Meyerhoffs Roman „Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ nach München. Im Haus seiner Großeltern werden Rituale großgeschrieben, bei denen Alkohol eine nicht unbedeutende Rolle spielt. Während er tagsüber auf der Schauspielschule in seine Einzelteile zerlegt wird, ertränkt er seine Verwirrung am Abend in Unmengen von Rotwein und anderen Alkoholika.
Susanne Peschel wuchs in Dresden auf und studierte an Puppenspiel an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Nach Engagements an Puppentheatern in Gera, Wismar und Weimar ist sie seit 1999 freiberuflich in Erfurt tätig. Sie ist Mitbegründerin der Theaterfirma und des Erfurter Theatersommer e.V.
David Safier: Solange wir leben
Nichts deutet darauf hin, dass der Wiener Jude, dessen Familie im Holocaust umkommt, und die junge Witwe aus Bremen sich überhaupt begegnen, geschweige denn ineinander verlieben und gegen alle Widerstände ein gemeinsames Leben wagen. 80 Jahre wird die Geschichte umspannen und uns von Wien 1936 und dem Studenten Joschi Safier über die Gefängnisse der Gestapo bis nach Palästina führen, wo Joschi als Barmann und Spion arbeitet und schließlich zur See fährt. Waltraut hingegen wächst als Arbeiterkind in Bremen auf. Im Krieg wird die Familie ausgebombt, wohnt jahrelang in einem Eisenbahnwagen. Als das Wirtschaftswunder kommt, ergattert sie einen begehrten Ausbildungsplatz zur Verkäuferin. Früh wird sie zur Witwe. Bei ihrer ersten Begegnung mit Joschi in einer Eisdiele lässt Waltraut ihn abblitzen. Aber der Matrose schreibt ihr Postkarten aus der ganzen Welt, bis er eines Tages mit einer Schreibmaschine unter dem Arm vor ihrer Tür steht. Und bleibt. Die Liebe der beiden erlebt steile Höhenflüge und dramatische Schicksalsschläge. Wie muss das Band zwischen zwei Menschen beschaffen sein, um all dem zu trotzen?
Der Autor David Safier spricht und erzählt über seinen Roman, die Lesepassagen daraus trägt Thorsten Giese (Schauspieler, Moderator, Sprecher) vor.
Der 1966 geborene David Safier hat seinen gerade erschienenen Roman an die Lebensgeschichte seiner Eltern angelehnt. Seine bisherigen Romane, darunter Mieses Karma, Jesus liebt mich und Miss Merkel, erreichten Millionenauflagen im In- und Ausland. Auch sein Buch über den Aufstand im Warschauer Ghetto 28 Tage lang wurde vielbeachtet. Als Drehbuchautor erhielt David Safier den Grimme-Preis und den International Emmy.
Gefördert im Rahmen von »Neustart Kultur« der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V.
In Kooperation mit dem Erinnerungsort Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz.
°C – Celsius
Wenn Sie das Klima beeinflussen könnten, wen würden Sie vor der Erderwärmung retten? Ihre Heimat? Grönland? Afrika?
Das neue faszinierende Zukunftsszenario von SPIEGEL-Bestsellerautor Marc Elsberg.
Als mehrere schwarze Flugobjekte über dem chinesischen Luftraum auftauchen, hält die Welt den Atem an. Hat die chinesische Regierung ihre Drohungen wahr gemacht? Werden sie Taiwan angreifen? Das Weiße Haus ist in Aufruhr, und der amerikanische Präsident kurz davor, die Flotte zu alarmieren. Erst in letzter Sekunde kann eine Klimawissenschaftlerin einen Angriff abwenden. Denn sie erkennt sofort, dass da keine Kampfdrohnen am Himmel aufsteigen. China will kein Land angreifen, es will die Macht über das Weltklima an sich reißen. Ein Unterfangen, das tödlich enden kann …
Marc Elsberg wurde 1967 in Wien geboren. Er war Strategieberater und Kreativdirektor für Werbung in Wien und Hamburg sowie Kolumnist der österreichischen Tageszeitung »Der Standard«. Heute lebt und arbeitet er in Wien. Mit seinem internationalen Erfolgsroman BLACKOUT etablierte er sich als Meister des Science-Thrillers. Seitdem ist jedes seiner Bücher ein Bestseller und er ein gefragter Gesprächspartner für Politik und Wirtschaft.
Literaturlounge
Literaturmagazine im Gespräch, u.a. Jens Fietje Dwars von »Palmbaum« und Linn Penelope Micklitz von »Edit«.
Wilhelm, wie sieht der Wald wieder aus!
Vor Ort vom Harz bis zur Rhön: Wie berechtigt sind die Sorgen um den Wald?
Frank Quilitzsch will es genau wissen und streift ein Jahr lang mit Förstern und Baumforschern durch die Reviere zwischen Harz und Rhön. Er trifft die Zapfenpflücker in der Samendarre, geht mit Hatz auf die Jagd und verbringt Tage und Nächte im Nationalpark Hainich. Der Besuch im Friedwald stellt unausweichliche Fragen und bei Oberhof geben alte Fichtendamen Auskunft über ihr Überleben. Ein 90-jähriger Landwirt lädt zur Spritztour ein und erzählt die Geschichte seines Familienwaldes. Klimaexperten, Ranger und die Umweltministerin – was fordern sie im Umgang mit der Natur?
Senior*innentreff / Erzählcafé
Gespräche über Arnstadt was war, ist und sein könnte bei Kaffee und Getränken.
Mama lernt fliegen
Ein federleichtes Familienchaos, das doch bewegt und nachdenklich macht …
Hanni, 38 Jahre alt, ist mit Leib und Seele Vollzeitmama. Sie hat eigentlich alles was sie sich wünscht, aber etwas macht sie unzufrieden. Ein vergessener Hochzeitstag zu viel und sie beschließt wieder als Lektorin zu arbeiten. Ihr neuer Job führt sie nach Amsterdam und zum attraktiven Bestsellerautor Claas Willemsen. Dieser erinnert Hanni an ihre Wünsche und Träume: eine eigene Buchhandlung. Gefühlschaos vorprogrammiert, erst recht, wenn sie feststellen muss, dass sie wieder schwanger ist. Wie wird Hanni sich entscheiden? Weiterhin Brut- und Nestpflege oder Flügel ausbreiten für ihren Traum?
Literatur im Flur – ein literarisch-musikalisches Format, das in der Kunstgalerie Huber & Treff in Jena stattfindet. Christine Hansmann-Retzlaff, Iris Kerstin Geisler und Christine Theml stellen 6 mal jährlich ein Buch ihrer Wahl vor. Immer am letzten Donnerstag des Monats im Frühling und im Herbst, immer um 19:00 Uhr.
Bei uns kaufen Sie die Katze im Sack: Welche Bücher besprochen werden, verraten wir Ihnen vorher nicht!
Um 19:05 Uhr fällt die Galerietür ins Schloß: Lesung & Musik beginnen. Herzliche Einladung an Sie!
Projektleitung: Iris Geisler, Christine Hansmann
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. in Kooperation mit der Kunsthandlung Hubert & Treff Jena. Gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Lesefrühling: Daniel Glattauer liest aus »Die spürst du nicht«
Am 27. April stellt Daniel Glattauer in der EAB Stadtmitte seinen neuesten Roman vor. Der Bestsellerautor Daniel Glattauer lässt in seinem neuen Roman Menschen zu Wort kommen, die keine Stimme haben – ein Sittenbild unserer privilegierten Gesellschaft.
Die Binders und die Strobl-Marineks gönnen sich einen exklusiven Urlaub in der Toskana. Tochter Sophie Luise, 14, durfte gegen die Langeweile ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen, ein Flüchtlingskind aus Somalia. Kaum hat man sich mit Prosecco und Antipasti in Ferienlaune gechillt, kommt es zur Katastrophe.
Was ist ein Menschenleben wert? Und jedes gleich viel? Daniel Glattauer packt große Fragen in seinen neuen Roman, den man nicht mehr aus der Hand legen kann und in dem er all sein Können ausspielt: spannende Szenen, starke Dialoge, Sprachwitz. Dabei zeichnet Glattauer ein Sittenbild unserer privilegierten Gesellschaft, entlarvt deren Doppelmoral und leiht jenen seine Stimme, die viel zu selten zu Wort kommen.
Dacheröden »on tour« mit Christoph Reuter: »Wir waren glücklich hier«
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Dacheröden »on tour« lädt das Kultur: Haus Dacheröden regelmäßig Menschen ein, die über ihre ganz unterschiedlichen Reisen und Erfahrungen in der Ferne erzählen. Diesmal ist es der Journalist Christoph Reuter mit seinem Buch „´Wir waren glücklich hier´. Afghanistan nach dem Sieg der Taliban – Ein Roadtrip«.
Seit zwanzig Jahren berichtet SPIEGEL-Korrespondent Christoph Reuter aus Afghanistan, kaum ein anderer Reporter kennt das Land so gut wie er. Reuter war in Kabul, als im August 2021 die Taliban die Macht übernahmen, und blieb im Land, als die westlichen Helfer, Soldaten und Journalisten überstürzt abflogen. Mehr noch: Er beschloss, in Regionen zu reisen, in die Landesfremde mitunter seit Jahrzehnten keinen Fuß setzen durften und blieb über Monate. Die Geschichten, die Reuter bei seinem Roadtrip durch das vom Machtwechsel erschütterte Land mitgebracht hat, erzählen von dramatischen Veränderungen und hoffnungslosem Stillstand, von überforderten Taliban und selbstbewussten Provinzgouverneuren, von Bauern, die Staub pflügen, und Frauen, die um ihre Sicherheit bangen. In diesem eindrücklich erzählten, sehr persönlichen Buch taucht Christoph Reuter tief in die Geschichte und Gegenwart Afghanistans ein und fragt, welche Zukunft das Land unter seinen neuen Herrschern haben kann.
Moderation: Hanno Müller (Thüringer Allgemeine)
Christoph Reuter, geboren 1968, gehört regelmäßig zu den letzten westlichen Journalisten, die aus den Krisenregionen der arabischen Welt wie Syrien, dem Nordirak oder Afghanistan berichten. Der studierte Islamwissenschaftler spricht fließend Arabisch und arbeitete für »Die Zeit« und den »Stern«, seit 2011 schreibt er als Korrespondent für den SPIEGEL. Sein Bestseller »Die schwarze Macht. Der ›Islamische Staat‹ und die Strategen des Terrors« (2015) gewann den NDR Kultur Sachbuchpreis als bestes Sachbuch des Jahres. Für seine Berichterstattung aus dem Krieg in der Ukraine erhielt Christoph Reuter 2022 den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus.
In Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Thüringen und dem Katholischen Forum im Land Thüringen.
Lesung Romina Nikolić & Best-of Literarische Destille
Romina Nikolić erzählt in so weitschwingenden wie fein ziselierten Versen von Verwurzelung der Menschen mit einer Landschaft, vom sprichwörtlichen „Unterholz“ ihrer Herkunft aus dem südlichsten Zipfel Thüringens.
Die Autorin fügt dabei scheinbar schwer Vereinbares wie den urigen Sound des Thüringer Walds mit dem von Popsongs, das Märchenhafte wie auch Entwaffnende im Blick auf den Ursprung mit der Ästhetik von Videoclips in eins. Einfühlung und Aufbegehren finden sich in dieser Kunst, gepaart mit Witz und Abgründigkeit.“
Anschließend geben sich die Herren R. Schönfelder und M. Kruppe die Ehre und präsentieren ein Best-of ihres Programms »Die Literarische Destille – Autoren und ihre liebsten Spirituosen.«
Wallstein Verlagsabend
Wallstein lädt zum Verlagsabend ins Horns Erben ein.
Der Wallstein Verlag freut sich, dass die Leipziger Messe 2023 wieder stattfinden kann und lädt ins Horns Erben, um bei Lesungen und Gesprächen auf unser neues Programm anzustoßen.
Bittere Wasser
Ida ist ein Zirkuskind, ihre Eltern sind Stars im DDR-Staatszirkus, die Mutter am Trapez, der Vater als Elefantendompteur, es gibt sogar eine Briefmarke mit seinem Bild. Zur Einschulung wird das Mädchen nach Tann ins Erzgebirge verschickt, zur Oma, in deren Kneipe die Männer vom Uranbergwerk ihre Extrazuteilungen versaufen, ehe sie früh an radioaktiver Vergiftung, der Schneeberger Krankheit verrecken. Nach der Wende wird die Mine geschlossen, der Zirkus an einen westdeutschen Investor verscherbelt. Die Ehe der Eltern scheitert an Stasigeschichten. Idas Vater hockt in seinem Zirkuswohnwagen im Garten der Großmutter und säuft. Sie selbst folgt der Elefantendame Hollerbusch, die an den Zoo von Kyjiw verkauft wurde … Der Roman einer Familie und der einer Stadt, die immer eine andere war, in einem Land, das es nicht mehr gibt. Tina Pruschmann erzählt davon wirklichkeitssatt und realitätsnah, und doch klingt die Geschichte von den Bergleuten und Zirkusmenschen immer wieder wie ein schönes und düsteres Märchen.
Veranstalter: Messebuchhandlung Hugendubel.
Der Pate von Neuruppin
Vom Imbisswagen zum Drogenimperium – der größte Kriminalfall des Ostens.
Die ersten Tausend Mark verdient Olaf Kamrath mit Würstchen aus seinem Imbisswagen. Die nächsten mit Spielautomaten. Immer mehr Leute fragen nach Drogen und er wittert das große Geschäft. Zusammen mit drei Freunden aus Kindheitstagen gründet er die XY-Bande und beliefert alle zwischen Rostock und Berlin mit erstklassigem Stoff aus Amsterdam. Olaf Kamrath erzählt von einer Zeit, als man im Osten für Geld alles kaufen konnte. Und nur der jemand war, der es in großen Mengen besaß. Frank Willmann, Journalist und Experte für die ostdeutsche Untergrund-Szene, hat das Vertrauen aller Beteiligten gewonnen. Zum ersten Mal erzählen die Gangmitglieder hier, nach bestem Wissen und Gewissen, die Geschichte ihres Erfolgs und ihrer Verfolgung selbst. Eine rasante Krimi-Geschichte und ein authentisches Porträt des wilden, wilden Ostens.
Der Osten: eine westdeutsche Erfindung
Wie die Konstruktion des Ostens unsere Gesellschaft spaltet.
Der Leipziger Germanist Dirk Oschmann zeigt in seinem augenöffnenden Buch, dass der Westen sich über dreißig Jahre nach dem Mauerfall als Norm definiert und den Osten als Abweichung. Unsere Medien, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft werden von westdeutschen Perspektiven dominiert. Pointiert durchleuchtet Dirk Oschmann, wie dieses Othering unserer Gesellschaft schadet, und initiiert damit eine längst überfällige Debatte.
Mit Literatur Natur und Klima fühlen und verstehen
Vom Uranabbau in der DDR im Roman „Bittere Wasser“ und mit „Endzeitreise“ sowie „Weltrettung braucht Wissenschaft“ an Orte des Klimawandels. Literatur ist auch immer eine Suche, wie hier drei ganz unterschiedliche Bücher zeigen.
Unsere gemeinsame Reise beginnt mit einem Blick auf die Vergangenheit zu Tina Pruschmanns „Bittere Wasser“, die die Lügengebilde im sächsischen Uranbergbau entlarvt. Über das beeindruckende Zeitzeugnis diskutiert die Autorin mit Wolfram Günther (B90/Die GRÜNEN), stellv. sächsischer Ministerpräsident, als Umweltschützer in Sachsen vor und nach 1989, und Historikerin Sophie Lange (Universität Erfurt), die zur deutsch-deutschen Umweltgeschichte forscht. Moderation: Pia Heine (Historikerin)
Franca Parianen und Martin Theis haben sich beide auf eine Reise in die Gegenwart mit Blick auf die Zukunft gemacht. Wie sähe die Welt aus, wenn wir auf Wissenschaft hören? Franca Parianen ist dafür quer durch die Republik gereist und fragt elf Wissenschaftler*innen, was ihre Disziplin uns für die Zukunft rät. Martin Theis macht sich auf die Suche nach Orten der Umwelt- und Klimazerstörung und fragt sich, wie viel Wahrheit er seinem Kind davon zumuten kann. Was lernen wir daraus für die Zukunft? Moderation: Michael Neuhaus (Leipzig fürs Klima)
Eine Veranstaltung der Klimabuchmesse in Kooperation mit der Leipziger Buchmesse.
Zu den Büchern:
Tina Pruschmann erzählt in „Bittere Wasser“ vom sächsischen Uran-Abbau für die sowjetische Atombombe, von Umweltzerstörung zwischen Erzgebirge und Tschernobyl. Ida ist ein Zirkuskind, ihre Eltern sind Stars im DDR-Staatszirkus, zur Einschulung wird das Mädchen nach Tann ins Erzgebirge verschickt, zur Oma, in deren Kneipe die Männer vom Uranbergwerk ihre Extrazuteilungen versaufen, ehe sie früh an radioaktiver Vergiftung, der „Schneeberger Krankheit“, verrecken.
Wer tief genug gräbt, findet Zukunftsmusik. Wissenschaft, die nicht nur mahnt, sondern Auswege bietet und völlig neue Ideen – mit Glück sogar solche, die funktionieren. Die die Welt artenreicher machen, das Wasser trinkbarer und die Menschheit (viren-)freier. Wir müssen nur zuhören! Dafür hat sich Franca Parianen in „Weltrettung braucht Wissenschaft« auf eine Reise zu elf Wissenschaftler*innen gemacht.
Martin Theis ist in „Endzeitreise“ der größten Herausforderung der Menschheit auf der Spur. Er berichtet von Umbruch und Aufbruch in Folge des Klimawandels, u.a. aus Alaska, Sibirien, Sansibar, Manhattan und dem deutschen Hinterland. Wie viel Wahrheit kann er seinem Kind zumuten? Und welche Verantwortung trägt jede*r Einzelne von uns für kommende Generationen?
L3 Lange Leipziger Lesenacht
Die Nacht der neuen deutschsprachigen Literatur in der Moritzbastei mit Andreas Lehmann, Heike Fiedler und Anselm Oelze.
Veranstalter: ClaraPark, LBM, MB, Karl Rauch Verlag, Schöffling, Der gesunde Menschenversand.
Institutsprosa
Ehemalige Studierende lesen aus ihren aktuellen Romanen.
Immer am Freitagabend der Leipziger Buchmesse kommen ehemalige Studierende des Literaturinstituts zurück in die Wächterstraße und lesen aus ihren aktuellen Romanen. Nach drei Jahren mit Einschränkungen freuen wir uns wieder auf einen langen Leseabend vor vollem Haus. Diesmal mit Franziska Gerstenberg, Mina Hava, Maria Jansen, Lorenz Just, Verena Kessler, Ursula Kirchenmayer, Linn Penelope Micklitz, Theresa Pleitner und Cecilia Joyce Röski. Jörn Dege moderiert.
Der Zauberer von Pankow
Ein Abend zum 89. Geburtstag von Horst Hussel (1935–2017) mit Jens-Fietje Dwars
Er war einer der meistgefragten Illustratoren in Deutschland Ost und West. Und er war ein Zauberer: Jedes, der über 500 Bücher, die Horst Hussel mit Zeichnungen versehen hat, zauberte den Lesern ein Lächeln auf die Lippen. Seine Bilder waren skurril, urkomisch und oft traurig zugleich, von der Melancholie eines Clowns getragen, der lacht, weil ihm zum Weinen ist. Alles Hohe, Ehrfurcht Gebietende, gab er dem Verlachen preis. Dada und Art Brut lagen ihm näher als das Erbe der Klassik, Ubu war sein Held, nicht Faust. Wenn Erwachsene ihm verächtlich attestierten, ihre Kinder könnten genauso malen wie er, pflegte er zu
antworten: »Ihr Kind kann es, Sie können es nicht!« 1935 in Greifswald geboren und von zwei Kunsthochschulen der DDR wegen »Formalismus« und »Dekadenz« exmatrikuliert, hat sich Hussel die Voraussetzungen aller Kunst bewahrt: das kindliche Staunen und die Phantasie, mit dem zu spielen, was andere als »Wirklichkeit« hinnehmen. Das gilt nicht nur für seine Bilder: Zeichnungen, Radierungen, Holzschnitte und Collagen, die in der Weimarer Stadtbücherei zu sehen sind.
Hussel war auch ein Sprachakrobat, der in Dialogen, Kurzgeschichten und Gedichten mit Worten gespielt hat. Am 28. April wäre der 2017 verstorbene Zeichner und Schriftsteller 89 Jahre alt geworden. Wir feiern diesen unrunden Geburtstag mit einer Lesung seiner Texte im Rahmen der Ausstellung: Jens-Fietje Dwars, der die letzten fünf Bücher Hussels herausgegeben und gestaltet hat, liest aus dessen Dada-Geschichten und spricht von seinen Begegnungen mit dem Zauberer von Pankow.
Die Veranstaltung ist Teil des Lesarten-Festivals.
Lesung und Gespräch mit Lutz Rathenow und Frank Richter
Beide eint, dass sie den Austausch von Meinungsdifferenzen auch als Erfahrungszugewinn betrachten.
Lutz Rathenow stellt sein aktuelles Buch „Trotzig lächeln und das Weltall streicheln – Mein Leben in Geschichten“ vor. Rathenow erzählt von der frühen Kindheit bis in hohe politische Ämter von einem Leben zwischen Kunst und Politik. Mal magisch, mal realistisch, stets liebevoll. Sein Blick auf rassistische Ressentiments, unaufgearbeitete DDR-Prägungen, enttäusche West-Projektionen und ihr Wegreden im Alltag ist scharf. Seine Erinnerungen an Weggefährten ist freundschaftlich, skeptisch und innig. Seine starken Heldinnen verblüffen ebenso wie die rasanten Ortswechsel zwischen Jena, Berlin oder Montevideo. Ein Buch, das ein erfahrenes Leben sowohl den Kinderbuchautor als auch den Lyriker, Essayist, Denker und Humanist Lutz Rathenow anlässlich seines 70. Geburtstages sehr persönlich, manchmal verschlüsselt, rasant, ruhig und poetisch zugleich zeigt. Frank Richter liest aus den Buchtiteln „Hört endlich zu!“ und „Gehört Sachsen noch zu Deutschland?“ und den noch unveröffentlichten Essay „Gehört das Verwaltungsgericht auf die Anklagebank?“ Zwanghaftes aus dem Freistaat. Frank Richter (* 20. April 1960 in Meißen) ist ein deutscher Theologe. In der Friedlichen Revolution in der DDR wurde er als Gründer der Gruppe der 20 in Dresden bekannt. Auf Vorschlag des sächsischen Kultusministeriums war Richter von 2009 bis 2017 Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung. Seit 2019 ist er Mitglied des Sächsischen Landtages und kulturpolitischer Sprecher der SPD Fraktion. Wir freuen uns sehr auf diese gemeinsame Lesung, auf das Gespräch und ein neugieriges und offenes Publikum.
Eintritt frei! Keine Anmeldung erforderlich!
Honig, Harz, Sekundenkleber
Workshop Kreatives Schreiben am 29. April im Kultur: Haus Dacheröden.
Wenn sich Knospen in eine harzige Haut hüllen und Bienen schwer an den Blütenpollen schleppen, die an ihrem Hinterteil kleben. Wenn die Wespen Spucke sammeln und damit Zellulose zu kunstvollen Häusern verkleben. Wenn die Katze regungslos auf dem Balkon hockt wie ein Klimaschützer auf der Autobahn. Dann ist der Frühling angebrochen.
Auf der Suche nach einem neuen Aspekt bei dem ewig und alle Jahre wiederkehrenden Frühling blieb ich an dem Wort »kleben« – nunja – ebendies. Betrachten wir also den Frühling aus der ungewöhnlichen Perspektive einer speziellen haptischen Erfahrung. Spucke und Honig, Pattex und Sekundenkleber: Wer will, kann sich am Samstag gern am Tisch fest- oder einen Stift zwischen die Finger kleben. Ich freu mich drauf!
Kreatives Schreiben mit Anke Engelmann: immer am letzten Samstag im Monat, immer 10 bis 15 Uhr
Anmeldung:
Mail an: engelmann@poesiebuero.de
Kosten: 48 Euro, ermäßigt 35 Euro. Rabatt möglich
Gerd Fesser: Thüringen – das verschwundene Land
Es fällt dem Laien oft schwer, sich in der Vielzahl der thüringischen Staaten bis 1920 zurechtzufinden und die richtige Zuordnung zu finden. 1440 war Landgraf Friedrich IV. von Thüringen gestorben, der letzte, der die Würde eines Landgrafen in Thüringen als Haupttitel geführt hatte. Die Verwendung des Titels »Herzog von Sachsen« und die Erbteilungen führten zu den zahlreichen Herzogtümern, von denen Sachsen-Weimar wohl das bekannteste ist. Der in Apolda lebende Historiker Gerd Fesser hat in diesem Band wichtige Ereignisse und Persönlichkeiten der Geschichte im »verschwundenen« Thüringen zwischen 1775 und 1920 aufgegriffen. Er beschreibt die Schlacht bei Jena und Auerstedt 1806, den Erfurter Fürstenkongress 1808, die Gründung der Jenaer Urburschenschaft 1815, das Wartburgfest 1817, die Rolle der Thüringer Kleinstaaten in den Kriegen von 1866 und 1870/71, den Parteitag der Sozialdemokratie in Eisenach 1869, den Besuch des Exkanzlers Bismarck in Jena 1892, die Tagung der Nationalversammlung in Weimar 1919, die Gründung des Landes Thüringen 1920. Und er porträtiert die Weimarer Großherzöge Carl August, Carl Alexander und Wilhelm Ernst, die aus Russland stammende kunstsinnige Großherzogin Maria Pawlowna, Herzog Ernst II: von Sachsen-Coburg und Gotha und den Erfinder und Unternehmer Ernst Abbe, die Thüringen in vielerlei Hinsicht geprägt haben.
»Es sind natürlich sehr schöne Gedichte, vor denen man aber auch alle Hochachtung & Manschetten hat«
Sarah Kirsch als Nachdichterin
Sarah Kirsch war nach dem Biologiestudium entschlossen, sich zukünftig dem literarischen Schreiben zu widmen. 1964 traf sie auf den Slawisten Fritz Mierau (1934–2018), der sie und andere auf sich aufmerksam machende junge Literaturtalente ermunterte, sich durch Nachdichtungen aus dem Russischen im Verseschmieden zu trainieren. Er sandte zum Beispiel die Linearübersetzungen von Anna Achmatowas (1889–1966) und Alexander Bloks (1852–1909) Texten, die dann von der Kirsch ihr deutsches Gewand erhielten und hohe Anerkennung fanden.
»Abraum, schilfern«, Nummer 17 in der Reihe „Skizzenbücher“
Linn Penelope Micklitz liest aus ihrer literarischen Kartografie einer Bergbaulandschaft.
Gräben tun sich auf, Wälder wachsen über Abraum: literarische Kartografie einer Bergbaulandschaft. Seit mehr als 1.000 Jahren wird im heutigen Thüringen Bergbau betrieben. Die menschengemachte Landschaft ist längst selbst wieder Natur. Die alten Werke verfallen, Gräben tun sich in der Erde auf, Gras und Wälder wachsen über Abraum. Doch nicht nur Felsengruben oder Dämme brechen, auch Gesellschaften sind Umbrüchen ausgesetzt. Wem gehört der Stollen, wofür wird was abgebaut? Leo Micklitz, Obersteiger der ehemaligen Fluss- und Schwerspatgrube im Schobsetal bei Ilmenau, verlor im Zuge der Abwicklung des Bergbaus in der Region nach 1990 seinen Job. Seine Enkelin Linn Penelope Micklitz beginnt von hier aus ihre literarische Kartografie dieser Thüringer Bergbaulandschaft. Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut. Stipendiatin bei der Werkstatt für junge Literatur Graz, der Literaturwerkstatt Nature Writing von Matthes & Seitz und dem Literaturhaus München; Eobanus-Hessus-Preis 2020. Verschiedene Lehraufträge, freie Literaturkritikerin, Literaturredakteurin beim Leipziger Stadtmagazin Kreuzer. Von November 2021 bis Februar 2023 Geschäftsführerin am Deutschen Literaturinstitut. „Abraum, schilfern“ Buch erscheint als Nummer 17 in der Reihe „Skizzenbücher“ beim Leipziger Verlag Trottoir Noir. Der unabhängige Verlag wurde 2014 gegründet und hat sich mit seiner Skizzenbuchreihe im Format A6 auf „Aufzeichnungssysteme“ spezialisiert: von Interviews und Gedichten über Notizbücher und Zeichnungen bis hin zu Drehbüchern und wissenschaftlichen Essays. Welche künstlerischen Verfahren benutzen Wissenschaft und Journalismus? Welche dokumentarischen Interessen hat die Kunst? Als handliche Taschenbücher bietet die Reihe eine Alternative zum heute allgegenwärtigen Blick auf das Mobiltelefon an Haltestellen, Reisezügen und Wartezimmern. Gemeinsam ist den Texten und Zeichnungen das Notizenhafte, Flüchtige, das in einer Gesamtschau aber präzise Analysen der Gegenwart erlaubt. Die wissenschaftlichen Titel der Reihe begleiten die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Themen wie die Liebe und das Internet. www.trottoirnoir.de
Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller & Der Pate von Neuruppin
Norbert Heinlein, Delikatessenhändler in dritter Generation,
legt größten Wert auf Qualität und Tradition. Seine Kundschaft geht ihm über alles, er bedient sie mit ausgesuchter Höflichkeit. So auch seinen neuen Stammkunden Adam Morlok, einen charismatischen Geschäftsmann. Bis Morlok eines Tages durch ein Versehen Heinleins tot zusammenbricht. In seiner Panik lagert Heinlein Morloks Leiche kurzerhand im alten Kühlhaus im Keller zwischen. Doch statt einen Weg aus der Sache zu finden, gerät Heinlein immer tiefer hinein. Und es wird nicht bei einer Leiche im Keller bleiben – Morlok bekommt bald Gesellschaft im Kühlhaus …
Gerd Fesser: Thüringen – das verschwundene Land
Es fällt dem Laien oft schwer, sich in der Vielzahl der thüringischen Staaten bis 1920 zurechtzufinden und die richtige Zuordnung zu finden. 1440 war Landgraf Friedrich IV. von Thüringen gestorben, der letzte, der die Würde eines Landgrafen in Thüringen als Haupttitel geführt hatte. Die Verwendung des Titels »Herzog von Sachsen« und die Erbteilungen führten zu den zahlreichen Herzogtümern, von denen Sachsen-Weimar wohl das bekannteste ist. Der in Apolda lebende Historiker Gerd Fesser hat in diesem Band wichtige Ereignisse und Persönlichkeiten der Geschichte im »verschwundenen« Thüringen zwischen 1775 und 1920 aufgegriffen. Er beschreibt die Schlacht bei Jena und Auerstedt 1806, den Erfurter Fürstenkongress 1808, die Gründung der Jenaer Urburschenschaft 1815, das Wartburgfest 1817, die Rolle der Thüringer Kleinstaaten in den Kriegen von 1866 und 1870/71, den Parteitag der Sozialdemokratie in Eisenach 1869, den Besuch des Exkanzlers Bismarck in Jena 1892, die Tagung der Nationalversammlung in Weimar 1919, die Gründung des Landes Thüringen 1920. Und er porträtiert die Weimarer Großherzöge Carl August, Carl Alexander und Wilhelm Ernst, die aus Russland stammende kunstsinnige Großherzogin Maria Pawlowna, Herzog Ernst II: von Sachsen-Coburg und Gotha und den Erfinder und Unternehmer Ernst Abbe, die Thüringen in vielerlei Hinsicht geprägt haben.
Veranstalter: Verlag Bussert und Stadeler.
Bittere Wasser
Ida ist ein Zirkuskind, ihre Eltern sind Stars im DDR-Staatszirkus, die Mutter am Trapez, der Vater als Elefantendompteur, es gibt sogar eine Briefmarke mit seinem Bild. Zur Einschulung wird das Mädchen nach Tann ins Erzgebirge verschickt, zur Oma, in deren Kneipe die Männer vom Uranbergwerk ihre Extrazuteilungen versaufen, ehe sie früh an radioaktiver Vergiftung, der Schneeberger Krankheit verrecken. Nach der Wende wird die Mine geschlossen, der Zirkus an einen westdeutschen Investor verscherbelt. Die Ehe der Eltern scheitert an Stasigeschichten. Idas Vater hockt in seinem Zirkuswohnwagen im Garten der Großmutter und säuft. Sie selbst folgt der Elefantendame Hollerbusch, die an den Zoo von Kyjiw verkauft wurde … Der Roman einer Familie und der einer Stadt, die immer eine andere war, in einem Land, das es nicht mehr gibt. Tina Pruschmann erzählt davon wirklichkeitssatt und realitätsnah, und doch klingt die Geschichte von den Bergleuten und Zirkusmenschen immer wieder wie ein schönes und düsteres Märchen.
Veranstalter: SPD-Bürger:innenbüro JEDERMANNS – das Leipziger Wahlkreisbüro von Holger Mann.
Trotzig lächeln und das Weltall streicheln – Mein Leben in Geschichten
Lutz Rathenow reflektiert die Rolle der Ost-West-Netzwerke zu DDR Zeiten
Lutz Rathenow stellt sein aktuelles Buch „Trotzig lächeln und das Weltall streicheln – Mein Leben in Geschichten“ vor. Rathenow erzähltvon der frühen Kindheit bis in hohe politische Ämter von einem Leben zwischen Kunst und Politik. Mal magisch, mal realistisch, stets liebevoll. Sein Blick auf rassistische Ressentiments, unaufgearbeitete DDR-Prägungen, enttäusche West-Projektionen und ihrWegreden im Alltag ist scharf. Seine Erinnerungen an Weggefährten ist freundschaftlich, skeptisch und innig. Seine starken Heldinnen verblüffen ebenso wie die rasanten Ortswechsel zwischen Jena, Berlin oder Montevideo. Ein Buch, das ein erfahrenes Leben sowohlden Kinderbuchautor als auch den Lyriker, Essayist, Denker und Humanist Lutz Rathenow anlässlich seines 70. Geburtstages sehr persönlich, manchmal verschlüsselt, rasant, ruhig und poetisch zugleich zeigt. So heisst es in Verlagsankündigung des Kanon- Verlages,dessen Verleger in Leipzig aufwuchs. Lutz Rathenow reflektiert die Rolle der Ost-West-Netzwerke zu DDR Zeiten und sein Wirken als Kultur-Mit-Redakteur für die Zeitschrift »Liberal«, von der in dem Buch auch die Rede ist.«
Betreten auf eigene Gefahr
Schleimkeim-Konzert, Leseperformance von Frank Willmann
Der Songcomic »Betreten auf eigene Gefahr« setzt der stilprägenden DDR-Punkband Schleimkeim aus dem thüringischen Stotternheim ein Denkmal. Acht Zeichner:innen haben jeweils einen Schleimkeim-Song in Bilder verwandelt, die immer auch DDR-Geschichte und die Punk-Subkultur abbilden. In der DDR war Punk eine hochpolitische Angelegenheit, Bands wurden wegen vermeintlich staatsfeindlicher Texte verboten, Punks kamen für die Texte ins Gefängnis. Punk war in der DDR illegal. Einige der Zeichner:innen stammen aus der Subkultur der DDR und erlebten die Band vor 1989, andere fanden einen späteren Zugang. Darüber berichten sie im Buch. Was alle vereint, ist die Liebe zu Krawall und Remmidemmi. Der harte Sound von SK schwebte über ihnen, als sie die Comics schufen. Frank Willmann hat für »Betreten auf eigene Gefahr« zudem einige weiterführende Texte zu Schleimkeim verfasst. Als der Bandleader und Spiritus Rector Dieter „Otze“ Ehrlich 2005 in der geschlossenen Psychiatrie starb, war es ein paar Jahre ruhig um die Band. Seit 2008 gaben die verbliebenen Bandmitglieder gelegentlich Konzerte. So auch 2021 vor ausverkauftem Haus in Berlin (SO36) und Dresden (Chemiefabrik). In mit tritt die Band mit Frank Willmann als „Vorband“ auf. Gleichzeitig werden Auszüge aus dem Comic in einer Ausstellung präsentiert.
Die Bergwwerke zu Falun – Lesung mit Matthias Brandt und Jens Thomas
Mit Programmen wie „Psycho“, »Life«, »Krankenakte Robert Schumann« oder „Blackbird“ begeisterten der Schauspieler Matthias Brandt und der Pianist Jens Thomas ihr Publikum. Nun gibt es einen neuen Abend der beiden: Mit E.T.A. Hoffmanns Text und der Musik führen sie uns in fantastische Welten und auf eine Reise durch eine Nacht des Realitätsverlusts, an deren Ende das Erwachen in ewiger Liebe steht.
DIE UNABHÄNGIGEN – Spätausgabe
Die Kurt Wolff Stiftung präsentiert 18 AutorInnen im Westflügel der Schaubühne Lindenfels.
19:30 – Saal Magdalena Saiger: Was ihr nicht seht oder die absolute Nutzlosigkeit des Mondes (Edition Nautilus) Grit Krüger: Tunnel (Kanon) Marlen Hobrack: Schrödingers Grrrl (Verbrecher) 21:00 – Saal Anselm Oelze: Pandora (Schöffling & Co.) Robert Prosser: Verschwinden in Lawinen (Jung & Jung) Anja Utler: Es beginnt. Trauerrefrain (Edition Korrespondenzen 22:30 – Saal Yoko Tawada: Portrait eines Kreisels (konkursbuch Verlag) Hatice Açıkgöz: fancy immigrantin. ein poetisches tagebuch (w_orten und meer) Dinçer Güçyeter: Unser Deutschlandmärchen (Mikrotext) 19:30 – Café Volker Sielaff: Ovids Würfelspiel. Epigramme und andere kurze Gedichte (Poetenladen) Heike Fiedler: Tu es! hier (Der Gesunde Menschenversand) Timo Brunke: Mitteleuropapperlapapp. Verse aus dem Zusammenhang (Satyr) 21:00 – Café Anna Herzig: 12 Grad unter Null (Haymon) Katharina Mevissen: Mutters Stimmbruch (Wagenbach) Lou Zucker: Eine Frau geht einen trinken. Alleine (Maroverlag) 22:30 – Café Yevgeniy Breyger: Frieden ohne Krieg (kookbooks) Jo Frank: Gewalt (Edition Atelier) Tomer Dotan-Dreyfus: Birobidschan. Eine moderne Schtetlgeschichte (Voland & Quist).
Jena-Paradies. Die letzte Reise des Matthias Domaschk
Das Porträt einer Generation Jugendlicher auf der Suche nach einem freien, selbstbestimmten Leben.
Freitag, 10. April 1981: In Jena steigt der 23-jährige Matthias Domaschk in den Schnellzug nach Berlin. Er will zu einer Geburtstagsfeier. Doch er kommt nie an, denn der vollbesetzte Zug wird in Jüterbog gestoppt, Matthias und drei weitere Jenaer festgesetzt. Zwei Tage später liegt er in der Stasi-Untersuchungshaftanstalt Gera tot im Besucherzimmer. Was ist damals geschehen? Fesselnd erzählt Peter Wensierski anhand der letzten Tage im Leben von Matthias Domaschk die Geschichte einer unangepassten Jugend und ihrer Widersacher in einem totalitären Staat. Wie für die Jenaer Szene der Polizeiüberfall auf eine Wohngemeinschaft, der Protest gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns zu Wendepunkten werden. Und er zeichnet das Bild einer zunehmend politisierten Generation, sich in Widerspruch zu ihren angepassten Eltern und intoleranten Bürgern begab, die sich politisch und kulturell schon in den 70er Jahren über Grenzen hinweg verständigte – auf der Suche nach einem aufrechten und selbstbestimmten Leben.
Verlorenwasser. Das Schattenkommando
Es ist eines der letzten Geheimnisse der DDR: die „Diensteinheit IX“, das streng abgeschirmte Anti-Terror-Kommando der Volkspolizei. In der Folge des Olympiaattentats von 1972 gegründet, stand die Einheit im Verborgenen bereit, um im Ernstfall gegen Terroristen oder Geiselnehmer einzuschreiten. Doch während das Land von Terrorangriffen verschont blieb, wurden die Elitepolizisten regelmäßig zu Einsätzen gerufen, die ein ostdeutsches Tabu berührten: Die Fahndung nach bewaffneten Deserteuren der sowjetischen Armee. Eindringlich und spannungsvoll führt der Roman in eine bis heute wenig bekannte Welt.
Literaturlounge
Wo Literatur passiert: Festivals im Gespräch.
Mit Romina Nikolić (Thüringer Literaturtage), Odile Vassas (Literatur JETZT!) und Nils Kahlefendt (Leipziger Literarischer Herbst).
Lyrik Happy Hour
Mit Sibylla Vričić Hausmann: „meine Faust“, Andra Schwarz: „Tulpa“ und Romina Nikolic: „Unterholz“.
Märchen und Sagen aus Thüringen
Rainer Hohberg präsentiert mittels Multimedia-Vortrag die Märchen und Sagen aus Thüringen. Er erzählt von seinen Erlebnissen und Erfahrungen, von alten Sagen und Geschichten der Region.
Aktiv bezieht er die Teilnehmer in seine Veranstaltung mit ein. Durch Bilder und Videos ist ein abwechslungsreiches Programm geboten. Rainer Hohberg ist seit vielen Jahren in der Bibliothek Zella-Mehlis zu Gast. Die Lehrer, Schüler und Schülerinnen sind jedes Mal aufs Neue von seinen Vorträgen begeistert. Herr Hohberg entführt die Teilnehmer mit seinen Geschichten in eine Welt voller Sagen und Märchen. Bei einem Quiz testen die Besucher ihr Wissen rund um das Thema.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Die Walin – Lesung mit Christian Mahlow
Der Autor Christian Mahlow beschreibt in seiner Parabel „Die Walin“, wie ein junger, eher zurückgezogen lebender Mann seine Bewunderung für eine Walin im Ozeanarium entdeckt. Eines Morgens liegt diese plötzlich in seinem Wohnzimmer. Der Kampf um ihr Überleben und der vergebliche Versuch, der Mitwelt Verständnis abzuringen, erinnert den Leser mit dem entsprechenden Erfahrungshintergrund an Beziehungen, die man heutzutage gerne toxisch nennt. Wer immer mal eine Episode mit einer Borderline-Patientin hatte, wird in dieser Parabel an Strukturen und Dynamiken erinnert, die er – meistens schmerzhaft – in dieser Zeit erlebt hat. Dennoch ist der Debütroman von Christian Mahlow alles andere als ein Beziehungsbericht, vielmehr ein fesselndes, surreales Drama.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Thüringer Literaturtage statt und ist eine Kooperation der Ökumenischen Akademie Gera / Altenburg, dem Lesezeichen e.V. und der Edition Outbird.
Marica Bodrožić: Die Arbeit der Vögel. Seelenstenogramme
Ausweichtermin für die wegen Krankheit abgesagte Lesung am 28. März. Die für den März-Termin erworbenen Karten behalten ihre Gültigkeit.
Auf der Flucht vor den Deutschen gelangt Walter Benjamin im September 1940 auf einem alten Schmugglerpfad vom französischen Grenzort Banyuls-sur-Mer ins nordspanische Portbou. Tags darauf setzt er seinem Leben ein Ende. Acht Jahrzehnte später nimmt Marica Bodrožić den letzten Weg des großen deutschen Schriftstellers und Philosophen zum Anlass, um über unsere Zeit, die Komplexität von Lebensläufen sowie Identität, Freundschaft und Flucht nachzudenken. Für sie wird der Gang über die Pyrenäen zu einem luziden Denkweg, auf dem die Natur als synästhetisches Gefüge mitspricht. Die äußere Bergwelt verschmilzt mit der inneren Lebenslandschaft. Kunstvoll webt Marica Bodrožić in ihren Gedankenstrom die Schicksale auch anderer Intellektueller ein, die der Gewalt des 20. Jahrhunderts ausgesetzt waren – etwa der Widerstandskämpferin Lisa Fittko oder des Dichters Ossip Mandelstam. Entstanden ist dabei eine überzeitliche Wanderung durch die inneren Landschaften der Seele.
»Ein Buch wie die Wanderung durch die bergige Landschaft, die es beschreibt. Man ist sprachlos ob seiner Schönheit, wird immer wieder an die eigenen Grenzen gebracht und hat am Ende so viel über sich und die Welt gelernt, dass man jemand anderes geworden ist. Ein funkelndes, ein brillantes Kleinod.« Daniel Schreiber
Marica Bodrožić wurde 1973 in Dalmatien geboren. 1983 siedelte sie nach Hessen über. Sie schreibt Gedichte, Romane, Erzählungen und Essays, die in über sechzehn Sprachen übersetzt wurden. Für ihr bisheriges Werk wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem Walter-Hasenclever-Literaturpreis und dem Manès-Sperber-Literaturpreis für ihr Gesamtwerk.
In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V.
Jeden ersten Dienstag im Monat geht es bei »Literaturland Thüringen im Radio«, dem Sendeformat des Thüringer Literaturrates um Literatur aus und über Thüringen.
Soweit es die Planung erlaubt, laden wir Gäste ins Studio ein, um mit ihnen über ihr Schreiben, Projekte, Recherchen oder besondere Themen zu sprechen. Oder wir zeichnen Sendungen auf, bringen Livemitschnitte von Veranstaltungen etc.
Jeden ersten Dienstag im Monat ist die Sendung auf Radio Lotte im Stadtgebiet von Weimar auf 160,6 UKW zu hören und weltweit im Internet unter https://www.radiolotte.de
Alle Radiosendungen können zudem in der Podcastreihe »Literaturland Thüringen im Radio« auf www.literaturland-thueringen.de angehört werden. Die Sendungen stehen i.d.R. ab dem ersten Mittwoch im Monat bereit.
Eine Sendungsformat des Thüringer Literaturrates. Mit freundlicher Unterstützung der der Thüringer Staatskanzlei. Bis 2023 gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Biboknirpse – Leseprojekt für Eltern und Kindern zwischen 1 und 3 Jahren
Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat laden wir Eltern/Großeltern mit Kindern im Alter von ein bis drei Jahren zu den Biboknirpsen in die Ernst-Abbe-Bücherei Jena ein.
Mit Fingerspielen, Reimen, Liedern und Büchern wird für die Kleinsten in unserem Vorleseraum ein etwa halbstündiges Programm geboten.
Die Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Frank Willmann: „Der Pate von Neuruppin“
Moderation: Wieland Koch
Kokainhandel, illegales Glücksspiel, Erpressung, Betreiben eines Bordells und Gründung einer kriminellen Vereinigung lautete die Anklage. Ein ungeklärter Mord steht im Raum. Dieses Buch erzählt von Aufstieg und Fall des Paten von Neuruppin und der »XY-Bande«. Eine der krassesten Storys aus den sogenannten »Baseballschlägerjahren« – Breaking Bad in Brandenburg.
Die ersten Tausend Mark verdient Olaf Kamrath mit Würstchen aus seinem Imbisswagen. Die nächsten mit Spielautomaten. Immer mehr Leute fragen nach Drogen und er wittert das große Geschäft. Zusammen mit drei Freunden aus Kindheitstagen gründet er die XY-Bande und beliefert alle zwischen Rostock und Berlin mit erstklassigem Stoff aus Amsterdam. Olaf Kamrath erzählt von einer Zeit, als man im Osten für Geld alles kaufen konnte. Und nur der jemand war, der es in großen Mengen besaß. Frank Willmann, Journalist und Experte für die ostdeutsche Untergrund-Szene, hat das Vertrauen aller Beteiligten gewonnen. Zum ersten Mal erzählen die Gangmitglieder hier, nach bestem Wissen und Gewissen, die Geschichte ihres Erfolgs und ihrer Verfolgung selbst. Eine rasante Krimi-Geschichte und ein authentisches Porträt des wilden, wilden Ostens. Wieland Koch ist Referatsleiter der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen.
Die Veranstaltung ist Teil des Lesarten-Festivals.
Eine Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen.
Senior*innentreff / Erzählcafé
Gespräche über Arnstadt was war, ist und sein könnte bei Kaffee und Getränken.
Calderón auf dem Weimarer Hoftheater unter Goethes Leitung.
Eine zweisprachige Lesung mit Prof. Dr. Isabel Hernández (Universidad Complutense de Madrid), Dr. Héctor Canal, Dr. Bettina Zschiedrich und Sören Schmidtke (GSA Weimar).
Als Leiter des Weimarer Hoftheaters inszenierte Goethe Stücke des spanischen Barockdramatikers Pedro Calderón de la Barca (1600–1681), dessen Werk im deutschsprachigen Raum damals wenig bekannt war. „Der standhafte Prinz“ und „Das Leben ein Traum“ wurden am 30. Januar 1811 und am 30. März 1812 mit großem Erfolg uraufgeführt. Die enorme Resonanz der Weimarer Aufführungen trug zur Kanonisierung Calderóns als Dramatiker weltliterarischen Ranges neben Shakespeare entscheidend bei. Im Goethe- und Schiller-Archiv werden die originalen Regiebücher zu beiden Inszenierungen aufbewahrt. Sie dienen als Textgrundlage für die Lesung von einigen zentralen Szenen dieser Stücke. Die zweisprachige Lesung wird von einer thematischen Einführung begleitet, die den komplexen Übersetzungs- und Inszenierungsprozess veranschaulicht.
Héctor Canal ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig am Goethe- und Schiller-Archiv.
Isabel Hernández ist seit 2017 Professorin für Neuere deutsche Literatur an der Universidad Complutense de Madrid, sie leitet eine Forschungsgruppe zur Literaturübersetzung.
Sören Schmidtke ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig am Goethe- und Schiller-Archiv.
Bettina Zschiedrich ist Mitarbeiterin der Goethe-Briefausgabe am Goethe- und Schiller-Archiv.
Der im gedruckten Programm für diesen Termin angekündigte Vortrag über Wohn- und Lebensräume im Frommannschen Haus in Jena fällt aus.
Prof. Dr. Volker Hesse, Berlin: Goethe und die Kinder
Goethe, der Vielbeschäftigte, der ständig Strebende, Ergründende, der den Zusammenhang der Schöpfung in der für ihn erkennbaren Natur zu erfassen suchte, der Menschen zur Ästhetik zu erziehen strebte, hatte er Zeit für Kinder? Spielten sie in seinem großen Leben eine Rolle, ja waren sie vielleicht für sein inneres Ich von Bedeutung? Diesen Fragen soll anhand seines Lebens nachgegangen werden, wobei vor allem seine Beziehung zu Kindern in Berlin wie Felix Mendelssohn-Bartholdy, Carl Unzelmann und die Großneffen und Nichten Nicolovius betrachtet werden soll.
Der Einlass ist ab 17:30 Uhr. Der Eintritt für Mitglieder der Goethe Gesellschaft ist kostenfrei, Gäste zahlen 5,- €.
Die Goethe-Gesellschaft Erfurt organisiert in regelmäßigen Abständen wissenschaftliche, belehrende Vorträge, Diskussionsrunden zu einzelnen Werken Goethes, Bildungsfahrten zu Wirkungsstätten Goethes und anderer Dichter. Bei Interesse bietet sie Gymnasiasten und Studenten aus der Region die Möglichkeit, eigene Arbeiten zum Goethe-Thema zur Diskussion zu stellen. Die Gesellschaft lädt ebenso Autoren zu Lesungen ein. Sie verfolgt aufmerksam die Aktivitäten der Muttergesellschaft in Weimar und pflegt Kontakte zu anderen Goethe-Ortsvereinigungen in Deutschland – insbesondere zur Goethe-Gesellschaft in Gera – sowie zu kulturellen Vereinen in Erfurt.
Die Goethe-Gesellschaft Erfurt verfolgt die Förderung kultureller Zwecke. Neu gegründet im Jahr 2014 stellt sie sich die Aufgabe, in Übereinstimmung mit den Zielen der Goethe-Gesellschaft in Weimar, Gedankengut, Werk und Persönlichkeit Goethes zu pflegen und zu vermitteln. Sie vertritt keine politischen oder religiösen Ziele.
Jubiläumsprogramm
Freitag | 5. Mai 2023
18:00 Uhr · HAAB, Bücherkubus
»Celan übersetzen«
Veranstaltung mit Klaus Reichert und Katharina Raabe
Gesprächsreihe »Übersetzen! Das ›Schreiber-Sofa‹ im
Bücherkubus« mit anschließendem Sektempfang
Samstag | 6. Mai 2023
11:00–15:00 Uhr · HAAB, Studienzentrum & Vulpius-Galerie
»Nanocellulose – kleinste Fasern mit großem Potenzial«
Einführung in die Restaurierung brandgeschädigter Musikalien
»Der Gesellschaft Anna Amalia Bibliothek sei Dank«
Einblicke in von der GAAB finanzierte Erwerbungen und Publikationen
der letzten Jahre
»Klassisch konsumieren
Bertuch und das Journal des Luxus und der Moden«
Führungen durch die aktuelle Ausstellung im Studienzentrum
15:00 Uhr · HAAB, Studienzentrum
»Future Memory Herzogin Anna Amalia Bibliothek«
Gespräch mit Mitgliedern aus Kuratorium und Vorstand der GAAB
Auftakt zum Erinnerungsprojekt zur Geschichte der Biblio-
thek und 20 Jahre Brand mit anschließendem geselligen
Beisammensein bei Kaffee und Kuchen.
Sprichwörtliches in Deutschland und in aller Welt – Autor Rolf-Bernhard Essig zu Gast in der Stadt- und Kreisbibliothek Hildburghausen
Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt! Alles für die Katz!, Da haben wir den Salat!
Thema: Sprichwörtliches in Deutschland und in aller Welt
Der Experte für sprichwörtliche Redensarten Rolf-Bernhard Essig liest aus seinen Kinderbüchern über sprichwörtliche Redensarten. Sie zeichnen sich durch eine Verbindung erzählerischer und erklärender Elemente aus. Der Wortschatz der Kinder wird dabei passiv und aktiv verbessert, zumal interaktive Elemente eine gute Rolle im Rahmen der Lesung spielen. Kinder aus anderen Kulturen und mit anderen Muttersprachen als Deutsch können sich aktiv einbringen und in der Lesung wiederfinden.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen e.V.
Können philosophische Schriften für uns, in unserem Alltag heute, fruchtbar sein? Haben solche Texte etwas mit mir zu tun? Die Lektüre kleiner Texte großer Philosophen soll zu einem gemeinsamen Gedankenaustausch anregen. Das Konzept sieht vor, dass weder Autor noch Text im Vorfeld bekannt sind. Lassen Sie sich von einem Text unmittelbar ansprechen!
Die philosophische Praktikerin Dietlinde Schmalfuß-Plicht leitet diese Zusammenkünfte und bei ihr können sich alle Interessenten bis Montag Mittag vor dem Termin anmelden unter: info@philosophie-milan.de.
Bauhaus Poetry Shorts – Vernissage – Pressetermin
Das Arbeiten mit der Verbindung von lyrischen Texten und Bewegtbild, insbesondere Animation, hat seit einigen Jahren einen besonderen Stellenwert im Unterricht an der Bauhaus-Universität. Lyrische Texte ermutigen zum Assoziieren, zum Experimentieren, Offen-Lassen, zum Entgegen-Setzen, zum Erschaffen atmosphärisch dichter Bilder. In der Ausstellung präsentieren wir Filmstills aus Kurzfilmen, die in den letzten Jahren in Weimar entstanden sind und stellen die Weimarer Poetryfilmszene vor.
Moderation: Ana Maria Vallejo, Catalina Giraldo (Weimar)
Ana Maria Vallejo, Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Bauhaus-Universität Weimar
Catalina Giraldo, künstlerische Mitarbeiterin an der Bauhaus-Universität Weimar
Die Eröffnung ist zugleich als Pressetermin der Poetryfilmtage gedacht.
Öffnungszeiten der Ausstellung: 5. bis 30. Mai 2023, Mo. – Sa., 10.00 – 18.00 Uhr, Eintritt frei
Eine Kooperationsveranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. und der Bauhaus-Universität Weimar.
Lyrik im Glaspavillon mit Angela Krauß „Ich muss mein Herz üben“ und Christine Hansmann „Wolkenkassiber“
Musik: Oliver Räumelt, Akkordeon
Moderation: Frank Simon-Ritz
Triebkraft der Literatur von Angela Krauß ist die „Sehnsucht nach Vollkommenheit, Ganzheit, Schönheit“. Die Poesie und die Liebe folgen denselben Urgründen und suchen zu halten, „was wirklich in uns ist“. Angela Krauß wurde 1950 in Chemnitz geboren, studierte zunächst Werbegestaltung in Berlin und arbeitete dort für Messen und Ausstellungen. 1976 nahm sie das Studium am Literaturinstitut „Johannes R. Becher” in Leipzig auf, wo sie seit 1980 als freie Schriftstellerin lebt, Prosa schreibt und dafür renommierte Preise erhält. LESARTEN stellen Angela Krauß als Lyrikerin vor. Christine Hansmann, 1961 in Erfurt geboren, arbeitete als Krankenschwester und Musikalienverkäuferin bis sie 1983–1989 Gesang in Leipzig studierte. 1989 – 2013 als Opernsängerin am Deutschen Nationaltheater Weimar tätig, unternahm sie zahlreiche internationale Konzert- und Gastspielreisen. Als Dichterin legte sie mit dem Band Flucht ins Gelände 2014 ihr literarisches Debüt vor. Es folgten die Bände Dunkelkammer (2013) und Des Lichtes und der Schönheit halber (2017). Christine Hansmann lebt in Weimar. Dr. Frank Simon-Ritz ist Direktor der Universitätsbibliothek der Bauhaus-Universität Weimar.
Die Veranstaltung ist Teil des Lesarten-Festivals.
Peter Neumann liest »Feuerland«
Der Autor von »Jena 1800« liest aus seinem neuesten Buch »Feuerland« und begibt sich auf eine Reise durch das lange Jahrhundert der Utopien 1883–2020.
Alles beginnt mit einem gewaltigen Knall: Der Ausbruch des Vulkans Krakatau 1883 ist wie ein Sinnbild für die ungeheure Kraft der utopischen Energien, die sich im langen 20. Jahrhundert entladen werden. Nietzsches Übermensch und Wittgensteins Revolution der Sprache, die Utopie vom grenzenlosen Fortschritt und die revolutionäre Kunst der Käthe Kollwitz, Freuds Eroberung des Unbewussten und der zerplatzte Traum vom Ende der Geschichte – all dies erweckt Peter Neumann in Szenen, Geschichten und Porträts meisterhaft zum Leben. Er lädt uns ein auf eine fesselnde Zeitreise ins Feuerland der Utopien, die uns trotz ihrer oft destruktiven Energie bis heute faszinieren und nicht loslassen.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V. mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, der Villa Rosenthal, Thalia Universitätsbuchhandlung, gefördert durch den Zeiss Fonds
Martin Stiebert: Johannes Bobrowskis Erbe in friedloser Zeit
Johannes Bobrowski wollte seinen deutschen Landsleuten von ihren östlichen Nachbarn erzählen „etwas […], was sie nicht wissen.“ Wir Nachgeborenen sehen heute freilich auch die Gewaltgeschichte dieser Völker untereinander und können nur verzagt die Poesie dagegenhalten:
Sprache
abgehetzt
mit dem müden Mund
auf dem endlosen Weg
zum Hause des Nachbarn
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Evangelisch-Lutherische Gemeinde Krölpa, gefördert durch die Kulturstiftung Thüringen.
Seit neuestem gibt es einen Teesamowar aus dem Besitz von Karoline von Wolzogen im Schillerhaus zu bestaunen. Anlass genug, um sich einmal mit der Tisch- und Teekultur um 1800 zu beschäftigen. Anfangs vor allem an den Thüringer Fürstenhöfen genossen, eroberte der Tee spätestens in den 1780er Jahren zunehmend auch die bürgerlichen Kreise. So begründeten in Weimar Goethe und Charlotte von Stein eine neuartige adelig-bürgerliche Geselligkeit, die immer freier und geistig anspruchsvoller wurde. Um 1800 waren Treffen zum Tee zu einem Synonym für jede Art von Geselligkeit geworden. Daher ist es kein Zufall, dass eines der berühmtesten Tee-Bücher in Thüringen erschienen ist: Der elegante Theetisch (Weimar 1809) von François Le Goullon, dem Leibkoch von Herzogin Anna Amalia.
Wir zelebrieren eine Tee-Zeit mit verschiedenen Sorten Teegebäck nach Le Goullons originalen Rezepten, die die kanadische Küchenhistorikerin und Köchin Tanya Harding nachbäckt und zur Verkostung sowie Vorführung ihrer historischen Teemaschinen mitbringt. Zur Einstimmung schildert der Weimarer Stadtarchivar Dr. Jens-Jörg Riederer, wie es bei diesen Teezirkeln im 18. Jahrhundert zuging. Wenn Sie wollen, bringen Sie doch Ihre eigene Sammeltasse mit, vielleicht sogar aus Volkstedter Porzellan, wie man das früher gern tat und nehmen ein Tässchen Tee mit uns.
Die FilmAusLese im Mai: »Was man von hier aus sehen kann«, basierend auf dem Roman von Mariana Leky
D 2022 | 109 min | FSK 12 | R: Aron Lehmann
Luise (Luna Wedler) ist zu Besuch bei ihrer Oma in einem abgelegenen Dorf im Westerwald. Selma (Corinna Harfouch) wohnt schon immer dort, doch eines unterscheidet sie von den anderen Leuten im Ort: Sie kann den Tod voraussehen. Jedes Mal, wenn Selma im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Dabei ist jedoch nicht vorauszusehen, wen es treffen wird. Demzufolge befürchten die Einwohner des Ortes für die nächsten Stunden das Schlimmste, wagen aber auch mal etwas, gestehen ihre Geheimnisse oder verschwinden auf einmal.
Basierend auf den gleichnamigen Roman von Mariana Leky, der im Juli 2017 erschien. (filmstarts.de)
Poetry Slam
Erneut kehrt der moderne Dichterwettstreit nach Weimar zurück. In einem spannenden Wettbewerbsformat treten Poeten und Poetinnen mit selbstverfassten Texten gegeneinander an, um sich dem Urteil des Publikums zu stellen. Dabei teilen sie lustige oder nachdenkliche Momente mit den Zuschauenden, die am Ende des Abends über Sieg oder Niederlage entscheiden.
Katzen trinken keinen Tee
Nachdem Ayhan aus politischen Gründen aus seiner Heimat fliehen muss, führt ihn sein Weg zunächst in ein Flüchtlingsheim der thüringischen Kleinstadt Sömmerda. Dort trifft er den obdachlosen Kater Hans. Die Dialoge zwischen den beiden drehen sich fortan um die Ereignisse in den Unterkünften, Gemeinschaftsküchen und Sanitärräumen, die sehr wenig Raum für Privatsphäre lassen.
Katzen trinken keinen Tee ist das erste Buch des aus Urmia stammenden Ayhan Urmiye. Inspiriert wurde er, als er den
Alltag eines Asylsuchenden in Deutschland und im Exil (mit)erlebte. So entstand eine Sammlung satirischer Kurzgeschichten
über das Leben mit einer sprechenden Katze – gespickt mit ziemlich dunklem Humor.
Narben auf der Haut und in der Seele
Im Rahmen der Ausstellung „Narben – Fotografien von Gudrun Holtz“ lädt die Autorin, Fotografin und Journalistin ein zur Lesung aus ihrem Fotobildband „Narben auf der Haut und in der Seele“. Diese vom Kerber-Verlag herausgegebene Publikation beinhaltet eine fotografische Dokumentation von Menschen und ihren Narben, die einen tiefen Einblick in die menschliche Psyche und die Auswirkungen von äußeren Einflüssen auf das menschliche Ich zeigen. Begleitet von Texten zu den einzelnen Personen und wissenschaftlichen Gastbeiträgen zum Thema wird ein facettenreiches, berührendes Bild menschlicher Schicksale und Lebensläufe gezeichnet.
An dem Abend besteht die Möglichkeit, die Ausstellung „Narben“ zu entdecken und mit der Fotografin Gudrun Holtz ins Gespräch zu kommen. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten unter: 0361 644 123 75 oder kontakt@dacheroeden.de
Zur Ausstellung:
Die Bremerin Gudrun Holtz fotografiert seit 2011 Menschen mit Narben. Diese Narben haben unterschiedlichste Ursachen, wie Verbrühungen, Verbrennungen, Lippen‑, Kiefer- und Gaumenspalten, und erinnern an Unfälle und Traumata, zeugen aber auch von Lebenswillen und Würde jeder einzelnen Person. Jeder Mensch kann eine Narbe tragen – große oder kleine, unsichtbare oder sichtbare, innere oder äußere.
Gudrun Holtz persönlich interessiert die Wirkungskraft von Narben und das Wahrnehmungsverhalten der Betrachtenden. Sie selbst hat viele negative, aber auch positive Bemerkungen zu Narben erfahren und Berührungsängste erlebt. Daher gärte bereits mit Anfang 20 in der Fotografin der Wunsch, etwas Künstlerisches über das Thema Narben zu realisieren.
Auf den Bildern von Gudrun Holtz sind Kinder und Erwachsene zu sehen. Menschen mit ganz unterschiedlichen Schicksalen und Lebensläufen. In ihren Geschichten führten zwar die Narben zu den Traumata, aber es wird sichtbar, dass die Haut vor allem ein sinnliches, verletzliches Organ ist, eine Grenzfläche zwischen Selbst und Welt, ein Ort der Ich-Bildung.
Wie kommen Menschen mit der Situation zurecht, wenn sie aufwachen, in den Spiegel schauen und sich selbst nicht mehr wiedererkennen? Nichts in ihrem Leben ist mehr so, wie es vor dem Unfall war. Einigen der im Bildband der Fotografin zu sehenden Personen ist es aufgrund von Brandunfällen genauso ergangen. Wieder andere wussten, dass sie nach einer Herzoperation mit einer Narbe auf dem Oberkörper erwachen würden. Die Fotos zeigen lebensbejahende, hoffende Menschen, die selbst dann eine Chance sehen, wenn die Situation ausweglos erscheint. Alle Personen haben es geschafft, ihre neue Identität in ihr Leben zu integrieren. Was es für sie bedeutet, seelische und körperliche Schmerzen, Überlebensängste oder Operationen zu ertragen, und wie sie die Nähe zu Mitmenschen, das Berufsleben und die Freizeit gestalten, sehen wir in diesen Fotografien.
Ergänzend zu den Bildern von Gudrun Holtz werden Bronzeplastiken vom Bildhauer Bertram Gante gezeigt.
Die Ausstellung wird vom 4. April bis 27. Mai 2023 in den Galerieräumen des Kultur: Haus Dacheröden präsentiert und kann Dienstag bis Freitag von 12 bis 17 Uhr und Samstag von 10 bis 17 Uhr besucht werden.
Regina Scheer: »Bittere Brunnen. Hertha Gordon-Walcher und der Traum von der Revolution«
Eine Alternative zum Kapitalismus ist möglich, eine Welt ohne Krieg, Armut und Ausbeutung: davon ist die junge Jüdin Hertha Gordon, später Walcher, überzeugt, als sie sich in den 1910er-Jahren den Sozialisten anschließt und in den Kampf stürzt. Hautnah erlebt sie den großen Traum von der Revolution, aber auch das Scheitern und schmerzhafte Ende der Illusionen mit. Die Geschichte ihres Jahrhundertlebens ist das Panorama einer Epoche.
Mitreißend erzählt Regina Scheer von einer außergewöhnlichen Frau in unruhigen Zeitläuften, geprägt von existenziellen Auseinandersetzungen unter Gleichgesinnten in der Weimarer Demokratie, während die Nazis bedrohlich erstarken, von Widerstand, Flucht und Exil sowie der Hoffnung auf den Aufbau eines anderen Deutschland nach dem Krieg.
Regina Scheer kannte Hertha Walcher (1894‒1990) seit ihrer Kindheit und führte über viele Jahre Gespräche mit ihr. Sie bietet einen außergewöhnlichen, sehr privaten Blick auf eine beeindruckende Frau, die klandestin nach Moskau reiste, um Dokumente zu überbringen, und dort Lenin und Stalin begegnete; die Spezialistin in der Herstellung von Geheimtinte war, deren Weggefährten Rosa Luxemburg, Clara Zetkin, Wilhelm Pieck, Bertolt Brecht, Willy Brandt hießen. Voller Empathie erzählt Scheer von einem entbehrungsreichen Leben im Dienst einer großen Idee, von unzerstörbarer Hoffnung, von Verbundenheit und Hilfsbereitschaft, aber auch von erbittertem Streit unter Menschen, die doch das gleiche Ziel verfolgen.
Regina Scheer, 1950 in Berlin geboren, studierte Theater- und Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität. Von 1972 bis 1976 arbeitete sie bei der Wochenzeitschrift «Forum». Danach war sie freie Autorin und Mitarbeiterin der Literaturzeitschrift «Temperamente». Nach 1990 wirkte sie an Ausstellungen, Filmen und Anthologien mit und veröffentlichte mehrere Bücher zur deutsch-jüdischen Geschichte, u.a. «Im Schatten der Sterne» (2004). Ihre ersten beiden Romane, «Machandel» (2014) und «Gott wohnt im Wedding» (2019), waren große Publikumserfolge; «Machandel» verkaufte sich über 160.000-mal und wurde mit dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet.
VVK über die Touristinformation der Stadt Weimar.
Eine Veranstaltung des LESarten-Festivals der Stadt Weimar.
Die Schreibwerkstatt »Zeilensprung« ist eine Untergruppe des Südthüringer Literaturvereins und arbeitet selbständig.
Sie gründete sich 2004 unter der Leitung von Ursula Schütt aus einem Volkshochschul-Schreibkurs, der seit 2002 gelaufen war. Zunächst unter dem Dach des Kulturvereins »Alte Schule« Suhl-Mäbendorf, stieß die Gruppe dann zum Südthüringer Literaturverein.
Termine: jeden zweiten Montag im Monat, ab 19.00 Uhr in der Volkshochschule Suhl-Heinrichs (Meininger Str. 89, 98529 Suhl)
Leitung: Ulrike Blechschmidt
Wer an der Mitarbeit interessiert ist, wendet sich bitte an Ulrike Blechschmidt.
Dieses Mal geht es um den Wissenschaftler Stephen Hawking.
Berühmte Menschen waren auch mal jung! In der Kinder- und Jugendbibliothek werden die Lebensgeschichten „großer“ Menschen erzählt.
Kindheitsgeschichten besonderer Menschen
War Albert Einstein schon immer gut in Mathematik? Wie wurde aus der schüchternen Rosa Parks eine der bekanntesten Menschenrechtsaktivistinnen? Und wann hat Coco Chanel eigentlich ihren ersten Knopf angenäht?
In unserer Veranstaltungsreihe geht es um die Kindheitsgeschichten besonderer Menschen und die Bücher, die diese erzählen. Von berühmten Künstler:innen über wichtige Politiker:innen oder erfolgreiche Sportler:innen ist für alle Interessen etwas dabei. Es sind neue Buchreihen wie „Little People, BIG DREAMS“ und „Kleine Bibliothek großer Persönlichkeiten“, die Kindern jeden Alters spannende Einblicke gewähren und vielfältig Wissen vermitteln.
10. Mai 1933 – Bücherverbrennung und wie es dazu kam
TREFFPUNKT BIBLIOTHEK
10. Mai 1933 – Bücherverbrennung und wie es dazu kam
Vortrag von Bernd Kemter
Eintritt frei
Zielgruppen
Erwachsene
Jugendliche
Peter Wensierski: Jena-Paradies. Die letzte Reise des Matthias Domaschk
Freitag, 10. April 1981: In Jena steigt der 23-jährige Matthias Domaschk in den Schnellzug nach Berlin. Er will zu einer Geburtstagsfeier. Doch er kommt nie an, denn der vollbesetzte Zug wird in Jüterbog gestoppt, Matthias und drei weitere Jenaer festgesetzt. Zwei Tage später ist er tot, nach einem Verhör in der Stasi-Untersuchungshaftanstalt Gera. Was ist damals geschehen?
Der Autor Peter Wensierski, der als Journalist und Dokumentarfilmer u.a. für die ARD und den SPIEGEL gearbeitet hat und seit 1979 aus der DDR berichtete, erzählt von den letzten Stunden im Leben dieses jungen Mannes, skizziert in Rückblenden sein Aufwachsen und die Entwicklung unangepasster Haltungen.
„So ist es vor allem ein Buch über das Leben von Matthias und das seiner Freunde in Jena Ende der siebziger Jahre geworden. Mit allem, was ihm und seinen Freunden Spaß gemacht hat, was zur Suche nach einer neuen Freiheit gehörte und zum Aufbruch aus verklemmten, spießigen deutschen Verhältnissen – worauf nicht nur die Staatsmacht absolut verständnislos und intolerant reagierte. Fast alle hatten auch mit ihren Familien zu kämpfen.“ Peter Wensierski
Die beeindruckende Recherchearbeit von Peter Wensierski basiert auf zahllosen Gesprächen mit Zeitzeugen, vor allem aus dem persönlichen Umfeld von Matthias Domaschk, aber auch mit ehemaligen Mitarbeitern der Staatssicherheit. Darüber hinaus wurden, so der Autor, für dieses Buch etwa 60 000 Seiten teils erstmals aufgefundene MfS- und andere Akten in mehreren Archiven durchgesehen und ausgewertet.
Auf dieser Grundlage ist Peter Wensierski ein äußerst spannend und berührend zu lesendes Buch gelungen, das die Gedanken- und Gefühlswelt, die Träume und Sehnsüchte einer widerständigen Jugend, die selber denken und frei leben möchte, aber auf einen autoritären Machtapparat trifft, lebendig beschreibt.
Moderation: Katharina Kempken (Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“, Jena)
Grußworte von Bodo Ramelow (Ministerpräsident des Freistaats Thüringen) und Prof. Jörg Ganzenmüller (Stiftung Ettersberg).
Eine Kooperation von Erfurter Herbstlese e.V., Stiftung Ettersberg/Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße sowie Thüringer Staatskanzlei.
Tickets sind zu erwerben in der Herbstlese-Geschäftsstelle (Anger 37, 99084, Erfurt
Kultur: Haus Dacheröden, Telefon: 0361 644 123 75, www.herbstlese.de) im Ticket Shop Thüringen: TA, OTZ, TLZ Pressehäuser/Service-Partner (0361 227 5 227, www.ticketshop-thueringen.de), oder in folgenden Hugendubel Filialen: Buchhandlung Hugendubel – Anger 62, 99084, Erfurt oder Hugendubel Filiale im Thüringen Park: Nordhäuserstraße 73t, 99091, Erfurt.
Karen Duve: „Sisi“
Moderation: Petra Fuchs
Als Elisabeth (Sisi) durch Heirat zur Kaiserin von Österreich wird, betritt sie eine streng geordnete Welt voll steifer Konventionen und langweiliger Empfänge. Ausbrechen kann sie nur auf ausgedehnten Reisen und bei Aufenthalten auf ihrem ungarischen Schloss Gödöllö. Dort kann sie ungezwungen leben und ihrer größten Leidenschaft nachgehen: wilden Reitjagden. Karen Duves großer Roman über Sisi – zwischen Zwang und Freiheit. Bis ins kleinste Detail recherchiert und gnadenlos seziert: Karen Duve über eine Kaiserin, die ihrer Zeit oft weit voraus war und trotzdem bis heute unterschätzt wird. Karen Duve, 1961 in Hamburg geboren, lebt in der Märkischen Schweiz. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Ihre Romane Regenroman (1999), Dies ist kein Liebeslied (2002), Die entführte Prinzessin (2005) und Taxi (2008) waren Bestseller und sind in 14 Sprachen übersetzt. 2011 erschien ihr Selbstversuch Anständig essen. Für ihren Roman Fräulein Nettes kurzer Sommer (2018) wurde Karen Duve mit dem Carl-Amery-Preis, dem Düsseldorfer Literaturpreis und dem Solothurner Literaturpreis ausgezeichnet. Petra Fuchs ist Direktorin der Stadtbücherei Weimar.
Eine Veranstaltung des LESarten-Festivals der Stadt Weimar.
Gefördert im Rahmen von Neustart Kultur der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur
und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e. V.
Schiller und die Seinen damals und heute – Vortrag von Dr. Michael Davidis
Als ehemaliger Leiter der Bildabteilung des Deutschen Literaturarchivs und Mitkurator der Schillerhäuser in Marbach und Rudolstadt ist Dr. Michael Davidis ein ausgewiesener Experte in Schillerfragen. Mit dem 2021 erschienenen Buch »Schiller und die Seinen« nähert er sich dem »Winnetou der deutschen Klassik« (Jens Sparschuh) nicht als Literaturwissenschaftler, sondern als Sozial- und Kulturhistoriker. Schwerpunkte von Buch und Vortrag sind Schillers schwäbische Herkunftsfamilie und die Künstlerinnen und Künstler, die ihn während seiner von Kriegen und Krisen geprägten Lebenszeit portraitiert haben. Selbst die zahllosen Menschen, die ihn postum als Nationaldichter verehrten, darf man zu Recht als »die Seinen« bezeichnen. Aber entspricht eine solche Bezeichnung noch unserer heutigen Herangehensweise? Wie stehen wir zu Schiller? Und welche Rolle kommt dabei unseren beiden Schillerhäusern zu? Nicht zuletzt um diese Fragen, auf die jede Generation eigene Antworten suchen muss, wird es an diesem Abend gehen.
Friedrich der große Detektiv
Szenische Lesung für Schulkinder ab 12 Jahren
Im Rahmen der Aktion „Bücher aus dem Feuer“ veranstaltet die Stadt- und Regionalbibliothek Erfurt in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung ein szenisches Lesungsgespräch mit dem Erfurter Schauspieler Stefan Wey zum Buch „Friedrich der große Detektiv“ vom Autor Philipp Kerr.
Der Schauspieler Stefan Wey bringt die Schülerinnen und Schüler in seiner szenischen Lesung nach dem Detektiv-Roman von Phillipp Kerr ins Berlin der 30er-Jahre. Dort wird der 12-jährige Friedrich unfreiwillig Zeuge des Scheiterhaufens am 10. Mai 1933, auf dem sein Lieblingsbuch „Emil und die Detektive“ von Erich Kästner in Flammen aufgeht. Friedrich ist entsetzt und will diesem Geschehen auf die Spur kommen.
Die Veranstaltung ist kostenfrei. Die Anzahl der Plätze ist begrenzt, deshalb ist eine Anmeldung per E‑Mail (veranstaltungen.bibliothek@erfurt.de) oder telefonisch unter 0361 655‑1595 erforderlich.
Wohnen ist ein komplexes Phänomen. Vom Hausen in einfachsten Verhältnissen bis zum royalen Residieren erfüllt es die menschlichen Grundbedürfnisse von Schutz und Sicherheit. Zugleich reflektiert die Art, wie Menschen wohnen, ihr kulturelles Selbstverständnis und ihre soziale Zugehörigkeit.
Das ästhetische Ausstatten der Wohnung, das Anwenden von Haushaltstechniken, das Pflegen von Beziehungen – stets müssen sich die Wohnenden in irgendeiner Form verhalten. Bereits um 1800 erforderte dies in Weimar und anderswo eine gewisse Kreativität und Lebenskunst.
Welche Personen wirkten damals bei einer großen Wäsche mit? Wie ging Goethe mit einer eigenwilligen Köchin um? Wie lebten junge Menschen in sozialen Einrichtungen? Mal augenzwinkernd, mal ernst öffnet die sozialhistorisch orientierte Ausstellung verschiedene Türen, um Einblicke in den spannenden Wohnalltag jener Zeit zu gewähren.
Begleitprogramm
22. Juni, 17 Uhr
Erzähltes Wohnen um 1800
Vortrag von Dr. Norbert Wichard (Bonn)
„Nur um der Hoffnungslosen willen ist uns die Hoffnung gegeben.“ (Walter Benjamin)
Zum Gedenken an die Befreiung vom Nationalsozialismus vor 78 Jahren und an die Bücherverbrennung 1933.
Vor 90 Jahren, am 10. Mai 1933, brannten in ganz Deutschland Scheiterhaufen mit Büchern von Autoren und Autorinnen, die die Nationalsozialisten verboten hatten. Immer noch gibt es genügend Stimmen, die die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus ad acta legen oder ganz und gar aus dem Gedächtnis streichen wollen. Erinnerung ist wichtig, weil aus ihr die Verantwortung für Gegenwart und Zukunft geboren wird. Und deshalb soll sowohl des 8. Mais 1945, als Ende von Krieg und Faschismus, als auch an den 10. Mai 1933 erinnert werden.
Ensemblemitglieder des DNT und Bürgerinnen und Bürger der Stadt Weimar stellen an diesem Tag Texte verfemter Autoren und Autorinnen vor, die Gedankenfreiheit und menschliche Würde als hohes gesellschaftliches Gut würdigen. Ein Gut, das es auch in der Gegenwart zu schützen gilt.
DNT, Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus und das Lesarten-Team laden Sie ein: zum Mitlesen, Zuhören und mit uns ins Gespräch zu kommen.
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen · Thüringer Literaturrat e. V. · MDR-Figaro · MDR Thüringen – Das Radio
Gestaltung und Umsetzung XPDT : Marken & Kommunikation © 2011-2024 [XPDT.DE]
© Thüringer Literaturrat e.V. [http://www.thueringer-literaturrat.de]
URL dieser Seite: [https://www.literaturland-thueringen.de/kalender/]