Im Literaturmuseum im Baumbachhaus kann man nicht nur Bekanntschaft mit dem einstigen Hausherren Rudolf Baumbach machen, sondern auch mit weiteren Schriftstellern, die im 18. und 19. Jahrhundert im Meininger Land lebten und wirkten. Das Kernstück der Ausstellung bilden die überkommene Privatbibliothek und das Wohnzimmer Baumbachs. Hier finden sich neben persönlichen Gegenständen des Dichters auch bibliophile Kostbarkeiten aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Zu diesen gehört zum Beispiel eine fünfbändige Hans-Sachs-Ausgabe, gedruckt zwischen 1560 und 1579 in Nürnberg. Räume mit Alt-Meininger Stadtansichten, Mobiliar und Porträts vom Klassizismus bis zur Gründerzeit vermitteln bürgerliches Wohnmilieu, wie es sicher nicht nur für Meiningen typisch war.
Ein Zimmer im Stil des Biedermeier ist dem Meininger Märchen- und Sagensammler Ludwig Bechstein, einem Zeitgenossen der Brüder Grimm, gewidmet. Als herzoglicher Archivar und Bibliothekar gehörte Bechstein zur bürgerlichen Elite Meiningens im 19. Jahrhundert. Auch Jean Paul hat in Meiningen Literaturgeschichte geschrieben. Hier arbeitete er u. a. an seinem großen Erziehungsroman »Titan«. Neben diesen beiden bedeutenden Schriftstellern erfährt der Besucher auch von den Romanautoren Carl Gottlob Cramer (1758 – 1817) und Ernst Wagner (1769 – 1812), dem Alpinschriftsteller Ernst Adolf Schaubach (1800 – 1850) sowie von Friedrich Mosengeil (1773 – 1839) und Ludwig Köhler (1819 – 1862).
Ein kleiner Raum ist Friedrich Schiller und seiner Schwester Christophine Reinwald vorbehalten. Erstmals weilte der spätere Klassiker 1782/83 als Asylant im Meininger Land. Durch die Heirat seiner Schwester mit dem Meininger Hofbibliothekar Reinwald reichten ab 1786 auch die familiären Beziehungen Schillers nach Meiningen. Sie zogen Besuche des Dichters in der Stadt 1787 und 1794 nach sich. Christophine Reinwald wurde nach dem Tod ihres berühmten Bruders 1805 als Zeitzeugin und Vertraute von Schiller bis an ihr eigenes Lebensende 1847 zur Ikone der Schillerverehrung in ganz Deutschland – noch heute sind mehrere Stationen ihres Lebens im Meininger Stadtbild vorfindbar. Der Schillerraum im Baumbachhaus findet eine Ergänzung durch die Präsentation »Asyl für Schiller« im Museum im Schloss Elisabethenburg.
Öffnungszeiten
April bis September, Dienstag – Freitag: 10 – 13 Uhr und 14 – 18 Uhr,
Oktober bis März, Dienstag – Freitag: 11– 13 Uhr und 14 – 17 Uhr
Kontakt: 03693 502848
Bitte beachten Sie, dass die Meininger Museen jährlich am 24. und am 31. Dezember nicht geöffnet haben.
Die Klassik Stiftung Weimar präsentiert Goethe als Zeugen der um 1800 einsetzenden Moderne und zeigt sein faszinierendes Leben und Werk in zeitgenössischen Kontexten.
In der Ausstellung wird in elf Räumen die Vielschichtigkeit Goethes weit über sein literarisches Schaffen hinaus verdeutlicht – von seiner politischen Funktion als Staatsmann über seine zeichnerische Tätigkeit bis hin zu seinen botanischen Studien.
Dabei schöpft die Ausstellung aus einem einzigartigen Fundus wertvoller Originale – kunst- und naturwissenschaftliche Objekte aus Goethes Sammlungen, Briefe und Tagebücher, Alltagsgegenstände und persönliche Erinnerungsstücke – und ergänzt somit den atmosphärischen Eindruck des Wohnhauses auf singuläre Weise.
Über die Leitbegriffe Genie – Gewalt – Welt – Liebe – Kunst – Natur – Erinnerung gestattet die Ausstellung einen Zugang zu den sozio-kulturellen Diskursen um 1800 und bietet gleichzeitig einen Brückenschlag zu Themen der heutigen Zeit. Verbindendes Element der Räume ist die »Faust-Galerie«. Hier kann der Besucher Stichworte aus Goethes Drama wählen, die auf die Flächen einer Installation projiziert werden.
Mit vielgestaltigen Vermittlungsangeboten werden Goethe-Kenner gleichermaßen angesprochen, wie diejenigen, die sich erstmals mit dem Kosmos Goethe befassen wollen. Der neue Medienguide begleitet den Besucher durch das gesamte Goethe-Nationalmuseum. In der Ausstellung Lebensfluten – Tatensturm bietet er die Möglichkeit zur Vertiefung in Goethes Biographie, sein literarisches Schaffen und seine Erkenntniswege. Im Lese- und Hörkabinett wird der Besucher eingeladen, in einer Goethe-Bibliothek zu lesen, Originaltexten zu lauschen oder ganz spielerisch mit Literatur umzugehen. Der Einführungsfilm zeigt in lebendiger Form die wichtigen Ereignisse aus Goethes Leben und Schaffen und veranschaulicht seine vielfältigen Beziehungen.
Vom 28. August 2019 bis zum 05. Januar 2020 präsentiert die Klassik Stiftung Weimar erstmalig Goethes umfassende naturwissenschaftliche Sammlung. Zwischen den Diskursen der sich formierenden Naturwissenschaften um 1800 und heutigen Fragestellungen entwickelt sich ein spannungsreicher Themenparcours mit innovativen Medienstationen.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832) war nicht nur der Literatur und den bildenden Künsten zugetan, sondern widmete sich auch den Naturwissenschaften, die zwischen 1770 und 1830 in eine prägende Umbruchphase eintraten. Namhafte Forscher wie Alexander von Humboldt (1769 – 1859), Georges Cuvier (1769 – 1832) oder Joseph von Fraunhofer (1787 – 1826) legten damals mit ihren Arbeiten die Fundamente für die heutigen naturwissenschaftlichen Disziplinen.
Goethe nahm regen Anteil an diesen Entwicklungen. Im engen Austausch mit befreundeten Naturforschern stellte er eigene Beobachtungen und Experimente an und baute sich eine umfangreiche naturwissenschaftliche Sammlung auf: In etwa 50 Jahren trug er von Mineralien, Gesteinen und Fossilien über Tier- und Pflanzenpräparate bis hin zu physikalischen und chemischen Experimentiervorrichtungen mehr als 23.000 naturwissenschaftliche Objekte zusammen.
Diese an ihrem ursprünglichen Standort fast vollständig erhaltene Sammlung gehört zu den herausragenden naturwissenschaftlichen Sammlungen aus der Zeit zwischen Aufklärung und Romantik und wird nun zum ersten Mal im Überblick präsentiert. Gegliedert in drei Ausstellungsbereiche – Zeit und Erde, Ordnung und Entwicklung, Licht und Substanz – veranschaulichen zahlreiche in diesem Umfang nie zuvor gezeigte Objekte, wie intensiv Goethe die seinerzeit aktuellen naturwissenschaftlichen Debatten verfolgte. Angereichert mit jüngsten Forschungsergebnissen zu Goethes weit verzweigtem Wissenschaftsnetzwerk gewährt die Ausstellung zudem erkenntnisreiche Einblicke in die dynamischen Formierungsprozesse, denen die modernen Naturwissenschaften um 1800 unterzogen waren. Damals wie heute naturwissenschaftlich relevante Fragen werden dabei anhand moderner Präsentationsformen sowie interaktiver Vermittlungsangebote auch für ein Allgemeinpublikum leicht zugänglich aufbereitet.
Die vom Bundesministerium für Forschung und Bildung, der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung sowie der Ernst-Abbe-Stiftung geförderte Ausstellung wird von einem umfassenden Katalog und einem vielseitigen Rahmenprogramm begleitet.
Unter anderem lädt die Klassik Stiftung Weimar am 2. Oktober 2019 zur Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit dem Astrophysiker, Naturphilosophen und Wissenschaftsjournalisten Prof. Dr. Harald Lesch ein.
Ausstellungsdauer:
28. Aug 2019 – 05. Jan 2020
Öffnungszeiten:
28. Aug 2019–26. Okt 2019
Di – So 9.30 – 18.00 Uhr
27. Okt 2019 – 5. Jan 2020
Di – So 9.30 – 16.00 Uhr
Eintrittspreise:
Ticket A
Ausstellung und Schillers Wohnhaus
Erw. 8 € | erm. 6,5 € | Schülerinnen und Schüler (16–20 J.) 3 €
Ticket B
Ausstellung, Schillers Wohnhaus und Parkhöhle
Erw. 10 € | erm. 7 € | Schülerinnen und Schüler (16–20 J.) 3,5 €
Die Parkhöhle ist dienstags geschlossen.
Rahmenprogramm
Im Rahmen der Ausstellung lädt die Klassik Stiftung Weimar am 2. Oktober 2019 zur Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit dem Astrophysiker, Naturphilosophen und Wissenschaftsjournalisten Prof. Dr. Harald Lesch ein.
Unser vollständiges Rahmenprogramm zur Ausstellung finden Sie ab Juni 2019 unter: www.klassik-stiftung.de/abenteuerdervernunft
Vom Verlag des Wandervogel zum Privatverlag im Sozialismus, von der Verstaatlichung bis zur Abwicklung. Ausstellung zum 100. Gründungsjahr im Alten Rathaus Rudolstadt vom 22. Oktober 2019 bis 7. Februar 2020.
Der bisher umfangreichsten und zugleich tiefgründigsten Veröffentlichung über den Greifenverlag zufolge (C. Wurm, J. Henkel, G. Ballon: Der Greifenverlag zu Rudolstadt 1919–1993. Verlagsgeschichte und Bibliographie. Wiesbaden 2001) ist das Rudolstädter Buchunternehmen zwar nicht zu den größten und einflussreichsten in der Geschichte des Verlagswesens des 20. Jahrhunderts zu zählen, gleichwohl aber zu einem der interessantesten. Seine Gründung am 17./18. Oktober 1919 im sächsischen Hartenstein stand in engem Zusammenhang mit der Wandervogelbewegung, deren Schriften in den zwanziger Jahren weitgehend das Verlagsprofil bestimmten. Für den Namen stand das Wappentier des Wandervogels Pate, der Greif.
1921 zog der Verlag nach Rudolstadt um, wo er seinen Firmensitz zunächst in der Schillerstraße 41 einrichtete und ab 1926 bis zu seinem Ende im Oktober 1993 auf der Heidecksburg residierte. Die wechselvolle Geschichte des Verlages ist untrennbar mit seinem Gründer Karl Dietz (1890–1964) verbunden, der das Privatunternehmen bis zu seinem Tode leitete.
Unmittelbar danach ging es in Staatsbesitz über und war dem Ministerium für Kultur der DDR unterstellt. Die nach der Vereinigung beider deutscher Staaten einsetzende Privatisierung der DDR-Verlage überlebte der Greifenverlag jedoch nicht. Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens im Oktober 1993 war sein Schicksal besiegelt. Sieben Jahrzehnte lang waren es die Bücher mit dem Greif als Verlagssignet, die zum Bekanntheitsgrad Rudolstadt nicht unwesentlich beitrugen.
Die von der Gesellschaft für Buchkultur und Geschichte e.V. veranstaltete Ausstellung will aus dem gegebenen Anlass die Bedeutung des belletristische Buchverlages für die kulturelle Identität der Stadt würdigen. Die Text- und Bildtafeln wurden von Dr. Jens Kirsten (Weimar) und Jens Henkel (Rudolstadt) erarbeitet. Die Leihgaben, eine Auswahl von insgesamt nahezu 1000 Verlagserzeugnissen wie Bücher verschiedener literarischer Genres, Kalender und Almanache oder Kunstmappen mit originalen Druckgrafiken, stammen weitgehend aus der Historische Bibliothek der Stadt Rudolstadt.
Ausstellungsdauer:
22.10.2019 – 31.01.2020
Öffnungszeiten:
Dienstag 9–16 Uhr
Donnerstag 9–18 Uhr
Freitag9-12 Uhr
sowie nach Voranmeldung in der Historischen Bibliothek
der Stadt Rudolstadt (03672/486160 oder t.zober@rudolstadt.de
Ausstellungseröffnung:
18. Oktober 2019, 18 Uhr.
Laudatio: Jens Henkel und Matthias Biskupek (Rudolstadt).
Musikalische Begleitung: Peter Kleinfeld (Großkochberg).
Der Künstler Birger Jesch begann 2007 unter befreundeten ehemaligen Aktivisten der subkulturellen Szene der DDR vor allem Handwerker und Künstler zu porträtieren. Birger Jesch’s Korrespondenzen mit Freunden und Künstlern findet als Kommunikationsform Vorbilder bei den Frühromantikern. Ihre Briefwerke waren Spiegel der Epoche und ihres interkulturellen Schaffens.
Angeregt zu dem Projekt „Schattenalbum“ wurde Jesch auch durch das Buch „Weimarer Schattengeister“ von Fritz Karl Voß aus dem Jahr 1922. Darin sind Scherenschnitte konservativer Weimarer Prominenter deren Sinnsprüchen gegenübergestellt.
Schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts erschienen in Europa die ersten Profilportraits in Form von Schattenrissen. Der französische Finanzminister Etiennes de Silhouette, der am Hof Ludwig des XV. die knappen Kassen verwalten musste, bevorzugte diese ebenso sparsamen wie ausdrucksstarken Bilder. Um 1760 begann sich diese Darstellungsform zur Mode bei Adel und aufgeklärter bürgerlicher Elite zu entwickeln. Das aktuelle Poesiealbum von Birger Jesch verbindet die Porträts mit Lebensweisheiten und Statements der Dargestellten zu Leben und Kunst. Mehrere Collagenserien aus Briefumschlagfragmenten ergänzen die Ausstellung.
Ausstellungsdauer: 10.11.2019 bis 01.03. 2020
Öffnungszeiten: Di-So 10–17 Uhr | Mo geschlossen
Schließtage 2019:
Auf dem endlosen Weg zum Hause des Nachbarn – Johannes Bobrowskis Orte in den Fotografien von Dmitry Vyshemirsky
Johannes Bobrowskis Stimme ist eine der markantesten in der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts. In seinen Gedichten, Erzählungen und Romanen betrachtet er die untergegangene Welt seiner Kindheit: Sarmatien, die Landschaft zwischen Ostsee und Schwarzem Meer, Weichsel und Wolga. Hier lebten Polen, Litauer, Russen, Juden und Deutsche miteinander. Bobrowskis Texte sind Zeugnisse widerständiger oder verlorener Existenz. Sie spüren ungehörte Stimmen auf, Stimmen aus anderer Zeit.
Die Fotografien von Dmitry Vyshemirsky widmen sich Lebensorten des Dichters Johannes Bobrowski im ehemaligen Königsberg, dem heutigen Kaliningrader Gebiet, aber vor allem dem damaligen Tilsit, dem Geburtsort des Dichters. Sie zeigen längst verschwundene Erinnerungsorte, deren Spuren der Künstler fotografisch entdeckt – und die er so vor dem Vergessen bewahrt.
Ausstellungsdauer: 2711.2019–21.2.2020
Öffnungszeiten:
Di 12–15
Mi 12–19
Do/Fr 10–15
Ingo Schulze und Tom Schulz im Gespräch über Johannes Bobrowski
Die Schriftsteller Ingo Schulze und Tom Schulz sprechen an diesem Abend über den Menschen Bobrowski, ihre Leseeindrücke und den Einfluss seiner Texte auf ihre eigene Arbeit.
Ingo Schulze schrieb in der „Zeit“ über Bobrowski: „Durch diesen Autor habe ich zum ersten Mal erfahren, wie rein Literatur sein kann – im Sinne von reiner Malerei: ganz aus der Farbe gearbeitet, ohne Zeichnung. […] Ich entferne mich nie zu weit von Bobrowskis Büchern. Seit ich sie zum ersten Mal gelesen habe, finde ich in ihnen Rückhalt, ob früher zwischen Frühsport und Appell oder heute im Hotelzimmer.“
Tom Schulz schrieb in der „NZZ“: „Von Bobrowski bleibt das Bildnis eines einzigartigen Mannes, und es bleibt seine Hinterlassenschaft. Das strahlende Fleisch der Sprache, ihre Musik. Die Geschichten, die er erzählt hat: Vom Dorfrand der Welt, in dem die Völker einträchtig miteinander leben könnten.“
Das Wyssozki-Spektakel: Noch ist nicht aller Tage Abend
Das ca. 2‑stundige musikalische Kleinkunstspektakel ein extravagantes, unterhaltsames und emotionales Programm mit Liedern, Texten, Gedichten und kleinen Spielszenen aus dem Leben Wladimir Wyssozkis.
Gleichzeitig ist es eine theatralisch angelegte Hommage an den wohl legendärsten sowjet-russischen Liedermacher und Schauspieler charmant und brillant wird Gerd Krambehr am Akkordeon von Verena Fränzel begleitet, die auch als Marina Vlady, Wyssozkis große Liebe, agiert.
Die Nachdichtungen sind spannend und zeitnah, sie belegen anschaulich Krambehr‘s „russische Seele“ und seine Verbundenheit zum verstorbenen W. Wyssozki.
Zur Begrüßung gibt es einen Vodka für jeden Gast, der Im Eintrittspreis enthalten ist. Zudem werden originale russisch, kulinarische Spezialitäten vom „Restaurant Russischer Hof“ zum Kauf angeboten. Wie etwa:
Eierkuchen mit verschiedenen Füllungen
Verschieden Häppchen
Teigtaschen
Russisches Bier
Kwass
Wodka
Krimsekt
WLADIMIR WYSSOZKI, geboren am 25.01.1938 in Moskau, • bedeutendster Liedermacher des 20. Jahrhunderts in der ehemaligen Sowjetunion, • Schauspieler am avantgardistischen Theater an der TAGANKA unter Juri Ljubimow, • legendär geworden mit systemkritischen Songs gegen Sowjetbürokratie, Personenkult, Bonzen- und Spießbürgertum • Er war eine umstrittene Figur, von der Obrigkeit teils geduldet, teils boykottiert, aber vom Volk grenzenlos geliebt. • Seine ca. 1000 Lieder wurden über Tonbandmitschnitte im gesamten Land verbreitet. • 1970 heiratete er die französische Schauspielerin Marina Vlady und starb am 25.07.1980 während der Olympischen Sommerspiele in Moskau.
Das im Oktober letzten Jahres neu gegründete Altenburger Buchquartett trifft am Dienstag, dem 28. Januar 2020, zu seinem zweiten Bücherabend zusammen. Gastgeber ist die Stadt Lucka, die in diesem Jahr das 100-jährige Jubiläum ihrer Stadtbibliothek feiert. Einen treffenderen Anlass könnte es für die vier Vielleser aus dem Altenburger Land kaum geben, die ihre Leidenschaft öffentlich machen und gemeinsam über aktuelle Neuerscheinungen sprechen wollen, hin und wieder aber auch einen Klassiker im Gepäck haben.
Das Buchquartett setzt sich aus einem festen Trio zusammen: Dr. Kristin Jahn, der Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land; Birgit Seiler, Leiterin des Fachdienstes Natur- und Umweltschutz beim Landratsamt Altenburger Land und Dr. Roland Krischke, dem Direktor des Lindenau-Museums Altenburg. Komplettiert wird das Quartett jeweils von einem Überraschungsgast, dessen Identität erst am Abend des Buchquartetts gelüftet wird.
Auf der Bücherliste, die am 28. Januar besprochen wird, stehen die folgenden Werke:
Im Anschluss an die Buchvorstellungen kann das Publikum seine eigenen Lese-Erfahrungen in die Diskussion einbringen. Man muss aber keines der Bücher bereits gelesen haben, um einen anregenden Abend zu erleben. Vor allem soll es darum gehen, die Lust und Freude am Lesen zu teilen und zu verbreiten. Die vier zu besprechenden Bücher werden künftig auch im Bestand der Stadtbibliothek Lucka zu finden sein und können ab dem 29. Januar ausgeliehen werden.
Alle Literaturfreunde sind herzlich eingeladen zum einfach nur Zuhören oder auch zum Mitdiskutieren. Der Eintritt ist frei.
Der Abend wird organisiert von der Goethe Gesellschaft Altenburg e. V. und der Stadt Lucka.
Weitere Informationen und Termine für die nächsten beiden Bücherabende im Altenburger Land im Juni und im September 2020 unter www.altenburg-goethe.de.
Das Buchquartett
Dr. Kristin Jahn, geboren 1976, hat evangelische Theologie und Germanistik in Jena studiert. Sie war von 2007 an als Pfarrerin in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland tätig. Nach Stationen in Meiningen und Wittenberg ist sie seit 2017 Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land.
Birgit Seiler, geboren 1964, hat Agrarwissenschaften und Verwaltungsrecht in Leipzig und Weimar studiert. Seit 2014 ist sie Leiterin des Fachdienstes Natur- und Umweltschutz beim Landratsamt Altenburger Land.
Dr. Roland Krischke, geboren 1967, hat Romanistik, Slawistik, Philosophie und Germanistik in Heidelberg, Münster, Wien und Frankfurt am Main studiert. Nach Museumstätigkeiten in Heidelberg, Mainz und Gotha ist er seit 2016 Direktor des Lindenau-Museums Altenburg.
Zu jedem Altenburger Buchquartett lädt das Lesertrio einen Überraschungsgast ein, der ebenfalls ein Buch vorstellen wird. Die Identität des Gastes wird erst am Abend selbst gelüftet.
Kerzenlichtführung: Alltagsleben im 18. Jahrhundert
Die Sonderführung mit Dr. Daniela Danz, der Leiterin des Hauses, lässt die Museumsräume wieder lebendig werden: Womit vertrieb man sich im Beulwitzschen Salon an langen dunklen Winterabenden die Zeit, was waren die Freuden des Sommers, was hing im Kleiderschrank und was gab es in der Küche – und wo war eigentlich das Badezimmer? Manchmal trägt ein Gang über die Hintertreppe auch dazu bei, einen Blick zu erhaschen, der für das Verständnis der Literatur des ausgehenden 18. Jahrhunderts einigen Aufschluss bringt.
Die Gunst des Augenblicks – Lyrik der Gegenwart
Lesung und Gespräch mit Arne Rautenberg (Kiel)
Moderation: Dirk von Petersdorff (FSU Jena)
Eine gemeinsame Veranstaltung von Literarischer Gesellschaft Thüringen und Schiller Gartenhaus Jena.
Jenas junge, beste und einzige monatliche Lesebühne mit Linn Dittner, Friedrich Herrmann, Steve Kußin und Flemming Witt.
Einmal im Monat springen die drei Stage-Autoren Friedrich Herrmann, Linn Dittner, Flemming Witt und Steve Kußin auf Jenas Bühnen und begeistern mit Teamtexten, Slam Poetry, Kurzgeschichten, Interviews und Literaturexperimenten.
Die Leseshow wird ergänzt durch wechselnde Gastautoren aus ganz Deutschland und den prälegendärsten Musizi aus Thüringen.
Annäherungen an Litauen. Texte von Johannes Bobrowski und anderen Dichtern. Mit Martin Stiebert und Oliver Räumelt
Litauen war für den Dichter Johannes Bobrowski ein ganz wichtiges Land im europäischen Osten. Es begleitete ihn ein Leben lang: von den litauischen Bauern im Memelland seiner Kindheit bis zum Roman „Litauische Claviere“, den er kurz vor seinem Tod abschloss. Martin Stiebert wird Lyrik und Prosa Bobrowskis vortragen, die vom litauischen Motiv geprägt sind. Hinzu kommt Poesie anderer Dichter dieses Landes: von Kristijonas Donelaitis, Adam Mickiewicz und Czesław Miłosz.
„Wenn man Glück hat, trifft man ihn in der Bibliothek, auf der Straße oder im Café Central, wenn man größeres Glück hat, kann man ihm lauschen, was immer bedeutet, leichten Fußes einen Spaziergang durch die Literaturgeschichte anzutreten, mit kleinen Ausflügen in die Philologie, Theologie, ins funkelnde Denken des Martin Stiebert, das so wunderbar weitverzweigte Girlanden windet.“ (Kulturjournal)
Ein Programm von Martin Stiebert. Mit Musik von Oliver Räumelt.
Ausstellungseröffnung: »Wie fließend Silber funkelte das Meer« – Aquarelle zu Theodor Storm von Hans-Jürgen Gaudeck.
Der älteste Slam der Stadt lädt ein, zu gewinnen gibt es Sekt, Ruhm und Mate! Und wer Bock hat, geht einfach direkt selbst auf die Bühne!
Poet*innen-Anmeldungen willkommen unter anmeldung@livelyrix.de (Betreff: Kassablanca).
Mit dabei sind:
– Jan Cönig // Frankfurt
– Lenny Felling // Mainz
– Tabea Farnbacher // Bochum
– Anna Teufel // Karlsruhe
– tba.
Einlass: 19:00 Uhr
Die Veranstaltung ist teilbestuhlt.
Der Ritter Michael stellt sein Buch »Emil rettet Thüringen« vor.
Der kleine Drache Emil schläft gemächlich in seiner Höhle und träumt von seiner Mama, seinem Papa und seinen Freunden. Doch in der Zwischenzeit überfällt der böse Herzog Heinrich der Grimmige Thüringen und belagert das Schloß der Landgräfin Jutta. In seinem Heer führt er zwei furchtbare Fabeltiere mit, die die Menschen in Angst und Schrecken versetzen. Als alle Hoffnung zu verfliegen droht, bricht ein kleines, mutiges Mädchen auf, um den Drachen Emil zu suchen. Denn alle Thüringer wissen: Nur der Drache Emil kann das Land noch retten!
Ferienveranstaltung für Kinder von der 1. bis zur 4. Klasse
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Mascha Kaléko: „Sie sprechen von mir nur leise“. Musikalische Lesung mit Paula Quast und Krischa Weber (Cello)
„Man hat Mascha Kaléko verglichen mit Morgenstern, Kästner, Ringelnatz, aber das trifft es nicht. Sie hat deren Verspieltheit, satirische Schärfe und Sprachwitz, aber es kommt ein Sehnen hinzu, eine zarte Zerbrechlichkeit, die den Atem nehmen kann.“ (Tagesspiegel) Paula Quast spricht die Gedichte von Mascha Kaléko im Vertrauen auf die Kraft des einzelnen Wortes. Dank ihrer großen Bühnenpräsenz verschmilzt sie im Laufe der Inszenierung immer mehr mit der Dichterin.
Die Musikerin Krischa Weber begleitet den Abend am Cello. Sie spürt gleichermaßen der Melancholie nach, welche die Texte Werke umgibt, als auch die lebensbejahende Ironie, mit der Mascha Kaléko die Welt zu kommentieren wusste.
Das Programm erobert seit über 20 Jahren im In- und Ausland ein begeistertes Publikum.
Nietzsche komponiert. Notenmanuskripte aus dem Nachlass – Eine Sonderausstellung im Rahmen von »Nietzsche Superstar. Ein Parcours der Moderne«
Musik begleitete Nietzsche sein Leben lang. Sie war ihm, der seit früher Jugend Klavier spielte und leidenschaftlich improvisierte, unentbehrlich. Das Leben ohne sie wäre „ein Irrthum, eine Strapatze, ein Exil“, betonte er später.
Schon in der Schulzeit komponierte Nietzsche vierhändige Klavierwerke zum Musizieren im Freundeskreis. Er schrieb Tänze für Klavier, Sonaten und geistliche Chorwerke und hinterließ Entwürfe für Orchester. Seine mehr als 70 Kompositionen sind im Gegensatz zu den philosophischen Schriften oder den Abhandlungen zu Richard Wagner jedoch kaum bekannt. Die Auswahl der Notenmanuskripte, die das Goethe- und Schiller-Archiv zum ersten Mal in einer Ausstellung präsentiert, reicht von den frühen musikalischen Dichtungen des Jugendlichen bis zum ‚Hymnus an das Leben‘ – dem letzten Werk des Komponisten, das er 1887, zwei Jahre vor seinem geistigen Zusammenbruch, von Peter Gast (Heinrich Köselitz) für Chor und Orchester arrangieren und „als eine Art Glaubensbekenntnis in Tönen“ als einzige Komposition drucken ließ.
Endlich wieder Poetry Slam! Auch im neuen Jahr 2020 wollen wir mit euch wieder das vorgetragene Wort, den krassen Witz, den kritischen Gedanken, die lyrische Kunst, die ausgeklügelte Pointe, kurz: den Poetry Slam feiern.
Bei uns treten mutige Poet*Innen gegeneinander an, präsentieren euch ihre eigenen Texte und wollen eure Gunst gewinnen, denn: Das Publikum kürt den Sieger oder die Siegerin des Abends! Der Thüringer Autor und Slam- Poet Matthias Klaß wird den Abend moderieren.
Eine gemeinsame Veranstaltung der JiM–Die Jugendinitiative e.V. und dem Highslammer e.V. in Zusammenarbeit mit dem Friedrich-Bödecker-Kreis für Thüringen e.V.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Wunderlichstes Buch der Bücher ist das Buch der Liebe…!
Dichtung und Wahrheit zu Goethe und Sylvie von Ziegesar
Lesekonzert mit Christine Hansmann, Christine Theml, Ilga Herzog und Andrea Kliewer.
Seit 1776 besucht der junge Goethe die Familie von Ziegesar auf ihrem Herrensitz in Drackendorf, südöstlich von Jena. Besonders gefällt ihm Sylvie von Ziegesar, liebenswert und klug, 36 Jahre jünger als er, die Goethe im März 1802 näher kennenlernt. Sie schreiben sich Briefe und planen, den Drackendorfer Park mit Stationen zu beleben.
„Wir scherzten, spielten, lachten viel. Und fröhlich war dies Herz. Die Liebe führte unser Spiel…“ so Sylvie an Goethe. Auch Goethe verliebt sich; 1808 sind sich beide in den böhmischen Bädern noch näher gekommen. Aber er spürt auch den Ernst in Sylvies Gefühlen und beginnt, sich ab 1809 zurückzuziehen, ein Lebensmuster?
Christine Hansmann und Christine Theml führen anhand von Briefauszügen und Gedichten durch die Geschichte dieser Liebe, Ilga Herzog und Andrea Kliewer (Querflöten) begleiten die Veranstaltung musikalisch.
Die Erzählerin Dorothea Nennewitz liest am Dienstag, 18. Februar 2020, um 16.00 Uhr im Literaturmuseum „Theodor Storm“ aus Texten internationaler und regionaler Erzählliteratur.
In ihrem Programm „Feine Steine, feste Stoffe“ hat Dorothea Nennewitz Geschichten von Stoffen und Steinen aus den Buchdeckeln befreit und zu einem einmaligen Programm verwoben. Wenn sie erzählt, entstehen Landschaften und Lebenswelten, und ein feiner Humor lädt ein zum Lachen.
Bereits in Texten der griechischen Mythologie sind Steine und Stoffe Thema von Geschichten. Stoffe hüllen uns ein, wärmen, schützen und kleiden uns. Mit Stoffen zeigen wir, wer wir sind und was wir zu bieten haben. Auch Steine umgeben uns überall: Sie gestalten Landschaften und Lebensräume, wir bauen Häuser und pflastern Straßen mit ihnen, wir tragen sie als Schmuck und stellen sie auf unsere Gräber. Bis heute faszinieren diese beiden Naturelemente den Menschen und prägen unser Leben.
Dorothea Nennewitz stammt aus dem Werratal und ist seit 2011 freiberuflich als Erzählerin, Naturpädagogin und in der Erwachsenenbildung tätig. Weitere Infos unter: www.erzählenswert.de.
Schaurige, schöne und skurrile Geschichten, hart an der Kante zwischen dieser und der Anderswelt, Geschichten von Leibesfülle, Tagwerk und Liebesdiensten, skurrile Geschichten über merkwürdige Ereignisse um erstaunliche Leute von hier und anderswo.
Seit einigen Jahren verzaubert Antje Horn mit der uralten Kunst des Geschichtenerzählens. Sie lehrt ihre Zuhörer ganz nebenher, dass sie still sitzen und lauschen können, wenn von anderen Menschen, anderen Kulturen in ganz neuen Zusammenhängen und aus nicht gekannten Perspektiven erzählt wird.
Ein Lyrik-Abend für Johannes Bobrowski. Mit Daniela Danz, Mirko Bonné, Andreas Altmann, Kerstin Becker
Vier Dichterinnen und Dichter lesen ein Gedicht von Johannes Bobrowski und eigene Texte.
Die Gedichte von Daniela Danz sprechen von Welt und Geschichte. Sie sind eindringliche Befragungen des Individuums auf der Suche nach seinem Platz im großen Strom der Zeit.
Subtil und präzise widmen sich Mirko Bonnés Gedichte der Darstellung der Schönheit wie der Zerstörung unserer Welt. Sie entfalten einen Lesefluss, der in eine erfahrungssatte Lektüre hineinzieht.
Andreas Altmanns Gedichtband Weg zwischen wechselnden Feldern lebt von der eindrücklichen Fülle poetischer Klänge und einer zwischen Magie und Melancholie schwebenden Bildhaftigkeit.
Kerstin Becker erinnert uns daran, woher wir kommen. Ihre kraftvollen Gedichte nehmen uns mit in die Wälder und auf die Äcker, auf Dachböden und in Kohlenkeller, kurz: an all die Orte, an denen Kinder Welt verinnerlichen.
Mit Musik von Andrea Schmidt (Violine) und Michael Hochreiter (Violoncello).
Der Eifelturm, gestern und heute
Der Eiffelturm steht seit langem schon als ein Symbol für die Stadt Paris, für Frankreich, ja für ganz Europa. Dass er zur Zeit seiner Entwicklung als Bauwerk mehr als umstritten war, dass man ihn mehrere Jahre lang lediglich als ein Provisorium, bald zum Abriss freigegeben deklarierte und seinen Erbauer kritisierte, gehört ebenso zu seiner Geschichte wie der unzweifelhafte Erfolg, den Gustave Eiffel (1832–1923) mit der Errichtung dieses Bauwerks hatte. Heute ist der Eiffelturm das beliebteste und daher am meisten gefilmte und fotografierte Architekturmotiv der Welt. Seiner Errichtung und seiner Nutzung und auch seiner Rezeption über die 130 Jahre seines Bestehens nachzugehen, unternimmt das kleine Buch von Annette Seemann, herausgegeben von der Landeszentrale für Politischen Bildung Thüringen. Annette Seemann, Romanistin und Germanistin, Übersetzerin aus dem Französischen und Italienischen, lebt seit 2002 in Weimar. Sie ist mit Büchern über Weimar, Anna Amalia, Christiane von Goethe hervorgetreten. Sie präsentiert hier ihr Buch über den Eiffelturm.
„ÜberLandFahrt« – Literarisch-musikalisches Programm mit Tim „Doc Fritz« Liebert
Das aktuelle Solo-Programm „ÜberLandFahrt« des auch in renommierten Folkformationen wie „Hüsch« und der „Folk-Destille Jena« spielenden Tim Liebert ist eine Sammlung an Impressionen – von schrägen Charakteren über ratternde Zugfahrten bis hin zur Suche nach den eigenen Wurzeln. Neben selbst verfassten Titeln finden sich im Repertoire auch Vertonungen von Ringelnatz und Eichendorff oder „weitergeschriebene« traditionelle Lieder. Obwohl man in seiner Musik den wilden Balkan, Pubs am Atlantik oder die Tanzmusik der Appalachen hören kann, basiert sie doch auf einheimischen Traditionen, nicht zuletzt der stilistischen Bandbreite der Thüringer Waldzither, der er die verschiedensten musikalischen Nuancen entlockt.
Werkstattgespräch mit Jaroslav Rudiš
Mit FRAGE FÜR EINEN FREUND startet die Literarische Gesellschaft Thüringen e.V. im Februar 2020 ein neues Veranstaltungsformat. Moderator Mario Osterland bittet in unregelmäßigen Abständen Schriftsteller*innen zum Werkstattgespräch. Nicht die klassische Lesung soll an diesem Abend im Mittelpunkt stehen, sondern die Auskünfte des Gastes über Entstehung und Kontext des aktuellen Buches, eventuelle Zusammenhänge mit früheren Publikationen, über Möglichkeiten der Gegenwartsliteratur und was darüber hinaus an diesem Abend noch interessant wird. Denn bei FRAGE FÜR EINEN FREUND sitzt das Publikum mit am Tisch und ist herzlich eingeladen Fragen und Kommentare, Anregungen und Kritik direkt an den Autor zu richten.
Als ersten Gast begrüßt Mario Osterland im Februar den tschechischen Schriftsteller Jaroslav Rudiš, der seinen aktuellen Roman »Winterbergs letzte Reise«, ein umfangreiches Verständnis für die jahrhundertealte Geschichte Mitteleuropas, sowie ausgeprägte Leidenschaften für Eisenbahnen und böhmisches Bier mitbringt.
Jaroslav Rudiš, geboren 1972, ist Schriftsteller, Drehbuchautor und Dramatiker. Er studierte Deutsch und Geschichte in Liberec, Zürich und Berlin und arbeitete u.a. als Lehrer und Journalist. Im Luchterhand Literaturverlag erschienen seine aus dem Tschechischen übersetzten Romane »Grand Hotel«, »Die Stille in Prag«, »Vom Ende des Punks in Helsinki« und »Nationalstraße«, bei btb außerdem »Der Himmel unter Berlin«. »Winterbergs letzte Reise«, der erste Roman, den Jaroslav Rudiš auf Deutsch geschrieben hat, wurde 2019 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Für sein Werk wurde er außerdem mit dem Usedomer Literaturpreis sowie dem Preis der Literaturhäuser ausgezeichnet.
Die Veranstaltung lädt Groß und Klein dazu ein, Geschichten und Gedanken mit Federkiel und Tinte auf Papier zu bringen und so einen Einblick in die Schreibkultur zu erhalten.
Probiert aus, Eure Gedanken mit Federkiel und Tinte auf Papier zu bringen.
Offene Besucherwerkstatt für Kinder und Familien
z.B. zu Goethes Farbenlehre, Schreibkultur um 1800, zu den Themen Bauhaus und Musk, zur Chranach-Druckwerkstatt
Märchenerzählerin Angela Zöllner erzählt Märchen über Männlein
Grimms Märchen – Märchen von Männlein
Wie heißt das bekannteste Männlein der Gebrüder Grimm? Na, wisst ihr es? Kaspar, Melchior, Balzer? Rippenbiest, Hammelswade oder Schnürbein? Drei Tage Zeit hat die arme Müllertochter, um es herauszubekommen und so ihr Kind zu retten.
Am Sonntag, 23. Februar, 15 Uhr wird Angela aus dem „JenaMärchenWald“ drei Märchen von Männlein erzählen und alle großen und kleinen Märchenfreunde sind dazu herzlich eingeladen – wenn das Glöckchen wieder läutet und es heißt: „Es war einmal…“
Der erste Salon am 23. Februar steht unter dem Motto „Das Weite suchen“. Die Kulturwissenschaftlerin Britta Lange, die zu frühen Tonaufnahmen und deren Archivierung forscht, gibt Einblicke, was das Festhalten der menschlichen Stimme bedeutet: eine neue Art von globaler, demokratischer Kommunikation – oder postkoloniale Inbesitznahme und Deutungshoheit?
Die Autorin Simone Kucher stellt ihr Hörspiel „Der Stimme ihren Ort zurück“ vor, das auf einer wiederentdeckten alten Tonaufnahme beruht. Durch die vertraut wirkende Stimme wird die Protagonistin mit ihrer eigenen Familiengeschichte konfrontiert – und mit dem Völkermord an den Armeniern vor 100 Jahren.
Zoran Terzic, Meister der Sprachmontage und Gedankenkunst, überrascht das Publikum mit seiner neuesten Wort- und Klang- Performance: „In der antiken Tradition wurden Mythen entweder lyrisch durch Gesang oder durchs Lautlesen vermittelt. Meistens übernahmen das Sklaven. Die erste Literatur ist schon immer Bühnenliteratur und deren Performer Kultursklaven. Bücherwürmer kommen, wenn der Schall verklungen ist.“
SALON FÜR AKUSTISCHE KUNST: DAS WEITE SUCHEN. STIMMEN BANNEN mit der Kulturwissenschaftlerin Britta Lange, der Autorin Simone Kucher und dem Musiker, Künstler und Autor Zoran Terzic
Junge Leser ab 12 Jahren treffen sich in der Eckermann-Buchhandlung
Du bist zwischen 12–16 Jahren und liest gern?
Du bist neugierig auf aktuelle Titel?
Du hast Lust, auch anderen einen Buchtipp zu geben?
Dann bist Du bei uns als Testleser/in richtig!
Wir treffen uns einmal monatlich zum Reden, Raten, Bewerten und Empfehlen. Auf uns wartet ein Jahr voller Leseabenteuer! Wir freuen uns auf Dich!
Sabine Arndt, Bibliothekarin,
Johannes Steinhöfel und das Team der Eckermann-Buchhandlung
und die Literarische Gesellschaft Thüringen e.
Seit 2017 trifft sich der von Karl-Heinz Swirszczuk und Schülern des Fridericianums gegründete Philosophiekreis im Garten des Schillerhauses, um gemeinsam zu philosophieren, vor allem in Hinblick auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und Themen wie die Zukunft der Arbeit, ethische Fragen, die die künstliche Intelligenz und der Transhumanismus aufwerfen, und die philosophische Dimension aktueller politischer Debatten. Die Treffen des Kreises sind offen für interessierte Teilnehmer jeden Alters, die Freude am gemeinsamen Nachdenken und Diskutieren haben.
Flucht und Ausreise spiegelten die politischen Verhältnisse der DDR, eine besondere Signalwirkung besaß der Weggang prominenter Künstler, denn sie waren Identifikationsfiguren. Ihr Seitenwechsel fand im Westen ein starkes mediales Echo und avancierte zum Politikum. Die Dokumentation konzentriert sich auf den Bereich Rock- und Popmusik und rückt beispielhaft die Biografien von drei Künstlern in den Mittelpunkt: Sängerin Veronika Fischer (*1951) pendelte zunächst mit einem Dauervisum zwischen den beiden Teilen Deutschlands und entschied sich 1981 für den Weggang in den Westen. Der Schauspieler und Sänger Reiner Schöne (*1942) flüchtete 1968 nach West-Berlin und begann später in den USA eine internationale Filmkarriere. Rockmusiker Dietrich Kessler (*1946) stellte mit seiner von den DDR-Medien kaltgestellten Band „Magdeburg“ 1981 einen kollektiven Ausreiseantrag, wurde als Bandleader wurde inhaftiert und 1984 schließlich von der Bundesrepublik freigekauft.
„sterbaufmännchen. sternenweib.“ Eine Hommage zum 10. Todestag der Dichterin Gisela Kraft (1936–2010) im Rahmen der Reihe „Literatur im Flur“
Mit: Christine Theml, Iris Geisler (Jena) und Christine Hansmann (Weimar), Lesung
Musik: Ilga Herzog (Jena), Querflöte u.a. Instrumente.
Das Kreative Schreiben unter der Leitung von Anke Engelmann (Büro für angewandte Poesie, Erfurt) findet regelmäßig im Kultur: Haus Dacheröden statt. Alle, die ihre Schreiberfahrungen mit anderen teilen und diskutieren, Neues lernen und sich ausprobieren möchten in der Kunst des Schreibens, sind herzlich eingeladen. Das Kreative Schreiben findet in der Regel am letzten Samstag im Monat von 10 bis 15 Uhr statt.
Nähere Informationen zu Anke Engelmann gibt es unter www.poesiebuero.de.
Wer interessiert ist und sich anmelden möchte, kann dies unter der E‑Mail Adresse herbstlese@herbstlese.de oder unter Tel. 0361–644 123 75 tun. Die Teilnahmegebühr beträgt € 42,- Normalpreis und € 30,- ermäßigt pro Tag und wird direkt vor Ort entrichtet. Bei Mehrfachbuchung im voraus ist ein Rabatt möglich.
Film & Gespräch mit Michael Rauhut und Tom Franke: „Nach drüben – Oststars wechseln die Seiten“ Flucht und Ausreise spiegelten die politischen Verhältnisse der DDR, eine besondere Signalwirkung besaß der Weggang prominenter Künstler, denn sie waren Identifikationsfiguren. Ihr Seitenwechsel fand im Westen ein starkes mediales Echo und avancierte zum Politikum. Die Dokumentation konzentriert sich auf den Bereich Rock- und Popmusik und rückt beispielhaft die Biografien von drei Künstlern in den Mittelpunkt: Sängerin Veronika Fischer (*1951) pendelte zunächst mit einem Dauervisum zwischen den beiden Teilen Deutschlands und entschied sich 1981 für den Weggang in den Westen. Der Schauspieler und Sänger Reiner Schöne (*1942) flüchtete 1968 nach West-Berlin und begann später in den USA eine internationale Filmkarriere. Rockmusiker Dietrich Kessler (*1946) stellte mit seiner von den DDR-Medien kaltgestellten Band „Magdeburg“ 1981 einen kollektiven Ausreiseantrag, wurde als Bandleader wurde inhaftiert und 1984 schließlich von der Bundesrepublik freigekauft.
In unserer historischen Buchbindewerkstatt kannst du dein eigenes Heft binden und mit Prägetechniken kunstvoll gestalten.
In unseren Wekstätten heißt es: Einfach machen!
Im Werkafé im Neuen Museum näherst Du dich den Handwerkstechniken und gestaltest eigene Dinge. Komm einfach vorbei!
Cato Bontjes van Beek (14.11.1920–05.08.1943) wäre im November dieses Jahres 100 Jahre alt geworden. Es ist naheliegend und wichtig, diese zu Unrecht vergessene mutige Frau stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Cato wuchs in einer Künstlerfamilie in Fischerhude bei Bremen auf, schloss sich in der Zeit der NS-Herrschaft dem Widerstand gegen Hitler in der »Roten Kapelle« an, verfasste und verteilte Flugblätter und wurde deshalb im Alter von 22 Jahren hingerichtet. Der Bremer Journalist Hermann Vinke wird im Salon „Stephan Hessel“ aus seinem Buch „Cato Bontjes van Beek – Ich habe nicht um mein Leben gebettelt“ vortragen, anschließend findet ein Salon-gespräch statt.
Film & Gespräch mit Michael Rauhut und Tom Franke: »Nach drüben – Oststars wechseln die Seiten« Flucht und Ausreise spiegelten die politischen Verhältnisse der DDR, eine besondere Signalwirkung besaß der Weggang prominenter Künstler,Film & Gespräch mit Michael Rauhut und Tom Franke: „Nach drüben – Oststars wechseln die Seiten“ Flucht und Ausreise spiegelten die politischen Verhältnisse der DDR, eine besondere Signalwirkung besaß der Weggang prominenter Künstler, denn sie waren Identifikationsfiguren. Ihr Seitenwechsel fand im Westen ein starkes mediales Echo und avancierte zum Politikum. Die Dokumentation konzentriert sich auf den Bereich Rock- und Popmusik und rückt beispielhaft die Biografien von drei Künstlern in den Mittelpunkt: Sängerin Veronika Fischer (*1951) pendelte zunächst mit einem Dauervisum zwischen den beiden Teilen Deutschlands und entschied sich 1981 für den Weggang in den Westen. Der Schauspieler und Sänger Reiner Schöne (*1942) flüchtete 1968 nach West-Berlin und begann später in den USA eine internationale Filmkarriere. Rockmusiker Dietrich Kessler (*1946) stellte mit seiner von den DDR-Medien kaltgestellten Band „Magdeburg“ 1981 einen kollektiven Ausreiseantrag, wurde als Bandleader wurde inhaftiert und 1984 schließlich von der Bundesrepublik freigekauft. denn sie waren Identifikationsfiguren. Ihr Seitenwechsel fand im Westen ein starkes mediales Echo und avancierte zum Politikum. Die Dokumentation konzentriert sich auf den Bereich Rock- und Popmusik und rückt beispielhaft die Biografien von drei Künstlern in den Mittelpunkt: Sängerin Veronika Fischer (*1951) pendelte zunächst mit einem Dauervisum zwischen den beiden Teilen Deutschlands und entschied sich 1981 für den Weggang in den Westen. Der Schauspieler und Sänger Reiner Schöne (*1942) flüchtete 1968 nach West-Berlin und begann später in den USA eine internationale Filmkarriere. Rockmusiker Dietrich Kessler (*1946) stellte mit seiner von den DDR-Medien kaltgestellten Band „Magdeburg“ 1981 einen kollektiven Ausreiseantrag, wurde als Bandleader wurde inhaftiert und 1984 schließlich von der Bundesrepublik freigekauft.
Andreas Speit: VÖLKISCHE LANDNAHME. Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos
Seit Jahren siedeln sich junge Rechtsextreme bewusst in ländlichen Regionen an, um dort generationsübergreifend „nationale Graswurzelarbeit“ zu betreiben. Dieser unauffällige Aktionismus ist gegen die moderne und liberale Gesellschaft der Großstädte gerichtet, es herrschen alte Geschlechterbilder und autoritäre Erziehungsmuster vor. Die Aussteiger von rechts betreiben ökologische Landwirtschaft, pflegen altes Handwerk und nationales Brauchtum, organisieren Landkaufgruppen und eigene Wirtschaftsnetzwerke, die bundesweit agieren. Sie bringen sich in örtlichen Vereinen ein und gehen in die lokale Politik, um Umweltschutz mit „Volksschutz“ zu verbinden und eine angebliche „Überfremdung“ zu verhindern. Die beiden ausgewiesenen Rechtsextremismus-Experten Andrea Röpke und Andreas Speit verfolgen seit Jahren diese kaum beachtete Entwicklung. Sie zeigen die historischen Wurzeln und aktuellen Vernetzungen auf, die bis in die Parlamente reichen. Dabei wird deutlich: Hier handelt es sich um eine unterschätzte Gefahr. Andreas Speit, freier Journalist und Publizist, Kolumnist der taz; regelmäßige Beiträge auch in anderen Medien. Autor und Herausgeber diverser Bücher zum Thema Rechtsextremismus, z. B. „Reichsbürger – Die unterschätzte Gefahr“ (2017); „Das Netzwerk der Identitären. Ideologie und Aktionen der Neuen Rechten“ (2018). Ausschlussklausel Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zu zuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Jenas junge, beste und einzige monatliche Lesebühne mit Linn Dittner, Friedrich Herrmann, Steve Kußin und Flemming Witt.
Einmal im Monat springen die drei Stage-Autoren Friedrich Herrmann, Linn Dittner, Flemming Witt und Steve Kußin auf Jenas Bühnen und begeistern mit Teamtexten, Slam Poetry, Kurzgeschichten, Interviews und Literaturexperimenten.
Die Leseshow wird ergänzt durch wechselnde Gastautoren aus ganz Deutschland und den prälegendärsten Musizi aus Thüringen.
Andreas Speit: Völkische Landnahme ‑Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos
Seit Jahren siedeln sich junge Rechtsextreme bewusst in ländlichen Regionen an, um dort generationsübergreifend „nationale Graswurzelarbeit“ zu betreiben. Dieser unauffällige Aktionismus ist gegen die moderne und liberale Gesellschaft der Großstädte gerichtet, es herrschen alte Geschlechterbilder und autoritäre Erziehungsmuster vor. Die Aussteiger von rechts betreiben ökologische Landwirtschaft, pflegen altes Handwerk und nationales Brauchtum, organisieren Landkaufgruppen und eigene Wirtschaftsnetzwerke, die bundesweit agieren. Sie bringen sich in örtlichen Vereinen ein und gehen in die lokale Politik, um Umweltschutz mit „Volksschutz“ zu verbinden und eine angebliche „Überfremdung“ zu verhindern. Die beiden ausgewiesenen Rechtsextremismus-Experten Andrea Röpke und Andreas Speit verfolgen seit Jahren diese kaum beachtete Entwicklung. Sie zeigen die historischen Wurzeln und aktuellen Vernetzungen auf, die bis in die Parlamente reichen. Dabei wird deutlich: Hier handelt es sich um eine unterschätzte Gefahr. Andreas Speit, freier Journalist und Publizist, Kolumnist der taz; regelmäßige Beiträge auch in anderen Medien. Autor und Herausgeber diverser Bücher zum Thema Rechtsextremismus, z. B. „Reichsbürger – Die unterschätzte Gefahr“ (2017); „Das Netzwerk der Identitären. Ideologie und Aktionen der Neuen Rechten“ (2018). Ausschlussklausel Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zu zuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Seit Jahren siedeln sich junge Rechtsextreme bewusst in ländlichen Regionen an, um dort generationsübergreifend „nationale Graswurzelarbeit“ zu betreiben. Dieser unauffällige Aktionismus ist gegen die moderne und liberale Gesellschaft der Großstädte gerichtet, es herrschen alte Geschlechterbilder und autoritäre Erziehungsmuster vor. Die Aussteiger von rechts betreiben ökologische Landwirtschaft, pflegen altes Handwerk und nationales Brauchtum, organisieren Landkaufgruppen und eigene Wirtschaftsnetzwerke, die bundesweit agieren. Sie bringen sich in örtlichen Vereinen ein und gehen in die lokale Politik, um Umweltschutz mit „Volksschutz“ zu verbinden und eine angebliche „Überfremdung“ zu verhindern. Die beiden ausgewiesenen Rechtsextremismus-Experten Andrea Röpke und Andreas Speit verfolgen seit Jahren diese kaum beachtete Entwicklung. Sie zeigen die historischen Wurzeln und aktuellen Vernetzungen auf, die bis in die Parlamente reichen. Dabei wird deutlich: Hier handelt es sich um eine unterschätzte Gefahr. Andreas Speit, freier Journalist und Publizist, Kolumnist der taz; regelmäßige Beiträge auch in anderen Medien. Autor und Herausgeber diverser Bücher zum Thema Rechtsextremismus, z. B. „Reichsbürger – Die unterschätzte Gefahr“ (2017); „Das Netzwerk der Identitären. Ideologie und Aktionen der Neuen Rechten“ (2018). Ausschlussklausel Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zu zuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Der ehemalige Kustos der Heidecksburg Jens Henkel hat nicht nur den Ausstellungen der Heidecksburg und den ihr angehörenden Museen, wie jüngst dem Schwarzburger Zeughaus, seine wissenschaftliche und künstlerische Handschrift eingeschrieben, sondern auch die immer wieder gelobte Dauerausstellung des Schillerhauses konzipiert. Im Gespräch mit diesem ebenso scharfsinnigen wie unterhaltsamen Multitalent geht es um sein bisheriges Werk, das nebenbei auch die knapp 30-jährige Tätigkeit als Verleger originalgraphischer Künstlerbücher der burgart-presse umfasst, und seine neuen Ideen. Das Restaurant „Schiller!« bietet dazu eine kleine, von Jens Henkel ausgewählte Spezialität an.
»final image« – Vernissage und Buchvorstellung mit Mario Osterland und Alexander Neugebauer
Nicht selten kursieren schon kurz nach der Meldung von ihrem Tod letzte Fotos namhafter Verstorbener auf allen Kanälen. Persönlichkeiten, die man in ihrem öffentlichen Leben begleitet hat und manchmal Teil des eigenen Lebens werden ließ. Menschen, die wir bejubeln und bewundern, irgendwann betrauern, vielleicht sogar wie verstorbene Freunde. Was lässt sich in ihren letzten Bildern erkennen? Welche Geschichten erzählen sie? Wie prägen sie das oftmals endgültige image dieser Persönlichkeiten?
Anhand von letzten offiziellen Pressefotos, privaten Schnappschüssen und kolportierten Fälschungen umkreisen der Schriftsteller Mario Osterland (Erfurt) und der Künstler Alexander Neugebauer (Gera) diese und andere Fragen mit ihrem Projekt in Wort und Bild. Parallel zur Ausstellung erscheint das Buch final image. Ein Album im Kölner Verlag parasitenpresse.
Die interdisziplinäre Ausstellung eröffnet an diesem Abend mit einleitenden Worten von Ralf Schönfelder. Anschließend stellen Alexander Neugebauer und Mario Osterland ihre Arbeiten in Lesung und Gespräch vor.
Andreas Speit: VÖLKISCHE LANDNAHME. Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos
Seit Jahren siedeln sich junge Rechtsextreme bewusst in ländlichen Regionen an, um dort generationsübergreifend „nationale Graswurzelarbeit“ zu betreiben. Dieser unauffällige Aktionismus ist gegen die moderne und liberale Gesellschaft der Großstädte gerichtet, es herrschen alte Geschlechterbilder und autoritäre Erziehungsmuster vor. Die Aussteiger von rechts betreiben ökologische Landwirtschaft, pflegen altes Handwerk und nationales Brauchtum, organisieren Landkaufgruppen und eigene Wirtschaftsnetzwerke, die bundesweit agieren. Sie bringen sich in örtlichen Vereinen ein und gehen in die lokale Politik, um Umweltschutz mit „Volksschutz“ zu verbinden und eine angebliche „Überfremdung“ zu verhindern. Die beiden ausgewiesenen Rechtsextremismus-Experten Andrea Röpke und Andreas Speit verfolgen seit Jahren diese kaum beachtete Entwicklung. Sie zeigen die historischen Wurzeln und aktuellen Vernetzungen auf, die bis in die Parlamente reichen. Dabei wird deutlich: Hier handelt es sich um eine unterschätzte Gefahr. Andreas Speit, freier Journalist und Publizist, Kolumnist der taz; regelmäßige Beiträge auch in anderen Medien. Autor und Herausgeber diverser Bücher zum Thema Rechtsextremismus, z. B. „Reichsbürger – Die unterschätzte Gefahr“ (2017); „Das Netzwerk der Identitären. Ideologie und Aktionen der Neuen Rechten“ (2018). Ausschlussklausel Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zu zuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Eine Ausstellung der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen
Zwischen 1946 und 1992 entstanden bei der staatlichen Filmgesellschaft der DDR, der „DEFA“ (Deutsche Film Aktiengesellschaft), etwa 700 Spiel‑, 450 Kurz‑, 950 Animations- und 2000 Dokumentarfilme – rund 900 davon weisen einen Bezug zu Thüringen auf. Die 20 Stationen umfassende Ausstellung nimmt ausgewählte Spielfilmproduktionen in den Blick und weist auf deren lokalen Entstehungszusammenhänge hin. Zwischen Weimar und Sondershausen, von der Wartburg bis nach Leinefelde entsteht ein facettenreiches Panorama der DDR-Filmgeschichte. Deutlich wird, dass Film Teil der Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart in Ost und West ist.
Die inhaltlichen und personalen Zusammenhänge eröffnen am Beispiel prominenter Kinoproduktionen und Filmschaffenden einen Einblick in zentrale Themenbereiche und Genres des DDR-Films, die vom „antifaschistischen Film“ und der Thematisierung des „literarischen Erbes“ über den Kinderfilm bis zur unterhaltsamen Auseinandersetzung mit der Gegenwart reichen. Zu den bekannten Filmen gehören die Produktionen „Thomas Müntzer“ (1954), „Nackt unter Wölfen“ (1963), „Alfons Zitterbacke“ (1965), „Lotte in Weimar“ (1974) und »Moritz in der Litfasssäule“ (1983), die noch heute im Gedächtnis vieler präsent sind – nicht zuletzt durch aktuelle Neuverfilmungen.
Deutlich wird, dass in Thüringen die Topographien für einen konstitutiven Bestandteil der nationalen Filmgeschichte und die Selbstbeschreibung der DDR vorliegen und aufgegriffen werden.
Zur Ausstellung erscheint im Leipziger Universitätsverlag ein Begleitbuch mit einer DVD, auf der ausgewählte Dokumentarfilme mit Bezug zu Thüringen z.T. erstmals wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Universität Erfurt.
Ostfrauen verändern die Republik
Tanja Brandes, Markus Decker: Ostfrauen verändern die Republik Wohin man auch hört, immer wieder erklingt das Hohelied auf die ostdeutschen Frauen. Sie seien berufsmobiler, risikobereiter und aufstiegsorientierter als die Männer. Ostfrauen sind häufiger berufstätig als Westfrauen und kehren nach der Geburt eines Kindes früher auf Vollzeitstellen zurück. Die Ostfrauen haben dem vereinten Deutschland ihren Stempel aufgedrückt. Aber warum ist das so? Tanja Brandes und Markus Decker betrachten vor allem die letzten drei Jahrzehnte, werfen aber auch einen Blick zurück in die Zeit vor 1989 – auf die Chancen, die Frauen bekamen, ebenso wie auf den Zwang, am Erwerbsleben teilzunehmen, und die Doppelbelastung. Portraitiert werden Politikerinnen und Unternehmerinnen, Wissenschaftlerinnen und Journalistinnen, eine ehemalige Leistungssportlerin. Dabei arbeiten Brandes und Decker heraus, worin das positive Erbe der DDR besteht, ohne das System zu idealisieren. Und liefern überraschende neue Erkenntnisse. Unter den Portraitierten sind Katrin Göring-Eckardt, Sandra Hüller, Katja Kipping, Manuela Schwesig, Angela Merkel, Katarina Witt, Sabine Rennefanz u.v.a. Tanja Brandes, Studium der Dramaturgie, Germanistik und Romanistik in München und Madrid. Brandes war Politikredakteurin beim Kölner Stadtanzeiger und beim General- Anzeiger in Bonn. 2016 wurde sie für einen Text über die Flucht ihrer Mutter aus der DDR mit dem DuMont-Journalistenpreis ausgezeichnet. Seit 2017 ist sie Redakteurin bei der Berliner Zeitung. Tanja Brandes lebt in Berlin und Düsseldorf. Markus Decker, Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und Romanistik in Münster und Marburg, ab 1994 Redakteur in der Lutherstadt Wittenberg und Halle, seit 2001 Berliner Parlamentskorrespondent für die Mitteldeutsche Zeitung und den Kölner Stadtanzeiger, ab 2012 auch für die Berliner Zeitung und die Frankfurter Rundschau, seit 2018 beim Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). 2006 erhielt Markus Decker den Journalistenpreis Münsterland für einen autobiografischen Text über seine Heimatstadt.
»Ein zweischneidiges Schwert. Radjo Monk: Graphiken, Typoskripte, Buchkunst, gemischte Medien« – Vernissage zur gleichnamigen Ausstellung (7. März bis 4. Juni 2020) in der Stadtbücherei Weimar
Einführung in die Ausstellung: Edith Tar.
Videos zum graphischen Prozess: Radjo Monk.
Lesung von Radjo Monk aus der Neuerscheinung »Existenzschmuggler« (Edition Muschelkalk, Bd. 51, Wartburg-Verlag 2020).
Eine Kooperationsveranstaltung der Stadtbücherei Weimar und der Literarischen Gesellschaft Thüringen e. V.
Märchen: Poetry Slam! Mit Christian von Aster, Dominique Macri, Friedrich Herrmann, Antje Horn. Musik von Udo Hemmann und Constanze Ulrich
Bevor im Sommer wieder der Raniser Poetry Slam im gasthaus »Zur Schmiede« stattfindet, gibt es im März einen ganz besonderen Slam auf der Burg! Diesmal drehen sich die Texte um bekannte Märchen, neu gedacht, aufgepeppt, geslammt. Dichter, Poeten, Wortakrobaten, die Besten Ihrer Zunft treten gegeneinander an, ein Kampf mit Worten, um die Gunst des Publikums. Wieder sind sprachgewaltige Wortgefechte und Reimgewitter zu erwarten, Poesie in ihrer ganzen Vielfalt – heiter, treffsicher, nachdenklich, kritisch und liebevoll im Umgang mit dem Wort.
Alle Teilnehmer sind gern gesehene Rückkehrer nach Ranis: Dominique Macri und Freidrich Herrmann standen schon auf der Bühne der »Schmiede«, Christian von Aster begeiserte vor Kurzem mit seinen Koboldgeschichten, Antje Horn gestaltet seit einigen Jahren das Programm des Märchen- und Sagenfestes auf Burg Ranis. Erstmals zu erleben sind die Musiker Udo Hemmann und Constanze Ulrich, die deutsche Volkslieder frisch interpretieren.
„Über meiner Mütze nur die Sterne“– Szenische Lesung aus Goethes »West-östlichem Divan«
Ob der Islam zu Deutschland gehört – das fragt sich nicht erst unsere Zeit. Vor 200 Jahren schon hat sich kein Geringerer als Johann Wolfgang von Goethe damit beschäftigt. Und – mit fast 70 Jahren – keine verbohrte Abhandlung, sondern sein schönstes Gedichtbuch (auch) darüber geschrieben: Den West-Östlichen Divan, der 2001 ins Welterbe-Programm der UNESCO aufgenommen wurde.
Manche Engstirnigkeit und Boshaftigkeit hatte Goethe an der islamischen Kultur zu kritisieren – aber vieles gefiel ihm auch: Die bedingungslose Gottergebenheit zum Beispiel, aber auch die nahöstliche Poesie, besonders wenn sie von der Liebe handelt. Denn, wie es der Zufall wollte, hatte sich der fast schon in Klassik erstarrte Dichter noch einmal verliebt – in eine 30 Jahre jüngere Frau. Auch dieses späte Glück feiert Goethe mit seinem Buch: Es ist ein jugendlich-übermütiges Feuerwerk der Poesie, ein Lob der Liebe und der Erotik, des Weins und der Dichtkunst und des friedlichen, ja fröhlichen Ausgleichs zwischen Islam und Christentum. Und eine Ermutigung, immer wieder neu aufzubrechen zu den Sternen des Glücks, auch im Alter: „So sollst du, muntrer Greis,/Dich nicht betrüben,/Sind gleich die Haare weiß,/Doch wirst du lieben.“
Goethe schrieb die Gedichte in der Zeit nach dem Sieg über Napoleon. In Deutschland machte sich ein triumphaler Radau-Nationalismus breit. Auf der Wartburg wurden Bücher verbrannt, Anfang 1819 erdolchte der Student Karl Ludwig Sand den liberalen Schriftsteller Kotzebue: Die erste völkische Mordtat der deutschen Geschichte. In dieser Lage ein farbenfrohes, interkulturelles Gedichtbuch zu veröffentlichen, war auch ein politisches Statement. Im Divan schlug Goethe liebevolle und versöhnliche Töne an. Gegensätze, ob zwischen Ost und West, Mann und Frau, Leben und Sterben, waren für ihn nichts Schlimmes, sondern ein Aufruf zu produktiver Weiterentwicklung, wie der Philosoph Georg Simmel schrieb: „Für Goethe lebt alles … Dasein in der Form der Polarität, jede Einheit … ruft Gegensätze hervor, in einem unendlichen Prozess löst Entzweiung und Vereinheitlichung einander ab.“
Nach dem Urteil vieler Germanisten ist der „West-Östliche Divan“ ein anspruchsvolles Buch. Das stimmt. Aber es ist auch unterhaltsam und heiter. Diesen Aspekt wollten wir nicht zu kurz kommen lassen. Und haben die Form einer abwechslungsreichen szenischen Lesung mit Musik gewählt: Eine hoffentlich kurzweilige Revue ohne literaturwissenschaftlichen Ballast. Getreu dem Motto, das Goethe selbst in den Divan aufgenommen hat: „Getretner Quark / Wird breit, nicht stark!“
Märchenerzählerin Angela Zöllner erzählt Märchen über Königinnen
Zum internationalen Frauentag widmet die Märchenerzählerin Angela Zöllner ihre Erzählungen den Könniginnen bekannter und unbekannter Märchen.
Film & Gespräch mit Regisseur Wolfgang Andrä: »Heimsuchung«
Zum Film: Das neue Integrationsgesetz ist da! Ab jetzt müssen die Deutschen Flüchtlinge ins eigene Heim aufnehmen. Und so bekommen drei Nachbarn einer kleinstädtischen Reihenhaussiedlung zeitgleich einen Zuweisungsbescheid. Der gewiefte Herr Richter überzeugt seine Reihenhausnachbarinnen – die weltoffene Betti und die Wutbürgerin Frau Rau – und auch den korrupten Leiter des Flüchtlingsheimes, dass es besser wäre, müssten sie nicht den ihnen maschinell zugewiesenen Flüchtling nehmen, sondern den, der am besten zu jedem von ihnen passt.
Kino im Salon | Erlesene Filme: Dunkel, fast Nacht
Gruselgeschichte aus dem Schlesien der Gegenwart nach dem Roman von Joanna Bator, über die Brüchigkeit einer Gesellschaft, die ihre gemeinsame Sprache verloren hat
Eine Heimkehr als Reise in die Nacht: Der Zug zieht langsam durch die Dunkelheit, fährt in einen Tunnel; im Inneren Alicja Tabor, Journalistin auf Reportagereise und auf dem Weg in ihre einstige nordschlesische Heimatstadt, wo in den vergangenen Monaten drei Kinder verschwunden sind. Sie hat diese Stadt früh verlassen. Nun kehrt sie als Journalistin zurück, um Nachforschungen über die rätselhaften Entführungen anzustellen. Dabei stößt sie auch auf verdrängte Ereignisse aus dem Zweiten Weltkrieg, in die ihre eigene Familie verwickelt ist.
Die Handlung weitet sich in der Romanadaption um Rückblenden auf die Nachkriegsgräuel, die zusätzlich mit Albträumen, unheimlichen Figuren und lokalen Mythen arbeiten. Dabei changiert der Film rasant zwischen Horrorelementen, Märchen, Drama und düsterem Realismus.
Die Musik zwischen klassischen Streichern und modernen Dissonanzen setzt ihre eigenen Akzente zu den Bildern in Beinahe-Monochrom, mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten: Vom Feeling her ein Noir, und so heißt der Film auch: „Dunkel, fast Nacht“.
Autorenlesung mit anschließendem Gespräch
Moderation: Gerlinde Sommer, stellvertretende TLZ-Chefredakteurin
Haltung und Widerstand: In ihrem neuen Buch fordert Jutta Ditfurth genau diese Tugenden ein im Kampf gegen die fortschreitende Entbürgerlichung unserer Gesellschaft. Sie hat eine klarsichtige und faktenreiche Streitschrift vorgelegt wider die dumpfe Renaissance gefährlicher politischer Ideen, gegen Rassismus und Antisemitismus. Eine leidenschaftliche Analyse der Wurzeln der neuen Rechten, ihrer Strategien und ihrer Wirkung bis in die bürgerliche Mitte hinein. Historisch fundiert, brisant und hochaktuell. Mit kühlem Blick benennt und analysiert die Autorin, welche Kräfte am Werk sind und warum sich diese Entwicklung beschleunigen wird. Jutta Ditfurth fragt: Wer löste die Lawine aus? Wer und was begünstigt ihr Wachstum? Welche Freiheiten, welche Menschen fallen ihr zum Opfer? Und die Gegenwehr? Wem ist zu trauen, wenn der Rassismus bis weit in die bürgerliche Mitte verankert ist und wenn der Antisemitismus auch in Teilen der Linken Anhänger findet?
Vernissage der Ausstellung „EDITION AUGENWEIDE.
Jörg Kowalski & Ulrich Tarlatt“
30 Jahre Künstlerbuch Almanach COMMON SENSE 1989–2018
Gemeinsam mit dem Lyriker Jörg Kowalski (Halle) gründet der Maler und Grafiker Ulrich Tarlatt (Bernburg) 1987 die edition augenweide, einen Verlag für originalgrafische Publikationen in kleinen Auflagen. Viele dieser Publikationen vereinen originalgrafische Beiträge und Erstveröffentlichungen und sind von Beginn an beliebte Sammlerstücke. In der edition augenweide sind bis heute mehr als 50 Künstlerbücher erschienen, unter denen die 30 Almanache der Edition common sense die bedeutendsten Einzelpositionen darstellen.
Die Ausstellung vermittelt einen Querschnitt aus dem überbordenden Fundus von 30 Jahren Redaktionsarbeit. Ausgestellt werden mehr als 100 Zeichnungen, Grafiken, Gedichte, Texte, Fotografien, visuelle Poesie und Multiples. Verschiedene Sonderveranstaltungen begleiten die Ausstellung.
Autorenlesung und Gespräch mit Dr. Frank Simon-Ritz, Direktor der Bauhaus-Universitätsbibliothek Weimar
Welche Spuren Kriegserlebnisse hinterlassen, bleibt für die Nachgeborenen letztlich unbegreifbar. deserta ist der Versuch Christian Meyer-Landruts, sich seinem Vater anzunähern, zu verstehen, wie es in seiner Seele ausgesehen haben mag, als er mit 17 Jahren als Soldat an der Ostfront die Schrecken des Krieges erleben musste. Anhand von Fragmenten aus Erzählungen seines Vaters sowie Berichten von dessen Bruder hat er sich herangetastet, die Geschichten miteinander verwoben und seinen Vater direkt angesprochen, ihn bei seinem Namen gerufen. So ist deserta das Ergebnis einer sehr persönlichen Spurensuche, einer Annäherung an unbeschreibliche und unausgesprochene Erfahrungen, die bis heute nachwirken (deserta: wüst und leer) und die es zu überwinden gilt.
EDITION AUGENWEIDE. Jörg Kowalski & Ulrich Tarlatt
30 Jahre Künstlerbuch Almanach COMMON SENSE 1989–2018
Gemeinsam mit dem Lyriker Jörg Kowalski (Halle) gründet der Maler und Grafiker Ulrich Tarlatt (Bernburg) 1987 die edition augenweide, einen Verlag für originalgrafische Publikationen in kleinen Auflagen. Inhalt, Aussehen und Verarbeitung der Bücher stehen in der Tradition jener Publikationen, die vor 1989 in kleinen Auflagen ohne die Bevormundung staatlicher Kontrollen erscheinen konnten und in denen Künstler und Schriftsteller einen deutlich größeren Freiraum in Wort und Bild hatten.
Viele dieser Publikationen vereinen originalgrafische Beiträge und Erstveröffentlichungen und sind von Beginn an beliebte Sammlerstücke. In der edition augenweide sind bis heute mehr als 50 Künstlerbücher erschienen, unter denen die 30 Almanache der Edition common sense die bedeutendsten Einzelpositionen darstellen. In Anlehnung an klassische Almanache, in denen der Bildenden Kunst sowie der Literatur ein gemeinsames Podium geboten wurde, wurden im Jahrestakt KünstlerInnen und SchriftstellerInnen eingeladen, einen Beitrag zu schaffen und diesen als signierte Erstveröffentlichung im Almanach zu publizieren. Buchkunst endet hier nicht im Gesamtkunstwerk, vielmehr ist der Almanach common sense wie eine sprühende Topografie der Möglichkeiten, der jeweils rund 30 Beteiligten in- wie ausländischer Künstler. Mit rund 500 Einzelbeiträgen bietet die Edition aber auch einen exzellenten Überblick über die vor allem deutschsprachige Kunst- und Literaturszene und vereint viele bekannte mit weniger bekannten KünstlerInnen und SchriftstellerInnen.
Die Ausstellung vermittelt einen Querschnitt aus dem überbordenden Fundus von 30 Jahren Redaktionsarbeit. Ausgestellt werden mehr als 100 Zeichnungen, Grafiken, Gedichte, Texte, Fotografien, visuelle Poesie und Multiples. Verschiedene Sonderveranstaltungen begleiten die Ausstellung.
Ausstellungsdauer: 14.03.2019 bis 24.05.2020
Öffnungszeiten: Di-So 10–17 Uhr | ab 31.03.2020: Di-So 10–18 Uhr, Do 10–20 Uhr
Mo geschlossen
Lesung von Prof. Dr. Klaus Vieweg aus: »Hegel. Der Philosoph der Freiheit« anschließend Gespräch mit Prof. Dr. Helmut Heit, Leiter des Kollegs Friedrich Nietzsche der Klassik Stiftung Weimar.
Mit falschen Hegel-Bildern aufräumen: Das will der Philosoph Klaus Vieweg in seinem neuen Buch. Denn Hegel sei eigentlich ein Philosoph der Freiheit gewesen, betont er. Einer Freiheit, die mit Vernunft einhergeht, wie es jüngst im Deutschlandfunk Kultur hieß. Der Philosoph der Freiheit hat der Jenaer Philosophieprofessor Klaus Vieweg seine voluminöse Hegel-Biografie genannt, die anlässlich des jetzt anstehenden 250. Geburtstags von Georg Wilhelm Friedrich Hegel jüngst veröffentlicht wurde.
Hitler. Eine globale Biografie – Lesung mit Brendan Simms
Ettersburger Gespräch mit Brendan Simms und Peter Krause
Brendan Simms, geboren 1967, ist Professor für die Geschichte der internationalen Beziehungen an der Universität Cambridge. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte Europas und die Geschichte Deutschlands im europäischen Kontext. Er publiziert in Zeitschriften und Zeitungen zu aktuellen europapolitischen Themen und ist Autor zahlreicher Bücher, die breite Beachtung fanden, darunter »Kampf um Vorherrschaft. Eine deutsche Geschichte Europas 1453 bis heute« (2014) sowie »Die Briten und Europa. Tausend Jahre Konflikt und Kooperation« (2018). Brendan Simms, geboren 1967, ist Professor für die Geschichte der internationalen Beziehungen an der Universität Cambridge. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte Europas und die Geschichte Deutschlands im europäischen Kontext. Er publiziert in Zeitschriften und Zeitungen zu aktuellen europapolitischen Themen und ist Autor zahlreicher Bücher, die breite Beachtung fanden, darunter »Kampf um Vorherrschaft. Eine deutsche Geschichte Europas 1453 bis heute« (2014) sowie »Die Briten und Europa. Tausend Jahre Konflikt und Kooperation« (2018).
Ein radikal neuer Blick auf Hitlers Leben, Denken und Handeln: Die wichtigsten Dinge, die wir über Adolf Hitler zu wissen glauben, sind falsch, das zeigt Brendan Simms in dieser umfassend recherchierten und thesenstark argumentierten Biographie. So kreiste Hitlers Denken nicht etwa, wie allgemein angenommen, um den »Bolschewismus«, sein wichtigster Bezugspunkt war vielmehr »Anglo-Amerika«, so Simms. Die Vereinigten Staaten und das Britische Empire galten Hitler als Vorbilder für ein deutsches Weltreich, das sich ebenfalls auf Landgewinn, Rassismus und Gewalt gründen sollte. Der renommierte Historiker zeichnet in seinem Buch nicht nur ein völlig neues Bild von Hitlers Weltanschauung, er zeigt zugleich, warum diese zwangsläufig zu einem Krieg globalen Ausmaßes führen musste: Um zu überleben, musste das deutsche Volk eine mindestens ebenso starke Machtposition erringen wie »Anglo-Amerika«. Und für kurze Zeit schien es sogar möglich, dass Hitler die Herrschaft über die gesamte Welt erringen würde.
Prof. Dr. Wolfgang Schroeder, Universität Kassel: Rechtspopulistische Landnahmen. Demokratiekrise der Berliner Republik?
Vortrag mit anschl. Diskussion, Moderation: Peter Reif-Spirek Die Bundestagswahl 2017 war eine Weichenstellung in ein anderes Parteiensystem. Zuvor hatte die bipolare Struktur der Volksparteien SPD und CDU die alte Bundesrepublik jahrzehntelang geprägt und ihre politische Stabilität ausgemacht. Beide Parteien scheinen nun ihren volksparteilichen Charakter zu verlieren, ein regional zerklüftetes Parteiensystem löst das alte ab. Erstmals hat sich mit der AfD eine rechtspopulistische Partei bundesweit etabliert. Ihr Aufstieg zeigt die aktuelle Bedeutung einer neuen politischen Spaltungslinie: es geht um die Fragen der Grenzen des Nationalstaats und seiner weiteren Öffnung, um Migrations- und Flüchtlingspolitik und die Folgen der Globalisierung. Die Landtagswahlen des letzten Jahres bestätigen diesen andauernden Umbruch des Parteiensystems. Regierungsbildungen werden schwieriger, Koalitionen zunehmend heterogener. Führt der Rechtsruck in der Gesellschaft zu einer Demokratiekrise der Berliner Republik? Wer sind die sozialen Trägergruppen des Rechtsrucks? In welchem Verhältnis stehen Protestmotive zu inhaltlichen Überzeugungen der Wählerinnen und Wähler? Wie lassen sich die Ost-West-Unterschiede in der rechtspopulistischen Landnahme erklären? Prof. Dr. Wolfgang Schroeder ist Leiter des Fachgebiets Politisches System der BRD – Staatlichkeit im Wandel an der Universität Kassel und Fellow am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Er forscht und veröffentlicht zu Fragen der Gewerkschaften, zur Sozial- und Arbeitsmarktpolitik und zur politischen Soziologie und gab 2019 den Sammelband „Smarte Spalter. Die AfD zwischen Bewegung und Parlament“ mit heraus.
»Die Geschichte hat uns wieder«
Lesung mit Kathleen Morgeneyer und Sabine Rennefanz und anschließendem Publikumsgespräch Dreißig Jahre nach dem Mauerfall sind die Gräben tiefer als zuvor: zwischen Ost und West, Ost und Ost, oben und unten, rechts und links, Vätern und Töchtern, Müttern und Söhnen. Die Schauspielerin Kathleen Morgeneyer und die Schriftstellerin Sabine Rennefanz spüren den ostdeutschen Brüchen der vergangenen Jahrzehnte nach und untersuchen die Sprachlosigkeit, die zwischen den Generationen herrscht: es geht um die Wende, komplizierte Familien, alte und neue Wut. Kathleen Morgeneyer, geboren 1977, absolvierte ihre Ausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Seit der Spielzeit 2011/12 ist sie Ensemblemitglied am Deutschen Theater. 2017 wurde sie mit dem Ulrich-Wildgruber-Preis ausgezeichnet. Sabine Rennefanz, geboren 1974, studierte Politologie in Berlin und Hamburg. Seit 2001 arbeitet sie als Redakteurin für die Berliner Zeitung und wurde für ihre Arbeit mit dem Theodor-Wolff-Preis und dem Deutschen Reporterpreis ausgezeichnet. Ihr erstes Buch, Eisenkinder, stand mehrere Wochen auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Im Anschluss an die Lesung laden wir das Publikum dazu ein, sich auszutauschen über Aufbrüche, Umbrüche und Neuanfänge. Und die Frage: Wie geht es jetzt weiter? Eintritt: 7 €/ermäßigt 5 €/ Weimarpass 1 €
Veranstaltung zum Weltgeschichtentag »Voyages – Reisen«
mit Antje Horn und Erik Studte
Die Scheunenbühne Cospeda, der Lese-Zeichen e.V. Jena und der Europäische Verband der Erzähler und Erzählerinnen beteiligen sich an einer internationalen Aktion. Weltweit werden am Weltgeschichtentag – World Storytelling Day – um 20:03 Uhr Geschichten vom Reisen und Unterwegssein erzählt. Kommt und lauscht!
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Scheunenbühne Cospeda
Literarisch-kulinarischer Russlandabend mit Landolf Scherzer
Lesung mit Menü – Von Putin bis Pelmeni
Die zweite Veranstaltung 2020 des Vereins Provinzkultur geht tief in die Südthüringer Provinz und dreht sich doch um das größte Land der Welt: Serviert werden zum literarisch-kulinarischen Russlandabend mit Landolf Scherzer drei der großen russischen Leidenschaften: Essen, Trinken und Literatur!
Neben den Magenfreuden gibt es das alltägliche Leben mit seinen Ess- und Trinkgeschichten aus Usbekistan, der Ukraine und Russland zu hören. Seziert wird die berühmte russische Seele vor und nach dem Kalten Krieg. Serviert werden im Spezialitäten-Restaurant „Na Sdorowije“, in der Ortsstraße 1 in Gleicherwiesen bei Römhild Bliny mit Lachs oder Schinken als Vorspeise und natürlich heiße Pelmeni als Hauptspeise.
Die Lesung: Wer die Lesungen mit Landolf Scherzer kennt, wird wissen, dass er dafür meist seine Bücher nicht benötigt, sondern direkt seine Erlebnisse aus dem Gedächtnis schildert. Genau davon leben die Lesungen. Der Autor hat intensiv Land und Leute kennengelernt und zahlreiche Bücher geschrieben. Eines davon trägt den Titel „Das Sarggeld von Uljanowna. Zwei Reportagen“. Darin geht es um das Reaktorunglück in Tschernobyl und die Folgen der Kernschmelze. Weitere Bücher sind „Die alkoholfreie Hochzeit und weitere Texte aus den Jahren 1972–1994“ sowie „Nahaufnahmen. Aus Sibirien und dem sowjetischen Orient“. Dazu gehört auch das Buch „Auf Hoffnungssuche an der Wolga“. Dafür reiste Scherzer kurz vor der friedlichen Revolution in die Sowjetunion, um die Veränderungen der Perestroika zu beobachten und zu verstehen. Wie immer findet er den direkten Zugang zu den Menschen, um den gesellschaftlichen Zustand zu ermitteln und zu beschreiben. Als einmalige Kostprobe wird der Autor aus seinem aktuellen Manuskript zum Krim-Konflikt lesen. Die Halbinsel Krim wurde im Laufe des Ukraine-Konflikts im März 2014 durch eine verdeckte Intervention von Russland besetzt und letztlich annektiert.
Der Autor: Landolf Scherzer wurde 1941 in Dresden geboren. Von 1962 bis 1965 studierte er Journalistik in Leipzig. Wegen kritischer Reportagen, die er mit Klaus Schlesinger und Jean Villain für die Neue Berliner Illustrierte geschrieben hatte, wurde er zu DDR-Zeiten exmatrikuliert. Bis 1975 war Scherzer Redakteur bei der Tageszeitung „Freies Wort“, seither lebt er als freier Schriftsteller in Dietzhausen. Er wurde durch Reportagen wie „Der Erste“, „Der Zweite“ und „Der Letzte“ bekannt. Scherzer war Vorsitzender des Aktivs Literarische Publizistik im Schriftstellerverband der DDR und Vorsitzender des Schriftstellerverbandes im Bezirk Suhl. Von 1994 bis 1999 und von 2006 bis 2007 war er Landesvorsitzender des Thüringer Schriftstellerverbandes.
Das Menü: Die Betreiber des Restaurants „Na Sdorowije“ hatten sich beim Erdgastrassenbau in Russland kennengelernt. Galina und Helmut Carl bewirtschaften das Lokal mit russischen Spezialitäten bei Römhild. Die Lesung wird im außergewöhnlichen Festsaal des Restaurants stattfinden. Informationen zum Restaurant finden sich hier: www.russisches.haus.ms/.
Die Vorspeise: Bliny mit Lachs oder Schinken – eine traditionelle russische Vorspeise (russischer Eierkuchen).
Das Hauptgericht: Uralskije Pelmeni – handgemachte Teigtaschen gefüllt mit würzigem Hack von Rind‑, Schwein- und Kalbsfleisch. Dazu gibt es Krautsalat und eine Soße der Wahl.
Das Dessert: Eisbecher „Warenije“ – ein gemischter Eisbecher mit hausgemachter Marmelade, frischen Früchten und Schlagsahne oder Süsse Blintschiki – hausgemachte Eierkuchen, serviert mit Kugeleis, hausgemachter Marmelade sowie frischen Früchten mit Schlagsahne.
Die Fakten:
Wer: Landolf Scherzer
Was: literarisch-kulinarischer Russlandabend
Wann: Samstag, 21.03.2020, 19:00 Uhr
Wo: Spezialitäten-Restaurant „Na Sdorowije“, Ortsstraße 1, 98646 Gleicherwiesen
Tickets für die Veranstaltung zum Gesamtpreis in Höhe von 29,90 Euro (Lesung und Menü) können unter Telefon: 03681/807 44 67 bestellt werden. Wenn das Büro nicht besetzt ist, kann die Bestellung auch mit Namen, Adresse, Ticketanzahl und Rückrufnummer auf den Anrufbeantworter gesprochen werden.
Nicole Staudinger: Männer sind auch nur Menschen
Selbst ist die Frau! Denn Irren ist männlich
Als Frauen wird unsere Schlagfertigkeit regelmäßig auf die Probe gestellt. Besonders dann, wenn die Männer in unserem Leben mal wieder das letzte Wort haben müssen und uns die Welt erklären wollen. Und wir? Lassen sie damit zu oft durchkommen. Dabei sind es nicht selten Ladies, die den Laden zusammenhalten und sich bei genauerem Hinsehen als wahre Superheldinnen des Alltags entpuppen. Höchste Zeit also, dass wir uns unserer stärksten Seiten bewusst werden und den Erklärbären dieser Welt das Tanzen beibringen! Ob im Beruf, der Familie, dem Privatleben oder im Alltag: Nicole Staudinger zeigt, wie Frau sich schlagfertig behauptet, ohne die Nerven oder die gute Laune zu verlieren. Ein Muss für alle Schlagfertigkeitsqueens!
Nicole Staudinger, geboren 1982, hat mit ihren Bestsellern Schlagfertigkeitsqueen, Stehaufqueen und Ich nehm‹ schon zu, wenn andere essen Hundertausenden von Leserinnen gezeigt, wie sich das Leben majestätisch und wortgewandt meistern lässt. Als Unternehmerin, Vortragsrednerin, Tochter, Ehefrau und Mutter von zwei Söhnen weiß sie aber auch nur zu gut, was es heißt, von Männern umgeben zu sein, die unsere Schlagfertigkeit immer wieder auf harte Proben stellen. In »Männer sind auch nur Menschen« zeigt sie, wie der gekonnte Umgang mit den Herren der Schöpfung gelingt und was es braucht, damit Frau weder die Nerven, noch die gute Laune verliert.
Seit 2017 trifft sich der von Karl-Heinz Swirszczuk und Schülern des Fridericianums gegründete Philosophiekreis im Garten des Schillerhauses, um gemeinsam zu philosophieren, vor allem in Hinblick auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und Themen wie die Zukunft der Arbeit, ethische Fragen, die die künstliche Intelligenz und der Transhumanismus aufwerfen, und die philosophische Dimension aktueller politischer Debatten. Die Treffen des Kreises sind offen für interessierte Teilnehmer jeden Alters, die Freude am gemeinsamen Nachdenken und Diskutieren haben.
KONSERVATIV?! Über das Gute und das Böse
Ettersburger Gespräch mit Seyran Ateş und Liane Bednarz
Seyran Ateş über sich selbst: »Ich bin im Alter von 6 Jahren als Kind von Gastarbeitern nach Berlin gekommen. Meine Mutter ist Türkin, mein Vater war Kurde . Wir sind sunnitische Muslime. Das Aufwachsen in einer sehr traditionellen Großfamilie hat mich politisch geprägt. Insbesondere hat es dazu beigetragen, dass ich sehr früh angefangen habe, gegen die Ungleichbehandlung der Geschlechter zu kämpfen. Mit 17 Jahren bin ich von zuhause abgehauen, um selbstbestimmt leben zu können und habe in dieser Zeit meine erste Autobiographie geschrieben (Wo gehören wir hin? 1983). Aus meiner eigenen Biographie begründet habe ich angefangen, mich für andere Frauen und Mädchen einzusetzen, die ähnliche Unterdrückung erlebt haben wie ich. Ab 1983 arbeitete ich daher neben meinem Studium der Rechtswissenschaften in einer Beratungsstelle für Frauen aus der Türkei, in dem ich im Jahre 1984 Opfer eines politischen Anschlags wurde. Ich wurde durch eine Kugel in den Hals lebensgefährlich verletzt. Die Folgen des Attentats haben dazu geführt, dass ich mein Studium unterbrechen musste. 1990 konnte ich mein Studium wieder aufnehmen und 1997 als Rechtsanwältin meine Arbeit beginnen. Trotz Unterbrechung des Studiums habe ich mich neben der körperlichen Erholung immer wieder bei Frauenthemen engagiert. Im Jahre 2006 habe ich meine Anwaltskanzlei geschlossen, weil ich immer wieder Morddrohungen bekam. Da ich mich explizit mit patriarchalen Strukturen im Islam beschäftige und Migrationsfragen in türkisch-kurdischen Parallelgesellschaften in Deutschland dann kritisiere, wenn aus den Parallelgesellschaften Hass und Gewalt verbreitet wird, werde ich oft von Islamisten und türkischen Nationalisten angefeindet. Vor allem werde ich aber von Männern und Frauen angefeindet, die nicht nur ein konservatives, sondern ein mittelalterliches Geschlechterrollenverständnis haben. Ich bin gläubige Muslimin. Dies irritiert viele Menschen, sowohl Atheisten, Christen und Juden als auch Muslime. Die einen sind der Ansicht, dass ich mich vom Islam verabschieden müsste, weil er frauenfeindlich sei, die anderen meinen, dass ich keine Muslimin sein kann, wenn ich nicht so bin wie sie selbst. Seit 2012 bin ich wieder als Anwältin tätig. Von 2003 bis 2017 habe ich weitere 5 Bücher geschrieben. 1983 habe ich angefangen, mich frauenpolitisch zu engagieren. In der Öffentlichkeit habe ich mich vor allem zu den Themen, Kopftuch bei Musliminnen, Zwangsheirat, Ehrenmorde und Migrationsfragen geäußert und positioniert. Mit meiner Forderung im Jahre 2003, in das deutsche Strafgesetzbuch einen eigenen Straftatbestand Zwangsheirat aufzunehmen, habe ich eine Welle der Entrüstung bei den liberalen und Traditionalisten ausgelöst. 2011 war das Ziel erreicht. Die Zwangsheirat ist ein eigener Straftatbestand. Das Thema religions- und traditionsbedingte Gewalt an Frauen und Kindern ist nach wie vor eines meiner Schwerpunkte. Hierin ist der Kampf gegen Zwangsehen, Ehrenmorde, häusliche Gewalt, Kinderehe, Genitalverstümmelung und viele Arten der Gewalt mehr enthalten.«
Hermann Brill wurde am 9. Februar 1895 in Gräfenroda/Thüringen geboren und starb 1959 in Wiesbaden. Er war ein bedeutender Repräsentant der Thüringer Arbeiterbewegung und steht mit seiner Biographie für den Doppelwiderstand gegen Nationalsozialismus und Stalinismus.
Hannes Bahrmann & Christoph Links: Finale. Das letze Jahr der DDR
Das 41. Jahr ist zugleich das spannendste der gesamten DDR-Geschichte. Zwischen dem 7. Oktober 1989 und dem 3. Oktober 1990 überschlagen sich die Ereignisse: Das Volk stürzt die alte SED-Führung und erzwingt die Öffnung der Mauer, am Runden Tisch entsteht eine Parallelregierung, die demokratische Wahlen durchsetzt. Dabei siegt die konservative Parteienallianz mit dem Votum für eine schnelle deutsche Einheit, die unter wirtschaftlichen Zwängen in nur wenigen Monaten vollzogen wird – mit Unterstützung der früheren Siegermächte.
Hannes Bahrmann und Christoph Links lassen das letzte Jahr der DDR noch einmal lebendig werden. Dabei wechseln sich historische Passagen mit Erklärungen zu zentralen Personen, Vorgängen und Institutionen sowie alltagsgeschichtlichen Elementen wie DDR-Witzen ab. So entsteht eine Collage aus Texten, die nicht nur durch das finale Jahr führt, sondern auch verständlich macht, wie es dazu kommen konnte.
Die beiden Autoren liefern so einen Beitrag zu 30 Jahren Friedliche Revolution und runden ihre eigene 30-jährige publizistische Auseinandersetzung mit der DDR im Ch. Links Verlag ab, die sich bislang in Büchern wie »Chronik der Wende« oder »Am Ziel vorbei. Die deutsche Einheit – Eine Zwischenbilanz« niedergeschlagen hat.
In dem von Andreas Kämper bebilderten Band legen sie nun eine komprimierte Geschichte der DDR anhand ihres letzten Jahres vor.
In Kooperation mit dem Katholischen Forum
Wolfgang Hegewald liest aus seinem „Lexikon des Lebens“, musikalische Einwürfe von Frieder W. Bergner – Lesung und Musik
Das Lexikon ist ein gerechter Beobachter. Es kennt die Tücken der Liebe ebenso wie die einer Zylinderkopfdichtung. Hier gehen das existenziell Komische, die Macht des Zufalls und das große Ganze Hand in Hand. Das Lexikon des Lebens lässt den Leser eine abenteuerliche Reise von Artikel zu Artikel antreten. In Schleifen, Sprüngen und Haarnadelkurven führt es von Klotzsche über Rom bis Barmbek-Süd, von 1652 über 1960 bis 2016, vom Landschaftsgärtner über den Theologen zum Autor. Immer wieder überschreitet und konterkariert es dabei etliche Grenzen, jene des „Zaunkönigreichs“ ebenso wie die der Vorstellungskraft oder der Zeit. Der Blick geht stets zurück und zugleich nach vorn. Das „Lexikon des Lebens“ ist epochenbefangen und universell. Eigensinnig, präzise und sarkastisch berichtet Hegewald in Gestalt alphabetischer Avatare von allen Dingen, die eine aufmerksame Betrachtung verdient haben – zumindest in diesem Leben.
Der renommierte Literaturwissenschaftler und Archäologe des Alten Buches, Prof. Dr. Klaus Garber/Osnabrück im Gespräch mit dem Journalisten und wissenschaftlichen Publizisten, Prof. Harro Zimmermann/Bremen
Unter dem Titel »Unterwegs in den Bibliotheken des Ostens« erzählt Klaus Garber aus seinem gelehrten Leben, von seinen Reisen und seinen glücklichen Begegnungen mit Menschen und Büchern. Die Forschungsbibliothek Gotha war die erste Station seiner Reisen durch die DDR und Osteuropa.
Im Anschluss an das Gespräch lädt der Freundeskreis der Forschungsbibliothek Gotha e.V. zu einem kleinen Empfang ein.
»Wenn dieser Mann die Bühne betritt, kann alles passieren, und das tut es meist auch«, schrieb die britische Presse über Mr. Moon. Der Geiger und Songwriter stammt aus der Nähe von Birmingham und hat irische Wurzeln. Da er sich ständig auf Reisen befindet, verwundert es nicht, dass Mr. Moon bereits auf der halben Welt gespielt hat, u.a. mit Folk-Größen wie Peggy Seeger oder Tim Edey. Und auch die BBC hatte ihn schon mehrfach im Programm. Sein musikalischer Stil erinnert an Leonard Cohen und Tom Waits. Mr. Moon ist ein moderner Troubadour, der nun auch in Jena zu erleben sein wird.
M. Kruppe hat mit seinen literarisch-musikalischen Programmen bereits zweimal das Glashaus gerockt: mit dem Bukwoski-Programm »Dirty Old Man« ebenso wie mit »Schottlands unheimlichen Sagen«. Diesmal wendet er sich der Beatpoetry zu und liest Texte von Allen Ginsberg, Tom Waits, Jörg Fauser, Charles Bukowski und anderen.
Frühling wird’s, man sieht’s ja …
Workshop Kreatives Schreiben am 26. März 2022 im Kultur: Haus Dacheröden.
… es blüh’n schon die Forsythia. Knospen, Sonne, zartes, erstes Grün, Vogelzwitschern, als wäre nichts geschehen. Überall Aufbruch, neues Leben überall. Ein schönes Thema für eine Schreibrunde, eines, das tröstet und Mut macht und den Bedrohungen und Ängsten etwas entgegensetzt.
Woher zum Beispiel nehmen die Märzenbecher die Kraft, aus den winzigen Vorräten in ihrer Zwiebel Stiel und Blüte emporzutreiben? Wie schafft es das Amselmännchen, nach den Entbehrungen des Winters so lautstark und anhaltend sein Lied zu performen? Und warum berührt sein Gesang so stark?
Nehmen wir uns eine Auszeit, tauchen wir ganz in den Frühling, trainieren wir die Muskeln, die man zur Freude braucht. Ich freu’ mich drauf!
Kreatives Schreiben mit Anke Engelmann am 26. März 2022, 10 bis 15 Uhr
Anmeldung:
Mail an: engelmann@poesiebuero.de
Kosten: 42 Euro, ermäßigt 35 Euro. Rabatt möglich
Carlotta oder Die Lösung aller Probleme
Laurenz Stadler ist Rom-Korrespondent einer großen süddeutschen Tageszeitung und könnte zufrieden sein, platzte da nicht eine Nachricht ins Büro, die sein Leben verändert. Das Korrespondentenbüro wird geschlossen, und Stadler soll zurück in die Münchner Zentrale. Eine Zäsur, die ihn zwingt, einiges zu überdenken: Was habe ich aus meinem Leben gemacht, wie soll es nun weitergehen? Und plötzlich ist ein anderer Gedanke da: Wer oder was erwartet mich eigentlich in der alten Heimat? Warum nicht springen? Dem Leben selbstbestimmt ein Ende zu setzen, erscheint als mögliche Alternative.
In einer dreimonatigen Auszeit will Stadler Abschied von Italien nehmen. Doch er kommt nicht weit, denn es begegnet ihm als ewigem Junggesellen unverhofftes Liebesglück: die Kellnerin Carlotta. Carlotta mit ihrem noch jugendlichen und unverstellten Blick auf die Welt zeigt ihm einfache Antworten auf die existenziellen Fragen. Seine Suizid-Gedanken erscheinen ihm plötzlich absurd. Ist sie nun die Lösung aller Probleme?
Die von Henry van de Velde als Gesamtkunstwerk gestalteten Räume des Nietzsche-Archivs erstrahlen 2020 in neuem Licht. Die überarbeitete Dauerausstellung führt ein zu Nietzsches Denken und fasst die Rezeption in Kunst, Architektur, Musik und Philosophie zusammen. Der von Weimar ausgehende Kult um den Denker wird gleichermaßen nachvollziehbar wie das Wirken der Archivherrin Elisabeth Förster-Nietzsche. Bis heute prägt sie die Deutung ihres Bruders. In van de Veldes vitaler Formgebung manifestiert sich der von Nietzsche geforderte Wille zu einer neuen Zeit. Eine interaktive Station vermittelt Nietzsches Denken. Ein digitales Gästebuch stellt die schillernden Persönlichkeiten vor, die das Archiv besuchten. In ihnen spiegelt sich die Ambivalenz der Moderne. Die Südveranda lädt mit einer Leseecke zu vertiefender Lektüre ein.
Dauerausstellung im Nietzsche-Archiv.
Öffnungszeiten
(Di geschlossen)
Mi–Mo 10–18 Uhr (Sommer)
Nietzsche hat nicht nur Bücher geschrieben, sondern auch viele gelesen. Im Unterschied zu seinem schon früh kultivierten Image als einem unzeitgemäßen, einsamen und ganz selbstständigen Denker zeigen seine Lektüren, wie eng sein Denken mit den Theorien und Diskussionen seiner Zeit verbunden ist. Die Ausstellung zeigt 25 Digitalisate ausgewählter Buchseiten, die Nietzsche mit interessanten Randnotizen oder Kommentaren versehen hat.
Die ungefähr 1400 überlieferten Bände von Nietzsches Bibliothek befinden sich seit 1955 in der heutigen Herzogin Anna Amalia Bibliothek. 133 Bände befinden sich im Goethe- und Schiller-Archiv, darunter Nietzsches Musikalien. In über 300 Bänden finden sich Lesespuren, davon in etwa 90 Bänden intensivere Spuren mit Anstreichungen, Anmerkungen bis hin zu Konspekten. Detaillierte Informationen zu Nietzsches Bibliothek finden Sie auf dem Publikationsserver der Klassik Stiftung Weimar.
Auf den folgenden Seiten der Ausstellung können Sie anhand kurzer Kommentare mehr erfahren zu den Lektüren und Anmerkungen Nietzsches.
Abkürzungen in den Kommentaren:
KSA = Nietzsche, Friedrich: Sämtliche Werke : Kritische Studienausgabe / hrsg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari. München : dtv, 1980, 2. Auflage 1988. – 15 Bände
KSB = Nietzsche, Friedrich: Sämtliche Briefe : Kritische Studienausgabe / hrsg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari. München : dtv, 1986. – 8 Bände
WNB = Weimarer Nietzsche-Bibliographie
Feierliche Eröffnung von „Nietzsche Superstar. Ein Parcours der Moderne“ und Präsentation von „Nietzsche liest: Bücher und Lektüren Nietzsches“ im Studienzentrum.
Film & Gespräch mit Regisseur Wolfgang Andrä: „Heimsuchung“
Zum Film: Das neue Integrationsgesetz ist da! Ab jetzt müssen die Deutschen Flüchtlinge ins eigen Heim aufnehmen. Und so bekommen drei Nachbarn einer kleinstädtischen Reihenhaussiedlung zeitgleich einen Zuweisungsbescheid. Der gewiefte Herr Richter überzeugt seine Reihenhausnachbarinnen – die weltoffene Betti und die Wutbürgerin Frau Rau – und auch den korrupten Leiter des Flüchtlingsheimes, dass es besser wäre, müssten sie nicht den ihnen maschinell zugewiesenen Flüchtling nehmen, sondern den, der am besten zu jedem von ihnen passt.
Udo Scheer: Jürgen Fuchs. Schriftsteller, Bürgerrechtler, Sozialpsychologe. Ein Porträt
Musikalische Umrahmung: Andreas Schirneck Jürgen Fuchs, 1950 in Reichenbach im Vogtland geboren, gestorben am 9. Mai 1999 in Berlin, war ein Schriftsteller und Bürgerrechtler, der polarisierte wie nur wenige. Sein Anspruch: „Sagen, was ist“ führte 1975 zur politischen Zwangsexmatrikulation von der Jenaer Universität. Nach der Biermann-Ausbürgerung 1976 kam er in die Stasi-U-Haft Berlin-Hohenschönhausen. Starke internationale Proteste führten nach neun Monaten zu seiner Ausbürgerung. In der Bundesrepublik wurde er ein viel beachteter Schriftsteller. Gleichzeitig sah die SED Führung wegen seiner wirkungsvollen Unterstützung der Bürgerrechtsbewegung in Osteuropa und der DDR in ihm einen „Staatsfeind Nr. 1“. Der Schriftsteller und Publizist Udo Scheer lässt mit diesem Porträt zugleich ein spannungsreiches Stück Zeitgeschichte lebendig werden. Udo Scheer wurde 1951 in München geboren und kam 1960 in die DDR. Er studierte bis 1974 Technologie für den wissenschaftlichen Gerätebau an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er arbeitete in der DDR als Konstrukteur und schrieb, ohne die Möglichkeit zu haben, seine Werke veröffentlichen zu können. Das MfS „bearbeitete“ ihn in zwei operativen Vorgängen. Nach der friedlichen Revolution in der DDR engagierte er sich u. a. ab 1995 als Vorsitzender der Geschichtswerkstatt Jena e.V.; seit 1993 ist Scheer freiberuflicher Schriftsteller und Publizist.
Film & Gespräch mit Tamara Trampe (Dramaturgin) und Prof. Dr. Diana Düring (EAH Jena, FB Sozialwesen): „Bürgschaft für ein Jahr“ (DDR 1981) Am zweiten Abend der ausstellungsbegleitenden Filmreihe („ErziehungsZwang – ZwangsErziehung“) geht es thematisch um die Jugendhilfe der DDR, dabei wird auf die Rolle Ehrenamtlicher eingegangen. Im Zentrum des Films steht Nina Kern, deren Kinder aufgrund ihres Lebenswandels in einem Kinderheim untergebracht werden. Auf dem Weg ihre Kinder wieder selbst zu betreuen soll sie durch zwei ehrenamtlichen Helfer*innen unterstützt werden, welche teils mehr teils weniger von ihrem „gesellschaftlichen Auftrag“ überzeugt sind.
Die Wüste. Ein Menschheitsmythos – Lesung und Gespräch mit Chaim Noll
… Jahrgang 1954, Sohn des DDR-Schriftstellers Dieter Noll, studierte Mathematik an den Universitäten Jena und Berlin sowie Kunst und Kunstgeschichte. 1980 verweigerte er den Wehrdienst, stellte einen Ausreiseantrag und übersiedelte mit seiner Frau und seinen beiden Kindern 1984 nach West-Berlin. Er arbeitete als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Freien Universität Berlin, ging aber 1992 nach Rom, wo er bis 1995 freiberuflich tätig war. 1995 zog er mit seiner Familie nach Israel und seit 1997 lebt er in der Wüste Negev.
Chaim Noll stellt sein neuestes Buch vor: Die Wüste. Literaturgeschichte einer Urlandschaft des Menschen« (Evangelische Verlagsanstalt). Wüsten, Trockengebiete und Steppen der Erde breiten sich aus, jedes Jahr um eine Fläche, die ungefähr der Größe Deutschlands entspricht. Das Buch hält anhand literarischer Texte von der Entstehung der Schrift bis zur Gegenwart Themen und Leitmotive einer Urlandschaft des Menschen überblicksartig fest. Als zentrales Motiv erweist sich die Widersprüchlichkeit der Wüste: Sie steht zugleich für Dürre und Aufblühen, für Mangel an Wasser und Überfülle an Sonne, für Niedergang und Erneuerung, für deprimierende Einförmigkeit und spirituellen Höhenflug, für Tod und Leben, Gut und Böse, Realität und Mythos. Chaim Noll wird im Anschluss an die Lesung seine Außenansichten eines in der DDR geborenen und heute in Israel lebenden Autors auf Deutschland beschreiben. Er wird über Kultur, die Flucht von Menschen, über aufkommenden Antisemitismus in Europa und politische Entwicklungen diskutieren.
Oh ein Gott ist der Mensch, wenn er träumt
Ausstellung zum 250. Geburtstag Hölderlins
Bilder von HAP Grieshaber, Peter Zaumseil, Dieter M. Weidenbach, Harald Reiner Gratz, Markus Vallazza, Wolf Bertram Becker…
Einführung und Präsentation seiner neuen Hölderlin-Biografie: Hans Dieter Mück.
Oh ein Gott ist der Mensch, wenn er träumt –
Ausstellung zum 250. Geburtstag Hölderlins
Bilder von HAP Grieshaber, Peter Zaumseil, Dieter M. Weidenbach, Harald Reiner Gratz, Markus Vallazza, Wolf Bertram Becker…
Jenas junge, beste und einzige monatliche Lesebühne mit Linn Dittner, Friedrich Herrmann, Steve Kußin und Flemming Witt.
Einmal im Monat springen die drei Stage-Autoren Friedrich Herrmann, Linn Dittner, Flemming Witt und Steve Kußin auf Jenas Bühnen und begeistern mit Teamtexten, Slam Poetry, Kurzgeschichten, Interviews und Literaturexperimenten.
Die Leseshow wird ergänzt durch wechselnde Gastautoren aus ganz Deutschland und den prälegendärsten Musizi aus Thüringen.
Thema 1: Krieg: Verfolgung, Armut – wem sollte Asyl gewährt werden und wem nicht?
Das Kultur: Haus Dacheröden versteht sich als ein Ort der lebendigen Debatte und des Austauschs, an dem sich alle beteiligen können und sollen. Wir möchten aktuelle, auch strittige Themen aufgreifen und sie in einer Atmosphäre des gegenseitigen Respektes und im Bemühen um Sachlichkeit diskutieren. Keine leichte Aufgabe in einer Zeit, in der nicht wenige meinen, gar nicht mehr miteinander reden zu können oder prinzipiell nicht gehört zu werden.
Wie gerufen kam uns da der Vorschlag von Daniel Privitera, im Kultur: Haus Dacheröden an drei aufeinanderfolgenden Tagen unter dem Titel „Was ist uns wichtig?“ ein neues interaktives Diskussionsformat auszuprobieren. Die studentische Gruppe um Daniel Privitera hat das Konzept dazu aus Harvard mitgebracht und bereits in mehreren deutschen Städten erfolgreich umgesetzt.
Ziel sind offene Diskussionsabende zu wichtigen gesellschaftlichen Fragen, die im besten Fall Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten wieder zusammenbringen, damit sie gemeinsam konstruktiv über grundsätzliche Fragen des Zusammenlebens diskutieren. Das Besondere dabei: kein frontaler Vortrag, kein abgehobenes Podium – alle, die im Raum sind, diskutieren mit. Und wir hoffen: Sie auch!
„Was ist uns wichtig?“ richtet sich an Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen. Das Veranstaltungsformat ist so ausgelegt, dass keinerlei Vorkenntnisse nötig sind, um mitmachen zu können. Die Unternehmerin und die Arbeitslose, der Student und der Rentner: ein bunter Mix an Menschen hat bisher an den Diskussionsrunden teilgenommen, und so soll es auch in Erfurt sein. Der Moderator Daniel Privitera sorgt dabei dafür, dass der rote Diskussionsfaden nicht verloren geht.
Der Eintritt ist frei, und wir haben uns zusammen mit Daniel Privitera folgende Themen gesetzt für die Tage 20. bis 22. April 2020 im Kultur: Haus Dacheröden:
20. April, 19 Uhr
Thema 1: Krieg: Verfolgung, Armut – wem sollte Asyl gewährt werden und wem nicht?
Kaum ein Thema hat in den letzten Jahren die Gemüter in Deutschland so erhitzt wie die Asylpolitik. Viel zu selten wird dabei sachlich über die moralischen Gründe für und gegen Asyl in unterschiedlichen Fällen gesprochen – das wollen wir mit Ihnen tun.
21. April, 19 Uhr
Thema 2: Leitkultur oder Multi-Kulti – wie sollte das Zusammenleben in Deutschland aussehen?
In Deutschland leben Menschen aus vielen verschiedenen Kulturkreisen. Das bietet Chancen, kann aber auch das Gemeinschaftsgefühl auf eine Probe stellen. Wie sähe also das ideale tägliche Miteinander aus?
22. April, 19 Uhr
Thema 3: Die vierte Gewalt – wie sollten Medien berichten?
Medien spielen in einer Demokratie eine zentrale Rolle. In den letzten Jahren standen sie in Deutschland aber vermehrt in der Kritik: nicht neutral genug, nicht immer wahrheitsgetreu, so die Vorwürfe. Höchste Zeit also, darüber nachzudenken: Wie sollten Medien eigentlich berichten?
Wenn Sie mitdiskutieren möchten, dann melden Sie sich bitte bei Katharina Bucklitsch an (E‑Mail: bucklitsch@herbstlese.de).
Nähere Informationen zum Projekt „Was ist uns wichtig?“ finden Sie auf der Website von Daniel Privitera und seinen Kollegen: http://wasistunswichtig.de/
Können philosophische Schriften für uns, in unserem Alltag heute fruchtbar sein? Haben solche Texte etwas mit mir zu tun? Die Lektüre kleiner Texte großer Philosophen soll zu einem gemeinsamen Gedankenaustausch anregen.
Die philosophische Praktikerin Dietlinde Schmalfuß-Plicht leitet diese Zusammenkünfte und bei ihr können sich alle Interessenten bis eine Woche vor dem Termin anmelden: info@philosophie-milan.de.
Thema 2: Leitkultur oder Multi-Kulti – wie sollte das Zusammenleben in Deutschland aussehen?
Das Kultur: Haus Dacheröden versteht sich als ein Ort der lebendigen Debatte und des Austauschs, an dem sich alle beteiligen können und sollen. Wir möchten aktuelle, auch strittige Themen aufgreifen und sie in einer Atmosphäre des gegenseitigen Respektes und im Bemühen um Sachlichkeit diskutieren. Keine leichte Aufgabe in einer Zeit, in der nicht wenige meinen, gar nicht mehr miteinander reden zu können oder prinzipiell nicht gehört zu werden.
Wie gerufen kam uns da der Vorschlag von Daniel Privitera, im Kultur: Haus Dacheröden an drei aufeinanderfolgenden Tagen unter dem Titel „Was ist uns wichtig?“ ein neues interaktives Diskussionsformat auszuprobieren. Die studentische Gruppe um Daniel Privitera hat das Konzept dazu aus Harvard mitgebracht und bereits in mehreren deutschen Städten erfolgreich umgesetzt.
Ziel sind offene Diskussionsabende zu wichtigen gesellschaftlichen Fragen, die im besten Fall Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten wieder zusammenbringen, damit sie gemeinsam konstruktiv über grundsätzliche Fragen des Zusammenlebens diskutieren. Das Besondere dabei: kein frontaler Vortrag, kein abgehobenes Podium – alle, die im Raum sind, diskutieren mit. Und wir hoffen: Sie auch!
„Was ist uns wichtig?“ richtet sich an Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen. Das Veranstaltungsformat ist so ausgelegt, dass keinerlei Vorkenntnisse nötig sind, um mitmachen zu können. Die Unternehmerin und die Arbeitslose, der Student und der Rentner: ein bunter Mix an Menschen hat bisher an den Diskussionsrunden teilgenommen, und so soll es auch in Erfurt sein. Der Moderator Daniel Privitera sorgt dabei dafür, dass der rote Diskussionsfaden nicht verloren geht.
Der Eintritt ist frei, und wir haben uns zusammen mit Daniel Privitera folgende Themen gesetzt für die Tage 20. bis 22. April 2020 im Kultur: Haus Dacheröden:
20. April, 19 Uhr
Thema 1: Krieg: Verfolgung, Armut – wem sollte Asyl gewährt werden und wem nicht?
Kaum ein Thema hat in den letzten Jahren die Gemüter in Deutschland so erhitzt wie die Asylpolitik. Viel zu selten wird dabei sachlich über die moralischen Gründe für und gegen Asyl in unterschiedlichen Fällen gesprochen – das wollen wir mit Ihnen tun.
21. April, 19 Uhr
Thema 2: Leitkultur oder Multi-Kulti – wie sollte das Zusammenleben in Deutschland aussehen?
In Deutschland leben Menschen aus vielen verschiedenen Kulturkreisen. Das bietet Chancen, kann aber auch das Gemeinschaftsgefühl auf eine Probe stellen. Wie sähe also das ideale tägliche Miteinander aus?
22. April, 19 Uhr
Thema 3: Die vierte Gewalt – wie sollten Medien berichten?
Medien spielen in einer Demokratie eine zentrale Rolle. In den letzten Jahren standen sie in Deutschland aber vermehrt in der Kritik: nicht neutral genug, nicht immer wahrheitsgetreu, so die Vorwürfe. Höchste Zeit also, darüber nachzudenken: Wie sollten Medien eigentlich berichten?
Wenn Sie mitdiskutieren möchten, dann melden Sie sich bitte bei Katharina Bucklitsch an (E‑Mail: bucklitsch@herbstlese.de).
Nähere Informationen zum Projekt „Was ist uns wichtig?“ finden Sie auf der Website von Daniel Privitera und seinen Kollegen: http://wasistunswichtig.de/
Thema 3: Die vierte Gewalt – wie sollten Medien berichten?
Das Kultur: Haus Dacheröden versteht sich als ein Ort der lebendigen Debatte und des Austauschs, an dem sich alle beteiligen können und sollen. Wir möchten aktuelle, auch strittige Themen aufgreifen und sie in einer Atmosphäre des gegenseitigen Respektes und im Bemühen um Sachlichkeit diskutieren. Keine leichte Aufgabe in einer Zeit, in der nicht wenige meinen, gar nicht mehr miteinander reden zu können oder prinzipiell nicht gehört zu werden.
Wie gerufen kam uns da der Vorschlag von Daniel Privitera, im Kultur: Haus Dacheröden an drei aufeinanderfolgenden Tagen unter dem Titel „Was ist uns wichtig?“ ein neues interaktives Diskussionsformat auszuprobieren. Die studentische Gruppe um Daniel Privitera hat das Konzept dazu aus Harvard mitgebracht und bereits in mehreren deutschen Städten erfolgreich umgesetzt.
Ziel sind offene Diskussionsabende zu wichtigen gesellschaftlichen Fragen, die im besten Fall Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten wieder zusammenbringen, damit sie gemeinsam konstruktiv über grundsätzliche Fragen des Zusammenlebens diskutieren. Das Besondere dabei: kein frontaler Vortrag, kein abgehobenes Podium – alle, die im Raum sind, diskutieren mit. Und wir hoffen: Sie auch!
„Was ist uns wichtig?“ richtet sich an Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen. Das Veranstaltungsformat ist so ausgelegt, dass keinerlei Vorkenntnisse nötig sind, um mitmachen zu können. Die Unternehmerin und die Arbeitslose, der Student und der Rentner: ein bunter Mix an Menschen hat bisher an den Diskussionsrunden teilgenommen, und so soll es auch in Erfurt sein. Der Moderator Daniel Privitera sorgt dabei dafür, dass der rote Diskussionsfaden nicht verloren geht.
Der Eintritt ist frei, und wir haben uns zusammen mit Daniel Privitera folgende Themen gesetzt für die Tage 20. bis 22. April 2020 im Kultur: Haus Dacheröden:
20. April, 19 Uhr
Thema 1: Krieg: Verfolgung, Armut – wem sollte Asyl gewährt werden und wem nicht?
Kaum ein Thema hat in den letzten Jahren die Gemüter in Deutschland so erhitzt wie die Asylpolitik. Viel zu selten wird dabei sachlich über die moralischen Gründe für und gegen Asyl in unterschiedlichen Fällen gesprochen – das wollen wir mit Ihnen tun.
21. April, 19 Uhr
Thema 2: Leitkultur oder Multi-Kulti – wie sollte das Zusammenleben in Deutschland aussehen?
In Deutschland leben Menschen aus vielen verschiedenen Kulturkreisen. Das bietet Chancen, kann aber auch das Gemeinschaftsgefühl auf eine Probe stellen. Wie sähe also das ideale tägliche Miteinander aus?
22. April, 19 Uhr
Thema 3: Die vierte Gewalt – wie sollten Medien berichten?
Medien spielen in einer Demokratie eine zentrale Rolle. In den letzten Jahren standen sie in Deutschland aber vermehrt in der Kritik: nicht neutral genug, nicht immer wahrheitsgetreu, so die Vorwürfe. Höchste Zeit also, darüber nachzudenken: Wie sollten Medien eigentlich berichten?
Wenn Sie mitdiskutieren möchten, dann melden Sie sich bitte bei Katharina Bucklitsch an (E‑Mail: bucklitsch@herbstlese.de).
Nähere Informationen zum Projekt „Was ist uns wichtig?“ finden Sie auf der Website von Daniel Privitera und seinen Kollegen: http://wasistunswichtig.de/
Poetry Slam im Hörsaal Nr. 1 der Universität Erfurt! Der Fachschaftsrat Erziehungswissenschaft und der Studierendenrat holen für Euch die besten und größten PoetInnen Deutschlands direkt in den Hörsaal. Statt Statistik gibt es feinste Emotionen, statt Powerpoint pointenreiche Prosa, statt Langeweile nur Liebe und Poesie. Kommt vorbei, genießt und schreibt gut mit, denn alles ist garantiert prüfungsrelevant! Natürlich sind neben den Studierenden auch alle anderen Fans des guten Poetry Slams herzlich eingeladen.
In Kooperation mit Fachschaftsrat Erziehungswissenschaft, Studierendenrat und Highslammer e.V.
Filmpremiere »Auf den Lebensspuren von Eduard Rosenthal« von Torsten Eckold und Dietmar Ebert.
Die erste Regel des Book Club lautet: Niemand spricht über den BookClub… Sechs junge Frauen bilden das Herz des Book Clubs. Ihre Gemeinsamkeit: Sie lieben das Lesen und jede von ihnen ein anderes Genre! Bei regelmäßigen Treffen wird über Bücher zu einem bestimmten Thema diskutiert. Am 23. April lautet es „Wahre Begebenheiten“. Die Frauen des Book Club sind alle sehr lebhaft und ganz verschieden, und so entstehen immer lustige und hitzige Debatten.
Lesung im Rahmen der Reihe „Literatur im Flur“
Mit: Christine Theml, Iris Geisler (Jena) und Christine Hansmann (Weimar), Lesung
Musik: Ilga Herzog (Jena), Querflöte u.a.
Wir laden interessiertes Publikum und all‘ diejenigen, die sich mit ihren Tagebüchern auf die Bühne trauen, zum Diary-Slam ein. Ob erster Kuss, chaotischer Alltag oder anstrengende Familienfeier, alle Themen sind willkommen bei den Texten. Das Publikum entscheidet, wer eine Runde weiterkommt. Auf geht‘s: Tagebücher rauskramen und eine Anmeldung schicken an fsj_kultur@herbstlese.de (Sophie Kirchner).
Ettersburger Gespräch »Wer, wenn nicht ich?« Über Deutschland und andere Abgründe
Henryk M. Broder im Gespräch mit Peter Krause
„Ich mag Menschen, die mich nicht mögen.“ Henryk M. Broder, 1946 in Katowice/Polen geboren, arbeitet seit mehr als 60 Jahren scharfzüngig an seiner Integration in die deutsche Gesellschaft. Broder rückt seinen Migrations-Hintergrund gerne in den Vordergrund, und inzwischen gehört er zu den tragenden Säulen der bunten, toleranten und weltoffenen Berliner Republik. Deshalb plant er, bei der kommenden Bundestagswahl mit einer eigenen Liste anzutreten: »Alte weiße Männer, SUV-Fahrer und Vielflieger«. „Wer, wenn nicht ich – Henryk M. Broder“. Der Autor befasst sich in seinem neuesten Buch mit „Deutschen, Deppen, Dichtern und Denkern auf dem Egotrip“.
»Die Gunst des Augenblicks« – Lesung und Gespräch mit Daniela Seel
Die 1974 in Frankfurt am Main geborene Autorin Daniela Seel baute nach der Jahrtausendwende mit dem Verlag kookbooks eines der wichtigsten Netzwerke für Gegenwartslyrik auf, dem heute bereits literaturhistorische Bedeutung zukommt. Ob als Dichterin, als Übersetzerin oder als Dozentin für Sprachkunst, Poesie ist für Daniela Seel nicht nur auszulegender Text, sondern vor allem Lebensform und Praxis. Für ihr Wirken und ihre Verdienste wurde sie vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Friedrich-Hölderlin-Förderpreis und dem Spitzenpreis beim ersten Deutschen Verlagspreis 2019.
Im Gespräch mit Moderator Guido Naschert gibt Daniela Seel Auskunft über ihr verlegerisches und literarisches Schaffen und liest aus ihren Lyrikbänden »was weißt du schon von prärie« (2015) und »Auszug aus Eden« (2019).
stadt statt land
Workshop Kreatives Schreiben am 30. April 2022 im Kultur: Haus Dacheröden.
Stadtluft macht frei. Die Stadtbewohnerin lebt in großen hellen Bürgerhäusern, umgeben von netten Nachbarn, die freudig das Treppenhaus wischen und, wenn sie verreist, ihre Katze füttern. Theater, Kinos, Museen und Buchläden kann sie fußläufig erreichen, was sie nahezu täglich tut, denn ohne Kultur kann sie nicht leben. Am Wochenende grillt sie auf dem Balkon oder fährt mit den Öffentlichen ins Grüne und aufs Land.
Landluft macht glücklich. Wenn im Märzen der Bauer sein Rösslein anspannt, dann blüht und grünt ringsum die frische Natur. Vom ersten Hahnenschrei geweckt, atmet er tief die gute, saubere Luft, dann stapft er, die Katze streicht ihm schnurrend um die Gummistiefel, in den Stall, wo die Kühe schon ungeduldig aufs Melken warten. Ein Landbewohner hat einen ausgefüllten Tag und immer einen Parkplatz, und zweimal am Tag fährt ein Bus, der ihn in die Stadt und wieder zurückbringt.
Stadt- oder Landluft? Holzfeuer, Gülle und Raps? Blühender Flieder, Autoabgase und der Frittengeruch vom Brutzler an der Ecke? Wir schauen, was ist, und erschnuppern Klischees – ich freu mich drauf!
Anmeldung:
Mail an: engelmann@poesiebuero.de
Kosten: 42 Euro, ermäßigt 35 Euro. Rabatt möglich
31. Südthüringer Literaturwerkstatt (auf Einladung) in der JABZ Schloss Sinnershausen mit vier Seminargruppen, geleitet von André Schinkel, Peter Neumann, Ulrike Blechschmidt und Natalie Ewald.
Interessenten wenden sich bitte unter den angegebenen Kontaktdaten an den Südthüringer Literaturverein.
Lesung und Gespräch mit Farhad Showghi – in der Reihe »Die Gunst des Augenblicks – Thüringer Lesungen und Werkstattgespräche«
Im Jahr 2018 erhielt Farhad Showghi den renommierten Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik. Die Jury schrieb in ihrer Begründung: Showghis »Gedichte stoßen mit leisem Nachdruck vor in seelische Bezirke, die erst durch diesen Aufbruch in den Fokus der Aufmerksamkeit geraten. So entstehen entschiedene Modelle einer heutigen Wirklichkeit zwischen Orient und Okzident, die es ohne körperliche Wahrnehmung nicht gäbe.« Farhad Showghi wurde 1961 in Prag geboren, verbrachte Kindheit und Jugend in der BRD und im Iran. Nach seinem Studium der Humanmedizin in Erlangen lebt und arbeitet er seit 1989 als Psychiater, Psychotherapeut, Autor und Übersetzer in Hamburg. Showghi ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland und der Freien Akademie der Künste. Seine Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet, u. a. erhielt er den 3‑sat-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb und den Peter-Huchel-Preis.
Im Gespräch gibt Farhard Showghi Auskunft über sein literarisches Schaffen und liest aus seinen zuletzt erschienenen Büchern »In verbrachter Zeit« (2014) und »Wolkenflug spielt Zerreißprobe« (2017).
Moderation: Guido Naschert
Die Veranstaltungen der Reihe »Die Gunst des Augenblicks« werden mit der freundlichen Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, der Friedrich-Schiller-Universität, des Lese-Zeichen e.V. und der Gesellschaft für Deutsche Sprache e.V. gemeinsam von der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. (Projektleitung; Geschäftsführung u. Antragstellung) und der Universität Jena (Schillers Gartenhaus, Forschungsstelle Europäische Romantik) (Projektleitung, Geschäftsführung u. Koordination) sowie Lese-Zeichen e.V. (Jena) und Erfurter Herbstlese e.V. durchgeführt.
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen · Thüringer Literaturrat e. V. · MDR-Figaro · MDR Thüringen – Das Radio
Gestaltung und Umsetzung XPDT : Marken & Kommunikation © 2011-2024 [XPDT.DE]
© Thüringer Literaturrat e.V. [http://www.thueringer-literaturrat.de]
URL dieser Seite: [https://www.literaturland-thueringen.de/kalender/]