Im Rahmen der seit 2012 stattfindenden Sommerwerkstatt des Vereins Pößneck Alternativer Freiraum findet in Kooperation mit dem Lesezeichen e.V. ein 5 tägiges Seminar statt, in welchem der Pößnecker Autor und Rezitator M.Kruppe mit interessierten Jugendlichen (ab 12 Jahre) ein Live-Hörspiel erarbeitet. Das Ergebnis wird am Freitag 2. August um 16.00 Uhr vorgestellt.
Hintergrundinformation über das Seminar [geschlossene Veranstaltung]:
Montag – Mittwoch jeweils 15.00 Uhr
Während am Montag der Stoff ausgewählt und die Rollen verteilt werden, legen wir den Fokus am Dienstag und Mittwoch auf die Proben. Hierbei erlernen wir in Ansätzen deutliche und betonende Aussprache und die Identifikation mit der jeweiligen Rolle.
Am Donnerstag findet dann die Generalprobe statt. Um der Nachhaltigkeit gerecht zu werden, wird diese aufgezeichnet und jeder/jedem Teilnehmenden auf CD ausgehändigt.
Am Freitag wird das Stück auf der Bühne vor Publikum präsentiert.
Bestenfalls formiert sich innerhalb des Seminars eine Interessengruppe, die zukünftig als feste Laiengruppe im Bereich Live-Hörspiel und Theater arbeitet.
Mit Literaten aus der Region, Vera Vorneweg, Sandra Blume und Rico Wagner.
Eine wunderbare Nacht mit Lyrik, Prosa, Musik und vielem mehr!
Man nehme: eine vorzugsweise warme Sommernacht, eine lauschiges Kunstcafé, eine magische Prise Musik und Poeten, die für all das und viel mehr die richtigen Worte finden. Das könnte doch ein unvergesslicher Abend werden!
Wir freuen uns in diesem Jahr auf Vera Vorneweg, die als „Dorfschreiberin“ in Kaltenlengsfeld Furore machte und aktuell als Preisträgerin des Literaturstipendiums »Harald Gerlach« des Freistaats Thüringen ihren „Roman der Vielen“ schreibt, auf elektronische Soundlandschaften von Rico Wagner unter der Lyrik von Sandra Blume, auf eine offene Bühne für interessante Literaten aus der Region, auf einen illuminierten Cafégarten an Eisenachs berühmter bunter Treppe, auf Wein & Cocktails, auf chillige Beats in den späteren Abendstunden und vor allem auf ein entzücktes Publikum, das all das Servierte mit Freude genießt!
Programm:
18 Uhr: Eröffnung und Offene Bühne für interessante & interessierte Literaten aus der Region
19 Uhr: Lesung Vera Vorneweg aus ihrem entstehenden „Roman der Vielen“
20 Uhr: „Lyrik meets Electronic Soundscapes“ Sandra Blume und Rico Wagner
21 Uhr: AUSKLANG mit chilliger, elektronischer Musik by Rico Wagner von paco|biet aus Erfurt
Moderation: Franziska Gaulke.
Mit der freundlichen Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei.
Der Pakt. Stalin, Hitler und die Geschichte einer mörderischen Allianz 1939 – 1941
Das politische Buch im Gespräch | Lesung und Gespräch mit Claudia Weber und Peter Krause
Claudia Weber ist Professorin für Europäische Zeitgeschichte an der EuropaUniversität Viadrina in Frankfurt (Oder).
»Lisa Heise: Scherzo im Moll«
Die Rilke-Korrespondentin und ihr Jenaer Tagebuch 1937/38
Lesung und Vortrag mit Kristin Schwamm und York-Egbert König.
Lisa Heise (1893–1969) ging im Jahr 1930 fast über Nacht in die Literaturgeschichte ein. Damals veröffentlichte der Leipziger Insel Verlag Rainer Maria Rilkes »Briefe an eine junge Frau«. Gerichtet waren sie an Lisa Heise, mit der der berühmte Dichter zwischen 1919 und 1924 korrespondierte. Das schmale, kaum zehn Briefe umfassende Bändchen fand beim Lesepublikum eine überraschend große Resonanz.
Dass Lisa Heise aber nicht nur Korrespondentin des berühmten Dichters war, sondern eine Autorin ganz eigenen Ranges, zeigen ihre im Nachlass aufgefundenen Prosaarbeiten. Die autobiographisch geprägten Texte machen deutlich, wie eng ihr Leben und Schreiben mit Thüringen verbunden war.
Eine besonders wichtige Lebensstation ist dabei Jena, wo Lisa Heise von 1926 bis 1938 lebt. Sie arbeitet zunächst als Sekretärin des bedeutenden Mediziners Emil Klein (1873–1950) an dessen Klinik für Naturheilverfahren. Klein hatte in Jena außerdem die erste Professur für Naturheilverfahren an einer deutschen Universität inne. Als die damals fortschrittliche Klinik nach der nationalsozialistischen Machtübernahme geschlossen wird, wechselt sie zur HNO-Klinik, wo sie bis 1938 tätig ist. So kann sie für sich und den Sohn sorgen, für den sie nach dem frühen Scheitern ihrer Ehe mit dem Maler und Kunstgewerbler Wilhelm Heise seit 1919 allein verantwortlich ist. Sie ermöglicht ihm so ein Ingenieursstudium im nahen Weimar.
Die wenige freie Zeit nutzt Lisa Heise zum Schreiben, in der Hoffnung, sich damit eines Tages von ihrem Klinikalltag, dem »Leben auf dem Büroschemel«, loskaufen zu können. Sie veröffentlicht kleinere Erzählungen und Gedichte in Zeitungen und Zeitschriften und gibt 1934 in der Berliner Rabenpresse als Ergänzung zu den Briefen des Dichters, ihre »Briefe an Rainer Maria Rilke« heraus. Damit beschert sie dem kleinen Verlag den einzigen »Bestseller« seiner Geschichte.
»Scherzo in Moll« nennt sie ihre Erinnerungen der Jenaer Jahre 1937/38. Darin erzählt sie mit großer Sprachkraft und Leichtigkeit und voll feiner Ironie vom schwierigen Alltag einer alleinstehenden berufstätigen Frau, beobachtet die zunehmende Militarisierung des öffentlichen Lebens im Jahr vor Kriegsausbruch und berichtet von Besuchen bei Freunden und Bekannten, so dem pensionierten Pfarrer Carl Vogl in Vierzehnheiligen.
Eine andere Lebensstation war Weimar, wo Lisa Heise von 1920 bis 1924 auf der Tiefurter Flur gemeinsam mit einer Freundin eine kleine Gärtnerei betreibt. Der heroische Versuch der beiden Frauen, wirtschaftliche Unabhängigkeit zu erlangen, spricht sich herum und Besucher aus der Stadt, besonders von Bauhausmitarbeitern und Studenten stellen sich ein. Auch darüber erzählt sie in einem klugen und ausdrucksstarken Prosatext.
Aus Lisa Heises jetzt erstmals in Buchform vorliegenden Lebenserinnerungen lesen York-Egbert König (Historiker) aus Eschwege und Kristin Schwamm (Übersetzerin) aus Göttingen. Im Mittelpunkt des biographischen Portraits werden die Jenaer Jahre stehen.
Rotraut Greßler (Waltershausen): Karl Gustav Hempel (1819–1877) – ein Verleger aus Waltershausen
Karl Gustav Hempel war Buchhändler, Journalist und ein bedeutender Verleger. Gebürtig aus Waltershausen baute Hempel nach Stationen in Bautzen und Krefeld in Berlin einen erfolgreichen Verlag auf. Ein verlegerischer Schwerpunkt lag auf popularisierenden Büchern aus dem Bereich der Naturwissenschaft. Sein Werk zur Astronomie zählte zu den weltweit erfolgreichsten! Hempel blieb seiner Heimatstadt Waltershausen bis zum Lebensende verbunden.
Rotraut Greßler, Bibliothekarin und freie Autorin, stellt das wechselvolle Leben des großen Verlegers Karl Gustav Hempel vor.
Der Merlin Verlag – beheimatet in Gifkendorf bei Lüneburg – blickt auf eine faszinierende Geschichte zurück und hat die deutsche Literaturlandschaft entscheidend mitgeprägt. Bereits eines der ersten Bücher, das unter dem Signet Merlins erschien, wurde 1960 wegen „Verbreitung unzüchtiger Schriften“ verboten: Jean Genets Roman „Notre-Dame-des-Fleurs“. Der Verleger schaffte die Buchbestände, bevor sie beschlagnahmt werden konnten, außer Landes und zog vor Gericht. Das Ergebnis: Freispruch für das Buch! Ein Grundsatzurteil des deutschen Zensurrechts.
In der Folge fanden zahlreiche Freigeister ihre Heimat im Verlagsprogramm, darunter der anarchische Autor und Grafiker Janosch. Diese Tradition setzt sich bis in die Gegenwart fort. Boualem Sansal, der 2011 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhielt, wird in seiner Heimat Algerien wegen seiner systemkritischen Haltung unter Druck gesetzt.
2019 erhielt der Merlin Verlag den Preis der Kurt-Wolff-Stiftung.
Die Verleger Katharina E. Meyer und Andreas J. Meyer werden in Jena über ihr Engagement für die Freiheit der Kunst berichten.
Rudolstädter KulTourNacht
„In die Welt gehen“ – Persönlichkeiten des Schillerhauses an den Brennpunkten der Weltgeschichte
Schillers spätere Frau Charlotte von Lengefeld liebte das Reisen ebenso sehr wie ihre Schwester Caroline und verfasste wie diese Reisebeschreibungen. Carolines erster Mann, Friedrich von Beulwitz, besuchte im Auftrag des Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt mehrmals Paris und sprach bei Kaiser Napoleon vor; Carolines zweiter Ehemann, Wilhelm von Wolzogen befand sich gar im Sommer 1789 in Paris und hielt seine Sicht der revolutionären Ereignisse in seinem Tagebuch fest. Später handelte er am turbulenten russischen Zarenhof die Hochzeit der Zarentochter Maria Pawlowna mit dem Weimarer Erbprinzen aus. Bei einem Gang durchs Museum wird ein Kaleidoskop aus Tagebüchern, Reisebeschreibungen, Berichten und Dokumenten die internationalen Kontakte der Rudolstädter Familie Schillers in den verschiedensten Facetten zeigen.
11 Uhr bis 15.30
Drucken wie zu Gutenbergs Zeiten – Buchbinden zum Mitmachen – Aus Liebe zum Buch – Lesen ist Zukunft.
Thüringer Kaffeetafel, Bratwurst, Getränke.
13.00
Buchlesung mit dem Kinderbuch-Autor Hubert Schirneck und und der Illustratorin Ina Hattenhauer.
16.00
Chor »Cantabile« in der St. Petri-Kirche.
Das ganze Jahr über verzaubern professionelle Erzähler mit ihren Künsten große und kleine Zuhörer. Die Tradition des freien Erzählens und die damit verbundene Kultur des Zuhörens sind den Organisatoren Lese-Zeichen e.V. und Stadt Meiningen ebenso wichtig, wie das Märchen als traditionelles Bildungs- und Kulturgut.
Die Eröffnung des Thüringer Märchen- und Sagenfestes findet am „Tag des offenen Denkmals“ auf Burg Ranis statt. Los geht es ab 15 Uhr. Die Märchenerzähler Andreas von Rothenbart und Hansi von Märchenborn werden erzählen. Junge Nachwuchserzähler und Musiker erzählen gemeinsam mit Antje Horn eine Geschichtes. Doch das ist noch nicht alles! Der Verein Burgfreunde der Burg Ranis ist ebenfalls wieder mit von der Partie. Es wird ein Kinderritterlager geben, einen Batselstand, Kinderschminken und Versorgung mit Essen und Getränken.
Organisator: Lese-Zeichen e.V., mit freundlicher Unterstützung der JenAcon GmbH
Zum 250. Geburtstag von Alexander von Humboldt:
„Die Natur muss gefühlt werden …“ –
Literarische Floßfahrt auf der Saale mit dem Schauspieler Marcus Ostberg
Getreu Humboldts Überzeugung „Die Natur muß gefühlt werden, wer sie nur sieht und abstrahiert, kann … Pflanzen und Tiere zergliedern, er wird die Natur zu beschreiben wissen, ihr aber selbst ewig fremd sein“ soll der feste Boden des Schillerhauses mit dem schwankenden eines Floßes vertauscht werden. Der Schauspieler Marcus Ostberg liest während der Fahrt Passagen aus Humboldts Beschreibungen der ersten großen Amazonasexpedition vom Februar 1800.
Die Platzzahl ist auf 23 begrenzt, Reservierung bis 31. Juli 2019, Dauer: ca. 2 Stunden, im Gasthof „Am Floßanger“ in Weißen besteht die Möglichkeit der Einkehr. Die Rückreise von Uhlstädt erfolgt individuell; die Züge fahren regelmäßig
Zum 250. Geburtstag von Alexander von Humboldt
„Die Natur muß gefühlt werden …“ – Literarische Floßfahrt auf der Saale
mit dem Schauspieler Marcus Ostberg
Getreu Humboldts Überzeugung „Die Natur muß gefühlt werden, wer sie nur sieht und abstrahiert, kann … Pflanzen und Tiere zergliedern, er wird die Natur zu beschreiben wissen, ihr aber selbst ewig fremd sein“ soll der feste Boden des Schillerhauses mit dem schwankenden eines Floßes vertauscht werden. Der Schauspieler Marcus Ostberg liest während der Fahrt Passagen aus Humboldts Beschreibungen der ersten großen Amazonasexpedition vom Februar 1800 auf den Flüssen zwischen Orinoco und Rio Negro. Dabei soll aber auch Zeit für das geräuschlose Gleiten bleiben, das eine Floßfahrt so besonders macht und die Anschauung der Natur unmittelbar verändert.
Dauer: ca. 2 Stunden, im Gasthof „Am Floßanger“ besteht die Möglichkeit der Einkehr, Treffpunkt: Bootsanlegestelle Kirchhasel, Endpunkt Uhlstädter Wehr.
»Goethe aus der Sicht von Marx und Engels« – Vortrag von Dr. Markus Schwering (Köln).
»Buchkünstlerische Kleinode« – »Edition Ornament – Literatur und Grafik«
Der in Weimar geborene Musikpädagoge, Gitarrist und Lyriker Christian Rosenau liest aus seinem Gedichtband „Nadelstich und Schlangensprache“, die Weimarer Malerin Ulrike Theusner erzählt, zu welchen Zeichnungen sie die Verse angeregt haben und der Weimarer Saxophonist Nils Alf begleitet den Abend musikalisch.
Moderation: Dr. Jens-Fietje Dwars, Herausgeber der »Edition Ornament«.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturdirektion Weimar.
»Meine Seele hat ein Gesellschaftskleid wie die venizianischen Schleier und Masken« – Neues und wenig Bekanntes über Adele Schopenhauer
Vortrag von Dr. Francesca Müller-Fabbri, Weimar
Wer war Adele Schopenhauer (1797–1848) – außer die Tochter der berühmten Autorin Johanna oder die Schwester des bahnbrechenden Philosophen Arthur? »Mich kennt fast niemand«, vertraute sie in einem bewegenden Brief ihrem Bruder an, »denn meine Seele hat ein Gesellschaftskleid wie die Venezianischen Schleier und Masken, von mir selbst sieht man nicht viel«. Und in der Tat zirkulierten ihre literarischen und künstlerischen Arbeiten lange nur im engsten Freundeskreis oder unter dem Schutz der Anonymität. Die reichen Bestände des Goethe- und Schiller-Archivs, zusammen mit Objekten aus den Kunstsammlungen in Weimar, erlauben uns heute, einen Teil ihres Werkes wieder zu entdecken und damit endlich ihren poetischen Geist sowie ihre visionäre Gestaltungskraft zu würdigen.
Francesca Müller-Fabbri studierte Romanistik und Kunstgeschichte in Genua und Marseille, lebt und arbeitet seit mehreren Jahren in Weimar. Als Stipendiatin der Klassik Stiftung Weimar forscht sie über Künstlerinnen der Goethe-Zeit, Sammlungsgeschichten und deutsch-italienische Kulturbeziehungen im 19. und 20. Jahrhundert. – Sie ist Kuratorin der Ausstellung und Autorin des Begleitheftes.
Dieses Begleitheft – im Archiv erhältlich – beinhaltet zahlreiche Ausstellungsobjekte wie Adele Schopenhauers Tagebücher sowie Manuskripte von Gedichten, Märchen und Italienaufzeichnungen, ihre fantasievollen Scherenschnitte, Aquarelle und Arabesken. Sie werden komplettiert mit originalen Briefen, die Einblick geben in ihr Verhältnis zum Bruder, die enge Beziehung zum »Vater« Goethe, die Freundschaft zu wichtigen Schriftstellerinnen und Schriftstellern wie Immermann und der Droste. Nicht zuletzt wird daran erinnert, wie Adele Schopenhauers vielgestaltiges Erbe durch ihre Freundinnen Ottilie von Goethe, Allwina Frommann und Sibylle Mertens-Schaaffhausen nach Weimar gelangte.
Poesie unterm Gleichberg mit Dr. Andreas Seifert, Meininger Museen
Treff: Schloss Glücksburg in Römhild
Dichtung aus fast 400 Jahren wird die Wanderer begleiten, die sich zum diesjährigen LeseWanderTag im Hof des Römhilder Renaissanceschlosses einfinden.
Die literarische Zeitreise beginnt mit der „Römhilder Reimchronik“ des Pfarrers Johann Klipper, der die Gräuel und Entbehrungen des Dreißigjährigen Krieges in Verse fasste.
Der Anakreontiker Johann Peter Uz (1720–1796) aus Ansbach hingegen glaubte in der ländlichen Atmosphäre unter den Gleichbergen sein Arkadien zu finden.
Vierzig Jahre nach ihm stattete Friedrich Hölderlin dem Großen Gleichberg einen Besuch ab.
Dieses Ereignis wiederum wurde zur literarischen Inspiration für Walter Werner (1922–1995) aus Untermaßfeld bei Meiningen und Harald Gerlach (1940–2001), der unterm Kleinen Gleichberg aufwuchs. Die Gegend um Römhild wurde ihm lebenslang zur poetischen Heimat.
Die Rundwanderung von ca. 6 Stunden mit Mittagsrast und Lesepausen beginnt im historischen Stadtkern von Römhild und endet am Grab von Harald Gerlach auf dem Friedhof. Topografischer Höhepunkt ist der Gipfel des Kleinen Gleichbergs. Mittagsrast wird im Gasthaus Waldhaus auf dem Sattel zwischen den Gleichbergen gehalten.
Vortrag/Lesung mit Annette Seemann (Weimar): „Historische Gärten: Thüringer Kleinode zwischen Zierde und Nutzen“
Annette Seemann, geboren in Frankfurt/Main, studierte Germanistik und Romanistik in Frankfurt und Poitiers und promovierte 1986. Seit 1999 arbeitet sie als Buchautorin und Übersetzerin; bis 2001 war sie freie Mitarbeiterin des FAZ-Magazins. Nach der Übersiedlung nach Weimar 2002 initiierte sie mehrere pädagogische Projekte für Kinder und Jugendliche, darunter das 2014 mit dem Thüringer Kulturpreis ausgezeichnete Projekt „Weimarer Kinderbibel.“ Annette Seemann verfasste zahlreiche kulturgeschichtliche und biographische Monographien und ist Mitglied des deutschen PEN.
Hermsdorfer Gespräch: Anne-Sophie Panzer – „Dahlien. Ein Buch für Auge & Gaumen“
Früher als Bauernblume verschrien, ist die Dahlie mittlerweile sogar als beliebte Schnittblume in der Floristik angekommen – vor allem auch wegen ihres wandelbaren Looks von „chic“ bis „vintage“. Neben Tipps zu Pflege und Anbau der Spätsommerblume bietet das Buch »Dahlien – ein Genuss für Auge und Gaumen« von Anne-Sophie Panzer Gestaltungsideen für Pflanzkübel und Vase, und – auch wenn Sie das vielleicht erstmal nicht glauben können – köstliche Rezepte mit Dahlien aus ihrem Heimatland Mexiko!
Organisator: Freundeskreis Hermsdorfer Gespräch.
Jena erlebt im Herbst 2019 eine Konferenz der Superlative: In der letzten Septemberwoche werden über 1.000 Sozialwissenschaftler*innen nach Jena kommen, um an der internationalen Konferenz „Great Transformation: Die Zukunft moderner Gesellschaften“ teilzunehmen. Sie wird von der DFG-Kollegforscher*innengruppe „Postwachstumsgesellschaften“ am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Deutschen Gesellschaft für Soziologie veranstaltet.
Bei solcher wissenschaftlichen Exzellenz in Fragen der gegenwärtigen und zukünftigen Gesellschaft suchen wir den Austausch. Alle sollen sich an der Diskussion um gesellschaftliche Entwicklungen und mögliche Zukünfte beteiligen können. Um diesen Austausch zwischen Bürger*innen und Sozialwissenschaftler*innen möglichst anregend umzusetzen, findet ein Festival zeitgleich zur Konferenz statt unter dem Titel „GREAT TRANSFORMATION. Von Spuren und Träumen einer besseren Welt.“ Es wird gemeinsam mit JenaKultur und vielen weiteren Initiativen und Vereinen organisiert.
Das Festivalzentrum bildet die Villa Rosenthal. Sie wird in einen Ort des Austauschs, der Entschleunigung und des Erzählens von Morgen verwandelt. Vom 24.–27.09.2019 steht sie für die Stadtgesellschaft und die Konferenzteilnehmer*innen offen. Bei Kaffee, Tee und Gebäck kommt man im wunderschönen Garten oder in der prächtigen Villa ungezwungen ins Gespräch. Ab 13 Uhr empfängt Sie die Erzählerin Antje Horn und der Musiker und Klangkünstler Tim Helbig. Der freie Austausch kann beginnen.
»Buchkünstlerische Kleinode« – »Edition Ornament – Literatur und Grafik«
Wilhelm Bartsch liest aus seinem Buch »Gotische Knoten«, das die Mitteldeutsche Zeitung »den Gedichtband zur Stunde« nennt: »Die Gegenwart wird präzise auf den Schmerzpunkt gebracht, dass es nur so summt, aber niemals jammert.«
Frieder W. Bergner spielt dazu Jazzposaune und Gerd Mackensen, Illustrator des Bandes, spricht über die Lust am Bildermachen.
Moderation: Dr. Jens-Fietje Dwars, Herausgeber der »Edition Ornament«.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturdirektion Weimar.
Ein Gespräch über Gegenwartsdichtung in Ost und West (Iran und Deutschland) und die Beziehungen der Dichtung zu Religion, Politik und Gesellschaft heute
Mitwirkende:
»Gehört der Islam zu Deutschland?« Diese Frage, so plakativ sie in ihrer Verkürzung klingen mag, bewegt seit Jahren die Gemüter in unserer Gesellschaft. Vor 200 Jahren schrieb Johann Wolfgang Goethe im »West-östlichen Divan« die Verse »Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen« und nahm damit einen gesellschaftlichen Diskurs vorweg, der heute alle europäischen Gesellschaften und die Gesellschaften des Nahen Ostens beschäftigt. Der Thüringer Literaturrat, zu dessen Mitgliedern nicht nur Vereine, die sich der Förderung der zeitgenössischen Literatur Thüringens widmen, sondern auch die Klassik Stiftung Weimar und die Freundesgesellschaft des Goethe- und Schillerarchivs gehören, möchte mit seinem Vorhaben »Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen – 200 Jahre West-östlicher Divan« diese aktuellen gesellschaftlichen Diskurse vor dem Hintergrund von Goethes »West-östlichem Divan« beleuchten.
Dabei kann und soll es jedoch nicht nur um einseitige Betrachtungen von z.B. einem Roman, einem Gedicht gehen, die in der Gegenwart entstanden sind, sondern um die Betrachtung des gesamten Kontextes. Wir wollen auch die geistesgeschichtlichen Tiefendimensionen aufdecken, ohne deren Beachtung die gegenwärtige Debatte weder richtig zu verstehen noch verantwortungsvoll zu führen ist. Dabei hilft uns der Blick auf Thüringen: Denn hier, in Weimar, vollendete Goethe 1819 sein epochales Werk, den »West-östlichen Divan«, in dem er sich so intensiv wie niemand zuvor mit dem Islam und der persischen Kultur auseinandersetzte und zu heute wieder brandaktuellen Einsichten kam. Dieses Spannungsfeld zwischen Goethes Werk und dem aktuellen künstlerischen Schaffen in der persischen Kultur soll das Projekt ausloten. Am Beispiel der persischen Kultur geht das Projekt politischen Verwerfungen des Nahen Ostens ebenso nach wie heutigen literarischen Diskursen zwischen persischer und deutscher Kultur.
Zu den Autoren:
Ali Abdollahi ist ein iranischer Lyriker und literarischer Übersetzer. Geboren wurde er am 30. März 1968 in Birjand (Süd-Khorasan), Iran. Ali Abdollahi ist Dichter, Literaturkritiker und Übersetzer. Er studierte von 1986 bis 1991 Deutsche Sprache und Literatur an der Beheschti-Universität in Teheran. Von 1992–1996 studierte er „Deutsche Sprache und Didaktik“ an der Tarbiat Moddares Universität in Teheran. Dieses Studium schloss er mit einer Diplomarbeit über „Konkrete Poesie im Deutschunterricht“ ab. Seit 1992 ist er als freiberuflicher Journalist tätig und seit 1994 Mitarbeiter des Übersetzungsbüros „Abiz“ in Teheran. Seine Gedichte gehören zu den bedeutendsten der moderner iranischer Lyrik. Seine Sprache zeugt von einer einzigartigen Verflechtung von Gehobenheit und Verständlichkeit. Er greift tiefsinnige philosophische, geschichtliche, gesellschaftliche Themen auf und bearbeitet sie in seiner Lyrik mit einer individuellen originellen Präzision. Neben seiner Arbeit als Lyriker übersetzt er seit mehreren Jahren aus dem Deutschen ins Persische. Seine Anthologien moderner deutschsprachiger Prosa und Lyrik haben bereits mehrere Auflagen im Iran erreicht. Ali Abdollahi hat außer zahlreichen Lesungen im Iran mehrmals außerhalb des Landes unter anderem in Neu-Delhi, Wien, Berlin, Frankfurt aus seinen Werken gelesen. Er lebte bis vor seiner Übersiedlung nach Berlin im Herbst 2019 als freier Schriftsteller in Karaj im Iran.
Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Detering lehrt Neuere deutsche Literatur und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen. Er wurde 1959 in Neumünster geboren; studierte Deutsche Philologie, Theologie, Skandinavistik und Philosophie in Göttingen, Heidelberg und Odense. Von 1988 bis 1994 war er Hochschulassistent am Lehrstuhl von Albrecht Schöne, Nach seiner Promotion 1988 folgte 1993 die Habilitation. Von 1994 bis 1995 vertrat der eine Professur für Komparatistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Von 1995 bis 2005 hatte er den Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literatur und Neuere Nordische Literaturen in Kiel. Seit 2005 hält er den Lehrstuhl für Neuere deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen. Im universitären Bereich erhielt Heinrich Detering zahlreiche Gastdozenturen und Gastprofessuren an europäischen und außereuropäischen Universitäten. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit und zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen legte Heinrich Detering bislang zehn Gedichtbände vor, dessen neuester 2019 unter dem Titel „Untertauchen“ im Göttinger Wallstein Verlag erschien.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates e.V. in Zusammenarbeit mit dem Schiller-Gartenhaus in Jena.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und der Thüringer Staatskanzlei.
Jena erlebt im Herbst 2019 eine Konferenz der Superlative: In der letzten Septemberwoche werden über 1.000 Sozialwissenschaftler*innen nach Jena kommen, um an der internationalen Konferenz „Great Transformation: Die Zukunft moderner Gesellschaften“ teilzunehmen. Sie wird von der DFG-Kollegforscher*innengruppe „Postwachstumsgesellschaften“ am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Deutschen Gesellschaft für Soziologie veranstaltet.
Bei solcher wissenschaftlichen Exzellenz in Fragen der gegenwärtigen und zukünftigen Gesellschaft suchen wir den Austausch. Alle sollen sich an der Diskussion um gesellschaftliche Entwicklungen und mögliche Zukünfte beteiligen können. Um diesen Austausch zwischen Bürger*innen und Sozialwissenschaftler*innen möglichst anregend umzusetzen, findet ein Festival zeitgleich zur Konferenz statt unter dem Titel „GREAT TRANSFORMATION. Von Spuren und Träumen einer besseren Welt.“ Es wird gemeinsam mit JenaKultur und vielen weiteren Initiativen und Vereinen organisiert.
Das Festivalzentrum bildet die Villa Rosenthal. Sie wird in einen Ort des Austauschs, der Entschleunigung und des Erzählens von Morgen verwandelt. Vom 24.–27.09.2019 steht sie für die Stadtgesellschaft und die Konferenzteilnehmer*innen offen. Bei Kaffee, Tee und Gebäck kommt man im wunderschönen Garten oder in der prächtigen Villa ungezwungen ins Gespräch. Ab 13 Uhr empfängt Sie die Erzählerin Antje Horn und der Musiker und Klangkünstler Tim Helbig. Der freie Austausch kann beginnen.
Die Zukunft des Ostens: (Über-)Leben in einer Niedrigwachstumsgesellschaft
Knapp 30 Jahren nach der politischen Wende in der DDR und dem Anschluss an die Bundesrepublik Deutschland werden die damit verbundenen ökonomischen & kulturell-sozialen Verwerfungen zunehmend öffentlich diskutiert. Ausgangpunkt ist die soziale Realität einer Niedrigwachstumsgesellschaft, wie sie das ländliche und kleinstädtisch geprägte Thüringen darstellt. Uns interessieren die Erfahrungen der Menschen, die in der Peripherie der wirtschaftlichen Zentren leben. Welche Vorstellungen von Zukunft haben sie für sich, ihr Umfeld, aber auch für die Gesellschaft als Ganzes? Die Veranstaltung nutzt das innovative Format des Erzählsalons, welches von Rohnstock Biografien entwickelt wurde. Es knüpft an der alten jüdischen Tradition des kollektiven Erzählens beim Sabbat an und weist Ähnlichkeiten mit dem narrativen Interview und der Gruppendiskussion auf. Die Veranstalterinnen stellen das Konzept vor und führen exemplarisch einen Erzählsalon durch. Über ihre Erfahrungen und Zukunftsvisionen erzählen Menschen aus unterschiedlichen Projekten. Es geht um die Energiewirtschaft einer Agrargenossenschaft, die Wiederbelebung alter Handwerkstechniken, die Organisation des Dorfladens und ‑lebens und gemeinschaftliche Lebensformen. Mit dabei sind: R. Bütow (Dorfverein Röttelmisch), H. Dünkel (Bürgergenossenschaft Ballstädt) H. Hercher (Agrargenossenschaft Königssee), U. Flurschütz (Arbeit und Leben in Thüringen), T. Meier (Schloss Tonndorf) und J. Pisarek (Camburg). Als Salonniere moderiert Katrin Rohnstock.
Organisator: Sylka Scholz (Jena), Rohnstock Biografien (Berlin.
Clara und Eduard Rosenthal im Spannungsfeld von Wissenschaft, Politik und Kunst. Führung mit Dietmar Ebert
Clara und Eduard Rosenthal gehörten im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts zu den tonabgebenden Persönlichkeiten in Jena. Sie führten ein gastfreundliches Haus, in dem sich Wissenschaftler und Künstler trafen. Eduard Rosenthal war seit 1896 Professor für Rechtswissenschaft, Staats-und Verwaltungs‑, Völkerrecht und Rechtsgeschichte. Zweimal amtierte er als Prorektor der Jenaer Universität. Er war 25 Jahre Vorsitzender des Lesehallenvereins, war von 1903 bis 1908 erster Vorsitzender des Jenaer Kunstvereins und verfasste das Statut für die Jenaer und Thüringer Volkshochschule. Clara Rosenthal war von 1903 bis 1908 Vorstandsmitglied im Vorstand der Gesellschaft der Kunstfreunde von Jena und Weimar. Eduard Rosenthal gilt als „Vater der ersten demokratischen Verfassung in Thüringen“. Als Clara Rosenthal 1941 von den Nazis aus ihrem Haus vertrieben werden sollte, wählte sie den Freitod.
Organisator: Lese-Zeichen e.V., DFG-Kollegforscher_innengruppe „Postwachstumsgesellschaften«, JenaKultur, mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei
Ein Gespräch über Gegenwartsdichtung in Ost und West (Iran und Deutschland) und die Beziehungen der Dichtung zu Religion, Politik und Gesellschaft heute
Mitwirkende:
»Gehört der Islam zu Deutschland?« Diese Frage, so plakativ sie in ihrer Verkürzung klingen mag, bewegt seit Jahren die Gemüter in unserer Gesellschaft. Vor 200 Jahren schrieb Johann Wolfgang Goethe im »West-östlichen Divan« die Verse »Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen« und nahm damit einen gesellschaftlichen Diskurs vorweg, der heute alle europäischen Gesellschaften und die Gesellschaften des Nahen Ostens beschäftigt. Der Thüringer Literaturrat, zu dessen Mitgliedern nicht nur Vereine, die sich der Förderung der zeitgenössischen Literatur Thüringens widmen, sondern auch die Klassik Stiftung Weimar und die Freundesgesellschaft des Goethe- und Schillerarchivs gehören, möchte mit seinem Vorhaben »Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen – 200 Jahre West-östlicher Divan« diese aktuellen gesellschaftlichen Diskurse vor dem Hintergrund von Goethes »West-östlichem Divan« beleuchten.
Dabei kann und soll es jedoch nicht nur um einseitige Betrachtungen von z.B. einem Roman, einem Gedicht gehen, die in der Gegenwart entstanden sind, sondern um die Betrachtung des gesamten Kontextes. Wir wollen auch die geistesgeschichtlichen Tiefendimensionen aufdecken, ohne deren Beachtung die gegenwärtige Debatte weder richtig zu verstehen noch verantwortungsvoll zu führen ist. Dabei hilft uns der Blick auf Thüringen: Denn hier, in Weimar, vollendete Goethe 1819 sein epochales Werk, den »West-östlichen Divan«, in dem er sich so intensiv wie niemand zuvor mit dem Islam und der persischen Kultur auseinandersetzte und zu heute wieder brandaktuellen Einsichten kam. Dieses Spannungsfeld zwischen Goethes Werk und dem aktuellen künstlerischen Schaffen in der persischen Kultur soll das Projekt ausloten. Am Beispiel der persischen Kultur geht das Projekt politischen Verwerfungen des Nahen Ostens ebenso nach wie heutigen literarischen Diskursen zwischen persischer und deutscher Kultur.
Zu den Autoren:
Ali Abdollahi ist ein iranischer Lyriker und literarischer Übersetzer. Geboren wurde er am 30. März 1968 in Birjand (Süd-Khorasan), Iran. Ali Abdollahi ist Dichter, Literaturkritiker und Übersetzer. Er studierte von 1986 bis 1991 Deutsche Sprache und Literatur an der Beheschti-Universität in Teheran. Von 1992–1996 studierte er „Deutsche Sprache und Didaktik“ an der Tarbiat Moddares Universität in Teheran. Dieses Studium schloss er mit einer Diplomarbeit über „Konkrete Poesie im Deutschunterricht“ ab. Seit 1992 ist er als freiberuflicher Journalist tätig und seit 1994 Mitarbeiter des Übersetzungsbüros „Abiz“ in Teheran. Seine Gedichte gehören zu den bedeutendsten der moderner iranischer Lyrik. Seine Sprache zeugt von einer einzigartigen Verflechtung von Gehobenheit und Verständlichkeit. Er greift tiefsinnige philosophische, geschichtliche, gesellschaftliche Themen auf und bearbeitet sie in seiner Lyrik mit einer individuellen originellen Präzision. Neben seiner Arbeit als Lyriker übersetzt er seit mehreren Jahren aus dem Deutschen ins Persische. Seine Anthologien moderner deutschsprachiger Prosa und Lyrik haben bereits mehrere Auflagen im Iran erreicht. Ali Abdollahi hat außer zahlreichen Lesungen im Iran mehrmals außerhalb des Landes unter anderem in Neu-Delhi, Wien, Berlin, Frankfurt aus seinen Werken gelesen. Er lebte bis vor seiner Übersiedlung nach Berlin im Herbst 2019 als freier Schriftsteller in Karaj im Iran.
Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Detering lehrt Neuere deutsche Literatur und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen. Er wurde 1959 in Neumünster geboren; studierte Deutsche Philologie, Theologie, Skandinavistik und Philosophie in Göttingen, Heidelberg und Odense. Von 1988 bis 1994 war er Hochschulassistent am Lehrstuhl von Albrecht Schöne, Nach seiner Promotion 1988 folgte 1993 die Habilitation. Von 1994 bis 1995 vertrat der eine Professur für Komparatistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Von 1995 bis 2005 hatte er den Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literatur und Neuere Nordische Literaturen in Kiel. Seit 2005 hält er den Lehrstuhl für Neuere deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen. Im universitären Bereich erhielt Heinrich Detering zahlreiche Gastdozenturen und Gastprofessuren an europäischen und außereuropäischen Universitäten. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit und zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen legte Heinrich Detering bislang zehn Gedichtbände vor, dessen neuester 2019 unter dem Titel „Untertauchen“ im Göttinger Wallstein Verlag erschien.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates e.V. in Zusammenarbeit mit dem Schiller-Gartenhaus in Jena.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und der Thüringer Staatskanzlei.
Jena erlebt im Herbst 2019 eine Konferenz der Superlative: In der letzten Septemberwoche werden über 1.000 Sozialwissenschaftler*innen nach Jena kommen, um an der internationalen Konferenz „Great Transformation: Die Zukunft moderner Gesellschaften“ teilzunehmen. Sie wird von der DFG-Kollegforscher*innengruppe „Postwachstumsgesellschaften“ am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Deutschen Gesellschaft für Soziologie veranstaltet.
Bei solcher wissenschaftlichen Exzellenz in Fragen der gegenwärtigen und zukünftigen Gesellschaft suchen wir den Austausch. Alle sollen sich an der Diskussion um gesellschaftliche Entwicklungen und mögliche Zukünfte beteiligen können. Um diesen Austausch zwischen Bürger*innen und Sozialwissenschaftler*innen möglichst anregend umzusetzen, findet ein Festival zeitgleich zur Konferenz statt unter dem Titel „GREAT TRANSFORMATION. Von Spuren und Träumen einer besseren Welt.“ Es wird gemeinsam mit JenaKultur und vielen weiteren Initiativen und Vereinen organisiert.
Das Festivalzentrum bildet die Villa Rosenthal. Sie wird in einen Ort des Austauschs, der Entschleunigung und des Erzählens von Morgen verwandelt. Vom 24.–27.09.2019 steht sie für die Stadtgesellschaft und die Konferenzteilnehmer*innen offen. Bei Kaffee, Tee und Gebäck kommt man im wunderschönen Garten oder in der prächtigen Villa ungezwungen ins Gespräch. Ab 13 Uhr empfängt Sie die Erzählerin Antje Horn und der Musiker und Klangkünstler Tim Helbig. Der freie Austausch kann beginnen.
„Dichten ist ein Übermut“ – 200 Jahre „West-östlicher Divan“ zwischen Klassik und Gegenwart
Ein Abend mit Anne Kies, Steffen Mensching und dem iranischen Schriftsteller Ali Abdollahi
Vor 200 Jahren erschien Johann Wolfgang von Goethes Gedichtsammlung „West-östlicher Divan“ als Ergebnis seiner Beschäftigung mit den Gedichten des persischen Dichters Hafis. Ein hoher Anteil der Gedichte geht auf Goethes Briefwechsel mit Marianne von Willemer zurück, von der auch einige Gedichte des Divan stammen. Anne Kies und Steffen Mensching verleihen in ihrer Lesung den Gedichten Präsenz, und der in Iran lebende Dichter, Übersetzer und Kulturvermittler Ali Abdollahi zeigt mit seiner eigenen Dichtung und im Gespräch, wie lebendig und spannend die aktuelle iranische Literaturszene ist.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates e.V. in Zusammenarbeit mit dem Schillerhaus Rudolstadt. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe »Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen – 200 Jahre West-östlicher Divan« statt. Mit freundlicher Unterstützung durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und der Thüringer Staatskanzlei.
Jena erlebt im Herbst 2019 eine Konferenz der Superlative: In der letzten Septemberwoche werden über 1.000 Sozialwissenschaftler*innen nach Jena kommen, um an der internationalen Konferenz „Great Transformation: Die Zukunft moderner Gesellschaften“ teilzunehmen. Sie wird von der DFG-Kollegforscher*innengruppe „Postwachstumsgesellschaften“ am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Deutschen Gesellschaft für Soziologie veranstaltet.
Bei solcher wissenschaftlichen Exzellenz in Fragen der gegenwärtigen und zukünftigen Gesellschaft suchen wir den Austausch. Alle sollen sich an der Diskussion um gesellschaftliche Entwicklungen und mögliche Zukünfte beteiligen können. Um diesen Austausch zwischen Bürger*innen und Sozialwissenschaftler*innen möglichst anregend umzusetzen, findet ein Festival zeitgleich zur Konferenz statt unter dem Titel „GREAT TRANSFORMATION. Von Spuren und Träumen einer besseren Welt.“ Es wird gemeinsam mit JenaKultur und vielen weiteren Initiativen und Vereinen organisiert.
Das Festivalzentrum bildet die Villa Rosenthal. Sie wird in einen Ort des Austauschs, der Entschleunigung und des Erzählens von Morgen verwandelt. Vom 24.–27.09.2019 steht sie für die Stadtgesellschaft und die Konferenzteilnehmer*innen offen. Bei Kaffee, Tee und Gebäck kommt man im wunderschönen Garten oder in der prächtigen Villa ungezwungen ins Gespräch. Ab 13 Uhr empfängt Sie die Erzählerin Antje Horn und der Musiker und Klangkünstler Tim Helbig. Der freie Austausch kann beginnen.
Vortrag, Videoeinspielung, Gespräch zum Thema: »Jugend auf den Barrikaden – Vom Wunsch, Zukunft mitzugestalten« / anschließend Podiumsdiskussion
Mit Simon Marian Hoffmann und Tracy Osei-Tutu kommen zwei prominente Protagonisten der einflussreichen Bewegung „Demokratische Stimme der Jugend“ nach Suhl, um über die Ziele ihrer Bewegung, über die Wünsche und die Forderungen der Jugend zu sprechen.
Warum werden unsere Wünsche nicht wahrgenommen, warum werden sie nicht beachtet, wenn wir doch die Generation sind, die noch am längsten auf dieser Erde leben wird?
Warum bestimmen Menschen, die viel älter sind als wir, über unsere Zukunft? Wissen die denn wirklich, wie wir leben wollen?
Warum werden unsere Ideen nicht umgesetzt, obwohl klar ist, dass die Strategien der „alten“ Politiker ja erst zu den heutigen Problemen (Klimawandel, soziale Ungerechtigkeit…) geführt haben.
Warum wird es uns so schwergemacht, unsere Kraft und unsere unverbrauchte Energie zur Umsetzung unserer Ideen einzusetzen?
Auf was bereitet eigentlich das heutige Abitur vor, wenn die gleichen Fragen gestellt werden, die schon vor 20 Jahren gestellt wurden, obwohl sich die Welt grundlegend geändert hat?
Wenn wir alle das Gleiche lernen, wie die Jugend vor 20 Jahren – wie wollen wir dann etwas verändern?
Wovor habt ihr eigentlich Angst?
Diese und ähnliche Fragen stellen sich junge Menschen vermehrt und artikulieren ihre Forderungen mittlerweile auch vehement öffentlich. Bewegungen wie Fridays For Future, Extinction Rebellion, YOU MOVE oder Ende Gelände und nicht zuletzt natürlich auch das weltweit beachtete Einzelengagement von Greta Thunberg bewegen Millionen Menschen. Ein Teil der interessierten und aufgeschlossenen Jugend ist zweifelsohne politischer geworden, organisiert sich – anders als in früheren Generationen – gewaltfrei. In der kommenden Querdenken-Veranstaltung äußern sich zwei prominente Mitstreiter der neuen deutschen Jugendbewegung – Simon Marian Hoffmann und Tracy Osei-Tutu vom Verein Demokratische Stimme der Jugend e.V. In ihrem Vortrag, der durch die Einspielung von Videosequenzen begleitet wird, beschäftigen sie sich unter anderem genau mit jenen oben gestellten Fragen, erzählen von ihrem Engagement und von ihren Zielen. Das Publikum, das zum Mitdiskutieren eingeladen ist, erwartet ein durchaus unbequemer Abend, der sicherlich noch lange nachhallen wird.
Heidelore Kneffel stellt den neuen Band »Kaleidoskop V« des Fördervereins Dichterstätte »Sarah Kirsch« vor.
Der Band vereint neue Dokumente zur Sarah-Kirsch-Forschung. Im Mittelpunkt steht ein Reportagetext von 1963, mit dem Titel »Schule der guten Laune« über die Gerhart-Hauptmann-Schule in Wernigerode, die wegen ihres gemischten Chores Ruhm erlangte, vor allem wegen des Musiklehrers und Chorleiters Friedrich Krell, der, hochbetagt, in Wernigerode lebt.
Neben einem Rückblick auf die Sarah-Kirsch-Tage Anfang Juni 1997 in Nordhausen und Limlingerode wird Sarah Kirsch am Ort ihrer frühen Kindheit als Dichterin für Kinder vorgestellt. Er enthält zudem den Briefwechsel Sarah Kirschs mit Heidelore Kneffel, die die Dichterstätte Sarah Kirsch begründete und seit vielen Jahren leitet.
Sarah Kirschs Erinnerungen an die Familie A. bereichern den Band ebenso wie eine Suche nach Spuren Sarah Kirschs in Halle an der Saale und eine Exkursion »Als das Dichten seinen Anfang nahm« sowie neue Erkenntnisse über den Band »La Pagerie« der Dichterin.
Gerhard Altenbourg im Gespräch
Dr. Roland Jäger stellt das Tondokument eines Interviews vor, das er am 1. April 1989 mit dem Künstler führte.
Eine Veranstaltung des Lindenau-Museums in Zusammenarbeit mit der Gerhard Altenbourg Gesellschaft.
Vortrag von Francesca Müller-Fabbri über »Spuren der Familie Schopenhauer in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek«
Anhand von Ausleihjournalen, Ölgemälden, Büchern und Stammbüchern aus dem heutigen Bestand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek schildert Francesca Müller-Fabbri die wechselvolle Geschichte der Familie Schopenhauer. Seit Ihrer Ankunft im Jahr 1806 trat die resolute Witwe Johanna Schopenhauer als gefeierte Salonnière auf und begann ab 1810 auch eine Karriere als Schriftstellerin. Für den Sohn Arthur, der sich hier als Student und dann als frischer Baccalaureus aufhielt, war die Ilm-Stadt ein wichtiger Ort der Begegnung; besonders prägend waren seine persönlichen Gespräche mit Goethe.
Die Tochter Adele war erst neun Jahre alt, als die Familie in die Residenzstadt zog. Obwohl einer glücklichen Kindheit eine nicht ganz so glänzende Jugend folgte, blieb Weimar ihr dennoch „lieb“ wegen ihrer Herzensfreundin Ottilie von Pogwisch und des „lieben Vaters“ Goethe.
Francesca Müller-Fabbri hat Romanistik und Kunstgeschichte in Genua und Marseille studiert. Gefördert durch die Klassik Stiftung erforschte sie die grafische Schenkung von Sibylle Mertens-Schaffhausen sowie den Nachlass von deren Freundin Adele Schopenhauer. Zuletzt erarbeitete sie zusammen mit Claudia Häfner die Ausstellung „‚Weil ich so individuell bin.‘ Adele Schopenhauer“ im Goethe- und Schiller-Archiv (02.08.– 15.12.2019) sowie die ausstellungsbegleitende Publikation. Es ist die erste Schau überhaupt, die sich allein mit Adele Schopenhauer sowie ihrem künstlerischen und dichterischen Werk auseinandersetzt. Die Ausstellung präsentiert Adeles Tagebücher, von ihr verfasste Gedichte und Märchen ebenso wie ihre berühmten Scherenschnitte, visionären Arabesken und phantasievollen Aquarelle. Im Original gezeigte Briefe geben zudem Einblick in das Verhältnis zu ihrem Bruder Arthur, die enge Beziehung zum „Vater“ Goethe oder auch die Freundschaft zum Schriftsteller Immermann.
Die Veranstaltung im Studienzentrum der Bibliothek ist Teil des Rahmenprogramms zur aktuellen Sonderausstellung „‚Weil ich so individuell bin.‘ Adele Schopenhauer“ im Goethe- und Schiller-Archiv.
»Buchkünstlerische Kleinode« – »Edition Ornament – Literatur und Grafik«
Michael von Hintzenstern zelebriert Ausschnitte aus Schwitters »Ur-Sonate« und Jens-Fietje Dwars, Herausgeber und Gestalter der Reihe, liest aus wunderbar skurrilen Schwitters-Geschichten von Horst Hussel, des letzten Dadaisten und legendären Buchgestalters der DDR.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturdirektion Weimar.
Gastvortrag zur Ausstellung „Abenteuer der Vernunft. Goethe und die Naturwissenschaften um 1800“
Der Astrophysiker, Naturphilosoph und Wissenschaftsjournalist Harald Lesch spricht über „Die Geschichte der Natur“. Der Vortrag mit anschließender Fragerunde ist Teil des Rahmenprogramms zur aktuellen Sonderausstellung „Abenteuer der Vernunft. Goethe und die Naturwissenschaften um 1800“ im Schiller-Museum.
Bahnbrechende wissenschaftliche Entdeckungen in Astronomie, Physik, Geologie und Biologie markieren um 1800 den Beginn einer epochalen Entwicklung in der empirischen Naturforschung. Zum ersten Mal wurde tiefgehend untersucht, wie sich naturwissenschaftliche Erkenntnisse und Gesetzmäßigkeiten nicht nur auf unserer Erde sondern auf alle Zeiten und das gesamte Universum anwenden lassen. Seitdem schreibt der Mensch an der Geschichte der Erde und des Lebens. In seinem Vortrag wird Harald Lesch diese Geschichte episodisch und gewohnt kurzweilig erzählen.
Eintrittskarten können an den Museumskassen der Klassik Stiftung, am Kiosk vor dem Bauhaus-Museum und auf tickets.klassik-stiftung.de erworben werden.
»Die mittelalterliche Literatur Thüringens« – Vortrag von Reinhard Hahn.
Zwei passionierte Leserinnen und ein passionierter Leser aus dem Altenburger Land wollen ihre Leidenschaft öffentlich machen und gemeinsam über aktuelle Neuerscheinungen und Klassiker sprechen, die sie besonders gefangengenommen haben. Alle drei haben in ihrem eigentlichen Beruf nicht unmittelbar etwas mit Literatur- und Sachbüchern zu tun, begeisterte Leser sind sie trotzdem und noch lieber reden und streiten sie über ihre Lesefrüchte. Es handelt sich um Dr. Kristin Jahn, die Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land, Birgit Seiler, Leiterin des Fachdienstes Natur- und Umweltschutz beim Landratsamt Altenburger Land und Dr. Roland Krischke, den Direktor des Lindenau-Museums Altenburg. Das Quartett wird komplettiert von einem Unbekannten oder einer Unbekannten, dessen oder deren Identität erst am Abend des Buchquartetts gelüftet wird.
Im Mittelpunkt aber stehen die Bücher. Am 8. Oktober werden die folgenden Titel besprochen: Theodor Fontane: Der Stechlin (1897), Terézia Mora: Alle Tage (2004), Anselm Oelze: Wallace (2019) und Saša Stanišić: Herkunft (2019). Alle Literaturfreunde sind herzlich eingeladen zum Zuhören und Mitdiskutieren.
Das „Altenburger Buchquartett“ wird in loser Folge durch das Altenburger Land ziehen, um möglichst vielen Menschen das Lesen wieder schmackhaft zu machen.
Die vorgestellten Bücher
Theodor Fontane: Der Stechlin
Terézia Mora: Alle Tage
Anselm Oelze: Wallace
Saša Stanišić: Herkunft
Das Altenburger Buchquartett
Dr. Kristin Jahn, geboren 1976, hat evangelische Theologie und Germanistik in Jena studiert. Sie war von 2007 an als Pfarrerin in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland tätig. Nach Stationen in Meiningen und Wittenberg ist sie seit 2017 Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land.
Birgit Seiler, geboren 1964, hat Agrarwissenschaften und Biologie an der Universität Leipzig sowie Verwaltungsrecht an der Thüringer Verwaltungshochschule in Gotha studiert. Von 2003 bis 2014 war sie Dozentin für Umweltrecht an der Ostthüringer Verwaltungsakademie. Seit 2014 ist sie Leiterin des Fachdienstes Natur- und Umweltschutz beim Landratsamt Altenburger Land.
Dr. Roland Krischke, geboren 1967, hat Romanistik, Slawistik, Philosophie und Germanistik in Heidelberg, Münster, Wien und Frankfurt am Main studiert. Nach Museumstätigkeiten in Heidelberg, Mainz und Gotha ist er seit 2016 Direktor des Lindenau-Museums Altenburg.
Zu jedem Altenburger Buchquartett lädt das Lesertrio einen Unbekannten oder eine Unbekannte ein, der oder die ebenfalls ein Buch vorstellen wird. Seine oder ihre Identität wird aber erst am Abend selbst gelüftet.
Vortrag im Rahmen der Ausstellung „Abenteuer der Vernunft“ –
Gerhard Holzhey spricht über Goethes Bergrat J. C. W. Voigt und seine Sammlungen von „Gebirgsarten“
Im Rahmen der Ausstellung „Abenteuer der Vernunft. Goethe und die Naturwissenschaften um 1800“ spricht Gerhard Holzhey über Goethes Bergrat Johann Carl Wilhelm Voigt (1752–1821) und dessen Sammlungen von „Gebirgsarten“. Während der Laufzeit der Ausstellung „Abenteuer der Vernunft“ im Schiller-Museum bietet die Klassik Stiftung wegen des engen inhaltlichen Bezuges auch ein Kombiticket für das Schiller-Museum und die Parkhöhle im Park an der Ilm an.
Der Name des Herzoglich Sachsen-Weimarischen Bergrats J. C. W. Voigt ist besonders mit dem Versuch verknüpft, den Ilmenauer Kupferschieferbergbau unter Goethes Leitung ab 1784 wiederaufzunehmen. Um die dort aber auch anderswo auftretenden geologische Probleme zu lösen, unternahm Voigt im herzoglichen Auftrag zahlreiche Forschungsreisen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse bedeuteten im ausgehenden 18. Jahrhundert einen wesentlichen Wissenszuwachs für die Geowissenschaften. Dazu trug neben Voigts Reisebeobachtungen auch das Sammeln von Gesteins‑, und Mineral- bzw. Erzproben sowie Kohleproben bei. Zusätzlich zu seiner eigenen umfangreichen Sammlung, die sich ab 1789 in seinem Wohnort Ilmenau befand, entstand dabei die betreffende Sammlungssuite Goethes. Darüber hinaus war es ab etwa 1785 Voigts Absicht, kleine Kabinette von Gesteinsproben („Gebirgsarten“) zum allgemeinen Erwerb sowie weitere regional bezogene Sammlungen zusammenzustellen. Diese Sammlungen fanden großes Interesse weit über die Grenzen Weimars hinaus.
Eingang nahe Liszt-Haus und Mensa der Bauhaus-Universität.
Zu einem mehrstündigen Abendprogramm rund um Friedrich Schiller laden die Meininger Museen in das Schloss Elisabethenburg ein.
„Schillers Locken“ heißt der Titel des diesjährigen Museumsabends. Was hat es damit wohl auf sich? Ist die klassische Haartracht des Dichters gemeint? Oder will er vor seinem 260. Geburtstag am 10. November seine Gäste ins Meininger Schloss locken? Vielleicht, weil er sie nicht in seinem einstigen Bauerbacher Asyl empfangen kann? Weil sein dortiger Unterschlupf gerade Baustelle und daher unzugänglich ist? Im Voraus sei so viel gesagt: Immer wieder wird es um eine Dreiecksgeschichte gehen: zwischen Bauerbach, Meiningen und Weimar, zwischen dem Dichter, seiner Schwester und einem Schlossbibliothekar. Auch ein Meininger Herzog spielt am Rande mit.
Das Programm beginnt mit einem Auftritt der Nachwuchsgruppe des Kinder- und Jugendtheaters TOHUWABOHU Meiningen im Marmorsaal. Danach wird an gleichem Ort Florian Beck, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Theatermuseums „Zauberwelt der Kulisse“ über Schillers Bauerbacher Lektüre und deren Folgen für die deutsche Bühne sprechen. Zeitgleich laden Dr. Bettina Werche von der Klassik Stiftung Weimar und Dr. Andreas Seifert, Leiter des Literaturmuseums Baumbachhaus, zu einer Zeitreise durch das Bauerbacher Asyl des Dichters ein. Dies geschieht anhand von Einrichtungsgegenständen aus dem dortigen Schillerhaus, die in der Art eines Schaudepots, beginnend mit dem Museumsabend, bis Ende März 2020 rund um den Schillerwürfel in der Mittleren Galerie gezeigt werden. Eine anschließende Pause ermöglicht es den Besuchern, im Museumscafé u.a. Schilleräpfel, Schillerlocken und Schillerwürfel zu verkosten. Den Museumsabend beschließt ein literarisch-musikalisches Programm mit dem Titel „Ich kann auch witzig sein“. Elke Büchner aus Meiningen, von der auch Idee und Konzeption des Programmes stammen, liest dann Heiteres von, mit und über Friedrich Schiller. Die musikalische Begleitung übernimmt die Meiningerin Renate Kubisch mit ihrem E‑Cello.
Am 10. November 1759 war er in Marbach am Neckar zur Welt gekommen: Friedrich Schiller, neben Goethe der meistgenannte Vertreter der deutschen Nationalliteratur. Seine Wirksamkeit entfaltete der Dramatiker, Historiker, Publizist und Balladendichter jedoch im Thüringischen. Weimar, Jena und Rudolstadt schmücken sich mit seinem Namen. Aber auch mit Bauerbach, Meiningen und seinem Residenzschloss Elisabethenburg sind Biografie und Wirken Friedrich Schillers mehrfach verknüpft. Aus der Elisabethenburg erhielt der junge Flüchtling Schiller 1783 wichtige Bücher und sieben Jahre später eine ebenso wichtige Urkunde im Vorfeld seiner Heirat mit Charlotte von Lengefeld. Im nahegelegenen Dorfe Bauerbach fand der württembergische Deserteur ein Asyl und viel Zeit zum Schreiben, Studieren – und Lieben. Letzteres leider nur in Gedanken. In Meiningen schließlich lebte Schillers damaliger Busenfreund Reinwald. Der wiederum war Ursache dafür, dass Schillers Schwester Christophine insgesamt 55 Jahre in der Stadt zubrachte. Und schließlich wurde Meiningen die Stätte mustergültiger Aufführungen von seinen Dramen.
»›Tumult im feurigen Gemüte‹. Goethe und Friedrich Nicolai im Wortgefecht« – Dr. Michael Knoche (Weimar).
Adele Schopenhauer als emsige Beschafferin rheinischer Altertümer für Goethe
Vortrag von Ronny Teuscher M. A. (Plauen) zum Thema
Adele Schopenhauer zeichnet mehr aus als eine melancholisch bewegte, nach Liebe dürstende Seele, wie sie aus ihren frühen Tagebüchern hervorscheint. Sie war eine kunstsinnige und wissenschaftlich interessierte Frau der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In Goethes späten Lebensjahren war sie die Mittlerin zwischen Weimar und den rheinischen Kunstsammlungen und Gelehrten. So manches Objekt aus Goethes Sammlungen, speziell aus Goethes Antikensammlung, geht auf Adele Schopenhauer zurück. So traf im Frühjahr 1829 am Frauenplan eine Sendung aus Köln ein, abgeschickt von Adele Schopenhauers Freundin Sibylle Mertens-Schaaffhausen, die unter den Goetheschen Sammlungen eine besondere Stellung einnehmen sollte.
Ronny Teuscher, studierte Archäologie in Jena und Bamberg. Er promovierte im Fach Kunstgeschichte an der Universität Erlangen-Nürnberg zu Ausgrabungsfunden aus Goethes Besitz. Seine Arbeit an der archäologischen Sammlung Goethes wurde 2018 mit dem Dr.-Heinrich-Weber-Preis des Freundeskreises des Goethe-Nationalmuseums ausgezeichnet. Sein Hauptforschungsfeld liegt im Bereich der Geschichte von Kunst‑, Antiken- und Naturaliensammlungen des 18./19. Jh. sowie biographischen Goethestudien. – Er verfasste für das Begleitheft zur Ausstellung den Beitrag „Goethe, Adele Schopenhauer und die rheinischen Altertümer“.
Dieses Begleitheft – im Archiv erhältlich – beinhaltet zahlreiche Ausstellungsobjekte wie Adele Schopenhauers Tagebücher sowie Manuskripte von Gedichten, Märchen und Italienaufzeichnungen, ihre fantasievollen Scherenschnitte, Aquarelle und Arabesken. Sie werden komplettiert mit originalen Briefen, die Einblick geben in ihr Verhältnis zum Bruder, die enge Beziehung zum »Vater« Goethe, die Freundschaft zu wichtigen Schriftstellerinnen und Schriftstellern wie Immermann und der Droste. Nicht zuletzt wird daran erinnert, wie Adele Schopenhauers vielgestaltiges Erbe durch ihre Freundinnen Ottilie von Goethe, Allwina Frommann und Sibylle Mertens-Schaaffhausen nach Weimar gelangte.
Vortrag von Dr. Gideon Haut: „Ein Mörder, zwei Detektive und die Kriminalliteratur des 19. Jahrhunderts.“
Gemeinsame Veranstaltung mit dem Heiligenstädter Geschichts- und Museumsverein,
»Ach, ich arme Jungfer zart…« – Die Erfurter Puppenspielerin Angelika Hellwig entführt die kleinen und junggebliebenen Gäste auf König Drosselbarts Schloss.
Die Aufführung findet im Rahmen der 19. Thüringer Puppenspielwoche statt. Sie ist für Kinder ab etwa drei Jahren geeignet und dauert etwa 50 Minuten.
Vortrag zum 175. Geburtstag Nietzsches von Dr. Jens-Fietje Dwars
„Ich suchte meine schwerste Last, da fand ich mich.“ Nietzsche in Jena
Nietzsche war dreimal in Jena und seiner Umgebung, jeweils an Wendepunkte seines Lebens: 1859 als Musterschüler, der einen Selbstmordversuch als Badeunfall kaschierte, 1882 mit der Liebe seines Lebens in Tautenburg und 1889/90 in der Psychiatrie. Der Vortrag folgt den Spuren der Aufenthalte und fragt, was Jena mit diesem Erbe anfangen könnte. Der Vortrag ist Ehrung zum 175. Geburtstag Nietzsches und zugleich Abschluss der Ausstellung »Die F.N.-Schleife« mit Bildern von Thomas Ziegler.
Kerzenlichtführung: Alltagsleben im 18. Jahrhundert
Die Sonderführung mit Daniela Danz, der Leiterin des Hauses, lässt die Museumsräume wieder lebendig werden: Womit vertrieb man sich im Beulwitzschen Salon an langen, dunklen Winterabenden die Zeit; was waren die Freuden des Sommers; was hing im Kleiderschrank und was gab es in der Küche – und wo war eigentlich das Badezimmer? Manchmal trägt ein Gang über die Hintertreppe auch dazu bei, einen Blick zu erhaschen, der für das Verständnis der Literatur des ausgehenden 18. Jahrhunderts einigen Aufschluss bringt.
Öffentliche Führungen durch die Sonderausstellung: „Die F.N. –Schlaufe – Ernstes und Heiteres aus dem Leben des fabelhaften Friedrich Nietzsche“
Am Sonntag, dem 20.10. besteht das letzte Mal die Möglichkeit, die Werke Thomas Zieglers und seiner „F.N.-Schlaufe“ im Romantikerhaus zu sehen. An diesem Tag wird es 11 & 15 Uhr jeweils eine öffentliche Führung geben.
Die Zahl der Teilnehmenden ist jeweils auf 20 Personen begrenzt.
Öffentliche Führungen durch die Sonderausstellung: „Die F.N. –Schlaufe – Ernstes und Heiteres aus dem Leben des fabelhaften Friedrich Nietzsche“
Am Sonntag, dem 20.10. besteht das letzte Mal die Möglichkeit, die Werke Thomas Zieglers und seiner „F.N.-Schlaufe“ im Romantikerhaus zu sehen. An diesem Tag wird es 11 & 15 Uhr jeweils eine öffentliche Führung geben.
Die Zahl der Teilnehmenden ist jeweils auf 20 Personen begrenzt.
Hermsdorfer Gespräch: Tanja Brandes „Ostfrauen verändern die Republik“
Wohin man auch hört, immer wieder erklingt das Hohelied auf die ostdeutschen Frauen: Sie sind berufsmobiler, risikobereiter und aufstiegsorientierter als die Männer. In der Tat: Ostfrauen sind häufiger berufstätig als Westfrauen, kehren nach der Geburt eines Kindes früher auf Vollzeitstellen zurück und mischen in der Politik kräftig mit. Die Ostfrauen haben dem vereinigten Deutschland ihren Stempel aufgedrückt. Aber warum?
Tanja Brandes und Markus Decker arbeiten heraus, was Ostfrauen in die deutsche Einheit konkret eingebracht haben, und vermitteln überraschende neue Erkenntnisse.
„Käme ich nach England hinüber, ich würde kein Fremder seyn“
Goethe und Großbritannien
Der Direktor des Goethe-Museums Düsseldorf, Prof. Dr. Christof Wingertszahn, ist auf Einladung der Goethe-Gesellschaft zu Gast in Altenburg.
Der Brexit ist heute beherrschendes Thema in den Medien und spaltet Briten wie Nicht-Briten. Zwischen Anerkennung und Kopfschütteln für das britische Volk war auch schon Johann Wolfgang von Goethe hin- und hergerissen. Im Vortrag der Goethe-Gesellschaft Altenburg am Montag, dem 21. Oktober 2019, beleuchtet Prof. Dr. Christof Wingertszahn (Direktor des Goethe-Museums Düsseldorf) für alle Interessierten das Verhältnis des deutschen Dichterfürsten zu Großbritannien.
Am 10. Januar 1825 bemerkte Goethe laut Eckermann: „Käme ich nach England hinüber, ich würde kein Fremder seyn“. Der Klassiker ist jedoch nie nach Großbritannien gereist. Aber seine Kenntnis englischer Literatur ist immens, und seine Äußerungen über britische Kultur sind zahlreich und im Grunde zustimmend. Goethe erlebte über einen langen Zeitraum das Inselreich als Ort einer blühenden Literaturszene und als führende, technologisch fortgeschrittene Handels- und Seemacht. Er empfahl es den philosophierenden Deutschen einerseits als vorbildliches Land der Selbstbestimmung – der „completten Menschen“ und der “tüchtigen derben Individuen“ – , andererseits aber auch als Land der praktischen Vernunft. Dieses Lob gilt aber nicht uneingeschränkt. Der britische Individualismus ist dem Weimarer Genie zufolge in der Lage, auch „complette Narren“ hervorzubringen, und der Wirklichkeitssinn der Insulaner kann zur skrupellosen Geschäftemacherei werden. Das England, über das sich Goethe vor allem äußerte, ist das nach 1815, als Europa wieder in ein Gleichgewicht der Nationen umgemünzt wurde. Goethe verfolgte diese politisch bewegte Zeit genau, die von radikalen Strömungen und dem Versuch einer Verfassungsreform geprägt war. Er registrierte durchaus den interessengeleiteten „englischen Hochmut“ und beobachtete, besonders vor dem Hintergrund der Julirevolution von 1830, mit Sorge das Londoner Parlament als einen Ort „gegeneinander wirkender gewaltiger Kräfte […], die sich paralysiren, und wo die große Einsicht eines einzelnen Mühe hat durchzudringen“.
Christof Wingertszahn wurde 1958 in St. Wendel (Saar) geboren. An der Universität des Saarlandes studierte er Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte (Magister 1984). 1990 wurde er mit einer Arbeit über das erzählerische Werk des Romantikers Achim von Arnim promoviert. 1993 bis 1996 war Wingertszahn wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Weimarer Klassik (Arnim-Ausgabe, Nietzsche-Archiv), danach leitete er bis 2013 die Arbeitsstelle „Kritische Moritz-Ausgabe« in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (Berlin). 2008 Habilitation über den Goethe-Freund Karl Philipp Moritz. Seit 2013 ist der Literaturwissenschaftler Direktor des Goethe-Museums Düsseldorf. Er ist Mitherausgeber der Weimarer Arnim-Ausgabe, der Kritischen Moritz-Ausgabe und der Clemens-Brentano-Ausgabe des Freien Deutschen Hochstifts in Frankfurt/Main.
»›Neues von Cranachs Reformation‹ – Beobachtungen, Anfragen, Thesen und Korrekturen zu druckgraphischen Werken Lucas Cranachs d. Ä. aus der Frühzeit der Reformation« – Vortrag von Prof. Dr. Dr. theol. h.c. Dr. phil. h.c. Thomas Kaufmann, Georg-August-Universität Göttingen
In seinem Vortrag unterzieht Thomas Kaufmann die frühe druckgraphische Produktion Cranachs einer kritischen Analyse. Die Rolle Luthers in Bezug auf Cranachs Werk sei unklarer, als bislang angenommen. Das betreffe insbesondere die Illustration zum Erstdruck des Neuen Testaments und die Bildtradition des „Junker Jörg“. Dabei erweise sich Cranachs graphisches Schaffen als wichtige Brücke zur frühkonfessionellen Memoria Luthers.
Thomas Kaufmann ist Professor für Kirchengeschichte an der Georg-August-Universität Göttingen. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Martin Luther und die Reformation.
„175 Jahre Heines Wintermärchen“
Alexander Finkel spricht Heinrich Heine.
Veranstaltung in der Reihe »Grüne Aue«.
»Kasper unterwegs im Märchenland« – Literarisches Puppenspiel mit der Schriftstellerin und Puppenspielerin Angela Carl.
»Ein Koffer voller Märchen« – Märchen mit Siliva Prüfer.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Thüringer Märchen- und Sagenfestes 2019.
Günter Herzog führt mit vielen weniger bekannten Informationen zu den Jenaer Monumenten der Bauhaus-Architektur.
Es handelt sich um ein Angebot im Begleitprogramm der beiden Jenaer Ausstellungen zum Bauhaus-Jubiläum.
Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen begrenzt.
„Ich Hoeneß Kohl“ – Lesung und Gespräch mit Thomas Thieme und Frank Quilitzsch.
Als höchstes Wunder, das der Geist vollbrachte, Preis ich die Sprache …, Friedrich Hebbel, 1813–1863
Hebbel, der hauptsächlich als Dramatiker bekannt ist, hinterließ neben seinen Bühnen-werken auch eine Vielzahl lyrischer Texte voller Anmut und Tiefe in unterschiedlichsten Formen. Dass er, der sich selbst als Lyriker im Nebenamt verstand, Bedeutsames in der Dichtkunst des 19. Jahrhunderts schuf, stellt Steffen Adam vor.
Alexander von Humboldt oder die Sehnsucht nach der Ferne
Familienführung
Wir gehen mit Alexander von Humboldt auf Forschungsreise. Aber nicht nur Tiere und Landschaften wollen wir erforschen, sondern auch den Himmel. Gemeinsam mit dem Altenburger Astronomieverein „Bernhard Schmidt“ e.V. wollen wir im Schlosspark die Sterne über Altenburg beobachten. Bei schlechter Sicht findet ein Ersatzprogramm statt.
Um Anmeldung wird gebeten!
Im Mittelpunkt des Bandes „Ich Hoeneß Kohl“, der zum 70. Geburtstag des Schauspielers Thomas Thieme erschien, steht das Verhältnis zwischen Theater und Fußball. Thieme hat nicht nur mit großem Erfolg Faust, Mephisto, Molière und Helmut Kohl verkörpert, sondern auch den gefallenen Fußballgott Uli Hoeneß. Günter Netzer zeigte sich von der Authentizität des Rollenspiels beeindruckt. Zur Buchpremiere haben Thomas Thieme und Autor Frank Quilitzsch bereits Ende 2018 in Jena gelesen.
Die Jenaer Trainerlegende Hans Meyer musste damals kurzfristig absagen, weshalb das Match noch einmal neu angesetzt wird – zusammen mit dem FC Carl Zeiss-Fanprojekt. Hans Meyer, der die Jenaer Elf einst ins Europapokal-Finale führte und als einziger Trainer beide deutschen Pokale gewann (den FDGB-Pokal mit dem FC Carl Zeiss Jena und den DFB-Pokal mit dem 1. FC Nürnberg), kennt alle Höhen und Tiefen seines Jobs. Im Gespräch mit Thomas Thieme und Frank Quilitzsch wird Meyer auf seine locker-unterhaltsame Art bezeugen, dass Fußball und Theater einander nicht ausschließen, sondern eine spannungsvolle Einheit bilden.
Achtung: Die Anfangszeit ist 19:03 Uhr, da der Club 1903 gegründet wurde! Der Wunsch der Fans ist den Autoren Befehl!
Ich packe meine Bibliothek aus – Gothaer Gespräche zur Buchkultur
Ulrich Raulff im Gespräch mit Andreas Platthaus
Prof. Dr. Ulrich Raulff, Kulturwissenschaflter, Journalist und langjähriger Direktor des Deutschen Literaturarchivs Marbach, unterhält sich mit dem Journalisten und Historiker Andreas Platthaus (F.A.Z.) über seine Privatbibliothek. Wir freuen uns auf ein Gespräch über Lektüreerlebnisse, die begeistert haben und lebensverändernd waren und über Begegnungen mit Büchern, Menschen und Ideen.
Rezeption der bulgarischen Literatur in Griechenland, mit Schwerpunkt Georgi Gospodinov – Vortrag von Prof. Alexandra Ioannidou, Universität Makedonien in Thessaloniki, Lehrstuhl für slawistische Literaturwissenschaften.
100 Jahre Greifenverlag – Aus der jugendbewegten Gründerzeit
Vortrag von Justus H. Ulbricht
Von Anhängern der Wandervogelbewegung 1919 gegründet, erlebte der Rudolstädter Greifenverlag in den vergangenen 100 Jahren eine wechselvolle Geschichte. Was dort erschien, atmete den Geist einer bürgerlichen Jugend, die sich selbst finden wollte, ohne all das zu erfüllen, was die Erwachsenen von ihr erwarteten. Was Wandervögel und Bündische dachten, literarisch und künstlerisch schätzten und weltanschaulich brauchten, lieferten ihnen Zeitschriften und Bücher – auch solche aus Rudolstadt. Der Vortrag des Dresdner Historiker Dr. Justus H. Ulbricht rekonstruiert die Ideen- und Gefühlswelt der Jugendbewegung zwischen den Kriegen kritisch und unternimmt den Versuch, das Lebensgefühl bürgerlicher Söhne und Töchter als Spiegel deutscher Kultur im “Zeitalter der Extreme” zu verstehen.
Ende der Avantgarden!? – »Palmbaum«-Gespräch mit Nancy Hünger (Schriftstellerin), Micky Remann (Schriftsteller und Medienkünstler), Jens-Fietje Dwars (u.a. Redakteur), Janek Müller (Dramaturg und Ausstellungsmacher)
Überall war im Bauhausjahr von Avantgarde und Moderne die Rede. Aber was ist das? Wie ging das Bauhaus mit Sprache und Literatur um? Gibt es eine Sprache des NEUEN, gibt es das total NEUE überhaupt? Brauchen wir eine neue Avantgarde? Und was fangen wir mit der alten an, die heute Klassik ist? Die Thüringer Literaturzeitschrift „Palmbaum“ hat diesen Fragen zwei Hefte gewidmet. Jens‑F. Dwars erinnert darin an die „Geburt der Avantgarde aus dem Geist Nietzsches“. Nancy Hünger rechnet mit dem aktuellen Literaturbetrieb und seinen Pseudo-Avantgarden ab und Micky Remann fragt nach Geistern, die das Bauhaus vergaß – wie Paul Scheerbart, dessen literarische Glasphantasien junge Architekten der Zeit beeinflussten.
Zum Finale der ACC-Sommerausstellung „Spracherneuerung!“ laden „Palmbaum“-Redakteur Dwars und Kurator Janek Müller am Dienstag, dem 5. November, zum Gespräch über das „Ende der Avantgarden“ ein.
Eine Veranstaltung der Thüringischen Literarhistorischen Gesellschaft Palmbaum, des Thüringer Literaturrats und der ACC Galerie Weimar.
Brücken statt Mauern
Tischgesellschaft mit Claus Bach, Wolfgang Haak, Rudolf Keßner, Bärbel Klässner, Andrea Richter, Dietlind Steinhöfel u.a.
In einem moderierten Gespräch am runden Tisch wird an das Jahr 1989 in Weimar erinnert und ein Bogen in die Gegenwart gewagt.
Moderation: Dr. Michael Knoche
Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung »1989. 30 Jahre friedliche Revolution in Weimar« der Stadt Weimar.
Das Buch als Logbuch und Teilnahme
Im Rahmen der Ausstellung »herman de vries – Gerhard-Altenbourg-Preis 2019« spricht Cees de Boer, Kurator und Publizist aus Amsterdam und Triest, über herman de vries’ Umgang mit dem Medium Künstlerbuch.
»Goethe und die Empfindsamkeit am Beispiel des Singspiels ›Lila‹«
Vortrag von Dr. Thomas Frantzke
Die Goethe Gesellschaft Altenburg lädt zu ihrem nächsten Vortragsabend in das Lindenau-Museum Altenburg ein. Der Leipziger Germanist Dr. Thomas Frantzke widmet sich am Beispiel des Singspiels „Lila“ Johann Wolfgang von Goethes empfindsamer Seite.
Singspiele, Vorläufer der Operetten, erfreuten sich im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts auf den deutschen Bühnen außerordentlicher Beliebtheit. Auch Goethe probierte sich trotz der Kritik der Freunde in dieser Gattung mehrfach aus. „Lila“ entstand anlässlich des 20. Geburtstags der Herzogin Louise. Das Stück wurde am 30. Januar 1777 im Weimarer Liebhabertheater uraufgeführt.
Thema ist die Heilung eines an Wahnvorstellungen leidenden Menschen durch Theaterspiel. Bis 1778 folgen zwei weitere Bearbeitungen. Im Gewand einer scheinbar harmlosen, auf Unterhaltung zielenden Gelegenheitsdichtung setzt sich Goethe mit einem hoch aktuellen Thema seiner Zeit auseinander – Empfindsamkeit und Werther-Kult. Und mehr noch: Ist „Lila“ Goethes Antwort auf den „Waldbruder“ von Jacob Michael Reinhold Lenz? Gar eine literarische Abrechnung mit dem einstigen Jugendfreund?
Der Vortragsabend steht allen Interessierten offen. Nichtmitglieder zahlen 3 Euro Eintritt. Alle Vortragstermine des Goethe Gesellschaft Altenburg e. V. sind unter www.goethe-altenburg.de zu finden.
Dr. Dirk Sangmeister (Gotha) stellt den von ihm herausgegebenen Briefwechsel von Garlieb Merkel (1769–1850) vor
Der Schriftsteller und Publizist Garlieb Merkel hat sich seinerzeit mit einer fulminanten Streitschrift über „Die Letten“ (1796) als kühner Vorkämpfer für die Befreiung der leibeigenen Bauern in Liv‑, Est- und Kurland um die Menschenrechte verdient gemacht, wird heute aber von Germanisten aufgrund seiner freimütigen Bücher und kalkuliert provokanten Kritiken aus seinen Jahren in Weimar und Berlin vor allem als hartnäckiger Widersacher Goethes und der Frühromantiker erinnert.
Aus Anlaß des 250. Geburtstages dieses wirkungsmächtigsten Vertreters der Aufklärung im Baltikum fächert die vorliegende Edition seiner weitgehend unveröffentlichten Korrespondenz mit 140 Literaten, Gelehrten und anderen Zeitgenossen in Mittel- und Osteuropa gleich mehrere bislang vernachlässigte Kapitel von Literatur‑, Presse- und Zeitgeschichte auf.
Dirk Sangmeister, Jahrgang 1965, studierte Germanistik und Anglistik in Braunschweig, Hamburg und Honolulu. Er war Gastprofessor an der Universität Zypern und Fellow der Universitätsbibliothek Chicago und ist seit 2014 Mitglied des Forschungszentrums Gotha der Universität Erfurt. Er ist Mitherausgeber von Seumes „Briefen“ (2002), Editor von Seumes „Apokryphen“ (2013) und von Seumes Autobiographie „Mein Leben“ (2018) und war schon mehrfach im Archiv zu Gast.
Vortrag von Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Detering (Universität Göttingen):
»Die Ratten unterm Dach: Storms Außenseiter«.
Weltwehe. „Der Sturm“ und das literarische Bauhaus
Vortrag und Lesung mit Jens-Fietje Dwars und Nancy Hünger
Wir feiern das Bauhaus als Musterschule der Moderne! Und den „Sturm“, die Berliner Künstlerszene um Herwarth Walden, als Inbegriff der Avantgarde! Doch was verbirgt sich hinter diesen Glitzerbegriffen? Was ist „die Moderne“ und brauchen wir eine neue Avantgarde? Diesen Fragen widmeten sich die beiden jüngsten Hefte der Thüringer Literaturzeitschrift „Palmbaum“.
Im Rahmen der Sturm-Ausstellung der Kunstsammlung Jena spricht „Palmbaum“-Chefredakteur Jens-Fietje Dwars über die Geburt der Avantgarde aus dem Geist Nietzsches sowie über Sprache und Literatur am frühen Bauhaus, das prägende Impulse aus dem „Sturm“-Kreis übernahm.
Die Schriftstellerin Nancy Hünger, die an der Bauhaus-Universität in Weimar studiert hat, liest aus eigenen Texten und rechnet mit der Möchte-gern-Avantgarde des heutigen Literaturbetriebs ab. Auch Gedichte der berühmten „Sturm-Abende“ und Lyrik des Bauhauses werden vorgetragen.
BücherLounge – Nur mit Vorbestellung!
Literarische Empfehlungen und Gespräche bei einem abendlichen Glas Wein
Die Eckermann Buchhandlung und die Literarische Gesellschaft Thüringen e. V. laden Sie zu einem besonderen Event ein.
Am Abend begrüßen wir Sie zu Prosecco, Wein und vielen weiteren Getränken sowie einem köstlichen Abendbuffet, stellen aktuelle Literatur, große Klassiker und echte Geheimtipps vor und laden Sie ein, mit uns und anderen Lesern ins Gespräch zu kommen.
Mitarbeiter und Gäste der Buchhandlung um Johannes Steinhöfel stellen Ihnen ihre Empfehlungen vor. Wir lassen uns nicht von Bestsellerlisten leiten, sondern von unseren persönlichen Sympathien. Ebenso empfehlen wir auch Bücher für unsere jungen und jüngsten Leser.
Dazu verwöhnen wir Sie mit ausgesuchten Spezialitäten und natürlich unserem fair gehandelten Weimar-Kaffee.
Begrenzte Plätze, sichern Sie sich Ihre Karte! Karten können Sie HIER erwerben.
BücherBrunch – Nur mit Vorbestellung!
Die Eckermann Buchhandlung und die Literarische Gesellschaft Thüringen e. V. laden Sie zu einem besonderen Event ein. Genießen Sie einen entspannten (Vor-)Mittag bei Kaffee, Tee, Prosecco und leckeren Köstlichkeiten.
Bei einem reichhaltigen Frühstücksbuffet (süß und herzhaft) stellen wir aktuelle Literatur, große Klassiker und echte Geheimtipps vor und laden Sie ein, mit uns und anderen Lesern ins Gespräch zu kommen.
Mitarbeiter und Gäste der Buchhandlung um Johannes Steinhöfel stellen Ihnen ihre Empfehlungen vor. Wir lassen uns nicht von Bestsellerlisten leiten, sondern von unseren persönlichen Sympathien. Ebenso empfehlen wir auch Bücher für unsere jungen und jüngsten Leser.
Dazu verwöhnen wir Sie mit ausgesuchten Spezialitäten und natürlich unserem fair gehandelten Weimar-Kaffee.
Begrenzte Plätze, sichern Sie sich Ihre Karte! Karten können Sie HIER erwerben
»›doch immer der König unserer Literatur‹. Heinrich Heines Goethe« – Vortrag von Prof. Dr. Alice Stašková (Jena).
»Vom Schneemann und seinem Freund, dem Spatzen« Figurenspiel von Steffi Lampe.
Die Gunst des Augenblicks – Jörg AlbrechtLyrik der Gegenwart –
Thüringer Lesungen und Werkstattgespräche
Moderation: Guido Naschert.
Projektträgerin: Literarische Gesellschaft Thüringen e.V.
Kooperationspartner: Erfurter Herbstlese e.V., Forschungsstelle Europäische Romantik und Schillers Gartenhaus der FSU Jena, Lese-Zeichen e.V.
Förderer: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Mittwoch, 20. November 2019 – 19.30 – Erfurt
Die Gunst des Augenblicks – Erik Linder
Lyrik der Gegenwart – Thüringer Lesungen und Werkstattgespräche
ERIK LINDNER wurde 1968 in Den Haag geboren. Sein erster Gedichtband Tramontane erschien 1996 bei Perdu. Seitdem veröffentlichte er fünf weitere Bände, zuletzt Zog (dt. Sog, Van Oorschot, 2018), sowie einen Roman. Im Jahre 2013 erschien im Matthes & Seitz Verlag Berlin eine Auswahl aus seinem Werk in deutscher Übersetzung von Rosemarie Still, Nach Acedia. Lindner ist freiberuflicher Schriftsteller und wohnt in Amsterdam. Er ist als literarischer Mitarbeiter an der Jan van Eyck Akademie in Maastricht tätig und ist Mitbegründer und Redakteur der Zeitschrift Terras für internationale Literatur.
Zuletzt erschienen: Naar Whitebridge (2013); Nach Acedia (2013).
Moderation: Guido Naschert.
Projektträgerin: Literarische Gesellschaft Thüringen e.V.
Kooperationspartner: Erfurter Herbstlese e.V., Forschungsstelle Europäische Romantik und Schillers Gartenhaus der FSU Jena, Lese-Zeichen e.V.
Förderer: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Adele Schopenhauer und Goethe: ein Briefwechsel
Vortrag von Claudia Häfner, Jena
Im Goethe- und Schiller-Archiv Weimar werden die wichtigsten Briefe, Tagebücher und Manuskripte Adele Schopenhauers aufbewahrt. Grundlegend für erste Charakterisierungen war ihr Briefwechsel mit dem »lieben Vater« Goethe. Die meisten Briefe, die er an sie schrieb, kehrten durch einen Ankauf Ottilie von Goethes 1864 nach Weimar zurück. Die enge Beziehung zum »gütigen Vater« lebte vor allem im Briefwechsel während Adele Schopenhauers Bildungsreisen und nach ihrem Umzug an den Rhein fort. Sie durfte ihn um Autographen und Medaillen bitten und vermittelte Mineralien, Altertümer, Bücher und Radierungen. Der Briefwechsel ist jedoch nicht nur durch vielfältige Themen, sondern auch durch eine besondere emotionale Tiefe gekennzeichnet.
Claudia Häfner studierte Geschichte und Philosophie in Jena. Als Mitarbeiterin im Goethe- und Schiller-Archiv erschließt sie die Briefe an Goethe. Ihr besonderes Forschungsinteresse gilt der Stadtgeschichte Jenas sowie der jüngeren Generation um Johann Wolfgang von Goethe. – Sie ist Kuratorin der Ausstellung und Autorin des Begleitheftes.
Dieses Begleitheft – im Archiv erhältlich – beinhaltet zahlreiche Ausstellungsobjekte wie Adele Schopenhauers Tagebücher sowie Manuskripte von Gedichten, Märchen und Italienaufzeichnungen, ihre fantasievollen Scherenschnitte, Aquarelle und Arabesken. Sie werden komplettiert mit originalen Briefen, die Einblick geben in ihr Verhältnis zum Bruder, die enge Beziehung zum »Vater« Goethe, die Freundschaft zu wichtigen Schriftstellerinnen und Schriftstellern wie Immermann und der Droste. Nicht zuletzt wird daran erinnert, wie Adele Schopenhauers vielgestaltiges Erbe durch ihre Freundinnen Ottilie von Goethe, Allwina Frommann und Sibylle Mertens-Schaaffhausen nach Weimar gelangte.
Geh und öffne die Tür
Rezitation: Christine Stauch
Musik: Lev Guzman
Am Samstag, 23. November 2019, 14:30 Uhr lädt die Dichterstätte Sarah Kirsch in Limlingerode zu einer musikalischen Lesung ein. An diesem Nachmittag wird Kulturmanagerin Christine Stauch Tschechische Lyrik vorstellen. Eine Art lyrischer Nachhall auf die Leipziger Buchmesse, die im Frühjahr dieses Jahres die Tschechische Republik als Gastland präsentierte. Lev Guzman wird das poetische Programm musikalisch bereichern, indem er den lyrischen Klang mit musikalischen Kompositionen verbindet, darunter Werke von Bedřich Smetana und Django Reinhardt. Andererseits führt er mit seinen Improvisationen die Gedichte in freie musikalische Klangräume.
Im Salon „Musenbundt“ sind an diesem Nachmittag nicht nur Lyrik und Musik im Bund. Seit Oktober umspielen Kunstobjekte von Susanne Lägel alle Räume der Dichterstätte. Inwieweit sich diese mit dem lyrisch-musikalischen Klang verbinden, das werden die Gäste ganz individuell erleben.
Die Tür der Dichterstätte ist geöffnet – um einzutreten!
Wir freuen uns schon jetzt auf Ihr Kommen!
Zum musikalisch-literarischen Programm
„geh und öffne die tür“ – diese Verszeile entstammt dem Gedicht „die tür“ des tschechischen Poeten Miroslav Holub (*1928, †1998) und lässt ganz im unmittelbaren Sinne eine Einladung ahnen, hinaus zu gehen um die im Menschen verankerte Neugier zu stillen, eine Tür zu öffnen, um das gut eingerichtete Zimmer, das eigene Haus… die eigene Gedankenwelt zu verlassen, um sich von äußeren Dingen inspirieren lassen zu können: von der Natur, von anderen Menschen… oder, den Bogen weiter gespannt, von anderen Kulturen und anderen Ländern. Unter diesem Aspekt wurde diese Verszeile zum Programm des literarischen Nachmittags: Neugier auf tschechische Lyrik zu wecken.
In Gänze wird in diesem Gedicht eine andere Atmosphäre spürbar, eine existenzielle Not, die Tür öffnen zu müssen, um einer Enge zu entfliehen, die freies geistiges Denken und Arbeiten zu erdrücken droht. „…geh und öffne die tür/zumindest/ein luftzug/wird sein“, so die letzten Verszeilen. Möglich, dass der Dichter darin die resignative Stimmung aufgreift, die nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 das Leben vieler Menschen in der damaligen Tschechoslowakei ergriff, die letztlich, aufgrund der systemimmanenten Abkehr von einer freien individuellen Entfaltung, wie ein Schatten von Beginn an über dem Leben der Menschen in allen sozialistischen Ländern des damaligen Ostblocks lag.
Alle Gedichte im Lyrikband „Wo wir zu Hause das Salz haben“ sind Übersetzungen des bekannten deutschen Lyrikers Reiner Kunze. Zu der Auswahl der tschechischen Lyrikerinnen und Lyriker gehören Jan Skácel, Ivan Blatný, Vlasta Dvořáčková, Karel Toman und Milena Fucimanová. Dazu zählen auch Milan Kundera, Jaroslav Seifert und Václav Havel.
Kunze in einem Interview der Prager Zeitung nach dem Besonderen in der tschechischen Literatur gefragt, sagt: „In der tschechischen Literatur bricht sich einzigartig europäisches Licht in slawischem Empfinden. Der Winkel, in dem das Licht an die Oberfläche der tschechischen Poesie und Prosa austritt, wird bestimmt von einer langen anerlittenen Wehmut, einem feinen fatalistischen Lächeln, einem Zorn, der seine Stunde abwartet, und selbsterlösendem Humor.“
In diesem Interview ist neben den zahlreichen Auszeichnungen für Kunze als Lyriker auf die des tschechischen Außenministeriums verwiesen, die Kunze 2014 verliehen wurde, „für seinen Beitrag zur Förderung des Ansehens der Tschechischen Republik im Ausland.“*
Die Titelzeile des genannten Interviews lautet: “Ich habe für meine Gedichte den Kopf hingehalten”* Angemerkt sei an dieser Stelle, dass der Lyriker und Übersetzer Reiner Kunze, der bereits Anfang der 1960er Jahre eingeschränkte Publikationsmöglichkeiten in der DDR erfuhr, nach Ausschluss aus dem Schriftstellerverband 1976 den Antrag auf Ausbürgerung stellte und unmittelbar danach mit seiner Familie in die Bundesrepublik Deutschland übersiedelte. /* Prager Zeitung online, 13. 10. 2017, wikipedia.org
Zur Ausstellung
In der Ausstellungsreihe der Dichterstätte HausART stellt seit Ende Oktober die Künstlerin Susanne Lägel ihre Werke vor. Das Motto der musikalischen Lesung ging auf ihre Schau über. Sie erklärt das mit folgenden Worten: „Geh und öffne die Tür“ bedeutet für mich eine Tür zu öffnen um sich nach draußen zu begeben, offen zu sein für alles, was man draußen erwarten kann. … Draußen hole ich mir meine Inspirationen. … Ich liebe es draußen zu sein.“
Was ihre Kunst ausmacht hat Susanne Lägel so erklärt: „Ich benutze die Natur als Anregung für meine Arbeiten, insbesondere die Strukturen der Bäume haben es mir angetan. Die fotografiere und zeichne ich, und gehe ihnen in meinen textilen Arbeiten nach. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit ist die Färberei mit Pflanzenmaterialien wie Blätter, Rinden, Wurzeln, Blüten und Früchte.“
Man darf gespannt sein, auf die Werke von Susanne Lägel und auf das einmalige Zusammenspiel von Lyrik, Musik und bildender Kunst an diesem Nachmittag in der Dichterstätte Sarah Kirsch in Limlingerode.
Seit 2017 trifft sich der von Karl-Heinz Swirszczuk und Schülern des Fridericianums gegründete Philosophiekreis im Garten des Schillerhauses, um gemeinsam zu philosophieren, vor allem in Hinblick auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und Themen wie die Zukunft der Arbeit, ethische Fragen, die die künstliche Intelligenz und der Transhumanismus aufwerfen, und die philosophische Dimension aktueller politischer Debatten. Die Treffen des Kreises sind offen für interessierte Teilnehmer jeden Alters, die Freude am gemeinsamen Nachdenken und Diskutieren haben.
Zum Tee bei Storm: Sabine Köttelwelsch
Die Landgräfin Philippine von Hessen-Kassel (1745 – 1800).
Philippine Auguste Amalie (1745–1800), Landgräfin von Hessen-Kassel, war eine geborene Prinzessin von Preußen und Nichte König Friedrichs II., genannt Friedrich der Große. Philippine hatte einen für ihre damalige Zeit ungewöhnlich unabhängigen Lebensstil. Sie galt als große Schönheit und wusste dies auch einzusetzen. Von dieser besonderen Frau wird Sabine Köttelwelsch (Kassel) beim Tee im Literaturmuseum „Theodor Storm“ berichten.
Die erste, politische Ehe mit Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel blieb auf ihren eigenen Wunsch hin kinderlos. In Kassel etablierte sie einen eigenen Freundeszirkel, zu dem auch so berühmte Gäste wie etwa der Philosoph Adolph Freiherr von Knigge gehörten. Nach dem Tod ihres ersten Ehemannes ehelichte sie 1796 ihren langjährigen Begleiter, Graf Georg Ernst Levin von Wintzingerode, und verbrachte auch einige Zeit auf Burg Bodenstein im Eichsfeld. Sie starb am 1. Mai 1800 55-jährig in Berlin.
»Abenteuer Grünes Band – Vom Todesstreifen zur Lebenslinie« – Lesung mit Mario Goldstein
Abenteurer und Buchautor Mario Goldstein besegelte mit unerschütterlichem Freiheitsdrang die Meere der Welt, fuhr mit einem umgebauten Wasserwerfer zum Dalai Lama und durchquerte Nordamerika von Ost nach West.
Seit über fünfzehn Jahren reist er durch die unterschiedlichsten Gegenden der Welt. Er besucht Plätze, die in keinem Reiseführer zu finden sind. Doch das dunkelste Kapitel seiner wechselvollen Lebensgeschichte hat er über all die Jahre nicht angefasst. Aufgewachsen in der DDR, wurde er bereits als 15-Jähriger wegen Vorbereitung von Republikflucht inhaftiert. 1988 misslang ihm das zweite Mal ein rettender Fluchtversuch. Lange Gefängnisaufenthalte und tiefe Verzweiflung begleiteten diesen Lebensabschnitt.
Im Sommer 2016 kehrt Mario erstmals wieder an die ehemalige Grenze zurück und stellt sich seiner Vergangenheit. 1.393 Kilometer legt er zu Fuß, nur von seiner Hündin Sunny begleitet, auf dem einstigen Kolonnenweg zurück. Doch es sollte nicht nur eine Begegnung mit seiner eigenen Geschichte werden. Er wollte auch dem Grünen Band selbst eine Chance geben, denn aus dem tristen Grenzstreifen ist eine immergrüne Landstraße geworden, wo heute über 1.200 seltene Pflanzen- und Tierarten zu Hause sind.
Diese Reise nimmt Sie mit in die Geschichte Deutschlands, die von Trennung und Leid geprägt war. Aber sie zeichnet auch einen langen Weg der Versöhnung nach. Mario Goldstein trifft auf Zeitzeugen, ehemalige Soldaten, Flüchtlinge und Naturschützer, die sich mit Herz und Verstand dieser wunderbaren Landschaft verschrieben haben, und er versucht herauszufinden, warum das Grüne Band heute einzigartig in der Welt ist.
Im Mittelpunkt eines Goldstein-Vortrags stehen die Menschen, denen er unterwegs begegnet, und mit ihnen ihre Ansichten und unterschiedlichen Lebenswege. Dabei gewährt Mario auch immer wieder tiefe Einblicke in seine eigene Gefühls- und Gedankenwelt.
Das Besondere an seinen Vorträgen ist die Offenheit und Ehrlichkeit, mit der er über sich und sein Leben spricht. Seine persönlichen Erkenntnisse und Eindrücke fließen authentisch in die Reiseerzählungen ein.
…Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert 30 Jahre nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs die ehemalige innerdeutsche Grenze, das Grüne Band Deutschland, komplett als Nationales Naturmonument unter Schutz zu stellen sowie seine Ausweisung als UNESCO-Welterbe voranzutreiben. … »Das Grüne Band ist weltweit einmalig, als Biotopverbund und als Landschaft der Erinnerung«, sagt der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger, der das Grüne Band zusammen mit Kai Frobel, BUND-Artenschutzreferent, initiiert hat. »Es bietet tausenden Tier- und Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum und lässt uns mit seinen historischen Relikten die Unmenschlichkeit von unüberwindbaren Grenzen spüren.« Ein kompletter Schutz des Grünen Bandes als Nationales Naturmonument (NNM) sei daher unabdingbar. »Wir begegnen so dem massiven Artensterben ebenso wie dem Vergessen oder Verklären von innerdeutscher Teilung und Grenze.« Thüringen hat bereits vor knapp einem Jahr seinen Anteil am Grünen Band als NNM ausgewiesen.
„… so ist es recht und gut …“ – Rezepte von Schillers Schwiegermutter
Louise von Lengefeld
Das Kochbuch von Schillers Rudolstädter Schwiegermutter Louise von Lengefeld ist ein einzigartiges Dokument kulinarischer Gepflogenheiten der Schillerzeit. Der Förderverein des Schillerhauses gibt es jetzt neu heraus und hat dafür die Rezepte von dem Koch Birk Töpfer an moderne Gegebenheiten anpassen lassen. In der begleitenden Ausstellung werden die zu jahreszeitlichen Menüs zusammengestellten Rezepte und Bilder der Gerichte sowie Rudolstädter Impressionen des Fotografen Roger Hagmann zu sehen sein. Zur Eröffnung berichten die Beteiligten Wissenswertes über das neue Kochbuch und den Entstehungsprozeß.
Der 4. Dezember ist der Tag der Heiligen Barbara, der Schutzheiligen der Bergleute. Sie gehört zu den 14 Nothelfern und ist als Heiligenfigur in Altären aller Stilepochen häufig anzutreffen. In seinem Vortrag im Romantikerhaus geht Dr. Jürgen Ellenberg, Jena/Wogau, näher auf Legende und Mythos der Heiligen ein und macht anschaulich, wie sie von der Romanik bis heute in Kirchenhäusern bildlich und figürlich Darstellung gefundenen hat – in ganz Europa, vor allem aber in Thüringen und Franken.
Die Gunst des Augenblicks – Thomas Stangl (Wien)
Prosa der Gegenwart – Thüringer Lesungen und Werkstattgespräche
Moderation: Dr. Boris Hoge-Benteler (FSU Jena)
Eine Veranstaltung der Universität Jena mit der freundlichen Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei und der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.
Frank Döbert spricht zu den Wendeereignissen im November 1989. Der Journalist und Forscher war nicht nur Zeitzeuge und aufmerksamer Beobachter des Geschehens, sondern er hat viele Dokumente recherchiert, die mehr Aufschluss über die konkreten Abläufe und das Verhalten der Verantwortlichen in den staatlichen Stellen geben.
200 Jahre »West-östlicher Divan« –
Lesung und Gespräch mit Gerhard Schaumann und Gunnar Decker
Literarische Ost-West-Begegnungen unterm Palmbaum: Den 200. „Geburtstag“ von Goethes West-östlichem Divan nimmt die Thüringer Literaturzeitschrift „Palmbaum“ zum Anlass, um nach der wechselseitigen Bereicherung von Ost und West durch Literatur zu fragen. Zu Gast sind die Autoren Gerhard Schaumann und Gunnar Decker.
Der Tautenburger Slawist Gerhard Schaumann geht anhand der Bücher Puschkins, Dostojewskis und Tolstois dem vor allem an der Wende zum 20. Jahrhundert wirkmächtigen Motiv der „russischen Seele“ in der deutschen Literatur nach, das u.a. den Jenaer Verleger Eugen Diederichs fasziniert hat. Gunnar Decker, Schriftsteller und Heinrich-Mann-Preisträger aus Berlin, stellt das Indien-Bild Hermann Hesses vor. Hesse ist tatsächlich zu einer Reise nach Indien aufgebrochen, doch wie bei den Romantikern endete sie im „Innern«, im Reich des Geistes und der Mythen. Wie Hesse seine Erfahrungen in Romanen wie „Siddhartha“ und dem „Steppenwolf“ verarbeitet hat und was ihn mit Goethe verband, das erfahren Sie im anschließenden Gespräch mit dem Moderator Jens-Fietje Dwars.
Wie Theodor Storm einst Weihnachten feierte
Der Pianist Bastian Jünemann spielt auf dem Hausklavier des Museums aus Storms Zeiten, der Heiligenstädter Storm-Verein serviert Kuchen nach Storms Rezept.
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Goethe- und Schiller-Archivs zeigen eine Auswahl von Handschriften, die in diesem Jahr neu in die Bestände des Archivs gekommen sind.
Zu Beginn gibt Abteilungsleiterin Dr. Silke Henke einen Überblick und stellt eine bedeutende aus Privathand erworbene Nietzsche-Sammlung vor. Die insgesamt mehrere hundert Handschriften umfassende Sammlung enthält als herausragende Einzelstücke zehn Briefe von Friedrich Nietzsche, darunter ein unveröffentlichter Brief an den Dirigenten Felix Mottl über Peter Gasts Oper „Der Löwe von Venedig“ sowie ein Brief an Karl Hillebrand, mit dem Nietzsche dem verehrten Essayisten den ersten Teil des „Zarathustra“ übersandte. Zur Sammlung gehören außerdem zahlreiche Autographen und Fotografien aus dem engsten und weiteren Umkreis von Nietzsches Familie, Freunden, Lehrern und Schülern sowie zur Wirkungsgeschichte Nietzsches.
Dr. Ulrike Bischof berichtet über die Erwerbungen der Freundesgesellschaft.
Dr. Bastian Röther stellt einen wenige Tage nach Goethes Tod entstandenen Brief des sachsen-weimarischen Staatskanzlers Friedrich von Müller an einen unbekannten Empfänger vor, in dem Müller über die letzten Stunden des Dichters berichtet.
Dr. Gabriele Klunkert präsentiert eine Abschrift des Briefes von Goethe an den Kunstsammler Sulpiz Boisserée vom 18. Juli 1817 von Boisserées Hand über das Phänomen des Dämmerungssehens von Farben.
Dr. Yvonne Pietsch stellt das Gedicht „Wacht auf mit innern Sinnen“ aus der Feder des Romantikers Ludwig Achim von Arnim vor, dass jüngst als Schenkung ins Archiv gekommen ist.
Im Anschluss lassen wir das Jahr gemeinsam in der Cafeteria des Archivs ausklingen. Seien Sie herzlich willkommen!
Paul Scheerbart (1863 – 1915): Meine Welt ist nicht von Pappe
Der Dichter Paul Scheerbart ist einer der bekanntesten Dichter, von dem jeder weiß, dass niemand ihn kennt. Deswegen fühlen wir uns verpflichtet, die verborgenen Schätze seiner Dichtkunst an diesem Dezembertag öffentlich geheim zu halten.
Vortrag und Lesung mit Kristina Stella aus Anlass des 90. Geburtstages des Schriftstellers Siegfried Pitschmann (12.01.1930–29.08.2002).
DIE BIBLIOTHEK ZWISCHEN TURM UND TASTE
Vortrag von Prof. Dr. Lorenz Engell
Die Bibliothek ist das Haus des Wissens und des Sinns. Nicht ohne Grund residieren Bibliotheken gern in Türmen oder schmücken sich mit ihnen: Türme erzeugen Weitblick, Einsicht und Sichtbarkeit. Die Ordnungen des Wissens und des Sinns sind in Bibliotheken niedergelegt, sie sind im wörtlichen Sinn lesbar und bilden darin ein visuelles Regime aus. Weltenthobenheit und Distanz, Subjektivität und Abstraktion, aber auch Kontrolle kennzeichnen das visuelle Wissen.
Nun aber ist die Bibliothek unter Tage gezogen und ebenso unsichtbar wie sichtlos geworden. Zugleich hat sie sich digitalisiert. Der Zugang zum Wissen geschieht nun nicht mehr über den Sehsinn, sondern über den Tastsinn, nämlich als Berührung der Tastaturen und als Abtasten der Bildschirme (auch wenn es mit den Augen geschieht). Der Nahsinn hat den Distanzsinn abgelöst. Die Bibliothek ist nicht mehr der Speicher des Wissens, sondern sein Interface, seine Membran, seine Haut. Das hält die Möglichkeit bereit, auch das Buch als berührbares Ding mit Volumen und Gewicht neu zu begreifen und statt stets nur auf Texte nun auch auf Texturen zu achten und auf das, was Bücher tun. Nur in der Bibliothek können wir das im Buch nicht nur bedeutete, sondern verkörperte Wissen erfahren.
In der Reihe „Konstellationen. Neue Sichten der Bibliothek« spricht Prof. Dr. Lorenz Engell über das Thema »Die Bibliothek zwischen Turm und Taste«. Lorenz Engell ist seit 2008, gemeinsam mit Bernhard Siegert, Direktor des Internationalen Kollegs für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie (IKKM im ehem. Palais Dürckheim) an der Bauhaus-Universität Weimar. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Operative Ontologien, Medien-Anthropologie sowie Film und Fernsehen als philosophische Apparaturen, mediale Historiographien und Zeichensysteme.
Ulrike Müller spricht in Jena zum Aufbruch der Bauhausfrauen in die Moderne
„Vor uns lag ein riesiges Experimentierfeld“ (Gunta Stölzl). Die Bauhausfrauen und ihr Aufbruch in die Moderne, Lesung und Gespräch mit Ulrike Müller, Kulturwissenschaftlerin und Autorin, Weimar.
Dr. Ulrike Müller gibt anhand ihres vollkommen neu überarbeiteten Buches „Bauhaus-Frauen“ zunächst Einblicke in die Situation der Frauen am Bauhaus sowie deren Bedeutung für die Moderne und wirft einen kritischen Blick auf den Umgang mit den Frauen an der Schule. Anschließend stellt sie, lesend und erzählend, ausgewählte Künstlerinnen aus den Bereichen Metalldesign, Innenarchitektur und Fotografie vor. Dabei folgt sie den Lebens- und Arbeitsbiografien von den Anfängen am Weimarer Bauhaus bis in die Zeit des Nationalsozialismus, der für viele Frauen Exil, für andere komplettes Verstummen und für einige auch ihren gewaltsamen Tod bedeutete.
Ingo Schulze und Tom Schulz im Gespräch über Johannes Bobrowski
Die Schriftsteller Ingo Schulze und Tom Schulz sprechen an diesem Abend über den Menschen Bobrowski, ihre Leseeindrücke und den Einfluss seiner Texte auf ihre eigene Arbeit.
Ingo Schulze schrieb in der „Zeit“ über Bobrowski: „Durch diesen Autor habe ich zum ersten Mal erfahren, wie rein Literatur sein kann – im Sinne von reiner Malerei: ganz aus der Farbe gearbeitet, ohne Zeichnung. […] Ich entferne mich nie zu weit von Bobrowskis Büchern. Seit ich sie zum ersten Mal gelesen habe, finde ich in ihnen Rückhalt, ob früher zwischen Frühsport und Appell oder heute im Hotelzimmer.“
Tom Schulz schrieb in der „NZZ“: „Von Bobrowski bleibt das Bildnis eines einzigartigen Mannes, und es bleibt seine Hinterlassenschaft. Das strahlende Fleisch der Sprache, ihre Musik. Die Geschichten, die er erzählt hat: Vom Dorfrand der Welt, in dem die Völker einträchtig miteinander leben könnten.“
Frank Döbert spricht über eine dunkle Seite der Bauhaus-Architektur. Das Prinzip einfacher Zweckmäßigkeit haben sich leider auch die Nationalsozialisten bei der Errichtung der Konzentrationslager zu Nutze gemacht. Der Referent spricht über die Zusammenarbeit von Bauhaus-Absolventen mit der SS. Im Vortrag »Von Weimar nach Auschwitz – die dunkle Seite des Bauhauses« wird diese wenig thematisierte Dimension exemplarisch anhand des Wirkens von Franz Ehrlich und Fritz Ertl nachgezeichnet.
Der Vortrag wird ohne Ausstellungsbesuch angeboten.
Das Wyssozki-Spektakel: Noch ist nicht aller Tage Abend
Das ca. 2‑stundige musikalische Kleinkunstspektakel ein extravagantes, unterhaltsames und emotionales Programm mit Liedern, Texten, Gedichten und kleinen Spielszenen aus dem Leben Wladimir Wyssozkis.
Gleichzeitig ist es eine theatralisch angelegte Hommage an den wohl legendärsten sowjet-russischen Liedermacher und Schauspieler charmant und brillant wird Gerd Krambehr am Akkordeon von Verena Fränzel begleitet, die auch als Marina Vlady, Wyssozkis große Liebe, agiert.
Die Nachdichtungen sind spannend und zeitnah, sie belegen anschaulich Krambehr‘s „russische Seele“ und seine Verbundenheit zum verstorbenen W. Wyssozki.
Zur Begrüßung gibt es einen Vodka für jeden Gast, der Im Eintrittspreis enthalten ist. Zudem werden originale russisch, kulinarische Spezialitäten vom „Restaurant Russischer Hof“ zum Kauf angeboten. Wie etwa:
Eierkuchen mit verschiedenen Füllungen
Verschieden Häppchen
Teigtaschen
Russisches Bier
Kwass
Wodka
Krimsekt
WLADIMIR WYSSOZKI, geboren am 25.01.1938 in Moskau, • bedeutendster Liedermacher des 20. Jahrhunderts in der ehemaligen Sowjetunion, • Schauspieler am avantgardistischen Theater an der TAGANKA unter Juri Ljubimow, • legendär geworden mit systemkritischen Songs gegen Sowjetbürokratie, Personenkult, Bonzen- und Spießbürgertum • Er war eine umstrittene Figur, von der Obrigkeit teils geduldet, teils boykottiert, aber vom Volk grenzenlos geliebt. • Seine ca. 1000 Lieder wurden über Tonbandmitschnitte im gesamten Land verbreitet. • 1970 heiratete er die französische Schauspielerin Marina Vlady und starb am 25.07.1980 während der Olympischen Sommerspiele in Moskau.
Das im Oktober letzten Jahres neu gegründete Altenburger Buchquartett trifft am Dienstag, dem 28. Januar 2020, zu seinem zweiten Bücherabend zusammen. Gastgeber ist die Stadt Lucka, die in diesem Jahr das 100-jährige Jubiläum ihrer Stadtbibliothek feiert. Einen treffenderen Anlass könnte es für die vier Vielleser aus dem Altenburger Land kaum geben, die ihre Leidenschaft öffentlich machen und gemeinsam über aktuelle Neuerscheinungen sprechen wollen, hin und wieder aber auch einen Klassiker im Gepäck haben.
Das Buchquartett setzt sich aus einem festen Trio zusammen: Dr. Kristin Jahn, der Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land; Birgit Seiler, Leiterin des Fachdienstes Natur- und Umweltschutz beim Landratsamt Altenburger Land und Dr. Roland Krischke, dem Direktor des Lindenau-Museums Altenburg. Komplettiert wird das Quartett jeweils von einem Überraschungsgast, dessen Identität erst am Abend des Buchquartetts gelüftet wird.
Auf der Bücherliste, die am 28. Januar besprochen wird, stehen die folgenden Werke:
Im Anschluss an die Buchvorstellungen kann das Publikum seine eigenen Lese-Erfahrungen in die Diskussion einbringen. Man muss aber keines der Bücher bereits gelesen haben, um einen anregenden Abend zu erleben. Vor allem soll es darum gehen, die Lust und Freude am Lesen zu teilen und zu verbreiten. Die vier zu besprechenden Bücher werden künftig auch im Bestand der Stadtbibliothek Lucka zu finden sein und können ab dem 29. Januar ausgeliehen werden.
Alle Literaturfreunde sind herzlich eingeladen zum einfach nur Zuhören oder auch zum Mitdiskutieren. Der Eintritt ist frei.
Der Abend wird organisiert von der Goethe Gesellschaft Altenburg e. V. und der Stadt Lucka.
Weitere Informationen und Termine für die nächsten beiden Bücherabende im Altenburger Land im Juni und im September 2020 unter www.altenburg-goethe.de.
Das Buchquartett
Dr. Kristin Jahn, geboren 1976, hat evangelische Theologie und Germanistik in Jena studiert. Sie war von 2007 an als Pfarrerin in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland tätig. Nach Stationen in Meiningen und Wittenberg ist sie seit 2017 Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land.
Birgit Seiler, geboren 1964, hat Agrarwissenschaften und Verwaltungsrecht in Leipzig und Weimar studiert. Seit 2014 ist sie Leiterin des Fachdienstes Natur- und Umweltschutz beim Landratsamt Altenburger Land.
Dr. Roland Krischke, geboren 1967, hat Romanistik, Slawistik, Philosophie und Germanistik in Heidelberg, Münster, Wien und Frankfurt am Main studiert. Nach Museumstätigkeiten in Heidelberg, Mainz und Gotha ist er seit 2016 Direktor des Lindenau-Museums Altenburg.
Zu jedem Altenburger Buchquartett lädt das Lesertrio einen Überraschungsgast ein, der ebenfalls ein Buch vorstellen wird. Die Identität des Gastes wird erst am Abend selbst gelüftet.
Kerzenlichtführung: Alltagsleben im 18. Jahrhundert
Die Sonderführung mit Dr. Daniela Danz, der Leiterin des Hauses, lässt die Museumsräume wieder lebendig werden: Womit vertrieb man sich im Beulwitzschen Salon an langen dunklen Winterabenden die Zeit, was waren die Freuden des Sommers, was hing im Kleiderschrank und was gab es in der Küche – und wo war eigentlich das Badezimmer? Manchmal trägt ein Gang über die Hintertreppe auch dazu bei, einen Blick zu erhaschen, der für das Verständnis der Literatur des ausgehenden 18. Jahrhunderts einigen Aufschluss bringt.
Die Gunst des Augenblicks – Lyrik der Gegenwart
Lesung und Gespräch mit Arne Rautenberg (Kiel)
Moderation: Dirk von Petersdorff (FSU Jena)
Eine gemeinsame Veranstaltung von Literarischer Gesellschaft Thüringen und Schiller Gartenhaus Jena.
Annäherungen an Litauen. Texte von Johannes Bobrowski und anderen Dichtern. Mit Martin Stiebert und Oliver Räumelt
Litauen war für den Dichter Johannes Bobrowski ein ganz wichtiges Land im europäischen Osten. Es begleitete ihn ein Leben lang: von den litauischen Bauern im Memelland seiner Kindheit bis zum Roman „Litauische Claviere“, den er kurz vor seinem Tod abschloss. Martin Stiebert wird Lyrik und Prosa Bobrowskis vortragen, die vom litauischen Motiv geprägt sind. Hinzu kommt Poesie anderer Dichter dieses Landes: von Kristijonas Donelaitis, Adam Mickiewicz und Czesław Miłosz.
„Wenn man Glück hat, trifft man ihn in der Bibliothek, auf der Straße oder im Café Central, wenn man größeres Glück hat, kann man ihm lauschen, was immer bedeutet, leichten Fußes einen Spaziergang durch die Literaturgeschichte anzutreten, mit kleinen Ausflügen in die Philologie, Theologie, ins funkelnde Denken des Martin Stiebert, das so wunderbar weitverzweigte Girlanden windet.“ (Kulturjournal)
Ein Programm von Martin Stiebert. Mit Musik von Oliver Räumelt.
»Das Verhältnis von Literatur und digitalem Spiel« – Vortrag von Dr. Kai Matuszkiewicz (Universität Kassel).
»Bauhaus-Frauen« – Vortrag von Dr. Ulrike Müller.
Bauhaus-Frauen
Vortrag von Dr. Ulrike Müller
In einer Lesung mit anschließendem Gespräch führt die Weimarer Kulturwissenschaftlerin Dr. Ulrike Müller in die weiblichen Welten des Bauhauses ein.
Welchen Anteil hatten die Frauen an den Leistungen des Bauhauses? Wer hat die Namen von Friedl Dicker, Lou Scheper oder Ré Soupault schon gehört? Welche Werke schufen Gunta Stölzl, Anni Albers oder Alma Buscher? Bis heute fehlt ein vollständiger Überblick über die einzelnen Arbeiten und Innovationen, die in der kreativen Atmosphäre Weimars oder auch Dessaus von Künstlerinnen hervorgebracht wurden.
Goethes Nachbarn auf dem Gottesacker – Vortrag mit Bildern von Karl Koch
Um der Zeit der Klassik und Nachklassik in Weimar nachzuspüren gibt es nicht nur Museen, Denkmale, Archive und Bibliotheken. Ein besonderer Ort für die Spurensuche stellt der Historische Friedhof in Weimar dar. Er gehört zu den meistbesuchten Friedhöfen Deutschlands. Grund dafür ist nicht nur die berühmte „Fürstengruft“ als Grabstätte von Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller, sondern ebenso „das ganze Ballett, das um ihn tanzte“, wie der Schriftsteller Horst Krüger die Totenversammlung um den Weimarer Dichterfürsten liebevoll-spöttisch genannt hat.
Eine Auswahl von mal mehr und mal weniger bekannten Ruhestätten auf dem Historischen Friedhof in Weimar präsentiert Gastreferent Karl Koch in seinem an Geschichte und Geschichten reichen Vortrag mit Bildern an diesem Abend in der Goethe Gesellschaft Altenburg.
Sein „Spaziergang über den Historischen Friedhof in Weimar“ führt unter anderem zur nach wie vor geheimnisvollen Goethe-Vertrauten Charlotte von Stein, zu Goethes Mitarbeiter und Gesellschafter Friedrich Wilhelm Riemer, seinem Vertrauten Johann Peter Eckermann oder seinem Kunstberater Johann Heinrich Meyer. Aber auch eher im Schatten stehende Persönlichkeiten werden beleuchtet wie Sophie von Schardt, deren politische Klugheit in jener aufgeheizten napoleonischen Zeit zukunftsweisend voraus warnte: „Denn die Intoleranz der aufgeregten Gemüter, bey manchen mit Unverstand verbunden, verdirbt die gesellschaftlichen Verhältnisse, mehr als je …“
Nicht vergessen werden auch jene jüngeren Gräber, die sich in den letzten Jahrzehnten auf dem Historischen Friedhof eingefunden haben. Beispielsweise das der Schriftstellerin Jutta Hecker, die das Bild des klassischen Weimar mit ihren biographischen Romanen maßgeblich mitgeprägt hat. Nicht zuletzt wird auch die Grabstätte des langjährigen Präsidenten der Internationalen Goethe-Gesellschaft in Weimar, Karl-Heinz Hahn, besucht.
Karl Koch ist der Vorsitzende des bundesweit tätigen Vereins Literaturlandschaften e. V. Aus seiner großen Verehrung für Goethe und die UNESCO-Welterbe-Stadt an der Ilm entstanden bereits mehrere Veröffentlichungen, zuletzt „Wie im Morgenglanze – Weimarer Morgenspaziergänge“ (2009).
Karl Koch, geboren in Nordhorn, wurde bereits als Student der Wirtschaftswissenschaften und der Ev. Theologie 1973 Mitglied der Goethe-Gesellschaft in Weimar. Nach journalistischer Tätigkeit (u. a. als freier Mitarbeiter der Wochenzeitung DIE ZEIT) und dem Erwerb der Lehrbefähigung für das Fach Deutsch trat er in den Höheren Schuldienst des Landes Niedersachsen ein und machte so als Studienrat und später als Studiendirektor mit landesweiter Aufgabe u. a. hunderte von Schülerinnen und Schülern mit dem klassischen Weimarer Erbe vertraut. Aus seinen regelmäßigen Besuchen der UNESCO-Welterbe-Stadt an der Ilm entstanden Veröffentlichungen wie Ach Weimar, geliebtes Weimar – Literarische, musikalische und theologische Spaziergänge durch die Klassikerstadt (2006) und Wie im Morgenglanze – Weimarer Morgenspaziergänge (2009). Karl Koch gehört zu den Gründungs- und Vorstandsmitgliedern des bundesweit tätigen Vereins Literaturlandschaften e. V., der sich seit 1992 um Erfassung, Pflege und Erhalt von Literaturstätten und ‑landschaften in Deutschland bemüht (Jahrestagung 2019 in Altenburg, siehe www.literaturlandschaften-verein.de).
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