Im Literaturmuseum im Baumbachhaus kann man nicht nur Bekanntschaft mit dem einstigen Hausherren Rudolf Baumbach machen, sondern auch mit weiteren Schriftstellern, die im 18. und 19. Jahrhundert im Meininger Land lebten und wirkten. Das Kernstück der Ausstellung bilden die überkommene Privatbibliothek und das Wohnzimmer Baumbachs. Hier finden sich neben persönlichen Gegenständen des Dichters auch bibliophile Kostbarkeiten aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Zu diesen gehört zum Beispiel eine fünfbändige Hans-Sachs-Ausgabe, gedruckt zwischen 1560 und 1579 in Nürnberg. Räume mit Alt-Meininger Stadtansichten, Mobiliar und Porträts vom Klassizismus bis zur Gründerzeit vermitteln bürgerliches Wohnmilieu, wie es sicher nicht nur für Meiningen typisch war.
Ein Zimmer im Stil des Biedermeier ist dem Meininger Märchen- und Sagensammler Ludwig Bechstein, einem Zeitgenossen der Brüder Grimm, gewidmet. Als herzoglicher Archivar und Bibliothekar gehörte Bechstein zur bürgerlichen Elite Meiningens im 19. Jahrhundert. Auch Jean Paul hat in Meiningen Literaturgeschichte geschrieben. Hier arbeitete er u. a. an seinem großen Erziehungsroman »Titan«. Neben diesen beiden bedeutenden Schriftstellern erfährt der Besucher auch von den Romanautoren Carl Gottlob Cramer (1758 – 1817) und Ernst Wagner (1769 – 1812), dem Alpinschriftsteller Ernst Adolf Schaubach (1800 – 1850) sowie von Friedrich Mosengeil (1773 – 1839) und Ludwig Köhler (1819 – 1862).
Ein kleiner Raum ist Friedrich Schiller und seiner Schwester Christophine Reinwald vorbehalten. Erstmals weilte der spätere Klassiker 1782/83 als Asylant im Meininger Land. Durch die Heirat seiner Schwester mit dem Meininger Hofbibliothekar Reinwald reichten ab 1786 auch die familiären Beziehungen Schillers nach Meiningen. Sie zogen Besuche des Dichters in der Stadt 1787 und 1794 nach sich. Christophine Reinwald wurde nach dem Tod ihres berühmten Bruders 1805 als Zeitzeugin und Vertraute von Schiller bis an ihr eigenes Lebensende 1847 zur Ikone der Schillerverehrung in ganz Deutschland – noch heute sind mehrere Stationen ihres Lebens im Meininger Stadtbild vorfindbar. Der Schillerraum im Baumbachhaus findet eine Ergänzung durch die Präsentation »Asyl für Schiller« im Museum im Schloss Elisabethenburg.
Öffnungszeiten
April bis September, Dienstag – Freitag: 10 – 13 Uhr und 14 – 18 Uhr,
Oktober bis März, Dienstag – Freitag: 11– 13 Uhr und 14 – 17 Uhr
Kontakt: 03693 502848
Bitte beachten Sie, dass die Meininger Museen jährlich am 24. und am 31. Dezember nicht geöffnet haben.
Die Klassik Stiftung Weimar präsentiert Goethe als Zeugen der um 1800 einsetzenden Moderne und zeigt sein faszinierendes Leben und Werk in zeitgenössischen Kontexten.
In der Ausstellung wird in elf Räumen die Vielschichtigkeit Goethes weit über sein literarisches Schaffen hinaus verdeutlicht – von seiner politischen Funktion als Staatsmann über seine zeichnerische Tätigkeit bis hin zu seinen botanischen Studien.
Dabei schöpft die Ausstellung aus einem einzigartigen Fundus wertvoller Originale – kunst- und naturwissenschaftliche Objekte aus Goethes Sammlungen, Briefe und Tagebücher, Alltagsgegenstände und persönliche Erinnerungsstücke – und ergänzt somit den atmosphärischen Eindruck des Wohnhauses auf singuläre Weise.
Über die Leitbegriffe Genie – Gewalt – Welt – Liebe – Kunst – Natur – Erinnerung gestattet die Ausstellung einen Zugang zu den sozio-kulturellen Diskursen um 1800 und bietet gleichzeitig einen Brückenschlag zu Themen der heutigen Zeit. Verbindendes Element der Räume ist die »Faust-Galerie«. Hier kann der Besucher Stichworte aus Goethes Drama wählen, die auf die Flächen einer Installation projiziert werden.
Mit vielgestaltigen Vermittlungsangeboten werden Goethe-Kenner gleichermaßen angesprochen, wie diejenigen, die sich erstmals mit dem Kosmos Goethe befassen wollen. Der neue Medienguide begleitet den Besucher durch das gesamte Goethe-Nationalmuseum. In der Ausstellung Lebensfluten – Tatensturm bietet er die Möglichkeit zur Vertiefung in Goethes Biographie, sein literarisches Schaffen und seine Erkenntniswege. Im Lese- und Hörkabinett wird der Besucher eingeladen, in einer Goethe-Bibliothek zu lesen, Originaltexten zu lauschen oder ganz spielerisch mit Literatur umzugehen. Der Einführungsfilm zeigt in lebendiger Form die wichtigen Ereignisse aus Goethes Leben und Schaffen und veranschaulicht seine vielfältigen Beziehungen.
»Die Bauhausbücher« – Ein europäisches Publikationsprojekt des Bauhauses 1924–1930
Die Ausstellung basiert auf der durch die Universitätsbibliothek in den vergangenen Jahren so gut wie vollständig zusammengetragenen Kollektion der Bauhausbücher, ergänzt um Exemplare aus der Herzogin Anna Amalia Bibliothek der Klassik Stiftung Weimar.
Ausstellungseröffnung: Mi, 10. April 2019 um 15 Uhr
Darüber hinaus werden die Reprints der Bauhausbücher in die Ausstellung integriert und für Besucherinnen und Besucher benutzbar gemacht, um die Publikations- und Wirkungsgeschichte dieser herausragenden Publikationsreihe über den Zeitraum von 100 Jahren zu verdeutlichen. Begleitet werden diese Exponate von Reproduktionen der umfangreichen Werbedrucksachen, die ebenfalls von Moholy-Nagy 1924–29 gestaltet wurden. Die Ausstellung verweist zugleich auf die in wesentlichen Teilen erhaltene Bibliothek des Staatlichen Bauhauses in Weimar, die bis heute von der Universitätsbibliothek bewahrt und öffentlich zugänglich gemacht wird.
Die für die Geschichte des Weimarer Bauhauses in besonderem Maß bedeutenden Bauhausbücher »Ein Versuchshaus des Bauhauses in Weimar« (Bauhausbücher 3) und »Neue Arbeiten der Bauhauswerkstätten« (Bauhausbücher 5, beide 1925) werden durch die dort publizierten Fotos ergänzt, die sich in den Foto-Alben des Bauhauses, den sog. »Bauhaus-Alben«, im Archiv der Moderne der Bauhaus- Universität Weimar erhalten haben. Die davon gefertigten großformatigen Prints ermögliche einen Einblick in das aufstrebende Medium Fotografie mit professioneller Architektur und Objektfotografie von der Staatlichen Bildstelle Berlin bis zur Bauhäuslerin Lucia Moholy. Die Ausstellung wird damit zum Bindeglied für die wichtigsten Aktivitäten zum 100. Bauhaus- Jubiläum in Weimar. Sie schlägt eine Brücke zum neuen Bauhaus-Museum mit den dort ausgestellten Werkstattarbeiten, die 1925 von Gropius an die Staatlichen Kunstsammlungen zu Weimar übergeben wurden, ebenso wie zum Haus Am Horn mit seiner neuen musealen Nutzung. Schließlich stellt sie einen aktuellen Kontext zum Internationalen Bauhaus-Kolloquium und zu den Bauhaus-Gebäuden (UNESCO-Weltkulturerbe) der Bauhaus-Universität Weimar her. Die Ausstellung wird als Wanderausstellung konzipiert und steht ab Spätsommer 2019 interessierten Partnern der Bauhaus-Universität Weimar zur Verfügung (z.B. Universitätsbibliothek der Universität Trier).
In Kooperation mit dem Freundeskreis der Bauhaus-Universität Weimar e. V. , dem Archiv der Moderne an der Bauhaus-Universität Weimar und der Herzogin Anna Amalia Bibliothek / Klassik Stiftung Weimar
Die Ausstellung »Die Bauhausbücher« wird durch die Thüringer Staatskanzlei und den Freundeskreis der Bauhaus-Universität Weimar e.V. gefördert.
1819 erschien erstmals Goethes ›West-östlicher Divan‹ – und machte Epoche. Das weitaus größte Gedichtensemble in Goethes Gesamtwerk wirkt bis heute, indem es den kulturenübergreifenden Dialog poetisch verwirklicht.
Die Ausstellung macht den Besuchern erfahrbar, wie die Divan-Gedichte – die »poetischen Perlen« – entstanden sind, wie Goethe sie aus dem »ungeheuren Stoff« des Orients formte und darin sein »eignes Poetisches verwebte« – ein westliches.
An 14 Gedicht-Beispielen wird gezeigt, wie er für die Literatur und Kultur Persiens und Arabiens entflammte, mit dem persischen Dichter Hafis in poetischen Wettstreit trat und intensive Orient-Studien betrieb. Materialien aus dem Nachlass genauso wie Goethes Liebe zur mit-dichtenden Marianne von Willemer bieten uns die Möglichkeit, die überaus spannende Entstehung der Gedichte nachzuvollziehen.
Einander spiegelnd entwerfen die Gedichte des ›West-östlichen Divans‹ ein ost-westliches, west-östliches Oszillieren, das Sprachen, Literaturen, Kulturen miteinander in Dialog bringt. Darin ist der ›West-östliche Divan‹ aktueller denn je – gerade heute.
Öffnungszeiten
Mo Di Mi Do Fr 08:30 – 18:00 Uhr
Sa So + Feiertage 11:00 – 16:00 Uhr
Erfurter Salon der Kunst »Über das Vermessen der Erinnerungen«
Zeichnungen & Druckgraphik von Rolf Escher
Trotz minutiöser Detailschilderungen geht der Realismus Rolf Eschers weit über das bloß Sichtbare hinaus. Seine Darstellungen stiller Räume und abgelegter Objekte haben eine ganz eigene Stimmung, die sich jedem Betrachter sofort einprägt. Escher gehört zu den wichtigsten
deutschen Grafikern und Zeichnern. Zu seinem Werk gehören auch Grafikserien für bibliophil gestaltete Bücher.
Ausstellungsdauer:
22. März bis 13. April 2019
Öffnungszeiten:
Mo-Fr 12–17 Uhr | Sa 10–15 Uhr | So geschlossen
Veranstaltungshinweis:
Vernissage am Donnerstag, 16. Mai, 19 Uhr
Panische Freuden – Panische Schrecken. Zu Friedrich Nietzsches 175. Geburtstag.
Dionysische Bilder für Alle und Keinen
von Pablo Picasso, Wolf Bertram Becker, Uwe Bremer, Harald Rainer Gratz, HAP Grieshaber, Günther Schöllkopf, Ulrike Theusner, Peter Zaumseil u.a.
Ausstellungsdauer: 6. April bis 26. August 2019
Öffnungszeiten: Mo-Fr, 8–16 Uhr – und gern auf Anfrage.
Jean-Louis Giovannoni, 1950 in Paris geboren, ist Schriftsteller und Dichter. Er arbeitete im Krankenhaus als Sozialarbeiter, hauptsächlich im Bereich der Psychiatrie, und gleichzeitig als Schriftsteller. Er leitete von 1977 bis 1981 zusammen mit Rapahële George die Zeitschrift Cahiers du double, war Mitglied der Redaktion der Zeitschrift Nouveau recueil und in den Jahren 2011 und 2012 Vorsitzender des Maison des écrivains. Er lebt und arbeitet in Paris.
Die erste wichtige Arbeit, die er veröffentlichte, war »Garder le mort« (»Den Toten aufbewahren«, 1975). Trotz seines etwas morbiden Themas ist dieser markante Text zu einem Klassiker der zeitgenössischen Dichtung geworden, der immer wieder zitiert wird. Dieses Buch wurde von Christoph Schmitz-Scholemann unter Mitarbeit von Edoardo Costadura ins Deutsche übersetzt. Christoph Schmitz-Scholemann und Edoardo Costadura werden beim »Salon français« mit Jean-Louis Giovannoni zugegen sein.
Im Jahr 1984 veröffentlichte Giovannoni »Ce lieu que les pierres regardent«, ein hoch poetisches Buch über die Abwesenheit, das ihm eine Stimme in der zeitgenössischen französischen Poesie gibt. Dieses Buch wurde 1989 von Jutta Legueil ins Deutsche übersetzt (»Ein Ort im Blick der Steine«, Verlag von Jutta Legueil 1989).
Ein Gedicht von Giovannoni mit dem Titel »Unter der Schwelle« wurde 2017 von Beate Thiel in der Zeitschrift Die Horen übersetzt.
Jean-Louis Giovannoni wird über Poesie sprechen und Auszüge aus seinen Büchern lesen, darunter auch ins Deutsche übersetzte Texte.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Verein Erfurter Herbstlese und der Universität Jena
„zeilen ohne ende bis zum horizont …“ -
Lesung und Gespräch zum 85. Geburtstag des Dichters Wulf Kirsten in der Stadtbücherei Weimar
Am 21. Juni 2019 wird der Dichter, Prosaschriftsteller und Herausgeber Wulf Kirsten 85 Jahre alt. Kirsten, der seit über 50 Jahren in Weimar lebt und arbeitet, hat sich wie kaum ein anderer für die Vermittlung und Förderung zeitgenössischer Lyrik in Thüringen eingesetzt. Nicht zuletzt gehört dazu die Arbeit mit Dichterinnen und Dichtern, die inzwischen zu den wichtigsten lyrischen Stimmen des Freistaats gehören.
Am Freitag, dem 28. Juni 2019 (19:30 Uhr, Stadtbücherei Weimar, Steubenstraße 1) ehren die Kulturdirektion der Stadt Weimar, die Literarische Gesellschaft Thüringen und der Thüringer Literaturrat den Dichter, der »die eigensinnigsten Gedichte der Weltliteratur schreibt« (Martin Walser).
Bärbel Klässner, Johanna Lüdde, Regina Jarisch, Wolfgang Haak, Jan Volker Röhnert und Christian Rosenau lesen Gedichte für Wulf Kirsten. Michael Knoche, der den Abend moderiert, spricht mit ihnen über ihr Schreiben und ihre Beziehung zu Kirsten als Dichter und Förderer zeitgenössischer Lyrik.
Wulf Kirsten stellt zudem seinen neuen Gedichtband »erdanziehung« vor, der soeben im S. Fischer Verlag erschienen ist.
Veranstalter: Kulturdirektion der Stadt Weimar, Literarische Gesellschaft Thüringen, Thüringer Literaturrat in Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei Weimar.
»Liebe, Hass und Weltenbrand« – Hendrik Neukirchner liest in Ilmenau
Am Freitag, den 28. Juni 2019, wird es ab 22.00 Uhr im Ilmenauer Szene-Club Baracke 5 ein Wiedersehen mit dem Suhler Autor Hendrik Neukirchner geben. Neukirchner, der bereits mehrfach in Ilmenau gelesen hat, stellt sein neues multimediales Programm „Liebe, Hass und Weltenbrand“ vor. Er wird dabei von seinen langjährigen künstlerischen Partnern Thomas Schlauraff an der E‑Gitarre und Alexander Keiner an Schlagwerk und Videomixer begleitet. Bereits um 21.00 tritt im literarischen Vorprogramm das Duo KLANGGEDANKEN mit dem Programm „Sommerkinder auf dem Weg ins Wir“ auf.
In der multimedialen Lesung „Liebe, Hass und Weltenbrand“ führen Hendrik Neukirchner, der alle Texte beisteuert, die Meininger Thomas Schlauraff an der Gitarre und Alexander Keiner am Schlagwerk sowie an den Videoprojektionen die Zuhörer und Zuschauer durch einen zwischenmenschlichen Dschungel der Gefühlswelten. Bewusst verläuft sich das Programm in einem emotionalen Irrgarten aus Liebe, Sex, Sucht, Perversion, Gewalt, Hass und Abhängigkeit. Melancholie und Enttäuschungen schwingen konträr zu Lebensfreude und Hoffnung und versetzen den Zuhörer unmittelbar in einen Spinning Coaster der Gefühle. Aus individuellen Dramen erwachsen Katastrophen zwischen Mann und Frau, die sich konfliktartig steigern und eine Welt in Brand setzen, die gleichsam globalisiert wie einsam ist, nach Vollendung durch Wachstum strebt und dabei das vergisst und negiert, was das Leben lebenswert macht – die Liebe. Im Vorprogramm kann das Publikum als Premiere das Projekt „Klanggedanken“ von Je+Scha und Frau Lehmann aus Leipzig erleben. Die beiden jungen Frauen bereichern die lange Nacht der verstörenden Buchstabengebilde mit ausgefeilter Lyrik und den Geist mitnehmenden Songs.
Die Villenkultur Deutschlands ist direkt verknüpft mit der Gründerzeit, jener Zeit, in der die kreativen Geister endlich unabhängig von Stand und Herkunft ihr Können und ihre Ideen entfalten konnten. In Rudolstadt entstanden in den Jahren von 1830 bis 1912 rund 180 prächtige Villen in zum Teil parkähnlichen Gärten. Zunächst waren die Bauherren dem fürstlichen Hof nahestehende Adelige, dann zunehmend Fabrikanten, Gewerbetreibende und sogar Kaufleute aus Übersee, die hier ihre Wohnstatt in Deutschland hatten.
Die Persönlichkeiten sind allemal spannend und ihre Lebenswege immer wieder von den Zeitläuften gebrochen. Geschichten, die anrühren und aus denen wir heute wieder lernen können.
Die Spaziergänge führen unter verschiedenen Schwerpunkten durch die reiche Geschichte dieser Zeiten, unserer Stadt und der Menschen.
Weimar feiert zum 17. Mal junge Literatur – 2019 wird unter dem Motto »Macht der Worte« zum Lauschen, Mitmachen und Verweilen ins Lichthaus Kino eingeladen.
Gespannt sein darf man am 30. Juni 2019 auf insgesamt vier unterschiedliche literarische Perspektiven, vier lokale Musikacts und ein interaktives Rahmenprogramm. Das Thema »Macht der Worte« ist nicht zufällig gewählt. Anlässlich des Jubiläumsjahres der ersten deutschen Demokratie widmet sich das Festival gemeinsam mit den geladenen Autor*innen und Gästen dem Spannungsfeld zwischen Literatur und Demokratie.
In diesem Jahr mit dabei sind u.a. Julia Fritzsche (»Tiefrot und radikal bunt: Für eine neue linke Erzählung«), das Kanakistan Kollektiv & Özlem Özgül Dündar (»Haymatlos«), Lea Sauer (Land in Sicht e.V., Projekt »Face to face: Menschenrechte im digitalen Zeitalter«) und Janina Findeisen (»Mein Zimmer im Haus des Krieges«). Eine jeweilige Lesung mit anschließendem Autorengespräch – moderiert von Poetry Slammer und Lesebühnenautor Flemming Witt – geben Einblick in das aktuelle Schaffen und persönliche Erfahrungen in Bezug auf Literatur und Demokratie der Literat*innen.
Für akustische Highlights sorgen der Euphonics-Jazzchor, Max Mustermann, DJane Twinneedle und RammTammTilda. Außerdem werden verschiedene Informations- und Vernetzungsmöglichkeiten rund um das Thema und eine kulinarische Vielfalt für das leibliche Wohl geboten.
Alle Literaturliebhaber*innen sind herzlich dazu eingeladen, bei sommerlichen Temperaturen Sprache zu feiern, ins Gespräch zu kommen und zu verweilen. Der Eintritt ist erstmalig frei!
Mehr Infos unter www.juli-im-juni.de und auf unserer Facebook- und Instagram-Seite (@juli.im.juni).
Können philosophische Schriften für uns, in unserem Alltag heute fruchtbar sein? Haben solche Texte etwas mit mir zu tun? Die Lektüre kleiner Texte großer Philosophen soll zu einem gemeinsamen Gedankenaustausch anregen.
Die philosophische Praktikerin Dietlinde Schmalfuß-Plicht leitet diese Zusammenkünfte und bei ihr können sich alle Interessenten bis eine Woche vor dem Termin anmelden: info@philosophie-milan.de.
Die Stormtage finden wie gewohnt am ersten Juli-Wochenende statt, vom 5.7. – 7.7.2019.
Ein ausführliches Programm wird noch verschickt. Sie dürfen sich aber bereits freuen auf interessante Vorträge von Prof. Dr. Dr. h.c. Irmgard Roebling, Prof. Dr. Christian Begemann, Dr. Klara Schubenz, Dr. Christian Neumann und Dr. Valérie Leyh.
Ebenso werden die 22. Storm-Blätter 2019 vorgestellt und eine Ausstellung der Wiener Illustratorin Julie Völk eröffnet, die u. a. im Insel-Verlag Storms Doppelgänger illustriert hat.
Thomas Ziegler: Künstlerische Arbeiten eines Rebellen und Romantikers
Der Künstler Thomas Ziegler setzt Friedrich Nietzsches philosophisches Leben ins Werk und gestaltet mit Text und Bild den Schelmenroman »Die F.N.-Schlaufe«. Das Werk ist eine tollkühn rasende Bild-Text-Achterbahn, die das historisch verbürgte Personenarsenal – etwa Richard Wagner und Lou von Salomé, Jacob Burckhardt und Elisabeth Förster-Nietzsche – mit Figuren aus Märchen und Mythologie, aus Politik und Religion, aus Film und Comic anreichert – sowie mit Tieren, immer wieder mit Tieren. Die F. N.-Schlaufe ist zugleich komisch und ernst. Kunst wird hier zur fröhlichen Wissenschaft, denn sie darf alles, was die akademische Wissenschaft nicht darf. Indem sie verfremdet, indem sie alle Register des Grotesken und des Burlesken zieht und gegen das weihevolle Pathos selbsternannter Nietzsche-Jünger ausspielt, kann sie die so peinlich auf ihre feierliche Würde achtende Wissenschaft zurückführen – zurückführen zur Philosophie, die stets mit sich selbst im Unreinen ist, zurückführen zu Nietzsche.
»Kunst ist nicht / artig«, beginnt ein Sechszeiler aus Zieglers Feder. Zieglers Kunst ist eine Meisterin der Kombinatorik, sie ist frech und erfrischend respektlos. Und so wird sie genau das, was sie laut Nietzsche sein sollte: »Die Kunst ist das grosse Stimulans zum Leben«. Hier wird die Nähe zur Frühromantik offenbar und soll mit den Werken Zieglers ihre Präsenz entfalten.
Ausstellungsdauer: 14.07.2019 bis 20.10.2019
Öffnungszeiten: Di-So 10 bis 17 Uhr | Mo geschlossen
Lesekonzert mit Christian Rosenau und Falk Zenker (Gitarre)
sowie Romina Nikolić und Giordano Bruno do Nascimento (Klavier).
Eine Veranstaltung des via nova e.V. in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Thüringen. Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
»Adele Schopenhauer – ›Weil ich so individuell bin‹«
Adele Schopenhauer (1797–1849) wird oft bloß als Schwester des Philosophen Arthur oder Tochter der Salonière Johanna wahrgenommen. Nur wenige kennen ihr künstlerisches und dichterisches Werk, dem das Goethe- und Schiller-Archiv in ihrem 170. Todesjahr erstmals eine eigene Ausstellung widmet. Im Original gezeigte Briefe geben Einblick in ihr Verhältnis zum Bruder, die enge Beziehung zum ›Vater‹ Goethe, die Freundschaft zum Schriftsteller Immermann und die Verhandlungen mit dem Brockhaus-Verlag. Präsentiert werden ihre introspektiven Tagebücher wie Manuskripte von Gedichten, Märchen und Italienaufzeichnungen. Ihre fantasievollen Scherenschnitte, Aquarellmalereien und Arabesken zeigen eine weibliche Persönlichkeit mit starken individuellen Zügen und weiten kulturellen Interessen. Nicht zuletzt wird daran erinnert, wie Adele Schopenhauers vielgestaltiges Erbe durch ihre Freundinnen Sibylle Mertens-Schaaffhausen, Ottilie von Goethe und Allwina Frommann nach Weimar gelangte.
Das Begleitbuch zur Ausstellung wird von den Kuratorinnen Francesca Müller-Fabbri und Claudia Häfner erarbeitet und erscheint in der Verlagshaus Römerweg GmbH Wiesbaden.
Ausstellungsdauer
2. August – 15. Dezember 2019
Öffnungszeiten
Mo – Fr 8.30 – 18.00
Sa – So 11.00 – 16.00
Feiertage 11.00 – 16.00
Im Rahmen der seit 2012 stattfindenden Sommerwerkstatt des Vereins Pößneck Alternativer Freiraum findet in Kooperation mit dem Lesezeichen e.V. ein 5 tägiges Seminar statt, in welchem der Pößnecker Autor und Rezitator M.Kruppe mit interessierten Jugendlichen (ab 12 Jahre) ein Live-Hörspiel erarbeitet. Das Ergebnis wird am Freitag 2. August um 16.00 Uhr vorgestellt.
Hintergrundinformation über das Seminar [geschlossene Veranstaltung]:
Montag – Mittwoch jeweils 15.00 Uhr
Während am Montag der Stoff ausgewählt und die Rollen verteilt werden, legen wir den Fokus am Dienstag und Mittwoch auf die Proben. Hierbei erlernen wir in Ansätzen deutliche und betonende Aussprache und die Identifikation mit der jeweiligen Rolle.
Am Donnerstag findet dann die Generalprobe statt. Um der Nachhaltigkeit gerecht zu werden, wird diese aufgezeichnet und jeder/jedem Teilnehmenden auf CD ausgehändigt.
Am Freitag wird das Stück auf der Bühne vor Publikum präsentiert.
Bestenfalls formiert sich innerhalb des Seminars eine Interessengruppe, die zukünftig als feste Laiengruppe im Bereich Live-Hörspiel und Theater arbeitet.
Lesung mit Florian Werner (Berlin) aus seinem Buch „Schnecken. Ein Portrait.“
Musik: Oliver Räumelt (Weimar), Akkordeon
„Ihr Gehäuse wird für seine Spiralform bewundert, ihre kriechende Fortbewegungsweise verlacht, ihr schleimiger Körper als widerwärtig empfunden, aber dennoch mit Genuss und Knoblauchbutter verspeist. Unser Verhältnis zur Schnecke ist höchst widersprüchlich. Höchste Zeit, sich diesem schillernden Tier mit der gebotenen Behutsamkeit anzunähern. Florian Werner macht sich auf die kulturgeschichtliche Spur der Schnecke, besucht die World Snail Racing Competition in England, eine Bio-Schneckenfarm in Frankreich und klärt auf über die Virtuosität des Schneckensex. Und es zeigt sich: In unserer von zielloser Hektik und rastloser Geschäftigkeit geprägten Moderne hat die Schnecke mit ihrer ruhigen Beharrlichkeit gar das Zeug zum Sehnsuchtstier.
Florian Werner, 1971 geboren, ist promovierter Literaturwissenschaftler, schreibt erzählende Sachbücher und Prosa und arbeitet für den Hörfunk. Sein Buch »Die Kuh. Leben, Werk und Wirkung« (2009) wurde von der Zeitschrift Bild der Wissenschaft zum ›Wissenschaftsbuch des Jahres‹ gewählt und mit dem Literaturpreis Umwelt des Landes Brandenburg ausgezeichnet.
Oliver Räumelt (Akkordeon) absolvierte seine Ausbildung an den Musikhochschulen Trossingen und Weimar; nach dem Studium folgte ein längerer Aufenthalt in Brasilien. Konzerte führten ihn u.a. nach Ungarn, Spanien, Frankreich, Österreich, Weißrussland, Russland, Kanada und in die USA. Er leitet die Formation „Celina Tango“ und spielt seit 2011 mit „Christa Platzer & Band“.
Mit Literaten aus der Region, Vera Vorneweg, Sandra Blume und Rico Wagner.
Eine wunderbare Nacht mit Lyrik, Prosa, Musik und vielem mehr!
Man nehme: eine vorzugsweise warme Sommernacht, eine lauschiges Kunstcafé, eine magische Prise Musik und Poeten, die für all das und viel mehr die richtigen Worte finden. Das könnte doch ein unvergesslicher Abend werden!
Wir freuen uns in diesem Jahr auf Vera Vorneweg, die als „Dorfschreiberin“ in Kaltenlengsfeld Furore machte und aktuell als Preisträgerin des Literaturstipendiums »Harald Gerlach« des Freistaats Thüringen ihren „Roman der Vielen“ schreibt, auf elektronische Soundlandschaften von Rico Wagner unter der Lyrik von Sandra Blume, auf eine offene Bühne für interessante Literaten aus der Region, auf einen illuminierten Cafégarten an Eisenachs berühmter bunter Treppe, auf Wein & Cocktails, auf chillige Beats in den späteren Abendstunden und vor allem auf ein entzücktes Publikum, das all das Servierte mit Freude genießt!
Programm:
18 Uhr: Eröffnung und Offene Bühne für interessante & interessierte Literaten aus der Region
19 Uhr: Lesung Vera Vorneweg aus ihrem entstehenden „Roman der Vielen“
20 Uhr: „Lyrik meets Electronic Soundscapes“ Sandra Blume und Rico Wagner
21 Uhr: AUSKLANG mit chilliger, elektronischer Musik by Rico Wagner von paco|biet aus Erfurt
Moderation: Franziska Gaulke.
Mit der freundlichen Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei.
Lesung mit Nancy Hünger und Christine Hansmann: „Der Garten im Gedicht“
Musik: Klaus Wegener, Klarinette/Saxophon
„Hast du einen Garten und eine Bibliothek, dann hast du alles, was du brauchst.« (Cicero)
Zu allen Zeiten haben Gärten MalerInnen und DichterInnen inspiriert. Ausgehend von einzelnen Blumen, weitet sich der Blick in das Leben der Gärten. Präsentiert werden ausgewählte Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe bis in unsere Gegenwart, besinnlich oder humorvoll – Poesie pur!
Der bekannte Jenaer Musiker Klaus Wegener setzt mit Saxophon und Klarinette musikalische Akzente.
Der Pakt. Stalin, Hitler und die Geschichte einer mörderischen Allianz 1939 – 1941
Das politische Buch im Gespräch | Lesung und Gespräch mit Claudia Weber und Peter Krause
Claudia Weber ist Professorin für Europäische Zeitgeschichte an der EuropaUniversität Viadrina in Frankfurt (Oder).
Vom 28. August 2019 bis zum 05. Januar 2020 präsentiert die Klassik Stiftung Weimar erstmalig Goethes umfassende naturwissenschaftliche Sammlung. Zwischen den Diskursen der sich formierenden Naturwissenschaften um 1800 und heutigen Fragestellungen entwickelt sich ein spannungsreicher Themenparcours mit innovativen Medienstationen.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832) war nicht nur der Literatur und den bildenden Künsten zugetan, sondern widmete sich auch den Naturwissenschaften, die zwischen 1770 und 1830 in eine prägende Umbruchphase eintraten. Namhafte Forscher wie Alexander von Humboldt (1769 – 1859), Georges Cuvier (1769 – 1832) oder Joseph von Fraunhofer (1787 – 1826) legten damals mit ihren Arbeiten die Fundamente für die heutigen naturwissenschaftlichen Disziplinen.
Goethe nahm regen Anteil an diesen Entwicklungen. Im engen Austausch mit befreundeten Naturforschern stellte er eigene Beobachtungen und Experimente an und baute sich eine umfangreiche naturwissenschaftliche Sammlung auf: In etwa 50 Jahren trug er von Mineralien, Gesteinen und Fossilien über Tier- und Pflanzenpräparate bis hin zu physikalischen und chemischen Experimentiervorrichtungen mehr als 23.000 naturwissenschaftliche Objekte zusammen.
Diese an ihrem ursprünglichen Standort fast vollständig erhaltene Sammlung gehört zu den herausragenden naturwissenschaftlichen Sammlungen aus der Zeit zwischen Aufklärung und Romantik und wird nun zum ersten Mal im Überblick präsentiert. Gegliedert in drei Ausstellungsbereiche – Zeit und Erde, Ordnung und Entwicklung, Licht und Substanz – veranschaulichen zahlreiche in diesem Umfang nie zuvor gezeigte Objekte, wie intensiv Goethe die seinerzeit aktuellen naturwissenschaftlichen Debatten verfolgte. Angereichert mit jüngsten Forschungsergebnissen zu Goethes weit verzweigtem Wissenschaftsnetzwerk gewährt die Ausstellung zudem erkenntnisreiche Einblicke in die dynamischen Formierungsprozesse, denen die modernen Naturwissenschaften um 1800 unterzogen waren. Damals wie heute naturwissenschaftlich relevante Fragen werden dabei anhand moderner Präsentationsformen sowie interaktiver Vermittlungsangebote auch für ein Allgemeinpublikum leicht zugänglich aufbereitet.
Die vom Bundesministerium für Forschung und Bildung, der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung sowie der Ernst-Abbe-Stiftung geförderte Ausstellung wird von einem umfassenden Katalog und einem vielseitigen Rahmenprogramm begleitet.
Unter anderem lädt die Klassik Stiftung Weimar am 2. Oktober 2019 zur Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit dem Astrophysiker, Naturphilosophen und Wissenschaftsjournalisten Prof. Dr. Harald Lesch ein.
Ausstellungsdauer:
28. Aug 2019 – 05. Jan 2020
Öffnungszeiten:
28. Aug 2019–26. Okt 2019
Di – So 9.30 – 18.00 Uhr
27. Okt 2019 – 5. Jan 2020
Di – So 9.30 – 16.00 Uhr
Eintrittspreise:
Ticket A
Ausstellung und Schillers Wohnhaus
Erw. 8 € | erm. 6,5 € | Schülerinnen und Schüler (16–20 J.) 3 €
Ticket B
Ausstellung, Schillers Wohnhaus und Parkhöhle
Erw. 10 € | erm. 7 € | Schülerinnen und Schüler (16–20 J.) 3,5 €
Die Parkhöhle ist dienstags geschlossen.
Rahmenprogramm
Im Rahmen der Ausstellung lädt die Klassik Stiftung Weimar am 2. Oktober 2019 zur Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit dem Astrophysiker, Naturphilosophen und Wissenschaftsjournalisten Prof. Dr. Harald Lesch ein.
Unser vollständiges Rahmenprogramm zur Ausstellung finden Sie ab Juni 2019 unter: www.klassik-stiftung.de/abenteuerdervernunft
Der Merlin Verlag – beheimatet in Gifkendorf bei Lüneburg – blickt auf eine faszinierende Geschichte zurück und hat die deutsche Literaturlandschaft entscheidend mitgeprägt. Bereits eines der ersten Bücher, das unter dem Signet Merlins erschien, wurde 1960 wegen „Verbreitung unzüchtiger Schriften“ verboten: Jean Genets Roman „Notre-Dame-des-Fleurs“. Der Verleger schaffte die Buchbestände, bevor sie beschlagnahmt werden konnten, außer Landes und zog vor Gericht. Das Ergebnis: Freispruch für das Buch! Ein Grundsatzurteil des deutschen Zensurrechts.
In der Folge fanden zahlreiche Freigeister ihre Heimat im Verlagsprogramm, darunter der anarchische Autor und Grafiker Janosch. Diese Tradition setzt sich bis in die Gegenwart fort. Boualem Sansal, der 2011 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhielt, wird in seiner Heimat Algerien wegen seiner systemkritischen Haltung unter Druck gesetzt.
2019 erhielt der Merlin Verlag den Preis der Kurt-Wolff-Stiftung.
Die Verleger Katharina E. Meyer und Andreas J. Meyer werden in Jena über ihr Engagement für die Freiheit der Kunst berichten.
Rudolstädter KulTourNacht
„In die Welt gehen“ – Persönlichkeiten des Schillerhauses an den Brennpunkten der Weltgeschichte
Schillers spätere Frau Charlotte von Lengefeld liebte das Reisen ebenso sehr wie ihre Schwester Caroline und verfasste wie diese Reisebeschreibungen. Carolines erster Mann, Friedrich von Beulwitz, besuchte im Auftrag des Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt mehrmals Paris und sprach bei Kaiser Napoleon vor; Carolines zweiter Ehemann, Wilhelm von Wolzogen befand sich gar im Sommer 1789 in Paris und hielt seine Sicht der revolutionären Ereignisse in seinem Tagebuch fest. Später handelte er am turbulenten russischen Zarenhof die Hochzeit der Zarentochter Maria Pawlowna mit dem Weimarer Erbprinzen aus. Bei einem Gang durchs Museum wird ein Kaleidoskop aus Tagebüchern, Reisebeschreibungen, Berichten und Dokumenten die internationalen Kontakte der Rudolstädter Familie Schillers in den verschiedensten Facetten zeigen.
11 Uhr bis 15.30
Drucken wie zu Gutenbergs Zeiten – Buchbinden zum Mitmachen – Aus Liebe zum Buch – Lesen ist Zukunft.
Thüringer Kaffeetafel, Bratwurst, Getränke.
13.00
Buchlesung mit dem Kinderbuch-Autor Hubert Schirneck und und der Illustratorin Ina Hattenhauer.
16.00
Chor »Cantabile« in der St. Petri-Kirche.
Das ganze Jahr über verzaubern professionelle Erzähler mit ihren Künsten große und kleine Zuhörer. Die Tradition des freien Erzählens und die damit verbundene Kultur des Zuhörens sind den Organisatoren Lese-Zeichen e.V. und Stadt Meiningen ebenso wichtig, wie das Märchen als traditionelles Bildungs- und Kulturgut.
Die Eröffnung des Thüringer Märchen- und Sagenfestes findet am „Tag des offenen Denkmals“ auf Burg Ranis statt. Los geht es ab 15 Uhr. Die Märchenerzähler Andreas von Rothenbart und Hansi von Märchenborn werden erzählen. Junge Nachwuchserzähler und Musiker erzählen gemeinsam mit Antje Horn eine Geschichtes. Doch das ist noch nicht alles! Der Verein Burgfreunde der Burg Ranis ist ebenfalls wieder mit von der Partie. Es wird ein Kinderritterlager geben, einen Batselstand, Kinderschminken und Versorgung mit Essen und Getränken.
Organisator: Lese-Zeichen e.V., mit freundlicher Unterstützung der JenAcon GmbH
Zum 250. Geburtstag von Alexander von Humboldt:
„Die Natur muss gefühlt werden …“ –
Literarische Floßfahrt auf der Saale mit dem Schauspieler Marcus Ostberg
Getreu Humboldts Überzeugung „Die Natur muß gefühlt werden, wer sie nur sieht und abstrahiert, kann … Pflanzen und Tiere zergliedern, er wird die Natur zu beschreiben wissen, ihr aber selbst ewig fremd sein“ soll der feste Boden des Schillerhauses mit dem schwankenden eines Floßes vertauscht werden. Der Schauspieler Marcus Ostberg liest während der Fahrt Passagen aus Humboldts Beschreibungen der ersten großen Amazonasexpedition vom Februar 1800.
Die Platzzahl ist auf 23 begrenzt, Reservierung bis 31. Juli 2019, Dauer: ca. 2 Stunden, im Gasthof „Am Floßanger“ in Weißen besteht die Möglichkeit der Einkehr. Die Rückreise von Uhlstädt erfolgt individuell; die Züge fahren regelmäßig
Zum 250. Geburtstag von Alexander von Humboldt
„Die Natur muß gefühlt werden …“ – Literarische Floßfahrt auf der Saale
mit dem Schauspieler Marcus Ostberg
Getreu Humboldts Überzeugung „Die Natur muß gefühlt werden, wer sie nur sieht und abstrahiert, kann … Pflanzen und Tiere zergliedern, er wird die Natur zu beschreiben wissen, ihr aber selbst ewig fremd sein“ soll der feste Boden des Schillerhauses mit dem schwankenden eines Floßes vertauscht werden. Der Schauspieler Marcus Ostberg liest während der Fahrt Passagen aus Humboldts Beschreibungen der ersten großen Amazonasexpedition vom Februar 1800 auf den Flüssen zwischen Orinoco und Rio Negro. Dabei soll aber auch Zeit für das geräuschlose Gleiten bleiben, das eine Floßfahrt so besonders macht und die Anschauung der Natur unmittelbar verändert.
Dauer: ca. 2 Stunden, im Gasthof „Am Floßanger“ besteht die Möglichkeit der Einkehr, Treffpunkt: Bootsanlegestelle Kirchhasel, Endpunkt Uhlstädter Wehr.
»Buchkünstlerische Kleinode« – »Edition Ornament – Literatur und Grafik«
Der in Weimar geborene Musikpädagoge, Gitarrist und Lyriker Christian Rosenau liest aus seinem Gedichtband „Nadelstich und Schlangensprache“, die Weimarer Malerin Ulrike Theusner erzählt, zu welchen Zeichnungen sie die Verse angeregt haben und der Weimarer Saxophonist Nils Alf begleitet den Abend musikalisch.
Moderation: Dr. Jens-Fietje Dwars, Herausgeber der »Edition Ornament«.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturdirektion Weimar.
Poesie unterm Gleichberg mit Dr. Andreas Seifert, Meininger Museen
Treff: Schloss Glücksburg in Römhild
Dichtung aus fast 400 Jahren wird die Wanderer begleiten, die sich zum diesjährigen LeseWanderTag im Hof des Römhilder Renaissanceschlosses einfinden.
Die literarische Zeitreise beginnt mit der „Römhilder Reimchronik“ des Pfarrers Johann Klipper, der die Gräuel und Entbehrungen des Dreißigjährigen Krieges in Verse fasste.
Der Anakreontiker Johann Peter Uz (1720–1796) aus Ansbach hingegen glaubte in der ländlichen Atmosphäre unter den Gleichbergen sein Arkadien zu finden.
Vierzig Jahre nach ihm stattete Friedrich Hölderlin dem Großen Gleichberg einen Besuch ab.
Dieses Ereignis wiederum wurde zur literarischen Inspiration für Walter Werner (1922–1995) aus Untermaßfeld bei Meiningen und Harald Gerlach (1940–2001), der unterm Kleinen Gleichberg aufwuchs. Die Gegend um Römhild wurde ihm lebenslang zur poetischen Heimat.
Die Rundwanderung von ca. 6 Stunden mit Mittagsrast und Lesepausen beginnt im historischen Stadtkern von Römhild und endet am Grab von Harald Gerlach auf dem Friedhof. Topografischer Höhepunkt ist der Gipfel des Kleinen Gleichbergs. Mittagsrast wird im Gasthaus Waldhaus auf dem Sattel zwischen den Gleichbergen gehalten.
Hermsdorfer Gespräch: Anne-Sophie Panzer – „Dahlien. Ein Buch für Auge & Gaumen“
Früher als Bauernblume verschrien, ist die Dahlie mittlerweile sogar als beliebte Schnittblume in der Floristik angekommen – vor allem auch wegen ihres wandelbaren Looks von „chic“ bis „vintage“. Neben Tipps zu Pflege und Anbau der Spätsommerblume bietet das Buch »Dahlien – ein Genuss für Auge und Gaumen« von Anne-Sophie Panzer Gestaltungsideen für Pflanzkübel und Vase, und – auch wenn Sie das vielleicht erstmal nicht glauben können – köstliche Rezepte mit Dahlien aus ihrem Heimatland Mexiko!
Organisator: Freundeskreis Hermsdorfer Gespräch.
Jena erlebt im Herbst 2019 eine Konferenz der Superlative: In der letzten Septemberwoche werden über 1.000 Sozialwissenschaftler*innen nach Jena kommen, um an der internationalen Konferenz „Great Transformation: Die Zukunft moderner Gesellschaften“ teilzunehmen. Sie wird von der DFG-Kollegforscher*innengruppe „Postwachstumsgesellschaften“ am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Deutschen Gesellschaft für Soziologie veranstaltet.
Bei solcher wissenschaftlichen Exzellenz in Fragen der gegenwärtigen und zukünftigen Gesellschaft suchen wir den Austausch. Alle sollen sich an der Diskussion um gesellschaftliche Entwicklungen und mögliche Zukünfte beteiligen können. Um diesen Austausch zwischen Bürger*innen und Sozialwissenschaftler*innen möglichst anregend umzusetzen, findet ein Festival zeitgleich zur Konferenz statt unter dem Titel „GREAT TRANSFORMATION. Von Spuren und Träumen einer besseren Welt.“ Es wird gemeinsam mit JenaKultur und vielen weiteren Initiativen und Vereinen organisiert.
Das Festivalzentrum bildet die Villa Rosenthal. Sie wird in einen Ort des Austauschs, der Entschleunigung und des Erzählens von Morgen verwandelt. Vom 24.–27.09.2019 steht sie für die Stadtgesellschaft und die Konferenzteilnehmer*innen offen. Bei Kaffee, Tee und Gebäck kommt man im wunderschönen Garten oder in der prächtigen Villa ungezwungen ins Gespräch. Ab 13 Uhr empfängt Sie die Erzählerin Antje Horn und der Musiker und Klangkünstler Tim Helbig. Der freie Austausch kann beginnen.
In der zweiten Etage der Villa Rosenthal können Sie in entspannter Atmosphäre in einem Liegestuhl liegend den Geschichten und der Musik von Antje Horn und Tim Helbig mit geschlossenen Augen folgen.
Antje Horn ist Erzählerin. Sie liest nicht vor, sie erzählt frei in der jahrtausendealten Tradition der Geschichtenerzähler, ein heute seltenes und überraschendes Erlebnis. In ihren Geschichten, oft sind es Märchen, wird Gewohntes auf den Kopf gestellt, besiegt das Sanfte das Harte, wird Unmögliches Wirklichkeit. Während des Erzählens verbindet sich Uraltes und gerade Entstehendes zu einer immer neuen Geschichte, die mit den kongenialen und abwechslungsreichen Sounds von Tim Helbig in ein Zwiegespräch tritt.
Tim Helbig konzipiert und realisiert vielschichtige Klanginstallationen. Er komponiert akusmatische Musik, sowohl für experimentelle, als auch traditionelle Instrumente.
»Buchkünstlerische Kleinode« – »Edition Ornament – Literatur und Grafik«
Wilhelm Bartsch liest aus seinem Buch »Gotische Knoten«, das die Mitteldeutsche Zeitung »den Gedichtband zur Stunde« nennt: »Die Gegenwart wird präzise auf den Schmerzpunkt gebracht, dass es nur so summt, aber niemals jammert.«
Frieder W. Bergner spielt dazu Jazzposaune und Gerd Mackensen, Illustrator des Bandes, spricht über die Lust am Bildermachen.
Moderation: Dr. Jens-Fietje Dwars, Herausgeber der »Edition Ornament«.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturdirektion Weimar.
Ein Gespräch über Gegenwartsdichtung in Ost und West (Iran und Deutschland) und die Beziehungen der Dichtung zu Religion, Politik und Gesellschaft heute
Mitwirkende:
»Gehört der Islam zu Deutschland?« Diese Frage, so plakativ sie in ihrer Verkürzung klingen mag, bewegt seit Jahren die Gemüter in unserer Gesellschaft. Vor 200 Jahren schrieb Johann Wolfgang Goethe im »West-östlichen Divan« die Verse »Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen« und nahm damit einen gesellschaftlichen Diskurs vorweg, der heute alle europäischen Gesellschaften und die Gesellschaften des Nahen Ostens beschäftigt. Der Thüringer Literaturrat, zu dessen Mitgliedern nicht nur Vereine, die sich der Förderung der zeitgenössischen Literatur Thüringens widmen, sondern auch die Klassik Stiftung Weimar und die Freundesgesellschaft des Goethe- und Schillerarchivs gehören, möchte mit seinem Vorhaben »Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen – 200 Jahre West-östlicher Divan« diese aktuellen gesellschaftlichen Diskurse vor dem Hintergrund von Goethes »West-östlichem Divan« beleuchten.
Dabei kann und soll es jedoch nicht nur um einseitige Betrachtungen von z.B. einem Roman, einem Gedicht gehen, die in der Gegenwart entstanden sind, sondern um die Betrachtung des gesamten Kontextes. Wir wollen auch die geistesgeschichtlichen Tiefendimensionen aufdecken, ohne deren Beachtung die gegenwärtige Debatte weder richtig zu verstehen noch verantwortungsvoll zu führen ist. Dabei hilft uns der Blick auf Thüringen: Denn hier, in Weimar, vollendete Goethe 1819 sein epochales Werk, den »West-östlichen Divan«, in dem er sich so intensiv wie niemand zuvor mit dem Islam und der persischen Kultur auseinandersetzte und zu heute wieder brandaktuellen Einsichten kam. Dieses Spannungsfeld zwischen Goethes Werk und dem aktuellen künstlerischen Schaffen in der persischen Kultur soll das Projekt ausloten. Am Beispiel der persischen Kultur geht das Projekt politischen Verwerfungen des Nahen Ostens ebenso nach wie heutigen literarischen Diskursen zwischen persischer und deutscher Kultur.
Zu den Autoren:
Ali Abdollahi ist ein iranischer Lyriker und literarischer Übersetzer. Geboren wurde er am 30. März 1968 in Birjand (Süd-Khorasan), Iran. Ali Abdollahi ist Dichter, Literaturkritiker und Übersetzer. Er studierte von 1986 bis 1991 Deutsche Sprache und Literatur an der Beheschti-Universität in Teheran. Von 1992–1996 studierte er „Deutsche Sprache und Didaktik“ an der Tarbiat Moddares Universität in Teheran. Dieses Studium schloss er mit einer Diplomarbeit über „Konkrete Poesie im Deutschunterricht“ ab. Seit 1992 ist er als freiberuflicher Journalist tätig und seit 1994 Mitarbeiter des Übersetzungsbüros „Abiz“ in Teheran. Seine Gedichte gehören zu den bedeutendsten der moderner iranischer Lyrik. Seine Sprache zeugt von einer einzigartigen Verflechtung von Gehobenheit und Verständlichkeit. Er greift tiefsinnige philosophische, geschichtliche, gesellschaftliche Themen auf und bearbeitet sie in seiner Lyrik mit einer individuellen originellen Präzision. Neben seiner Arbeit als Lyriker übersetzt er seit mehreren Jahren aus dem Deutschen ins Persische. Seine Anthologien moderner deutschsprachiger Prosa und Lyrik haben bereits mehrere Auflagen im Iran erreicht. Ali Abdollahi hat außer zahlreichen Lesungen im Iran mehrmals außerhalb des Landes unter anderem in Neu-Delhi, Wien, Berlin, Frankfurt aus seinen Werken gelesen. Er lebte bis vor seiner Übersiedlung nach Berlin im Herbst 2019 als freier Schriftsteller in Karaj im Iran.
Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Detering lehrt Neuere deutsche Literatur und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen. Er wurde 1959 in Neumünster geboren; studierte Deutsche Philologie, Theologie, Skandinavistik und Philosophie in Göttingen, Heidelberg und Odense. Von 1988 bis 1994 war er Hochschulassistent am Lehrstuhl von Albrecht Schöne, Nach seiner Promotion 1988 folgte 1993 die Habilitation. Von 1994 bis 1995 vertrat der eine Professur für Komparatistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Von 1995 bis 2005 hatte er den Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literatur und Neuere Nordische Literaturen in Kiel. Seit 2005 hält er den Lehrstuhl für Neuere deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen. Im universitären Bereich erhielt Heinrich Detering zahlreiche Gastdozenturen und Gastprofessuren an europäischen und außereuropäischen Universitäten. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit und zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen legte Heinrich Detering bislang zehn Gedichtbände vor, dessen neuester 2019 unter dem Titel „Untertauchen“ im Göttinger Wallstein Verlag erschien.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates e.V. in Zusammenarbeit mit dem Schiller-Gartenhaus in Jena.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und der Thüringer Staatskanzlei.
Jena erlebt im Herbst 2019 eine Konferenz der Superlative: In der letzten Septemberwoche werden über 1.000 Sozialwissenschaftler*innen nach Jena kommen, um an der internationalen Konferenz „Great Transformation: Die Zukunft moderner Gesellschaften“ teilzunehmen. Sie wird von der DFG-Kollegforscher*innengruppe „Postwachstumsgesellschaften“ am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Deutschen Gesellschaft für Soziologie veranstaltet.
Bei solcher wissenschaftlichen Exzellenz in Fragen der gegenwärtigen und zukünftigen Gesellschaft suchen wir den Austausch. Alle sollen sich an der Diskussion um gesellschaftliche Entwicklungen und mögliche Zukünfte beteiligen können. Um diesen Austausch zwischen Bürger*innen und Sozialwissenschaftler*innen möglichst anregend umzusetzen, findet ein Festival zeitgleich zur Konferenz statt unter dem Titel „GREAT TRANSFORMATION. Von Spuren und Träumen einer besseren Welt.“ Es wird gemeinsam mit JenaKultur und vielen weiteren Initiativen und Vereinen organisiert.
Das Festivalzentrum bildet die Villa Rosenthal. Sie wird in einen Ort des Austauschs, der Entschleunigung und des Erzählens von Morgen verwandelt. Vom 24.–27.09.2019 steht sie für die Stadtgesellschaft und die Konferenzteilnehmer*innen offen. Bei Kaffee, Tee und Gebäck kommt man im wunderschönen Garten oder in der prächtigen Villa ungezwungen ins Gespräch. Ab 13 Uhr empfängt Sie die Erzählerin Antje Horn und der Musiker und Klangkünstler Tim Helbig. Der freie Austausch kann beginnen.
In der zweiten Etage der Villa Rosenthal können Sie in entspannter Atmosphäre in einem Liegestuhl liegend den Geschichten und der Musik von Antje Horn und Tim Helbig mit geschlossenen Augen folgen.
Antje Horn ist Erzählerin. Sie liest nicht vor, sie erzählt frei in der jahrtausendealten Tradition der Geschichtenerzähler, ein heute seltenes und überraschendes Erlebnis. In ihren Geschichten, oft sind es Märchen, wird Gewohntes auf den Kopf gestellt, besiegt das Sanfte das Harte, wird Unmögliches Wirklichkeit. Während des Erzählens verbindet sich Uraltes und gerade Entstehendes zu einer immer neuen Geschichte, die mit den kongenialen und abwechslungsreichen Sounds von Tim Helbig in ein Zwiegespräch tritt.
Tim Helbig konzipiert und realisiert vielschichtige Klanginstallationen. Er komponiert akusmatische Musik, sowohl für experimentelle, als auch traditionelle Instrumente.
Die Zukunft des Ostens: (Über-)Leben in einer Niedrigwachstumsgesellschaft
Knapp 30 Jahren nach der politischen Wende in der DDR und dem Anschluss an die Bundesrepublik Deutschland werden die damit verbundenen ökonomischen & kulturell-sozialen Verwerfungen zunehmend öffentlich diskutiert. Ausgangpunkt ist die soziale Realität einer Niedrigwachstumsgesellschaft, wie sie das ländliche und kleinstädtisch geprägte Thüringen darstellt. Uns interessieren die Erfahrungen der Menschen, die in der Peripherie der wirtschaftlichen Zentren leben. Welche Vorstellungen von Zukunft haben sie für sich, ihr Umfeld, aber auch für die Gesellschaft als Ganzes? Die Veranstaltung nutzt das innovative Format des Erzählsalons, welches von Rohnstock Biografien entwickelt wurde. Es knüpft an der alten jüdischen Tradition des kollektiven Erzählens beim Sabbat an und weist Ähnlichkeiten mit dem narrativen Interview und der Gruppendiskussion auf. Die Veranstalterinnen stellen das Konzept vor und führen exemplarisch einen Erzählsalon durch. Über ihre Erfahrungen und Zukunftsvisionen erzählen Menschen aus unterschiedlichen Projekten. Es geht um die Energiewirtschaft einer Agrargenossenschaft, die Wiederbelebung alter Handwerkstechniken, die Organisation des Dorfladens und ‑lebens und gemeinschaftliche Lebensformen. Mit dabei sind: R. Bütow (Dorfverein Röttelmisch), H. Dünkel (Bürgergenossenschaft Ballstädt) H. Hercher (Agrargenossenschaft Königssee), U. Flurschütz (Arbeit und Leben in Thüringen), T. Meier (Schloss Tonndorf) und J. Pisarek (Camburg). Als Salonniere moderiert Katrin Rohnstock.
Organisator: Sylka Scholz (Jena), Rohnstock Biografien (Berlin.
Clara und Eduard Rosenthal im Spannungsfeld von Wissenschaft, Politik und Kunst. Führung mit Dietmar Ebert
Clara und Eduard Rosenthal gehörten im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts zu den tonabgebenden Persönlichkeiten in Jena. Sie führten ein gastfreundliches Haus, in dem sich Wissenschaftler und Künstler trafen. Eduard Rosenthal war seit 1896 Professor für Rechtswissenschaft, Staats-und Verwaltungs‑, Völkerrecht und Rechtsgeschichte. Zweimal amtierte er als Prorektor der Jenaer Universität. Er war 25 Jahre Vorsitzender des Lesehallenvereins, war von 1903 bis 1908 erster Vorsitzender des Jenaer Kunstvereins und verfasste das Statut für die Jenaer und Thüringer Volkshochschule. Clara Rosenthal war von 1903 bis 1908 Vorstandsmitglied im Vorstand der Gesellschaft der Kunstfreunde von Jena und Weimar. Eduard Rosenthal gilt als „Vater der ersten demokratischen Verfassung in Thüringen“. Als Clara Rosenthal 1941 von den Nazis aus ihrem Haus vertrieben werden sollte, wählte sie den Freitod.
Organisator: Lese-Zeichen e.V., DFG-Kollegforscher_innengruppe „Postwachstumsgesellschaften«, JenaKultur, mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei
Ein Gespräch über Gegenwartsdichtung in Ost und West (Iran und Deutschland) und die Beziehungen der Dichtung zu Religion, Politik und Gesellschaft heute
Mitwirkende:
»Gehört der Islam zu Deutschland?« Diese Frage, so plakativ sie in ihrer Verkürzung klingen mag, bewegt seit Jahren die Gemüter in unserer Gesellschaft. Vor 200 Jahren schrieb Johann Wolfgang Goethe im »West-östlichen Divan« die Verse »Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen« und nahm damit einen gesellschaftlichen Diskurs vorweg, der heute alle europäischen Gesellschaften und die Gesellschaften des Nahen Ostens beschäftigt. Der Thüringer Literaturrat, zu dessen Mitgliedern nicht nur Vereine, die sich der Förderung der zeitgenössischen Literatur Thüringens widmen, sondern auch die Klassik Stiftung Weimar und die Freundesgesellschaft des Goethe- und Schillerarchivs gehören, möchte mit seinem Vorhaben »Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen – 200 Jahre West-östlicher Divan« diese aktuellen gesellschaftlichen Diskurse vor dem Hintergrund von Goethes »West-östlichem Divan« beleuchten.
Dabei kann und soll es jedoch nicht nur um einseitige Betrachtungen von z.B. einem Roman, einem Gedicht gehen, die in der Gegenwart entstanden sind, sondern um die Betrachtung des gesamten Kontextes. Wir wollen auch die geistesgeschichtlichen Tiefendimensionen aufdecken, ohne deren Beachtung die gegenwärtige Debatte weder richtig zu verstehen noch verantwortungsvoll zu führen ist. Dabei hilft uns der Blick auf Thüringen: Denn hier, in Weimar, vollendete Goethe 1819 sein epochales Werk, den »West-östlichen Divan«, in dem er sich so intensiv wie niemand zuvor mit dem Islam und der persischen Kultur auseinandersetzte und zu heute wieder brandaktuellen Einsichten kam. Dieses Spannungsfeld zwischen Goethes Werk und dem aktuellen künstlerischen Schaffen in der persischen Kultur soll das Projekt ausloten. Am Beispiel der persischen Kultur geht das Projekt politischen Verwerfungen des Nahen Ostens ebenso nach wie heutigen literarischen Diskursen zwischen persischer und deutscher Kultur.
Zu den Autoren:
Ali Abdollahi ist ein iranischer Lyriker und literarischer Übersetzer. Geboren wurde er am 30. März 1968 in Birjand (Süd-Khorasan), Iran. Ali Abdollahi ist Dichter, Literaturkritiker und Übersetzer. Er studierte von 1986 bis 1991 Deutsche Sprache und Literatur an der Beheschti-Universität in Teheran. Von 1992–1996 studierte er „Deutsche Sprache und Didaktik“ an der Tarbiat Moddares Universität in Teheran. Dieses Studium schloss er mit einer Diplomarbeit über „Konkrete Poesie im Deutschunterricht“ ab. Seit 1992 ist er als freiberuflicher Journalist tätig und seit 1994 Mitarbeiter des Übersetzungsbüros „Abiz“ in Teheran. Seine Gedichte gehören zu den bedeutendsten der moderner iranischer Lyrik. Seine Sprache zeugt von einer einzigartigen Verflechtung von Gehobenheit und Verständlichkeit. Er greift tiefsinnige philosophische, geschichtliche, gesellschaftliche Themen auf und bearbeitet sie in seiner Lyrik mit einer individuellen originellen Präzision. Neben seiner Arbeit als Lyriker übersetzt er seit mehreren Jahren aus dem Deutschen ins Persische. Seine Anthologien moderner deutschsprachiger Prosa und Lyrik haben bereits mehrere Auflagen im Iran erreicht. Ali Abdollahi hat außer zahlreichen Lesungen im Iran mehrmals außerhalb des Landes unter anderem in Neu-Delhi, Wien, Berlin, Frankfurt aus seinen Werken gelesen. Er lebte bis vor seiner Übersiedlung nach Berlin im Herbst 2019 als freier Schriftsteller in Karaj im Iran.
Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Detering lehrt Neuere deutsche Literatur und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen. Er wurde 1959 in Neumünster geboren; studierte Deutsche Philologie, Theologie, Skandinavistik und Philosophie in Göttingen, Heidelberg und Odense. Von 1988 bis 1994 war er Hochschulassistent am Lehrstuhl von Albrecht Schöne, Nach seiner Promotion 1988 folgte 1993 die Habilitation. Von 1994 bis 1995 vertrat der eine Professur für Komparatistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Von 1995 bis 2005 hatte er den Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literatur und Neuere Nordische Literaturen in Kiel. Seit 2005 hält er den Lehrstuhl für Neuere deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen. Im universitären Bereich erhielt Heinrich Detering zahlreiche Gastdozenturen und Gastprofessuren an europäischen und außereuropäischen Universitäten. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit und zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen legte Heinrich Detering bislang zehn Gedichtbände vor, dessen neuester 2019 unter dem Titel „Untertauchen“ im Göttinger Wallstein Verlag erschien.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates e.V. in Zusammenarbeit mit dem Schiller-Gartenhaus in Jena.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und der Thüringer Staatskanzlei.
Jena erlebt im Herbst 2019 eine Konferenz der Superlative: In der letzten Septemberwoche werden über 1.000 Sozialwissenschaftler*innen nach Jena kommen, um an der internationalen Konferenz „Great Transformation: Die Zukunft moderner Gesellschaften“ teilzunehmen. Sie wird von der DFG-Kollegforscher*innengruppe „Postwachstumsgesellschaften“ am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Deutschen Gesellschaft für Soziologie veranstaltet.
Bei solcher wissenschaftlichen Exzellenz in Fragen der gegenwärtigen und zukünftigen Gesellschaft suchen wir den Austausch. Alle sollen sich an der Diskussion um gesellschaftliche Entwicklungen und mögliche Zukünfte beteiligen können. Um diesen Austausch zwischen Bürger*innen und Sozialwissenschaftler*innen möglichst anregend umzusetzen, findet ein Festival zeitgleich zur Konferenz statt unter dem Titel „GREAT TRANSFORMATION. Von Spuren und Träumen einer besseren Welt.“ Es wird gemeinsam mit JenaKultur und vielen weiteren Initiativen und Vereinen organisiert.
Das Festivalzentrum bildet die Villa Rosenthal. Sie wird in einen Ort des Austauschs, der Entschleunigung und des Erzählens von Morgen verwandelt. Vom 24.–27.09.2019 steht sie für die Stadtgesellschaft und die Konferenzteilnehmer*innen offen. Bei Kaffee, Tee und Gebäck kommt man im wunderschönen Garten oder in der prächtigen Villa ungezwungen ins Gespräch. Ab 13 Uhr empfängt Sie die Erzählerin Antje Horn und der Musiker und Klangkünstler Tim Helbig. Der freie Austausch kann beginnen.
In der zweiten Etage der Villa Rosenthal können Sie in entspannter Atmosphäre in einem Liegestuhl liegend den Geschichten und der Musik von Antje Horn und Tim Helbig mit geschlossenen Augen folgen.
Antje Horn ist Erzählerin. Sie liest nicht vor, sie erzählt frei in der jahrtausendealten Tradition der Geschichtenerzähler, ein heute seltenes und überraschendes Erlebnis. In ihren Geschichten, oft sind es Märchen, wird Gewohntes auf den Kopf gestellt, besiegt das Sanfte das Harte, wird Unmögliches Wirklichkeit. Während des Erzählens verbindet sich Uraltes und gerade Entstehendes zu einer immer neuen Geschichte, die mit den kongenialen und abwechslungsreichen Sounds von Tim Helbig in ein Zwiegespräch tritt.
Tim Helbig konzipiert und realisiert vielschichtige Klanginstallationen. Er komponiert akusmatische Musik, sowohl für experimentelle, als auch traditionelle Instrumente.
„Dichten ist ein Übermut“ – 200 Jahre „West-östlicher Divan“ zwischen Klassik und Gegenwart
Ein Abend mit Anne Kies, Steffen Mensching und dem iranischen Schriftsteller Ali Abdollahi
Vor 200 Jahren erschien Johann Wolfgang von Goethes Gedichtsammlung „West-östlicher Divan“ als Ergebnis seiner Beschäftigung mit den Gedichten des persischen Dichters Hafis. Ein hoher Anteil der Gedichte geht auf Goethes Briefwechsel mit Marianne von Willemer zurück, von der auch einige Gedichte des Divan stammen. Anne Kies und Steffen Mensching verleihen in ihrer Lesung den Gedichten Präsenz, und der in Iran lebende Dichter, Übersetzer und Kulturvermittler Ali Abdollahi zeigt mit seiner eigenen Dichtung und im Gespräch, wie lebendig und spannend die aktuelle iranische Literaturszene ist.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates e.V. in Zusammenarbeit mit dem Schillerhaus Rudolstadt. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe »Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen – 200 Jahre West-östlicher Divan« statt. Mit freundlicher Unterstützung durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und der Thüringer Staatskanzlei.
Jena erlebt im Herbst 2019 eine Konferenz der Superlative: In der letzten Septemberwoche werden über 1.000 Sozialwissenschaftler*innen nach Jena kommen, um an der internationalen Konferenz „Great Transformation: Die Zukunft moderner Gesellschaften“ teilzunehmen. Sie wird von der DFG-Kollegforscher*innengruppe „Postwachstumsgesellschaften“ am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Deutschen Gesellschaft für Soziologie veranstaltet.
Bei solcher wissenschaftlichen Exzellenz in Fragen der gegenwärtigen und zukünftigen Gesellschaft suchen wir den Austausch. Alle sollen sich an der Diskussion um gesellschaftliche Entwicklungen und mögliche Zukünfte beteiligen können. Um diesen Austausch zwischen Bürger*innen und Sozialwissenschaftler*innen möglichst anregend umzusetzen, findet ein Festival zeitgleich zur Konferenz statt unter dem Titel „GREAT TRANSFORMATION. Von Spuren und Träumen einer besseren Welt.“ Es wird gemeinsam mit JenaKultur und vielen weiteren Initiativen und Vereinen organisiert.
Das Festivalzentrum bildet die Villa Rosenthal. Sie wird in einen Ort des Austauschs, der Entschleunigung und des Erzählens von Morgen verwandelt. Vom 24.–27.09.2019 steht sie für die Stadtgesellschaft und die Konferenzteilnehmer*innen offen. Bei Kaffee, Tee und Gebäck kommt man im wunderschönen Garten oder in der prächtigen Villa ungezwungen ins Gespräch. Ab 13 Uhr empfängt Sie die Erzählerin Antje Horn und der Musiker und Klangkünstler Tim Helbig. Der freie Austausch kann beginnen.
In der zweiten Etage der Villa Rosenthal können Sie in entspannter Atmosphäre in einem Liegestuhl liegend den Geschichten und der Musik von Antje Horn und Tim Helbig mit geschlossenen Augen folgen.
Antje Horn ist Erzählerin. Sie liest nicht vor, sie erzählt frei in der jahrtausendealten Tradition der Geschichtenerzähler, ein heute seltenes und überraschendes Erlebnis. In ihren Geschichten, oft sind es Märchen, wird Gewohntes auf den Kopf gestellt, besiegt das Sanfte das Harte, wird Unmögliches Wirklichkeit. Während des Erzählens verbindet sich Uraltes und gerade Entstehendes zu einer immer neuen Geschichte, die mit den kongenialen und abwechslungsreichen Sounds von Tim Helbig in ein Zwiegespräch tritt.
Tim Helbig konzipiert und realisiert vielschichtige Klanginstallationen. Er komponiert akusmatische Musik, sowohl für experimentelle, als auch traditionelle Instrumente.
Vortrag, Videoeinspielung, Gespräch zum Thema: »Jugend auf den Barrikaden – Vom Wunsch, Zukunft mitzugestalten« / anschließend Podiumsdiskussion
Mit Simon Marian Hoffmann und Tracy Osei-Tutu kommen zwei prominente Protagonisten der einflussreichen Bewegung „Demokratische Stimme der Jugend“ nach Suhl, um über die Ziele ihrer Bewegung, über die Wünsche und die Forderungen der Jugend zu sprechen.
Warum werden unsere Wünsche nicht wahrgenommen, warum werden sie nicht beachtet, wenn wir doch die Generation sind, die noch am längsten auf dieser Erde leben wird?
Warum bestimmen Menschen, die viel älter sind als wir, über unsere Zukunft? Wissen die denn wirklich, wie wir leben wollen?
Warum werden unsere Ideen nicht umgesetzt, obwohl klar ist, dass die Strategien der „alten“ Politiker ja erst zu den heutigen Problemen (Klimawandel, soziale Ungerechtigkeit…) geführt haben.
Warum wird es uns so schwergemacht, unsere Kraft und unsere unverbrauchte Energie zur Umsetzung unserer Ideen einzusetzen?
Auf was bereitet eigentlich das heutige Abitur vor, wenn die gleichen Fragen gestellt werden, die schon vor 20 Jahren gestellt wurden, obwohl sich die Welt grundlegend geändert hat?
Wenn wir alle das Gleiche lernen, wie die Jugend vor 20 Jahren – wie wollen wir dann etwas verändern?
Wovor habt ihr eigentlich Angst?
Diese und ähnliche Fragen stellen sich junge Menschen vermehrt und artikulieren ihre Forderungen mittlerweile auch vehement öffentlich. Bewegungen wie Fridays For Future, Extinction Rebellion, YOU MOVE oder Ende Gelände und nicht zuletzt natürlich auch das weltweit beachtete Einzelengagement von Greta Thunberg bewegen Millionen Menschen. Ein Teil der interessierten und aufgeschlossenen Jugend ist zweifelsohne politischer geworden, organisiert sich – anders als in früheren Generationen – gewaltfrei. In der kommenden Querdenken-Veranstaltung äußern sich zwei prominente Mitstreiter der neuen deutschen Jugendbewegung – Simon Marian Hoffmann und Tracy Osei-Tutu vom Verein Demokratische Stimme der Jugend e.V. In ihrem Vortrag, der durch die Einspielung von Videosequenzen begleitet wird, beschäftigen sie sich unter anderem genau mit jenen oben gestellten Fragen, erzählen von ihrem Engagement und von ihren Zielen. Das Publikum, das zum Mitdiskutieren eingeladen ist, erwartet ein durchaus unbequemer Abend, der sicherlich noch lange nachhallen wird.
Die Wissenschaft vom Spazierengehen: Wieczorek, Sauer, Wollny & ihre Zweiten Stimmen
Mit diesem Konzert und dieser Lesung findet das Festival seinen Abschluss. Viele Wege wurden in dieser Woche beschritten – und das nicht nur im übertragenen Sinne. Die letzte Exkursion von Lars Polten, dem Jenaer Spaziergangswissenschaftler, endet in der Villa Rosenthal, die ihre Türen öffnet für ein regelrecht bezauberndes Trio. Der Darmstädter Schriftsteller Rainer Wieczorek trifft auf zwei begnadete Jazzmusiker, auf Heinz Sauer und Michael Wollny.
Rainer Wieczorek liest aus seiner Künstlernovelle „Zweite Stimme“, die vom Spaziergangsforscher Richard Skala und seinem Archivar handelt. Die Musik setzt ein, wir lassen uns verzaubern von dem kongenialen Duo, das an diesem Abend auch noch literarisch zur Geltung kommen wird.
Als „Gigant“ (FAZ) und „Altmeister des Saxophons“ (DIE ZEIT) gilt der 1932 geborene Heinz Sauer. Der Tenorsaxophonist hat sich seine Kreativität und sein vitales, unberechenbares Spiel bis heute bewahrt. Seit seinen Anfängen an der Seite von Albert Mangelsdorff steht er im Zentrum der europäischen Jazzgeschichte und gilt als fundamentale Größe des deutschen Jazz. Als Mitwirkender im hr-Jazzensemble und seit 2003 im Duo mit Michael Wollny hat Heinz Sauer von jeher die größtmögliche Ausdruckskraft auf seinem Instrument gesucht und in gegenseitiger Inspiration die Freiheit des modernen Jazz zelebriert.
Pianist Michael Wollny gilt als einer der wichtigsten europäischen Jazzmusiker seiner Generation. Die Süddeutsche Zeitung nennt ihn einen Musiker, der „aus jeder nur erdenklichen Musik ein Erlebnis machen kann, das einem den Atem nimmt“, für die FAZ ist er der „vollkommene Klaviermeister“. Und er ist alles andere als ein typischer Jazzpianist. Seine Inspirationen kommen von Franz Schubert, Alban Berg oder Gustav Mahler, von Björk oder Kraftwerk, von japanischen Gangsterfilmen oder Horrorstories, sein Spiel ist so grenzenlos, wie seine Suche nach dem bisher Ungehörten.
Rainer Wieczorek gilt als Meister der Künstlernovelle. In diesem etwas antiquiert anmutenden Genre hat er sich mit dem Theater, den Spaziergangswissenschaften, der Malerei, der Literatur beschäftigt. Er ist dem Spannungsverhältnis zwischen Intimität und Öffentlichkeit nachgegangen, in dem sich Künstler bewegen, auch den sozialen Bedingungen, unter denen Kunstwerke entstehen. Derzeit arbeitet er an einem Werk über jene Musik, die einmal Jazz war – und beleuchtet deren Ursprünge. Vor kurzer Zeit erschien im Dittrich-Verlag eine Werkausgabe.
Organisator: DFG-Kollegforscher_innengruppe „Postwachstumsgesellschaften“ in Verbindung mit JenaKultur und Lesezeichen e.V.
»Buchkünstlerische Kleinode« – »Edition Ornament – Literatur und Grafik«
Michael von Hintzenstern zelebriert Ausschnitte aus Schwitters »Ur-Sonate« und Jens-Fietje Dwars, Herausgeber und Gestalter der Reihe, liest aus wunderbar skurrilen Schwitters-Geschichten von Horst Hussel, des letzten Dadaisten und legendären Buchgestalters der DDR.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturdirektion Weimar.
Zwei passionierte Leserinnen und ein passionierter Leser aus dem Altenburger Land wollen ihre Leidenschaft öffentlich machen und gemeinsam über aktuelle Neuerscheinungen und Klassiker sprechen, die sie besonders gefangengenommen haben. Alle drei haben in ihrem eigentlichen Beruf nicht unmittelbar etwas mit Literatur- und Sachbüchern zu tun, begeisterte Leser sind sie trotzdem und noch lieber reden und streiten sie über ihre Lesefrüchte. Es handelt sich um Dr. Kristin Jahn, die Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land, Birgit Seiler, Leiterin des Fachdienstes Natur- und Umweltschutz beim Landratsamt Altenburger Land und Dr. Roland Krischke, den Direktor des Lindenau-Museums Altenburg. Das Quartett wird komplettiert von einem Unbekannten oder einer Unbekannten, dessen oder deren Identität erst am Abend des Buchquartetts gelüftet wird.
Im Mittelpunkt aber stehen die Bücher. Am 8. Oktober werden die folgenden Titel besprochen: Theodor Fontane: Der Stechlin (1897), Terézia Mora: Alle Tage (2004), Anselm Oelze: Wallace (2019) und Saša Stanišić: Herkunft (2019). Alle Literaturfreunde sind herzlich eingeladen zum Zuhören und Mitdiskutieren.
Das „Altenburger Buchquartett“ wird in loser Folge durch das Altenburger Land ziehen, um möglichst vielen Menschen das Lesen wieder schmackhaft zu machen.
Die vorgestellten Bücher
Theodor Fontane: Der Stechlin
Terézia Mora: Alle Tage
Anselm Oelze: Wallace
Saša Stanišić: Herkunft
Das Altenburger Buchquartett
Dr. Kristin Jahn, geboren 1976, hat evangelische Theologie und Germanistik in Jena studiert. Sie war von 2007 an als Pfarrerin in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland tätig. Nach Stationen in Meiningen und Wittenberg ist sie seit 2017 Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land.
Birgit Seiler, geboren 1964, hat Agrarwissenschaften und Biologie an der Universität Leipzig sowie Verwaltungsrecht an der Thüringer Verwaltungshochschule in Gotha studiert. Von 2003 bis 2014 war sie Dozentin für Umweltrecht an der Ostthüringer Verwaltungsakademie. Seit 2014 ist sie Leiterin des Fachdienstes Natur- und Umweltschutz beim Landratsamt Altenburger Land.
Dr. Roland Krischke, geboren 1967, hat Romanistik, Slawistik, Philosophie und Germanistik in Heidelberg, Münster, Wien und Frankfurt am Main studiert. Nach Museumstätigkeiten in Heidelberg, Mainz und Gotha ist er seit 2016 Direktor des Lindenau-Museums Altenburg.
Zu jedem Altenburger Buchquartett lädt das Lesertrio einen Unbekannten oder eine Unbekannte ein, der oder die ebenfalls ein Buch vorstellen wird. Seine oder ihre Identität wird aber erst am Abend selbst gelüftet.
Mathilde von Freytag-Loringhoven studierte ab 1879 als eine der ersten Frauen an der Weimarer Kunstschule. Dem Spätimpressionismus ihres Lehrers Karl Buchholz (1849–1889), dessen einzige Privatschülerin sie war, blieb Freytag-Loringhoven als Radiererin, Landschafts‑, Porträt- und Blumenmalerin zeitlebens verpflichtet. Aus dieser Position entwickelte sie sich als Kulturredakteurin zu einer wortgewaltigen Kritikerin des Staatlichen Bauhauses. Während wir Mathilde von Freytag-Loringhoven heute in erster Linie als „Geißel“ des Bauhauses sehen, kannten sie ihre Zeitgenossen auch als Schriftstellerin, Laienschauspielerin und Tierpsychologin. Sie war damals eine allseits bekannte und durchaus beliebte Größe im Weimarer Kulturleben, das sie gegen die aufkommenden Einflüsse der Moderne vehement zu verteidigen suchte. Ihre fundamentalen Kritiken sollten nicht nur als persönliche Angriffe gelesen werden, sondern auch als eine Bestätigung für den radikalen Bruch des Bauhauses mit dem bisherigen bürgerlichen Kunstbetrieb.
Kuratorin: Dr. Antje Neumann-Golle
Zur Ausstellung erscheint ein Begleitheft.
Öffnungszeiten:
Di – So von 10.00 bis 17.00 Uhr
Ausstellungsdauer:
12.10.2019 – 12.01.2020.
Zu einem mehrstündigen Abendprogramm rund um Friedrich Schiller laden die Meininger Museen in das Schloss Elisabethenburg ein.
„Schillers Locken“ heißt der Titel des diesjährigen Museumsabends. Was hat es damit wohl auf sich? Ist die klassische Haartracht des Dichters gemeint? Oder will er vor seinem 260. Geburtstag am 10. November seine Gäste ins Meininger Schloss locken? Vielleicht, weil er sie nicht in seinem einstigen Bauerbacher Asyl empfangen kann? Weil sein dortiger Unterschlupf gerade Baustelle und daher unzugänglich ist? Im Voraus sei so viel gesagt: Immer wieder wird es um eine Dreiecksgeschichte gehen: zwischen Bauerbach, Meiningen und Weimar, zwischen dem Dichter, seiner Schwester und einem Schlossbibliothekar. Auch ein Meininger Herzog spielt am Rande mit.
Das Programm beginnt mit einem Auftritt der Nachwuchsgruppe des Kinder- und Jugendtheaters TOHUWABOHU Meiningen im Marmorsaal. Danach wird an gleichem Ort Florian Beck, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Theatermuseums „Zauberwelt der Kulisse“ über Schillers Bauerbacher Lektüre und deren Folgen für die deutsche Bühne sprechen. Zeitgleich laden Dr. Bettina Werche von der Klassik Stiftung Weimar und Dr. Andreas Seifert, Leiter des Literaturmuseums Baumbachhaus, zu einer Zeitreise durch das Bauerbacher Asyl des Dichters ein. Dies geschieht anhand von Einrichtungsgegenständen aus dem dortigen Schillerhaus, die in der Art eines Schaudepots, beginnend mit dem Museumsabend, bis Ende März 2020 rund um den Schillerwürfel in der Mittleren Galerie gezeigt werden. Eine anschließende Pause ermöglicht es den Besuchern, im Museumscafé u.a. Schilleräpfel, Schillerlocken und Schillerwürfel zu verkosten. Den Museumsabend beschließt ein literarisch-musikalisches Programm mit dem Titel „Ich kann auch witzig sein“. Elke Büchner aus Meiningen, von der auch Idee und Konzeption des Programmes stammen, liest dann Heiteres von, mit und über Friedrich Schiller. Die musikalische Begleitung übernimmt die Meiningerin Renate Kubisch mit ihrem E‑Cello.
Am 10. November 1759 war er in Marbach am Neckar zur Welt gekommen: Friedrich Schiller, neben Goethe der meistgenannte Vertreter der deutschen Nationalliteratur. Seine Wirksamkeit entfaltete der Dramatiker, Historiker, Publizist und Balladendichter jedoch im Thüringischen. Weimar, Jena und Rudolstadt schmücken sich mit seinem Namen. Aber auch mit Bauerbach, Meiningen und seinem Residenzschloss Elisabethenburg sind Biografie und Wirken Friedrich Schillers mehrfach verknüpft. Aus der Elisabethenburg erhielt der junge Flüchtling Schiller 1783 wichtige Bücher und sieben Jahre später eine ebenso wichtige Urkunde im Vorfeld seiner Heirat mit Charlotte von Lengefeld. Im nahegelegenen Dorfe Bauerbach fand der württembergische Deserteur ein Asyl und viel Zeit zum Schreiben, Studieren – und Lieben. Letzteres leider nur in Gedanken. In Meiningen schließlich lebte Schillers damaliger Busenfreund Reinwald. Der wiederum war Ursache dafür, dass Schillers Schwester Christophine insgesamt 55 Jahre in der Stadt zubrachte. Und schließlich wurde Meiningen die Stätte mustergültiger Aufführungen von seinen Dramen.
Kerzenlichtführung: Alltagsleben im 18. Jahrhundert
Die Sonderführung mit Daniela Danz, der Leiterin des Hauses, lässt die Museumsräume wieder lebendig werden: Womit vertrieb man sich im Beulwitzschen Salon an langen, dunklen Winterabenden die Zeit; was waren die Freuden des Sommers; was hing im Kleiderschrank und was gab es in der Küche – und wo war eigentlich das Badezimmer? Manchmal trägt ein Gang über die Hintertreppe auch dazu bei, einen Blick zu erhaschen, der für das Verständnis der Literatur des ausgehenden 18. Jahrhunderts einigen Aufschluss bringt.
Öffentliche Führungen durch die Sonderausstellung: „Die F.N. –Schlaufe – Ernstes und Heiteres aus dem Leben des fabelhaften Friedrich Nietzsche“
Am Sonntag, dem 20.10. besteht das letzte Mal die Möglichkeit, die Werke Thomas Zieglers und seiner „F.N.-Schlaufe“ im Romantikerhaus zu sehen. An diesem Tag wird es 11 & 15 Uhr jeweils eine öffentliche Führung geben.
Die Zahl der Teilnehmenden ist jeweils auf 20 Personen begrenzt.
Öffentliche Führungen durch die Sonderausstellung: „Die F.N. –Schlaufe – Ernstes und Heiteres aus dem Leben des fabelhaften Friedrich Nietzsche“
Am Sonntag, dem 20.10. besteht das letzte Mal die Möglichkeit, die Werke Thomas Zieglers und seiner „F.N.-Schlaufe“ im Romantikerhaus zu sehen. An diesem Tag wird es 11 & 15 Uhr jeweils eine öffentliche Führung geben.
Die Zahl der Teilnehmenden ist jeweils auf 20 Personen begrenzt.
Hermsdorfer Gespräch: Tanja Brandes „Ostfrauen verändern die Republik“
Wohin man auch hört, immer wieder erklingt das Hohelied auf die ostdeutschen Frauen: Sie sind berufsmobiler, risikobereiter und aufstiegsorientierter als die Männer. In der Tat: Ostfrauen sind häufiger berufstätig als Westfrauen, kehren nach der Geburt eines Kindes früher auf Vollzeitstellen zurück und mischen in der Politik kräftig mit. Die Ostfrauen haben dem vereinigten Deutschland ihren Stempel aufgedrückt. Aber warum?
Tanja Brandes und Markus Decker arbeiten heraus, was Ostfrauen in die deutsche Einheit konkret eingebracht haben, und vermitteln überraschende neue Erkenntnisse.
Vom Verlag des Wandervogel zum Privatverlag im Sozialismus, von der Verstaatlichung bis zur Abwicklung. Ausstellung zum 100. Gründungsjahr im Alten Rathaus Rudolstadt vom 22. Oktober 2019 bis 7. Februar 2020.
Der bisher umfangreichsten und zugleich tiefgründigsten Veröffentlichung über den Greifenverlag zufolge (C. Wurm, J. Henkel, G. Ballon: Der Greifenverlag zu Rudolstadt 1919–1993. Verlagsgeschichte und Bibliographie. Wiesbaden 2001) ist das Rudolstädter Buchunternehmen zwar nicht zu den größten und einflussreichsten in der Geschichte des Verlagswesens des 20. Jahrhunderts zu zählen, gleichwohl aber zu einem der interessantesten. Seine Gründung am 17./18. Oktober 1919 im sächsischen Hartenstein stand in engem Zusammenhang mit der Wandervogelbewegung, deren Schriften in den zwanziger Jahren weitgehend das Verlagsprofil bestimmten. Für den Namen stand das Wappentier des Wandervogels Pate, der Greif.
1921 zog der Verlag nach Rudolstadt um, wo er seinen Firmensitz zunächst in der Schillerstraße 41 einrichtete und ab 1926 bis zu seinem Ende im Oktober 1993 auf der Heidecksburg residierte. Die wechselvolle Geschichte des Verlages ist untrennbar mit seinem Gründer Karl Dietz (1890–1964) verbunden, der das Privatunternehmen bis zu seinem Tode leitete.
Unmittelbar danach ging es in Staatsbesitz über und war dem Ministerium für Kultur der DDR unterstellt. Die nach der Vereinigung beider deutscher Staaten einsetzende Privatisierung der DDR-Verlage überlebte der Greifenverlag jedoch nicht. Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens im Oktober 1993 war sein Schicksal besiegelt. Sieben Jahrzehnte lang waren es die Bücher mit dem Greif als Verlagssignet, die zum Bekanntheitsgrad Rudolstadt nicht unwesentlich beitrugen.
Die von der Gesellschaft für Buchkultur und Geschichte e.V. veranstaltete Ausstellung will aus dem gegebenen Anlass die Bedeutung des belletristische Buchverlages für die kulturelle Identität der Stadt würdigen. Die Text- und Bildtafeln wurden von Dr. Jens Kirsten (Weimar) und Jens Henkel (Rudolstadt) erarbeitet. Die Leihgaben, eine Auswahl von insgesamt nahezu 1000 Verlagserzeugnissen wie Bücher verschiedener literarischer Genres, Kalender und Almanache oder Kunstmappen mit originalen Druckgrafiken, stammen weitgehend aus der Historische Bibliothek der Stadt Rudolstadt.
Ausstellungsdauer:
22.10.2019 – 31.01.2020
Öffnungszeiten:
Dienstag 9–16 Uhr
Donnerstag 9–18 Uhr
Freitag9-12 Uhr
sowie nach Voranmeldung in der Historischen Bibliothek
der Stadt Rudolstadt (03672/486160 oder t.zober@rudolstadt.de
Ausstellungseröffnung:
18. Oktober 2019, 18 Uhr.
Laudatio: Jens Henkel und Matthias Biskupek (Rudolstadt).
Musikalische Begleitung: Peter Kleinfeld (Großkochberg).
Der Hase im Rausch spielt Cello
Esther Esche liest erfrischend komische Texte aus dem Leben ihres Vaters, der Schauspielerlegende Eberhard Esche, der seine Karriere einst am Meininger Theater begann. Andreas Greger spielt dazu berauschend Cello. Esche gehört zu denen, deren Verlust mit den Jahren immer empfindlicher fühlbar wird. Mag die Kunst des Schauspielers flüchtig sein, mit seinen Büchern hat er sich einen bedeutenden Gedenkstein gesetzt und den Nachgeborenen ein Werk der lebendigen Erinnerung, einer gediegenen Kunstauffassung und unbeugsamen politischen Haltung hinterlassen. Seine autobiographischen Geschichten handeln natürlich vom Theater, aber sie erzählen auch von den gesellschaftlichen Zuständen, unter denen Theater blüht oder vegetiert, und von den Leuten, die Theater machen.
Esther Esche studierte an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Ihr erstes Engagement erhielt sie nach Abschluss ihres Studiums am Theater Senftenberg, wo sie zwei Jahre im Ensemble blieb. Anfang der 1990er Jahre kehrte sie nach Berlin zurück und gastierte in der Folgezeit u.a. am Deutschen Theater, dem Berliner Ensemble, der Volksbühne und dem Maxim Gorki Theater. Seit Mitte der 1990er Jahre ist Esther Esche vorrangig in zahlreichen Film- und Fernsehrollen zu sehen. 2003 erhielt sie den Darstellerpreis als „Beste Schauspielerin“ des Europäischen Filmfestes in Brest. Sie arbeitet als Dozentin für Schauspiel an verschiedenen Schauspielschulen.
Andreas Greger ist seit 1986 Solocellist der Staatskapelle Berlin. Er studierte bei Joseph Schwab an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Als Solist trat Andreas Greger mehrfach bei Rundfunkaufnahmen sowie bei Konzerten im In- und Ausland in Erscheinung und erspielte Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben. Weitere Zwischenstationen waren die Staatskapelle Berlin, das Berliner Sinfonie-Orchester und das Große Rundfunkorchester Berlin. Mit dem Streichtrio Berlin absolviert er seit 1992 eine internationale Karriere. Andreas Greger ist Professor für Violoncello an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin.
Konzert: Der Club der toten Dichter mit Katharina Franck „So und nicht anders“ – Fontane neu vertont.
»Ein Koffer voller Märchen« – Märchen mit Siliva Prüfer.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Thüringer Märchen- und Sagenfestes 2019.
Günter Herzog führt mit vielen weniger bekannten Informationen zu den Jenaer Monumenten der Bauhaus-Architektur.
Es handelt sich um ein Angebot im Begleitprogramm der beiden Jenaer Ausstellungen zum Bauhaus-Jubiläum.
Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen begrenzt.
„Ich Hoeneß Kohl“ – Lesung und Gespräch mit Thomas Thieme und Frank Quilitzsch.
Alexander von Humboldt oder die Sehnsucht nach der Ferne
Familienführung
Wir gehen mit Alexander von Humboldt auf Forschungsreise. Aber nicht nur Tiere und Landschaften wollen wir erforschen, sondern auch den Himmel. Gemeinsam mit dem Altenburger Astronomieverein „Bernhard Schmidt“ e.V. wollen wir im Schlosspark die Sterne über Altenburg beobachten. Bei schlechter Sicht findet ein Ersatzprogramm statt.
Um Anmeldung wird gebeten!
Im Mittelpunkt des Bandes „Ich Hoeneß Kohl“, der zum 70. Geburtstag des Schauspielers Thomas Thieme erschien, steht das Verhältnis zwischen Theater und Fußball. Thieme hat nicht nur mit großem Erfolg Faust, Mephisto, Molière und Helmut Kohl verkörpert, sondern auch den gefallenen Fußballgott Uli Hoeneß. Günter Netzer zeigte sich von der Authentizität des Rollenspiels beeindruckt. Zur Buchpremiere haben Thomas Thieme und Autor Frank Quilitzsch bereits Ende 2018 in Jena gelesen.
Die Jenaer Trainerlegende Hans Meyer musste damals kurzfristig absagen, weshalb das Match noch einmal neu angesetzt wird – zusammen mit dem FC Carl Zeiss-Fanprojekt. Hans Meyer, der die Jenaer Elf einst ins Europapokal-Finale führte und als einziger Trainer beide deutschen Pokale gewann (den FDGB-Pokal mit dem FC Carl Zeiss Jena und den DFB-Pokal mit dem 1. FC Nürnberg), kennt alle Höhen und Tiefen seines Jobs. Im Gespräch mit Thomas Thieme und Frank Quilitzsch wird Meyer auf seine locker-unterhaltsame Art bezeugen, dass Fußball und Theater einander nicht ausschließen, sondern eine spannungsvolle Einheit bilden.
Achtung: Die Anfangszeit ist 19:03 Uhr, da der Club 1903 gegründet wurde! Der Wunsch der Fans ist den Autoren Befehl!
Ich packe meine Bibliothek aus – Gothaer Gespräche zur Buchkultur
Ulrich Raulff im Gespräch mit Andreas Platthaus
Prof. Dr. Ulrich Raulff, Kulturwissenschaflter, Journalist und langjähriger Direktor des Deutschen Literaturarchivs Marbach, unterhält sich mit dem Journalisten und Historiker Andreas Platthaus (F.A.Z.) über seine Privatbibliothek. Wir freuen uns auf ein Gespräch über Lektüreerlebnisse, die begeistert haben und lebensverändernd waren und über Begegnungen mit Büchern, Menschen und Ideen.
Autor trifft Autor: Lesekonzert mit Schriftstellern und Komponisten
Mit Christian Rosenau und Falk Zenker (Gitarre) sowie Romina Nikolić und Giordano Bruno do Nascimento (Klavier).
Was entsteht daraus, wenn die Musik und das Wort aufeinandertreffen?
Ein abwechslungsreicher und spannungsvoller Abend mit zwei Schriftstellern und zwei Komponisten.
Die Autoren Christian Rosenau und Romina Nikolic lesen Ausschnitte aus ihren eigenen Büchern. Dazu erklingt live und selbst vorgetragen, die extra dafür komponierten Werke der Musikautoren Falk Zenker und Giordano Bruno do Nascimento.
Eine Veranstaltung des via nova e.V. in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Thüringen. Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Ende der Avantgarden!? – »Palmbaum«-Gespräch mit Nancy Hünger (Schriftstellerin), Micky Remann (Schriftsteller und Medienkünstler), Jens-Fietje Dwars (u.a. Redakteur), Janek Müller (Dramaturg und Ausstellungsmacher)
Überall war im Bauhausjahr von Avantgarde und Moderne die Rede. Aber was ist das? Wie ging das Bauhaus mit Sprache und Literatur um? Gibt es eine Sprache des NEUEN, gibt es das total NEUE überhaupt? Brauchen wir eine neue Avantgarde? Und was fangen wir mit der alten an, die heute Klassik ist? Die Thüringer Literaturzeitschrift „Palmbaum“ hat diesen Fragen zwei Hefte gewidmet. Jens‑F. Dwars erinnert darin an die „Geburt der Avantgarde aus dem Geist Nietzsches“. Nancy Hünger rechnet mit dem aktuellen Literaturbetrieb und seinen Pseudo-Avantgarden ab und Micky Remann fragt nach Geistern, die das Bauhaus vergaß – wie Paul Scheerbart, dessen literarische Glasphantasien junge Architekten der Zeit beeinflussten.
Zum Finale der ACC-Sommerausstellung „Spracherneuerung!“ laden „Palmbaum“-Redakteur Dwars und Kurator Janek Müller am Dienstag, dem 5. November, zum Gespräch über das „Ende der Avantgarden“ ein.
Eine Veranstaltung der Thüringischen Literarhistorischen Gesellschaft Palmbaum, des Thüringer Literaturrats und der ACC Galerie Weimar.
Vom Atem der Städte. Literatur und Jazz im Bauhaus-Jahr. Mit Japanic, Pina Bergemann und André Hinderlich
Dienstag , 05.11.2019 , 20:00 Uhr, Mensa Philosophenweg Jena
Wie keine andere Landschaft hat die Stadt, besonders die großen Städte, mit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert vor allem auch z.Z. der Bauhausgründung die Künste geprägt und zu einem veränderten Zeitgefühl geführt. Wie in einem Brennglas greift die Lyrik die ganze scharfe Widersprüchlichkeit städtischen Lebens auf und gibt zugleich einen Einblick in die wechselvolle Geschichte des 20./21. Jahrhunderts. Und so wird das Publikum Bekanntes und Unbekannteres hören. Neben Texten von Jakob van Hoddis, Bertolt Brecht und Georg Heym werden Texte von Bauhäuslern zu hören sein, Gedichte von Georg Trakl, Erich Kästner und Alfred Lichtenstein, bis hin zu Wulf Kirsten, Steffen Mensching und Rolf Dieter Brinkmann. Mit einer Mischung aus Jazz und Lyrik stellen die Thüringer Jazz-Meile und der Lese-Zeichen e.V. in bewährter Zusammenarbeit ihren Beitrag zum Bauhaus-Jubiläum vor.
Es wirken mit: die berühmte japanische Jazz-Pianistin Aki Takase, mit ihrer Band „Japanic“. Die Schauspielerinnen und Schauspieler Pina Bergemann und André Hinderlich (Theaterhaus Jena). Der Akkordeonist Oliver Räumelt.
Organisator: Lese-Zeichen e.V., Thüringer Jazzmeile, Thüringer Staatskanzlei
Brücken statt Mauern
Tischgesellschaft mit Claus Bach, Wolfgang Haak, Rudolf Keßner, Bärbel Klässner, Andrea Richter, Dietlind Steinhöfel u.a.
In einem moderierten Gespräch am runden Tisch wird an das Jahr 1989 in Weimar erinnert und ein Bogen in die Gegenwart gewagt.
Moderation: Dr. Michael Knoche
Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung »1989. 30 Jahre friedliche Revolution in Weimar« der Stadt Weimar.
Lyrik im Konzert. Es lesen Patrick Wilden und Kerstin Becker. Mit Musik von den Lyrischen Saiten
Das beliebte Format »Lyrik im Konzert« kehrt zurück auf die Burg Ranis! Die Lyrischen Saiten, die sonst den Soundtrack zu den Thüringer Literaturtagen spielen, werden den Abend musikalisch rahmen. Kerstin Becker und Patrick Wilden lesen aus ihren Gedichten.
Kerstin Becker erinnert uns daran, woher wir kommen – weniger im Sinne einer geografischen Heimat als vielmehr im Sinne von Herkunft. Ihre kraftvollen Gedichte nehmen uns mit in die Wälder und auf die Äcker, unter die Tische der Erwachsenen, auf Dachböden und in Kohlenkeller, kurz: an all die Orte, an denen Kinder Welt verinnerlichen.
Außerdem präsentieren wir die Buchpremiere des aktuellen Raniser Debüts! Patrick Wilden arbeitet im Rahmen des Stipendiums an seinem ersten Lyrikband, der den Arbeitstitel „Alte Karten von Flandern“ trägt. Darin sucht er eine Antwort auf die Fragen: Was lässt sich ergründen in einer Welt, die gezeichnet ist von Google Maps? Welche Tiefen werden sichtbar in einem von leuchtenden Oberflächen designten Miteinander, wo „Menschen auf stumm gestellt“ sind?
Organisator: Lese-Zeichen e.V., JenaKultur, Zeiss Fonds, Sparkasse Jena-Saale-Holzland
Lyrik und Jazz – XVIII. Weimarer Lyriknacht
Mit Margret Kreidl, Carolin Callies, Sebastian Unger, Max Sessner sowie dem Jazz-Quartett AG Form Berlin/Köln (Drums, Bass, Gitarre, Gitarre/Synth).
Es moderiert Nancy Hünger.
Die Weimarer Lyriknacht ist eine gemeinsame Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V., des Lese-Zeichen e.V., der Stadt Weimar und der Jazzmeile Thüringen mit der freundlichen Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Die Berliner Band AG Form gründete sich im Frühjahr 2015 und meldete sich im Dezember des selben Jahres mit der EP „Lichtenberg“ erstmals zu Wort. 2017 erschien mit „Commons“ das erste Album der Band. Stilistisch irgendwo zwischen Jazz, Pop und Post-Allerlei erweist sich ihre Musik vielleicht gerade darin als zeitgemäß, dass sie die Grenzen traditioneller Genres als musikalische
Grenzen verweigert.
Die Weimarer Lyriknacht ist eine gemeinsame Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V., des Lese-Zeichen e.V., der Stadt Weimar und der Jazzmeile Thüringen mit der freundlichen Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Der Künstler Birger Jesch begann 2007 unter befreundeten ehemaligen Aktivisten der subkulturellen Szene der DDR vor allem Handwerker und Künstler zu porträtieren. Birger Jesch’s Korrespondenzen mit Freunden und Künstlern findet als Kommunikationsform Vorbilder bei den Frühromantikern. Ihre Briefwerke waren Spiegel der Epoche und ihres interkulturellen Schaffens.
Angeregt zu dem Projekt „Schattenalbum“ wurde Jesch auch durch das Buch „Weimarer Schattengeister“ von Fritz Karl Voß aus dem Jahr 1922. Darin sind Scherenschnitte konservativer Weimarer Prominenter deren Sinnsprüchen gegenübergestellt.
Schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts erschienen in Europa die ersten Profilportraits in Form von Schattenrissen. Der französische Finanzminister Etiennes de Silhouette, der am Hof Ludwig des XV. die knappen Kassen verwalten musste, bevorzugte diese ebenso sparsamen wie ausdrucksstarken Bilder. Um 1760 begann sich diese Darstellungsform zur Mode bei Adel und aufgeklärter bürgerlicher Elite zu entwickeln. Das aktuelle Poesiealbum von Birger Jesch verbindet die Porträts mit Lebensweisheiten und Statements der Dargestellten zu Leben und Kunst. Mehrere Collagenserien aus Briefumschlagfragmenten ergänzen die Ausstellung.
Ausstellungsdauer: 10.11.2019 bis 01.03. 2020
Öffnungszeiten: Di-So 10–17 Uhr | Mo geschlossen
Schließtage 2019:
Sebastian Fitzek bringt zusammen mit seinem neuen Thriller den passenden Soundtrack gleich mit. Die elektronische Liveband »Buffer Underrun« und ein klassisches Ensemble sorgen für ein Klangwunder mit wabernden Bässen, verzerrten Synthesizern, großem Flügel und
eleganten Streichinstrumenten. Fitzeks »Lesung 3.0« – ein unvergessliches Erlebnis.
BücherLounge – Nur mit Vorbestellung!
Literarische Empfehlungen und Gespräche bei einem abendlichen Glas Wein
Die Eckermann Buchhandlung und die Literarische Gesellschaft Thüringen e. V. laden Sie zu einem besonderen Event ein.
Am Abend begrüßen wir Sie zu Prosecco, Wein und vielen weiteren Getränken sowie einem köstlichen Abendbuffet, stellen aktuelle Literatur, große Klassiker und echte Geheimtipps vor und laden Sie ein, mit uns und anderen Lesern ins Gespräch zu kommen.
Mitarbeiter und Gäste der Buchhandlung um Johannes Steinhöfel stellen Ihnen ihre Empfehlungen vor. Wir lassen uns nicht von Bestsellerlisten leiten, sondern von unseren persönlichen Sympathien. Ebenso empfehlen wir auch Bücher für unsere jungen und jüngsten Leser.
Dazu verwöhnen wir Sie mit ausgesuchten Spezialitäten und natürlich unserem fair gehandelten Weimar-Kaffee.
Begrenzte Plätze, sichern Sie sich Ihre Karte! Karten können Sie HIER erwerben.
BücherBrunch – Nur mit Vorbestellung!
Die Eckermann Buchhandlung und die Literarische Gesellschaft Thüringen e. V. laden Sie zu einem besonderen Event ein. Genießen Sie einen entspannten (Vor-)Mittag bei Kaffee, Tee, Prosecco und leckeren Köstlichkeiten.
Bei einem reichhaltigen Frühstücksbuffet (süß und herzhaft) stellen wir aktuelle Literatur, große Klassiker und echte Geheimtipps vor und laden Sie ein, mit uns und anderen Lesern ins Gespräch zu kommen.
Mitarbeiter und Gäste der Buchhandlung um Johannes Steinhöfel stellen Ihnen ihre Empfehlungen vor. Wir lassen uns nicht von Bestsellerlisten leiten, sondern von unseren persönlichen Sympathien. Ebenso empfehlen wir auch Bücher für unsere jungen und jüngsten Leser.
Dazu verwöhnen wir Sie mit ausgesuchten Spezialitäten und natürlich unserem fair gehandelten Weimar-Kaffee.
Begrenzte Plätze, sichern Sie sich Ihre Karte! Karten können Sie HIER erwerben
»Dichten ist ein Übermut« – 200 Jahre »West-östlicher Divan« zwischen Klassik und Gegenwart
Ein Abend mit Anne Kies, Steffen Mensching, Christoph Schmitz-Scholemann und Vahid Shahidifar.
Vor 200 Jahren erschien Johann Wolfgang von Goethes Gedichtsammlung »West-östlicher Divan« als Ergebnis seiner Beschäftigung mit den Gedichten des persischen Dichters Hafis. Ein hoher Anteil der Gedichte geht auf Goethes Briefwechsel mit Marianne von Willemer zurück, von der auch einige Gedichte des Divan stammen. Anne Kies und Steffen Mensching verleihen in ihrer Lesung den Gedichten Präsenz, Christoph Schmitz-Scholemann liest die moderierenden Zwischentexte. Vahid Shahidifar begleitet die Veranstaltung musikalisch auf der Santur.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates e.V. in Zusammenarbeit mit dem Lutherhaus Eisenach.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe »Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen – 200 Jahre West-östlicher Divan« statt.
Mit freundlicher Unterstützung durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und der Thüringer Staatskanzlei.
»Vom Schneemann und seinem Freund, dem Spatzen« Figurenspiel von Steffi Lampe.
Die Gunst des Augenblicks – Jörg AlbrechtLyrik der Gegenwart –
Thüringer Lesungen und Werkstattgespräche
Moderation: Guido Naschert.
Projektträgerin: Literarische Gesellschaft Thüringen e.V.
Kooperationspartner: Erfurter Herbstlese e.V., Forschungsstelle Europäische Romantik und Schillers Gartenhaus der FSU Jena, Lese-Zeichen e.V.
Förderer: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Mittwoch, 20. November 2019 – 19.30 – Erfurt
Die Gunst des Augenblicks – Erik Linder
Lyrik der Gegenwart – Thüringer Lesungen und Werkstattgespräche
ERIK LINDNER wurde 1968 in Den Haag geboren. Sein erster Gedichtband Tramontane erschien 1996 bei Perdu. Seitdem veröffentlichte er fünf weitere Bände, zuletzt Zog (dt. Sog, Van Oorschot, 2018), sowie einen Roman. Im Jahre 2013 erschien im Matthes & Seitz Verlag Berlin eine Auswahl aus seinem Werk in deutscher Übersetzung von Rosemarie Still, Nach Acedia. Lindner ist freiberuflicher Schriftsteller und wohnt in Amsterdam. Er ist als literarischer Mitarbeiter an der Jan van Eyck Akademie in Maastricht tätig und ist Mitbegründer und Redakteur der Zeitschrift Terras für internationale Literatur.
Zuletzt erschienen: Naar Whitebridge (2013); Nach Acedia (2013).
Moderation: Guido Naschert.
Projektträgerin: Literarische Gesellschaft Thüringen e.V.
Kooperationspartner: Erfurter Herbstlese e.V., Forschungsstelle Europäische Romantik und Schillers Gartenhaus der FSU Jena, Lese-Zeichen e.V.
Förderer: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Autor trifft Autor. Lesekonzert mit Schriftstellern und Komponisten
Was entsteht daraus, wenn die Musik und das Wort aufeinandertreffen?
Ein abwechslungsreicher und spannungsvoller Abend mit zwei Schriftstellern und zwei Musiker.
Christine Hansmann und Stefan Petermann lesen Ausschnitte aus ihren eigenen Büchern vor. Dazu erklingt live und selbst vorgetragen, die extra dafür komponierten Werke der Musikautoren Romeo Wecks und Daniel Gutierrez.
Romeo Wecks (Klavier) trifft auf Christine Hansmann,
Daniel Gutierrez (Cello) trifft auf Stefan Petermann.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe Klangnetz Thüringen 2019 statt. Sie wird veranstaltet vom via nova e.V. in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Thüringen, gefördert durch die Thüringer Kulturstiftung, das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.
Seit 2017 trifft sich der von Karl-Heinz Swirszczuk und Schülern des Fridericianums gegründete Philosophiekreis im Garten des Schillerhauses, um gemeinsam zu philosophieren, vor allem in Hinblick auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und Themen wie die Zukunft der Arbeit, ethische Fragen, die die künstliche Intelligenz und der Transhumanismus aufwerfen, und die philosophische Dimension aktueller politischer Debatten. Die Treffen des Kreises sind offen für interessierte Teilnehmer jeden Alters, die Freude am gemeinsamen Nachdenken und Diskutieren haben.
Auf dem endlosen Weg zum Hause des Nachbarn – Johannes Bobrowskis Orte in den Fotografien von Dmitry Vyshemirsky
Johannes Bobrowskis Stimme ist eine der markantesten in der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts. In seinen Gedichten, Erzählungen und Romanen betrachtet er die untergegangene Welt seiner Kindheit: Sarmatien, die Landschaft zwischen Ostsee und Schwarzem Meer, Weichsel und Wolga. Hier lebten Polen, Litauer, Russen, Juden und Deutsche miteinander. Bobrowskis Texte sind Zeugnisse widerständiger oder verlorener Existenz. Sie spüren ungehörte Stimmen auf, Stimmen aus anderer Zeit.
Die Fotografien von Dmitry Vyshemirsky widmen sich Lebensorten des Dichters Johannes Bobrowski im ehemaligen Königsberg, dem heutigen Kaliningrader Gebiet, aber vor allem dem damaligen Tilsit, dem Geburtsort des Dichters. Sie zeigen längst verschwundene Erinnerungsorte, deren Spuren der Künstler fotografisch entdeckt – und die er so vor dem Vergessen bewahrt.
Ausstellungsdauer: 2711.2019–21.2.2020
Öffnungszeiten:
Di 12–15
Mi 12–19
Do/Fr 10–15
„… so ist es recht und gut …“ – Rezepte von Schillers Schwiegermutter
Louise von Lengefeld
Das Kochbuch von Schillers Rudolstädter Schwiegermutter Louise von Lengefeld ist ein einzigartiges Dokument kulinarischer Gepflogenheiten der Schillerzeit. Der Förderverein des Schillerhauses gibt es jetzt neu heraus und hat dafür die Rezepte von dem Koch Birk Töpfer an moderne Gegebenheiten anpassen lassen. In der begleitenden Ausstellung werden die zu jahreszeitlichen Menüs zusammengestellten Rezepte und Bilder der Gerichte sowie Rudolstädter Impressionen des Fotografen Roger Hagmann zu sehen sein. Zur Eröffnung berichten die Beteiligten Wissenswertes über das neue Kochbuch und den Entstehungsprozeß.
Die Gunst des Augenblicks – Thomas Stangl (Wien)
Prosa der Gegenwart – Thüringer Lesungen und Werkstattgespräche
Moderation: Dr. Boris Hoge-Benteler (FSU Jena)
Eine Veranstaltung der Universität Jena mit der freundlichen Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei und der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.
200 Jahre »West-östlicher Divan« –
Lesung und Gespräch mit Gerhard Schaumann und Gunnar Decker
Literarische Ost-West-Begegnungen unterm Palmbaum: Den 200. „Geburtstag“ von Goethes West-östlichem Divan nimmt die Thüringer Literaturzeitschrift „Palmbaum“ zum Anlass, um nach der wechselseitigen Bereicherung von Ost und West durch Literatur zu fragen. Zu Gast sind die Autoren Gerhard Schaumann und Gunnar Decker.
Der Tautenburger Slawist Gerhard Schaumann geht anhand der Bücher Puschkins, Dostojewskis und Tolstois dem vor allem an der Wende zum 20. Jahrhundert wirkmächtigen Motiv der „russischen Seele“ in der deutschen Literatur nach, das u.a. den Jenaer Verleger Eugen Diederichs fasziniert hat. Gunnar Decker, Schriftsteller und Heinrich-Mann-Preisträger aus Berlin, stellt das Indien-Bild Hermann Hesses vor. Hesse ist tatsächlich zu einer Reise nach Indien aufgebrochen, doch wie bei den Romantikern endete sie im „Innern«, im Reich des Geistes und der Mythen. Wie Hesse seine Erfahrungen in Romanen wie „Siddhartha“ und dem „Steppenwolf“ verarbeitet hat und was ihn mit Goethe verband, das erfahren Sie im anschließenden Gespräch mit dem Moderator Jens-Fietje Dwars.
Wie Theodor Storm einst Weihnachten feierte
Der Pianist Bastian Jünemann spielt auf dem Hausklavier des Museums aus Storms Zeiten, der Heiligenstädter Storm-Verein serviert Kuchen nach Storms Rezept.
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Goethe- und Schiller-Archivs zeigen eine Auswahl von Handschriften, die in diesem Jahr neu in die Bestände des Archivs gekommen sind.
Zu Beginn gibt Abteilungsleiterin Dr. Silke Henke einen Überblick und stellt eine bedeutende aus Privathand erworbene Nietzsche-Sammlung vor. Die insgesamt mehrere hundert Handschriften umfassende Sammlung enthält als herausragende Einzelstücke zehn Briefe von Friedrich Nietzsche, darunter ein unveröffentlichter Brief an den Dirigenten Felix Mottl über Peter Gasts Oper „Der Löwe von Venedig“ sowie ein Brief an Karl Hillebrand, mit dem Nietzsche dem verehrten Essayisten den ersten Teil des „Zarathustra“ übersandte. Zur Sammlung gehören außerdem zahlreiche Autographen und Fotografien aus dem engsten und weiteren Umkreis von Nietzsches Familie, Freunden, Lehrern und Schülern sowie zur Wirkungsgeschichte Nietzsches.
Dr. Ulrike Bischof berichtet über die Erwerbungen der Freundesgesellschaft.
Dr. Bastian Röther stellt einen wenige Tage nach Goethes Tod entstandenen Brief des sachsen-weimarischen Staatskanzlers Friedrich von Müller an einen unbekannten Empfänger vor, in dem Müller über die letzten Stunden des Dichters berichtet.
Dr. Gabriele Klunkert präsentiert eine Abschrift des Briefes von Goethe an den Kunstsammler Sulpiz Boisserée vom 18. Juli 1817 von Boisserées Hand über das Phänomen des Dämmerungssehens von Farben.
Dr. Yvonne Pietsch stellt das Gedicht „Wacht auf mit innern Sinnen“ aus der Feder des Romantikers Ludwig Achim von Arnim vor, dass jüngst als Schenkung ins Archiv gekommen ist.
Im Anschluss lassen wir das Jahr gemeinsam in der Cafeteria des Archivs ausklingen. Seien Sie herzlich willkommen!
Autor trifft Autor. Lesekonzert mit Schriftstellern und Komponisten
Was entsteht daraus, wenn die Musik und das Wort aufeinandertreffen?
Ein abwechslungsreicher und spannungsvoller Abend mit zwei Schriftstellern und zwei Musiker.
Gorch Maltzen und Wolfgang Haak lesen Ausschnitte aus ihren eigenen Büchern vor. Dazu erklingt live und selbst vorgetragen, die extra dafür komponierten Werke der Musikautoren Reinhard Wolschina/Joy Dutt (Klavier+ Flöte) und Mario Wiegand (Klavier).
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe Klangnetz Thüringen 2019 statt. Sie wird veranstaltet vom via nova e.V. in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Thüringen, gefördert durch die Thüringer Kulturstiftung, das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.
»Geisterfahrten eines Liebestölpels« – Musikalische Lesung mit Peter Wawerzinek & Lukas Rauchstein
Bachmann-Preisträger Peter Wawerzinek, Verfasser so schonungsloser Romane wie „Rabenliebe“ und „Schluckspecht“, entdeckt Schwedens Land und Leute für sich. Mit Sprachwitz, Entdeckerfreude und einer geradezu verspielten Sicht aufs Leben schließt er dieses Land ins Herz und schreibt „Geisterfahrt durch Südschweden“ (Edition Outbird). Kaum veröffentlicht, entdeckt Peter Wawerzinek das Thema Liebe als Romanstoff für sich. Sein Roman „Liebestölpel“ (Galiani) erzählt über Lebenslieben und ‑lügen, Familiensehnsucht und ‑flucht, über das Festhalten und Verschwinden, erzählt in einer musikalisch-bildreichen Sprache, wie dies nur Peter Wawerzinek kann.
Gemeinsam mit Lukas Rauchstein, diesem begnadeten Entertainer zwischen Klavier und Gesang, nimmt er seine Gäste mit auf eine Reise zwischen diesen beiden Büchern, nein: Welten, um ihnen seine ganz persönlichen Seiten zu zeigen. Als Genießer, Reisender, Entdecker und als Mensch, der manchmal einem großen Gefühl hilflos gegenüber steht.
Veranstaltungslink: http://www.outbird.net/Veranstaltung/geisterfahrten-eines-liebestoelpels-musikalische-lesung-mit-peter-wawerzinek-lukas-rauchstein-14–12-2019-theaterfabrik-gera/
Konzert mit Stephan Krawczyk: »Lebensfreu.de«
Berührende Lieder, spannende Geschichten, humorvolle Einsichten. Der Liedermacher und Schriftsteller entführt sein Publikum in eine Welt, in der König Narr regiert und Hagen den Schatz der Nibelungen in den Rhein wirft. »Denn Kapital muss im Fluss sein.« Stephan Krawczyk singt, liest und erzählt über die Freude an einem freien und sinnlichem Leben. Frühstück und Berufsverkehr sind für ihn genauso Themen wie Frühling und Geschlechtsverkehr.
Mit seinen Liedern, die an die Liebe erinnern wie die Schneeglöckchen an den Frühling, bringt er die Seelen zum Klingen, macht Mut und zaubert ein Lächeln in Herzen und Gesichter der Anwesenden.
Organisator: Lese-Zeichen e.V. Gefördert durch: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
Ingo Schulze und Tom Schulz im Gespräch über Johannes Bobrowski
Die Schriftsteller Ingo Schulze und Tom Schulz sprechen an diesem Abend über den Menschen Bobrowski, ihre Leseeindrücke und den Einfluss seiner Texte auf ihre eigene Arbeit.
Ingo Schulze schrieb in der „Zeit“ über Bobrowski: „Durch diesen Autor habe ich zum ersten Mal erfahren, wie rein Literatur sein kann – im Sinne von reiner Malerei: ganz aus der Farbe gearbeitet, ohne Zeichnung. […] Ich entferne mich nie zu weit von Bobrowskis Büchern. Seit ich sie zum ersten Mal gelesen habe, finde ich in ihnen Rückhalt, ob früher zwischen Frühsport und Appell oder heute im Hotelzimmer.“
Tom Schulz schrieb in der „NZZ“: „Von Bobrowski bleibt das Bildnis eines einzigartigen Mannes, und es bleibt seine Hinterlassenschaft. Das strahlende Fleisch der Sprache, ihre Musik. Die Geschichten, die er erzählt hat: Vom Dorfrand der Welt, in dem die Völker einträchtig miteinander leben könnten.“
Das im Oktober letzten Jahres neu gegründete Altenburger Buchquartett trifft am Dienstag, dem 28. Januar 2020, zu seinem zweiten Bücherabend zusammen. Gastgeber ist die Stadt Lucka, die in diesem Jahr das 100-jährige Jubiläum ihrer Stadtbibliothek feiert. Einen treffenderen Anlass könnte es für die vier Vielleser aus dem Altenburger Land kaum geben, die ihre Leidenschaft öffentlich machen und gemeinsam über aktuelle Neuerscheinungen sprechen wollen, hin und wieder aber auch einen Klassiker im Gepäck haben.
Das Buchquartett setzt sich aus einem festen Trio zusammen: Dr. Kristin Jahn, der Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land; Birgit Seiler, Leiterin des Fachdienstes Natur- und Umweltschutz beim Landratsamt Altenburger Land und Dr. Roland Krischke, dem Direktor des Lindenau-Museums Altenburg. Komplettiert wird das Quartett jeweils von einem Überraschungsgast, dessen Identität erst am Abend des Buchquartetts gelüftet wird.
Auf der Bücherliste, die am 28. Januar besprochen wird, stehen die folgenden Werke:
Im Anschluss an die Buchvorstellungen kann das Publikum seine eigenen Lese-Erfahrungen in die Diskussion einbringen. Man muss aber keines der Bücher bereits gelesen haben, um einen anregenden Abend zu erleben. Vor allem soll es darum gehen, die Lust und Freude am Lesen zu teilen und zu verbreiten. Die vier zu besprechenden Bücher werden künftig auch im Bestand der Stadtbibliothek Lucka zu finden sein und können ab dem 29. Januar ausgeliehen werden.
Alle Literaturfreunde sind herzlich eingeladen zum einfach nur Zuhören oder auch zum Mitdiskutieren. Der Eintritt ist frei.
Der Abend wird organisiert von der Goethe Gesellschaft Altenburg e. V. und der Stadt Lucka.
Weitere Informationen und Termine für die nächsten beiden Bücherabende im Altenburger Land im Juni und im September 2020 unter www.altenburg-goethe.de.
Das Buchquartett
Dr. Kristin Jahn, geboren 1976, hat evangelische Theologie und Germanistik in Jena studiert. Sie war von 2007 an als Pfarrerin in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland tätig. Nach Stationen in Meiningen und Wittenberg ist sie seit 2017 Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land.
Birgit Seiler, geboren 1964, hat Agrarwissenschaften und Verwaltungsrecht in Leipzig und Weimar studiert. Seit 2014 ist sie Leiterin des Fachdienstes Natur- und Umweltschutz beim Landratsamt Altenburger Land.
Dr. Roland Krischke, geboren 1967, hat Romanistik, Slawistik, Philosophie und Germanistik in Heidelberg, Münster, Wien und Frankfurt am Main studiert. Nach Museumstätigkeiten in Heidelberg, Mainz und Gotha ist er seit 2016 Direktor des Lindenau-Museums Altenburg.
Zu jedem Altenburger Buchquartett lädt das Lesertrio einen Überraschungsgast ein, der ebenfalls ein Buch vorstellen wird. Die Identität des Gastes wird erst am Abend selbst gelüftet.
Kerzenlichtführung: Alltagsleben im 18. Jahrhundert
Die Sonderführung mit Dr. Daniela Danz, der Leiterin des Hauses, lässt die Museumsräume wieder lebendig werden: Womit vertrieb man sich im Beulwitzschen Salon an langen dunklen Winterabenden die Zeit, was waren die Freuden des Sommers, was hing im Kleiderschrank und was gab es in der Küche – und wo war eigentlich das Badezimmer? Manchmal trägt ein Gang über die Hintertreppe auch dazu bei, einen Blick zu erhaschen, der für das Verständnis der Literatur des ausgehenden 18. Jahrhunderts einigen Aufschluss bringt.
Die Gunst des Augenblicks – Lyrik der Gegenwart
Lesung und Gespräch mit Arne Rautenberg (Kiel)
Moderation: Dirk von Petersdorff (FSU Jena)
Eine gemeinsame Veranstaltung von Literarischer Gesellschaft Thüringen und Schiller Gartenhaus Jena.
Annäherungen an Litauen. Texte von Johannes Bobrowski und anderen Dichtern. Mit Martin Stiebert und Oliver Räumelt
Litauen war für den Dichter Johannes Bobrowski ein ganz wichtiges Land im europäischen Osten. Es begleitete ihn ein Leben lang: von den litauischen Bauern im Memelland seiner Kindheit bis zum Roman „Litauische Claviere“, den er kurz vor seinem Tod abschloss. Martin Stiebert wird Lyrik und Prosa Bobrowskis vortragen, die vom litauischen Motiv geprägt sind. Hinzu kommt Poesie anderer Dichter dieses Landes: von Kristijonas Donelaitis, Adam Mickiewicz und Czesław Miłosz.
„Wenn man Glück hat, trifft man ihn in der Bibliothek, auf der Straße oder im Café Central, wenn man größeres Glück hat, kann man ihm lauschen, was immer bedeutet, leichten Fußes einen Spaziergang durch die Literaturgeschichte anzutreten, mit kleinen Ausflügen in die Philologie, Theologie, ins funkelnde Denken des Martin Stiebert, das so wunderbar weitverzweigte Girlanden windet.“ (Kulturjournal)
Ein Programm von Martin Stiebert. Mit Musik von Oliver Räumelt.
Mascha Kaléko: „Sie sprechen von mir nur leise“. Musikalische Lesung mit Paula Quast und Krischa Weber (Cello)
„Man hat Mascha Kaléko verglichen mit Morgenstern, Kästner, Ringelnatz, aber das trifft es nicht. Sie hat deren Verspieltheit, satirische Schärfe und Sprachwitz, aber es kommt ein Sehnen hinzu, eine zarte Zerbrechlichkeit, die den Atem nehmen kann.“ (Tagesspiegel) Paula Quast spricht die Gedichte von Mascha Kaléko im Vertrauen auf die Kraft des einzelnen Wortes. Dank ihrer großen Bühnenpräsenz verschmilzt sie im Laufe der Inszenierung immer mehr mit der Dichterin.
Die Musikerin Krischa Weber begleitet den Abend am Cello. Sie spürt gleichermaßen der Melancholie nach, welche die Texte Werke umgibt, als auch die lebensbejahende Ironie, mit der Mascha Kaléko die Welt zu kommentieren wusste.
Das Programm erobert seit über 20 Jahren im In- und Ausland ein begeistertes Publikum.
Nietzsche komponiert. Notenmanuskripte aus dem Nachlass – Eine Sonderausstellung im Rahmen von »Nietzsche Superstar. Ein Parcours der Moderne«
Musik begleitete Nietzsche sein Leben lang. Sie war ihm, der seit früher Jugend Klavier spielte und leidenschaftlich improvisierte, unentbehrlich. Das Leben ohne sie wäre „ein Irrthum, eine Strapatze, ein Exil“, betonte er später.
Schon in der Schulzeit komponierte Nietzsche vierhändige Klavierwerke zum Musizieren im Freundeskreis. Er schrieb Tänze für Klavier, Sonaten und geistliche Chorwerke und hinterließ Entwürfe für Orchester. Seine mehr als 70 Kompositionen sind im Gegensatz zu den philosophischen Schriften oder den Abhandlungen zu Richard Wagner jedoch kaum bekannt. Die Auswahl der Notenmanuskripte, die das Goethe- und Schiller-Archiv zum ersten Mal in einer Ausstellung präsentiert, reicht von den frühen musikalischen Dichtungen des Jugendlichen bis zum ‚Hymnus an das Leben‘ – dem letzten Werk des Komponisten, das er 1887, zwei Jahre vor seinem geistigen Zusammenbruch, von Peter Gast (Heinrich Köselitz) für Chor und Orchester arrangieren und „als eine Art Glaubensbekenntnis in Tönen“ als einzige Komposition drucken ließ.
Wunderlichstes Buch der Bücher ist das Buch der Liebe…!
Dichtung und Wahrheit zu Goethe und Sylvie von Ziegesar
Lesekonzert mit Christine Hansmann, Christine Theml, Ilga Herzog und Andrea Kliewer.
Seit 1776 besucht der junge Goethe die Familie von Ziegesar auf ihrem Herrensitz in Drackendorf, südöstlich von Jena. Besonders gefällt ihm Sylvie von Ziegesar, liebenswert und klug, 36 Jahre jünger als er, die Goethe im März 1802 näher kennenlernt. Sie schreiben sich Briefe und planen, den Drackendorfer Park mit Stationen zu beleben.
„Wir scherzten, spielten, lachten viel. Und fröhlich war dies Herz. Die Liebe führte unser Spiel…“ so Sylvie an Goethe. Auch Goethe verliebt sich; 1808 sind sich beide in den böhmischen Bädern noch näher gekommen. Aber er spürt auch den Ernst in Sylvies Gefühlen und beginnt, sich ab 1809 zurückzuziehen, ein Lebensmuster?
Christine Hansmann und Christine Theml führen anhand von Briefauszügen und Gedichten durch die Geschichte dieser Liebe, Ilga Herzog und Andrea Kliewer (Querflöten) begleiten die Veranstaltung musikalisch.
Ein Lyrik-Abend für Johannes Bobrowski. Mit Daniela Danz, Mirko Bonné, Andreas Altmann, Kerstin Becker
Vier Dichterinnen und Dichter lesen ein Gedicht von Johannes Bobrowski und eigene Texte.
Die Gedichte von Daniela Danz sprechen von Welt und Geschichte. Sie sind eindringliche Befragungen des Individuums auf der Suche nach seinem Platz im großen Strom der Zeit.
Subtil und präzise widmen sich Mirko Bonnés Gedichte der Darstellung der Schönheit wie der Zerstörung unserer Welt. Sie entfalten einen Lesefluss, der in eine erfahrungssatte Lektüre hineinzieht.
Andreas Altmanns Gedichtband Weg zwischen wechselnden Feldern lebt von der eindrücklichen Fülle poetischer Klänge und einer zwischen Magie und Melancholie schwebenden Bildhaftigkeit.
Kerstin Becker erinnert uns daran, woher wir kommen. Ihre kraftvollen Gedichte nehmen uns mit in die Wälder und auf die Äcker, auf Dachböden und in Kohlenkeller, kurz: an all die Orte, an denen Kinder Welt verinnerlichen.
Mit Musik von Andrea Schmidt (Violine) und Michael Hochreiter (Violoncello).
Der Eifelturm, gestern und heute
Der Eiffelturm steht seit langem schon als ein Symbol für die Stadt Paris, für Frankreich, ja für ganz Europa. Dass er zur Zeit seiner Entwicklung als Bauwerk mehr als umstritten war, dass man ihn mehrere Jahre lang lediglich als ein Provisorium, bald zum Abriss freigegeben deklarierte und seinen Erbauer kritisierte, gehört ebenso zu seiner Geschichte wie der unzweifelhafte Erfolg, den Gustave Eiffel (1832–1923) mit der Errichtung dieses Bauwerks hatte. Heute ist der Eiffelturm das beliebteste und daher am meisten gefilmte und fotografierte Architekturmotiv der Welt. Seiner Errichtung und seiner Nutzung und auch seiner Rezeption über die 130 Jahre seines Bestehens nachzugehen, unternimmt das kleine Buch von Annette Seemann, herausgegeben von der Landeszentrale für Politischen Bildung Thüringen. Annette Seemann, Romanistin und Germanistin, Übersetzerin aus dem Französischen und Italienischen, lebt seit 2002 in Weimar. Sie ist mit Büchern über Weimar, Anna Amalia, Christiane von Goethe hervorgetreten. Sie präsentiert hier ihr Buch über den Eiffelturm.
„ÜberLandFahrt« – Literarisch-musikalisches Programm mit Tim „Doc Fritz« Liebert
Das aktuelle Solo-Programm „ÜberLandFahrt« des auch in renommierten Folkformationen wie „Hüsch« und der „Folk-Destille Jena« spielenden Tim Liebert ist eine Sammlung an Impressionen – von schrägen Charakteren über ratternde Zugfahrten bis hin zur Suche nach den eigenen Wurzeln. Neben selbst verfassten Titeln finden sich im Repertoire auch Vertonungen von Ringelnatz und Eichendorff oder „weitergeschriebene« traditionelle Lieder. Obwohl man in seiner Musik den wilden Balkan, Pubs am Atlantik oder die Tanzmusik der Appalachen hören kann, basiert sie doch auf einheimischen Traditionen, nicht zuletzt der stilistischen Bandbreite der Thüringer Waldzither, der er die verschiedensten musikalischen Nuancen entlockt.
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
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