Glück und Glühwein – Kreatives Schreiben am 15. Dezember
Weihnachten. Kann man lieben. Kann man hassen. Kann man nicht ignorieren. Wir picken uns einfach das Schönste aus den unzähligen Festtags-Angeboten wie Rosinen aus einem Butterstollen. Weiße Weihnacht oder grüne Weihnacht, stihille Naacht oder Engelsgesang, Heringssalat oder Tofu-Gans. Der heilige Dreikönig brummt im Bass ein flottes Krippenlied und das Jesuskindlein strampelt und strullert Maria an. Nächste Woche feiern wir Weihnachten vor. Ich freu mich drauf!
Kreatives Schreiben mit Anke Engelmann (Büro für angewandte Poesie).
»Dichter und Engel«
»Nur, wenn sie ihre Flügel breiten, sind sie die Wecker eines Winds …«
Seit 1997 erklingen Gedichte im Dorf, anfangs im Dorfgemeinschaftshaus, in dem auch die Geburtsstunde der „Limlingeröder Diskurse“ stattfand.
Der Heiligenstädter Weihnachtsmarkt taucht die Altstadt in märchenhaftes Flair.
Im Literaturmuseum können die Besucherinnern und Besucher erleben, wie Theodor Storm einst Weihnachten feierte. Die Mitglieder des Theodor-Storm-Vereins und der Leiter des Literaturmuseums laden Sie herzlich ein, einzutauchen in die bezaubernde Welt des Dichters Theodor Storm, der Weihnachten so liebte.
Es war einmal vor langer Zeit, ein Haus, nahe dem Meer.Vor dem Haus stehen zwei Bäumchen, Rosenstöcke, der eine trägt rote Rosen und der andere weiße Rosen. In dem Haus wohnt eine Frau, die eines Tages Zwillinge bekommt. Im nahen Wald wohnt ein bösartiger Zwerg, aber auch ein gutartiger Bär. Auf dem Felsen hinter dem Wald hat ein stolzer Adler seinen Horst. Was das alles miteinander zu tun hat, will die Puppenspielerin dem kleinen und großen Publikum erzählen. Einem Popup Buch entspringen die zauberhaften Bilder für dieses Vierjahreszeitenmärchen. Dauer ca. 40 Minuten
Geschichten von Liebe und Sehnsucht, Streit und Versöhnung, frei erzählt von Antje Horn aus Jena.
Antje Horn ist Erzählerin. Sie liest nicht vor, sie erzählt frei, mit Händen und Füßen. Seit einigen Jahren leiht sie Märchen und Geschichten aus aller Welt ihre Stimme. Warum? Märchen und Geschichten sind stets auf Wanderschaft. Sie überwinden Ländergrenzen und Weltmeere, oft wird Gewohntes auf den Kopf gestellt, das Sanfte besiegt das Harte, Unmögliches wird Wirklichkeit, Uraltes und gerade Entstehendes verbinden sich während des Erzählens. Die Erzählerin reist mit dem Publikum durch ferne Länder und innere Welten. Wie arm wären wir ohne Märchen und Geschichten. Wir haben sie bitter nötig, gerade heute!
Fast geht sie im Trubel der Adventszeit verloren, die Freude, die aus der Kindheit noch hereinscheint in jene Tage der Erwartung des Weihnachtsfestes, eines Festes voll der Freuden – nicht nur über die Geschenke, sondern auch über das Beisammensein, die liebgewonnenen Rituale und vor allem über den weihnachtlichen Segen. Schauspieler des Theater Rudolstadt lesen an einem Adventsnachmittag Weihnachtsgeschichten und sprechen über ihr Weihnachten und die großen und kleinen Freuden ihrer Arbeit und ihres Lebens. Dazu servieren wir eine weihnachtliche Spezialität.
Weihnachten unterm Palmbaum
Avantgarde, erotische Literatur und Gedichte von Annerose Kirchner
Die Thüringer Literaturzeitschrift »Palmbaum« vereint beste Literatur und Grafik aus Mitteldeutschland. Das aktuelle Heft ist dem Thema Avantgarde gewidmet: Der Revolution in den Künsten, die vor 100 Jahren dem Aufruhr in den Straßen vorausging. Für den Einband hat Wolfgang Petrovsky eine Collage in bester Dada-Tradition geschaffen.
Chefredakteur Jens-Fietje Dwars (Jena) stellt das Heft am Sonnabend, dem 22. Dezember, in der Geraer Galerie Carqueville vor und liest die besten Beiträge zum Menantes-Preis für erotische Dichtung, die der Palmbaum gemeinsam mit der Kirchgemeinde von Wanderrsleben verleiht. Erotik mit Kirchensegen, geht denn das? Und ob: Überzeugen Sie sich selbst, wie prickelnd und pfiffig Literatur sein kann.
Und noch eine Weihnachtsüberraschung finden Sie unter dem Palmbaum: Die Geraer Lyrikerin Annerose Kirchner stellt ihren neuen Gedichtband »Beliehene Zeit« vor. Stefan Knechtel hat die bibliophile Ausgabe mit Holzschnitten versehen und wird gleichfalls anwesend sein. Angelika Bohn moderiert Lesung und Gespräch.
Fast geht sie im Trubel der Adventszeit verloren, die Freude, die aus der Kindheit noch hereinscheint in jene Tage der Erwartung des Weihnachtsfestes, eines Festes voll der Freuden – nicht nur über die Geschenke, sondern auch über das Beisammensein, die liebgewonnenen Rituale und vor allem über den weihnachtlichen Segen. Schauspieler des Theater Rudolstadt lesen an einem Adventsnachmittag Weihnachtsgeschichten und sprechen über ihr Weihnachten und die großen und kleinen Freuden ihrer Arbeit und ihres Lebens. Dazu servieren wir eine weihnachtliche Spezialität.
Sebastian ist krank – Jenas junge, beste und einzige monatliche Lesebühne
Wir sind Slam-Poeten, Storyteller, Lyriker, Prosaisten und Ex-Grundschüler.
Wir sind mehrfach mit Preisen und Titeln überschüttete Literaten, die sich an schlechten Wortspielen versuchen. Wir entfesseln mal tosenden Applaus, mal zum Zerreißen gespannte Stille und sind dabei stets mindestens so mittel. Wir sind Jenas junge, beste und einzige monatliche Lesebühne. Wir sind Sebastian ist krank.
Wir? Das sind: Die sagenumwogenen Linn Dittner und Flemming Witt, der legendenumrankte Steve Kußin und der fabelhafte Friedrich Herrmann. Und natürlich Sebastian (Sebastian ist krank). Mit dabei sind wieder Gäste.
»Weimarer Kontroversen« – Letzter Gesprächsabend der Reihe »Moderne in der Nachbarschaft«
Im Jahr 2019 wird das ehemalige »Gauforum« in Weimar wieder präsenter im Stadtbild sein. Die Eröffnung des Bauhaus-Museums, die Wiedereröffnung des Neuen Museums und eine neue Ausstellung zur Geschichte des NS-Komplexes sowie ab 2020 das Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus stellen alte und neue Fragen nach der Historie und der Nutzung sowie dem städtebaulichen Umgang mit diesem schwierigen Erbe. Viele unterschiedliche Besuchergruppen werden in Zukunft das Areal besuchen. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Gestaltung und Nutzung der Freiflächen sowie die Wegeführung und Blickbeziehung zwischen den einzelnen Institutionen. Welche Debatten hierfür geführt werden und welche politischen Prozesse angestoßen werden müssen, diskutieren Benjamin-Immanuel Hoff, Chef der Staatskanzlei des Freistaates Thüringen und Thüringer Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten, Peter Kleine, Oberbürgermeister der Stadt Weimar, Frank Roßner, Präsident des Landesverwaltungsamtes, Philipp Neumann-Thein und Daniel Logemann, Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Christiane Wolf, Bauhaus-Universität Weimar, der Künstler Mischa Kuball, Kunsthochschule Köln, und der Kunsthistoriker Kai-Uwe Hemken, Kunsthochschule Kassel. Es moderiert Hanno Müller, Thüringer Allgemeine.
Die Gesprächsabende »Moderne in der Nachbarschaft« finden im Rahmen der Veranstaltungsreihe ›Weimarer Kontroversen‹ statt. Sie werden von der Klassik Stiftung Weimar und vom Bauhaus-Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Planung an der Bauhaus-Universität Weimar organisiert. Darüber hinaus sind auch die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora sowie der Verein Bauhaus.Weimar.Moderne. Die Kunstfreunde e.V. beteiligt. Mit der Reihe der ›Weimarer Kontroversen‹ setzen die Veranstalter seit 2016 bis zum 100-jährigen Gründungsjubiläum des Staatlichen Bauhauses in Weimar im Jahr 2019 Impulse in der Debatte über das Bauhaus und die Geschichte der Moderne in Weimar. Die Reihe wird gefördert durch die Thüringer Staatskanzlei.
»Der Codex in Momenten der Gefährdung«
Vortrag von Prof. Dr. Michael Hagner (ETH Zürich)
in der Reihe »Konstellationen. Neue Sichten der Bibliothek« und im Rahmen der Ausstellung ›Brandbücher | AschebIcher‹ des Künstlers Hannes Möller.
Zum Thema: Dem gedruckten Buch ist häufig das Totenglöcklein geläutet worden, doch bislang hat es sich trotz aller Veränderungen des Leserverhaltens als erstaunlich robust erwiesen. In seinem Vortrag arbeitet Michael Hagner die Spezifität des Buches als Gegenstand gegenüber digitalen Texten heraus, ohne beide gegeneinander ausspielen zu wollen. Dazu wird er buch- und medienhistorische Beispiele heranziehen und darlegen, dass der Codex sich seit jeher in Momenten der Gefährdung befindet, darin jedoch eine Bedingung für seine historische Entfaltung liegt.
Zur Person: Michael Hagner ist Mediziner, Wissenschaftshistoriker und Professor für Wissenschaftsforschung an der ETH Zürich. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Leopoldina und der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Für seine wissenschaftshistorischen Arbeiten, insbesondere zur Geschichte des Gehirns wurde er 2008 mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa ausgezeichnet. 2015 erschien »Zur Sache des Buches«, sein Plädoyer für die Zukunft des gedruckten Buches und die „moralische Ökonomie der Geisteswissenschaften“. Für das Jahr 2019 ist angekündigt »Die Lust am Buch«.
Ein Lyrik-Abend für Paul Celan. Mit Nancy Hünger, José Oliver, Tom Schulz und Lisa Goldschmidt
Paul Celans Lyrik beeinflusst die Literatur bis in die Gegenwart. An diesem Abend treffen sich Dichterinnen und Dichter, die Paul Celan etwas verdanken: Inspiration.
Nancy Hüngers Gedichte streuen das Staunen, von dem die Poesie lebt, nicht leichtsinnig unters Volk. Erstaunen ist bei ihr allein um den Preis des Ent-Setzens unserer gewohnten, mehr und mehr verwohnten Umwelt zu haben. Im Jahr 2011 war sie Jenaer Stadtschreiberin in der Villa Rosenthal.
José Olivers Gedichte befinden sich „in einem Transit-Zustand. [Es sind] Gedichte mit scharfkantigen Zeilenbrüchen, in denen Wörter zerlegt und neu komponiert werden, Texte, die ›mundneugierig‹ sind und inspiriert von der Klangherkunft der einzelnen Wörter.“ (Michael Braun)
Tom Schulz überblendet in seinen Gedichten die Erinnerung an die Kindheit in der DDR mit Szenen des brennenden Dresden und der Gegenwart der Pegida-Aufmärsche. Er zeigt, dass das Stolpern, das Innehalten, Bedingung ist für eine empathische Wahrnehmung der Welt. Tom Schulz war 2016 Jenaer Stadtschreiber in der Villa Rosenthal.
Lisa Goldschmidt ist die aktuelle Stipendiatin des „Raniser Debüts“. In ihren Gedichten beschäftigt sie sich mit der Frage der Vereinbarkeit von Biologie und Poesie. Dazu sagt sie selbst: „Ich will ein lyrisches Hirn biologisch denken und ein biologisches Hirn lyrisch kartographieren.“
LEA – Lesebühne Erfurter Autoren
Das erste Mal auf einer Bühne stehen. Das erste Mal seinen Text und sich selber präsentieren. Das Publikum wartet gespannt. Einatmen, ausatmen. Das erste Wort erklingt … Die offene Lesebühne LEA – Lesebühne Erfurter Autoren eröffnet Schreibenden die Möglichkeit, ihre Texte öffentlich vorzutragen. Zehn Minuten auf der Bühne sind jedem und jeder gegeben, die es zu füllen gilt. Die Vortragenden können die Textart frei wählen, alles ist erlaubt und erwünscht. Unterstützt werden sie von einem eingeladenen Autor und einem Musik-Act.
Alle, die sich auf die Bühne trauen und lesen möchten, melden sich bitte bei a.budzier@highslammer.de an.
LEA ist ein Gemeinschaftsprojekt des HIGHSLAMMER e.V. und der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. Mit der freundlichen Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei und der Erfurter Herbstlese.
Links: www.highslammer.de, www.heft-online.de
Kirsten Fuchs liest aus »Signalstörung«
Kirsten Fuchs begeistert als Lesebühnenstar schon seit langem ihr Publikum, sie schreibt Theaterstücke, und ihre vielgelobten Romane gehen in lockerem Ton die großen Fragen des Daseins an. Nun kann man sie als glänzende, vielseitige Geschichtenerzählerin entdecken: Ein Vater bekommt einen Herzinfarkt, während seine Tochter versucht, auf dem Balkon eine Spinne zu retten. Ein Typ wacht mit seinem Fahrradschloss um den Hals auf, reimt sich die letzte Nacht zusammen und ist für immer von Kneipen kuriert. Kirsten Fuchs‘ mal komische, mal ernste Storys erzählen so originell von unserer Gegenwart, wie es selten gelingt, und erfassen wie nebenher das Wesentliche, das einem so beim Leben passieren kann.
Eine Zusammenarbeit des Schillerhauses Rudolstadt mit der Thalia-Buchhandlung Rudolstadt.
Das Bauhaus-Jubiläum 2019 führte zur Idee, die neue Folge der Schätze-Reihe des Goethe- und Schiller-Archivs dem Thema Rund um Jubiläen zu widmen. So werden in der Ausstellung neben einem Brief des Bauhausmeisters Wassily Kandinsky und einem Tagebuch Paul Dobes aus der Zeit seiner Lehrtätigkeit am Bauhaus Handschriften berühmter Dichter, Künstler und Wissenschaftler des 18. und 19. Jahrhunderts präsentiert und deren runder Geburts- oder Todestage gedacht.
Ausgewählt wurden Briefe u. a. von Bettina von Arnim (160. Todestag) sowie von Clara Schumann, Theodor Fontane und Adolf Pichler anlässlich deren 200. Geburtstagen. Wie tief der Komödiendichter August von Kotzebue (200. Todestag) in die politischen Wirren seiner Zeit verstrickt war, zeigt sein Memoire über den Revolutionsgeist. In einem wissenschaftlichen Zirkular Alexander von Humboldts (250. Geburtstag) geht es um Versuche an Fröschen zur Reizbarkeit von Nerven und Muskeln.
Ein Gedicht aus der Feder des Sturm-und-Drang-Dichters Friedrich Leopold Graf zu Stolberg (200. Todestag) und das einzig erhaltene Manuskript der Fragmentsammlung Ideen von Friedrich Schlegel (190. Todestag), an deren Abfassung neben seinem Bruder August Wilhelm vor allem auch Novalis beteiligt war, werden zum ersten Mal in einer Ausstellung zu sehen sein.
Neben den Handschriften der Jubilare sind kostbare Originale aus den Nachlässen Goethes, Schillers, Liszts und Nietzsches ausgestellt. Im Weiteren laden außergewöhnliche Schriftzeichentabellen des Universalgelehrten Christian Wilhelm Büttner und ein Bilderbrief des Malers Georg Melchior Kraus zur Betrachtung ein und versprechen einen abwechslungsreichen Rundgang durch den historischen Handschriftensaal des Hauses.
Antje Horn erzählt Märchen für Studierende und Mitarbeiter des Fachbereiches Slawistik
Antje Horn liest nicht vor, sie erzähle frei, mit Händen und Füßen. Seit einigen Jahren leiht sie Märchen und Geschichten aus aller Welt meine Stimme. Warum?
Märchen und Geschichten sind stets auf Wanderschaf. Sie überwinden Ländergrenzen und Weltmeere, oft wird Gewohntes auf den Kopf gestellt, das Sanfte besiegt das Harte, Unmögliches wird Wirklichkeit, Uraltes und gerade Entstehendes verbinden sich während des Erzählens.
Antje Horn reist mit dem Publikum durch ferne Länder und innere Welten. Wie arm wären wir ohne Märchen und Geschichten. Wir haben sie bitter nötig, gerade heute!
Mit einem Vortrag beginnen im Stadtmuseum Jena die ausstellungsbegleitenden Veranstaltungen im neuen Jahr. Der Historiker Marco Swiniartzki stellt einen „vergessenen Weichensteller“ vor: Hermann Leber (1860–1940). Er ist für Jena und Thüringen als Gewerkschafter und politischer Mandatsträger bedeutend. In den Umbruchsjahren nach der Novemberrevolution war Leber Landtagspräsident im Freistaat Sachsen-Weimar-Eisenach und zeitgleich auch Präsident des gesamtthüringischen Volksrates, der die Gründung der Staates Thüringen vorbereitete.
Im Zentrum des Vortrages wird Lebers Rolle in der Jenaer Gewerkschaftsbewegung um 1900 stehen. Die Ausstellung „Der Weg in die Revolution“ kann mit dem Vortragsbesuch besichtigt werden. Erhoben wird das reguläre Eintrittsentgelt zuzüglich 1 Euro Veranstaltungsaufschlag.
Wir wünschen unseren Besuchern und Förderern alles Gute für 2019 und freuen uns auf erneut zahlreiche Gäste. Im vergangenen Jahr, das andernorts von starken Besucherrückgängen geprägt war, haben wir zum zweiten Mal in Folge die Marke von 40.000 Besuchen übertroffen. Vielen Dank an unser interessiertes Publikum!
José Oliver kehrt auf die Burg Ranis zurück! Sein erster Auftritt blieb den Besuchern unvergesslich: José Oliver las nicht nur seine Gedichte, er sang sie auch und erzählte einfühlsam und herzlich von seinem Leben zwischen Andalusien und Hausach. Der „nomadische Heimatdichter“ (Ilija Trojanow) ist ein Weltbürger mit festen Wurzeln im Schwarzwald, ein reisender Poet und ein poetischer Reisender, ein Wandler zwischen den Kulturen und Sprachen. In den letzten Jahren hat José Oliver u.a. Indien, Pakistan, die Tükei besucht. Und überall sieht er genau hin – und hört er genau hin. Das Ergebnis sind die Texte seines neuen Buchs »wundgewähr«.
Die Gedichte von Lisa Goldschmidt reisen dagegen vor allem in innere Welten. Ein Jahr lang hat die Autorin im Rahmen des Stipendiums »Raniser Debüt« an ihrem ersten Buch gearbeitet. Nun erscheint der Band »Tage Fragmente« und wird erstmals auf Burg Ranis präsentiert. Hier schreibt eine junge Dichterin mit einem grenzenlosen Vertrauen auf die Lyrik als literarisches Medium der Selbsterkenntnis. Das Buch ist eine bewusstseinserweiternde Leseerfahrung: ambitioniert, bildmächtig, mit offenen Flanken zu konkreter Poesie und Surrealismus.
Das Stipendium »Raniser Debüt« wird von der Kresisparkasse Saale-Orla gestiftet
Es moderiert: Mario Osterland.
Da hat sich einiges angesammelt: Satiren, humoristische Texte, freche Gedichte und vieles mehr, was Ulf Annel vom Erfurter Kabarett „Die Arche“ geschrieben hat. Das muss raus! Ran ans Publikum! Witzig, unterhaltsam, manchmal auch ein bisschen makaber und böse.
Und Annel hat immer auch sein neuestes Buch dabei, diesmal sind es sogar drei.
Damit das Publikum aber nicht zu viele Buchstaben inhalieren muss, spielt Mr. Speedfinger – alias Pianist Jürgen Adlung – an den richtigen Stellen des Programms sehr flotte und nicht selten fast fingerbrecherische Musik.
Rosa Luxemburg und Goethe – eine Wahlverwandtschaft – Vortrag von Simone Frieling (Mainz)
Wenn es draußen frostet, lauschen wir drinnen feurigen Geschichten. Und dafür haben wir zwei Künstler zu Gast, die das Handwerk des Erzählens im besonderen Maße beherrschen. Antje Horn (studiert in Erzählkunst) und Erik Studte (Schauspieler) entführen uns mit einem Erzählabend am 19.01.2019 um 20 Uhr.
Das Erzählen von Geschichten erlebt im Augenblick zu Recht eine Renaissance. Lange Zeit war die Sehnsucht nach dem direkt gesprochenen und gehörten Wort verloren.
Die Erzählerin Antje Horn, der Schauspieler Erik Studte und die von Ihnen erzählten Geschichten befreien diese alte Kunst von kalter Asche und entfachen das Feuer des Erzählens neu. Ganz nah am und manchmal auch mit dem Publikum werden Geschichten lebendig von Zorn, Zärtlichkeit und Flecken an den Wänden…
In der Reihe »Jenaer Lyrikgespräch«, einer studentische Initiative der Friedrich-Schiller-Universität, liest die Dichterin Anne Seidel, deren Debütband »Chelebnikow weint« (2016) von der Lyrikwerkstatt Berlin als eines von drei besten Lyrikdebüts ausgezeichnet wurde.
»Platzwechsel« – Lesung mit André Herrmann
Eigentlich hatte André gedacht, endlich den Absprung aus seiner Heimat in der Provinz Sachsen-Anhalts geschafft zu haben. Weg von Klassentreffen, Hochzeiten und Thermomixen. Wären da nicht sein Großvater, der an Demenz erkrankt ist, ins Heim zieht und jeden Tag ein bisschen mehr den Anschluss an die Welt verliert, und sein bester Kumpel Maik, der auf die furchtbar grandiose Idee kommt, André einen Job in der Heimat zu besorgen …
André Herrmann erzählt mit viel Humor von den weniger lustigen Seiten des Lebens: von Krankheiten, Ängsten und vom Altern – aber auch von lebensgroßen T‑Rex-Skulpturen, von Trennungsfeiern und davon, was passiert, wenn man den eigenen Eltern zu Weihnachten einen Joint schenkt.
Über den Autor
André Herrmann ist Schriftsteller und Comedy-Autor. Er ist Gründungsmitglied der Lesebühnen „Schkeuditzer Kreuz“ in Leipzig sowie „Fuchs & Söhne“ in Berlin und war Teil des legendären „Team Totale Zerstörung“, das 2011 und 2012 die deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry Slam gewann. Er konzipiert Comedy-Programme und schreibt u.a. für das „Neo Magazin Royale“ (ZDF), „Olaf macht Mut“ (ARD), „[sla(m]dr)“ und „Comedy mit Karsten“ (MDR). 2015 erschien sein Debütroman „Klassenkampf“ bei Voland & Quist.
Neujahrsempfang der Goethe-Gesellschaft mit Vorstellen des Jahresprogramms und Geselligkeit
Eröffnung der Wanderausstellung »Die Würde des Menschen…« über den Schriftsteller Stéphane Hessel.
Begrüßung: Johannes Steinhöfel, Eckermann-Buchhandlung Weimar |
Einführendes Gespräch: Paul-Josef Raue, Lothar Wekel, Christoph Schmitz-Scholemann, Jens Kirsten
Mitwirkende: Steffen Mensching, Sylvia Bräsel, Wilhelm Bartsch, Roland Bärwinkel, Katrin Bibiella, Jens-Fietje Dwars, Lothar Ehrlich, Wolfgang Haak, Annerose Kirchner, Wulf Kirsten, Jens Kirsten, Marie-Elisabeth Lüdde, Stéphane Michaud, Lutz Rathenow, Paul-Josef Raue, Bernd Ritter, Christoph Schmitz-Scholemann, Annette Seemann, Horst Samson, Martin Stiebert, Thomas Spaniel, Martin Straub, Frank Sellinat, Frank Simon-Ritz, Brigitte Struzyk, Holger Uske, Sylvia Weigelt Lothar Wekel und viele andere.
Die »Thüringer Anthologie« erschien über drei Jahre als wöchentliche Kolumne in der Tageszeitung »Thüringer Allgemeine«. Gegenüber anderen Gedichtsammlungen hat sie zwei Besonderheiten. Die erste ist ihr regionaler Bezug; in vielen Gedichten scheinen Landschaften und Städte Thüringens auf. Von den Minnesängern bis zur Lyrik der Gegenwart ist so eine poetische Landeskunde sui generis entstanden. Ein Vademecum für alle Thüringer und jeden Reisenden, der sich auf den Weg in die Mitte Deutschlands begibt.
Wegbereiterinnen der Frauenemanzipation kommen ebenso zu Wort wie zahlreiche Liebeserklärungen an das weibliche Geschlecht; politische und gesellschaftliche Fragen kommen zur Sprache und natürlich auch Grundfragen der menschlichen Existenz; ernste Töne sind ebenso zu finden wie ausgelassen heitere. Die stoffliche Überfülle offenbart einen poetischen Reichtum, aus dem man sich verproviantieren kann für die Fährnisse des Lebens – in Thüringen und anderswo.
Die zweite Besonderheit dieser Anthologie ist, dass jedem Gedicht ein anspruchsvoller kurzer Kommentar beigefügt ist, der Gehalt und Bedeutung des poetischen Textes erschließt und beleuchtet. Die Kommentare stammen aus der Hand von namhaften Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Literaturwissenschaftlern und Journalisten, Pfarrerinnen und Politiker, Juristen und Naturwissenschaftler, auch ein Bischof und ein Oberbürgermeister sind dabei. Sie alle eint, dass sie Kenner und Liebhaber der Dichtkunst sind und davon überzeugt sind, dass Gedichte unser Leben besser machen.
Gedichte von Johann Wolfgang Goethe, Gisela Kraft, Nancy Hünger, Richard Pietraß, Volker Braun, Hanns Cibulka, Sidonia Hedwig Zäunemann, André Schinkel, Wulf Kirsten, Steffen Mensching, Lutz Seiler, Christian Rosenau, Kathrin Schmidt, Jürgen K. Hultenreich, Reinhard Lettau, Friedrich Schiller, Reiner Kunze, Gottfried Benn, Wolfgang Hilbig, Jan Volker Röhnert, Daniela Danz, Harald Gerlach, KIM Kwang-Kyu, Günter Kunert, Stefan George, Guntram Vesper, Wolfgang Haak, Jürgen Becker, Arnfrid Astel, Sarah Kirsch, Friedrich Nietzsche, Michael Krüger, Jan Wagner, Heinz Winfried Sabais, Peter Neumann, Bettine von Arnim …
Kommentare von Paul-Josef Raue, Henryk Goldberg, Christine Lieberknecht, Norbert Hummelt, Ulrich Neymeyer, Michael Hametner, Friedrich Schorlemmer, Roland Jahn, Benjamin Immanuel Hoff, Knut Kreuch, Johann Michael Möller, Michael Knoche, Annette Seemann, Martin Straub, Marie-Elisabeth Lüdde, Torsten Unger, Ulrike Müller, Jochen Golz, Gerhard R. Kaiser, Petra Oberhauser, Paul Andreas Freyer, Stéphane Michaud, Sylvia Weigelt, Jens-Fietje Dwars, Harry Oberländer, Dietmar Ebert, Thomas Geiger, und vielen anderen.
»Schnuller, Sex und Kinderkacke« – Lesung mit Bastian Ragas.
Im Wald – am Feuer – Geschichten von Glückskindern, übermütigen Großmüttern und singenden Schweinen.
Antje Horn liest nicht vor. Sie erzählt frei – mit Händen und Füßen! Seit einigen Jahren leiht sie Märchen aus aller Welt ihre Stimme. Warum? Märchen sind stets auf Wanderschaft. Sie überwinden Ländergrenzen und Weltmeere. Sie sind die Stimmen der Völker. Wie arm wären wir ohne Märchen! Sprechen sie doch stets davon, dass das Sanfte das Harte besiegt.
Eröffnung der Sonderausstellung
»Ernst Hardt in Weimar«
Zur Eröffnung sprechen:
Peter Kleine | Oberbürgermeister der Stadt Weimar
Dr. Alf Rößner | Direktor des Stadtmuseums Weimar und Kurator der Ausstellung
Cornelia Schmalz-Jacobsen
Dr. h. c. Fritz Pleitgen
Musikalische Begleitung mit Live-Übertragung durch Radio LOTTE: »Träume der Lüfte. Radiofonie im Sinne Ernst Hardts und im Geiste des Weimarer Bauhauses« Jan Doormann, Diana Schnürpel, Oliver Luhn; Programmgestaltung: Olaf Schnürpel.
Zur Ausstellung erscheint ein Begleitbuch mit einer Auflage von 200 handschriftlich nummerierten Exemplaren.
Laufzeit: Samstag, 26.01.2019 bis Sonntag, 19.05.2019
Im Jubiläumsjahr 2019 plant das Stadtmuseum Weimar eine Ausstellung zu dem Dichter, Übersetzer, Theaterintendanten und Rundfunkpionier Ernst Hardt (1876–1947), welcher mit seinem Wirken auf verblüffende Art und Weise Nationalversammlung und Bauhaus verbindet. Schwerpunkt bilden die Weimarer Jahre des heute zu Unrecht fast Vergessenen. Der aus dem George-Kreis stammende Dichter und Autor aus dem Beginn der Moderne und spätere Schillerpreisträger (»Tantris der Narr«) gehörte mit zum »Neuen Weimar« im Umfeld von Harry Graf Kessler und Henry van de Velde. Als Generalintendant des Weimarer Theaters benannte er das Haus 1919 in »Deutsches Nationaltheater« um. Befreundet mit Walter Gropius, unterstützte er die »Weimarer Volksbühne« und das Bauhaus (u.a. Gedenktafel für die Verfassung am DNT). Als Wegbereiter der Moderne und Rundfunkpionier in Köln förderte Ernst Hardt vor allem das Hörspiel und wurde zu einer wichtigen Persönlichkeit des Kulturlebens der Weimarer Republik.
Ausstellungseröffnung mit der Performance NEUJAHRSEMPFANG
Das achte Themenjahr der Dada-Dekade 2012–2022 beleuchtet die Beziehungen, die es zwischen Dada und dem Bauhaus gab. Aus diesem Anlass ist vom 25.Januar bis 13. März in der Weimarer Galerie Markt 21 eine Ausstellung zu sehen, die mit der traditionellen Performance »Neujahrsempfang« eröffnet wird.
Sie verweist auf die Schlüsselrolle des Niederländers Theo van Doesburg, der Einfluss auf die Meister und Gesellen des Bauhauses hatte, 1921/22 Vorträge im Umfeld der Schule hielt und 1922 in Weimar den Internationalen Kongress der Dadaisten und Konstruktivisten organisierte, an dem auch Bauhäusler teilnahmen. Er war nicht nur Konstruktivist, sondern veröffentlichte unter dem Pseudonym I. K. Bonset dadaistische Gedichte.
Kurt Schwitters trat 1925 während eines Bauhausfestes auf und rezitierte seine »Urlautsonate«, die in Auszügen zu erleben ist. Im gleichen Jahr kam eine Lithografie von ihm in die Bauhaus-Mappe III. Im Buch »Die Bühne am Bauhaus« (1924) wurde seine Merzbühne gewürdigt.
Erstmals werden Bilder, Zeichnungen und Briefe von Kurt Schmidt (1901–1991) ausgestellt, mit dem das Ensemble für Intuitive Musik Weimar (EFIM) zusammengearbeitet hat. Er studierte von 1920 bis 1924 bei Johannes Itten, Wassily Kandinsky und Oskar Schlemmer und gestaltete zur Bauhauswoche 1923 das «Mechanische Ballett. Neben historischen Texten und Fimausschnitten präsentiert die Ausstellung wieder besondere Artefakte, wie z. B. das Fahrrad von Lux Feininger.
Die Performance gestalten der Absurde Chor Weimar, die japanische Dada-Botschafterin Norico Kimura, Gesang, und das Duo «Klang-Zeichen”: Daniel Hoffmann, Trompete/Flügelhorn, und Michael von Hintzenstern, Harmonium/Sprache, der auch ein neues Werk dirigieren wird.
http://www.dadamenta.eu/1._Weimarer/25.01.2019_Dada_Neujahrsempfang_C._Keller_Weimar.html
Wildes Wörterwachsen – Kreatives Schreiben am 26. Januar 2019
Neues Jahr, neues Glück: Unser erstes Thema 2019 sind Worte und Wörter, ihre Bedeutungen, Nuancen und Geschichten, ihr Klang, ihr Umfeld. Was gibt es alles zu entdecken! Wir betrachten politisch korrekte und politisch unkorrekte Wörter, trauen uns in die Schmuddelecke zu den schmutzigen und in die Salons zu den Etepetete-Begriffen. Wir erfinden Wörter für Sachen, für die es noch keine Wörter gibt und deuten vertraute Wörter ganz neu. Sprache ist das, was wir mit ihr machen, und die Wörter sind die Bausteine der Sprache. Bauen wir drauflos! Fröhlich und unbefangen! Ich freu mich drauf.
Anmeldung unter:
Telefon (0361) 644 123 75
Mail: kontakt@herbstlese.de
Matthias Claudius, 1740–1815, – Leben als Hauptberuf – … dass Sie gnädigst geruhen, ein Machtwort zu sprechen, wozu ich geschickt sein soll. (aus einem Bittschreiben an den Kronprinzen und Mitregenten von Dänemark)
Sein »Abendlied« scheint heute berühmter als er selbst, denn er ist wie der von ihm besungene Mond nur halb im Bewusstsein der Menschen. Um diese für viele noch unbeleuchtete Seite seiner Dichtung sichtbar werden zu lassen, hat Karin Kisker das Programm so konzipiert, dass seine außergewöhnliche Persönlichkeit durch das dichterische Wort hörbar erlebt werden kann.
ENDE der HausART Nr. 3/2018: Die Künstlerin Susanne Theumer begegnet dem Dichter Günter Kunert, z. B. mit »Späte Zeit« von 2013 – Originalgrafisches Buch mit 19 Kaltnadelradierungen und einer Einbandradierung zu Gedichten von neun Dichtern, darunter drei Gedichte von Kunert. / / »Am Fließ« von 2014 – Originalgraphisches Buch mit 13 Kaltnadelradierungen zu Gedichten von Günter Kunert, und 13 Kaltnadelradierungen von 2018 zu weiteren Werken des Dichters. Dazu die 3‑teilige großformatige Kohlezeichnung von 2018, »BBS Gedenkend«.
Kerzenlichtführung: Alltagsleben im 18. Jahrhundert
Die Sonderführung mit Dr. Daniela Danz, der Leiterin des Hauses, lässt die Museumsräume wieder lebendig werden: Womit vertrieb man sich im Beulwitzschen Salon an langen dunklen Winterabenden die Zeit, was waren die Freuden des Sommers, was hing im Kleiderschrank und was gab es in der Küche – und wo war eigentlich das Badezimmer? Manchmal trägt ein Gang über die Hintertreppe auch dazu bei, einen Blick zu erhaschen, der für das Verständnis der Literatur des ausgehenden 18. Jahrhunderts einigen Aufschluss bringt.
Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar –
Eine lange Ingeborg-Bachmann-Nacht
Die österreichische Dichterin Ingeborg Bachmann (1926–1973) hat wie kaum eine andere Künstlerin unter den Nachwirkungen des Nationalsozialismus gelitten. Sie hat mit ihrer Lyrik und Prosa einen ganz eigenen Ton in die deutschsprachige Literatur des 20. Jahrhunderts eingebracht und hegte gegenüber anderen Künsten wie Musik und Malerei eine große Affinität. Den zu ihrer Zeit neuen Medien, wie Fernsehen und Rundfunk, stand sie aufgeschlossen gegenüber.
Wir werden den Film des Bayrischen Rundfunks »Porträt von Ingeborg. Ähnlichkeiten mit Ingeborg Bachmann« zum Ausgangspunkt von Wort-und Musikbeiträgen nehmen. In Interviews werden die Bachmann-Biografin Ina Hartwig (Frankfurt a. M.) und der Bachmann-Herausgeber Prof. Dr. Hans Höller (Salzburg) zu erleben sein.
Das Wiener Künstlerinnen-Duo »mara::juun« (Maren Rahmann, Stimme, Performance/Juun, horizontale Saiteninstrumente) wird mit seinem Programm »Ein Tag wird kommen« gastieren. In spannungsgeladenen, geheimnisvollen Klanglandschaften loten »mara::juun« die Wirkmächtigkeit von Text, Instrument, Stimme, Inhalt und Emotion aus. Bachmanns zutiefst politische Texte spiegeln ihren und unser aller noch nicht realisierten Traum von einem Miteinander der Völker, Sprachen und Kulturen wider. Das Schaffen, Erschaffen, Formen der Gegenwart im Spannungsfeld von Komposition und Improvisation ist der Schwerpunkt des Duos.
Die Weimarer Sprecherin Christine Hansmann wird Gedichte und die Rosenthal-Stipendiatin Hannah Zufall die Erzählung »Undine geht« vortragen. Dazu wird die Jazz-Legende Ulrich Gumpert mehrere Improvisationen beisteuern.
Die Mezzosopranistin Ursula Thurmair wird mit der Vertonung des Bachmann-Gedichtes »Rosen« durch Annette Schlünz zu hören sein. Verena Krieger wird Thomas Hirschhorns »Altar für Ingeborg Bachmann« vorstellen. Den Ausklang wird ein Programm des Wiener Duos »Laut Fragen« (Maren Rahmann, Didi Disko) mit literarischen Texten und tanzbarer Musik bilden. »Laut Fragen« ist ein Electro-Post-Punk-Duo, das 2014 von Maren Rahmann und Didi Disko in Wien gegründet wurde. Auf ihrem ersten Album »Utopie+Untergang« verbinden sie sozialkritische Texte mit experimenteller und tanzbarer Musik. Für die »Lange Ingeborg-Bachmann-Nacht« hat das Duo eigens vier Texte von Ingeborg Bachmann vertont, die als Uraufführung erklingen werden.
»Es ist nur eine Phase, Hase« – Lesung mit Maxim Leo und Jochen-Martin Gutsch aus ihrem Trostbuch für Alterspubertierende.
Grüner Salon – Philosophieren mit Karl-Heinz Swirszczuk und Schülern des Fridericianums
Seit 2017 trifft sich der von Karl-Heinz Swirszczuk und Schülern des Fridericianums gegründete Philosophiekreis im Schillerhaus, um gemeinsam zu philosophieren. Dabei geht es vor allem um Themen wie die Zukunft der Arbeit, ethische Fragen, die die künstliche Intelligenz und der Transhumanismus aufwerfen sowie die philosophische Dimension aktueller politischer Debatten und gesellschaftlicher Entwicklungen. Die Treffen des Kreises sind offen für interessierte Teilnehmer jeden Alters, die Freude am gemeinsamen Nachdenken und Diskutieren haben.
»Wie politisch ist das Bauhaus?« – Bauhaus-Universität Weimar lädt zur Podiumsdiskussion ein
Am Mittwoch, 30. Januar 2019 um 18 Uhr, lädt die Bauhaus-Universität Weimar im Rahmen von »Mensch Macht Moderne« zu ihrer vorerst letzten Podiumsdiskussion der Veranstaltungsreihe in den Oberlichtsaal der Universität ein. Im Mittelpunkt der Diskussion steht die Frage, wie politisch das Bauhaus ist und welche Verantwortung der Bauhaus-Universität aus ihrem Erbe erwächst. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Das Bauhaus-Jubiläum fällt in angespannte politische Zeiten: Globalisierung, Klimawandel, Populismus und Migration führen zu Umwälzungen und Verunsicherung in breiten Schichten der Bevölkerung. Welche gesellschaftliche Verantwortung kommt einer Universität wie der Bauhaus-Universität Weimar zu? Gibt es eine besondere Verpflichtung, die sich aus dem Bauhaus-Erbe ergibt? Sollte sich die Universität politisch positionieren? Und welches Selbstverständnis geht mit der »Internationalen Hochschule« einher? Wie können die Universitätsangehörigen in Forschung und Lehre der drohenden Spaltung der Gesellschaft entgegenwirken? Was kann die Universität dabei tun, was sollte sie tun?
Diesen Fragen widmet sich die vorerst letzte Podiumsdiskussion in der Reihe »Mensch Macht Moderne« am Mittwoch, 30. Januar 2019, 18 Uhr, im Oberlichtsaal des Hauptgebäudes der Bauhaus-Universität Weimar. Vorgestellt werden hierbei die Ergebnisse des aktuellen Thüringen Monitors, einer Langzeitstudie zur politischen Kultur im Freistaat Thüringen.
Beteiligt auf dem Podium sind Dr. Axel Salheiser (Zentrum für Rechtsextremismusforschung, Demokratiebildung und gesellschaftliche Integration, „Komrex“ der Universität Jena), Prof. Ursula Damm (Mitglied des Senates und Inhaberin der Professur Gestaltung Medialer Umgebungen sowie Prof. Dr. Frank Eckardt (Inhaber der Professur Sozialwissenschaftliche Stadtforschung).
Vortrags- und Podiumsdiskussionsreihe »Mensch Macht Moderne«
»Wie politisch ist das Bauhaus? Die Bauhaus-Universität Weimar im Kontext von Globalisierung, Internationalisierung und Migration«
Vortrag in der Reihe »Konstellationen. Neue Sichten der Bibliothek«
Prof. Dr. Markus Hilgert (Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder) spricht über das Thema:
»Zwischen Kulturerhalt und gesellschaftlichem Transfer: Perspektiven im Rahmen der Ausstellung ›Brandbücher | Aschebücher‹«
Zum Thema: Die wissenschaftliche Rede von Dingen als Kulturgütern oder materiellem Kulturerbe übergeht meist die Tatsache, dass diese Begriffe keine wissenschaftlichen Kategorien bezeichnen, sondern, ihrem Ursprung nach, gesellschaftliche. Als Produkte gesellschaftlicher Zuschreibungen stehen Kulturgüter in einem Abhängigkeitsverhältnis nicht nur von der Organisationsform einer Gesellschaft und den Verfahren ihrer Entscheidungsfindung, sondern auch von Prozessen mit gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen wie etwa militärischen Konflikten, wirtschaftlichen Krisen oder technologischen Umbrüchen. Vor dem Hintergrund dieser Zusammenhänge und mit Blick auf das Konzept der Ausstellung »Aschebücher | Brandbücher« in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar erörtert der Vortrag die Frage, in welchem grundlegenden Bezug zur Gesellschaft sowie zu gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen die Erforschung und Vermittlung des kulturellen Erbes insbesondere unter den Bedingungen der digitalen Transformation stehen und welche zusätzlichen Forschungs- und Handlungsperspektiven sich daraus für kulturbewahrende Einrichtungen ergeben.
Zur Person: Der Altorientalist Markus Hilgert ist seit 2017 Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, nachdem er seit 2013 als Direktor des Vorderasiatischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin und von 2007 bis 2014 als Professor für Assyriologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg tätig war. Der im Jahr 2004 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena habilitierte Wissenschaftler ist Honorarprofessor an den Universitäten Heidelberg, Marburg und Berlin.
Das Thema für den Literaturteil und Grafikeinsendungen lautet: »Es war die Hand Gottes«. Für den ersten, journalistischen Teil des hEFtes gibt es keine thematische Beschränkung. Hier sind alle Themenvorschläge willkommen.
Wer den Termin nicht wahrnehmen kann, aber trotzdem eine Idee oder einen Vorschlag hat, der schickt einfach eine E‑Mail an: redaktion@heft-online.de.
Wir freuen uns auf Euch!
Die hEFt-Redaktion
Hinweis: Aufgrund der Offenen Redaktion entfällt das Offene Büro am 30. Januar!
Poetry Slam #41
Neues Jahr, neue Vorsätze und neuer Wochentag beim 41. Poetry Slam. Alles neu macht das neue Jahr 2019 und so starten wir mit dem Poetry Slam an einem Mittwoch. Ansonsten bleibt alles wie es ist. Es treten immer noch bekannte und unbekannte Poeten und Newcomer auf die Bühne des mon ami und stellen sich dem Publikum. Feinfühlige Verse treffen immer noch auf prickelnde Prosa, treffen auf das beste Publikum Weimars und der Umgebung in der stimmungsvollen Atmosphäre des mon ami. Ihr entscheidet immer noch mit eurem Applaus, wer in die nächste Runde zieht und bestimmt somit euren Abend selbst. Wollt ihr ihn lustig, performativ, nachdenklich, lyrisch, prosaisch oder gerappt – ihr habt es immer noch in der Hand.
»›eternal lines to time‹: Liebe und Poetik bei Sir Philip Sidney und William Shakespeare« – Vortrag von Prof. Claudia Olk
in der Vortragsreihe «Shakespeare und seine Zeitgenossen – Poetik, Philosophie und Drama« der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft und der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar.
Die Frühe Neuzeit, das 16. Und 17. Jahrhundert, zählt zu den produktivsten Epochen der Literaturgeschichte. Dies betrifft nicht nur die enorm reiche Tradition der Dichtung und Dramatik, sondern bezieht sich umfassender auf eine Neuakzentuierung der rhetorischen und poetischen Kraft der Sprache.
Der Vortrag situiert ausgewählte Werke William Shakespeares und Sir Philip Sidneys im Kontext der Diskussionen um Dichtung und Wirklichkeit, die den Beginn einer spezifisch englischen Poetik markieren. Einzellektüren von Sonetten Shakespeares widmen sich den Strategien, in denen Liebe und Schönheit im Text erzeugt und reflektiert werden.
Claudia Olk ist Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin und in zweiter Amtszeit Präsidentin der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf der Literatur und Kultur des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit sowie der Moderne.
Lesung mit Christine Hansmann, Christine Theml und Iris Geisler (in der ehemaligen Reihe »Literatur im Flur«).
Eröffnung mit René Böll
Als Günter Grass und Heinrich Böll sich 1957 bei einer Tagung der Gruppe 47 kennenlernen, ist das der Beginn einer jahrzehntelangen Korrespondenz, die erst mit Bölls Tod ihr Ende findet. Beide teilen die Fronterfahrung des Zweiten Weltkriegs, beide sind nicht nur prominente Autoren, sondern auch engagierte Bürger. Als Personen des öffentlichen Lebens beziehen sie Stellung zu den wichtigen gesellschaftlichen Debatten und erfahren dabei viel Zuspruch, häufig aber auch massive Ablehnung. Beide tragen mit ihrer schriftstellerischen Arbeit und ihrem bürgerlichen Engagement maßgeblich dazu bei, dass nach dem Krieg deutsche Literatur und Kultur im Ausland wieder anerkannt werden. Beide werden schließlich mit dem Literaturnobelpreis geehrt.
Doch noch stärker scheint das Verhältnis der Autoren geprägt von verschiedenen Ansichten, vor allem in politischer Hinsicht. Der Ambivalenz zwischen Gemeinsamkeiten und Unterschieden waren sich beide bewusst und Böll bringt sie in einer Postkarte zum Ausdruck. Darin zeigt er sich erfreut darüber, »daß wir beide – wohl, weil wir so verschieden sind! – zusammengekommen sind«.
Anhand verschiedener Originalexponate und Zeitdokumente begleitet die Schau die Autoren zurück an die Front, an ihren Schreibtisch, in die Fremde und schließlich in die lichten und dunklen Seiten der Öffentlichkeit.
Mit einer Lesung aus dem Briefwechsel mit den Erfurter Schauspielern Katrin Heinke und Martin Schink.
In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V.
Martin Bertram & Trio Orange Embers: Hobalala. Auf der Suche nach dem verschwundenen Gitarristen Joao Gilberto
HOBALALA … Auf der Suche nach dem verschwundenen Gitarristen Joao Gilberto
Ein literarisch-musikalischer Abend
Ein neugieriger Reisender, von der Sehnsucht und der Liebe zur Bossa Nova infiziert. Die umtriebige Suche nach dem weltbekannten Musiker, der nicht gefunden werden will. Zeitreise und Zeugenbefragung zugleich. Und während das Psychogramm des weltbekannten Gitarristen Joao Gilberto entsteht, wird die Frage nach dem Preis der Perfektion in der Kunst gestellt.
Ein Schauspieler und drei Musiker, die das Publikum auf eine Reise zu den Wurzeln dieser »Neuen Welle« nach Rio de Janeiro mitnehmen. Der Stoff für diesen
besonderen literarisch-musikalischen Abend sind Marc Fischers Reportage und die Bossa Nova-Klassiker vom Beginn der 60er Jahre.
Ein Abend mit Martin Bertram (Sprecher) und dem Trio Orange Embers:
Clemens Appenroth – Baß,
Helmar Kilian – Gitarre,
Viola Michaelis – Stimme und Konzept
Ein Poetryfilm ist ein Kurzfilm, der Lyrik und Film verbindet. Was fasziniert daran, Gedichte im Bewegtbild zu interpretieren? Was macht einen Poesiefilm spannend? Und worin besteht überhaupt die Poesie des Films?
Neben internationalen Poetryfilmen präsentieren wir einen neuen Filmessay von Paloma Llambías, der über das Genre nachdenkt und einen Blick zurück auf den letzten Weimnarer Poetryfilmpreis wirft. Außerdem stellen wir die neue Ausgabe des Poetryfilm Magazins vor. Die Beiträge des vierten Hefts fragen danach, was den Poesiefilm zur Kunst macht.
Ende Mai ist es dann wieder soweit: Auf dem 20. backup_festival der Bauhaus Universität findet der nächste Weimarer Poetryfilmwettbewerb statt. Wir werfen schon einmal einen Blick voraus auf das Programm.
Aus Küche und Keller – Kochen und Hauswirtschaft im 18. Jahrhundert
Die Leipziger Kostümschneiderin Ilka Sieler hat sich neben der Beschäftigung mit der Mode des 18. Jahrhunderts auch der Hauswirtschaft und hier insbesondere der Kochkunst und dem Küchenalltag dieser Zeit gewidmet, in der die Essenszubereitung und das Führen des Haushalts noch etliche Personen ganztägig beschäftigten. In Kochbüchern der Schillerzeit fand sie Staunenswertes und Kurioses, aber auch etliche zeitlose Tricks, die sie in ihrem anschaulichen Vortrag in der typischen Kleidung einer Köchin des ausgehenden 18. Jahrhunderts vorstellt. Dazu serviert das Café „Schiller!“ Kaffee und Kuchen.
Sebastian ist krank – Jenas junge, beste und einzige monatliche Lesebühne
Wir sind Slam-Poeten, Storyteller, Lyriker, Prosaisten und Ex-Grundschüler.
Wir sind mehrfach mit Preisen und Titeln überschüttete Literaten, die sich an schlechten Wortspielen versuchen. Wir entfesseln mal tosenden Applaus, mal zum Zerreißen gespannte Stille und sind dabei stets mindestens so mittel. Wir sind Jenas junge, beste und einzige monatliche Lesebühne. Wir sind Sebastian ist krank.
Wir? Das sind: Die sagenumwogenen Linn Dittner und Flemming Witt, der legendenumrankte Steve Kußin und der fabelhafte Friedrich Herrmann. Und natürlich Sebastian (Sebastian ist krank). Mit dabei sind wieder Gäste.
Die Macht des Willens. Elisabeth Förster-Nietzsche und ihre Welt
Buchvorstellung mit Prof. Dr. Ulrich Sieg (Philipps-Universität Marburg)
Zum Buch: Elisabeth Förster-Nietzsche prägt bis heute das Bild ihres Bruders Friedrich Nietzsche. Neue Archivfunde enthüllen die Abgründe ihres Lebens. Sie war intelligent, durchsetzungsfähig und konnte Menschen begeistern. Elisabeth Förster-Nietzsche (1846−1935) aber ging in die Geschichte ein als die Frau, die die Schriften ihres Bruders verfälschte und sein Denken den Nationalsozialisten andiente. Ulrich Sieg hat eine Vielzahl unbekannter Dokumente entdeckt. Sie zeigen eine Frau, die ihren Ehrgeiz nur in der Rolle der Schwester ausleben konnte. Höchst erfolgreich publizierte sie den Nachlass ihres Bruders. Das Nietzsche-Archiv entwickelte sich zu einem Treffpunkt der Gelehrten, freilich kam auch Hitler zu Besuch. Eine dramatische Geschichte der Ideen, der Politik – und eines höchst ungewöhnlichen Geschwisterpaars. (aus der Buchankündigung des Hanser-Verlags, das Buch erscheint am 29. Januar 2019).
Zur Person: Prof. Dr. Ulrich Sieg ist Historiker und außerplanmäßiger Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Philipps-Universität Marburg. Schwerpunkte seiner Forschungs- und Publikationstätigkeit sind die Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert und die Politische Ideengeschichte seit 1800. Für die Friedrich-Schiller-Universität Jena fertigte er eine Expertise zu dem Band „Traditionen, Brüche, Wandlungen. Die Universität Jena 1850−1918“, den die Senatskommission zur Aufarbeitung der Jenaer Universitätsgeschichte im 20. Jahrhundert im Jahr 2009 veröffentlicht hatte. Als Geschichtsexperte war er zur PEN-Jahrestagung 2018 in Göttingen zum Thema „Recht auf freie Meinungsäußerung und die Neue Rechte“ auf dem Podium ein gefragter Diskussionspartner. In den Büchern „Jüdische Intellektuelle im Ersten Weltkrieg. Kriegserfahrungen, weltanschauliche Debatten und kulturelle Neuentwürfe“ (2001) und „Deutschlands Prophet. Paul de Lagarde und die Ursprünge des modernen Antisemitismus“ (2007) präsentierte er Ergebnisse aus seinen Forschungsgebieten zur Geschichte des Antisemitismus und der Geschichte des Judentums im Kaiserreich und der Weimarer Republik. Im Jahr 2013 veröffentlichte er mit dem Buch „Geist und Gewalt. Deutsche Philosophen zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus“ eine Ideengeschichte über das Verhältnis von Philosophie und Staatsmacht zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus.
Im Zentrum des Multivisionsvortrags stehen vier Erzählungen der 1920 verstorbenen Eisenacher Autorin Marie Rasch. Hugh Lorenz, der Wahleisenacher und Ehemann von Gabriele Demmler-Lorenz übernahm als Verleger die handwerklichen Arbeiten, so dass ein 100 Seiten starkes Büchlein herauskam.
»Menschheitsdämmerung – Die Literatur der Weimarer Republik«
Revoltierende Matrosen und Soldaten hatten dem Ersten Weltkrieg ein Ende gesetzt. Der Kaiser floh in die Niederlande, Philipp Scheidemann rief am 9. November 1918 vom Fenster des Berliner Reichstags die Republik aus. Verzweiflung, Hunger und Elend herrschten allerorten, doch alsbald wuchs die Zuversicht: »Hoppla, wir leben!«
Künste und Wissenschaften blühten auf. Für Literatur, Musik, Malerei und Architektur begann eine grandiose Epoche der Meisterschaft und Kreativität, vor allem in den Jahren zwischen 1924 und 1929, gelegentlich verklärt als »Die Goldenen Zwanziger«.
Theater- und Literaturkritik lebten auf. Kurt Tucholsky, Alfred Kerr, Herbert Ihering, Walter Mehring und Carl von Ossietzky artikulierten ihre Meinungen zum Zeitgeschehen: ein nie wieder erreichtes Niveau der kritischen Auseinandersetzung in Deutschland, das für einige Jahre ein geistiges und künstlerisches Zentrum der Welt war. Die Nazis bereiteten dem 1933 ein Ende.
Im Literarischen Salon in Erfurt wird an die grandiose Literatur der Weimarer Republik erinnert und dabei werden auch regionale Bezüge hergestellt. Der Germanist Prof. Dr. Lutz Götze ist für das Manuskript verantwortlich, die Schauspielerin Franziska Bronnen, Tochter Arnolt Bronnens, leiht den ausgewählten Texten ihre einzigartige Stimme.
Eröffnung des Jahresprogramms: „Geld, Gold, Gott und Goethe. Zur Erfindung des Papiergeldes im Faust“.
Vortrag von Prof. Dr. em. Gottfried Gabriel (FSU Jena)
Eine Beziehung zwischen Goldgeld und Gott stellt Goethe her, wenn er schreibt: »Gold ist so unbedingt mächtig auf der Erde, wie wir uns Gott im Weltall denken.« Der Vortrag untersucht im Ausgang von einer kulturwissenschaftlichen Analyse dieses Zusammenhangs die literarische Vergegenwärtigung der Erfindung des Papiergeldes im zweiten Teil des »Faust«. Goethes weitsichtige Darstellung zeigt die Geldschöpfung als eine im wahrsten Sinne des Wortes zu verstehende ›Schöpfung aus dem Nichts‹. Vorgeführt werden von Goethe im Weiteren die Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum, aber auch der mögliche Preis dieses Wachstums.
Goethes fiktional-literarische Umsetzung hatte einen real-historischen Hintergrund. Herzog Carl August hatte 1810 die Ausgabe von Papiergeld in Sachsen-Weimar-Eisenach erwogen. Den Anstoß gaben die finanziellen Schwierigkeiten als Folge von Kontributionszahlungen nach dem verlorenen Krieg gegen Napoleon. Goethe konnte Carl August von dem Papiergeld-Vorhaben abbringen. Er sprach sich stets gegen die Einführung von Papiergeld aus, weil er darin die Gefahr einer Inflation sah. Vor Augen hatte er dabei vorausgegangene europäische Papiergeld-Pleiten und persönliche Erfahrungen mit dem Verfall des Papiergeldes in Österreich.
Prof. Dr. em. Gottfried Gabriel war von 1995 bis 2009 Professor für Philosophie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und hatte hier den Lehrstuhl für Logik und Wissenschaftstheorie inne. Jüngste Publikationen: Erkenntnis, Berlin und Boston 2015; Frege und die kontinentalen Ursprünge der analytischen Philosophie (gemeinsam mit Sven Schlotter), Paderborn 2017; Präzision und Prägnanz: Logische, rhetorische, ästhetische und literarische Erkenntnisformen, Paderborn 2019.
Der Literaturwissenschaftler Dr. Detelf Ignasiak spricht zum Thema »Literaturgeschichte als Stadtgeschichte«.
Schon gelesen? »Das schweigende Klassenzimmer« von Dietrich Garstka
Die Bestsellerlisten zeigen deutlich: Es wird nach wie vor viel gelesen! Das Buch ist weit davon entfernt, aus der Mode zu kommen – auch wenn ihm dies mitunter bescheinigt wird. Über Gelesenes und Leseerfahrungen in offener Runde ins Gespräch zu kommen ist Ziel des Literarischen Salons, der ab 2019 einmal im Halbjahr stattfindet. Eingang ins Programm finden sowohl brandneue Titel als auch Klassiker und andere Fundstücke der Weltliteratur. Der jeweilige Titel wird zwei Monate vor dem Salontermin bekannt gegeben. Ein kurzer Impuls zu Kontext und Autor bzw. Autorin des Werks sowie einige vorgelesene Textproben sollen die gemeinsamen Reflexionen abrunden.
Die erste Runde des Literarischen Salons widmet sich einer wahren Geschichte über Mut, Zusammenhalt und den Kalten Krieg. Dietrich Garstkas Das schweigende Klassenzimmer (2018) spielt im November 1956 in der DDR: Eine Abiturklasse reagiert auf die Niederschlagung des Ungarn-Aufstandes mit einer Schweigeminute. Die Rädelsführer werden von der Staatssicherheit gesucht, aber nicht gefunden. Gegen alle Drohungen und Erpressungen halten Schüler und Eltern zusammen. Schließlich fliehen die Gymnasiasten geschlossen nach West-Berlin.
Der literarische Salon lädt dazu ein, sich über Gedanken und Fragen zum Buch und eigene Lektüreerfahrungen auszutauschen. Außerdem werden Impulse zu Hintergrund, Autor und Rezeption des Buches gegeben und ausgewählte Passagen vorgelesen.
Referent: Jan Walkowiak, Buchhändler in Leipzig
Gerd Erdmann (Kiel) liest Heinrich Heines »Deutschland. Ein Wintermärchen«
Kein zweites Werk Heines hat die Leser bis in unsere Zeit zu so gegensätzlichen Urteilen herausgefordert. Ablehnung durch konservative Kreise, Anerkennung bei manchen Liberalen, Begeisterung bei Fortschrittlichen. Im September 1844 erschien »Deutschland. Ein Wintermärchen«, im Oktober 1844 wurde es in Preußen verboten. Kurz vor der Veröffentlichung wurde von deutschen Behörden ein Haftbefehl gegen Heine erlassen.
Nur wenige wissen es: Harry Heine – so sein Geburtsname – ließ sich am 28. Juni 1825 in Heiligenstadt evangelisch-lutherisch taufen und gab sich den Vornamen Heinrich. Das Stormmuseum erinnert in einem Raum an seine Taufe und zeigt die Taufschale sowie die Faksimiles aller Taufdokumente.
Hörprobe auf: http://www.hoerbuch-erdmann.de/cd-pages/heine_wintermaerchen.html
Vor 100 Jahren im Januar trat in der deutschen Provinz – in der Klassikerstadt Weimar – die verfassunggebende Nationalversammlung der noch jungen ersten Republik auf deutschem Boden zusammen, die fortan den Namen der Stadt an der Ilm auch in den Geschichtsbüchern verewigen sollte: Weimarer Republik.
Diesem Jubiläum im Jahr 2019 hat das Kultur: Haus Dacheröden eine ganze Themenwoche gewidmet, die versuchen wird, den zahlreichen Facetten »Weimars« wenigstens im Ansatz gerecht zu werden. Ein zentraler Punkt ist dabei unzweifelhaft die Bedeutung »Weimars« für die Entwicklung der Demokratie in unserem Land und die nationale Identität der Deutschen. Wie wir alle wissen, war dem »Experiment Weimar« keine lange Lebensdauer beschieden, bereits 1933 kam für zwölf Jahre der Nationalsozialismus an die Macht, begann sechs Jahre später der verheerende II. Weltkrieg. Diese Entwicklung und ihre Folgen haben das Bild der »Weimarer Republik« in den Köpfen vieler Menschen entscheidend geprägt, was dazu führte, dass »Weimar« über Jahrzehnte als Negativfolie zur Abgrenzung und zugleich Selbstvergewisserung in beiden deutschen Staaten fungierte. »Weimar« sollte sich nicht wiederholen.
Mit der sich immer stärker ausprägenden Globalisierung, die sowohl Deutschland als Staat und Gesellschaft als auch das Individuum vor enorme Herausforderungen stellt, erlebt »Weimar« gleichsam eine Renaissance. Seit einigen Jahren wird in der gesellschaftspolitischen Diskussion immer öfter warnend eine Wiederkehr »Weimarer Verhältnisse« beschworen, nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem Erstarken rechtspopulistischer Kräfte im Land. Dagegen regt sich vielfach Widerstand im intellektuellen Diskurs.
Die Podiumsdiskussion am 7. Februar 2019 im Kultur. Haus Dacheröden möchte die Frage, ob man heute tatsächlich schon wieder von »Weimarer Verhältnissen« sprechen kann, aufgreifen und mit diesem Gespräch unter Fachleuten und mit dem Publikum Anregungen für eine weitere Auseinandersetzung mit dieser äußerst spannenden und wichtigen Thematik geben.
Es diskutieren: Professorin Ursula Büttner (Hamburg), Gunnar Dedio (Produzent von »Krieg der Träume«, LOOKSfilm), Professor Dirk Schumann (Göttingen), Professor Alexander Gallus (Chemnitz).
Moderation: Mirko Drotschmann, Historiker und Journalist.
Wer wir sind. Lesung und Diskussion mit Jana Hensel und Wolfgang Engler
In ihrem Buch »Zonenkinder« beschrieb Jana Hensel ihre Erfahrungen mit der kulturellen Anpassung der DDR-Jugend an die westdeutsche Gesellschaft nach der Wiedervereinigung. Wolfgang Engler publizierte zahlreiche Studien über Lebensformen in Ost und West und kritische Analysen über die Moderne, u.a. »Die Ostdeutschen als Avantgarde«.
In ihrem gemeinsamen Buch »Wer wir sind« sprechen Jana Hensel und Wolfgang Engler über Vorurteile und Klischees der Frage nach der ostdeutschen Erfahrung.
Die »taz« schreibt: »Dieses Buch ist befremdlich, inspirierend, auf jeden Fall ungewöhnlich. Es ist ein Diskurs in Zimmerlautstärke. Das ist gerade in einem Moment erfreulich, in dem die Meinungsbassboxen vibrieren.«
Ausstellungseröffnung »Norbert Hinterberger ›Die Welt als Buch‹«
Norbert W. Hinterberger, em. Professor für Freie Kunst an der Fakultät Gestaltung von 1993 bis 2015, zeigt seine großformatigen Künstlerbücher »Die Hominiden-Evolution«, »Das Buch über das Nichts« und »Das Amazonas-Buch« sowie ausgewählte Seiten aus diesen Büchern. Die Buchgestaltungen Hinterbergers sind Ergebnisse jahrelanger obsessiver, lustvoller Recherche und Arbeit.
Öffnungszeiten:
Mo-Fr 09–21 Uhr | Sa 10–16 Uhr | So geschlossen
Ausstellungsdauer:
08.02.2019 – 30.03.2019
Wer wir sind. Lesung und Diskussion mit Jana Hensel und Wolfgang Engler
In ihrem Buch »Zonenkinder« beschrieb Jana Hensel ihre Erfahrungen mit der kulturellen Anpassung der DDR-Jugend an die westdeutsche Gesellschaft nach der Wiedervereinigung. Wolfgang Engler publizierte zahlreiche Studien über Lebensformen in Ost und West und kritische Analysen über die Moderne, u.a. »Die Ostdeutschen als Avantgarde«.
In ihrem gemeinsamen Buch »Wer wir sind« sprechen Jana Hensel und Wolfgang Engler über Vorurteile und Klischees der Frage nach der ostdeutschen Erfahrung.
Die »taz« schreibt: »Dieses Buch ist befremdlich, inspirierend, auf jeden Fall ungewöhnlich. Es ist ein Diskurs in Zimmerlautstärke. Das ist gerade in einem Moment erfreulich, in dem die Meinungsbassboxen vibrieren.«
»Im Glanz der Vergeblichkeit« – Programm mit dem Kabarettisten und Liedermacher Sebastian Krämer
Er bezeichnet sich gern selbst als Chansonnier und gehört zu den wenigen seiner Zunft, die hintergründigen Wortwitz und Sprachgewalt mit musikalischem Können verbinden.
Sein mit Bezügen zur Romantik angereichertes Programm der »vergnüglichen Elegien« passt zwar sehr gut in das ehemalige Wohnhaus Fichtes, wo auch die Romantiker ein- und ausgingen, aber es gibt vielleicht auch Interessenten unter den stadtgeschichtlich orientierten Besucherinnen und Besuchern.
Beginn ist 15 Uhr. Die Vorstellung dauert zwei mal 45 Minuten. In der Pause darf – passend zur Romantik – die Ausstellung mit Kunstmärchenillustrationen des 19. Jahrhunderts besichtigt werden.
Bibliothek – Eine Ideengeschichte des architektonischen Raums
Vortrag von Prof. em. Karl-Heinz Schmitz (Weimar)
in der Reihe „Konstellationen. Neue Sichten der Bibliothek“.
Bibliotheken gehörten schon immer zu den schönsten Aufgaben der Architektur. Sie haben eine lange und reiche Vergangenheit und eine ungewisse Zukunft. Das hatten sie jedoch schon immer, das ist nichts Neues. Die Geschichte zeigt, dass wir heute nicht vor dem ersten großen Umbruch stehen. Architektur war immer ein Spiegel dieser Umbrüche und Ausdruck eines gesellschaftlichen Zustands. Der Vortrag handelt davon, wie Architektur diese Umbrüche zum Ausdruck brachte und immer noch bringt.
Zur Person: Als Hochschullehrer war Prof. Karl-Heinz Schmitz, der sein Architekturstudium 1978 in Kapstadt abschloss, von 1993 bis 2017 tätig. Zuvor arbeitete er als Architekt in verschiedenen Büros, unter anderem bei Oswald Mathias Ungers und Karljosef Schattner. Neben seiner Lehrtätigkeit an der Bauhaus-Universität Weimar (Professur Entwerfen und Gebäudelehre) fertigte Karl-Heinz Schmitz auch weiterhin Gebäudeentwürfe. So im Jahr 2005 gemeinsam mit Prof. Hilde Barz-Malfatti, Professorin für Entwerfen und Stadtarchitektur an der Bauhaus-Universität Weimar, das mit dem Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau (2006) ausgezeichnete Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Seit 2017 lehrt er als Gastprofessor an der TU Wien.
LEA – Lesebühne Erfurter Autoren
Das erste Mal auf einer Bühne stehen. Das erste Mal seinen Text und sich selber präsentieren. Das Publikum wartet gespannt. Einatmen, ausatmen. Das erste Wort erklingt … Die offene Lesebühne LEA – Lesebühne Erfurter Autoren eröffnet Schreibenden die Möglichkeit, ihre Texte öffentlich vorzutragen. Zehn Minuten auf der Bühne sind jedem und jeder gegeben, die es zu füllen gilt. Die Vortragenden können die Textart frei wählen, alles ist erlaubt und erwünscht. Unterstützt werden sie von einem eingeladenen Autor und einem Musik-Act.
Alle, die sich auf die Bühne trauen und lesen möchten, melden sich bitte bei a.budzier@highslammer.de an.
LEA ist ein Gemeinschaftsprojekt des HIGHSLAMMER e.V. und der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. Mit der freundlichen Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei und der Erfurter Herbstlese.
Links: www.highslammer.de, www.heft-online.de
»Kiesel rot-weiß – Merk-Würdiges und Ergötzliches aus Thüringen und Franken« – Lesung mit Gerhard Goldmann
Der Rudolstädter Autor Gerhard Goldmann liest aus seinem neuesten Buch »Kiesel rot-weiß«. Darin hat der zweifache Krimipreisträger eine bunte Mischung aus Kurzgeschichten, Reportagen und Gedichten niedergeschrieben, die mal in Thüringen, mal in Franken spielen. So erklärt sich auch der Titel, der vom Rot und Weiß der jeweiligen Landesfarben abgeleitet ist. Aufgesammelt hat Goldmann seine Themen-„Kiesel“ bei zahllosen Streifzügen durch beide Regionen, sei es als Organisator und Leiter von Fahrradreisen, sei es als Vorstandsmitglied des AutorenVerbandes Franken oder Mitarbeiter der Thüringer Naturschutzverwaltung.
Prosa vermischt sich dabei mit Lyrik, Spannung mit Zeitgeschichte und skurriler Komik.
Ganz nebenbei erfährt der Leser, welches Stückchen DDR im „Westen“ lag, was das Fürstentum Schwarzburg für den Naturschutz in Deutschland bewirkt hat,
wieso Luther eine besondere Beziehung zum Thüringer Wald hatte und noch andere Merk-Würdigkeiten.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist kostenlos, freiwillige Spenden werden jedoch dankbar entgegengenommen und an zivile Kriegsopfer im Nahen Osten weitergeleitet!
»Der Mensch als Erklärer der Natur: Francis Bacon (1561–1626) und die große Erneuerung der Wissenschaft« – Vortrag von Prof. Roland Weidle
in der Vortragsreihe »Shakespeare und seine Zeitgenossen – Poetik, Philosophie und Drama« der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft und der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar.
Der Vortrag widmet sich Person und Werk des großen englischen Philosophen, Wissenschaftlers, Essayisten, Staatsmannes und Schriftstellers Francis Bacon. Besondere Beachtung wird dabei dessen Neubegründung des Wissenschaftsbegriffes finden, den viele als eine der Grundlagen für unser heutiges Verständnis von Forschung verstehen. Zudem hat sich Bacon intensiv mit Fragen des Aufbaus und der Funktionen von Bildungseinrichtungen auseinandergesetzt, die auch in der heutigen Zeit noch ihre Gültigkeit besitzen. Der Vortrag möchte auch zeigen, inwieweit Bacons Betonung einer empirisch-induktiven Herangehensweise an die Phänomene der Welt auch Ausdruck eines sich in der frühen Neuzeit vollziehenden epistemologischen Paradigmenwechsels ist, der seinen Niederschlag auch in anderen Bereichen, wie z.B. dem Drama Shakespeares findet.
Dr. Roland Weidle ist Professor für englische Literaturwissenschaft am Englischen Seminar der Ruhr-Universität Bochum mit einem besonderen Schwerpunkt in der Literatur der Shakespearezeit. Neben Shakespeares Dramen zählt u.a. die Tragödien des 18. Jahrhunderts, das zeitgenössische Drama sowie erzähltheoretische Fragestellungen zu seinen Forschungsinteressen. Seit 2011 ist er Vizepräsident der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft.
Antje Horn (Erzählerin) und Klaus Wegener (Klarinette/Saxophon) erzählen Geschichten »Vom Lieben und Lassen«
Antje Horn liest nicht vor, sie erzähle frei, mit Händen und Füßen. Seit einigen Jahren leiht sie Märchen und Geschichten aus aller Welt meine Stimme. Warum?
Märchen und Geschichten sind stets auf Wanderschaf. Sie überwinden Ländergrenzen und Weltmeere, oft wird Gewohntes auf den Kopf gestellt, das Sanfte besiegt das Harte, Unmögliches wird Wirklichkeit, Uraltes und gerade Entstehendes verbinden sich während des Erzählens.
Antje Horn reist mit dem Publikum durch ferne Länder und innere Welten. Wie arm wären wir ohne Märchen und Geschichten. Wir haben sie bitter nötig, gerade heute!
Franziska Biester ist hauptberuflich Content Managerin des Kultur- und Freizeitmagazins „t.akt“.
Ihre Liebe zum Schreiben kompensiert die 36-jährige Erfurterin außerdem mit ihrem privaten Blog „Stattstadtmädchen“ und als freie Traurednerin.
Ihre erste Nacht hat sie durchgemacht, als sie neun Jahre alt war. Was sie wachgehalten hat? Ein Buch, das so spannend war, dass es unter Zuhilfenahme einer Taschenlampe unter der Bettdecke zu Ende gelesen werden musste.
Seitdem sind fast 27 Jahre vergangen – die Leselust selbst jedoch nie. Sie ist geblieben in Zeiten der Pubertät, des E‑Books und Zeitmangels.
Welche Bücher es in den knappen Alltag schaffen und warum mehr als eins offen in der Wohnung verteilt liegt, verrät sie im Gespräch mit Dirk Löhr.
Ab 14.30 Uhr gibt es Kaffee & Kuchen von „Erste Sahne“-Konditormeisterin Ute Strucksberg.
Zum Tee bei Storm: Gerhard Maria Kirk liest aus seinem Buch „Ein unheimlicher Schatz. Christliche Feste des Jahreskreises im Volksglauben“
Die Bedeutung christlicher Feste für das Leben der Menschen geht weit über den
Weihnachtsmann und den Osterhasen hinaus! Im Laufe eines Kalenderjahres macht sich der
Schatz an christlichen Traditionen deutlich sichtbar. Kenntnisreich und unterhaltsam wird
Gerhard Maria Kirk die regionalen Ausprägungen dieses Glaubenswissens den Zuhörern
nahebringen.
Gerhard Maria Kirk, geb. 1950, war nach dem Studium der Geschichte und der Theologie fast
vier Jahrzehnte lang Redakteur der Badischen Zeitung. Er lebt mit seiner Frau in
Kirchzarten/Breisgau.
»Rosa Luxemburg und Goethe – eine Wahlverwandtschaft« – Vortrag von Simone Frieling (Mainz).
Im milden Glanz der Bratwurst – 6 Jahre Utopia in Weimar
Eine musikalisch-dokumentarische Bauhaus-Revue mit Silke Gonska und Frieder W. Bergner
Vortrag von Betty Brux-Pinkwart (Jena) zum Thema « Vom Frommannschen Haus zum Freundlichen Begegnen: Geschichte und Geschichten aus dem Archiv einer Verlegerfamilie«
Der Nachlass der Jenaer Verlegerfamilie Frommann zählt zu den wenig erforschten Beständen des Goethe- und Schiller-Archivs. Dies mag zunächst überraschen, wird doch der Name Frommann oft in Zusammenhang mit Goethe genannt – Frommann, der Drucker vieler Goethe’scher Werke, das gesellige Frommannsche Haus am Jenaer Fürstengraben, wo nicht nur der Dichter ‚schöne Abende‘ verlebte und Minchen Herzlieb den Gästen freundlich begegnete.
Betty Brux-Pinkwart beschäftigt sich im Rahmen ihres Jenaer Dissertationsprojektes eingehend mit der Familie Frommann und dem geselligen Zirkel in deren Haus. Dabei konzentriert sie sich besonders auf den Zeitraum von 1798 bis 1810, in dem Beziehungen zu unterschiedlichen gesellschaftlichen Kreisen und zentralen Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Literatur, Kunst und Kultur unterhalten werden. Im Vortrag wird der Weimarer Frommann-Bestand und dessen Geschichte näher beleuchtet. Darüber hinaus gibt die Referentin anhand ausgewählter Archivalien neue Einblicke in die Frommannsche Geselligkeitskultur und ordnet die Lebensumstände der Familie in Jena kulturhistorisch ein.
Betty Brux-Pinkwart studierte in Jena Germanistische Literaturwissenschaft, Neuere und Mittelalterliche Geschichte und beschäftigte sich bereits in ihrer Magisterarbeit mit dem Frommannschen Haus als kulturellen Kommunikationsort um 1800. Darauf aufbauend promoviert sie seit 2011 unter Prof. Dr. Dirk von Petersdorff. 2012 war sie Stipendiatin der Klassik Stiftung Weimar und hat seither in vielen (Transkriptions-)Projekten zur Goethezeit, beispielsweise zu Charlotte von Schiller, den Gebrüdern Schlegel, Friedrich Schleiermacher und Georg Wilhelm Friedrich Hegel, mitgearbeitet.
Eine Veranstaltungsreihe für interessierte Schreibende und neugierige Leser
Unter dem Titel »Traumberuf: Schriftsteller?« veranstalten der Thüringer Schriftstellerverband und Lese-Zeichen e.V. gemeinsam mit dem Kultur: Haus Dacheröden eine Folge von Gesprächsrunden zu Themen rund um Bücher, vor allem zum Schreiben und Veröffentlichen. Einmal im Monat werden unter der Gesprächsleitung von Ingrid Annel und Olaf Trunschke, passend zum jeweiligen Thema, Gäste von ihrer Arbeit am Schreibtisch und den Erfahrungen im Literaturbetrieb berichten. In einer Kurzlesung stellen die eingeladenen Autoren anschließend einige Werke frisch vom Schreibtisch vor.
Diesmal zu Gast ist der Lyriker Marius Koity: Reim dich, oder … – Was ist ein gutes Gedicht?
Im privaten Umfeld von Marius Koity (geboren 1966 in Großsanktnikolaus/Rumänien) hat man sich nach seinen ersten Veröffentlichungen ernsthaft die Frage gestellt, warum er denn Dichter geworden ist. „Dichter sterben doch so jung“, war eine seiner Cousinen besorgt der Meinung. Die Episode fand Eingang in eines seiner meistveröffentlichten und bei Lesungen gern diskutierten Gedichte – „weil alles irgendwie aus dem Leben gegriffen ist“, wie ihm bescheinigt wurde. Wie in seinem Hauptberuf als Journalist, ist ihm der Alltag auch in seiner Lyrik die Inspirationsquelle Nr. 1. Was ihm nach langen Lokalredakteurstagen an Eindrücken übrig bleibt, packt er manchmal als Telegramm ins Tagebuch. Und von der einen oder anderen Eintragung ist er früher oder später überzeugt, dass sie ein Gedicht ist. Das dem Leser Fragen aufgibt. Oder Antworten anbietet. Oder beides.
Marius Koity kam 1992 nach Deutschland, ist seit 1993 für die „Ostthüringer Zeitung“ tätig, leitet die Lokalredaktionen im Saale-Orla-Kreis und arbeitet nebenberuflich als Urkundenübersetzer und Gerichtsdolmetscher. 2016 wurde er mit dem Thüringer Journalistenpreis geehrt.
Reinhard Stöckel liest: „Der Mongole“
Fahrerlose Züge oder Drohnen, die schwere Einkaufstaschen in der Luft nach Hause befördern (und dabei schon mal von frechen Spatzen gekapert werden): Wir schreiben das Jahr 2025, als Radik, ein Mann um die 30, an einen verlassenen Flecken Deutschlands unweit der polnischen Grenze reist, um im Auftrag seines Professors Wölfe zu beobachten. Seine wahre Leidenschaft aber gilt dem Sonnentau, den er in den Lausitzer Mooren zu finden hofft. Die Suche nach dieser seltenen fleischfressenden Pflanze gerät dabei zur geheimnisvollen Reise zu Radiks Wurzeln: Sie führt in die politisch bewegte Zeit der 1990er-Jahre, als die Deutsche Larissa und der desertierte Sowjetsoldat Sayan, wegen seiner tuwinischen Abstammung der Mongole genannt, eine tragische Liebesgeschichte durchlebten … Es ist der fesselnde Plot dieser deutsch-russischen Romeo und Julia-Variation, es sind die Einblicke in die tuwinische Ethnie genauso wie die herrlich skurrilen Szenen der schönen neuen Welt, die Reinhard Stöckels neuen Roman zum Lese-Ereignis machen. Ganz nebenbei besticht »Der Mongole« durch die präzis gesetzte Sprache, die den Autor als ganz großen Erzähler ausweist.
Lesung mit Ursula Schütt und Fotos von Günter Giese
Die Veranstaltungsreihe »Freitags-Salon« des Vereins Provinzkultur heißt ab diesem Jahr »Provinzkultur-Salon«. Die Umbenennung hat keine inhaltlichen Änderungen des Veranstaltungskonzeptes zur Folge – im Salon wird es weiterhin kulturelle Nischenangebote geben – sondern ist allein der Tatsache geschuldet, dass viele Einzelveranstaltungen nicht mehr nur am Freitag durchgeführt werden. Die ersten Gäste des Salons im neuen Jahr sind Ursula Schütt und Günter Giese.
Unter dem Programmtitel „Zauberzeichen“ – so benannte Ursula Schütt ihr letztes Buch – liest die in der Region beliebte und bekannte Autorin Lyrik und Fabeln. Ursula Schütts Texte, egal ob Lyrik, Prosa oder Fabel, leben von einer einzigartigen Dichte, die es vermag die Zuhörer oder Leser gebannt an den Text zu fesseln. Die bewusst ausgewählte Knackigkeit ihrer Wortwahl in Verbindung mit dem gefühlvollen Gespür für die Textstruktur macht Schütts Literatur zu einer Entdeckung in der zeitgenössischen regionalen Literaturlandschaft. Mit Knackigkeit ist hierbei gemeint, dass die Worte für sich stehen und keine deutungsschweren Erläuterungen benötigen.
Der Suhler Fotograf Günter Giese, Vorsitzender des Fotoclubs »Kontraste« stellt passend dazu Fotos aus.
Holger Uske, Vorsitzender des Südthüringer Literaturvereins beschreibt, die Symbiose der beiden Genres Literatur und Fotografie folgendermaßen: „Dank der Poesie von Wort und Bild kann man Szenen schmecken und riechen, kann Blätter fallen hören oder das Singen des Windes in der Abendstille. Immer sind dabei innige Momente eingefangen. Darin berühren sich Wort und Bild, finden zueinander, gehen auch einmal konträre Wege“. Günter Giese bleibt sich als Akt-Fotograf treu und liefert in warmer Ergänzung zu Schütts Texten wundervolle Bildkompositionen.
Auf die Gäste des ersten ProvinzkulturSalons im neuen Jahr wartet also ein gleichsam spannender, wie auch gefühlvoller Abend.
Die Tickets gibt es in den bekannten Vorverkaufsstellen in Thüringen oder im Internet unter www.provinzkultur.de
KULTUR-FRÜHSCHOPPEN zum Thema:
Impulse für die Nachwuchsgewinnung Thüringer Kulturvereine
des Weiterbildungsprogramms KULTUR LAND BILDEN
Laut der aktuellen Studie Vereinssterben in ländlichen Regionen der Zivilgesellschaft in Zahlen haben sich im vergangenen Jahrzehnt über 15.000 Vereine in den ländlichen Räumen der Bundesrepublik aufgelöst. Jeder vierte der bestehenden Vereine kämpft besonders häufig damit, neue Mitglieder zu gewinnen und somit sein Fortbestehen zu sichern.
Wie es um das Engagement und die Nachwuchsgewinnung auch im Hinblick auf den Generationenwechsel in Thüringer Kulturvereinen steht, möchten wir bei unserem ersten KULTUR-FRÜHSCHOPPEN in der Kulturscheune in Mühlberg diskutieren. Neben einem Vertreter der ZiviZ-Studie haben wir verschiedene Akteure aus den ländlichen Regionen Thüringens eingeladen, ihre Erfahrungen zum Thema Nachwuchsarbeit mit uns zu teilen:
Der KULTUR-FRÜHSHOPPEN möchte zum gemeinsamen Gespräch aufrufen, Ideen und Impulse weitergeben und Thüringer Vereine in den ländlichen Regionen ermutigen, ihr Engagement fortzusetzen.
Für das leibliche Wohl wird gesorgt. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Um Anmeldung wird gebeten! Diese kann über folgendes Formular oder per Mail an kontakt@kulturlandbilden.de vorgenommen werden. Das ausführliche Programm finden Sie anbei.
Recyceln, Upcyceln, Downcyceln, Kompostieren
Kreatives Schreiben am 23. Februar 2019
Lust auf den großen Frühjahrsputz? Endlich ausmisten, was sich angesammelt hat: Kistenweise Postkarten mit lustigen (haha) Lebensweisheiten. Fotos und Filmchen auf der Computer-Festplatte, seit Jahren nicht angesehen, nie ausgedruckt. Angefangene Manuskripte, nie beendet. Bücher, Klamotten, Papierstapel. Sind das Schätze? Wird das Kunst, irgendwann? Oder kann das weg?
Könnte man nur die Welt auch ausmisten: Mikroplastik aus dem Meer fischen, Flaschen, Zigarettenkippen vom Strand sammeln, Ölteppiche vom Wasser saugen. Alte Technik entsorgen. Wo stehen digitale Komposthaufen, in denen Datenabfälle sanft vor sich hin gammeln und mit Zeit und Gestank zu Humus werden können?
Müll ist ein großes Thema. Zu groß für uns? Mitnichten! Wir sichten und entdecken und sortieren aus. Ich freu mich drauf!
Anke Engelmann (Büro für angewandte Poesie).
Mit dem Ehepaar Heinke und Rolf Richter geht es mit leuchtenden Fotografien auf nach Norwegen. »Wergeland und Vigeland – Norwegen in Wort, Musik und Skulptur«: Hendrik Wergeland (1807–1845), Vita und Gedichte, Gustav Vigeland ( 1869–1943), Skulpturenpark in Oslo, Kari Bremner (geb. 1956), Klangkunst der Songschreiberin und Sängerin
Eröffnung HausART Nr. 1/2019: Blicke in Landschaftliches, Fotografien von Heidelore Kneffel und Holzarbeiten von Alexander Kneffel.
„Zorn und Zärtlichkeit“. Erzählabend mit Antje Horn und Klaus Wegener
Antje Horn erzählt Geschichten von Flecken an den Wänden und Blutstropfen im Schnee.
Antje Horn ist Erzählerin. Sie liest nicht vor, sie erzählt frei, mit Händen und Füßen. Seit einigen Jahren leiht sie Märchen und Geschichten aus aller Welt ihre Stimme. Warum? Märchen und Geschichten sind stets auf Wanderschaft. Sie überwinden Ländergrenzen und Weltmeere, oft wird Gewohntes auf den Kopf gestellt, das Sanfte besiegt das Harte, Unmögliches wird Wirklichkeit, Uraltes und gerade Entstehendes verbinden sich während des Erzählens. Die Erzählerin reist mit dem Publikum durch ferne Länder und innere Welten. Wie arm wären wir ohne Märchen und Geschichten. Wir haben sie bitter nötig, gerade heute!
Klaus Wegener begleitet den Abend am Saxophon.
Thüringer Autorin Dr. Sylvia Weigelt zu Gast im Teehaus Hummelshain
Der gescheiterte Kurfürst
In die Geschichte ist Johann Friedrich der Großmütige als standhafter Förderer der protestantischen Reformation eingegangen und wird in Jena als Gründer der Universität geehrt. Die Jenaer Historikerin Sylvia Weigelt hat Hanfrieds Leben erforscht und die erste Biografie seit mehr als 100 Jahren geschrieben. In ihrem Bildvortrag zeichnet sie sein Leben in all seinen Widersprüchen nach: großherziger Lebemann und zuweilen engstirniger Allesbestimmer, schwergewichtiger Genießer und belesener Lutheraner, erfolgreicher Turnierkämpfer und Versager in der entscheidenden Schlacht, Machtstratege und treu sorgender Gatte von Sibylle von Kleve, von der Lucas Cranach eines der schönsten Porträts der Renaissance geschaffen hat.
Interessant sind auch die lokalen Bezüge: Trotz seines Übergewichts war Johann Friedrich zeitlebens ein begeisterter Jäger. Seiner Jagdleidenschaft frönte er vorzugsweise im Hummelshain-Wolfersdorfer Revier. Maßgeblich war er hier am Bau des Alten Jagdschlosses Hummelshain beteiligt und ist Bauherr des Wasserschlosses „Fröhliche Wiederkunft“.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Katholische Priester und Staatssicherheit. Historischer Hintergrund und ethische Reflexion – Vortrag von Gregor Buß
Gregor Buß, geb. 1979, Studium der katholischen Theologie in Münster, Jerusalem und Erfurt, Promotion an der Karlsuniversität in Prag. Derzeit Post-Doktorand an der Hebräischen Universität Jerusalem.
In der Reihe »Das politische Buch im Gespräch« der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen.
Dem Meister des langen Atems – Paulus Böhmer zu Ehren – Lesung mit Romina Nikolic.
Inspiriert von den Sprachströmen Paulus Böhmers, der die deutschsprachige Lyrik um eine neue, exorbitante Form von rauschhaft-enzyklopädischem Langgedicht bereichert hat, siedelt Romina Nikolic ihre Langgedichte im Thüringer Wald, der Slawonischen Weite oder den wilden Küsten Südafrikas an und verscheidet Märchen und Sagen, Erinnerungen und Fiktion mit Snapshots, Naturbeobachtungen und Zitaten aus der Popkultur zu Liedern von eigenwilliger und verstörender Schönheit.
Katholische Priester und Staatssicherheit. Historischer Hintergrund und ethische Reflexion – Vortrag von Gregor Buß
Gregor Buß, geb. 1979, Studium der katholischen Theologie in Münster, Jerusalem und Erfurt, Promotion an der Karlsuniversität in Prag. Derzeit Post-Doktorand an der Hebräischen Universität Jerusalem.
Die Revolution 1918/1919 in Erfurt im Spiegel der Stadtgeschichtsschreibung – Vortrag von Thea Jacob
Was lässt sich über diese Monate 1918/1919 in Erfurt berichten? Wie gestalteten die Arbeiter*innen der Stadt die Revolution? Welche Atmosphäre herrschte in der Stadt? Wie war der Alltag von Arbeiter*innen als Träger*innen der Revolution? Welche Rolle(n) hatten Frauen während der Revolution? Wie wurde zu DDR Zeiten der Revolution gedacht? Und: Welche Rolle spielt die Revolution aktuell im öffentlichen Gedächtnis der Stadt? Die Historikerin Thea Jacob wird in ihrem Vortrag einen Überblick zur Geschichte der Revolution 1918/19 in Erfurt geben und dabei auch die bisherige Stadtgeschichtsschreibung reflektieren. Besonders neugierig ist sie aber auf den Dialog mit den Zuhörer*innen. Gibt es Geschichten zur Revolution 1918/1919 von Erfurter Vorfahren, die in der Familie erzählt werden? Gibt es Dokumente, Fotos, Erinnerungsberichte aus dieser Zeit? Gibt es Orte, wo an revolutionäre Ereignisse 1918/1919 erinnert wird? Auch Erfurt erreicht im November 1918 die Kunde des Matrosenaufstands in Kiel, der das Ende des Ersten Weltkriegs und den Beginn der Novemberrevolution einläutet. Doch schon Monate vorher haben sich die Arbeiter*innen in den Erfurter Fabriken organisiert, für bessere Arbeitsbedingungen gekämpft – die Nachrichten der reichsweiten Umwälzungen treffen bei ihnen auf offene Ohren und sie werden selbst aktiv. Sie gründen einen Arbeiter- und Soldatenrat, fordern Demokratie. Über Monate gibt es große Demonstrationen durch die Stadt und aus politischer Solidarität wird gestreikt. So auch vom 27. Februar bis 8. März 1919 während des Generalstreiks der Erfurter Arbeiterschaft – vor genau 100 Jahren. Erfurt – damals gehört es noch zur preußischen Provinz – hat einen geografisch zentralen Platz im Mittelthüringischen zwischen Weimar, dem Ort der Nationalversammlung, und Gotha, wo es zu heftigen, teils gewaltvollen Auseinandersetzungen während dieser Zeit kommt. Doch bisher erscheint die Geschichte der Revolution 1918/1919 in Erfurt eher wie eine Randnotiz in der Lokalgeschichtsschreibung, obwohl damals wichtige Neuerungen und demokratische Rechte erkämpft wurden, die bis heute nachwirken.
»Todesursache Flucht« – Lesung mit Anja Tuckermann.
Eine Kooperationsveranstaltung der Stadtbücherei Weimar mit der Aktionsgemeinschaft Faire Welt e. V. Weimar.
111. AUSLESE
Sigrid und Aribert Rothe stellen die
»Thüringer Anthologie – Eine poetische Reise« vor
Im kleinen Raum von Erfurts reichen Auen
bis, wo aus Schwarzburgs engem Fichtentale,
sich lieblich windend, rauschend strömt die Saale,
vermocht ich wohl mein keimend Glück zu schauen…
Wilhelm von Humboldt
Ein Buch »für alle, die Thüringen als geistigen Ort lieben, als exemplarischen Ort für die Wechselwirkungen zwischen Landschaft, Poesie und Nachdenken über die Welt« (aus dem Vorwort).
Es versammelt schöne alte und neue Gedichte namhafter Autoren und deren Kommentierung, die irgendeinen thüringischen Bezug haben und über drei Jahre in der »Thüringer Allgemeinen« erschienen.
»Von Mädchen mit Bärten und Jungen in Kleidern« – Lesung und Gespräch über Vielfalt in Kinderbüchern mit Franziska Burkhardt, für klein und groß, im Rahmen der Frauenkampftage Thüringen.
Diese Veranstaltung ist erstens für KINDER und zweitens für MENSCHEN die mit Kindern leben, arbeiten oder an Kindern interessiert sind. Es soll eine Lesung sein für klein und groß. Vorgelesen wird von Franziska Burkhardt die sich mit feministischer, gleichberechtigter Eltern*schaft beschäftigt, sowie sich für gendersensible Pädagogik einsetzt. Sie liest aus einem Kinderbuch das diverse und feministische Themen anspricht. Im Anschluss soll es einen INFO-Tisch geben, an dem sich über Diversität und Feminismus, in der Kinderbegleitung (Eltern*, Pädagog*innen, Erzieher*innen), sowie allgemein im Alltag mit Kindern, unterhalten und ausgetauscht werden kann.
»Zur Topologie des frühneuzeitlichen Theaters: London in den Komödien von Ben Jonson und Thomas Middleton« – Vortrag von Dr. Anne Enderwitz
in der Vortragsreihe »Shakespeare und seine Zeitgenossen – Poetik, Philosophie und Drama« der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft und der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar.
»Von Mädchen mit Bärten und Jungen in Kleidern« – Lesung und Gespräch über Vielfalt in Kinderbüchern mit Franziska Burkhardt, für klein und groß, im Rahmen der Frauenkampftage Thüringen.
Diese Veranstaltung ist erstens für KINDER und zweitens für MENSCHEN die mit Kindern leben, arbeiten oder an Kindern interessiert sind. Es soll eine Lesung sein für klein und groß. Vorgelesen wird von Franziska Burkhardt die sich mit feministischer, gleichberechtigter Eltern*schaft beschäftigt, sowie sich für gendersensible Pädagogik einsetzt. Sie liest aus einem Kinderbuch das diverse und feministische Themen anspricht. Im Anschluss soll es einen INFO-Tisch geben, an dem sich über Diversität und Feminismus, in der Kinderbegleitung (Eltern*, Pädagog*innen, Erzieher*innen), sowie allgemein im Alltag mit Kindern, unterhalten und ausgetauscht werden kann.
Mit Andreas J. Meyer wird in diesem Jahr eine große Verlegerpersönlichkeit mit dem Preis der Kurt Wolff Stiftung ausgezeichnet. Dank seines literarischen Spürsinns wurde der Merlin Verlag zum Vorbild vieler Kleinverlage.
Den Förderpreis erhält der Verlag edition.fotoTAPETA, dessen Verleger Andreas Rostek besonderes Augenmerk auf Literatur und Geschichte unserer osteuropäischen Nachbarn legt. Bereits vor der offiziellen Preisverleihung in Leipzig kommen die Preisträger in Erfurt
zusammen, um übers Büchermachen zu sprechen und ihr aktuelles Programm vorzustellen.
Moderation: Bettina Baltschev (MDR)
»Lies mir das Lied vom Tod« – Lesung mit M. Kruppe
Unser liebester Leser M. Kruppe tut sich nochmals mit dem großartigen Musiker Wayne Lost Soul für eine Konzertlesung zusammen. Es ist Westernlesung, mit der passenden Musik. Also lasst die Colts zuhause und kommt am 3.3. in unseren KulturGaragen- Saloon. Wayne Lost Soul ist ein in Berlin lebender Singer/Songwriter der besonderen Art. In Liverpool geboren und aufgewachsen macht aus seinen EInflüssen keinen Hehl und so bezeichnet er seine Musik aufrichtig als Acoustic-Punk…
Die Stunde der Frauen 1913–1919. Zwischen Monarchie, Weltkrieg und Wahlrecht – Lesung mit Antonia Meiners.
Sebastian ist krank – Jenas junge, beste und einzige monatliche Lesebühne
Wir sind Slam-Poeten, Storyteller, Lyriker, Prosaisten und Ex-Grundschüler.
Wir sind mehrfach mit Preisen und Titeln überschüttete Literaten, die sich an schlechten Wortspielen versuchen. Wir entfesseln mal tosenden Applaus, mal zum Zerreißen gespannte Stille und sind dabei stets mindestens so mittel. Wir sind Jenas junge, beste und einzige monatliche Lesebühne. Wir sind Sebastian ist krank.
Wir? Das sind: Die sagenumwogenen Linn Dittner und Flemming Witt, der legendenumrankte Steve Kußin und der fabelhafte Friedrich Herrmann. Und natürlich Sebastian (Sebastian ist krank). Mit dabei sind wieder Gäste.
Zum Tee bei Storm: Carmen Barann und Mechthild Schäfer. „Die fromme Helene« – Wilhelm Busch rezitiert und mit Klaviermusik begleitet.
Wer kennt sie nicht, die Bildergeschichten von Wilhelm Busch? Allen voran die
Lausbubengeschichten um „Max und Moritz“, aber auch die traurig-komische
Lebensgeschichte „Die fromme Helene“. Am Dienstag, den 5. März, um 16.00 Uhr lädt
das Literaturmuseum „Theodor Storm“ zum Tee: In einer Collage aus Bildern, Rezitation und
Musik erwecken Carmen Barann (Lesung) und Mechthild Schäfer (Klavier) „Die fromme
Helene“ zum Leben.
Wilhelm Busch gilt als Pionier des Comics, obwohl er eigentlich lieber ein ernsthafter Maler
geworden wäre. Großen Erfolg brachten ihm jedoch seine satirischen Bildergeschichten, in
denen er die Selbstzufriedenheit, Doppelmoral und Frömmelei der „spießbürgerlichen“
Gesellschaft seiner Zeit auf‘s Korn nahm. Viele seiner Zweizeiler sind im Deutschen zu festen
Redewendungen geworden, wie „Es ist bekannt von Alters her, wer Sorgen hat, hat auch
Likör“.
Die Stunde der Frauen 1913–1919. Zwischen Monarchie, Weltkrieg und Wahlrecht – Lesung mit Antonia Meiners.
Reihe: »Das politische Buch im Gespräch«
Das Netzwerk der Identitären. Ideologie und Aktionen der Neuen Rechten – Lesung mit Andreas Speit
Reihe »Das politische Buch im Gespräch«
Das Netzwerk der Identitären. Ideologie und Aktionen der Neuen Rechten – Lesung mit Andreas Speit
Reihe »Das politische Buch im Gespräch«
Günter Kunert – »Die zweite Frau«
In einer Truhe fand Günter Kunert unlängst ein Manuskript, das er vor fast fünfundvierzig Jahren geschrieben hat – einen Roman, so frech, brisant und „politisch unmöglich“, dass Kunert, der damals noch in der DDR lebte, ihn gar nicht erst einem Verlag vorlegte. „Absolut
undruckbar“, wusste er und vergrub das Manuskript so tief in seinem Archiv, dass er selbst es vollkommen vergaß und erst jetzt durch Zufall wiederfand. Torsten Unger (MDR) und Thorsten Ahrend (Wallstein Verlag) stellen diesen literarischen Fund vor.
Das Netzwerk der Identitären. Ideologie und Aktionen der Neuen Rechten – Lesung mit Andreas Speit
Reihe »Das politische Buch im Gespräch«
Ein Buch & seine Geschichte: Christian von Asters »Das Koboltikum«
Eine Lesung und ein Blick hinter die Kulissen der Buchprodution! »Das Koboltikum« erzählt beinahe vergessene Geschichten von Gnomen, Bolden und Zwergen, wie sie seit ewigen Zeiten in den Wäldern und Bergen am Rande unserer Wirklichkeit leben. Märchen und Legenden von Koboldfürsten, kleinwüchsigen Zauberern und unvorstellbaren Schätzen, von uralten Gesetzen und der schmalen Grenze zwischen unserer Welt und der des kleinen Volkes.
Der Autor Christian von Aster ist ein Star der deutschen Fantasyliteratur – und Träger der großkoboltischen Ehrenplakette. Illustriert wurden die Geschichten von Holger Much.
Auf Burg Ranis werden Christian von Aster lesen und mit dem Verleger Holger Kliemannel von der Edition Roter Drache über die Entstehung des Buches sprechen.
„Wir kommen weit her…“ – Musikalischer Lyrik-Abend zur Ausstellung »Verschiedene Ansichten: Böll und Grass«, die bis zum 15. März 2019 im Kultur: Haus Dacheröden zu sehen ist (Eintritt zur Ausstellung frei)
Eine lyrisch-literarische Verbindung zwischen gestern und heute schaffen – diesen Bogen spannen Safiye Can (Autorin, Lyrikerin, Kuratorin der „Zwischenraum-Bibliothek“ der Heinrich-Böll-Stiftung) und Martin Stiebert (Sprechsteller, Alt-Philologe) bei diesem musikalischen Lyrikabend. Dabei werden sie musikalisch von Luca Behrendt am Akkordeon begleitet.
In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V., der Heinrich Böll Stiftung Schleswig-Holstein und dem Günter Grass Haus
Zum internationalen Frauentag kommen in der Neuauflage der Blauen Stunde besondere Autorinnen zu Gehör – gelesen von Frauen und Männern aus der Region und umrahmt von Live-Musik.
María Cecilia Barbetta liest aus ihrem Roman »Nachtleuchten«
In ihrem neuen Roman erzählt María Cecilia Barbetta von der gespenstischen Atmosphäre am Vorabend eines politischen Umsturzes. Sie sind aus der ganzen Welt gekommen und haben sich in Buenos Aires eine Existenz aufgebaut. In dem Viertel Ballester kämpfen sie jeder auf seine Art für den Aufbruch, die Revolution und eine bessere Zukunft – Teresa und ihre Klassenkameradinnen in der katholischen Mädchenschule ebenso wie Celio, der Friseur in der »Ewigen Schönheit«, oder die Mechaniker der Autowerkstatt »Autopia«. Doch politische Spannungen zerreißen das Land, Aberglaube und Gewalt schleichen sich in die Normalität. Mit einem feinen Gespür für die Poesie des Alltags erzählt die in Argentinien geborene María Cecilia Barbetta von der Liebe zum Leben in Zeiten des Umbruchs.
Der Roman stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2018.
Es moderiert: Mario Osterland.
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen · Thüringer Literaturrat e. V. · MDR-Figaro · MDR Thüringen – Das Radio
Gestaltung und Umsetzung XPDT : Marken & Kommunikation © 2011-2024 [XPDT.DE]
© Thüringer Literaturrat e.V. [http://www.thueringer-literaturrat.de]
URL dieser Seite: [https://www.literaturland-thueringen.de/kalender/]