Sabine Adler: Die Ukraine und wir. Deutschlands Versagen und die Lehren für die Zukunft
Der Krieg in der Ukraine beherrscht die innenpolitische Debatte, stellt er doch auch das politische und wirtschaftliche Handeln Deutschlands in den letzten Jahrzehnten auf den Prüfstand. Lange wurde über den zweitgrößten Staat Europas hinweggeschaut und Russland hofiert. Mit fatalen Folgen, meint die Osteuropa-Expertin des Deutschlandfunks Sabine Adler. In ihren Augen hat Deutschland versagt. Ihre Analyse nimmt vor allem Deutschlands Rolle – wirtschaftlich, politisch, medial – in Bezug auf das von Russland überfallene Land in den Blick. Als langjährige und hellsichtige Beobachterin zieht sie eine kritische Bilanz: politische Versäumnisse, Lobbyismus, Doppelmoral und ein verlogener Pazifismus waren über weite Strecken bestimmend, so ihr Urteil.
„Selten treffen langjährige Kenntnis vor Ort und Vertrautheit mit der Geschichte des Schauplatzes so sehr aufeinander wie in Sabine Adlers Ukraine-Buch. Besonders für das deutsche Publikum eine längst fällige Lektüre!“ Karl Schlögel
Sabine Adler ist langjährige Osteuropa-Expertin des Deutschlandfunks. Sie berichtete viele Jahre aus Moskau, war Leiterin des Hauptstadtstudios in Berlin und Korrespondentin im Studio Warschau mit Schwerpunkt Belarus, baltische Länder und Ukraine. Während der Ereignisse auf dem Euromaidan berichtete sie aus Kiew und danach über den Krieg in der Ostukraine. Für ihre Arbeit wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem als „Politikjournalistin des Jahres“.
Moderation: Stefan Locke (FAZ)
In Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Thüringen, dem Katholischen Forum und der Kaufmänner Gesellschaft.
Matthias Matschke: Falschgeld
Der Schauspieler Matthias Matschke, bekannt unter anderem aus den Serien „Professor T.“ und „Pastewka“ und als „Dr. Matthias Matschke“ in der „heute-show“, legt sein Romandebüt vor, in das seine eigene Geschichte einfließt.
Eine Neubausiedlung in einem kleinen hessischen Dorf in den achtziger Jahren. Der Vater ist Pfarrer, die Mutter arbeitet bei der Post – und der Sohn erzählt seine Geschichte zwischen Schule und Zivildienst: von Johanna, seiner ersten Liebe, von seinem Großvater, von seinem Religionslehrer Herr Zitelmann und den Ereignissen im Café Chaos; vom Glück, an einem Commodore 64 die Olympischen Spiele zu gewinnen, und von der Angst vorm Sterben nach einem Sturz vom Apfelbaum.
Mit schwebender Leichtigkeit berichtet Matthias Matschke von einer Zeit im Leben, in der alles möglich scheint, das Glück ebenso wie der Tod. Mit Falschgeld ist Matthias Matschke ein besonderes Stück Literatur geglückt, das ohne große Worte auskommt, um auf umso intensivere Weise existenzielle Fragen zu verhandeln. Ein Roman, der lange nachhallt und der liebevoll davon erzählt, dass im Leben die vermeintlich kleinen Dinge manchmal die alles entscheidenden sind.
Moderation: Ulrike Greim (Rundfunkbeauftragte der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland).
Goethe gilt heute als der bedeutendste deutsche Lyriker und als einer der Großen der Weltliteratur. Er selbst hat lange seine Lyrik nicht so hochgeschätzt wie seine Prosa und seine Dramen. Das änderte sich erst während der italienischen Reise, als er in seinen ‚kurzen Gedichten‘ „Spuren“ seiner Existenz erkannte. Das Wort meint mehr als nur biographische Spuren, die sich in seiner Lyrik natürlich auch finden lassen. Es soll als Motto dienen für einen Durchgang durch Goethes reiches, in jeder Hinsicht vielfältiges lyrisches Werk bei Lektüre teils weithin bekannter, teils weniger beachteter und noch zu entdeckender Gedichte. Dabei sollen neuere Versuche ihrer Deutung, auch ihrer Kritik, ebenso einbezogen werden wie bedeutende musikalische Interpretationen. Das macht wesentlich den Reiz der Lyrik Goethes aus: dass sie bis heute immer wieder zu neuen Lektüren einlädt.
Nur mit Voranmeldung. Anmeldungen richten Sie bitte an die
Thomas-Morus-Akademie Bensberg,
Overather Straße 51, 51429 Bergisch Gladbach,
Telefon 0 22 04 – 40 84 72, Telefax 0 22 04 –
40 84 66, akademie@tma-bensberg.de,
www.tma-bensberg.d
Die vollständigen Teilnahmebedingungen, die damit verbundenen Leistungen sowie das Tagungsprogramm finden Sie unter diesem Link
Landolf Scherzer: Leben im Schatten der Stürme
Erkundungen auf der Krim
Landolf Scherzer ist ein „Spezialist für Recherchen vor Ort“, denn ihn zeichnet eines aus: Neugier auf Menschen, ihre Geschichten, Gefühle und Gedanken, Neugier auf die gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen sie leben. Der sozialkritische Blick gehört unbedingt dazu. All das sind Konstanten in Scherzers Leben, und sie haben ihn immer wieder zu seinen Reportagen motiviert und getrieben. Das führte ihn oft weit hinaus in die Welt, nach Afrika etwa, mehrfach in die Sowjetunion und in den letzten Jahren gingen die Reisen nach China, Griechenland und Kuba.
2019 fuhr er auf die Krim. Er ahnte nicht, dass es der Vorabend eines Krieges zwischen Russland und der Ukraine war. Aber aus seinen Beobachtungen und Begegnungen wird die historische Dimension der Konflikte deutlich, und es entsteht das wahrhaftige und lebendige Porträt einer Krisenregion.
„Die meisten hier haben Leidensgeschichten. Russen, Polen, Deutsche, Ukrainer … Nicht nur bei den Tataren blieb die Angst wie ein Geschwür im Kopf. Auf der Krim ist sie jetzt als Angst vor dem Krieg wieder lebendig.“
In Kooperation mit der Kaufmänner Gesellschaft.
Frank Goldammer: Bruch. Ein dunkler Ort
Frank Goldammer, gelernter Maler und Lackierer mit Meisterdiplom, lebt als freier Autor in seiner Geburtsstadt Dresden. Seine historischen Kriminalromane um den Dresdner Kommissar Max Heller waren Dauergäste auf den Bestsellerlisten. Das neue Buch spielt nun in der Gegenwart und ist nicht minder spannend.
Ein Stadtteil am Rande Dresdens ist in Aufruhr, denn die zwölfjährige Celina ist spurlos verschwunden. Felix Bruch wird mit der neuen Ermittlerin Nicole Schauer auf diesen Fall angesetzt. Schauer merkt schnell, dass Bruch ein wortkarger, auch unzuverlässiger Einzelgänger ist, der offenbar keinen Wert darauf legt, von anderen gemocht zu werden. Liegt sein merkwürdiges Verhalten daran, dass er den Unfalltod eines Kollegen noch nicht verkraftet hat, oder spielen auch die Tabletten, die er nimmt, eine Rolle? Er scheint zwischen den Extremen zu leben.
Die Ermittlungen der beiden laufen schleppend an, es fehlt ihnen eine wirklich heiße Spur – sieht man davon ab, dass bereits vor zwei Jahren ein Mädchen aus derselben Nachbarschaft verschwand, nach zwei Wochen unversehrt zurückkam und bis heute darüber schweigt, was passierte.
Zudem bringen Bruchs eigenwillige Ermittlungsmethoden Nicole Schauer an ihre Grenzen …
Heinz Strunk: Ein Sommer in Niendorf
Der Autor, Musiker und Schauspieler Heinz Strunk hat mittlerweile das Dutzend voll gemacht bei seinen Büchern. In seinem neuen Roman steht erstmals ein sehr bürgerlicher Held im Zentrum: Der gut situierte Jurist und Schöngeist Roth hat einen langen Sommer vor sich, in dem er Aufstieg und Fall seiner Familie und ihres Unternehmens aufschreiben möchte. Aber das Buchprojekt scheitert wie manch anderes, was sich Roth erhofft hat für diesen Sommer. Er gerät in die Fänge seines schwer alkoholkranken Zimmerwirts und Strandkorbverleihers, der dämonische Züge aufweist und ihn mehr und mehr in den Abgrund zieht. Aus anfänglichem Befremden und Belästigtsein wird mit der Zeit Zufallsgemeinschaft und irgendwann Notwendigkeit.
Die Parallelen zu Thomas Manns „Tod in Venedig“ sind kein Zufall, nur schreibt Heinz Strunk eine norddeutsche Version der Geschichte, in der die Verlockungen weniger feiner Art sind als seinerzeit beim Kollegen aus Lübeck.
„Der Mann, das peinliche Wesen! Auch in Heinz Strunks neuem Roman geht es um einen mittelalten Mann, der mit sich, dem Leben und der Liebe hadert. Angesiedelt in Niendorf an der Ostsee, schreibt Strunk eine Art Gossen-Version von Thomas Manns „Tod in Venedig“: sehr dynamisch und mit bewährter Komik erzählt.“ (SWR 2)
Uwe Tellkamp: Der Schlaf in den Uhren
Uwe Tellkamps neuer Roman, gedacht als Fortsetzung seines Erfolgsbuches „Der Turm“, kreist um die zwei Zeitachsen 1989 und 2015. Fabian Hoffmann steht als Chronist in Diensten der „Tausendundeinenachtabteilung“ von Treva, einem wiedervereinigten Land, und soll die Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum der Einheit verfassen. Aber eigentlich ist er, der frühere Dissident, auf der Suche nach dem, der in der Vergangenheit seine Eltern an die Stasi verraten hat. Uwe Tellkamps lange erwarteter neuer Roman wurde vielerorts hart als rechtem Denken nahe stehend kritisiert, aber gleichzeitig auch für seine passagenweise glänzende Prosa gelobt.
Zeit, sich ein eigenes Bild zu machen und über einen Roman zu sprechen, der zentrale Themen unserer Zeit aufgreift.
In Kooperation mit der Kaufmänner Gesellschaft.
Sven Plöger: Die Alpen und wie sie unser Wetter beeinflussen
Der Meteorologe, Wettermoderator und Klimaexperte Sven Plöger steht seit vielen Jahren vor der Kamera und war schon für unzählige Expeditionen in den Alpen unterwegs. In seinem neuen Buch erklärt er gewohnt fundiert, aber eben auch verständlich, anschaulich und unterhaltsam, warum die Alpen eine der spannendsten Klimazonen in Europa sind. Was bedeutet das für unsere Lebenswelt? Und was wäre, wenn dieses Bollwerk aus Stein nicht dort stünde?
Sven Plöger erklärt, wie die Alpen als Taktgeber für unterschiedlichste Wetterphänomene auch im Flachland wirken. Wie Hitzerekorde, Trockenperioden, Saharastaub und Starkregen, Föhnstürme und Orkanböen entstehen. Mit welchen Strategien Alpentiere überleben; wie das evolutive Gedächtnis von Alpenpflanzen funktioniert. Und welche Ideen es vor Ort gibt, mit denen wir dem Klimawandel entgegentreten können.
Sein Fachwissen veranschaulicht Sven Plöger anhand vieler praktischer Beispiele, persönlicher Erlebnisse und Geschichten.
In Kooperation mit der BürgerStiftung Erfurt.
David Safier & Oliver Kurth: Miss Merkel
Wie vertreibt sich Angela Merkel die Zeit in der Rente? Sie löst Kriminalfälle in der Uckermark! David Safier schickt die pensionierte Angela Merkel nun schon in ihren zweiten Fall, in dem sie sich als Hobbydetektivin im beschaulichen Klein-Freudenstadt bewährt. Nach dem vergifteten Freiherr Philipp von Baugenwitz ist es nun die Leiche des Klein-Freudenstädter Friedhofgärtners, die sie herausfordert.
David Safier stellt bei der „Herbstlese“ beide Bände vor und wird vom Illustrator der herrlich komischen Krimikomödien, Oliver Kurth, begleitet. Gemeinsam mit dem Publikum wird Safier zwischen den Leseabschnitten eine Geschichte improvisieren, die Oliver Kurth live an der Staffelei zeichnet. Die kreativsten Zuschauer dürfen die entstandenen Zeichnungen als Belohnung mit nach Hause nehmen!
David Safier hat mit der Idee der ermittelnden Kanzlerin a.D. den Nerv der Leserinnen und Leser getroffen: Im Mai wurde ihm der Krimi Publikumspreis des deutschen Buchhandels für seinen ersten „Miss Merkel“-Krimi verliehen. Er hat sich damit gegen frühere Preisträger wie Wolf Harlander und Sebastian Fitzek ebenso durchgesetzt wie gegen Simone Buchhholz oder Gisa Pauly.
„Welt im Wandel. Literatur im Wandel – Lesen – Kritik – Maßstäbe“
Zum Fachtag Literatur 2022 gibt es noch einige freie Plätze. Interessenten wenden sich bitte schriftlich per E‑Mail (thueringer-literaturrat@gmx.de) an den Thüringer Literaturrat. Wir bitten um Verständnis, dass wir die Anmeldung in der Reihenfolge der Anmeldung vornehmen und diese nur mit unserer Bestätigung gültig wird.
Tagungsmoderation
• Dr. Bernhard Fischer / 1. Vorsitzender des Thüringer Literaturrates
• Wolfgang Haak / 2. Vorsitzender des Thüringer Literaturrates
09:00 Uhr – 09:30 Uhr
Ankommen / Anmeldung (Bitte ggf. die erforderlichen Impf- bzw. Genesungsnachweise mitbringen.)
09:30 Uhr – 10:00 Uhr
• Begrüßung: Dr. Bernhard Fischer, Vorsitzender des Thüringer Literaturrates e.V.
• Grußwort: Tina Beer, Staatssekretärin für Kultur / Thüringer Staatskanzlei
10:00 Uhr – 11:00 Uhr
• Vortrag zum Thema Lesen im Wandel: PD Dr. Axel Kuhn / Institut für Buchwissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) (30 min)
• Diskussion (30 min)
11:00 Uhr – 11:30 Uhr
• Kaffeepause
11:30 Uhr – 12:30 Uhr
• Vortrag über Literaturkritik: Bettina Baltschev, Sächsischer Literaturrat / Literaturredakteurin, Literaturkritikerin
(30 min)
• Diskussion (30 min)
12:30 Uhr – 13:30 Uhr
• Vortrag über Literaturvermittlung im Spannungsfeld zwischen Produktion und Rezeption: Dr. Thorsten Ahrend, Leiter des Literaturhauses Leipzig / Wallstein Verlag Göttingen, Leiter des Literaturprogramms (30 min)
• Diskussion (30 min)
13:30 Uhr – 14:30 Uhr
• Mittagspause
14:30 Uhr – 15:30 Uhr
• Podiumsdiskussion: „Was darf gesagt werden und was darf nicht gesagt werden?“
• Moderation: Bettina Baltschev, Sächsischer Literaturrat / Literaturredakteurin, Literaturkritikerin
Teilnehmerinnen und Teilnehmer:
• Dr. Thorsten Ahrend, Leiter des Literaturhauses Leipzig / Wallstein Verlag Göttingen, Leiter des Literaturprogramms
• Dr. Jens-Fietje Dwars, Chefredakteur der Zs. „Palmbaum“, Buchgestalter, Literaturkritiker
• Bettina Kasten, ARD Kultur / Leiterin Partner- und Projektmanagement
• Prof. Kerstin Hensel, Dichterin und Schriftstellerin / Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin.
„In Dreams“ – Livehörspiel mit Pia Lüddecke & Ernest
Mysteriöse Dinge ereignen sich im Dunstkreis der Ruhr-Universität: Menschen verschwinden. Bei Nacht werden dämonische Tiere mit glühenden Augen gesichtet. Eine zwielichtige Firma wirbt für ein ominöses Wellnessprogramm. Und ständig diese Stromausfälle…
Die junge Literaturstudentin Indra und der neurotische Psychologie-Doktorand Arno Löwenherz widmen sich der Erforschung luzider Träume, als sich ihr beschauliches Leben in einen Alptraum verwandelt. Unversehens wird Indra in die unheimlichen Vorgänge rund um das angebliche Wellness-Institut verwickelt. Doch wer zieht die Strippen? Die Frage quält nicht nur ihren Freund und Mentor, der ohnehin hinter allem eine Verschwörung wittert. Sollte er diesmal Recht behalten?
Ohne Umwege zieht das Livehörspiel von Pia Lüddecke & Ernest das Publikum in einen Sog. Ein schaurigschöner Roman bettet sich in mitreißende Soundlandschaften ein, und es gibt kein Entrinnen…
Zur Veranstaltung wird es einen Büchertisch geben.
Kathrin Tordasi: Brombeerfuchs 2. Der Zauber von Sturmauge
Alle Erzählungen der Weimarer Autorin Anke Engelmann haben mittel- oder unmittelbar mit der DDR zu tun, sei es auch nur, dass ihre Herkunft die Protagonisten prägt. Die Titelgeschichte beschreibt die Turbulenzen der Nachwendezeit. In „Schenzels Schatten“ trifft eine Journalistin ihre Jugendliebe – heute ein bekannter Rechtsradikaler. Eine alte Frau erinnert sich in „Prinzessin auf der Erbse“ daran, wie sie als Kind im Krieg verschüttet war, in „Drei Assipunkte“ erfährt die Protagonistin vom Tod ihres Bruders, zu dem sie 20 Jahre lang keinen Kontakt hatte. „Tom Waits wohnt nicht am Bitterfelder Weg“ erzählt vom Alltag am Fließband.
„Eiapopeia im Prenzelberg“ erzählt von Menschen und Verlusten. Ein Mensch stirbt oder ein Traum, eine Liebe geht verloren, die Heimat. Doch die Verlierenden sind keine Verlierer. Sie handeln und zeigen, was Menschen bewegen können und wie stark kulturelle Identität wirkt.
Anke Engelmann (* 1966), aufgewachsen in der DDR, arbeitet und lebt als Autorin, Dozentin und Lektorin in Weimar (www.poesiebuero.de).
„Ein abwechslungsreiches und zugleich anspruchsvolles Stück Literatur. Anke Engelmann erweist sich als eine Virtuosin im Genre der Kurzgeschichte. Mit scheinbar leichter Hand und wenigen Worten evoziert sie Bilder und Stimmungen und porträtiert Personen.“ (Christoph Schmitz-Scholemann)
Anke Engelmann „Eiapopeia im Prenzelberg«, Edition Schwarzdruck, ISBN: 9783966110167
15,00 €. Das Buch kann direkt beim Verlag bestellt oder am Büchertisch erworben werden.
Juliane Stückrad: Die Unmutigen, die Mutigen. Feldforschung in der Mitte Deutschlands
Auf einer Reise durch Peru wird der jungen Ethnologin Juliane Stückrad plötzlich klar, dass sie nicht die Rituale indigener Gesellschaften erforschen will. Ihr wahres Interesse gilt ihrer ostdeutschen Heimat, dem Leben am Rand und nicht zuletzt der eigenen Herkunft. Als teilnehmende Beobachterin erforscht sie von nun an die Lebens- und Arbeitswelt und den Wandel in vielen strapazierten Regionen. Sie geht auf Demonstrationen, sitzt mit den Dorfbewohnern am Tresen, besucht Familienfeiern und Gemeindefeste. Sie studiert Grabsteine, Autoaufkleber und Plakate.
Ihr Buch präsentiert ungehörte und überhörte Geschichten, die gleichermaßen vom Mut wie vom Unmut künden. Geschichten, die Zugang zur Vielfalt ostdeutscher Lebenswelten bieten und Heimat als Veränderung, Erinnerung und Selbstbehauptung beschreiben.
Juliane Stückrad studierte in Leipzig Ethnologie und Kunstgeschichte. 2010 promovierte sie mit einer Arbeit über die Kultur des Unmuts an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Volkskundlichen Beratungs- und Dokumentationsstelle für Thüringen. Im März 2021 erhielt sie den Ehrenbrief des Landes Thüringen für ihre Forschung zu Ostdeutschland und ihr Engagement zum Erhalt des Landestheaters Eisenach. Mit ihrer Familie lebt sie in Eisenach.
„Eine überzeugende Darstellung ost- und umbruchsspezifischer Schimpfkultur.“ (Wolfgang Engler)
Moderation: Christoph Matschie (Minister a.D.)
In Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Thüringen.
Mark Benecke: Viral. Blutrausch
Von Mark Benecke, dem „bekanntesten Kriminalbiologen der Welt“, liegen schon etliche Bücher vor: über spektakuläre Kriminalfälle, die Bedeutung von Insektenspuren bei der Ermittlung in Tötungsdelikten, das Altern oder Vampirismus. Aber noch kein Kriminalroman. Diese Lücke schließt der Bestsellerautor nun mit „Viral“.
Eine Mordserie erschüttert eine deutsche Großstadt. Leichen von jungen Frauen tauchen an unterschiedlichen Fundorten auf. Der Gerichtsmediziner macht eine grausige Feststellung: Den Frauen wurden mit chirurgischer Genauigkeit große Mengen Blut abgenommen. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Wer steckt hinter den Schneewittchen-Morden?
Hauptkommissarin Christine Peterson, die die Privatermittler Janina Funke und Bastian Becker hinzu zieht, steht schnell extrem unter Druck. Denn die Stimmung in der Gesellschaft ist angespannt. Die Menschen gehen auf die Straße und brüllen ihre Verdächtigungen heraus. Und vor allem im Netz explodieren geradezu Verschwörungserzählungen und wilde Spekulationen, die selbst zu einer Bedrohung werden. Benecke führt uns in den düsteren Teil unserer Gesellschaft, wo Wahn und Wirklichkeit eine unheilvolle Verbindung eingehen.
Mark Benecke erzählt, und Katrin Heinke liest aus dem Buch.
Highslammer XXI
Moderation: AIDA (Andreas In der Au)
Es ist wieder so weit, der 21. Highslammer geht im Oktober im Atrium der Stadtwerke in Erfurt über die Bühne.
Seit über 11 Jahren hat sich diese Veranstaltung etabliert und gilt als Thüringens renommiertester Poetry Slam.
Die besten Slam-Poetinnen und ‑Poeten aus dem gesamten deutschsprachigen Raum werden auf der Bühne ihre Texte performen.
Welche Texte werden es dieses Mal in das große Finale schaffen? Das Publikum entscheidet selbst, wie der Abend verläuft.
Dieses Highlight ist eine Kooperation von Highslammer e.V. und Erfurter Herbstlese e.V.
Steffen Mensching: Hausers Ausflug
„The higher you climb, the harder you fall“. Das gilt auch für David Hauser, der seiner eigenen Geschäftsidee, die ihn reich machte, zum Opfer fällt. Hauser findet sich in einem wüstenähnlichen Niemandsland wieder, in fremder Kleidung und mit einem syrischen Pass mit seinem Bild, aber auf den Namen Walid Said ausgestellt. Wo ist er? Wer hat ihn betäubt, in eine Rückführungsbox in einem Flugzeug seiner Privatflotte gesteckt und in dieser unwirtlichen Gegend abwerfen lassen? Während er um sein Überleben kämpft, zermartert sich Hauser den Kopf, wer ihn, den erfolgreichen, aber auch zynischen deutschen Geschäftsmann, vernichten will. Jemand aus seinem geschäftlichen oder dem politischen Umfeld? Oder gar Islamisten, die an ihm Rache üben wollen? Denn Hauser verdient mit der Rückführung von abgelehnten Asylbewerben Unsummen, bietet er damit dem deutschen Staat doch die Lösung eines zentralen Problems der verschärften Asylpolitik: Die Herkunftsländer der Flüchtlinge verweigern mehr und mehr deren offizielle Wiederaufnahme. David Hauser wird zum schamlosen Gewinnler in einer zutiefst krisenhaften nahen Zukunft, in die Steffen Mensching seinen neuen Roman stellt. Und zum Prototyp eines Menschen, der keine Ideale mehr hat.
Steffen Mensching ist seit 2008 Intendant am Theater Rudolstadt. Für seinen Roman „Schermanns Augen“ erhielt er den Erich-Fried-Preis und den Preis der Uwe-Johnson-Gesellschaft. 2022 wurde ihm der Berliner Literaturpreis der Stiftung Preußische Seehandlung verliehen.
In Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Thüringen.
Lucy Fricke: Die Diplomatin
„Eine Diplomatin ohne Geduld ist berufsunfähig,“ sagt Lucy Fricke über ihre Figur der Fred, die es weit gebracht hat im diplomatischen Dienst. Aber irgendwann verliert sie die diplomatische Tugend schlechthin und damit den Glauben an ihren Beruf. Das passiert in der Türkei, ihrer bisher größten Herausforderung. Hier erlebt sie als Konsulin in Istanbul, wie immer öfter auch Menschen mit deutschem Pass, die sich etwa für Kurden einsetzen, unter Terrorverdacht geraten.
Zwischen Justizpalast und Sommerresidenz, Geheimdienst und deutsch-türkischer Zusammenarbeit, zwischen Affäre und Einsamkeit stößt sie nicht nur an die Grenzen von Freundschaft, Rechtsstaatlichkeit und europäischer Idee, sondern auch an die Grenzen dessen, was sie in ihrer Rolle bewirken kann.
Fred, die die Welt mit ihrer Arbeit ein wenig besser machen wollte, empfindet mehr und mehr Ohnmacht – und Wut.
Ein genau recherchierter und glänzend erzählter Roman, der mit seinem trockenen Humor und prägnanten Dialogen besticht. Und eine hochaktuelle Frage stellt: Was kann Diplomatie in Krisenzeiten erreichen?
Lucy Fricke erhielt 2018 für ihren Roman „Töchter“ den Bayerischen Buchpreis. Die Geschichte wurde mit Alexandra Maria Lara und Birgit Minichmayr für das Kino verfilmt.
Moderation: Julia Maronde (Schauspielerin).
Andrej Kurkow: Samson und Nadjeschda
Der Schriftsteller und PEN-Präsident der Ukraine Andrej Kurkow sagte im Mai in einem Interview: „Ich schreibe keine Literatur mehr. Ich schreibe nur noch journalistische Texte und Essays über den Krieg.“
Der in St. Petersburg geborene und seit seiner Kindheit in Kiew lebende Autor verfasst diese aktuellen Texte mittlerweile auf Ukrainisch, möchte für seine Romane aber beim Russischen bleiben. Auch wenn seine Bücher in Russland schon länger verboten sind.
Sein neues Buch, ein historischer Kriminalroman, ist deutlich vor dem russischen Überfall auf die Ukraine geschrieben worden und vor zwei Jahren in Kurkows Heimat erscheinen. Jetzt liegt er auch auf Deutsch vor und führt ins Jahr 1919, als in der Ukraine Bürgerkrieg herrscht: Die Bolschewiken haben Kiew zwar erobert, aber noch nicht vollends unter Kontrolle.
Der junge Samson hat seine ganze Familie verloren und gerät eher zufällig in den Polizeidienst der neuen Staatsmacht. Sein erster Fall ist äußerst mysteriös: Ein abgeschnittenes Ohr und ein Knochen aus reinem Silber geben ihm Rätsel auf. Und er verliebt sich – in die glühende Bolschewikin Nadjeschda. Ein charmanter Kriminalroman mit Kurkows typischem Sinn für das Groteske und Skurrile.
Andrej Kurkow spricht bei der „Herbstlese“ über sein Buch, aber auch über die aktuelle Situation in der Ukraine.
Moderation: Hanno Müller (Thüringer Allgemeine)
In Kooperation mit dem Katholischen Forum.
Annabelle Wimmer Bakic: Der Gesang des Eises
Wenn jemand eine Reise tut… dann kann er was erzählen!
Das Kultur: Haus Dacheröden lädt einmal im Monat Menschen ein, die über ihre ganz unterschiedlichen Erfahrungen in der Ferne erzählen.
Die Schamanin Annabelle Wimmer Bakic erzählt in ihrer spirituellen Biografie von einer spannendne Sinnsuche, bei der sie tief in das heilige Wissen der Grönland-Schamanen eindringt.
In einer persönlichen Krise lernt Annabelle den Grönland-Schamanen Ankaara kennen, der sie mit in das Land seiner Vorfahren nehmen will – weil er von ihrer Gabe als Seherin weiß. Sie folgt seinem Ruf, lässt ihren Mann und die zwei Kinder zu Hause zurück und reist mit Ankaara bei minus 50 Grad auf Huskyschlitten durch endlose Eiswüsten, über zugefrorene Fjorde und schneebedeckte Berge. Ziel der Reise sind die alten Ritualplätze, um verloren gegangenes, spirituelles Wissen zu bergen. Denn es gibt eine Prophezeiung bei den Grönland-Schamanen: „Wenn das Eis im Herzen Grönlands zu schmelzen beginnt, wird die Erde ihr ältestes heiliges Wissen frei geben.“ Diese Zeit ist nun gekommen.
Die junge Frau schildert in ihrer spirituellen Autobiografie viele existenzielle Bewährungsproben und entdeckt tief in sich ihre Fähigkeit als Mittlerin zwischen den Welten. Sie wird als Schamanin initiiert, doch die wichtigste Entscheidung steht noch aus: In welcher Welt will sie leben?
In ihrer authentischen Geschichte verbindet die Schamanin die alte, zeitlose Weisheit mit dem Leben einer modernen selbstbewussten Frau.
Paul Bokowski: Schlesenburg
„Der Autor und Vorleser gehört seit vielen Jahren zur Speerspitze der deutschen Lesebühnenszene.“ So steht es auf Paul Bokowskis Website. Mit wunderbar komischen Kurzgeschichten hat er bereits „misanthropische Standardwerke“ (ebenfalls O‑Ton Bokowski) wie »Hauptsache nichts mit Menschen« vorgelegt, nun erscheint sein erster Roman.
Bokowski, selbst Kind polnischer Eltern, erzählt darin vom Leben in der Schlesenburg, einer fast komplett von polnischen Familien bewohnten Siedlung am Stadtrand. Im Sommer 1989 ging dort plötzlich die Angst um, Rumänen oder Russlanddeutsche würden demnächst in großer Zahl in die Schlesenburg einziehen. Die halbe Burg schaute mit Abscheu auf das Asylbewerberheim, wo sie alle wohnten.
Es war das Jahr, in dem das neue Mädchen in die Siedlung zog, das Jahr, in dem Darius verschwand und in dem die Mutter des Ich-Erzählers nur Konsalik las.
Ein gelungenes Debüt von Paul Bokowski, das von Flüchtlingen und ihren Hiergeborenen, von Heimweh und einer neuen Heimat erzählt. Ein warmherziger wie auch bittersüßer Roman über den Traum von Anpassung und Wohlstand – und die Frage, wo man hingehört, wenn man nicht zu sagen weiß, wo man hergekommen ist.
Peter Stamm: Das Archiv der Gefühle
Aus Peter Stamms Büchern kennen wir sie, die sonderbaren Helden, die meist ein wenig am Leben vorbei existieren und uns gerade deshalb faszinieren.
Auch im neuen Roman begegnen wir einem solchen Protagonisten: Ein Archivar, der im Zuge der Digitalisierung in den Vorruhestand entlassen wird, es aber schafft, dass man ihm den Bestand des Zeitungsarchivs überlässt und er es zu Hause weiterführen kann. Der Mann entgleitet der Wirklichkeit und lebt mehr und mehr in seinen Fantasie- und Erinnerungswelten, die dominiert werden von der unstillbaren Sehnsucht nach der Jugendliebe Franziska. Sie, die ihm damals nur einen einzigen Kuss gewährte, ist auch nach Jahrzehnten noch lebendig in ihm.
„‘Das Archiv der Gefühle‘ ist ein behutsam erzählter, melancholisch gefärbter Roman, der große Fragen ohne große Gesten stellt. Habe ich mein Leben verfehlt? Warum habe ich es verfehlt? Gibt es eine Möglichkeit, die Weichen nach so vielen Jahren neu zu stellen?“ (Neue Zürcher Zeitung)
Der Schweizer Peter Stamm arbeitet seit 1990 als freier Autor und hat für sein Werk, das Romane, Erzählungen, Theaterstücke und Hörspiele umfasst, zahlreiche Preise erhalten. Darunter den Friedrich-Hölderlin-Preis und den Schweizer Buchpreis.
Gemischtes Doppel: Root Leeb & Rafik Schami
Moderation: Margarete von Schwarzkopf.
Das Ehepaar Root Leeb und Rafik Schami verbindet die Passion für die Worte und das Schreiben. Er ist darüber hinaus ein begnadeter freier Erzähler vor Publikum und sie nicht nur Schriftstellerin, sondern auch Malerin und Zeichnerin.
Er stammt aus Damaskus und musste mit 25 Jahren nach Deutschland fliehen, um in Freiheit leben und schreiben zu können. Der Verlust der Heimat ist ein anhaltender Phantomschmerz für Rafik Schami, aber umso intensiver atmen seine Bücher das pralle Damaszener Leben. Sie speisen sich aus den Erinnerungen des Autors, akribischen Recherchen und regem Austausch mit Freunden und Verwandten. Natürlich begleiten Schami die Bitterkeit und die Wehmut des Exils, aber dass er seinen Kindheitstraum schon so lange leben kann, macht ihn dennoch glücklich: „Seit 1982 bin ich nur damit beschäftigt, Geschichten zu erzählen.“
Sie ist in Bayern groß geworden, hat in München Germanistik, Philosophie und Sozialpädagogik studiert, die Welt aber auch schon aus der Perspektive einer Straßenbahnfahrerin betrachtet. Root Leebs Suche nach der Verbindung von Literatur und Malerei findet unter anderem in den Covergestaltungen zu Romanen nicht nur ihres Mannes ihren künstlerischen Ausdruck. Auch die Titel einiger ihrer Ausstellungen zeugen davon: „Die Farbe der Worte“, „Buch-Bilder“ oder „BuchBilderFiguren“.
Stefan Schwarz: Bis ins Mark. Wie ich Krebs bekam und mein Leben aufräumte
Das Publikum liebt Stefan Schwarz für seinen Humor, der kein flacher ist, sondern sich durch Ironie und Selbstironie auszeichnet und in dem eine ganze Lebensphilosophie steckt. Sie ermöglicht es ihm auch, mit der Diagnose „Krebs“, der er sich mit Mitte Fünfzig stellen muss, umzugehen, nicht zu verzweifeln. Und ein Buch darüber zu schreiben.
Wie eine „Marie Kondo der Seele“ beginnt er, sein Leben aufzuräumen, und macht dabei überraschende Entdeckungen. Er legt die Hast ab, die wir alle in unserem Alltag kennen, den ständigen Druck, mit irgendetwas fertigwerden zu müssen. Und besinnt sich auf die Langsamkeit, den Moment.
Innerlich frei und doch um Zukunft kämpfend, schreibt er über das mögliche Ende und das damit verbundene Aufwachen: „Das ist doch der ganze Sinn von Krebs. Dass man aufhört, sich und anderen was vorzumachen, dass man innehält, dass man aufwacht und sich die Augen reibt.“
Ein außergewöhnliches Buch: aufrüttelnd, bewegend, befreiend – und auch humorvoll.
Mitgliederversammlung des Schillervereins Weimar-Jena e.V.
Wir bitten Sie, die Anmeldeformulare bis spätestens 30. September 2022 an den Schillerverein
Weimar-Jena e. V. zu senden.
Die Tagungsgebühr beträgt pro Teilnehmer 20,- €, das Abendessen kostet 25,- € pro Person.
Das Tagungsbüro ist für Sie geöffnet:
- am Freitag, dem 4. November 2022, 11.00 ̶ 13.00 Uhr
Schillers Wohnhaus, Schillerstraße 12, 99423 Weimar
- am Samstag, dem 5. November 2022, 9.00 ̶ 9.30 Uhr
Goethe- und Schiller-Archiv, Jenaer Str. 1, 99425 Weimar
Ihre Anmeldung ist verbindlich. Eine Bestätigung erfolgt nicht. Bei Verhinderung bitten wir um
Stornierung bis zum 28. Oktober 2022, da wir sonst die Kosten berechnen müssen.
Gäste zu den wissenschaftlichen Vorträgen sind herzlich willkommen!
Richard David Precht und Harald Welzer: Die vierte Gewalt
Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist
Was Massenmedien berichten, weicht oft von den Ansichten großer Teile der Bevölkerung ab – gerade, wenn es um brisante Geschehnisse geht. So entsteht häufig der Eindruck, sie seien „vom Staat“ manipuliert. Aber die Selbstangleichung der Medien hat mit einer gelenkten Manipulation nichts zu tun. Die deutschen Massenmedien sind zu Vollzugsorganen ihrer eigenen Meinungsmache geworden: mit immer stärkerem Hang zum Einseitigen, Simplifizierenden, Moralisierenden, Empörenden und Diffamierenden bilden sie Echokammern einer Szene ab, die stets darauf blickt, was der jeweils andere gerade sagt oder schreibt. Diese Angst ist der bestmögliche Dünger für den Zerfall der Gesellschaft. Denn Maßlosigkeit und Einseitigkeit des Urteils zerstören den wohlmeinenden Streit, das demokratische Ringen um gute Lösungen.
In ihrem ersten gemeinsamen Buch analysieren Richard David Precht und Harald Welzer die Mechanismen, die in diese Sackgasse führen: Wie kann eine liberale Demokratie mit pluraler Medienlandschaft sich selbst so gefährden? Wie ist es in Deutschland, dem Land einer lange vorbildlichen Qualitätspresse, dazu gekommen? Wie konnte und kann die Medienlandschaft durch die »vierte Gewalt« selbst unfreier werden? Und was bildet das veröffentlichte Meinungsbild ab, wenn es mit dem öffentlichen so wenig übereinstimmt?
Gemischtes Doppel – Sönke & Wotan Wilke Möhring: Rausch & Freiheit
Über das Leben, die Nacht und das Brüdersein
Die Doppel-Biographie zweier Brüder und erfolgreicher Schauspieler gehört unbedingt in die Paare-Reihe „Gemischtes Doppel“.
Den Blick auf ihrer beider Leben vor der Kamera und abseits des Scheinwerferlichts fasst Wotan Wilke Möhring selbst so zusammen:
„Bei Drehbüchern heißt es immer: Du musst die Geschichte in ein bis zwei Sätzen zusammenfassen können. Ich versuch das mal für dieses Buch: Es ist ein Brüderbuch – die Geschichte zweier ungleicher Brüder, die, jeder auf seine Art, ihre eigenen Grenzen sprengen, und dabei den Wert des anderen erkennen. So in der Art. Oder vielleicht auch ganz anders.“
Die Brüder erzählen von vielen Höhepunkten, Niederlagen, Brüchen und Versöhnungen: Wie sie im Ratinger Hof in Düsseldorf gemeinsam feierten, Autos knackten, wie sie in den USA in einer Kleinstadt am Fuße der Catskill Mountains in einem Sozialprojekt arbeiteten, in New York die Geburtsstunde der House-Musik erlebten und Sönke Möhring dort beim LSD-Trip fast ums Leben kam. Auch die Zeit beim Bund als Fallschirmjäger und die Erlebnisse im Techno-Berlin der 1990er Jahre werden nicht ausgespart. Ihr Buch ist ein aufregender Trip durch die Popkultur und die Geschichte zweier Brüder auf der Suche nach Freiheit.
Eberhofer unterwegs: „Die Oma wird ned g’schubst!“ – Lesung mit Rita Falk, Christian Tramitz & Florian Wagner
Eberhofer-Fans dürfen sich auf einen launigen Abend mit den frechsten Highlights und amüsantesten Geschichten und Possen aus zehn Jahren Provinzkrimi rund um Niederkaltenkirchen freuen.
Mit Christian Tramitz, der Hörbuchstimme vom Franz, dem nie um ein Wort verlegenen Moderator Florian Wagner und selbstverständlich mit der Schöpferin Rita Falk selbst, die bislang unveröffentlichte hintergründige Anekdoten beisteuert.
Eigentlich hat Rita Falk, Autorin der viel gelesenen und ebenso erfolgreich verfilmten Eberhofer-Krimis, alles, was man sich nur wünschen kann: ein Millionenpublikum an Lesern und Kinofans.
Aber die Ideen und Geschichten gehen ihr nie aus. Ihre neueste Leidenschaft: Sie hat den Bühnenzauber entdeckt! Das Trio Falk, Tramitz & Wagner war sich bald einig, dass Dorfpolizist Eberhofer samt seiner ganzen schrullig-schrägen Bagage raus muss in die weite Welt.
Sie nehmen sich selbst dabei nicht ganz so ernst, beziehen das Publikum gern ein und bringen ein frisches Niederkaltenkirchner Lebensgefühl auf die Bühne.
Eberhofer unterwegs: „Die Oma wird ned g’schubst!“ – Lesung mit Rita Falk, Christian Tramitz & Florian Wagner
Eberhofer-Fans dürfen sich auf einen launigen Abend mit den frechsten Highlights und amüsantesten Geschichten und Possen aus zehn Jahren Provinzkrimi rund um Niederkaltenkirchen freuen.
Mit Christian Tramitz, der Hörbuchstimme vom Franz, dem nie um ein Wort verlegenen Moderator Florian Wagner und selbstverständlich mit der Schöpferin Rita Falk selbst, die bislang unveröffentlichte hintergründige Anekdoten beisteuert.
Eigentlich hat Rita Falk, Autorin der viel gelesenen und ebenso erfolgreich verfilmten Eberhofer-Krimis, alles, was man sich nur wünschen kann: ein Millionenpublikum an Lesern und Kinofans.
Aber die Ideen und Geschichten gehen ihr nie aus. Ihre neueste Leidenschaft: Sie hat den Bühnenzauber entdeckt! Das Trio Falk, Tramitz & Wagner war sich bald einig, dass Dorfpolizist Eberhofer samt seiner ganzen schrullig-schrägen Bagage raus muss in die weite Welt.
Sie nehmen sich selbst dabei nicht ganz so ernst, beziehen das Publikum gern ein und bringen ein frisches Niederkaltenkirchner Lebensgefühl auf die Bühne.
Marc Sagnol: Galizien und Lodomerien. Eine Spurensuche
Marc Sagnol durchstreift die ehemaligen „Kronländer“ Galizien und Lodomerien, die heute auf dem Gebiet der westlichen Ukraine liegen. Die persönliche wie historische Spurensuche führt ihn zur verschollenen österreichischen, polnischen und jüdischen Kultur Galiziens und zu den zahlreichen Schriftstellern, die dort gelebt und geschrieben haben. Orte werden sichtbar – Grodek, Lemberg, Brody, Czernowitz –, die im gegenwärtigen Gedächtnis meist nicht mehr präsent sind.
Ein Leitfaden der Suche bleibt die Vernichtung der jüdischen Bevölkerung von Galizien in der Shoah.
„Begleiter bei Sagnols Spurensuche sind die vielen Autoren, die vor ihm über Galizien geschrieben haben und oft von dort stammen. Im Buch kontrastiert er ihre Ortsbeschreibungen mit seinen eigenen Beobachtungen. Gegenwart und Vergangenheit werden so miteinander verschränkt und lesend kann man ermessen, welch ethnische, kulturelle und sprachliche Vielfalt im einstigen Galizien geherrscht haben mag.“ (Deutschlandfunk Kultur)
Marc Sagnol, Schriftsteller und Fotograf, war von 2015–2020 Leiter des französischen Kulturbüros in Erfurt.
In Kooperation mit dem Institut Français Thüringen.
Elfenstunde mit Alexander Hahne alias Doc MacDooley
Streit um den Elfenberg – Elfenstunde mit DocMacDooley
Am Dienstag, d. 15. November 2022 um 15.00 Uhr, findet im Bürgersaal im historischen Rathaus Hildburghausen das diesjährige Leserattenfest für Kinder von 9 bis 11 Jahren statt. Alle Kinder, die spannende und zauberhafte Geschichten mögen, sind von der Stadt- und Kreisbibliothek Hildburghausen und dem Friedrich-Bödecker-Kreis Thüringen e.V. herzlich eingeladen!
Doc MacDooley, alias Alexander Hahne, entführt in die Welt der irischen Geister und Elfen und verzaubert mit magischen Liedern und Geschichten. Im „Streit um den Elfenberg“ stellt er sein neues Instrument vor. Das macht ein merkwürdiges Geräusch und sieht komisch aus: es ist ein Dudelsack. Er hat Doc MacDooley geholfen, den Streit um einen Berg der Elfen zu schlichten. Als er von der Geschichte hörte, war er ziemlich neugierig, ob es auf dem besagten Berg tatsächlich Elfen gab. Gemeinsam mit den Zuhörern begibt er sich erneut auf eine Reise mit den magischen Feenwinden an den Ort des Geschehens. Wer treibt wirklich sein Unwesen auf dem Berg, was wird ihm unterwegs begegnen und was hat das alles mit einem Elfenkalb und seinem Dudelsack zu tun? Ihr werdet sehen!
Der Eintritt ist frei, die Veranstaltung ist öffentlich. Stadt- und Kreisbibliothek Hildburghausen. Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Ulrich Wickert: Die Schatten von Paris
Der Untersuchungsrichter Jacques Ricou, der Held in Ulrich Wickerts bisher sechs Kriminalromanen, ermittelt wieder – in einem sehr merkwürdigen Fall. Mit fünf gezielten Schüssen wurde ein Mann auf einem Parkplatz nahe des Genfer Sees ermordet. Das Brisante: Er gehörte zur Eliteeinheit des französischen Geheimdienstes!
Ungewollt gerät Jacques Ricou bei diesem Fall in die Ränkespiele einflussreicher Politiker. Doch trotz aller Behinderungen und Einschüchterungsversuche gelingt es ihm zusammen mit der Journalistin Margaux und Kommissar Jean vielversprechenden Spuren in der französischen Hauptstadt nachzugehen. Was Ricou nicht ahnt: Zwei Spezialagenten haben den Auftrag, den unliebsamen Untersuchungsrichter auszuschalten – und sie sind ihrem Ziel schon verdammt nah…
Ulrich Wickert: Die Schatten von Paris
Der Untersuchungsrichter Jacques Ricou, der Held in Ulrich Wickerts bisher sechs Kriminalromanen, ermittelt wieder – in einem sehr merkwürdigen Fall. Mit fünf gezielten Schüssen wurde ein Mann auf einem Parkplatz nahe des Genfer Sees ermordet. Das Brisante: Er gehörte zur Eliteeinheit des französischen Geheimdienstes!
Ungewollt gerät Jacques Ricou bei diesem Fall in die Ränkespiele einflussreicher Politiker. Doch trotz aller Behinderungen und Einschüchterungsversuche gelingt es ihm zusammen mit der Journalistin Margaux und Kommissar Jean vielversprechenden Spuren in der französischen Hauptstadt nachzugehen. Was Ricou nicht ahnt: Zwei Spezialagenten haben den Auftrag, den unliebsamen Untersuchungsrichter auszuschalten – und sie sind ihrem Ziel schon verdammt nah…
Ulrike Folkerts: Ich muss raus
Die Schauspielerin Ulrike Folkerts hat mit ihrer Rolle der Tatort-Kommissarin Lena Odenthal das Frauenbild im deutschen TV-Krimi revolutioniert. Doch ihre eigene Rolle im Leben zu finden, war kein einfacher Weg.
In ihrer Autobiographie erzählt Ulrike Folkerts offen und humorvoll von ihrem Kampf gegen innere und gegen äußere Widerstände: Von der verhassten Tanzstunde im Rock über den Versuch, so wie alle für den tollen Typen zu schwärmen, vom Sexismus in der Schauspielbranche über das private und das öffentliche Outing als lesbische Frau, vom Festgelegt-Werden auf die Tatort-Figur bis zur Frage, wer denn die Drehbücher für Frauenfiguren schreibt.
Erfahrungen, die in manchem durchaus widerspiegeln, was viele Frauen erleben. Um aus vorgesehenen Rollen auszubrechen, braucht es Kraft. Ulrike Folkerts will auch anderen den Mut vermitteln, den eigenen Weg zu finden und zu gehen.
Sie steht auch auf der Theaterbühne und spielte u.a.bei den Salzburger Festspielen im „Jedermann“ den Tod.
Ulrike Folkerts: Ich muss raus
Die Schauspielerin Ulrike Folkerts hat mit ihrer Rolle der Tatort-Kommissarin Lena Odenthal das Frauenbild im deutschen TV-Krimi revolutioniert. Doch ihre eigene Rolle im Leben zu finden, war kein einfacher Weg.
In ihrer Autobiographie erzählt Ulrike Folkerts offen und humorvoll von ihrem Kampf gegen innere und gegen äußere Widerstände: Von der verhassten Tanzstunde im Rock über den Versuch, so wie alle für den tollen Typen zu schwärmen, vom Sexismus in der Schauspielbranche über das private und das öffentliche Outing als lesbische Frau, vom Festgelegt-Werden auf die Tatort-Figur bis zur Frage, wer denn die Drehbücher für Frauenfiguren schreibt.
Erfahrungen, die in manchem durchaus widerspiegeln, was viele Frauen erleben. Um aus vorgesehenen Rollen auszubrechen, braucht es Kraft. Ulrike Folkerts will auch anderen den Mut vermitteln, den eigenen Weg zu finden und zu gehen.
Sie steht auch auf der Theaterbühne und spielte u.a.bei den Salzburger Festspielen im „Jedermann“ den Tod.
Puschkin soll bleiben!? — Zum Umgang mit russischer Kultur in Zeiten des Krieges
Im Herbst des letzten Jahres plante die Volkshochschule Weimar für das 2. Halbjahr 2022 eine Ausstellung in ihren Räumen unter dem Titel „Freundschaftsrad“.
Diese Ausstellung zeigt Gemälde und Zeichnungen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern von 13 internationalen Ethno-Art-Symposien für zeitgenössische Kunst aus den Sammlungen des Staatlichen Museums für Geschichte, Architektur und Kunst in Jelabuga (Russische Föderation, Republik Tatarstan).
An den 13 Symposien beteiligten sich etwa 750 Künstler/-innen aus 24 Ländern, darunter Russland, Belarus, Kanada, China, Ukraine u.v.m.
Die Ausstellung wurde 2019 kuratiert und wird bis heute unterstützt durch das Ministerium für Kultur der Russischen Föderation. Der Volkshochschule wurde die Ausstellung durch die Maria-Pawlowna-Gesellschaft e. V. vermittelt.
Nach langen Diskussionen entschied sich die vhs gemeinsam mit der Maria-Pawlowna-Gesellschaft angesichts der Kriegslage in der Ukraine diese Ausstellung nicht zu zeigen.
Stattdessen wird es nun eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Puschkin soll bleiben!? geben. Zum Umgang mit russischer Kultur in Zeiten des Krieges“.
Kooperationspartner/-innen sind die Klassik Stiftung Weimar, das Deutsche Nationaltheater/Staatskapelle Weimar und die Gedenkstätte Buchenwald.
Moderation: Carl Gierstorfer [Journalist und vielfach ausgezeichneter Dokumentarfilmer der sich in diesem Jahr mehrfach für Filmdokumentationen (u.a. für das ZDF Auslandsjournal) in der Ukraine aufhielt.]
Eine Veranstaltung der VHS WEIMAR.
Klüpfel & Kobr: Morgen, Klufti, wird’s was geben. Die Weihnachtslesung
So viel Lametta war noch nie…
Weihnachten bei den Kluftingers, das sind Erikas selbstgebackene Plätzchen, Kluftingers alljährlicher Kampf mit dem Christbaum und vor allem viele liebgewonnene Traditionen. Die werden allerdings gründlich durcheinandergewirbelt, als sich spontan Besuch aus Japan ankündigt und Erika obendrein zwei Tage vor Heiligabend von der Leiter fällt.
Kommissar Kluftinger ist also bei den Festvorbereitungen auf sich allein gestellt. Keine leichte Aufgabe, denn sein japanischer Besucher erwartet nicht weniger als das ultimative Allgäuer Weihnachtserlebnis. Und so nimmt die Katastrophe ihren Lauf…
Volker Klüpfel und Michael Kobr erlangten mit ihren Krimis um Kommissar Kluftinger internationale Berühmtheit. Sie verkauften bislang über sechs Millionen Bücher, einige davon verfilmt durch die ARD, und erhielten zahlreiche Auszeichnungen. Übersetzungen ihrer Bücher erschienen unter anderem in Japan, Taiwan, Italien, Polen, Russland und der Türkei. Seit dem Herbst 2018 haben die Bestsellerautoren einen eigenen Podcast namens Spitzenreiter.
Walther von Goethe – Versuch eines Porträts
Lieder & Texte: Walther von Goethe
Bariton & Sprecher: Prof. Dr. Ulf Bästlein, Graz
Klavier: Prof. Christoph Ritter, Weimar
Eine Begleitveranstaltung zur Ausstellung »Mut zum Chaos – Ottilie von Goethe«.
»Gemischtes Doppel« – Susanne Fröhlich & Constanze Kleis: Liebe machen
In der Paare-Reihe „Gemischtes Doppel“, die mit ganz unterschiedlichen Paarungen aufwartet, darf die Kombination „Beste Freundinnen“ nicht fehlen. Susanne Fröhlich & Constanze Kleis sind ein solches Paar – und ganz nebenbei auch noch Bestsellerautorinnen im Doppelpack.
Die beiden Journalistinnen kennen sich beim Thema „Liebe“ ganz gut aus – im Guten wie im Schlechten. Susanne Fröhlich ist ziemlich frisch verliebt, Constanze Kleis seit 30 Jahren verbandelt. In ihrem neuen Buch stellen sie sich den Fragen aller Fragen: „Finde ich mit über 50 noch einen Mann?“ „Wann weiß man, dass man ein Paar ist?“, „Wie sagt man ihm, dass der Sex … nun ja …?“.
Die zwei Bestsellerautorinnen kennen sie alle: die lustigen, die verzweifelten, die traurigen, die trostlosen, die intimen, peinlichen und die beglückenden Fragen rund um die Liebe. Und sie hätten da ein paar Notausgänge aus dem Fragen-Labyrinth. Sie sind mit „Mut«, „Humor« „Unerschrockenheit«, „Souveränität« ausgezeichnet. Und mit der Erkenntnis, dass wir es sind, die in der Liebe die Fäden ziehen – im Guten wie im Schlechten. Am Ende dieses Buches mit der berechtigten Hoffnung, dass wir sie dann doch immer wieder finden, halten und genießen können.
Mit Denis Scheck durch die literarische Welt 2022
Der Literaturkritiker Denis Scheck beschließt das Herbstlese-Festival, das ist nun schon langjährige, gute Tradition. Er ist kundig, meinungsstark und sehr klar im Urteil – und unterhaltsam wie nur wenige seiner Zunft. Scharfzüngig und überzeugend wie immer wird Denis Scheck auf neue, entdeckenswerte Bücher hinweisen und seinen ganz persönlichen Kanon 2022 vorstellen.
Seien Sie also auch dieses Jahr wieder gespannt auf das bemerkenswerte Finale des Festivals und Denis Schecks eigenwilligen literarischen Jahresrückblick 2022. Mit seiner Auswahlliste in der Hand können Sie dann auch ganz entspannt die letzten Buchgeschenke für Ihre Liebsten auswählen und unter den Baum legen.
Dada im Literaturhaus Leipzig
Lesung und Dada-Chor mit Michael von Hintzenstern zur Eröffnung der Palmbaum-Ausstellung
»Wahre Wunderkammern«, nennt sie Volker Braun, »in die man sich gerne setzt«. Gemeint sind die Hefte der Zeitschrift »Palmbaum. Literarisches Journal aus Thüringen«. 1993 von Detlef Ignasiak gegründet, übernahm 2005 der Jenaer Autor Jens-Fietje Dwars die Redaktion. Seitdem werden die Einbände von mitteldeutschen Künstlern und Künstlerinnen gestaltet. Die Spannweite reicht von Gerhard Altenbourg und Angela Hampel über Moritz Götze, Karl-Georg Hirsch und Ticha bis zu Strawalde, Max Uhlig oder Baldwin Zettl.
Eine Ausstellung im Literaturhaus zeigt 36 Andrucke der Zeitschrifteneinbände, einen Teil ihrer originalgrafischen Vorlagen und in Vitrinen sämtliche Hefte der Zeitschrift, Künstlerbriefe, Grafiken, Manuskripte und Korrekturfahnen mit handschriftlichen Vermerken von Volker Braun, Reiner Kunze, Wulf Kirsten, Reinhard Jirgl, B.K. Tragelehn und anderen Autorinnen und Autoren.
Zur Eröffnung der Ausstellung stellen Jens-Fietje Dwars und Michael von Hintzenstern am 10. Januar ab 19:30 Uhr das aktuelle »Palmbaum«-Heft vor: »Alles Dada? Die absurde Welt und die Welt des Absurden«. Es erinnert u.a. an den Dada-Kongress in Weimar und Jena 1922, der in einem Skandal endete. Hintzenstern wird Schwitters-Gedichte rezitieren und Dwars am Klavier begleiten, wenn der Texte von Scheerbart bis Hussel liest. Am Ende verzaubert der Pianist und Impresario der Weimarer Dada-Dekade das Publikum in einen mehrstimmigen Dada-Chor.
Höchstes Vergnügen ist garantiert. Es darf aber auch von Herzen gezischt und gepfiffen werden – je lauter, desto dada.
Dennis Gastmann: Dalee
Der erste Roman des Globetrotters Dennis Gastmann („Mit 80.000 Fragen um die Welt“) ist auch von einer Reise inspiriert: In Siam in Südostasien lebte Gastmann mit Elefanten, badete mit ihnen, sah sie gar malen. Die Idee war geboren für die Geschichte um den Elefanten Dalee und den jungen Elefantenführer Bellini.
Es ist ein großes Wagnis. Ein rostiger Dampfer mit einer ganzen Elefantenherde im Bauch sticht in Kalkutta in See und nimmt Kurs auf die Andamaneninseln. An Bord sind auch der junge Bellini, seine Familie und ihr Arbeitselefant, Dalee. Indien ist gerade unabhängig geworden, und die Familie lässt alles hinter sich, um auf dem fernen Archipel ein neues Leben zu beginnen. Keiner von ihnen ahnt, was sie dort erwartet. Nicht nur undurchdringlicher Dschungel, sondern auch schwer berechenbare ehemalige Häftlinge eines britischen Kolonialgefängnisses und ein reicher Unternehmer, der nicht hält, was er verspricht. Mittendrin soll Bellini das altehrwürdige Handwerk des Mahuts, des Elefantenführers, erlernen. Der Große Graue wird bald zu seinem engsten Gefährten, der Junge reitet sogar auf dem Rücken des Elefanten durchs Meer. Doch Dalee wird mit dem Alter launenhaft und gefährlich. Er scheint das Gedächtnis zu verlieren – eine Katastrophe für die Familie. Man sagt, ein Elefant vergisst nie, aber was, wenn doch? Opulent und bildreich erzählt Dennis Gastmann von einem Neuanfang im Unbekannten, von lebenslanger Freundschaft und vom Abschiednehmen. Ein außergewöhnliches Abenteuer, inspiriert von einer wahren Geschichte.
Dennis Gastmann war Autor der Satiresendung «extra 3», bevor er begann, als Auslandsreporter um den Globus zu reisen. 2011 erschien sein vielgelobter Band «Mit 80.000 Fragen um die Welt», danach wanderte er von Deutschland über die Alpen nach Italien, um seine Sünden zu büßen («Gang nach Canossa», 2012). Zuletzt erschienen «Geschlossene Gesellschaft» (2014), eine Exkursion in die Welt der Reichen, und «Atlas der unentdeckten Länder» (2016), eine Entdeckungsreise zu den letzten unbekannten Orten unserer Erde.
Papiertheater mit Liedern zur Hakenharfe von Ulrike Richter:
„Heinrich Heine: Atta Troll. Ein Sommernachtstraum.“
Universität Erfurt/ KIZ – Kommunikations- und Informationszentrum in Erfurt:
Zum ersten Mal organisieren die Universität Erfurt, der Highslammer e.V und die Erfurter Herbstlese e.V. gemeinsam den HörsaalSlam Erfurt. Im Hörsaal 1 im KIZ der Uni treten die Slam Poets auf die Bühne, auf der sonst nur die Professorinnen und Professoren stehen dürfen. Lokale, regionale und internationale Stars der Szene werden sich das Mikrofon in die Hand geben.
In Kooperation mit dem Highslammer e.V. und der Universität Erfurt.
„Auswege“ – Zukunft Denken mit Daniela Dahn und Fabian Scheidler
Gesprächsrunde mit offener Diskussion moderiert von Julia Pöhlmann
„Kritisieren heißt: sich verantwortlich fühlen. Gerade wenn wir bereit sind, die permanenten Unzulänglichkeit als den Zustand anzunehmen, der uns gegeben ist, sollten wir nicht so tun, als wäre das nichts. Wer nie versucht hat, sich einzumischen, soll nicht behaupten, es ginge nicht.“ Daniela Dahn
Krisen begleiten die gesellschaftliche Entwicklung schon immer, aber in den letzten 3 Jahren dominieren sie unsere Gesellschaft. „Schlittern“ wir durch unseren Lebens- und Wirtschaftsstil in diese Krisen, werden sie durch eine Verhärtung der Positionen beschleunigt oder werden sie sogar befeuert, da es immer politische und wirtschaftliche Krisengewinner gibt?
Die aktuellen Krisen führen zu einem Verlust dessen, was uns wertvoll ist und was wir für eine scheinbar feste Basis hielten: Vielfalt der Meinungen, Respekt im Umgang, uneingeschränkte Geltung demokratischer Spielregeln. Es ist zum einen ein Gefühl des unkontrollierten Verlusts; eines Abgetragenwerdens dieses Fundaments, zum anderen eine Beobachtung des aktiven Abbaus durch Regierungen und Medien.
Auf der Strecke bleiben Aufarbeitung, Empathie und Vieldeutigkeit, die der Krisenmodus nicht zulässt. Meinungskorridore werden enger, verbale Tabubrüche häufen sich.
Daniela Dahn und Fabian Scheidler zeigen mögliche Auswege: aus dem diffusen Gefühl, dass „etwas nicht stimmt“ und aus der Resignation. Auswege durch scharfe Analysen, persönlichen Mut und einen Blick nach vorn. Denn die Vision eines friedlichen Europas, einer friedlicheren, gerechteren Welt, muss neu gezeichnet werden, um uns leiten zu können.
Daniela Dahn, geboren 1949 in Berlin. Aufgewachsen und Abitur in Kleinmachnow. Volontärin bei DEFA und Fernsehen. Journalistik-Studium in Leipzig bis 1973. Fernsehjournalistin. Kündigung 1981, Rückzug aus journalistischer Tätigkeit. Seit 1982 freie Schriftstellerin in Berlin. Im Herbst 1989 Gründungsmitglied des “Demokratischen Aufbruchs”, später auch hier Rückzug. Sie gehörte zum Unterstützerkreis der Sammlungsbewegung „Aufstehen“ und ist danach Mitglied der Gruppe „Neubeginn“. 2022 erschien im Rowohlt Verlag „Im Krieg verlieren auch die Sieger. Nur der Frieden kann gewonnen werden.“
Fabian Scheidler studierte Geschichte und Philosophie an der Freien Universität Berlin und Theaterregie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/M. Seit 2001 arbeitet er als freischaffender Autor für Printmedien, Fernsehen, Theater und Oper. 2009 gründete er mit David Goeßmann das unabhängige Fernsehmagazin Kontext TV, das u. a. von Noam Chomsky unterstützt wird und regelmäßig Sendungen zu Fragen globaler Gerechtigkeit produziert. 2015 erschien Fabian Scheidlers Buch Das Ende der Megamaschine. Geschichte einer scheiternden Zivilisation, das in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen wählte es zu den „TOP 10 der Zukunftsliteratur“.
Die Veranstaltung findet in Kooperation unseres Vereins mit der Zella-Mehliser Initiative »Aufwind« in der Veranstaltungsreihe »Zukunft – Denken« statt.
Jörg Thadeusz: Steinhammer
Der Journalist und Fernsehmann Jörg Thadeusz („Thadeusz und die Beobachter“, „Zimmer frei“) führt in seinem Roman ins Dortmund der Nachkriegszeit. Drei Jugendliche kämpfen um einen besseren Platz im Leben, wollen raus aus der Armut.
Edgar wächst bei seiner Mutter und seinem Onkel – der Vater ist im Krieg gefallen – in den 50er-Jahren in der Steinhammer Straße in Dortmund auf. Er soll später den Friseurladen übernehmen oder bei schlechtem Betragen zur Strafe auf den Pütt. Er, seine Jugendliebe Nelly und sein bester Freund Jürgen – sie alle haben genug von der ärmlichen Enge und Versehrtheit des Viertels und träumen davon, alles hinter sich zu lassen. Als Edgar die Möglichkeit bekommt, Schaufensterdekorateur zu lernen, und Förderer findet, öffnet sich die Tür zur Düsseldorfer Künstlerszene. Doch Edgar ist anders als die Sprösslinge reicher Familien und eckt mit seiner unkontrollierten Art immer wieder an.
Der Roman lehnt sich an an das Leben des Malers Norbert Tadeusz, der es zum Meisterschüler von Joseph Beuys und zum Kunstprofessor brachte. Jörg Thadeusz schreibt in diesem authentischen Roman über einen Aufsteiger, der mit seiner Herkunft bricht und sie doch nie ganz loswird.
Moderation: Eric Marr (freier Moderator & Journalist, www.ericmarr.net)
Gefördert durch den Deutschen Literaturfonds im Rahmen von »Neustart Kultur« – „Tausende literarische (Wieder-)Begegnungen mit Autorinnen und Autoren“.
Tickets sind zu erwerben in der Herbstlese-Geschäftsstelle (Anger 37, 99084, Erfurt
Kultur: Haus Dacheröden, Telefon: 0361 644 123 75, www.herbstlese.de) im Ticket Shop Thüringen: TA, OTZ, TLZ Pressehäuser/Service-Partner (0361 227 5 227, www.ticketshop-thueringen.de), oder in folgenden Hugendubel Filialen: Buchhandlung Hugendubel – Anger 62, 99084, Erfurt oder Hugendubel Filiale im Thüringen Park: Nordhäuserstraße 73t, 99091, Erfurt.
»Von Heimat zu Heimat« – Podiumsgespräch mit Emma Braslavsky, Christine Lieberknecht und Juliane Stückrad über Heimatverlust und Heimatgewinn
Moderation: Romy Gehrke
Der Begriff Heimat ist eng mit nationaler und regionaler Identität verknüpft. In von Begriffen wie „wokeness“ und „political correctness“ geprägten Diskursen hat er einen denkbar schlechten Ruf. Er steht für Heimattümelei, Rückschrittlichkeit oder Weltabgewandtheit. Der Tenor im Feuilleton, ob in der „Zeit“, der „taz“ oder dem „nd“, will die Rede von „Heimat“ getrost den Ewiggestrigen überlassen – „links ist da, wo keine Heimat ist“.
Lässt sich den rechtskonservativen und rechtsextremen Gruppierungen, die ihn für sich zu besetzen versuchen, wirklich nichts entgegensetzen, das einen positiven Anspruch und ein Recht auf Heimat in von Flucht, Vertreibung und – erzwungener, aber auch gewollter – Migration gekennzeichneten Zeiten entwirft?
Wo lässt sich Heimat erfahren? Lässt sich Heimat verorten? Was bedeutet Heimat, Heimatverlust, Heimatgewinn als Erfahrungs- und Erlebnisraum?
Darüber spricht die Journalistin Romy Gehrke mit den Podiumsteilnehmerinnen
Eine Veranstaltung im Rahmen der vierteiligen thüringenweiten Gesprächsreihe »Von Heimat zu Heimat«, die der Thüringer Literaturrat mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen und mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen durchführt. Die Veranstaltung in Gößnitz findet in Zusammenarbeit mit dem Kabarett Nörgelsäcke statt.
U20-Wettbewerb
Poesie ist in der Stadt: Als Auftakt der Thüringer Meisterschaften in den Hallen des Kassa treten die besten Thüringer Poet*innen bis 20 Jahre gegeneinander an, um den/die Thüringer U20-Meister*in zu küren! Es winkt ein Startplatz für die internationalen deutschsprachigen u20 Meisterschaften in Frankfurt! Die junge Szene wird uns wegblasen, so viel ist sicher.
Die Türen öffnen um 17:30 Uhr, der Slam beginnt 18:00 Uhr.
„Gefördert durch die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, die Sparkasse Jena und S‑Future.“
XI. THÜRINGER LANDESMEISTERSCHAFTEN IM POETRY SLAM – Vorrunde I
Poesie ist in der Stadt: Es sind Landesmeisterschaften! Die besten Thüringer Poet*innen messen sich, um einen Champion oder eine Championesse zu küren. Feinsinnige Verse treffen auf Hau-Drauf-Prosa, kluge Statements zur Tagespolitik auf WG-Geschichtchen – und das Publikum entscheidet über Sieg oder Niederlage. Poetry Slam ist noch immer, was es von Anfang an war: Alles, was man daraus machen möchte. Die Regeln haben sich auch nicht verändert: Selbstgeschriebene Texte, 6 Minuten Zeitlimit und keine Verkleidungen. Na dann!
In den Vorrunden geht es darum, sich einen heiß begehrten Platz fürs Finale und damit die Chance auf Bochum 2023 zu sichern. Wer sind die heißesten Newcomer*innen? Bei wem versagen die Nerven? Alles entscheidet sich im Kassa.
„Gefördert durch die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, die Sparkasse Jena und S‑Future.“
XI. THÜRINGER LANDESMEISTERSCHAFTEN IM POETRY SLAM – Vorrunde II
Poesie ist in der Stadt: Es sind Landesmeisterschaften! Die besten Thüringer Poet*innen messen sich, um einen Champion oder eine Championesse zu küren. Feinsinnige Verse treffen auf Hau-Drauf-Prosa, kluge Statements zur Tagespolitik auf WG-Geschichtchen – und das Publikum entscheidet über Sieg oder Niederlage. Poetry Slam ist noch immer, was es von Anfang an war: Alles, was man daraus machen möchte. Die Regeln haben sich auch nicht verändert: Selbstgeschriebene Texte, 6 Minuten Zeitlimit und keine Verkleidungen. Na dann!
In den Vorrunden geht es darum, sich einen heiß begehrten Platz fürs Finale und damit die Chance auf Bochum 2023 zu sichern. Wer sind die heißesten Newcomer*innen? Bei wem versagen die Nerven? Alles entscheidet sich im Kassa.
„Gefördert durch die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, die Sparkasse Jena und S‑Future.“
Ab dem 13. Mai 2023 geht die „Sommerbühne“ im Hof des Kultur: Haus Dacheröden zum dritten Mal in Folge mit einem attraktiven Programm an den Start. Musik, Literatur, Tablequiz, Improtheater, Diary Slam, Sommernachtskino und anderes mehr bietet diese schöne Open-Air-Bühne im Herzen Erfurts.
Zum Auftakt am 13. Mai ist die ganze Familie zu einem abwechslungsreichen Programm auf der „Sommerbühne“ in den Hof des Kultur: Haus Dacheröden eingeladen.
Um 16:00 Uhr heißt es Bühne frei für das Bilderbuchkino. Dabei werden die Bilder eines Bilderbuchs auf eine große Leinwand projiziert und der Text live vorgelesen. Die besondere Atmosphäre nimmt mit auf eine Reise mit der kleinen Hexe, dem frechen Rabe Socke, dem Neinhorn und vielen anderen. Herzliche Einladung für kleine und große Gäste zum Staunen, Träumen und Lachen.
Direkt im Anschluss, um 16:30 Uhr, ist „Zeigerini“ zu Gast auf der Sommerbühne. Der Zauberer, Taschenspieler und Gaukler präsentiert seine Stand-up-Zaubershow mit Bühnenkunststücken, verblüffenden Tricks aus der Tischzauberei und stimmungsvollen Geschichten über die Welt der Wunder.
Das Programm ist geeignet für Kinder ab 4 Jahre. Der Eintritt ist frei. Die Bar im Hof ist geöffnet.
Am Abend ist dann der prominente und beliebte Schauspieler Benno Fürmann mit seinem ersten Buch „Unter Bäumen – Die Natur, mein Leben und der ganze Rest« zu Gast und verrät, welche Kraft die Natur ihm gibt.
Der Einlass ist ab 18:00 Uhr, die Veranstaltung ist kostenpflichtig.
Mit Unterstützung der Landeshauptstadt Erfurt und der Sparkasse Mittelthüringen im Rahmen des #erfurtkultursommer.
XI. THÜRINGER LANDESMEISTERSCHAFTEN IM POETRY SLAM – Finale
Poesie ist in der Stadt: Es sind Landesmeisterschaften! Die besten Thüringer Poet*innen messen sich, um einen Champion oder eine Championesse zu küren. Feinsinnige Verse treffen auf Hau-Drauf-Prosa, kluge Statements zur Tagespolitik auf WG-Geschichtchen – und das Publikum entscheidet über Sieg oder Niederlage. Poetry Slam ist noch immer, was es von Anfang an war: Alles, was man daraus machen möchte. Die Regeln haben sich auch nicht verändert: Selbstgeschriebene Texte, 6 Minuten Zeitlimit und keine Verkleidungen. Na dann!
Finale. Jetzt gilt’s! Wer hält den Euphorie-Stürmen stand? Wem schlottern im Angesicht von ewigem Ruhm die Knie? Fest steht nur eins: Wer hier besteht, holt sich den Titel, den schönsten Pokal der Welt (von Zaunprinz – Art by Pit Nötzold) UND fährt für Thüringen zu den deutschsprachigen Meisterschaften nach Bochum, um sich mit den Besten der Zunft zu messen.
„Gefördert durch die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, die Sparkasse Jena und S‑Future.“
Maskenball
In seiner neuen Soloshow „Maskenball“ wirft Sebastian 23 einen satirischen und schrägen Blick hinter all die Masken, die Menschen im Alltag so tragen und wir entdecken teilweise sogar, was dahinterliegt: Gesichter.
Das Programm ist randvoll mit Texten, Liedern, Stand-Up und Impro. Dabei ist es mal politisch, mal albern, manchmal beides, immer links, meistens vorne, aber vor allem: Ganz weit oben.
Sebastian 23 könnten Sie aus verschiedensten Gründen kennen: Er ist einer der bekanntesten Poetry Slammer des Landes, war Jäger und Sammler (von Kabarettpreisen), er war schon ein paar Mal im Fernsehen, wenn nicht gar im Internet, denn in den Sozialen Medien hat er als Satiriker und Aktivist viele Fans. Vielleicht haben Sie ihn auch schon mal auf der Straße gesehen und gedacht: „Wer ist dieser viel zu gut gelaunte Typ in dem bunten Pullover, der aussieht, als wäre ein bekifftes Chamäleon gegen einen Hofnarren gestolpert?“
Oder Sie kennen Sebastian 23 noch gar nicht – dann können Sie bei „Maskenball“ umso mehr entdecken. Also, geben Sie ruhig zu: Die Gegenargumente gehen Ihnen langsam aus. Machen Sie es uns beiden einfacher und kommen Sie einfach zur Show.
„Sebastian 23 spielt mit der Sprache wie ein Finne Scrabble: Er punktet mit jedem Wort.“
– 3sat
„Großartiger Wortakrobat und scharfzüngiger Denker“
– zeit.de
„Meiner Meinung nach der beste Poetry Slammer den es gibt“
– Sebastian Pufpaff
88. Hauptversammlung der Goethe-Gesellschaft in Weimar
„Goethe international. Seine Rezeption und Wirkung jenseits der deutschen Grenzen”
Weitere Informationen auf der Seite Hauptversammlung.
Rappelvolle Hütte, furiose Moderation, Hörsaal 1 in Flammen, Stars der Szene aus dem gesamten deutschsprachigen Raum treffen auf lokale Held:innen, spektakuläre Team-Auftritte – dafür steht der Poetry Slam in Jenas größtem Hörsaal.
FEATURE:
Fabian Navarro (Wien)
LINEUP:
Hannah Abelius (Leipzig)
Mia Ackermann (CH)
Jeremy Chavez (CH)
Rainer Holl (Leipzig)
Lena Huss (Jena)
Lina Klöpper (Leipzig)
Benjamin Poliak (Essen)
Suzi mit Z (Jena)
Eine Kooperation von Livelyrix, Thüringer Highslammer und dem Kulturreferat des Stura. Moderiert wird das Spektakel von Toni Fischer & Friedrich Herrmann
11. Jenaer Hörsaal-Slam
Freitag, 02. Juni 2023
Jena, Carl-Zeiss-Straße 3, Hörsaal 1
Einlass: 19.00 Uhr, Beginn: 19.30 Uhr
8 € ermäßigt / 12€ voll
Ermäßigungsberechtigt sind Schüler*innen und Studierende aller Thüringer Hochschulen – unbedingt die Thoska mitbringen! Der Nachweis ist beim Einlass vorzuweisen.
»IN BESTER GESELLSCHAFT« – Ein improvisiertes Kammerspiel mit »Schwestern in der Überzahl« und als Gast Sylvia
Was, wenn man sich plötzlich in einer Wohngemeinschaft wiederfindet, die so ganz anders ist, als man selbst? Wenn man unerwartet in eine fremde Welt hineingerät, wo sich zwischen Putzplan, Sukkulente und Komposteimer jederzeit eine Diskussion über Sprechgeschwindigkeiten, über korrekt aufgehängte Regalbretter und auch über die gesellschaftliche Grundrichtung entzünden kann. Wo die Gräben tief sind und die Brücken zahlreich. Wo man trotz des hellen Wahnsinns in bester Gesellschaft ist? Denn Annika und Paula sind Schwestern. Sie hecken Pläne aus, unterstützen sich in Schwierigkeiten und gehen gemeinsam durch Dick und Dünn. Aber sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Wenn Pech und Schwefel mal wieder am Explodieren sind, brauchen sie ihren Mitbewohner, der bei diesem Spektakel im Rampenlicht steht und der beklommene Dritte im Bunde ist.
»In bester Gesellschaft« ist ein improvisiertes Kammerspiel von ca. 60 Minuten Länge, entwickelt und gespielt von Nadine Antler und Lena Försch. Im Zentrum des Formats steht der Gast, der ebenfalls mitspielt und das dritte WG-Zimmer bewohnt.
Schwestern in der Überzahl
Lena Försch aus Würzburg und Nadine Antler aus Hausen sind »Schwestern in der Überzahl« Sie schaffen zusammen seit über zehn Jahren improvisiertes Theater. In ihrem Kammerspiel stellen sie sich ‑gemeinsam mit Sylvia Luck – der Frage nach Zugehörigkeit. Was brauchen wir von Menschen, um uns mit ihnen zu umgeben? Zu wie viel Toleranz sind wir fähig? Dabei ist für die Zuschauer*innen alles möglich – vom Lachen bis zum Weinen – wenn die Tragik und Komik unseres Miteinanders entlarvt wird.
Sylvia Luck ehrenamtliche Beigeordnete Stadt
Unser Gast ist in Suhl geboren und verschiedene Versuche, die Stadt zu verlassen und woanders ansässig zu werden, sind kläglich gescheitert, mal wegen Wohnungsknappheit oder Beziehungs-Aus. Sylvia Luck unterrichtet seit vielen Jahren Kinder und vermittelt ihnen Wissen, Ethik und gutes Benehmen mit viel Kraft, manchmal auch mit französischem Akzent. Im Sport, nach Art von Jane Fonda, hat sie Ihren Ausgleich gefunden. Durch die Entscheidungen früherer Stadträte hat Frau Luck begonnen sich für Kommunalpolitik zu interessieren und sich zu engagieren. Klare Sicht, offene Worte und Energie, die kaum zu bremsen ist zeichnet sie aus. In Vertretung des Oberbürgermeisters hat sie nach eigener Aussage immer die schönsten Momente – bei Feiern, Ehrungen in Familien oder Vereinen. Sie liebt Suhl und ihre Menschen.
14. Raniser Poetry Slam
Sechs Poetry Slammer*innen treten gegeneinander an: ein Kampf mit Worten, um die Gunst des Publikums. Wieder sind sprachgewaltige Wortgefechte und Reimgewitter zu erwarten, Poesie in ihrer ganzen Vielfalt – heiter, treffsicher, nachdenklich, kritisch und liebevoll im Umgang mit dem Wort.
Einzelkarten für die Veranstaltung gibt es für € 10,- / € 8,- ermäßigt. Darüber hinaus gibt es das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Gasthaus »Zur Schmiede«, gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
Ein ganzer Tag für die Kinder … im Heinrichser Rathaus
Am Samstag, den 10. Juni 2023, öffnet das altehrwürdige historische Heinrichser Rathaus seine Pforten für Kinder aus nah und fern für den 13. Kinderprovinzschrei des Vereins Provinzkultur e.V. Bereits in den vergangenen Jahren wackelte das alte Fachwerk förmlich bei all den tollen Aktionen und die Kinder hatten richtig viel zu tun.
Nun sind sie alle wieder herzlich eingeladen, sich kunstvoll auszuprobieren. Es wird kreative Workshops für die Kinder (ab 3 Jahren geben): Malen unter Anleitung von Gerhard Renner, Filzen mit Franziska Lamp-Knoll, Korbflechten mit Annette Schmid, Töpfern mit Denise Kaufmann und Papierschröpfen mit den Mädels des Vereins Provinzkultur e.V.
Weiterhin ist zu jeder vollen Stunde Max der Spielmann mit Klangreisen durchs Mittelalter dabei. Mit Spielfreude unterhält er auf ca. einem Duzend Instrumenten die Kinder mit Weisen und Tänzen aus aller Herren Länder.
Zum Abschluss entführt uns um 17:00 Uhr die Städtischen Musikschule „Alfred Wagner“ Suhl mit einem Konzert in die Zeit des Barock und der Renaissance. Dabei erklingt das am Vorabend neu eingeweihte Cembalo, Gitarren und weitere Instrumente der Musikschule.
Im Außenbereich können alle „Kleinen“ und „Großen“ frei-spielen mit dem Wasserspielmobil. Es kann nass werden.
Mit selbstgebackenen Kuchen und Getränke ist auch für das leibliche Wohl gesorgt.
Der Verein Provinzkultur hofft wieder auf viele leuchtende Kinderaugen – Freude und Spaß sind garantiert.
all inclusive: Poetry & Comedy Mix
Mit: Okan Seese, Lea Weber, Kai Bosch und Eyk Kauly
Moderation: Friedrich Herrmann
Diese Show ist wie ein (mit gesticktem Handtuch reservierter) Liegestuhl direkt am Pool und Cocktail-Flatrate. Platz nehmen & verwöhnen lassen! 4 Profis zeigen die ganze Bandbreite der Bühnenkunst – von tiefgründig bis lachtränen-lustig. Dabei werden alle Ebenen bedient, die ein all inclusive Abende bieten muss: Storytelling, Spoken Word, Standup, Visual Sign.
Charmant moderiert von Friedrich Herrmann.
Es treten auf:
Okan Seese (Berlin)
… ist taub. Dafür lieben ihn seine Nachbarn, denn er hat noch nie wegen Ruhestörung die Polizei gerufen. Er ist Schauspieler, Musikübersetzer, Gebärdensprachpoet, Moderator und Komiker. Als Standup-Comedian ist sein Markenzeichen, dass er mit Dolmetscher:in auftritt. Damit ist er der einzige taube Komiker, der auch für
hörende Zuschauer auftritt.
Lea Weber (Frankfurt)
… ist Slam Poetin. Seit 2015 tourt sie regelmäßig über die Poetry Slam Bühnen des deutschsprachigen Raumes und ist selbst als Veranstalterin und Moderatorin in der Szene der Bühnenpoesie aktiv. 2020 veröffentlichte sie ihr erstes eigenes Buch »lautgeschrieben« mit Texten, Gedichten und Illustrationen. Im Jahr 2020 landete sie mit ihrer Conni-Adaption »Conni bekommt 21% weniger Gehalt« einen viralen Erfolg. Sie pflegt eine große Leidenschaft für Gebärdensprache und baut das in ihre Texte und Performances ein.
Kai Bosch (Stuttgart)
… ist Bühnen-Künstler und Workshopleiter. Seit seiner Geburt ist er Stotternder und Tetra-Spastiker. Das hält ihn allerdings nicht ab, die Bühnen zu erobern. Er war Baden-Württembergischer Meister im Poetry Slam 2022, spielt abendfüllende Solo-Shows, eine Duo-Show mit dem Zauberkünstler Nikolai Striebel, Comedy- und Mixed-Shows, spielt in Theaterstücken und moderiert.
Eyk Kauly (Berlin)
… performt Visual Sign. Er beherrscht die deutsche Gebärdensprache, die deutsche Lautsprachbegleitung sowie die internationale Gebärdensprache. Nach seiner Ausbildung arbeitete er in verschiedenen Projekten als Schauspieler, Regisseur und Gebärdensprachkünstler. Er arbeitete schon am Ernst-Deutsch-Theater Hamburg, im Ballhaus Ost Berlin und am Deutschen Gehörlosentheater. Derzeit arbeitet er am Schauspiel Hannover.
Der Saal hat Platz für 80 Personen. Der Eintritt ist frei. Wir empfehlen Ihnen, sich im Vorhinein per E‑Mail an schrankenlos@jena.de einen Platz zu reservieren. Bitte seien Sie in diesem Fall mindestens 15 Minuten vor Beginn am Einlass. Die Rest-Plätze werden 15 Minuten vor Beginn der Veranstaltung an Wartende ohne Reservierung ergeben.
Angebot in DGS.
Eine Veranstaltung im Rahmen von Schranken Los! – Kulturfestival für jedermensch.
Podiumsgespräch mit Steffen Mensching, Peter Neumann, Jens Neundorff von Enzberg und Landolf Scherzer
im Rahmen der Gesprächsreihe »Von Heimat zu Heimat«
Moderation: Romy Gehrke / Journalistin, Moderatorin (MDR)
Der Begriff Heimat ist eng mit nationaler und regionaler Identität verknüpft. In von Begriffen wie »wokeness« und »political correctness« geprägten Diskursen hat er einen denkbar schlechten Ruf. Er steht für Heimattümelei, Rückschrittlichkeit oder Weltabgewandtheit. Der Tenor im Feuilleton, ob in der »Zeit«, der »taz« oder dem »nd«, will die Rede von »Heimat« getrost den Ewiggestrigen überlassen – »links ist da, wo keine Heimat ist«.
Lässt sich den rechtskonservativen und rechtsextremen Gruppierungen, die ihn für sich zu besetzen versuchen, wirklich nichts entgegensetzen, das einen positiven Anspruch und ein Recht auf Heimat in von Flucht, Vertreibung und – erzwungener, aber auch gewollter – Migration gekennzeichneten Zeiten entwirft?
Wo lässt sich Heimat erfahren? Lässt sich Heimat verorten? Was bedeutet Heimat, Heimatverlust, Heimatgewinn als Erfahrungs- und Erlebnisraum für uns?
Darüber spricht die Journalistin Romy Gehrke mit den Podiumsteilnehmerinnen:
· Steffen Mensching (Schriftsteller, Intendant des Theaters Rudolstadt)
· Peter Neumann (Schriftsteller, Redakteur der Wochenzeitung »Die Zeit«)
· Jens Neundorff von Enzberg (Dramaturg, Operndirektor und Intendant des Staatstheaters Meiningen und des Landestheaters Eisenach)
· Landolf Scherzer (Schriftsteller und Publizist)
Eine Veranstaltung im Rahmen der vierteiligen thüringenweiten Gesprächsreihe »Von Heimat zu Heimat«, die der Thüringer Literaturrat mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen und mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen durchführt. Die Veranstaltung in Meiningen findet in Zusammenarbeit mit den Meininger Museen statt.
Kontaktdaten des Projektträgers
»ich, meine freunde, wir gehen, wir reden immer ein menschliches wort«
Buchpremiere und Podiumsgespräch über den Dichter Wulf Kirsten
Das Gespräch war für den Dichter Wulf Kirsten Lebenselixier und poetisches Grundmaterial, aus dem zahlreiche seiner Gedichte entstanden. Gedichttitel wie „gespräch zaunüberwärts“ verweisen auf seinen poetischen Ansatz, nicht nur die „erde bei meißen“ ins wort zu nehmen, sondern auch die Menschen, die sie bearbeiten – sei es in Sachsen, Mähren, Südfrankreich oder Thüringen.
Pia-Elisabeth Leuschner, Edoardo Costadura, Jens-Fietje Dwars und Jan Volker Röhnert lesen kurze Passagen aus Wulf Kirstens Werk und sprechen mit Christoph Schmitz-Scholemann, der den Abend moderiert, über Kirstens Poesie der Landschaft.
Jens-Fietje Dwars stellt einen Band mit autobiographischer Prosa aus dem Nachlass des Dichters vor, der im Frühjahr 2023 in der „Weißen Reihe“ des quartus-Verlags erscheint.
Eine Veranstaltung der Stadt Weimar im Rahmen der LESARTEN 2023 in Zusammenarbeit mit der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, der Gesellschaft Anna Amalia Bibliothek, der Literarischen Gesellschaft Thüringen und dem Thüringer Literaturrat.
»Von Heimat zu Heimat« – Podiumsgespräch mit Anne Gallinat, Kathrin Groß-Striffler und Mirjam Kruppa
Moderation: Dr. Annette Seemann (Schriftstellerin und Publizistin, Weimar)
Der Begriff Heimat ist eng mit nationaler und regionaler Identität verknüpft. In von Begriffen wie „wokeness“ und „political correctness“ geprägten Diskursen hat er einen denkbar schlechten Ruf. Er steht für Heimattümelei, Rückschrittlichkeit oder Weltabgewandtheit. Der Tenor im Feuilleton, ob in der „Zeit“, der „taz“ oder dem „nd“, will die Rede von „Heimat“ getrost den Ewiggestrigen überlassen – „links ist da, wo keine Heimat ist“.
Lässt sich den rechtskonservativen und rechtsextremen Gruppierungen, die ihn für sich zu besetzen versuchen, wirklich nichts entgegensetzen, das einen positiven Anspruch und ein Recht auf Heimat in von Flucht, Vertreibung und – erzwungener, aber auch gewollter – Migration gekennzeichneten Zeiten entwirft?
Wo lässt sich Heimat erfahren? Lässt sich Heimat verorten? Was bedeutet Heimat, Heimatverlust, Heimatgewinn als Erfahrungs- und Erlebnisraum?
Darüber spricht die Schriftstellerin und Publizistin Annette Seemann mit den Podiumsteilnehmerinnen
Eine Veranstaltung im Rahmen der vierteiligen thüringenweiten Gesprächsreihe »Von Heimat zu Heimat«, die der Thüringer Literaturrat mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen und mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen durchführt. Die Veranstaltung in Rudolstadt ist eine Kooperationsveranstaltung mit dem Schillerhaus Rudolstadt.
„Studierzimmer-Bett“, „ewiger Thee“ und „geistige Tapetenthüren“
Wohnkulturen der Goethezeit
Weitere Informationen auf der Seite Goethe Akademie.
9. Thüringer Diary Slam
Open Air auf der Sommerbühne.
„Tagebuch schreiben ist als würdest du dir zuflüstern und zuhören zur gleichen Zeit.“ Mina Murray
Am Freitag den 21. Juli ist es wieder soweit: Der Diary Slam im Kultur: Haus Dacheröden geht in eine neue Runde! Bereits zum 9. Mal veranstaltet die Erfurter Herbstlese diesen Slam, bei dem ausschließlich Texte aus Tagebüchern vorgetragen werden. Ob aufregender Konzertbesuch, Reiseerlebnisse oder der erste Liebeskummer, ob gesungen, gereimt oder gerappt, alle Themen und Texte sind willkommen. Hauptsache, sie sind selbstgeschrieben und stehen in einem Tagebuch. Jeder Lesende hat etwa 5–10 Minuten Zeit, um seinen Text vorzutragen. Das Publikum entscheidet, wer eine Runde weiter und bis ins Finale kommt.
Der Abend wird moderiert von Fabian Hagedorn. Für die musikalische Untermalung sorgt in diesem Jahr friederike. (Liedermachersoul).
Auf geht‘s: Tagebücher raus kramen und eine Anmeldung schicken an fsj_kultur@herbstlese.de (Hedda Püschel).
Mit Unterstützung der Landeshauptstadt Erfurt und der Sparkasse Mittelthüringen im Rahmen des #erfurtkultursommer.
»Die Bremer Stadtmusikanten« nach dem Märchen der Gebrüder Grimm mit dem Ateliertheater Erfurt.
Für Kinder ab 4 Jahre.
Elvis Presley – Memories
Stefan Schael gilt als einer der besten Elvis-Interpreten Deutschlands. Er hat sich tief eingewühlt in die vielfältigen Darstellungen des »King of Rock ́n ́Roll«. Hat Fakten, Hintergründe, O‑Töne, etc. zusammen getragen und zeichnet an diesem Abend ein Bild des Mannes, den man in der Anfangsphase seiner Karriere im Fernsehen nur von der Hüfte an aufwärts zeigen durfte.
In dieser fulminanten musikalischen Lesung wird er neben großartigen Songs einiges an Anekdoten und Interessantes rund um das Leben des »King of Rock ́n ́Roll“ auf die Bühne bringen.
Bereits als 10-jähriger konnte Elvis mit seiner Stimme die Jury eines Gesangswettbewerbes überzeugen und gewann mit dem 2. Platz 5$ und Freifahrten auf allen Karussells. Damit fing eine durchaus turbulente Fahrt an. Dieser Knirps sollte einige Jahre später die ganze Nation in Aufregung versetzen. „Dieser Mann ist Gift für unsere Jugend und gefährdet die ganze Nation,“ hieß es. Für die einen war er Gift für die anderen ekstatisches Lebenselixier.
Songs wie »Love Me Tender“, »Devil In Disguise“, »In The Ghetto“, »Hound Dog“, »There Goes My Everything“ u.v.a. werden an diesem Abend zu hören sein.
Karten gibt es bei der Gemeindeverwaltung Krölpa (03647 / 4314–11), in der Buchhandlung am Markt Pößneck und im Lese-Zeichen Ticketshop.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V. in Kooperation mit der Gemeinde Krölpa.
Denkfabrik: „Die wehrhafte Demokratie“
Im Rahmen des Publikumsprojekts Denkfabrik mit dem diesjährigen Thema „Die wehrhafte Demokratie“ diskutieren Moderatorin Sina Fröhndrich, Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow („Die Linke“), die Osteuropahistorikerin Silke Satjukow und Martin Kummer von der Deutsch Russischen Freundschaftsgesellschaft über die aktuellen und zukünftigen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. Im Anschluss sind die Gäste herzlich eingeladen, sich am Dialog zu beteiligen.
Nach Russlands Angriff auf die Ukraine reagierte Deutschland mit Sanktionen, gekappten Wirtschaftsbeziehungen, ruhenden Städtepartnerschaften – und mit militärischer und humanitärer Unterstützung für die Ukraine. Über ein Jahr später stellt sich die Frage: Unter welchen Bedingungen könnten die Deutsch-Russischen Beziehungen wiederaufgenommen werden?
Die Diskussionsrunde wird vom Deutschlandfunk aufgezeichnet und im Rahmen der Sendung „Zur Diskussion“ am 20. September ab 19:15 Uhr ausgestrahlt.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei! Anmeldungen bitte über anmeldung.deutschlandradio.de
Tagung: »Grüner Wohnen. Pflanzenkulturen um 1800 und um 1900«
Die Interieurs des klassischen und modernen Weimars gelten bis heute als musterbildend für gutes und schönes Wohnen. Ausgeblendet werden dabei ihre pflanzlichen Einrichtungen und die damit verbundenen Debatten. Diese Lücke ist Ausgangspunkt für die Tagung.
Die Interieurs des klassischen und modernen Weimars gelten bis heute als musterbildend für gutes und schönes Wohnen. Ausgeblendet werden dabei ihre – einst durchaus raumbestimmenden – pflanzlichen Einrichtungen und die damit verbundenen ästhetischen, botanischen, (proto-)öko-logischen oder ökonomischen Debatten.
Die Zimmerpflanze ist eine relativ junge Erfindung um 1800. Die Ratgeberliteratur zur Stubengärtnerei formulierte das Konzept einer lebendigen Wohngemeinschaft von menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren. Das zeigte sich nicht allein in neuen Wohnpraktiken, sondern inspirierte auch Wissensformate und Darstellungsexperimente in Kunst, Literatur und Musik. Mit der Etablierung und sozialen Öffnung von Gewächshäusern als in sich geschlossenen Klimasystemen kam ein phantasmagorischer Innenraum hinzu. Die zunehmend kontroverse Diskussion um 1900 insbesondere zum Stellenwert kolonialer Pflanzen im Wohnbereich führte keinesfalls zur Verabschiedung des Zimmergrüns, vielmehr erhielt es eine programmatische Aufgabe zur Revitalisierung verbrauchter Formen und Denkfiguren. Die Tagung widmet sich den materiellen und diskursiven Grünzonen des Wohnens um 1800 und um 1900.
Und jetzt kommt das Beste!
Schlimme Geschichten 1993 – 2023
Kabarettistische Lesung mit André Kudernatsch (Wort) und Andreas Groß (Musik)
Mit Büchern wie „Du wirst nicht alt im Thüringer Wald“ oder „Das Beste an Erfurt ist die Autobahn nach Jena“ hat sich Kultkomiker Kudernatsch in Thüringen viele Freunde und ein paar Feinde gemacht. Seit 30 Jahren tingelt er umher und trägt überall seine Geschichten und Gedichte vor. Meistens zieht er rasch weiter. Deutschlands einziger Wurst-Poet ist er obendrein und dichtet jede Kuh in Grund und Boden – oder in die Fleischtheke: „Salamibrot, Salamibrot – ein Rindvieh ist deswegen tot.“ Nun holt er die alten Schinken heraus, die kratzigsten Kamellen und die ruppigsten Reime. Für ein „Best of“, auf welches dieses Land schon immer gewartet hat. Das wird eine Lesung, die rund und bunt ist: Ein Mix aus Heinz Erhardt und Oliver Kalkofe. Ja, schlimmer geht’s immer!
Begleitet wird Kudernatsch von dem Pianisten Andreas Groß. Er ist der Einzige, der es länger mit ihm ausgehalten hat. Groß versinkt immer sehr in seinem Klavier und musste deshalb schon mehrfach nach den Auftritten freigesägt werden.
André Kudernatsch heißt wirklich so und lebt in Erfurt. Er schreibt kabarettistische Texte, die er seit 1993 immerzu vorträgt. Manchmal hat er Erscheinungen im Fernsehen und im Radio. Mit seinen Gereimtheiten und Ungereimtheiten hat Kudernatsch in seiner Show „Kudernatschs Kautsch“ schon prominente Gäste behelligt – so Roberto Blanco, Axel Schulz, Dolly Buster und andere Intellektuelle. Für diese Show wurde Kudernatsch 2002 mit dem Comedy-Cabinet-Preis ausgezeichnet. Kudernatsch hat mehrere Tonträger und Bücher veröffentlicht.
Slam-Poet Friedrich Herrmann „Ausgeschlafen in Ruinen“
Der Slam-Poet Friedrich Herrmann präsentiert aus seinem Buch „Ausgeschlafen in Ruinen“ ausgewählte Bühnentexte der letzten Jahre. Humoristische Kurzprosa über zeitgenössische Themen, meist mit Bezug zur eigenen Biografie, stehen im Mittelpunkt seiner Darbietung.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Gesprächsreihe „Von Heimat zu Heimat“ – Podiumsgespräch mit Steffen Mensching, Peter Neumann, Jens Neundorff von Enzberg und Landolf Scherzer
Moderation: Romy Gehrke / Journalistin, Moderatorin (MDR)
Der Begriff Heimat ist eng mit nationaler und regionaler Identität verknüpft. In von Begriffen wie „wokeness“ und „political correctness“ geprägten Diskursen hat er einen denkbar schlechten Ruf. Er steht für Heimattümelei, Rückschrittlichkeit oder Weltabgewandtheit. Der Tenor im Feuilleton, ob in der „Zeit“, der „taz“ oder dem „nd“, will die Rede von „Heimat“ getrost den Ewiggestrigen überlassen – „links ist da, wo keine Heimat ist“.
Lässt sich den rechtskonservativen und rechtsextremen Gruppierungen, die ihn für sich zu besetzen versuchen, wirklich nichts entgegensetzen, das einen positiven Anspruch und ein Recht auf Heimat in von Flucht, Vertreibung und – erzwungener, aber auch gewollter – Migration gekennzeichneten Zeiten entwirft?
Wo lässt sich Heimat erfahren? Lässt sich Heimat verorten? Was bedeutet Heimat, Heimatverlust, Heimatgewinn als Erfahrungs- und Erlebnisraum für uns?
Darüber spricht die Journalistin Romy Gehrke mit den Podiumsteilnehmern:
Eine Veranstaltung im Rahmen der vierteiligen thüringenweiten Gesprächsreihe »Von Heimat zu Heimat«, die der Thüringer Literaturrat mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen und mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen durchführt. Die Veranstaltung in Meiningen findet in Zusammenarbeit mit den Meininger Museen statt.
Kontaktdaten des Projektträgers
Goethe-Akademie
„Der scherzenden, der ernsten Maske Spiel“
Goethe und Schiller als klassische Dramatiker
Weitere Informationen auf der Seite Goethe Akademie.
Verborgenes Bauhaus. Die wiederentdeckten Wandmalereien im Wohnraum des Bauhaus-Meisters Adolf Meyer in Weimar – Symposium vom 26. bis 27. Oktober 2023
Anlässlich der ersten Bauhaus-Ausstellung 1923 wurden in den Bauhaus-Gebäuden zahlreiche Wandmalereien entworfen und von der Wandmalereiwerkstatt ausgeführt. Wahrscheinlich im
Vorfeld dieser Raumgestaltungen entstand in der Privatwohnung des Bauhaus-Meisters Adolf Meyer ein einmaliges künstlerisches Werk. Die farblich und inhaltlich durchdachte Gestaltung des gesamten Raumes umfasste unter anderem Entwürfe von Oskar Schlemmer und Werner Gilles, die wahrscheinlich von Angehörigen der Werkstatt für Wandmalerei am Bauhaus mit ausgeführt wurden. Als ein malerischer Höhepunkt darf eine Version des berühmten Köpfe-Fries von Oskar Schlemmer betrachtet werden.
Schlemmer entwarf den Fries 1923 für das Werkstattgebäude des Bauhauses, Schüler der Wandmalereiwerkstatt am Bauhaus realisierten ihn. Im Werkstattgebäude des Bauhauses wurde der Fries in Variation wiederholt. Die Wandgestaltungen in der Wohnung von Adolf Meyer galten lange als zerstört und blieben unbekannt. Die Wiederentdeckung des Gesamtwerkes ist eine kleine Sensation. Trotz der starken Beschädigungen und früherer baulicher Eingriffe sind sie nun nach 100 Jahren wieder zu erleben.
Das interdisziplinäre Symposium beleuchtet denkmalpflegerische, konservatorisch-restauratorische und technische Fragen im Umgang mit diesem großartigen Fund und kontextualisiert das komplexe Raumkonzept kunsthistorisch.
Das Symposium richtet sich an das Fachpublikum. Zum Podiumsgespräch am 26. Oktober 2023 um 18 Uhr im Oberlichtsaal der Bauhaus-Universität Weimar wird das Projekt der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt.
Donnerstag, 26. Oktober 2023
09.00 Uhr Empfang und Anmeldung der Tagungsteilnehmer
10.00 Uhr Panel I – Entdecken
• Begrüßung und Eröffnung Dr. Annette Ludwig
• Grußwort Udo Carstens
• Einordnung des Raumkunstwerkes unter denkmalmethodischen
Aspekten Holger Reinhardt
• Die Wiederentdeckung des Wohnraums Adolf Meyer in
Weimar als Gesamtkunstwerk des Bauhauses im Kontext der
Bauhaus-Ausstellung 1923 Michael Siebenbrodt
• Untersuchungsergebnisse zur Farbfassung von 1923 im
Wohnraum von Adolf Meyer Ludwig Volkmann
• Hyperspektrale photogrammetrische Verfahren als Begleitung
des Restaurierungsprozesses Gisbert Sacher
• Die Pigmente der Wandgestaltung bei Oskar Schlemmer und
Werner Gilles aus der Wandmalereiwerkstatt
Prof. Dr. Christoph Herm
• Analyse anorganischer Farbpigmente mit Synchrotron-
Strahlung Dr. Christoph Hennig
• Die Glaseinbauten im Haus Am Horn 1923
Prof. Dr. Gerhard Heide
12.45 Uhr Mittagspause
13.30 Uhr 1. Führung durch den Wohnraum Adolf Meyers
14.00 Uhr Panel II – Entwickeln
• Zielstellung und Konzeption als Entwicklungsprozess für den
Umgang mit den Befunden Ludwig Volkmann
• Zwischenzustände und Ergebnis der konservatorischrestauratorischen
Bearbeitung Christian Kirsten
• Ergebnisse der photogrammetrischen Arbeiten
Gisbert Sacher
15.35 Uhr Kaffeepause
16.15 Uhr 2. Führung durch den Wohnraum Adolf Meyers
16.55 Uhr 3. Führung durch den Wohnraum Adolf Meyers
18.00 Uhr Die Wiederentdeckung einer komplexen Raumgestaltung
aus der Bauhaus-Zeit nach 100 Jahren
Freitag, 27. Oktober 2023
09.00 Uhr 4. Führung durch den Wohnraum Adolf Meyers
10.00 Uhr Panel III – Verstehen
• Zur Thematik der Gesamtgestaltung und eines Wandgemäldes
von Werner Gilles im Ergebnis der restauratorischen Untersuchungen
Ludwig Volkmann
• Die Wandgemälde Oskar Schlemmers der Wohnung Adolf Meyer:
Ikonografie und Kontext seines künstlerischen Schaffens
Michael Siebenbrodt
• Adolf Meyer und sein Weimarer Freundeskreis
Dr. Annemarie Jaeggi
• »Bild als Funktion des Raumes« – Schlemmers Entwurf für Jena
Prof. Dr. Wulf Herzogenrath
• Werner Gilles auf der Suche nach Arcadien und seine frühen
Jahre in Weimar Anja Bauer-Kersken
12.00 Uhr Mittagspause
12.45 Uhr Führung durch das Werkstattgebäude,
Bauhaus-Universität Weimar
13.15 Uhr Führung durch Walter Gropius‘ Büro,
Bauhaus-Universität Weimar
13.30 Uhr Panel IV – Vergleichen
• Die Gestaltungen der Wandmalerei- und Bildhauerwerkstatt
des Bauhauses in den Hochschulgebäuden 1923
Michael Siebenbrodt
• Wesentliche gegenständlich-räumliche und farbige Qualitäten
des Bauhaus-Gebäudes Dessau Wolfgang Thöner
• Materialität und Farbigkeit am Beispiel von Bauhaus-Bauten
in Weimar und Dessau aus Sicht des Restaurators Peter Schöne
• »öffentlich« und »privat« – Inhalt und Ornament. Zum Haus
Rabe und Wandbild Keller Prof. Dr. Wulf Herzogenrath
15.30 Uhr Kaffeepause
15.45 Uhr Panel V – Erleben
• Die Wandmalerei-Werkstatt am Weimarer Bauhaus
Dr. Ute Ackermann
• Vermittlung und Erlebnis von Kunstwerken durch digitale
3D-Präsentation, Beispiele
Dr. Franziska Klemstein, Dr. Dirk Wintergrün
• Resümee und Ausblick auf weitere mögliche Forschungsziele
an Bauhausprojekten in Weimar Holger Reinhardt
Das Symposium »Verborgenes Bauhaus« ist eine Veranstaltung des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie, der Direktion Museen der Klassik Stiftung Weimar und des Internationalen Heritage-Zentrums der Bauhaus-Universität Weimar. Es ist Teil des Themenjahrs »Wohnen« der Klassik Stiftung Weimar.
Veranstaltungsorte
1 Tagungsort
Goethe-Nationalmuseum, Festsaal, Frauenplan 1
2 Wohnraum Adolf Meyer
Rudolf-Breitscheid-Straße 4
3 Oberlichtsaal (Abendveranstaltung) und
Büro von Walter Gropius
Bauhaus-Universität Weimar, Geschwister-Scholl-Straße 8
4 Werkstattgebäude
Bauhaus-Universität Weimar, Geschwister-Scholl-Straße 7
Anmeldung bis zum 22. September 2023
Betreff »Symposium Verborgenes Bauhaus«
Dr. Christian Karst
Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege
und Archäologie Erfurt
Petersberg 12 | 99084 Erfurt
T +49 0361 573414–305
christian.karst @ tlda.thueringen.de
»Die Vodkagespräche« – Ein Abend mit Karoline Eichhorn und Catrin Striebeck
Der Inhalt: Nach der Beerdigung ihres Vaters treffen sich die Schwestern Edda (Karoline Eichhorn) und Freya (Catrin Striebeck) in ihrer alten Familienvilla. Am Ufer des Bodensees sprechen sie über ihre Kindheit, den frühen Tod der Mutter, die ersten und aktuellen Lieben, das Zurückbleiben und Fortgehen.
Zentral ist der Nachlass des Vaters: Da er alles, außer der Villa, einer AfD-nahen Stiftung vermacht hat, entwickelt sich das Gespräch der Schwestern zu einer Diskussion über Deutschland, über Religion und über Politik. Dafür braucht es das eine oder andere Glas Wodka – und schon kommen Themen wie Gier und Eifersucht auf. Aus dem Off hören wir dazu den verstorbenen Vater (Josef Bierbichler).
Deutlich wird, dass die Auflösung von fundamentalen und allgemeingültigen Werten nicht zu stoppen ist. Die unheilige Phalanx der Antidemokraten treibt die Verfechter liberal-demokratischer Ideale vor sich her. Wie gehen die zwei Schwestern mit dieser Herausforderung um? Kümmern sie sich um ihre konkrete Umwelt – oder überwiegt ihr „Faible“ für leise dahinschnurrende Rollkoffer oder funktionale Fahrradhelme? Mit anderen Worten: Welchen Einfluss hat das tradierte Spiel von Lieben beziehungsweise Nichtlieben auf das Leben von Edda und Freya?
Darüber hinaus muss natürlich folgendes geklärt werden: Wer hat das Modelflugzeug ohne Erlaubnis in den Garten gesteuert? Sind Katzenfrauen tatsächlich glücklicher? Und gibt es heute vielleicht doch noch Gespenster?
Limlingerode SCHILLERt. Ewig jung ist nur die Phantasie
Phantasievoll werden die Gedichte Schillers vom Kieck-Theater, Weimar dargeboten. Cornelia Thiele verbindet die Texte spielerisch mit Elementen der Pantomime und des Schauspiels. Thomas Kieck sorgt für den Sound, mal klassisch, mal modern. Gott, Tyrann, Clown – alle erscheinen. Edle Ritter müssen dramatische Abenteuer bestehen. Es wird spannend und ergreifend, humorvoll und kurzweilig.
Thüringer-Wald-Poetry-Slam
Poetry Slam — Ein literarischer Wettstreit, mitreißende Performances von talentierten Künstler:innen, die ihre selbstgeschriebenen Texte ohne Requisiten auf die Bühne bringen. Tauche ein in eine Welt voller Leidenschaft, Emotionen und sprachlicher Kunst. Und das Beste daran: Du entscheidest, wer gewinnt!
Sei Teil des begeisterten Publikums und erlebe einen unvergesslichen Abend voller inspirierender Worte.
ROCKO SCHAMONI liest “DUMMHEIT ALS WEG”
Rocko Schamoni liest aus seiner seit über einem Jahr bei der Musikzeitschrift Rolling Stone erscheinenden Kolumne, die pointiert den Weg der Menschheit in den von ihr selbst gehäkelten Untergang begleitet. Alle Aspekte der menschlichen Dummheit werden unter dem mikroskopischen Fokus seziert und bilden ein flickenteppichhaftes Gemälde an dem wir erkennen können warum die Welt ein so gruseliger Ort geworden ist. Die einzige Medizin gegen das Grauen ist Lachen.
Rocko Schamoni in Schleswig Holstein geboren, arbeitet für Theater, Film und Fernsehen, tourt regelmäßig durch die Republik und besitzt eine eingeschworene Fangemeinde als Musiker, Autor, Humorist, Schauspieler und so weiter. 1988 erschien seine erste LP »Vision«. Es folgte ein Plattenvertrag bei einer großen Firma und diverse weitere Tonträger-Veröffentlichungen, so 2015 das Album »Rocko Schamoni & l’orchestre Mirage: Die Vergessenen und 2019 »Musik für Jugendliche«. Ende August 2022 erscheint ein neues Album. 1989 gründeten Rocko Schamoni, Schorsch Kamerun und Kaiser Walter im Hamburger Schanzenviertel den »Pudel Klub«.
Nach seinem Roman-Debüt »Risiko des Ruhms« folgte 2004 sein langanhaltender Bestseller »Dorfpunks«, der auch auf die Bühne gebracht und 2009 in die Kinos kam, sowie »Sternstunden der Bedeutungslosig-keit«, »Tag der geschlossenen Tür«, »Fünf Löcher im Himmel«, »Ich will nicht Schuld sein an deinem Niedergang« (mit Christoph Grissemann), »Große Freiheit« und zuletzt »Der Jaeger und sein Meister« Mit Jacques Palminger und Heinz Strunk hat Rocko Schamoni mehrere Studio-Braun– Theaterstücke inszeniert, unter anderem »Dorfpunks«, »Fleisch ist mein Gemüse«, »Matthias Rust«, »Fahr zur Hölle Ingo Sachs«, »Fraktus«, »Der Goldene Handschuh« und zuletzt »Coolhaze«.
Im November 2012 kam der Studio-Braun-Film »Fraktus« in die Kinos. Mit Helge Schneider drehte er 2012 den Film »00 Schneider – Im Wendekreis der Eidechse«. Zudem wirkt er in der Free-TVSerie KBV (Keine besonderen Vorkomnisse) mit und hat mit Gereon Klug den Podcast »Auf der Bahn« geschaffen. Ende August 2022 erschien sein neues Album „All Ein“.
Atta Troll. Ein Sommernachtstraum.
Eine Papiertheaterinszenierung für Erwachsene nach dem Versepos von Heinrich Heine.
Eine gemeinsame Veranstaltung des Altenburger Schlossvereins e. V. mit der Goethe Gesellschaft Altenburg e. V.
Inszenierung, Lesung, Spiel, Gesang, Hakenharfe: Ulrike Richter, Leipzig
Bühnenbild: Christina Simon, Weißenfels
Nach „Deutschland. Ein Wintermärchen“ ist „Atta Troll. Ein Sommernachtstraum“ Heinrich Heines zweites, jedoch weitaus weniger bekanntes Versepos. In ihm jagt der Ich-Erzähler den ehemaligen Tanzbären Atta Troll. Dieser hatte sich von seinen Ketten losgerissen und war in seine Heimat nach Roncesvalles in den Pyrenäen zurückgekehrt. Vor seinen Bärenkindern beklagt Atta Troll die Schlechtigkeit der Menschen und sinniert wild darüber, wie „ein gerechtes Animalreich“ gestiftet werden könnte. Doch bevor es dazu kommen kann, geht Atta Troll in die Falle der Hexe Uraka. Das 1841 entstandene Tierepos steckt voller Ironie und Gleichnisse, spielt auf Zeitgenossen des Verfassers an und wirkt dennoch zeitlos modern.
Heine selbst war überzeugt, „Es ist nämlich, unter uns gesagt, das Bedeutendste, was ich in Versen geschrieben habe (…) Es wird für das Publikum gewiss ein Evenement sein“.
Die Leipziger Musikerin Ulrike Richter liest und singt nach zeittypischen Melodien zur Harfe die Verse und stellt dazu ausdrucksstarke Bilder der Weißenfelser Grafikerin Christina Simon im Papiertheater.
Ulrike Richter, geboren in Leipzig, studierte in Dresden Kirchenmusik, bevor sie an der Leipziger Musikhochschule „Felix Mendelssohn Bartholdy“ ein Gesangsstudium absolvierte. Gleichzeitig nahm sie an Kursen und Projekten des „Zentrums für Alte Musik“ Kloster Michaelstein u.a. bei Ludger Remy und Reinhard Goebel teil. Während ihrer Engagements an den Theatern Altenburg und Gera erhielt sie eine Konzertausbildung bei Margret Grund. Seit 1997 ist sie als Konzert- und Oratoriensängerin tätig. Sie war seither an vielen Orten Deutschlands, in Österreich und Belgien zu hören, u.a. mit etlichen Uraufführungen. Mit unkonventionellen Programmen und dem Engagement für unbekannte Kompositionen hat sie sich als Spezialistin frühromantischen Liedgutes etabliert. Sie wirkte bei zahlreichen CD- und Rundfunkeinspielungen mit. Regelmäßige musikalische Führungen in Leipziger Museen mit Gesang und Moderationen zur Kunst- und Kulturgeschichte um 1800 ergänzen ihr vielseitiges Repertoire. Seit 2008 begleitet sie sich selbst auf der Hakenharfe und gestaltet eigene Papiertheaterinszenierungen mit Lesung und Liedern.
Für weitere Informationen siehe: www.musikalischerbrueckenschlag.com
Christina Simon, geboren in Weißenfels, ist eine Suchende, eine Pilgerin mit dem Schnittmesser als Wanderstab. Sie arbeitet überwiegend in der Technik des Farblinolschnittes. In Drei- bis Vierfarbendrucken spielt sie dabei mit versetzten Perspektiven und abgetreppten Figurenumrissen oder mit collageartigen Assamblagen. Ihre Kompositionen zeigen narrative Bildwelten, die bestimmt sind vom schwungvoll kräftigen Weißlinienspiel, dessen Intensität wiederum von der Dominanz reiner Farbflächen aufgenommen und potenziert wird. Der Schatz der christlichen Religion als auch der der griechischen und babylonischen Mythologie ist dabei eine unerschöpfliche Quelle für ihre Themen und motivischen Anleihen. Spolien und Bildzitate werden durch Abstraktion zu neuen Bilderwelten verwandelt. Dadurch hat sie sich unabhängig von Zeitströmungen und Modetrends einen unverwechselbaren Stil erarbeitet.
Für weitere Informationen: www.christinasimon.de
»Von Heimat zu Heimat – Zukunftsängste, Zukunftshoffnungen«
Podiumsgespräch mit Jochen Birkenmeier, Juliane Stückrad und Stefan Petermann
Moderation: Blanka Weber / Journalistin, Moderatorin (MDR)
Der Begriff Heimat ist eng mit nationaler und regionaler Identität verknüpft. In von Begriffen wie „wokeness“ und „political correctness“ geprägten Diskursen hat er einen denkbar schlechten Ruf. Er steht für Heimattümelei, Rückschrittlichkeit oder Weltabgewandtheit. Der Tenor im Feuilleton, ob in der „Zeit“, der „taz“ oder dem „nd“, will die Rede von „Heimat“ getrost den Ewiggestrigen überlassen – „links ist da, wo keine Heimat ist“.
Lässt sich den rechtskonservativen und rechtsextremen Gruppierungen, die ihn für sich zu besetzen versuchen, wirklich nichts entgegensetzen, das einen positiven Anspruch und ein Recht auf Heimat in von Flucht, Vertreibung und – erzwungener, aber auch gewollter – Migration gekennzeichneten Zeiten entwirft?
Wo lässt sich Heimat erfahren? Lässt sich Heimat verorten? Was bedeutet Heimat, Heimatverlust, Heimatgewinn als Erfahrungs- und Erlebnisraum für uns? Welche Zukunftsängste und Zukunftshoffnungen verbinden sich damit?
Darüber spricht die Journalistin Blanka Weber mit den Podiumsteilnehmern:
Eine Veranstaltung im Rahmen der vierteiligen thüringenweiten Gesprächsreihe »Von Heimat zu Heimat«, die der Thüringer Literaturrat mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen und mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen durchführt. Die Veranstaltung in Eisenach findet in Zusammenarbeit mit der Stiftung Lutherhaus Eisenach und der Evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Eisenach statt.
Kontakt:
Thüringer Literaturrat e.V. / 03643–9087751
Landeszentrale für politische Bildung in Thüringen / 0361–57-3212740
Eröffnung des Narrare-Erzählfestivals
Dieses Jahr erzählen wir davon, wie die Dinge wieder gut werden können.
Es erzählen: Gudrun Rathke, Tom van Mieghem, Gerhard P. Bosche, Kathrin Weiland (Nachwuchserzählerin), Erik Studte, Antje Horn Es musizieren: Stefan Nagler und Peter Verberckmoes
Tom Van Mieghem (Belgien)
Vor langer Zeit begann Tom als Puppenspieler und Erzähler zu arbeiten. Er ist ein Entdecker der überraschenden Einfachheit. Tom reist mit seinen Geschichten und/oder Puppen durch das Land, oft begleitet von Musikern. Er tritt für jede Altersklasse auf. Darüber hinaus unterrichtet Tom Storytelling an der Dutch Storytelling Academy und an verschiedenen städtischen Akademien Belgiens.
Peter Verberckmoes (Belgien)
Peter ist ein Multiinstrumentalist, Sänger und Komponist. Er spielt Streichinstrumente, Schlagzeug, verschiedenste Blasinstrumente und mehr. Peter gelingt es, mit musikalischen Klängen Atmosphären zu kreieren und wundervolle Welten zum Leben zu erwecken. Peter tritt oft mit Tom auf und ist außerdem Organisator von Jazzparlee (Jazzmusik und Worte).
Gerhard P. Bosche (Deutschland)
Er liebt Märchen und Geschichten schon seit seinen Kindertagen. Seit vielen Jahren trägt er sie nun schon als Erzähler in die Welt hinaus. Beim Erzählen ist Gerhard stets im Kontakt mit dem Publikum. Schmunzelnd und augenzwinkernd führt er ins Reich der Worte und Bilder. Er erzählt überall … am Strand, von Kirchtürmen herab und auf der Straße. Gerhard ist der künstlerische Leiter des Lübecker Festivals „Der Norden erzählt“.
Gudrun Rathke (Österreich/Deutschland)
Gudrun wuchs in Kärnten auf. Sie studierte Germanistik und Skandinavistik. Während ihrer Arbeit in der Montessori-Schule entdeckte sie die Kraft des freien Erzählens. Sie professionalisierte diese Kunst an der Akademie Remscheid und machte schließlich das Erzählen zu ihrem Beruf. Seither zieht sie mit einer Kiepe voller Geschichten landauf und landab. Gudrun ist die künstlerische Leiterin des Sparda-Erzählfestivals in Kassel.
Antje Horn
lebt in Jena. Sie ist Erzählerin, mit Leib und Seele, Herz und Verstand. Menschen aller Altersklassen reißt sie mit, wenn sie voller Intensität, Humor und Tiefsinn Geschichten aus den unterschiedlichsten Perspektiven und Kulturen erzählt. Antje Horn liebt das Zusammenspiel mit Künstler*innen anderer Kunstsparten. Sie ist Initiatorin und künstlerische Leitung des Erzählkunstfestivals NARRARE in Jena.
Erik Studte
Ist freischaffender Schauspieler, Regisseur und Theaterpädagoge. Er gastierte an vielen deutschsprachigen Theatern und war 16 Jahre festes Ensemblemitglied der Shakespeare Company Berlin. Seit 2019 lebt er wieder in Thüringen. Seither war er in mehreren Inszenierungen am Theater Erfurt und der Sommerkomödie Erfurt zu erleben. Seit 2017 erkundet er mit der Erzählerin Antje Horn die Möglichkeiten des Zusammenspiels von Theater und freiem Erzählen.
Kathrin Weiland
Ist die NARRARE-Nachwuchserzählerin des Jahres 2023. Sie arbeitet als Psychologin im Jenaer Hospiz und geht seit zwei Jahren erste Schritte im freien künstlerischen Erzählen. Mit einem großen Lächeln und ebenso großer Ernsthaftigkeit geht sie beim Erzählen auf die Reise.
Stefan Nagler
ist ein Weltenbummler. Seit dem 6.Lebensjahr spielt Stefan Klavier. Seine Begeisterung für den Jazz wurde frühzeitig geweckt. Er spielte in der Landesjugend- Bigband Thüringen, im Bundesjazzorchester, dem „Bujazzo“ und absolvierte Rundfunk- und Fernsehauftritte beim WDR. Stefan studierte Musik in Deutschland und Holland. Danach folgten Konzertreisen in die Schweiz, nach Frankreich, Polen, Niederlande, Dänemark, Großbritannien, Australien, Neuseeland und in die USA. Stefan gastiert bis heute auf internationalen Jazzfestivals. Er spielt in verschiedensten Formationen und begann 2023 mit der Erzählerin Antje Horn zu arbeiten.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., mit freundlicher Unterstützung der ReCover Stiftung.
Warum fühlen sich viele Menschen in Ostdeutschland „abgehängt“? Woher rührt die wachsende Demokratiemüdigkeit? Wo regt sich Selbstbewusstsein und wie gelingt es, dieses besser zu entfalten?
Über die aktuelle Befindlichkeit in den neuen Ländern diskutieren der Ostbeauftragte der Bundesrepublik, Carsten Schneider (SPD), die preisgekrönte Drehbuchautorin Laila Stieler („Gundermann“) und der Schriftsteller Lukas Rietzschel („Mit der Faust in die Welt schlagen“, „Raumfahrer“).
Moderation: Frank Quilitzsch (Autor und Journalist)
Eine Veranstaltung des Thüringer Schriftstellerverbands und der Erfurter Herbstlese in Kooperation mit dem Theater Erfurt und der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Podiumsdiskussion »Was erzählen wir uns von Ostdeutschland?«
Mit einer Podiumsdiskussion endet die Lesereihe »Was erzählen wir uns von Ostdeutschland?«. In diesem öffentlichen Gespräch wollen wir fragen: Welche Bilder zirkulierten in den vergangenen dreißig Jahren über Ostdeutschland? Nach welchen Mechanismen funktionierte diese Öffentlichkeit? Wer erhielt welche Sprecherposition? Wie ist der Stand der Debatte in diesem diskursreichen Jahr? Und fragen wollen wir mit Blick auf das kommende (Wahl)Jahr: Welche Erzählungen über Ostdeutschland fehlen?
Moderation: Peter Neumann, Autor, Lyriker, Essayist, arbeitet für das Feuilleton DIE ZEIT.
Karten sind im Vorverkauf in der Eckermann-Buchhandlung erhältlich.
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. Gefördert von der Arbeitsgemeinschaft literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten e.V. im Auftrag der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Eröffnung der Ausstellung im Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek
Aufgrund limitierter Plätze ist eine Anmeldung notwendig. Bitte melden Sie sich zum 30. November an unter: https://stiftung-ettersberg.de/anmeldung-podiumsdiskussion/
Jorge Semprún (1923–2011) war ein spanischer Schriftsteller und Überlebender des Konzentrationslagers Buchenwald. 1994 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und regte in seiner Dankesrede die Gründung der Stiftung Ettersberg in Weimar an. Anlässlich seines 100. Geburtstages wurde von der Stiftung Ettersberg eine Ausstellung kuratiert, die im Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek eröffnet wird.
Zur Vernissage diskutieren Martin Schulz (Berlin/Bonn), Dr. Franziska Augstein (Berlin), Prof. Dr. Teresa Pinheiro (Chemnitz) und Prof. Dr. Volkhard Knigge (Weimar). Es moderiert Romy Straßenburg (ARTE, Paris). Die musikalische Gestaltung liegt bei Lina Tur Bonet (Geigerin/Musikhochschule Weimar).
Die Podiumsdiskussion und Vernissage ist Teil der Veranstaltungsreihe „Jorge Semprún in Weimar. Zum 100. Geburtstag eines großen Europäers“ der Stiftung Ettersberg in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, der Klassik Stiftung Weimar, der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, dem Deutschen Nationaltheater und Staatskapelle Weimar, der Bauhaus-Universität Weimar und der Stadt Weimar.
Finanziert mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei, der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen (Ausstellung) und der Botschaft von Spanien (Vernissage).
LivelyrixPoetry Slam
Kurz vor den Semesterferien geht es nochmal zum Poetry Slam!
Livelyrix lädt ein ins Kassablanca zum Battle der Bühnenpoesie!
Poetry Slam ist ein Wettstreit des gesprochenen Wortes. Die Teilnehmer*innen treten mit selbstgeschriebenen Texten gegeneinander an und das Publikum entscheidet, wer in diesem Wettkampf triumphiert. Dabei braucht es keine Requisite oder musikalische Untermalung – seid selbst dabei und erlebt, wie ein bloßer Text ein ganzes Publikum mitreißen kann!
Beim Livelyrix Poetry Slam kommt es zum Battle der lokalen Held*innen und gestandenen Poet*innen. Verpassen ist keine Option!
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LINE UP
Josephine von Bleutenstaub (Leipzig)
Ria Timm (Heidelberg)
Julian Henry Helmut Raab (Magdeburg)
Cailiosa (Halle)
Marsh Richarz (Leipzig)
Alina Engel (Jena)
Elli Linn (Jena)
Johnny Wohlfeld (Jena)
MODERATION
Friedrich Herrmann & Inke Sommerlang
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EINLASS: 19:00 Uhr
BEGINN: 20:00 Uhr
8€ VVK / 10€ Abendkasse
Die Veranstaltung ist teilbestuhlt.
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Du willst auch einmal auftreten? Dann sprich uns gerne auf einer unser Veranstaltungen an den Instakanal @slaminjena oder schreib an anmeldung@livelyrix.de
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KOLLOQUIUM der Ernestiner Stiftung zu Gotha
„500 Jahre Schulgeschichte – Von der Gründung des Gothaer Gymnasiums bis zum Jubiläum 2024“ Schule der Zukunft
Im Blickpunkt des Kolloquiums der Ernestiner Stiftung zu Gotha steht die Frage der Kontinuität und des Wandels in der Erfolgsbilanz des Gymnasiums (KUTHE 2005). Prof. Kuthe von der Universität Erfurt hat 2005 bereits beeindruckende Forschungsergebnisse zu den ältesten Gymnasien in Thüringen veröffentlicht und aufgezeigt, welche Bedeutung den klassischen Gymnasien zukommt. In der Ausstellung „GOTHA MACHT SCHULE – Bildung von Luther bis Francke“ der Universitäts- und Forschungsbibliothek Gotha im Jahre 2013 wurde der Blickpunkt auf innovative Bildungskonzepte im Protestantismus der Frühen Neuzeit gelegt (SALATOWSKY 2013).
Die Abiturientin Lena Kallinich sowie die Abiturienten Tim Greschuchna und Richard Krug werden in einem Einführungsvortrag ihre Ergebnisse aus ihrer Seminarfacharbeit zum Thema „500 Jahre Gymnasium Ernestinum Gotha“ vorstellen (ca. 20 Min.). Im Anschluss werden in einer Podiumsdiskussion mit kompetenten Gesprächspartnern u. a. folgende Fragestellungen diskutiert:
Worin besteht das Erfolgskonzept traditionsreicher Gymnasien?
Welchen Einfluss hatten die Landesfürsten auf die inhaltliche Orientierung der höheren Bildungseinrichtungen?
Warum wird dem Gymnasium Ernestinum Gotha in der thüringischen Bildungslandschaft eine bedeutende Rolle in seiner 500 – jährigen Geschichte zugeschrieben?
Welche Schussfolgerungen können wir aus der Bildungstradition des Gymnasiums für unsere heutige Schulpolitik ableiten?
Podium:
Genießen Sie gemeinsam mit uns diesen Abend mit anregenden Gesprächen und einer interessanten Podiumsdiskussion im Ambiente des Lucas – Cranach – Saals im Hotel „Der Lindenhof“. Getränke und ein erlesenes Buffet umrahmen den Abend.
Bei Fragen und Anmerkungen wenden Sie sich bitte direkt an Dr. Lutz Wagner: 0173/8821010 bzw. E‑Mail: 500-jahre-ernestinum@schule-gth.de
Welche Wahl haben wir? Podiumsdiskussion zur Rolle der demokratischen Wahlen als Mittel zur Beteiligung der Menschen an gesellschaftlichen Prozessen
Der Verein Provinzkultur und die Initiative Aufwind des Kunst- und Kulturvereins Zella-Mehlis laden alle politisch interessierten Bürgerinnen und Bürger in die Mehrzweckhalle nach Zella-Mehlis ein.
Ralf Uwe Beck (Verein “Mehr Demokratie e. V.”), Fabian Scheidler (Historiker, Autor), Gryf Bailer (Verein “Soziale Dreigliederung”) und Frank Schelhorn (lokaler Aktivist, Pomologe, Agrarexperte) legen ihre Standpunkte zur Frage: “Welche Wahl haben wir?” dar und stellen sie zur Diskussion.
Laut einer Umfrage der Körber-Stiftung im August 2023 gaben nur 9% der Menschen in Deutschland an, Vertrauen in Parteien zu haben. Politische Ratlosigkeit, Verdruss und Ohnmacht sind Gefühle, die sich durch die Breite der Gesellschaft ziehen. Einige Menschen sind frustriert, am demokratischen „Katzentisch“ zu sitzen und im Turnus mit ihrer Stimme auch jede weitere Mitgestaltung abzugeben. Andere haben resigniert. Wieder andere bewegen sich zum Spielfeldrand: Aus Parteienverdrossenheit erwächst mitunter Demokratieverdrossenheit. Der Unmut zieht sich von der Wahlurne in den Alltag, wird aber bei Anlässen wie dem „Superwahljahr 2024“ besonders sichtbar. Diese Veranstaltung gibt Impulse. Wir bitten vier Diskussionspartner mit unterschiedlichen Hintergründen zum Gespräch. Im Zentrum stehen die Fragen: Was muss geschehen, damit wir Hoffnung schöpfen, uns politisch eingeladen und gesehen, ja, ermächtigt fühlen? Haben die Bürgerinnen und Bürger heute die Macht und die Möglichkeit, gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken? Wie können oder müssen Schritte zur Veränderung aussehen? Wer sorgt für die Umsetzung? Von welchem zeitlichen Rahmen sprechen wir? Wie können die verschiedenen Bedürfnisse der Menschen friedvoll koordiniert werden? Woran erkennen wir eine gut funktionierende Gesellschaft? Kurz: Welche Wahl haben wir? Nach einer kurzen und differenzierten Bestandsanalyse werden mögliche Ideen und Wege diskutiert. Impulse für einen nächsten, eigenen Schritt kann jeder Besucher mit nach Hause nehmen. Zur Wahl und über die Wahl hinaus.
Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion:
Ralf Uwe Beck / Hauptthema: Direkte Demokratie
Verein “Mehr Demokratie e. V.”
Kurz-Vita: Ralf Uwe Beck hat nach einer Ausbildung zum Traktoristen von 1982 bis 1987 in Jena Evangelische Theologie studiert. Von 1995 bis 2002 war er als Umweltbeauftragter, seit 2004 auch Referatsleiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Landeskirchenamt der 2009 fusionierten Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Seit 1997 engagiert sich Beck für den Verein Mehr Demokratie e. V., ist seitdem Sprecher des 21 Organisationen starken Bündnisses für Mehr Demokratie in Thüringen und seit Mai 2010 ebenfalls Mitglied und Sprecher des Bundesvorstandes des Vereins.
Statement: Bei den Bürgerräten betritt wirklich jede und jeder den Raum als Bürgerin und Bürger, und das auch ruhig im wirklichen Sinne – nämlich
bereit zu bürgen, Verantwortung zu übernehmen für die Gemeinschaft. Das, was dort alle verbindet, ist, dass sie gemeinsam an einem Strang ziehen und versuchen, eine Frage zu lösen. Die Bürgerbeteiligung ist immer nur Ratschlag für die Politik, und es bleibt im Belieben derer, die wir gewählt haben, wie sie damit umgehen… Deshalb braucht es unter jeder Bürgerbeteiligung ein Netz und einen doppelten Boden. Das ist aus unserer Sicht die direkte Demokratie, also die Möglichkeit, dass die Menschen notfalls, wenn sie wieder untergebuttert werden, wenn ihre Vorschläge wieder in den Schubladen verschwinden, die Möglichkeit haben, auf kommunaler Ebene Bürgerbegehren zu starten, auf Landesebene Volksbegehren. Das geht auch, das haben wir in allen 16 Bundesländern, da ist das gelebte Praxis. Auf Bundesebene fehlt das. Das ist die aus unserer Sicht die größte Demokratiebaustelle in Deutschland,
Fabian Scheidler / Hauptthema: Außenpolitische Position Deutschlands
Historiker, Autor
Kurz-Vita: Scheidler studierte Geschichte und Philosophie an der Freien Universität Berlin und Theaterregie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Seit 2001 arbeitet er als freischaffender Autor für Printmedien, Fernsehen, Theater und Oper. Er ist Mitbegründer des unabhängigen Fernsehmagazins Kontext TV und hat viele Jahre als Dramaturg für das Grips-Theater gearbeitet. Für seine publizistisch-künstlerische Tätigkeit bei Attac bekam er 2009 den Otto-Brenner-Medienpreis für kritischen Journalismus.
Statement: Die Zeiten sind verwirrend und die politische Obdachlosigkeit nimmt zu. Auf sich gestellt sind alle Einzelbewegungen, ob für Klimaschutz, Frieden oder soziale Gerechtigkeit zum Scheitern verurteilt. Die zunehmende Polarisierung und Spaltung nützt allein denen, die die gegenwärtige ruinöse Ordnung der Welt solange wie möglich aufrechterhalten wollen. Aus diesen Gründen sind Versuche, die Gräben zu überwinden, von entscheidender Bedeutung. Das ist schwer, gewiss. Denn man müsste sich das, was die Gräben so tief gemacht hat, zunächst einmal gemeinsam anschauen.
Frank Schelhorn / Hauptthema: Die Macht der Straße
lokaler Aktivist, Pomologe, Agrarexperte
Kurz-Vita: Seit einem halben Jahr Rentner; kommt aus der grünen, ökologischen Richtung (aber nicht politisch grün bzw. nicht mehr); DDR-Kind; Christ, mit fester Bindung an Gott; war u.a. Teilnehmer auf den großen Demos bei den G8 Gipfeln
Statement: Wenn die Regierung plötzlich Gesetze ändert, muss man genau hinschauen, welche da geändert werden. Wir haben eine politische und wirtschaftliche Übergriffigkeit, die nicht mehr rechtens ist. Die Korruption in Deutschland ist stabil und wir haben heute eine bedingte Diktatur. Ein Unrechtssystem als Fundament — das habe ich alles schonmal erlebt, deshalb gehe ich auf die Straße.
Gryf Bailer / Hauptthema: Soziale Dreigliederung
Verein “Soziale Dreigliederung”
Kurz-Vita: Geboren in Hamburg, Ausbildung zum Druckformenhersteller, verweigerte den Kriegsdienst und ist seit 1975 als Musiker tätig, seit 20 Jahren auch in der bildenden Kunst. Seit 1989 beschäftigt er sich intensiv mit der Sozialen Dreigliederung, gründete 2006 den Verein zur “Förderung des Sozialen Dreigliederungsgedankens”. Gryf nahm die Wende mit großer Freude auf, war fasziniert von der Mentalität im “Osten” und lebt heute in Sachsen-Anhalt. Das erworbene Grundstück gehört dem Verein in Verantwortungseigentum, hier befindet sich seit 2015 eine Tagungsstätte für Dreigliederung.
Statement: Eine unserer Grundlagen für ein gesundes Miteinander ist die Gewaltenteilung, die aktuell korrumpiert und nicht mehr existent, in ihrem Grundgedanken jedoch gut ist. Eine Lösung liegt in der Neusortierung der drei Gewalten und einem Umdenken unter der Berücksichtigung des Menschen als ganzheitliches Wesen, das geistige, seelische und körperliche Fähigkeiten und Bedürfnisse hat. Dies könnte unsere aktuellen Probleme unseres rein materialistischen Denkens und Vorgehens lösen.
YOGA GEGEN RECHTS
Kuckuck! Herzlich willkommen zu meinem Live-Retreat „Yoga gegen Rechts“ Ich weiß – seltsamer Titel, aber die mögliche Alternativen waren eindeutig zu sperrig: „Euer Scheiß stört meine Selfcare“, „Irgendwas mit toxischer Achtsamkeit“ oder „Die fabelhafte Welt der Ambiguitätstoleranz“. Wie gewohnt gibt es eine solide Mischung aus Stand-Up-Comedy und lustigen Kurzgeschichten. Im Grunde zwei Stunden Superfun! Eigentlich wollte ich Bratsche spielen und gehobene Weltliteratur vortragen, aber ich möchte nicht angeben.
Hier ein willkürlicher Pressetext, den mir die seelenlose künstliche Intelligenz von ChatGPT ausgespuckt hat: „Comedian und Autor Patrick Salmen seziert urbane Selbstoptimierer im scheinbar widersprüchlichen Konflikt von wirksamer Politisierung und der stillen Sehnsucht nach Eskapismus. (Das klingt klug) „Yoga gegen Rechts“ vereint Kurzgeschichten mit trockenem Humor, bissigen Dialogen und messerscharfen Beobachtungen. Mit satirischem Scharfsinn und viel Selbstironie entlarvt Patrick Salmen die pathologischen Züge achtsamkeitsbesessener Stadtneurotiker, denn niemand weiß so gut wie der Dortmunder Bühnenkünstler, dass einem das Gegenüber oft nur deshalb so schräg vorkommt, weil man gerade in einen Spiegel schaut. (Dieser Satz ergibt eindeutig keinen Sinn!) Auch in seiner fünften Kurzgeschichten-Sammlung begegnet Patrick Salmen der seltsamen Spezies namens Mensch mit dem gebotenen Mitgefühl. Was ihn keineswegs daran hindert, den Finger genüsslich in die ein oder andere neo-esoterische Wunde zu legen.“ (Hört! Hört!)
Besser hätte ich das jetzt auch nicht sagen können. Also eilen Sie herbei und bringen Sie ihre innere Korkmatte mit. Im Anschluss gibt´s gemeinsame Asanas, psychedelische Atemübungen und melodischen Deep-House. Einfach klasse!
Aufbrüche und Scheitern – gestern und heute
Auftakt ins Themenjahr 2024 der Klassik Stiftung Weimar
Im zwanzigsten Jahrhundert liegen kultureller Aufbruch und Katastrophe, Scheitern und Neubeginn besonders eng und besonders drastisch beieinander. Dabei spielte vor allem in Weimar der fragwürdige Anspruch, die Welt durch Bildung, Kunst und Literatur zu einem besseren Ort zu machen, immer wieder eine zentrale Rolle. Weimar ist eine Zukunftswerkstatt im Zeitalter der Extreme; ein Ort, an dem die Abenteuer, Widersprüche, Brutalitäten, Kleingeistigkeiten, Niederlagen und Aufbrüche deutscher Geschichte und Gegenwart besonders prägnant auf kleinem Raum zusammentreffen. Es sind Versprechen und Experimente, die neben den Brüchen und Aufbrüchen auch Kontinuitäten sichtbar werden lassen. Man kann sie als Ringen um ästhetische und humane Entwicklung, um Demokratie und gesellschaftliche Selbstbestimmung begreifen. Zugleich lässt sich in Weimar auch das Scheitern dieser Ansprüche besonders deutlich beobachten.
Wir fragen nach den Beziehungen von Kultur und Politik in Weimar im Zeitalter der Extreme. Ausgehend von den dynamischen Konstellationen der Weimarer Republik thematisieren wir das historische Umbruchsjahr 1924 sowie die Konflikte und geistigen Spannungen der 1920er Jahre. Bezugspunkte sind dabei auch das ursprünglich in Weimar ansässige Bauhaus sowie die Vereinnahmung Nietzsches im Nationalsozialismus. Ein weiterer Umbruch im Zeitalter der Extreme ereignete sich 1949 als Aufbruch in die DDR. Schon 40 Jahre später folgt die nächste historische Zäsur: der Übergang in ein wiedervereintes Deutschland. Die Tagung fokussiert dabei nicht nur die Aufbrüche des vergangenen Jahrhunderts, sondern setzt diese in einen Bezug zur Gegenwart und wagt schließlich einen Blick in die Zukunft. Dabei spielen Utopien als Erzählungsfiguren des Aufbruchs eine herausgehobene Rolle.
Programm:
Freitag, 22.03.2024
13:00 Eröffnung
13:15–14:00 Ursula Büttner (Hamburg): Aufbruch und Gegenwehr. Veränderungsdynamik und Beharrungskräfte in der Weimarer Republik.
14:00–14:45 Sebastian Elsbach (Jena): Damm- statt Aufbruch. Die Thüringer Landtagswahlen 1924 im Kontext
15:15–16:00 Anke Blümm (Weimar): Fahnenwechsel? Aspekte des komplexen Verhältnisses von Bauhaus und Nationalsozialismus
16:00–16:45 Johannes Steizinger (Toronto): Der Begriff Jugend. Ein Leitmotiv gesellschaftlichen Aufbruchs nach 1900
17:00–17:45 Helmut Heit (Weimar): Nietzsche-Dämmerung. Vom Freigeist zum Faschismus
Aufbrüche und Scheitern – gestern und heute
Auftakt ins Themenjahr 2024 der Klassik Stiftung Weimar
Im zwanzigsten Jahrhundert liegen kultureller Aufbruch und Katastrophe, Scheitern und Neubeginn besonders eng und besonders drastisch beieinander. Dabei spielte vor allem in Weimar der fragwürdige Anspruch, die Welt durch Bildung, Kunst und Literatur zu einem besseren Ort zu machen, immer wieder eine zentrale Rolle. Weimar ist eine Zukunftswerkstatt im Zeitalter der Extreme; ein Ort, an dem die Abenteuer, Widersprüche, Brutalitäten, Kleingeistigkeiten, Niederlagen und Aufbrüche deutscher Geschichte und Gegenwart besonders prägnant auf kleinem Raum zusammentreffen. Es sind Versprechen und Experimente, die neben den Brüchen und Aufbrüchen auch Kontinuitäten sichtbar werden lassen. Man kann sie als Ringen um ästhetische und humane Entwicklung, um Demokratie und gesellschaftliche Selbstbestimmung begreifen. Zugleich lässt sich in Weimar auch das Scheitern dieser Ansprüche besonders deutlich beobachten.
Wir fragen nach den Beziehungen von Kultur und Politik in Weimar im Zeitalter der Extreme. Ausgehend von den dynamischen Konstellationen der Weimarer Republik thematisieren wir das historische Umbruchsjahr 1924 sowie die Konflikte und geistigen Spannungen der 1920er Jahre. Bezugspunkte sind dabei auch das ursprünglich in Weimar ansässige Bauhaus sowie die Vereinnahmung Nietzsches im Nationalsozialismus. Ein weiterer Umbruch im Zeitalter der Extreme ereignete sich 1949 als Aufbruch in die DDR. Schon 40 Jahre später folgt die nächste historische Zäsur: der Übergang in ein wiedervereintes Deutschland. Die Tagung fokussiert dabei nicht nur die Aufbrüche des vergangenen Jahrhunderts, sondern setzt diese in einen Bezug zur Gegenwart und wagt schließlich einen Blick in die Zukunft. Dabei spielen Utopien als Erzählungsfiguren des Aufbruchs eine herausgehobene Rolle.
Programm:
Samstag, 23.03.2024
10:00–10:45 Stefan Wolle (Berlin): Der Traum vom besseren Deutschland. Die frühen Jahre der DDR
10:45–11:30 Judith Enders (Berlin): Aufbrüche und Umbrüche: Generationenperspektive(n).
12:15–13:00 Peter Neumann (Hamburg/Berlin): Utopische Energien. Eine Verlustanzeige
13:00–13:45 Abschlussdiskussion: Wie weiter mit den Aufbrüchen?
Nachdem Team Erfurt den letzten HörsaalSlam für sich gewinnen konnte, wollen wir sehen, ob die Landeshauptstadt ihren Titel verteidigen kann. Die Künstler:innen werden wieder aus dem gesamten deutschsprachigen Raum anreisen, um in eine grandiose Revanche zu gehen. Hier ist das Line Up:
Flori Wintels aus Bad Bentheim (deutschsprachiger Meister)
Julian Heun aus Berlin (deutschsprachiger Meister)
Eva Matz aus Bremen (VizeMeisterin Niedersachsen/Bremen)
Darryl Kiermeier aus Hamburg (U20 Meister Bayern)
Skog Ogvann aus Leipzig (mehrfacher Landesmeister Thüringen)
Rebecca Uhlworm aus Arnstadt (Stadtmeisterin Arnstadt)
Marten de Wall aus Frankfurt (Landesmeister Hessen)
Feature: Das weltweite Netzwerk für ein bedingungsloses Grundeinkommen
Maler: Peer Galus
Moderation: AIDA
Der HörsaalSlam ist eine Kooperation von Universität Erfurt, Highslammer e.V. und Erfurter Herbstlese e.V.
„Bruchstücke einer großen Konfession“. Goethes autobiographische Schriften
mit Prof. Dr. Jochen Golz (Weimar)
in Weimar
Übernachtung im Hotel Dorint Am Goethepark. Programm, Preise und Anmeldung auf der Seite Goethe Akademie. Die Teilnahme ist kostenpflichtig und daher nur nach vorheriger Anmeldung möglich.
Wissenschaft als Kunst | Klassik Stiftung Weimar feiert den 100. Geburtstag des Philosophen Paul K. Feyerabend mit einer internationalen Tagung
Am 13. Januar 2024 wäre Paul K. Feyerabend 100 Jahre alt geworden. Anlässlich dieser Feierlichkeit veranstaltet das Kolleg Friedrich Nietzsche der Klassik Stiftung Weimar den Wissenschaftsphilosophen mit der internationalen Tagung „Wissenschaft als Kunst. Paul K. Feyerabend und die Ästhetik der Erkenntnis.“ Vom 19. bis zum 24. April 2024 diskutieren Weggefährten und Forschende im Nietzsche-Archiv sowie im Festsaal des Goethe-Nationalmuseums über Leben und Werk von Paul K. Feyerabend. Die Veranstaltung findet in deutscher und in englischer Sprache statt.
Berühmt aber auch berüchtigt wurde Feyerabend aufgrund seiner Kritik des Methodenzwangs (1975) und durch seine Beiträge zu einer anarchistischen oder dadaistischen Erkenntnistheorie für freie Menschen. Seine Phrase „anything goes“ ist zu einem der erfolgreichsten, wenn auch meist missverstandenen Slogans geworden. Weniger bekannt ist, dass Feyerabend das Ende des Zweiten Weltkriegs in einem Lazarett in Weimar erlebte und ein Semester an der Weimarer Musikakademie studierte. Die internationale Tagung erinnert an den Philosophen und fragt nach der Aktualität seines Denkens. Die Veranstaltung findet mit Unterstützung der Hans Böckler Stiftung statt.
Weitere Informationen zur kostenfreien Tagung finden Sie hier
Veranstaltungsdaten
„Wissenschaft als Kunst. Paul K. Feyerabend und die Ästhetik der Erkenntnis«
Freitag, 19. April | 16:00 ‑18:00 Uhr
Nietzsche-Archiv
Humboldtstraße 36 | 99425 Weimar
16:00–18:00 | Helmut Heit (Weimar): lntroduction and guided tour: Nietzsche, Feyerabend, Weimar
Samstag, 20. April. | 9:30 ‑19:30 Uhr
Goethe-Nationalmuseum | Festsaal 3 OG.
Frauenplan 1 | 99423 Weimar
Moderation: Simon Lohse (Nijmegen)
9:30–10:15 | Matteo Collodel (Milano): Feyerabend and his Time in Weimar
10:15–11:00 | Eric Oberheim (Berlin): Scientific Philosophy as an Art
11:30–12:15 | Gerrit Tiefenthal (Bielefeld): Feyerabends Nietzsche-Rezeption
Moderation: Marisa Przyrembel (Berlin)
14:15–15:00 | Eva Schürmann (Magdeburg): Wie weit geht die Analogie von Kunst und Wissenschaft?
15:00–15:45 | Babette Babich (New York): Paul Feyerabend’sAesthetics of Science: Ontological
Abundance
16:15–17:00 | Christian Thomas (Zürich): Das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Kunst in der Architektur
17:00–17:45 | Simon Lohse (Nijmegen) & Karim Bschir (Zürich): Perspectives in Evidence Based Policy: Lessons from Feyerabend
18:00–18:30 | Grazia Borrini-Feyerabend (Lausanne): Paul Feyerabend and the Paul K. Feyerabend Foundation
18:30–19:30 | Pol Vanfleteren (Belsele) & Valerie Vervoort (Antwerpen): A c/assical song-cyc/e for soprano and piano, based on Paul Feyerabends article ›What reality?‹ of Conquest of Abundance.
Sonntag, 21. April | 10:00 ‑12:00
Goethe-Nationalmuseum | Festsaal 3 OG.
Frauenplan 1 | 99423 Weimar
Moderation: Helmut Heit (Weimar)
10:00–10:45 | Katja Frimberger (Glasgow): Let’s tel/ more strange stories! The cultivation of human happiness a la Bertolt Brecht and Paul Feyerabend
10:45–11:30 | Paul Hoyningen-Huene (Hannover): Paul Feyerabend and Marcel Duchamp
»Wildnis – Mensch – Kulturlandschaft«
Podiumsdiskussion mit Daniela Danz und Ilke Marschall
über die Rolle von Wildnis und Kulturlandschaften als Ergebnis einer »guten« und nachhaltigen Kultur und ihrer Zukunftsfähigkeit im Wechselspiel von Mensch und Natur.
Moderation: Annette Seemann.
Für den Besuch der Ausstellung »Höfische Gärten und Gewächse« wird Eintritt in Höhe von 5 € / erm. 3 € erhoben. Ein zusätzlicher Eintritt für das Podiumsgespräch entfällt.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates und der Landeszentrale für politische Bil-dung Thüringen im Rahmen der Gesprächsreihe »Land unter. Arche 4.0 – Literatur und Wis-senschaft im Dialog über unsere Zukunft«.
In Zusammenarbeit mit dem Sommerpalais Greiz im Rahmen der Ausstellung »Höfische Gärten und Gewächse« im Rahmen der Thüringer Schlössertage 2024.
Mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei.
Kloßparty anlässlich des 51. Guthsmuts Rennsteiglauf mit Poetry Slammer Matthias Klaß und vielen weiteren Künstlern
Der Rennsteiglauf, als beliebtester Volkslauf Europas, zieht seit 50 Jahren zehntausende Sportler und Sportfans in seinen Bann.
Auch die Wartburgstadt als Ausrichter des Supermarathons macht da keine Ausnahme. Tradition haben ebenso die Kloßpartys, welche am Vorabend in den Startorten für Athleten und Fans aller Altersklassen zelebriert werden. In Eisenach wird eben jene Party von einem Kulturprogramm gerahmt, an dem Akrobaten, Tanzgruppen, Bands und auch der Poetry Slammer Matthias Klaß zum festen Bestandteil geworden sind. Dieses Kulturprogramm richtet sich an alle Altersklassen der Wartburgstadt. Es ist in den letzten Jahren zu einer Veranstaltung mit hohem kulturellem Anspruch geworden. Aber auch zu einer Art Volksfest, die Nahrung für alle Sinne bietet. Der Poetry Slammer und Autor Matthias Klaß wird auch im diesen Jahr nicht nur als Slammer auf der Bühne stehen, sondern auch die Moderation der Kloßparty Eisenach.
Gefördert durch die TSK.
Silent Party – Kunst, Collage, Party
Neu aufgelegt, frisch frisiert von Vinyl bis Digital, mehrere DJs, immer zwei Sets parallel und alles direkt auf deine Ohren per Kopfhörer: Silent Party VI im ACC is about to happen! Du entscheidest: Tanzen oder talken, DJ Sunhill, DJ Schuchi oder oder. Das ganze Haus wird zur Party Location, tanzen wo Du willst und so weit das Kopfhörersignal reicht. Unten im Café oder oben in der Galerie mitten drin in Martin Finks schriller Video-Architektur-Collage „Made in Munroi“. Was auf die Augen gibt es auch: Wir präsentieren Visuals und Animationen der Lit.Collage-Workshops.
Mehr Informationen unter: www.acc-weimar.de
Eine Veranstaltung der ACC Galerie in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. im Rahmen der Lit.Collage und Poetryfilmtage. Gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Thüringen und der Thüringer Staatskanzlei
Die Tagung »Galanterie, Orientalismus und Kolonialismus um 1700« wird von Prof. Dr. Isabelle Stauffer (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt) und Prof. Dr. Stephan Kraft (Julius-Maximilians-Universität Würzburg) organisiert und findet in Zusammenarbeit mit dem Menantes-Förderkreis der evangelischen Kirchgemeinde Wandersleben statt. Es ist mittlerweile die vierte wissenschaftliche Tagung im Geburtsort des Dichters Christian Friedrich Hunold alias Menantes (1680–1721), an denen der Menantes-Förderkreis mitwirkt.
Insgesamt haben sich 17 Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz für die Tagung angemeldet. Das Begleitprogramm gibt einem interessierten Publikum die Möglichkeit, sich mit den Themen der Tagung auseinander zu setzen.
Tagungsprogramm:
»Galanterie, Orientalismus und Kolonialismus um 1700« – Internationale und interdisziplinäre Tagung vom 30. Mai – 2. Juni 2024 im Menantes-Ort Wandersleben
„Vom Umgang mit dem kolonialen Erbe“ – Öffentliche Podiumsdiskussion
Moderation: Dr. Thomas Seidel.
„Betrifft uns das noch?“ oder „Das ist doch schon so lange her!“ – diese und ähnliche Argumente vernimmt man, wenn es um die Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit unseres Landes geht. Es ist wohl wahr, dass die deutsche Kolonialzeit nach dem 1. Weltkrieg endete, doch Nachwirkungen hat sie bis heute. Die aktuellen Diskussionen über den Umgang mit der Umbenennung von Straßen, die Namen von belasteten Akteuren der deutschen Kolonialgeschichte tragen, aber auch die „Entdeckung“ immer neuer Raubgüter in den Beständen deutscher Museen, halten uns vor Augen, dass dieses Kapitel deutscher Geschichte noch nicht befriedigend aufgearbeitet ist.
Im Gespräch sind Prof. Dr. Kim Siebenhüner und Dr. Sahra Rausch (Wissenschaftliche Koordinationsstelle „Koloniales Erbe in Thüringen“, Universität Jena), Dr. John Njenga Karugia (Transregionale Erinnerungsstudien, Berlin), Dr. Sebastian Kranich (Direktor der Evangelischen Akademie Thüringen).
Tagungsprogramm:
Vorbereitet und durchgeführt von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und dem Menantes-Förderkreis Wandersleben.
Sechs Poetry Slammer treten gegeneinander an: ein Kampf mit Worten, um die Gunst des Publikums. Wieder sind sprachgewaltige Wortgefechte und Reimgewitter zu erwarten, Poesie in ihrer ganzen Vielfalt – heiter, treffsicher, nachdenklich, kritisch und liebevoll im Umgang mit dem Wort.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 10,- / € 8,- ermäßigt. Darüber hinaus gibt es das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Karten gibt es in unserem Ticketshop
Jahresversammlung der LGT – mit Lesung von Wolfgang Haak
Weimar – LiteraturEtage
Die Jahresversammlung der Literarischen Gesellschaft Thüringen findet am Samstag, den 8. Juni statt.
Zu Beginn liest Wolfgang Haak (Weimar) aus seinem neuen Gedichtband »Verhaltene Botschaft« (Halle (Saale): mitteldeutscher Verlag; Edition Muschelkalk 56).
Moderation: André Schinkel
Nachgefragt: Ist der Osten wirklich anders?
Politischer Salon im Kultur: Haus Dacheröden
Moderation: Ulrich Böhme (MDR Thüringen)
Das Publikum ist ausdrücklich eingeladen, sich aktiv in das Gespräch einzubringen.
Verlaufen die Konfliktlinien, vielleicht sogar Spaltungen in unserem Land noch primär zwischen Ost und West? Nicht eher zwischen Stadt und Land, Arm und Reich und auch zwischen Einheimischen und Migrant:innen? Und wenn der Osten tatsächlich anders ist, muss das immer als Defizit und Schwäche empfunden und definiert werden (Abgehängte, Demokratieferne u.ä.)? Kann darin nicht auch eine Stärke liegen? Wo finden sich die positiven Aufbrüche im Osten?
Darüber soll am 10. Juni 2024 im dritten „Nachgefragt“-Salon diskutiert werden mit Steffen Mensching (Autor und Intendant Theater Rudolstadt), Dirk Oschmann (Literaturwissenschaftler und Autor) sowie Sabine Rennefanz (Autorin und Journalistin).
Die Reihe „Nachgefragt. Der Politische Salon im Kultur: Haus Dacheröden“ möchte im Vorfeld der Thüringer Landtagswahlen in drei Salons Themen aufgreifen und diskutieren, die den Menschen in Thüringen auf den Nägeln brennen und sicher auch im Wahlkampf eine Rolle spielen werden. Anders als in der politischen Arena, in der oft mit Verkürzungen und Zuspitzungen gearbeitet wird, soll in den Salons eine an der Sache orientierte, offene und differenzierte Auseinandersetzung stattfinden, der streitbare, aber auch respektvolle Diskurs gesucht werden.
Getragen wird die Reihe von Erfurter Herbstlese e.V., Katholischem Forum im Land Thüringen, MDR Thüringen und dem Projekt Faktenforschen.de des Mit Medien e.V.
Unsere Lebensweise in den vergangenen 100 Jahren führte zu einer alarmierenden Veränderung unserer Welt: Erderwärmung, Wetterextreme, Waldbrände, Anstieg der Meeresspiegel – weltweite Fluchtbewegungen und politische Konflikte, denen wir uns nicht entziehen können. Ist all das Anlass zur Resignation? Wo gibt es Hoffnung?
Diesen Fragen widmet sich die vierteilige Gesprächsreihe »Land unter. Arche 4.0« des Thüringer Literaturrates und der Landeszentrale für politische Bildung in Thüringen.
Auf dem Podium in Rudolstadt spricht Christine Hansmann mit Jan Röhnert, Schriftsteller, und Andreas Schöler, Revierleiter beim Forstamt Saalfeld-Rudolstadt.
Für den Dichter Jan Röhnert spielt die Landschaft eine zentrale Rolle in seinem Schreiben. In seinen jüngsten Prosabänden »Vom Gehen im Karst« (2021) und »Karstwärts« (2024) hat er sich intensiv mit der Veränderung von Natur- und Lebensräumen beschäftigt. Sein jüngster Gedichtband »Erdtagzeit« spiegelt diese Auseinandersetzung in Gedichten wie »Kiefernholz« oder »Aus dem Protokoll der Wahrscheinlichkeiten«.
Andreas Schöler erlebt in seiner täglichen Arbeit die Veränderungen in der Natur ganz unmittelbar und praktisch. Er weiß von der Situation des Waldes und kann aus seiner Arbeit berichten, welche Konsequenzen sich für ihn aus unserer Lebensweise ergeben, welche mitunter ganz profanen Schwierigkeiten sich bei seiner Arbeit ergeben, wie der Forst auf Klimaveränderungen, Schädlingsbefall, Trockenstress und viele weitere Aspekte reagieren kann und in welchen Zeiträumen hier geplant und gedacht werden muss.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen in Zusammenarbeit mit dem Schillerhaus Rudolstadt im Rahmen der Gesprächsreihe »Land unter. Arche 4.0 – Literatur und Wissenschaft im Dialog über unsere Zukunft«. Mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei.
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
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