Bildende Kunst – Literatur – Musik
Die Malerin und Grafikerin Uta Hünniger, der Lyriker Peter Neumann und der Komponist Joachim Beez sind gemeinsam einen generations- und genreübergreifenden
Dialog zum Thema Herkunft eingegangen und erkunden Orte, die aus der Ferne anziehen und doch dauerhaft keine Nähe zulassen.
Vor Ort können die Editionen 4 (Nancy Hünger / Uta Hünniger) und 7 (Peter Neumann / Kay Voigtmann / Joachim Beez) des Projektes »Dreierlei – neue Lyrik, Grafik und Musik aus Thüringen« der Literarischen Gesellschaft Thüringen zum Vorzugspreis von 68,- € erstanden werden!
Veranstalter ist die Kulturdirektion Weimar.
»was sich nicht reibt, das verkommt« Lesung und Orgelkonzert mit Hans-Jörg Dost und Norbert Arendt
Hans-Jörg Dost liest seine Gedichte, Norbert Arendt improvisiert an der Orgel.
Der 1941 in Leipzig geborene Autor Hans-Jörg Dost ist nach längerem Aufenthalt als
evangelischer Pfarrer in Österreich wieder nach Sachsen zurückgekehrt und lebt nun in
Dresden. Er hat sich international mit Hörspielen einen Namen gemacht. Er schreibt auch erzählende Prosa und Gedichte (2005 ist er dafür in Dublin ausgezeichnet worden).
Norbert Arendt aus Radebeul (Jahrgang 1950) ist nicht nur mit dem klassischen Orgelspiel vertraut, er ist auch im Jazz zuhause, hat außerdem mehr als zweieinhalb Jahrzehnte in Dresden Studenten ausgebildet und geprägt.
Die beiden kennen sich aus den achtziger Jahren, sind einander jetzt wieder begegnet und haben erstmals kreativ zu diesem Programm zusammengefunden. Man darf darauf gespannt sein, wie Sprache und Musik auf einander wirken.
Am Sonntag, dem 08.10.17, sendet MDR Thüringen in der »Kulturnacht« Ausschnitte aus der Preisverleihung zum Thüringer Literaturpreis 2017 an Lutz Seiler.
Die Sendung wird von 22.10 – 23.00 Uhr gesendet und steht anschließend auch online unter mdr.de/kulturnacht zur Verfügung.
Katrin Lemke stellt als Kennerin des Werkes von Helene Voigt-Diederichs – der ersten Ehefrau des Jenaer Verlegers Eugen Diederichs – Bezugnahmen und Reflexionen der Saale im literarischen Schaffen der Schriftstellerin vor. Das für den Titel des Vortrags gewählte Zitat »Als wir durch das blumige Saaletal strolchten« deutet eine der für die Autorin typischen Sichtweisen an.
Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellung »Jena und die Saale im Wandel der Zeit« des Stadtmuseums Jena statt, die noch bis zum 15. Oktober 2017 zu sehen ist.
»Literatur – Poesie – Kunst unterwegs« – Geführte Rundwanderung auf dem Novalis-Skulpturen-Wanderweg
Leitung: Cornelie Mier.
Die Wanderung führt durch sanftes Gelände. In ihm ist nachvollziehbar, auf welchem landschaftlichen und kulturhistorischen Schauplatz und von dessen Stimmungseinfluss angeregt Novalis ( Friedrich von Hardenberg ) und die Dichter , Schriftsteller, Wissenschaftler und Lebenskünstler der Jenaer Frühromantik gelebt haben.
17 Skulpturen einheimischer Künstler setzen Akzente am Weg. An vielen Stellen kommt der Dichter zu Wort mit Zeugnissen aus seinem Leben und Werk.
Dauer: ca. 6 Stunden, die Streckenlänge beträgt etwa 13 km.
Gutes Schuhwerk und Proviant erforderlich.
Buchpremiere mit Kati Wilhelm und Felix Hofmann
Am 14. Oktober 2017 erscheint das Heimatlon-Kochbuch von Kati Wilhelm und Felix Hofmann. Auf über 200 Seiten – exklusiv gestaltet, qualitätsvoll bebildert und hochwertig produziert – sind die Heimatlon-Lieblingsrezepte der beiden Autoren zusammengetragen. Aber was wäre ein besonderes, außergewöhnliches Kochbuch ohne die spannenden, lesenswerten und einmaligen Geschichten am Rande. Und so erzählen Kati und Felix in dem Buch nicht nur über ihr Leben, sondern auch von ihren Zulieferern, besuchen die Bauern und Winzer, die Fleischer und Züchter, von denen die nach ökologischen Aspekten ausgewählten Zutaten für die saisonal angepasste Speisekarte ihren Weg in Felix Hofmanns „Rock‘n‘Roll-Küche“ finden.
Das „Heimatlon-Kochbuch“ – handgemacht und garantiert nicht von der Stange – von Kati Wilhelm und Felix Hofmann. Nicht nur – aber auch ein unverwechselbares und individuelles Weihnachtsgeschenk für Ihre Kunden, Besucher und Gäste.
Zur öffentlichen Präsentation des Kochbuches und zum offiziellen Verkaufsstart laden wir Sie herzlich am Samstag, den 14. Oktober 2017, ins nach Suhl ein.
Ab 18.00 Uhr (Einlass) erwartet Sie ein buntes und abwechslungsreiches Rahmenprogramm rund um die Buchpublikation – inklusive einer kleinen gastronomischen Versorgung und natürlich der Möglichkeit, mit den beiden Autoren ins Gespräch zu kommen.
Wir freuen uns auf Sie und bitten Sie um eine kurze Bestätigung Ihrer Teilnahme per E‑Mail oder Telefon (03681/851140).
Zwei neue Lyrikbände von Mario Osterland und André Schinkel. Dazu der intime American-Folk von littlemanlost. Am 14.10.2017 gibt es Lyrik und Musik im Kunstverein Jena.
Mario Osterlands neuer Gedichtband »Heimische Arten« erscheint in Kürze im Verlag parasitenpresse. In seinen Texten geht es um das Aufwachsen und Ausbrechen aus der Provinz, um erste Lieben, die dunkel zerbrechen, um die unmögliche Rückkehr zur Natur.
In André Schinkels neuem Gedichtband »Bodenkunde«, dem Nachfolger seines 2007er Bandes »Löwenpanneau«, sieht man ihn mit der Vertiefung seiner poetischen Sichten befasst. Die Texte entstanden in einer bewegten Phase des Autors und sprechen über den Zweifel an der und die Hoffnung auf die Liebe, sie reden in Amouren und Rondellen über die Schönheit und den Schrecken der Welt, ihrer Gegenwart als zu entdeckendes Paradies, berichten von inneren wie äußeren Reisen, Gestirnen, vom Licht und der Sehnsucht.
littlemanlost ist eine Stimme, eine Gitarre, eine Beatbox, ein Omnichord, Loops und andere Gegenstände. Inspiriert von Eis & Kummer, Feuer & Sehnsucht, vom Meer und der Sinnlosigkeit.
Zu einer impressionsreichen Flussfahrt von der Quelle bis zur Mündung der Saale laden zum Abschluss der Ausstellung »Jena und die Saale im Wandel der Zeit« Annette Seemann und Constantin Beyer ein. Sie stellen ihr in diesem Jahr erschienenes Buch »Die Saale. Fluss der Grenzen und der Mitte« vor.
Sicherlich werden viele Gäste allein durch die Bilder von Landschaften und Sehenswürdigkeiten Anregungen für Ausflüge in die reiche Kulturlandschaft rechts und links der Saale mitnehmen.
Vortrag von Prof. Dr. Günter Niggl (Eichstätt) – »›und doch ist und bleibt er außerordentlich für seine und für künftige Zeiten‹ – Martin Luther und die Reformation im Urteil Goethes«.
»Den gegenwärtigen Zustand der Dinge festhalten. Zeitgenössische Literatur aus Frankreich«
Lesung und Gespräch mit Cornelia Ruhe und Olivier Rolin
Prof. Dr. Cornelia Ruhe (Universität Mannheim) und Olivier Rolin (Paris) stellen die Anthologie »Den gegenwärtigen Zustand der Dinge festhalten. Zeitgenössische Literatur aus Frankreich« (Die Horen, 267 (2017) vor. Der Schriftsteller Olivier Rolin gibt Einblick in sein literarisches Werk.
Anlässlich der diesjährigen Frankfurter Buchmesse, bei der Frankreich erstmals wieder seit 1989 Ehrengast ist, hat Cornelia Ruhe gemeinsam mit dem Romancier Jérôme Ferrari eine Anthologie zusammengestellt, die dem deutschen Lesepublikum ein hochauflösendes und weitgehend neuartiges Bild der zeitgenössischen französischsprachigen Literatur liefert. Im Fokus der meisten Texte steht der Anspruch, auf die Wirklichkeit mit den Mitteln der Sprache zu antworten. Vergleicht man den Titel von Cornelia Ruhes Anthologie mit dem Titel des 1989 von Verena von der Heyden-Rynsch herausgegebenen literarischen Wegweiser durch das damalige Frankreich – Vive la littérature! -, so wird die von der heutigen französischsprachigen Literatur vollzogene Akzentverschiebung deutlich. Mit Olivier Rolin kommt neben Cornelia Ruhe ein prominenter französischer Autor zu Wort, der die Zeitgeschichte in verschiedensten literarischen Formen „festgehalten“ und dokumentiert, zudem als Journalist und Reporter die Welt akribisch kartographiert hat.
Cornelia Ruhe hat sich 2009 in Konstanz habilitiert, mit einer Arbeit über die Rezeption der russischen Literatur in Frankreich und Spanien um 1900. Sie ist seit 2010 Professorin für französische und spanische Literatur an der Universität Mannheim. Einer ihrer Schwerpunkte ist die zeitgenössische französische Literatur. Wichtigste Publikationen: La cité des poètes. Interkulturalität und urbaner Raum, Würzburg: Königshausen & Neumann, 2004; Cinéma beur. Analysen zu einem neuen Genre des französischen Kinos, Konstanz: UVK, 2006; „Invasion aus dem Osten«. Die Aneignung russischer Literatur in Frankreich und Spanien (1880–1910), Frankfurt am Main: Klostermann, 2012.
Olivier Rolin hat sich nach dem Studium der Geisteswissenschaften in Paris (classes préparatoires, Ecole Normale Supérieure) politisch engagiert. Zwischen 1967 und 1974 war er Mitglied der linksextremen maoistischen Gruppierung „gauche prolétarienne“, weswegen er zeitweilig im Untergrund gelebt hat. Seit Ende der siebziger Jahre ist er als Schriftsteller tätig. Er kann inzwischen ein beachtliches Werk vorweisen, das in der (vorläufigen) zweibändigen Gesamtausgabe bei den Éditions du Seuil (Circus, Paris, 2012) nicht weniger als 3.000 dichtgedruckte Seiten füllt. Man findet darin die unterschiedlichsten Textgattungen – Erzählungen, Romane, Reportagen, Reiseberichte, Essais, Zeitungsartikel, etc. Einigendes Prinzip ist die personelle Erzählinstanz, d.h. der nahezu durchweg auftretende Ich-Erzähler. Rolin ist der Ansicht, dass man nur schreiben kann, wenn man mit der eigenen Epoche uneins ist – wenn man sich in ihr nicht zu Hause fühlt. Sein Werk entsteht so im Spannungsverhältnis zwischen dem Ich und der Zeitgeschichte. Die Schauplätze sind dem Autor aus nächster Anschauung bekannt: es ist das Frankreich der 68er Revolution, Russland vor und nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, schließlich Lateinamerika, von Mexiko bis zum Feuerland. Rolin ist durch zwei Romane berühmt geworden: Port-Soudan (1994) und Tigre en papier (2002).
Organisation: Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Romanistik, Prof. Dr. Edoardo Costadura); Thüringer Literaturrat e.V. (Christoph Schmitz-Scholemann); Institut Français en Thuringe / Französisches Kulturbüro in Thüringen, Erfurt (Dr. Marc Sagnol).
Romantische Universalphilologie – Zum 250. Geburtstag von August Wilhelm Schlegel
Vortrag von Dr. des. Héctor Canal Pardo (Weimar)
»Die neuen Frauen kommen« – Lesung und Vortrag mit Ulrike Müller.
Programm:
09:00 Uhr – Eröffnung der Kinderliteraturtage mit Timo Brunke
10:30 Uhr – Lesung und Live-Zeichen mit den Schwestern Böhm & Böhm
10:30 Uhr – Erzählstunde mit Maria Carmela Marinelli
10:30 Uhr ‑Lesung und Gespräch mit Anja Tuckermann.
Feridun Zaimoglu liest aus »Evangelio«
4. Mai 1521 bis 1. März 1522: Martin Luther hält sich auf der Wartburg auf. Gänzlich unfreiwillig, denn er ist auf Geheiß des Kurfürsten von Sachsen in Gewahrsam genommen worden. Dort sieht er sich größten Anfechtungen ausgesetzt, vollbringt aber auch sein größtes Werk: In nur zehn Wochen übersetzt er das Neue Testament ins Deutsche.
Feridun Zaimoglu begibt sich in die Zeit, auf die Burg und in die Kämpfe, die der Verdolmetscher auszufechten hat. Dazu bedient er sich eines Ich-Erzählers, der zwar eine erfundene Figur, aber äußerst faszinierend ist: Landsknecht Burkhard, ein ungeratener Kaufmannssohn, ist Martin Luther zum Schutze an die Seite gestellt. Seine Perspektive ist es, die den Blick auf das Leben, das Streben und die Qualen des Reformators eröffnet.
Burkhard selbst ist Katholik und Anhänger des alten Brauchs und sieht Luthers Wirken mit Sorge. Er will nicht abfallen, nicht mit der Sitte brechen und muss doch den, der dieses tut, schützen und bewahren. Ja, er muss Luther sogar begleiten, als dieser heimlich die Burg verlässt und sich bei Melanchthon in Wittenberg aufhält. Und er muss Luther beistehen, als ihn die sogenannte Teufelsbibel in schlimmste Teufelsvisionen stürzt.
Mit klingender Sprache, erstaunlichem Kenntnisreichtum und dramatischer Zuspitzung erzählt Feridun Zaimoglu von einem großen Deutschen, einer Zeit im Umbruch und der Macht und Ohnmacht des Glaubens.
14:00 Uhr – Programm der Schülerinnen & Schüler der Grundschule Krölpa
14:30 Uhr – Lesung und Preisverleihung zum Schreibwettbewerb „Der große Wörterzauberer“
15:30 Uhr – Familienshow mit Zauberer Zeigerini
Mäzenatischer Abend PRO LINDENAU 2017 – Eine einzigartige Form bürgerschaftlichen Engagements
Dieser vom Förderkreis „Freunde des Lindenau-Museums“ e. V. ausgerichtete mäzenatische Abend bietet eine außergewöhnliche Verbindung von Kunstgenuss und Kulinarik. Im Mittelpunkt aber steht die Förderung des Lindenau-Museums. Mit Ihrem Beitrag können Sie dabei helfen, ausgewählte Kunstschätze für das Museum zu erwerben.
Kostproben aus drei Büchern
Der Greizer Autor Volker Müller liest und musiziert im Kloster Mildenfurt
„Die Welt war einmal klein, unverschämt klein“ heißt es in einem Gedicht des Greizer Autors Volker Müller. Was ist groß, was ist klein? Das ist eine Frage, der der mittlerweile 65-jährige in seinen Texten gerne nachgeht. Geboren in Plauen, aufgewachsen in Hohndorf bei Elsterberg, hat Müller Ostthüringen und dem Vogtland als Journalist wie Literat in vielerlei Hinsicht die Treue gehalten. Wie weit er auf diesem Weg, der manche Beschränkung bewusst in Kauf nimmt, gekommen ist, darüber könnte seine Lesung am 22. Oktober, 18.00 Uhr, im Kloster Mildenfurth Auskunft geben.
An dem Abend, den der Schriftsteller selbst musikalisch mit Klarinetten-Soli umrahmt, sind Proben aus dem Gedichtband „Einen Taubenflug groß ist meine Stadt“ und den Erzählbänden „Das Galakonzert“ und „Kormorane“ zu hören. Die Titel der Bücher deuten an, dass Musik und Vogelwelt zu den bevorzugten Themen des Wahl-Greizer zählen. Nahezu gleichauf rangieren Familie, Freunde, der Gang der Jahreszeiten, die oft nicht einfache Geschichte des heimatlichen Landstrichs, die Auseinandersetzung mit markanten Persönlichkeiten sowie eine kritische Reflexion der gegenwärtigen Situation in Politik und Gesellschaft.
Volker Müller studierte von 1970 bis 1974 an der Pädagogischen Hochschule Erfurt/Mühlhausen in der Fachrichtung Deutsch/Russisch und war danach drei Jahre als Lehrer im Kreis Potsdam Land tätig. Weitere Stationen wurden das Staatliche Sinfonieorchester Greiz, das Bezirkskabinett für Kulturarbeit Gera und die in Ronneburg ansässigen „Gessentaler Musikanten“. Nach 1989 arbeitete der seit 1977 mit seiner Familie in Greiz lebende Müller als Redakteur des „Frankenpost“-Ablegers „Thüringenpost“, bis die Zeitung Ende 1996 ihre Tore schloss. Anfang 1998 begann seine Zeit als freischaffender Journalist und Autor. Er veröffentlichte seither zwölf Bücher, darunter auch einen Band Theaterstücke sowie unterhaltsame Feuilletonsammlungen zu Johann Sebastian Bach, Theodor Fontane, Wolfgang Amadeus Mozart und Robert Schumann. Zuletzt erschienen der Roman „Corvette Menz“ und der gemeinsam mit dem Elsterberger Maler und Grafiker Peter Zaumseil gestaltete Band „Lob der Bäume.“
»Märchen für kleine Leute« – mit der Schriftstellerin und Märchenerzählerin Angela Carl.
Lesung mit Norbert Hummelt in der Reihe »Die Gunst des Augenblicks – Lyrik der Gegenwart – Thüringer Lesungen und Werkstattgespräche«.
Veranstalter: Literarische Gesellschaft Thüringen, Lese-Zeichen, FSU Jena.
»Große Märchen für kleine und junggebliebene Leute« mit dem Märchenerzähler Andreas vom Rothenbarth.
Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Uwe Pörksen (Freiburg i. Br.), Friedrich Dieckmann (Berlin), Dr. Jens-Fietje Dwars (Jena).
Moderation: Christoph Schmitz-Scholemann (Weimar).
Am 24. August 1617 wurde in Weimar die Fruchtbringende Gesellschaft gegründet: die erste Literaturvereinigung Deutschlands, die sich nach dem Vorbild italienischer Renaissance-Akademien die Pflege der deutschen Sprache und Literatur auf ihre Fahnen schrieb. Ihr Sinnbild war die vielfach nutzbare Palme und »Alles Zu Nutzen« der Wahlspruch des Palmenordens.
Das Erstaunlichste an dieser Gesellschaft: sie bestand nicht vorrangig aus Gelehrten, ihre Mitglieder gehörten vielmehr dem Adel an, zum Teil sogar dem Reichsfürstenstand. Die Pflege der deutschen Sprache und Literatur quasi als Über-Regierungs-Programm, als gemeinsames Ziel des höchsten Adels – welch merkwürdige Botschaft, die heute geradezu utopisch klingt.
Dabei waren auch damals Sprache und Literatur nicht das Erste, worum sich die Tagespolitik zu sorgen hatte. Man stand am Vorabend des blutigsten und längsten Schlachtens, das Europa bis heute erlebt hat: des Dreißigjährigen Krieges. Bis 1680, weit über den Glaubenskrieg hinweg, hielten die Fruchtbringer an ihren Losungen fest. War das Ideologie, ein Sichtäuschen über die realen Verhältnisse – oder ein praktisches Programm zum Aufrechterhalten von Humanität in den Zeiten der Barbarei?
Auf dem Podium, zu dem die Herzogin Anna Amalia Bibliothek gemeinsam mit dem Thüringer Literaturrat und dem »Palmbaum – Literarisches Journal aus Thüringen« am 24. Oktober 2017 einlädt, soll es um das Feld von Sprache, Macht und Politik heute gehen. Sprache macht Politik und Politik macht Sprache. Wo die plakative Verkürzung komplexer Zusammenhänge zu Schlagworten verkommt, da sind die Schläger nicht weit, die »Klartext« sprechen. Die Barbarei der Tat beginnt mit der Verrohung des Denkens, der Sprache. Aber sie endet dort nicht: es gibt auch eine Sprache, die mit fein geschliffener Eleganz zur Macht über andere verführt.
Eine Veranstaltung der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Literaturrat e.V. und der Literaturzeitschrift »Palmbaum – Literarisches Journal aus Thüringen«.
»Matthias Osthoff – So schlägt man Kronen aus«
Lesung mit Andreas Eckstein
Erzählt wird die Geschichte eines Jungen vom Ende der 50er bis in die 80er Jahre hinein. Matthi wächst behütet, geborgen, wohlerzogen auf, leidend allein an aufkommenden Sehnsüchten und Trieben. Vielseitig interessiert, gefördert und begabt, ist er ein Junge, dem alles offensteht, der sich vorbildlich einfügt, gewandt anpasst und doch zunehmend an dieser Angepasstheit krankt. Zweifel am eigenen Sein und Tun gehen einher mit vermehrter Irritation und Kritik an der Gesellschaft und deren mangelnden Akzeptanz anders Denkender, Fühlender, Seiender. Matthias eckt an, stolpert, strauchelt … nimmt von neuem Anlauf, strebt und steigt rasch auf. Erreicht er ein Ziel, macht es ihn nicht glücklich und er lehnt die Krone, die ihm winkt, die er aufgesetzt bekommen, unter die er gedrückt werden soll, ab und geht. Erst nach und nach findet er Verständnis, Befürworter, Freunde. In dem Maße, in dem er verstanden wird, beginnt er sich selbst zu verstehen. Das macht es nicht unbedingt leichter. Welche Hoffnung gibt es für ihn in einem Staat, der einen nach dem anderen verliert, am Ende verloren ist und geht?
Der Autor ist in Jena geboren und sein, auf zwei Teile angelegter Roman, umfasst Kindheit und Studium nah an der eigenen Biographie.
Lesung mit Norbert Hummelt in der Reihe »Die Gunst des Augenblicks – Lyrik der Gegenwart – Thüringer Lesungen und Werkstattgespräche«.
Moderation: Guido Naschert.
Veranstalter: Literarische Gesellschaft Thüringen, Lese-Zeichen, FSU Jena.
10:00 Uhr
Begrüßung
Sylvia Gramann – Mitglied im Vorstand des DBV, LV Thüringen
Grußworte
Dr. Babette Winter – Staatssekretärin für Kultur
Dr. Tamara Thierbach – Bürgermeisterin der Stadt Erfurt
Dr. Michael Ludscheidt – Leiter der Bibliothek des Augustinerklosters
10:30 – 12:00 Uhr
Moderation – Beatrice Fischer, Mitglied im Vorstand des DBV, LV Thüringen
»Dritter Ort für Alle. Über die Notwendigkeit, öffentliche Bibliotheken in dritte Orte für Alle zu verwandeln« – Vortrag von Aat Vos, Creative Guide und Architekt, Niederlande
12:00 – 13:00 Uhr
Mittagspause
Bibliotheksführung (12:00 bis 12:30 Uhr)
13:00 – 14:00 Uhr
DBV Mitgliederversammlung
14:00 – 15:00 Uhr
Erlesene Bibliothek – Das Qualitätssigel der Thüringer Öffentlichen Bibliotheken
15:30 Uhr
Verleihung des Thüringer Bibliothekspreises 2017
Begrüßung – Gabor Kuhles, Mitglied im Vorstand des DBV, LV Thüringen
Würdigung – Dr. Thomas Wurzel, Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen
16:00 Uhr
Empfang
Programm unter: www.dbv-thueringen.de
Verliehen wird ein mit 10.000 € dotierter Hauptpreis und zwei mit 2.500 € dotierte Förderpreise.
Veranstalter: Deutscher Bibliotheksverband, LV Thüringen in Zusammenarbeit mit der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
»Märchenreise rund um die Welt« mit dem Märchenerzähler Andreas vom Rothenbarth.
Jutta Voigt liest »Stierblutjahre – Die Boheme des Ostens«
Jutta Voigt schwelgt in Erinnerungen: „Es ging darum, die DDR zu vergessen und doch bei ihr zu bleiben. Es ging darum, so gut wie möglich zu leben, heute, nicht morgen.… Es ging darum, in der Erstarrung die Bewegung nicht zu verlernen.“
Und sie zitiert ausführlich andere, die überhaupt nicht schwelgen, z.B. einen Ungenannten: „Wir haben nie wieder so viel Zeit gehabt wie damals, weil wir nicht wussten, wo wir die Dinge, die wir im Kopf hatten, anbringen sollten. Alkohol und Sex waren prägende Elemente dieses Alltags. Und dazwischen dauernd die Projektionen, die Sehnsüchte und Träume, was man machen müsste, was verhindert wird, und wie man es vielleicht doch machen könnte.“
Dieses Nebeneinander macht das Buch so lesenswert. Es erhebt keinen Anspruch auf Deutung. Es beschreibt eine Zeit, die weder schlimm war noch schön, sondern immer beides, nebeneinander, ineinander. Jutta Voigt bringt das Kunststück zustande, eine Sehnsucht zu erklären nach einer Welt, die es verdient hat, unterzugehen.
Datum: 27. Oktober 2017
Zeit: 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Tagungsort: Thüringer Landtag, Jürgen-Fuchs-Straße 1, 99096 Erfurt
Raum: F 125 und F 125 a
Veranstalter: Thüringer Literaturrat e. V. / Thüringer Staatskanzlei
Moderation: Sergej Lochthofen
Die Teilnahme am Fachtag ist kostenfrei. Eine vorherige Anmeldung bis zum 5. Oktober 2017 ist jedoch erforderlich. Per Mail: thueringer-literaturrat@gmx.de / per Fax: 03643–90 87 75 2
Alle Fachtagsteilnehmer müssen einen gültigen Personalausweis mitführen, der für den Zugang zum Thüringer Landtag benötigt wird.
09:00 Uhr – 09:25 Uhr
09:30 Uhr – 10:00 Uhr
10:00 Uhr – 11:00 Uhr
Eine Bestandsaufnahme zur sozialen Lage von Künstlern in Deutschland, Informationen zum Urheberrecht, zur VG Wort und zur Künstlersozialkasse
11:00 Uhr – 11:15
11:15 Uhr – 11:45 Uhr
Ein Überblick zur Literaturförderung in Thüringen
11:45 Uhr – 12:15 Uhr
Welche Synergien lassen sich zwischen Literatur und Politik gewinnen?
12:15 – 12:45 Uhr
Autoren zwischen Selfpublishing und Verlagen, zwischen Selbstmarketing und Buchmarkt
12:45 Uhr – 13:45 Uhr
mit gastronomischer Versorgung der Tagungsteilnehmer.
13:45 Uhr – 14:30 Uhr
Was darf man im Internet und was ist strafbar?
14:30 Uhr – 15:00 Uhr
Über den Stellenwert von Buchkunst auf dem Buchmarkt heute. Wie sich engagierte kleinere und mittelständische Verlage heute zwischen den Branchenriesen behaupten.
15:00 Uhr – 15:30 Uhr
15:30 Uhr – 16:00 Uhr
Welchen Herausforderungen müssen sich Literaturförderer und Literaturvermittler stellen, um Thüringen zu einem attraktives Literaturland der Zukunft zu machen?
Referenten:
Wo ein Wipfel, kaum sich regend,
in den Schlaf uns wiegt…
»Johannes R. Becher, ein Dichter, der überraschen kann« – Lesung und Vortrag mit Heidelore Kneffel und Karin Kisker.
Eröffnung der HausART Nr. 3/2013: »Der lyrische Klang meiner Bilder« – Ausstellung von Erik Buchholz (Gera, Jahrgang 1969, 2003 Nordhäuser Förderpreis der Ilsetraut-Glock-Grabe-Stiftung).
Ein interaktives Angebot für Kinder und Jugendliche, die sich u.a. anhand des Cranachaltars auch nach dem Reformationsjubiläum mit diesem vielschichtigen Thema beschäftigen möchten.
Nach der erfolgreichen Durchführung des Projektes „Weimarer Kinderbibel“ im Rahmen der Reformationsdekade werden deutschlandweit Gruppen von Kindern und Jugendlichen in die Weimarer Herderkirche eingeladen, sich kreativ und interaktiv mit der Reformation und der Bibel zu beschäftigen.
Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche in Alter von 13 bis 15 Jahren. Nach einer kurzen Einführung durch Pfarrer Sebastian Kircheis und die Projektleiterinnen Dr. Annette Seemann und Prof. Dr. Andrea Dreyer kann der Raum selbständig besichtigt und getestet werden.
Anfragen:
• Tel. 03643–776699
• E‑Mail: literarische-gesellschaft@t‑online.de
http://www.weimarer-kinderbibel.de/
http://www.literarische-gesellschaft.de/projekte/weimarer-kinderbibel
Sophie Bonnet liest „Provenzalisches Feuer. Ein Fall für Pierre Durand“
Sophie Bonnet ist das Pseudonym einer erfolgreichen deutschen Autorin. Mit ihrem Frankreich-Krimi „Provenzalische Verwicklungen“ begann sie eine Reihe, in die sie sowohl ihre Liebe zur Provence als auch ihre Leidenschaft für die französische Küche einbezieht. „Provenzalisches Feuer“ ist der vierte Fall für den sympathischen Ermittler Pierre Durand.
Juni in der Provence. Im idyllischen Saine-Valerie feiert man den Sommerbeginn mit einem traditionellen Fest. Diesmal werden besonders viele Menschen erwartet und Chef de police Pierre Durand hofft, dass die Sicherheitsvorkehrungen ausreichen, um einen ungestörten Ablauf zu garantieren. Doch dann wird auf dem Place du Village, inmitten der feiernden Menschen, ein Journalist erstochen. Welchen brisanten Recherchen ist er nachgegangen und haben sie ihn das Leben gekostet? Während Pierre bei seinen Ermittlungen immer wieder auf die Geschichte Okzitaniens und die Mythen der alten Provence stößt, ahnt er nicht, dass jemand seine Schritte sehr genau beobachtet. Und dass der Tod des Journalisten auch eine Warnung war…
Sylvia Weigelt stellt ihre Biografie Johann Friedrichs im Vortragsraum des Stadtmuseums Jena vor. Neben der Lesung ausgewählter Passagen wird die Autorin im Gespräch mit Jens-Fietje Dwars nach den entscheidenden Weichenstellungen im Leben des entmachteten Kurfürsten suchen und hinter dem »Mythos Hanfried« dem Menschen und seiner realen Persönlichkeit nachspüren.
Schillertage 2017 – »Schiller und die Romantik«
17.00 Uhr
Führung durch die Ausstellung »Charlotte von Stein – Schriftstellerin, Freundin, Mentorin« Sonderausstellung im Goethe- und Schiller-Archiv
Führung mit Dr. Elke Richter und Dr. Alexander Rosenbaum.
19.30 Uhr
Restaurant ›Jagemanns‹, Herderplatz 16
Geselliges Beisammensein.
Anmeldung zu den Schillertagen 2017 (bis 15. September möglich)
Lesekonzert mit Tom Schulz (Berlin), Ursula Krechel (Berlin), Christian Filips (Berlin), Ulrike Feibig und dem TRIO NYPONSYSKON.
Es moderiert Nancy Hünger.
Das Trio NyponSyskon hat sich zum Ziel gesetzt, aus folkloristischen Elementen und jazziger Herangehensweise ein originelles und fassbares Klangbild zu kreieren, ohne dabei an Improvisation und Rhythmus zu sparen. Angefangen hatte alles mit skandinavischen Einflüssen (daher der schwedische Bandname), später kamen Bearbeitungen deutscher Weisen hinzu, wobei reine Neukompositionen ebenfalls eine Rolle große spielen und die Grenze zwischen beidem gelegentlich verschwimmt.
Ergebnis dieser Arbeit waren z.B. die Alben „Herde i hjärtat“ (2012 Kick the Flame) und „Wetterträume“ (2014 Neuklang), wofür die Band ein Genre-übergreifendes Presse-Echo erntete. Im letzten Jahr entstand (unter dem Arbeitstitel »Böhmisch Luther«) ein neues Programm, das vorwiegend Choralbearbeitungen zum Thema hat und im Spätsommer als Album »Von Oben« bei Ajazz erscheinen wird.
Die Weimarer Lyriknacht ist eine gemeinsame Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V., des Lese-Zeichen e.V., der Stadt Weimar und der Jazzmeile Thüringen e.V. mit der freundlichen Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei.
9.30 Uhr
Goethe- und Schiller-Archiv, Jenaer Str. 1
Eröffnung der Schillertage 2017
Wissenschaftliche Vorträge zum Thema:
›Schiller und die Romantik‹
Prof. Dr. Alice Stašková, Jena:
Friedrich Schiller und die »Popularität des Vortrags«.
Eine erneute Lektüre seiner Auseinandersetzung mit Johann Gottlieb Fichte
Dr. Nikolas Immer, Trier:
Mobilmachung der Musen.
Ästhetische Oppositionen zwischen Friedrich Schiller und August Wilhelm Schlegel
Dr. Astrid Dröse, Tübingen:
Schillers Turandot – eine romantische Tragikomödie?
14.00 Uhr
Führung in der Stadtkirche ›St. Peter und Paul‹ (Herderkirche)
mit OStD a.D. Elisabeth Asshoff
Treffpunkt: Herderplatz
20.00 Uhr
Theater im Gewölbe, Cranach-Haus, Markt 11/12
»Aus den verschollenen Tagebüchern des Friedrich Schiller«.
Ein Lebensmosaik von Michael Kliefert
Anmeldung zu den Schillertagen 2017 (bis 15. September möglich)
Ines Geipel liest „Die Tochter des Diktators“
Ivano Matteoli, Sohn eines KP-Funktionärs, verlässt Anfang der sechziger Jahre sein toskanisches Heimatdorf gen Leningrad. Dort lernt er Bea kennen – Beate Ulbricht, Adoptivtochter von Walter Ulbricht. Dies ist der Beginn einer Amour fou zwischen Ost und West, einer Liebe im politischen Geflecht zwischen Paris, Leningrad, Rom, Ost – Berlin und dem erzkatholischen Cigoli.
Walter und Lotte Ulbricht versuchen, die Ehe der beiden zu verhindern. Das gelingt nicht, aber der Preis dafür ist hoch.
Beate Matteoli brach mit der sozialistischen Musterfamilie und bäumte sich gegen die DDR-Nomenklatura auf. Schließlich flüchtete sie in den Alkohol. Nach dem Fall der Mauer wurde sie in ihrer Berliner Wohnung erschlagen aufgefunden. Die Bluttat wurde niemals aufgeklärt. Ines Geipel ist in ihrem ganz eigenen Ton ein raffinierter und kontrastreicher Roman darüber gelungen, wie das Autoritäre ins intimste Innere des Lebens eindringt.
Über die schöne Natur – mit Thomas Rosenlöcher, Christine Hansmann, Anna Carewe & Oli Bott Duo
Christine Hansmann
1969 in Erfurt geboren, studierte 1983 – 1989 Gesang an der Hochschule für Musik Felix Mendelsohn Bartholdy in Leipzig.
Sie gewann zahlreiche nationale und internationale Gesangswettbewerbe. Von 1989–2014 war sie Opernsängerin am Deutschen Nationaltheater in Weimar.
Zuletzt erschien von ihr der Lyrikband „Des Lichtes und der Schönheit halber“ in der Edition Muschelkalk.
Thomas Rosenlöcher
1947 in Dresden geboren, zählt zu den bekanntesten deutsch-sprachigen Lyrikern.
Er ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste Dresden und der Akademie der Künste Berlin. Seine traditionsbewusste und zugleich moderne Lyrik wurde mit zahlreichen Preisen bedacht.
Zuletzt erschienen bei Insel/Suhrkamp, „Liebst Du mich, ich liebe Dich“, Geschichten zum Vorlesen.
Anna Carewe und Oli Bott
spielen Musik ohne Grenzen: Ernste Musik, Unterhaltende Musik, Alte Musik, Neue Musik, Kompositionen & Improvisationen. Sie lassen die Grenzen zwischen den Genres und Epochen verschwinden und verführen das Publikum, neue Klänge zu genießen und bekannte Klänge neu zu erfahren.
„Für alle reicht es nicht. Heiner Müller und der Kapitalismus“
Gespräch mit Klaus Dörre und Helen Müller. Es liest Lysann Schläfke.
Moderation: Stephan Pabst
Soeben erschien im Suhrkamp Verlag eine Sammlung mit Heiner Müllers Texten zum Kapitalismus. Es sind prophetische Analysen, die Elend und Schrecken des triumphierenden Kapitalismus vorwegnehmen. Müllers Überlegungen kreisen insbesondere um die Dialektik des Kapitals, den Affekt des Ekels, die Kritik der Sprache, die Frage der Religion und die Permanenz des Krieges.
Die Schauspielerin Lysann Schläfke leiht an diesem Abend den Texten ihre Stimme. Über Müller, den Kapitalismus und Postkapitalismus diskutieren Klaus Dörre und Helen Müller. Klaus Dörre ist Professor für Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er ist Experte für Kapitalismustheorie- und ‑kritik und leitet das Kolleg Postwachstumsgesellschaften. Helen Müller ist die Herausgeberin des Suhrkamp-Bandes. Sie arbeitet als Literaturwissenschaftlerin an der Ludwig-Maximilian-Universität München.
AUSSTELLUNGSINFORMATION: Wortwelten/ Bildwelten in der Villa Rosenthal
Die Zeit ist aus den Fugen.
Müller / Hamlet / Maschine
Die Welt scheint zu entgleisen. Die politischen Vorbeben machen fassungslos. War die Hoffnung auf gesellschaftlichen Fortschritt eine Illusion? Sollen wir jetzt eingreifen? Oder Zuflucht im Privaten suchen?
Ausgehend von politischen Überlegungen, die uns bestens vertraut sind, schreibt Heiner Müller 1977 „Die Hamletmaschine“: einen der radikalsten Texte der deutschen Literatur. In fünf Monologen auf gerade einmal neun Druckseiten tranchiert Müller die Gegenwart und sich selbst. Vom Verrat der Intellektuellen handelt sein Stück, vom Ende der Utopien, von der Rebellion der Frauen, vom Selbstekel der Privilegierten, von Suizid, Kybernetik, der Auflösung der Identitäten. Die letzte Szene endet mit dem Wunsch, die ganze Welt ungeschehen zu machen – und einem Zitat der Charles-Manson-Family.
In diesem Koordinatennetz bewegt sich die Ausstellung. Die Techniken und das Material der Arbeiten reichen von Malerei und Grafik über Objekte aus Holz oder Keramik bis zu Videoinstallationen. Dazu gibt es ein vielseitiges Rahmenprogramm.
Teilnehmende Künstler: Andreas Berner, Gernot Ehrsam, Michael Ernst, Cosima Göpfert, Kinga Tóth, Andreas Leonhardt, Martin Neubert, Alexander Neugebauer, Ana Maria Vallejo.
Feuer, Wort und Wein (Lyriknacht im Schillergarten: Vom Oben und Unten)
Was wäre der November im Schillerhaus ohne Schillers nächtliche Geburtstagsfeier im Garten. Das Thema der Gedichte, die in diesem Jahr von den Schauspielern Verena Blankenburg, Oliver Baesler, Benjamin Petschke, Johannes Arpe und Marcus Ostberg gelesen werden, ist in vieler Hinsicht anspielungsreich: Vom Oben und Unten. Unten jedenfalls verbreiten Feuerschalen, Schillers Punsch und Grümpelsuppe aus der Küche des Restaurants »Schiller!« Wärme. Die Akkordeonmusik von Toni Leuschner trägt dazu ein Übriges bei.
»Gedenke zu leben! Wage es, glücklich zu sein!« oder Goethe und das Glück
Manfred Osten im Gespräch mit Hellmut Seemann
Goethes Strategien, sich sein Glück zu erarbeiten – gerade in verzweifelten Zeiten.
»Jeder Trost ist niederträchtig / Und Verzweiflung nur ist Pflicht« heißt es in einem Versentwurf zum »Faust«. Goethe selbst aber hat sich gegen Unglück und Verzweiflung zur Wehr gesetzt und im »Wilhelm Meister« dagegengehalten: »Gedenke zu leben! Wage es, glücklich zu sein!«
Manfred Osten zeigt, wie Goethe sich zwischen diesen beiden extremen Polen bewegt hat, und wie er für sich Strategien und Wege fand, glücklich zu sein. Wer glücklich sein will, muss sich das erarbeiten, muss an sich arbeiten. Goethe nannte dies das »Übungsglück« der Mäßigung. Gleichzeitig beschreibt Osten, wie hellsichtig Goethe seine Zeit und die aufkommende Industrialisierung mit der sie begleitenden Beschleunigung allen Wirkens und Handelns als dem Glück entgegenstehend verstanden hat: »So wenig nun die Dampfwagen zu dämpfen sind, so wenig ist dies auch im Sittlichen möglich: die Lebhaftigkeit des Handels, das Durchrauschen des Papiergeldes, das Anschwellen der Schulden, um Schulden zu bezahlen, das alles sind die ungeheueren Elemente …«. Geschrieben hat Goethe das 1825, aber es wird hier eine Brücke zu uns ins 21. Jahrhundert geschlagen, in dem sich scheinbar alles Glück und jedes Leben optimieren lässt.
In seiner Böll-Biographie „Eigensinn“ entwickelt Jochen Schubert eine neue Sicht auf die Ursprünge und Erscheinungsformen von Bölls Widerständigkeit gegenüber gesellschaftlichen Entwicklungen und ideologischen Vorgaben. Anders als die bisherigen Biographien, die sich auf die religiösen und moralischen Positionen Bölls konzentrierten, steht hier der Böllsche Eigensinn im Zentrum, der für sein Verständnis von Literatur und Wirklichkeit charakteristisch war.
Jochen Schubert und Gabriele Ewenz (Leiterin des Heinrich-Böll-Archivs) stellen die Biographie vor.
In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V.
Mittwoch, 15. November 2017 – 19:00 Uhr
Preis Vorverkauf: 8,00 € / 6,00 € ermäßigt
Abendkasse: 8,00 € / 6,00 € ermäßigt Zum Ticket Shop
Buchhandlung Hugendubel: Anger 62, 99084, Erfurt
Mo-Sa: 9.30–20.00 Uhr
Ticket Shop Thüringen: TA, OTZ, TLZ Pressehäuser/Service-Partner/angeschlossene Tourist Informationen
0361 227 5 227 www.ticketshop-thueringen.de
Herbstlese-Geschäftsstelle: Anger 37, 99084, Erfurt
Mo-Fr: 12.00 – 17.00 Uhr, Sa: geschlossen
0361 644 123 75 www.herbstlese.de
Hugendubel Filiale im Thüringen Park: Nordhäuserstraße 73t, 99091, Erfurt
Mo-Sa: 10.00–20.00 Uhr
Die Kuratoren Elke Richter und Alexander Rosenbaum führen durch ihre Ausstellung »Charlotte von Stein. Schriftstellerin, Freundin und Mentorin« im Mittelsaal des Goethe- und Schiller-Archivs.
Anlässlich des 275. Geburtstags von Charlotte von Stein geben Erinnerungsstücke, Werkmanuskripte, Bildnisse und Briefe einen Eindruck von der vielseitigen Persönlichkeit einer Frau, die als Schriftstellerin, Freundin und Mentorin nicht nur Goethes erstes Weimarer Jahrzehnt prägte. Der Rundgang geht auch auf die neuerworbene Handschrift des Dramoletts »Rino« ein, die seit mehr als 100 Jahren als verschollen galt.
Ausstellungsdaten
»Charlotte von Stein. Schriftstellerin, Freundin und Mentorin«
Noch bis 17. Dezember 2017
Mo – Fr 10 – 18 Uhr | Sa – So sowie an Feiertagen 11 – 16 Uhr
Goethe- und Schiller-Archiv | Mittelsaal
Jenaer Straße 1 | 99425 Weimar
Der Eintritt ist frei.
»Vorstehende Rechnung habe durchgesehen und richtig befunden.« Goethes Haushalts-Rechnungen 1775–1832 – Vortrag von Dr. Ulrike Müller-Harang (Weimar)
»… überhaupt fehlst Du mir sehr« – der Briefwechsel von Manuel Goldschmidt und Claus Victor Bock (1945–1951)
Es liest Leo von Santen.
Anschließend Gespräch mit Angrid Tilanuns und Wulf Kirsten.
Moderation: Dieter M. Weidenbach.
Dieter Weidenbach, Angrid Tilanus und Wulf Kirsten werden u.a. über die legendäre Zeitschrift »Castrum Peregrini« sprechen, die in der Tradition des George-Kreises von Manuel Goldschmidt in Amsterdam herausgegeben wurde.
Während der deutschen Besetzung der Niederlande versteckten die niederländische Malerin Giséle van Waterschoot van der Gracht (1912–2013) und der emigrierte deutsche Dichter, Schriftsteller und Verleger Wolfgang Frommel (1902–1986) junge jüdische Intellektuelle, die in der Quäkerschule Schloss Erde gelebt hatten.
Wolfgang Frommel wurde 1973 in Yad Vashem in den Kreis der »Gerechten unter den Völkern« aufgenommen, Giséle van Waterschoot van der Gracht 1998. Manuel Goldschmidt aus Berlin (1926- 2012) und Claus Victor Bock aus Hamburg (1926–2008) gehörten zu den Geretteten.
In dem Kreis der »Untertaucher« spielte der junge holländische Altphilologe Vincent Weyand (*1921) eine wichtige Rolle. Er starb 1945 im KZ Buchenwald.
Prof. Dr. Dr. h.c. Guy Stern/Detroit (*1922 in Hildesheim), der Goldschmidt und Bock noch vor Jahren in Amsterdam besuchen konnte, schreibt in seinem Geleitwort zu dem Buch: »… wer wissen möchte, wie Exilanten die deutsche Sprache auf hohem Niveau aufrechterhielten, der lese diese Briefe.«
HD+ Brehm-Gedenkstätte Renthendorf
Der Reihentitel »HD+«, in Anlehnung an das qualitativ hochwertige Fernsehformat, möchte den Initialen unseres Hauses Dacheröden durch das Additionszeichen etwas hinzufügen und verweist so auf unser Vorhaben, mit dieser Reihe Kultureinrichtungen und Initiativen aus Thüringen die Möglichkeit zu bieten, sich und ihre Vorhaben in der Landeshauptstadt vorzustellen. Egal ob Theater oder bildende Kunst, Museum oder Verein – wir möchten Schaufenster für die vielfältigen Angebote im Land sein.
Am 17. November ist die Brehm-Gedenkstätte in Renthendorf bei uns zu Gast:
Literatur und Natur in Renthendorf: Das Erbe der Naturforscher Brehm auf dem Weg in die Zukunft
Charles Darwin liebte die Illustrationen darin, ein ganzes Volk liebte die Tierbeschreibungen, viele nannten es „ein Volksbuch im besten Sinne des Wortes“: die Tierenzyklopädie „Brehms Tierleben“. Im thüringischen Renthendorf stand die Wiege ihres Autors, die des Naturforschers Alfred Edmund Brehm. Hier erlebte Alfred Brehm seine ersten Tiergeschichten, die später in sein Werk Einzug hielten. Hier lehrte ihn sein Vater, der Pfarrer und Vogelkundler Christian Ludwig Brehm, die Naturdinge zu schätzen und zu schützen. Schon 1946 wurde beiden Personen zu Ehren am Ort ihres Wirkens mit einem Museum ein Denkmal gesetzt. Heute befindet sich der Ort im Umbruch – aus einer Gedenkstätte soll ein Ort des gelebten Arten- und Naturschutzes werden, ein Ort der Umweltpädagogik – ein modernes Museum, das das Verhältnis von Mensch und Tier in den Blick nimmt.
Lassen Sie sich von Museumsleiter Prof. (a.D.) Dr. Jochen Süss im Rahmen dieses Vortrags über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Brehm’schen Erbes informieren!
Jazz & Lyrik. Mit Musik von Oli Bott, Anna Carewe und Texten von Christine Hansmann, Mario Osterland
Anna Carewe (Cello) und Oli Bott (Vibraphon) spielen Musik ohne Grenzen: Ernste Musik, Unterhaltende Musik, Alte Musik, Neue Musik, Kompositionen & Improvisationen. Sie lassen die Grenzen zwischen den Genres und Epochen verschwinden und verführen das Publikum, neue Klänge zu genießen und bekannte Klänge neu zu erfahren.
Als verharre die Zeit für einen Pulsschlag, so sind die Gedichte von Christine Hansmann: Stille hockt in uns wie ein Fabeltier. Die Tänzerin in einer Geste – innehaltend vor dem ersten Schritt. Schweigen – des Lichtes und der Schönheit halber.
In Mario Osterlands Texten geht es um das Aufwachsen und Ausbrechen aus der Provinz, um erste Lieben, die dunkel zerbrechen, um die unmögliche Rückkehr zur Natur.
Paul Maar & Capella Antiqua: Neues vom fliegenden Kamel
Nasreddin Hodscha ist der Held zahlreicher Narrengeschichten aus dem Orient. Mal kommt er wunderlich daher, mal tritt er als klug-listiger Fürsprecher für sich oder andere ein und regt durch seine hintergründigen Weisheiten zum Nachdenken an.
Paul Maar erzählt die Nasreddin-Geschichten auf seine besondere Art nach, stellt dem überlieferten einen modernen Nasreddin gegenüber und erfindet auch ganz neue Schelmengeschichten aus dem Hier und Heute. Eine wunderbare literarisch-musikalische Reise mit Paul Maar und der Capella Antiqua Bambergensis, die eine besondere klangliche Stimmung mit den Musikstücken aus arabischen Landen schafft.
Ab 8 Jahre
D’r aalde Schaafer arzähld – Thüringer Sagen und Schäfergeschichten mit Andreas vom Rothenbarth
Wenn Rothenbarth erzählt, werden uralte Geschichten lebendig. Ob es die augenzwinkernde Liebesgeschichte ist, oder ein selten gehörtes Märchen, oder Überlieferungen, die so frivol sind, dass sie schon zur Zeit ihrer Entstehung vor 500 Jahren lieber anonym bleiben, der bärtige Märchenerzähler nimt kein Blatt vor den Mund und versteht es, seine Zuhöhrer zu begeistern. Im Gewand eines Thüringer Schäfers aus dem 17. Jahrhundert bringt er Geschichten voller Saft und Kraft.
»Über den Abgrund geneigt« – Becher-Film zum Abschluss der Expressionisten-Ausstellung im Stadtmuseum Jena
»Der Dichter meidet strahlende Akkorde, er reißt das Volk auf mit gehackten Sätzen!«Das war das Programm des Expressionismus, sein Verfasser: Johannes R. Becher. Eine »Sturmfackel des Expressionismus«, die zur »Stallaterne der Partei« verkam – so beschreiben ihn die Gebildeten unter seinen Verächtern. Stimmt das Bild? Wie der einstige Staatsdichter der DDR 1951 zum Ehrenbürger von Jena ernannt wurde, daran hat im vergangenen Jahr eine Ausstellung im Romantikerhaus erinnert. Zum Abschluss der Expressionisten-Ausstellung „Es gibt nur ein Programm: Freiheit!“ zeigt das Stadtmuseum Jena am Sonntag, dem 19. November 2017, ab 15 Uhr das Filmporträt »Über den Abgrund geneigt. Leben und Sterben des Johannes R. Becher« von Ulrich Kasten und Jens‑F. Dwars. Der 90-minütige Film, in dem u.a. Hans Mayer, Hans-Georg Gadamer, Wolfgang Leonhard und Günter Kunert Auskunft über den umstrittenen Dichter geben, wurde 2001 mit einem Adolf Grimme-Sonderpreis ausgezeichnet. Dwars erinnert zur Einführung an den Expressionisten Becher, der 1916 bis 1919 als exzessiver Morphinist in der Jenaer Psychiatrie behandelt wurde, und stellt sich im Anschluss den Fragen des Publikums. Übrigens berät der Kulturausschuss der Stadt gerade, ob das Becher-Denkmal von Fritz Cremer wieder aufgestellt werden soll. Wollen das die Bürger? Lassen Sie uns darüber streiten!
Vortrag von Prof. Dr. Achim Aurnhammer (Freiburg i. Br.) – »Boccaccio in der Goethezeit«.
Felicitas Hoppe, Ingo Schulze: Romantik und Gegenwart. Lesung und Gespräch.
Felicitas Hoppe und Ingo Schulze gehören zu den bekanntesten Schriftstellern der Gegenwart. Ihre Texte sind auf den ersten Blick sehr verschieden: Während Schulze uns in seinen Romanen in das Deutschland der Wendezeit mit seinen politischen und sozialen Folgen versetzt, nimmt uns Felicitas Hoppe mit auf märchenhafte Reisen, in denen schnell die Gesetze der Logik ins Wanken geraten. An diesem Abend im Rathaus-Foyer soll es jedoch nicht nur um ihre eigenen Texte gehen. Die Lesung aus ihren Werken ergänzen Felicitas Hoppe und Ingo Schulze um von ihnen ausgewählte Texte aus der Romantik. Die Romantik ist eine Epoche voller Widersprüche und Fragen – sie in wenigen Worten zu bestimmen, ist ein gewagtes Vorhaben. Dennoch oder vielleicht gerade deswegen geht von ihr eine große Faszination aus, die bis in unsere Gegenwart hineinwirkt. Felicitas Hoppe und Ingo Schulze verraten an diesem Abend, was sie mit ›Romantik‹ verbinden und welche Rolle die Beschäftigung mit der literarischen Tradition für ihr eigenes Schreiben spielt.
Lesung mit Gerhard Rühm in der Reihe »Die Gunst des Augenblicks. Lyrik der Gegenwart – Thüringer Lesungen und Werkstattgespräche«.
Moderation: Guido Naschert
Veranstalter: Literarische Gesellschaft Thüringen, Lese-Zeichen, in Zusammenarbeit mit dem Kulturforum Haus Dacheröden.
„USBEKISTAN – Perle der Großen Seidenstraße“ – Vortrag im KuKuNa mit Oybek Ostanov
Einführung: Hanfried Victor, Bad Tabarz.
Usbekistan beeindruckt in der orientalischen Welt mit seiner langen und traditionsreichen Geschichte, seinen lebendigen nationalen Werten, seiner unvergesslichen Kultur mit alten und modernen Sitten und Gebräuchen. Im Laufe vieler Jahrhunderte diente Zentralasien über die große Seidenstraße als die wichtigste Kultur- und Handelsbrücke zwischen Orient und Okzident.
Erleben Sie dieses einzigartige Land in einer Mischung aus Multimedia-Vortrag und Lesung mit einem profunden und eloquenten Kenner des Landes. Oybek Ostanov ist in seiner Heimat selbständiger Reiseveranstalter, Reiseleiter und im usbekisch-deutschsprachigem Raum Literatur-Übersetzer und Autor in beiden Sprachen. (Mehr Info über ihn auf www.oybekostanov.com)
Oybek Ostanov ist Reiseleiter, Reiseveranstalter, Übersetzer u. Buchautor aus Samarkand.
»Fremde Eltern. Zeitgeschichte in Tagebüchern und Briefen« – Lesung und Gespräch mit Joachim Krause
Auf dem Dachboden seines Elternhauses entdeckt der Herausgeber Jahre nach dem Tod der Eltern fast 2.000 Briefe und einige Tagebücher aus ihrem Leben zwischen 1933 und 1945. Die Texte enthüllen für ihn „Fremde Eltern“: Die Mutter erweist sich als glühende Verehrerin Hitlers, der Vater, angehender Pfarrer, bewahrt sich eine kritische Distanz zur Nazi-Ideologie. Jenseits der Geschichte einer konkreten Familie lassen uns die Texte
„begreifen, welcher Welt die heutige entstammt.“ (Christoph Dieckmann im Klappentext).
Eine Veranstaltung der Eckermann-Buchhandlung Weimar in Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde im Rahmen der Ökumenischen Friedensdekade 2017.
»Von denen, die auszogen, das Fürchten zu lernen« – 17. Thüringer Märchensymposium
Moderation: Dr. Sylvia Bräsel
10.00 Uhr Dr. Axel Schmidt (Erfurt)
Eröffnung und Begrüßung
10.30 Uhr Prof. Alena Fürnberg (Halle, Weimar)
Durch Hölle, Hass und Liebe – der Dichter Louis Fürnberg (1909 Iglau (Jihlava) – 1957 Weimar)
11.15 Uhr Dr. Jürgen Warmbrunn (Marburg) und Kathrin Drechsel (Erfurt)
Bücherlust und Bücherlast: Bibliothek und Sammlung. Einladung zum Gedankenaustausch
12.00 Uhr Prof. Dr. Holt Meyer (Erfurt)
Masarykiana in der Sammlung Teufel: die Nachkriegszeit
13.15 Uhr Dr. Jens-Fietje Dwars (Jena)
Der Glücksucher. Johannes R. Becher in der Sammlung Teufel
13.45 Uhr Pavel Kocman (Prag, Brünn)
Reflexionen jüdischer Persönlichkeiten und jüdischer Geschichte in der Toponomastik und lebendigen Tradition der Stadt Nikolsburg (Mikulov)
14.15 Uhr Klára Stehlíková (Brünn)
Die neue Webseite der Gesellschaft für Geschichte der Juden in der Čechischen Republik
15.00 Uhr Gabor Kuhles (Erfurt)
Von Sammlungen im Zeichen des Wandels: Die Universitätsbibliothek Erfurt auf ihrem Weg in die Zukunft
15.30 Uhr Dr. Helmut Teufel (Großostheim, Brünn)
Leid und Freud eines (Bücher-)Sammlers
»Missbrauch germanischer Mythologie im Rechtsextremismus«. Vortrag von Prof. Dr. Dr. Georg Schuppener
Der Rechtsextremismus bezieht sich gern auf die germanische Mythologie und deutet sie im Sinne des Nationalsozialismus. Wegen dieses Missbrauchs wird das viel ältere Material heute in weiten Teilen der Gesellschaft stark tabuisiert. Dadurch bleibt es allerdings in der Deutungshoheit der Rechtsextremisten. Prof. Dr. Dr. Georg Schuppener forscht seit Jahren zu diesem Thema. In seinem Vortrag wird er die Grundzüge der germanischen Götterwelt erklären und deren politische Instrumentalisierung erläutern. Zudem wird er über die Verbindung und Abgrenzung von Neuheidentum und Rechtsextremismus sprechen.
Verleihung des 17. Thüringer Märchen- und Sagenpreises »Ludwig Bechstein« an Nazlı Çevik Azazi, Istanbul.
Grußworte
Film
Laudatio
Märchen
Musik
Moderation
Wir sind ins Leben eingeengt
wie in ein platzendes Kleid, …
»Ferdinand Hardekopf – der letzte Bohemien, eine Wiederentdeckung« – Vortrag und Lesung mit Heidelore Kneffel und Karin Kisker.
WortKlang – Lyrik im Konzert
Wie die »Lange Peter-Weiss-Nacht« im Vorjahr ist auch die Eisler-Nacht ein Kunstsparten übergreifendes Projekt. So werden Filme gezeigt, u.a. Ein Komponistenporträt Hanns Eislers von Peter Hamm. Der Film von Joris Ivens und Hanns Eisler »14 Arten den Regen zu beschreiben« und »Kuhle Wampe«.
Musikalisch begleitet wird der Abend von dem Duo Augst & Daemgen und Sven-Åke Johansson
Augst & Daemgen featuring Jörg Fischer, Drums Programm: MARX Sven-Åke Johansson.
Eisler- Lieder singt Ursula Thurmaier begleitet von Paul Rivinius.
In Zusammenarbeit mit der Jazzmeile spielen und improvisieren Hannes Zerbe und Gerhard Kubach Eisler-Lieder.
Sprecher ist der Schauspieler des Jenaer Theaterhauses Leander Gerdes.
Moderation: Christine Hansmann; Dr. Dietmar Ebert.
„Fundgrube“ des Neuen Lesehallenvereins der Bibliothek
Dr. Dietmar Ebert und Dr. Günter Schmidt auf den Lebensspuren von Reinhard Buchwald – Lektor bei „Insel“ und Diederichs, Mitbegründer der Volkshochschulen und Klassikforscher.
»Des Lichtes und der Schönheit halber« Lesung mit Christine Hansmann im Rahmen der Ausstellung des Grafikers und Malers Martin Max; mit Martin Max sowie einer musikalischen Begleitung.
Die Inszenierung von Heiner Müllers „Die Umsiedlerin“ unter der Regie von B.K. Tragelehn wurde zum größten Theaterskandal der DDR. Das Stück ist eine drastisch-realistische Komödie, welche die verschiedenen Schichten der Bauernschaft, korrupte Funktionäre, idealistische Jungkommunisten und linke Anarchisten vorführt. In die Zeit der Probearbeiten fiel der Mauerbau am 13. August 1961. Die SED war jetzt besonders wachsam. Nach der Uraufführung wurden die Beteiligten noch in derselben Nacht verhört. Das Stück wurde verboten, Heiner Müller aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen und B.K. Tragelehn zur Bewährung in den Braunkohletagebau geschickt.
Auch später hat B. K. Tragelehn zahlreiche Stücke Heiner Müllers inszeniert, unter anderem seine Hamlet-Übersetzung in München.
Mit B. K. Tragelehn wird eine deutsche Theaterlegende in der Villa Riosenthal zu Gast sein! Im Gespräch mit dem Dramaturgen Karsten Kriesel wird Tragelehn an diesem Abend Einblick geben in die Zusammenarbeit mit Heiner Müller.
AUSSTELLUNGSINFORMATION: Wortwelten/ Bildwelten
Die Zeit ist aus den Fugen.
Müller / Hamlet / Maschine
Die Welt scheint zu entgleisen. Die politischen Vorbeben machen fassungslos. War die Hoffnung auf gesellschaftlichen Fortschritt eine Illusion? Sollen wir jetzt eingreifen? Oder Zuflucht im Privaten suchen?
Ausgehend von politischen Überlegungen, die uns bestens vertraut sind, schreibt Heiner Müller 1977 „Die Hamletmaschine“: einen der radikalsten Texte der deutschen Literatur. In fünf Monologen auf gerade einmal neun Druckseiten tranchiert Müller die Gegenwart und sich selbst. Vom Verrat der Intellektuellen handelt sein Stück, vom Ende der Utopien, von der Rebellion der Frauen, vom Selbstekel der Privilegierten, von Suizid, Kybernetik, der Auflösung der Identitäten. Die letzte Szene endet mit dem Wunsch, die ganze Welt ungeschehen zu machen – und einem Zitat der Charles-Manson-Family.
In diesem Koordinatennetz bewegt sich die Ausstellung. Die Techniken und das Material der Arbeiten reichen von Malerei und Grafik über Objekte aus Holz oder Keramik bis zu Videoinstallationen. Dazu gibt es ein vielseitiges Rahmenprogramm.
Teilnehmende Künstler: Andreas Berner, Gernot Ehrsam, Michael Ernst, Cosima Göpfert, Kinga Tóth, Andreas Leonhardt, Martin Neubert, Alexander Neugebauer, Ana Maria Vallejo.
Birgit Lutz: Heute gehen wir Wale fangen. Wie mich die Grönländer mit in ihre alte Welt nahmen
Grönland. Die größte Insel der Welt. Unweit des Nordpols, umgeben von den mächtigsten Eisbergen der Nordhalbkugel. Heimat der Inuit. Birgit Lutz, Autorin und Abenteurerin, bereist 2013 zum ersten Mal den Osten der Insel und ist fasziniert. Sie trifft Menschen, die noch in Erdhäusern aufgewachsen sind. Jugendliche, denen beim Anschluss an den modernen Lebensstil die Identität abhandengekommen ist. Und Europäer, die sich hier ein entschleunigtes Leben erhoffen. Birgit Lutz gelingt ein fesselndes Porträt Ostgrönlands in Wort und Bild und in einer einmaligen Zeit – dem Moment, in dem eine Kultur für immer verschwindet.
Goethe Akademie 4/2017 vom 30.11. – 3.12.2017
»Bewundert viel und viel gescholten«. Goethe im Spiegel der Künste.
Salon Français im Haus Dacheröden mit Cédric Gras
Cédric Gras liest aus seinen Romanen »Anthracite« (2016) und »La mer des Cosmonautes« (2017)
Cédric Gras ist von der Ausbildung her Geograf mit einer besonderen Leidenschaft fürs Bergsteigen und die wilde Natur. Als Liebhaber der eurasischen Grenzregionen hat er die ehemals sowjetischen Länder bereist. In Frankreich ist er bekannt geworden durch seine Reise in den russischen Fernen Osten, die er in dem Buch: L’hiver aux trousses (Folio 2015) [Vom Winter verfolgt] verarbeitet, sowie durch seine gemeinsame Reise mit Sylvain Tesson auf Napoleons Spuren an der Beresina.
Außerdem liegen von ihm sein Roman über den Krieg im Donbass: Anthracite (Stock 2016) und seine Reisebeschreibung über die Antarktis: La mer des Cosmonautes (Paulsen 2017) vor. Vor Kurzem hat er für Arte einen ersten Film im nördlichen Ural gedreht.
Joachim Streich & Mirco Robus: Der Torjäger
„Joachim Streich ist der ultimative Rekordfußballer der DDR“ (11 Freunde) und wird deshalb mit Fug und Recht als „Legende“ bezeichnet – allein, wenn man seine diversen Rekorde als Nationalspieler und Torschütze zählt. Nur das Unnahbare, das Legenden anhaftet, geht dem bodenständigen Streich, der seine Karriere in der Heimatstadt Wismar startete, gänzlich ab. Jetzt gibt er einen so faktenreichen wie persönlichen Einblick in seine atemberaubende Fußballerkarriere und hat nicht nur eingeschworenen Fußballanhängern Interessantes über den Sport und das Leben zu erzählen. Gerne steht er dem Publikum Rede und Antwort.
Provinzgeschnatter / Musikalische Lesung mit Pauline Werner und Olaf Bessert
Olaf Bessert und Pauline Werner haben mit viel Spaß an einem Programm gearbeitet, um das provinzielle Geschnatter mit all seinen sarkastischen, komischen und mitunter auch tiefgründigen Facetten einem größeren Publikum vorzustellen.
Thüringer Buchlöwe 2017, Auszeichnungsveranstaltung.
Der Ort wird noch bekanntgegeben.
Eintritt: frei.
Alle Preisträger und Preisträgerinnen werden persönlich eingeladen.
Märchen im Glashaus mit dem KIECK- Theater
»Märchenfee Tasifan« – Ein buntes Märchenspektakel zum Mitspielen.
Weihnachten steht vor der Tür, und Märchenfee Tasifan wartet schon ungeduldig auf ihre Märchenfiguren. Doch ihr Zauberstein zeigt ihr, dass diese in einer verzwickten Lage stecken und nicht kommen können, und alle Zauberkraft der Fee reicht nicht aus. Was nun? Wer hilft nun mit, ihr Lieblingsmärchen zu erzählen und vor allem: zu spielen? Vielleicht die Kinder? Na klar! Schon sind die Kostüme und die Rollen verteilt, und jetzt kann es losgehen!
Wege zum Paradies. Dante und seine modernen Übersetzer (Teil 2) – Lesung und Vortrag von Sprechsteller Martin Stiebert.
»Es war einmal…« Autorin und Puppenspielerin Angela Carl zu Gast in der Kita Sausewind in Neundorf
„Es war einmal…“ heißt in der Kindertagesstätte „Sausewind“ in Neundorf. Auch in unserer Zeit steckt viel Märchenhaftes. Die Puppenspielerin Angela Carl vermittelt kleinen Zuschauern mit Hilfe ihrer Guckkastenbühne Lebensweisheiten in lebendiger Form. Ihr Märchenpuppenspiel lebt von Farbe und Bewegung, es dient der sprachlichen Entwicklung, fördert Entspannung, Konzentration und inneren Bildreichtum.
Die Kuratoren Elke Richter und Alexander Rosenbaum führen durch ihre Ausstellung »Charlotte von Stein. Schriftstellerin, Freundin und Mentorin« im Mittelsaal des Goethe- und Schiller-Archivs.
Anlässlich des 275. Geburtstags von Charlotte von Stein geben Erinnerungsstücke, Werkmanuskripte, Bildnisse und Briefe einen Eindruck von der vielseitigen Persönlichkeit einer Frau, die als Schriftstellerin, Freundin und Mentorin nicht nur Goethes erstes Weimarer Jahrzehnt prägte. Der Rundgang geht auch auf die neuerworbene Handschrift des Dramoletts »Rino« ein, die seit mehr als 100 Jahren als verschollen galt.
Ausstellungsdaten
»Charlotte von Stein. Schriftstellerin, Freundin und Mentorin«
Noch bis 17. Dezember 2017
Mo – Fr 10 – 18 Uhr | Sa – So sowie an Feiertagen 11 – 16 Uhr
Goethe- und Schiller-Archiv | Mittelsaal
Jenaer Straße 1 | 99425 Weimar
Der Eintritt ist frei.
Die größere Hoffnung. Ilse Aichinger zum Gedächtnis – Lesung und Vortrag mit Sprechsteller Martin Stiebert.
Finnische Songs und Erzählungen aus dem Reich der Trolle und Elfen
Musikalische Lesung mit VOITA!
VOITA! laden ihr Publikum ein, die Zerrissenheit der finnischen Seele zu ergründen. Der Abend ist eine musikalische Reise durch die finnische Tangogeschichte und bringt Lieder Finnlands in unsere Zeit. Abwechselnd schwelgend in Melancholie und Feierlaune – Lebensfreude, Sehnsucht, tiefe Traurigkeit.
VOITA! – das sind an diesem Abend Varia Lennèa Sjöström (Gesang, Akkordeon) und Oliver Jahn (Gitarre, Trompete).
Zur Musik kommen traditionelle Geschichten aus Finnland, Märchen und Erzählungen, die Varia Sjöström mit sphärisch anmutender Stimme vortragen wird.
Eine Veranstaltung des Lese-Zeichen e.V. mit der Villa Rosenthal und der Thalia Buchhandlung Jena mit freundlicher Unterstützung von ZEISS und der Sparkassenstiftung Jena-Saale-Holzland.
Literatur und Musik zu »Wassily Kandinsky« mit Alexander Graeff und Conrad Bauer
Alexander Graeff liest Gedichte aus dem Nachlass von Wassily Kandinsky, in deutscher und russischer Sprache. Connrad Bauer (Posaune) spielt Stücke aus seinem Solo-Album »Der gelbe Klang«, die zu den Texten Kandinskys entstanden sind.
Lügengeschichten. Auszeichnungsveranstaltung zum Schreibwettbewerb »Thüringer Buchlöwe 2017«.
Alle Preisträger und Preisträgerinnen werden persönlich eingeladen.
Öffentliche Veranstaltung.
Märchen im Glashaus mit Yifat Maor-Tanuschev
Der fliegende Esel (Nach Avner Katz: Fliegender Esel ; Yosi Lev: Der Glückskuchen.)
Am Anfang, als Gott die Erde und den Himmel schuf, hatten alle Tiere Flügel und einen Anfeuerungsruf. Die Katze, die Giraffe und das Wiesel, der Dachs, das Krokodil und der grauhaarige Esel. Der Esel, den der Flug schon langweilte war derjenige, der am weitesten peilte. Und was er gefunden hat, jenseits von Bergen und Seen, möchte ich euch gerne erzählen..
Präsentation der Nr. 13 der »Grafik-Literatur-Edition« des Förderkreises »Freunde des Lindenau-Museums« e.V.
Grafik: Christine Ebersbach „Steg“, Farbholzschnitt, 2017.
Text: Gunter Preuß „Begegnung im Blau“, 2017.
Bernd Leistner ist das, was man früher einen »Homme de lettres« genannt hat: einen Mann der Schrift. Was mehr meint als nur Autor oder Schriftsteller, der mit Schreiben sein Geld verdient. Es war und ist das Kennzeichen eines Menschen, der für die Literatur lebt, der das geschriebene Wort für den Extrakt des Lebens erachtet und eben diese Achtung, diese Wertschätzung des Geistes anderen fühlbar macht, der den Wohlklang von Sprache genießen lehrt und dessen eigenes Schreiben und Sprechen Genuss bereitet.
Von 1976 bis 1988 war Leistner wissenschaftlicher Mitarbeiter an den »Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten« in Weimar – dem legendären »VEB Goethe« der DDR. In seinem Erinnerungsbuch »Im Lauf der Zeiten«, das soeben in der Weißen Reihe des quartus-Verlages erschienen ist, berichtet er auch über diese bewegten Jahre und gewährt Einblicke hinter die Fassaden.
Am Mittwoch, dem 13. Dezember, liest der international gefragte Germanist und Schriftsteller ab 17 Uhr aus den Weimar-Kapiteln seines Buchs im Goethe-Nationalmuseum. Jens-Fietje Dwars, der den Abend moderiert, wird auch das neue Heft der Thüringer Literaturzeitschrift »Palmbaum« vorstellen, das der »Fruchtbringenden Gesellschaft« gewidmet ist, die vor 400 Jahren in Weimar gegründet wurde.
»Stefan George in der Villa Rosenthal« – Vortrag von Dr. Dietmar Ebert.
»Lyrik Stefan Georges« – Lesung von Christine Hansmann.
»Jedes Wort hat eine Melodie«Musik und Literatur im Kindergarten
Streiquartett (Tadzik / Hilpert / Cutik / Eckart) + Schmidt
Programm: »Dezemberpäckchen«
mit der Kita: »J. Korczak«
Neue Handschriften im Goethe- und Schiller-Archiv – vorgestellt von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Archivs.
Neben drei Briefen von Christoph Martin Wieland an Katharina von Hillern bereichern u. a. neun Briefe von Goethes Schwiegertochter Ottilie den Bestand. Insbesondere die Korrespondenz mit ihrer Freundin Charlotte Hardmuth zeichnet ein sehr persönliches Bild Ottilies in ihren letzten Lebensjahren. Des Weiteren zeigen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Archivs einen bisher unbekannten, eigenhändigen Brief Goethes an einen unbekannten Empfänger, der aus einer Pariser Autographenhandlung stammt. Interessierte sind herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.
»Zu den ersten Jahrzehnten der Fruchtbringenden
Gesellschaft im Herzogtum Sachsen-Weimar« –
Vortrag von Dr. Frank Boblenz
400 Jahre sind seit der in Weimar erfolgten Gründung der Fruchtbringenden Gesellschaft vergangen. Aus diesem Anlass widmet sich Frank Boblenz in seinem Vortrag den Anfangsjahren der ersten und größten neuzeitlichen deutschen Sprachgesellschaft. Vorrangiges Ziel der auch als Palmenorden bezeichneten und nach italienischem Vorbild gegründeten Korporation war die Pflege der hochdeutschen Sprache und das ehrenhafte Verhalten seiner Mitglieder. Die Umsetzung erfolgte unter dem Motto »Alles zu Nutzen« und trug im wahrsten Sinne des Wortes reiche Früchte.
Frank Boblenz, Archivar und Historiker in Sömmerda und Weimar, beschäftigt sich seit 1990 mit neuzeitlichen Weimarer Autoren und Regenten sowie der Geschichte der Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Seit der zweiten Hälfte der 1990er Jahre gilt das Interesse darüber hinaus verstärkt der Fruchtbringenden Gesellschaft. 2004 war er zugleich einer der Ersten bei der Rettung der Bücher am 2. September. Er wird neue Erkenntnisse zur zeitweise umstrittenen Gründungsgeschichte des Palmenordens darlegen und auf Aktivitäten der Fruchtbringer in den Anfangsjahren der Gesellschaft in Weimar eingehen. Bisher ist dieser Zeitabschnitt nur ungenügend erforscht, obwohl es bereits in Thüringen vor 1651 – als Weimar nach Köthen zweiter Sitz der Gesellschaft unter Herzog Wilhelm IV. wurde – zu einem entsprechenden Austausch unter den Mitgliedern bis hin zu Gesellschaftstreffen kam. Nicht zuletzt führte dies zu einer Bereicherung der herzoglichen Bibliothek, was bis heute nachwirkt.
»Eine Wolke liebestrunkener Schmetterlinge« – Gedichte der Japanerin Toyotama Tsuno (1896–1928) vorgetragen von Heidelore Kneffel und Karin Kisker mit Naturbildern von Heinke und Rolf Richter.
Mit einer Schattenspielbühne reist er durch das Land und spielt, in Kindereinrichtungen ebenso wie in Museen und Kultureinrichtungen, auf Festivals und Märchentagen, meine poetischen Märchenstücke.
Für Spiele im Freien gibt es eine Puppenbühne mit Märchen, sowie eine Bauchladenbühne mit Kasperstücken.
Weihnachtliche Märchenstunde in der Stadt- und Kreisbibliothek Bad Salzungen mit dem Märchenerzähler Hansi von Märchenborn
Märchenwald plant das Waldmonster in diesem Jahr alle Weihnachtsgeschenke für sich alleine zu bekommen. Die Kinder sollen leer ausgehen. Das ruft Karlchen und Häschen auf den Plan. Zusammen mit den Kindern gelingt es die Geschenke in letzter Sekunde zu retten.
Weihnachtsgeschichte mit Märchen und Weihnachtsliedern für Kinder von 3–10 Jahren.
Eine gemeinsame Veranstaltung des FBK für Thüringen e.V. und der Stadt- und Kreisbibliothek Bad Salzungen. Gefördert durch die Thüringer Staatskanzlei.
Leuchte Licht mit hellem Schein, überall soll Friede sein!
Traditionelle Märchen-Matinee für Familien, im Freien mit Kinderglühwein und Märchen in der Katz‹.
Märchen-Matinee mit Andreas vom Rothenbarth im Kinder-Back-Zelt am Märchenwald.
Keine Märchenreise für Verliebte, sondern: Märchenreise für Kinder ab 10 Jahren und ihre Eltern mit Märchenerzähler Andreas vom Rothenbarth
Magische Bewohner unterirdischer Welten und zauerhafte Wesen kommen zu Wort, und lassen den Rundgang durch die Feengrotten zu einem unvergeßlichen Erlebnis werden.
Begrenzte Teilnehmerzahl, bitte unbedingt vorher bei den Feengrotten anmelden!
Telefon: 03671 55040
Märchenreise für Kinder ab 5 Jahren und ihre Eltern mit Märchenerzähler Andreas vom Rothenbarth
Was tun die sieben Zwerge, während Sneewittchen ihr Haus in Ordnung hält? Wer bevölkert die unterirdischen Höhlen? Rothenbarth weiß die Antwort und führt uns mit bekannten und unbekannten Märchen durch eine Welt voller Wunder und Geheimnisse.
Begrenzte Teilnehmerzahl, bitte unbedingt vorher bei den Feengrotten anmelden!
Telefon: 03671 55040
Märchenreise für Kinder ab 10 Jahren und ihre Eltern mit Märchenerzähler Andreas vom Rothenbarth
Magische Bewohner unterirdischer Welten und zauerhafte Wesen kommen zu Wort, und lassen den Rundgang durch die Feengrotten zu einem unvergeßlichen Erlebnis werden.
Begrenzte Teilnehmerzahl, bitte unbedingt vorher bei den Feengrotten anmelden!
Telefon: 03671 55040
Märchenreise für Kinder ab 10 Jahren und ihre Eltern mit Märchenerzähler Andreas vom Rothenbarth
Magische Bewohner unterirdischer Welten und zauerhafte Wesen kommen zu Wort, und lassen den Rundgang durch die Feengrotten zu einem unvergeßlichen Erlebnis werden.
Begrenzte Teilnehmerzahl, bitte unbedingt vorher bei den Feengrotten anmelden!
Telefon: 03671 55040
Literatursalon. Offener literarischer Abend zur Vorstellung neuer Texte und anschließender Diskussion.
Lyrik, Jazz und Prosa mit der Gruppe Saxtime und Holger Uske, der eigene Texte zu Gehör bringt.
»Enchiridion poetarum clarissimorum«
Vorstellung von Poeten der griechischen und römischen Antike
Vorstellung von Poeten der griechischen und römischen Antike aus dem im Jahr 1502 in Erfurt gedrucktem Buch „Enchiridion poetarum clarissimorum“, einer Dichter-Anthologie des Nicolaus Marschalk aus Roßla, entstammend der ehemaligen Klosterbibliothek „Himmelgarten“ bei Nordhausen. Einige der im Buch vorgestellten Dichter werden in einer Lesung zu Wort kommen.
mit Eröffnung der HausART Nr. 1/2018: Heidelore Kneffel, Nordhausen, „Marmoriertes Papier“ – von Hand mit Ölfarben verzierte Papierbögen als Büchereinbände /Vorsatzpapiere“ 200 €
»Die Idee der Bibliothek und ihre Zukunft« – Michael Knoche präsentiert sein neues Buch in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek
Michael Knoche, bis 2016 Direktor der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, stellt erstmals sein neues Buch »Die Idee der Bibliothek und ihre Zukunft« in Weimar vor. Als Hauptaufgabe wissenschaftlicher Bibliotheken definiert er darin die Verantwortung für die Verfügbarkeit des Wissens. Heute infrage gestellt durch eine ständig wachsende Menge an Publikationen, die Open-Access-Bewegung und sich wandelnde technische Möglichkeiten, könne die Bibliothek diese Funktion nur noch in einem eng zusammenarbeitenden System der Bibliotheken erfüllen. In Deutschland aber säßen die Bibliotheken mit ihren unerledigten Gemeinschaftsaufgaben in der Föderalismusfalle.
Im Gespräch mit seinem Nachfolger Reinhard Laube und dem Verleger des Wallstein Verlags Thedel von Wallmoden diskutiert Michael Knoche im Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek über die vielfach unterschätzte Notwendigkeit von Bibliotheken im 21. Jahrhundert und die Probleme, die einer beherzten Bibliothekspolitik im Wege stehen.
Finissage. „Das Anthropozän: Die Menschenzeit“.
Vortrag von Christian Schwägerl
Moderation: Mario Osterland
Der Begriff „Anthropozän“ entstand erst Jahre nach Heiner Müllers Tod. Doch die menschliche Hybris, die im Zentrum der Debatte steht, fügt sich nahtlos in den Kosmos der „Hamletmaschine“ ein.
Der renommierte Wissenschaftsjournalist Christian Schwägerl (Der Spiegel) beschreibt, wie Menschen den Planeten Erde in atemberaubender Geschwindigkeit verändern. Der Mensch erschafft neue Landschaften, greift in das Weltklima ein, leert die Meere, erzeugt neuartige Lebewesen. Aus der Umwelt wird eine »Menschenwelt« – doch sie ist geprägt von Kurzsichtigkeit und Raubbau. Entwickeln wir nun die Reife, unsere Macht für eine lange Zukunft zu nutzen? Christian Schwägerl zeigt auf, warum sich vor allem die Menschen im Westen im Konsum mäßigen und zugleich die Kräfte der Wissenschaft neu mobilisieren müssen.
AUSSTELLUNGSINFORMATION
Die Zeit ist aus den Fugen.
Müller / Hamlet / Maschine
Die Welt scheint zu entgleisen. Die politischen Vorbeben machen fassungslos. War die Hoffnung auf gesellschaftlichen Fortschritt eine Illusion? Sollen wir jetzt eingreifen? Oder Zuflucht im Privaten suchen?
Ausgehend von politischen Überlegungen, die uns bestens vertraut sind, schreibt Heiner Müller 1977 „Die Hamletmaschine“: einen der radikalsten Texte der deutschen Literatur. In fünf Monologen auf gerade einmal neun Druckseiten tranchiert Müller die Gegenwart und sich selbst. Vom Verrat der Intellektuellen handelt sein Stück, vom Ende der Utopien, von der Rebellion der Frauen, vom Selbstekel der Privilegierten, von Suizid, Kybernetik, der Auflösung der Identitäten. Die letzte Szene endet mit dem Wunsch, die ganze Welt ungeschehen zu machen – und einem Zitat der Charles-Manson-Family.
In diesem Koordinatennetz bewegt sich die Ausstellung. Die Techniken und das Material der Arbeiten reichen von Malerei und Grafik über Objekte aus Holz oder Keramik bis zu Videoinstallationen. Dazu gibt es ein vielseitiges Rahmenprogramm.
Teilnehmende Künstler: Andreas Berner, Gernot Ehrsam, Michael Ernst, Cosima Göpfert, Kinga Tóth, Andreas Leonhardt, Martin Neubert, Alexander Neugebauer, Ana Maria Vallejo.
»Blaupause« – Lesung mit Theresia Enzensberger.
Begrüßung:Anke Kraus, Thalia-Buchhandlung Saalfeld
Präsentation der Buchneuerscheinung: Friedhelm Berger, Verleger, UND-Verlag, Stadtroda.
Lesung: Prof. Dr. Edwin Kratschmer liest aus seinem neuen Roman »Fetzen«.
Musikalische Umrahmung durch Lars Degenkolb (Cello), Rutheneum Gera, Spezialklasse für Musik.
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
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