Im Literaturmuseum im Baumbachhaus kann man nicht nur Bekanntschaft mit dem einstigen Hausherren Rudolf Baumbach machen, sondern auch mit weiteren Schriftstellern, die im 18. und 19. Jahrhundert im Meininger Land lebten und wirkten. Das Kernstück der Ausstellung bilden die überkommene Privatbibliothek und das Wohnzimmer Baumbachs. Hier finden sich neben persönlichen Gegenständen des Dichters auch bibliophile Kostbarkeiten aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Zu diesen gehört zum Beispiel eine fünfbändige Hans-Sachs-Ausgabe, gedruckt zwischen 1560 und 1579 in Nürnberg. Räume mit Alt-Meininger Stadtansichten, Mobiliar und Porträts vom Klassizismus bis zur Gründerzeit vermitteln bürgerliches Wohnmilieu, wie es sicher nicht nur für Meiningen typisch war.
Ein Zimmer im Stil des Biedermeier ist dem Meininger Märchen- und Sagensammler Ludwig Bechstein, einem Zeitgenossen der Brüder Grimm, gewidmet. Als herzoglicher Archivar und Bibliothekar gehörte Bechstein zur bürgerlichen Elite Meiningens im 19. Jahrhundert. Auch Jean Paul hat in Meiningen Literaturgeschichte geschrieben. Hier arbeitete er u. a. an seinem großen Erziehungsroman »Titan«. Neben diesen beiden bedeutenden Schriftstellern erfährt der Besucher auch von den Romanautoren Carl Gottlob Cramer (1758 – 1817) und Ernst Wagner (1769 – 1812), dem Alpinschriftsteller Ernst Adolf Schaubach (1800 – 1850) sowie von Friedrich Mosengeil (1773 – 1839) und Ludwig Köhler (1819 – 1862).
Ein kleiner Raum ist Friedrich Schiller und seiner Schwester Christophine Reinwald vorbehalten. Erstmals weilte der spätere Klassiker 1782/83 als Asylant im Meininger Land. Durch die Heirat seiner Schwester mit dem Meininger Hofbibliothekar Reinwald reichten ab 1786 auch die familiären Beziehungen Schillers nach Meiningen. Sie zogen Besuche des Dichters in der Stadt 1787 und 1794 nach sich. Christophine Reinwald wurde nach dem Tod ihres berühmten Bruders 1805 als Zeitzeugin und Vertraute von Schiller bis an ihr eigenes Lebensende 1847 zur Ikone der Schillerverehrung in ganz Deutschland – noch heute sind mehrere Stationen ihres Lebens im Meininger Stadtbild vorfindbar. Der Schillerraum im Baumbachhaus findet eine Ergänzung durch die Präsentation »Asyl für Schiller« im Museum im Schloss Elisabethenburg.
Öffnungszeiten
April bis September, Dienstag – Freitag: 10 – 13 Uhr und 14 – 18 Uhr,
Oktober bis März, Dienstag – Freitag: 11– 13 Uhr und 14 – 17 Uhr
Kontakt: 03693 502848
Bitte beachten Sie, dass die Meininger Museen jährlich am 24. und am 31. Dezember nicht geöffnet haben.
Die Klassik Stiftung Weimar präsentiert Goethe als Zeugen der um 1800 einsetzenden Moderne und zeigt sein faszinierendes Leben und Werk in zeitgenössischen Kontexten.
In der Ausstellung wird in elf Räumen die Vielschichtigkeit Goethes weit über sein literarisches Schaffen hinaus verdeutlicht – von seiner politischen Funktion als Staatsmann über seine zeichnerische Tätigkeit bis hin zu seinen botanischen Studien.
Dabei schöpft die Ausstellung aus einem einzigartigen Fundus wertvoller Originale – kunst- und naturwissenschaftliche Objekte aus Goethes Sammlungen, Briefe und Tagebücher, Alltagsgegenstände und persönliche Erinnerungsstücke – und ergänzt somit den atmosphärischen Eindruck des Wohnhauses auf singuläre Weise.
Über die Leitbegriffe Genie – Gewalt – Welt – Liebe – Kunst – Natur – Erinnerung gestattet die Ausstellung einen Zugang zu den sozio-kulturellen Diskursen um 1800 und bietet gleichzeitig einen Brückenschlag zu Themen der heutigen Zeit. Verbindendes Element der Räume ist die »Faust-Galerie«. Hier kann der Besucher Stichworte aus Goethes Drama wählen, die auf die Flächen einer Installation projiziert werden.
Mit vielgestaltigen Vermittlungsangeboten werden Goethe-Kenner gleichermaßen angesprochen, wie diejenigen, die sich erstmals mit dem Kosmos Goethe befassen wollen. Der neue Medienguide begleitet den Besucher durch das gesamte Goethe-Nationalmuseum. In der Ausstellung Lebensfluten – Tatensturm bietet er die Möglichkeit zur Vertiefung in Goethes Biographie, sein literarisches Schaffen und seine Erkenntniswege. Im Lese- und Hörkabinett wird der Besucher eingeladen, in einer Goethe-Bibliothek zu lesen, Originaltexten zu lauschen oder ganz spielerisch mit Literatur umzugehen. Der Einführungsfilm zeigt in lebendiger Form die wichtigen Ereignisse aus Goethes Leben und Schaffen und veranschaulicht seine vielfältigen Beziehungen.
Illustrationen von Jacky Gleich, Anke Feuchtenberger,
Susanne Janssen, Pascale Küng und Alice Wellinger
Zum Jubiläumsjahr 2016 entstand ein besonderes Werk: Der Autor Bruno Blume schrieb Prosafassungen der fünf späten Tragödien William Shakespeares, die sich eng am Original orientieren und dennoch modern aufgefrischt sind: Hamlet, Othello, König Lear, Timon von Athen und Macbeth. In Stil und Verständlichkeit sind sie Erwachsenen wie Jugendlichen zugänglich. Für die unterschiedlichen Stücke gelang es, eine gemeinsame und doch individuell passende Form zu finden. Darüber hinaus wurden die zentralen Frauenfiguren gegenüber dem Original gestärkt.
Begleitet wird die von Dr. Maren Goltz und der Regisseurin Elke Büchner gemeinsam kuratierte Ausstellung von einem Vermittlungsprogramm für Schulen auf den Gebieten des Schreibens (Bruno Blume), der Illustration (Jacky Gleich) und der Theaterpädagogik (Elke Büchner).
Ausstellungsdauer
4.6.2017 bis 24.6.2018
Öffnungszeiten
Dienstag – Sonntag: 10.00 – 18.00 Uhr
Arbeiten auf Papier, Holz und Leinwand · Skulpturen · Kassettenwerke
Das Lindauer Sammlerehepaar Brigitte und Gerhard Hartmann hat seit den 1970er Jahren eine umfangreiche Sammlung zeitgenössischer Druckgrafik aufgebaut, die sich heute in der städtischen Galerie Albstadt befindet und in zahlreichen Katalogen dokumentiert ist. Zentrum ihres Interesses war die europäische Kunst nach 1945. Seit mehr als 10 Jahren bauen Brigitte und Gerhard Hartmann eine neue, einzigartige Sammlung auf, die sich dem komplexen Verhältnis von Schrift und Bild widmet. Der Prozess des Sammelns ist dabei streng vorgegeben. Zunächst fällen Brigitte und Gerhard Hartmann eine Entscheidung für eine/n Schriftsteller/in und bitten diese/n um handgeschrieben Blätter. Zu diesen Blättern suchen sie den ihrer Meinung nach geeigneten Künstler, die geeignete Künstlerin aus. Diese/r erhält die Autografen mit der Aufforderung ausgehändigt, zu diesen Blättern korrespondierende Arbeiten herzustellen. Insgesamt umfasst die Sammlung derzeit 1500 Blätter, vornehmlich Arbeiten auf Papier, aber auch Skulpturen, Kassettenwerke und Arbeiten auf Holz und Leinwand. In einer Auswahl wird das Romantikerhaus in der Ausstellung Manuskripte und bildnerische Arbeiten von Angelika Arendt, Katrin Berger, Wolfgang Bleier, Elke Erb, Arno Geiger, Peter Härtling, Harald Hartung, Günter Kunert, Rainer Kunze, Hans Ticha, Martin Walser und vielen anderen zeigen. In einer Auswahl zeigt das Romantikerhaus diese einzigartige Zusammenstellung des Dialoges von Text und Bild.
Öffnungszeiten
Dienstag – Sonntag 10 – 17 Uhr
Ausstellungsdauer
17.06.2017 – 30.09.2017
Ausstellung »Grafische Blätter zu Jakob Michael Reinhold Lenz« von Susanne Theumer (Höhnstedt und Halle/Saale).
Ausstellungsdauer:
25. Juni 2017 bis 30. September 2017
Öffnungszeiten:
an den Wochenenden nach vorheriger telefonischer Anmeldung.
Die blaue Blume – romantisches Symbol der Sehnsucht nach dem Unendlichen. In Eisenach hat Heinrich von Ofterdingen, der Held im Roman von Novalis, zum erstenmal von ihr geträumt. «.… denn es reist sich besser / mit leichtem Gepäck«. Heute feiert der Song von Silbermond jugendliche Leichtfüßigkeit und den Mut zum Weniger.
«Wanderlust« gilt als «typisch deutscher« Gefühlszustand. Gemeint ist die Lust am freien Schweifen in freier Natur; die Entdeckung des Schönen im Flickenteppich der Kulturlandschaft; die Freiheit, aufzubrechen, wohin man will; das Tagträumen, die Zwiesprache mit sich selbst – und die Suche nach Sinn.
Die Ausstellung im Eisenacher Stadtschloss geht der Philosophie und Praxis der Wanderlust nach. Sie spannt den Bogen zwischen Tradition und Zukunftsfähigkeit. Sie erzählt davon, wie auf den Wegen durch das Land Glücksmomente, Flow-Gefühle und Gipfelerlebnisse entstehen können; wie eine intime Verbundenheit mit heimischer Natur und Kultur wächst, und die Erfahrung fremder Natur und Kultur den eigenen Horizont erweitert und bereichert. Wie die «Resonanzräume« (Hartmut Rosa) neu zum Schwingen kommen, die wir alle heute so dringend brauchen.
Öffnungszeiten: Mi-So u.a. ges. Feiertagen: 10–17 Uhr
Ausstellungsdauer: 01. Juli 2017 bis 29. Oktober 2017
06.07.2017, Eisenach, Stadtschloss, 19 Uhr: Lesung mit Jenny Feuerstein
12.07.2017, Eisenach, Stadtschloss, 19 Uhr, Lesung mit Ulrich Grober
08.07.2017, Ilmenau, Markt, 10 Uhr, Goethe-Wanderung mit Dr. Eckhard Ullrich
15.07.2017, Wandersleben, Menantes-Gedenkstätte, 10 Uhr: Wanderung auf den Spuren von Menantes und Gustav Freytag zu den Drei Gleichen mit Dr. Jens-Fietje Dwars
06.09.2017, Eisenach, Stadtschloss, 19 Uhr, Lesung mit Hamed Abboud
07.09.2017, Bad Langensalza, BUND-Umweltzentrum, 19:30 Uhr, Lesung mit Hamed Abboud
14.09.2017, Eisenach, Stadtschloss, 19 Uhr, Lesung mit Landolf Scherzer
16.09.2017, Jena, Distel-Schänke, 10 Uhr, Wanderung auf Spuren von Schillers Gedicht »Der Spaziergang« mit Wolfgang Haak
23.09.2017, Ruhla, Dichterhain, 10 Uhr, Wanderung auf den Spuren der historischen Thüringer Wandervereine mit Rüdiger Haufe.
Die »Bibliothek der unlesbaren Zeichen« ist der Titel einer Ausstellungsinstallation, die 2017 im Rahmen des Kunstfestes Weimar in der Bibliothek der Bauhaus-Universität Weimar entsteht.
Der Ausgangspunkt für diese Kooperation besteht in einigen Blättern im Goethe’schen Nachlass, in denen Goethe sich – im Umkreis der Arbeiten an der Gedichtsammlung »West-östlicher Divan« – an arabische und persische Schriftzeichen angenähert hat. Die Reproduktion eines solchen Blattes stellt für Axel Malik schon seit mehr als 20 Jahren eine Inspirationsquelle dar.
Zeitgleich zu der Installation in der Bibliothek, bei der auch Reproduktionen von Blättern Goethes gezeigt werden, sind im Goethe- und Schiller-Archiv weitere 7 Arbeiten aus diesem Zyklus ausgestellt. Insgesamt sind an den beiden Ausstellungsorten 11 Motive im Format 137 x 205 cm zu sehen.
Axel Malik schreibt seit 1989 Tag für Tag. Millionen von einzigartigen, sich zu komplexen Schreibspuren verdichtenden Zeichen dokumentieren ein Projekt, das Malik als »skripturale Methode« bezeichnet. Seine Schriftzeichen sind nicht Symbol, beruhen auf keinem Code. Sie bilden einen unlesbaren Text, der nichts zu bedeuten scheint. Bei näherer Betrachtung lässt sich jedoch eine differenzierte und präzise Struktur erkennen: zwischen Schrift und Malerei, nicht zu entschlüsseln – und gerade deshalb faszinierend und erstaunlich konkret.
Das Ausstellungsprojekt wird gefördert durch die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und die Sparkasse Mittelthüringen.
Ausstellungsdauer
21.08.2017 bis 30.04.2018
Öffnungszeiten
Mo Di Mi Do Fr 08:30 – 18:00 Uhr
Sa So, Feiertage 11:00 – 16:00 Uhr
Goethe Akademie 3/2017 vom 14.9. – 17.9.2017
»Seine durchgewachten Nächte haben unsern Tag erhellt«. Gesundheit und Krankheit bei Schiller und Goethe.
Information zum Treffpunkt (Gasthaus »Distelschänke«): Tram Linie 2, 3, 33, Station: Jenzigweg
»Der Spaziergang« – Literarische Exkursion auf Schillers Spuren zum Jenzig
Leitung: Wolfgang Haak.
Am Sonnabend, dem 16. September 2017, lädt der Thüringer Literaturrat zu einem literarischen Spaziergang auf den Spuren von Schiller in Jena ein. Schillers Gedicht »Der Spaziergang« verbindet sich unmittelbar mit Schillers Wegen auf den Jenzig. Es entstand im August und September 1795 und gehörte für den Dichter zum Höhepunkt seines Schaffens. Nicht nur die Entstehungsgeschichte und das Werk selbst werden zu Gehör kommen, sondern auch Gedichte zeitgenössicher Dichter, die sich thematisch mit der Landschaft um Jena verbinden.
Die Wanderung führt von der Gaststätte »Distelschänke« in Jena unter der Leitung von Wolfgang Haak zum Jenzighaus.
Die Exkursion findet im Rahmen der Ausstellung »Wanderlust oder die Sehnsucht nach dem Paradies« im Eisenacher Stadtschloss vom 1.7. bis 29.10.2017 statt.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates e.V. in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Museum Eisenach und der Kulturdirektion der Stadt Eisenach.
Die Veranstaltung findet mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei und der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen statt.
WortKlang – Lyrik im Konzert – Lesung und Workshop mit Timo Brunke
Lauteratur! Geschichten, die das Leben spricht. Ein Slampoesie-Solo
Das Programm:
Timo Brunke ist der Sprache des Menschen auf der Spur – vom lallenden Säugling bis zu den letzten Worten eines Menschen. Einschulung, Konfirmation, Ehekrach und alles, was dazwischenkommt – der Alltag ist voller Sprechmomente. Und so geht Timo Brunke ins Fußballstadion, tanzt einen langsamen Walzer und kann sich im Restaurant nicht entscheiden. Er spinnt diese Geschichten, die das Leben spricht, in der Phantasie weiter und tauscht sich darüber aus mit Tristan und Isolde, Friedrich Schiller und anderen
Klassikern.
Timo Brunke hat sich als Mitbegründer der deutschsprachigen Slam- oder Bühnenpoesie einen Namen gemacht. Er erforscht seit seinen ersten Auftritten im Jahr 1993 die Möglichkeiten, die eine bewusst für den mündlichen Vortrag gedachte performative Literatur bietet. Hier stoßen sehr alte poetische Traditionen, wie die des Rhapsoden auf neuere Strömungen wie Rapdichtung und spoken word. Besondere Färbung erhält sein Schaffen durch die Art und Weise, wie Timo Brunke verschiedenste Versgattungen und Metren mit Erzählformen und Sprechakten mischt. So entsteht eine Live-Literatur, die im Zeitalter von Youtube und Internetfernsehen auf die körperliche Anwesenheit des Dichters als Darsteller seiner Texte setzt. Text, Stimme, Gestik und Mimik verschmelzen zu einer volldichterischen Momentaufnahme epischen Ausmaßes.
So stellt sich der Literatur die „Lauteratur“ zur Seite. Unterhaltung, Aufruhr und Rührung sind dabei gleichermaßen beabsichtigt. Der Vollblutpoet Timo Brunke wirbt auf Versfüßen um jedes Wort, das seinem beredten Mundwerk entströmt. Und das seit fast 20 Jahren.
Veranstalter: Sparkassen Kulturstiftung Hessen-Thüringen, Sparkasse Saale-Orla, Lese-Zeichen e.V.
Vortrag von Prof. Dr. Dieter Lamping (Mainz) – »Kafka und Goethe. Die Geschichte einer Entfernung«.
Verleihung des Thüringer Literaturpreises 2017 an den Dichter und Prosaschriftsteller Lutz Seiler durch den Ministerpräsidenten des Freistaats Thüringen Bodo Ramelow.
Die Laudatio hält Dr. Torsten Unger.
Der mit 12.000 € dotierte Thüringer Literaturpreis wird gemeinsam von der Thüringer Staatskanzlei, der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und dem Thüringer Literaturrat e.V. verliehen.
Die diesjährige Preisverleihung findet in enger Zusammenarbeit mit der Erfurter Herbstlese statt. Es gibt eine begrenzte Anzahl von frei verfügbaren Karten über den Erfurter Herbstlese e.V.
Wahlverwandtschaften. Das merkwürdige Leben der Goethe-Freundin Marianne von Eybenberg, geb. Meyer (1767–1812) – Vortrag von Dr. Holger Thuß (Jena)
Das Leben Marianne von Eybenbergs wurde in der Forschung bisher wenig berücksichtigt. Die jüdische, später zum Christentum konvertierte Berliner Bankierstochter war mit Goethe befreundet und stand mit ihm im Briefwechsel. Besonders diese Beziehung zum berühmten Dichter sichert ihr einen Platz in der Geschichte. Der Referent präsentiert neue Erkenntnisse zu Eybenbergs Biographie aus der Beschäftigung mit zahlreichen u. a. familiengeschichtlichen Quellen.
Dr. Holger Thuß ist Historiker und Gesellschafter des TvR Medienverlages in Jena.
„Großstadtsinfonie“ in der Begegnungsstätte Caprini – Lesung mit Hendrik Neukirchner / Thomas Schlauraff begleitet ihn dabei an der E‑Gitarre.
In dem literarisch-musikalischen Programm »Großstadtsinfonie« stellt der Suhler Autor Hendrik Neukirchner Auszüge aus seinen Texten und Gedichten vor. Musikalisch wird er dabei vom Meininger Thomas Schlauraff an der Gitarre begleitet. Die Sprache, die Worte, die der Autor wählt, um sich auszudrücken, spiegeln die facettenreiche Klaviatur des deutschen Vokabulars – von schönen Metaphern über staccatoartige Satzausflüge bis hin zu abstoßenden und vulgären Überzeichnungen. Den Zuhörer, der sich auf die Gedankenwelt des Wortträumers, auf seinen selbst erdachten Kosmos einlässt, der in dem See der Wortspielereien und Anspielungen mitschwimmt, erwartet ein abwechslungsreicher Abend, welcher garantiert viel Gesprächsstoff bietet. Thomas Schlauraff begleitet den emotional dichten Vortrag der Gedichte und Texte mit gleichsam melodiösen wie verstörenden Arrangements auf der E‑Gitarre. Das Programm „Großstadtsinfonie“ ist eine Multimediaperformance mit vorgetragenen Gedichten und Texten, akustischer Musik und elektronischen Arrangements sowie Videoeinspielungen.
Auf dem Sofa mit … Selena Mowat und Karol Kerrane
Als der Ire Karol Kerrane, Business Development Director für die EPC Group, nach Lebensstationen in Australien und Neuseeland und zahlreichen Reisen in alle Weltgegenden 2010 in seine neue Wahlheimat Rudolstadt zog, arbeitete die schottische Malerin Selena Mowat noch als Kunstdozentin an der Universität von Dundee. 2014 aber folgte die auf Porträt- und Landschaftsmalerei spezialisierte Künstlerin, deren Werke europaweit in Sammlungen und Ausstellungen zu sehen sind, ihrem Herzen nach Rudolstadt, wo sie seither ihr Atelier hat. Zum Gespräch mit diesen beiden interessanten Rudolstädter Persönlichkeiten bietet das Restaurant eine irisch-schottische Spezialität an.
Auf den Spuren der historischen Thüringer Wandervereine
Leitung: Rüdiger Haufe.
Die Wanderung führt, ausgehend vom Ruhlaer Dichterhain, auf den Ringberg zum »Carl-Alexander-Turm«, am »Toten Mann« vorbei auf den Rennsteig, den Rennsteig entland ostwärts zur »Neuen Wiese« mit dem »Trinius Blick«. Weiter führt die Route zum »Nebe-Stein« und zum »Ehrenmal« der Wandervereine auf dem Glöckner. Dann geht es durch den »Ungeheuren Grund« am Dornsenberg vorbei zurück nach Ruhla. Die Wanderstrecke beträgt etwa 12 Kilometer. Rüdiger Haufe, der sich intensiv mit den Thüringer Heimat- und Wandervereine beschäftigt hat, geht auf der Wanderung zeitgenössischen »Thüringen«-Diskursen im 19. und 20. Jahrhundert nach. Schriftsteller wie Ludwig Storch, Alexander Ziegler, August Trinius oder Hermann Nebe werden dabei ebenso eine Rolle spielen wie der Thüringerwald-Verein und der Rennsteigverein.
Die Exkursion findet im Rahmen der Ausstellung »Wanderlust oder die Sehnsucht nach dem Paradies« im Eisenacher Stadtschloss vom 1.7. bis 29.10.2017 statt.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates e.V. in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Museum Eisenach und der Kulturdirektion der Stadt Eisenach.
Die Veranstaltung findet mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei und der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen statt.
10:00 Uhr – Stadtkirche »St. Peter und Paul«, Herderplatz 8:
»Friedensbekenntnisse: Jesus, Luther, Schweitzer« – Vortrag von Dr. Eugen Drewermann
15:00 Uhr – Herderzentrum, Herderplatz 7, 99423 Weimar
»Liebe zum Leben heute?!« Trotz gegenwärtig destruktiver Tendenzen kann zur Lebensliebe ermutigt werden – Vortrag von Dr. Helmut Wehr
16:30 Uhr – Herderzentrum, Herderplatz 7, 99423 Weimar
»Albert Schweitzer, Martin Niemöller, Dietrich Bonhoeffer, Paul Schneider«. Wie können Biographien auch Jugendlichen Orientierung geben?
»Literatur – Poesie – Kunst unterwegs« – Geführte Rundwanderung auf dem Novalis-Skulpturen-Wanderweg
Leitung: Cornelie Mier.
Die Wanderung führt durch sanftes Gelände. In ihm ist nachvollziehbar, auf welchem landschaftlichen und kulturhistorischen Schauplatz und von dessen Stimmungseinfluss angeregt Novalis ( Friedrich von Hardenberg ) und die Dichter , Schriftsteller, Wissenschaftler und Lebenskünstler der Jenaer Frühromantik gelebt haben.
17 Skulpturen einheimischer Künstler setzen Akzente am Weg. An vielen Stellen kommt der Dichter zu Wort mit Zeugnissen aus seinem Leben und Werk.
Dauer: ca. 6 Stunden, die Streckenlänge beträgt etwa 13 km.
Gutes Schuhwerk und Proviant erforderlich.
Ausstellung »Aus dem Nachlass des Kunstmalers Theodor Sander« (1858–1935), Ehemann der Storm-Tochter Lucie (1860–1935), geboren 1860 in Heiligenstadt.
Anlässlich der Schenkung an das Literaturmuseum »Theodor Storm« durch einen Urenkel des Dichters.
Ausstellungsdauer: 27.9. bis 31.12.2017.
Öffnungszeiten:
Di – Fr 10–17 Uhr
Sa – So 14:30 – 16:30 Uhr
Es erwarten Sie Musik, Grußworte, Lesung aus der neuen Kinderbibel, Erfahrungsberichte und Begegnungen bei Saft und Keksen sowie ein Ausblick auf den Vermittlungsraum in der Weimarer Herderkirche, der am 31.10.2017 zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt wird.
Die sechste und damit letzte Staffel des mehrjährigen Projekts »Weimarer Kinderbibel« wird mit der Präsentation von Band 6 abgeschlossen. In das Buch aufgenommen wurden die Geschichten und die Gestaltungen – als Techniken kamen
Leuchttisch-Legetrick und Computergrafik zum Einsatz – von 70 Schülern, darunter 34 aus Weimar, 27 aus Eisenach und 9 aus Bad Berka. Einige der Geschichten werden von Schülerinnen und Schülern vorgelesen. Die Bände können bei der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. bestellt werden.
Ausstellungseröffnung »Aus dem Nachlass des Kunstmalers Theodor Sander« (1858–1935), Ehemann der Storm-Tochter Lucie (1860–1935), geboren 1860 in Heiligenstadt.
Anlässlich der Schenkung an das Literaturmuseum „Theodor Storm“ durch einen Urenkel des Dichters.
Ausstellungsdauer bis 31.12.2017.
»Paul Eluards surrealistische Dichtung« – Lesung und Vortrag von Heidelore Kneffel und Karin Kisker.
Die 3K-Theaterwerkstatt aus Mühlhausen zu Gast im Romantikerhaus mit einem Puppenspiel für Kinder ab vier Jahren
Passt eigentlich ein ganzes Märchen der Brüder Grimm in einen Koffer?
Na klar! Bei 3K geht das. Und die einzige Spielerin des Stückes „Tischlein deck Dich“ wird es beweisen. So spielt sie sich rege durch die vielen Rollen des Märchens allein durch ihr Kostüm und mit wirklich wenige Requisiten. Dabei schlüpft sie von der Mutter in die Ziege, in die drei Brüder oder den habgierigen Wirt. Mit viel Einfallsreichtum, Witz und Spielfreude lässt sie die großen und kleinen Zuschauer an der abenteuerlichen Geschichte teilhaben.
„Tischlein deck Dich“ ist eine Inszenierung für alle Kinder ab vier Jahren und mit einer Länge von ca. 30 Minuten gut geeignet als Einstieg in den Theaterbesuch für die Kleinsten. Nach dem Märchen dürfen sich alle Kinder ein Andenken an diesen Theaterbesuch basteln.
Die 3K-Theaterwerkstatt aus Mühlhausen ist im Rahmen der 17. Thüringische Puppenspielwoche zu Gast im Romantikerhaus. Die Thüringische Puppenspielwoche wird ausgerichtet von der LAG Puppenspiel e.V. Thüringen und gefördert vom Freistaat Thüringen – Staatskanzlei, Abteilung Kultur und Kunst, Kleinkunstfestival „Grenzgänger“ der evangelischen Kirche und privaten Spenden.
Line und ihre Zeit − Gellerts Fabeln für Jung und Alt
Ein Buchhändler und ein Harfenmädchen wollen die Bücher und Lieder des zu seiner Zeit überaus beliebten Fabeldichters Christian Fürchtegott Gellert auf dem Markt feilbieten. Sie tun sich zusammen, um mit Harfenklängen, Witz und theatralischen Zutaten dem hoch verehrten Publikum zu zeigen, daß die Lebensweisen und pointierten Tierfabeln Gellerts ganz aktuell geblieben sind. Dietmar Schulze und Ulrike Richter spielen, singen und erzählen Gellerts Fabeln auf höchst vergnügliche Weise. Dazu serviert das Restaurant »Schiller!« Kaffee und Kuchen.
Bildende Kunst – Literatur – Musik
Die Malerin und Grafikerin Uta Hünniger, der Lyriker Peter Neumann und der Komponist Joachim Beez sind gemeinsam einen generations- und genreübergreifenden
Dialog zum Thema Herkunft eingegangen und erkunden Orte, die aus der Ferne anziehen und doch dauerhaft keine Nähe zulassen.
Vor Ort können die Editionen 4 (Nancy Hünger / Uta Hünniger) und 7 (Peter Neumann / Kay Voigtmann / Joachim Beez) des Projektes »Dreierlei – neue Lyrik, Grafik und Musik aus Thüringen« der Literarischen Gesellschaft Thüringen zum Vorzugspreis von 68,- € erstanden werden!
Veranstalter ist die Kulturdirektion Weimar.
»was sich nicht reibt, das verkommt« Lesung und Orgelkonzert mit Hans-Jörg Dost und Norbert Arendt
Hans-Jörg Dost liest seine Gedichte, Norbert Arendt improvisiert an der Orgel.
Der 1941 in Leipzig geborene Autor Hans-Jörg Dost ist nach längerem Aufenthalt als
evangelischer Pfarrer in Österreich wieder nach Sachsen zurückgekehrt und lebt nun in
Dresden. Er hat sich international mit Hörspielen einen Namen gemacht. Er schreibt auch erzählende Prosa und Gedichte (2005 ist er dafür in Dublin ausgezeichnet worden).
Norbert Arendt aus Radebeul (Jahrgang 1950) ist nicht nur mit dem klassischen Orgelspiel vertraut, er ist auch im Jazz zuhause, hat außerdem mehr als zweieinhalb Jahrzehnte in Dresden Studenten ausgebildet und geprägt.
Die beiden kennen sich aus den achtziger Jahren, sind einander jetzt wieder begegnet und haben erstmals kreativ zu diesem Programm zusammengefunden. Man darf darauf gespannt sein, wie Sprache und Musik auf einander wirken.
Hubert Schirneck liest aus dem Manuskript seines neuen Buches »Johann und Joelle«. Die Hauptperson ist die elfjährige Joelle, die erst vor wenigen Monaten von Berlin nach Weimar gezogen ist und ihre neue Heimat nicht sonderlich mag. Zu Beginn der Sommerferien wird sie von ihrem perfiden Vater gezwungen, eine Reihe von Aufgaben, die alle mit Weimar zu tun haben, zu lösen. Sollte sie sich weigern, bekommt sie das ersehnte neue Rennrad nicht. Widerwillig macht sie sich auf den Weg und lernt auf ihrer
Tour durch die ungeliebte Stadt einen ebenfalls elfjährigen Jungen kennen,
der steif und fest behauptet, Johann Wolfgang Goethe zu sein…
Das Besondere an dieser Lesung ist, dass die Künstlerin Sandra Bach das Buch live
illustrieren wird. Schriftsteller und Künstlerin wissen selbst noch nicht, was dabei herauskommt, aber es wird garantiert eine spannende Angelegenheit. Sandra Bach war unter anderem verantwortlich für die Pappfiguren, die während der Ernestiner-Ausstellung überall auf den Bänken der Stadt Weimar montiert waren. Diese Figuren entstammten einem Comic, den Sandra Bach zur Ausstellung gestaltet hatte. Es besteht also auch die Gelegenheit, sich nachträglich über die eklatante Beschneidung der Sitzmöglichkeiten in der Altstadt direkt bei der Künstlerin zu beschweren.
Katrin Lemke stellt als Kennerin des Werkes von Helene Voigt-Diederichs – der ersten Ehefrau des Jenaer Verlegers Eugen Diederichs – Bezugnahmen und Reflexionen der Saale im literarischen Schaffen der Schriftstellerin vor. Das für den Titel des Vortrags gewählte Zitat »Als wir durch das blumige Saaletal strolchten« deutet eine der für die Autorin typischen Sichtweisen an.
Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellung »Jena und die Saale im Wandel der Zeit« des Stadtmuseums Jena statt, die noch bis zum 15. Oktober 2017 zu sehen ist.
Das weithin bekannte Kinderbuch »Max und Moritz« ist der Ausgangspunkt der Ausstellung mit Meisterwerken der Kinderbuchillustration.
Die weltbekannten bösen Buben treffen dabei auf das Gespenst von Canterville, auf eine kleine Katze, die nur knapp einem schrecklichen Schicksal entgeht, auf das Mädchen Zeralda, das vor Riesen keine Angst hat oder auf das kleine Hasenmädchen Rosi, das sich mutig in eine Geisterbahn wagt.
Die Ausstellung bietet spannende Abenteuergeschichten, ungewöhnliche und verrückte Helden ebenso wie den einfühlsamen Blick in die Kinderseele oder den fantasievollen Bruch mit Konventionen und romantisch verklärten Vorstellungen einer heilen Kinderwelt.
Neben den inzwischen zu Klassikern avancierten Zeichnern Wilhelm Busch, F. K. Waechter und Volker Kriegel bietet die Ausstellung auch Kinderbuchillustrationen des Künstlers Philip Waechter.
Ausstellungsdauer
14.10.2017 – 19.02.2018
Öffnungszeiten
Dienstag – Sonntag 10 – 17 Uhr
»Literatur – Poesie – Kunst unterwegs« – Geführte Rundwanderung auf dem Novalis-Skulpturen-Wanderweg
Leitung: Cornelie Mier.
Die Wanderung führt durch sanftes Gelände. In ihm ist nachvollziehbar, auf welchem landschaftlichen und kulturhistorischen Schauplatz und von dessen Stimmungseinfluss angeregt Novalis ( Friedrich von Hardenberg ) und die Dichter , Schriftsteller, Wissenschaftler und Lebenskünstler der Jenaer Frühromantik gelebt haben.
17 Skulpturen einheimischer Künstler setzen Akzente am Weg. An vielen Stellen kommt der Dichter zu Wort mit Zeugnissen aus seinem Leben und Werk.
Dauer: ca. 6 Stunden, die Streckenlänge beträgt etwa 13 km.
Gutes Schuhwerk und Proviant erforderlich.
Buchpremiere mit Kati Wilhelm und Felix Hofmann
Am 14. Oktober 2017 erscheint das Heimatlon-Kochbuch von Kati Wilhelm und Felix Hofmann. Auf über 200 Seiten – exklusiv gestaltet, qualitätsvoll bebildert und hochwertig produziert – sind die Heimatlon-Lieblingsrezepte der beiden Autoren zusammengetragen. Aber was wäre ein besonderes, außergewöhnliches Kochbuch ohne die spannenden, lesenswerten und einmaligen Geschichten am Rande. Und so erzählen Kati und Felix in dem Buch nicht nur über ihr Leben, sondern auch von ihren Zulieferern, besuchen die Bauern und Winzer, die Fleischer und Züchter, von denen die nach ökologischen Aspekten ausgewählten Zutaten für die saisonal angepasste Speisekarte ihren Weg in Felix Hofmanns „Rock‘n‘Roll-Küche“ finden.
Das „Heimatlon-Kochbuch“ – handgemacht und garantiert nicht von der Stange – von Kati Wilhelm und Felix Hofmann. Nicht nur – aber auch ein unverwechselbares und individuelles Weihnachtsgeschenk für Ihre Kunden, Besucher und Gäste.
Zur öffentlichen Präsentation des Kochbuches und zum offiziellen Verkaufsstart laden wir Sie herzlich am Samstag, den 14. Oktober 2017, ins nach Suhl ein.
Ab 18.00 Uhr (Einlass) erwartet Sie ein buntes und abwechslungsreiches Rahmenprogramm rund um die Buchpublikation – inklusive einer kleinen gastronomischen Versorgung und natürlich der Möglichkeit, mit den beiden Autoren ins Gespräch zu kommen.
Wir freuen uns auf Sie und bitten Sie um eine kurze Bestätigung Ihrer Teilnahme per E‑Mail oder Telefon (03681/851140).
Zwei neue Lyrikbände von Mario Osterland und André Schinkel. Dazu der intime American-Folk von littlemanlost. Am 14.10.2017 gibt es Lyrik und Musik im Kunstverein Jena.
Mario Osterlands neuer Gedichtband »Heimische Arten« erscheint in Kürze im Verlag parasitenpresse. In seinen Texten geht es um das Aufwachsen und Ausbrechen aus der Provinz, um erste Lieben, die dunkel zerbrechen, um die unmögliche Rückkehr zur Natur.
In André Schinkels neuem Gedichtband »Bodenkunde«, dem Nachfolger seines 2007er Bandes »Löwenpanneau«, sieht man ihn mit der Vertiefung seiner poetischen Sichten befasst. Die Texte entstanden in einer bewegten Phase des Autors und sprechen über den Zweifel an der und die Hoffnung auf die Liebe, sie reden in Amouren und Rondellen über die Schönheit und den Schrecken der Welt, ihrer Gegenwart als zu entdeckendes Paradies, berichten von inneren wie äußeren Reisen, Gestirnen, vom Licht und der Sehnsucht.
littlemanlost ist eine Stimme, eine Gitarre, eine Beatbox, ein Omnichord, Loops und andere Gegenstände. Inspiriert von Eis & Kummer, Feuer & Sehnsucht, vom Meer und der Sinnlosigkeit.
Zu einer impressionsreichen Flussfahrt von der Quelle bis zur Mündung der Saale laden zum Abschluss der Ausstellung »Jena und die Saale im Wandel der Zeit« Annette Seemann und Constantin Beyer ein. Sie stellen ihr in diesem Jahr erschienenes Buch »Die Saale. Fluss der Grenzen und der Mitte« vor.
Sicherlich werden viele Gäste allein durch die Bilder von Landschaften und Sehenswürdigkeiten Anregungen für Ausflüge in die reiche Kulturlandschaft rechts und links der Saale mitnehmen.
Vortrag von Prof. Dr. Günter Niggl (Eichstätt) – »›und doch ist und bleibt er außerordentlich für seine und für künftige Zeiten‹ – Martin Luther und die Reformation im Urteil Goethes«.
»Den gegenwärtigen Zustand der Dinge festhalten. Zeitgenössische Literatur aus Frankreich«
Lesung und Gespräch mit Cornelia Ruhe und Olivier Rolin
Prof. Dr. Cornelia Ruhe (Universität Mannheim) und Olivier Rolin (Paris) stellen die Anthologie »Den gegenwärtigen Zustand der Dinge festhalten. Zeitgenössische Literatur aus Frankreich« (Die Horen, 267 (2017) vor. Der Schriftsteller Olivier Rolin gibt Einblick in sein literarisches Werk.
Anlässlich der diesjährigen Frankfurter Buchmesse, bei der Frankreich erstmals wieder seit 1989 Ehrengast ist, hat Cornelia Ruhe gemeinsam mit dem Romancier Jérôme Ferrari eine Anthologie zusammengestellt, die dem deutschen Lesepublikum ein hochauflösendes und weitgehend neuartiges Bild der zeitgenössischen französischsprachigen Literatur liefert. Im Fokus der meisten Texte steht der Anspruch, auf die Wirklichkeit mit den Mitteln der Sprache zu antworten. Vergleicht man den Titel von Cornelia Ruhes Anthologie mit dem Titel des 1989 von Verena von der Heyden-Rynsch herausgegebenen literarischen Wegweiser durch das damalige Frankreich – Vive la littérature! -, so wird die von der heutigen französischsprachigen Literatur vollzogene Akzentverschiebung deutlich. Mit Olivier Rolin kommt neben Cornelia Ruhe ein prominenter französischer Autor zu Wort, der die Zeitgeschichte in verschiedensten literarischen Formen „festgehalten“ und dokumentiert, zudem als Journalist und Reporter die Welt akribisch kartographiert hat.
Cornelia Ruhe hat sich 2009 in Konstanz habilitiert, mit einer Arbeit über die Rezeption der russischen Literatur in Frankreich und Spanien um 1900. Sie ist seit 2010 Professorin für französische und spanische Literatur an der Universität Mannheim. Einer ihrer Schwerpunkte ist die zeitgenössische französische Literatur. Wichtigste Publikationen: La cité des poètes. Interkulturalität und urbaner Raum, Würzburg: Königshausen & Neumann, 2004; Cinéma beur. Analysen zu einem neuen Genre des französischen Kinos, Konstanz: UVK, 2006; „Invasion aus dem Osten«. Die Aneignung russischer Literatur in Frankreich und Spanien (1880–1910), Frankfurt am Main: Klostermann, 2012.
Olivier Rolin hat sich nach dem Studium der Geisteswissenschaften in Paris (classes préparatoires, Ecole Normale Supérieure) politisch engagiert. Zwischen 1967 und 1974 war er Mitglied der linksextremen maoistischen Gruppierung „gauche prolétarienne“, weswegen er zeitweilig im Untergrund gelebt hat. Seit Ende der siebziger Jahre ist er als Schriftsteller tätig. Er kann inzwischen ein beachtliches Werk vorweisen, das in der (vorläufigen) zweibändigen Gesamtausgabe bei den Éditions du Seuil (Circus, Paris, 2012) nicht weniger als 3.000 dichtgedruckte Seiten füllt. Man findet darin die unterschiedlichsten Textgattungen – Erzählungen, Romane, Reportagen, Reiseberichte, Essais, Zeitungsartikel, etc. Einigendes Prinzip ist die personelle Erzählinstanz, d.h. der nahezu durchweg auftretende Ich-Erzähler. Rolin ist der Ansicht, dass man nur schreiben kann, wenn man mit der eigenen Epoche uneins ist – wenn man sich in ihr nicht zu Hause fühlt. Sein Werk entsteht so im Spannungsverhältnis zwischen dem Ich und der Zeitgeschichte. Die Schauplätze sind dem Autor aus nächster Anschauung bekannt: es ist das Frankreich der 68er Revolution, Russland vor und nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, schließlich Lateinamerika, von Mexiko bis zum Feuerland. Rolin ist durch zwei Romane berühmt geworden: Port-Soudan (1994) und Tigre en papier (2002).
Organisation: Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Romanistik, Prof. Dr. Edoardo Costadura); Thüringer Literaturrat e.V. (Christoph Schmitz-Scholemann); Institut Français en Thuringe / Französisches Kulturbüro in Thüringen, Erfurt (Dr. Marc Sagnol).
Vernissage »Die Zeit ist aus den Fugen«. Leander Gerdes liest »Die Hamletmaschine«
»Ich war Hamlet. Ich stand an der Küste und redete mit der Brandung BLABLA, im Rücken die Ruinen von Europa. […] Ich will nicht mehr essen trinken atmen eine Frau lieben einen Mann ein Kind ein Tier. Ich will nicht mehr sterben. Ich will nicht mehr töten. Ich will in meinen Adern wohnen, im Mark meiner Knochen, im Labyrinth meines Schädels. […] Meine Gedanken sind Wunden in meinem Gehirn. Mein Gehirn ist eine Narbe. Ich will eine Maschine sein. Arme zu greifen Beine zu gehn kein Schmerz kein Gedanke.«
Zur Vernissage der Ausstellung wird der Schauspieler Leander Gerdes Heiner Müllers »Hamletmaschine« lesen. Leander Gerdes ist fester Bestandteil des Ensembles am Theaterhaus Jena. Im vergangenen Jahr war er u.a. bei der langen Peter-Weiss-Nacht zu erleben. Die an der Ausstellung beteiligten Künstler werden anwesend sein und mit den Besuchern ins Gespräch kommen.
AUSSTELLUNGSINFORMATION:
Die Zeit ist aus den Fugen.
Müller / Hamlet / Maschine
Die Welt scheint zu entgleisen. Die politischen Vorbeben machen fassungslos. War die Hoffnung auf gesellschaftlichen Fortschritt eine Illusion? Sollen wir jetzt eingreifen? Oder Zuflucht im Privaten suchen?
Ausgehend von politischen Überlegungen, die uns bestens vertraut sind, schreibt Heiner Müller 1977 »Die Hamletmaschine«: einen der radikalsten Texte der deutschen Literatur. In fünf Monologen auf gerade einmal neun Druckseiten tranchiert Müller die Gegenwart und sich selbst. Vom Verrat der Intellektuellen handelt sein Stück, vom Ende der Utopien, von der Rebellion der Frauen, vom Selbstekel der Privilegierten, von Suizid, Kybernetik, der Auflösung der Identitäten. Die letzte Szene endet mit dem Wunsch, die ganze Welt ungeschehen zu machen – und einem Zitat der Charles-Manson-Family.
In diesem Koordinatennetz bewegt sich die Ausstellung. Die Techniken und das Material der Arbeiten reichen von Malerei und Grafik über Objekte aus Holz oder Keramik bis zu Videoinstallationen. Dazu gibt es ein vielseitiges Rahmenprogramm.
Teilnehmende Künstler: Andreas Berner, Gernot Ehrsam, Michael Ernst, Cosima Göpfert, Kinga Tóth, Andreas Leonhardt, Martin Neubert, Alexander Neugebauer, Ana Maria Vallejo.
Romantische Universalphilologie – Zum 250. Geburtstag von August Wilhelm Schlegel
Vortrag von Dr. des. Héctor Canal Pardo (Weimar)
»Die neuen Frauen kommen« – Lesung und Vortrag mit Ulrike Müller.
Programm:
09:00 Uhr – Eröffnung der Kinderliteraturtage mit Timo Brunke
10:30 Uhr – Lesung und Live-Zeichen mit den Schwestern Böhm & Böhm
10:30 Uhr – Erzählstunde mit Maria Carmela Marinelli
10:30 Uhr ‑Lesung und Gespräch mit Anja Tuckermann.
Feridun Zaimoglu liest aus »Evangelio«
4. Mai 1521 bis 1. März 1522: Martin Luther hält sich auf der Wartburg auf. Gänzlich unfreiwillig, denn er ist auf Geheiß des Kurfürsten von Sachsen in Gewahrsam genommen worden. Dort sieht er sich größten Anfechtungen ausgesetzt, vollbringt aber auch sein größtes Werk: In nur zehn Wochen übersetzt er das Neue Testament ins Deutsche.
Feridun Zaimoglu begibt sich in die Zeit, auf die Burg und in die Kämpfe, die der Verdolmetscher auszufechten hat. Dazu bedient er sich eines Ich-Erzählers, der zwar eine erfundene Figur, aber äußerst faszinierend ist: Landsknecht Burkhard, ein ungeratener Kaufmannssohn, ist Martin Luther zum Schutze an die Seite gestellt. Seine Perspektive ist es, die den Blick auf das Leben, das Streben und die Qualen des Reformators eröffnet.
Burkhard selbst ist Katholik und Anhänger des alten Brauchs und sieht Luthers Wirken mit Sorge. Er will nicht abfallen, nicht mit der Sitte brechen und muss doch den, der dieses tut, schützen und bewahren. Ja, er muss Luther sogar begleiten, als dieser heimlich die Burg verlässt und sich bei Melanchthon in Wittenberg aufhält. Und er muss Luther beistehen, als ihn die sogenannte Teufelsbibel in schlimmste Teufelsvisionen stürzt.
Mit klingender Sprache, erstaunlichem Kenntnisreichtum und dramatischer Zuspitzung erzählt Feridun Zaimoglu von einem großen Deutschen, einer Zeit im Umbruch und der Macht und Ohnmacht des Glaubens.
14:00 Uhr – Programm der Schülerinnen & Schüler der Grundschule Krölpa
14:30 Uhr – Lesung und Preisverleihung zum Schreibwettbewerb „Der große Wörterzauberer“
15:30 Uhr – Familienshow mit Zauberer Zeigerini
Mäzenatischer Abend PRO LINDENAU 2017 – Eine einzigartige Form bürgerschaftlichen Engagements
Dieser vom Förderkreis „Freunde des Lindenau-Museums“ e. V. ausgerichtete mäzenatische Abend bietet eine außergewöhnliche Verbindung von Kunstgenuss und Kulinarik. Im Mittelpunkt aber steht die Förderung des Lindenau-Museums. Mit Ihrem Beitrag können Sie dabei helfen, ausgewählte Kunstschätze für das Museum zu erwerben.
Kostproben aus drei Büchern
Der Greizer Autor Volker Müller liest und musiziert im Kloster Mildenfurt
„Die Welt war einmal klein, unverschämt klein“ heißt es in einem Gedicht des Greizer Autors Volker Müller. Was ist groß, was ist klein? Das ist eine Frage, der der mittlerweile 65-jährige in seinen Texten gerne nachgeht. Geboren in Plauen, aufgewachsen in Hohndorf bei Elsterberg, hat Müller Ostthüringen und dem Vogtland als Journalist wie Literat in vielerlei Hinsicht die Treue gehalten. Wie weit er auf diesem Weg, der manche Beschränkung bewusst in Kauf nimmt, gekommen ist, darüber könnte seine Lesung am 22. Oktober, 18.00 Uhr, im Kloster Mildenfurth Auskunft geben.
An dem Abend, den der Schriftsteller selbst musikalisch mit Klarinetten-Soli umrahmt, sind Proben aus dem Gedichtband „Einen Taubenflug groß ist meine Stadt“ und den Erzählbänden „Das Galakonzert“ und „Kormorane“ zu hören. Die Titel der Bücher deuten an, dass Musik und Vogelwelt zu den bevorzugten Themen des Wahl-Greizer zählen. Nahezu gleichauf rangieren Familie, Freunde, der Gang der Jahreszeiten, die oft nicht einfache Geschichte des heimatlichen Landstrichs, die Auseinandersetzung mit markanten Persönlichkeiten sowie eine kritische Reflexion der gegenwärtigen Situation in Politik und Gesellschaft.
Volker Müller studierte von 1970 bis 1974 an der Pädagogischen Hochschule Erfurt/Mühlhausen in der Fachrichtung Deutsch/Russisch und war danach drei Jahre als Lehrer im Kreis Potsdam Land tätig. Weitere Stationen wurden das Staatliche Sinfonieorchester Greiz, das Bezirkskabinett für Kulturarbeit Gera und die in Ronneburg ansässigen „Gessentaler Musikanten“. Nach 1989 arbeitete der seit 1977 mit seiner Familie in Greiz lebende Müller als Redakteur des „Frankenpost“-Ablegers „Thüringenpost“, bis die Zeitung Ende 1996 ihre Tore schloss. Anfang 1998 begann seine Zeit als freischaffender Journalist und Autor. Er veröffentlichte seither zwölf Bücher, darunter auch einen Band Theaterstücke sowie unterhaltsame Feuilletonsammlungen zu Johann Sebastian Bach, Theodor Fontane, Wolfgang Amadeus Mozart und Robert Schumann. Zuletzt erschienen der Roman „Corvette Menz“ und der gemeinsam mit dem Elsterberger Maler und Grafiker Peter Zaumseil gestaltete Band „Lob der Bäume.“
»Märchen für kleine Leute« – mit der Schriftstellerin und Märchenerzählerin Angela Carl.
Lesung mit Norbert Hummelt in der Reihe »Die Gunst des Augenblicks – Lyrik der Gegenwart – Thüringer Lesungen und Werkstattgespräche«.
Veranstalter: Literarische Gesellschaft Thüringen, Lese-Zeichen, FSU Jena.
»Große Märchen für kleine und junggebliebene Leute« mit dem Märchenerzähler Andreas vom Rothenbarth.
»Matthias Osthoff – So schlägt man Kronen aus«
Lesung mit Andreas Eckstein
Erzählt wird die Geschichte eines Jungen vom Ende der 50er bis in die 80er Jahre hinein. Matthi wächst behütet, geborgen, wohlerzogen auf, leidend allein an aufkommenden Sehnsüchten und Trieben. Vielseitig interessiert, gefördert und begabt, ist er ein Junge, dem alles offensteht, der sich vorbildlich einfügt, gewandt anpasst und doch zunehmend an dieser Angepasstheit krankt. Zweifel am eigenen Sein und Tun gehen einher mit vermehrter Irritation und Kritik an der Gesellschaft und deren mangelnden Akzeptanz anders Denkender, Fühlender, Seiender. Matthias eckt an, stolpert, strauchelt … nimmt von neuem Anlauf, strebt und steigt rasch auf. Erreicht er ein Ziel, macht es ihn nicht glücklich und er lehnt die Krone, die ihm winkt, die er aufgesetzt bekommen, unter die er gedrückt werden soll, ab und geht. Erst nach und nach findet er Verständnis, Befürworter, Freunde. In dem Maße, in dem er verstanden wird, beginnt er sich selbst zu verstehen. Das macht es nicht unbedingt leichter. Welche Hoffnung gibt es für ihn in einem Staat, der einen nach dem anderen verliert, am Ende verloren ist und geht?
Der Autor ist in Jena geboren und sein, auf zwei Teile angelegter Roman, umfasst Kindheit und Studium nah an der eigenen Biographie.
Lesung mit Norbert Hummelt in der Reihe »Die Gunst des Augenblicks – Lyrik der Gegenwart – Thüringer Lesungen und Werkstattgespräche«.
Moderation: Guido Naschert.
Veranstalter: Literarische Gesellschaft Thüringen, Lese-Zeichen, FSU Jena.
10:00 Uhr
Begrüßung
Sylvia Gramann – Mitglied im Vorstand des DBV, LV Thüringen
Grußworte
Dr. Babette Winter – Staatssekretärin für Kultur
Dr. Tamara Thierbach – Bürgermeisterin der Stadt Erfurt
Dr. Michael Ludscheidt – Leiter der Bibliothek des Augustinerklosters
10:30 – 12:00 Uhr
Moderation – Beatrice Fischer, Mitglied im Vorstand des DBV, LV Thüringen
»Dritter Ort für Alle. Über die Notwendigkeit, öffentliche Bibliotheken in dritte Orte für Alle zu verwandeln« – Vortrag von Aat Vos, Creative Guide und Architekt, Niederlande
12:00 – 13:00 Uhr
Mittagspause
Bibliotheksführung (12:00 bis 12:30 Uhr)
13:00 – 14:00 Uhr
DBV Mitgliederversammlung
14:00 – 15:00 Uhr
Erlesene Bibliothek – Das Qualitätssigel der Thüringer Öffentlichen Bibliotheken
15:30 Uhr
Verleihung des Thüringer Bibliothekspreises 2017
Begrüßung – Gabor Kuhles, Mitglied im Vorstand des DBV, LV Thüringen
Würdigung – Dr. Thomas Wurzel, Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen
16:00 Uhr
Empfang
Programm unter: www.dbv-thueringen.de
Verliehen wird ein mit 10.000 € dotierter Hauptpreis und zwei mit 2.500 € dotierte Förderpreise.
Veranstalter: Deutscher Bibliotheksverband, LV Thüringen in Zusammenarbeit mit der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
»Märchenreise rund um die Welt« mit dem Märchenerzähler Andreas vom Rothenbarth.
Jutta Voigt liest »Stierblutjahre – Die Boheme des Ostens«
Jutta Voigt schwelgt in Erinnerungen: „Es ging darum, die DDR zu vergessen und doch bei ihr zu bleiben. Es ging darum, so gut wie möglich zu leben, heute, nicht morgen.… Es ging darum, in der Erstarrung die Bewegung nicht zu verlernen.“
Und sie zitiert ausführlich andere, die überhaupt nicht schwelgen, z.B. einen Ungenannten: „Wir haben nie wieder so viel Zeit gehabt wie damals, weil wir nicht wussten, wo wir die Dinge, die wir im Kopf hatten, anbringen sollten. Alkohol und Sex waren prägende Elemente dieses Alltags. Und dazwischen dauernd die Projektionen, die Sehnsüchte und Träume, was man machen müsste, was verhindert wird, und wie man es vielleicht doch machen könnte.“
Dieses Nebeneinander macht das Buch so lesenswert. Es erhebt keinen Anspruch auf Deutung. Es beschreibt eine Zeit, die weder schlimm war noch schön, sondern immer beides, nebeneinander, ineinander. Jutta Voigt bringt das Kunststück zustande, eine Sehnsucht zu erklären nach einer Welt, die es verdient hat, unterzugehen.
Datum: 27. Oktober 2017
Zeit: 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Tagungsort: Thüringer Landtag, Jürgen-Fuchs-Straße 1, 99096 Erfurt
Raum: F 125 und F 125 a
Veranstalter: Thüringer Literaturrat e. V. / Thüringer Staatskanzlei
Moderation: Sergej Lochthofen
Die Teilnahme am Fachtag ist kostenfrei. Eine vorherige Anmeldung bis zum 5. Oktober 2017 ist jedoch erforderlich. Per Mail: thueringer-literaturrat@gmx.de / per Fax: 03643–90 87 75 2
Alle Fachtagsteilnehmer müssen einen gültigen Personalausweis mitführen, der für den Zugang zum Thüringer Landtag benötigt wird.
09:00 Uhr – 09:25 Uhr
09:30 Uhr – 10:00 Uhr
10:00 Uhr – 11:00 Uhr
Eine Bestandsaufnahme zur sozialen Lage von Künstlern in Deutschland, Informationen zum Urheberrecht, zur VG Wort und zur Künstlersozialkasse
11:00 Uhr – 11:15
11:15 Uhr – 11:45 Uhr
Ein Überblick zur Literaturförderung in Thüringen
11:45 Uhr – 12:15 Uhr
Welche Synergien lassen sich zwischen Literatur und Politik gewinnen?
12:15 – 12:45 Uhr
Autoren zwischen Selfpublishing und Verlagen, zwischen Selbstmarketing und Buchmarkt
12:45 Uhr – 13:45 Uhr
mit gastronomischer Versorgung der Tagungsteilnehmer.
13:45 Uhr – 14:30 Uhr
Was darf man im Internet und was ist strafbar?
14:30 Uhr – 15:00 Uhr
Über den Stellenwert von Buchkunst auf dem Buchmarkt heute. Wie sich engagierte kleinere und mittelständische Verlage heute zwischen den Branchenriesen behaupten.
15:00 Uhr – 15:30 Uhr
15:30 Uhr – 16:00 Uhr
Welchen Herausforderungen müssen sich Literaturförderer und Literaturvermittler stellen, um Thüringen zu einem attraktives Literaturland der Zukunft zu machen?
Referenten:
Wo ein Wipfel, kaum sich regend,
in den Schlaf uns wiegt…
»Johannes R. Becher, ein Dichter, der überraschen kann« – Lesung und Vortrag mit Heidelore Kneffel und Karin Kisker.
Eröffnung der HausART Nr. 3/2013: »Der lyrische Klang meiner Bilder« – Ausstellung von Erik Buchholz (Gera, Jahrgang 1969, 2003 Nordhäuser Förderpreis der Ilsetraut-Glock-Grabe-Stiftung).
Während die einen das Aussitzen üben, praktizieren die anderen das disziplinierte Weghören. Und dann kommt auch noch die Leipziger Pfeffermühle mit dem bühnenreifen Vorschlag „Wir verschlafen das“. Als könne man aussitzende Bundestagsberufene und gestützte Rückgratlose im Tiefschlaf zurück lassen. Oder geht die Vergangenheit direkt in die Zukunft über, wenn man schläft? Und ist nicht in Deutschland das Gegenteil von Frühlingserwachen stets spät-rechts-Einschlafen? Also dann wohl doch lieber völlig übermüdet als ständig überwacht.
Sie merken schon, „Wir verschlafen das“ ist ein Satire-Mix für Ausgeschlafene und zugleich der beste Muntermacher. Dafür sorgen überzeugend auf der Bühne Elisabeth Sonntag, Matthias Avemarg oder Jürgen Stegmann und (nicht nur am Piano) Marcus Ludwig.
Karten bei der Gemeinde Krölpa (03647–43140) und in der Buchhandlung am Markt in Pößneck
Johann Friedrich I. von Sachsen – Glaubenskämpfer und Märtyrer der Reformation
Die Ausstellung ist Johann Friedrich I. Kurfürst von Sachsen (1503–1554) gewidmet, dem bedeutendsten Förderer und Gönner Luthers, politischer Kopf der Reformation und einer der Anführer des Schmalkaldischen Bundes.
Das zentrale Thema wird Johann Friedrichs Gefangenschaft und Heimkehr sein, beginnend mit der Gefangennahme (Niederlage des protestantischen Heeres in der Schlacht bei Mühlberg/Elbe (24. April 1547) und der Kapitulation Wittenbergs (19. Mai 1547), über die Zeit in kaiserlicher Gefangenschaft bis hin zu deren Ende mit Entlassung, Heimreise und Ankunft in der Heimat.Mit dieser Ausstellung wird erstmals überhaupt der Fokus auf diese bisher kaum näher beleuchtete Phase im Leben und Wirken des sächsischen Kurfürsten gerichtet. Auf anschauliche Weise soll vermittelt werden, was diese Gefangenschaft für ihn und seine Familie, aber auch für das politische Geschehen, für seine Gegner und für die Verfechter der Reformation bedeutete. Angestrebt wird ein weitgehend authentischer Zugang zu dieser problematischen Situation, der – ausgehend von der ganz persönlichen Situation Johann Friedrichs – den Blick auf und das Verständnis für die historische Situation eröffnet.
Ausstellungsdauer: 31.10.2017 bis 4.3.2018
Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag 10 – 17 Uhr
Donnerstag 15 – 22 Uhr
Samstag und Sonntag 11 ‑18 Uhr
Montag geschlossen
Ein interaktives Angebot für Kinder und Jugendliche, die sich u.a. anhand des Cranachaltars auch nach dem Reformationsjubiläum mit diesem vielschichtigen Thema beschäftigen möchten.
Nach der erfolgreichen Durchführung des Projektes „Weimarer Kinderbibel“ im Rahmen der Reformationsdekade werden deutschlandweit Gruppen von Kindern und Jugendlichen in die Weimarer Herderkirche eingeladen, sich kreativ und interaktiv mit der Reformation und der Bibel zu beschäftigen.
Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche in Alter von 13 bis 15 Jahren. Nach einer kurzen Einführung durch Pfarrer Sebastian Kircheis und die Projektleiterinnen Dr. Annette Seemann und Prof. Dr. Andrea Dreyer kann der Raum selbständig besichtigt und getestet werden.
Anfragen:
• Tel. 03643–776699
• E‑Mail: literarische-gesellschaft@t‑online.de
http://www.weimarer-kinderbibel.de/
http://www.literarische-gesellschaft.de/projekte/weimarer-kinderbibel
Sophie Bonnet liest „Provenzalisches Feuer. Ein Fall für Pierre Durand“
Sophie Bonnet ist das Pseudonym einer erfolgreichen deutschen Autorin. Mit ihrem Frankreich-Krimi „Provenzalische Verwicklungen“ begann sie eine Reihe, in die sie sowohl ihre Liebe zur Provence als auch ihre Leidenschaft für die französische Küche einbezieht. „Provenzalisches Feuer“ ist der vierte Fall für den sympathischen Ermittler Pierre Durand.
Juni in der Provence. Im idyllischen Saine-Valerie feiert man den Sommerbeginn mit einem traditionellen Fest. Diesmal werden besonders viele Menschen erwartet und Chef de police Pierre Durand hofft, dass die Sicherheitsvorkehrungen ausreichen, um einen ungestörten Ablauf zu garantieren. Doch dann wird auf dem Place du Village, inmitten der feiernden Menschen, ein Journalist erstochen. Welchen brisanten Recherchen ist er nachgegangen und haben sie ihn das Leben gekostet? Während Pierre bei seinen Ermittlungen immer wieder auf die Geschichte Okzitaniens und die Mythen der alten Provence stößt, ahnt er nicht, dass jemand seine Schritte sehr genau beobachtet. Und dass der Tod des Journalisten auch eine Warnung war…
Sylvia Weigelt stellt ihre Biografie Johann Friedrichs im Vortragsraum des Stadtmuseums Jena vor. Neben der Lesung ausgewählter Passagen wird die Autorin im Gespräch mit Jens-Fietje Dwars nach den entscheidenden Weichenstellungen im Leben des entmachteten Kurfürsten suchen und hinter dem »Mythos Hanfried« dem Menschen und seiner realen Persönlichkeit nachspüren.
Schillertage 2017 – »Schiller und die Romantik«
17.00 Uhr
Führung durch die Ausstellung »Charlotte von Stein – Schriftstellerin, Freundin, Mentorin« Sonderausstellung im Goethe- und Schiller-Archiv
Führung mit Dr. Elke Richter und Dr. Alexander Rosenbaum.
19.30 Uhr
Restaurant ›Jagemanns‹, Herderplatz 16
Geselliges Beisammensein.
Anmeldung zu den Schillertagen 2017 (bis 15. September möglich)
Lesekonzert mit Tom Schulz (Berlin), Ursula Krechel (Berlin), Christian Filips (Berlin), Ulrike Feibig und dem TRIO NYPONSYSKON.
Es moderiert Nancy Hünger.
Das Trio NyponSyskon hat sich zum Ziel gesetzt, aus folkloristischen Elementen und jazziger Herangehensweise ein originelles und fassbares Klangbild zu kreieren, ohne dabei an Improvisation und Rhythmus zu sparen. Angefangen hatte alles mit skandinavischen Einflüssen (daher der schwedische Bandname), später kamen Bearbeitungen deutscher Weisen hinzu, wobei reine Neukompositionen ebenfalls eine Rolle große spielen und die Grenze zwischen beidem gelegentlich verschwimmt.
Ergebnis dieser Arbeit waren z.B. die Alben „Herde i hjärtat“ (2012 Kick the Flame) und „Wetterträume“ (2014 Neuklang), wofür die Band ein Genre-übergreifendes Presse-Echo erntete. Im letzten Jahr entstand (unter dem Arbeitstitel »Böhmisch Luther«) ein neues Programm, das vorwiegend Choralbearbeitungen zum Thema hat und im Spätsommer als Album »Von Oben« bei Ajazz erscheinen wird.
Die Weimarer Lyriknacht ist eine gemeinsame Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V., des Lese-Zeichen e.V., der Stadt Weimar und der Jazzmeile Thüringen e.V. mit der freundlichen Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei.
9.30 Uhr
Goethe- und Schiller-Archiv, Jenaer Str. 1
Eröffnung der Schillertage 2017
Wissenschaftliche Vorträge zum Thema:
›Schiller und die Romantik‹
Prof. Dr. Alice Stašková, Jena:
Friedrich Schiller und die »Popularität des Vortrags«.
Eine erneute Lektüre seiner Auseinandersetzung mit Johann Gottlieb Fichte
Dr. Nikolas Immer, Trier:
Mobilmachung der Musen.
Ästhetische Oppositionen zwischen Friedrich Schiller und August Wilhelm Schlegel
Dr. Astrid Dröse, Tübingen:
Schillers Turandot – eine romantische Tragikomödie?
14.00 Uhr
Führung in der Stadtkirche ›St. Peter und Paul‹ (Herderkirche)
mit OStD a.D. Elisabeth Asshoff
Treffpunkt: Herderplatz
20.00 Uhr
Theater im Gewölbe, Cranach-Haus, Markt 11/12
»Aus den verschollenen Tagebüchern des Friedrich Schiller«.
Ein Lebensmosaik von Michael Kliefert
Anmeldung zu den Schillertagen 2017 (bis 15. September möglich)
Dirty Old Man RELOADED. Noch eine Runde für Charles Bukwoski.
Es liest M. Kruppe. Mit Musik von Tilotanik
Letztes Jahr platze der Kunsthof fast aus allen Nähten, als M. Kruppe in unvergelichlicher Weise Charles Bukwoski wiederauferstehen ließ. Noch am selben Abend stand fest: Es muss eine zweite Runde geben!
Der Abend ist eine Reise durch die explosive und zärtliche Poesie Charles Bukowskis: sie beginnt, wie so viele Abende, in einer verrauchten Bar und endet in einem schäbigen Hotelzimmer, im Bett mit dem amerikanischen Albtraum.
M. Kruppe liest die Lyrik und Prosa von Bukowski nicht nur, er lebt sie. Wäre nicht »Flüstern und Schreien« schon der Titel einer (sehr empfehlenswerten!) Dokumentation über die DDR Punk-Szene, das Programm hätte diesen Namen verdient.
Tilotanik spielt schmutzigen Blues-Punk und bedient dabei die E‑Gitarre ebenso, wie Percussion-Elemente und Mundharmonika. Zusammen ergibt das einen Sound, der an »Reverend Beat Man«, »John Schooley« oder »Reverend Elvis« erinnert. Seine Songs bieten eine auflockernde Abwechslung zum gelesenen Wort. Stellenweise begleitet er die Textpassagen aber auch mit rauem Blues auf der Gitarre.
Eine Veranstaltung des Lese-Zeichen e.V. mit der Ernst-Abbe-Bücherei und dem Neuen Lesehallenverein.
Ines Geipel liest „Die Tochter des Diktators“
Ivano Matteoli, Sohn eines KP-Funktionärs, verlässt Anfang der sechziger Jahre sein toskanisches Heimatdorf gen Leningrad. Dort lernt er Bea kennen – Beate Ulbricht, Adoptivtochter von Walter Ulbricht. Dies ist der Beginn einer Amour fou zwischen Ost und West, einer Liebe im politischen Geflecht zwischen Paris, Leningrad, Rom, Ost – Berlin und dem erzkatholischen Cigoli.
Walter und Lotte Ulbricht versuchen, die Ehe der beiden zu verhindern. Das gelingt nicht, aber der Preis dafür ist hoch.
Beate Matteoli brach mit der sozialistischen Musterfamilie und bäumte sich gegen die DDR-Nomenklatura auf. Schließlich flüchtete sie in den Alkohol. Nach dem Fall der Mauer wurde sie in ihrer Berliner Wohnung erschlagen aufgefunden. Die Bluttat wurde niemals aufgeklärt. Ines Geipel ist in ihrem ganz eigenen Ton ein raffinierter und kontrastreicher Roman darüber gelungen, wie das Autoritäre ins intimste Innere des Lebens eindringt.
Über die schöne Natur – mit Thomas Rosenlöcher, Christine Hansmann, Anna Carewe & Oli Bott Duo
Christine Hansmann
1969 in Erfurt geboren, studierte 1983 – 1989 Gesang an der Hochschule für Musik Felix Mendelsohn Bartholdy in Leipzig.
Sie gewann zahlreiche nationale und internationale Gesangswettbewerbe. Von 1989–2014 war sie Opernsängerin am Deutschen Nationaltheater in Weimar.
Zuletzt erschien von ihr der Lyrikband „Des Lichtes und der Schönheit halber“ in der Edition Muschelkalk.
Thomas Rosenlöcher
1947 in Dresden geboren, zählt zu den bekanntesten deutsch-sprachigen Lyrikern.
Er ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste Dresden und der Akademie der Künste Berlin. Seine traditionsbewusste und zugleich moderne Lyrik wurde mit zahlreichen Preisen bedacht.
Zuletzt erschienen bei Insel/Suhrkamp, „Liebst Du mich, ich liebe Dich“, Geschichten zum Vorlesen.
Anna Carewe und Oli Bott
spielen Musik ohne Grenzen: Ernste Musik, Unterhaltende Musik, Alte Musik, Neue Musik, Kompositionen & Improvisationen. Sie lassen die Grenzen zwischen den Genres und Epochen verschwinden und verführen das Publikum, neue Klänge zu genießen und bekannte Klänge neu zu erfahren.
„Für alle reicht es nicht. Heiner Müller und der Kapitalismus“
Gespräch mit Klaus Dörre und Helen Müller. Es liest Lysann Schläfke.
Moderation: Stephan Pabst
Soeben erschien im Suhrkamp Verlag eine Sammlung mit Heiner Müllers Texten zum Kapitalismus. Es sind prophetische Analysen, die Elend und Schrecken des triumphierenden Kapitalismus vorwegnehmen. Müllers Überlegungen kreisen insbesondere um die Dialektik des Kapitals, den Affekt des Ekels, die Kritik der Sprache, die Frage der Religion und die Permanenz des Krieges.
Die Schauspielerin Lysann Schläfke leiht an diesem Abend den Texten ihre Stimme. Über Müller, den Kapitalismus und Postkapitalismus diskutieren Klaus Dörre und Helen Müller. Klaus Dörre ist Professor für Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er ist Experte für Kapitalismustheorie- und ‑kritik und leitet das Kolleg Postwachstumsgesellschaften. Helen Müller ist die Herausgeberin des Suhrkamp-Bandes. Sie arbeitet als Literaturwissenschaftlerin an der Ludwig-Maximilian-Universität München.
AUSSTELLUNGSINFORMATION: Wortwelten/ Bildwelten in der Villa Rosenthal
Die Zeit ist aus den Fugen.
Müller / Hamlet / Maschine
Die Welt scheint zu entgleisen. Die politischen Vorbeben machen fassungslos. War die Hoffnung auf gesellschaftlichen Fortschritt eine Illusion? Sollen wir jetzt eingreifen? Oder Zuflucht im Privaten suchen?
Ausgehend von politischen Überlegungen, die uns bestens vertraut sind, schreibt Heiner Müller 1977 „Die Hamletmaschine“: einen der radikalsten Texte der deutschen Literatur. In fünf Monologen auf gerade einmal neun Druckseiten tranchiert Müller die Gegenwart und sich selbst. Vom Verrat der Intellektuellen handelt sein Stück, vom Ende der Utopien, von der Rebellion der Frauen, vom Selbstekel der Privilegierten, von Suizid, Kybernetik, der Auflösung der Identitäten. Die letzte Szene endet mit dem Wunsch, die ganze Welt ungeschehen zu machen – und einem Zitat der Charles-Manson-Family.
In diesem Koordinatennetz bewegt sich die Ausstellung. Die Techniken und das Material der Arbeiten reichen von Malerei und Grafik über Objekte aus Holz oder Keramik bis zu Videoinstallationen. Dazu gibt es ein vielseitiges Rahmenprogramm.
Teilnehmende Künstler: Andreas Berner, Gernot Ehrsam, Michael Ernst, Cosima Göpfert, Kinga Tóth, Andreas Leonhardt, Martin Neubert, Alexander Neugebauer, Ana Maria Vallejo.
Feuer, Wort und Wein (Lyriknacht im Schillergarten: Vom Oben und Unten)
Was wäre der November im Schillerhaus ohne Schillers nächtliche Geburtstagsfeier im Garten. Das Thema der Gedichte, die in diesem Jahr von den Schauspielern Verena Blankenburg, Oliver Baesler, Benjamin Petschke, Johannes Arpe und Marcus Ostberg gelesen werden, ist in vieler Hinsicht anspielungsreich: Vom Oben und Unten. Unten jedenfalls verbreiten Feuerschalen, Schillers Punsch und Grümpelsuppe aus der Küche des Restaurants »Schiller!« Wärme. Die Akkordeonmusik von Toni Leuschner trägt dazu ein Übriges bei.
»Gedenke zu leben! Wage es, glücklich zu sein!« oder Goethe und das Glück
Manfred Osten im Gespräch mit Hellmut Seemann
Goethes Strategien, sich sein Glück zu erarbeiten – gerade in verzweifelten Zeiten.
»Jeder Trost ist niederträchtig / Und Verzweiflung nur ist Pflicht« heißt es in einem Versentwurf zum »Faust«. Goethe selbst aber hat sich gegen Unglück und Verzweiflung zur Wehr gesetzt und im »Wilhelm Meister« dagegengehalten: »Gedenke zu leben! Wage es, glücklich zu sein!«
Manfred Osten zeigt, wie Goethe sich zwischen diesen beiden extremen Polen bewegt hat, und wie er für sich Strategien und Wege fand, glücklich zu sein. Wer glücklich sein will, muss sich das erarbeiten, muss an sich arbeiten. Goethe nannte dies das »Übungsglück« der Mäßigung. Gleichzeitig beschreibt Osten, wie hellsichtig Goethe seine Zeit und die aufkommende Industrialisierung mit der sie begleitenden Beschleunigung allen Wirkens und Handelns als dem Glück entgegenstehend verstanden hat: »So wenig nun die Dampfwagen zu dämpfen sind, so wenig ist dies auch im Sittlichen möglich: die Lebhaftigkeit des Handels, das Durchrauschen des Papiergeldes, das Anschwellen der Schulden, um Schulden zu bezahlen, das alles sind die ungeheueren Elemente …«. Geschrieben hat Goethe das 1825, aber es wird hier eine Brücke zu uns ins 21. Jahrhundert geschlagen, in dem sich scheinbar alles Glück und jedes Leben optimieren lässt.
Die Kuratoren Elke Richter und Alexander Rosenbaum führen durch ihre Ausstellung »Charlotte von Stein. Schriftstellerin, Freundin und Mentorin« im Mittelsaal des Goethe- und Schiller-Archivs.
Anlässlich des 275. Geburtstags von Charlotte von Stein geben Erinnerungsstücke, Werkmanuskripte, Bildnisse und Briefe einen Eindruck von der vielseitigen Persönlichkeit einer Frau, die als Schriftstellerin, Freundin und Mentorin nicht nur Goethes erstes Weimarer Jahrzehnt prägte. Der Rundgang geht auch auf die neuerworbene Handschrift des Dramoletts »Rino« ein, die seit mehr als 100 Jahren als verschollen galt.
Ausstellungsdaten
»Charlotte von Stein. Schriftstellerin, Freundin und Mentorin«
Noch bis 17. Dezember 2017
Mo – Fr 10 – 18 Uhr | Sa – So sowie an Feiertagen 11 – 16 Uhr
Goethe- und Schiller-Archiv | Mittelsaal
Jenaer Straße 1 | 99425 Weimar
Der Eintritt ist frei.
»Vorstehende Rechnung habe durchgesehen und richtig befunden.« Goethes Haushalts-Rechnungen 1775–1832 – Vortrag von Dr. Ulrike Müller-Harang (Weimar)
»… überhaupt fehlst Du mir sehr« – der Briefwechsel von Manuel Goldschmidt und Claus Victor Bock (1945–1951)
Es liest Leo von Santen.
Anschließend Gespräch mit Angrid Tilanuns und Wulf Kirsten.
Moderation: Dieter M. Weidenbach.
Dieter Weidenbach, Angrid Tilanus und Wulf Kirsten werden u.a. über die legendäre Zeitschrift »Castrum Peregrini« sprechen, die in der Tradition des George-Kreises von Manuel Goldschmidt in Amsterdam herausgegeben wurde.
Während der deutschen Besetzung der Niederlande versteckten die niederländische Malerin Giséle van Waterschoot van der Gracht (1912–2013) und der emigrierte deutsche Dichter, Schriftsteller und Verleger Wolfgang Frommel (1902–1986) junge jüdische Intellektuelle, die in der Quäkerschule Schloss Erde gelebt hatten.
Wolfgang Frommel wurde 1973 in Yad Vashem in den Kreis der »Gerechten unter den Völkern« aufgenommen, Giséle van Waterschoot van der Gracht 1998. Manuel Goldschmidt aus Berlin (1926- 2012) und Claus Victor Bock aus Hamburg (1926–2008) gehörten zu den Geretteten.
In dem Kreis der »Untertaucher« spielte der junge holländische Altphilologe Vincent Weyand (*1921) eine wichtige Rolle. Er starb 1945 im KZ Buchenwald.
Prof. Dr. Dr. h.c. Guy Stern/Detroit (*1922 in Hildesheim), der Goldschmidt und Bock noch vor Jahren in Amsterdam besuchen konnte, schreibt in seinem Geleitwort zu dem Buch: »… wer wissen möchte, wie Exilanten die deutsche Sprache auf hohem Niveau aufrechterhielten, der lese diese Briefe.«
HD+ Brehm-Gedenkstätte Renthendorf
Der Reihentitel »HD+«, in Anlehnung an das qualitativ hochwertige Fernsehformat, möchte den Initialen unseres Hauses Dacheröden durch das Additionszeichen etwas hinzufügen und verweist so auf unser Vorhaben, mit dieser Reihe Kultureinrichtungen und Initiativen aus Thüringen die Möglichkeit zu bieten, sich und ihre Vorhaben in der Landeshauptstadt vorzustellen. Egal ob Theater oder bildende Kunst, Museum oder Verein – wir möchten Schaufenster für die vielfältigen Angebote im Land sein.
Am 17. November ist die Brehm-Gedenkstätte in Renthendorf bei uns zu Gast:
Literatur und Natur in Renthendorf: Das Erbe der Naturforscher Brehm auf dem Weg in die Zukunft
Charles Darwin liebte die Illustrationen darin, ein ganzes Volk liebte die Tierbeschreibungen, viele nannten es „ein Volksbuch im besten Sinne des Wortes“: die Tierenzyklopädie „Brehms Tierleben“. Im thüringischen Renthendorf stand die Wiege ihres Autors, die des Naturforschers Alfred Edmund Brehm. Hier erlebte Alfred Brehm seine ersten Tiergeschichten, die später in sein Werk Einzug hielten. Hier lehrte ihn sein Vater, der Pfarrer und Vogelkundler Christian Ludwig Brehm, die Naturdinge zu schätzen und zu schützen. Schon 1946 wurde beiden Personen zu Ehren am Ort ihres Wirkens mit einem Museum ein Denkmal gesetzt. Heute befindet sich der Ort im Umbruch – aus einer Gedenkstätte soll ein Ort des gelebten Arten- und Naturschutzes werden, ein Ort der Umweltpädagogik – ein modernes Museum, das das Verhältnis von Mensch und Tier in den Blick nimmt.
Lassen Sie sich von Museumsleiter Prof. (a.D.) Dr. Jochen Süss im Rahmen dieses Vortrags über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Brehm’schen Erbes informieren!
Jazz & Lyrik. Mit Musik von Oli Bott, Anna Carewe und Texten von Christine Hansmann, Mario Osterland
Anna Carewe (Cello) und Oli Bott (Vibraphon) spielen Musik ohne Grenzen: Ernste Musik, Unterhaltende Musik, Alte Musik, Neue Musik, Kompositionen & Improvisationen. Sie lassen die Grenzen zwischen den Genres und Epochen verschwinden und verführen das Publikum, neue Klänge zu genießen und bekannte Klänge neu zu erfahren.
Als verharre die Zeit für einen Pulsschlag, so sind die Gedichte von Christine Hansmann: Stille hockt in uns wie ein Fabeltier. Die Tänzerin in einer Geste – innehaltend vor dem ersten Schritt. Schweigen – des Lichtes und der Schönheit halber.
In Mario Osterlands Texten geht es um das Aufwachsen und Ausbrechen aus der Provinz, um erste Lieben, die dunkel zerbrechen, um die unmögliche Rückkehr zur Natur.
Paul Maar & Capella Antiqua: Neues vom fliegenden Kamel
Nasreddin Hodscha ist der Held zahlreicher Narrengeschichten aus dem Orient. Mal kommt er wunderlich daher, mal tritt er als klug-listiger Fürsprecher für sich oder andere ein und regt durch seine hintergründigen Weisheiten zum Nachdenken an.
Paul Maar erzählt die Nasreddin-Geschichten auf seine besondere Art nach, stellt dem überlieferten einen modernen Nasreddin gegenüber und erfindet auch ganz neue Schelmengeschichten aus dem Hier und Heute. Eine wunderbare literarisch-musikalische Reise mit Paul Maar und der Capella Antiqua Bambergensis, die eine besondere klangliche Stimmung mit den Musikstücken aus arabischen Landen schafft.
Ab 8 Jahre
D’r aalde Schaafer arzähld – Thüringer Sagen und Schäfergeschichten mit Andreas vom Rothenbarth
Wenn Rothenbarth erzählt, werden uralte Geschichten lebendig. Ob es die augenzwinkernde Liebesgeschichte ist, oder ein selten gehörtes Märchen, oder Überlieferungen, die so frivol sind, dass sie schon zur Zeit ihrer Entstehung vor 500 Jahren lieber anonym bleiben, der bärtige Märchenerzähler nimt kein Blatt vor den Mund und versteht es, seine Zuhöhrer zu begeistern. Im Gewand eines Thüringer Schäfers aus dem 17. Jahrhundert bringt er Geschichten voller Saft und Kraft.
»Über den Abgrund geneigt« – Becher-Film zum Abschluss der Expressionisten-Ausstellung im Stadtmuseum Jena
»Der Dichter meidet strahlende Akkorde, er reißt das Volk auf mit gehackten Sätzen!«Das war das Programm des Expressionismus, sein Verfasser: Johannes R. Becher. Eine »Sturmfackel des Expressionismus«, die zur »Stallaterne der Partei« verkam – so beschreiben ihn die Gebildeten unter seinen Verächtern. Stimmt das Bild? Wie der einstige Staatsdichter der DDR 1951 zum Ehrenbürger von Jena ernannt wurde, daran hat im vergangenen Jahr eine Ausstellung im Romantikerhaus erinnert. Zum Abschluss der Expressionisten-Ausstellung „Es gibt nur ein Programm: Freiheit!“ zeigt das Stadtmuseum Jena am Sonntag, dem 19. November 2017, ab 15 Uhr das Filmporträt »Über den Abgrund geneigt. Leben und Sterben des Johannes R. Becher« von Ulrich Kasten und Jens‑F. Dwars. Der 90-minütige Film, in dem u.a. Hans Mayer, Hans-Georg Gadamer, Wolfgang Leonhard und Günter Kunert Auskunft über den umstrittenen Dichter geben, wurde 2001 mit einem Adolf Grimme-Sonderpreis ausgezeichnet. Dwars erinnert zur Einführung an den Expressionisten Becher, der 1916 bis 1919 als exzessiver Morphinist in der Jenaer Psychiatrie behandelt wurde, und stellt sich im Anschluss den Fragen des Publikums. Übrigens berät der Kulturausschuss der Stadt gerade, ob das Becher-Denkmal von Fritz Cremer wieder aufgestellt werden soll. Wollen das die Bürger? Lassen Sie uns darüber streiten!
Vortrag von Prof. Dr. Achim Aurnhammer (Freiburg i. Br.) – »Boccaccio in der Goethezeit«.
Felicitas Hoppe, Ingo Schulze: Romantik und Gegenwart. Lesung und Gespräch.
Felicitas Hoppe und Ingo Schulze gehören zu den bekanntesten Schriftstellern der Gegenwart. Ihre Texte sind auf den ersten Blick sehr verschieden: Während Schulze uns in seinen Romanen in das Deutschland der Wendezeit mit seinen politischen und sozialen Folgen versetzt, nimmt uns Felicitas Hoppe mit auf märchenhafte Reisen, in denen schnell die Gesetze der Logik ins Wanken geraten. An diesem Abend im Rathaus-Foyer soll es jedoch nicht nur um ihre eigenen Texte gehen. Die Lesung aus ihren Werken ergänzen Felicitas Hoppe und Ingo Schulze um von ihnen ausgewählte Texte aus der Romantik. Die Romantik ist eine Epoche voller Widersprüche und Fragen – sie in wenigen Worten zu bestimmen, ist ein gewagtes Vorhaben. Dennoch oder vielleicht gerade deswegen geht von ihr eine große Faszination aus, die bis in unsere Gegenwart hineinwirkt. Felicitas Hoppe und Ingo Schulze verraten an diesem Abend, was sie mit ›Romantik‹ verbinden und welche Rolle die Beschäftigung mit der literarischen Tradition für ihr eigenes Schreiben spielt.
Lesung mit Gerhard Rühm in der Reihe »Die Gunst des Augenblicks. Lyrik der Gegenwart – Thüringer Lesungen und Werkstattgespräche«.
Moderation: Guido Naschert
Veranstalter: Literarische Gesellschaft Thüringen, Lese-Zeichen, in Zusammenarbeit mit dem Kulturforum Haus Dacheröden.
„USBEKISTAN – Perle der Großen Seidenstraße“ – Vortrag im KuKuNa mit Oybek Ostanov
Einführung: Hanfried Victor, Bad Tabarz.
Usbekistan beeindruckt in der orientalischen Welt mit seiner langen und traditionsreichen Geschichte, seinen lebendigen nationalen Werten, seiner unvergesslichen Kultur mit alten und modernen Sitten und Gebräuchen. Im Laufe vieler Jahrhunderte diente Zentralasien über die große Seidenstraße als die wichtigste Kultur- und Handelsbrücke zwischen Orient und Okzident.
Erleben Sie dieses einzigartige Land in einer Mischung aus Multimedia-Vortrag und Lesung mit einem profunden und eloquenten Kenner des Landes. Oybek Ostanov ist in seiner Heimat selbständiger Reiseveranstalter, Reiseleiter und im usbekisch-deutschsprachigem Raum Literatur-Übersetzer und Autor in beiden Sprachen. (Mehr Info über ihn auf www.oybekostanov.com)
Oybek Ostanov ist Reiseleiter, Reiseveranstalter, Übersetzer u. Buchautor aus Samarkand.
»Fremde Eltern. Zeitgeschichte in Tagebüchern und Briefen« – Lesung und Gespräch mit Joachim Krause
Auf dem Dachboden seines Elternhauses entdeckt der Herausgeber Jahre nach dem Tod der Eltern fast 2.000 Briefe und einige Tagebücher aus ihrem Leben zwischen 1933 und 1945. Die Texte enthüllen für ihn „Fremde Eltern“: Die Mutter erweist sich als glühende Verehrerin Hitlers, der Vater, angehender Pfarrer, bewahrt sich eine kritische Distanz zur Nazi-Ideologie. Jenseits der Geschichte einer konkreten Familie lassen uns die Texte
„begreifen, welcher Welt die heutige entstammt.“ (Christoph Dieckmann im Klappentext).
Eine Veranstaltung der Eckermann-Buchhandlung Weimar in Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde im Rahmen der Ökumenischen Friedensdekade 2017.
Der Gerhard-Altenbourg-Preis gehört zu den wichtigen Kunstpreisen des deutschen Sprachraums. Im Jahr 2017 wird er zum zehnten Mal vergeben: Geehrt wird die Schweizerin Pia Fries, und damit erstmals eine Künstlerin. Das Lindenau-Museum nimmt die zehnte Preisvergabe zum Anlass, auf die bisherigen Preisträger und ihre Ausstellungen in Altenburg zurückzublicken. Von den erkenntnistheoretischen Collagen Carlfriedrich Claus’, dem Existenzialismus Roman Opalkas bis zu der Geschichte und Mythos beschwörenden Bildsprache Cy Twomblys: Stets wurden Künstler geehrt, die sich wie Gerhard Altenbourg sichtbar mit Philosophie, Literatur, Kunst und Natur auseinandersetzten und einer reflektierten Verbindung von Geschichte und Gegenwart nachgingen.
Ob in der Malerei Walter Libudas und Lothar Böhmes, in den Installationen Olaf Holzapfels und Micha Ullmans oder den so poetischen wie philosophischen Bildwelten von Markus Raetz und Michael Morgner: Seit nunmehr zwei Jahrzehnten macht der Gerhard-Altenbourg-Preis auf Kunst aufmerksam, die sich in ihrer bedingungslosen Unabhängigkeit behauptet. In der Ausstellung begegnen sich je zwei Preisträger in einem Dialog. Eine Fotodokumentation erinnert an die vergangenen Präsentationen im Lindenau-Museum.
Ausstellungsdauer
24.11.2017 bis 18.02.2018
Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag 12 bis 18 Uhr
Samstag, Sonntag und an Feiertagen 10 bis 18 Uhr
Sonderöffnungszeiten:
Heiligabend (24.12.17) geschlossen
Silvester (31.12.17) geschlossen
Neujahr (1.1.18) von 14 bis 18 Uhr geöffnet
»Von denen, die auszogen, das Fürchten zu lernen« – 17. Thüringer Märchensymposium
Moderation: Dr. Sylvia Bräsel
10.00 Uhr Dr. Axel Schmidt (Erfurt)
Eröffnung und Begrüßung
10.30 Uhr Prof. Alena Fürnberg (Halle, Weimar)
Durch Hölle, Hass und Liebe – der Dichter Louis Fürnberg (1909 Iglau (Jihlava) – 1957 Weimar)
11.15 Uhr Dr. Jürgen Warmbrunn (Marburg) und Kathrin Drechsel (Erfurt)
Bücherlust und Bücherlast: Bibliothek und Sammlung. Einladung zum Gedankenaustausch
12.00 Uhr Prof. Dr. Holt Meyer (Erfurt)
Masarykiana in der Sammlung Teufel: die Nachkriegszeit
13.15 Uhr Dr. Jens-Fietje Dwars (Jena)
Der Glücksucher. Johannes R. Becher in der Sammlung Teufel
13.45 Uhr Pavel Kocman (Prag, Brünn)
Reflexionen jüdischer Persönlichkeiten und jüdischer Geschichte in der Toponomastik und lebendigen Tradition der Stadt Nikolsburg (Mikulov)
14.15 Uhr Klára Stehlíková (Brünn)
Die neue Webseite der Gesellschaft für Geschichte der Juden in der Čechischen Republik
15.00 Uhr Gabor Kuhles (Erfurt)
Von Sammlungen im Zeichen des Wandels: Die Universitätsbibliothek Erfurt auf ihrem Weg in die Zukunft
15.30 Uhr Dr. Helmut Teufel (Großostheim, Brünn)
Leid und Freud eines (Bücher-)Sammlers
»Missbrauch germanischer Mythologie im Rechtsextremismus«. Vortrag von Prof. Dr. Dr. Georg Schuppener
Der Rechtsextremismus bezieht sich gern auf die germanische Mythologie und deutet sie im Sinne des Nationalsozialismus. Wegen dieses Missbrauchs wird das viel ältere Material heute in weiten Teilen der Gesellschaft stark tabuisiert. Dadurch bleibt es allerdings in der Deutungshoheit der Rechtsextremisten. Prof. Dr. Dr. Georg Schuppener forscht seit Jahren zu diesem Thema. In seinem Vortrag wird er die Grundzüge der germanischen Götterwelt erklären und deren politische Instrumentalisierung erläutern. Zudem wird er über die Verbindung und Abgrenzung von Neuheidentum und Rechtsextremismus sprechen.
Verleihung des 17. Thüringer Märchen- und Sagenpreises »Ludwig Bechstein« an Nazlı Çevik Azazi, Istanbul.
Grußworte
Film
Laudatio
Märchen
Musik
Moderation
Wir sind ins Leben eingeengt
wie in ein platzendes Kleid, …
»Ferdinand Hardekopf – der letzte Bohemien, eine Wiederentdeckung« – Vortrag und Lesung mit Heidelore Kneffel und Karin Kisker.
WortKlang – Lyrik im Konzert
Wie die »Lange Peter-Weiss-Nacht« im Vorjahr ist auch die Eisler-Nacht ein Kunstsparten übergreifendes Projekt. So werden Filme gezeigt, u.a. Ein Komponistenporträt Hanns Eislers von Peter Hamm. Der Film von Joris Ivens und Hanns Eisler »14 Arten den Regen zu beschreiben« und »Kuhle Wampe«.
Musikalisch begleitet wird der Abend von dem Duo Augst & Daemgen und Sven-Åke Johansson
Augst & Daemgen featuring Jörg Fischer, Drums Programm: MARX Sven-Åke Johansson.
Eisler- Lieder singt Ursula Thurmaier begleitet von Paul Rivinius.
In Zusammenarbeit mit der Jazzmeile spielen und improvisieren Hannes Zerbe und Gerhard Kubach Eisler-Lieder.
Sprecher ist der Schauspieler des Jenaer Theaterhauses Leander Gerdes.
Moderation: Christine Hansmann; Dr. Dietmar Ebert.
„Fundgrube“ des Neuen Lesehallenvereins der Bibliothek
Dr. Dietmar Ebert und Dr. Günter Schmidt auf den Lebensspuren von Reinhard Buchwald – Lektor bei „Insel“ und Diederichs, Mitbegründer der Volkshochschulen und Klassikforscher.
»Des Lichtes und der Schönheit halber« Lesung mit Christine Hansmann im Rahmen der Ausstellung des Grafikers und Malers Martin Max; mit Martin Max sowie einer musikalischen Begleitung.
Die Inszenierung von Heiner Müllers „Die Umsiedlerin“ unter der Regie von B.K. Tragelehn wurde zum größten Theaterskandal der DDR. Das Stück ist eine drastisch-realistische Komödie, welche die verschiedenen Schichten der Bauernschaft, korrupte Funktionäre, idealistische Jungkommunisten und linke Anarchisten vorführt. In die Zeit der Probearbeiten fiel der Mauerbau am 13. August 1961. Die SED war jetzt besonders wachsam. Nach der Uraufführung wurden die Beteiligten noch in derselben Nacht verhört. Das Stück wurde verboten, Heiner Müller aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen und B.K. Tragelehn zur Bewährung in den Braunkohletagebau geschickt.
Auch später hat B. K. Tragelehn zahlreiche Stücke Heiner Müllers inszeniert, unter anderem seine Hamlet-Übersetzung in München.
Mit B. K. Tragelehn wird eine deutsche Theaterlegende in der Villa Riosenthal zu Gast sein! Im Gespräch mit dem Dramaturgen Karsten Kriesel wird Tragelehn an diesem Abend Einblick geben in die Zusammenarbeit mit Heiner Müller.
AUSSTELLUNGSINFORMATION: Wortwelten/ Bildwelten
Die Zeit ist aus den Fugen.
Müller / Hamlet / Maschine
Die Welt scheint zu entgleisen. Die politischen Vorbeben machen fassungslos. War die Hoffnung auf gesellschaftlichen Fortschritt eine Illusion? Sollen wir jetzt eingreifen? Oder Zuflucht im Privaten suchen?
Ausgehend von politischen Überlegungen, die uns bestens vertraut sind, schreibt Heiner Müller 1977 „Die Hamletmaschine“: einen der radikalsten Texte der deutschen Literatur. In fünf Monologen auf gerade einmal neun Druckseiten tranchiert Müller die Gegenwart und sich selbst. Vom Verrat der Intellektuellen handelt sein Stück, vom Ende der Utopien, von der Rebellion der Frauen, vom Selbstekel der Privilegierten, von Suizid, Kybernetik, der Auflösung der Identitäten. Die letzte Szene endet mit dem Wunsch, die ganze Welt ungeschehen zu machen – und einem Zitat der Charles-Manson-Family.
In diesem Koordinatennetz bewegt sich die Ausstellung. Die Techniken und das Material der Arbeiten reichen von Malerei und Grafik über Objekte aus Holz oder Keramik bis zu Videoinstallationen. Dazu gibt es ein vielseitiges Rahmenprogramm.
Teilnehmende Künstler: Andreas Berner, Gernot Ehrsam, Michael Ernst, Cosima Göpfert, Kinga Tóth, Andreas Leonhardt, Martin Neubert, Alexander Neugebauer, Ana Maria Vallejo.
Goethe Akademie 4/2017 vom 30.11. – 3.12.2017
»Bewundert viel und viel gescholten«. Goethe im Spiegel der Künste.
Joachim Streich & Mirco Robus: Der Torjäger
„Joachim Streich ist der ultimative Rekordfußballer der DDR“ (11 Freunde) und wird deshalb mit Fug und Recht als „Legende“ bezeichnet – allein, wenn man seine diversen Rekorde als Nationalspieler und Torschütze zählt. Nur das Unnahbare, das Legenden anhaftet, geht dem bodenständigen Streich, der seine Karriere in der Heimatstadt Wismar startete, gänzlich ab. Jetzt gibt er einen so faktenreichen wie persönlichen Einblick in seine atemberaubende Fußballerkarriere und hat nicht nur eingeschworenen Fußballanhängern Interessantes über den Sport und das Leben zu erzählen. Gerne steht er dem Publikum Rede und Antwort.
Provinzgeschnatter / Musikalische Lesung mit Pauline Werner und Olaf Bessert
Olaf Bessert und Pauline Werner haben mit viel Spaß an einem Programm gearbeitet, um das provinzielle Geschnatter mit all seinen sarkastischen, komischen und mitunter auch tiefgründigen Facetten einem größeren Publikum vorzustellen.
„Das Fest“ von John Grisham – szenische Lesung
Der bekannte Thriller Autor John Grisham erweist sich auch im satirischen Genre als exzellenter Beobachter, brillanter Erzähler und geistreicher Humorist. Freuen Sie sich auf einen urkomischen pointenreichen und temperamentvollen Abend über den alljährlichen Weihnachtswahnsinn, präsentiert von den beiden bekannten Meininger Schauspielern Elke Büchner und Matthias Herold.
Thüringer Buchlöwe 2017, Auszeichnungsveranstaltung.
Der Ort wird noch bekanntgegeben.
Eintritt: frei.
Alle Preisträger und Preisträgerinnen werden persönlich eingeladen.
Märchen im Glashaus mit dem KIECK- Theater
»Märchenfee Tasifan« – Ein buntes Märchenspektakel zum Mitspielen.
Weihnachten steht vor der Tür, und Märchenfee Tasifan wartet schon ungeduldig auf ihre Märchenfiguren. Doch ihr Zauberstein zeigt ihr, dass diese in einer verzwickten Lage stecken und nicht kommen können, und alle Zauberkraft der Fee reicht nicht aus. Was nun? Wer hilft nun mit, ihr Lieblingsmärchen zu erzählen und vor allem: zu spielen? Vielleicht die Kinder? Na klar! Schon sind die Kostüme und die Rollen verteilt, und jetzt kann es losgehen!
Wege zum Paradies. Dante und seine modernen Übersetzer (Teil 2) – Lesung und Vortrag von Sprechsteller Martin Stiebert.
»Es war einmal…« Autorin und Puppenspielerin Angela Carl zu Gast in der Kita Sausewind in Neundorf
„Es war einmal…“ heißt in der Kindertagesstätte „Sausewind“ in Neundorf. Auch in unserer Zeit steckt viel Märchenhaftes. Die Puppenspielerin Angela Carl vermittelt kleinen Zuschauern mit Hilfe ihrer Guckkastenbühne Lebensweisheiten in lebendiger Form. Ihr Märchenpuppenspiel lebt von Farbe und Bewegung, es dient der sprachlichen Entwicklung, fördert Entspannung, Konzentration und inneren Bildreichtum.
Die Kuratoren Elke Richter und Alexander Rosenbaum führen durch ihre Ausstellung »Charlotte von Stein. Schriftstellerin, Freundin und Mentorin« im Mittelsaal des Goethe- und Schiller-Archivs.
Anlässlich des 275. Geburtstags von Charlotte von Stein geben Erinnerungsstücke, Werkmanuskripte, Bildnisse und Briefe einen Eindruck von der vielseitigen Persönlichkeit einer Frau, die als Schriftstellerin, Freundin und Mentorin nicht nur Goethes erstes Weimarer Jahrzehnt prägte. Der Rundgang geht auch auf die neuerworbene Handschrift des Dramoletts »Rino« ein, die seit mehr als 100 Jahren als verschollen galt.
Ausstellungsdaten
»Charlotte von Stein. Schriftstellerin, Freundin und Mentorin«
Noch bis 17. Dezember 2017
Mo – Fr 10 – 18 Uhr | Sa – So sowie an Feiertagen 11 – 16 Uhr
Goethe- und Schiller-Archiv | Mittelsaal
Jenaer Straße 1 | 99425 Weimar
Der Eintritt ist frei.
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