Dietmar Remy: „Zeiss-Generaldirektor Wolfgang Biermann“
„Der Tag hat 24 Stunden, und wenn einer 12 Stunden täglich arbeitet, dann handelt es sich um eine Halbtagskraft.“
Wolfgang Biermann (1927–2001) galt als einer der bedeutendsten Wirtschaftsführer der DDR. Von 1969 bis 1975 lenkte er als Generaldirektor mit harter Hand das Werkzeugmaschinenkombinat „7.Oktober“ in Berlin. Danach übernahm er seine wichtigste Mission: die Leitung des traditionsreichen Zeiss-Werkes. Innerhalb weniger Jahre entwickelte er den VEB Carl Zeiss Jena zum Vorzeigekombinat, das immer mehr Leistungen für die Volkswirtschaft der DDR erbrachte. Konsumgüter, Wehrtechnik und Mikroelektronik ergänzten in seiner Ära die Erzeugnisse des wissenschaftlichen Gerätebaus. Trotz mancher Erfolge blieb Biermann aufgrund seines autoritären Führungsstils bis zu seinem Rücktritt 1989 ein umstrittener Unternehmensleiter. Nicht wenige seiner 63.000 Mitarbeiter charakterisierten den ehrgeizigen Chef als „Menschenschinder“.
VVK in der Tourist Information Jena: 4,-€/ 6,-€
Zsusza Bank „Schlafen werden wir später“
Was fangen wir noch an mit diesem Leben, jetzt, nachdem wir die halbe Strecke schon gegangen sind?
Die Schriftstellerin Márta lebt mit Mann und drei Kindern in einer deutschen Großstadt. Obwohl sie ihre Kinder über alles liebt, kämpft sie jeden Tag darum, in ihrem Leben nicht unterzugehen und ihre Arbeit gegen die Zumutungen des Alltags zu verteidigen. Kraft schöpft sie u.a. aus dem Austausch mit ihrer Freundin Johanna, mit der sie seit früher Kindheit eine innige Freundschaft verbindet. Johanna ist Lehrerin im Schwarzwald und kinderlos. Statt mit ihrer Doktorarbeit über Annette von Droste-Hülshoff weiter zu kommen, kämpft sie mit den Gespenstern ihrer Vergangenheit: mit dem Mann, der sie verlassen hat, mit dem Krebs, den sie überwunden geglaubt hat, mit ihrem Vater, der so jung gestorben ist.
VVK in der Tourist-Information Jena: 4,-€/ 6,-€
Iris Wolff »So tun, als ob es regnet« Roman in vier Erzählungen
Der Erste Weltkrieg bringt einen österreichischen Soldaten in ein Karpatendorf. Eine junge Frau besucht nachts die »Gesellschaft der Schlaflosen«. Ein Motorradfahrer ist überzeugt, dass er sterben und die Mondlandung der Amerikaner versäumen wird. Eine Frau beobachtet die Ausfahrt eines Fischerbootes, das nie mehr zurückkehren wird.
Über vier Generationen des 20. Jahrhunderts und vier Ländergrenzen hinweg erzählt Iris Wolff, geboren 1977 in Hermannnstadt/ Siebenbürgen, wie historische Ereignisse die Lebenswege von Einzelnen prägen. Der große poetische Charme des Romans erklärt sich aus dem Sprachgefühl und dem Sinn der Autorin für sprechende Momente und Details. Was passiert, wenn nichts passiert? Dafür findet sie starke Bilder.
VVK in der Tourist-Information Jena: 4,-€ / 6,-€
Annette Leo »Das Kind auf der Liste«
Berührend und unvergesslich: Die Geschichte von Willy Blum und seiner Familie. Willy Blum war sechzehn Jahre alt, als er in Auschwitz Birkenau ermordet wurde. Von ihm blieb nur ein Name auf einer Liste, neben dem durchgestrichenen Namen Jerzy Zweigs, der durch Bruno Apitz› Roman »Nackt unter Wölfen« weltberühmt wurde. Über Willy Blum und seine Familie wusste man bislang nichts. Annette Leo hat sich auf die Suche gemacht und erzählt die Geschichte der Familie Blum und zugleich auch die Geschichte des Verschweigens einer Opfergruppe in der Nachkriegszeit: die der Sinti und Roma.
Iny Lorentz »Die Wanderhure und die Nonne«
Der siebte Band um die Wanderhure Marie vom Autorenpaar Iny Lorentz spielt im Thüringer Schiefergebirge. Da der neue Fürstbischof von Würzburg Kibitzstein unter seine Herrschaft zwingen will, geht die ehemalige Wanderhure Marie ein Bündnis mit dem thüringischen Grafen Ernst von Herrenroda ein. Als sie dessen Einladung folgt, wird die Burg, auf der sie sich treffen, überfallen und alle Bewohner bis auf Marie, ihre Tochter Trudi und eine mit dem Grafen verwandte, schwer verletzte Nonne umgebracht. Den drei Frauen gelingt die Flucht in unwegsame Wälder. Doch als sie von Räubern gefangen genommen werden, die mit dem Anführer des Überfalls in Verbindung stehen, begreift Marie das ganze Ausmaß der Katastrophe. Sie sind mitten in die erbitterte Fehde zweier Thüringer Adelsgeschlechter geraten.
VVK in der Tourist-Information Jena: 5,-€ / 7,-€
Dzevad Karahasan „ Der Trost des Nachthimmels“
In Isfahan, der Hauptstadt des Seldschuken-Reiches, stirbt unerwartet ein hochangesehener Mann. Der Sohn des Verstorbenen fordert Aufklärung. An den Ermittlungen nimmt auch der Hofastronom Omar Chayyam teil. Er kommt zu dem Schluss, dass der Mann vergiftet wurde. Dabei hatte er versucht, den Trauernden davon zu überzeugen, dass es besser wäre, sich an den Vater zu erinnern, wie er war, anstatt dieses Bild durch Ermittlungen in Zweifel zu ziehen. Was fangen sie nun mit dieser Wahrheit an? Kurz darauf verdüstert sich der Horizont. Hofintrigen und soziale Spannungen bedrohen das Reich von innen, während ihm Kreuzritter und Mongolen von außen gefährlich werden. Doch der Sultan lehnt die Gründung eines Nachrichtendienstes zur Gefahrenbekämpfung ab. Ein verhängnisvoller Fehler. Als der berühmte Mathematiker und Dichter Jahrzehnte später Rechenschaft über sein Leben ablegt, ist das Reich zerfallen. Eine Terrororganisation, angeführt von einem früheren Weggefährten Omar Chayyams, versetzt die Gegend in Angst.
Moderation: Frau Prof. Dr. Andrea Meyer – Fraatz
VVK in der Tourist-Information Jena: 4.- €/ 6,-€
Alexander Pehlemann »Vom Prager Psychedelic Frühling zum Warschauer Punk Pakt. Eine subkulturelle Zeitreise durch den Ostblock«
Mit Alexander Pehlemann, Herausgeber von Zonic und diversen Büchern zur Ostblock-Subkultur, geht es in einem wilden medial gestützten Ritt entlang der Entwicklungslinien im Underground hinterm Eisernen Vorhang. Wobei es um Kontinuität wie Brüche geht, um Nonkonformismus einerseits und Kompromissfelder andererseits. Entlang der Wegstrecke liegen z.B. das Beatverbot und die Entstehung gezähmten Staats-Rocks sowie der Aufstieg des Free Jazz in der DDR oder der zur Charta 77 führende Kultur-Widerstand im tschechischen Underground um The Plastic People of the Universe, am Ende aber auch neue radikale Ansätze mit Punk, die natürlich genauso ihre Vorgeschichte haben.
Preisverleihung »Eobanus-Hessus-Schreibwettbewerb« im Rahmen des Festivals »Erfurter Herbstlese«.
Die prämierten Autorinnen und Autoren stellen ihre Texte öffentlich vor, und das Publikum hat die Gelegenheit, selbst einen Preis für die beste Textdarbietung bei der öffentlichen Preisverleihung zu vergeben.
Die Texte des Wettbewerbes werden außerdem im Erfurter Magazin hEFt veröffentlicht und finden Eingang in die Anthologie der Preisträgerinnen und Preisträger, die in mehrjährigem Abstand erscheint.
Nach zwei Jahren Pause meldet sich der Eobanus-Hessus-Schreibwettbewerb zurück: Schreibende aus Thüringen im Alter von 18 bis 30 Jahren sind seit einigen Wochen aufgefordert, ihre Texte einzureichen. Der Wettbewerb bezieht sich auf den Poeten und Humanisten Eobanus Hessus, der Anfang des 16. Jahrhunderts die Engelsburg in Erfurt zu einer „Poetenburg“ machte.
Das Studentenzentrum Engelsburg rief 2001 zusammen mit der Kulturdirektion Erfurt den Schreibwettbewerb ins Leben. Der Förderverein Humanistenstätte Engelsburg e.V. zählt bis heute zu seinen Unterstützern. Den Staffelstab des Veranstalters hat inzwischen der Verein Erfurter Herbstlese übernommen, der nun zusammen mit der Stadt Erfurt den Wettbewerb ausrichtet. Weitere Partner sind die Sparkasse Mittelthüringen, der Friedrich-Bödecker-Kreis für Thüringen e.V., die Buchhandlung Hugendubel in Erfurt, die Literarische Gesellschaft Thüringen e.V., der Thüringer Literaturrat und der Schriftstellerverband Thüringen. Als Medienpartner schaffen die Thüringer Allgemeine, Radio F.R.E.I. sowie das hEFt für literatur, stadt und alltag die nötige Öffentlichkeit.
»Eine besondere Begegnung« hieß das Thema für den Schreibwettbewerb »Thüringer Buchlöwe« 2018. Ausgezeichnet werden die besten Beiträge des Wettbewerbs.
Moderation: Ingrid Annel und Stefan Petermann.
Alle Preisträger und Preisträgerinnen werden persönlich eingeladen.
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen in Kooperation mit der Stadtbibliothek Bad Berka mit der freundlichen Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei, der Stadt Weimar und der Thüringer Energie AG.
Thomas Thieme, Frank Quilitzsch: »Ich Hoeneß Kohl«
Thomas Thieme und Frank Quilitzsch lesen aus Ihrem neuen Gesprächsband, der zum 70. Geburtstag des Schauspielers erscheint. Sie sind wie Faust und Mephisto, wie Delling und Netzer, ein bisschen auch wie Statler und Waldorf, die beiden Alten aus der Muppet-Show – der Schauspieler Thomas Thieme und sein Kritiker Frank Quilitzsch.
Vor zehn Jahren mischten sie mit ihrem ersten Band »Ich Faust – Thomas Thieme« die Theaterwelt auf. Nun folgt der zweite Streich, bei dem sich alles um Thiemes Filmrollen dreht und für den sie sogar zusammen nach München gefahren sind, um dort den Ballkünstler Günter Netzer zu treffen. Denn natürlich geht es, wie immer, auch um Fußball.
Seit nunmehr siebzehn Jahren »verhört« Kulturredakteur Frank Quilitzsch den vom »Faust« besessenen, fußballverrückten Weimarer Schauspieler Thomas Thieme am Telefon: »Herr Thieme, wo sind Sie?« Die in loser Folge in der TLZ abgedruckten Interviews beleuchten facettenreich das Leben des Theater- und Film-Stars. Vor allem Thiemes Rolle als Kanzler der deutschen Einheit, Helmut Kohl, und gefallener Fußballgott Uli Hoeneß rücken ins Zentrum der Befragung. In einem Nachspiel mit Günter Netzer jongliert er zwischen Faust und Fußball.
VVK in der Tourist-Information Jena: 10,-€/ 12,-€
»Wie politisch ist das Bauhaus?« – Bauhaus-Universität Weimar lädt zur Podiumsdiskussion ein
Am Mittwoch, 30. Januar 2019 um 18 Uhr, lädt die Bauhaus-Universität Weimar im Rahmen von »Mensch Macht Moderne« zu ihrer vorerst letzten Podiumsdiskussion der Veranstaltungsreihe in den Oberlichtsaal der Universität ein. Im Mittelpunkt der Diskussion steht die Frage, wie politisch das Bauhaus ist und welche Verantwortung der Bauhaus-Universität aus ihrem Erbe erwächst. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Das Bauhaus-Jubiläum fällt in angespannte politische Zeiten: Globalisierung, Klimawandel, Populismus und Migration führen zu Umwälzungen und Verunsicherung in breiten Schichten der Bevölkerung. Welche gesellschaftliche Verantwortung kommt einer Universität wie der Bauhaus-Universität Weimar zu? Gibt es eine besondere Verpflichtung, die sich aus dem Bauhaus-Erbe ergibt? Sollte sich die Universität politisch positionieren? Und welches Selbstverständnis geht mit der »Internationalen Hochschule« einher? Wie können die Universitätsangehörigen in Forschung und Lehre der drohenden Spaltung der Gesellschaft entgegenwirken? Was kann die Universität dabei tun, was sollte sie tun?
Diesen Fragen widmet sich die vorerst letzte Podiumsdiskussion in der Reihe »Mensch Macht Moderne« am Mittwoch, 30. Januar 2019, 18 Uhr, im Oberlichtsaal des Hauptgebäudes der Bauhaus-Universität Weimar. Vorgestellt werden hierbei die Ergebnisse des aktuellen Thüringen Monitors, einer Langzeitstudie zur politischen Kultur im Freistaat Thüringen.
Beteiligt auf dem Podium sind Dr. Axel Salheiser (Zentrum für Rechtsextremismusforschung, Demokratiebildung und gesellschaftliche Integration, „Komrex“ der Universität Jena), Prof. Ursula Damm (Mitglied des Senates und Inhaberin der Professur Gestaltung Medialer Umgebungen sowie Prof. Dr. Frank Eckardt (Inhaber der Professur Sozialwissenschaftliche Stadtforschung).
Vortrags- und Podiumsdiskussionsreihe »Mensch Macht Moderne«
»Wie politisch ist das Bauhaus? Die Bauhaus-Universität Weimar im Kontext von Globalisierung, Internationalisierung und Migration«
Vor 100 Jahren im Januar trat in der deutschen Provinz – in der Klassikerstadt Weimar – die verfassunggebende Nationalversammlung der noch jungen ersten Republik auf deutschem Boden zusammen, die fortan den Namen der Stadt an der Ilm auch in den Geschichtsbüchern verewigen sollte: Weimarer Republik.
Diesem Jubiläum im Jahr 2019 hat das Kultur: Haus Dacheröden eine ganze Themenwoche gewidmet, die versuchen wird, den zahlreichen Facetten »Weimars« wenigstens im Ansatz gerecht zu werden. Ein zentraler Punkt ist dabei unzweifelhaft die Bedeutung »Weimars« für die Entwicklung der Demokratie in unserem Land und die nationale Identität der Deutschen. Wie wir alle wissen, war dem »Experiment Weimar« keine lange Lebensdauer beschieden, bereits 1933 kam für zwölf Jahre der Nationalsozialismus an die Macht, begann sechs Jahre später der verheerende II. Weltkrieg. Diese Entwicklung und ihre Folgen haben das Bild der »Weimarer Republik« in den Köpfen vieler Menschen entscheidend geprägt, was dazu führte, dass »Weimar« über Jahrzehnte als Negativfolie zur Abgrenzung und zugleich Selbstvergewisserung in beiden deutschen Staaten fungierte. »Weimar« sollte sich nicht wiederholen.
Mit der sich immer stärker ausprägenden Globalisierung, die sowohl Deutschland als Staat und Gesellschaft als auch das Individuum vor enorme Herausforderungen stellt, erlebt »Weimar« gleichsam eine Renaissance. Seit einigen Jahren wird in der gesellschaftspolitischen Diskussion immer öfter warnend eine Wiederkehr »Weimarer Verhältnisse« beschworen, nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem Erstarken rechtspopulistischer Kräfte im Land. Dagegen regt sich vielfach Widerstand im intellektuellen Diskurs.
Die Podiumsdiskussion am 7. Februar 2019 im Kultur. Haus Dacheröden möchte die Frage, ob man heute tatsächlich schon wieder von »Weimarer Verhältnissen« sprechen kann, aufgreifen und mit diesem Gespräch unter Fachleuten und mit dem Publikum Anregungen für eine weitere Auseinandersetzung mit dieser äußerst spannenden und wichtigen Thematik geben.
Es diskutieren: Professorin Ursula Büttner (Hamburg), Gunnar Dedio (Produzent von »Krieg der Träume«, LOOKSfilm), Professor Dirk Schumann (Göttingen), Professor Alexander Gallus (Chemnitz).
Moderation: Mirko Drotschmann, Historiker und Journalist.
Der Abend beginnt um 19.30 Uhr mit einem Podiumsgespräch zu deutsch-tschechischen Familiengeschichten: Christina Frankenberg vom Tschechischen Zentrum Berlin und Tanja Krombach vom Deutschen Kulturforum östliches Europa im Gespräch mit den Autorinnen Alena Mornstajnová und Katerina Tucková, die auch aus ihren Büchern »Hana« und »Gerta. Das deutsche Mädchen« lesen werden.
Die aus elf Roll ups bestehende Wanderausstellung, die in deutscher und tschechischer Sprache realisiert wird, erzählt die Geschichte Mitteleuropas im 20. Jahrhundert anhand von fünf Biografien von Mitgliedern der deutsch-tschechisch-jüdischen Familie Schalek und zeigt dadurch, wie sich persönliche Lebensumstände und Geschichte gegenseitig durchdringen:
Alice Schalek war Frontberichterstatterin im Ersten Weltkrieg, Robert Schalek Richter beim Prozess um den Hellseher Hanussen, Lisa Fittko Fluchthelferin in Südfrankreich, Malva Schalek künstlerische Zeugin des Lebens im Ghetto Theresienstadt, Fritz Schalek Widerstandskämpfer und Aktivist der deutschen Minderheit in der Tschechoslowakei. Ihre Lebensläufe spiegeln Frauen- und Judenemanzipation, Verfolgung, Emigration und politischen Widerstand.
Neben den fünf Lebensgeschichten wird auch deren historischen Hintergrund dargestellt und zugleich die vielfältigen, zerstörten und nach dem Fall des Eisernen Vorhangs neu erstandenen Verbindungen im Herzen Europas aufgezeigt.
Begleitend wurde ein rund neunminütiger Film produziert, der bei der Eröffnung zu sehen sein wird. Im Anschluss führt der Autor von Film und Ausstellung, der Publizist Ralf Pasch, durch die Schau.
Veranstaltung entfällt!
„Was bleibt?“ – Finissage mit Symposium mit Tanja Dückers (Schriftstellerin), Jörg-Philipp Thomsa (Museumsleiter Grass-Haus Lübeck), Markus Schäfer (Heinrich-Böll-Stiftung, Böll-Archiv Köln) und Dr. Yahya Kouroshi und Prof. Wolfgang Struck (beide Literaturwissenschaftler, Universität Erfurt)
Im Jahr 2017 wäre Böll 100, Grass 90 Jahre alt geworden. In all ihren Unterschieden bildeten beide eine öffentliche Stimme und moralische Instanz. Böll und Grass trugen mit ihrer schriftstellerischen Arbeit und ihrem bürgerlichen Engagement maßgeblich dazu bei, dass nach dem Krieg deutsche Literatur und Kultur im Ausland wieder anerkannt wurde.
Solche Stimmen, die an die Substanz des Humanismus erinnern, sind auch – oder besonders – heute notwendig und wichtig.
Unter der Überschrift „Was bleibt?“ – oder auch: Wohin mit Böll und Grass? sind Tanja Dückers, Jörg-Philipp Thomsa, Markus Schäfer, Dr. Yahya Kouroshi und Prof. Wolfgang Struck eingeladen, ihre Zugänge zu den Arbeiten von Böll und Grass oder ihre eigenen Schreibprozesse vorzustellen und darüber mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen.
Karten unter www.herbstlese.de, www.ticketshop-thueringen.de, bei Hugendubel in Erfurt am Anger und im Thüringen- Park.
Weitere Informationen unter: https://calendar.boell.de/de/event/was-bleibt
Das Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“ gastiert mit einer prominent besetzten Podiumsdiskussion am im Stadtmuseum Jena. Die Journalisten Lutz Prager und Thomas Stridde erinnern sich als Zeitzeugen an den Übergang der kontrollierten Parteizeitungen in die Meinungsfreiheit einer unabhängigen Presselandschaft in den Jahren 1989/90.
Unter dem Titel »‘Wir Journalisten sind jetzt sehr aufgeklärt‘ – Die Transformation des Pressewesens 1989/90 am Beispiel von TLZ und OTZ“ wird MDR-Moderatorin Katrin Tominski nachfragen, wie sich die Medienlandschaft hin zu einer unabhängigen „vierten Gewalt“ entwickelte, wie die Journalisten die Umbrüche in den Redaktionen erlebten und wie sich deren Rollenverständnis wandelte. Beide Gesprächspartner erlebten 1989/90 den Wandel des ehemaligen Presseorgans der Blockpartei LDPD, der Thüringischen Landeszeitung, und des Organs der SED-Bezirksleitung Gera, der Volkswacht (heute Ostthüringer Zeitung), hin zu unabhängigen Tageszeitungen mit.
Literatursommerfest mit Lesewettstreit der Finalisten des Menantes-Preises für erotische Dichtung 2019
Es lesen die fünf Finalisten: Roland Bärwinkel aus Weimar, Antje Doßmann aus Bielefeld, Sophia Fritz aus München, Barbara Rieger aus Wien und Helge Streit aus Wien. Die Autoren werden ihre Werke am 15. Juni ab 17 Uhr selbst lesen.
Anschließend folgt die Verleihung des Jury-Preises und die Verleihung des Publikums-Preises.
Für die musikalische Umrahmung sorgt das Kozma-Orkestar aus Bielefeld.
Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt.
Der mit 12.000 Euro dotierte Thüringer Literaturpreis wird in diesem Jahr an Sibylle Berg verliehen. Ministerpräsident Bodo Ramelow wird den Preis am Dienstag, dem 3. September 2019, 18 Uhr, im Haus Dacheröden (Anger 37, 99084 Erfurt) übergeben.
Die Laudatio hält Dr. Johanna Bohley (FSU Jena).
Der mit 12.000 € dotierte Thüringer Literaturpreis wird gemeinsam von der Thüringer Staatskanzlei, der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und dem Thüringer Literaturrat e.V. verliehen.
Die diesjährige Preisverleihung findet in enger Zusammenarbeit mit der Erfurter Herbstlese statt. Es gibt eine begrenzte Anzahl von frei verfügbaren Karten über den Erfurter Herbstlese e.V.
Die 1962 in Weimar geborene und in Zürich lebende Autorin veröffentlicht seit 1997 Prosa, seit 2000 Theaterstücke, darüber hinaus Hörspiele, Essays und Kolumnen und ist als Herausgeberin tätig. Mittlerweile liegen 25 Theaterstücke und 14 Romane von ihr vor, ihre Werke wurden in 34 Sprachen übersetzt. Für ihr literarisches Werk erhielt Sibylle Berg mehrere Preise und Auszeichnungen, so den Wolfgang-Koeppen-Preis (2008), den Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis (2016) und den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor (2019).
In der Jurybegründung heißt es unter anderem: »In stilistischer und struktureller Klarheit beschreibt Berg die zentralen Veränderungen und Verunsicherungen unserer Gesellschaft und analysiert ihre Wirkung auf den Einzelnen mit großer Präzision. Kritisch wie politisch engagiert – auch in den neuen digitalen Medien – wirkt sie am zeitgenössischen Diskurs mit und vermag es dabei, mehrere Generationen zusammenzubringen. Ihre dystopisch anmutenden und längst als zeitgenössisch akzeptierten Lebenswelten stellen die existentiellen und großen philosophischen, anthropologischen und sozialen Fragen. Was ist der Mensch heute? Welche Bedingungen kann sein Dasein haben? Wie ist ein soziales Zusammenleben möglich? Häufig vom Tod, also vom Ende eines Lebens her schildern ihre Texte die Suche des Einzelnen oder – wie im Fall von ›GRM. Brainfuck‹ als Gruppe britischer Teenager – nach Glück und haben stets dessen Vergeblichkeit im Blick. Durch diese doppelte Perspektivierung ist ihre Analyse der Gegenwart eher ein Befragen als ein Konstatieren. Literatur wird bei ihr so zu einem Ort der Erkenntnis, um die Möglichkeiten der Freiheit des Subjekts und des Zusammenlebens neu denken zu können.«
Die Jury votierte einstimmig für die Vergabe des Preises an Sibylle Berg. Mitglieder der Jury waren Dr. Torsten Unger (MDR Thüringen – Das Radio), Dr. Johanna Bohley (FSU Jena) und Hans Sarkowicz (hr2 Kultur).
Der Thüringer Literaturpreis wird seit 2005 im Rhythmus von zwei Jahren vergeben – seit 2011 gemeinsam vom Freistaat Thüringen und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Literaturrat e. V.. Die Preisträgerinnen und Preisträger der vorangegangenen Jahre sind: Sigrid Damm (2005), Ingo Schulze (2007), Reiner Kunze (2009), Jürgen Becker (2011), Kathrin Schmidt (2013), Wulf Kirsten (2015) und Lutz Seiler (2017).
In der Reihe »Der Politische Salon: Einmischen!« disktuiert der Autor Jens Balzer mit dem Rapper Hendrik Bolz von »Zugezogen Maskulin« über Freiheit und Verantwortung in der Popkultur, die Notwendigkeit roter Linien und den schmalen Grat zwischen Pop und Populismus.
Moderiert wird der Abend von Marion Brasch und Sie sind herzlich eingeladen, sich an der Debatte zu beteiligen.
Eine Veranstaltung des Kultur:Hauses Dacheröden in Kooperation mit der Körber-Stiftung.
Der Thüringer Schriftstellerverband lädt ein zu einem literarisch-politischen Wortwechsel mit
Robert Habeck (Politiker und Autor) und Steffen Mensching (Schriftsteller, Schauspieler, Theaterintendant)
Haben sich Poesie und Politik noch etwas zu sagen? — Das streitbare Wort von Autoren wie Heinrich Böll und Günter Grass oder Christoph Hein und Heiner Müller prägte politisch-kulturelle Debatten der Nachkriegszeit bis in die jüngste Vergangenheit. Ist der politische Diskurs inzwischen einer postmodernen Beliebigkeit gewichen? Geht er in der Vielstimmigkeit sozialer Netzwerke unter?
Im Gespräch mit der Moderatorin Romy Gehrke (MDR Thüringen) werden Robert Habeck und Steffen Mensching der komplexen Beziehung von Poesie und Politik nachspüren und sich den Fragen stellen:
Welche Romane und Gedichte lesen Politiker? Welche Rolle spielen Kunst und Literatur in ihrem privaten Alltag und auf der politischen Bühne?
Sprechen Politiker und Poeten überhaupt noch dieselbe Sprache? Ersetzen Kampfbegriffe in den öffentlichen Debatten nicht mehr und mehr das präzise Wort?
Wie politisch sind heutige Autoren? Sollte sich das künstlerische Wort wieder stärker einmischen in den politischen Diskurs?
Die Veranstaltung »Poesie & Politik« ist der Erinnerung an unseren Freund und Kollegen, den Politiker und Dichter Hans-Jürgen Döring (1951–2017), gewidmet.
Eine Veranstaltung des Verbandes deutscher Schriftsteller, VS in ver.di, Landesverband Thüringen in Zusammenarbeit mit dem Lese-Zeichen e.V. (Förderverein des VS Thüringen) und des Thüringer Literaturrates e.V.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Vortrag, Videoeinspielung, Gespräch zum Thema: »Jugend auf den Barrikaden – Vom Wunsch, Zukunft mitzugestalten« / anschließend Podiumsdiskussion
Mit Simon Marian Hoffmann und Tracy Osei-Tutu kommen zwei prominente Protagonisten der einflussreichen Bewegung „Demokratische Stimme der Jugend“ nach Suhl, um über die Ziele ihrer Bewegung, über die Wünsche und die Forderungen der Jugend zu sprechen.
Warum werden unsere Wünsche nicht wahrgenommen, warum werden sie nicht beachtet, wenn wir doch die Generation sind, die noch am längsten auf dieser Erde leben wird?
Warum bestimmen Menschen, die viel älter sind als wir, über unsere Zukunft? Wissen die denn wirklich, wie wir leben wollen?
Warum werden unsere Ideen nicht umgesetzt, obwohl klar ist, dass die Strategien der „alten“ Politiker ja erst zu den heutigen Problemen (Klimawandel, soziale Ungerechtigkeit…) geführt haben.
Warum wird es uns so schwergemacht, unsere Kraft und unsere unverbrauchte Energie zur Umsetzung unserer Ideen einzusetzen?
Auf was bereitet eigentlich das heutige Abitur vor, wenn die gleichen Fragen gestellt werden, die schon vor 20 Jahren gestellt wurden, obwohl sich die Welt grundlegend geändert hat?
Wenn wir alle das Gleiche lernen, wie die Jugend vor 20 Jahren – wie wollen wir dann etwas verändern?
Wovor habt ihr eigentlich Angst?
Diese und ähnliche Fragen stellen sich junge Menschen vermehrt und artikulieren ihre Forderungen mittlerweile auch vehement öffentlich. Bewegungen wie Fridays For Future, Extinction Rebellion, YOU MOVE oder Ende Gelände und nicht zuletzt natürlich auch das weltweit beachtete Einzelengagement von Greta Thunberg bewegen Millionen Menschen. Ein Teil der interessierten und aufgeschlossenen Jugend ist zweifelsohne politischer geworden, organisiert sich – anders als in früheren Generationen – gewaltfrei. In der kommenden Querdenken-Veranstaltung äußern sich zwei prominente Mitstreiter der neuen deutschen Jugendbewegung – Simon Marian Hoffmann und Tracy Osei-Tutu vom Verein Demokratische Stimme der Jugend e.V. In ihrem Vortrag, der durch die Einspielung von Videosequenzen begleitet wird, beschäftigen sie sich unter anderem genau mit jenen oben gestellten Fragen, erzählen von ihrem Engagement und von ihren Zielen. Das Publikum, das zum Mitdiskutieren eingeladen ist, erwartet ein durchaus unbequemer Abend, der sicherlich noch lange nachhallen wird.
West-östliche Kulturbegegnung als Gemeinschaftsleistung – von der Entstehung der Alphabetschrift zur Aufklärung
Podiumsdiskussion mit Prof. Ludwig Morenz (Universität Bonn) und Hansjörg Rothe (Freier Deutscher Autorenverband)
Albert Schweitzer berichtet, dass die für die Aufklärung so entscheidende Leben-Jesu-Literatur im Jahre 1601 begann – mit einem Text des Jesuiten Jerome Xavier, geschrieben auf Persisch für den jungen Prinzen am Hofe des Mughal-Khans Akbar in Nordindien. Akbar war ein Nachkomme von Temür ibn Taraghai Barlas (den Goethe „Timur“ nennt) und hatte die Jesuiten eingeladen. Er gründete mehrere bedeutende Bibliotheken und liebte ausführliche Diskussionen mit den Anhängern der verschiedenen Buch-Religionen, hatte selbst angeblich aber nie Lesen und Schreiben gelernt.
Die magische Beziehung zu den Schriftzeichen, auf die Goethe in den „Segenspfändern“ abhebt („Amulette sind dergleichen Auf Papier geschriebne Zeichen“) war also entscheidend für die Entstehung einer Diskussions-Gemeinschaft, die ihrerseits eine in Europa bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts nachwirkende Literaturgattung und theologische Forschungsrichtung begründen sollte. Ludwig Morenz argumentiert, dass schon die erste Alphabetschrift im Kontext einer Kulturbegegnung entstanden ist, wenn auch die Begriffe westlich/östlich beim damaligen Austausch zwischen Ägyptern und Kanaanitern auf dem Sinai noch keine Bedeutung haben.
In einer erneuten Gemeinschaftsleistung mit dem hoffentlich zahlreichen Publikum diskutiert Hansjörg Rothe (Freier Deutscher Autorenverband Thüringen) diese Zusammenhänge in einer Podiumsdiskussion mit Ludwig Morenz (Professor für Ägyptologie an der Universität Bonn). Im Jubiläumsjahr von Goethes West-östlichem Divan wird dabei die Bedeutung dieses Werks für das Verständnis der Aufklärung unterstrichen.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates e.V. in Zusammenarbeit mit dem Freien Deutschen Autorenverband und dem Goethe- und Schiller-Archiv Weimar.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Verleihung des diesjährigen Märchen- und Sagenpreises »Ludwig Bechstein« an Prof. Dr. Ruth Bottigheimer, Boston.
»Vom Schneemann und seinem Freund, dem Spatzen« Figurenspiel von Steffi Lampe.
Auch 2019 wurde der traditionsreiche Eobanus-Hessus-Schreibwettbewerb wieder ausgeschrieben und stieß auf reges Interesse. Insgesamt 49 Einsendungen konnte das Organisationsteam verzeichnen, und der sechsköpfigen Jury ist die Auswahl entsprechend schwergefallen. Nun aber stehen die Gewinner und Gewinnerinnen fest.
Seien Sie gespannt auf neue, eigenwillige Prosa von jungen Menschen, die allesamt in Thüringen leben und arbeiten. Und Sie als Gäste können abends auch noch einen Preis vergeben, nämlich den Publikumspreis für die beste Performance.
Als Moderator führt der Poetry Slammer Flemming Witt durch den Abend, und für die musikalische Umrahmung sorgt das Erfurter Rapper-Duo „Magma“.
Am 6. Dezember ist im Kultur: Haus Dacheröden den ganzen Tag über viel los:
Der Eobanus-Hessus-Schreibwettbewerb wird vom Verein Erfurter Herbstlese zusammen mit der Stadt Erfurt ausgerichtet. Weitere Partner sind die Sparkasse Mittelthüringen, der Förderverein Humanistenstätte Engelsburg e.V., der Friedrich-Bödecker-Kreis für Thüringen e.V., die Buchhandlung Hugendubel in Erfurt, die Literarische Gesellschaft Thüringen e.V., der Thüringer Literaturrat und der Schriftstellerverband Thüringen. Medienpartner sind die Thüringer Allgemeine, Radio F.R.E.I. sowie das hEFt für literatur, stadt und alltag.
Thüringer Buchlöwe – Auszeichnungsveranstaltung
Die Preisträger und Preisträgerinnen lesen ihre Geschichten und Gedichte.
Moderation: Ingrid Annel, Stefan Petermann.
Prof. Dr. Wolfgang Schroeder, Universität Kassel: Rechtspopulistische Landnahmen. Demokratiekrise der Berliner Republik?
Vortrag mit anschl. Diskussion, Moderation: Peter Reif-Spirek Die Bundestagswahl 2017 war eine Weichenstellung in ein anderes Parteiensystem. Zuvor hatte die bipolare Struktur der Volksparteien SPD und CDU die alte Bundesrepublik jahrzehntelang geprägt und ihre politische Stabilität ausgemacht. Beide Parteien scheinen nun ihren volksparteilichen Charakter zu verlieren, ein regional zerklüftetes Parteiensystem löst das alte ab. Erstmals hat sich mit der AfD eine rechtspopulistische Partei bundesweit etabliert. Ihr Aufstieg zeigt die aktuelle Bedeutung einer neuen politischen Spaltungslinie: es geht um die Fragen der Grenzen des Nationalstaats und seiner weiteren Öffnung, um Migrations- und Flüchtlingspolitik und die Folgen der Globalisierung. Die Landtagswahlen des letzten Jahres bestätigen diesen andauernden Umbruch des Parteiensystems. Regierungsbildungen werden schwieriger, Koalitionen zunehmend heterogener. Führt der Rechtsruck in der Gesellschaft zu einer Demokratiekrise der Berliner Republik? Wer sind die sozialen Trägergruppen des Rechtsrucks? In welchem Verhältnis stehen Protestmotive zu inhaltlichen Überzeugungen der Wählerinnen und Wähler? Wie lassen sich die Ost-West-Unterschiede in der rechtspopulistischen Landnahme erklären? Prof. Dr. Wolfgang Schroeder ist Leiter des Fachgebiets Politisches System der BRD – Staatlichkeit im Wandel an der Universität Kassel und Fellow am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Er forscht und veröffentlicht zu Fragen der Gewerkschaften, zur Sozial- und Arbeitsmarktpolitik und zur politischen Soziologie und gab 2019 den Sammelband „Smarte Spalter. Die AfD zwischen Bewegung und Parlament“ mit heraus.
Hermann Brill wurde am 9. Februar 1895 in Gräfenroda/Thüringen geboren und starb 1959 in Wiesbaden. Er war ein bedeutender Repräsentant der Thüringer Arbeiterbewegung und steht mit seiner Biographie für den Doppelwiderstand gegen Nationalsozialismus und Stalinismus.
Die erste Regel des Book Club lautet: Niemand spricht über den BookClub… Sechs junge Frauen bilden das Herz des Book Clubs. Ihre Gemeinsamkeit: Sie lieben das Lesen und jede von ihnen ein anderes Genre! Bei regelmäßigen Treffen wird über Bücher zu einem bestimmten Thema diskutiert. Am 23. April lautet es „Wahre Begebenheiten“. Die Frauen des Book Club sind alle sehr lebhaft und ganz verschieden, und so entstehen immer lustige und hitzige Debatten.
Vor 500 Jahren ist die »Freiheitsschrift« Martin Luthers erschienen. Die Erstausgabe dieser Schrift, die in der Forschungsbibliohek Gotha bewahrt wird, ist 2015 als UNESCO-Weltdokumentenerbe aufgenommen worden. Wir nehmen dieses Jubiläum zum Anlass, um Sie zusammen mit der Forschungsbibliothek Gotha und der Ev.-Luth. Kirchgemeinde zu folgender Veranstaltung einzuladen:
Podiumsgespräch: »Was ist Freiheit heute?«
Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm (Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche Deutschland) und Bodo Ramelow, Ministerpräsident des Freistaats Thüringen
Moderation: Catherine Newmark (Deutschlandradio Berlin)
Freiheit ist ein Begriff mit einer langen Geschichte. Vielfältige Entwicklungen in Religion, Politik und Gesellschaft bis in die Gegenwart hinein veränderten immer wieder seinen Inhalt und Stellenwert. Aktuell wird heftig um die Glaubens‑, Meinungs‑, Presse- und Reisefreiheit gerungen. In dem Gespräch, an dem sich auch die Gäste beteiligen können, soll nach der Bedeutung des Freiheitsbegriffs für die heutige gesellschaftliche Situation gefragt werden.
Die Veranstaltung wird vom Deutschlandradio aufgezeichnet, am 8. November im Radio gesendet sowie online als Podcast veröffentlicht.
Die Veranstaltung findet unter strenger Beachtung der gegenwärtig geltenden Infektionsschutzbestimmungen statt. Die Anzahl der teilnehmenden Personen ist aus diesen Gründen auf 100 beschränkt.
Bei Erreichen der Gesamtzahl wird die Liste geschlossen. Vor Ort erfolgt ein Eintrag in die Teilnehmerliste mit Name und Anschrift. Beim Betreten und Verlassen der Augustinerkirche ist ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen, der am Sitzplatz abgenommen werden kann. Der Eintritt ist frei. Um eine Spende für das Sozialprojekt LIORA im Augustinerkloster wird gebeten.
Zuvor lädt die Kirchengemeinde Gotha zu einem Festgottesdienst um 17.00 Uhr in die Margarethenkirche ein, in dem Bischof Bedford-Strohm die Predigt halten wird.
Christian Gesellmann – »The Story of Kassa«
Ein Werkstattgespräch über 30 Jahre Raves, Jams, Bumms-Shows und Sozialarbeit im Kassablanca Jena. Christian Gesellmann beschäftigt sich als Stadtschreiber Jenas mit der Geschichte des Clubs, „dessen Wert unschätzbar und in der Stadt unterschätzt ist“, wie er sagt. Zum Auftakt des Lesemarathons stellt er Auszüge aus seinen Zeitzeugeninterviews vor sowie Anekdoten aus der Geschichte des Kassa.
Katja Oskamp – »Marzahn mon amour«
Katja Oskamp ist Mitte vierzig, als ihr das Leben fad wird. Das Kind ist aus dem Haus, der Mann ist krank, die Schriftstellerei, der sie sich bis dahin gewidmet hat: ein Feld der Enttäuschungen. Also macht sie etwas, was für andere dem Scheitern gleichkäme: Sie wird Fußpflege-rin in Berlin-Marzahn und schreibt auf, was sie dabei hört – Geschich-ten voller Menschlichkeit und Witz, Wunderwerke über den Menschen an sich.
Ilija Trojanow – »Macht und Widerstand« und »Doppelte Spur«
Mit „Macht und Widerstand“ hat Trojanow sein Lebensbuch ge-schrieben: Er entfaltet ein breites zeitgeschichtliches Panorama von exemplarischer Gültigkeit und gibt einen schwindelerregenden Blick in den Abgrund zwischen Macht und Widerstand. In seinem neuesten Ro-man „Doppelte Spur“ spielt er literarisch virtuos wie kein anderer mit Fakten und Fiktionen und führt uns wie nebenbei vor Augen, wie sehr wir durch Fake News zu Komplizen der Macht werden.
Gefördert im Programm 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft In Kooperation mit dem Institut für Slawistik und Kaukasusstudien der FSU.
Erwin Berner – »Zu einer anderen Zeit, in einem anderen Land«
Mai 1975: Der junge Schauspieler und Strittmatter-Sohn Erwin Berner zieht in die Schreinerstraße in Berlin-Friedrichshain. Hier wird er sein Le-ben verbringen. Geht er heute durch die Straßen, tritt er in seine Wohnung, so erinnert ihn alles an das, was war und nicht mehr ist, verschwunden im Strudel einer neuen Zeit. Es sind Bilder einer Stadt und eines Lebens, die in der Erinnerung Gestalt annehmen und sich wie ein Schattenspiel über die Oberfläche des Hier und Jetzt schieben.
Samer Tannous/Gerd Hachmüller – »Kommt ein Syrer nach Rotenburg (Wümme)«
Samer Tannous kam 2015 mit seiner Familie aus Damaskus und lebt seitdem im beschaulichen Städtchen Rotenburg an der Wümme. Wie vielfältig die kleinen und die grundsätzlichen Unterschiede zwischen Arabern und Deutschen sind, erstaunt ihn immer wieder. Anknüpfend an alltägliche Beobachtungen und Begegnungen hat er kurz nach seiner Ankunft begonnen, gemeinsam mit Gerd Hachmöller seine Gedanken über die neue Heimat in Deutschland aufzuschreiben.
Gefördert im Programm 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft.
Greta Taubert – »Guten Morgen, du Schöner«
Der Ostmann sächselt, wählt AfD und pöbelt tumb durch Deutschlands Straßen. Dieses Bild vermitteln uns die Medien und es ist mehr als an der Zeit, damit aufzuräumen. In Anlehnung an Maxie Wanders Klassiker „Gu-ten Morgen, du Schöne“ (1977) gibt die junge, ostdeutsche Journalistin Gre-ta Taubert den Ostmännern von heute eine Stimme. Greta Taubert ist von Osten nach Westen, von Norden nach Süden gereist und hat sich mit vielen Männern unterhalten. Ihr Buch ist eine charmante und spannende Annähe-rung an den zu Unrecht unterschätzten „Ossiboy“.
In Kooperation mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Jackie Thomae – »Brüder«
Leichtfüßig tänzelt Mick durch das Berlin der Neunziger, ohne Grenzen und ohne Regeln verschwimmen die Jahre zu einer einzigen großen Party, nach deren abruptem Ende er sich fragt, wo alles hin ist: die Zeit, das Geld, die Freunde, die Liebe. Zielgerichtet schreitet Gabriel voran. Er wird Ar-chitekt, geht nach London, gründet ein Büro und eine Familie. Scheinbar verbindet Mick und Gabriel nichts miteinander. Doch 1970 geboren, sind sie nicht nur Kinder ihrer Zeit, sondern auch des gleichen Vaters …
Gefördert im Programm 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft.
Regina Scheer – »Gott wohnt im Wedding«
Ein Haus. Ein Jahrhundert. So viele Lebensgeschichten. Alle sind sie untereinander und schicksalhaft mit dem ehemals roten Wedding verbunden, diesem ärmlichen Stadtteil in Berlin. Regina Scheer, die 2014 für »Machandel« den Mara-Cassens-Preis erhielt, hat die Le-ben ihrer Protagonisten zu einem literarischen Epos verwoben voller Wahrhaftigkeit und menschlicher Wärme.
»Frauen schreiben – um 1800 und heute« –
Podiumsgespräch mit Christine Hansmann und Annette Seemann
Sophie Mereau (1770–1806), geboren in Altenburg, regte Christine Hansmann und Annette Seemann zum forschenden Nachdenken über Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen weiblichen Schreibens um 1800 an und zu einem Vergleich mit der zeitgenössischen Situation. Sophie Mereaus Leben und Werk spiegeln das Spannungsfeld zwischen traditionellem Rollenbild, Familienleben und künstlerischer Verwirklichung, in dem schreibende Frauen immer schon standen.
Neben Sophie Mereau wird auf zahlreiche weitere Autorinnen der Goethezeit und des 20./21. Jahrhunderts verwiesen, mit dem Ziel, strukturelle Parallelen, aber auch Unterschiede herauszuarbeiten. Von Charlotte von Schiller über Bettina Brentano, Else Lasker-Schüler bis zu Ingeborg Bachmann und Gisela Kraft wird ein weiter Bogen gespannt.
Eine Veranstaltung der Goethe-Gesellschaft Altenburg in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Literaturrat e. V. Mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Aufgrund der aktuellen Thüringer Verordnung über grundlegende Infektionsschutzregeln zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus ist die Teilnehmerzahl beschränkt.
Die Teilnahme ist nur mit bestätigter Anmeldung unter Angabe von vollständigem Namen und Kontaktdaten (Adresse, Telefon/E‑Mail) an post@goethe-altenburg.de möglich.
Alexander Osang – »Die Leben der Elena Silber«
Fünf Generationen zwischen Deutschland und Russland: Alexander Osang schreibt den Roman des 20. Jahrhunderts. In einer kleinen Provinz-stadt östlich von Moskau wird der Revolutionär Viktor Krasnow hinge-richtet. Wie eine gewaltige Welle erfasst die Zeit in diesem Moment Viktors Tochter Lena. Später sollen ihre Kinder den Weg der Mutter weitergehen – hinaus aus einem zu engen Leben, weg vom Unglück. Doch stimmt diese Geschichte, wie Elena sie ihrer Familie immer wieder erzählt hat?
Den Osten übersetzen
Veranstaltung mit Dr. Noémi Kiss (Budapest), Dr. Silke Pasewalck (Oldenburg) und Katharina Raabe (Berlin), moderiert von Dr. Reinhard Laube in der Gesprächsreihe »Übersetzen! Das ›Schreiber-Sofa‹ im Bücherkubus«.
Schwimmen/Fliegen. Literarische Übersetzung im Dazwischen
Veranstaltung mit Dr. Ulrike Draesner, Aris Fioretos und Prof. Dr. Ulrike Steierwald in der Gesprächsreihe »Übersetzen! Das ›Schreiber-Sofa‹ im Bücherkubus«.
Feierliche Übergabe des Gerlach-Stipendiums an Emma Braslavsky (2021) und Stefan Petermann (2020).
Einmal im Jahr vergibt die Kulturstiftung im Rahmen der Literaturförderung das Thüringer Literaturstipendium »Harald Gerlach«. Das Ziel ist, Autoren*innen die Möglichkeit zu geben, über einen längeren Zeitraum intensiv an einem aktuellen Vorhaben zu arbeiten. Das Stipendium wird für ein Jahr vergeben und ist mit 12.000 Euro dotiert. Die Voraussetzungen sind ein literarisch hochrangiges Projekt (Prosa, Lyrik oder Dramatik) dessen Texte noch unveröffentlicht sind, sowie entweder ein ständiger Wohnsitz bzw. der Geburtsort des Autors oder der Autorin in Thüringen oder aber ein deutlicher Thüringenbezug des Projekts selbst.
Emma Braslavsky erhält das Harald-Gerlach-Literaturstipendium für ihr Romanprojekt »Erdling«. Sie folgt auf Stefan Petermann, den Stipendiaten des Vorjahres. Die feierliche Übergabe wurde 2020 wegen der Pandemie mehrmals verschoben. Sie wird nun gemeinsam mit dem Gerlach-Stipendiaten für 2020, Stefan Petermann, stattfinden.
Verleihung des Thüringer Literaturpreises 2021
an den Dichter und Prosaschriftsteller Steffen Mensching
Feierstunde auf Einladung des Ministerpräsidenten des Freistaats Thüringen, Herrn Bodo Ramelow, des Geschäftsführers der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, Herrn Matthias Haupt, und des Vorsitzenden des Thüringer Literaturrates, Herrn Dr. Bernhard Fischer.
Die Laudatio hält Herr Hans Sarkowicz, hr2 Kultur.
Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung von Herrn Falk Zenker (Gitarre).
Foto: Lisa Stern.
Mit dem Thüringer Literaturpreis 2021 wird Steffen Mensching für sein vielfältiges künstlerisches Werk ausgezeichnet. Steffen Mensching ist ein Spurensucher, der Lebenslinien in all ihren Windungen und mit nicht nachlassender Neugier verfolgt und damit Schicksale von fiktiven und wirklichen Menschen erlebbar macht. Die beiden Pole seines Schreibens sind der subversiv satirische Witz, mit dem er absurde Lebensentwürfe konsequent zu Ende denkt, und historisch grundierte Schicksale, an denen er die Tragik und Irrtümer des 20. Jahrhunderts zu fassen sucht. Eine zufällige Begegnung kann für ihn der Anlass für eine Recherche sein, die sich über Jahre hinziehen wird. Dass nicht nur Bücher Schicksale haben, sondern auch ihre Besitzer nahm er zum Anlass für einen autobiografisch hinterlegten Roman, der die erzwungene Emigration von Juden während der NS-Zeit aus der abstrakten Betrachtung löste. Aus handschriftlich eingetragenen Namen in Büchern rekonstruierte er Lebensgeschichten und verwob sie mit der Gegenwart des ehemaligen Fluchtortes New York. Der bisherige Höhepunkt seines literarischen Schaffens ist der Roman »Schermanns Augen«, der nach zwölfjähriger intensiver Recherche entstand. Mensching entwirft ein großes Panorama, das vom Wien und Berlin der zwanziger Jahre in ein sowjetisches Straflager am Ende der zivilisierten Welt führt. Protagonist ist der jüdische Grafologe Rafael Schermann, der auf der Flucht vor den Nationalsozialisten schließlich im Gulag landet. Meisterhaft verwebt Mensching reale und fiktive Elemente und zeichnet das beklemmende Porträt eines Lagers, in dem Menschenwürde nichts mehr gilt und das Überleben zur täglichen Herausforderung wird. Exaktes Quellenstudium und der Mut, historisches Geschehen in großen, bizarr anmutenden Tableaus literarisch zu gestalten, machen den Roman zu einem Leseerlebnis, das lange nachwirkt. Zurecht wurde er von der Kritik an die Seite von Peter Weiss’ »Ästhetik des Widerstands« gestellt. Dass er nicht nur die große Form beherrscht, sondern auch die kleine lyrische, hat er mit seinem jüngsten Gedichtband erneut unter Beweis gestellt, in dem er mit scharfem Blick und in lakonischer Verdichtung Weltschau hält. Besondere Verdienste um das Kulturleben in Thüringen hat sich Mensching auch durch die Förderung junger künstlerischer Talente erworben. (aus der Jurybegründung)
Alle Freundinnen und Freunde der Poesie und des Kurzfilms können sich bei den »Internationalen Thüringer Poetryfilmtagen« einen Überblick verschaffen, was in der zeitgenössischen Poetryfilmwelt gerade passiert und mit Filmemacher*innen in Kontakt kommen, die in diesem Bereich kreativ sind.
Bei der Preisverleihung am 25. September gibt die Jury die Gewinner in den Kategorien ›Bestes Video‹ (1200 €) und ›Beste Animation‹ (1200 €) bekannt.
Das Festival wird teilweise vor Ort und teilweise online stattfinden.
Genauere Informationen findet ihr demnächst auf der Festivalwebseite: https://poetryfilmtage.de
Verleihung – Thüringer Märchen- und Sagenpreis »Ludwig Bechstein«
18:30
Sechse kommen durch die ganze Welt – Puppenspiel
19:30
Musik: Jakob Jentgens und Raissa Nikola Mehner
19:45
Verleihung des Thüringer Märchen- und Sagenpreises »Ludwig Bechstein«
20:30 Empfang
Thüringer Buchlöwe – Auszeichnungsveranstaltung
Der Thüringer Buchlöwe möchte allen Gewinnerinnen und Gewinnern des letzten Schreibwettbewerbs ihre Urkunden übergeben. Alle Beteiligten erhalten deswegen in Kürze eine schriftliche Einladung von uns.
Moderation: Sabine Arndt.
Der Schreibwettbewerb »Thüringer Buchlöwe« der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. wird von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, der Stadt Weimar und von der TEAG Thüringer Energie AG unterstützt.
Das P.E.N.-Zentrum Deutschland zu Gast in der Forschungsbibliothek Gotha:
Das PEN-Zentrum Deutschland kommt 2022 zu seiner Jahrestagung in Gotha zusammen.
Podiumsdiskussion: Mit äußerster Kraft: Der Krieg, der Frieden und der P.E.N.
In ihrer nach dem Ersten Weltkrieg formulierten Charta verpflichteten sich die Mitglieder der internationalen Schriftstellervereinigung PEN „mit aller Kraft für das Ideal einer in Frieden lebenden Menschheit“ zu streben. Was folgt aus dieser Verpflichtung heute, angesichts eines an sich verbrecherischen und mit verbrecherischer Gewalt gegen die Zivilbevölkerung geführten russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine? Wie positionieren sich deutsche Intellektuelle zu Waffenlieferungen oder zur Einrichtung einer Flugverbotszone zur Verteidigung und zum Schutz der überfallenen Ukraine? Was darf angesichts der aktuellen Lage öffentlich gesagt werden? Was nicht? Was sollte nicht ungesagt bleiben? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt des Gesprächs.
Im Anschluss der Veranstaltung lädt der Freundeskreis der Forschungsbibliothek Gotha zu einem Empfang im Rahmen des Gründungsjubiläums der Forschungsbibliothek vor 375 Jahren ein.
Die Veranstaltung findet auf dem Innenhof von Schloss Friedenstein statt, bei schlechtem Wetter in der Schlosskirche.
Aufgrund der beschränkten Sitzplatzkapazitäten bittet die Forschungsbibliothek um schriftliche Anmeldung. Die Sitzplätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
Hier geht es zur Anmeldung: bibliothek.gotha@uni-erfurt.de
2022 vergeben die Literarische Gesellschaft Thüringen und ihre Partner zum siebten Mal Preise für internationale Poesiefilme und Videopoesie in den Kategorien Beste Animation (1200 Euro), Bestes Video (1200 Euro), Publikumspreis (250 Euro).
Filme können noch bis zum 15. März 2022 eingereicht werden:
https://filmfreeway.com/weimarpoetryfilmaward
Der Wettbewerb wird von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, der Thüringer Staatskanzlei, der Sparkasse Mittelthüringen sowie der Stadt Weimar gefördert.
»Ich will ein Buch von dir« –Arnstädter Buchsommer
10 – 18 Uhr: Foyer Theater Arnstadt: Präsentations- und Verkaufsmesse Thüringer Verlage.
10.00 Uhr: Eröffnung der Präsentation Thüringer Verlage im Foyer
11.00Uhr (Theatercafe): Lesung mit Jürgen Ludwig– »Arnstadt, deine Bäume«
13.00 Uhr (Theatercafe): Lesung mit Dieter Hesse – »Radulf – Herzog der Thüringer« / Lesung mit Matthias Klass »Kampf um Thüringen – der Untergang«
14.30 Uhr: Prämierung Kindermalwettbewerb »Klein Siggi der Kobold auf Entdeckungstour durch Arnstadt«, u.a. Evelyn Günther und Dagmar Lüke
16.00 Uhr (Theatersaal): Lesung mit Landolf Scherzer – »Am Sarg der Sojus«
Eine Veranstaltung des THK-Verlags In Kooperation mit dem Arnstädter Theater.
Kann man auf ganz lokaler Ebene nachhaltig wirken? Oder ist alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein? Am Nachmittag konnte man probieren und erleben und nun wird diskutiert, was regional schon alles passiert. Katja Stoppa vom Theater Rudolstadt) und Christian Hofmann vom Schillerhaus sprechen diesmal u. a. mit den Gewinnern des Thüringer Umweltpreises 2017, der save nature group. Die Gruppe wird darstellen, wie man leicht und umweltschonend eine hohe Lebensqualität erreichen kann, sie zeigt Beispiele für den Alltag. Außerdem stellt das Netzwerk für Umweltbildung aus Paulinzella seine Projekte vor.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Theater Rudolstadt.
Bitte Voranmeldung unter schillerhaus@rudolstadt.de oder 03672 486 470.
Luf-Passion. Lesung und Konzert mit Volker Braun, Günter Baby Sommer (dr), Simon Lucaciu (piano), Pina Bergemann
Volker Brauns dramatisches Gedicht erzählt von vom Untergang eines kunstfertigen Volks und der Auferstehung eines kunstvollen Bootes. Dieses Boot aus der Südsee hat einen neuen Hafen gefunden. Gedacht als Hauptattraktion im neue eröffneten Humboldt Forum. Das Luf-Boot steht im Mittelpunkt der Debatten um koloniales Raubgut. Das Lese-Konzert basiert auf einer Aufführung der Akademie der Künste Berlin.
Veranstalter: Eine Veranstaltung des Lese-Zeichen e.V., der Jazzmeile Thüringen und der Ernst-Abbe-Bücherei im Rahmen des Jenaer Lesemarathons.
„Demokratie unter Schock“ – Buchvorstellung und Gespräch zur Regierungskrise in Thüringen 2020
Podium: Martin Debes, Dr. Thadäus König
Moderation: Franz-Josef Schlichting
Die Bundesrepublik erbebte, als in Thüringen am 5. Februar 2020 Thomas Kemmerich mit
Stimmen von AfD, CDU und FDP zum Ministerpräsidenten gewählt wurde. Das Land wurde
in seine schwerste politische Krise seit 1990 gestürzt. Die CDU wechselte ihre Führung in
Berlin und Erfurt aus, sie zog die Grenzlinie zur AfD neu und duldete gleichzeitig erstmals
eine Linke-geführte Landesregierung. Wie kam es zu dieser historischen Zäsur? In seinem
Buch „Demokratie unter Schock“ zeigt Martin Debes, dass die Wahl Thomas Kemmerichs
aus der Überforderung des etablierten Parteiensystems resultierte. Es versagte beim
Umgang mit einer völlig neuen Mehrheitssituation. Weil sich die alten Lager gegenseitig
lähmten, konnte die AfD das Landesparlament vorführen. Das Buch leuchtet die Ereignisse
auch an jenen Stellen aus, die bislang im Dunkeln oder im Halbschatten blieben. Die
konspirativen Treffen, die geheimen Absprachen, die privaten Textnachrichten, die
internen Protokolle, die verborgenen Motivlagen: Erst diese Informationen und Details
lassen ein annähernd vollständiges Bild der Ereignisse entstehen.
Das Buch wird am Montag, den 26. September 2022 um 19.00 Uhr im Alten Rathaus in
Heilbad Heiligenstadt vorgestellt. An dem Podiumsgespräch nimmt neben dem Autor
Martin Debes, der als Chefreporter für die Zeitungen der FUNKE Mediengruppe in
Thüringen arbeitet, auch Dr. Thadäus König teil, der als Landtagsabgeordneter selbst an
den Ereignissen beteiligt war und sich in seiner Promotion mit der Entstehung,
Entwicklung und Struktur des Thüringer Parteiensystems seit 1990 beschäftigte. Die
Moderation übernimmt Franz-Josef Schlichting, der Leiter der Landeszentrale für
politische Bildung Thüringen, die den Gesprächsabend gemeinsam mit dem Grenzmuseum
Schifflersgrund und dem Literaturmuseum „Theodor Storm“ in Heilbad Heiligenstadt
veranstaltet.
Auszeichnungsveranstaltung des Eobanus-Hessus-Schreibwettbewerbs – Junge Texte aus Thüringen
Auch in diesem Jahr wurde der Eobanus-Hessus-Schreibwettbewerb durchgeführt. Unter dem Motto »Schreib auf, was dich bewegt!« haben die Stadt Erfurt und die Erfurter Herbstlese in Thüringen lebende junge Literaten und Literatinnen eingeladen, sich mit ihren Texten um einen der Preise zu bewerben.
Nun hat die Jury getagt und ihre Auswahl getroffen. Alle Gewinnerinnen und Gewinner präsentieren am 25. November ihre prämierten Texte live und in Farbe. Wir freuen uns darauf und laden zudem das Publikum dazu ein, am Ende der Veranstaltung noch einen Zusatzpreis zu vergeben: Die süße Rampensau für die beste Performance des Abends!
Moderation: Julia Maronde
Musikalische Begleitung: Blue Paradiso (Werner Brunngräber, Saxofon & Johannes Gräbner, Kontrabass)
Insgesamt wurden in diesem Jahr drei Haupt- und vier Förderpreise vergeben.
In der Jury sind Ingrid Annel (Schriftstellerin), Anke Engelmann (Autorin und Journalistin), Frances Theres Beier (Journalistin / „Thüringer Allgemeine“), René Müller-Ferchland (Schriftsteller) sowie Monika Rettig (Programmleitung Erfurter Herbstlese).
Förderer und Partner des Schreibwettbewerbs sind die Sparkasse Mittelthüringen, die Buchhandlung Hugendubel, die Thüringer Allgemeine, der Thüringer Literaturrat, die Literarische Gesellschaft Thüringen und der Thüringer Schriftstellerverband.
Puschkin soll bleiben!? — Zum Umgang mit russischer Kultur in Zeiten des Krieges
Im Herbst des letzten Jahres plante die Volkshochschule Weimar für das 2. Halbjahr 2022 eine Ausstellung in ihren Räumen unter dem Titel „Freundschaftsrad“.
Diese Ausstellung zeigt Gemälde und Zeichnungen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern von 13 internationalen Ethno-Art-Symposien für zeitgenössische Kunst aus den Sammlungen des Staatlichen Museums für Geschichte, Architektur und Kunst in Jelabuga (Russische Föderation, Republik Tatarstan).
An den 13 Symposien beteiligten sich etwa 750 Künstler/-innen aus 24 Ländern, darunter Russland, Belarus, Kanada, China, Ukraine u.v.m.
Die Ausstellung wurde 2019 kuratiert und wird bis heute unterstützt durch das Ministerium für Kultur der Russischen Föderation. Der Volkshochschule wurde die Ausstellung durch die Maria-Pawlowna-Gesellschaft e. V. vermittelt.
Nach langen Diskussionen entschied sich die vhs gemeinsam mit der Maria-Pawlowna-Gesellschaft angesichts der Kriegslage in der Ukraine diese Ausstellung nicht zu zeigen.
Stattdessen wird es nun eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Puschkin soll bleiben!? geben. Zum Umgang mit russischer Kultur in Zeiten des Krieges“.
Kooperationspartner/-innen sind die Klassik Stiftung Weimar, das Deutsche Nationaltheater/Staatskapelle Weimar und die Gedenkstätte Buchenwald.
Moderation: Carl Gierstorfer [Journalist und vielfach ausgezeichneter Dokumentarfilmer der sich in diesem Jahr mehrfach für Filmdokumentationen (u.a. für das ZDF Auslandsjournal) in der Ukraine aufhielt.]
Eine Veranstaltung der VHS WEIMAR.
Auszeichnungsveranstaltung »Thüringer Buchlöwe« 2022
Auch in diesem Jahr möchte sich der Thüringer Buchlöwe wieder bei allen für ihre Teilnahme am Wettbewerb bedanken und den Gewinnerinnen und Gewinnern feierlich die Urkunden überreichen.
Die Benachrichtigung der Gewinnerinnen und Gewinner erfolgt am Mittwoch, den 9. November 2022 per E‑Mail oder ggf. per Post.
Moderation: Sabine Arndt
Der Schreibwettbewerb »Thüringer Buchlöwe« der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. wird von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, der Stadt Weimar und von der TEAG Thüringer Energie AG unterstützt.
Shakespeare-Tage in Weimar zum 400. Geburtstag des First Folio und Verleihung des Shakespeare Preises an Birgit Minichmayr
DO N N E R S T A G , 2 0 . A P R I L
19.30 Eröffnung des Literaturfestivals LESARTEN
CHRISTOPH HEIN: U n t e r m S t a u b d e r Z e i t
Lesung und Gespräch
Moderation: Hasko Weber
F R E I T A G , 2 1 . A P R I L
ERÖFFNUNG
15.00 Musikalischer Auftakt
Aurelia Streichquartett
Grußwort des Oberbürgermeisters der Stadt Weimar
PETER KLEINE
Grußwort der Präsidentin der Deutschen Shakespeare-
Gesellschaft CLAUDIA OLK
ERÖFFNUNGSVORTRAG (engl.)
MICHAEL WITMORE (Washington D.C.)
The First Folio and the Creation of the Folger
Shakespeare Memorial Library
Einführung: Claudia Olk
16.30 Kaffeepause
17.00 Vortrag ( d t . )
SIBYLLE BAUMBACH (Stuttgart)
“ My l i b r a r y / Was d u k e d o m l a r g e e n o u g h ” :
Von ‚ H a g – S e e d ‘ b i s T w i t t e r a t u r e –
S h a k e s p e a r e s B u c h w e l t e n h e u t e
Einführung: Roland Weidle
19.00 Filmvorführung
O p h e l i a
R: Claire McCarthy, USA/GB 2018, 107 Minuten
OmdU
19.30 Weimarer Bibliothekstour Teil 1 :
(Achtung: diese Veranstaltung findet in der Universitätsbibliothek statt!)
Besichtigung der Bibliothek der Bauhaus-Universität Weimar
Ausklang im Gewölbekeller der Stadtbücherei Weimar
S A M S T A G , 2 2 . A P R I L
8.30 Morgenspaziergang zum Shakespeare-Denkmal
Treffpunkt: Herzogin Anna Amalia Bibliothek
9.30 Vortrag ( e n gl . )
EMMA SMITH (Oxford)
Shakespeares Book in the Libraries of the Wo r l d
Einführung: Isabel Karremann
10.30 Kaffeepause
Buchpräsentation “Shakespeare and Beckett. Restless
Echoes” von Claudia Olk
11.00 Vortrag ( e n gl . )
SARAH NEVILLE (Columbus)
Reading Shakespeare ; Shakespeares Reading
Einführung: Felix Sprang
12.00 Vortrag ( d t . )
MICHAEL KNOCHE (Weimar)
Die Weimarer Shakespeare – Bibliothek
und ihre Nutzer
Einführung: Anne Enderwitz
parallel: 11.00 – 13.00
Shakespeare Seminar (engl.)
Shakespeares Libraries
mit Beiträgen von Susan Arndt, Silvia Bigliazzi, Marlene
Dirschauer, Tomás Aurelio Muñoz Pinilla, Paul Smith,
Tim Sommer und Emanuel Stelzer
Moderation: Lukas Lammers und Kirsten Sandrock
13.00 Mittagspause
14.30 Vortrag ( engl . )
CARL A BARICZ (New Haven)
New World Tempests: Dating Shakespeares
Late Play from the Eighteenth – Century
Library to the Modern Special Collections
Repository
Einführung: Bettina Boecker
15.30 Vortrag ( dt . )
EVA VON CONTZEN (Freiburg)
Unpacking Shakespeares Library
Einführung: Kirsten Sandrock
parallel: 14.30 – 16.00
Forum Shakespeare & Schule
mit PATRICK SPOTTISWOODE (London)
The Shakespeare First Folio: Why the Fuss?
Moderation: Maria Eisenmann und Vanessa Schormann
16.30 Kaffeepause
17.15 Podiumsgespräch
(Achtung: diese Veranstaltung findet in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek / Kubus statt!)
Die Bibliothek als zivilisierender Ort
mit Reinhard Laube (Direktor der HAAB), Milena Pfafferott
(Vorsitzende des Thüringer Landesverbandes im Deutschen
Bibliotheksverband), Frank Simon-Ritz (Direktor der Bibliothek
der Bauhaus-Universität), Gudrun Leinhos (Stellvertretende
Leiterin der Stadtbibliothek Weimar), Josephine Liebermann
(Resort Kinderbibliothek und Kooperation mit Schulen
der Stadtbibliothek Weimar)
Moderation: Anne Enderwitz und Felix Sprang
19.00 Weimarer Bibliothekstour Teil 2 :
Kuratorinnenführung durch die Sonderausstellung
klassisch konsumieren – Bertuch und das Journal
des Luxus und der Moden
Einblicke in die „Shakespeare-Sammlung Dieter Mehl“
19.00 Filmvorführung
Syndrom Hamleta / Das Hamlet Syndrom
R: Elwira Niewiera & Piotr Rosołowski, D/PL 2022
85 Minuten, OmdU
S O N N T A G , 2 3 . A P R I L
9.00 – 10.30 Mitgliederversammlung Shakespeare-Gesellschaft
1. Bericht der Präsidentin
2. Bericht des Schatzmeisters
3. Aussprache über die Arbeit der Gesellschaft
4. Vorstandswahl
11.00 – 12.30
Verleihung des Martin-Lehnert-Preises und Festvortrag (engl.)
BRIAN CUMMINGS (York)
The Act of Reading in Shakespeare
Einführung: Claudia Olk
14.00 Verleihung des Shakespeare-Preises
an BIRGIT MINICHMAYR
(Achtung: diese Veranstaltung findet im Foyer des Deutschen Nationaltheaters Weimar statt!)
Während der gesamten Tagung im Saalcafé:
Shakespeares Libraries – eine Bildschirmpräsentation
erstellt von Studierenden der Ruhr-Universität Bochum
Tickets
Kinokarten:
Eintritt: 7,-/ ermäßigt* 5,- Euro
*SchülerInnen, Studierende, Auszubildende, Wehr- und Zivildienst-
leistende, ALG II-EmpfängerInnen und Schwerbeschädigte
Reservierung mit der Tagungsanmeldung
Kinokarten-Kauf nur am Tag der Vorstellung ab 30 Minuten
vor Beginn im Kino mon ami
LESARTEN am Donnerstag:
Eintritt: 15,-/ ermäßigt* 8,- Euro
*SchülerInnen, Studierende, Auszubildende, Wehr- und Zivildienst-
leistende, ALG II-EmpfängerInnen, Schwerbeschädigte und Senioren
Kartenkauf über die Tourist-Information Weimar
Ticket-Hotline: 03643–745 745 (telefonische Kreditkartenzahlung
möglich) tourist-info@weimar.de
„Auswege“ – Zukunft Denken mit Daniela Dahn und Fabian Scheidler
Gesprächsrunde mit offener Diskussion moderiert von Julia Pöhlmann
„Kritisieren heißt: sich verantwortlich fühlen. Gerade wenn wir bereit sind, die permanenten Unzulänglichkeit als den Zustand anzunehmen, der uns gegeben ist, sollten wir nicht so tun, als wäre das nichts. Wer nie versucht hat, sich einzumischen, soll nicht behaupten, es ginge nicht.“ Daniela Dahn
Krisen begleiten die gesellschaftliche Entwicklung schon immer, aber in den letzten 3 Jahren dominieren sie unsere Gesellschaft. „Schlittern“ wir durch unseren Lebens- und Wirtschaftsstil in diese Krisen, werden sie durch eine Verhärtung der Positionen beschleunigt oder werden sie sogar befeuert, da es immer politische und wirtschaftliche Krisengewinner gibt?
Die aktuellen Krisen führen zu einem Verlust dessen, was uns wertvoll ist und was wir für eine scheinbar feste Basis hielten: Vielfalt der Meinungen, Respekt im Umgang, uneingeschränkte Geltung demokratischer Spielregeln. Es ist zum einen ein Gefühl des unkontrollierten Verlusts; eines Abgetragenwerdens dieses Fundaments, zum anderen eine Beobachtung des aktiven Abbaus durch Regierungen und Medien.
Auf der Strecke bleiben Aufarbeitung, Empathie und Vieldeutigkeit, die der Krisenmodus nicht zulässt. Meinungskorridore werden enger, verbale Tabubrüche häufen sich.
Daniela Dahn und Fabian Scheidler zeigen mögliche Auswege: aus dem diffusen Gefühl, dass „etwas nicht stimmt“ und aus der Resignation. Auswege durch scharfe Analysen, persönlichen Mut und einen Blick nach vorn. Denn die Vision eines friedlichen Europas, einer friedlicheren, gerechteren Welt, muss neu gezeichnet werden, um uns leiten zu können.
Daniela Dahn, geboren 1949 in Berlin. Aufgewachsen und Abitur in Kleinmachnow. Volontärin bei DEFA und Fernsehen. Journalistik-Studium in Leipzig bis 1973. Fernsehjournalistin. Kündigung 1981, Rückzug aus journalistischer Tätigkeit. Seit 1982 freie Schriftstellerin in Berlin. Im Herbst 1989 Gründungsmitglied des “Demokratischen Aufbruchs”, später auch hier Rückzug. Sie gehörte zum Unterstützerkreis der Sammlungsbewegung „Aufstehen“ und ist danach Mitglied der Gruppe „Neubeginn“. 2022 erschien im Rowohlt Verlag „Im Krieg verlieren auch die Sieger. Nur der Frieden kann gewonnen werden.“
Fabian Scheidler studierte Geschichte und Philosophie an der Freien Universität Berlin und Theaterregie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/M. Seit 2001 arbeitet er als freischaffender Autor für Printmedien, Fernsehen, Theater und Oper. 2009 gründete er mit David Goeßmann das unabhängige Fernsehmagazin Kontext TV, das u. a. von Noam Chomsky unterstützt wird und regelmäßig Sendungen zu Fragen globaler Gerechtigkeit produziert. 2015 erschien Fabian Scheidlers Buch Das Ende der Megamaschine. Geschichte einer scheiternden Zivilisation, das in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen wählte es zu den „TOP 10 der Zukunftsliteratur“.
Die Veranstaltung findet in Kooperation unseres Vereins mit der Zella-Mehliser Initiative »Aufwind« in der Veranstaltungsreihe »Zukunft – Denken« statt.
Literaturlounge
Literaturmagazine im Gespräch, u.a. Jens Fietje Dwars von »Palmbaum« und Linn Penelope Micklitz von »Edit«.
Wilhelm, wie sieht der Wald wieder aus!
Vor Ort vom Harz bis zur Rhön: Wie berechtigt sind die Sorgen um den Wald?
Frank Quilitzsch will es genau wissen und streift ein Jahr lang mit Förstern und Baumforschern durch die Reviere zwischen Harz und Rhön. Er trifft die Zapfenpflücker in der Samendarre, geht mit Hatz auf die Jagd und verbringt Tage und Nächte im Nationalpark Hainich. Der Besuch im Friedwald stellt unausweichliche Fragen und bei Oberhof geben alte Fichtendamen Auskunft über ihr Überleben. Ein 90-jähriger Landwirt lädt zur Spritztour ein und erzählt die Geschichte seines Familienwaldes. Klimaexperten, Ranger und die Umweltministerin – was fordern sie im Umgang mit der Natur?
Mama lernt fliegen
Ein federleichtes Familienchaos, das doch bewegt und nachdenklich macht …
Hanni, 38 Jahre alt, ist mit Leib und Seele Vollzeitmama. Sie hat eigentlich alles was sie sich wünscht, aber etwas macht sie unzufrieden. Ein vergessener Hochzeitstag zu viel und sie beschließt wieder als Lektorin zu arbeiten. Ihr neuer Job führt sie nach Amsterdam und zum attraktiven Bestsellerautor Claas Willemsen. Dieser erinnert Hanni an ihre Wünsche und Träume: eine eigene Buchhandlung. Gefühlschaos vorprogrammiert, erst recht, wenn sie feststellen muss, dass sie wieder schwanger ist. Wie wird Hanni sich entscheiden? Weiterhin Brut- und Nestpflege oder Flügel ausbreiten für ihren Traum?
Wallstein Verlagsabend
Wallstein lädt zum Verlagsabend ins Horns Erben ein.
Der Wallstein Verlag freut sich, dass die Leipziger Messe 2023 wieder stattfinden kann und lädt ins Horns Erben, um bei Lesungen und Gesprächen auf unser neues Programm anzustoßen.
Bittere Wasser
Ida ist ein Zirkuskind, ihre Eltern sind Stars im DDR-Staatszirkus, die Mutter am Trapez, der Vater als Elefantendompteur, es gibt sogar eine Briefmarke mit seinem Bild. Zur Einschulung wird das Mädchen nach Tann ins Erzgebirge verschickt, zur Oma, in deren Kneipe die Männer vom Uranbergwerk ihre Extrazuteilungen versaufen, ehe sie früh an radioaktiver Vergiftung, der Schneeberger Krankheit verrecken. Nach der Wende wird die Mine geschlossen, der Zirkus an einen westdeutschen Investor verscherbelt. Die Ehe der Eltern scheitert an Stasigeschichten. Idas Vater hockt in seinem Zirkuswohnwagen im Garten der Großmutter und säuft. Sie selbst folgt der Elefantendame Hollerbusch, die an den Zoo von Kyjiw verkauft wurde … Der Roman einer Familie und der einer Stadt, die immer eine andere war, in einem Land, das es nicht mehr gibt. Tina Pruschmann erzählt davon wirklichkeitssatt und realitätsnah, und doch klingt die Geschichte von den Bergleuten und Zirkusmenschen immer wieder wie ein schönes und düsteres Märchen.
Veranstalter: Messebuchhandlung Hugendubel.
Der Pate von Neuruppin
Vom Imbisswagen zum Drogenimperium – der größte Kriminalfall des Ostens.
Die ersten Tausend Mark verdient Olaf Kamrath mit Würstchen aus seinem Imbisswagen. Die nächsten mit Spielautomaten. Immer mehr Leute fragen nach Drogen und er wittert das große Geschäft. Zusammen mit drei Freunden aus Kindheitstagen gründet er die XY-Bande und beliefert alle zwischen Rostock und Berlin mit erstklassigem Stoff aus Amsterdam. Olaf Kamrath erzählt von einer Zeit, als man im Osten für Geld alles kaufen konnte. Und nur der jemand war, der es in großen Mengen besaß. Frank Willmann, Journalist und Experte für die ostdeutsche Untergrund-Szene, hat das Vertrauen aller Beteiligten gewonnen. Zum ersten Mal erzählen die Gangmitglieder hier, nach bestem Wissen und Gewissen, die Geschichte ihres Erfolgs und ihrer Verfolgung selbst. Eine rasante Krimi-Geschichte und ein authentisches Porträt des wilden, wilden Ostens.
Der Osten: eine westdeutsche Erfindung
Wie die Konstruktion des Ostens unsere Gesellschaft spaltet.
Der Leipziger Germanist Dirk Oschmann zeigt in seinem augenöffnenden Buch, dass der Westen sich über dreißig Jahre nach dem Mauerfall als Norm definiert und den Osten als Abweichung. Unsere Medien, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft werden von westdeutschen Perspektiven dominiert. Pointiert durchleuchtet Dirk Oschmann, wie dieses Othering unserer Gesellschaft schadet, und initiiert damit eine längst überfällige Debatte.
Mit Literatur Natur und Klima fühlen und verstehen
Vom Uranabbau in der DDR im Roman „Bittere Wasser“ und mit „Endzeitreise“ sowie „Weltrettung braucht Wissenschaft“ an Orte des Klimawandels. Literatur ist auch immer eine Suche, wie hier drei ganz unterschiedliche Bücher zeigen.
Unsere gemeinsame Reise beginnt mit einem Blick auf die Vergangenheit zu Tina Pruschmanns „Bittere Wasser“, die die Lügengebilde im sächsischen Uranbergbau entlarvt. Über das beeindruckende Zeitzeugnis diskutiert die Autorin mit Wolfram Günther (B90/Die GRÜNEN), stellv. sächsischer Ministerpräsident, als Umweltschützer in Sachsen vor und nach 1989, und Historikerin Sophie Lange (Universität Erfurt), die zur deutsch-deutschen Umweltgeschichte forscht. Moderation: Pia Heine (Historikerin)
Franca Parianen und Martin Theis haben sich beide auf eine Reise in die Gegenwart mit Blick auf die Zukunft gemacht. Wie sähe die Welt aus, wenn wir auf Wissenschaft hören? Franca Parianen ist dafür quer durch die Republik gereist und fragt elf Wissenschaftler*innen, was ihre Disziplin uns für die Zukunft rät. Martin Theis macht sich auf die Suche nach Orten der Umwelt- und Klimazerstörung und fragt sich, wie viel Wahrheit er seinem Kind davon zumuten kann. Was lernen wir daraus für die Zukunft? Moderation: Michael Neuhaus (Leipzig fürs Klima)
Eine Veranstaltung der Klimabuchmesse in Kooperation mit der Leipziger Buchmesse.
Zu den Büchern:
Tina Pruschmann erzählt in „Bittere Wasser“ vom sächsischen Uran-Abbau für die sowjetische Atombombe, von Umweltzerstörung zwischen Erzgebirge und Tschernobyl. Ida ist ein Zirkuskind, ihre Eltern sind Stars im DDR-Staatszirkus, zur Einschulung wird das Mädchen nach Tann ins Erzgebirge verschickt, zur Oma, in deren Kneipe die Männer vom Uranbergwerk ihre Extrazuteilungen versaufen, ehe sie früh an radioaktiver Vergiftung, der „Schneeberger Krankheit“, verrecken.
Wer tief genug gräbt, findet Zukunftsmusik. Wissenschaft, die nicht nur mahnt, sondern Auswege bietet und völlig neue Ideen – mit Glück sogar solche, die funktionieren. Die die Welt artenreicher machen, das Wasser trinkbarer und die Menschheit (viren-)freier. Wir müssen nur zuhören! Dafür hat sich Franca Parianen in „Weltrettung braucht Wissenschaft« auf eine Reise zu elf Wissenschaftler*innen gemacht.
Martin Theis ist in „Endzeitreise“ der größten Herausforderung der Menschheit auf der Spur. Er berichtet von Umbruch und Aufbruch in Folge des Klimawandels, u.a. aus Alaska, Sibirien, Sansibar, Manhattan und dem deutschen Hinterland. Wie viel Wahrheit kann er seinem Kind zumuten? Und welche Verantwortung trägt jede*r Einzelne von uns für kommende Generationen?
L3 Lange Leipziger Lesenacht
Die Nacht der neuen deutschsprachigen Literatur in der Moritzbastei mit Andreas Lehmann, Heike Fiedler und Anselm Oelze.
Veranstalter: ClaraPark, LBM, MB, Karl Rauch Verlag, Schöffling, Der gesunde Menschenversand.
Institutsprosa
Ehemalige Studierende lesen aus ihren aktuellen Romanen.
Immer am Freitagabend der Leipziger Buchmesse kommen ehemalige Studierende des Literaturinstituts zurück in die Wächterstraße und lesen aus ihren aktuellen Romanen. Nach drei Jahren mit Einschränkungen freuen wir uns wieder auf einen langen Leseabend vor vollem Haus. Diesmal mit Franziska Gerstenberg, Mina Hava, Maria Jansen, Lorenz Just, Verena Kessler, Ursula Kirchenmayer, Linn Penelope Micklitz, Theresa Pleitner und Cecilia Joyce Röski. Jörn Dege moderiert.
Lesung und Gespräch mit Lutz Rathenow und Frank Richter
Beide eint, dass sie den Austausch von Meinungsdifferenzen auch als Erfahrungszugewinn betrachten.
Lutz Rathenow stellt sein aktuelles Buch „Trotzig lächeln und das Weltall streicheln – Mein Leben in Geschichten“ vor. Rathenow erzählt von der frühen Kindheit bis in hohe politische Ämter von einem Leben zwischen Kunst und Politik. Mal magisch, mal realistisch, stets liebevoll. Sein Blick auf rassistische Ressentiments, unaufgearbeitete DDR-Prägungen, enttäusche West-Projektionen und ihr Wegreden im Alltag ist scharf. Seine Erinnerungen an Weggefährten ist freundschaftlich, skeptisch und innig. Seine starken Heldinnen verblüffen ebenso wie die rasanten Ortswechsel zwischen Jena, Berlin oder Montevideo. Ein Buch, das ein erfahrenes Leben sowohl den Kinderbuchautor als auch den Lyriker, Essayist, Denker und Humanist Lutz Rathenow anlässlich seines 70. Geburtstages sehr persönlich, manchmal verschlüsselt, rasant, ruhig und poetisch zugleich zeigt. Frank Richter liest aus den Buchtiteln „Hört endlich zu!“ und „Gehört Sachsen noch zu Deutschland?“ und den noch unveröffentlichten Essay „Gehört das Verwaltungsgericht auf die Anklagebank?“ Zwanghaftes aus dem Freistaat. Frank Richter (* 20. April 1960 in Meißen) ist ein deutscher Theologe. In der Friedlichen Revolution in der DDR wurde er als Gründer der Gruppe der 20 in Dresden bekannt. Auf Vorschlag des sächsischen Kultusministeriums war Richter von 2009 bis 2017 Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung. Seit 2019 ist er Mitglied des Sächsischen Landtages und kulturpolitischer Sprecher der SPD Fraktion. Wir freuen uns sehr auf diese gemeinsame Lesung, auf das Gespräch und ein neugieriges und offenes Publikum.
Eintritt frei! Keine Anmeldung erforderlich!
Gerd Fesser: Thüringen – das verschwundene Land
Es fällt dem Laien oft schwer, sich in der Vielzahl der thüringischen Staaten bis 1920 zurechtzufinden und die richtige Zuordnung zu finden. 1440 war Landgraf Friedrich IV. von Thüringen gestorben, der letzte, der die Würde eines Landgrafen in Thüringen als Haupttitel geführt hatte. Die Verwendung des Titels »Herzog von Sachsen« und die Erbteilungen führten zu den zahlreichen Herzogtümern, von denen Sachsen-Weimar wohl das bekannteste ist. Der in Apolda lebende Historiker Gerd Fesser hat in diesem Band wichtige Ereignisse und Persönlichkeiten der Geschichte im »verschwundenen« Thüringen zwischen 1775 und 1920 aufgegriffen. Er beschreibt die Schlacht bei Jena und Auerstedt 1806, den Erfurter Fürstenkongress 1808, die Gründung der Jenaer Urburschenschaft 1815, das Wartburgfest 1817, die Rolle der Thüringer Kleinstaaten in den Kriegen von 1866 und 1870/71, den Parteitag der Sozialdemokratie in Eisenach 1869, den Besuch des Exkanzlers Bismarck in Jena 1892, die Tagung der Nationalversammlung in Weimar 1919, die Gründung des Landes Thüringen 1920. Und er porträtiert die Weimarer Großherzöge Carl August, Carl Alexander und Wilhelm Ernst, die aus Russland stammende kunstsinnige Großherzogin Maria Pawlowna, Herzog Ernst II: von Sachsen-Coburg und Gotha und den Erfinder und Unternehmer Ernst Abbe, die Thüringen in vielerlei Hinsicht geprägt haben.
»Abraum, schilfern«, Nummer 17 in der Reihe „Skizzenbücher“
Linn Penelope Micklitz liest aus ihrer literarischen Kartografie einer Bergbaulandschaft.
Gräben tun sich auf, Wälder wachsen über Abraum: literarische Kartografie einer Bergbaulandschaft. Seit mehr als 1.000 Jahren wird im heutigen Thüringen Bergbau betrieben. Die menschengemachte Landschaft ist längst selbst wieder Natur. Die alten Werke verfallen, Gräben tun sich in der Erde auf, Gras und Wälder wachsen über Abraum. Doch nicht nur Felsengruben oder Dämme brechen, auch Gesellschaften sind Umbrüchen ausgesetzt. Wem gehört der Stollen, wofür wird was abgebaut? Leo Micklitz, Obersteiger der ehemaligen Fluss- und Schwerspatgrube im Schobsetal bei Ilmenau, verlor im Zuge der Abwicklung des Bergbaus in der Region nach 1990 seinen Job. Seine Enkelin Linn Penelope Micklitz beginnt von hier aus ihre literarische Kartografie dieser Thüringer Bergbaulandschaft. Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut. Stipendiatin bei der Werkstatt für junge Literatur Graz, der Literaturwerkstatt Nature Writing von Matthes & Seitz und dem Literaturhaus München; Eobanus-Hessus-Preis 2020. Verschiedene Lehraufträge, freie Literaturkritikerin, Literaturredakteurin beim Leipziger Stadtmagazin Kreuzer. Von November 2021 bis Februar 2023 Geschäftsführerin am Deutschen Literaturinstitut. „Abraum, schilfern“ Buch erscheint als Nummer 17 in der Reihe „Skizzenbücher“ beim Leipziger Verlag Trottoir Noir. Der unabhängige Verlag wurde 2014 gegründet und hat sich mit seiner Skizzenbuchreihe im Format A6 auf „Aufzeichnungssysteme“ spezialisiert: von Interviews und Gedichten über Notizbücher und Zeichnungen bis hin zu Drehbüchern und wissenschaftlichen Essays. Welche künstlerischen Verfahren benutzen Wissenschaft und Journalismus? Welche dokumentarischen Interessen hat die Kunst? Als handliche Taschenbücher bietet die Reihe eine Alternative zum heute allgegenwärtigen Blick auf das Mobiltelefon an Haltestellen, Reisezügen und Wartezimmern. Gemeinsam ist den Texten und Zeichnungen das Notizenhafte, Flüchtige, das in einer Gesamtschau aber präzise Analysen der Gegenwart erlaubt. Die wissenschaftlichen Titel der Reihe begleiten die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Themen wie die Liebe und das Internet. www.trottoirnoir.de
Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller & Der Pate von Neuruppin
Norbert Heinlein, Delikatessenhändler in dritter Generation,
legt größten Wert auf Qualität und Tradition. Seine Kundschaft geht ihm über alles, er bedient sie mit ausgesuchter Höflichkeit. So auch seinen neuen Stammkunden Adam Morlok, einen charismatischen Geschäftsmann. Bis Morlok eines Tages durch ein Versehen Heinleins tot zusammenbricht. In seiner Panik lagert Heinlein Morloks Leiche kurzerhand im alten Kühlhaus im Keller zwischen. Doch statt einen Weg aus der Sache zu finden, gerät Heinlein immer tiefer hinein. Und es wird nicht bei einer Leiche im Keller bleiben – Morlok bekommt bald Gesellschaft im Kühlhaus …
Gerd Fesser: Thüringen – das verschwundene Land
Es fällt dem Laien oft schwer, sich in der Vielzahl der thüringischen Staaten bis 1920 zurechtzufinden und die richtige Zuordnung zu finden. 1440 war Landgraf Friedrich IV. von Thüringen gestorben, der letzte, der die Würde eines Landgrafen in Thüringen als Haupttitel geführt hatte. Die Verwendung des Titels »Herzog von Sachsen« und die Erbteilungen führten zu den zahlreichen Herzogtümern, von denen Sachsen-Weimar wohl das bekannteste ist. Der in Apolda lebende Historiker Gerd Fesser hat in diesem Band wichtige Ereignisse und Persönlichkeiten der Geschichte im »verschwundenen« Thüringen zwischen 1775 und 1920 aufgegriffen. Er beschreibt die Schlacht bei Jena und Auerstedt 1806, den Erfurter Fürstenkongress 1808, die Gründung der Jenaer Urburschenschaft 1815, das Wartburgfest 1817, die Rolle der Thüringer Kleinstaaten in den Kriegen von 1866 und 1870/71, den Parteitag der Sozialdemokratie in Eisenach 1869, den Besuch des Exkanzlers Bismarck in Jena 1892, die Tagung der Nationalversammlung in Weimar 1919, die Gründung des Landes Thüringen 1920. Und er porträtiert die Weimarer Großherzöge Carl August, Carl Alexander und Wilhelm Ernst, die aus Russland stammende kunstsinnige Großherzogin Maria Pawlowna, Herzog Ernst II: von Sachsen-Coburg und Gotha und den Erfinder und Unternehmer Ernst Abbe, die Thüringen in vielerlei Hinsicht geprägt haben.
Veranstalter: Verlag Bussert und Stadeler.
Bittere Wasser
Ida ist ein Zirkuskind, ihre Eltern sind Stars im DDR-Staatszirkus, die Mutter am Trapez, der Vater als Elefantendompteur, es gibt sogar eine Briefmarke mit seinem Bild. Zur Einschulung wird das Mädchen nach Tann ins Erzgebirge verschickt, zur Oma, in deren Kneipe die Männer vom Uranbergwerk ihre Extrazuteilungen versaufen, ehe sie früh an radioaktiver Vergiftung, der Schneeberger Krankheit verrecken. Nach der Wende wird die Mine geschlossen, der Zirkus an einen westdeutschen Investor verscherbelt. Die Ehe der Eltern scheitert an Stasigeschichten. Idas Vater hockt in seinem Zirkuswohnwagen im Garten der Großmutter und säuft. Sie selbst folgt der Elefantendame Hollerbusch, die an den Zoo von Kyjiw verkauft wurde … Der Roman einer Familie und der einer Stadt, die immer eine andere war, in einem Land, das es nicht mehr gibt. Tina Pruschmann erzählt davon wirklichkeitssatt und realitätsnah, und doch klingt die Geschichte von den Bergleuten und Zirkusmenschen immer wieder wie ein schönes und düsteres Märchen.
Veranstalter: SPD-Bürger:innenbüro JEDERMANNS – das Leipziger Wahlkreisbüro von Holger Mann.
Trotzig lächeln und das Weltall streicheln – Mein Leben in Geschichten
Lutz Rathenow reflektiert die Rolle der Ost-West-Netzwerke zu DDR Zeiten
Lutz Rathenow stellt sein aktuelles Buch „Trotzig lächeln und das Weltall streicheln – Mein Leben in Geschichten“ vor. Rathenow erzähltvon der frühen Kindheit bis in hohe politische Ämter von einem Leben zwischen Kunst und Politik. Mal magisch, mal realistisch, stets liebevoll. Sein Blick auf rassistische Ressentiments, unaufgearbeitete DDR-Prägungen, enttäusche West-Projektionen und ihrWegreden im Alltag ist scharf. Seine Erinnerungen an Weggefährten ist freundschaftlich, skeptisch und innig. Seine starken Heldinnen verblüffen ebenso wie die rasanten Ortswechsel zwischen Jena, Berlin oder Montevideo. Ein Buch, das ein erfahrenes Leben sowohlden Kinderbuchautor als auch den Lyriker, Essayist, Denker und Humanist Lutz Rathenow anlässlich seines 70. Geburtstages sehr persönlich, manchmal verschlüsselt, rasant, ruhig und poetisch zugleich zeigt. So heisst es in Verlagsankündigung des Kanon- Verlages,dessen Verleger in Leipzig aufwuchs. Lutz Rathenow reflektiert die Rolle der Ost-West-Netzwerke zu DDR Zeiten und sein Wirken als Kultur-Mit-Redakteur für die Zeitschrift »Liberal«, von der in dem Buch auch die Rede ist.«
Betreten auf eigene Gefahr
Schleimkeim-Konzert, Leseperformance von Frank Willmann
Der Songcomic »Betreten auf eigene Gefahr« setzt der stilprägenden DDR-Punkband Schleimkeim aus dem thüringischen Stotternheim ein Denkmal. Acht Zeichner:innen haben jeweils einen Schleimkeim-Song in Bilder verwandelt, die immer auch DDR-Geschichte und die Punk-Subkultur abbilden. In der DDR war Punk eine hochpolitische Angelegenheit, Bands wurden wegen vermeintlich staatsfeindlicher Texte verboten, Punks kamen für die Texte ins Gefängnis. Punk war in der DDR illegal. Einige der Zeichner:innen stammen aus der Subkultur der DDR und erlebten die Band vor 1989, andere fanden einen späteren Zugang. Darüber berichten sie im Buch. Was alle vereint, ist die Liebe zu Krawall und Remmidemmi. Der harte Sound von SK schwebte über ihnen, als sie die Comics schufen. Frank Willmann hat für »Betreten auf eigene Gefahr« zudem einige weiterführende Texte zu Schleimkeim verfasst. Als der Bandleader und Spiritus Rector Dieter „Otze“ Ehrlich 2005 in der geschlossenen Psychiatrie starb, war es ein paar Jahre ruhig um die Band. Seit 2008 gaben die verbliebenen Bandmitglieder gelegentlich Konzerte. So auch 2021 vor ausverkauftem Haus in Berlin (SO36) und Dresden (Chemiefabrik). In mit tritt die Band mit Frank Willmann als „Vorband“ auf. Gleichzeitig werden Auszüge aus dem Comic in einer Ausstellung präsentiert.
DIE UNABHÄNGIGEN – Spätausgabe
Die Kurt Wolff Stiftung präsentiert 18 AutorInnen im Westflügel der Schaubühne Lindenfels.
19:30 – Saal Magdalena Saiger: Was ihr nicht seht oder die absolute Nutzlosigkeit des Mondes (Edition Nautilus) Grit Krüger: Tunnel (Kanon) Marlen Hobrack: Schrödingers Grrrl (Verbrecher) 21:00 – Saal Anselm Oelze: Pandora (Schöffling & Co.) Robert Prosser: Verschwinden in Lawinen (Jung & Jung) Anja Utler: Es beginnt. Trauerrefrain (Edition Korrespondenzen 22:30 – Saal Yoko Tawada: Portrait eines Kreisels (konkursbuch Verlag) Hatice Açıkgöz: fancy immigrantin. ein poetisches tagebuch (w_orten und meer) Dinçer Güçyeter: Unser Deutschlandmärchen (Mikrotext) 19:30 – Café Volker Sielaff: Ovids Würfelspiel. Epigramme und andere kurze Gedichte (Poetenladen) Heike Fiedler: Tu es! hier (Der Gesunde Menschenversand) Timo Brunke: Mitteleuropapperlapapp. Verse aus dem Zusammenhang (Satyr) 21:00 – Café Anna Herzig: 12 Grad unter Null (Haymon) Katharina Mevissen: Mutters Stimmbruch (Wagenbach) Lou Zucker: Eine Frau geht einen trinken. Alleine (Maroverlag) 22:30 – Café Yevgeniy Breyger: Frieden ohne Krieg (kookbooks) Jo Frank: Gewalt (Edition Atelier) Tomer Dotan-Dreyfus: Birobidschan. Eine moderne Schtetlgeschichte (Voland & Quist).
Jena-Paradies. Die letzte Reise des Matthias Domaschk
Das Porträt einer Generation Jugendlicher auf der Suche nach einem freien, selbstbestimmten Leben.
Freitag, 10. April 1981: In Jena steigt der 23-jährige Matthias Domaschk in den Schnellzug nach Berlin. Er will zu einer Geburtstagsfeier. Doch er kommt nie an, denn der vollbesetzte Zug wird in Jüterbog gestoppt, Matthias und drei weitere Jenaer festgesetzt. Zwei Tage später liegt er in der Stasi-Untersuchungshaftanstalt Gera tot im Besucherzimmer. Was ist damals geschehen? Fesselnd erzählt Peter Wensierski anhand der letzten Tage im Leben von Matthias Domaschk die Geschichte einer unangepassten Jugend und ihrer Widersacher in einem totalitären Staat. Wie für die Jenaer Szene der Polizeiüberfall auf eine Wohngemeinschaft, der Protest gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns zu Wendepunkten werden. Und er zeichnet das Bild einer zunehmend politisierten Generation, sich in Widerspruch zu ihren angepassten Eltern und intoleranten Bürgern begab, die sich politisch und kulturell schon in den 70er Jahren über Grenzen hinweg verständigte – auf der Suche nach einem aufrechten und selbstbestimmten Leben.
Verlorenwasser. Das Schattenkommando
Es ist eines der letzten Geheimnisse der DDR: die „Diensteinheit IX“, das streng abgeschirmte Anti-Terror-Kommando der Volkspolizei. In der Folge des Olympiaattentats von 1972 gegründet, stand die Einheit im Verborgenen bereit, um im Ernstfall gegen Terroristen oder Geiselnehmer einzuschreiten. Doch während das Land von Terrorangriffen verschont blieb, wurden die Elitepolizisten regelmäßig zu Einsätzen gerufen, die ein ostdeutsches Tabu berührten: Die Fahndung nach bewaffneten Deserteuren der sowjetischen Armee. Eindringlich und spannungsvoll führt der Roman in eine bis heute wenig bekannte Welt.
Literaturlounge
Wo Literatur passiert: Festivals im Gespräch.
Mit Romina Nikolić (Thüringer Literaturtage), Odile Vassas (Literatur JETZT!) und Nils Kahlefendt (Leipziger Literarischer Herbst).
Lyrik Happy Hour
Mit Sibylla Vričić Hausmann: „meine Faust“, Andra Schwarz: „Tulpa“ und Romina Nikolic: „Unterholz“.
»Von Heimat zu Heimat« – Podiumsgespräch mit Emma Braslavsky, Christine Lieberknecht und Juliane Stückrad über Heimatverlust und Heimatgewinn
Moderation: Romy Gehrke
Der Begriff Heimat ist eng mit nationaler und regionaler Identität verknüpft. In von Begriffen wie „wokeness“ und „political correctness“ geprägten Diskursen hat er einen denkbar schlechten Ruf. Er steht für Heimattümelei, Rückschrittlichkeit oder Weltabgewandtheit. Der Tenor im Feuilleton, ob in der „Zeit“, der „taz“ oder dem „nd“, will die Rede von „Heimat“ getrost den Ewiggestrigen überlassen – „links ist da, wo keine Heimat ist“.
Lässt sich den rechtskonservativen und rechtsextremen Gruppierungen, die ihn für sich zu besetzen versuchen, wirklich nichts entgegensetzen, das einen positiven Anspruch und ein Recht auf Heimat in von Flucht, Vertreibung und – erzwungener, aber auch gewollter – Migration gekennzeichneten Zeiten entwirft?
Wo lässt sich Heimat erfahren? Lässt sich Heimat verorten? Was bedeutet Heimat, Heimatverlust, Heimatgewinn als Erfahrungs- und Erlebnisraum?
Darüber spricht die Journalistin Romy Gehrke mit den Podiumsteilnehmerinnen
Eine Veranstaltung im Rahmen der vierteiligen thüringenweiten Gesprächsreihe »Von Heimat zu Heimat«, die der Thüringer Literaturrat mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen und mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen durchführt. Die Veranstaltung in Gößnitz findet in Zusammenarbeit mit dem Kabarett Nörgelsäcke statt.
10:00 Uhr
Literarischer Gottesdienst mit Martin Stiebert
In diesem Jahr soll ein literarisch-musikalischer Gottesdienst an Heinrich Schütz (1585 – 1672) erinnern, der auf seine Weise unendlich viel für die Verbreitung der lutherschen Bibelübersetzung getan hat. Dazu kommen Texte von Autoren des 20. Jahrhunderts, die sich zu Schütz geäußert haben: Ricarda Huch, Martin Gregor-Dellin, Günter Grass.
Ort: Evangelische Kirche Ranis
Eintritt : kostenlos
14:00 Uhr
Die drei ??? und das Phantom-Krokodil: Rätsel-Lesung mit Cally Stronk & Christian Friedrich
Alarm in Rocky Beach! Immer öfter werden Raubtiere in der Stadt gesichtet – sogar ein Phantom-Krokodil spukt durch die Fluten. Auch Peter gerät in Gefahr, als er als Teilnehmer einer Survival-Fernsehshow für Dreharbeiten am Strand ist. Die drei ??? sind alarmiert. Geht es hier um Tierschmuggel oder Erpressung?
Mit ihrem neuen Buch aus der bekannten Reihe nehmen Cally Stronk & Christian Friedrich Detektiv-Fans ab 10 Jahren mit nach Rocky Beach, wo ein mysteriöser Fall aufgeklärt werden muss. In einer interaktiven Lesung wird gemeinsam mit den Kindern gerätselt und ermittelt.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 10,- / € 6,- ermäßigt.
15:30 Uhr
Kinderprogramm mit Hansi von Märchenborn
Wie in jedem Jahr ist Hansi von Märchenborn wieder auf Burg Ranis dabei! Wer seine Glocke läuten hört, kann sich auf eine spannende Märchenstunde freuen. Hansi erzählt die Abenteuer seiner beiden Helden Karlchen und Häschen, dazu Klassiker der Brüder Grimm oder Märchen aus weit entfernten Ländern.
Eintritt. kostenlos
16:00 Uhr
Antje Babendererde liest „Im Schatten des Fuchsmondes“
Antje Babendererde hat eine berührende Liebesgeschichte geschrieben – angesiedelt in den traumhaft schönen schottischen Highlands. Dieses Jahr ist für Lia auf dem Landsitz ihrer Familie nichts mehr, wie es einmal war – wegen Finn, dem Neffen des Wildhüters. Obwohl er sie mit seinen spöttischen Sprüchen herausfordert, verliebt sie sich Hals über Kopf in ihn. Doch wer ist dieser Junge wirklich, der mit einem wilden Fuchs Ball spielt und ihm Gedichte vorliest?
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 8,- / € 6,- ermäßigt.
18:00 Uhr
Lyrik im Konzert. Mit Martin Piekar, Lütfiye Güzel, Christoph Danne und Demian Kappenstein. Moderiert von Dominik Dombrowski
Lütfiye Güzels Lyrik ist gerade heraus, einfach, klar, präzise, hart – mit einem bestechenden Blick auf das Alltägliche, auf die sogenannten kleinen Dinge. Christoph Dannes Verse wehren sich gegen den flüchtigen Gebrauchswert und gegen die Maskerade lauter Metaphern. Martin Piekars Lyrik ist eine Einladung, mit ihm zu gehen, zu schreiten, zu rennen und innezuhalten: auf Parkbänken, unter Brücken und auf Verkehrsinseln.
Demian Kappenstein begleitet die Lesung auf dem Schlagzeug. Moderiert wird sie von dem Dichter Dominik Dombrowski.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 8,- / € 6,- ermäßigt.
20:00 Uhr
„Familienbande“. Lesekonzert mit Lenn Kudrjawizki und Ben Kreisel
Als Kommissar im Kroatien-Krimi begeistert er ein Millionenpublikum. Er spielte im oscarprämierten Film „Die Fälscher“ und der Fernsehserie „Vikings“. Mit Kevin Costner machte er während der Drehpausen in seinem Wohnwagen Musik … Doch Lenn Kudrjawizkis Autobiographie erzählt nicht nur von seinem Leben als Schauspieler. Sie erzählt die Geschichte eines Jungen, der mit seinem Vater durch die wilde Landschaft des Kaukasus streift und von den Schicksalen seiner jüdischen Vorfahren erfährt. Eines Teenagers, der in der DDR eine familiäre Achterbahn durchlebt und mit 19 seinen geliebten Vater verliert. Eines jungen Mannes, der in der Arbeit seiner Trauer entkommen will und sich dabei fast selbst verliert.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 18,- / € 16,- ermäßigt.
Darüber hinaus gibt es das Tagesticket Samstag für € 30,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert durch die Thüringer Kulturstiftung.
Podiumsgespräch mit Steffen Mensching, Peter Neumann, Jens Neundorff von Enzberg und Landolf Scherzer
im Rahmen der Gesprächsreihe »Von Heimat zu Heimat«
Moderation: Romy Gehrke / Journalistin, Moderatorin (MDR)
Der Begriff Heimat ist eng mit nationaler und regionaler Identität verknüpft. In von Begriffen wie »wokeness« und »political correctness« geprägten Diskursen hat er einen denkbar schlechten Ruf. Er steht für Heimattümelei, Rückschrittlichkeit oder Weltabgewandtheit. Der Tenor im Feuilleton, ob in der »Zeit«, der »taz« oder dem »nd«, will die Rede von »Heimat« getrost den Ewiggestrigen überlassen – »links ist da, wo keine Heimat ist«.
Lässt sich den rechtskonservativen und rechtsextremen Gruppierungen, die ihn für sich zu besetzen versuchen, wirklich nichts entgegensetzen, das einen positiven Anspruch und ein Recht auf Heimat in von Flucht, Vertreibung und – erzwungener, aber auch gewollter – Migration gekennzeichneten Zeiten entwirft?
Wo lässt sich Heimat erfahren? Lässt sich Heimat verorten? Was bedeutet Heimat, Heimatverlust, Heimatgewinn als Erfahrungs- und Erlebnisraum für uns?
Darüber spricht die Journalistin Romy Gehrke mit den Podiumsteilnehmerinnen:
· Steffen Mensching (Schriftsteller, Intendant des Theaters Rudolstadt)
· Peter Neumann (Schriftsteller, Redakteur der Wochenzeitung »Die Zeit«)
· Jens Neundorff von Enzberg (Dramaturg, Operndirektor und Intendant des Staatstheaters Meiningen und des Landestheaters Eisenach)
· Landolf Scherzer (Schriftsteller und Publizist)
Eine Veranstaltung im Rahmen der vierteiligen thüringenweiten Gesprächsreihe »Von Heimat zu Heimat«, die der Thüringer Literaturrat mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen und mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen durchführt. Die Veranstaltung in Meiningen findet in Zusammenarbeit mit den Meininger Museen statt.
Kontaktdaten des Projektträgers
»ich, meine freunde, wir gehen, wir reden immer ein menschliches wort«
Buchpremiere und Podiumsgespräch über den Dichter Wulf Kirsten
Das Gespräch war für den Dichter Wulf Kirsten Lebenselixier und poetisches Grundmaterial, aus dem zahlreiche seiner Gedichte entstanden. Gedichttitel wie „gespräch zaunüberwärts“ verweisen auf seinen poetischen Ansatz, nicht nur die „erde bei meißen“ ins wort zu nehmen, sondern auch die Menschen, die sie bearbeiten – sei es in Sachsen, Mähren, Südfrankreich oder Thüringen.
Pia-Elisabeth Leuschner, Edoardo Costadura, Jens-Fietje Dwars und Jan Volker Röhnert lesen kurze Passagen aus Wulf Kirstens Werk und sprechen mit Christoph Schmitz-Scholemann, der den Abend moderiert, über Kirstens Poesie der Landschaft.
Jens-Fietje Dwars stellt einen Band mit autobiographischer Prosa aus dem Nachlass des Dichters vor, der im Frühjahr 2023 in der „Weißen Reihe“ des quartus-Verlags erscheint.
Eine Veranstaltung der Stadt Weimar im Rahmen der LESARTEN 2023 in Zusammenarbeit mit der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, der Gesellschaft Anna Amalia Bibliothek, der Literarischen Gesellschaft Thüringen und dem Thüringer Literaturrat.
»Von Heimat zu Heimat« – Podiumsgespräch mit Anne Gallinat, Kathrin Groß-Striffler und Mirjam Kruppa
Moderation: Dr. Annette Seemann (Schriftstellerin und Publizistin, Weimar)
Der Begriff Heimat ist eng mit nationaler und regionaler Identität verknüpft. In von Begriffen wie „wokeness“ und „political correctness“ geprägten Diskursen hat er einen denkbar schlechten Ruf. Er steht für Heimattümelei, Rückschrittlichkeit oder Weltabgewandtheit. Der Tenor im Feuilleton, ob in der „Zeit“, der „taz“ oder dem „nd“, will die Rede von „Heimat“ getrost den Ewiggestrigen überlassen – „links ist da, wo keine Heimat ist“.
Lässt sich den rechtskonservativen und rechtsextremen Gruppierungen, die ihn für sich zu besetzen versuchen, wirklich nichts entgegensetzen, das einen positiven Anspruch und ein Recht auf Heimat in von Flucht, Vertreibung und – erzwungener, aber auch gewollter – Migration gekennzeichneten Zeiten entwirft?
Wo lässt sich Heimat erfahren? Lässt sich Heimat verorten? Was bedeutet Heimat, Heimatverlust, Heimatgewinn als Erfahrungs- und Erlebnisraum?
Darüber spricht die Schriftstellerin und Publizistin Annette Seemann mit den Podiumsteilnehmerinnen
Eine Veranstaltung im Rahmen der vierteiligen thüringenweiten Gesprächsreihe »Von Heimat zu Heimat«, die der Thüringer Literaturrat mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen und mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen durchführt. Die Veranstaltung in Rudolstadt ist eine Kooperationsveranstaltung mit dem Schillerhaus Rudolstadt.
Literarischer Garten
Bücherfreunde und Literaturfans sind zum Literarischen Garten in den Hof des Haus Kultur: Haus Dacheröden eingeladen, um sich über aktuell Gelesenes oder kürzlich wieder Gelesenes auszutauschen. Man bringe ein Buch mit und berichte über die eigenen Lektüreeindrücke – egal ob Neuerscheinung oder wiederentdeckter Klassiker, Gedichtband, Roman oder spannendes Sachbuch… Alle Teilnehmenden haben die Möglichkeit, über jeweils ein ausgewähltes Werk und die damit verbundenen Einschätzungen sowie offene Fragen zu reden. In kleiner Runde kommen wir dann darüber ins Gespräch.
Lassen Sie sich von den Funden anderer überraschen. Vielleicht ist auch ein neuer Lesetipp für Sie dabei?
Zum Abschluss gibt es die Gelegenheit, „Ausgelesenes“ zu tauschen. Bringen Sie dafür gerne Lesestoff mit, den Sie an andere weitergeben möchten.
Bei schlechtem Wetter oder starker Sonne ist draußen für eine Überdachung gesorgt. Getränke können vor Beginn der Veranstaltung an der Bar erworben werden.
Eine Anmeldung ist aufgrund der beschränkten Gruppengröße erforderlich. Bitte schreiben Sie hierfür eine E‑Mail an zubarik@ev-akademie-thueringen.de.
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Eine Veranstaltung der Evangelischen Akademie Thüringen.
Verleihung des Thüringer Literaturpreises 2023
2023 wird die Dichterin Daniela Danz mit dem Thüringer Literaturpreis geehrt.
Grußworte:
Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei
Nicole Schlabach, Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
Laudatio:
Dr. Torsten Unger
Dank:
Daniela Danz.
Musikalische Umrahmung: Falk Zenker (Gitarre).
Der Thüringer Literaturpreis wird alle 2 Jahre von der Thüringer Staatskanzlei und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Literaturrat verliehen. Der Preis ist mit 12.000 € dotiert und wird für das Lebenswerk verliehen.
Denkfabrik: „Die wehrhafte Demokratie“
Im Rahmen des Publikumsprojekts Denkfabrik mit dem diesjährigen Thema „Die wehrhafte Demokratie“ diskutieren Moderatorin Sina Fröhndrich, Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow („Die Linke“), die Osteuropahistorikerin Silke Satjukow und Martin Kummer von der Deutsch Russischen Freundschaftsgesellschaft über die aktuellen und zukünftigen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. Im Anschluss sind die Gäste herzlich eingeladen, sich am Dialog zu beteiligen.
Nach Russlands Angriff auf die Ukraine reagierte Deutschland mit Sanktionen, gekappten Wirtschaftsbeziehungen, ruhenden Städtepartnerschaften – und mit militärischer und humanitärer Unterstützung für die Ukraine. Über ein Jahr später stellt sich die Frage: Unter welchen Bedingungen könnten die Deutsch-Russischen Beziehungen wiederaufgenommen werden?
Die Diskussionsrunde wird vom Deutschlandfunk aufgezeichnet und im Rahmen der Sendung „Zur Diskussion“ am 20. September ab 19:15 Uhr ausgestrahlt.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei! Anmeldungen bitte über anmeldung.deutschlandradio.de
Gesprächsreihe „Von Heimat zu Heimat“ – Podiumsgespräch mit Steffen Mensching, Peter Neumann, Jens Neundorff von Enzberg und Landolf Scherzer
Moderation: Romy Gehrke / Journalistin, Moderatorin (MDR)
Der Begriff Heimat ist eng mit nationaler und regionaler Identität verknüpft. In von Begriffen wie „wokeness“ und „political correctness“ geprägten Diskursen hat er einen denkbar schlechten Ruf. Er steht für Heimattümelei, Rückschrittlichkeit oder Weltabgewandtheit. Der Tenor im Feuilleton, ob in der „Zeit“, der „taz“ oder dem „nd“, will die Rede von „Heimat“ getrost den Ewiggestrigen überlassen – „links ist da, wo keine Heimat ist“.
Lässt sich den rechtskonservativen und rechtsextremen Gruppierungen, die ihn für sich zu besetzen versuchen, wirklich nichts entgegensetzen, das einen positiven Anspruch und ein Recht auf Heimat in von Flucht, Vertreibung und – erzwungener, aber auch gewollter – Migration gekennzeichneten Zeiten entwirft?
Wo lässt sich Heimat erfahren? Lässt sich Heimat verorten? Was bedeutet Heimat, Heimatverlust, Heimatgewinn als Erfahrungs- und Erlebnisraum für uns?
Darüber spricht die Journalistin Romy Gehrke mit den Podiumsteilnehmern:
Eine Veranstaltung im Rahmen der vierteiligen thüringenweiten Gesprächsreihe »Von Heimat zu Heimat«, die der Thüringer Literaturrat mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen und mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen durchführt. Die Veranstaltung in Meiningen findet in Zusammenarbeit mit den Meininger Museen statt.
Kontaktdaten des Projektträgers
»Von Heimat zu Heimat – Zukunftsängste, Zukunftshoffnungen«
Podiumsgespräch mit Jochen Birkenmeier, Juliane Stückrad und Stefan Petermann
Moderation: Blanka Weber / Journalistin, Moderatorin (MDR)
Der Begriff Heimat ist eng mit nationaler und regionaler Identität verknüpft. In von Begriffen wie „wokeness“ und „political correctness“ geprägten Diskursen hat er einen denkbar schlechten Ruf. Er steht für Heimattümelei, Rückschrittlichkeit oder Weltabgewandtheit. Der Tenor im Feuilleton, ob in der „Zeit“, der „taz“ oder dem „nd“, will die Rede von „Heimat“ getrost den Ewiggestrigen überlassen – „links ist da, wo keine Heimat ist“.
Lässt sich den rechtskonservativen und rechtsextremen Gruppierungen, die ihn für sich zu besetzen versuchen, wirklich nichts entgegensetzen, das einen positiven Anspruch und ein Recht auf Heimat in von Flucht, Vertreibung und – erzwungener, aber auch gewollter – Migration gekennzeichneten Zeiten entwirft?
Wo lässt sich Heimat erfahren? Lässt sich Heimat verorten? Was bedeutet Heimat, Heimatverlust, Heimatgewinn als Erfahrungs- und Erlebnisraum für uns? Welche Zukunftsängste und Zukunftshoffnungen verbinden sich damit?
Darüber spricht die Journalistin Blanka Weber mit den Podiumsteilnehmern:
Eine Veranstaltung im Rahmen der vierteiligen thüringenweiten Gesprächsreihe »Von Heimat zu Heimat«, die der Thüringer Literaturrat mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen und mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen durchführt. Die Veranstaltung in Eisenach findet in Zusammenarbeit mit der Stiftung Lutherhaus Eisenach und der Evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Eisenach statt.
Kontakt:
Thüringer Literaturrat e.V. / 03643–9087751
Landeszentrale für politische Bildung in Thüringen / 0361–57-3212740
Warum fühlen sich viele Menschen in Ostdeutschland „abgehängt“? Woher rührt die wachsende Demokratiemüdigkeit? Wo regt sich Selbstbewusstsein und wie gelingt es, dieses besser zu entfalten?
Über die aktuelle Befindlichkeit in den neuen Ländern diskutieren der Ostbeauftragte der Bundesrepublik, Carsten Schneider (SPD), die preisgekrönte Drehbuchautorin Laila Stieler („Gundermann“) und der Schriftsteller Lukas Rietzschel („Mit der Faust in die Welt schlagen“, „Raumfahrer“).
Moderation: Frank Quilitzsch (Autor und Journalist)
Eine Veranstaltung des Thüringer Schriftstellerverbands und der Erfurter Herbstlese in Kooperation mit dem Theater Erfurt und der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Podiumsdiskussion »Was erzählen wir uns von Ostdeutschland?«
Mit einer Podiumsdiskussion endet die Lesereihe »Was erzählen wir uns von Ostdeutschland?«. In diesem öffentlichen Gespräch wollen wir fragen: Welche Bilder zirkulierten in den vergangenen dreißig Jahren über Ostdeutschland? Nach welchen Mechanismen funktionierte diese Öffentlichkeit? Wer erhielt welche Sprecherposition? Wie ist der Stand der Debatte in diesem diskursreichen Jahr? Und fragen wollen wir mit Blick auf das kommende (Wahl)Jahr: Welche Erzählungen über Ostdeutschland fehlen?
Moderation: Peter Neumann, Autor, Lyriker, Essayist, arbeitet für das Feuilleton DIE ZEIT.
Karten sind im Vorverkauf in der Eckermann-Buchhandlung erhältlich.
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. Gefördert von der Arbeitsgemeinschaft literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten e.V. im Auftrag der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Auch in diesem Jahr gibt es eine Ausgabe des Eobanus-Hessus-Schreibwettbewerbes. Unter dem Motto „Schreib auf, was dich bewegt!“ laden die Stadt Erfurt und die Erfurter Herbstlese in Thüringen lebende junge Literat:innen ein, sich mit ihren Texten um einen der Preise zu bewerben. Der Grundgedanke dabei hat Bestand: Egal, ob Prosa oder Lyrik, Hauptsache das Geschriebene ist selbstverfasst.
Die Sieger:innen, auch das hat Tradition, präsentieren sich und ihre Werke im Kultur: Haus Dacheröden am Erfurter Anger. Insgesamt werden drei Haupt- und drei Förderpreise vergeben.
Moderation: Fabian Hagedorn
Festakt mit Preisverleihungen an Aras Ören, Nancy Hünger und Kerstin Becker am 1.Dezember 2023 | 20 Uhr im Festsaal des Goethe-Nationalmuseum
Die Deutsche Schillerstiftung von 1859, die älteste Literaturstiftung in Deutschland, verleiht im Rahmen einer Festveranstaltung in Weimar drei Auszeichnungen:
Es werden die Ehrengaben der Schillerstiftung für die Jahre 2022 und 2023 an Kerstin Becker und Aras Ören überreicht, außerdem der Anke-Bennholdt-Thomsen-Lyrikpreis 2023 an Nancy Hünger.
Wir bitten herzlich um Rückmeldung bis spätestens 20. November 2023 unter
museen-veranstaltungen@klassik-stiftung.de
Neben Lesungen der Ausgezeichneten werden Laudationes von Dinçer Güçyeter, dem diesjährigen Preisträger des Leipziger Literaturpreises, und Daniela Danz, der Preisträgerin des Thüringer Literaturpreises 2023, zu hören sein.
Die Deutsche Schillerstiftung von 1859, die seit Gründung ihren Sitz in Weimar hat, widmet sich der Förderung von Schriftstellerinnen und Schriftstellern, die durch herausragende Leistungen hervorgetreten sind. Zu den von ihr Ausgezeichneten gehören u.a. Adalbert Stifter, Theodor Fontane, Ricarda Huch, Else Lasker-Schüler, Sarah Kirsch, Christoph Meckel, Wulf Kirsten und viele weitere Schriftsteller und Schriftstellerinnen. Zugleich fungiert die Stiftung als Dach renommierter Unterstiftungen, die von namhaften Persönlichkeiten für die Vergabe weiterer Literaturpreise eingerichtet wurden. Die Deutsche Schillerstiftung repräsentiert damit einen bedeutenden traditionsreichen und bürgerschaftlich orientierten Schwerpunkt der Literaturförderung im deutschsprachigen Raum.
Eröffnung der Ausstellung im Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek
Aufgrund limitierter Plätze ist eine Anmeldung notwendig. Bitte melden Sie sich zum 30. November an unter: https://stiftung-ettersberg.de/anmeldung-podiumsdiskussion/
Jorge Semprún (1923–2011) war ein spanischer Schriftsteller und Überlebender des Konzentrationslagers Buchenwald. 1994 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und regte in seiner Dankesrede die Gründung der Stiftung Ettersberg in Weimar an. Anlässlich seines 100. Geburtstages wurde von der Stiftung Ettersberg eine Ausstellung kuratiert, die im Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek eröffnet wird.
Zur Vernissage diskutieren Martin Schulz (Berlin/Bonn), Dr. Franziska Augstein (Berlin), Prof. Dr. Teresa Pinheiro (Chemnitz) und Prof. Dr. Volkhard Knigge (Weimar). Es moderiert Romy Straßenburg (ARTE, Paris). Die musikalische Gestaltung liegt bei Lina Tur Bonet (Geigerin/Musikhochschule Weimar).
Die Podiumsdiskussion und Vernissage ist Teil der Veranstaltungsreihe „Jorge Semprún in Weimar. Zum 100. Geburtstag eines großen Europäers“ der Stiftung Ettersberg in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, der Klassik Stiftung Weimar, der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, dem Deutschen Nationaltheater und Staatskapelle Weimar, der Bauhaus-Universität Weimar und der Stadt Weimar.
Finanziert mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei, der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen (Ausstellung) und der Botschaft von Spanien (Vernissage).
Abenteuer Klassenfahrt! – Auszeichnungsveranstaltung des Schreibwettbewerbs Thüringer Buchlöwe 2023
In unserer Fantasie können wir Dinge erleben, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt, die sich aber so oder ähnlich zugetragen haben KÖNNTEN. Voller Spannung erwarten wir Eure ausgedachten Geschichten über abenteuerliche Klassenfahrten, die gar nicht unbedingt schon stattgefunden haben müssen. Vielleicht wünscht und erträumt Ihr Euch ja eine solche Fahrt … Denn für einige Tage und Nächte weg von Zuhause und den Eltern zu sein, das kann ganz schön aufregend werden! Vor allem, wenn sich etwas ganz und gar Unvorhersehbares oder Merkwürdiges ereignet. Die Klassenfahrt als Ausfl ug ins All? Oder eine einsame Herberge im unheimlichen Wald? Vielleicht ein Streit mit der besten Freundin oder die unerwartete Freundschaft mit der ärgsten Feindin? Was haben heimliche Telefonate, vergessene oder vertauschte Gepäckstücke, schreckliche Unterkünfte oder geheimnisvolle nächtliche Geräusche angerichtet? Wer hat wem Streiche gespielt oder bei Wettkämpfen gemogelt? Hat sich die Gruppe trotz google-App und Wanderkarte verirrt oder sogar die letzte Seilbahn oder den letzten Bus verpasst? Unerwartete Fundstücke, überraschende Wendungen oder außergewöhnliche Begegnungen mit wilden Tieren oder hilfsbereiten Mitmenschen können Eurer Geschichte Spannung geben. Ein Lagerfeuer, der erste Kuss oder ein nächtlicher Spaziergang können romantische Gefühle hervorrufen. Erzählt, was auf Eurer Klassenfahrt Merkwürdiges, Schönes und Unerwartetes geschehen ist oder geschehen sein könnte. Lasst Eurer Fantasie freien Lauf und denkt Euch eine spannende, lustige oder aufregende Geschichte aus. Wir freuen uns darauf !
Die Geschichte darf nicht länger als 900 Wörter sein. Bitte gebt die Anzahl am Ende des Textes an. Längere Texte können nicht am Wettbewerb teilnehmen. Natürlich freut sich der Buchlöwe auch über gut
leserliche handschriftliche Texte und über Illustrationen. Bitte gebt Eurer Geschichte eine eigene Überschrift.
Einsendeschluss: 31. Juli 2023
Benachrichtigung: 8. November 2023
Auszeichnugnsveranstaltung: Sa., 16. Dezember 2023
Teilnehmen könnt Ihr, wenn Ihr an diesem Tag noch nicht 16 Jahre alt seid und in Thüringen wohnt. Der Buchlöwe sucht nur Gedichte und Geschichten, die Ihr Euch selbst ausgedacht habt!
Rückfragen und Einsendungen an:
Literarische Gesellschaft Thüringen e. V.
Thüringer Buchlöwe 2023
Marktstrasse 2/4, 99423 Weimar,
Telefon 03643–776699, Fax 03643 776866
info@literarische-gesellschaft.de
Der Schreibwettbewerb „Thüringer Buchlöwe“ der Literarischen Gesellschaft Thüringen e. V. wird von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, der Stadt Weimar und der TEAG Thüringer Energie AG
unterstützt.
HINWEIS:
Mit Einsendung ihrer Beiträge räumen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Literarischen Gesellschaft Thüringen e. V. das Recht zur Veröffentlichung ein. Die Texte werden nicht zurückgeschickt. Sie werden archiviert und gegebenenfallsfür Forschungszwecke verwendet.
KOLLOQUIUM der Ernestiner Stiftung zu Gotha
„500 Jahre Schulgeschichte – Von der Gründung des Gothaer Gymnasiums bis zum Jubiläum 2024“ Schule der Zukunft
Im Blickpunkt des Kolloquiums der Ernestiner Stiftung zu Gotha steht die Frage der Kontinuität und des Wandels in der Erfolgsbilanz des Gymnasiums (KUTHE 2005). Prof. Kuthe von der Universität Erfurt hat 2005 bereits beeindruckende Forschungsergebnisse zu den ältesten Gymnasien in Thüringen veröffentlicht und aufgezeigt, welche Bedeutung den klassischen Gymnasien zukommt. In der Ausstellung „GOTHA MACHT SCHULE – Bildung von Luther bis Francke“ der Universitäts- und Forschungsbibliothek Gotha im Jahre 2013 wurde der Blickpunkt auf innovative Bildungskonzepte im Protestantismus der Frühen Neuzeit gelegt (SALATOWSKY 2013).
Die Abiturientin Lena Kallinich sowie die Abiturienten Tim Greschuchna und Richard Krug werden in einem Einführungsvortrag ihre Ergebnisse aus ihrer Seminarfacharbeit zum Thema „500 Jahre Gymnasium Ernestinum Gotha“ vorstellen (ca. 20 Min.). Im Anschluss werden in einer Podiumsdiskussion mit kompetenten Gesprächspartnern u. a. folgende Fragestellungen diskutiert:
Worin besteht das Erfolgskonzept traditionsreicher Gymnasien?
Welchen Einfluss hatten die Landesfürsten auf die inhaltliche Orientierung der höheren Bildungseinrichtungen?
Warum wird dem Gymnasium Ernestinum Gotha in der thüringischen Bildungslandschaft eine bedeutende Rolle in seiner 500 – jährigen Geschichte zugeschrieben?
Welche Schussfolgerungen können wir aus der Bildungstradition des Gymnasiums für unsere heutige Schulpolitik ableiten?
Podium:
Genießen Sie gemeinsam mit uns diesen Abend mit anregenden Gesprächen und einer interessanten Podiumsdiskussion im Ambiente des Lucas – Cranach – Saals im Hotel „Der Lindenhof“. Getränke und ein erlesenes Buffet umrahmen den Abend.
Bei Fragen und Anmerkungen wenden Sie sich bitte direkt an Dr. Lutz Wagner: 0173/8821010 bzw. E‑Mail: 500-jahre-ernestinum@schule-gth.de
Welche Wahl haben wir? Podiumsdiskussion zur Rolle der demokratischen Wahlen als Mittel zur Beteiligung der Menschen an gesellschaftlichen Prozessen
Der Verein Provinzkultur und die Initiative Aufwind des Kunst- und Kulturvereins Zella-Mehlis laden alle politisch interessierten Bürgerinnen und Bürger in die Mehrzweckhalle nach Zella-Mehlis ein.
Ralf Uwe Beck (Verein “Mehr Demokratie e. V.”), Fabian Scheidler (Historiker, Autor), Gryf Bailer (Verein “Soziale Dreigliederung”) und Frank Schelhorn (lokaler Aktivist, Pomologe, Agrarexperte) legen ihre Standpunkte zur Frage: “Welche Wahl haben wir?” dar und stellen sie zur Diskussion.
Laut einer Umfrage der Körber-Stiftung im August 2023 gaben nur 9% der Menschen in Deutschland an, Vertrauen in Parteien zu haben. Politische Ratlosigkeit, Verdruss und Ohnmacht sind Gefühle, die sich durch die Breite der Gesellschaft ziehen. Einige Menschen sind frustriert, am demokratischen „Katzentisch“ zu sitzen und im Turnus mit ihrer Stimme auch jede weitere Mitgestaltung abzugeben. Andere haben resigniert. Wieder andere bewegen sich zum Spielfeldrand: Aus Parteienverdrossenheit erwächst mitunter Demokratieverdrossenheit. Der Unmut zieht sich von der Wahlurne in den Alltag, wird aber bei Anlässen wie dem „Superwahljahr 2024“ besonders sichtbar. Diese Veranstaltung gibt Impulse. Wir bitten vier Diskussionspartner mit unterschiedlichen Hintergründen zum Gespräch. Im Zentrum stehen die Fragen: Was muss geschehen, damit wir Hoffnung schöpfen, uns politisch eingeladen und gesehen, ja, ermächtigt fühlen? Haben die Bürgerinnen und Bürger heute die Macht und die Möglichkeit, gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken? Wie können oder müssen Schritte zur Veränderung aussehen? Wer sorgt für die Umsetzung? Von welchem zeitlichen Rahmen sprechen wir? Wie können die verschiedenen Bedürfnisse der Menschen friedvoll koordiniert werden? Woran erkennen wir eine gut funktionierende Gesellschaft? Kurz: Welche Wahl haben wir? Nach einer kurzen und differenzierten Bestandsanalyse werden mögliche Ideen und Wege diskutiert. Impulse für einen nächsten, eigenen Schritt kann jeder Besucher mit nach Hause nehmen. Zur Wahl und über die Wahl hinaus.
Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion:
Ralf Uwe Beck / Hauptthema: Direkte Demokratie
Verein “Mehr Demokratie e. V.”
Kurz-Vita: Ralf Uwe Beck hat nach einer Ausbildung zum Traktoristen von 1982 bis 1987 in Jena Evangelische Theologie studiert. Von 1995 bis 2002 war er als Umweltbeauftragter, seit 2004 auch Referatsleiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Landeskirchenamt der 2009 fusionierten Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Seit 1997 engagiert sich Beck für den Verein Mehr Demokratie e. V., ist seitdem Sprecher des 21 Organisationen starken Bündnisses für Mehr Demokratie in Thüringen und seit Mai 2010 ebenfalls Mitglied und Sprecher des Bundesvorstandes des Vereins.
Statement: Bei den Bürgerräten betritt wirklich jede und jeder den Raum als Bürgerin und Bürger, und das auch ruhig im wirklichen Sinne – nämlich
bereit zu bürgen, Verantwortung zu übernehmen für die Gemeinschaft. Das, was dort alle verbindet, ist, dass sie gemeinsam an einem Strang ziehen und versuchen, eine Frage zu lösen. Die Bürgerbeteiligung ist immer nur Ratschlag für die Politik, und es bleibt im Belieben derer, die wir gewählt haben, wie sie damit umgehen… Deshalb braucht es unter jeder Bürgerbeteiligung ein Netz und einen doppelten Boden. Das ist aus unserer Sicht die direkte Demokratie, also die Möglichkeit, dass die Menschen notfalls, wenn sie wieder untergebuttert werden, wenn ihre Vorschläge wieder in den Schubladen verschwinden, die Möglichkeit haben, auf kommunaler Ebene Bürgerbegehren zu starten, auf Landesebene Volksbegehren. Das geht auch, das haben wir in allen 16 Bundesländern, da ist das gelebte Praxis. Auf Bundesebene fehlt das. Das ist die aus unserer Sicht die größte Demokratiebaustelle in Deutschland,
Fabian Scheidler / Hauptthema: Außenpolitische Position Deutschlands
Historiker, Autor
Kurz-Vita: Scheidler studierte Geschichte und Philosophie an der Freien Universität Berlin und Theaterregie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Seit 2001 arbeitet er als freischaffender Autor für Printmedien, Fernsehen, Theater und Oper. Er ist Mitbegründer des unabhängigen Fernsehmagazins Kontext TV und hat viele Jahre als Dramaturg für das Grips-Theater gearbeitet. Für seine publizistisch-künstlerische Tätigkeit bei Attac bekam er 2009 den Otto-Brenner-Medienpreis für kritischen Journalismus.
Statement: Die Zeiten sind verwirrend und die politische Obdachlosigkeit nimmt zu. Auf sich gestellt sind alle Einzelbewegungen, ob für Klimaschutz, Frieden oder soziale Gerechtigkeit zum Scheitern verurteilt. Die zunehmende Polarisierung und Spaltung nützt allein denen, die die gegenwärtige ruinöse Ordnung der Welt solange wie möglich aufrechterhalten wollen. Aus diesen Gründen sind Versuche, die Gräben zu überwinden, von entscheidender Bedeutung. Das ist schwer, gewiss. Denn man müsste sich das, was die Gräben so tief gemacht hat, zunächst einmal gemeinsam anschauen.
Frank Schelhorn / Hauptthema: Die Macht der Straße
lokaler Aktivist, Pomologe, Agrarexperte
Kurz-Vita: Seit einem halben Jahr Rentner; kommt aus der grünen, ökologischen Richtung (aber nicht politisch grün bzw. nicht mehr); DDR-Kind; Christ, mit fester Bindung an Gott; war u.a. Teilnehmer auf den großen Demos bei den G8 Gipfeln
Statement: Wenn die Regierung plötzlich Gesetze ändert, muss man genau hinschauen, welche da geändert werden. Wir haben eine politische und wirtschaftliche Übergriffigkeit, die nicht mehr rechtens ist. Die Korruption in Deutschland ist stabil und wir haben heute eine bedingte Diktatur. Ein Unrechtssystem als Fundament — das habe ich alles schonmal erlebt, deshalb gehe ich auf die Straße.
Gryf Bailer / Hauptthema: Soziale Dreigliederung
Verein “Soziale Dreigliederung”
Kurz-Vita: Geboren in Hamburg, Ausbildung zum Druckformenhersteller, verweigerte den Kriegsdienst und ist seit 1975 als Musiker tätig, seit 20 Jahren auch in der bildenden Kunst. Seit 1989 beschäftigt er sich intensiv mit der Sozialen Dreigliederung, gründete 2006 den Verein zur “Förderung des Sozialen Dreigliederungsgedankens”. Gryf nahm die Wende mit großer Freude auf, war fasziniert von der Mentalität im “Osten” und lebt heute in Sachsen-Anhalt. Das erworbene Grundstück gehört dem Verein in Verantwortungseigentum, hier befindet sich seit 2015 eine Tagungsstätte für Dreigliederung.
Statement: Eine unserer Grundlagen für ein gesundes Miteinander ist die Gewaltenteilung, die aktuell korrumpiert und nicht mehr existent, in ihrem Grundgedanken jedoch gut ist. Eine Lösung liegt in der Neusortierung der drei Gewalten und einem Umdenken unter der Berücksichtigung des Menschen als ganzheitliches Wesen, das geistige, seelische und körperliche Fähigkeiten und Bedürfnisse hat. Dies könnte unsere aktuellen Probleme unseres rein materialistischen Denkens und Vorgehens lösen.
»Wildnis – Mensch – Kulturlandschaft«
Podiumsdiskussion mit Daniela Danz und Ilke Marschall
über die Rolle von Wildnis und Kulturlandschaften als Ergebnis einer »guten« und nachhaltigen Kultur und ihrer Zukunftsfähigkeit im Wechselspiel von Mensch und Natur.
Moderation: Annette Seemann.
Für den Besuch der Ausstellung »Höfische Gärten und Gewächse« wird Eintritt in Höhe von 5 € / erm. 3 € erhoben. Ein zusätzlicher Eintritt für das Podiumsgespräch entfällt.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates und der Landeszentrale für politische Bil-dung Thüringen im Rahmen der Gesprächsreihe »Land unter. Arche 4.0 – Literatur und Wis-senschaft im Dialog über unsere Zukunft«.
In Zusammenarbeit mit dem Sommerpalais Greiz im Rahmen der Ausstellung »Höfische Gärten und Gewächse« im Rahmen der Thüringer Schlössertage 2024.
Mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei.
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
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