»Abschied und Ankunft« – Film und Gespräch mit der Regisseurin Beate Kunath
Moderation: Frank Simon-Ritz
Stefan Heym – Ein großer Humanist. Ein Sozialist. Ein unbequemer Schriftsteller. Knapp 20 Jahre nach dem Tod Stefan Heyms übereignete seine Frau Inge Heym die über Jahrzehnte hinweg zusammengetragene Arbeitsbibliothek des Schriftstellers seiner Geburtsstadt Chemnitz. Im Originalmobiliar seines Arbeitszimmers wird sie seit Herbst 2020 als Stefan-und-Inge-Heym-Arbeitsbibliothek im neu eingerichteten Stefan-Heym-Forum im Kulturzentrum Das Tietz präsentiert und steht dort der Forschung zur Verfügung. Die aus Chemnitz stammende Filmemacherin Beate Kunath hat Inge Heyms Vorbereitungen auf den Umzug der Bibliothek mit der Kamera begleitet. Ergänzt um Archivaufnahmen mit Stefan Heym ist dabei ein einfühlsames Doppelportrait entstanden, das überraschende neue Einblicke in Heyms Leben und literarisches Schaffen bietet.
Karten für die Filmveranstaltungen sind nur im Kino erhältlich!
Wir bitten um Anmeldungen per Mail unter kino@monami-weimar.de
»Alter, du wirst abgehängt. Die besten Kolumnen« – Buchpremiere mit Frank Quilitzsch und mit Zeichnungen von Nel
Moderation: Gerlinde Sommer
Ein Krokodil in der Unstrut beherrscht wochenlang die Thüringer Schlagzeilen. Frank Quilitzsch legt sich amüsiert auf die Lauer. Lieber noch schnappt er selber – nach Skandalösem, Skurrilem und auch ganz Gewöhnlichem, das ihm als Zeitungskolumnist tagtäglich begegnet: Ist der Virologe allmächtig, weil er am Coronavirus forscht? Macht das Homeoffice asozial? Steuern wir vollmundig in eine Katastrophe? Und lernt man mit über 60 noch etwas von der jungen Generation? Wer Kopfrechnen kann, Kuczynskis Kultbuch „Dialog mit meinem Urenkel“ kennt und Auto mit Kassettenlaufwerk gefahren ist, den wirft so leicht nichts mehr aus der Bahn. Dennoch nimmt sich der Autor die Mahnung seiner jüngsten Ziehtochter zu Herzen: „Alter, du wirst abgehängt!“
»Nastjas Tränen« – Lesung mit Natascha Wodin
Begrüßung: Helfried Schmidt
Als Natascha Wodin 1992 nach Berlin kommt, sucht sie jemanden, der ihr beim Putzen hilft. Sie gibt eine Annonce auf, und am Ende fällt die Wahl auf eine Frau aus der Ukraine, dem Herkunftsland ihrer Mutter, die im Zweiten Weltkrieg als Zwangsarbeiterin nach Deutschland verschleppt wurde. Nastja, eine Tiefbauingenieurin, konnte nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im wirtschaftlichen Chaos ihrer Heimat nicht mehr überleben, ihr letztes Gehalt bekam sie in Form eines Säckchens Reis ausgezahlt. Da sie ihren kleinen Enkelsohn und sich selbst nicht länger ernähren kann, steigt sie, auf etwas Einkommen hoffend, in einen Zug von Kiew nach Berlin. Dort gelingt es ihr, mehrere Putzjobs zu finden, nach getaner Arbeit schläft sie auf dem Sofa ihrer Schwester. Zu spät bemerkt sie, dass ihr Touristenvisum abgelaufen ist. Unversehens schlittert sie in das Leben einer Illegalen, wird Teil der riesigen Dunkelziffer an Untergetauchten im Dickicht der neuen, noch wildwüchsigen deutschen Hauptstadt.
Rombo – Lesung mit Esther Kinsky
Moderation: Andrea Meyer-Fraatz
Im Mai und im September 1976 erschüttern zwei schwere Erdbeben eine Landschaft und ihre Bevölkerung im nordöstlichen Italien. An die tausend Menschen sterben unter den Trümmern, Zehntausende sind ohne Obdach, viele werden ihre Heimat, das Friaul, für immer verlassen. Die Materialverschiebungen infolge der Beben sind gewaltig, sie bilden neues Gelände, an denen sich die Wucht des Eingriffs ablesen und in die Begriffe der Naturkunde fassen lässt. Doch für das menschliche Trauma, für die Erfahrung der plötzlich zersprengten Existenz, lässt sich die Sprache nicht so einfach finden. In Esther Kinskys neuem, noch vor Erscheinen preisgekröntem Roman berichten sieben Bewohner eines abgelegenen Bergdorfs, Männer und Frauen, von ihrem Leben, in dem das Erdbeben tiefe Spuren hinterlassen hat, die sie langsam zu benennen lernen. Von der gemeinsamen Erfahrung von Angst und Verlust spleißen sich bald die Fäden individueller Erinnerung ab und werden zu eindringlichen und berührenden Erzählungen tiefer, älterer Versehrung.
Zu hören an jedem 3. Dienstag im Monat, 22:00–23:00 Uhr – und als Podcast
Die Literarische Gesellschaft Thüringen wirkt seit 30 Jahren aktiv am literarischen Leben in Weimar und Thüringen mit. Sie organisiert Festivals und Wettbewerbe, Werkstätten und Lesungen, veröffentlicht Bücher und Magazine. In der neuen Radiosendung – die als Podcast nachzuhören ist – stellt ihr Moderatorenteam das literarische Leben rund um die LGT vor.
Damit beteiligen wir uns an der wöchentlichen Reihe »Literatur am Dienstag« von Radio Lotte:
Podcast
Die einzelnen Podcasts sind in unserer Mediathek zu hören und auf Podcast-Plattformen (wie z. B. Spotify, Deezer oder iTunes) zu abonnieren.
Die jeweils aktuellen Sendungsinhalte werden auf der Website der Literarischen Gesellschaft Thüringen unter »Veranstaltungen« angekündigt.
Projektleitung, Redaktion: Guido Naschert, Stefan Petermann
Moderation: Franziska Bergholtz, Christine Hansmann, Ulrike Müller, Guido Naschert, Stefan Petermann, André Schinkel, Lea Weiß
Tontechnik: Timm Weber, Sandra Reyes
Sounddesign: Maria Antonia Schmidt
Grafik: Maria Fernanda Sánchez Santafé
»Herscht 07769« – Lesung mit László Krasznahorkai
Moderation: Wieland Koch
Literarisch mit großem Sog überrascht László Krasznahorkai mit einem Roman voll beängstigender deutscher Gegenwart, mit melancholischem Humor und abgründigem Sarkasmus. Verortet ist seine Geschichte in Kana. Der Ort wäre eine vergessene Kleinstadt irgendwo in Thüringen, hätte ihre abgelegene Trostlosigkeit nicht Neonazis angelockt. Die Einwohner betrachten sie mit Angst und Argwohn. Allein Florian Herscht meint, er habe Freunde auf beiden Seiten: ein hilfsbereiter Muskelprotz, der sich vor Tattoos fürchtet und glaubt, das Universum stürze demnächst ins Nichts. Um alle vor der vermeintlichen Katastrophe zu warnen, schreibt er Briefe an Frau Merkel, die ohne Antwort bleiben. Doch seine Unschuld macht ihn hellsichtig, und nur die Musik Bachs kann ihn trösten. Plötzlich tauchen am Waldrand Wölfe auf, die Apokalypse rückt tatsächlich näher… 07769 ist eine Postleitzahl ohne zugewiesenen Ort. An 07768 adressierte Sendungen erreichen allerdings Kahla und Kahla ist Homöonym zu Kana. Der Autor wurde in letzter Zeit tatsächlich häufiger in Kahla bei Recherchen angetroffen.
Kinder von Hoy (Buch 2021) | Gundermanns Revier (Film 2019)
Buchvorstellung, Film und Gespräch mit Grit Lemke
Moderation: Wieland Koch
Die Autorin und Dokumentarfilmerin Grit Lemke, 1965 geboren, wuchs in Hoyerswerda auf. In der „sozialistischen Vorzeigestadt“ hatte sich eine einzigartige Kultur- und Kunstszene um den „singenden Baggerführer“ Gerhard Gundermann gebildet. In diesem Milieu war auch Grit Lemke aktiv und empfand ihre dort verlebte Jugend als eine “Zeit der Freiheit“. Im Herbst 1991 jedoch sorgte Hoyerswerda weltweit für Schlagzeilen: Es kam zu rassistischen Übergriffen auf Wohnheime von DDR-Vertragsarbeitern und Asylbewerbern. In ihrem 2021 erschienen dokumentarischen Roman “Kinder von Hoy“ beschreibt Grit Lemke das Entsetzen über diese Vorfälle. Doch sie erzählt nicht nur von den Abgründen – sie zeigt auch andere, unbekannte Seiten der einstigen Bergbaustadt. Für den Roman hat die Autorin viele Zeitzeugen in Hoyerswerda interviewt und verwebt ihre Geschichten zu einem facettenreichen Bild. Schon 2019 hatte sie in ihrem Dokumentarfilm „Gundermanns Revier“, der für den Grimme-Preis nominiert war, ein poetisches und persönliches Porträt des Rockpoeten und Baggerfahrers gezeichnet. Wie in einem Brennspiegel bündeln sich in der Region Lausitz und im Werk Gundermanns globale Fragen: Heimat und Industrie, das Ende der Arbeit, Utopie und individuelle Verantwortung. Zu Wort kommen eine Lehrerin, seine ersten Wegbegleiter aus der Brigade Feuerstein, enge Mitarbeiter, Musikerkollegen und Conny Gundermann. Der Bürgerchor Hoyerswerda singt seine Songs. Poetische Reflexionen der Filmemacherin Lemke und metaphorische Bilder einer umgebrochenen Landschaft und Stadt führen durch den Film. Sie treten in einen Dialog mit Gundermann in weitgehend unbekannten Archivaufnahmen, Texten und Musik.
Karten für die Filmveranstaltungen sind nur im Kino erhältlich!
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Moderation: Nancy Hünger
Endlich ist die Weimarer Lyriknacht zurück – an neuem Ort, mit neuem Partner – und mit vier großartigen preisgekrönten Dichterinnen! Ihre Stimmen sind vielgestaltig, mal wütend, mal frech, mal melancholisch, leise oder laut:
Lisa Jeschke (geb. 1985), Lyriker*in und Performer*in, lebt in München. Für ihren Lyrikband »Die Anthologie der Gedichte betrunkener Frauen«, erhielt sie 2020 den Bayerischen Kunstförderpreis.
Kerstin Preiwuß (geb. 1980) aufgewachsen in Plau am See und Rostock, lebt als freie Autorin mit ihrer Familie in Leipzig.
https://www.piper.de/autoren/kerstin-preiwuss-10001096
Simone Lappert (geb. 1985) studierte Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Sie lebt und arbeitet als freie Autorin in Zürich. Nach zwei preisgekrönten Romanen debütierte sie 2022 als Dichterin.
Judith Zander (geb. 1980) lebt in Jüteborg. Sie studierte Germanistik, Anglistik und Geschichte in Greifswald, danach am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Ihr Debütroman »Dinge, die wir heute sagten« stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises, soeben erschien ihr neuster Lyrikband »im ländchen sommer im winter zur see«.
Musikalisch begleiten sie Isabel Rößler und Ulrike Schwarz. Rößler studierte Jazz-Kontrabass an der Hochschule für Musik in Nürnberg und an der Estnischen Musikakademie in Tallinn. Seit 2018 lebt und arbeitet sie in Berlin. Schwarz (Saxophon/Flöte) ist Improvisationsmusikerin und Musikpädagogin. Sie spielt in Ad-Hoc-Formationen und lehrt an der HfMDK Frankfurt am Main Jazz mit Kindern und »freie« Improvisation.
Moderation: Nancy Hünger & Romina Nikolić
Die Weimarer Lyriknacht ist seit 2022 Teil des »Lesarten«-Literaturfestivals der Stadt Weimar, und sie ist ein gemeinsames Projekt der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V., des Lese-Zeichen e.V., der Stadt Weimar sowie der Jazzmeile Thüringen und wird von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen sowie der Sparkassenstiftung Weimar – Weimarer Land finanziell unterstützt.
Zu hören an jedem 3. Dienstag im Monat, 22:00–23:00 Uhr – und als Podcast
Die Literarische Gesellschaft Thüringen wirkt seit 30 Jahren aktiv am literarischen Leben in Weimar und Thüringen mit. Sie organisiert Festivals und Wettbewerbe, Werkstätten und Lesungen, veröffentlicht Bücher und Magazine. In der neuen Radiosendung – die als Podcast nachzuhören ist – stellt ihr Moderatorenteam das literarische Leben rund um die LGT vor.
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Projektleitung, Redaktion: Guido Naschert, Stefan Petermann
Moderation: Franziska Bergholtz, Christine Hansmann, Ulrike Müller, Guido Naschert, Stefan Petermann, André Schinkel, Lea Weiß
Tontechnik: Timm Weber, Sandra Reyes
Sounddesign: Maria Antonia Schmidt
Grafik: Maria Fernanda Sánchez Santafé
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Grafik: Maria Fernanda Sánchez Santafé
Felix Leibrock & Gäste – Ein literarisches Quartett
Das Literaturgespräch, bei dem immer unterhaltsam und meist auch streitbar über vier Bücher des Festivals diskutiert wird, hat bei der Herbstlese seinen festen Platz im Programm und läutet das Festival ein. Felix Leibrock, Autor, Seelsorger und Leiter des Evangelischen Bildungswerks in München, hat Ute Lemm, Generalintendantin des Schleswig-Holsteinischen Landestheaters, Matthias Gehler, langjähriger Programmchef beim MDR Thüringen, und Dirk Löhr, Vorsitzender des Vereins Erfurter Herbstlese, zu Gast.
Das Quartett bespricht zum Auftakt der 26. Erfurter Herbstlese die aktuellen Bücher von Sabine Adler, Navid Kermani, Steffen Mensching und Lucy Fricke.
Zu hören an jedem 3. Dienstag im Monat, 22:00–23:00 Uhr – und als Podcast
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Projektleitung, Redaktion: Guido Naschert, Stefan Petermann
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Tontechnik: Timm Weber, Sandra Reyes
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Grafik: Maria Fernanda Sánchez Santafé
Navid Kermani: Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen. Fragen nach Gott
Mit diesem Buch erfüllt Navid Kermani, deutsch-iranischer Schriftsteller und Orientalist, einen der letzten Wünsche seines verstorbenen Vaters: Er soll der 12jährigen Enkelin den Islam erklären und lehren. Im persönlichen Dialog zwischen Vater und Tochter entspinnt sich ein philosophischer Austausch über die großen Fragen, die sich auch schon Kinder stellen: Warum bin ich, und warum ist nicht nichts? Und was war, bevor etwas war? In der Erkenntnis der Unendlichkeit liegt für Kermani der Ursprung aller Religion: „Sie ist eine Beziehung zwischen dem Endlichen, das wir sind, und dem Unendlichen, das auch Gott genannt wird.“
Und so nimmt dieses Buch nicht nur den Islam, sondern alle Weltreligionen in den Blick und fordert zu gegenseitigem Respekt und Annäherung auf. Zumal seine Tochter, deren Mutter iranische und deutsche Wurzeln hat, in ihrer Schule am katholischen Religionsunterricht teilnimmt.
Am Ende des Buches kann Navid Kermani nicht sicher sein, die Tochter davon überzeugt zu haben, wie bereichernd es ist, an Gott zu glauben. Bei ihr bleiben Zweifel, und der Vater weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, in der Fremde Muslim zu sein und die eigene Religion nicht zu hassen, wenn in ihrem Namen unterdrückt, gefoltert und getötet wird.
Der gläubige Muslim und unermüdliche Vermittler zwischen Orient und Okzident, zwischen Islam und Christentum hat ein wunderbar poetisches, erhellendes Buch vorgelegt, das den Blick auf einen zeitgemäßen, modernen Islam eröffnen möchte: „Denn der Koran preist die Vernunft und erklärt jeden Menschen für gleich.“
Die Lektüre ist für Jugendliche wie Erwachsene gleichermaßen bereichernd.
Moderation: Joachim Kalka (Autor und Übersetzer)
In Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Thüringen, dem Katholischen Forum und dem Theologischem Forschungskolleg an der Universität Erfurt
Das erste Mal – Der Herbstlese-Debütantensalon
Moderation: Marion Brasch (Schriftstellerin und Rundfunkmoderatorin)
Der Herbstlese-Debütantensalon stellt in jedem Jahr drei Romandebüts in Lesung und Gespräch vor, und das Publikum ist eingeladen, sich aktiv zu beteiligen und am Ende seinen Favoriten, seine Favoritin zum „Herbstlese-Debüt“ des Jahres zu wählen.
In diesem Herbst sind es drei Frauen, die die Bühne betreten und in ihren Romanen auch wiederum von Frauen erzählen. Frauen, die sehr unterschiedlich sind, die aber eines eint: Alle sind auf der schmerzlichen Suche nach dem eigenen Weg.
Elina Penner erzählt in „Nachtbeeren“ von Nelli, die als kleines Mädchen mit der russlanddeutschen, mennonitischen Familie nach Minden kommt. Sie spricht Plautdietsch und tut sich schwer im neuen deutschen Leben. Nach dem Tod der geliebten Oma sucht sie Halt in ihrer mennonitischen Gemeinde. Mit viel schwarzem Humor stellt uns „Nachtbeeren“ Menschen vor, die aneinander festhalten, weil sie nichts anderes haben.
Claudia Schumachers Erstling führt in die Abgründe einer Vorzeigefamilie, die von der väterlichen Gewalt beherrscht wird. Aber die Tochter Juli kämpft um ihre Befreiung, auch wenn sie manchmal sogar den eigenen Erinnerungen misstraut. Ein intensives Buch über den Versuch, endlich selbst über sein eigenes Leben bestimmen zu können: brutal, wuchtig, schnoddrig im Ton und manchmal auch komisch.
Mirjam Wittig schließlich lässt ihre Heldin Noa nach Südfrankreich aufs Land flüchten, auf einen Schafshof. Sehr überzeugend verbindet sie die inneren Nöte der Protagonistin, ihre Angstattacken und Widersprüche mit der eskalierenden äußeren Krise in Gestalt des Klimawandels.
Lesung mit Anke Engelmann: Eiapopeia im Prenzelberg
Alle Erzählungen der Weimarer Autorin Anke Engelmann haben mittel- oder unmittelbar mit der DDR zu tun, sei es auch nur, dass ihre Herkunft die Protagonisten prägt. Die Titelgeschichte beschreibt die Turbulenzen der Nachwendezeit. In „Schenzels Schatten“ trifft eine Journalistin ihre Jugendliebe – heute ein bekannter Rechtsradikaler. Eine alte Frau erinnert sich in „Prinzessin auf der Erbse“ daran, wie sie als Kind im Krieg verschüttet war, in „Drei Assipunkte“ erfährt die Protagonistin vom Tod ihres Bruders, zu dem sie 20 Jahre lang keinen Kontakt hatte. „Tom Waits wohnt nicht am Bitterfelder Weg“ erzählt vom Alltag am Fließband.
„Eiapopeia im Prenzelberg“ erzählt von Menschen und Verlusten. Ein Mensch stirbt oder ein Traum, eine Liebe geht verloren, die Heimat. Doch die Verlierenden sind keine Verlierer. Sie handeln und zeigen, was Menschen bewegen können und wie stark kulturelle Identität wirkt.
Anke Engelmann (* 1966), aufgewachsen in der DDR, arbeitet und lebt als Autorin, Dozentin und Lektorin in Weimar (www.poesiebuero.de).
„Ein abwechslungsreiches und zugleich anspruchsvolles Stück Literatur. Anke Engelmann erweist sich als eine Virtuosin im Genre der Kurzgeschichte. Mit scheinbar leichter Hand und wenigen Worten evoziert sie Bilder und Stimmungen und porträtiert Personen.“ (Christoph Schmitz-Scholemann)
Anke Engelmann „Eiapopeia im Prenzelberg«, Edition Schwarzdruck, ISBN: 9783966110167
15,00 €. Das Buch kann direkt beim Verlag bestellt oder am Büchertisch erworben werden.
Sabine Adler: Die Ukraine und wir. Deutschlands Versagen und die Lehren für die Zukunft
Der Krieg in der Ukraine beherrscht die innenpolitische Debatte, stellt er doch auch das politische und wirtschaftliche Handeln Deutschlands in den letzten Jahrzehnten auf den Prüfstand. Lange wurde über den zweitgrößten Staat Europas hinweggeschaut und Russland hofiert. Mit fatalen Folgen, meint die Osteuropa-Expertin des Deutschlandfunks Sabine Adler. In ihren Augen hat Deutschland versagt. Ihre Analyse nimmt vor allem Deutschlands Rolle – wirtschaftlich, politisch, medial – in Bezug auf das von Russland überfallene Land in den Blick. Als langjährige und hellsichtige Beobachterin zieht sie eine kritische Bilanz: politische Versäumnisse, Lobbyismus, Doppelmoral und ein verlogener Pazifismus waren über weite Strecken bestimmend, so ihr Urteil.
„Selten treffen langjährige Kenntnis vor Ort und Vertrautheit mit der Geschichte des Schauplatzes so sehr aufeinander wie in Sabine Adlers Ukraine-Buch. Besonders für das deutsche Publikum eine längst fällige Lektüre!“ Karl Schlögel
Sabine Adler ist langjährige Osteuropa-Expertin des Deutschlandfunks. Sie berichtete viele Jahre aus Moskau, war Leiterin des Hauptstadtstudios in Berlin und Korrespondentin im Studio Warschau mit Schwerpunkt Belarus, baltische Länder und Ukraine. Während der Ereignisse auf dem Euromaidan berichtete sie aus Kiew und danach über den Krieg in der Ostukraine. Für ihre Arbeit wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem als „Politikjournalistin des Jahres“.
Moderation: Stefan Locke (FAZ)
In Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Thüringen, dem Katholischen Forum und der Kaufmänner Gesellschaft.
Matthias Matschke: Falschgeld
Der Schauspieler Matthias Matschke, bekannt unter anderem aus den Serien „Professor T.“ und „Pastewka“ und als „Dr. Matthias Matschke“ in der „heute-show“, legt sein Romandebüt vor, in das seine eigene Geschichte einfließt.
Eine Neubausiedlung in einem kleinen hessischen Dorf in den achtziger Jahren. Der Vater ist Pfarrer, die Mutter arbeitet bei der Post – und der Sohn erzählt seine Geschichte zwischen Schule und Zivildienst: von Johanna, seiner ersten Liebe, von seinem Großvater, von seinem Religionslehrer Herr Zitelmann und den Ereignissen im Café Chaos; vom Glück, an einem Commodore 64 die Olympischen Spiele zu gewinnen, und von der Angst vorm Sterben nach einem Sturz vom Apfelbaum.
Mit schwebender Leichtigkeit berichtet Matthias Matschke von einer Zeit im Leben, in der alles möglich scheint, das Glück ebenso wie der Tod. Mit Falschgeld ist Matthias Matschke ein besonderes Stück Literatur geglückt, das ohne große Worte auskommt, um auf umso intensivere Weise existenzielle Fragen zu verhandeln. Ein Roman, der lange nachhallt und der liebevoll davon erzählt, dass im Leben die vermeintlich kleinen Dinge manchmal die alles entscheidenden sind.
Moderation: Ulrike Greim (Rundfunkbeauftragte der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland).
Goethe gilt heute als der bedeutendste deutsche Lyriker und als einer der Großen der Weltliteratur. Er selbst hat lange seine Lyrik nicht so hochgeschätzt wie seine Prosa und seine Dramen. Das änderte sich erst während der italienischen Reise, als er in seinen ‚kurzen Gedichten‘ „Spuren“ seiner Existenz erkannte. Das Wort meint mehr als nur biographische Spuren, die sich in seiner Lyrik natürlich auch finden lassen. Es soll als Motto dienen für einen Durchgang durch Goethes reiches, in jeder Hinsicht vielfältiges lyrisches Werk bei Lektüre teils weithin bekannter, teils weniger beachteter und noch zu entdeckender Gedichte. Dabei sollen neuere Versuche ihrer Deutung, auch ihrer Kritik, ebenso einbezogen werden wie bedeutende musikalische Interpretationen. Das macht wesentlich den Reiz der Lyrik Goethes aus: dass sie bis heute immer wieder zu neuen Lektüren einlädt.
Nur mit Voranmeldung. Anmeldungen richten Sie bitte an die
Thomas-Morus-Akademie Bensberg,
Overather Straße 51, 51429 Bergisch Gladbach,
Telefon 0 22 04 – 40 84 72, Telefax 0 22 04 –
40 84 66, akademie@tma-bensberg.de,
www.tma-bensberg.d
Die vollständigen Teilnahmebedingungen, die damit verbundenen Leistungen sowie das Tagungsprogramm finden Sie unter diesem Link
Landolf Scherzer: Leben im Schatten der Stürme
Erkundungen auf der Krim
Landolf Scherzer ist ein „Spezialist für Recherchen vor Ort“, denn ihn zeichnet eines aus: Neugier auf Menschen, ihre Geschichten, Gefühle und Gedanken, Neugier auf die gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen sie leben. Der sozialkritische Blick gehört unbedingt dazu. All das sind Konstanten in Scherzers Leben, und sie haben ihn immer wieder zu seinen Reportagen motiviert und getrieben. Das führte ihn oft weit hinaus in die Welt, nach Afrika etwa, mehrfach in die Sowjetunion und in den letzten Jahren gingen die Reisen nach China, Griechenland und Kuba.
2019 fuhr er auf die Krim. Er ahnte nicht, dass es der Vorabend eines Krieges zwischen Russland und der Ukraine war. Aber aus seinen Beobachtungen und Begegnungen wird die historische Dimension der Konflikte deutlich, und es entsteht das wahrhaftige und lebendige Porträt einer Krisenregion.
„Die meisten hier haben Leidensgeschichten. Russen, Polen, Deutsche, Ukrainer … Nicht nur bei den Tataren blieb die Angst wie ein Geschwür im Kopf. Auf der Krim ist sie jetzt als Angst vor dem Krieg wieder lebendig.“
In Kooperation mit der Kaufmänner Gesellschaft.
Frank Goldammer: Bruch. Ein dunkler Ort
Frank Goldammer, gelernter Maler und Lackierer mit Meisterdiplom, lebt als freier Autor in seiner Geburtsstadt Dresden. Seine historischen Kriminalromane um den Dresdner Kommissar Max Heller waren Dauergäste auf den Bestsellerlisten. Das neue Buch spielt nun in der Gegenwart und ist nicht minder spannend.
Ein Stadtteil am Rande Dresdens ist in Aufruhr, denn die zwölfjährige Celina ist spurlos verschwunden. Felix Bruch wird mit der neuen Ermittlerin Nicole Schauer auf diesen Fall angesetzt. Schauer merkt schnell, dass Bruch ein wortkarger, auch unzuverlässiger Einzelgänger ist, der offenbar keinen Wert darauf legt, von anderen gemocht zu werden. Liegt sein merkwürdiges Verhalten daran, dass er den Unfalltod eines Kollegen noch nicht verkraftet hat, oder spielen auch die Tabletten, die er nimmt, eine Rolle? Er scheint zwischen den Extremen zu leben.
Die Ermittlungen der beiden laufen schleppend an, es fehlt ihnen eine wirklich heiße Spur – sieht man davon ab, dass bereits vor zwei Jahren ein Mädchen aus derselben Nachbarschaft verschwand, nach zwei Wochen unversehrt zurückkam und bis heute darüber schweigt, was passierte.
Zudem bringen Bruchs eigenwillige Ermittlungsmethoden Nicole Schauer an ihre Grenzen …
Heinz Strunk: Ein Sommer in Niendorf
Der Autor, Musiker und Schauspieler Heinz Strunk hat mittlerweile das Dutzend voll gemacht bei seinen Büchern. In seinem neuen Roman steht erstmals ein sehr bürgerlicher Held im Zentrum: Der gut situierte Jurist und Schöngeist Roth hat einen langen Sommer vor sich, in dem er Aufstieg und Fall seiner Familie und ihres Unternehmens aufschreiben möchte. Aber das Buchprojekt scheitert wie manch anderes, was sich Roth erhofft hat für diesen Sommer. Er gerät in die Fänge seines schwer alkoholkranken Zimmerwirts und Strandkorbverleihers, der dämonische Züge aufweist und ihn mehr und mehr in den Abgrund zieht. Aus anfänglichem Befremden und Belästigtsein wird mit der Zeit Zufallsgemeinschaft und irgendwann Notwendigkeit.
Die Parallelen zu Thomas Manns „Tod in Venedig“ sind kein Zufall, nur schreibt Heinz Strunk eine norddeutsche Version der Geschichte, in der die Verlockungen weniger feiner Art sind als seinerzeit beim Kollegen aus Lübeck.
„Der Mann, das peinliche Wesen! Auch in Heinz Strunks neuem Roman geht es um einen mittelalten Mann, der mit sich, dem Leben und der Liebe hadert. Angesiedelt in Niendorf an der Ostsee, schreibt Strunk eine Art Gossen-Version von Thomas Manns „Tod in Venedig“: sehr dynamisch und mit bewährter Komik erzählt.“ (SWR 2)
Uwe Tellkamp: Der Schlaf in den Uhren
Uwe Tellkamps neuer Roman, gedacht als Fortsetzung seines Erfolgsbuches „Der Turm“, kreist um die zwei Zeitachsen 1989 und 2015. Fabian Hoffmann steht als Chronist in Diensten der „Tausendundeinenachtabteilung“ von Treva, einem wiedervereinigten Land, und soll die Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum der Einheit verfassen. Aber eigentlich ist er, der frühere Dissident, auf der Suche nach dem, der in der Vergangenheit seine Eltern an die Stasi verraten hat. Uwe Tellkamps lange erwarteter neuer Roman wurde vielerorts hart als rechtem Denken nahe stehend kritisiert, aber gleichzeitig auch für seine passagenweise glänzende Prosa gelobt.
Zeit, sich ein eigenes Bild zu machen und über einen Roman zu sprechen, der zentrale Themen unserer Zeit aufgreift.
In Kooperation mit der Kaufmänner Gesellschaft.
Sven Plöger: Die Alpen und wie sie unser Wetter beeinflussen
Der Meteorologe, Wettermoderator und Klimaexperte Sven Plöger steht seit vielen Jahren vor der Kamera und war schon für unzählige Expeditionen in den Alpen unterwegs. In seinem neuen Buch erklärt er gewohnt fundiert, aber eben auch verständlich, anschaulich und unterhaltsam, warum die Alpen eine der spannendsten Klimazonen in Europa sind. Was bedeutet das für unsere Lebenswelt? Und was wäre, wenn dieses Bollwerk aus Stein nicht dort stünde?
Sven Plöger erklärt, wie die Alpen als Taktgeber für unterschiedlichste Wetterphänomene auch im Flachland wirken. Wie Hitzerekorde, Trockenperioden, Saharastaub und Starkregen, Föhnstürme und Orkanböen entstehen. Mit welchen Strategien Alpentiere überleben; wie das evolutive Gedächtnis von Alpenpflanzen funktioniert. Und welche Ideen es vor Ort gibt, mit denen wir dem Klimawandel entgegentreten können.
Sein Fachwissen veranschaulicht Sven Plöger anhand vieler praktischer Beispiele, persönlicher Erlebnisse und Geschichten.
In Kooperation mit der BürgerStiftung Erfurt.
David Safier & Oliver Kurth: Miss Merkel
Wie vertreibt sich Angela Merkel die Zeit in der Rente? Sie löst Kriminalfälle in der Uckermark! David Safier schickt die pensionierte Angela Merkel nun schon in ihren zweiten Fall, in dem sie sich als Hobbydetektivin im beschaulichen Klein-Freudenstadt bewährt. Nach dem vergifteten Freiherr Philipp von Baugenwitz ist es nun die Leiche des Klein-Freudenstädter Friedhofgärtners, die sie herausfordert.
David Safier stellt bei der „Herbstlese“ beide Bände vor und wird vom Illustrator der herrlich komischen Krimikomödien, Oliver Kurth, begleitet. Gemeinsam mit dem Publikum wird Safier zwischen den Leseabschnitten eine Geschichte improvisieren, die Oliver Kurth live an der Staffelei zeichnet. Die kreativsten Zuschauer dürfen die entstandenen Zeichnungen als Belohnung mit nach Hause nehmen!
David Safier hat mit der Idee der ermittelnden Kanzlerin a.D. den Nerv der Leserinnen und Leser getroffen: Im Mai wurde ihm der Krimi Publikumspreis des deutschen Buchhandels für seinen ersten „Miss Merkel“-Krimi verliehen. Er hat sich damit gegen frühere Preisträger wie Wolf Harlander und Sebastian Fitzek ebenso durchgesetzt wie gegen Simone Buchhholz oder Gisa Pauly.
„Welt im Wandel. Literatur im Wandel – Lesen – Kritik – Maßstäbe“
Zum Fachtag Literatur 2022 gibt es noch einige freie Plätze. Interessenten wenden sich bitte schriftlich per E‑Mail (thueringer-literaturrat@gmx.de) an den Thüringer Literaturrat. Wir bitten um Verständnis, dass wir die Anmeldung in der Reihenfolge der Anmeldung vornehmen und diese nur mit unserer Bestätigung gültig wird.
Tagungsmoderation
• Dr. Bernhard Fischer / 1. Vorsitzender des Thüringer Literaturrates
• Wolfgang Haak / 2. Vorsitzender des Thüringer Literaturrates
09:00 Uhr – 09:30 Uhr
Ankommen / Anmeldung (Bitte ggf. die erforderlichen Impf- bzw. Genesungsnachweise mitbringen.)
09:30 Uhr – 10:00 Uhr
• Begrüßung: Dr. Bernhard Fischer, Vorsitzender des Thüringer Literaturrates e.V.
• Grußwort: Tina Beer, Staatssekretärin für Kultur / Thüringer Staatskanzlei
10:00 Uhr – 11:00 Uhr
• Vortrag zum Thema Lesen im Wandel: PD Dr. Axel Kuhn / Institut für Buchwissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) (30 min)
• Diskussion (30 min)
11:00 Uhr – 11:30 Uhr
• Kaffeepause
11:30 Uhr – 12:30 Uhr
• Vortrag über Literaturkritik: Bettina Baltschev, Sächsischer Literaturrat / Literaturredakteurin, Literaturkritikerin
(30 min)
• Diskussion (30 min)
12:30 Uhr – 13:30 Uhr
• Vortrag über Literaturvermittlung im Spannungsfeld zwischen Produktion und Rezeption: Dr. Thorsten Ahrend, Leiter des Literaturhauses Leipzig / Wallstein Verlag Göttingen, Leiter des Literaturprogramms (30 min)
• Diskussion (30 min)
13:30 Uhr – 14:30 Uhr
• Mittagspause
14:30 Uhr – 15:30 Uhr
• Podiumsdiskussion: „Was darf gesagt werden und was darf nicht gesagt werden?“
• Moderation: Bettina Baltschev, Sächsischer Literaturrat / Literaturredakteurin, Literaturkritikerin
Teilnehmerinnen und Teilnehmer:
• Dr. Thorsten Ahrend, Leiter des Literaturhauses Leipzig / Wallstein Verlag Göttingen, Leiter des Literaturprogramms
• Dr. Jens-Fietje Dwars, Chefredakteur der Zs. „Palmbaum“, Buchgestalter, Literaturkritiker
• Bettina Kasten, ARD Kultur / Leiterin Partner- und Projektmanagement
• Prof. Kerstin Hensel, Dichterin und Schriftstellerin / Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin.
Kathrin Tordasi: Brombeerfuchs 2. Der Zauber von Sturmauge
Alle Erzählungen der Weimarer Autorin Anke Engelmann haben mittel- oder unmittelbar mit der DDR zu tun, sei es auch nur, dass ihre Herkunft die Protagonisten prägt. Die Titelgeschichte beschreibt die Turbulenzen der Nachwendezeit. In „Schenzels Schatten“ trifft eine Journalistin ihre Jugendliebe – heute ein bekannter Rechtsradikaler. Eine alte Frau erinnert sich in „Prinzessin auf der Erbse“ daran, wie sie als Kind im Krieg verschüttet war, in „Drei Assipunkte“ erfährt die Protagonistin vom Tod ihres Bruders, zu dem sie 20 Jahre lang keinen Kontakt hatte. „Tom Waits wohnt nicht am Bitterfelder Weg“ erzählt vom Alltag am Fließband.
„Eiapopeia im Prenzelberg“ erzählt von Menschen und Verlusten. Ein Mensch stirbt oder ein Traum, eine Liebe geht verloren, die Heimat. Doch die Verlierenden sind keine Verlierer. Sie handeln und zeigen, was Menschen bewegen können und wie stark kulturelle Identität wirkt.
Anke Engelmann (* 1966), aufgewachsen in der DDR, arbeitet und lebt als Autorin, Dozentin und Lektorin in Weimar (www.poesiebuero.de).
„Ein abwechslungsreiches und zugleich anspruchsvolles Stück Literatur. Anke Engelmann erweist sich als eine Virtuosin im Genre der Kurzgeschichte. Mit scheinbar leichter Hand und wenigen Worten evoziert sie Bilder und Stimmungen und porträtiert Personen.“ (Christoph Schmitz-Scholemann)
Anke Engelmann „Eiapopeia im Prenzelberg«, Edition Schwarzdruck, ISBN: 9783966110167
15,00 €. Das Buch kann direkt beim Verlag bestellt oder am Büchertisch erworben werden.
Juliane Stückrad: Die Unmutigen, die Mutigen. Feldforschung in der Mitte Deutschlands
Auf einer Reise durch Peru wird der jungen Ethnologin Juliane Stückrad plötzlich klar, dass sie nicht die Rituale indigener Gesellschaften erforschen will. Ihr wahres Interesse gilt ihrer ostdeutschen Heimat, dem Leben am Rand und nicht zuletzt der eigenen Herkunft. Als teilnehmende Beobachterin erforscht sie von nun an die Lebens- und Arbeitswelt und den Wandel in vielen strapazierten Regionen. Sie geht auf Demonstrationen, sitzt mit den Dorfbewohnern am Tresen, besucht Familienfeiern und Gemeindefeste. Sie studiert Grabsteine, Autoaufkleber und Plakate.
Ihr Buch präsentiert ungehörte und überhörte Geschichten, die gleichermaßen vom Mut wie vom Unmut künden. Geschichten, die Zugang zur Vielfalt ostdeutscher Lebenswelten bieten und Heimat als Veränderung, Erinnerung und Selbstbehauptung beschreiben.
Juliane Stückrad studierte in Leipzig Ethnologie und Kunstgeschichte. 2010 promovierte sie mit einer Arbeit über die Kultur des Unmuts an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Volkskundlichen Beratungs- und Dokumentationsstelle für Thüringen. Im März 2021 erhielt sie den Ehrenbrief des Landes Thüringen für ihre Forschung zu Ostdeutschland und ihr Engagement zum Erhalt des Landestheaters Eisenach. Mit ihrer Familie lebt sie in Eisenach.
„Eine überzeugende Darstellung ost- und umbruchsspezifischer Schimpfkultur.“ (Wolfgang Engler)
Moderation: Christoph Matschie (Minister a.D.)
In Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Thüringen.
Mark Benecke: Viral. Blutrausch
Von Mark Benecke, dem „bekanntesten Kriminalbiologen der Welt“, liegen schon etliche Bücher vor: über spektakuläre Kriminalfälle, die Bedeutung von Insektenspuren bei der Ermittlung in Tötungsdelikten, das Altern oder Vampirismus. Aber noch kein Kriminalroman. Diese Lücke schließt der Bestsellerautor nun mit „Viral“.
Eine Mordserie erschüttert eine deutsche Großstadt. Leichen von jungen Frauen tauchen an unterschiedlichen Fundorten auf. Der Gerichtsmediziner macht eine grausige Feststellung: Den Frauen wurden mit chirurgischer Genauigkeit große Mengen Blut abgenommen. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Wer steckt hinter den Schneewittchen-Morden?
Hauptkommissarin Christine Peterson, die die Privatermittler Janina Funke und Bastian Becker hinzu zieht, steht schnell extrem unter Druck. Denn die Stimmung in der Gesellschaft ist angespannt. Die Menschen gehen auf die Straße und brüllen ihre Verdächtigungen heraus. Und vor allem im Netz explodieren geradezu Verschwörungserzählungen und wilde Spekulationen, die selbst zu einer Bedrohung werden. Benecke führt uns in den düsteren Teil unserer Gesellschaft, wo Wahn und Wirklichkeit eine unheilvolle Verbindung eingehen.
Mark Benecke erzählt, und Katrin Heinke liest aus dem Buch.
Highslammer XXI
Moderation: AIDA (Andreas In der Au)
Es ist wieder so weit, der 21. Highslammer geht im Oktober im Atrium der Stadtwerke in Erfurt über die Bühne.
Seit über 11 Jahren hat sich diese Veranstaltung etabliert und gilt als Thüringens renommiertester Poetry Slam.
Die besten Slam-Poetinnen und ‑Poeten aus dem gesamten deutschsprachigen Raum werden auf der Bühne ihre Texte performen.
Welche Texte werden es dieses Mal in das große Finale schaffen? Das Publikum entscheidet selbst, wie der Abend verläuft.
Dieses Highlight ist eine Kooperation von Highslammer e.V. und Erfurter Herbstlese e.V.
Steffen Mensching: Hausers Ausflug
„The higher you climb, the harder you fall“. Das gilt auch für David Hauser, der seiner eigenen Geschäftsidee, die ihn reich machte, zum Opfer fällt. Hauser findet sich in einem wüstenähnlichen Niemandsland wieder, in fremder Kleidung und mit einem syrischen Pass mit seinem Bild, aber auf den Namen Walid Said ausgestellt. Wo ist er? Wer hat ihn betäubt, in eine Rückführungsbox in einem Flugzeug seiner Privatflotte gesteckt und in dieser unwirtlichen Gegend abwerfen lassen? Während er um sein Überleben kämpft, zermartert sich Hauser den Kopf, wer ihn, den erfolgreichen, aber auch zynischen deutschen Geschäftsmann, vernichten will. Jemand aus seinem geschäftlichen oder dem politischen Umfeld? Oder gar Islamisten, die an ihm Rache üben wollen? Denn Hauser verdient mit der Rückführung von abgelehnten Asylbewerben Unsummen, bietet er damit dem deutschen Staat doch die Lösung eines zentralen Problems der verschärften Asylpolitik: Die Herkunftsländer der Flüchtlinge verweigern mehr und mehr deren offizielle Wiederaufnahme. David Hauser wird zum schamlosen Gewinnler in einer zutiefst krisenhaften nahen Zukunft, in die Steffen Mensching seinen neuen Roman stellt. Und zum Prototyp eines Menschen, der keine Ideale mehr hat.
Steffen Mensching ist seit 2008 Intendant am Theater Rudolstadt. Für seinen Roman „Schermanns Augen“ erhielt er den Erich-Fried-Preis und den Preis der Uwe-Johnson-Gesellschaft. 2022 wurde ihm der Berliner Literaturpreis der Stiftung Preußische Seehandlung verliehen.
In Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Thüringen.
Lucy Fricke: Die Diplomatin
„Eine Diplomatin ohne Geduld ist berufsunfähig,“ sagt Lucy Fricke über ihre Figur der Fred, die es weit gebracht hat im diplomatischen Dienst. Aber irgendwann verliert sie die diplomatische Tugend schlechthin und damit den Glauben an ihren Beruf. Das passiert in der Türkei, ihrer bisher größten Herausforderung. Hier erlebt sie als Konsulin in Istanbul, wie immer öfter auch Menschen mit deutschem Pass, die sich etwa für Kurden einsetzen, unter Terrorverdacht geraten.
Zwischen Justizpalast und Sommerresidenz, Geheimdienst und deutsch-türkischer Zusammenarbeit, zwischen Affäre und Einsamkeit stößt sie nicht nur an die Grenzen von Freundschaft, Rechtsstaatlichkeit und europäischer Idee, sondern auch an die Grenzen dessen, was sie in ihrer Rolle bewirken kann.
Fred, die die Welt mit ihrer Arbeit ein wenig besser machen wollte, empfindet mehr und mehr Ohnmacht – und Wut.
Ein genau recherchierter und glänzend erzählter Roman, der mit seinem trockenen Humor und prägnanten Dialogen besticht. Und eine hochaktuelle Frage stellt: Was kann Diplomatie in Krisenzeiten erreichen?
Lucy Fricke erhielt 2018 für ihren Roman „Töchter“ den Bayerischen Buchpreis. Die Geschichte wurde mit Alexandra Maria Lara und Birgit Minichmayr für das Kino verfilmt.
Moderation: Julia Maronde (Schauspielerin).
Andrej Kurkow: Samson und Nadjeschda
Der Schriftsteller und PEN-Präsident der Ukraine Andrej Kurkow sagte im Mai in einem Interview: „Ich schreibe keine Literatur mehr. Ich schreibe nur noch journalistische Texte und Essays über den Krieg.“
Der in St. Petersburg geborene und seit seiner Kindheit in Kiew lebende Autor verfasst diese aktuellen Texte mittlerweile auf Ukrainisch, möchte für seine Romane aber beim Russischen bleiben. Auch wenn seine Bücher in Russland schon länger verboten sind.
Sein neues Buch, ein historischer Kriminalroman, ist deutlich vor dem russischen Überfall auf die Ukraine geschrieben worden und vor zwei Jahren in Kurkows Heimat erscheinen. Jetzt liegt er auch auf Deutsch vor und führt ins Jahr 1919, als in der Ukraine Bürgerkrieg herrscht: Die Bolschewiken haben Kiew zwar erobert, aber noch nicht vollends unter Kontrolle.
Der junge Samson hat seine ganze Familie verloren und gerät eher zufällig in den Polizeidienst der neuen Staatsmacht. Sein erster Fall ist äußerst mysteriös: Ein abgeschnittenes Ohr und ein Knochen aus reinem Silber geben ihm Rätsel auf. Und er verliebt sich – in die glühende Bolschewikin Nadjeschda. Ein charmanter Kriminalroman mit Kurkows typischem Sinn für das Groteske und Skurrile.
Andrej Kurkow spricht bei der „Herbstlese“ über sein Buch, aber auch über die aktuelle Situation in der Ukraine.
Moderation: Hanno Müller (Thüringer Allgemeine)
In Kooperation mit dem Katholischen Forum.
Zu hören an jedem 3. Dienstag im Monat, 22:00–23:00 Uhr – und als Podcast
Die Literarische Gesellschaft Thüringen wirkt seit 30 Jahren aktiv am literarischen Leben in Weimar und Thüringen mit. Sie organisiert Festivals und Wettbewerbe, Werkstätten und Lesungen, veröffentlicht Bücher und Magazine. In der neuen Radiosendung – die als Podcast nachzuhören ist – stellt ihr Moderatorenteam das literarische Leben rund um die LGT vor.
Damit beteiligen wir uns an der wöchentlichen Reihe »Literatur am Dienstag« von Radio Lotte:
Podcast
Die einzelnen Podcasts sind in unserer Mediathek zu hören und auf Podcast-Plattformen (wie z. B. Spotify, Deezer oder iTunes) zu abonnieren.
Die jeweils aktuellen Sendungsinhalte werden auf der Website der Literarischen Gesellschaft Thüringen unter »Veranstaltungen« angekündigt.
Projektleitung, Redaktion: Guido Naschert, Stefan Petermann
Moderation: Franziska Bergholtz, Christine Hansmann, Ulrike Müller, Guido Naschert, Stefan Petermann, André Schinkel, Lea Weiß
Tontechnik: Timm Weber, Sandra Reyes
Sounddesign: Maria Antonia Schmidt
Grafik: Maria Fernanda Sánchez Santafé
Annabelle Wimmer Bakic: Der Gesang des Eises
Wenn jemand eine Reise tut… dann kann er was erzählen!
Das Kultur: Haus Dacheröden lädt einmal im Monat Menschen ein, die über ihre ganz unterschiedlichen Erfahrungen in der Ferne erzählen.
Die Schamanin Annabelle Wimmer Bakic erzählt in ihrer spirituellen Biografie von einer spannendne Sinnsuche, bei der sie tief in das heilige Wissen der Grönland-Schamanen eindringt.
In einer persönlichen Krise lernt Annabelle den Grönland-Schamanen Ankaara kennen, der sie mit in das Land seiner Vorfahren nehmen will – weil er von ihrer Gabe als Seherin weiß. Sie folgt seinem Ruf, lässt ihren Mann und die zwei Kinder zu Hause zurück und reist mit Ankaara bei minus 50 Grad auf Huskyschlitten durch endlose Eiswüsten, über zugefrorene Fjorde und schneebedeckte Berge. Ziel der Reise sind die alten Ritualplätze, um verloren gegangenes, spirituelles Wissen zu bergen. Denn es gibt eine Prophezeiung bei den Grönland-Schamanen: „Wenn das Eis im Herzen Grönlands zu schmelzen beginnt, wird die Erde ihr ältestes heiliges Wissen frei geben.“ Diese Zeit ist nun gekommen.
Die junge Frau schildert in ihrer spirituellen Autobiografie viele existenzielle Bewährungsproben und entdeckt tief in sich ihre Fähigkeit als Mittlerin zwischen den Welten. Sie wird als Schamanin initiiert, doch die wichtigste Entscheidung steht noch aus: In welcher Welt will sie leben?
In ihrer authentischen Geschichte verbindet die Schamanin die alte, zeitlose Weisheit mit dem Leben einer modernen selbstbewussten Frau.
Paul Bokowski: Schlesenburg
„Der Autor und Vorleser gehört seit vielen Jahren zur Speerspitze der deutschen Lesebühnenszene.“ So steht es auf Paul Bokowskis Website. Mit wunderbar komischen Kurzgeschichten hat er bereits „misanthropische Standardwerke“ (ebenfalls O‑Ton Bokowski) wie »Hauptsache nichts mit Menschen« vorgelegt, nun erscheint sein erster Roman.
Bokowski, selbst Kind polnischer Eltern, erzählt darin vom Leben in der Schlesenburg, einer fast komplett von polnischen Familien bewohnten Siedlung am Stadtrand. Im Sommer 1989 ging dort plötzlich die Angst um, Rumänen oder Russlanddeutsche würden demnächst in großer Zahl in die Schlesenburg einziehen. Die halbe Burg schaute mit Abscheu auf das Asylbewerberheim, wo sie alle wohnten.
Es war das Jahr, in dem das neue Mädchen in die Siedlung zog, das Jahr, in dem Darius verschwand und in dem die Mutter des Ich-Erzählers nur Konsalik las.
Ein gelungenes Debüt von Paul Bokowski, das von Flüchtlingen und ihren Hiergeborenen, von Heimweh und einer neuen Heimat erzählt. Ein warmherziger wie auch bittersüßer Roman über den Traum von Anpassung und Wohlstand – und die Frage, wo man hingehört, wenn man nicht zu sagen weiß, wo man hergekommen ist.
Peter Stamm: Das Archiv der Gefühle
Aus Peter Stamms Büchern kennen wir sie, die sonderbaren Helden, die meist ein wenig am Leben vorbei existieren und uns gerade deshalb faszinieren.
Auch im neuen Roman begegnen wir einem solchen Protagonisten: Ein Archivar, der im Zuge der Digitalisierung in den Vorruhestand entlassen wird, es aber schafft, dass man ihm den Bestand des Zeitungsarchivs überlässt und er es zu Hause weiterführen kann. Der Mann entgleitet der Wirklichkeit und lebt mehr und mehr in seinen Fantasie- und Erinnerungswelten, die dominiert werden von der unstillbaren Sehnsucht nach der Jugendliebe Franziska. Sie, die ihm damals nur einen einzigen Kuss gewährte, ist auch nach Jahrzehnten noch lebendig in ihm.
„‘Das Archiv der Gefühle‘ ist ein behutsam erzählter, melancholisch gefärbter Roman, der große Fragen ohne große Gesten stellt. Habe ich mein Leben verfehlt? Warum habe ich es verfehlt? Gibt es eine Möglichkeit, die Weichen nach so vielen Jahren neu zu stellen?“ (Neue Zürcher Zeitung)
Der Schweizer Peter Stamm arbeitet seit 1990 als freier Autor und hat für sein Werk, das Romane, Erzählungen, Theaterstücke und Hörspiele umfasst, zahlreiche Preise erhalten. Darunter den Friedrich-Hölderlin-Preis und den Schweizer Buchpreis.
Gemischtes Doppel: Root Leeb & Rafik Schami
Moderation: Margarete von Schwarzkopf.
Das Ehepaar Root Leeb und Rafik Schami verbindet die Passion für die Worte und das Schreiben. Er ist darüber hinaus ein begnadeter freier Erzähler vor Publikum und sie nicht nur Schriftstellerin, sondern auch Malerin und Zeichnerin.
Er stammt aus Damaskus und musste mit 25 Jahren nach Deutschland fliehen, um in Freiheit leben und schreiben zu können. Der Verlust der Heimat ist ein anhaltender Phantomschmerz für Rafik Schami, aber umso intensiver atmen seine Bücher das pralle Damaszener Leben. Sie speisen sich aus den Erinnerungen des Autors, akribischen Recherchen und regem Austausch mit Freunden und Verwandten. Natürlich begleiten Schami die Bitterkeit und die Wehmut des Exils, aber dass er seinen Kindheitstraum schon so lange leben kann, macht ihn dennoch glücklich: „Seit 1982 bin ich nur damit beschäftigt, Geschichten zu erzählen.“
Sie ist in Bayern groß geworden, hat in München Germanistik, Philosophie und Sozialpädagogik studiert, die Welt aber auch schon aus der Perspektive einer Straßenbahnfahrerin betrachtet. Root Leebs Suche nach der Verbindung von Literatur und Malerei findet unter anderem in den Covergestaltungen zu Romanen nicht nur ihres Mannes ihren künstlerischen Ausdruck. Auch die Titel einiger ihrer Ausstellungen zeugen davon: „Die Farbe der Worte“, „Buch-Bilder“ oder „BuchBilderFiguren“.
Stefan Schwarz: Bis ins Mark. Wie ich Krebs bekam und mein Leben aufräumte
Das Publikum liebt Stefan Schwarz für seinen Humor, der kein flacher ist, sondern sich durch Ironie und Selbstironie auszeichnet und in dem eine ganze Lebensphilosophie steckt. Sie ermöglicht es ihm auch, mit der Diagnose „Krebs“, der er sich mit Mitte Fünfzig stellen muss, umzugehen, nicht zu verzweifeln. Und ein Buch darüber zu schreiben.
Wie eine „Marie Kondo der Seele“ beginnt er, sein Leben aufzuräumen, und macht dabei überraschende Entdeckungen. Er legt die Hast ab, die wir alle in unserem Alltag kennen, den ständigen Druck, mit irgendetwas fertigwerden zu müssen. Und besinnt sich auf die Langsamkeit, den Moment.
Innerlich frei und doch um Zukunft kämpfend, schreibt er über das mögliche Ende und das damit verbundene Aufwachen: „Das ist doch der ganze Sinn von Krebs. Dass man aufhört, sich und anderen was vorzumachen, dass man innehält, dass man aufwacht und sich die Augen reibt.“
Ein außergewöhnliches Buch: aufrüttelnd, bewegend, befreiend – und auch humorvoll.
Eröffnung der Schillertage 2022
Grußwort zu den Schillertagen 2022
Wissenschaftliche Vorträge
Weiteres Programm
15.30 Uhr
19.30 Uhr
Wir bitten Sie, die Anmeldeformulare bis spätestens 30. September 2022 an den Schillerverein
Weimar-Jena e. V. zu senden.
Die Tagungsgebühr beträgt pro Teilnehmer 20,- €, das Abendessen kostet 25,- € pro Person.
Das Tagungsbüro ist für Sie geöffnet:
- am Freitag, dem 4. November 2022, 11.00 ̶ 13.00 Uhr
Schillers Wohnhaus, Schillerstraße 12, 99423 Weimar
- am Samstag, dem 5. November 2022, 9.00 ̶ 9.30 Uhr
Goethe- und Schiller-Archiv, Jenaer Str. 1, 99425 Weimar
Ihre Anmeldung ist verbindlich. Eine Bestätigung erfolgt nicht. Bei Verhinderung bitten wir um
Stornierung bis zum 28. Oktober 2022, da wir sonst die Kosten berechnen müssen.
Gäste zu den wissenschaftlichen Vorträgen sind herzlich willkommen!
Mitgliederversammlung des Schillervereins Weimar-Jena e.V.
Wir bitten Sie, die Anmeldeformulare bis spätestens 30. September 2022 an den Schillerverein
Weimar-Jena e. V. zu senden.
Die Tagungsgebühr beträgt pro Teilnehmer 20,- €, das Abendessen kostet 25,- € pro Person.
Das Tagungsbüro ist für Sie geöffnet:
- am Freitag, dem 4. November 2022, 11.00 ̶ 13.00 Uhr
Schillers Wohnhaus, Schillerstraße 12, 99423 Weimar
- am Samstag, dem 5. November 2022, 9.00 ̶ 9.30 Uhr
Goethe- und Schiller-Archiv, Jenaer Str. 1, 99425 Weimar
Ihre Anmeldung ist verbindlich. Eine Bestätigung erfolgt nicht. Bei Verhinderung bitten wir um
Stornierung bis zum 28. Oktober 2022, da wir sonst die Kosten berechnen müssen.
Gäste zu den wissenschaftlichen Vorträgen sind herzlich willkommen!
Richard David Precht und Harald Welzer: Die vierte Gewalt
Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist
Was Massenmedien berichten, weicht oft von den Ansichten großer Teile der Bevölkerung ab – gerade, wenn es um brisante Geschehnisse geht. So entsteht häufig der Eindruck, sie seien „vom Staat“ manipuliert. Aber die Selbstangleichung der Medien hat mit einer gelenkten Manipulation nichts zu tun. Die deutschen Massenmedien sind zu Vollzugsorganen ihrer eigenen Meinungsmache geworden: mit immer stärkerem Hang zum Einseitigen, Simplifizierenden, Moralisierenden, Empörenden und Diffamierenden bilden sie Echokammern einer Szene ab, die stets darauf blickt, was der jeweils andere gerade sagt oder schreibt. Diese Angst ist der bestmögliche Dünger für den Zerfall der Gesellschaft. Denn Maßlosigkeit und Einseitigkeit des Urteils zerstören den wohlmeinenden Streit, das demokratische Ringen um gute Lösungen.
In ihrem ersten gemeinsamen Buch analysieren Richard David Precht und Harald Welzer die Mechanismen, die in diese Sackgasse führen: Wie kann eine liberale Demokratie mit pluraler Medienlandschaft sich selbst so gefährden? Wie ist es in Deutschland, dem Land einer lange vorbildlichen Qualitätspresse, dazu gekommen? Wie konnte und kann die Medienlandschaft durch die »vierte Gewalt« selbst unfreier werden? Und was bildet das veröffentlichte Meinungsbild ab, wenn es mit dem öffentlichen so wenig übereinstimmt?
Gemischtes Doppel – Sönke & Wotan Wilke Möhring: Rausch & Freiheit
Über das Leben, die Nacht und das Brüdersein
Die Doppel-Biographie zweier Brüder und erfolgreicher Schauspieler gehört unbedingt in die Paare-Reihe „Gemischtes Doppel“.
Den Blick auf ihrer beider Leben vor der Kamera und abseits des Scheinwerferlichts fasst Wotan Wilke Möhring selbst so zusammen:
„Bei Drehbüchern heißt es immer: Du musst die Geschichte in ein bis zwei Sätzen zusammenfassen können. Ich versuch das mal für dieses Buch: Es ist ein Brüderbuch – die Geschichte zweier ungleicher Brüder, die, jeder auf seine Art, ihre eigenen Grenzen sprengen, und dabei den Wert des anderen erkennen. So in der Art. Oder vielleicht auch ganz anders.“
Die Brüder erzählen von vielen Höhepunkten, Niederlagen, Brüchen und Versöhnungen: Wie sie im Ratinger Hof in Düsseldorf gemeinsam feierten, Autos knackten, wie sie in den USA in einer Kleinstadt am Fuße der Catskill Mountains in einem Sozialprojekt arbeiteten, in New York die Geburtsstunde der House-Musik erlebten und Sönke Möhring dort beim LSD-Trip fast ums Leben kam. Auch die Zeit beim Bund als Fallschirmjäger und die Erlebnisse im Techno-Berlin der 1990er Jahre werden nicht ausgespart. Ihr Buch ist ein aufregender Trip durch die Popkultur und die Geschichte zweier Brüder auf der Suche nach Freiheit.
Eberhofer unterwegs: „Die Oma wird ned g’schubst!“ – Lesung mit Rita Falk, Christian Tramitz & Florian Wagner
Eberhofer-Fans dürfen sich auf einen launigen Abend mit den frechsten Highlights und amüsantesten Geschichten und Possen aus zehn Jahren Provinzkrimi rund um Niederkaltenkirchen freuen.
Mit Christian Tramitz, der Hörbuchstimme vom Franz, dem nie um ein Wort verlegenen Moderator Florian Wagner und selbstverständlich mit der Schöpferin Rita Falk selbst, die bislang unveröffentlichte hintergründige Anekdoten beisteuert.
Eigentlich hat Rita Falk, Autorin der viel gelesenen und ebenso erfolgreich verfilmten Eberhofer-Krimis, alles, was man sich nur wünschen kann: ein Millionenpublikum an Lesern und Kinofans.
Aber die Ideen und Geschichten gehen ihr nie aus. Ihre neueste Leidenschaft: Sie hat den Bühnenzauber entdeckt! Das Trio Falk, Tramitz & Wagner war sich bald einig, dass Dorfpolizist Eberhofer samt seiner ganzen schrullig-schrägen Bagage raus muss in die weite Welt.
Sie nehmen sich selbst dabei nicht ganz so ernst, beziehen das Publikum gern ein und bringen ein frisches Niederkaltenkirchner Lebensgefühl auf die Bühne.
Eberhofer unterwegs: „Die Oma wird ned g’schubst!“ – Lesung mit Rita Falk, Christian Tramitz & Florian Wagner
Eberhofer-Fans dürfen sich auf einen launigen Abend mit den frechsten Highlights und amüsantesten Geschichten und Possen aus zehn Jahren Provinzkrimi rund um Niederkaltenkirchen freuen.
Mit Christian Tramitz, der Hörbuchstimme vom Franz, dem nie um ein Wort verlegenen Moderator Florian Wagner und selbstverständlich mit der Schöpferin Rita Falk selbst, die bislang unveröffentlichte hintergründige Anekdoten beisteuert.
Eigentlich hat Rita Falk, Autorin der viel gelesenen und ebenso erfolgreich verfilmten Eberhofer-Krimis, alles, was man sich nur wünschen kann: ein Millionenpublikum an Lesern und Kinofans.
Aber die Ideen und Geschichten gehen ihr nie aus. Ihre neueste Leidenschaft: Sie hat den Bühnenzauber entdeckt! Das Trio Falk, Tramitz & Wagner war sich bald einig, dass Dorfpolizist Eberhofer samt seiner ganzen schrullig-schrägen Bagage raus muss in die weite Welt.
Sie nehmen sich selbst dabei nicht ganz so ernst, beziehen das Publikum gern ein und bringen ein frisches Niederkaltenkirchner Lebensgefühl auf die Bühne.
Marc Sagnol: Galizien und Lodomerien. Eine Spurensuche
Marc Sagnol durchstreift die ehemaligen „Kronländer“ Galizien und Lodomerien, die heute auf dem Gebiet der westlichen Ukraine liegen. Die persönliche wie historische Spurensuche führt ihn zur verschollenen österreichischen, polnischen und jüdischen Kultur Galiziens und zu den zahlreichen Schriftstellern, die dort gelebt und geschrieben haben. Orte werden sichtbar – Grodek, Lemberg, Brody, Czernowitz –, die im gegenwärtigen Gedächtnis meist nicht mehr präsent sind.
Ein Leitfaden der Suche bleibt die Vernichtung der jüdischen Bevölkerung von Galizien in der Shoah.
„Begleiter bei Sagnols Spurensuche sind die vielen Autoren, die vor ihm über Galizien geschrieben haben und oft von dort stammen. Im Buch kontrastiert er ihre Ortsbeschreibungen mit seinen eigenen Beobachtungen. Gegenwart und Vergangenheit werden so miteinander verschränkt und lesend kann man ermessen, welch ethnische, kulturelle und sprachliche Vielfalt im einstigen Galizien geherrscht haben mag.“ (Deutschlandfunk Kultur)
Marc Sagnol, Schriftsteller und Fotograf, war von 2015–2020 Leiter des französischen Kulturbüros in Erfurt.
In Kooperation mit dem Institut Français Thüringen.
Zu hören an jedem 3. Dienstag im Monat, 22:00–23:00 Uhr – und als Podcast
Die Literarische Gesellschaft Thüringen wirkt seit 30 Jahren aktiv am literarischen Leben in Weimar und Thüringen mit. Sie organisiert Festivals und Wettbewerbe, Werkstätten und Lesungen, veröffentlicht Bücher und Magazine. In der neuen Radiosendung – die als Podcast nachzuhören ist – stellt ihr Moderatorenteam das literarische Leben rund um die LGT vor.
Damit beteiligen wir uns an der wöchentlichen Reihe »Literatur am Dienstag« von Radio Lotte:
Podcast
Die einzelnen Podcasts sind in unserer Mediathek zu hören und auf Podcast-Plattformen (wie z. B. Spotify, Deezer oder iTunes) zu abonnieren.
Die jeweils aktuellen Sendungsinhalte werden auf der Website der Literarischen Gesellschaft Thüringen unter »Veranstaltungen« angekündigt.
Projektleitung, Redaktion: Guido Naschert, Stefan Petermann
Moderation: Franziska Bergholtz, Christine Hansmann, Ulrike Müller, Guido Naschert, Stefan Petermann, André Schinkel, Lea Weiß
Tontechnik: Timm Weber, Sandra Reyes
Sounddesign: Maria Antonia Schmidt
Grafik: Maria Fernanda Sánchez Santafé
Ulrich Wickert: Die Schatten von Paris
Der Untersuchungsrichter Jacques Ricou, der Held in Ulrich Wickerts bisher sechs Kriminalromanen, ermittelt wieder – in einem sehr merkwürdigen Fall. Mit fünf gezielten Schüssen wurde ein Mann auf einem Parkplatz nahe des Genfer Sees ermordet. Das Brisante: Er gehörte zur Eliteeinheit des französischen Geheimdienstes!
Ungewollt gerät Jacques Ricou bei diesem Fall in die Ränkespiele einflussreicher Politiker. Doch trotz aller Behinderungen und Einschüchterungsversuche gelingt es ihm zusammen mit der Journalistin Margaux und Kommissar Jean vielversprechenden Spuren in der französischen Hauptstadt nachzugehen. Was Ricou nicht ahnt: Zwei Spezialagenten haben den Auftrag, den unliebsamen Untersuchungsrichter auszuschalten – und sie sind ihrem Ziel schon verdammt nah…
Ulrich Wickert: Die Schatten von Paris
Der Untersuchungsrichter Jacques Ricou, der Held in Ulrich Wickerts bisher sechs Kriminalromanen, ermittelt wieder – in einem sehr merkwürdigen Fall. Mit fünf gezielten Schüssen wurde ein Mann auf einem Parkplatz nahe des Genfer Sees ermordet. Das Brisante: Er gehörte zur Eliteeinheit des französischen Geheimdienstes!
Ungewollt gerät Jacques Ricou bei diesem Fall in die Ränkespiele einflussreicher Politiker. Doch trotz aller Behinderungen und Einschüchterungsversuche gelingt es ihm zusammen mit der Journalistin Margaux und Kommissar Jean vielversprechenden Spuren in der französischen Hauptstadt nachzugehen. Was Ricou nicht ahnt: Zwei Spezialagenten haben den Auftrag, den unliebsamen Untersuchungsrichter auszuschalten – und sie sind ihrem Ziel schon verdammt nah…
Ulrike Folkerts: Ich muss raus
Die Schauspielerin Ulrike Folkerts hat mit ihrer Rolle der Tatort-Kommissarin Lena Odenthal das Frauenbild im deutschen TV-Krimi revolutioniert. Doch ihre eigene Rolle im Leben zu finden, war kein einfacher Weg.
In ihrer Autobiographie erzählt Ulrike Folkerts offen und humorvoll von ihrem Kampf gegen innere und gegen äußere Widerstände: Von der verhassten Tanzstunde im Rock über den Versuch, so wie alle für den tollen Typen zu schwärmen, vom Sexismus in der Schauspielbranche über das private und das öffentliche Outing als lesbische Frau, vom Festgelegt-Werden auf die Tatort-Figur bis zur Frage, wer denn die Drehbücher für Frauenfiguren schreibt.
Erfahrungen, die in manchem durchaus widerspiegeln, was viele Frauen erleben. Um aus vorgesehenen Rollen auszubrechen, braucht es Kraft. Ulrike Folkerts will auch anderen den Mut vermitteln, den eigenen Weg zu finden und zu gehen.
Sie steht auch auf der Theaterbühne und spielte u.a.bei den Salzburger Festspielen im „Jedermann“ den Tod.
Ulrike Folkerts: Ich muss raus
Die Schauspielerin Ulrike Folkerts hat mit ihrer Rolle der Tatort-Kommissarin Lena Odenthal das Frauenbild im deutschen TV-Krimi revolutioniert. Doch ihre eigene Rolle im Leben zu finden, war kein einfacher Weg.
In ihrer Autobiographie erzählt Ulrike Folkerts offen und humorvoll von ihrem Kampf gegen innere und gegen äußere Widerstände: Von der verhassten Tanzstunde im Rock über den Versuch, so wie alle für den tollen Typen zu schwärmen, vom Sexismus in der Schauspielbranche über das private und das öffentliche Outing als lesbische Frau, vom Festgelegt-Werden auf die Tatort-Figur bis zur Frage, wer denn die Drehbücher für Frauenfiguren schreibt.
Erfahrungen, die in manchem durchaus widerspiegeln, was viele Frauen erleben. Um aus vorgesehenen Rollen auszubrechen, braucht es Kraft. Ulrike Folkerts will auch anderen den Mut vermitteln, den eigenen Weg zu finden und zu gehen.
Sie steht auch auf der Theaterbühne und spielte u.a.bei den Salzburger Festspielen im „Jedermann“ den Tod.
Klüpfel & Kobr: Morgen, Klufti, wird’s was geben. Die Weihnachtslesung
So viel Lametta war noch nie…
Weihnachten bei den Kluftingers, das sind Erikas selbstgebackene Plätzchen, Kluftingers alljährlicher Kampf mit dem Christbaum und vor allem viele liebgewonnene Traditionen. Die werden allerdings gründlich durcheinandergewirbelt, als sich spontan Besuch aus Japan ankündigt und Erika obendrein zwei Tage vor Heiligabend von der Leiter fällt.
Kommissar Kluftinger ist also bei den Festvorbereitungen auf sich allein gestellt. Keine leichte Aufgabe, denn sein japanischer Besucher erwartet nicht weniger als das ultimative Allgäuer Weihnachtserlebnis. Und so nimmt die Katastrophe ihren Lauf…
Volker Klüpfel und Michael Kobr erlangten mit ihren Krimis um Kommissar Kluftinger internationale Berühmtheit. Sie verkauften bislang über sechs Millionen Bücher, einige davon verfilmt durch die ARD, und erhielten zahlreiche Auszeichnungen. Übersetzungen ihrer Bücher erschienen unter anderem in Japan, Taiwan, Italien, Polen, Russland und der Türkei. Seit dem Herbst 2018 haben die Bestsellerautoren einen eigenen Podcast namens Spitzenreiter.
»Gemischtes Doppel« – Susanne Fröhlich & Constanze Kleis: Liebe machen
In der Paare-Reihe „Gemischtes Doppel“, die mit ganz unterschiedlichen Paarungen aufwartet, darf die Kombination „Beste Freundinnen“ nicht fehlen. Susanne Fröhlich & Constanze Kleis sind ein solches Paar – und ganz nebenbei auch noch Bestsellerautorinnen im Doppelpack.
Die beiden Journalistinnen kennen sich beim Thema „Liebe“ ganz gut aus – im Guten wie im Schlechten. Susanne Fröhlich ist ziemlich frisch verliebt, Constanze Kleis seit 30 Jahren verbandelt. In ihrem neuen Buch stellen sie sich den Fragen aller Fragen: „Finde ich mit über 50 noch einen Mann?“ „Wann weiß man, dass man ein Paar ist?“, „Wie sagt man ihm, dass der Sex … nun ja …?“.
Die zwei Bestsellerautorinnen kennen sie alle: die lustigen, die verzweifelten, die traurigen, die trostlosen, die intimen, peinlichen und die beglückenden Fragen rund um die Liebe. Und sie hätten da ein paar Notausgänge aus dem Fragen-Labyrinth. Sie sind mit „Mut«, „Humor« „Unerschrockenheit«, „Souveränität« ausgezeichnet. Und mit der Erkenntnis, dass wir es sind, die in der Liebe die Fäden ziehen – im Guten wie im Schlechten. Am Ende dieses Buches mit der berechtigten Hoffnung, dass wir sie dann doch immer wieder finden, halten und genießen können.
Mit Denis Scheck durch die literarische Welt 2022
Der Literaturkritiker Denis Scheck beschließt das Herbstlese-Festival, das ist nun schon langjährige, gute Tradition. Er ist kundig, meinungsstark und sehr klar im Urteil – und unterhaltsam wie nur wenige seiner Zunft. Scharfzüngig und überzeugend wie immer wird Denis Scheck auf neue, entdeckenswerte Bücher hinweisen und seinen ganz persönlichen Kanon 2022 vorstellen.
Seien Sie also auch dieses Jahr wieder gespannt auf das bemerkenswerte Finale des Festivals und Denis Schecks eigenwilligen literarischen Jahresrückblick 2022. Mit seiner Auswahlliste in der Hand können Sie dann auch ganz entspannt die letzten Buchgeschenke für Ihre Liebsten auswählen und unter den Baum legen.
Zu hören an jedem 3. Dienstag im Monat, 22:00–23:00 Uhr – und als Podcast
Die Literarische Gesellschaft Thüringen wirkt seit 30 Jahren aktiv am literarischen Leben in Weimar und Thüringen mit. Sie organisiert Festivals und Wettbewerbe, Werkstätten und Lesungen, veröffentlicht Bücher und Magazine. In der neuen Radiosendung – die als Podcast nachzuhören ist – stellt ihr Moderatorenteam das literarische Leben rund um die LGT vor.
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Projektleitung, Redaktion: Guido Naschert, Stefan Petermann
Moderation: Franziska Bergholtz, Christine Hansmann, Ulrike Müller, Guido Naschert, Stefan Petermann, André Schinkel, Lea Weiß
Tontechnik: Timm Weber, Sandra Reyes
Sounddesign: Maria Antonia Schmidt
Grafik: Maria Fernanda Sánchez Santafé
Zu hören an jedem 3. Dienstag im Monat, 22:00–23:00 Uhr – und als Podcast
Die Literarische Gesellschaft Thüringen wirkt seit 30 Jahren aktiv am literarischen Leben in Weimar und Thüringen mit. Sie organisiert Festivals und Wettbewerbe, Werkstätten und Lesungen, veröffentlicht Bücher und Magazine. In der neuen Radiosendung – die als Podcast nachzuhören ist – stellt ihr Moderatorenteam das literarische Leben rund um die LGT vor.
Damit beteiligen wir uns an der wöchentlichen Reihe »Literatur am Dienstag« von Radio Lotte:
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Dennis Gastmann: Dalee
Der erste Roman des Globetrotters Dennis Gastmann („Mit 80.000 Fragen um die Welt“) ist auch von einer Reise inspiriert: In Siam in Südostasien lebte Gastmann mit Elefanten, badete mit ihnen, sah sie gar malen. Die Idee war geboren für die Geschichte um den Elefanten Dalee und den jungen Elefantenführer Bellini.
Es ist ein großes Wagnis. Ein rostiger Dampfer mit einer ganzen Elefantenherde im Bauch sticht in Kalkutta in See und nimmt Kurs auf die Andamaneninseln. An Bord sind auch der junge Bellini, seine Familie und ihr Arbeitselefant, Dalee. Indien ist gerade unabhängig geworden, und die Familie lässt alles hinter sich, um auf dem fernen Archipel ein neues Leben zu beginnen. Keiner von ihnen ahnt, was sie dort erwartet. Nicht nur undurchdringlicher Dschungel, sondern auch schwer berechenbare ehemalige Häftlinge eines britischen Kolonialgefängnisses und ein reicher Unternehmer, der nicht hält, was er verspricht. Mittendrin soll Bellini das altehrwürdige Handwerk des Mahuts, des Elefantenführers, erlernen. Der Große Graue wird bald zu seinem engsten Gefährten, der Junge reitet sogar auf dem Rücken des Elefanten durchs Meer. Doch Dalee wird mit dem Alter launenhaft und gefährlich. Er scheint das Gedächtnis zu verlieren – eine Katastrophe für die Familie. Man sagt, ein Elefant vergisst nie, aber was, wenn doch? Opulent und bildreich erzählt Dennis Gastmann von einem Neuanfang im Unbekannten, von lebenslanger Freundschaft und vom Abschiednehmen. Ein außergewöhnliches Abenteuer, inspiriert von einer wahren Geschichte.
Dennis Gastmann war Autor der Satiresendung «extra 3», bevor er begann, als Auslandsreporter um den Globus zu reisen. 2011 erschien sein vielgelobter Band «Mit 80.000 Fragen um die Welt», danach wanderte er von Deutschland über die Alpen nach Italien, um seine Sünden zu büßen («Gang nach Canossa», 2012). Zuletzt erschienen «Geschlossene Gesellschaft» (2014), eine Exkursion in die Welt der Reichen, und «Atlas der unentdeckten Länder» (2016), eine Entdeckungsreise zu den letzten unbekannten Orten unserer Erde.
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Jörg Thadeusz: Steinhammer
Der Journalist und Fernsehmann Jörg Thadeusz („Thadeusz und die Beobachter“, „Zimmer frei“) führt in seinem Roman ins Dortmund der Nachkriegszeit. Drei Jugendliche kämpfen um einen besseren Platz im Leben, wollen raus aus der Armut.
Edgar wächst bei seiner Mutter und seinem Onkel – der Vater ist im Krieg gefallen – in den 50er-Jahren in der Steinhammer Straße in Dortmund auf. Er soll später den Friseurladen übernehmen oder bei schlechtem Betragen zur Strafe auf den Pütt. Er, seine Jugendliebe Nelly und sein bester Freund Jürgen – sie alle haben genug von der ärmlichen Enge und Versehrtheit des Viertels und träumen davon, alles hinter sich zu lassen. Als Edgar die Möglichkeit bekommt, Schaufensterdekorateur zu lernen, und Förderer findet, öffnet sich die Tür zur Düsseldorfer Künstlerszene. Doch Edgar ist anders als die Sprösslinge reicher Familien und eckt mit seiner unkontrollierten Art immer wieder an.
Der Roman lehnt sich an an das Leben des Malers Norbert Tadeusz, der es zum Meisterschüler von Joseph Beuys und zum Kunstprofessor brachte. Jörg Thadeusz schreibt in diesem authentischen Roman über einen Aufsteiger, der mit seiner Herkunft bricht und sie doch nie ganz loswird.
Moderation: Eric Marr (freier Moderator & Journalist, www.ericmarr.net)
Gefördert durch den Deutschen Literaturfonds im Rahmen von »Neustart Kultur« – „Tausende literarische (Wieder-)Begegnungen mit Autorinnen und Autoren“.
Tickets sind zu erwerben in der Herbstlese-Geschäftsstelle (Anger 37, 99084, Erfurt
Kultur: Haus Dacheröden, Telefon: 0361 644 123 75, www.herbstlese.de) im Ticket Shop Thüringen: TA, OTZ, TLZ Pressehäuser/Service-Partner (0361 227 5 227, www.ticketshop-thueringen.de), oder in folgenden Hugendubel Filialen: Buchhandlung Hugendubel – Anger 62, 99084, Erfurt oder Hugendubel Filiale im Thüringen Park: Nordhäuserstraße 73t, 99091, Erfurt.
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88. Hauptversammlung der Goethe-Gesellschaft in Weimar
„Goethe international. Seine Rezeption und Wirkung jenseits der deutschen Grenzen”
Weitere Informationen auf der Seite Hauptversammlung.
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„Studierzimmer-Bett“, „ewiger Thee“ und „geistige Tapetenthüren“
Wohnkulturen der Goethezeit
Weitere Informationen auf der Seite Goethe Akademie.
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Tagung: »Grüner Wohnen. Pflanzenkulturen um 1800 und um 1900«
Die Interieurs des klassischen und modernen Weimars gelten bis heute als musterbildend für gutes und schönes Wohnen. Ausgeblendet werden dabei ihre pflanzlichen Einrichtungen und die damit verbundenen Debatten. Diese Lücke ist Ausgangspunkt für die Tagung.
Die Interieurs des klassischen und modernen Weimars gelten bis heute als musterbildend für gutes und schönes Wohnen. Ausgeblendet werden dabei ihre – einst durchaus raumbestimmenden – pflanzlichen Einrichtungen und die damit verbundenen ästhetischen, botanischen, (proto-)öko-logischen oder ökonomischen Debatten.
Die Zimmerpflanze ist eine relativ junge Erfindung um 1800. Die Ratgeberliteratur zur Stubengärtnerei formulierte das Konzept einer lebendigen Wohngemeinschaft von menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren. Das zeigte sich nicht allein in neuen Wohnpraktiken, sondern inspirierte auch Wissensformate und Darstellungsexperimente in Kunst, Literatur und Musik. Mit der Etablierung und sozialen Öffnung von Gewächshäusern als in sich geschlossenen Klimasystemen kam ein phantasmagorischer Innenraum hinzu. Die zunehmend kontroverse Diskussion um 1900 insbesondere zum Stellenwert kolonialer Pflanzen im Wohnbereich führte keinesfalls zur Verabschiedung des Zimmergrüns, vielmehr erhielt es eine programmatische Aufgabe zur Revitalisierung verbrauchter Formen und Denkfiguren. Die Tagung widmet sich den materiellen und diskursiven Grünzonen des Wohnens um 1800 und um 1900.
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Goethe-Akademie
„Der scherzenden, der ernsten Maske Spiel“
Goethe und Schiller als klassische Dramatiker
Weitere Informationen auf der Seite Goethe Akademie.
Verborgenes Bauhaus. Die wiederentdeckten Wandmalereien im Wohnraum des Bauhaus-Meisters Adolf Meyer in Weimar – Symposium vom 26. bis 27. Oktober 2023
Anlässlich der ersten Bauhaus-Ausstellung 1923 wurden in den Bauhaus-Gebäuden zahlreiche Wandmalereien entworfen und von der Wandmalereiwerkstatt ausgeführt. Wahrscheinlich im
Vorfeld dieser Raumgestaltungen entstand in der Privatwohnung des Bauhaus-Meisters Adolf Meyer ein einmaliges künstlerisches Werk. Die farblich und inhaltlich durchdachte Gestaltung des gesamten Raumes umfasste unter anderem Entwürfe von Oskar Schlemmer und Werner Gilles, die wahrscheinlich von Angehörigen der Werkstatt für Wandmalerei am Bauhaus mit ausgeführt wurden. Als ein malerischer Höhepunkt darf eine Version des berühmten Köpfe-Fries von Oskar Schlemmer betrachtet werden.
Schlemmer entwarf den Fries 1923 für das Werkstattgebäude des Bauhauses, Schüler der Wandmalereiwerkstatt am Bauhaus realisierten ihn. Im Werkstattgebäude des Bauhauses wurde der Fries in Variation wiederholt. Die Wandgestaltungen in der Wohnung von Adolf Meyer galten lange als zerstört und blieben unbekannt. Die Wiederentdeckung des Gesamtwerkes ist eine kleine Sensation. Trotz der starken Beschädigungen und früherer baulicher Eingriffe sind sie nun nach 100 Jahren wieder zu erleben.
Das interdisziplinäre Symposium beleuchtet denkmalpflegerische, konservatorisch-restauratorische und technische Fragen im Umgang mit diesem großartigen Fund und kontextualisiert das komplexe Raumkonzept kunsthistorisch.
Das Symposium richtet sich an das Fachpublikum. Zum Podiumsgespräch am 26. Oktober 2023 um 18 Uhr im Oberlichtsaal der Bauhaus-Universität Weimar wird das Projekt der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt.
Donnerstag, 26. Oktober 2023
09.00 Uhr Empfang und Anmeldung der Tagungsteilnehmer
10.00 Uhr Panel I – Entdecken
• Begrüßung und Eröffnung Dr. Annette Ludwig
• Grußwort Udo Carstens
• Einordnung des Raumkunstwerkes unter denkmalmethodischen
Aspekten Holger Reinhardt
• Die Wiederentdeckung des Wohnraums Adolf Meyer in
Weimar als Gesamtkunstwerk des Bauhauses im Kontext der
Bauhaus-Ausstellung 1923 Michael Siebenbrodt
• Untersuchungsergebnisse zur Farbfassung von 1923 im
Wohnraum von Adolf Meyer Ludwig Volkmann
• Hyperspektrale photogrammetrische Verfahren als Begleitung
des Restaurierungsprozesses Gisbert Sacher
• Die Pigmente der Wandgestaltung bei Oskar Schlemmer und
Werner Gilles aus der Wandmalereiwerkstatt
Prof. Dr. Christoph Herm
• Analyse anorganischer Farbpigmente mit Synchrotron-
Strahlung Dr. Christoph Hennig
• Die Glaseinbauten im Haus Am Horn 1923
Prof. Dr. Gerhard Heide
12.45 Uhr Mittagspause
13.30 Uhr 1. Führung durch den Wohnraum Adolf Meyers
14.00 Uhr Panel II – Entwickeln
• Zielstellung und Konzeption als Entwicklungsprozess für den
Umgang mit den Befunden Ludwig Volkmann
• Zwischenzustände und Ergebnis der konservatorischrestauratorischen
Bearbeitung Christian Kirsten
• Ergebnisse der photogrammetrischen Arbeiten
Gisbert Sacher
15.35 Uhr Kaffeepause
16.15 Uhr 2. Führung durch den Wohnraum Adolf Meyers
16.55 Uhr 3. Führung durch den Wohnraum Adolf Meyers
18.00 Uhr Die Wiederentdeckung einer komplexen Raumgestaltung
aus der Bauhaus-Zeit nach 100 Jahren
Freitag, 27. Oktober 2023
09.00 Uhr 4. Führung durch den Wohnraum Adolf Meyers
10.00 Uhr Panel III – Verstehen
• Zur Thematik der Gesamtgestaltung und eines Wandgemäldes
von Werner Gilles im Ergebnis der restauratorischen Untersuchungen
Ludwig Volkmann
• Die Wandgemälde Oskar Schlemmers der Wohnung Adolf Meyer:
Ikonografie und Kontext seines künstlerischen Schaffens
Michael Siebenbrodt
• Adolf Meyer und sein Weimarer Freundeskreis
Dr. Annemarie Jaeggi
• »Bild als Funktion des Raumes« – Schlemmers Entwurf für Jena
Prof. Dr. Wulf Herzogenrath
• Werner Gilles auf der Suche nach Arcadien und seine frühen
Jahre in Weimar Anja Bauer-Kersken
12.00 Uhr Mittagspause
12.45 Uhr Führung durch das Werkstattgebäude,
Bauhaus-Universität Weimar
13.15 Uhr Führung durch Walter Gropius‘ Büro,
Bauhaus-Universität Weimar
13.30 Uhr Panel IV – Vergleichen
• Die Gestaltungen der Wandmalerei- und Bildhauerwerkstatt
des Bauhauses in den Hochschulgebäuden 1923
Michael Siebenbrodt
• Wesentliche gegenständlich-räumliche und farbige Qualitäten
des Bauhaus-Gebäudes Dessau Wolfgang Thöner
• Materialität und Farbigkeit am Beispiel von Bauhaus-Bauten
in Weimar und Dessau aus Sicht des Restaurators Peter Schöne
• »öffentlich« und »privat« – Inhalt und Ornament. Zum Haus
Rabe und Wandbild Keller Prof. Dr. Wulf Herzogenrath
15.30 Uhr Kaffeepause
15.45 Uhr Panel V – Erleben
• Die Wandmalerei-Werkstatt am Weimarer Bauhaus
Dr. Ute Ackermann
• Vermittlung und Erlebnis von Kunstwerken durch digitale
3D-Präsentation, Beispiele
Dr. Franziska Klemstein, Dr. Dirk Wintergrün
• Resümee und Ausblick auf weitere mögliche Forschungsziele
an Bauhausprojekten in Weimar Holger Reinhardt
Das Symposium »Verborgenes Bauhaus« ist eine Veranstaltung des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie, der Direktion Museen der Klassik Stiftung Weimar und des Internationalen Heritage-Zentrums der Bauhaus-Universität Weimar. Es ist Teil des Themenjahrs »Wohnen« der Klassik Stiftung Weimar.
Veranstaltungsorte
1 Tagungsort
Goethe-Nationalmuseum, Festsaal, Frauenplan 1
2 Wohnraum Adolf Meyer
Rudolf-Breitscheid-Straße 4
3 Oberlichtsaal (Abendveranstaltung) und
Büro von Walter Gropius
Bauhaus-Universität Weimar, Geschwister-Scholl-Straße 8
4 Werkstattgebäude
Bauhaus-Universität Weimar, Geschwister-Scholl-Straße 7
Anmeldung bis zum 22. September 2023
Betreff »Symposium Verborgenes Bauhaus«
Dr. Christian Karst
Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege
und Archäologie Erfurt
Petersberg 12 | 99084 Erfurt
T +49 0361 573414–305
christian.karst @ tlda.thueringen.de
Heinrich Heines „Atta Troll. Ein Sommernachtstraum“
Sie erleben eine fantasie- und kunstvolle Darbietung der Leipziger Musikerin Ulrike Richter. In Personalunion erzählt sie und singt nach zeittypischen Melodien von Frédéric Chopin, Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann zur Hakenharfe. Zur Verstärkung der Vorstellungskraft stellt sie dazu ausdrucksstarke Linolschnittbilder der Weißenfelser Grafikerin Christina Simon auf der Papiertheaterbühne.
Heinrich Heine hat „Atta Troll. Ein Sommernachtstraum“ im Spätherbst 1841 und somit bereits einige Jahre vor seinem „Wintermärchen“ (1844) verfasst. Er erzählt darin die Geschichte eines Tanzbären, der sich aus seiner Gefangenschaft bei den Menschen befreien kann und zu seiner Familie zurückkehrt. Dort beklagt er die Schlechtigkeit der Menschen und sinniert darüber, wie „ein gerechtes Animalreich“ gestiftet werden könnte. Doch bevor es dazu kommen kann, geht Atta Troll in die Falle der Hexe Uraka.
Das Tierepos steckt voller Ironie und Gleichnisse, spielt teils mit beißendem Spott auf Zeitgenossen des Verfassers an und wirkt dennoch zeitlos modern.
Wir freuen uns, über zahlreich besetzte Stühle im Publikum. Teilen Sie die Einladung daher gerne an Interessierte in Ihrem Bekanntenkreis.
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Die LGT fördert seit 30 Jahren aktiv die Literatur und Kultur in Weimar und Thüringen. Sie organisiert Festivals und Wettbewerbe, Werkstätten und Lesungen, veröffentlicht Bücher und Magazine. In unserem Podcast stellen wir euch die Literatur und das literarische Leben rund um die LGT vor.
Einzelne Folgen sind an jedem 3. Dienstag im Monat von 22:00–23:00 Uhr auf dem Weimarer Stadtsender www.radiolotte.de zu hören.
„Peter Schlemihls wundersame Geschichte“. – Papiertheater für Erwachsene nach Adelbert von Chamisso
Peter Schlemihl überlässt in einem unbedachten Moment einem höflichen grauen Herren seinen Schatten für ein nie versiegendes Goldsäckel. Der Reichtum erweist sich als trügerisches Glück. Doch zu spät erkennt Schlemihl, dass er mit dem Teufel Handel getrieben hat und aufgrund seiner Schattenlosigkeit ein Ausgestoßener in jeder Gesellschaft wird. Einen letzten Trost bereitet ihm ein Paar Siebenmeilenstiefel, mit denen er alleine um die Welt reist. In botanischen Forschungen findet er schließlich den Sinn seines einsamen und ruhelosen Lebens.
Die Leipziger Sängerin Ulrike Richter liest die Geschichte von Adelbert von Chamisso (1781–1838) und zeigt im Papiertheater Bilder nach den Illustrationen der ersten Ausgaben, naturkundliche Zeichnungen von Chamissos „Reise um die Welt“ (1818–1815) und zeitgenössische Natur- und Schattenbilder. Es erklingen für die Hakenharfe adaptierte Lieder und Gedichte Chamissos.
Ulrike Richter, geboren in Leipzig, studierte in Dresden Kirchenmusik, bevor sie an der Leipziger Musikhochschule „Felix Mendelssohn Bartholdy“ ein Gesangsstudium absolvierte. Gleichzeitig nahm sie an Kursen und Projekten des „Zentrums für Alte Musik“ Kloster Michaelstein u.a. bei Ludger Remy und Reinhard Goebel teil. Während ihrer Engagements an den Theatern Altenburg und Gera erhielt sie eine Konzertausbildung bei Margret Grund. Seit 1997 ist sie als Konzert- und Oratoriensängerin tätig. Sie war seither an vielen Orten Deutschlands, in Österreich und Belgien zu hören, u.a. mit etlichen Uraufführungen. Mit unkonventionellen Programmen und dem Engagement für unbekannte Kompositionen hat sie sich als Spezialistin frühromantischen Liedgutes etabliert. Sie wirkte bei zahlreichen CD- und Rundfunkeinspielungen mit. Regelmäßige musikalische Führungen in Leipziger Museen mit Gesang und Moderationen zur Kunst- und Kulturgeschichte um 1800 ergänzen ihr vielseitiges Repertoire. Seit 2008 begleitet sie sich selbst auf der Hakenharfe und gestaltet eigene Papiertheaterinszenierungen mit Lesung und Liedern.
Für weitere Informationen siehe: www.musikalischerbrueckenschlag.com
Ein Angebot der Goethe Gesellschaft Altenburg e. V. in Kooperation mit dem Altenburger Schlossverein e. V.
Eintritt
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen der Goethe Gesellschaft Altenburg e. V. ist, wenn nicht anders angegeben, frei.
Spenden sind zur Förderung unseres Kulturprogramms jederzeit sehr willkommen!
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Aufbrüche und Scheitern – gestern und heute
Auftakt ins Themenjahr 2024 der Klassik Stiftung Weimar
Im zwanzigsten Jahrhundert liegen kultureller Aufbruch und Katastrophe, Scheitern und Neubeginn besonders eng und besonders drastisch beieinander. Dabei spielte vor allem in Weimar der fragwürdige Anspruch, die Welt durch Bildung, Kunst und Literatur zu einem besseren Ort zu machen, immer wieder eine zentrale Rolle. Weimar ist eine Zukunftswerkstatt im Zeitalter der Extreme; ein Ort, an dem die Abenteuer, Widersprüche, Brutalitäten, Kleingeistigkeiten, Niederlagen und Aufbrüche deutscher Geschichte und Gegenwart besonders prägnant auf kleinem Raum zusammentreffen. Es sind Versprechen und Experimente, die neben den Brüchen und Aufbrüchen auch Kontinuitäten sichtbar werden lassen. Man kann sie als Ringen um ästhetische und humane Entwicklung, um Demokratie und gesellschaftliche Selbstbestimmung begreifen. Zugleich lässt sich in Weimar auch das Scheitern dieser Ansprüche besonders deutlich beobachten.
Wir fragen nach den Beziehungen von Kultur und Politik in Weimar im Zeitalter der Extreme. Ausgehend von den dynamischen Konstellationen der Weimarer Republik thematisieren wir das historische Umbruchsjahr 1924 sowie die Konflikte und geistigen Spannungen der 1920er Jahre. Bezugspunkte sind dabei auch das ursprünglich in Weimar ansässige Bauhaus sowie die Vereinnahmung Nietzsches im Nationalsozialismus. Ein weiterer Umbruch im Zeitalter der Extreme ereignete sich 1949 als Aufbruch in die DDR. Schon 40 Jahre später folgt die nächste historische Zäsur: der Übergang in ein wiedervereintes Deutschland. Die Tagung fokussiert dabei nicht nur die Aufbrüche des vergangenen Jahrhunderts, sondern setzt diese in einen Bezug zur Gegenwart und wagt schließlich einen Blick in die Zukunft. Dabei spielen Utopien als Erzählungsfiguren des Aufbruchs eine herausgehobene Rolle.
Programm:
Freitag, 22.03.2024
13:00 Eröffnung
13:15–14:00 Ursula Büttner (Hamburg): Aufbruch und Gegenwehr. Veränderungsdynamik und Beharrungskräfte in der Weimarer Republik.
14:00–14:45 Sebastian Elsbach (Jena): Damm- statt Aufbruch. Die Thüringer Landtagswahlen 1924 im Kontext
15:15–16:00 Anke Blümm (Weimar): Fahnenwechsel? Aspekte des komplexen Verhältnisses von Bauhaus und Nationalsozialismus
16:00–16:45 Johannes Steizinger (Toronto): Der Begriff Jugend. Ein Leitmotiv gesellschaftlichen Aufbruchs nach 1900
17:00–17:45 Helmut Heit (Weimar): Nietzsche-Dämmerung. Vom Freigeist zum Faschismus
Aufbrüche und Scheitern – gestern und heute
Auftakt ins Themenjahr 2024 der Klassik Stiftung Weimar
Im zwanzigsten Jahrhundert liegen kultureller Aufbruch und Katastrophe, Scheitern und Neubeginn besonders eng und besonders drastisch beieinander. Dabei spielte vor allem in Weimar der fragwürdige Anspruch, die Welt durch Bildung, Kunst und Literatur zu einem besseren Ort zu machen, immer wieder eine zentrale Rolle. Weimar ist eine Zukunftswerkstatt im Zeitalter der Extreme; ein Ort, an dem die Abenteuer, Widersprüche, Brutalitäten, Kleingeistigkeiten, Niederlagen und Aufbrüche deutscher Geschichte und Gegenwart besonders prägnant auf kleinem Raum zusammentreffen. Es sind Versprechen und Experimente, die neben den Brüchen und Aufbrüchen auch Kontinuitäten sichtbar werden lassen. Man kann sie als Ringen um ästhetische und humane Entwicklung, um Demokratie und gesellschaftliche Selbstbestimmung begreifen. Zugleich lässt sich in Weimar auch das Scheitern dieser Ansprüche besonders deutlich beobachten.
Wir fragen nach den Beziehungen von Kultur und Politik in Weimar im Zeitalter der Extreme. Ausgehend von den dynamischen Konstellationen der Weimarer Republik thematisieren wir das historische Umbruchsjahr 1924 sowie die Konflikte und geistigen Spannungen der 1920er Jahre. Bezugspunkte sind dabei auch das ursprünglich in Weimar ansässige Bauhaus sowie die Vereinnahmung Nietzsches im Nationalsozialismus. Ein weiterer Umbruch im Zeitalter der Extreme ereignete sich 1949 als Aufbruch in die DDR. Schon 40 Jahre später folgt die nächste historische Zäsur: der Übergang in ein wiedervereintes Deutschland. Die Tagung fokussiert dabei nicht nur die Aufbrüche des vergangenen Jahrhunderts, sondern setzt diese in einen Bezug zur Gegenwart und wagt schließlich einen Blick in die Zukunft. Dabei spielen Utopien als Erzählungsfiguren des Aufbruchs eine herausgehobene Rolle.
Programm:
Samstag, 23.03.2024
10:00–10:45 Stefan Wolle (Berlin): Der Traum vom besseren Deutschland. Die frühen Jahre der DDR
10:45–11:30 Judith Enders (Berlin): Aufbrüche und Umbrüche: Generationenperspektive(n).
12:15–13:00 Peter Neumann (Hamburg/Berlin): Utopische Energien. Eine Verlustanzeige
13:00–13:45 Abschlussdiskussion: Wie weiter mit den Aufbrüchen?
Zu hören an jedem 3. Dienstag im Monat, 22:00–23:00 Uhr – und als Podcast
Die LGT fördert seit 30 Jahren aktiv die Literatur und Kultur in Weimar und Thüringen. Sie organisiert Festivals und Wettbewerbe, Werkstätten und Lesungen, veröffentlicht Bücher und Magazine. In unserem Podcast stellen wir euch die Literatur und das literarische Leben rund um die LGT vor.
Einzelne Folgen sind an jedem 3. Dienstag im Monat von 22:00–23:00 Uhr auf dem Weimarer Stadtsender www.radiolotte.de zu hören.
„Bruchstücke einer großen Konfession“. Goethes autobiographische Schriften
mit Prof. Dr. Jochen Golz (Weimar)
in Weimar
Übernachtung im Hotel Dorint Am Goethepark. Programm, Preise und Anmeldung auf der Seite Goethe Akademie. Die Teilnahme ist kostenpflichtig und daher nur nach vorheriger Anmeldung möglich.
Wissenschaft als Kunst | Klassik Stiftung Weimar feiert den 100. Geburtstag des Philosophen Paul K. Feyerabend mit einer internationalen Tagung
Am 13. Januar 2024 wäre Paul K. Feyerabend 100 Jahre alt geworden. Anlässlich dieser Feierlichkeit veranstaltet das Kolleg Friedrich Nietzsche der Klassik Stiftung Weimar den Wissenschaftsphilosophen mit der internationalen Tagung „Wissenschaft als Kunst. Paul K. Feyerabend und die Ästhetik der Erkenntnis.“ Vom 19. bis zum 24. April 2024 diskutieren Weggefährten und Forschende im Nietzsche-Archiv sowie im Festsaal des Goethe-Nationalmuseums über Leben und Werk von Paul K. Feyerabend. Die Veranstaltung findet in deutscher und in englischer Sprache statt.
Berühmt aber auch berüchtigt wurde Feyerabend aufgrund seiner Kritik des Methodenzwangs (1975) und durch seine Beiträge zu einer anarchistischen oder dadaistischen Erkenntnistheorie für freie Menschen. Seine Phrase „anything goes“ ist zu einem der erfolgreichsten, wenn auch meist missverstandenen Slogans geworden. Weniger bekannt ist, dass Feyerabend das Ende des Zweiten Weltkriegs in einem Lazarett in Weimar erlebte und ein Semester an der Weimarer Musikakademie studierte. Die internationale Tagung erinnert an den Philosophen und fragt nach der Aktualität seines Denkens. Die Veranstaltung findet mit Unterstützung der Hans Böckler Stiftung statt.
Weitere Informationen zur kostenfreien Tagung finden Sie hier
Veranstaltungsdaten
„Wissenschaft als Kunst. Paul K. Feyerabend und die Ästhetik der Erkenntnis«
Freitag, 19. April | 16:00 ‑18:00 Uhr
Nietzsche-Archiv
Humboldtstraße 36 | 99425 Weimar
16:00–18:00 | Helmut Heit (Weimar): lntroduction and guided tour: Nietzsche, Feyerabend, Weimar
Samstag, 20. April. | 9:30 ‑19:30 Uhr
Goethe-Nationalmuseum | Festsaal 3 OG.
Frauenplan 1 | 99423 Weimar
Moderation: Simon Lohse (Nijmegen)
9:30–10:15 | Matteo Collodel (Milano): Feyerabend and his Time in Weimar
10:15–11:00 | Eric Oberheim (Berlin): Scientific Philosophy as an Art
11:30–12:15 | Gerrit Tiefenthal (Bielefeld): Feyerabends Nietzsche-Rezeption
Moderation: Marisa Przyrembel (Berlin)
14:15–15:00 | Eva Schürmann (Magdeburg): Wie weit geht die Analogie von Kunst und Wissenschaft?
15:00–15:45 | Babette Babich (New York): Paul Feyerabend’sAesthetics of Science: Ontological
Abundance
16:15–17:00 | Christian Thomas (Zürich): Das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Kunst in der Architektur
17:00–17:45 | Simon Lohse (Nijmegen) & Karim Bschir (Zürich): Perspectives in Evidence Based Policy: Lessons from Feyerabend
18:00–18:30 | Grazia Borrini-Feyerabend (Lausanne): Paul Feyerabend and the Paul K. Feyerabend Foundation
18:30–19:30 | Pol Vanfleteren (Belsele) & Valerie Vervoort (Antwerpen): A c/assical song-cyc/e for soprano and piano, based on Paul Feyerabends article ›What reality?‹ of Conquest of Abundance.
Sonntag, 21. April | 10:00 ‑12:00
Goethe-Nationalmuseum | Festsaal 3 OG.
Frauenplan 1 | 99423 Weimar
Moderation: Helmut Heit (Weimar)
10:00–10:45 | Katja Frimberger (Glasgow): Let’s tel/ more strange stories! The cultivation of human happiness a la Bertolt Brecht and Paul Feyerabend
10:45–11:30 | Paul Hoyningen-Huene (Hannover): Paul Feyerabend and Marcel Duchamp
Henning Kreitel: Keine Nüsse mehr für Familie Eichhorn
Für Kinder ab 4 Jahren
Emilie Eichhorn lebt mit ihren Eltern in der hohen Kiefer am Waldrand. Sie liebt Haselnüsse über alles. Doch plötzlich, an ihrem vierten Geburtstag, erleidet sie einen allergischen Schock. Und plötzlich steht ihr ganzes Leben Kopf. Sie muss zu Dr. Schaufelmann dem Maulwurf gebracht werden, bekommt ein Medikament und muss lernen, dass es künftig keine Nüsse mehr für sie gibt. Nun fühlt sie sich nicht nur unglücklich, sondern auch als Außenseiterin. Das ändert sich erst, als sie eines Tages das Wiesel Hendrik keuchend und schnaufend in einem Gebüsch entdeckt… und sofort weiß, was zu tun ist und zu einer Heldin wird.
Henning Kreitel wurde in Weimar geboren. Lange Zeit hatte er mit Goethe und Schiller nichts am Hut, denn er wollte eigentlich
Banker oder Richter werden. Durch Zufall hat ihn die Muse geküsst – bei einem längeren Ausflug in Frankfurt am Main. Er studierte
Fotografie an der Kunstakademie Stuttgart und entdeckte dort auch die Literatur für sich. Seit 2014 lebt er in Berlin, schreibt und
veröffentlicht Lyrik und Prosa.
Martin Debes: Deutschland der Extreme
Lesung und Gespräch | Moderation: Boris Lochthofen
In Thüringen greift die AfD nach der Macht und bringt die ganze Republik in Bedrängnis. Martin Debes erzählt die Geschichte eines Landes, das Experimentierfeld extremer politischer Strömungen war und wieder geworden ist: Genau ein Jahrhundert, nachdem in Weimar erstmals Bürgerliche mithilfe völkischer Extremisten regierten, steht die Demokratie in Thüringen vor einer neuen Herausforderung. 2024 könnte die AfD Wahlsieger und damit regierungsentscheidend werden. Das ist nicht nur ein Härtetest für die Region, sondern einer für die ganze Bundesrepublik. Thüringen steht damit beispielhaft für die Bedrohung der Demokratie in Deutschland.
Eine Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen.
Charles Lewinsky: »Rauch und Schall«
Weimar – LiteraturEtage
Goethe kommt zurück aus der Schweiz und hat zu Hause in Weimar plötzlich eine Schreibblockade. Da kann sein kleiner Sohn August noch so still sein und seine Frau Christiane noch so liebevoll um sein Wohl besorgt. Ausgerechnet sein Schwager Christian August Vulpius, ebenfalls Schriftsteller und von Goethe verachteter Viel- und Lohnschreiber, kommt ihm in dieser Situation zu Hilfe. Zu einer Hilfe, die Goethe nicht will und doch dringend braucht.
Charles Lewinsky, 1946 in Zürich geboren, ist seit 1980 freier Schriftsteller. International berühmt wurde er mit seinem Roman ›Melnitz‹. Er gewann zahlreiche Preise, darunter den französischen Prix du meilleur livre étranger. ›Der Halbbart‹ war nominiert für den Schweizer und den Deutschen Buchpreis. Sein Werk erscheint in 16 Sprachen. Charles Lewinsky lebt im Sommer in Vereux, Frankreich, und im Winter in Zürich.
Karten sind im Vorverkauf in der Eckermann-Buchhandlung erhältlich.
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. im Rahmen des LESARTEN-Festivals der Stadt Weimar. Gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
Allein gegen Hitler – Leben und Tat des Johann Georg Elser
Buchvorstellung mit Wolfgang Benz
Der Historiker Wolfgang Benz stellt sein aktuelles Buch Allein gegen Hitler. Leben und Tat des Johann Georg Elser vor. In seiner akribisch recherchierten Biografie zeichnet Benz den Lebensweg
des Hitler-Attentäters Georg Elser nach und würdigt einen Menschen mit außergewöhnlicher Courage.
Wolfgang Benz ist einer der renommiertesten Zeithistoriker Deutschlands und hat zahlreiche Publikationen zur Geschichte des Nationalsozialismus, des Holocaust und des Widerstands vorgelegt. Bis 2011 war Benz Leiter des Instituts für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin. Allein gegen Hitler erschien im Februar 2023 im C.H.Beck-Verlag.
Eine Veranstaltung der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
Georg Elser – Allein für die Freiheit
Szenische Lesung mit Musik // Inszenierte Zeugnisse eines vergessenen Attentäters
Am 8.11.1939 versuchte Georg Elser mit seinem Attentat auf Adolf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller dem nationalsozialistischen Regime ein Ende zu setzen. Er scheiterte mit diesem Vorhaben, weil Hitler dreizehn Minuten vor der Explosion den Saal verlassen hatte. Elser wurde festgenommen, unter Folter verhört und kurz vor Kriegsende am 9.4.1945 im KZ Dachau ermordet. Die Gruppe »freywolf« setzt sich in einer szenischen Lesung mit der Geschichte Elsers auseinander, einem jungen Deutschen, der sich in die bestehenden Machtverhältnisse nicht fügen will.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Stadtkulturdirektion Weimar, unterstützt durch die Friedrich-Ebert-Stiftung e. V.
Mit Engelbert Frey, Klaus-Peter Preußger und Joachim Ziller
Musik freywolf
In Vorbereitung auf die Lesung werden Workshops für Schulgruppen und Interessierte ab 16 Jahren zu den Themen Protest und Zivilcourage angeboten. Anmeldungen an theaterpaedagogik@nationaltheater-weimar.de
Marco Schreyl: Alles gut? Das meiste schon! Meine Eltern, diese gemeine Krankheit und ich
Moderation: Anke Ruschhaupt
Die schlichte Frage „Alles gut?“ ist mittlerweile eine der beliebtesten Begrüßungsformeln – aber was bitte soll man darauf antworten? Marco Schreyl kann sich an eine Zeit erinnern, in der überhaupt nicht alles gut war, in der ihn die Sorge um seine Mutter fast erdrückte, ihm aber nichts anderes übrigblieb, als trotzdem zu funktionieren und in die Kamera zu lächeln. Im Sommer 2015 stand es fest: Marcos Mutter hat Chorea Huntington, eine erbliche Erkrankung des Gehirns, die in Demenz mündet und zwangsläufig zum Tod führt. Nach und nach macht die Krankheit jedes Kümmern, jede Kommunikation unmöglich – Marco muss einsehen, dass er sich selbst schützen muss, auf eine konsequente und brutale Art: er zieht sich zurück. Marcos Mutter stirbt 2021, für ihn beginnt die eigene Auseinandersetzung mit den Jahren davor. Er erinnert sich an seine Jugend in Thüringen und Urlaube an der Ostsee. Daran, wie die junge Familie die Wende erlebt, wie er selbst aufbricht, in die Öffentlichkeit und in die Medien – wo er Jahre später auf die Frage „Alles gut?“ nur so antworten kann: „Alles nicht, aber das meiste schon!“
Lyrik im Glaspavillon: Kerstin Hensel und Roland Bärwinkel
Lesung und Musik | Moderation: Frank Simon-Ritz, Gitarre: Karl Winkelbauer
Die Lyriklesungen im Glaspavillon auf dem Limona-Gebäudes haben im Rahmen der „Lesarten“ eine lange Tradition. In die Dämmerung hinein formen sich Wortgebilde, die das Publikum
die Zeit vergessen lassen.
Kerstin Hensel wurde 1961 in Karl-Marx-Stadt (heute wieder Chemnitz) geboren. Sie ist ausgebildete Krankenschwester und studierte von 1983 bis 1985 am Literaturinstitut „Johannes R. Becher“ in Leipzig. Seit 1988 hatte sie zunächst einen Lehrauftrag an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin inne; seit 2001 ist sie dort als Professorin für Deutsche Verssprache tätig.
Für ihr Werk erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Leonce-und-Lena-Preis der Stadt Darmstadt.
Roland Bärwinkel wurde 1958 in Magdeburg geboren. Er ist Diplom-Germanist und arbeitete von 1984 bis 2021 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Herzogin Anna Amalia Bibliothek
in Weimar. Er lebt und schreibt in Weimar. 2011 wurde sein Debüt Bevor es zu spät wird. Gedichte in der Edition Muschelkalk in Weimar veröffentlicht.
Dr. Frank Simon-Ritz ist seit 1999 Direktor der Universitätsbibliothek der Bauhaus-Universität Weimar.
Inger-Maria Mahlke: Unsereins
Eine Lübecker Familie, kinderreich, konservativ, kaisertreu: die Lindhorsts. 1890 kommt Marthe in dem weitläufigen Patrizierhaus in der Königstraße zur Welt. Um sie eine Schar älterer Brüder, deren Freiheiten nicht ihre sein werden. Und doch ist es ein Leben mit glänzenden Aussichten. Bis ein Bestsellerroman, verfasst vom Sohn eines verstorbenen Bekannten, den respektablen Lindhorsts klarmacht, dass sie für ihr Umfeld auch nach zwei Generationen noch immer „die Jüdischen“ sind. Unsereins ist der Roman einer Stadt und ihrer Gesellschaft, ihrer Bürger
und Lohndiener, der Handwerker und, vor allem, ihrer Frauen, ob Dienstmädchen, Hausfrau, Weißnäherin oder Schriftstellerin. Inger-Maria Mahlke erzählt von Identität und Zugehörigkeit, von Geschlecht und Klasse, von Macht- und Liebesverhältnissen – von allem, was nicht nur Lübeck formte und zusammenhielt.
Inger-Maria Mahlke wuchs in Lübeck und auf Teneriffa auf, studierte Rechtswissenschaften an der FU Berlin und arbeitete dort am Lehrstuhl für Kriminologie. 2009 gewann sie den Berliner
Open Mike. Ihr Debütroman Silberfischchen wurde ein Jahr später mit dem Klaus-Michael-Kühne-Preis ausgezeichnet. Es folgte der Ernst-Willner-Preis; 2014 erhielt sie den Karl-Arnold-Preis der
Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Ihr Roman Wie Ihr wollt gelangte unter anderem auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises, den sie 2018 für den Roman Archipel erhielt.
Necati Öziri: Vatermal
Moderation: Sina Peschke
Arda weiß nicht, wie viel Zeit ihm noch bleibt. Er liegt mit Organversagen im Krankenhaus seiner Heimatstadt; an seinem Bett sitzen abwechselnd seine Mutter Ümran und seine Schwester Aylin. Seit zehn Jahren haben die beiden kein Wort miteinander gesprochen. Zum Abschied wendet er sich an seinen Vater, den er nie kennengelernt hat. Arda erzählt dem Unbekannten von Geburtstagen im Ausländeramt und vom Bahnhofsplatz, von seinen Freunden Bojan, Danny und Savaş, von Polizeikontrollen, Ott in den Socken und der ersten Liebe. Aber Arda erzählt auch von Schwester und Mutter: von Aylin, die von zu Hause wegrennt. Und von Ümran, die sich ihr Leben ganz sicher anders vorgestellt hat.
Necati Öziri schreibt eine Familiengeschichte über einen Sohn, eine Mutter und eine Schwester, deren Leben und Körper gezeichnet sind von sozialen und politischen Umständen. Und er schreibt über einen abwesenden Vater. Ein Roman von radikaler Wahrheit, Wut, Kraft, Liebe und Sehnsucht.
Necati Öziri, geboren im Ruhrgebiet, hat Philosophie, Germanistik und Neue Deutsche Literatur in Bochum, Istanbul und Berlin studiert. Als Theaterautor schreibt er für das Maxim Gorki Theater, das Nationaltheater Mannheim und das Schauspielhaus Zürich. Bei den 45. Tagen der deutschsprachigen Literatur gewann er den Kelag-Preis und den Publikumspreis. Als Kurator leitete er das Studio Я des Maxim Gorki Theaters und das Internationale Forum des Theatertreffens der Berliner Festspiele. Vatermal stand 2023 auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis.
Sina Peschke ist Radiomoderatorin seit 1991 unter anderem für die Sender mdr life und Radio PSR, Antenne Thüringen und Landeswelle Thüringen. Zuletzt moderierte sie beim Radiosender radio SAW, „Sina Peschke trifft“, ein Talkformat mit Deutschlands bekanntesten Prominenten. 2012 erhielt sie den Deutschen Radiopreis in der Kategorie „Beste Moderatorin“. Aktuell ist sie bei MDR Sachsen und seit Ende 2023 wieder bei ANTENNE THÜRINGEN zu hören.
Hubert Schirneck: Die Abenteuer des Konrad Frühling
Für Kinder ab 8 Jahren
Der neunjährige Konrad ist altklug und versucht bloß nicht aufzufallen. Eines Tages entdeckt er die Agentur für Abenteuer, in der
zwei Schwestern Abenteuerliches für alle Fälle verkaufen. Konrads Welt wird gehörig durchgerüttelt. Nun soll er sich täglich den
Eigenwilligkeiten des Lebens stellen, skurrilen Gestalten zu ihren Abenteuern verhelfen und an seinen eigenen wachsen … Welche
Rolle da ein Heißluftballon, eine kuschelbedürftige Opernsängerin und ein Yeti spielen, wird erklärt – eine kalte Dusche gibt es
obendrauf.
Hubert Schirneck lebt als freiberuflicher Schriftsteller in Weimar. Er schreibt spannende und witzige Geschichten für Kinder und
Erwachsene. Er hat über zwanzig Bücher veröffentlicht, die mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt worden sind.
Aus seiner Feder stammen auch zahlreiche Radiogeschichten, vor allem für die Sendung „Ohrenbär“.
Buchvorstellung: Elena Makarowa »Friedl« mit Christine Hengevoß (Übersetzung)
Moderation: Frank Simon-Ritz
Friedl Dicker-Brandeis (1898 –1944), geboren als Jüdin in Wien, zählt zu den bedeutendsten Schülerinnen des Weimarer Bauhauses. 1934 wird Friedl, die im illegalen Widerstand tätig ist, inhaftiert. Danach emigriert sie nach Prag, wo sie sich der realistischen Malerei zuwendet, Emigrantenkinder in Kunst unterrichtet und ihren Cousin Pavel Brandeis heiratet. Nach Jahren der Erniedrigungen und Schikanen durch die antijüdischen Gesetze werden beide im Dezember 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert Dort gibt Friedl den Kindern Zeichenunterricht und setzt sich unermüdlich für sie ein. Am 9. Oktober 1944 wird die Künstlerin in Auschwitz-Birkenau vergast.
Die Übersetzerin Christine Hengevoß liest aus dem biografischen Roman und gibt einen Einblick in das bewegte Leben der begabten Künstlerin.
Dr. Frank Simon-Ritz ist seit 1999 Direktor der Universitätsbibliothek der Bauhaus-Universität Weimar.
Eine Kooperation mit der der Klassik Stiftung Weimar.
Felix Römer & Nachtfarben
Felix Römer schreibt Gedichte. Das hat dazu geführt, dass er einerseits deutschsprachiger Meister im Poetry Slam war und andererseits seine Texte in verschiedensten Zusammenhängen in die Öffentlichkeit brachte. Nun geht Römer mal wieder neue Wege. Während der letzten Jahre und zwischen allen Restriktionen, mit denen die Kulturszene umgehen musste, arbeitete Felix Römer daran, seine Texte musikalisch zu vertonen. Zusammen mit der Band Nachtfarben um den Musiker Martin Bosch wurde das, was ohnehin schon zur Bühne drängte, so arrangiert, dass daraus ein vielschichtiges, klangreiches und packendes Programm entstand.
Jazzige Sphären sowie eingängige Pop-Linien, rhythmische Arrangements treffen Poesie und wandeln sich unversehens zu Soundscapes, durch welche Römers Verse leiten. Es entstehen
Stücke, die sich maßgeschneidert um die sonore, warme Stimme Römers legen. Dabei greifen die musikalische Durchtriebenheit von Nachtfarben und die Unbefangenheit Römers perfekt ineinander. Nicht umsonst kommentiert Felix Lobrecht: „Ich empfehle alles, was Felix Römer macht, und wenn es jetzt auf einmal Mucke ist, dann ist es jetzt auf einmal Mucke“, und Henning May sagte: „Das Beschissene an Felix‘ Texten ist, dass ich sie nicht geschrieben habe.“ Römer, der 2023 u.a. mit Luksan Wunder zusammen den deutschen Kleinkunstpreis gewann und mehrmaliger Stipendiat ist, trifft mit seinen neuen Wegen einen Zahn. Einen guten, einen der nicht schmerzt, aber zum Sinnieren und Schwelgen anregt: Einen hervorragenden Zahn der Zeit.
Zu hören an jedem 3. Dienstag im Monat, 22:00–23:00 Uhr – und als Podcast
Die LGT fördert seit 30 Jahren aktiv die Literatur und Kultur in Weimar und Thüringen. Sie organisiert Festivals und Wettbewerbe, Werkstätten und Lesungen, veröffentlicht Bücher und Magazine. In unserem Podcast stellen wir euch die Literatur und das literarische Leben rund um die LGT vor.
Einzelne Folgen sind an jedem 3. Dienstag im Monat von 22:00–23:00 Uhr auf dem Weimarer Stadtsender www.radiolotte.de zu hören.
Alexander Steffensmeier: Lieselotte macht nicht mit
Für Kinder ab 5 Jahren
Heute hat Lieselotte wirklich zu gar nichts Lust. Nicht einmal an der Postrunde hat sie ihren Spaß. Was ist nur los mit Lieselotte?
Eigentlich hat sie doch immer gute Laune. Der Tierarzt kann keine Krankheit feststellen und alle gut gemeinten Aufmunterungsversuche nützten nichts. Dabei scheint doch die Sonne und ihre Freunde spielen ihre Lieblingsspiele. Nein, Lieselotte macht
nicht mit. Dann eben nicht. Sollte sie ihre schlechte Laune doch alleine für sich haben. Und zu Anfang mag Lieselotte wirklich
lieber alleine sein. Sie grast in Ruhe, beobachtet die Tiere auf der Wiese und entspannt sich. Vielleicht soll sie doch zurück zum
Hof gehen? Inzwischen wird Lieselotte von der Bäuerin und ihren Freunden sehr vermisst. Und als Lieselotte beobachtet, wie alle
sich Gedanken machen, wie sie die Laune von Lieselotte wieder aufhellen können, läuft sie vergnügt in den Garten und macht
wieder mit. Wobei? Natürlich bei ihrem Lieblingsspiel »Schnapp die Kuh«. Eine unverwechselbare Bauernhofgeschichte mit der
Kuh Lieselotte und all ihren Freunden. Der Autor und Illustrator Alexander Steffensmeier liest aus seinen Büchern, zeichnet für
die Kinder am Flipchart und erzählt auch kurz, wie ein Bilderbuch entsteht.
Alexander Steffensmeier kam 1977 in Ostwestfalen zur Welt. Er studierte am Fachbereich Design der Fachhochschule Münster
Illustration. Heute ist er weder Landwirt noch trägt er Post aus, sondern lebt und arbeitet als Autor und Illustrator in Münster.
Sabine Adler: Was wird aus Russland?
Über eine Nation zwischen Krieg und Selbstzerstörung | Moderation: Wieland Koch
Selten bietet eine Analyse so tiefen Einblick in das Innere Russlands wie die von Spiegel-Bestsellerautorin Sabine Adler. Sie zeigt, wie die russische Gesellschaft zu dem wurde, was sie heute ist: eine ihrer Meinungsfreiheit beraubte Nation, über deren Wirtschaftskraft die Führungsclique nach Belieben verfügt. Diese hat ein System errichtet, in dem politische, militärische und wirtschaftliche Eliten untrennbar verzahnt sind und dadurch uneingeschränkte Macht auf das Leben der Menschen ausüben. Mit Putin an der Spitze, der bald länger herrscht als Stalin. Wohin führt Putins Kurs das Land – und uns? Nach ihrem Bestseller Die Ukraine und wir steht auch in diesem Buch der Osteuropa-Expertin des Deutschlandfunks eines im Zentrum: Aufklärung.
Sabine Adler ist langjährige Osteuropa-Expertin des Deutschlandfunks. Sie berichtete viele Jahre aus Moskau, war Leiterin des Hauptstadtstudios in Berlin und Korrespondentin im Studio Warschau mit Schwerpunkt Polen, Belarus, baltische Länder und Ukraine. Während der Ereignisse auf dem Euro-Maidan berichtete sie aus Kiew, danach über den Krieg in der Ostukraine und seit Februar 2022 über den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine.
Für ihre Arbeit wurde sie vielfach ausgezeichnet, u. a. als „Politikjournalistin des Jahres“.
Wieland Koch ist Referatsleiter der Landeszentrale für politische
Bildung Thüringen.
Eine Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen.
Die Tagung »Galanterie, Orientalismus und Kolonialismus um 1700« wird von Prof. Dr. Isabelle Stauffer (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt) und Prof. Dr. Stephan Kraft (Julius-Maximilians-Universität Würzburg) organisiert und findet in Zusammenarbeit mit dem Menantes-Förderkreis der evangelischen Kirchgemeinde Wandersleben statt. Es ist mittlerweile die vierte wissenschaftliche Tagung im Geburtsort des Dichters Christian Friedrich Hunold alias Menantes (1680–1721), an denen der Menantes-Förderkreis mitwirkt.
Insgesamt haben sich 17 Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz für die Tagung angemeldet. Das Begleitprogramm gibt einem interessierten Publikum die Möglichkeit, sich mit den Themen der Tagung auseinander zu setzen.
Tagungsprogramm:
Frank Willmann: Streifzüge durch den wilden Fußball-Osten
Moderation: Wieland Koch
Immer auf der Suche nach wunderbaren Geschichten, die nur der Fußball schreibt, hat Frank Willmann ein Herz für die kleinen wie die großen Clubs. Er mag tschechisches Bier, serbische Würste, albanischen Kuchen und liebt den Fußball in Belgrad, Split, Berlin, Prag, Bukarest, Tirana, Jena … Seine Streifzüge durch den wilden Osten erzählen von beinahe vergessenen Helden, eskalierenden Derbys und bedrückend schönen Fußballplätzen. Durch einen schonungslos ehrlichen Blick und poetische Klarheit erwirbt sich Willmann dabei das Recht zum romantischen Pathos: „Der abgehängte Fußball im Osten ist das letzte sakrale Schauspiel unserer Zeit.“ „Das alles ist, unter dem Deckmantel des Fußballs, eine große Liebeserklärung an den Osten als Seelenlandschaft und an die Menschen, die sie beleben.“ – Christoph Biermann, 11FREUNDE.
Frank Willmann, geboren 1963 in Weimar, 1984 Ausreise nach
Westberlin. Mit Anne Hahn veröffentlichte er mehrere Sachbücher, die sich der Aufarbeitung von subkulturellen Strömungen in der DDR widmen, unter anderem Stadionpartisanen. Fans und Hooligans in der DDR (2007), negativ-dekadent: Punk in der DDR (2022), Der Pate von Neuruppin (2023) und Betreten auf eigene Gefahr (2023). Frank Willmann schreibt für diverse Zeitungen und Magazine, ist Mitglied der Akademie für Fußballkultur und Kolumnist beim Neuen Deutschland. Wieland Koch ist Referatsleiter der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen.
Eine Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für Politische Bildung
Thüringen.
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
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