»Von denen, die auszogen, das Fürchten zu lernen« – 17. Thüringer Märchensymposium
Moderation: Dr. Sylvia Bräsel
10.00 Uhr Dr. Axel Schmidt (Erfurt)
Eröffnung und Begrüßung
10.30 Uhr Prof. Alena Fürnberg (Halle, Weimar)
Durch Hölle, Hass und Liebe – der Dichter Louis Fürnberg (1909 Iglau (Jihlava) – 1957 Weimar)
11.15 Uhr Dr. Jürgen Warmbrunn (Marburg) und Kathrin Drechsel (Erfurt)
Bücherlust und Bücherlast: Bibliothek und Sammlung. Einladung zum Gedankenaustausch
12.00 Uhr Prof. Dr. Holt Meyer (Erfurt)
Masarykiana in der Sammlung Teufel: die Nachkriegszeit
13.15 Uhr Dr. Jens-Fietje Dwars (Jena)
Der Glücksucher. Johannes R. Becher in der Sammlung Teufel
13.45 Uhr Pavel Kocman (Prag, Brünn)
Reflexionen jüdischer Persönlichkeiten und jüdischer Geschichte in der Toponomastik und lebendigen Tradition der Stadt Nikolsburg (Mikulov)
14.15 Uhr Klára Stehlíková (Brünn)
Die neue Webseite der Gesellschaft für Geschichte der Juden in der Čechischen Republik
15.00 Uhr Gabor Kuhles (Erfurt)
Von Sammlungen im Zeichen des Wandels: Die Universitätsbibliothek Erfurt auf ihrem Weg in die Zukunft
15.30 Uhr Dr. Helmut Teufel (Großostheim, Brünn)
Leid und Freud eines (Bücher-)Sammlers
Goethe Akademie 4/2017 vom 30.11. – 3.12.2017
»Bewundert viel und viel gescholten«. Goethe im Spiegel der Künste.
Im Zuge des »spatial turn« hat sich seit Ende des letzten Jahrhunderts der Begriff bzw. die Anschauungsform des Raumes in den Geistes- und Kulturwissenschaften als ein zentrales Paradigma hermeneutischer wie theoretischer Arbeit herausgebildet. Bei der Frage, wie Räume literarisch bzw. ästhetisch erfahren, dargestellt und transformiert werden, stößt man auf den älteren, vor allem aus der Kunstgeschichte bekannten Begriff der »Landschaft«.
Dieser Begriff der »Landschaft« ist außerordentlich fruchtbar für das Verständnis der Genese der ästhetischen Moderne im Ereignisraum Weimar-Jena um 1800: Imaginationen bzw. Bilder von vergangenen und gegenwaärtigen Landschaften spielen im Kontext der kreativen Eruptionen der Goethezeit eine ganz besondere Rolle für die Konstitution moderner Pratiken bzw. Begriffe von Literatur und Kunst, die bis in unsere Gegenwart wirksam sind.
Die Kultivierung von naturhafter Umwelt im Phänomen der »Landschaft« erweist sich für Künstler, Philosophen und Dichter der Moderne seit dem 18. Jahrhundert als hochgradig sensibler Reflexionsraum, um die Ordnungen von Natur und Kultur neu zu erkunden und dabei zentrale Begriffe wie das Selbst oder die Gesellschaft auch als Ereignishorizonte landschaftlicher Gestaltung zu verstehen.
Das Kolloquium an der Friedrich-Schiller-Universität Jena findet zu Ehren von Prof. em. Gerhard R. Kaiser anlässlich seines 75. Geburtstages am 2.3.2018 vom 2. bis 3. März 2018 statt. Gerhard R. Kaiser gehört zu den bedeutendsten deutschsprachigen Komparatisten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er hat das intellektuelle Profil des Instituts für Germanistische Literaturwissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und darüber hinaus der Vergleichenden Literaturwissenschaft im gesamten deutschsprachigen Raum über viele Jahrzehnte hinweg entscheidend geprägt.
14.00 Uhr 14.30 Uhr
Begrüßung und Einführung (Jan Urbich, Braunschweig)
14:30 Uhr
Stephan Pabst (Jena)
Landschaften des Vergessens. Lutz Seilers Poetik.
15:00 Uhr
Pause
15:15 Uhr
Stefan Matuschek (Jena)
Staatliche Seelenlandschaft. Hilbig’s »Aufbrüche«.
15.45 Uhr
Thomas Egel (Weimar)
Vergil in Goethes Gartenlandschaften.
16.15 Uhr
Pause
16:30 Uhr
Helmut Hühn (Jena)
Goethes »Gesang der Geister über den Wassern«.
18:00 Uhr
ABENDVERANSTALTUNG IN SCHILLERS GARTENHAUS (SCHILLERGÄßCHEN 2)
Lesung mit Wolfgang Haak (Weimar),
Wulf Kirsten (Weimar) und
Ingeborg Stein (Weimar)
09.30 Uhr
Monika Schmitz-Emans (Bochum)
Buch-Landschaften. Zu Konvergenzen zwischen Landschaftsästhetik und Buchkunst.
10.00 Uhr
Wilfried Lehrke (Weimar)
Der gelebte Raum.
10.30 Uhr
Peggy Gehrmann (Köln)
Zwischen Kandiswiese und Limonadenstrom. Das Reich poetischer Schau in E.T.A. Hoffmanns »Nußknacker und Mausekönig«.
11:00 Uhr
Pause
11:30 Uhr
Friedrich Wolfzettel (Gießen)
Chateaubriand: Die Apologie des Christentums im Zeichen des Erhabenen.
12:00 Uhr
Günter Oesterle (Gießen)
Vom Weg abkommen: Die romantische Wildnis.
12:30 Uhr
Mittagspause
13:30 Uhr
Lothar Ehrlich (Weimar)
Paris – theatralischer Raum in Grabbes »Napoleon oder die hundert Tage« (1831).
14:00 Uhr
Wolfgang Braungart (Bielefeld)
Noch einmal: Komm in den totgesagten park und schau… Eine interpretatorische Notiz und ein Hinweis auf ein vielleicht noch offenes Forschungsproblem.
14:30 Uhr
Pause
15:00 Uhr
Steffen Dietzsch (Berlin)
Aragons »Pariser Landleben« (»Le Paysan de Paris«) als Stadt-Natur der Moderne.
15:30 Uhr
Stéphane Michaud (Paris)
Ein Bild aus der Pariser Landschaft in der jüngsten Dichtung von Michel Deguy.
16:00 Uhr
Pause
16:30 Uhr
Dieter Burdorf (Leipzig)
»sind das die bäume oder ist das der regen«. Einige Beobachtungen zur Naturlyrik der Gegenwart.
17:00 Uhr
Jan Röhnert (Braunschweig)
Wind und Baum. Persische Landschaft im Kino Abbas Kiarostamis.
17:30 Uhr
Pause
17:45 Uhr
Abschlussgespräch
Das Kolloquium wird ermöglicht durch Mittel der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Schiller- Universität Jena.
Tagungsleitung:
Jan Röhnert/ Jan Urbich TU Braunschweig
Institut für Germanistik Bienroder Weg 80
38106 Braunschweig
Mail: jan_urbich@yahoo.de
Ansprechpartner an der FSU Jena:
Cornelia Wagener (Sekretariat Stefan Matuschek) Institut für Germanistische Literaturwissenschaft Frommannsches Anwesen (R. 122) Fürstengraben 18,
07743 Jena
Mail: cornelia.wagener@uni-jena.de
08.30
Morgenspaziergang zum Shakespeare-Denkmal
Treffpunkt: Herzogin Anna Amalia Bibliothek
09.30
VORTRAG (dt.)
KAI WIEGANDT (Berlin/Tübingen)
Shakespeare im und über Exil:
Die Robben Island –Bible
Einführung: DIETER FUCHS
10.30 –11.00 Kaffeepause
11.00 VORTRAG (dt.)
ALEXANDER SCHUNKA (Berlin)
Ha Banishment!
Migration und Exil in Shakespeares Europa
Einführung: BETTINA BOECKER
12.00 VORTRAG (engl.)
DAVID SCHALKWYCK (London):
Its Storms and Drops: Bonds and Chains
in The Comedy of Errors
Einführung: ROLAND WEIDLE
13.00 Mittagspause
14.30 VORTRAG (dt.)
CHRISTINA WALD (Konstanz)
Shakespeares Schutzflehende: Paradoxien des Exils
in Coriolanus
Einführung: FELIX SPRANG
15.30 VORTRAG (engl.)
PETER MEINECK (New York)
Imagine that you see the wretched strangers:
Shakespeare, the Greeks and empathy for the
exiled
Einführung: ANNE ENDERWITZ
16.30 Kaffeepause
17.00 Theater und Migration
Ein Podium mit AMELIE DEUFLHARD,
ELMIRA GHAFOORI, WOLF-DIETER JUST
und DOROTHEA REINICKE
Moderation: ANNE ENDERWITZ und FELIX SPRANG
19:30 Deutsches Nationaltheater, Großes Haus
WILLIAM SHAKESPEARE
Ein Sommernachtstraum
Regie: JAN NEUMANN
anschließend Publikumsgespräch
(Änderungen vorbehalten)
Freitag, 21.9.2018
Sonnabend, 22.9.2018
Sonntag, 23.9.2018
Donnerstag, 27.9.2018
18.00 – 19.30 Uhr
Grußwort des Präsidenten der Goethe-Gesellschaft in Weimar e. V.
Prof. Dr. Jochen Golz
Grußwort des Präsidenten der Schopenhauer-Gesellschaft e. V.
Prof. Dr. Matthias Koßler
Eröffnungsvortrag
Prof. Dr. Günter Oesterle (Gießen)
Urbane Geselligkeit. Johanna Schopenhauer und Johann Wolfgang von Goethe
19.30 Uhr – 21.00 Uhr
Empfang im Foyer des Goethe-National
museums
Schopenhauers Hauptwerk und die Weimarer Salonkultur
Moderation: Prof. Dr. Lore Hühn (Freiburg i. Br.)
10.00 – 11.00 Uhr
Claudia Häfner (Weimar)
„Ich kann Göthen nicht genug sehen“. Johanna Schopenhauers geselliger Zirkel in Weimar
11.00 – 12.00 Uhr
Prof. Dr. Rolf Selbmann (München)
Nach-Reden. Schopenhauer über Goethe, Goethe über Schopenhauer in Weimar, Thomas Manns „Lotte in Weimar“ und ein Ausblick auf Hans Pleschinskis „Königsallee“
12.00 – 12.30 Uhr
Kaffeepause
12.30 – 13.30 Uhr
Dr. Helmut Hühn (Jena)
Mit den Augen des Geistes. Erkenntnisreflexion bei Goethe und Schopenhauer
13.30 – 15.00 Uhr
Mittagspause
15.00 – 16.00 Uhr
Prof. Dr. Damir Barbari ́c (Zagreb)
Die lebendige Naturanschauung. Goethe und Schopenhauer: Nähe und Ferne
16.00 – 17.30 Uhr
Dr. Thomas Regehly (Offenbach a. M.)
Einführung und Lektüreseminar zur 1. Ausgabe des Hauptwerks, p. 320 – 321 | Thema: „Metaphysik des Schönen“
19.00 – 20.00 Uhr
Eröffnung der Ausstellung „24 Schopenhauer-Cartoons von Olaf Rademacher“ in Anwesenheit des Künstlers Restaurant „Erbenhof“, Brauhausgasse 10 (am Frauenplan)
20.00 Uhr – 21.30 Uhr
Empfang im „Erbenhof“ und geselliges Beisammensein
Schopenhauers Hauptwerk und die erste Italienreise
Moderation: Dr. Thomas Regehly (Offenbach a. M.)
10.00 – 11.00 Uhr
Prof. Dr. Helmut Schanze (Aachen)
Schopenhauers Vorstellung
11.00 – 12.00 Uhr
Dr. Maurizio Morini (Vicenza)
„Ein Ich und Egoismus sind Eins“. Das Hauptwerk und die Frage nach der individuellen Identität
12.00 – 12.30 Uhr
Kaffeepause
12.30 – 13.30 Uhr
Dr. Philipp Höfele (Freiburg i. Br.)
Schopenhauer sive Goethe oder: Der Naturbegriff um 1800
13.30 – 15.00 Uhr
Mittagspause
15.00 – 16.00 Uhr
PD Dr. Harald Tausch (Gießen)
Azzurro. Goethe und Schopenhauer im Licht der Erfahrung der italienischen Landschaft
16.00 – 17.00 Uhr
Dr. Thomas Regehly (Offenbach a. M.)
Lektüreseminar zur 1. Ausgabe des Hauptwerks, p. 440 –441 Thema: „Metaphysik der Sitten“
18.00 – 19.30 Uhr
Jan Kerkmann, M.A. (Freiburg i. Br.)
Workshop „Natur – Schopenhauer und Goethe im Dialog“
10.00 Uhr – 11.30 Uhr
Spaziergang durch Weimar auf den Spuren Johanna Schopenhauers
Leitung: Dr. Siegfried Seifert (Weimar)
(Treffpunkt: vor dem Goethe-Haus am Frauenplan)
»Ohne Zukunft, ohne Erinnerungen, so sitze ich hier«
Friedrich Nietzsche zwischen Geschichte und Gedächtnis
Internationaler Kongress vom 11. bis 14. Oktober 2018 in Naumburg (S.)
Anmeldung und Tagungsprogramm
Eine Veranstaltung der Friedrich-Nietzsche-Stiftung und der Nietzsche-Gesellschaft e.V. im Nietzsche-Dokumentationszentrum Naumburg (Saale).
Tagungsmoderation
• Blanka Weber, Journalistin, Moderatorin, Autorin.
09:00 Uhr – 09:30 Uhr
Ankommen / Anmeldung
09:30 Uhr – 09:50 Uhr
Begrüßung
• Christoph Schmitz-Scholemann, Vorsitzender des Thüringer Literaturrates.
Grußwort
• Dr. Babette Winter, Staatssekretärin für Kultur und Europa in der Thüringer Staatskanzlei.
09:50 Uhr – 10:35 Uhr
»Literaturvermittlung im Zeitalter der Digitalisierung«
• Christian Müller, Akademischer Mitarbeiter am Institut für Sprachen an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg.
10:35 Uhr – 11:15 Uhr
»Wer mit Büchern lebt, schafft Lust aufs Lesen«
• Annaluise Erler, Buchhändlerin und Inhaberin der Buchhandlung Findus, Tharandt (Beste Buchhandlung 2017).
11:15 Uhr – 11:30 Uhr
Kaffeepause
11:30 Uhr – 12:30 Uhr
»Digitale Diskurse – Wie sich unsere Debattenkultur verändert«
• Prof. Dr. Harald Welzer, Direktor der gemeinnützigen Stiftung »Futurzwei«, Honorarprofessor für Transformationsdesign an der Europa-Universität Flensburg.
12:30 Uhr – 13:15 Uhr
»Neue Wege der Literaturvermittlung«
• Dr. Guido Naschert, Kurator des internationalen Poetryfilm-Festivals Weimar und Mitherausgeber des »Poetryfilm-Magazins«.
13:15 Uhr – 14:15 Uhr
Mittagspause
14:15 Uhr – 15:15 Uhr
»Urheberrecht und Nutzungsrecht im digitalen Kontext«
• Prof. Dr. Gerhard Pfennig, Rechtsanwalt und Honorarprofessor an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
15:15 – 15:30 Uhr
Kaffeepause
15:30 Uhr – 16:00 Uhr
»Wege kultureller Bildung«– Literaturvermittlung im philosophischen Kontext
• Jürgen Wiebicke, Moderator beim WDR 5, Mitarbeiter des Festivals »phil.cologne«.
16:00 Uhr – 16:30 Uhr
Podium »Vermittlungskonzepte«
• Jürgen Wiebicke, »phil.cologne«.
• Monika Rettig, »Erfurter Herbstlese«.
• Ralf Schönfelder, »Thüringer Literatur- und Autorentage«.
• Andreas in der Au (AIDA), »Highslammer e.V.«.
* * *
Anmeldung:
Alle Teilnehmer müssen einen gültigen Personalausweis oder Reisepass mitführen, der für den Zugang zum Thüringer Landtag benötigt wird. Wir bitten um rechtzeitige Anmeldung, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist. Unvollständige Anmeldungen können leider nicht berücksichtigt werden.
Anmeldungen bitte unter Angabe des Namens, der Wohnanschrift, des Geburtsdatums und ggf. der Institution bis zum 20. Oktober 2018 an den:
Thüringer Literaturrat e.V.
Cranachstraße 47
99423 Weimar
E‑Mail: thueringer-literaturrat@gmx.de
Telefon: (03643) 90 87 75 1
Fax: (03643) 90 87 75 2
Das Turmalin-Theater ist bundesweit für seine herausragenden Solo-Inszenierungen bekannt.
Die Schauspielerin Cornelia Gutermann-Bauer macht in der Figur der „KASSANDRA“ eine über dreitausendjährige Geschichte beeindruckend sichtbar.
Als Kriegsbeute des Griechenkönigs Agamemnon erinnert sich Kassandra an die Ereignisse um den Krieg in Troja, an ihre Bemühungen in dieser Vorkriegs- und Kriegszeit als Mensch, als Frau zu leben.
Die behütete Königstochter glaubte sich glücklich, bis allmählich feine Risse das Bild des Königshauses fragwürdig erscheinen lassen. Was geht hinter den Fassaden der Macht vor sich? Wer ist der geliebte Vater, der König, wirklich ? Kassandra wird hellhörig. Sie wird zur Seherin. Sie schildert das Patriarchat in seinen subtilsten und grausamsten Formen, wie Frauen zum Objekt gemacht werden, wie allmählich ein Feindbild entsteht, wie Konflikte emotionalisiert werden, wie der männliche Begriff der Ehre schließlich den Krieg unvermeidlich werden lässt.
VVK in der Tourist-Information: 7,-€/ 10,-€
Dietmar Remy: „Zeiss-Generaldirektor Wolfgang Biermann“
„Der Tag hat 24 Stunden, und wenn einer 12 Stunden täglich arbeitet, dann handelt es sich um eine Halbtagskraft.“
Wolfgang Biermann (1927–2001) galt als einer der bedeutendsten Wirtschaftsführer der DDR. Von 1969 bis 1975 lenkte er als Generaldirektor mit harter Hand das Werkzeugmaschinenkombinat „7.Oktober“ in Berlin. Danach übernahm er seine wichtigste Mission: die Leitung des traditionsreichen Zeiss-Werkes. Innerhalb weniger Jahre entwickelte er den VEB Carl Zeiss Jena zum Vorzeigekombinat, das immer mehr Leistungen für die Volkswirtschaft der DDR erbrachte. Konsumgüter, Wehrtechnik und Mikroelektronik ergänzten in seiner Ära die Erzeugnisse des wissenschaftlichen Gerätebaus. Trotz mancher Erfolge blieb Biermann aufgrund seines autoritären Führungsstils bis zu seinem Rücktritt 1989 ein umstrittener Unternehmensleiter. Nicht wenige seiner 63.000 Mitarbeiter charakterisierten den ehrgeizigen Chef als „Menschenschinder“.
VVK in der Tourist Information Jena: 4,-€/ 6,-€
Zsusza Bank „Schlafen werden wir später“
Was fangen wir noch an mit diesem Leben, jetzt, nachdem wir die halbe Strecke schon gegangen sind?
Die Schriftstellerin Márta lebt mit Mann und drei Kindern in einer deutschen Großstadt. Obwohl sie ihre Kinder über alles liebt, kämpft sie jeden Tag darum, in ihrem Leben nicht unterzugehen und ihre Arbeit gegen die Zumutungen des Alltags zu verteidigen. Kraft schöpft sie u.a. aus dem Austausch mit ihrer Freundin Johanna, mit der sie seit früher Kindheit eine innige Freundschaft verbindet. Johanna ist Lehrerin im Schwarzwald und kinderlos. Statt mit ihrer Doktorarbeit über Annette von Droste-Hülshoff weiter zu kommen, kämpft sie mit den Gespenstern ihrer Vergangenheit: mit dem Mann, der sie verlassen hat, mit dem Krebs, den sie überwunden geglaubt hat, mit ihrem Vater, der so jung gestorben ist.
VVK in der Tourist-Information Jena: 4,-€/ 6,-€
Iris Wolff »So tun, als ob es regnet« Roman in vier Erzählungen
Der Erste Weltkrieg bringt einen österreichischen Soldaten in ein Karpatendorf. Eine junge Frau besucht nachts die »Gesellschaft der Schlaflosen«. Ein Motorradfahrer ist überzeugt, dass er sterben und die Mondlandung der Amerikaner versäumen wird. Eine Frau beobachtet die Ausfahrt eines Fischerbootes, das nie mehr zurückkehren wird.
Über vier Generationen des 20. Jahrhunderts und vier Ländergrenzen hinweg erzählt Iris Wolff, geboren 1977 in Hermannnstadt/ Siebenbürgen, wie historische Ereignisse die Lebenswege von Einzelnen prägen. Der große poetische Charme des Romans erklärt sich aus dem Sprachgefühl und dem Sinn der Autorin für sprechende Momente und Details. Was passiert, wenn nichts passiert? Dafür findet sie starke Bilder.
VVK in der Tourist-Information Jena: 4,-€ / 6,-€
Annette Leo »Das Kind auf der Liste«
Berührend und unvergesslich: Die Geschichte von Willy Blum und seiner Familie. Willy Blum war sechzehn Jahre alt, als er in Auschwitz Birkenau ermordet wurde. Von ihm blieb nur ein Name auf einer Liste, neben dem durchgestrichenen Namen Jerzy Zweigs, der durch Bruno Apitz› Roman »Nackt unter Wölfen« weltberühmt wurde. Über Willy Blum und seine Familie wusste man bislang nichts. Annette Leo hat sich auf die Suche gemacht und erzählt die Geschichte der Familie Blum und zugleich auch die Geschichte des Verschweigens einer Opfergruppe in der Nachkriegszeit: die der Sinti und Roma.
Iny Lorentz »Die Wanderhure und die Nonne«
Der siebte Band um die Wanderhure Marie vom Autorenpaar Iny Lorentz spielt im Thüringer Schiefergebirge. Da der neue Fürstbischof von Würzburg Kibitzstein unter seine Herrschaft zwingen will, geht die ehemalige Wanderhure Marie ein Bündnis mit dem thüringischen Grafen Ernst von Herrenroda ein. Als sie dessen Einladung folgt, wird die Burg, auf der sie sich treffen, überfallen und alle Bewohner bis auf Marie, ihre Tochter Trudi und eine mit dem Grafen verwandte, schwer verletzte Nonne umgebracht. Den drei Frauen gelingt die Flucht in unwegsame Wälder. Doch als sie von Räubern gefangen genommen werden, die mit dem Anführer des Überfalls in Verbindung stehen, begreift Marie das ganze Ausmaß der Katastrophe. Sie sind mitten in die erbitterte Fehde zweier Thüringer Adelsgeschlechter geraten.
VVK in der Tourist-Information Jena: 5,-€ / 7,-€
Dzevad Karahasan „ Der Trost des Nachthimmels“
In Isfahan, der Hauptstadt des Seldschuken-Reiches, stirbt unerwartet ein hochangesehener Mann. Der Sohn des Verstorbenen fordert Aufklärung. An den Ermittlungen nimmt auch der Hofastronom Omar Chayyam teil. Er kommt zu dem Schluss, dass der Mann vergiftet wurde. Dabei hatte er versucht, den Trauernden davon zu überzeugen, dass es besser wäre, sich an den Vater zu erinnern, wie er war, anstatt dieses Bild durch Ermittlungen in Zweifel zu ziehen. Was fangen sie nun mit dieser Wahrheit an? Kurz darauf verdüstert sich der Horizont. Hofintrigen und soziale Spannungen bedrohen das Reich von innen, während ihm Kreuzritter und Mongolen von außen gefährlich werden. Doch der Sultan lehnt die Gründung eines Nachrichtendienstes zur Gefahrenbekämpfung ab. Ein verhängnisvoller Fehler. Als der berühmte Mathematiker und Dichter Jahrzehnte später Rechenschaft über sein Leben ablegt, ist das Reich zerfallen. Eine Terrororganisation, angeführt von einem früheren Weggefährten Omar Chayyams, versetzt die Gegend in Angst.
Moderation: Frau Prof. Dr. Andrea Meyer – Fraatz
VVK in der Tourist-Information Jena: 4.- €/ 6,-€
Alexander Pehlemann »Vom Prager Psychedelic Frühling zum Warschauer Punk Pakt. Eine subkulturelle Zeitreise durch den Ostblock«
Mit Alexander Pehlemann, Herausgeber von Zonic und diversen Büchern zur Ostblock-Subkultur, geht es in einem wilden medial gestützten Ritt entlang der Entwicklungslinien im Underground hinterm Eisernen Vorhang. Wobei es um Kontinuität wie Brüche geht, um Nonkonformismus einerseits und Kompromissfelder andererseits. Entlang der Wegstrecke liegen z.B. das Beatverbot und die Entstehung gezähmten Staats-Rocks sowie der Aufstieg des Free Jazz in der DDR oder der zur Charta 77 führende Kultur-Widerstand im tschechischen Underground um The Plastic People of the Universe, am Ende aber auch neue radikale Ansätze mit Punk, die natürlich genauso ihre Vorgeschichte haben.
Thomas Thieme, Frank Quilitzsch: »Ich Hoeneß Kohl«
Thomas Thieme und Frank Quilitzsch lesen aus Ihrem neuen Gesprächsband, der zum 70. Geburtstag des Schauspielers erscheint. Sie sind wie Faust und Mephisto, wie Delling und Netzer, ein bisschen auch wie Statler und Waldorf, die beiden Alten aus der Muppet-Show – der Schauspieler Thomas Thieme und sein Kritiker Frank Quilitzsch.
Vor zehn Jahren mischten sie mit ihrem ersten Band »Ich Faust – Thomas Thieme« die Theaterwelt auf. Nun folgt der zweite Streich, bei dem sich alles um Thiemes Filmrollen dreht und für den sie sogar zusammen nach München gefahren sind, um dort den Ballkünstler Günter Netzer zu treffen. Denn natürlich geht es, wie immer, auch um Fußball.
Seit nunmehr siebzehn Jahren »verhört« Kulturredakteur Frank Quilitzsch den vom »Faust« besessenen, fußballverrückten Weimarer Schauspieler Thomas Thieme am Telefon: »Herr Thieme, wo sind Sie?« Die in loser Folge in der TLZ abgedruckten Interviews beleuchten facettenreich das Leben des Theater- und Film-Stars. Vor allem Thiemes Rolle als Kanzler der deutschen Einheit, Helmut Kohl, und gefallener Fußballgott Uli Hoeneß rücken ins Zentrum der Befragung. In einem Nachspiel mit Günter Netzer jongliert er zwischen Faust und Fußball.
VVK in der Tourist-Information Jena: 10,-€/ 12,-€
»Wie politisch ist das Bauhaus?« – Bauhaus-Universität Weimar lädt zur Podiumsdiskussion ein
Am Mittwoch, 30. Januar 2019 um 18 Uhr, lädt die Bauhaus-Universität Weimar im Rahmen von »Mensch Macht Moderne« zu ihrer vorerst letzten Podiumsdiskussion der Veranstaltungsreihe in den Oberlichtsaal der Universität ein. Im Mittelpunkt der Diskussion steht die Frage, wie politisch das Bauhaus ist und welche Verantwortung der Bauhaus-Universität aus ihrem Erbe erwächst. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Das Bauhaus-Jubiläum fällt in angespannte politische Zeiten: Globalisierung, Klimawandel, Populismus und Migration führen zu Umwälzungen und Verunsicherung in breiten Schichten der Bevölkerung. Welche gesellschaftliche Verantwortung kommt einer Universität wie der Bauhaus-Universität Weimar zu? Gibt es eine besondere Verpflichtung, die sich aus dem Bauhaus-Erbe ergibt? Sollte sich die Universität politisch positionieren? Und welches Selbstverständnis geht mit der »Internationalen Hochschule« einher? Wie können die Universitätsangehörigen in Forschung und Lehre der drohenden Spaltung der Gesellschaft entgegenwirken? Was kann die Universität dabei tun, was sollte sie tun?
Diesen Fragen widmet sich die vorerst letzte Podiumsdiskussion in der Reihe »Mensch Macht Moderne« am Mittwoch, 30. Januar 2019, 18 Uhr, im Oberlichtsaal des Hauptgebäudes der Bauhaus-Universität Weimar. Vorgestellt werden hierbei die Ergebnisse des aktuellen Thüringen Monitors, einer Langzeitstudie zur politischen Kultur im Freistaat Thüringen.
Beteiligt auf dem Podium sind Dr. Axel Salheiser (Zentrum für Rechtsextremismusforschung, Demokratiebildung und gesellschaftliche Integration, „Komrex“ der Universität Jena), Prof. Ursula Damm (Mitglied des Senates und Inhaberin der Professur Gestaltung Medialer Umgebungen sowie Prof. Dr. Frank Eckardt (Inhaber der Professur Sozialwissenschaftliche Stadtforschung).
Vortrags- und Podiumsdiskussionsreihe »Mensch Macht Moderne«
»Wie politisch ist das Bauhaus? Die Bauhaus-Universität Weimar im Kontext von Globalisierung, Internationalisierung und Migration«
Vor 100 Jahren im Januar trat in der deutschen Provinz – in der Klassikerstadt Weimar – die verfassunggebende Nationalversammlung der noch jungen ersten Republik auf deutschem Boden zusammen, die fortan den Namen der Stadt an der Ilm auch in den Geschichtsbüchern verewigen sollte: Weimarer Republik.
Diesem Jubiläum im Jahr 2019 hat das Kultur: Haus Dacheröden eine ganze Themenwoche gewidmet, die versuchen wird, den zahlreichen Facetten »Weimars« wenigstens im Ansatz gerecht zu werden. Ein zentraler Punkt ist dabei unzweifelhaft die Bedeutung »Weimars« für die Entwicklung der Demokratie in unserem Land und die nationale Identität der Deutschen. Wie wir alle wissen, war dem »Experiment Weimar« keine lange Lebensdauer beschieden, bereits 1933 kam für zwölf Jahre der Nationalsozialismus an die Macht, begann sechs Jahre später der verheerende II. Weltkrieg. Diese Entwicklung und ihre Folgen haben das Bild der »Weimarer Republik« in den Köpfen vieler Menschen entscheidend geprägt, was dazu führte, dass »Weimar« über Jahrzehnte als Negativfolie zur Abgrenzung und zugleich Selbstvergewisserung in beiden deutschen Staaten fungierte. »Weimar« sollte sich nicht wiederholen.
Mit der sich immer stärker ausprägenden Globalisierung, die sowohl Deutschland als Staat und Gesellschaft als auch das Individuum vor enorme Herausforderungen stellt, erlebt »Weimar« gleichsam eine Renaissance. Seit einigen Jahren wird in der gesellschaftspolitischen Diskussion immer öfter warnend eine Wiederkehr »Weimarer Verhältnisse« beschworen, nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem Erstarken rechtspopulistischer Kräfte im Land. Dagegen regt sich vielfach Widerstand im intellektuellen Diskurs.
Die Podiumsdiskussion am 7. Februar 2019 im Kultur. Haus Dacheröden möchte die Frage, ob man heute tatsächlich schon wieder von »Weimarer Verhältnissen« sprechen kann, aufgreifen und mit diesem Gespräch unter Fachleuten und mit dem Publikum Anregungen für eine weitere Auseinandersetzung mit dieser äußerst spannenden und wichtigen Thematik geben.
Es diskutieren: Professorin Ursula Büttner (Hamburg), Gunnar Dedio (Produzent von »Krieg der Träume«, LOOKSfilm), Professor Dirk Schumann (Göttingen), Professor Alexander Gallus (Chemnitz).
Moderation: Mirko Drotschmann, Historiker und Journalist.
KULTUR-FRÜHSCHOPPEN zum Thema:
Impulse für die Nachwuchsgewinnung Thüringer Kulturvereine
des Weiterbildungsprogramms KULTUR LAND BILDEN
Laut der aktuellen Studie Vereinssterben in ländlichen Regionen der Zivilgesellschaft in Zahlen haben sich im vergangenen Jahrzehnt über 15.000 Vereine in den ländlichen Räumen der Bundesrepublik aufgelöst. Jeder vierte der bestehenden Vereine kämpft besonders häufig damit, neue Mitglieder zu gewinnen und somit sein Fortbestehen zu sichern.
Wie es um das Engagement und die Nachwuchsgewinnung auch im Hinblick auf den Generationenwechsel in Thüringer Kulturvereinen steht, möchten wir bei unserem ersten KULTUR-FRÜHSCHOPPEN in der Kulturscheune in Mühlberg diskutieren. Neben einem Vertreter der ZiviZ-Studie haben wir verschiedene Akteure aus den ländlichen Regionen Thüringens eingeladen, ihre Erfahrungen zum Thema Nachwuchsarbeit mit uns zu teilen:
Der KULTUR-FRÜHSHOPPEN möchte zum gemeinsamen Gespräch aufrufen, Ideen und Impulse weitergeben und Thüringer Vereine in den ländlichen Regionen ermutigen, ihr Engagement fortzusetzen.
Für das leibliche Wohl wird gesorgt. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Um Anmeldung wird gebeten! Diese kann über folgendes Formular oder per Mail an kontakt@kulturlandbilden.de vorgenommen werden. Das ausführliche Programm finden Sie anbei.
Der Abend beginnt um 19.30 Uhr mit einem Podiumsgespräch zu deutsch-tschechischen Familiengeschichten: Christina Frankenberg vom Tschechischen Zentrum Berlin und Tanja Krombach vom Deutschen Kulturforum östliches Europa im Gespräch mit den Autorinnen Alena Mornstajnová und Katerina Tucková, die auch aus ihren Büchern »Hana« und »Gerta. Das deutsche Mädchen« lesen werden.
Die aus elf Roll ups bestehende Wanderausstellung, die in deutscher und tschechischer Sprache realisiert wird, erzählt die Geschichte Mitteleuropas im 20. Jahrhundert anhand von fünf Biografien von Mitgliedern der deutsch-tschechisch-jüdischen Familie Schalek und zeigt dadurch, wie sich persönliche Lebensumstände und Geschichte gegenseitig durchdringen:
Alice Schalek war Frontberichterstatterin im Ersten Weltkrieg, Robert Schalek Richter beim Prozess um den Hellseher Hanussen, Lisa Fittko Fluchthelferin in Südfrankreich, Malva Schalek künstlerische Zeugin des Lebens im Ghetto Theresienstadt, Fritz Schalek Widerstandskämpfer und Aktivist der deutschen Minderheit in der Tschechoslowakei. Ihre Lebensläufe spiegeln Frauen- und Judenemanzipation, Verfolgung, Emigration und politischen Widerstand.
Neben den fünf Lebensgeschichten wird auch deren historischen Hintergrund dargestellt und zugleich die vielfältigen, zerstörten und nach dem Fall des Eisernen Vorhangs neu erstandenen Verbindungen im Herzen Europas aufgezeigt.
Begleitend wurde ein rund neunminütiger Film produziert, der bei der Eröffnung zu sehen sein wird. Im Anschluss führt der Autor von Film und Ausstellung, der Publizist Ralf Pasch, durch die Schau.
Veranstaltung entfällt!
„Was bleibt?“ – Finissage mit Symposium mit Tanja Dückers (Schriftstellerin), Jörg-Philipp Thomsa (Museumsleiter Grass-Haus Lübeck), Markus Schäfer (Heinrich-Böll-Stiftung, Böll-Archiv Köln) und Dr. Yahya Kouroshi und Prof. Wolfgang Struck (beide Literaturwissenschaftler, Universität Erfurt)
Im Jahr 2017 wäre Böll 100, Grass 90 Jahre alt geworden. In all ihren Unterschieden bildeten beide eine öffentliche Stimme und moralische Instanz. Böll und Grass trugen mit ihrer schriftstellerischen Arbeit und ihrem bürgerlichen Engagement maßgeblich dazu bei, dass nach dem Krieg deutsche Literatur und Kultur im Ausland wieder anerkannt wurde.
Solche Stimmen, die an die Substanz des Humanismus erinnern, sind auch – oder besonders – heute notwendig und wichtig.
Unter der Überschrift „Was bleibt?“ – oder auch: Wohin mit Böll und Grass? sind Tanja Dückers, Jörg-Philipp Thomsa, Markus Schäfer, Dr. Yahya Kouroshi und Prof. Wolfgang Struck eingeladen, ihre Zugänge zu den Arbeiten von Böll und Grass oder ihre eigenen Schreibprozesse vorzustellen und darüber mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen.
Karten unter www.herbstlese.de, www.ticketshop-thueringen.de, bei Hugendubel in Erfurt am Anger und im Thüringen- Park.
Weitere Informationen unter: https://calendar.boell.de/de/event/was-bleibt
Das Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“ gastiert mit einer prominent besetzten Podiumsdiskussion am im Stadtmuseum Jena. Die Journalisten Lutz Prager und Thomas Stridde erinnern sich als Zeitzeugen an den Übergang der kontrollierten Parteizeitungen in die Meinungsfreiheit einer unabhängigen Presselandschaft in den Jahren 1989/90.
Unter dem Titel »‘Wir Journalisten sind jetzt sehr aufgeklärt‘ – Die Transformation des Pressewesens 1989/90 am Beispiel von TLZ und OTZ“ wird MDR-Moderatorin Katrin Tominski nachfragen, wie sich die Medienlandschaft hin zu einer unabhängigen „vierten Gewalt“ entwickelte, wie die Journalisten die Umbrüche in den Redaktionen erlebten und wie sich deren Rollenverständnis wandelte. Beide Gesprächspartner erlebten 1989/90 den Wandel des ehemaligen Presseorgans der Blockpartei LDPD, der Thüringischen Landeszeitung, und des Organs der SED-Bezirksleitung Gera, der Volkswacht (heute Ostthüringer Zeitung), hin zu unabhängigen Tageszeitungen mit.
Kolloquium zum Thema »Das Kino der Poesie«
Moderation: Aline Helmcke, Guido Naschert
Referenten und Themen:
In Kooperation mit dem backup_festival der Bauhaus-Universität Weimar mit der freundlichen Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
9.00 – 9.15 Uhr
Begrüßung
durch den Präsidenten der Goethe-Gesellschaft Prof. Dr. Jochen Golz
9.15 – 9.30 Uhr
Einführende Worte durch Hanna Hamel und Dr. des. Oliver Grill
9.30 – 10.15 Uhr
Dr. des. Clemens Özelt (Lausanne) – Anfangsschwierigkeiten. Zur Poetik von
Goethes Eröffnungsprologen
10.15 – 11.00 Uhr
Simon Friedland (Chicago) – Poesie und Plastik: Über den epischen Hexameter
in Goethes „Herrmann und Dorothea“
11.00 – 11.30 Uhr
Kaffeepause
11.30 – 12.15 Uhr
Arin Haideri (Bielefeld) – Die Goethe-Gesellschaft im geteilten Deutschland. Zur Geschichte ihrer Internationalisierung
12.15 – 13.00 Uhr
Jakob Gehlen (Berlin, München) – Gleicht Goethe Herkules? Mythos und Werkstatt
in den „Römischen Elegien“
13.00 – 15.00 Uhr
Mittagspause
15.00 – 15.45 Uhr
Svitlana Shkvarchuk (Tscherniwzi) – Das Phänomen „Goethe-Zitat“. Von klassischen
Weisheiten bis zu „Entflügelten Worten“
15.45 – 16.30 Uhr
Rabea Kleymann (Hamburg) – Formlose Formen als Begegnungen mit dem
Mannigfaltigen – Poetik des Aggregats in Goethes Spätwerk
16.30 – 17.00 Uhr
Kaffeepause
17.00 – 17.45 Uhr
Elisa Ronzheimer (Bielefeld, Yale) – „Sankt Joseph der Zweite“. Legende und Roman in
Goethes „Wilhelm Meisters Wanderjahre“
17.45 – 18.30 Uhr
Reto Rössler (Flensburg) – Vom „Roman über das Weltall“ zur Kosmopoetik. Goethes Sternwartenszene der „Wanderjahre“ und die Transformation(en) des kosmologischen
Weltgebäudes der Aufklärung
18.30 – 18.45 Uhr
Zusammenfassung und Ausblick durch Hanna Hamel und Dr. des. Oliver Grill
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19.30 – 21.00 Uhr
Empfang für Studierende und junge Wissenschaftler. Begrüßung zur 86. Hauptversammlung bei Imbiss und Geselligkeit
(geschlossene Veranstaltung)
10.00 – 12.30 Uhr
Eröffnungsveranstaltung
Begrüßung
Grußworte
Auszeichnung der Preisträger
Festvortrag
Verleihung der Goethe-Medaille
ab 11.30 Uhr | Ankommen und Kaffee
12.00–12.15 Uhr | Begrüßung und Einführung Natalia Bachour (Zürich), Julia A. Schmidt-Funke (Gotha), Iris Schröder (Erfurt/Gotha)
SEKTION 1: REISEERFAHRUNGEN
Moderation: Markus Meumann (Gotha)
12.20–13.00 Uhr | Die Reisen des böhmischen Adeligen Johann Reichart von Štampach nach Konstantinopel (1591–92) und Moskau (1593). Zum Aussagewert frühneu- zeitlicher Stammbücher als Reisedokument und Sammlerobjekt Marie Ryantová (České Budějovice)
13.00–13.40 Uhr | Carsten Niebuhr und seine Reise nach Arabien (1761–67) Volker Heenes (Berlin/Gotha)
13.40–14.20 Uhr | The Local Agency in the Explorations of the 19th Century European Travelers Visiting Northern EthiopiaFesseha Berhe Gebregergis (Mekelle)
14.20–14.40 Uhr |
Kaffeepause
SEKTION 2: NARRATIVE DES REISENS
Moderation: Frank Nagel (Kiel)
14.40–15.20 Uhr | Reiseberichte aus dem Orient und ihre gelehrten Leser im 17. und frühen 18. Jahrhundert Asaph Ben-Tov (Wolfenbüttel)
15.20–16.00 Uhr | Geschlechterstereotypen in Reiseberichten um 1800. Literarische Konstruktion von Raum, Geschlecht und Fremdheit im Vergleich Nashwa Abou Seada (Šibīn al-Kaum)
16.00–16.40 Uhr | Pücklers Orientreise (1834–40) in der zeitgenössischen europäischen Presse Kerstin Volker-Saad (Berlin)
17.00–18.00 Uhr | Präsentation der orientalischen Handschriften- sammlung der Forschungs- bibliothek Gotha Sascha Salatowsky (Gotha)
ab 18.00 Uhr | Geselliges Beisammensein der Tagungsgäste und Alumni in Gotha
Jugend- und Kulturzentrum mon ami, Saalcafé (1. Etage)
12.30 – 13.30 Uhr
Begegnungstreffen der Referenten und Diskussionsleiter
Begrüßung zur 86. Hauptversammlung bei Imbiss
und Getränken
(geschlossene Veranstaltung)
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14.00 – 17.30 Uhr
„Aus wie vielen Elementen soll ein echtes Lied sich nähren …“. – Goethes „West-östlicher Divan“ aus heutiger Sicht
Podium mit
(15.15 – 15.45 Uhr Kaffeepause)
Wissenschaftliche Konferenz zum Thema: Goethes »Divan 1819 – 2019«
9.00 – 10.30 Uhr
Arbeitsgruppen A–C
Arbeitsgruppe A
„Divan“-Rezeption im 19. Jahrhundert
Referentin: Prof. Dr. Anne Bohnenkamp (Frankfurt a. M.)
Diskussionsleiterin: Prof. Dr. Marisa Siguan (Barcelona)
Arbeitsgruppe B
Der „Divan“ in der Lyrik von Heine bis Benn
Referent: Prof. Dr. Carsten Dutt (Notre Dame)
Diskussionsleiterin: Prof. Dr. Larissa Polubojarinova (St. Petersburg)
Arbeitsgruppe C
„Divan“-Resonanzen der Gegenwart
Referentin: Prof. Dr. Andrea Polaschegg (Siegen)
Diskussionsleiter: Dr. Dr. h. c. mult. Manfred Osten (Bonn)
11.00 – 12.30 Uhr
Arbeitsgruppen D–F
Arbeitsgruppe D
Musikalische „Divan“-Rezeption
Referent: Prof. Dr. Hans-Joachim Hinrichsen (Zürich)
Diskussionsleiterin: Prof. Dr. Manana Paitschadse (Tbilissi)
Arbeitsgruppe E
Despotie – zu einem Verfassungsbegriff im
„West-östlichen Divan“
Referent: Dr. Gustav Seibt (Berlin)
Diskussionsleiterin: Dr. Margrit Wyder (Zürich)
Arbeitsgruppe F
Übersetzungen einer Übersetzung? Der „Divan“ im
Spiegel orientalischer Lyriker heute
Referent: Stefan Weidner (Köln)
Diskussionsleiter: Prof. Dr. Marcus Mazzari (São Paulo)
SEKTION 3: PERSPEKTIVEN DER SEETZENFORSCHUNG
Moderation: Natalia Bachour (Zürich)
09.00–09.40 Uhr | Räume – Dinge – Begegnungen. Perspektiven der Seetzen- forschung Julia A. Schmidt-Funke (Gotha), Iris Schröder (Erfurt/Gotha)
09.40–10.20 Uhr | Seetzen und (k)ein Ende? Vom Nutzen und Vorteil seiner Erforschung für die Disziplinen Detlef Haberland (Oldenburg)
10.20–10.40 Uhr | Kaffeepause
SEKTION 4: SEETZEN ZWISCHEN ORIENT UND OKZIDENT
Moderation: Iris Schröder (Erfurt/Gotha)
10.40–11.20 Uhr | Seetzen im Osmanischen ReichHenning Sievert (Heidelberg)
11.20–12.00 Uhr | Shedding Light on the Arabias. Seetzen’s Contribution to European Journals Clarisse Roche (Abu Dhabi)
12.00–12.40 Uhr | ‚Botanisieren und Karneval.‘ Seetzens (1803–05) und Hauss- knechts (1865–67) Beschreibung Aleppos im Vergleich Stefan Knost (Halle)
12.40–13.40 Uhr | Mittagspause
SEKTION 5: SEETZENS SPRACHEN
Moderation: Maria Avxentevskaya (Berlin)
13.40–14.20 Uhr | Äthiopische Sprachenvielfalt in Kairo. Seetzens Begegnung mit dem Tigrinnya und anderen Sprachen aus der Region im frühen 19. Jahrhundert Wolbert G.C. Smidt (Mekelle)
14.20–15.00 Uhr | Richard Lepsius as a Language Collector Floris Solleveld (Leuven)
15.00–15.20 Uhr | Kaffeepause
SEKTION 6: SEETZEN ALS BEOBACHTER DER RELIGIONEN
Moderation: Ben Marschke (Arcata)
15.20–16.00 Uhr | Seetzen und die orientalischen ChristenCarsten Walbiner (Eichstätt-Ingolstadt)
16.00–16.40 Uhr | Beobachtungen Seetzens zum Wahabismus Giovanni Bonacina (Urbino)
17.00–19.00 Uhr | Festakt mit öffentlichem Abendvortrag Vergleichend unterwegs. Reiseberichte als global- geschichtliche QuellenMichael Harbsmeier (Kopenhagen)
ab 19.00 Uhr | Sommerfest.
20.00 – 24.00 Uhr
Ein Abend im Zeichen des „Divan“
Musik und Dichtung in der Orangerie von Schloss Belvedere
Genießen Sie das exotische Ambiente des Ortes, zu dem das Angebot an Speisen und Getränken eine reizvolle Ergänzung bildet, lauschen Sie den Texten
und der Musik: „Wunderlichstes Buch der Bücher – was uns
Goethe verschweigt“
Konzertlesung aus „Gold auf Lapislazuli“ mit Claudia Ott (nay/Rohrflöte und Rezitation)
Salaheddin Maraqa (qanun/Kastenzither) und Hadi
Alizadeh (daff bzw. tonbak/Perkussion)
Orientalische Liebesgedichte aus vier Jahrtausenden erklingen rund um das Gedicht „Lesebuch“ aus Goethes „Divan“. Die Übersetzerin und Orientalistin Claudia Ott und ihr Ensemble entzünden ein Feuerwerk aus orientalischer Musik und Lyrik.
Einlass: 20.00 Uhr
Wir danken herzlich der Klassik Stiftung Weimar, die den Abend für die Goethe-Gesellschaft organisiert und betreut.
Abfahrt der Busse:
19.30 Uhr, Bushaltestelle gegenüber dem
Jugend- und Kulturzentrum mon ami
Rückfahrt der Busse: 23.00 Uhr und 24.00 Uhr,
ab Parkplatz Belvedere
Goethe weltweit – Sein Angebot für unsere Zeit
Podiumsgespräch mit:
Prof. Dr. Young-Ae Chon (Seoul)
Prof. Dr. Liina Lukas (Tartu)
Prof. Dr. Guanghua Mo (Chengdu)
Prof. Dr. Ali Radjaie (Arak)
Prof. Dr. John R. Williams (Cambridge)
Moderation:
Prof. Dr. Nikolina Burneva (Veliko Tarnovo)
SEKTION 7: SEETZEN ALS BEOBACHTER VON MENSCH UND NATUR
Moderation: Matthias Rekow (Gotha)
09.00–09.40 Uhr | Astronomische Messungen und Beobachtungen Seetzens Michael Geffert (Bonn)
09.40–10.20 Uhr | Seetzen als Zeuge eines Wandels in der Medizin des Vorderen Orients? Natalia Bachour (Zürich)
10.20–10.40 Uhr | Kaffeepause
SEKTION 8: SEETZENS DINGEModeration: Julia A. Schmidt-Funke (Gotha)
10.40–11.20 Uhr | „Heute kaufte ich eine kleine ägyptische Statue von Basalt.“ Seetzen als Sammler ägyptischer Steinkunst Uta Wallenstein (Gotha)
11.20–12.00 Uhr | Arabische Geräthe und Christliche Denkwürdig- keiten aus dem Orient – ‚Seetzeniana‘ in der Ethnologischen Sammlung der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha Ute Däberitz (Gotha)
SEKTION 9: SEETZENS AKTUALITÄT
Moderation: Natalia Bachour (Zürich)
12.00–12.40 Uhr | „Maasslosigkeit des Erzählens.“ Ulrich Jasper Seetzen als Protagonist im postmodernen Abenteuerroman Leeres Viertel – Rub’ al-Khali (1996) von Michael Roes Christoph Schmitt-Maaß (München)
12.40–13.00 Uhr | Abschlussdiskussion
13.00–13.30 Uhr | Mittagsimbiss
13.45–15.15 Uhr | Führung zu den ‚Seetzeniana‘ in den Sammlungen der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha
In der Reihe »Der Politische Salon: Einmischen!« disktuiert der Autor Jens Balzer mit dem Rapper Hendrik Bolz von »Zugezogen Maskulin« über Freiheit und Verantwortung in der Popkultur, die Notwendigkeit roter Linien und den schmalen Grat zwischen Pop und Populismus.
Moderiert wird der Abend von Marion Brasch und Sie sind herzlich eingeladen, sich an der Debatte zu beteiligen.
Eine Veranstaltung des Kultur:Hauses Dacheröden in Kooperation mit der Körber-Stiftung.
Der Thüringer Schriftstellerverband lädt ein zu einem literarisch-politischen Wortwechsel mit
Robert Habeck (Politiker und Autor) und Steffen Mensching (Schriftsteller, Schauspieler, Theaterintendant)
Haben sich Poesie und Politik noch etwas zu sagen? — Das streitbare Wort von Autoren wie Heinrich Böll und Günter Grass oder Christoph Hein und Heiner Müller prägte politisch-kulturelle Debatten der Nachkriegszeit bis in die jüngste Vergangenheit. Ist der politische Diskurs inzwischen einer postmodernen Beliebigkeit gewichen? Geht er in der Vielstimmigkeit sozialer Netzwerke unter?
Im Gespräch mit der Moderatorin Romy Gehrke (MDR Thüringen) werden Robert Habeck und Steffen Mensching der komplexen Beziehung von Poesie und Politik nachspüren und sich den Fragen stellen:
Welche Romane und Gedichte lesen Politiker? Welche Rolle spielen Kunst und Literatur in ihrem privaten Alltag und auf der politischen Bühne?
Sprechen Politiker und Poeten überhaupt noch dieselbe Sprache? Ersetzen Kampfbegriffe in den öffentlichen Debatten nicht mehr und mehr das präzise Wort?
Wie politisch sind heutige Autoren? Sollte sich das künstlerische Wort wieder stärker einmischen in den politischen Diskurs?
Die Veranstaltung »Poesie & Politik« ist der Erinnerung an unseren Freund und Kollegen, den Politiker und Dichter Hans-Jürgen Döring (1951–2017), gewidmet.
Eine Veranstaltung des Verbandes deutscher Schriftsteller, VS in ver.di, Landesverband Thüringen in Zusammenarbeit mit dem Lese-Zeichen e.V. (Förderverein des VS Thüringen) und des Thüringer Literaturrates e.V.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Vortrag, Videoeinspielung, Gespräch zum Thema: »Jugend auf den Barrikaden – Vom Wunsch, Zukunft mitzugestalten« / anschließend Podiumsdiskussion
Mit Simon Marian Hoffmann und Tracy Osei-Tutu kommen zwei prominente Protagonisten der einflussreichen Bewegung „Demokratische Stimme der Jugend“ nach Suhl, um über die Ziele ihrer Bewegung, über die Wünsche und die Forderungen der Jugend zu sprechen.
Warum werden unsere Wünsche nicht wahrgenommen, warum werden sie nicht beachtet, wenn wir doch die Generation sind, die noch am längsten auf dieser Erde leben wird?
Warum bestimmen Menschen, die viel älter sind als wir, über unsere Zukunft? Wissen die denn wirklich, wie wir leben wollen?
Warum werden unsere Ideen nicht umgesetzt, obwohl klar ist, dass die Strategien der „alten“ Politiker ja erst zu den heutigen Problemen (Klimawandel, soziale Ungerechtigkeit…) geführt haben.
Warum wird es uns so schwergemacht, unsere Kraft und unsere unverbrauchte Energie zur Umsetzung unserer Ideen einzusetzen?
Auf was bereitet eigentlich das heutige Abitur vor, wenn die gleichen Fragen gestellt werden, die schon vor 20 Jahren gestellt wurden, obwohl sich die Welt grundlegend geändert hat?
Wenn wir alle das Gleiche lernen, wie die Jugend vor 20 Jahren – wie wollen wir dann etwas verändern?
Wovor habt ihr eigentlich Angst?
Diese und ähnliche Fragen stellen sich junge Menschen vermehrt und artikulieren ihre Forderungen mittlerweile auch vehement öffentlich. Bewegungen wie Fridays For Future, Extinction Rebellion, YOU MOVE oder Ende Gelände und nicht zuletzt natürlich auch das weltweit beachtete Einzelengagement von Greta Thunberg bewegen Millionen Menschen. Ein Teil der interessierten und aufgeschlossenen Jugend ist zweifelsohne politischer geworden, organisiert sich – anders als in früheren Generationen – gewaltfrei. In der kommenden Querdenken-Veranstaltung äußern sich zwei prominente Mitstreiter der neuen deutschen Jugendbewegung – Simon Marian Hoffmann und Tracy Osei-Tutu vom Verein Demokratische Stimme der Jugend e.V. In ihrem Vortrag, der durch die Einspielung von Videosequenzen begleitet wird, beschäftigen sie sich unter anderem genau mit jenen oben gestellten Fragen, erzählen von ihrem Engagement und von ihren Zielen. Das Publikum, das zum Mitdiskutieren eingeladen ist, erwartet ein durchaus unbequemer Abend, der sicherlich noch lange nachhallen wird.
10 – 18 Uhr Symposium: Zukunft / Bauhaus. Zukunftserwartungen und Erwartungshorizonte in 100 Jahren Bauhaus
Ort: congress centrum neue weimarhalle, Flügelsaal 1
10:00
Dr. Oliver Sukrow (Technische Universität Wien)
Begrüßung / Einführung. Zukunftserwartungen und Erwartungshorizonte in 100 Jahren Bauhaus
I. UTOPIE / ZEITVORSTELLUNGEN
10:15 – 11:00
Prof. Dr. Kai Buchholz (Hochschule Darmstadt)
Lebensreform und Moderne – Alternativen zur technischen Zivilisation
11:00 – 11:45
PD Dr. Rüdiger Graf (Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam)
Als die Utopie an die Wirklichkeit heranrückte. Antizipationen der Zukunft in der Weimarer Republik
11:45 – 12:30
Dr. Fernando Esposito (Universität Konstanz)
Fiat futura fascista. Worin sich Asmara und Weimar unterscheiden
12:30 – 13:00
Diskussion
13:00 – 14:00
Mittagspause
II. UTOPIE / RAUMGESTALTUNGEN / UTOPISCHE RÄUME
14:00 – 14:45
Prof. Dr. Deborah Ascher Barnstone (University of Technology Sydney)
The Colour of Utopia: Colour in 1920s German Avant-garde Architecture
14:45 – 15:30
Prof. Dr. Anja Baumhoff (Hochschule Hannover)
Der »Neue Mann« und das Staatliche Bauhaus Weimar. Geschlechterkonzeptionen und ihr Bezug zur Geschichte der Moderne
15:30 – 16:00
Kaffeepause
16:00 – 16:45
Dr. Sonja Dümpelmann (University of Pennsylvania)
In der Luft und am Boden: Sichtwechsel in Stadt und Landschaft der Moderne
16:45 – 17:30 Uhr
Prof. Dr. Joaquin Medina Warmburg (Karlsruher Institut für Technologie)
Umwelt und Moderne: Tomás Maldonados Bauhauskritik als Wendepunkt zum »environmental design«
17:30 – 18:00
Rückfragen/Diskussion
Bitte beachten: Ortswechsel
Ort: Bauhaus-Museum Weimar, Projektraum A (UG):
19:00 Eröffnung der Installation »ZENICA TRILOGIE« von Prof. Danica Dakić (Bauhaus-Universität Weimar)
Einführung: Dr. Ulrike Bestgen (Klassik Stiftung Weimar, Fachbereichsleiterin Bauhaus, Moderne und Gegenwart)
Moderation: Dr. Ulrike Bestgen (Weimar), Dr. Thomas Flierl (Berlin), Dr. Oliver Sukrow (Wien)
West-östliche Kulturbegegnung als Gemeinschaftsleistung – von der Entstehung der Alphabetschrift zur Aufklärung
Podiumsdiskussion mit Prof. Ludwig Morenz (Universität Bonn) und Hansjörg Rothe (Freier Deutscher Autorenverband)
Albert Schweitzer berichtet, dass die für die Aufklärung so entscheidende Leben-Jesu-Literatur im Jahre 1601 begann – mit einem Text des Jesuiten Jerome Xavier, geschrieben auf Persisch für den jungen Prinzen am Hofe des Mughal-Khans Akbar in Nordindien. Akbar war ein Nachkomme von Temür ibn Taraghai Barlas (den Goethe „Timur“ nennt) und hatte die Jesuiten eingeladen. Er gründete mehrere bedeutende Bibliotheken und liebte ausführliche Diskussionen mit den Anhängern der verschiedenen Buch-Religionen, hatte selbst angeblich aber nie Lesen und Schreiben gelernt.
Die magische Beziehung zu den Schriftzeichen, auf die Goethe in den „Segenspfändern“ abhebt („Amulette sind dergleichen Auf Papier geschriebne Zeichen“) war also entscheidend für die Entstehung einer Diskussions-Gemeinschaft, die ihrerseits eine in Europa bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts nachwirkende Literaturgattung und theologische Forschungsrichtung begründen sollte. Ludwig Morenz argumentiert, dass schon die erste Alphabetschrift im Kontext einer Kulturbegegnung entstanden ist, wenn auch die Begriffe westlich/östlich beim damaligen Austausch zwischen Ägyptern und Kanaanitern auf dem Sinai noch keine Bedeutung haben.
In einer erneuten Gemeinschaftsleistung mit dem hoffentlich zahlreichen Publikum diskutiert Hansjörg Rothe (Freier Deutscher Autorenverband Thüringen) diese Zusammenhänge in einer Podiumsdiskussion mit Ludwig Morenz (Professor für Ägyptologie an der Universität Bonn). Im Jubiläumsjahr von Goethes West-östlichem Divan wird dabei die Bedeutung dieses Werks für das Verständnis der Aufklärung unterstrichen.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates e.V. in Zusammenarbeit mit dem Freien Deutschen Autorenverband und dem Goethe- und Schiller-Archiv Weimar.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Anmeldeformular Veranstaltungsflyer
Moderation: Dr. Martin Straub (Lese-Zeichen e.V.)
10:00 – 10:30 Grußworte, Intro
Erzählen, Animation
10:30 – 11:30 Kultureller Wandel und Erzählen.
Märchen in digitalen Zeiten oder das Märchen der Digitalisierung?
Prof. Dr. Friedemann Schmoll, FSU Jena
11:30 – 12:30 Märchen zwischen Überlieferungsgeschichte und Digitalität
Prof. Dr. Holger Ehrhardt, Universität Kassel
12:30 – 13:00 Präsentation der Workshop-Themen
13:00 – 14:00 Mittagspause
14:30 – 17:00 Workshops (Bibliothek, Volkshochschule)
1. Stop-Frame-Erzählen: Animations-Workshop
Ana Maria Vallejo
2. Das Spiel mit den Geschichten. Aus alt mach neu.
Florian Schütz
3. Märchen twittern? Risiken und Freuden medialen Erzählens im Internet
Prof. Dr. Sabine Wienker-Piepho
4. Märchenerzählen in Kindergärten und Schulen – Erfahrungen aus der Praxis
Prof. Dr. Kristin Wardetzky
5. Märchenfilme in der Gegenwart
David Ungureit
6. Workshop für erfahrene Erzähler*innen
Suse Weisse
20. November 2019, 19:00 – 20:30 Abendvortrag
Ort: Bauhaus-Museum, Projektraum A (UG)
Begrüßung
Dr. Ulrike Lorenz (Präsidentin Klassik Stiftung Weimar) und Prof. Dr. Winfried Speitkamp (Präsident Bauhaus-Universität Weimar)
Keynote:
Prof. em. Dr. Lucian Hölscher (Ruhr-Universität Bochum)
Utopie und Enttäuschung. 100 Jahre Bauhaus
10 – 16 Uhr Bauhaus-Dialoge: Historische Avantgarden und zeitgenössische Praxen
Ort: congress centrum neue weimarhalle, Flügelsaal 1
10:00 – 11:00
Prof. Dr. Christoph Stölzl (Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar) im Gespräch mit Bettina Wagner-Bergelt (Tanztheater Wuppertal Pina Bausch) und Dr. Andreas Schwab (Palma3, Bern)
Utopien auf der Bühne: Avantgarde-Musik, Theater und Tanz
11:00 – 12:00
Dr. Eckhart Gillen (Berlin) im Gespräch mit Prof. Dr. Kai-Uwe Hemken (Kunsthochschule Kassel) und Dr. Franziska Stöhr (München)
Potentiale utopischer Kunst: Historische Avantgarden vs. heutige künstlerische Utopien
12:00 – 13:00
Mittagspause
13:00 – 14:00
Dr. Gabriele Zipf (Futurium gGmbH, Berlin) im Gespräch mit Prof. Aart van Bezooijen (Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle / Material Stories, Hamburg)
Arbeits- und Lebenswelten der Zukunft. Vermittlung und Präsentation
14:00 – 15:00
Dr. Franz Mauelshagen (IASS Potsdam)
Klio trifft Gaia – Zukunftshorizonte im Anthropozän
Im Anschluss Gespräch mit Tomás Saraceno (Berlin)
15:00 – 16:00
Rückfragen / Diskussionen
16:00
Ende der Veranstaltung
Moderation: Nicolas Flessa, M.A. (Berlin)
Prof. Dr. Wolfgang Schroeder, Universität Kassel: Rechtspopulistische Landnahmen. Demokratiekrise der Berliner Republik?
Vortrag mit anschl. Diskussion, Moderation: Peter Reif-Spirek Die Bundestagswahl 2017 war eine Weichenstellung in ein anderes Parteiensystem. Zuvor hatte die bipolare Struktur der Volksparteien SPD und CDU die alte Bundesrepublik jahrzehntelang geprägt und ihre politische Stabilität ausgemacht. Beide Parteien scheinen nun ihren volksparteilichen Charakter zu verlieren, ein regional zerklüftetes Parteiensystem löst das alte ab. Erstmals hat sich mit der AfD eine rechtspopulistische Partei bundesweit etabliert. Ihr Aufstieg zeigt die aktuelle Bedeutung einer neuen politischen Spaltungslinie: es geht um die Fragen der Grenzen des Nationalstaats und seiner weiteren Öffnung, um Migrations- und Flüchtlingspolitik und die Folgen der Globalisierung. Die Landtagswahlen des letzten Jahres bestätigen diesen andauernden Umbruch des Parteiensystems. Regierungsbildungen werden schwieriger, Koalitionen zunehmend heterogener. Führt der Rechtsruck in der Gesellschaft zu einer Demokratiekrise der Berliner Republik? Wer sind die sozialen Trägergruppen des Rechtsrucks? In welchem Verhältnis stehen Protestmotive zu inhaltlichen Überzeugungen der Wählerinnen und Wähler? Wie lassen sich die Ost-West-Unterschiede in der rechtspopulistischen Landnahme erklären? Prof. Dr. Wolfgang Schroeder ist Leiter des Fachgebiets Politisches System der BRD – Staatlichkeit im Wandel an der Universität Kassel und Fellow am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Er forscht und veröffentlicht zu Fragen der Gewerkschaften, zur Sozial- und Arbeitsmarktpolitik und zur politischen Soziologie und gab 2019 den Sammelband „Smarte Spalter. Die AfD zwischen Bewegung und Parlament“ mit heraus.
Hermann Brill wurde am 9. Februar 1895 in Gräfenroda/Thüringen geboren und starb 1959 in Wiesbaden. Er war ein bedeutender Repräsentant der Thüringer Arbeiterbewegung und steht mit seiner Biographie für den Doppelwiderstand gegen Nationalsozialismus und Stalinismus.
Die erste Regel des Book Club lautet: Niemand spricht über den BookClub… Sechs junge Frauen bilden das Herz des Book Clubs. Ihre Gemeinsamkeit: Sie lieben das Lesen und jede von ihnen ein anderes Genre! Bei regelmäßigen Treffen wird über Bücher zu einem bestimmten Thema diskutiert. Am 23. April lautet es „Wahre Begebenheiten“. Die Frauen des Book Club sind alle sehr lebhaft und ganz verschieden, und so entstehen immer lustige und hitzige Debatten.
Das Werk Hanns Cibulkas (1920–2004) wurde bislang im Kontext der DDR-Literatur rezipiert, wenngleich die Paradigmen der DDR-Literatur (gesellschaftlicher Auftrag, Zensur, Dissidenz) ihm nur eingeschränkt gerecht werden. Das Kolloquium nimmt den 100. Geburtstag des Dichters am 20.09.2020 zum Anlass, die Anschlussfähigkeit seiner Poetik an Themen und Diskurse der gesamtdeutschen Literatur, der literarischen Tradition und Moderne sowie der Gegenwart zu erkunden.
Cibulka hat sein Interesse an spezifischen Landschaften (Ostsee, Thüringen, Böhmen) stets mit einer genuinen Form verknüpft, die Gattungen wie Brief- und Tagebuchprosa, das Pastiche, die
Miniatur oder das Fragment einschließt – hybride Herkünfte, die auch seine Lyrik teilt. Das Kolloquium versucht sich der Bandbreite seines Schreibens über die Auseinandersetzung mit exemplarischen Werken und Motivgruppen zu widmen und lässt dabei historische, ökologische, poetologische und rezeptionsästhetische Perspektiven zu Wort kommen.
Tagungsprogramm
Montag, 21.09.20
14.00 Uhr:
Grußwort: Knut Kreuch, OB Gotha
Grußwort: Kathrin Paasch, Forschungsbibliothek Gotha
Eröffnung: Jan Röhnert / Stephan Pabst
14:30 – 15:15 Uhr:
Peter Neumann (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg): Mosaiksteine des Lebens. Hanns Cibulkas Tagebuchpoetik
Kaffeepause
15:45 – 16:30 Uhr:
Francesca Bravi (Christian-Albrechts-Universität Kiel): „Wie eine Fermate steht am Abend der Ätna über der Insel.“ Cibulkas italienische Landschaften
16:30 – 17:15 Uhr:
Jan Röhnert (Technische Universität Braunschweig): Berührungspunkte in der Distanz. Ernst Jünger und Ezra Pound als konservative Bezugsfiguren Hanns Cibulkas
Pause
18:00 Uhr:
Wulf Kirsten (Weimar): Mit Cibulka gehen
19:30 Uhr:
Abendessen
Dienstag, 22.09.20
9:00 – 9:45 Uhr:
Johanna Bohley (Friedrich Schiller Universität Jena): Hiddensee/Dornbusch schreiben. Hanns Cibulkas Hiddenseetagebücher im literarischen Kontext
09:45 – 10:30 Uhr:
Martin Straub (Jena): „Kein Hölderlin-Hymnus / auf die Natur, / die Herzwand verkarstet“. Hanns Cibulkas Swantow
Kaffeepause
11:15 – 11:45 Uhr:
Stephan Pabst (Martin Luther Universität Halle): Hanns Cibulka in der Kritik
11:45 – 12:30 Uhr:
Peter Braun (Friedrich Schiller Universität Jena): „Den vielfältigsten Formen des Lebens unmittelbar ins Gesicht sehen.“ Hanns Cibulka und die Tradition des Nature Writing
Mittagspause
13:00 Uhr:
Nancy Hünger (Gotha): Und Cibulka heute?
13:30 Uhr:
Abschlussdiskussion/ Verabschiedung
14:15 Uhr:
Ausflug in die Stadtbibliothek „Heinrich Heine“ Besuch der Cibulka-Ausstellung
Aufgrund der coronabedingten Hygienebestimmungen ist die Teilnehmerzahl vor Ort auf 25 Personen begrenzt. Wir bitten daher um Voranmeldung und Anfragen per E‑mail an:
j.roehnert@tu-braunschweig.de oder
stephan.pabst@germanistik.uni-halle.de
Kontkakt Tagungsorganisation:
PD Dr. Stephan Pabst
Martin-Luther-Universität
Philosophische Fakultät II
Germanistisches Institut
06099 Halle (Saale)
stephan.pabst@germanistik.uni-halle.de
Prof. Dr. Jan Röhnert
Professur für neuere und neueste Literatur
in der technisch-wissenschaftlichen Welt
TU Braunschweig
Institut für Germanistik
Bienroder Weg 80
38106 Braunschweig
j.roehnert@tu-braunschweig.de
Programm
Tagungsmoderation
09:00 Uhr – 09:30 Uhr
09:30 Uhr – 10:00 Uhr
Begrüßung
10:00 Uhr – 10:45 Uhr
10:45 Uhr – 11:30 Uhr
11:30 Uhr – 11:45 Uhr
11:45 Uhr – 12:30 Uhr
12:30 Uhr – 13:00 Uhr
13:00 Uhr – 14:00 Uhr
14:00 Uhr – 14:45 Uhr
14:45 Uhr – 15:30 Uhr
15:30 Uhr – 15:45 Uhr
Kaffeepause
15:45 Uhr – 16:30 Uhr
Veranstalter / Partner:
Was ist gute Literatur?
Vor 500 Jahren ist die »Freiheitsschrift« Martin Luthers erschienen. Die Erstausgabe dieser Schrift, die in der Forschungsbibliohek Gotha bewahrt wird, ist 2015 als UNESCO-Weltdokumentenerbe aufgenommen worden. Wir nehmen dieses Jubiläum zum Anlass, um Sie zusammen mit der Forschungsbibliothek Gotha und der Ev.-Luth. Kirchgemeinde zu folgender Veranstaltung einzuladen:
Podiumsgespräch: »Was ist Freiheit heute?«
Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm (Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche Deutschland) und Bodo Ramelow, Ministerpräsident des Freistaats Thüringen
Moderation: Catherine Newmark (Deutschlandradio Berlin)
Freiheit ist ein Begriff mit einer langen Geschichte. Vielfältige Entwicklungen in Religion, Politik und Gesellschaft bis in die Gegenwart hinein veränderten immer wieder seinen Inhalt und Stellenwert. Aktuell wird heftig um die Glaubens‑, Meinungs‑, Presse- und Reisefreiheit gerungen. In dem Gespräch, an dem sich auch die Gäste beteiligen können, soll nach der Bedeutung des Freiheitsbegriffs für die heutige gesellschaftliche Situation gefragt werden.
Die Veranstaltung wird vom Deutschlandradio aufgezeichnet, am 8. November im Radio gesendet sowie online als Podcast veröffentlicht.
Die Veranstaltung findet unter strenger Beachtung der gegenwärtig geltenden Infektionsschutzbestimmungen statt. Die Anzahl der teilnehmenden Personen ist aus diesen Gründen auf 100 beschränkt.
Bei Erreichen der Gesamtzahl wird die Liste geschlossen. Vor Ort erfolgt ein Eintrag in die Teilnehmerliste mit Name und Anschrift. Beim Betreten und Verlassen der Augustinerkirche ist ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen, der am Sitzplatz abgenommen werden kann. Der Eintritt ist frei. Um eine Spende für das Sozialprojekt LIORA im Augustinerkloster wird gebeten.
Zuvor lädt die Kirchengemeinde Gotha zu einem Festgottesdienst um 17.00 Uhr in die Margarethenkirche ein, in dem Bischof Bedford-Strohm die Predigt halten wird.
Christian Gesellmann – »The Story of Kassa«
Ein Werkstattgespräch über 30 Jahre Raves, Jams, Bumms-Shows und Sozialarbeit im Kassablanca Jena. Christian Gesellmann beschäftigt sich als Stadtschreiber Jenas mit der Geschichte des Clubs, „dessen Wert unschätzbar und in der Stadt unterschätzt ist“, wie er sagt. Zum Auftakt des Lesemarathons stellt er Auszüge aus seinen Zeitzeugeninterviews vor sowie Anekdoten aus der Geschichte des Kassa.
Katja Oskamp – »Marzahn mon amour«
Katja Oskamp ist Mitte vierzig, als ihr das Leben fad wird. Das Kind ist aus dem Haus, der Mann ist krank, die Schriftstellerei, der sie sich bis dahin gewidmet hat: ein Feld der Enttäuschungen. Also macht sie etwas, was für andere dem Scheitern gleichkäme: Sie wird Fußpflege-rin in Berlin-Marzahn und schreibt auf, was sie dabei hört – Geschich-ten voller Menschlichkeit und Witz, Wunderwerke über den Menschen an sich.
Ilija Trojanow – »Macht und Widerstand« und »Doppelte Spur«
Mit „Macht und Widerstand“ hat Trojanow sein Lebensbuch ge-schrieben: Er entfaltet ein breites zeitgeschichtliches Panorama von exemplarischer Gültigkeit und gibt einen schwindelerregenden Blick in den Abgrund zwischen Macht und Widerstand. In seinem neuesten Ro-man „Doppelte Spur“ spielt er literarisch virtuos wie kein anderer mit Fakten und Fiktionen und führt uns wie nebenbei vor Augen, wie sehr wir durch Fake News zu Komplizen der Macht werden.
Gefördert im Programm 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft In Kooperation mit dem Institut für Slawistik und Kaukasusstudien der FSU.
Erwin Berner – »Zu einer anderen Zeit, in einem anderen Land«
Mai 1975: Der junge Schauspieler und Strittmatter-Sohn Erwin Berner zieht in die Schreinerstraße in Berlin-Friedrichshain. Hier wird er sein Le-ben verbringen. Geht er heute durch die Straßen, tritt er in seine Wohnung, so erinnert ihn alles an das, was war und nicht mehr ist, verschwunden im Strudel einer neuen Zeit. Es sind Bilder einer Stadt und eines Lebens, die in der Erinnerung Gestalt annehmen und sich wie ein Schattenspiel über die Oberfläche des Hier und Jetzt schieben.
Samer Tannous/Gerd Hachmüller – »Kommt ein Syrer nach Rotenburg (Wümme)«
Samer Tannous kam 2015 mit seiner Familie aus Damaskus und lebt seitdem im beschaulichen Städtchen Rotenburg an der Wümme. Wie vielfältig die kleinen und die grundsätzlichen Unterschiede zwischen Arabern und Deutschen sind, erstaunt ihn immer wieder. Anknüpfend an alltägliche Beobachtungen und Begegnungen hat er kurz nach seiner Ankunft begonnen, gemeinsam mit Gerd Hachmöller seine Gedanken über die neue Heimat in Deutschland aufzuschreiben.
Gefördert im Programm 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft.
Greta Taubert – »Guten Morgen, du Schöner«
Der Ostmann sächselt, wählt AfD und pöbelt tumb durch Deutschlands Straßen. Dieses Bild vermitteln uns die Medien und es ist mehr als an der Zeit, damit aufzuräumen. In Anlehnung an Maxie Wanders Klassiker „Gu-ten Morgen, du Schöne“ (1977) gibt die junge, ostdeutsche Journalistin Gre-ta Taubert den Ostmännern von heute eine Stimme. Greta Taubert ist von Osten nach Westen, von Norden nach Süden gereist und hat sich mit vielen Männern unterhalten. Ihr Buch ist eine charmante und spannende Annähe-rung an den zu Unrecht unterschätzten „Ossiboy“.
In Kooperation mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Jackie Thomae – »Brüder«
Leichtfüßig tänzelt Mick durch das Berlin der Neunziger, ohne Grenzen und ohne Regeln verschwimmen die Jahre zu einer einzigen großen Party, nach deren abruptem Ende er sich fragt, wo alles hin ist: die Zeit, das Geld, die Freunde, die Liebe. Zielgerichtet schreitet Gabriel voran. Er wird Ar-chitekt, geht nach London, gründet ein Büro und eine Familie. Scheinbar verbindet Mick und Gabriel nichts miteinander. Doch 1970 geboren, sind sie nicht nur Kinder ihrer Zeit, sondern auch des gleichen Vaters …
Gefördert im Programm 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft.
Regina Scheer – »Gott wohnt im Wedding«
Ein Haus. Ein Jahrhundert. So viele Lebensgeschichten. Alle sind sie untereinander und schicksalhaft mit dem ehemals roten Wedding verbunden, diesem ärmlichen Stadtteil in Berlin. Regina Scheer, die 2014 für »Machandel« den Mara-Cassens-Preis erhielt, hat die Le-ben ihrer Protagonisten zu einem literarischen Epos verwoben voller Wahrhaftigkeit und menschlicher Wärme.
»Frauen schreiben – um 1800 und heute« –
Podiumsgespräch mit Christine Hansmann und Annette Seemann
Sophie Mereau (1770–1806), geboren in Altenburg, regte Christine Hansmann und Annette Seemann zum forschenden Nachdenken über Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen weiblichen Schreibens um 1800 an und zu einem Vergleich mit der zeitgenössischen Situation. Sophie Mereaus Leben und Werk spiegeln das Spannungsfeld zwischen traditionellem Rollenbild, Familienleben und künstlerischer Verwirklichung, in dem schreibende Frauen immer schon standen.
Neben Sophie Mereau wird auf zahlreiche weitere Autorinnen der Goethezeit und des 20./21. Jahrhunderts verwiesen, mit dem Ziel, strukturelle Parallelen, aber auch Unterschiede herauszuarbeiten. Von Charlotte von Schiller über Bettina Brentano, Else Lasker-Schüler bis zu Ingeborg Bachmann und Gisela Kraft wird ein weiter Bogen gespannt.
Eine Veranstaltung der Goethe-Gesellschaft Altenburg in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Literaturrat e. V. Mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Aufgrund der aktuellen Thüringer Verordnung über grundlegende Infektionsschutzregeln zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus ist die Teilnehmerzahl beschränkt.
Die Teilnahme ist nur mit bestätigter Anmeldung unter Angabe von vollständigem Namen und Kontaktdaten (Adresse, Telefon/E‑Mail) an post@goethe-altenburg.de möglich.
Alexander Osang – »Die Leben der Elena Silber«
Fünf Generationen zwischen Deutschland und Russland: Alexander Osang schreibt den Roman des 20. Jahrhunderts. In einer kleinen Provinz-stadt östlich von Moskau wird der Revolutionär Viktor Krasnow hinge-richtet. Wie eine gewaltige Welle erfasst die Zeit in diesem Moment Viktors Tochter Lena. Später sollen ihre Kinder den Weg der Mutter weitergehen – hinaus aus einem zu engen Leben, weg vom Unglück. Doch stimmt diese Geschichte, wie Elena sie ihrer Familie immer wieder erzählt hat?
Den Osten übersetzen
Veranstaltung mit Dr. Noémi Kiss (Budapest), Dr. Silke Pasewalck (Oldenburg) und Katharina Raabe (Berlin), moderiert von Dr. Reinhard Laube in der Gesprächsreihe »Übersetzen! Das ›Schreiber-Sofa‹ im Bücherkubus«.
Dass Menschen erzählen wollen und müssen, liegt meist an einer inneren Bewegung oder (Auf)Rührung. Wenn sie es (gut) können, löst das Erzählte ebenso beim Lesenden Bewegung aus. Geschichten setzen Dinge in Gang, persönlich wie öffentlich. Erzählungen bewegen sich auch selbst, doch wenn der treibende Motor oder der rote Faden fehlt, treten sie auf der Stelle. Wie gelingt uns das Erzählen? Welche Geschichten verbergen sich in Bildern? Wie verändern digitale Medien unsere Wahrnehmung von Geschichten? Und wie können wir zum Erzählen anleiten?
Vom 04. bis 06. Dezember 2020 laden wir herzlich ein zur Narrations-Werkstatt »Erzählen können was bewegt«, die im Zinzendorfhaus Neudietendorf stattfindet. Die Werkstatt lädt ein, durch Impulse und kreative Workshops Erzählung an unterschiedlichen Medien zu erproben und in Text und Bild umzusetzen.
Die Veranstaltung richtet sich an Mitarbeitende der Jugend- und Erwachsenenbildungsarbeit, Erzählende aus allen Medienbereichen und Interessierte, die mit Erzählformaten arbeiten oder sich zum Thema Narrativität weiterbilden wollen.
Tagungsbeitrag
110 € (inkl. Unterkunft im Einzelzimmer, Verpflegung und Tagungsgebühr)
90 € (inkl. Unterkunft im Doppelzimmer, Verpflegung und Tagungsgebühr)
75 € für Schüler/innen, Auszubildende, Studierende und Hartz IV-Empfänger/innen
Bitte beachten Sie, aufgrund der COVID 19 Pandemie können nur Personen aus einem gemeinsamen Haushalt in einem Doppelzimmer untergebracht werden.
Alle Informationen und die Hinweise zur Anmeldung finden Sie auch auf der
Website der Evangelischen Akademie Thüringen.
Programm
Freitag
17.00 Uhr
Begrüßung, Kennenlernen, Warm-up
18.00 Uhr
Abendessen
19.00 Uhr
„Narratives Zirkeltraining“
Anleitung: Sabine Zubarik & Jan Grooten
21.00 Uhr
Nach(t)gespräche im Zinzendorfhaus
Gemütliches Beisammensein
Samstag
8.30 Uhr
Frühstück
9.30 Uhr
Thematischer Impuls und Diskussion
„Sequenzielles Erzählen in Text-Bild-Hybriden: Graphic Novels und Comics“
Dr. Nina Schmidt, Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule, FU Berlin
10.30 Uhr
Erzählexperiment Nr. 1
„Eine Geschichte – viele Formate = viele Geschichten?“
Was die mediale Umsetzung mit den Inhalten macht
Einführung: Jan Grooten
10.45 Uhr
Kaffeepause
11.00 Uhr
Arbeitsphase in Kleingruppen
12.15 Uhr
Vorstellung der Arbeitsergebnisse
12.30 Uhr
Mittagessen und Pause
14.30 Uhr
Parallele Workshops
Workshop 1:
„Über Filme zum Erzählen anleiten“
Medienpädagogische Methoden-Werkstatt
Claudia Brand, Leiterin des Medienzentrums der EKM
Workshop 2:
„Keep your pen moving“
Kreative Comic-Werkstatt
Nina Schmidt
Kaffeepause nach Bedarf
18.00 Uhr
Abendessen
19.30 Uhr
Kommentierte Kurzfilm-Parade
„Kleine Kostbarkeiten des Erzählens“
Claudia Brand
20.30 Uhr
Nach(t)gespräche im Zinzendorfhaus
Gemütliches Beisammensein
Sonntag
8.30 Uhr
Frühstück
9.15 Uhr
Andacht
9.30 Uhr
Thematischer Impuls und Diskussion
„Das politische Narrativ in bewegenden Zeiten“
Mirko Pohl, Thüringer Landesmedienanstalt (TLM)
10.30 Uhr
Kaffeepause
10.45 Uhr
Erzählexperiment Nr. 2
„Das Krisen-Rhizom“
Simultane multiple Autorschaft: Erzählung als Netzwerk
Einführung: Sabine Zubarik
11.00 Uhr
Arbeitsphase in der Gesamtgruppe
12.00 Uhr
Auswertung des Experiments in zwei Gruppen:
medienpädagogisch / erfahrungsorientiert
12.45 Uhr
Abschlussrunde, Feedback zur Tagung und Ausblick
13.00 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr
Ende der Tagung und Abfahrt
Schwimmen/Fliegen. Literarische Übersetzung im Dazwischen
Veranstaltung mit Dr. Ulrike Draesner, Aris Fioretos und Prof. Dr. Ulrike Steierwald in der Gesprächsreihe »Übersetzen! Das ›Schreiber-Sofa‹ im Bücherkubus«.
87. Hauptversammlung der Goethe-Gesellschaft Weimar u. a. mit einem Symposium »Junge Goetheforschung« und einer Konferenz »Goethe im Streit«
Alle Informationen finden Sie unter dem Link: https://www.goethe-gesellschaft.de/hauptversammlung.html, die noch präsisiert werden.
Die Jahrestagung der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft findet 2021 zum Thema »Shakespeare und Politik« statt.
Das genaue Tagungspgrogramm wird noch bekanntgegeben.
Weitere Informationen auf der Website der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft.
Anmeldung bitte bis zum 31. März 2022.
Zum Veranstaltungsprogramm und zur Anmeldung geht es hier.
Thüringer Märchensymposium »Märchen und Theater«
Moderation: Dr. Martin Straub
10:00 – 10:15
Begrüßung Fabian Giesder, Bürgermeister Stadt Meiningen
10:15 – 10:30
Der Flötenspieler (Bechstein) Gudrun Rathke und Jakob Jentgens
10:30 – 10:55
Ludwig Bechstein zum 220. Geburtstag – Dr. Kathrin Pöge-Alder
10:55 – 11:35
Märchen – Lesarten aus dem Theater – Prof. Kristin Wardetzky
11:35 – 11.45
Bilinguales Tandem Erzählen – Studierende FH Potsdam
11:45 – 12:45
Was für ein Theater! – Märchen auf der Bühne in Geschichte und Gegenwart – Dr. Sabine Wienker-Piepho. Im Anschluss Podiumsdiskussion mit Studierenden der FSU Jena
12:45 – 13:00
Diskussion
13:00 – 13:15
Märchenadaption – Junges Theater – Staatstheater Meiningen
13:15 – 14:00
Mittagspause
14:00 – 17:00
Workshops (Bibliothek, Theater, Volkshochschule)
1. Märchen im Schatten – Schattenspielworkshop – Kristine Stahl
2. Vom Märchen-Stehgreifspiel zur Inszenierung – Suse Weisse
3. Erzählen, Theater und Spiel im pädagogischen Kontext – Antje Horn
4. Objekttheater oder Schattenspiel-3D – Kora Tscherning
5. Hans Christian Andersen – Scherenschnitte – Susanne Tenner-Ketzer
6. A tu per tu! Einblick ins Tandem-Erzählen – Maria Carmela Marinelli
Das P.E.N.-Zentrum Deutschland zu Gast in der Forschungsbibliothek Gotha:
Das PEN-Zentrum Deutschland kommt 2022 zu seiner Jahrestagung in Gotha zusammen.
Podiumsdiskussion: Mit äußerster Kraft: Der Krieg, der Frieden und der P.E.N.
In ihrer nach dem Ersten Weltkrieg formulierten Charta verpflichteten sich die Mitglieder der internationalen Schriftstellervereinigung PEN „mit aller Kraft für das Ideal einer in Frieden lebenden Menschheit“ zu streben. Was folgt aus dieser Verpflichtung heute, angesichts eines an sich verbrecherischen und mit verbrecherischer Gewalt gegen die Zivilbevölkerung geführten russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine? Wie positionieren sich deutsche Intellektuelle zu Waffenlieferungen oder zur Einrichtung einer Flugverbotszone zur Verteidigung und zum Schutz der überfallenen Ukraine? Was darf angesichts der aktuellen Lage öffentlich gesagt werden? Was nicht? Was sollte nicht ungesagt bleiben? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt des Gesprächs.
Im Anschluss der Veranstaltung lädt der Freundeskreis der Forschungsbibliothek Gotha zu einem Empfang im Rahmen des Gründungsjubiläums der Forschungsbibliothek vor 375 Jahren ein.
Die Veranstaltung findet auf dem Innenhof von Schloss Friedenstein statt, bei schlechtem Wetter in der Schlosskirche.
Aufgrund der beschränkten Sitzplatzkapazitäten bittet die Forschungsbibliothek um schriftliche Anmeldung. Die Sitzplätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
Hier geht es zur Anmeldung: bibliothek.gotha@uni-erfurt.de
Goethe in/and America
Tagung des Goethe- und Schiller-Archivs in Verbindung mit der Universität Münster, der University of Chicago und der Goethe-Gesellschaft
Anmeldung unter gsa@klassik-stiftung.de
KONFERENZ IM FORSCHUNGSZENTRUM GOTHA »Rudolph Zacharias Becker und das intellektuelle Gotha um 1800« vom 9. bis 11. Juni 2022
DONNERSTAG, 9. JUNI
13.00–14.00 UHR | ERÖFFNUNG
Martin Mulsow (Gotha/Erfurt):
Intellektuelle Konstellationen in Gotha 1780–1800
14.00–15.30 UHR | R. Z. BECKER (I)
15.30–16.00 UHR | KAFFEEPAUSE
16.00–18.00 UHR | R. Z. BECKER (II)
FREITAG, 10. JUNI
09.00–11.00 UHR | GESELLIGE UND SEMI-ARKANE KREISE
11.00–11.30 UHR | KAFFEEPAUSE
11.30–12.30 UHR | BESICHTIGUNG DES EKHOF-THEATERS AUF SCHLOSS FRIEDENSTEIN
12.30–14.00 UHR | MITTAGSPAUSE
14.00–15.30 UHR | KORRESPONDENZEN
15.30–16.00 UHR | KAFFEEPAUSE
16.00–17.30 UHR | H. A. O. REICHARDS JOURNALE
SAMSTAG, 11. JUNI
09.00–10.30 UHR | VERGESSENE AKTEURE IM LITERARISCHEN FELD
10.30–11.00 UHR | KAFFEEPAUSE
11.00–12.30 UHR | ANREGENDE VORLAGEN UND FREMDE BLICKE
12.30–13.00 UHR | ABSCHLUSSDISKUSSION
Die Konferenz wird von der Theodor Springmann Stiftung (Heidelberg) gefördert.
Den Zugang zur Konferenz regeln die aktuellen Vorschriften zur Bekämpfung des Coronavirus.
Kann man auf ganz lokaler Ebene nachhaltig wirken? Oder ist alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein? Am Nachmittag konnte man probieren und erleben und nun wird diskutiert, was regional schon alles passiert. Katja Stoppa vom Theater Rudolstadt) und Christian Hofmann vom Schillerhaus sprechen diesmal u. a. mit den Gewinnern des Thüringer Umweltpreises 2017, der save nature group. Die Gruppe wird darstellen, wie man leicht und umweltschonend eine hohe Lebensqualität erreichen kann, sie zeigt Beispiele für den Alltag. Außerdem stellt das Netzwerk für Umweltbildung aus Paulinzella seine Projekte vor.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Theater Rudolstadt.
Bitte Voranmeldung unter schillerhaus@rudolstadt.de oder 03672 486 470.
Luf-Passion. Lesung und Konzert mit Volker Braun, Günter Baby Sommer (dr), Simon Lucaciu (piano), Pina Bergemann
Volker Brauns dramatisches Gedicht erzählt von vom Untergang eines kunstfertigen Volks und der Auferstehung eines kunstvollen Bootes. Dieses Boot aus der Südsee hat einen neuen Hafen gefunden. Gedacht als Hauptattraktion im neue eröffneten Humboldt Forum. Das Luf-Boot steht im Mittelpunkt der Debatten um koloniales Raubgut. Das Lese-Konzert basiert auf einer Aufführung der Akademie der Künste Berlin.
Veranstalter: Eine Veranstaltung des Lese-Zeichen e.V., der Jazzmeile Thüringen und der Ernst-Abbe-Bücherei im Rahmen des Jenaer Lesemarathons.
„Demokratie unter Schock“ – Buchvorstellung und Gespräch zur Regierungskrise in Thüringen 2020
Podium: Martin Debes, Dr. Thadäus König
Moderation: Franz-Josef Schlichting
Die Bundesrepublik erbebte, als in Thüringen am 5. Februar 2020 Thomas Kemmerich mit
Stimmen von AfD, CDU und FDP zum Ministerpräsidenten gewählt wurde. Das Land wurde
in seine schwerste politische Krise seit 1990 gestürzt. Die CDU wechselte ihre Führung in
Berlin und Erfurt aus, sie zog die Grenzlinie zur AfD neu und duldete gleichzeitig erstmals
eine Linke-geführte Landesregierung. Wie kam es zu dieser historischen Zäsur? In seinem
Buch „Demokratie unter Schock“ zeigt Martin Debes, dass die Wahl Thomas Kemmerichs
aus der Überforderung des etablierten Parteiensystems resultierte. Es versagte beim
Umgang mit einer völlig neuen Mehrheitssituation. Weil sich die alten Lager gegenseitig
lähmten, konnte die AfD das Landesparlament vorführen. Das Buch leuchtet die Ereignisse
auch an jenen Stellen aus, die bislang im Dunkeln oder im Halbschatten blieben. Die
konspirativen Treffen, die geheimen Absprachen, die privaten Textnachrichten, die
internen Protokolle, die verborgenen Motivlagen: Erst diese Informationen und Details
lassen ein annähernd vollständiges Bild der Ereignisse entstehen.
Das Buch wird am Montag, den 26. September 2022 um 19.00 Uhr im Alten Rathaus in
Heilbad Heiligenstadt vorgestellt. An dem Podiumsgespräch nimmt neben dem Autor
Martin Debes, der als Chefreporter für die Zeitungen der FUNKE Mediengruppe in
Thüringen arbeitet, auch Dr. Thadäus König teil, der als Landtagsabgeordneter selbst an
den Ereignissen beteiligt war und sich in seiner Promotion mit der Entstehung,
Entwicklung und Struktur des Thüringer Parteiensystems seit 1990 beschäftigte. Die
Moderation übernimmt Franz-Josef Schlichting, der Leiter der Landeszentrale für
politische Bildung Thüringen, die den Gesprächsabend gemeinsam mit dem Grenzmuseum
Schifflersgrund und dem Literaturmuseum „Theodor Storm“ in Heilbad Heiligenstadt
veranstaltet.
Goethe gilt heute als der bedeutendste deutsche Lyriker und als einer der Großen der Weltliteratur. Er selbst hat lange seine Lyrik nicht so hochgeschätzt wie seine Prosa und seine Dramen. Das änderte sich erst während der italienischen Reise, als er in seinen ‚kurzen Gedichten‘ „Spuren“ seiner Existenz erkannte. Das Wort meint mehr als nur biographische Spuren, die sich in seiner Lyrik natürlich auch finden lassen. Es soll als Motto dienen für einen Durchgang durch Goethes reiches, in jeder Hinsicht vielfältiges lyrisches Werk bei Lektüre teils weithin bekannter, teils weniger beachteter und noch zu entdeckender Gedichte. Dabei sollen neuere Versuche ihrer Deutung, auch ihrer Kritik, ebenso einbezogen werden wie bedeutende musikalische Interpretationen. Das macht wesentlich den Reiz der Lyrik Goethes aus: dass sie bis heute immer wieder zu neuen Lektüren einlädt.
Nur mit Voranmeldung. Anmeldungen richten Sie bitte an die
Thomas-Morus-Akademie Bensberg,
Overather Straße 51, 51429 Bergisch Gladbach,
Telefon 0 22 04 – 40 84 72, Telefax 0 22 04 –
40 84 66, akademie@tma-bensberg.de,
www.tma-bensberg.d
Die vollständigen Teilnahmebedingungen, die damit verbundenen Leistungen sowie das Tagungsprogramm finden Sie unter diesem Link
„Welt im Wandel. Literatur im Wandel – Lesen – Kritik – Maßstäbe“
Zum Fachtag Literatur 2022 gibt es noch einige freie Plätze. Interessenten wenden sich bitte schriftlich per E‑Mail (thueringer-literaturrat@gmx.de) an den Thüringer Literaturrat. Wir bitten um Verständnis, dass wir die Anmeldung in der Reihenfolge der Anmeldung vornehmen und diese nur mit unserer Bestätigung gültig wird.
Tagungsmoderation
• Dr. Bernhard Fischer / 1. Vorsitzender des Thüringer Literaturrates
• Wolfgang Haak / 2. Vorsitzender des Thüringer Literaturrates
09:00 Uhr – 09:30 Uhr
Ankommen / Anmeldung (Bitte ggf. die erforderlichen Impf- bzw. Genesungsnachweise mitbringen.)
09:30 Uhr – 10:00 Uhr
• Begrüßung: Dr. Bernhard Fischer, Vorsitzender des Thüringer Literaturrates e.V.
• Grußwort: Tina Beer, Staatssekretärin für Kultur / Thüringer Staatskanzlei
10:00 Uhr – 11:00 Uhr
• Vortrag zum Thema Lesen im Wandel: PD Dr. Axel Kuhn / Institut für Buchwissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) (30 min)
• Diskussion (30 min)
11:00 Uhr – 11:30 Uhr
• Kaffeepause
11:30 Uhr – 12:30 Uhr
• Vortrag über Literaturkritik: Bettina Baltschev, Sächsischer Literaturrat / Literaturredakteurin, Literaturkritikerin
(30 min)
• Diskussion (30 min)
12:30 Uhr – 13:30 Uhr
• Vortrag über Literaturvermittlung im Spannungsfeld zwischen Produktion und Rezeption: Dr. Thorsten Ahrend, Leiter des Literaturhauses Leipzig / Wallstein Verlag Göttingen, Leiter des Literaturprogramms (30 min)
• Diskussion (30 min)
13:30 Uhr – 14:30 Uhr
• Mittagspause
14:30 Uhr – 15:30 Uhr
• Podiumsdiskussion: „Was darf gesagt werden und was darf nicht gesagt werden?“
• Moderation: Bettina Baltschev, Sächsischer Literaturrat / Literaturredakteurin, Literaturkritikerin
Teilnehmerinnen und Teilnehmer:
• Dr. Thorsten Ahrend, Leiter des Literaturhauses Leipzig / Wallstein Verlag Göttingen, Leiter des Literaturprogramms
• Dr. Jens-Fietje Dwars, Chefredakteur der Zs. „Palmbaum“, Buchgestalter, Literaturkritiker
• Bettina Kasten, ARD Kultur / Leiterin Partner- und Projektmanagement
• Prof. Kerstin Hensel, Dichterin und Schriftstellerin / Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin.
Mitgliederversammlung des Schillervereins Weimar-Jena e.V.
Wir bitten Sie, die Anmeldeformulare bis spätestens 30. September 2022 an den Schillerverein
Weimar-Jena e. V. zu senden.
Die Tagungsgebühr beträgt pro Teilnehmer 20,- €, das Abendessen kostet 25,- € pro Person.
Das Tagungsbüro ist für Sie geöffnet:
- am Freitag, dem 4. November 2022, 11.00 ̶ 13.00 Uhr
Schillers Wohnhaus, Schillerstraße 12, 99423 Weimar
- am Samstag, dem 5. November 2022, 9.00 ̶ 9.30 Uhr
Goethe- und Schiller-Archiv, Jenaer Str. 1, 99425 Weimar
Ihre Anmeldung ist verbindlich. Eine Bestätigung erfolgt nicht. Bei Verhinderung bitten wir um
Stornierung bis zum 28. Oktober 2022, da wir sonst die Kosten berechnen müssen.
Gäste zu den wissenschaftlichen Vorträgen sind herzlich willkommen!
Puschkin soll bleiben!? — Zum Umgang mit russischer Kultur in Zeiten des Krieges
Im Herbst des letzten Jahres plante die Volkshochschule Weimar für das 2. Halbjahr 2022 eine Ausstellung in ihren Räumen unter dem Titel „Freundschaftsrad“.
Diese Ausstellung zeigt Gemälde und Zeichnungen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern von 13 internationalen Ethno-Art-Symposien für zeitgenössische Kunst aus den Sammlungen des Staatlichen Museums für Geschichte, Architektur und Kunst in Jelabuga (Russische Föderation, Republik Tatarstan).
An den 13 Symposien beteiligten sich etwa 750 Künstler/-innen aus 24 Ländern, darunter Russland, Belarus, Kanada, China, Ukraine u.v.m.
Die Ausstellung wurde 2019 kuratiert und wird bis heute unterstützt durch das Ministerium für Kultur der Russischen Föderation. Der Volkshochschule wurde die Ausstellung durch die Maria-Pawlowna-Gesellschaft e. V. vermittelt.
Nach langen Diskussionen entschied sich die vhs gemeinsam mit der Maria-Pawlowna-Gesellschaft angesichts der Kriegslage in der Ukraine diese Ausstellung nicht zu zeigen.
Stattdessen wird es nun eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Puschkin soll bleiben!? geben. Zum Umgang mit russischer Kultur in Zeiten des Krieges“.
Kooperationspartner/-innen sind die Klassik Stiftung Weimar, das Deutsche Nationaltheater/Staatskapelle Weimar und die Gedenkstätte Buchenwald.
Moderation: Carl Gierstorfer [Journalist und vielfach ausgezeichneter Dokumentarfilmer der sich in diesem Jahr mehrfach für Filmdokumentationen (u.a. für das ZDF Auslandsjournal) in der Ukraine aufhielt.]
Eine Veranstaltung der VHS WEIMAR.
„Auswege“ – Zukunft Denken mit Daniela Dahn und Fabian Scheidler
Gesprächsrunde mit offener Diskussion moderiert von Julia Pöhlmann
„Kritisieren heißt: sich verantwortlich fühlen. Gerade wenn wir bereit sind, die permanenten Unzulänglichkeit als den Zustand anzunehmen, der uns gegeben ist, sollten wir nicht so tun, als wäre das nichts. Wer nie versucht hat, sich einzumischen, soll nicht behaupten, es ginge nicht.“ Daniela Dahn
Krisen begleiten die gesellschaftliche Entwicklung schon immer, aber in den letzten 3 Jahren dominieren sie unsere Gesellschaft. „Schlittern“ wir durch unseren Lebens- und Wirtschaftsstil in diese Krisen, werden sie durch eine Verhärtung der Positionen beschleunigt oder werden sie sogar befeuert, da es immer politische und wirtschaftliche Krisengewinner gibt?
Die aktuellen Krisen führen zu einem Verlust dessen, was uns wertvoll ist und was wir für eine scheinbar feste Basis hielten: Vielfalt der Meinungen, Respekt im Umgang, uneingeschränkte Geltung demokratischer Spielregeln. Es ist zum einen ein Gefühl des unkontrollierten Verlusts; eines Abgetragenwerdens dieses Fundaments, zum anderen eine Beobachtung des aktiven Abbaus durch Regierungen und Medien.
Auf der Strecke bleiben Aufarbeitung, Empathie und Vieldeutigkeit, die der Krisenmodus nicht zulässt. Meinungskorridore werden enger, verbale Tabubrüche häufen sich.
Daniela Dahn und Fabian Scheidler zeigen mögliche Auswege: aus dem diffusen Gefühl, dass „etwas nicht stimmt“ und aus der Resignation. Auswege durch scharfe Analysen, persönlichen Mut und einen Blick nach vorn. Denn die Vision eines friedlichen Europas, einer friedlicheren, gerechteren Welt, muss neu gezeichnet werden, um uns leiten zu können.
Daniela Dahn, geboren 1949 in Berlin. Aufgewachsen und Abitur in Kleinmachnow. Volontärin bei DEFA und Fernsehen. Journalistik-Studium in Leipzig bis 1973. Fernsehjournalistin. Kündigung 1981, Rückzug aus journalistischer Tätigkeit. Seit 1982 freie Schriftstellerin in Berlin. Im Herbst 1989 Gründungsmitglied des “Demokratischen Aufbruchs”, später auch hier Rückzug. Sie gehörte zum Unterstützerkreis der Sammlungsbewegung „Aufstehen“ und ist danach Mitglied der Gruppe „Neubeginn“. 2022 erschien im Rowohlt Verlag „Im Krieg verlieren auch die Sieger. Nur der Frieden kann gewonnen werden.“
Fabian Scheidler studierte Geschichte und Philosophie an der Freien Universität Berlin und Theaterregie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/M. Seit 2001 arbeitet er als freischaffender Autor für Printmedien, Fernsehen, Theater und Oper. 2009 gründete er mit David Goeßmann das unabhängige Fernsehmagazin Kontext TV, das u. a. von Noam Chomsky unterstützt wird und regelmäßig Sendungen zu Fragen globaler Gerechtigkeit produziert. 2015 erschien Fabian Scheidlers Buch Das Ende der Megamaschine. Geschichte einer scheiternden Zivilisation, das in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen wählte es zu den „TOP 10 der Zukunftsliteratur“.
Die Veranstaltung findet in Kooperation unseres Vereins mit der Zella-Mehliser Initiative »Aufwind« in der Veranstaltungsreihe »Zukunft – Denken« statt.
»Von Heimat zu Heimat« – Podiumsgespräch mit Emma Braslavsky, Christine Lieberknecht und Juliane Stückrad über Heimatverlust und Heimatgewinn
Moderation: Romy Gehrke
Der Begriff Heimat ist eng mit nationaler und regionaler Identität verknüpft. In von Begriffen wie „wokeness“ und „political correctness“ geprägten Diskursen hat er einen denkbar schlechten Ruf. Er steht für Heimattümelei, Rückschrittlichkeit oder Weltabgewandtheit. Der Tenor im Feuilleton, ob in der „Zeit“, der „taz“ oder dem „nd“, will die Rede von „Heimat“ getrost den Ewiggestrigen überlassen – „links ist da, wo keine Heimat ist“.
Lässt sich den rechtskonservativen und rechtsextremen Gruppierungen, die ihn für sich zu besetzen versuchen, wirklich nichts entgegensetzen, das einen positiven Anspruch und ein Recht auf Heimat in von Flucht, Vertreibung und – erzwungener, aber auch gewollter – Migration gekennzeichneten Zeiten entwirft?
Wo lässt sich Heimat erfahren? Lässt sich Heimat verorten? Was bedeutet Heimat, Heimatverlust, Heimatgewinn als Erfahrungs- und Erlebnisraum?
Darüber spricht die Journalistin Romy Gehrke mit den Podiumsteilnehmerinnen
Eine Veranstaltung im Rahmen der vierteiligen thüringenweiten Gesprächsreihe »Von Heimat zu Heimat«, die der Thüringer Literaturrat mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen und mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen durchführt. Die Veranstaltung in Gößnitz findet in Zusammenarbeit mit dem Kabarett Nörgelsäcke statt.
88. Hauptversammlung der Goethe-Gesellschaft in Weimar
„Goethe international. Seine Rezeption und Wirkung jenseits der deutschen Grenzen”
Weitere Informationen auf der Seite Hauptversammlung.
Podiumsgespräch mit Steffen Mensching, Peter Neumann, Jens Neundorff von Enzberg und Landolf Scherzer
im Rahmen der Gesprächsreihe »Von Heimat zu Heimat«
Moderation: Romy Gehrke / Journalistin, Moderatorin (MDR)
Der Begriff Heimat ist eng mit nationaler und regionaler Identität verknüpft. In von Begriffen wie »wokeness« und »political correctness« geprägten Diskursen hat er einen denkbar schlechten Ruf. Er steht für Heimattümelei, Rückschrittlichkeit oder Weltabgewandtheit. Der Tenor im Feuilleton, ob in der »Zeit«, der »taz« oder dem »nd«, will die Rede von »Heimat« getrost den Ewiggestrigen überlassen – »links ist da, wo keine Heimat ist«.
Lässt sich den rechtskonservativen und rechtsextremen Gruppierungen, die ihn für sich zu besetzen versuchen, wirklich nichts entgegensetzen, das einen positiven Anspruch und ein Recht auf Heimat in von Flucht, Vertreibung und – erzwungener, aber auch gewollter – Migration gekennzeichneten Zeiten entwirft?
Wo lässt sich Heimat erfahren? Lässt sich Heimat verorten? Was bedeutet Heimat, Heimatverlust, Heimatgewinn als Erfahrungs- und Erlebnisraum für uns?
Darüber spricht die Journalistin Romy Gehrke mit den Podiumsteilnehmerinnen:
· Steffen Mensching (Schriftsteller, Intendant des Theaters Rudolstadt)
· Peter Neumann (Schriftsteller, Redakteur der Wochenzeitung »Die Zeit«)
· Jens Neundorff von Enzberg (Dramaturg, Operndirektor und Intendant des Staatstheaters Meiningen und des Landestheaters Eisenach)
· Landolf Scherzer (Schriftsteller und Publizist)
Eine Veranstaltung im Rahmen der vierteiligen thüringenweiten Gesprächsreihe »Von Heimat zu Heimat«, die der Thüringer Literaturrat mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen und mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen durchführt. Die Veranstaltung in Meiningen findet in Zusammenarbeit mit den Meininger Museen statt.
Kontaktdaten des Projektträgers
»ich, meine freunde, wir gehen, wir reden immer ein menschliches wort«
Buchpremiere und Podiumsgespräch über den Dichter Wulf Kirsten
Das Gespräch war für den Dichter Wulf Kirsten Lebenselixier und poetisches Grundmaterial, aus dem zahlreiche seiner Gedichte entstanden. Gedichttitel wie „gespräch zaunüberwärts“ verweisen auf seinen poetischen Ansatz, nicht nur die „erde bei meißen“ ins wort zu nehmen, sondern auch die Menschen, die sie bearbeiten – sei es in Sachsen, Mähren, Südfrankreich oder Thüringen.
Pia-Elisabeth Leuschner, Edoardo Costadura, Jens-Fietje Dwars und Jan Volker Röhnert lesen kurze Passagen aus Wulf Kirstens Werk und sprechen mit Christoph Schmitz-Scholemann, der den Abend moderiert, über Kirstens Poesie der Landschaft.
Jens-Fietje Dwars stellt einen Band mit autobiographischer Prosa aus dem Nachlass des Dichters vor, der im Frühjahr 2023 in der „Weißen Reihe“ des quartus-Verlags erscheint.
Eine Veranstaltung der Stadt Weimar im Rahmen der LESARTEN 2023 in Zusammenarbeit mit der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, der Gesellschaft Anna Amalia Bibliothek, der Literarischen Gesellschaft Thüringen und dem Thüringer Literaturrat.
»Von Heimat zu Heimat« – Podiumsgespräch mit Anne Gallinat, Kathrin Groß-Striffler und Mirjam Kruppa
Moderation: Dr. Annette Seemann (Schriftstellerin und Publizistin, Weimar)
Der Begriff Heimat ist eng mit nationaler und regionaler Identität verknüpft. In von Begriffen wie „wokeness“ und „political correctness“ geprägten Diskursen hat er einen denkbar schlechten Ruf. Er steht für Heimattümelei, Rückschrittlichkeit oder Weltabgewandtheit. Der Tenor im Feuilleton, ob in der „Zeit“, der „taz“ oder dem „nd“, will die Rede von „Heimat“ getrost den Ewiggestrigen überlassen – „links ist da, wo keine Heimat ist“.
Lässt sich den rechtskonservativen und rechtsextremen Gruppierungen, die ihn für sich zu besetzen versuchen, wirklich nichts entgegensetzen, das einen positiven Anspruch und ein Recht auf Heimat in von Flucht, Vertreibung und – erzwungener, aber auch gewollter – Migration gekennzeichneten Zeiten entwirft?
Wo lässt sich Heimat erfahren? Lässt sich Heimat verorten? Was bedeutet Heimat, Heimatverlust, Heimatgewinn als Erfahrungs- und Erlebnisraum?
Darüber spricht die Schriftstellerin und Publizistin Annette Seemann mit den Podiumsteilnehmerinnen
Eine Veranstaltung im Rahmen der vierteiligen thüringenweiten Gesprächsreihe »Von Heimat zu Heimat«, die der Thüringer Literaturrat mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen und mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen durchführt. Die Veranstaltung in Rudolstadt ist eine Kooperationsveranstaltung mit dem Schillerhaus Rudolstadt.
„Studierzimmer-Bett“, „ewiger Thee“ und „geistige Tapetenthüren“
Wohnkulturen der Goethezeit
Weitere Informationen auf der Seite Goethe Akademie.
Denkfabrik: „Die wehrhafte Demokratie“
Im Rahmen des Publikumsprojekts Denkfabrik mit dem diesjährigen Thema „Die wehrhafte Demokratie“ diskutieren Moderatorin Sina Fröhndrich, Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow („Die Linke“), die Osteuropahistorikerin Silke Satjukow und Martin Kummer von der Deutsch Russischen Freundschaftsgesellschaft über die aktuellen und zukünftigen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. Im Anschluss sind die Gäste herzlich eingeladen, sich am Dialog zu beteiligen.
Nach Russlands Angriff auf die Ukraine reagierte Deutschland mit Sanktionen, gekappten Wirtschaftsbeziehungen, ruhenden Städtepartnerschaften – und mit militärischer und humanitärer Unterstützung für die Ukraine. Über ein Jahr später stellt sich die Frage: Unter welchen Bedingungen könnten die Deutsch-Russischen Beziehungen wiederaufgenommen werden?
Die Diskussionsrunde wird vom Deutschlandfunk aufgezeichnet und im Rahmen der Sendung „Zur Diskussion“ am 20. September ab 19:15 Uhr ausgestrahlt.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei! Anmeldungen bitte über anmeldung.deutschlandradio.de
Tagung: »Grüner Wohnen. Pflanzenkulturen um 1800 und um 1900«
Die Interieurs des klassischen und modernen Weimars gelten bis heute als musterbildend für gutes und schönes Wohnen. Ausgeblendet werden dabei ihre pflanzlichen Einrichtungen und die damit verbundenen Debatten. Diese Lücke ist Ausgangspunkt für die Tagung.
Die Interieurs des klassischen und modernen Weimars gelten bis heute als musterbildend für gutes und schönes Wohnen. Ausgeblendet werden dabei ihre – einst durchaus raumbestimmenden – pflanzlichen Einrichtungen und die damit verbundenen ästhetischen, botanischen, (proto-)öko-logischen oder ökonomischen Debatten.
Die Zimmerpflanze ist eine relativ junge Erfindung um 1800. Die Ratgeberliteratur zur Stubengärtnerei formulierte das Konzept einer lebendigen Wohngemeinschaft von menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren. Das zeigte sich nicht allein in neuen Wohnpraktiken, sondern inspirierte auch Wissensformate und Darstellungsexperimente in Kunst, Literatur und Musik. Mit der Etablierung und sozialen Öffnung von Gewächshäusern als in sich geschlossenen Klimasystemen kam ein phantasmagorischer Innenraum hinzu. Die zunehmend kontroverse Diskussion um 1900 insbesondere zum Stellenwert kolonialer Pflanzen im Wohnbereich führte keinesfalls zur Verabschiedung des Zimmergrüns, vielmehr erhielt es eine programmatische Aufgabe zur Revitalisierung verbrauchter Formen und Denkfiguren. Die Tagung widmet sich den materiellen und diskursiven Grünzonen des Wohnens um 1800 und um 1900.
Gesprächsreihe „Von Heimat zu Heimat“ – Podiumsgespräch mit Steffen Mensching, Peter Neumann, Jens Neundorff von Enzberg und Landolf Scherzer
Moderation: Romy Gehrke / Journalistin, Moderatorin (MDR)
Der Begriff Heimat ist eng mit nationaler und regionaler Identität verknüpft. In von Begriffen wie „wokeness“ und „political correctness“ geprägten Diskursen hat er einen denkbar schlechten Ruf. Er steht für Heimattümelei, Rückschrittlichkeit oder Weltabgewandtheit. Der Tenor im Feuilleton, ob in der „Zeit“, der „taz“ oder dem „nd“, will die Rede von „Heimat“ getrost den Ewiggestrigen überlassen – „links ist da, wo keine Heimat ist“.
Lässt sich den rechtskonservativen und rechtsextremen Gruppierungen, die ihn für sich zu besetzen versuchen, wirklich nichts entgegensetzen, das einen positiven Anspruch und ein Recht auf Heimat in von Flucht, Vertreibung und – erzwungener, aber auch gewollter – Migration gekennzeichneten Zeiten entwirft?
Wo lässt sich Heimat erfahren? Lässt sich Heimat verorten? Was bedeutet Heimat, Heimatverlust, Heimatgewinn als Erfahrungs- und Erlebnisraum für uns?
Darüber spricht die Journalistin Romy Gehrke mit den Podiumsteilnehmern:
Eine Veranstaltung im Rahmen der vierteiligen thüringenweiten Gesprächsreihe »Von Heimat zu Heimat«, die der Thüringer Literaturrat mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen und mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen durchführt. Die Veranstaltung in Meiningen findet in Zusammenarbeit mit den Meininger Museen statt.
Kontaktdaten des Projektträgers
Goethe-Akademie
„Der scherzenden, der ernsten Maske Spiel“
Goethe und Schiller als klassische Dramatiker
Weitere Informationen auf der Seite Goethe Akademie.
Verborgenes Bauhaus. Die wiederentdeckten Wandmalereien im Wohnraum des Bauhaus-Meisters Adolf Meyer in Weimar – Symposium vom 26. bis 27. Oktober 2023
Anlässlich der ersten Bauhaus-Ausstellung 1923 wurden in den Bauhaus-Gebäuden zahlreiche Wandmalereien entworfen und von der Wandmalereiwerkstatt ausgeführt. Wahrscheinlich im
Vorfeld dieser Raumgestaltungen entstand in der Privatwohnung des Bauhaus-Meisters Adolf Meyer ein einmaliges künstlerisches Werk. Die farblich und inhaltlich durchdachte Gestaltung des gesamten Raumes umfasste unter anderem Entwürfe von Oskar Schlemmer und Werner Gilles, die wahrscheinlich von Angehörigen der Werkstatt für Wandmalerei am Bauhaus mit ausgeführt wurden. Als ein malerischer Höhepunkt darf eine Version des berühmten Köpfe-Fries von Oskar Schlemmer betrachtet werden.
Schlemmer entwarf den Fries 1923 für das Werkstattgebäude des Bauhauses, Schüler der Wandmalereiwerkstatt am Bauhaus realisierten ihn. Im Werkstattgebäude des Bauhauses wurde der Fries in Variation wiederholt. Die Wandgestaltungen in der Wohnung von Adolf Meyer galten lange als zerstört und blieben unbekannt. Die Wiederentdeckung des Gesamtwerkes ist eine kleine Sensation. Trotz der starken Beschädigungen und früherer baulicher Eingriffe sind sie nun nach 100 Jahren wieder zu erleben.
Das interdisziplinäre Symposium beleuchtet denkmalpflegerische, konservatorisch-restauratorische und technische Fragen im Umgang mit diesem großartigen Fund und kontextualisiert das komplexe Raumkonzept kunsthistorisch.
Das Symposium richtet sich an das Fachpublikum. Zum Podiumsgespräch am 26. Oktober 2023 um 18 Uhr im Oberlichtsaal der Bauhaus-Universität Weimar wird das Projekt der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt.
Donnerstag, 26. Oktober 2023
09.00 Uhr Empfang und Anmeldung der Tagungsteilnehmer
10.00 Uhr Panel I – Entdecken
• Begrüßung und Eröffnung Dr. Annette Ludwig
• Grußwort Udo Carstens
• Einordnung des Raumkunstwerkes unter denkmalmethodischen
Aspekten Holger Reinhardt
• Die Wiederentdeckung des Wohnraums Adolf Meyer in
Weimar als Gesamtkunstwerk des Bauhauses im Kontext der
Bauhaus-Ausstellung 1923 Michael Siebenbrodt
• Untersuchungsergebnisse zur Farbfassung von 1923 im
Wohnraum von Adolf Meyer Ludwig Volkmann
• Hyperspektrale photogrammetrische Verfahren als Begleitung
des Restaurierungsprozesses Gisbert Sacher
• Die Pigmente der Wandgestaltung bei Oskar Schlemmer und
Werner Gilles aus der Wandmalereiwerkstatt
Prof. Dr. Christoph Herm
• Analyse anorganischer Farbpigmente mit Synchrotron-
Strahlung Dr. Christoph Hennig
• Die Glaseinbauten im Haus Am Horn 1923
Prof. Dr. Gerhard Heide
12.45 Uhr Mittagspause
13.30 Uhr 1. Führung durch den Wohnraum Adolf Meyers
14.00 Uhr Panel II – Entwickeln
• Zielstellung und Konzeption als Entwicklungsprozess für den
Umgang mit den Befunden Ludwig Volkmann
• Zwischenzustände und Ergebnis der konservatorischrestauratorischen
Bearbeitung Christian Kirsten
• Ergebnisse der photogrammetrischen Arbeiten
Gisbert Sacher
15.35 Uhr Kaffeepause
16.15 Uhr 2. Führung durch den Wohnraum Adolf Meyers
16.55 Uhr 3. Führung durch den Wohnraum Adolf Meyers
18.00 Uhr Die Wiederentdeckung einer komplexen Raumgestaltung
aus der Bauhaus-Zeit nach 100 Jahren
Freitag, 27. Oktober 2023
09.00 Uhr 4. Führung durch den Wohnraum Adolf Meyers
10.00 Uhr Panel III – Verstehen
• Zur Thematik der Gesamtgestaltung und eines Wandgemäldes
von Werner Gilles im Ergebnis der restauratorischen Untersuchungen
Ludwig Volkmann
• Die Wandgemälde Oskar Schlemmers der Wohnung Adolf Meyer:
Ikonografie und Kontext seines künstlerischen Schaffens
Michael Siebenbrodt
• Adolf Meyer und sein Weimarer Freundeskreis
Dr. Annemarie Jaeggi
• »Bild als Funktion des Raumes« – Schlemmers Entwurf für Jena
Prof. Dr. Wulf Herzogenrath
• Werner Gilles auf der Suche nach Arcadien und seine frühen
Jahre in Weimar Anja Bauer-Kersken
12.00 Uhr Mittagspause
12.45 Uhr Führung durch das Werkstattgebäude,
Bauhaus-Universität Weimar
13.15 Uhr Führung durch Walter Gropius‘ Büro,
Bauhaus-Universität Weimar
13.30 Uhr Panel IV – Vergleichen
• Die Gestaltungen der Wandmalerei- und Bildhauerwerkstatt
des Bauhauses in den Hochschulgebäuden 1923
Michael Siebenbrodt
• Wesentliche gegenständlich-räumliche und farbige Qualitäten
des Bauhaus-Gebäudes Dessau Wolfgang Thöner
• Materialität und Farbigkeit am Beispiel von Bauhaus-Bauten
in Weimar und Dessau aus Sicht des Restaurators Peter Schöne
• »öffentlich« und »privat« – Inhalt und Ornament. Zum Haus
Rabe und Wandbild Keller Prof. Dr. Wulf Herzogenrath
15.30 Uhr Kaffeepause
15.45 Uhr Panel V – Erleben
• Die Wandmalerei-Werkstatt am Weimarer Bauhaus
Dr. Ute Ackermann
• Vermittlung und Erlebnis von Kunstwerken durch digitale
3D-Präsentation, Beispiele
Dr. Franziska Klemstein, Dr. Dirk Wintergrün
• Resümee und Ausblick auf weitere mögliche Forschungsziele
an Bauhausprojekten in Weimar Holger Reinhardt
Das Symposium »Verborgenes Bauhaus« ist eine Veranstaltung des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie, der Direktion Museen der Klassik Stiftung Weimar und des Internationalen Heritage-Zentrums der Bauhaus-Universität Weimar. Es ist Teil des Themenjahrs »Wohnen« der Klassik Stiftung Weimar.
Veranstaltungsorte
1 Tagungsort
Goethe-Nationalmuseum, Festsaal, Frauenplan 1
2 Wohnraum Adolf Meyer
Rudolf-Breitscheid-Straße 4
3 Oberlichtsaal (Abendveranstaltung) und
Büro von Walter Gropius
Bauhaus-Universität Weimar, Geschwister-Scholl-Straße 8
4 Werkstattgebäude
Bauhaus-Universität Weimar, Geschwister-Scholl-Straße 7
Anmeldung bis zum 22. September 2023
Betreff »Symposium Verborgenes Bauhaus«
Dr. Christian Karst
Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege
und Archäologie Erfurt
Petersberg 12 | 99084 Erfurt
T +49 0361 573414–305
christian.karst @ tlda.thueringen.de
»Von Heimat zu Heimat – Zukunftsängste, Zukunftshoffnungen«
Podiumsgespräch mit Jochen Birkenmeier, Juliane Stückrad und Stefan Petermann
Moderation: Blanka Weber / Journalistin, Moderatorin (MDR)
Der Begriff Heimat ist eng mit nationaler und regionaler Identität verknüpft. In von Begriffen wie „wokeness“ und „political correctness“ geprägten Diskursen hat er einen denkbar schlechten Ruf. Er steht für Heimattümelei, Rückschrittlichkeit oder Weltabgewandtheit. Der Tenor im Feuilleton, ob in der „Zeit“, der „taz“ oder dem „nd“, will die Rede von „Heimat“ getrost den Ewiggestrigen überlassen – „links ist da, wo keine Heimat ist“.
Lässt sich den rechtskonservativen und rechtsextremen Gruppierungen, die ihn für sich zu besetzen versuchen, wirklich nichts entgegensetzen, das einen positiven Anspruch und ein Recht auf Heimat in von Flucht, Vertreibung und – erzwungener, aber auch gewollter – Migration gekennzeichneten Zeiten entwirft?
Wo lässt sich Heimat erfahren? Lässt sich Heimat verorten? Was bedeutet Heimat, Heimatverlust, Heimatgewinn als Erfahrungs- und Erlebnisraum für uns? Welche Zukunftsängste und Zukunftshoffnungen verbinden sich damit?
Darüber spricht die Journalistin Blanka Weber mit den Podiumsteilnehmern:
Eine Veranstaltung im Rahmen der vierteiligen thüringenweiten Gesprächsreihe »Von Heimat zu Heimat«, die der Thüringer Literaturrat mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen und mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen durchführt. Die Veranstaltung in Eisenach findet in Zusammenarbeit mit der Stiftung Lutherhaus Eisenach und der Evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Eisenach statt.
Kontakt:
Thüringer Literaturrat e.V. / 03643–9087751
Landeszentrale für politische Bildung in Thüringen / 0361–57-3212740
Warum fühlen sich viele Menschen in Ostdeutschland „abgehängt“? Woher rührt die wachsende Demokratiemüdigkeit? Wo regt sich Selbstbewusstsein und wie gelingt es, dieses besser zu entfalten?
Über die aktuelle Befindlichkeit in den neuen Ländern diskutieren der Ostbeauftragte der Bundesrepublik, Carsten Schneider (SPD), die preisgekrönte Drehbuchautorin Laila Stieler („Gundermann“) und der Schriftsteller Lukas Rietzschel („Mit der Faust in die Welt schlagen“, „Raumfahrer“).
Moderation: Frank Quilitzsch (Autor und Journalist)
Eine Veranstaltung des Thüringer Schriftstellerverbands und der Erfurter Herbstlese in Kooperation mit dem Theater Erfurt und der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Podiumsdiskussion »Was erzählen wir uns von Ostdeutschland?«
Mit einer Podiumsdiskussion endet die Lesereihe »Was erzählen wir uns von Ostdeutschland?«. In diesem öffentlichen Gespräch wollen wir fragen: Welche Bilder zirkulierten in den vergangenen dreißig Jahren über Ostdeutschland? Nach welchen Mechanismen funktionierte diese Öffentlichkeit? Wer erhielt welche Sprecherposition? Wie ist der Stand der Debatte in diesem diskursreichen Jahr? Und fragen wollen wir mit Blick auf das kommende (Wahl)Jahr: Welche Erzählungen über Ostdeutschland fehlen?
Moderation: Peter Neumann, Autor, Lyriker, Essayist, arbeitet für das Feuilleton DIE ZEIT.
Karten sind im Vorverkauf in der Eckermann-Buchhandlung erhältlich.
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. Gefördert von der Arbeitsgemeinschaft literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten e.V. im Auftrag der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Eröffnung der Ausstellung im Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek
Aufgrund limitierter Plätze ist eine Anmeldung notwendig. Bitte melden Sie sich zum 30. November an unter: https://stiftung-ettersberg.de/anmeldung-podiumsdiskussion/
Jorge Semprún (1923–2011) war ein spanischer Schriftsteller und Überlebender des Konzentrationslagers Buchenwald. 1994 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und regte in seiner Dankesrede die Gründung der Stiftung Ettersberg in Weimar an. Anlässlich seines 100. Geburtstages wurde von der Stiftung Ettersberg eine Ausstellung kuratiert, die im Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek eröffnet wird.
Zur Vernissage diskutieren Martin Schulz (Berlin/Bonn), Dr. Franziska Augstein (Berlin), Prof. Dr. Teresa Pinheiro (Chemnitz) und Prof. Dr. Volkhard Knigge (Weimar). Es moderiert Romy Straßenburg (ARTE, Paris). Die musikalische Gestaltung liegt bei Lina Tur Bonet (Geigerin/Musikhochschule Weimar).
Die Podiumsdiskussion und Vernissage ist Teil der Veranstaltungsreihe „Jorge Semprún in Weimar. Zum 100. Geburtstag eines großen Europäers“ der Stiftung Ettersberg in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, der Klassik Stiftung Weimar, der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, dem Deutschen Nationaltheater und Staatskapelle Weimar, der Bauhaus-Universität Weimar und der Stadt Weimar.
Finanziert mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei, der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen (Ausstellung) und der Botschaft von Spanien (Vernissage).
KOLLOQUIUM der Ernestiner Stiftung zu Gotha
„500 Jahre Schulgeschichte – Von der Gründung des Gothaer Gymnasiums bis zum Jubiläum 2024“ Schule der Zukunft
Im Blickpunkt des Kolloquiums der Ernestiner Stiftung zu Gotha steht die Frage der Kontinuität und des Wandels in der Erfolgsbilanz des Gymnasiums (KUTHE 2005). Prof. Kuthe von der Universität Erfurt hat 2005 bereits beeindruckende Forschungsergebnisse zu den ältesten Gymnasien in Thüringen veröffentlicht und aufgezeigt, welche Bedeutung den klassischen Gymnasien zukommt. In der Ausstellung „GOTHA MACHT SCHULE – Bildung von Luther bis Francke“ der Universitäts- und Forschungsbibliothek Gotha im Jahre 2013 wurde der Blickpunkt auf innovative Bildungskonzepte im Protestantismus der Frühen Neuzeit gelegt (SALATOWSKY 2013).
Die Abiturientin Lena Kallinich sowie die Abiturienten Tim Greschuchna und Richard Krug werden in einem Einführungsvortrag ihre Ergebnisse aus ihrer Seminarfacharbeit zum Thema „500 Jahre Gymnasium Ernestinum Gotha“ vorstellen (ca. 20 Min.). Im Anschluss werden in einer Podiumsdiskussion mit kompetenten Gesprächspartnern u. a. folgende Fragestellungen diskutiert:
Worin besteht das Erfolgskonzept traditionsreicher Gymnasien?
Welchen Einfluss hatten die Landesfürsten auf die inhaltliche Orientierung der höheren Bildungseinrichtungen?
Warum wird dem Gymnasium Ernestinum Gotha in der thüringischen Bildungslandschaft eine bedeutende Rolle in seiner 500 – jährigen Geschichte zugeschrieben?
Welche Schussfolgerungen können wir aus der Bildungstradition des Gymnasiums für unsere heutige Schulpolitik ableiten?
Podium:
Genießen Sie gemeinsam mit uns diesen Abend mit anregenden Gesprächen und einer interessanten Podiumsdiskussion im Ambiente des Lucas – Cranach – Saals im Hotel „Der Lindenhof“. Getränke und ein erlesenes Buffet umrahmen den Abend.
Bei Fragen und Anmerkungen wenden Sie sich bitte direkt an Dr. Lutz Wagner: 0173/8821010 bzw. E‑Mail: 500-jahre-ernestinum@schule-gth.de
Welche Wahl haben wir? Podiumsdiskussion zur Rolle der demokratischen Wahlen als Mittel zur Beteiligung der Menschen an gesellschaftlichen Prozessen
Der Verein Provinzkultur und die Initiative Aufwind des Kunst- und Kulturvereins Zella-Mehlis laden alle politisch interessierten Bürgerinnen und Bürger in die Mehrzweckhalle nach Zella-Mehlis ein.
Ralf Uwe Beck (Verein “Mehr Demokratie e. V.”), Fabian Scheidler (Historiker, Autor), Gryf Bailer (Verein “Soziale Dreigliederung”) und Frank Schelhorn (lokaler Aktivist, Pomologe, Agrarexperte) legen ihre Standpunkte zur Frage: “Welche Wahl haben wir?” dar und stellen sie zur Diskussion.
Laut einer Umfrage der Körber-Stiftung im August 2023 gaben nur 9% der Menschen in Deutschland an, Vertrauen in Parteien zu haben. Politische Ratlosigkeit, Verdruss und Ohnmacht sind Gefühle, die sich durch die Breite der Gesellschaft ziehen. Einige Menschen sind frustriert, am demokratischen „Katzentisch“ zu sitzen und im Turnus mit ihrer Stimme auch jede weitere Mitgestaltung abzugeben. Andere haben resigniert. Wieder andere bewegen sich zum Spielfeldrand: Aus Parteienverdrossenheit erwächst mitunter Demokratieverdrossenheit. Der Unmut zieht sich von der Wahlurne in den Alltag, wird aber bei Anlässen wie dem „Superwahljahr 2024“ besonders sichtbar. Diese Veranstaltung gibt Impulse. Wir bitten vier Diskussionspartner mit unterschiedlichen Hintergründen zum Gespräch. Im Zentrum stehen die Fragen: Was muss geschehen, damit wir Hoffnung schöpfen, uns politisch eingeladen und gesehen, ja, ermächtigt fühlen? Haben die Bürgerinnen und Bürger heute die Macht und die Möglichkeit, gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken? Wie können oder müssen Schritte zur Veränderung aussehen? Wer sorgt für die Umsetzung? Von welchem zeitlichen Rahmen sprechen wir? Wie können die verschiedenen Bedürfnisse der Menschen friedvoll koordiniert werden? Woran erkennen wir eine gut funktionierende Gesellschaft? Kurz: Welche Wahl haben wir? Nach einer kurzen und differenzierten Bestandsanalyse werden mögliche Ideen und Wege diskutiert. Impulse für einen nächsten, eigenen Schritt kann jeder Besucher mit nach Hause nehmen. Zur Wahl und über die Wahl hinaus.
Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion:
Ralf Uwe Beck / Hauptthema: Direkte Demokratie
Verein “Mehr Demokratie e. V.”
Kurz-Vita: Ralf Uwe Beck hat nach einer Ausbildung zum Traktoristen von 1982 bis 1987 in Jena Evangelische Theologie studiert. Von 1995 bis 2002 war er als Umweltbeauftragter, seit 2004 auch Referatsleiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Landeskirchenamt der 2009 fusionierten Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Seit 1997 engagiert sich Beck für den Verein Mehr Demokratie e. V., ist seitdem Sprecher des 21 Organisationen starken Bündnisses für Mehr Demokratie in Thüringen und seit Mai 2010 ebenfalls Mitglied und Sprecher des Bundesvorstandes des Vereins.
Statement: Bei den Bürgerräten betritt wirklich jede und jeder den Raum als Bürgerin und Bürger, und das auch ruhig im wirklichen Sinne – nämlich
bereit zu bürgen, Verantwortung zu übernehmen für die Gemeinschaft. Das, was dort alle verbindet, ist, dass sie gemeinsam an einem Strang ziehen und versuchen, eine Frage zu lösen. Die Bürgerbeteiligung ist immer nur Ratschlag für die Politik, und es bleibt im Belieben derer, die wir gewählt haben, wie sie damit umgehen… Deshalb braucht es unter jeder Bürgerbeteiligung ein Netz und einen doppelten Boden. Das ist aus unserer Sicht die direkte Demokratie, also die Möglichkeit, dass die Menschen notfalls, wenn sie wieder untergebuttert werden, wenn ihre Vorschläge wieder in den Schubladen verschwinden, die Möglichkeit haben, auf kommunaler Ebene Bürgerbegehren zu starten, auf Landesebene Volksbegehren. Das geht auch, das haben wir in allen 16 Bundesländern, da ist das gelebte Praxis. Auf Bundesebene fehlt das. Das ist die aus unserer Sicht die größte Demokratiebaustelle in Deutschland,
Fabian Scheidler / Hauptthema: Außenpolitische Position Deutschlands
Historiker, Autor
Kurz-Vita: Scheidler studierte Geschichte und Philosophie an der Freien Universität Berlin und Theaterregie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Seit 2001 arbeitet er als freischaffender Autor für Printmedien, Fernsehen, Theater und Oper. Er ist Mitbegründer des unabhängigen Fernsehmagazins Kontext TV und hat viele Jahre als Dramaturg für das Grips-Theater gearbeitet. Für seine publizistisch-künstlerische Tätigkeit bei Attac bekam er 2009 den Otto-Brenner-Medienpreis für kritischen Journalismus.
Statement: Die Zeiten sind verwirrend und die politische Obdachlosigkeit nimmt zu. Auf sich gestellt sind alle Einzelbewegungen, ob für Klimaschutz, Frieden oder soziale Gerechtigkeit zum Scheitern verurteilt. Die zunehmende Polarisierung und Spaltung nützt allein denen, die die gegenwärtige ruinöse Ordnung der Welt solange wie möglich aufrechterhalten wollen. Aus diesen Gründen sind Versuche, die Gräben zu überwinden, von entscheidender Bedeutung. Das ist schwer, gewiss. Denn man müsste sich das, was die Gräben so tief gemacht hat, zunächst einmal gemeinsam anschauen.
Frank Schelhorn / Hauptthema: Die Macht der Straße
lokaler Aktivist, Pomologe, Agrarexperte
Kurz-Vita: Seit einem halben Jahr Rentner; kommt aus der grünen, ökologischen Richtung (aber nicht politisch grün bzw. nicht mehr); DDR-Kind; Christ, mit fester Bindung an Gott; war u.a. Teilnehmer auf den großen Demos bei den G8 Gipfeln
Statement: Wenn die Regierung plötzlich Gesetze ändert, muss man genau hinschauen, welche da geändert werden. Wir haben eine politische und wirtschaftliche Übergriffigkeit, die nicht mehr rechtens ist. Die Korruption in Deutschland ist stabil und wir haben heute eine bedingte Diktatur. Ein Unrechtssystem als Fundament — das habe ich alles schonmal erlebt, deshalb gehe ich auf die Straße.
Gryf Bailer / Hauptthema: Soziale Dreigliederung
Verein “Soziale Dreigliederung”
Kurz-Vita: Geboren in Hamburg, Ausbildung zum Druckformenhersteller, verweigerte den Kriegsdienst und ist seit 1975 als Musiker tätig, seit 20 Jahren auch in der bildenden Kunst. Seit 1989 beschäftigt er sich intensiv mit der Sozialen Dreigliederung, gründete 2006 den Verein zur “Förderung des Sozialen Dreigliederungsgedankens”. Gryf nahm die Wende mit großer Freude auf, war fasziniert von der Mentalität im “Osten” und lebt heute in Sachsen-Anhalt. Das erworbene Grundstück gehört dem Verein in Verantwortungseigentum, hier befindet sich seit 2015 eine Tagungsstätte für Dreigliederung.
Statement: Eine unserer Grundlagen für ein gesundes Miteinander ist die Gewaltenteilung, die aktuell korrumpiert und nicht mehr existent, in ihrem Grundgedanken jedoch gut ist. Eine Lösung liegt in der Neusortierung der drei Gewalten und einem Umdenken unter der Berücksichtigung des Menschen als ganzheitliches Wesen, das geistige, seelische und körperliche Fähigkeiten und Bedürfnisse hat. Dies könnte unsere aktuellen Probleme unseres rein materialistischen Denkens und Vorgehens lösen.
Aufbrüche und Scheitern – gestern und heute
Auftakt ins Themenjahr 2024 der Klassik Stiftung Weimar
Im zwanzigsten Jahrhundert liegen kultureller Aufbruch und Katastrophe, Scheitern und Neubeginn besonders eng und besonders drastisch beieinander. Dabei spielte vor allem in Weimar der fragwürdige Anspruch, die Welt durch Bildung, Kunst und Literatur zu einem besseren Ort zu machen, immer wieder eine zentrale Rolle. Weimar ist eine Zukunftswerkstatt im Zeitalter der Extreme; ein Ort, an dem die Abenteuer, Widersprüche, Brutalitäten, Kleingeistigkeiten, Niederlagen und Aufbrüche deutscher Geschichte und Gegenwart besonders prägnant auf kleinem Raum zusammentreffen. Es sind Versprechen und Experimente, die neben den Brüchen und Aufbrüchen auch Kontinuitäten sichtbar werden lassen. Man kann sie als Ringen um ästhetische und humane Entwicklung, um Demokratie und gesellschaftliche Selbstbestimmung begreifen. Zugleich lässt sich in Weimar auch das Scheitern dieser Ansprüche besonders deutlich beobachten.
Wir fragen nach den Beziehungen von Kultur und Politik in Weimar im Zeitalter der Extreme. Ausgehend von den dynamischen Konstellationen der Weimarer Republik thematisieren wir das historische Umbruchsjahr 1924 sowie die Konflikte und geistigen Spannungen der 1920er Jahre. Bezugspunkte sind dabei auch das ursprünglich in Weimar ansässige Bauhaus sowie die Vereinnahmung Nietzsches im Nationalsozialismus. Ein weiterer Umbruch im Zeitalter der Extreme ereignete sich 1949 als Aufbruch in die DDR. Schon 40 Jahre später folgt die nächste historische Zäsur: der Übergang in ein wiedervereintes Deutschland. Die Tagung fokussiert dabei nicht nur die Aufbrüche des vergangenen Jahrhunderts, sondern setzt diese in einen Bezug zur Gegenwart und wagt schließlich einen Blick in die Zukunft. Dabei spielen Utopien als Erzählungsfiguren des Aufbruchs eine herausgehobene Rolle.
Programm:
Freitag, 22.03.2024
13:00 Eröffnung
13:15–14:00 Ursula Büttner (Hamburg): Aufbruch und Gegenwehr. Veränderungsdynamik und Beharrungskräfte in der Weimarer Republik.
14:00–14:45 Sebastian Elsbach (Jena): Damm- statt Aufbruch. Die Thüringer Landtagswahlen 1924 im Kontext
15:15–16:00 Anke Blümm (Weimar): Fahnenwechsel? Aspekte des komplexen Verhältnisses von Bauhaus und Nationalsozialismus
16:00–16:45 Johannes Steizinger (Toronto): Der Begriff Jugend. Ein Leitmotiv gesellschaftlichen Aufbruchs nach 1900
17:00–17:45 Helmut Heit (Weimar): Nietzsche-Dämmerung. Vom Freigeist zum Faschismus
Aufbrüche und Scheitern – gestern und heute
Auftakt ins Themenjahr 2024 der Klassik Stiftung Weimar
Im zwanzigsten Jahrhundert liegen kultureller Aufbruch und Katastrophe, Scheitern und Neubeginn besonders eng und besonders drastisch beieinander. Dabei spielte vor allem in Weimar der fragwürdige Anspruch, die Welt durch Bildung, Kunst und Literatur zu einem besseren Ort zu machen, immer wieder eine zentrale Rolle. Weimar ist eine Zukunftswerkstatt im Zeitalter der Extreme; ein Ort, an dem die Abenteuer, Widersprüche, Brutalitäten, Kleingeistigkeiten, Niederlagen und Aufbrüche deutscher Geschichte und Gegenwart besonders prägnant auf kleinem Raum zusammentreffen. Es sind Versprechen und Experimente, die neben den Brüchen und Aufbrüchen auch Kontinuitäten sichtbar werden lassen. Man kann sie als Ringen um ästhetische und humane Entwicklung, um Demokratie und gesellschaftliche Selbstbestimmung begreifen. Zugleich lässt sich in Weimar auch das Scheitern dieser Ansprüche besonders deutlich beobachten.
Wir fragen nach den Beziehungen von Kultur und Politik in Weimar im Zeitalter der Extreme. Ausgehend von den dynamischen Konstellationen der Weimarer Republik thematisieren wir das historische Umbruchsjahr 1924 sowie die Konflikte und geistigen Spannungen der 1920er Jahre. Bezugspunkte sind dabei auch das ursprünglich in Weimar ansässige Bauhaus sowie die Vereinnahmung Nietzsches im Nationalsozialismus. Ein weiterer Umbruch im Zeitalter der Extreme ereignete sich 1949 als Aufbruch in die DDR. Schon 40 Jahre später folgt die nächste historische Zäsur: der Übergang in ein wiedervereintes Deutschland. Die Tagung fokussiert dabei nicht nur die Aufbrüche des vergangenen Jahrhunderts, sondern setzt diese in einen Bezug zur Gegenwart und wagt schließlich einen Blick in die Zukunft. Dabei spielen Utopien als Erzählungsfiguren des Aufbruchs eine herausgehobene Rolle.
Programm:
Samstag, 23.03.2024
10:00–10:45 Stefan Wolle (Berlin): Der Traum vom besseren Deutschland. Die frühen Jahre der DDR
10:45–11:30 Judith Enders (Berlin): Aufbrüche und Umbrüche: Generationenperspektive(n).
12:15–13:00 Peter Neumann (Hamburg/Berlin): Utopische Energien. Eine Verlustanzeige
13:00–13:45 Abschlussdiskussion: Wie weiter mit den Aufbrüchen?
„Bruchstücke einer großen Konfession“. Goethes autobiographische Schriften
mit Prof. Dr. Jochen Golz (Weimar)
in Weimar
Übernachtung im Hotel Dorint Am Goethepark. Programm, Preise und Anmeldung auf der Seite Goethe Akademie. Die Teilnahme ist kostenpflichtig und daher nur nach vorheriger Anmeldung möglich.
Wissenschaft als Kunst | Klassik Stiftung Weimar feiert den 100. Geburtstag des Philosophen Paul K. Feyerabend mit einer internationalen Tagung
Am 13. Januar 2024 wäre Paul K. Feyerabend 100 Jahre alt geworden. Anlässlich dieser Feierlichkeit veranstaltet das Kolleg Friedrich Nietzsche der Klassik Stiftung Weimar den Wissenschaftsphilosophen mit der internationalen Tagung „Wissenschaft als Kunst. Paul K. Feyerabend und die Ästhetik der Erkenntnis.“ Vom 19. bis zum 24. April 2024 diskutieren Weggefährten und Forschende im Nietzsche-Archiv sowie im Festsaal des Goethe-Nationalmuseums über Leben und Werk von Paul K. Feyerabend. Die Veranstaltung findet in deutscher und in englischer Sprache statt.
Berühmt aber auch berüchtigt wurde Feyerabend aufgrund seiner Kritik des Methodenzwangs (1975) und durch seine Beiträge zu einer anarchistischen oder dadaistischen Erkenntnistheorie für freie Menschen. Seine Phrase „anything goes“ ist zu einem der erfolgreichsten, wenn auch meist missverstandenen Slogans geworden. Weniger bekannt ist, dass Feyerabend das Ende des Zweiten Weltkriegs in einem Lazarett in Weimar erlebte und ein Semester an der Weimarer Musikakademie studierte. Die internationale Tagung erinnert an den Philosophen und fragt nach der Aktualität seines Denkens. Die Veranstaltung findet mit Unterstützung der Hans Böckler Stiftung statt.
Weitere Informationen zur kostenfreien Tagung finden Sie hier
Veranstaltungsdaten
„Wissenschaft als Kunst. Paul K. Feyerabend und die Ästhetik der Erkenntnis«
Freitag, 19. April | 16:00 ‑18:00 Uhr
Nietzsche-Archiv
Humboldtstraße 36 | 99425 Weimar
16:00–18:00 | Helmut Heit (Weimar): lntroduction and guided tour: Nietzsche, Feyerabend, Weimar
Samstag, 20. April. | 9:30 ‑19:30 Uhr
Goethe-Nationalmuseum | Festsaal 3 OG.
Frauenplan 1 | 99423 Weimar
Moderation: Simon Lohse (Nijmegen)
9:30–10:15 | Matteo Collodel (Milano): Feyerabend and his Time in Weimar
10:15–11:00 | Eric Oberheim (Berlin): Scientific Philosophy as an Art
11:30–12:15 | Gerrit Tiefenthal (Bielefeld): Feyerabends Nietzsche-Rezeption
Moderation: Marisa Przyrembel (Berlin)
14:15–15:00 | Eva Schürmann (Magdeburg): Wie weit geht die Analogie von Kunst und Wissenschaft?
15:00–15:45 | Babette Babich (New York): Paul Feyerabend’sAesthetics of Science: Ontological
Abundance
16:15–17:00 | Christian Thomas (Zürich): Das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Kunst in der Architektur
17:00–17:45 | Simon Lohse (Nijmegen) & Karim Bschir (Zürich): Perspectives in Evidence Based Policy: Lessons from Feyerabend
18:00–18:30 | Grazia Borrini-Feyerabend (Lausanne): Paul Feyerabend and the Paul K. Feyerabend Foundation
18:30–19:30 | Pol Vanfleteren (Belsele) & Valerie Vervoort (Antwerpen): A c/assical song-cyc/e for soprano and piano, based on Paul Feyerabends article ›What reality?‹ of Conquest of Abundance.
Sonntag, 21. April | 10:00 ‑12:00
Goethe-Nationalmuseum | Festsaal 3 OG.
Frauenplan 1 | 99423 Weimar
Moderation: Helmut Heit (Weimar)
10:00–10:45 | Katja Frimberger (Glasgow): Let’s tel/ more strange stories! The cultivation of human happiness a la Bertolt Brecht and Paul Feyerabend
10:45–11:30 | Paul Hoyningen-Huene (Hannover): Paul Feyerabend and Marcel Duchamp
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