Katja Riemann: Jeder hat. Niemand darf. Projektreisen
»Der Titel meines Buches ist inspiriert von der ›Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte‹. Fast alle 30 Artikel beginnen mit den Worten ›Jeder Mensch hat…‹ oder ›Niemand darf…‹ ›Jeder […] hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.‹ ›Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden.‹ (§4)«
Katja Riemann ist seit 20 Jahren in der Welt unterwegs, ist vor Ort, schaut hin. Sie beschreibt die Arbeit von Nicht-Regierungsorganisationen und erzählt von Menschen, die sie bewundert, weil sie etwas bewegen.
Über Jahre hat sie die Arbeit von Molly Melching, der Gründerin von »Tostan«, beobachtet, die in senegalesischen Dorfgemeinschaften das Ende der Beschneidung von Mädchen herbeiführt. An der Seite von Friedensnobelpreisträger Dr. Denis Mukwege und dem Arzt und Aktivisten Dr. Kasereka Lusi hat sie sich ein Bild machen können über den Einsatz von Vergewaltigung als Kriegsinstrument im Ostkongo.
»Drogen kann man nur einmal verkaufen, Menschen mehrmals«, berichtet sie aus Nepal, wo die Töchter der Familien der unteren Kaste als Dienstmädchen von Menschenhändlern nach Katmandu geholt werden. Und schließlich findet Katja Riemann ihre eigene Geschichte im Libanon, wo ihr Vater lange gelebt und unterrichtet hat. Katja Riemanns Zuversicht macht Hoffnung, ihre Hingabe ist ansteckend, ihr Humor mitreißend. Sie zeigt, dass Veränderung möglich ist.
Moderation: Insa Wilke (Literaturkritikerin)