Lesung und Gespräch mit Martin Debes:
Deutschland der Extreme. Wie Thüringen die Demokratie herausfordert
Martin Debes beschreibt anhand von Thüringen, warum die großen Volksparteien an Boden verlieren, das Vertrauen in demokratische Prozesse und staatliche Institutionen schwindet und Politik zu einem Schauplatz von Extremisten und Karrieristen wird. Sein Buch ist die Geschichte eines Landes, das Experimentierfeld extremer politischer Kräfte war und wieder geworden ist. „Ein grandioser Deuter des Ostens und ein begnadeter Schreiber.“ Laudatio zum Reporter des Jahres, Medium Magazin
Martin Debes, 1971 in Jena geboren, arbeitet als Chefreporter für die Zeitungen der FUNKE Mediengruppe in Thüringen. Mit seinem im August 2021 erschienenen Buch „Demokratie unter Schock“ über die Hintergründe der Wahl von Thomas Kemmerich zum Thüringer Ministerpräsidenten lieferte Debes „atemberaubende Details“ (DIE WELT) sowie einen herausragenden „Beitrag zum Verständnis von Politik“ (FAZ).
Katharina Scholz: »In Hinterräumen«
Die junge, lesbische Pastorin Kalli Krause hat sich aus Schwerin in das kleine Moorstede versetzen lassen, um einem schmerzhaften Konflikt in ihrer Wahlfamilie zu entkommen. Doch die Kirchenmitglieder machen es ihrer neuen, unkonventionellen Leiterin nicht leicht. Und Zeit, sich in Ruhe einzuleben, hat Kalli auch nicht: Vor den Augen der versammelten Gemeinde wird ihre erste Beerdigung, die von Luisa Stuvemann, der jüngsten Tochter einer der einflussreichsten Familien der Region, von einem fremden Mädchen gestört und versinkt im Chaos.Kallis Neugier ist geweckt, als keiner der Trauergäste das Mädchen kennen will und es nach der Beerdigung verschwunden bleibt. Auf der Spur der Unbekannten und dem Geheimnis um Luisas frühen Tod muss Kalli erkennen, dass die mecklenburgische Provinz nach ihren eigenen Regeln tickt. Dann geschieht ein Mord und Kalli gerät selbst in den Fokus …
Katharina Scholz, geboren 1988, aufgewachsen im ländlichen Sachsen-Anhalt, lebt und arbeitet in Halle und Leipzig. Ihr Schreiben kreist um queeres Leben auf dem Land, lesbisches Begehren und intergenerationelle Perspektiven. Sie hat verschiedene Kurzgeschichten veröffentlicht. »In Hinterräumen« ist ihr erster Roman.
Karten sind im Vorverkauf in der Eckermann-Buchhandlung erhältlich.
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. Gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
Die Veranstaltung findet im Zusammenhang mit dem Dyke*March Weimar statt, der am 15. Juni 2024 um 16:00 Uhr auf dem Weimarer Theaterplatz stattfindet.
Insta: @dykemarchweimar – https://www.instagram.com/dykemarchweimar/
Lesung mit Avi Primor: Bedrohtes Israel. Ein Land im Ausnahmezustand
Avi Primor stellt sein Buch im Gespräch mit Blanka Weber (freie Journalistin, Autorin und Moderatorin) im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Bücher aus dem Feuer« vor.
Avi Primor kann als außergewöhnlicher Diplomat und Publizist auf eine lange und erfolgreiche Karriere blicken. Anfang der 60er Jahre trat er nach dem Studium der Politikwissenschaft und Internationaler Beziehungen in den israelischen diplomatischen Dienst ein. Er bekleidete schon als junger Mann wichtige diplomatische Posten und hatte hohe Positionen im israelischen Außenministerium inne. Von 1993 bis 1999 war er Botschafter Israels in Deutschland. In dieser Zeit gewann er hohes Ansehen, war sehr präsent in der Öffentlichkeit und zählt bis heute zu den wichtigsten Stimmen des deutsch-israelischen Dialogs.
Avi Primor leitet heute einen trilateralen Studiengang für israelische, palästinensische und jordanische Studenten an dem von ihm gegründeten Zentrum für europäische Studien am Interdisciplinary Center Herzliya in Israel.
In seinem neuen Buch »Bedrohtes Israel« skizziert Primor unter dem Eindruck der barbarischen Terrorattacke der Hamas am 7. Oktober 2023 auf sein Land die Geschichte Israels und das schwierige jüdisch-arabische Verhältnis. Den 7. Oktober setzt er in Bezug zum Jom-Kippur-Krieg 1973, als Israel vom Angriff Ägyptens völlig überrascht und überrumpelt wurde. Er schreibt: »Das Letzte, was ich mir hätte vorstellen können, ist, dass fünfzig Jahre und einen Tag später, erneut an einem jüdischen Feiertag, das gleiche Trauma mich wieder heimsuchen würde.« Avi Primor fragt, wie es passieren konnte, dass die Hamas-Terroristen kaum auf Widerstand stießen, und konstatiert ein völliges sicherheitspolitisches Versagen der Regierung Netanjahu, des Militärs und der Geheimdienste.
Avi Primor greift in diesem Buch vor dem Hintergrund seines großen Erfahrungsschatzes und eines enormen Wissens die zentralen und drängenden Probleme in Israel auf: von der »Justizreform« und dem Kampf dagegen über die Koalition Netanjahus mit den ultraorthodoxen Parteien und mit der extremsten Rechten, die es je in Israel gegeben hat, bis hin zum Vorwurf des Völkermords gegenüber Israel angesichts des aktuellen Kriegsverlaufes. Klar und deutlich in der Analyse und Kritik, aber immer wohltuend sachlich und um historische Einordnung bemüht.
Das Buch eines Patrioten, der bei aller Skepsis und auch Entmutigung an der Politik des Kompromisses und der Notwendigkeit einer Zwei-Staaten-Lösung festhält. Und folgenden Satz von David Ben-Gurion über den Staat Israel zitiert: »Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist.«
In Kooperation mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen und der Kaufmänner Gesellschaft e.V.
An einem Sonntag im Juni gerät die Welt aus dem Takt: Frauen liegen auf der Straße. Reglos, in stillem Protest. Es ist der Beginn einer Revolte, bei der Frauen nicht mehr das tun, was sie immer getan haben, können sich die drei Hauptpersonen lösen aus den Fesseln der Gesellschaft? Können sie ihren Platz in einer Öffentlichkeit, die aus den Fugen geraten ist, neu finden? Die Bestsellerautorin Mareike Fallwickl liest aus ihrem neuesten Roman „Und alle so still“. Sie setzt sich für Literaturvermittlung ein, mit Fokus auf weiblichen Erzählstimmen.
Karten gibt es in unserem Ticketshop
Welche Games haben demokratie- und gesellschaftsbildendes Potenzial? Wie lassen sich diese digitalen Spiele im Sozialkunde- und Geschichtsunterricht nutzen? Diese und weitere Fragen von Lehrkräften werden von Expert*innen bei der »Spielung« am 13. Juni in Erfurt beantwortet. Ausschnittsweise werden Passagen von Expert*innen aus zwei Spielen live vorgespielt, um dabei mit dem Publikum über kulturelle und intermediale Einflüsse zu diskutieren. Folgende Spiele werden vorgestellt: »Friedrich Ebert – Der Weg zur Demokratie« (Gewinner Bestes Serious Game beim Deutschen Computerspielpreis 2024) und »The Darkest Files« (Demo-Version eines sich noch in Entwicklung befindenden Spiels über Fritz Bauer und die Auschwitzprozesse).
Bei der Fortbildung, die als Einstieg in das Thema Games im Unterricht konzipiert ist, schauen die Teilnehmenden aber nicht nur den Profis beim Spielen zu, sondern dürfen auch selbst ganz praktisch Hand anlegen und ausgewählte Spiele testen.
Die kostenfreie Fortbildung für Thüringer Lehrkräfte wird in Kooperation mit dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM), der Stiftung Digitale Spielekultur, Spawnpoint Institut für Spiel- & Medienkultur und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen organisiert.
Um vorherige Anmeldung wird gebeten: https://www.schulportal-thueringen.de/catalog/detail?tspi=167241_
»Eingeladen sind sie ja«
Lesung von Zu- und Absagen zur Einweihung des Goethe- und Schiller-Archivs
Birgitta Assheuer, als Film‑, TV- und Hörfunk-Sprecherin bekannt, hat nach besonderen Antworten auf die Eröffnungseinladung gesucht.
Am 28. Juni 1896, einem sonnigen Sonntag, weihte Großherzogin Sophie feierlich das neue Gebäude des Goethe- und Schiller-Archivs hoch über der Stadt ein. Ebenso exponiert wie die Lage waren die handverlesenen Gäste: Angehörige des Hochadels und literarischer Gesellschaften, Politiker, Wissenschaftler, Schriftsteller sowie Industrielle und Finanziers. Doch nicht alle nahmen die Einladung freudig an wie der Bankier Alexander Meyer-Cohn. Ähnlich wie in Goethes oben zitiertem Gedicht »Offene Tafel« blieben Gäste der Veranstaltung fern. Warum entschuldigte sich Kaiser Wilhelm II.? Wie begründete Theodor Fontane seine Nichtteilnahme? – Andere wurden nicht erst eingeladen wie Otto von Bismarck.
Birgitta Assheuer verleiht den originellsten Zu- und Absagen an diesem Abend ihre Stimme. Sie ist seit 1990 im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Fernsehen von ARD, 3sat, ARTE, ORF, SWR und ZDF aktiv – sei es in großen TV-Dokumentationen, sei es in den Kulturmagazinen von ARD und ZDF. Auch Kinofilme setzen auf ihre Erzähl- und Synchronstimme.
Kati Koivikko liest „Unterwegs mit einem gelben Wartburg“
Kurz nach der Wende unternahm die finnische Autorin und Fotografin Kati Koivikko eine Reise durch die ehemalige DDR: in einem gelben Wartburg. Aus ihren Fotos und Interviews entstand dieses Buch, das von Lebenswegen zwischen zwei politischen Systemen erzählt.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Ökumenischen Akademie Gera / Altenburg, gefördert von der Thüringer Staatskanzlei
Stimmen Thüringer Literatur – gelesen von Axel Thielmann
Weimar – LiteraturEtage
Seit bald 25 Jahren veröffentlicht die Literarische Gesellschaft in ihrer »Edition Muschelkalk« hochwertige Texte der Thüringer Literatur. An diesem Abend stellen wir eine Auswahl bedeutender Autorinnen und Autoren vor. Hörbuchsprecher Axel Thielmann bringt Gedichte und Erzählungen von Hanns Cibulka, Harald Gerlach, Wulf Kirsten, Gisela Kraft und Siegfried Pitschmann zu Gehör.
Axel Thielmann, 1964 in Jena geboren, studierte nach einer Ausbildung als Agrartechniker, Militärdienst und einer Tätigkeit als Hilfskrankenpfleger von 1985 bis 1991 Gesang an der Musikhochschule Franz Liszt in Weimar. Seit 1991 ist er als freischaffender Künstler, Sänger und Schauspieler tätig. Als Sprecher arbeitet er seit 1993 für MDR Kultur und seit 1996 auch für das MDR Fernsehen sowie verschiedene ARD-Formate.
Karten sind im Vorverkauf in der Eckermann-Buchhandlung erhältlich.
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. Gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
Mirko Krüger: Tatort Thüringen
Wahre Kriminalfälle von der Goethezeit bis in die Gegenwart
53 Menschen soll Bruno Lüdke ermordet haben, davon sechs in Thüringen. Im Leben des angeblichen Serientäters gab es jedoch nur einen einzigen Mord, und das war der an ihm selbst. Mirko Krüger erzählt den Fall Lüdke als ein besonders dunkles Kapitel der deutschen Kriminalgeschichte.
20 wahre Kriminalfälle aus Thüringen versammelt der Autor in seinem jüngsten Buch. Dazu gehört Goethes Ja zur Todesstrafe ebenso wie zwei Serien von Banküberfällen in den 1990er Jahren. Krüger verfolgt aber auch die Spur eines nach 40 Jahren per DNA-Beweis überführten Mörders zurück bis in dessen kriminelle Jugendzeit. Außerdem rollt er das unglaubliche Versagen der Kripo und der Stasi in zwei Fällen von Kunstraub auf.
Mirko Krüger ist Journalist sowie Sachbuch-Autor. Er recherchiert seit den 1990er Jahren immer wieder Thüringer Kriminalfälle. Sein Anspruch ist es Kriminalgeschichten zu erzählen, in denen sich zugleich die Geschichte des Landes spiegelt. Das Buch Tatort Thüringen – Wahre Kriminalfälle von der Goethezeit bis in die Gegenwart ist Krügers sechster Band mit Kriminalgeschichten. Es ist im Oktober 2023 erschienen.
Beim Altenburger Buchquartett kommen vier passionierte Leser zusammen. Ihre Leidenschaft gilt nicht nur dem intensiven Bereisen von Bücherwelten. Sie erfreuen sich ebenso sehr am Austausch über ihre Leseerfahrungen und wollen diese Begeisterung öffentlich teilen.
Das Quartett besteht aus einem Kerntrio, das sich drei Mal im Jahr einen Überraschungsgast einlädt, um mit ihr oder ihm in lockerer Runde vor Publikum vier gemeinsam ausgewählte Bücher zu besprechen. Entdeckungen oder Enttäuschungen – alles kommt zu Wort, was beim Lesen der Werke das Gemüt bewegte.
Im Anschluss an die offizielle Buchvorstellung kann das Publikum seine eigenen Leseerfahrungen in die Diskussion einbringen. Man muss aber keines der Bücher bereits gelesen haben, um einen anregenden Abend zu erleben, der dazu gedacht ist, die Lust und Freude am Lesen zu teilen und zu verbreiten.
Das 12. Altenburger Buchquartett findet in Kooperation mit dem Feuerwehrverein Bornshain 1933 e. V. statt.
Die Buchauswahl für den 14. Juni 2024 umfasst vier Werke schwarzer Utopien:
George Orwell (1903–1950): 1984
Aldous Huxley (1894–1963): Schöne neue Welt
Jewgeni Samjatin (1884–1937): Wir
Juli Zeh (*1974): Über Menschen
Das Buchquartett
Dr. Kristin Jahn, geboren 1976, hat evangelische Theologie und Germanistik in Jena studiert. Sie war von 2007 an als Pfarrerin in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland tätig. Nach Stationen in Meiningen und Wittenberg war sie seit 2017 Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land und ist seit 2022 Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages.
Birgit Seiler, geboren 1964, hat Agrarwissenschaften und Verwaltungsrecht in Leipzig und Weimar studiert. Seit 2014 ist sie Leiterin des Fachdienstes Natur- und Umweltschutz beim Landratsamt Altenburger Land.
Dr. Roland Krischke, geboren 1967, hat Romanistik, Slawistik, Philosophie und Germanistik in Heidelberg, Münster, Wien und Frankfurt am Main studiert. Nach Museumstätigkeiten in Heidelberg, Mainz und Gotha ist er seit 2016 Direktor des Lindenau-Museums Altenburg sowie seit Oktober 2020 Direktor der Altenburger Museen.
Zu jedem Altenburger Buchquartett lädt das Lesertrio einen Überraschungsgast ein, der ebenfalls eines der Bücher vorstellt und mitdiskutiert. Die Identität des Gastes wird erst am Abend selbst gelüftet.
Der Eintritt ist frei. Spenden für das Kulturprogramm sind jederzeit willkommen. Damit wir die Rechnungen an die Goethe Gesellschaft Altenburg unter anderem für professionelle Technik, Fahrtkosten für den Überraschungsgast und Werbung auch weiterhin bezahlen können, freuen wir uns über 10 Euro oder mehr.
Als gemeinnütziger Verein kann die Goethe Gesellschaft Altenburg e. V. Spendenquittungen ausstellen.
Ab 21 Uhr überträgt der Feuerwehrverein Bornshain e. V. das EM-Auftaktspiel auf der Großbildleinwand im Feuerwerhaus.
Kontakt für Rückfragen: Luise Krischke post[at]goethe-altenburg.de
Eine Anmeldung ist erforderlich: service@stiftung-friedenstein.de.
Dichterstätte Sarah Kirsch: Die Menschenwelt ist das gemeinschaftliche Organ der Götter. Die Poesie vereinigt sie, wie uns.
Die Menschenwelt ist das gemeinschaftliche Organ der Götter. Die Poesie vereinigt sie, wie uns. Exkursion auf den Spuren von Novalis.
Über 400 Jahre Gartengeschichte prägen das heutige Erscheinungsbild des Parks. Wie sich in den letzten Jahren aufgrund der Klimaveränderungen die örtliche Witterung verändert hat und in welcher Form sich diese Veränderungen unmittelbar auf den Bestand und die Vegetation der historischen Parkanlage auswirken, verdeutlicht eine Führung durch den Schlosspark.
Mit Jens Scheffler, Parkverwalter der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten.
Eine Anmeldung ist erforderlich: service@stiftung-friedenstein.de
Treffpunkt: Herzogliches Museum
»erdanziehung« – ein literarisch-musikalischer Abend zum 90. Geburtstag von Wulf Kirsten. Mit Martin Stiebert und Katharina Petzold
Martin Stiebert ist Vorleser und Rezitator. Zuweilen bezeichnet er sich als „Sprechsteller“: Er verfasst nicht wie ein Schriftsteller neue Texte, vermag es aber, kurzweilig und kenntnisreich in die Texte anderer einzuführen.
Für seine Arbeit wurde Martin Stiebert 2007 mit dem Walter-Dexel-Stipendium der Stadt Jena ausgezeichnet.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Schillerkirche Jena.
Zwischen Verdrängung und Erinnerung: Die Petersen-Bibliothek, ein Erbe aus der Zeit des Nationalsozialismus im Goethe- und Schiller-Archiv
Das FSJ-Ausstellungsprojekt beschäftigt sich mit Julius Petersen, dem Goethe- und Schiller-Archiv zur Zeit des Nationalsozialismus und den Spuren, die heute bleiben.
Dem Literaturwissenschaftler Julius Petersen (1878–1941) wurde bis vor kurzem eine besondere Ehre zuteil: ein nach ihm benannter Raum im Goethe- und Schiller-Archiv Weimar. Zu Beginn des Jahres 2024 wurde diese Entscheidung revidiert und der Raum trägt nun den schlichten Namen »Vortragssaal«. Warum diese Korrektur und Abkehr von Petersen?
Unsere Ausstellung geht dieser Frage auf den Grund und richtet ihren Fokus auf die Wissenschaftler Julius Petersen, Hans Wahl und Julius Wahle und ihr Handeln in der Zeit des Nationalsozialismus. Sie beleuchtet Prozesse von Anpassung und Ausgrenzung und stellt die Frage: was bleibt von ihrem Erbe?
Die Ausstellung ist ein Projekt von FSJler*innen aus dem Goethe- und Schiller-Archiv, sowie den Stabsreferaten »Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing« und »Kulturelle Bildung« der Klassik Stiftung Weimar. Sie wird durch einen Instagram-Kanal crossmedial ergänzt und begleitet.
Eröffnung am 17. Jun ab 15 Uhr bis ca. 16.30 Uhr
weitere Termine: 18. Jun 2024 bis 21. Jun 2024, jeweils 09.00 – 16.30 Uhr
Christoph Dieckmann liest »Der Stern von Jena. Peter Ducke und ich«
1965 entdeckt der neunjährige Pfarrerssohn Christoph den Fußball – in doppelter Gestalt. Der sichtbare Fußball rollt auf dem Sportplatz von Traktor Dingelstedt am Huy, der unsichtbare im Radio, draußen in der weiten Welt. Dort gibt es eine sagenhafte Stadt namens Jena. Ihr Stadion liegt im Paradies, ihr Stern heißt Peter Ducke. Sieben Jahre später trifft der Jena-Fan sein Idol. Eine herbe Enttäuschung – zum Glück nicht die letzte Begegnung. Christoph Dieckmann schildert die kurvige Laufbahn des ungewöhnlichsten Kickers der DDR. Zugleich erzählt er Fußball als deutsche Zeitgeschichte, vom Nachkrieg bis in die Gegenwart.
Christoph Dieckmann, 1956 als Pfarrerssohn in Rathenow/Brandenburg geboren. Freiberuflicher Autor für DDR-Kirchenzeitungen und die kulturpolitische Wochenzeitung »Sonntag« (ab Herbst 1990 »Freitag«). Seit 1991 Autor und Reporter der Hamburger Wochenzeitung »Die Zeit«. Viele Buchveröffentlichungen, zuletzt »Woher sind wir geboren. Deutsche Welt- und Heimreisen« (2021). Zahlreiche Ehrungen, u.a. Egon-Erwin-Kisch-Preis und Theodor-Wolff-Preis. Mitglied des PEN. Lebt in Berlin-Pankow.
Thomas Sparr: Die Biographie des Tagebuchs der Anne Frank
»Ich will fortleben, auch nach meinem Tod«
Die bislang unerzählte Geschichte von Anne Franks weltberühmtem Tagebuch schließt eine Leerstelle in der Erzählung über Anne Frank, die 1929 in Frankfurt geboren wurde und mit nur 15 Jahren im KZ Bergen-Belsen starb.
Anne Frank träumte davon, eines Tages eine berühmte Schriftstellerin zu werden. Ihr Vater Otto Frank, der den Krieg als einziges Familienmitglied überlebte, wollte seiner Tochter diesen Wunsch erfüllen und machte die Verbreitung von Annes Tagebuch zu seinem Lebensinhalt. 1947 erschien „Het Achterhuis“ in den Niederlanden, 1950 wurde die erste deutsche Ausgabe veröffentlicht. Heute zählt das Tagebuch zu den meistgelesenen Büchern der Welt; die Wirkung, die es seit der Nachkriegszeit entfaltet, ist unvergleichlich und ungebrochen. Doch die Geschichte seines Erfolgs ist geprägt von Hindernissen und Rückschlägen – und weitgehend unbekannt. Kenntnisreich entschlüsselt Thomas Sparr, wie es entstanden ist und verbreitet wurde, wie es auf der ganzen Welt rezipiert wird und warum es uns bis heute nicht loslässt.
Die Veranstaltung findet anlässlich des Anne Frank Tages statt, ein bundesweiter Aktionstag gegen Antisemitismus und Rassismus zu Anne Franks Geburtstag am 12. Juni.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Bücher aus dem Feuer und als Kooperation von Erfurter Herbstlese e.V., dem Erinnerungsort Topf & Söhne sowie der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
Zum Autor Thomas Sparr
Thomas Sparr, 1956 in Hamburg geboren, ist Autor, Literaturwissenschaftler und Verlagslektor. Nach dem Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie in Marburg, Hamburg und Paris war er von 1986 bis 1989 an der Hebräischen Universität in Jerusalem tätig, anschließend im Deutschen Literaturarchiv in Marbach. Von 1990 bis 1998 leitete er den Jüdischen Verlag, war Cheflektor des Siedler Verlags und arbeitet heute im Suhrkamp Verlag als Editor-at-Large. 2020 erschien sein vielbesprochenes Buch „Todesfuge. Biographie eines Gedichts“ (DVA). Für seine Recherchen zur Geschichte von Anne Franks Tagebuch wertete er zahlreiche Archive aus. Er lebt in Berlin.
Ettersburger Gespräch . Philosophicum Das eigentlich Grundwahre. Über Goethes Spätwerk
David E. Wellbery im Gespräch mit Jan Urbich
David E. Wellbery ist einer der renommiertesten amerikanischen Germanisten und Literaturwissenschaftler. Er ist Professor für deutsche Literatur an der University of Chicago.
David Wellbery begann seine akademische Laufbahn an der Stanford University, wo er zwischen 1975 und 1990 lehrte. Von 1990 bis 2001 unterrichtete er an der Johns Hopkins University in Baltimore. Seit 2001 hat er in Chicago den Lehrstuhl für Germanistik inne. Gastprofessuren nahm er an den Universitäten Bonn, Princeton, Rio de Janeiro und Kopenhagen wahr.
David Wellbery schlägt eine Brücke zwischen Literatur, Literaturwissenschaft und Philosophie. Schwerpunkte seiner umfangreichen Arbeit sind Form und Funktion der Tragödie nach Nietzsche sowie das Verhältnis von Philosophie und Literatur bei Goethe. David Wellbery erhielt zahlreiche Auszeichnungen für sein Werk, so 2019 die Goldene Goethe-Medaille. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und u.a. Mitherausgeber der Deutschen Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte.
Jan Urbich lehrt Literaturwissenschaft und Philosophie an der Universität Leipzig.
Gemeinsam veranstaltet mit dem Freundeskreis Goethe-Nationalmuseum Weimar.
Christoph Dieckmann liest »Der Stern von Jena. Peter Ducke und ich«
1965 entdeckt der neunjährige Pfarrerssohn Christoph den Fußball – in doppelter Gestalt. Der sichtbare Fußball rollt auf dem Sportplatz von Traktor Dingelstedt am Huy, der unsichtbare im Radio, draußen in der weiten Welt. Dort gibt es eine sagenhafte Stadt namens Jena. Ihr Stadion liegt im Paradies, ihr Stern heißt Peter Ducke. Sieben Jahre später trifft der Jena-Fan sein Idol. Eine herbe Enttäuschung – zum Glück nicht die letzte Begegnung. Christoph Dieckmann schildert die kurvige Laufbahn des ungewöhnlichsten Kickers der DDR. Zugleich erzählt er Fußball als deutsche Zeitgeschichte, vom Nachkrieg bis in die Gegenwart.
Christoph Dieckmann, 1956 als Pfarrerssohn in Rathenow/Brandenburg geboren. Freiberuflicher Autor für DDR-Kirchenzeitungen und die kulturpolitische Wochenzeitung »Sonntag« (ab Herbst 1990 »Freitag«). Seit 1991 Autor und Reporter der Hamburger Wochenzeitung »Die Zeit«. Viele Buchveröffentlichungen, zuletzt »Woher sind wir geboren. Deutsche Welt- und Heimreisen« (2021). Zahlreiche Ehrungen, u.a. Egon-Erwin-Kisch-Preis und Theodor-Wolff-Preis. Mitglied des PEN. Lebt in Berlin-Pankow.
Kerstin Hensel liest „Die Glückshaut“
Im Jahr 1804 kommt im Erzgebirge Minna Leichsenring auf die Welt – in einer Glückshaut. Von ihrer Mutter wird sie im Wald ausgesetzt. Dort begegnet sie dem Vater ihres zukünftigen Sohnes. Als der Sohn Jahre später aus ihrem Leben verschwindet, begibt sie sich auf die Suche nach ihm und wird auf ungewöhnliche Proben gestellt. Ein Roman mit Anklängen an die Brüder Grimm, Bergmannssagen und E.T.A. Hoffmann.
Karten gibt es im Vorverkauf bei der Stadtbibliothek Rudolstadt: 03672–486420
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Stadtbibliothek Rudolstadt. gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
„Lebensgesättigte Literatur“ – Ein Abend für Wulf Kirsten mit Susanne Theumer, Wilhelm Bartsch und Jens‑F. Dwars
Wulf Kirsten war eine literarische Instanz in Thüringen und weit darüber hinaus. Geehrt mit den wichtigsten Literaturpreisen Deutschlands starb er im Dezember 2022 und hinterließ ein vielgestaltiges Werk: Gedichte, Essays und Erzählungen, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden.
Er selbst verstand sich als Landschafter. Dichtung hatte für ihn die Welt nicht zu verschönern, sondern ihre spröde, verletzliche Schönheit so nüchtern und präzise wie möglich zur Sprache zu bringen. Diese Kunst der genauesten Verdichtung in widerborstigem Duktus zeichnet auch den Prosaband „Nachtfahrt“ aus, den Jens-Fietje Dwars aus dem Nachlass des Dichters herausgegeben hat. Susanne Theumer schuf für den Band zauberhaft spröde Kaltnadelradierungen, die aufs schönste mit der aufgerauten Sprache des Erzählers korrespondieren. Ein Band mit „großer lebensgesättigter Literatur“, so das Urteil der F.A.Z.
Am Donnerstag, dem 20. Juni, am Vorabend des 90. Geburtstages von Wulf Kirsten, stellen Dwars und Theumer das Buch im Literaturhaus Halle vor. Mitwirken wird auch Wilhelm Bartsch, den eine jahrzehntelange Freundschaft mit dem Dichter verband. Dwars liest aus dem Nachlassband, Bartsch berichtet von seinem Briefwechsel mit Wulf Kirsten und Susanne Theumer erinnert an ihre gemeinsamen Wanderungen, aus denen kostbare Künstlerbücher erwuchsen, die heute von Bibliotheken des In- und Auslandes gesammelt werden.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Literaturland Thüringen unterwegs“ des Thüringer Literaturrates. Mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei.
Ein Mittsommernachtstraum: Lyriklesung unterm Sternenhimmel
Das Klostergut Bonnrode und die Kulturwerkstatt Greußen laden zum Mittsommerfest ein. Los geht es mit einer Lyriklesung mit Ann Cotten, Martin Piekar, Rike Bolte & Douglas Pompeu. Im Anschluss an die Veranstaltung und zur Eröffnung der Tanzfläche spielt das Trio Bleu aus Weimar.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Klostergut Bonnrode, gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
Ettersburger Gespräch: Bild der Welt und Geist der Zeit. Wohin gehen unsere Kirchen?
Wolfgang Thierse und Christine Lieberknecht im Gespräch mit Thomas A. Seidel
»Wir hatten das interessanteste Publikum von ganz Berlin«. Josephine Baker, Valeska Geert & Co. Literarische Collage
Weimar – Künstlergarten
26. Juni bis 31. August 2024: Sechs Mittwochabende, Beginn jeweils um 19.00 Uhr.
Scharfe Schlüsse und brennende Füße. Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen der 1920er und 1930er Jahre. Texte und Thesen, Lebensbilder, Gespräche und Live-Musik, arrangiert und kuratiert von Dr. Ulrike Müller, Autorin, Weimar.
Mi, 26. Juni 2024: »Wir hatten das interessanteste Publikum von ganz Berlin« – Josephine Baker, Valeska Geert & Co. Literarische Collage. Mit Katjusha Kozubek, Rezitation und Ulrike Müller, Schnitt, Moderation (beide Weimar).
Ettersburger Gespräch: Stresstest für die Demokratie?
Michel Friedman und Bodo Ramelow im Gespräch mit Eric Marr
Gespannt, bisweilen mit Sorge schaut die Republik im Wahljahr 2024 nach Thüringen. Von drohender Unregierbarkeit, ja, sogar von Weimarer Verhältnissen ist zuweilen die Rede. Zu Recht? Michel Friedman und Bodo Ramelow diskutieren die politische und gesamtgesellschaftliche Lage in einem Land, das in den vergangenen Jahren immer wieder für Schlagzeilen sorgte und stellen die Frage: Was verrät die Lage in, aber auch das Reden über den Freistaat über die aktuelle Verfasstheit der Berliner Republik?
Bodo Ramelow ist Ministerpräsident des Freistaates Thüringen.
Michel Friedman ist deutsch-französischer Publizist, Jurist und Philosoph.
Der Autor Frank Esche stellt Kriminalfälle aus fünf Jahrhunderten vor
Im Mittelpunkt der Lesung des Rudolstädter Schriftstellers und Archivars Frank Esche im Stadtarchiv Gera am 29. Juni 2024 stehen die in seinen drei Bänden „Thüringer Mord-Pitaval“ behandelten Kriminalfälle aus fünf Jahrhunderten. Er spannt dabei den chronologischen Bogen von 1606 bis zum Jahr 1968 und geht dabei auf manches, längst der Vergessenheit anheimgefallene Schwerstverbrechen in der thüringischen Geschichte ein. Die über 60 akribisch aufgearbeiteten Kriminalfälle legen dabei nicht nur ein Zeugnis menschlicher Brutalität und Grausamkeit ab, sondern informieren auch über die Aufklärungsarbeit von Polizei und Justiz in den verschiedenen staatlichen Systemen von der Zeit der Monarchien über wie Weimarer Republik, den Nationalsozialismus bis hin zu den Anfängen der Deutschen Demokratischen Republik.
Die Motive der Mörder und auch Mörderinnen reichten von Hass, Rache, der Angst vor sozialem Niedergang und Verarmung bis hin zu Liebe und Eifersucht. Diesen zum Opfer fielen fremde Personen und Nachbarn, aber oftmals auch Familienangehörige wie Ehemänner, Schwiegerväter, Schwiegermütter oder auch die eigenen Kinder. Gemordet wurde mit „Waffen“ wie Pistole, Axt, Messer bzw. Rasiermesser, aber auch durch Strangulation, Vergiftung und andere Methoden wurden „unliebsame Zeitgenossen“ aus dem Leben gerissen. Die Vorgehensweisen der Täterinnen und Täter reichten von detaillierter Planung eines Mordes bis hin zur Tötung im Affekt.
Besondere Aufmerksamkeit schenkt der Autor Frank Esche mit Blick auf den Lokalbezug dieser Veranstaltung den von ihm analysierten Mordfällen aus Gera und der näheren Umgebung sowie besonders brisanten Fällen, die weit über die Landesgrenzen Thüringens hinaus mediale Beachtung erfuhren. Auch seine Recherchewege in den verschiedenen Archiven sowie die von ihm ausgewerteten archivalischen Quellen stellt der Kriminalautor in seiner Buchlesung vor.
Gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
Märchenhafte Bilderreise mit Erzählerin Antje Horn
Veranstaltung zur Daniela-Drescher-Ausstellung im Romantikerhaus
Elfen, Wichtel, Feen und Zwerge – diese Figuren hauchen jeder noch so leblosen Natur eine Wärme ein, die wir so nur von der Kinderbuchillustratorin Daniela Drescher kennen. Anlässlich der Wechselausstellung im Romantikerhaus Jena zu ihren Werken dürfen sich Kinder wie Eltern von den verträumten Bilderwelten in den Bann ziehen lassen.
Auch die international auftretende Erzählerin Antje Horn wird dem Romantikerhaus einen Besuch abstatten. Umgeben von Dreschers atmosphärischen Werken wird sie uns auf eine sprachliche Bilderreise mitnehmen und ganz im Sinne Daniela Dreschers von der Beseeltheit der Natur berichten.
Wahre Kriminalfälle aus Gera und Umgebung – Lesung mit Frank Esche zum „Thüringer Mord-Pitaval“ (Bände 1 bis 3)
Im Mittelpunkt der Buchlesung des Rudolstädter Schriftstellers und Archivars Frank Esche im Stadtarchiv Gera am 29. Juni 2024 stehen die in seinen drei Bänden „Thüringer Mord-Pitaval“ behandelten Kriminalfälle aus fünf Jahrhunderten. Er spannt dabei den chronologischen Bogen von 1606 bis zum Jahr 1968 und geht dabei auf manches, längst der Vergessenheit anheimgefallene Schwerstverbrechen in der thüringischen Geschichte ein. Die über 60 akribisch aufgearbeiteten Kriminalfälle legen dabei nicht nur ein Zeugnis menschlicher Brutalität und Grausamkeit ab, sondern informieren auch über die Aufklärungsarbeit von Polizei und Justiz in den verschiedenen staatlichen Systemen von der Zeit der Monarchien über wie Weimarer Republik, den Nationalsozialismus bis hin zu den Anfängen der Deutschen Demokratischen Republik.
Die Motive der Mörder und auch Mörderinnen reichten von Hass, Rache, der Angst vor sozialem Niedergang und Verarmung bis hin zu Liebe und Eifersucht. Diesen zum Opfer fielen fremde Personen und Nachbarn, aber oftmals auch Familienangehörige wie Ehemänner, Schwiegerväter, Schwiegermütter oder auch die eigenen Kinder. Gemordet wurde mit „Waffen“ wie Pistole, Axt, Messer bzw. Rasiermesser, aber auch durch Strangulation, Vergiftung und andere Methoden wurden „unliebsame Zeitgenossen“ aus dem Leben gerissen. Die Vorgehensweisen der Täterinnen und Täter reichten von detaillierter Planung eines Mordes bis hin zur Tötung im Affekt.
Besondere Aufmerksamkeit schenkt der Autor Frank Esche mit Blick auf den Lokalbezug dieser Veranstaltung den von ihm analysierten Mordfällen aus Gera und der näheren Umgebung sowie besonders brisanten Fällen, die weit über die Landesgrenzen Thüringens hinaus mediale Beachtung erfuhren. Auch seine Recherchewege in den verschiedenen Archiven sowie die von ihm ausgewerteten archivalischen Quellen stellt der Kriminalautor in seiner Buchlesung vor.
Gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
Literarischer Kammermusikabend „Den Nazis eine schallende Ohrfeige versetzen!“ mit Roman Knižka und dem Bläserquintett OPUS 45
Der literarische Kammermusikabend mit dem Titel „Den Nazis eine schallende Ohrfeige versetzen!“ ist Höhepunkt und Abschluss der Veranstaltungsreihe „Bücher aus dem Feuer“, die an die Bücherverbrennung am 29. Juni 1933 in Erfurt an der Cyriaksburg erinnert.
Der Titel „Den Nazis eine schallende Ohrfeige versetzen!“ ist ein Zitat des Pazifisten Konrad Reisner, und das Programm ist jenen mutigen Künstler:innen gewidmet, die sich bis zuletzt hartnäckig gegen den faschistischen Terror behaupteten. Der bekannte Schauspieler Roman Knižka liest unter anderem Texte von Bertolt Brecht, Erich Kästner, Paul Celan und Mascha Kaléko. Das Bläserquintett OPUS 45 spielt Musik von Komponist:innen, die zu Opfern der NS-Diktatur und des Holocaust wurden, u.a. Alexander Zemlinsky, Pavel Haas, Erwin Lendvai, Robert Kahn und Luise Greger.
Roman Knižka, 1970 in Bautzen geboren, spielte nach seinem Studium an der Bochumer Schauspielschule zunächst am dortigen Schauspielhaus und begann dann, sich einen Namen in TV-Dramen, Liebesfilmen, „Tatort“-Folgen und diversen Kinoproduktionen zu machen. Daneben spricht er regelmäßig Hörbücher ein und ist mit großem Erfolg auf der Bühne aktiv.
Das Bläserensemble OPUS 45 gründete sich im Rahmen eines Berliner Orchesterprojektes: Damals stand Johannes Brahms’ „Ein deutsches Requiem“ (opus 45) auf dem Programm und ist seither namensgebend. Gemeinsam mit Roman Knižka geht das Quintett aber auch neue, disziplinübergreifende Wege. So entstanden literarische Kammermusikabende wie »Den Nazis eine schallende Ohrfeige versetzen!«, die in der deutschsprachigen Konzertlandschaft einmalig sind, oder eine szenische Lesung zu Geschichte und Gegenwart rechter Gewalt in Deutschland.
Das Musik- und Rezitationsprogramm »Den Nazis eine schallende Ohrfeige versetzen!« liegt auch als Filmaufzeichnung vor, und unter opus45-derfilm.de finden sich zahlreiche Materialien und Audiodateien zu diesem Projekt.
Die Reihe »Bücher aus dem Feuer« findet 2024 zum vierten Mal in Folge statt. Sie wurde von den »Omas gegen Rechts« initiiert und wird getragen von einem losen Bündnis städtischer, kultureller und gemeinnütziger Einrichtungen und Initiativen. Dazu gehören neben den »Omas gegen Rechts« u.a. die Stadt- und Regionalbibliothek Erfurt, das Ev. Ratsgymnasium, der Erinnerungsort »Topf & Söhne«, die Schotte, die Band »The String Company« und der Verein Erfurter Herbstlese.
Mit dieser Reihe soll an die Bücherverbrennung im Juni 1933 in Erfurt erinnert, gleichzeitig aber auch in vielfältiger Weise der Bogen zur Gegenwart geschlagen werden. Es geht bei allen Veranstaltungen immer auch um ein Plädoyer für Zivilcourage, Toleranz und Demokratie. In Zeiten, in denen mehr und mehr Menschen weltweit autokratischen, rechtsnationalen oder gar faschistischen Bewegungen und Parteien zuneigen und ihre Stimmen geben, völkisches Denken sowie Rassismus, Antisemitismus und die Stigmatisierung Andersdenkender voranschreiten und der demokratische Rechtsstaat gefährdet ist, ist es umso wichtiger, sich aktiv für die Demokratie einzusetzen und zu diesem Engagement zu ermuntern.
Gefördert von Landespräventionsrat Thüringen, Axel Springer Stiftung, Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V. und Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen e.V.
In Kooperation mit der Kaufmänner Gesellschaft e.V.
Romantische Wichtelreise – Entdeckungstour durch die Bilderwelten Daniela Dreschers
Elfen, Wichtel, Feen und Zwerge – diese Figuren hauchen jeder noch so leblosen Natur eine Wärme ein, die wir so nur von der Kinderbuchillustratorin Daniela Drescher kennen. Anlässlich der Wechselausstellung im Romantikerhaus Jena zu ihren Werken dürfen sich Kinder wie Eltern von den verträumten Bilderwelten in den Bann ziehen lassen.
In unserem Kinderprogramm zur Wechselausstellung soll der Zusammenhang zwischen Dreschers Werken und der Frühromantik hergestellt werden. Anhand von mehreren Mitmach-Stationen werden den Kindern historische wie künstlerische Kompetenzen vermittelt. Nach dem Ausdenken eigener Narrative wird es zum Schluss die beruhigende Gewissheit geben, dass für manche Bilder Geschichten bereits geschrieben worden sind: Bei einer musikalischen Lesung dürfen die Kleinen ihre Seele baumeln lassen und Geborgenheit in der naturalistischen Erzählung »Die Wichtelreise« von Denys Watkins-Pitchford finden.
Für 4–10 Jährige.
Rudolstädter Lieblingstexte
Fast wie zu Schillers Zeiten, als man in Lesegesellschaften oder Literaturzirkeln zusammentraf, gilt auch heute noch das Motto „Literatur verbindet“. Wir wollen Sie einladen, Ihre Lieblingsgedichte oder Lieblingstexte mit uns und den Rudolstädterinnen und Rudolstädtern zu teilen. Lassen Sie uns Texte, die Ihnen am Herzen liegen, zukommen. Die eingereichten Werke werden von Anne Kies und Johannes Geißer, Akteure am Theater Rudolstadt, im Schillergarten mit schauspielerischer Verve vorgetragen.
Reichen Sie bis zum 26.06. Ihr Lieblingsgedicht, Ihren Lieblingstext oder ihre Lieblingsromanpassage einfach im Schillerhaus ein, entweder per Mail an Schillerhaus@rudolstadt.de, oder Sie bringen den Text vorbei. Wir sind gespannt und freuen uns auf Ihre literarischen Entdeckungen.
Mit freundlicher Unterstützung des Fördervereins Schillerhaus Rudolstadt e. V.
Jeden ersten Dienstag im Monat geht es bei »Literaturland Thüringen im Radio«, dem Sendeformat des Thüringer Literaturrates um Literatur aus und über Thüringen.
Soweit es die Planung erlaubt, laden wir Gäste ins Studio ein, um mit ihnen über ihr Schreiben, Projekte, Recherchen oder besondere Themen zu sprechen. Oder wir zeichnen Sendungen auf, bringen Livemitschnitte von Veranstaltungen etc.
Jeden ersten Dienstag im Monat ist die Sendung auf Radio Lotte im Stadtgebiet von Weimar auf 160,6 UKW zu hören und weltweit im Internet unter https://www.radiolotte.de
Alle Radiosendungen können zudem in der Podcastreihe »Literaturland Thüringen im Radio« auf www.literaturland-thueringen.de angehört werden. Die Sendungen stehen i.d.R. ab dem ersten Mittwoch im Monat bereit.
Eine Sendungsformat des Thüringer Literaturrates. Mit freundlicher Unterstützung der der Thüringer Staatskanzlei. Bis 2023 gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
»Freiheit nicht träumen, sondern konzipieren« – Die französische Philosophin Simone Weil (1909–1943)
Weimar – Künstlergarten
26. Juni bis 31. August 2024: Sechs Mittwochabende, Beginn jeweils um 19.00 Uhr.
Scharfe Schlüsse und brennende Füße. Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen der 1920er und 1930er Jahre. Texte und Thesen, Lebensbilder, Gespräche und Live-Musik, arrangiert und kuratiert von Dr. Ulrike Müller, Autorin, Weimar.
Mi, 03. Juli 2024: Freiheit nicht träumen, sondern konzipieren. (Jüdische Denkerinnen der Moderne I.) Die französische Philosophin Simone Weil (1909–1943). Texte, Reflexionen und Gespräch mit Ulrike Müller.
Gästeführung im Kultur: Haus Dacheröden
GESTERN – HEUTE – MORGEN
Das Kultur: Haus Dacheröden am Erfurter Anger ist kaum aus dem Stadtbild wegzudenken, der magische Zauber des Hauses ist jahrhundertealt. Wo einst große Geister wie Schiller und Goethe zu Gast waren, ist das Haus heute Ort der kulturellen Begegnungen, Bildung und Kommunikation.
Im Jahr 1791 heiratete Wilhelm von Humboldt hier die Tochter des Hauses, die ebenso gebildete wie liebreizende Caroline von Dacheröden, Mittelpunkt so manch lebhafter Gesellschaft ob ihres Charmes und ihrer geistigen wie musikalischen Fähigkeiten. Humboldts führten eine für damalige Verhältnisse unkonventionelle Ehe mit vielen Freiheiten. Caroline von Humboldt lebte trotz acht Kindern ihre kulturellen Interessen aus und war zeitlebens eine ebenbürtige Partnerin. Durch ihre weitreichende Bekanntschaft verlobte sich sogar auch Friedrich Schiller im Haus Dacheröden.
Das Gebäude im Renaissance-Stil bestand ursprünglich aus dem „Haus zum Goldenen Hecht“ und dem „Haus zum Großen und Neuen Schiff“ und wurde 1833 zum Doppelhaus. Noch heute ist erkennbar, dass die beiden Häuser bereits in der Entstehungszeit zu den architektonischen Juwelen am Handelsplatz der reichen Erfurter Waidhändler gehörten.
Nach umfangreichen Baumaßnahmen brannte der dreigeschossige Dachstuhl kurz vor der Wiedereröffnung des Hauses im August 2006 vollständig aus. Mit der Sanierung ist es gelungen, einen einmaligen Ort der Geschichte zu bewahren und das Haus als einzigartigen Kulturraum zu öffnen. Im Jahr 2017 zog der Literaturverein Erfurter Herbstlese in das Kultur: Haus Dacheröden und entwickelte es zu einem neuen Veranstaltungs- und Begegnungsort mit regelmäßig wechselnden Ausstellungen.
Sie möchten mehr über die Geschichte des Hauses erfahren? Dann besuchen Sie unsere Führungen!
Sie werden von fachkundigen StadtführerInnen durch das Kultur: Haus Dacheröden geführt und erfahren mehr zur lebendigen Geschichte in Erfurt. Die Gästeführung dauert etwa eine Stunde und ist zum größten Teil barrierefrei. Start/Treffpunkt für die Führung ist die Geschäftsstelle in der 1. Etage im Kultur: Haus Dacheröden
Anmeldung erwünscht unter: kontakt@dacheroeden.de oder 0361 / 644 123 75.
Spontane Gäste sind auch sehr willkommen!
Landolf Scherzer liest: Leben im Schatten der Stürme – Welt, wie weiter?
Landolf Scherzer war auf Erkundungswegen unter anderem in Russland, China, Kuba, der Ukraine, auf der Krim und dem Olymp. Er gilt als präziser Beobachter von Situationen, Ereignissen, Szenen und Begegnungen. Ihm gelingt es auf eine unnachahmliche Art und Weise, mit den „kleinen Leuten“ vor Ort ins Gespräch zu kommen und ihnen Geheimnisse zu entlocken, die in ihrer Einzigartigkeit die Stimmungen eines ganzen Landes wiedergeben können. So entstehen literarische Bilder und Momentaufnahmen mit Bestandsgarantie, welche auch viele Jahre später geschichtliche Hintergründe und historische Entwicklungen zum Leben erwecken. Scherzers Reportagen überdauern Mode- und Gesellschaftserscheinungen und sind somit für alle Zeiten unweigerlich Kulturgut.
Wanderung entlang des Iberg zur Zwergenhöhle und Einkehr auf der Bleibe.
Treffpunkt für alle Wanderer: wird noch bekannt gegeben
Ein Shuttle kann organisiert werden bei Bedarf.
Anfahrt mit dem Auto: individuell möglich sowie Treffpunkt am Museum.
Die Kosten für das Essen bitte vor Ort selbst bezahlen.
Wir bitten um Anmeldung für den Ausflug bis 26.06.24. unter verwaltung@stormmuseum.de oder 03606/613794.
„Auf der Suche nach der Blauen Blume“
Hausführung mit kreativen Stationen
In alten Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat, lebte im Romantikerhaus Jena der Philosoph Johann Gottlieb Fichte. Gemeinsam wollen wir sein Haus und die jungen Dichter der Frühromantik in Form einer Schnitzeljagd entdecken. Herausfordernde Fragen, verträumte Bilder, Hörspiele und Schätze warten darauf, von den Kindern bestaunt, gesucht und erlebt zu werden.
Am Ende der Schnitzeljagd können sich die Kinder einen Museumsausweis verdienen. Dieser zeigt nicht nur, was sie alles gelernt haben, sondern dient auch als Kindereintrittskarte für zukünftige Besuche im Romantikerhaus Jena.
Für Kinder ab 6 Jahren.
»Das Unerhörte, das will auch ich!« Zwischen Buch und Bühne, Leinwänden und (Leer)stühlen
Weimar – Künstlergarten
26. Juni bis 31. August 2024: Sechs Mittwochabende, Beginn jeweils um 19.00 Uhr.
Scharfe Schlüsse und brennende Füße. Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen der 1920er und 1930er Jahre. Texte und Thesen, Lebensbilder, Gespräche und Live-Musik, arrangiert und kuratiert von Dr. Ulrike Müller, Autorin, Weimar.
Mi, 10. Juli 2024: »Das Unerhörte, das will auch ich!« Zwischen Buch und Bühne, Leinwänden und (Leer)stühlen. Programm zu den Neuen Frauen mit Ulrike Müller (Rezitation, Moderation) und Christian Rosenau (Coburg), Gitarre.
Spannung, Spaß, Gewinne – und alles für einen guten Zweck. Das Kultur: Haus Dacheröden bietet einmal im Monat ein „Bingo!“ an. Ziel ist es, neben bester Unterhaltung für das Publikum auch für Aufmerksamkeit für das Buchasyl im Haus zu sorgen. Dabei soll am Grundprinzip der Lotterie festgehalten werden. Allerdings sind die Einsätze und die Gewinne besonders: Bücher.
Und so geht es: Wer mitspielen möchte, bringt ein Buch mit in den Bürgersaal im Dacheröden. Dafür gibt es die Lottoscheine. Wer den Einsatz erhöhen und mit mehreren Bingoscheinen antreten möchte, kann natürlich auch mehrere Bücher mitbringen.
Wie immer werden die durchnummerierten Kugeln aus der Lostrommel gezogen, bis ein Gast auf seinem Schein die ersten fünf der insgesamt 75 Zahlen in einer waagerechten oder senkrechten Reihe ankreuzen konnte. Für den Ruf „Bingo“ gibt es dann den ersten Gewinn, einen besonderen Schatz aus dem Buchasyl.
Danach geht es darum, auf dem Spielschein eine Diagonale zu füllen. Zum Schluss der Runde gewinnt, wer am schnellsten alle richtigen Zahlen auf seinem Schein vereint. Insgesamt sind pro Abend drei Durchgänge geplant.
Für zusätzliche Unterhaltung beim Spielen sorgen der Herbstlese-Vereinsvorsitzende Dirk Löhr mit seinem Gast, die nicht nur Kugel für Kugel aus der Lostrommel ziehen, sondern sich dabei auch recht spontan über Gott und die Welt austauschen.
Die als Spieleinsatz mitgebrachten Bücher kommen ins Buchasyl. Seit 2018 werden hier Bücher vor der Papiertonne gerettet. Dann gilt für sie das Grundprinzip „Bücher suchen ein neues Zuhause“. Gegen einen kleinen Obolus, der die ganze Unternehmung am Laufen halten soll, können sich Interessierte aus den Regalen im Bürgersaal bedienen und den einen oder anderen Schatz für ihre Bibliothek erwerben.
Natürlich ist an den Abenden auch die Bar im Kultur: Haus Dacheröden geöffnet.
Anmeldungen unter: kontakt@dacheroeden.de oder Telefon 0361–644 123 75. Spontane Gäste sind aber auch ganz herzlich willkommen!
Eintritt: 1 Buch
Open Air: SWE Special – Die Kafka-Revue mit Anne-Dore Krohn und Denis Scheck
Ein T‑Shirt, gesehen in New York, zeigt ein Kafka-Portrait mit der Aufschrift: »Kafka didn’t have a lot of fun, either.« Aber stimmt das denn? Wussten Sie, dass es Franz Kafka war, der den Anrufbeantworter erfunden hat? Und zusammen mit seinem Freund Max Brod eine Buchreihe konzipierte, die so etwas wie der »Lonely Planet«-Reiseführer seiner Zeit war? Kafkas größte Stärke: der verblüffende Perspektivwechsel, das heißt seine Fähigkeit, die Welt erst aus der Sicht einer Katze und im nächsten Moment aus den Augen einer Maus zu betrachten.
Die Literaturkritikerin Anne-Dore Krohn und der Literaturkritiker Denis Scheck zeigen in ihrer »Kafka-Revue« einige weniger bekannte Facetten des Prager Jahrhundertgenies und machen sich auf zur Vermessung des Kontinents Kafkas.«
»ELSEˈS STORY. Die Vorgeschichte« – Lesung mit Katrin Richer
im Rahmen der summaery2024
„Der Pate von Neuruppin“ – Lesung mit Frank Willmann zu den „Offene Ateliers“
Kokainhandel, illegales Glücksspiel, Erpressung, Betreiben eines Bordells und Gründung einer kriminellen Vereinigung lautete die Anklage. Ein ungeklärter Mord steht im Raum. Dieses Buch erzählt von Aufstieg und Fall des Paten von Neuruppin und der „XYBande“. Eine der krassesten Storys aus den sogenannten „Baseballschlägerjahren“- Breaking Bad in Brandenburg. Die ersten Tausend Mark verdient Olaf Kamrath mit Würstchen aus seinem Imbisswagen. Die nächsten mit Spielautomaten. Immer mehr Leute fragen nach Drogen und er wittert das große Geschäft. Zusammen mit drei Freunden aus Kindheitstagen gründet er die XY-Bande und beliefert alle zwischen Rostock und Berlin mit erstklassigem Stoff aus Amsterdam. Olaf Kamrath erzählt von einer Zeit, als man im Osten für Geld alles kaufen konnte. Und nur der jemand war, der es in großen Mengen besaß. Frank Willmann, Journalist und Experte für die ostdeutsche Untergrund-Szene, hat das Vertrauen aller Beteiligten gewonnen. Zum ersten Mal erzählen die Gangmitglieder hier, nach bestem Wissen und Gewissen, die Geschichte ihres Erfolgs und ihrer Verfolgung selbst. Eine rasante Krimi-Geschichte und ein authentisches Porträt des wilden, wilden Ostens.
Frank Willmann, geboren 1963 in Weimar, 1984 Ausreise nach Westberlin. Mit Anne Hahn veröffentlichte er mehrere Sachbücher, die sich der Aufarbeitung von subkulturellen Strömungen in der DDR widmen, unter anderem: Stadionpartisanen. Fans und Hooligans in der DDR (2007) und negativ-dekadent: Punk in der DDR (2022). Er schreibt für diverse Zeitungen und Magazine, ist Mitglied der Akademie für Fußballkultur und ist Kolumnist im Neuen Deutschland.
Im Garten des Schillerhauses tauschen wir uns in kleiner Runde über Gelesenes aus, das uns in den letzten Wochen beschäftigt hat. Wir laden Literaturfans ein, von ihren Lektüreeindrücken zu berichten und gemeinsam über Bücher zu diskutieren – egal ob klassischer Weltbestseller, neu entdeckter Roman oder spannendes Sachbuch. Alle Teilnehmenden haben die Möglichkeit, über jeweils ein ausgewähltes und mitgebrachtes Werk und die damit verbundenen Einschätzungen, aber auch offenen Fragen zu sprechen. Zum Abschluss gibt es die Gelegenheit, „Ausgelesenes“ zu tauschen. Bringen Sie dafür gerne Lesestoff mit, den Sie an andere weitergeben möchten.
Die Gruppengröße ist auf 12 Personen beschränkt, um Anmeldung wird 03672–486470 gebeten. In Kooperation mit der Evangelische Akademie Thüringen.
Open Air: Christoph Dieckmann und Peter Ducke »Der Stern von Jena. Peter Ducke und ich«
1965 entdeckt der neunjährige Pfarrerssohn Christoph Dieckmann den Fußball – in doppelter Gestalt. Der sichtbare Fußball rollt auf dem Sportplatz von Traktor Dingelstedt am Huy, der unsichtbare im Radio, draußen in der weiten Welt. Dort gibt es eine sagenhafte Stadt namens Jena. Ihr Stadion liegt im Paradies, ihr Stern heißt Peter Ducke. Dann sieht der Junge den Wunderstürmer, bei Onkel Rittmüller auf der bäuerlichen Fernsehcouch. Gewinnt die DDR gegen Ungarn, fährt sie nach England zur Weltmeisterschaft. Peter Ducke macht das Spiel seines Lebens …
Sieben Jahre später trifft der Jena-Fan sein Idol. Eine herbe Enttäuschung – zum Glück nicht die letzte Begegnung. Christoph Dieckmann schildert die kurvige Laufbahn des ungewöhnlichsten Kickers der DDR. Zugleich erzählt er Fußball als deutsche Zeitgeschichte, vom Nachkrieg bis in die Gegenwart. Der Staat ging unter, das Land lebt fort in den Biographien. Die Spieler unserer Jugend sind Lebensgefährten. Und Peter Ducke bleibt der Größte.
Christoph Dieckmann liest aus seinem Buch, vor allem aber spricht er mit Peter Ducke, der als Stargast auf der Sommerbühne dabei sein wird, über Fußball, Peter Duckes und sein eigenes Leben, Gott und die Welt.
Der Autor Prof. Dr. Jan Röhnert (Braunschweig/Leipzig) wird mit dem Erfurter Lektor Stephan Herbst seinen neuesten Band „Karstwärts“ präsentieren, der bei kul-ja! publishing in Erfurt erschienen ist. Die in der Tradition des Nature Writing stehenden Erzählungen vom Aufbruch und Gehen in den Karst ermöglichen vielfältige Verbindungen zu den naturkundlichen Beständen der Forschungsbibliothek Gotha.
Im Anschluss lädt der Freundeskreis der Forschungsbibliothek Gotha e.V. zu einem kleinen Empfang ein.
Wir bitten Sie um Ihre verbindliche Voranmeldung bis zum 15. Juli 2024 unter veranstaltungen.fb@uni-erfurt.de.
»Liebe ist ein Ereignis, aus dem Geschichte werden kann« – Die frühe Hannah Arendt (1906–1975)
Weimar – Künstlergarten
26. Juni bis 31. August 2024: Sechs Mittwochabende, Beginn jeweils um 19.00 Uhr.
Scharfe Schlüsse und brennende Füße. Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen der 1920er und 1930er Jahre. Texte und Thesen, Lebensbilder, Gespräche und Live-Musik, arrangiert und kuratiert von Dr. Ulrike Müller, Autorin, Weimar.
Mi, 17. Juli 2024: »Liebe ist ein Ereignis, aus dem Geschichte werden kann« (Jüdische Denkerinnen d. Moderne II.) Die frühe Hannah Arendt (1906–1975). Orte, Impulse und Texte. Ulrike Müller im Dialog mit Claudia Buder, Akkordeon (beide Weimar).
Eintritt frei
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen in Kooperation mit dem Haus der Weimarer Republik e.V.
Märchenhafte Bilderreise mit Erzählerin Antje Horn
Veranstaltung zur Daniela-Drescher-Ausstellung im Romantikerhaus
Elfen, Wichtel, Feen und Zwerge – diese Figuren hauchen jeder noch so leblosen Natur eine Wärme ein, die wir so nur von der Kinderbuchillustratorin Daniela Drescher kennen. Anlässlich der Wechselausstellung im Romantikerhaus Jena zu ihren Werken dürfen sich Kinder wie Eltern von den verträumten Bilderwelten in den Bann ziehen lassen.
Auch die international auftretende Erzählerin Antje Horn wird dem Romantikerhaus einen Besuch abstatten. Umgeben von Dreschers atmosphärischen Werken wird sie uns auf eine sprachliche Bilderreise mitnehmen und ganz im Sinne Daniela Dreschers von der Beseeltheit der Natur berichten.
Open Air: SWE SPECIAL – 10. Thüringer Diary Slam
„Tagebuch schreiben ist als würdest du dir zuflüstern und zuhören zur gleichen Zeit.“ Mina Murray
Am Freitag den 19. Juli ist es wieder soweit: Der Diary Slam im Kultur: Haus Dacheröden geht in eine neue Runde! Bereits zum 10. Mal veranstaltet die Erfurter Herbstlese diesen Slam, bei dem ausschließlich Texte aus Tagebüchern vorgetragen werden. Ob aufregender Konzertbesuch, Reiseerlebnisse oder der erste Liebeskummer, ob gesungen, gereimt oder gerappt, alle Themen und Texte sind willkommen. Hauptsache, sie sind selbstgeschrieben und stehen in einem Tagebuch. Jeder Lesende hat etwa 5–10 Minuten Zeit, um seinen Text vorzutragen. Das Publikum entscheidet, wer eine Runde weiter und bis ins Finale kommt.
Auf geht‘s: Tagebücher raus kramen und eine Anmeldung schicken an Paula Kornmesser: fsj_kultur@herbstlese.de
Romantische Wichtelreise – Entdeckungstour durch die Bilderwelten Daniela Dreschers
Elfen, Wichtel, Feen und Zwerge – diese Figuren hauchen jeder noch so leblosen Natur eine Wärme ein, die wir so nur von der Kinderbuchillustratorin Daniela Drescher kennen. Anlässlich der Wechselausstellung im Romantikerhaus Jena zu ihren Werken dürfen sich Kinder wie Eltern von den verträumten Bilderwelten in den Bann ziehen lassen.
In unserem Kinderprogramm zur Wechselausstellung soll der Zusammenhang zwischen Dreschers Werken und der Frühromantik hergestellt werden. Anhand von mehreren Mitmach-Stationen werden den Kindern historische wie künstlerische Kompetenzen vermittelt. Nach dem Ausdenken eigener Narrative wird es zum Schluss die beruhigende Gewissheit geben, dass für manche Bilder Geschichten bereits geschrieben worden sind: Bei einer musikalischen Lesung dürfen die Kleinen ihre Seele baumeln lassen und Geborgenheit in der naturalistischen Erzählung »Die Wichtelreise« von Denys Watkins-Pitchford finden.
Für 4–10 Jährige.
Lesung mit Angela Steidele: Aufklärung. Ein Roman
Moderation: Dr. Annette Seemann
Leipzig im 18. Jahrhundert, in seiner glänzendsten Zeit. Von den Messen tragen die Händler nicht nur Waren, sondern auch Ideen nach ganz Europa. Johann Sebastian Bach vermisst das Universum in Tönen, unterstützt von seiner Frau, der Kammersängerin Anna Magdalena, und seiner ältesten Tochter Dorothea. Derweil erforscht das Ehepaar Gottsched die deutsche Sprache und verbreitet unermüdlich das Licht der Aufklärung. Empört über die Biographie, die Johann Christoph Gottsched nach dem frühen Tod seiner Frau Luise veröffentlicht, beschließt Dorothea Bach, ihre eigenen Erinnerungen zu Papier zu bringen. Es war doch alles ganz anders mit Voltaire, Lessing und dem jungen Goethe! Schließlich leben wir im Zeitalter des hochgelahrten Frauenzimmers!
Leichthändig und heiter zeichnet Angela Steidele in ihrem Roman ein gewitztes Porträt der Aufklärung aus Frauensicht. Mitreißend erzählt sie von Musikern und Buchdruckern, Dichterinnen und Schauspielerinnen, von Turbulenzen des Geistes, wissenschaftlichen Höhenflügen und von der Weltweisheit in der Musik. Historisch versiert, unsere Gegenwart im Blick, schildert sie Schicksalsjahre einer Epoche, in der es kurz möglich schien, Frauen und Männer könnten gemeinsam die Welt zur Vernunft bringen.
Über die Autorin
Wissenschaftlich recherchieren – literarisch schreiben ist Angela Steideles Markenzeichen in Werken wie Geschichte einer Liebe: Adele Schopenhauer und Sibylle Mertens (2010), Anne Lister. Eine erotische Biographie (2017), Zeitreisen (2018), Poetik der Biographie (2019) und In Männerkleidern. Das verwegene Leben der Catharina Linck alias Anastasius Rosenstengel, hingerichtet 1721 (2021). Für ihren Roman Rosenstengel (2015) erhielt sie den Bayerischen Buchpreis. Aufklärung. Ein Roman war 2023 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und wurde mit dem Klopstock-Preis für neue Literatur ausgezeichnet. Die Autorin, geb. 1968, lebt in Köln. Zahlreiche Preise (zuletzt): Preis der Leipziger Buchmesse 2023 (Nominierung); Klopstock-Preis 2023.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Jungen Europäischen Sommerschule der Gesellschaft Anna Amalia Bibliothek e.V. in Kooperation mit der Herzogin Anna Amalia Biblitohek, der Klassik Stiftung Weimar und der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. Gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
Angela Steidele: »Aufklärung. Ein Roman«
Leipzig im 18. Jahrhundert, in seiner glänzendsten Zeit. Von den Messen tragen die Händler nicht nur Waren, sondern auch Ideen nach ganz Europa. Johann Sebastian Bach vermisst das Universum in Tönen, unterstützt von seiner Frau, der Kammersängerin Anna Magdalena, und seiner ältesten Tochter Dorothea. Derweil erforscht das Ehepaar Gottsched die deutsche Sprache und verbreitet unermüdlich das Licht der Aufklärung. Empört über die Biographie, die Johann Christoph Gottsched nach dem frühen Tod seiner Frau Luise veröffentlicht, beschließt Dorothea Bach, ihre eigenen Erinnerungen zu Papier zu bringen. Es war doch alles ganz anders mit Voltaire, Lessing und dem jungen Goethe! Schließlich leben wir im Zeitalter des hochgelahrten Frauenzimmers!
Leichthändig und heiter zeichnet Angela Steidele in ihrem Roman ein gewitztes Porträt der Aufklärung aus Frauensicht. Mitreißend erzählt sie von Musikern und Buchdruckern, Dichterinnen und Schauspielerinnen, von Turbulenzen des Geistes, wissenschaftlichen Höhenflügen und von der Weltweisheit in der Musik. Historisch versiert, unsere Gegenwart im Blick, schildert sie Schicksalsjahre einer Epoche, in der es kurz möglich schien, Frauen und Männer könnten gemeinsam die Welt zur Vernunft bringen.
Über die Autorin
Wissenschaftlich recherchieren – literarisch schreiben ist Angela Steideles Markenzeichen in Werken wie Geschichte einer Liebe: Adele Schopenhauer und Sibylle Mertens (2010), Anne Lister. Eine erotische Biographie (2017), Zeitreisen (2018), Poetik der Biographie (2019) und In Männerkleidern. Das verwegene Leben der Catharina Linck alias Anastasius Rosenstengel, hingerichtet 1721 (2021). Für ihren Roman Rosenstengel (2015) erhielt sie den Bayerischen Buchpreis. Aufklärung. Ein Roman war 2023 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und wurde mit dem Klopstock-Preis für neue Literatur ausgezeichnet. Die Autorin, geb. 1968, lebt in Köln. Zahlreiche Preise (zuletzt): Preis der Leipziger Buchmesse 2023 (Nominierung); Klopstock-Preis 2023.
Moderation: Dr. Annette Seemann
Eine Veranstaltung im Rahmen der Jungen Europäischen Sommerschule der Gesellschaft Anna Amalia Bibliothek e.V. in Kooperation mit der Herzogin Anna Amalia Biblitohek, der Klassik Stiftung Weimar und der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. Gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
»Mein Schicksal war es, Menschen zu entdecken.« Die deutsch-französische Kulturwissenschaftlerin und Filmkritikerin Lotte H. Eisner
Weimar – Künstlergarten
26. Juni bis 31. August 2024: Sechs Mittwochabende, Beginn jeweils um 19.00 Uhr.
Scharfe Schlüsse und brennende Füße. Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen der 1920er und 1930er Jahre.
Texte und Thesen, Lebensbilder, Gespräche und Live-Musik, arrangiert und kuratiert von Dr. Ulrike Müller, Autorin, Weimar.
Mi, 24. Juli 2024: »Mein Schicksal war es, Menschen zu entdecken.« Die deutsch-französische Kulturwissenschaftlerin und Filmkritikerin Lotte H. Eisner.
Vortrag u. Gespräch mit Dr. Annette Dorgerloh, Kunsthistorikerin, Berlin. Moderation Ulrike Müller, Weimar.
Eintritt frei
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen in Kooperation mit dem Haus der Weimarer Republik e.V.
Gästeführung im Kultur: Haus Dacheröden
GESTERN – HEUTE – MORGEN
Das Kultur: Haus Dacheröden am Erfurter Anger ist kaum aus dem Stadtbild wegzudenken, der magische Zauber des Hauses ist jahrhundertealt. Wo einst große Geister wie Schiller und Goethe zu Gast waren, ist das Haus heute Ort der kulturellen Begegnungen, Bildung und Kommunikation.
Im Jahr 1791 heiratete Wilhelm von Humboldt hier die Tochter des Hauses, die ebenso gebildete wie liebreizende Caroline von Dacheröden, Mittelpunkt so manch lebhafter Gesellschaft ob ihres Charmes und ihrer geistigen wie musikalischen Fähigkeiten. Humboldts führten eine für damalige Verhältnisse unkonventionelle Ehe mit vielen Freiheiten. Caroline von Humboldt lebte trotz acht Kindern ihre kulturellen Interessen aus und war zeitlebens eine ebenbürtige Partnerin. Durch ihre weitreichende Bekanntschaft verlobte sich sogar auch Friedrich Schiller im Haus Dacheröden.
Das Gebäude im Renaissance-Stil bestand ursprünglich aus dem „Haus zum Goldenen Hecht“ und dem „Haus zum Großen und Neuen Schiff“ und wurde 1833 zum Doppelhaus. Noch heute ist erkennbar, dass die beiden Häuser bereits in der Entstehungszeit zu den architektonischen Juwelen am Handelsplatz der reichen Erfurter Waidhändler gehörten.
Nach umfangreichen Baumaßnahmen brannte der dreigeschossige Dachstuhl kurz vor der Wiedereröffnung des Hauses im August 2006 vollständig aus. Mit der Sanierung ist es gelungen, einen einmaligen Ort der Geschichte zu bewahren und das Haus als einzigartigen Kulturraum zu öffnen. Im Jahr 2017 zog der Literaturverein Erfurter Herbstlese in das Kultur: Haus Dacheröden und entwickelte es zu einem neuen Veranstaltungs- und Begegnungsort mit regelmäßig wechselnden Ausstellungen.
Sie möchten mehr über die Geschichte des Hauses erfahren? Dann besuchen Sie unsere Führungen!
Sie werden von fachkundigen StadtführerInnen durch das Kultur: Haus Dacheröden geführt und erfahren mehr zur lebendigen Geschichte in Erfurt. Die Gästeführung dauert etwa eine Stunde und ist zum größten Teil barrierefrei. Start/Treffpunkt für die Führung ist die Geschäftsstelle in der 1. Etage im Kultur: Haus Dacheröden
Anmeldung erwünscht unter: kontakt@dacheroeden.de oder 0361 / 644 123 75.
Spontane Gäste sind auch sehr willkommen!
Open Air: SWE Special mit Lilly Lucas – This could be love
Deutschlands Tennis-Shootingstar Louisa ist nach einer Verletzung am Boden zerstört. In der Tennisschule ihrer Patentante Kay auf Hawaii will sie sich voll und ganz auf ihr Comeback konzentrieren. Als sie sich bereits beim ersten Lauftraining am Strand übernimmt, wacht sie ausgerechnet auf der Couch eines attraktiven Surferboys auf. Der ist aber spätestens dann tabu, als sie erfährt, dass es sich bei ihm um Vince Greenfield handelt, mit dem ihre Patentante auf Kriegsfuß steht, weil er in direkter Nachbarschaft zu ihrer Strandvilla ein Surfer-Hostel renoviert. Obwohl sie Kay nicht in den Rücken fallen will, zieht es Louisa immer häufiger zu Vince. Bis sie herausfindet, dass er ein paar wesentliche Kapitel seines Lebens unterschlagen hat …
Mit »This could be love« startet die neue große New-Adult-Trilogie »Hawaii Love« von Bestseller-Autorin Lilly Lucas. Im ersten Band reist Tennis-Shootingstar Louisa auf Hawaii und muss sich bald fragen, wer in ihrem Leben die Nr. 1 spielt: der Sport oder die Liebe …
Lilly Lucas wurde in Ansbach geboren und studierte Germanistik in Bamberg. Heute lebt sie mit ihrem Mann, ihrem Sohn und endlos vielen Büchern in Würzburg. Ihre Liebesromane New Promises, New Dreams, New Horizons, New Chances, Find me in Green Valley, A Place to Love, A Place to Grow, A Place to Belong, A Place to Shine und New Wishes wurden zu Spiegel-Bestsellern. Wenn sie nicht Romane über die Liebe und das Leben schreibt, sieht sie sich am liebsten die Welt an, steckt ihre Nase in Bücher oder lebt ihre Film- und Seriensucht auf der heimischen Couch aus.
Jeden ersten Dienstag im Monat geht es bei »Literaturland Thüringen im Radio«, dem Sendeformat des Thüringer Literaturrates um Literatur aus und über Thüringen.
Soweit es die Planung erlaubt, laden wir Gäste ins Studio ein, um mit ihnen über ihr Schreiben, Projekte, Recherchen oder besondere Themen zu sprechen. Oder wir zeichnen Sendungen auf, bringen Livemitschnitte von Veranstaltungen etc.
Jeden ersten Dienstag im Monat ist die Sendung auf Radio Lotte im Stadtgebiet von Weimar auf 160,6 UKW zu hören und weltweit im Internet unter https://www.radiolotte.de
Alle Radiosendungen können zudem in der Podcastreihe »Literaturland Thüringen im Radio« auf www.literaturland-thueringen.de angehört werden. Die Sendungen stehen i.d.R. ab dem ersten Mittwoch im Monat bereit.
Eine Sendungsformat des Thüringer Literaturrates. Mit freundlicher Unterstützung der der Thüringer Staatskanzlei. Bis 2023 gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
„Auf der Suche nach der Blauen Blume“
Hausführung mit kreativen Stationen
In alten Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat, lebte im Romantikerhaus Jena der Philosoph Johann Gottlieb Fichte. Gemeinsam wollen wir sein Haus und die jungen Dichter der Frühromantik in Form einer Schnitzeljagd entdecken. Herausfordernde Fragen, verträumte Bilder, Hörspiele und Schätze warten darauf, von den Kindern bestaunt, gesucht und erlebt zu werden.
Am Ende der Schnitzeljagd können sich die Kinder einen Museumsausweis verdienen. Dieser zeigt nicht nur, was sie alles gelernt haben, sondern dient auch als Kindereintrittskarte für zukünftige Besuche im Romantikerhaus Jena.
Für Kinder ab 6 Jahren.
„Goethes italienische Reise“ & „Karl Friedrich Schinkel – Dem Baumeister zum Geburtstag“ – Filmvorführung und Gespräch mit Werner Kohlert
Werner Kohlert, geboren 1939 in Pirna, ist ein deutscher Kameramann und Dokumentarfilmregisseur. Nach einer Lehre als Filmfotograf im DEFA-Kopierwerk in Ost-Berlin wurde er Kameraassistent im Dresdner DEFA-Studio für Trickfilme. Nach seinem Studium an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Babelsberg hat Kohlert als Autor, Kameramann und Regisseur im ehemaligen DEFA-Studio für Dokumentarfilme in Berlin gearbeitet und war nach 1990 für den MDR tätig.
Einen Schwerpunkt seines Schaffens bilden kulturhistorische Porträts insbesondere über die Zeit der deutschen Klassik. So entstanden Filme u. a. über Wolfgang Amadeus Mozart, Karl Friedrich Schinkel, Peter Joseph Lenné, Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller. Die meist 15 bis 30 Minuten langen Filme wurden auf 35-mm-Film gedreht und im Kino als Vorfilme gezeigt.
Die Dreharbeiten anlässlich einer Dokumentation zum 200. Geburtstag von Karl Friedrich Schinkel verknüpfte Kohlert 1980/81 mit einer Idee für einen Film über die Italienreise von Johann Wolfgang von Goethe.
Wir zeigen beide Filme und kommen anschließend mit Werner Kohlert ins Gespräch.
Eintritt
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen der Goethe Gesellschaft Altenburg e. V. ist, wenn nicht anders angegeben, frei.
Spenden sind zur Förderung unseres Kulturprogramms jederzeit sehr willkommen!
Spannung, Spaß, Gewinne – und alles für einen guten Zweck. Das Kultur: Haus Dacheröden bietet einmal im Monat ein „Bingo!“ an. Ziel ist es, neben bester Unterhaltung für das Publikum auch für Aufmerksamkeit für das Buchasyl im Haus zu sorgen. Dabei soll am Grundprinzip der Lotterie festgehalten werden. Allerdings sind die Einsätze und die Gewinne besonders: Bücher.
Und so geht es: Wer mitspielen möchte, bringt ein Buch mit in den Bürgersaal im Dacheröden. Dafür gibt es die Lottoscheine. Wer den Einsatz erhöhen und mit mehreren Bingoscheinen antreten möchte, kann natürlich auch mehrere Bücher mitbringen.
Wie immer werden die durchnummerierten Kugeln aus der Lostrommel gezogen, bis ein Gast auf seinem Schein die ersten fünf der insgesamt 75 Zahlen in einer waagerechten oder senkrechten Reihe ankreuzen konnte. Für den Ruf „Bingo“ gibt es dann den ersten Gewinn, einen besonderen Schatz aus dem Buchasyl.
Danach geht es darum, auf dem Spielschein eine Diagonale zu füllen. Zum Schluss der Runde gewinnt, wer am schnellsten alle richtigen Zahlen auf seinem Schein vereint. Insgesamt sind pro Abend drei Durchgänge geplant.
Für zusätzliche Unterhaltung beim Spielen sorgen der Herbstlese-Vereinsvorsitzende Dirk Löhr mit seinem Gast, die nicht nur Kugel für Kugel aus der Lostrommel ziehen, sondern sich dabei auch recht spontan über Gott und die Welt austauschen.
Die als Spieleinsatz mitgebrachten Bücher kommen ins Buchasyl. Seit 2018 werden hier Bücher vor der Papiertonne gerettet. Dann gilt für sie das Grundprinzip „Bücher suchen ein neues Zuhause“. Gegen einen kleinen Obolus, der die ganze Unternehmung am Laufen halten soll, können sich Interessierte aus den Regalen im Bürgersaal bedienen und den einen oder anderen Schatz für ihre Bibliothek erwerben.
Natürlich ist an den Abenden auch die Bar im Kultur: Haus Dacheröden geöffnet.
Anmeldungen unter: kontakt@dacheroeden.de oder Telefon 0361–644 123 75. Spontane Gäste sind aber auch ganz herzlich willkommen!
Eintritt: 1 Buch
Lesung und Gespräch mit Jens-Fietje Dwars im Kunsthaus Sondershausen
in Erinnerung an Gerd Mackensen
Gerd Mackensen war der Malerfürst von Thüringen, weit über den Freistaat hinaus bekannt und geschätzt. Ein Souverän, der von der Radierung über Holzschnitt und Zeichnungen bis zu großformatigen Ölbildern alle Register der bildenden Kunst beherrschte. Am 20. August 2023 riss ihn ein Herzinfarkt auf dem Zenit seines Schaffens aus dem Leben.
Im Umfeld seines ersten Todestages lädt das „Kunsthaus unter den Linden“ am Samstag, dem 17. August, zur Erinnerung an den Maler ein. Das Kunsthaus befindet sich in der Alten Schule am Rand der Stadt Sondershausen, die sein Sohn, Sylvester Mackensen, in den vergangenen zehn Jahren zum Kunsthaus umgebaut hat. Hier liest der Jenaer Schriftsteller Jens-Fietje Dwars aus seinen Büchern. Auf dem Cover des Bandes „Ateliergespräche“ steht der Malerfürst, den Dwars neben 27 Bildermachern aus dem Osten porträtiert. Gab und gibt es eine spezifisch ostdeutsche Kunst? Über solche Fragen sprach er oft mit Mackensen, mit dem er sechs Bücher gemacht hat.
Höhepunkt der Lesung sind Goethes „Erotica“: Der Geheimrat ist nicht nur der meistzitierte Autor deutscher Sprache, er war fast hundert Jahre lang auch der meistzensierte. Seine allzu freizügigen Texte wurden unterdrückt, manche Stellen gar in den Manuskripten ausradiert und weggeschnitten. Dwars liest und kommentiert die frechsten davon, während auf einer Leinwand Farbzeichnungen zu sehen sind, die Gerd Mackensen für den Band geschaffen hat.
Dwars ist zugleich Buchgestalter, Film- und Ausstellungsmacher. Für seine Filmporträts erhielt er zwei Grimme-Preise, für die Bücher zahlreiche Stipendien und den Walter-Bauer-Preis. Goethes „Erotica“ feiert die Presse als „Rehabilitation eines kastrierten Dichters, der mal als Stürmer und Dränger begann und als Teppichvorleger professoraler Weihereden endete“. Der Thüringer Schriftstellerverband fördert die Lesung im Rahmen seiner Reihe „Das besondere Format“. Und kann es einen besseren Ort zur lebendigen Erinnerung an einen Maler geben als sein Atelier? Das Kunsthaus soll künftig eine Begegnungsstätte für Kunst- und Kulturinteressierte werden. Der Leseraum ist begrenzt, um vielen Besuchern die Wiederbegegnung mit Gerd Mackensen zu ermöglichen, wird Dwars an dem Tag zweimal lesen: 11 und 16 Uhr.
Im Rahmen der Reihe „Das besondere Format“ des Thüringer Schriftstellerverbandes, gefördert durch den Lese-Zeichen e.V. und die Thüringer Staatskanzlei.
Lesung und Gespräch mit Jens-Fietje Dwars im Kunsthaus Sondershausen
in Erinnerung an Gerd Mackensen
Gerd Mackensen war der Malerfürst von Thüringen, weit über den Freistaat hinaus bekannt und geschätzt. Ein Souverän, der von der Radierung über Holzschnitt und Zeichnungen bis zu großformatigen Ölbildern alle Register der bildenden Kunst beherrschte. Am 20. August 2023 riss ihn ein Herzinfarkt auf dem Zenit seines Schaffens aus dem Leben.
Im Umfeld seines ersten Todestages lädt das „Kunsthaus unter den Linden“ am Samstag, dem 17. August, zur Erinnerung an den Maler ein. Das Kunsthaus befindet sich in der Alten Schule am Rand der Stadt Sondershausen, die sein Sohn, Sylvester Mackensen, in den vergangenen zehn Jahren zum Kunsthaus umgebaut hat. Hier liest der Jenaer Schriftsteller Jens-Fietje Dwars aus seinen Büchern. Auf dem Cover des Bandes „Ateliergespräche“ steht der Malerfürst, den Dwars neben 27 Bildermachern aus dem Osten porträtiert. Gab und gibt es eine spezifisch ostdeutsche Kunst? Über solche Fragen sprach er oft mit Mackensen, mit dem er sechs Bücher gemacht hat.
Höhepunkt der Lesung sind Goethes „Erotica“: Der Geheimrat ist nicht nur der meistzitierte Autor deutscher Sprache, er war fast hundert Jahre lang auch der meistzensierte. Seine allzu freizügigen Texte wurden unterdrückt, manche Stellen gar in den Manuskripten ausradiert und weggeschnitten. Dwars liest und kommentiert die frechsten davon, während auf einer Leinwand Farbzeichnungen zu sehen sind, die Gerd Mackensen für den Band geschaffen hat.
Dwars ist zugleich Buchgestalter, Film- und Ausstellungsmacher. Für seine Filmporträts erhielt er zwei Grimme-Preise, für die Bücher zahlreiche Stipendien und den Walter-Bauer-Preis. Goethes „Erotica“ feiert die Presse als „Rehabilitation eines kastrierten Dichters, der mal als Stürmer und Dränger begann und als Teppichvorleger professoraler Weihereden endete“. Der Thüringer Schriftstellerverband fördert die Lesung im Rahmen seiner Reihe „Das besondere Format“. Und kann es einen besseren Ort zur lebendigen Erinnerung an einen Maler geben als sein Atelier? Das Kunsthaus soll künftig eine Begegnungsstätte für Kunst- und Kulturinteressierte werden. Der Leseraum ist begrenzt, um vielen Besuchern die Wiederbegegnung mit Gerd Mackensen zu ermöglichen, wird Dwars an dem Tag zweimal lesen: 11 und 16 Uhr.
Im Rahmen der Reihe „Das besondere Format“ des Thüringer Schriftstellerverbandes, gefördert durch den Lese-Zeichen e.V. und die Thüringer Staatskanzlei.
Ettersburger Gespräch . Philosophicum Die Kunst des Lebens, die Kunst des Sterbens
Lorenz Jäger im Gespräch mit Peter Krause
«Philosophieren heißt sterben lernen», bekannte Montaigne. Er war nicht der Erste, der darauf hinwies, dass das Leben nur von der Endlichkeit her zu ergründen ist. Die Ars moriendi, die Kunst des Sterbens, hat eine weit zurückreichende Tradition, und mit ihr untrennbar verbunden ist die Ars vivendi, die Kunst des Lebens, deren Ursprünge bis in die Antike zurückreichen. Lorenz Jäger greift ein großes Thema auf und fragt in seiner ebenso klugen wie leichtfüßigen Erkundung, was die Endlichkeit für unsere Lebensführung bedeutet. Er blickt auf früheste literarische Werke wie das Gilgamesch-Epos und die Bibel, auf die fragwürdige Gelassenheit der Stoiker, das japanische Feiern der Vergänglichkeit oder die Unsterblichkeitsträume des Silicon Valley, befragt mit Georg Büchner einen Frühverstorbenen, mit Hans-Georg Gadamer oder Claude Lévi-Strauss Hundertjährige. Dabei spricht Jäger immer auch über unsere Gegenwart, über das, was unser Leben reich und sinnhaft machen kann, über unseren Umgang mit der Zeit angesichts der Endlichkeit, die Gestaltung unserer Ziele und Wünsche – ein im besten Sinne existenzielles Buch (Rowohlt Verlag).
Lorenz Jäger, geboren 1951, studierte Soziologie und Germanistik in Marburg und Frankfurt am Main, anschließend unterrichtete er deutsche Literatur in Japan und den USA. 1997 wurde er Redakteur im Ressort Geisteswissenschaften der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung», das er zuletzt leitete. 2003 erschien sein Buch »Adorno. Eine politische Biographie«, 2017 »Walter Benjamin. Das Leben eines Unvollendeten«. Er war zuletzt 2022 Gast der ETTERSBURGER GESPRÄCHE mit seiner Heidegger-Biografie.
Überlandschreiberinnen. Mit Barbara Thériault & Tina Pruschmann
Die Autorinnen Barbara Thériault und Tina Pruschmann beobachten die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen. Dabei geht es ihnen um den Alltag jenseits der Wahlkampfslogans. Sie machen Langzeitbeobachtungen, um den politischen Umbruch festzuhalten.
Moderation: Stefan Petermann
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen in Kooperation mit dem Haus der Weimarer Republik e.V. Gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
Autorin Antje Babendererde zu Gast in Bad Lobenstein
Um den Kontakt zu heimischen Dichtern zu stärken, die Jugendliche zum Lesen anzuhalten und in Diskussion zu kommen, ist die Autorin Antje Babendererde für eine Lesung aus ihrem Buch „Indigosommer“ eingeladen. Im Anschluss an die Veranstaltung können die Teilnehmenden der Autorin zu ihren Büchern, Arbeitsweisen u.a. „Löcher in den Bauch“ fragen.
Inhaltsangabe
Die fünfzehnjährige Smilla wird ab September ein Austauschschuljahr in Seattle beginnen und bei den Turners, einer befreundeten Familie wohnen, zu der auch der neunzehnjährigen Alec und seiner zwei Jahre jüngeren Schwester Janice gehören. Smilla reist schon im Sommer an, um vor der Schule ihr Englisch aufzubessern. Sie begleitet Alec und Janice mit ihrer Surfer-Clique nach La Push, in ein kleines Indianerreservat an der Nordwestküste, wo die sieben Jugendlichen am Strand campen, und den Sommer genießen wollen: Surfen, Sex and Drugs and Rock’n Roll – wie Janice Smilla prophezeit.
Doch dann…
Auf Grund der geringen Platzkapazität findet die Veranstaltung in der Regelschule Bad Lobenstein statt.
In Kooperation mit der Bibliothek Bad Lobenstein. Gefördert durch die Thüringer Staatskanzlei.
Märchenfee Tasifan zu Gast in der Stadt-und Kreisbibliothek Saalfeld
Märchenfee Tasifan langweilt sich, ihre Märchenfiguren machen Urlaub. Sie bemerkt, dass sie sich nicht mehr an den Märchenanfang erinnern kann.
Wer hilft mit, ihr Lieblingsmärchen zu erzählen und zu spielen? Jetzt sind die Kinder gefragt, die in Kostüme und Rollen schlüpfen können. Ein buntes Märchenspektakel zum Mitspielen.
Gefördert durch die TSK.
»ELSEˈS STORY. Der Weg einer emanzipierten Jüdin durch die Wirren des 20. Jahrhunderts«
Lesung und Gespräch im Rahmen des Kunstfest Weimar 2024
mit Katrin Richter, Torsten Schulz, Ricarda Löser, Studierenden des LUCIA Verlages Weimar
Musikalische Begleitung: Marius Staible & Daniel Roth (accordionduo con:trust®), Hochschule für Musik FRANZ LISZT
Im Anschluss an die Lesung gibt es ein Gespräch von Anja Zachow (Landeszentrale für politische Bildung Thüringen) mit Dr. Katrin Richter.
Eine Kooperation von Bauhaus-Universität Weimar, Kunstfest Weimar, Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, Lichthaus Kino und LUCIA Verlag Weimar.
Ekkehard Maaß »Bulat Okudschawa – Lieder und Gedichte«
Bulat Okudschawa (1924–1997) war ein Moskauer Dichtersänger und Schriftsteller. Ende der 1950er Jahre wurde er populär, weil er zwischen den Zeilen seiner poetischen Lieder das Leid der Stalinzeit und des Krieges beschrieb. Ekkehard Maaß, geb. 1951 in Naumburg, übersetzt und singt seit 45 Jahren diese wunderbaren Lieder. Zum 100. Geburtstag gab er das Buch Bulat Okudschawa »Mein Jahrhundert. Lieder und Gedichte« auf Deutsch und Russisch heraus.
Mit den frühen Erzählungen Maxim Gorkis begeisterte sich Ekkehard Maaß für die russische Literatur. Sie waren der Grund, warum Ekkehard Maaß bereits als Schüler intensiven Kontakt zu den sowjetischen Soldaten suchte, die in den Wäldern seines Dorfes in Schönburg bei Naumburg ihre Sommerlager hatten. Wie in Gorkis Erzählungen saß er mit ihnen am Feuer, kaute russisches Schwarzbrot, trank den ersten Wodka und übte mit ihnen Russisch. 1976 lernte er Bulat Okudschawa kennen und begann sofort, seine Lieder zu übersetzen und nachzusingen. Die Übertragungen von Ekkehard Maaß sind sehr genau, viele sind auch auf Deutsch gut singbar. In seinen Konzerten sind sie in beiden Sprachen zu hören.
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen in Kooperation mit dem Haus der Weimarer Republik e.V. Gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
Am 29. August 2024 findet im Rahmen der Sonderaustellung »Goethe im Berg – Illustrationen von Hamster Damm und Schätze der Bergbausammlung« im GoetheStadtMuseum Ilmenau eine Sonderführung mit der Museumsleiterin Kathrin Kunze statt. Die Führung gibt interessante Einblicke in den Ilmenauer Bergbau.
Ingo Schulze liest „Zu Gast im Westen“
Ein halbes Jahr verbrachte Ingo Schulze im Ruhrgebiet als „Gast im Westen“. Es entstanden Betrachtungen, Porträts, Reportagen. Eine Grundschule, in der Musik die Rolle der Sprache übernimmt, weil zu wenige Kinder Deutsch sprechen; ein Stadionbesuch mit einem Polizeipräsidenten a. D.; die Ruhe eines Kriegsgräberfriedhofs, die nicht mehr selbstverständlich scheint.
Karten gibt es im Vorverkauf bei der Stadtbibliothek Nordhausen: 03631–696267
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Stadtbibliothek Nordhausen, gefördert von der Thüringer Staatskanzlei
Dichterstätte Sarah Kirsch: Ich möchte Leuchtturm sein in Nacht und Wind – Wolfgang Borchert als Lyriker
Ich möchte Leuchtturm sein in Nacht und Wind – Wolfgang Borchert als Lyriker. Ausstellungseröffnung mit Arbeiten Roberta Bergmanns zu Gedichten des Künstlers. Lesung von Texten Borcherts durch Stefan Bergel
Kunstfest Weimar 2024 – Szenische Lesung: Ars Ignis. Die Poesie der Zerstörung
Texte aus dem internationalen Autorenprojekt „Das weiße Archiv“, gelesen von Steve Karier
Das Kunstfest Weimar findet in Weimar und dezentral in ganz Thüringen statt. Es ist das größte Festival für die zeitgenössischen Künste in Ostdeutschland.
Die spanische Künstlerin Anna Talens entwickelte zum Jahrestag des Brandes der Herzogin Anna Amalia Bibliothek die zweiteilige Intervention „Ars Ignis. Die Poesie der Zerstörung“. Ein Teil dieser Arbeit trägt den Titel „Der schwarze Vulkan“ wird im Rokokosaal des historischen Bibliotheksgebäudes, dem Ort der Brandkatastrophe, zu sehen sein.
Der andere Teil – „Das weiße Archiv“ – lässt im Studienzentrum die Schönheit der erhaltenen Buchfragmente entdecken. Inspiriert durch Motive aus den Aschebüchern haben internationale und deutschsprachige Autor*innen neue literarische Texte geschrieben.
Die Texte werden vom luxemburgischen Schauspieler Steve Karier zur Vernissage am 22. August und täglich vom 2. bis 5., sowie am 7. September in der Bibliothek vorgetragen.
Beteiligte Autor*innen:
Daniela Danz (*1976; Deutschland); Pablo Fidalgo (*1984; Spanien); Sonia Gentili (*1970; Italien); Volha Hapeyeva (*1982; Belarus); Ramona de Jesús (*1990; Kolumbien); Dilber Macit (*1996; Türkei); Javier Maderuelo (*1950; Spanien); Alberto Manguel (*1948; Kanada/Argentinien); Stefan Petermann (*1978; Deutschland); María Sanchez (*1989; Spanien)
Kunstfest Weimar 2024 – Szenische Lesung: Ars Ignis. Die Poesie der Zerstörung
Texte aus dem internationalen Autorenprojekt „Das weiße Archiv“, gelesen von Steve Karier
Das Kunstfest Weimar findet in Weimar und dezentral in ganz Thüringen statt. Es ist das größte Festival für die zeitgenössischen Künste in Ostdeutschland.
Die spanische Künstlerin Anna Talens entwickelte zum Jahrestag des Brandes der Herzogin Anna Amalia Bibliothek die zweiteilige Intervention „Ars Ignis. Die Poesie der Zerstörung“. Ein Teil dieser Arbeit trägt den Titel „Der schwarze Vulkan“ wird im Rokokosaal des historischen Bibliotheksgebäudes, dem Ort der Brandkatastrophe, zu sehen sein.
Der andere Teil – „Das weiße Archiv“ – lässt im Studienzentrum die Schönheit der erhaltenen Buchfragmente entdecken. Inspiriert durch Motive aus den Aschebüchern haben internationale und deutschsprachige Autor*innen neue literarische Texte geschrieben.
Die Texte werden vom luxemburgischen Schauspieler Steve Karier zur Vernissage am 22. August und täglich vom 2. bis 5., sowie am 7. September in der Bibliothek vorgetragen.
Beteiligte Autor*innen:
Daniela Danz (*1976; Deutschland); Pablo Fidalgo (*1984; Spanien); Sonia Gentili (*1970; Italien); Volha Hapeyeva (*1982; Belarus); Ramona de Jesús (*1990; Kolumbien); Dilber Macit (*1996; Türkei); Javier Maderuelo (*1950; Spanien); Alberto Manguel (*1948; Kanada/Argentinien); Stefan Petermann (*1978; Deutschland); María Sanchez (*1989; Spanien)
Gästeführung im Kultur: Haus Dacheröden
GESTERN – HEUTE – MORGEN
Das Kultur: Haus Dacheröden am Erfurter Anger ist kaum aus dem Stadtbild wegzudenken, der magische Zauber des Hauses ist jahrhundertealt. Wo einst große Geister wie Schiller und Goethe zu Gast waren, ist das Haus heute Ort der kulturellen Begegnungen, Bildung und Kommunikation.
Im Jahr 1791 heiratete Wilhelm von Humboldt hier die Tochter des Hauses, die ebenso gebildete wie liebreizende Caroline von Dacheröden, Mittelpunkt so manch lebhafter Gesellschaft ob ihres Charmes und ihrer geistigen wie musikalischen Fähigkeiten. Humboldts führten eine für damalige Verhältnisse unkonventionelle Ehe mit vielen Freiheiten. Caroline von Humboldt lebte trotz acht Kindern ihre kulturellen Interessen aus und war zeitlebens eine ebenbürtige Partnerin. Durch ihre weitreichende Bekanntschaft verlobte sich sogar auch Friedrich Schiller im Haus Dacheröden.
Das Gebäude im Renaissance-Stil bestand ursprünglich aus dem „Haus zum Goldenen Hecht“ und dem „Haus zum Großen und Neuen Schiff“ und wurde 1833 zum Doppelhaus. Noch heute ist erkennbar, dass die beiden Häuser bereits in der Entstehungszeit zu den architektonischen Juwelen am Handelsplatz der reichen Erfurter Waidhändler gehörten.
Nach umfangreichen Baumaßnahmen brannte der dreigeschossige Dachstuhl kurz vor der Wiedereröffnung des Hauses im August 2006 vollständig aus. Mit der Sanierung ist es gelungen, einen einmaligen Ort der Geschichte zu bewahren und das Haus als einzigartigen Kulturraum zu öffnen. Im Jahr 2017 zog der Literaturverein Erfurter Herbstlese in das Kultur: Haus Dacheröden und entwickelte es zu einem neuen Veranstaltungs- und Begegnungsort mit regelmäßig wechselnden Ausstellungen.
Sie möchten mehr über die Geschichte des Hauses erfahren? Dann besuchen Sie unsere Führungen!
Sie werden von fachkundigen StadtführerInnen durch das Kultur: Haus Dacheröden geführt und erfahren mehr zur lebendigen Geschichte in Erfurt. Die Gästeführung dauert etwa eine Stunde und ist zum größten Teil barrierefrei. Start/Treffpunkt für die Führung ist die Geschäftsstelle in der 1. Etage im Kultur: Haus Dacheröden
Anmeldung erwünscht unter: kontakt@dacheroeden.de oder 0361 / 644 123 75.
Spontane Gäste sind auch sehr willkommen!
Ettersburger Gespräch »Wohin treibt die Bundesrepublik? Tatsachen, Gefahren, Chancen«
Alexander Kissler
Als der Philosoph Karl Jaspers 1966 seinen Aufsatz »Wohin treibt die Bundesrepublik?« veröffentlichte, konnte er kaum wissen, dass er einen Klassiker schrieb, der heute noch zentrale Fragen demokratischer Systeme aufwirft. Jaspers beschrieb eine besorgniserregende politische Veränderung: »Die Demokratie der Bundesrepublik wandelt sich vor unseren Augen. Es werden Wege beschritten, an deren Ende es weder eine Demokratie noch einen freien Bürger geben würde, vielleicht ohne daß die, die sie gehen, dieses Ende wollen.« Jaspers befürchtete, dass es in der BRD eine Entwicklung »von der Demokratie zur Parteienoligarchie, von der Parteienoligarchie zur Diktatur« geben könnte. Er verwies aber auch darauf, dass dieser Weg nicht unausweichlich sei. Abhängig sei der Weg zu einer freien republikanischen Verfassung, allerdings von einem bewusst nach Freiheit drängenden Volk, das diese zu verwirklichen habe.
Zwei Tage nach drei Landtagswahlen, u.a. im Freistaat Thüringen, wollen wir mit Alexander Kissler und einem Gast aus der Politik die Frage stellen, wie aktuell die Analyse von Karl Japsers ist.
Alexander Kissler ist politischer Publizist, Kulturjournalist und erfolgreicher Sachbuchautor (u.a. »Dummgeglotzt«, »Keine Toleranz den Intoleranten«, »Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss«) zuletzt »Die infantile Gesellschaft«: Alexander Kissler hat für die F.A.Z., die »Süddeutsche Zeitung« und den »Focus« gearbeitet. Bis Sommer 2020 leitete er das Kulturressort beim Monatsmagazin »Cicero«. Seit August 2020 ist er politischer Redakteur im Berliner Büro der »Neuen Zürcher Zeitung«.
Anne Weber: Bannmeilen
Moderation: Mario Osterland
Anne Weber beschreibt einen Ort, der von außen bzw. innen lange Zeit gar nicht als solcher wahrgenommen wurde. Die Banlieues – zu deutsch: „Bannmeilen“ galten lediglich als Randgebiete, als Nicht-Ort jenseits einer Grenze, die vom Autobahnring markiert, aber vor allem das war und ist: eine soziale Grenze. In ihrem Roman „Bannmeilen“ fragt sich die in Deutschland geborene, aber in Paris lebende Autorin, warum sie diese Grenze in all den Jahren in Paris nie übertreten hat und beginnt schließlich, mehrere Streifzüge durch diese Randgebiete zu unternehmen. Gemeinsam mit der Ich-Erzählerin und ihrem Begleiter, dem algerischstämmigen Filmemacher Thierry, durchstreift man als Leser das Departement 93 in der Pariser Peripherie, das als sozialer Brennpunkt gilt, in diesem Sommer jedoch einer der Austragungsorte der Olympischen Spiele sein wird. Feinfühlig und mit sanfter Ironie beschreibt Weber diese Gegend, blickt gemeinsam mit Thierry auf Sozialbauten und Konfrontationen der Bewohner mit der Polizei, lauscht den Warngesängen von Drogendealern und stößt zwischendrin auf das Haus, in dem der Zeichner Uderzo seinen Asterix erfand.
Anne Weber, geboren 1964 in Offenbach, ging 1983 nach Paris, wo sie heute noch lebt, und studierte französische Literatur sowie vergleichende Literaturwissenschaften. Für ihr Versepos „Annette, ein Heldinnenepos“ erhielt sie 2020 den Deutschen Buchpreis.
Eine Veranstaltung der Stadtbücherei Weimar in der Reihe »europalette 24« in Kooperation mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen.
Jeden ersten Dienstag im Monat geht es bei »Literaturland Thüringen im Radio«, dem Sendeformat des Thüringer Literaturrates um Literatur aus und über Thüringen.
Soweit es die Planung erlaubt, laden wir Gäste ins Studio ein, um mit ihnen über ihr Schreiben, Projekte, Recherchen oder besondere Themen zu sprechen. Oder wir zeichnen Sendungen auf, bringen Livemitschnitte von Veranstaltungen etc.
Jeden ersten Dienstag im Monat ist die Sendung auf Radio Lotte im Stadtgebiet von Weimar auf 160,6 UKW zu hören und weltweit im Internet unter https://www.radiolotte.de
Alle Radiosendungen können zudem in der Podcastreihe »Literaturland Thüringen im Radio« auf www.literaturland-thueringen.de angehört werden. Die Sendungen stehen i.d.R. ab dem ersten Mittwoch im Monat bereit.
Eine Sendungsformat des Thüringer Literaturrates. Mit freundlicher Unterstützung der der Thüringer Staatskanzlei. Bis 2023 gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Kunstfest Weimar 2024 – Szenische Lesung: Ars Ignis. Die Poesie der Zerstörung
Texte aus dem internationalen Autorenprojekt „Das weiße Archiv“, gelesen von Steve Karier
Das Kunstfest Weimar findet in Weimar und dezentral in ganz Thüringen statt. Es ist das größte Festival für die zeitgenössischen Künste in Ostdeutschland.
Die spanische Künstlerin Anna Talens entwickelte zum Jahrestag des Brandes der Herzogin Anna Amalia Bibliothek die zweiteilige Intervention „Ars Ignis. Die Poesie der Zerstörung“. Ein Teil dieser Arbeit trägt den Titel „Der schwarze Vulkan“ wird im Rokokosaal des historischen Bibliotheksgebäudes, dem Ort der Brandkatastrophe, zu sehen sein.
Der andere Teil – „Das weiße Archiv“ – lässt im Studienzentrum die Schönheit der erhaltenen Buchfragmente entdecken. Inspiriert durch Motive aus den Aschebüchern haben internationale und deutschsprachige Autor*innen neue literarische Texte geschrieben.
Die Texte werden vom luxemburgischen Schauspieler Steve Karier zur Vernissage am 22. August und täglich vom 2. bis 5., sowie am 7. September in der Bibliothek vorgetragen.
Beteiligte Autor*innen:
Daniela Danz (*1976; Deutschland); Pablo Fidalgo (*1984; Spanien); Sonia Gentili (*1970; Italien); Volha Hapeyeva (*1982; Belarus); Ramona de Jesús (*1990; Kolumbien); Dilber Macit (*1996; Türkei); Javier Maderuelo (*1950; Spanien); Alberto Manguel (*1948; Kanada/Argentinien); Stefan Petermann (*1978; Deutschland); María Sanchez (*1989; Spanien)
Brandursache und Bergung der Aschebücher nach dem Brand
20 Jahre Brand | Präsentationen und Diskussionsrunde
Der 20. Jahrestag des Bibliotheksbrandes am 2. September 2004 ist Anlass, zwei zentrale Fragen in den Mittelpunkt eines Abends zu stellen. Die Frage nach der Brandursache beschäftigt viele Besucherinnen und Besucher der Bibliothek ebenso wie die Frage nach der Bergung vor allem schwer brandgeschädigter Bücher.
Mit zwei Beiträgen bieten Experten Antworten, die auch Zeugen der Brandnacht sind: Zunächst wird Dipl.-Ing. Erhard Arnhold über die Brandursache berichten, anschließend Dipl.-Ing. Holger Schmidt und Fachbauleiter Mike Detzner (Firma Bennert) über die Bergungsarbeiten in oder auch nach der Brandnacht. Ohne diese Maßnahmen unmittelbar nach der Katastrophe wäre die bis heute andauernde Restaurierung der Aschebücher nicht möglich.
Die Vortragenden sprechen anschließend mit Ralf Seeber, der als Hauptfeuerwehrmann in der Brandnacht Dienst hatte und für die Rettung von Beständen der Bibliothek Verantwortung übernahm.
Jahrestage – aus dem Leben von Gesine Cresspahl
Die Vorführung mit Charly Hübner und Caren Miosga sowie Ninon Gloger am Klavier ist eine Reise durch den Erzählstrom des Jahrhundertromans von Uwe Johnson. Sie zeigt exemplarisch Figuren, Episoden, Gespräche und Erinnerungen sowie Zeitungsmeldungen der New York Times und Alltagsereignisse der Jahre 1967/1968 in New York inmitten von Vietnamkriegs- und Studentenprotesten und den Vorbereitungen des
Einmarsches der sowjetischen Truppen in die Tschechoslowakei.
Die ersten Zeilen zu seinem vierbändigen Hauptwerk schrieb Uwe Johnson im Januar 1968 in New York. Dort, in der amerikanischen Metropole, erzählt Gesine Cresspahl ihrer zehnjährigen Tochter Marie im Epochejahr 1967/68 Tag für Tag, über ein Jahr hinweg, aus der eigenen Familiengeschichte. Das Leben in Mecklenburg in der Weimarer Republik, während der Herrschaft der Nazis, in der sich anschließenden sowjetischen Besatzungszone und den ersten Jahren in der DDR.
Uwe Johnson entfaltet in »Jahrestage« ein einzigartiges Panorama deutscher Geschichte im 20. Jahrhundert – eine »Lese-Weltreise« (Reinhard Baumgart) in die bewegte New Yorker Gegenwart des Jahres 1968 und zugleich in die Geschichte einer deutschen Familie in der fiktiven Kleinstadt Jerichow in Mecklenburg. Uwe Johnson arbeitete mit Unterbrechungen fünfzehn Jahre an diesem Doppelroman. Die ersten drei Bände erschienen kurz hintereinander Anfang der 70er Jahre, der vierte erst 1983. Eine Schreibblockade hatte Uwe Johnson lange gequält.
Aufführungsdauer: 100 Minuten und eine Pause
Textmontage/Regie: Wolfgang Stockmann
In Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung/Landesbüro Thüringen
Kunstfest Weimar 2024 – Szenische Lesung: Ars Ignis. Die Poesie der Zerstörung
Texte aus dem internationalen Autorenprojekt „Das weiße Archiv“, gelesen von Steve Karier
Das Kunstfest Weimar findet in Weimar und dezentral in ganz Thüringen statt. Es ist das größte Festival für die zeitgenössischen Künste in Ostdeutschland.
Die spanische Künstlerin Anna Talens entwickelte zum Jahrestag des Brandes der Herzogin Anna Amalia Bibliothek die zweiteilige Intervention „Ars Ignis. Die Poesie der Zerstörung“. Ein Teil dieser Arbeit trägt den Titel „Der schwarze Vulkan“ wird im Rokokosaal des historischen Bibliotheksgebäudes, dem Ort der Brandkatastrophe, zu sehen sein.
Der andere Teil – „Das weiße Archiv“ – lässt im Studienzentrum die Schönheit der erhaltenen Buchfragmente entdecken. Inspiriert durch Motive aus den Aschebüchern haben internationale und deutschsprachige Autor*innen neue literarische Texte geschrieben.
Die Texte werden vom luxemburgischen Schauspieler Steve Karier zur Vernissage am 22. August und täglich vom 2. bis 5., sowie am 7. September in der Bibliothek vorgetragen.
Beteiligte Autor*innen:
Daniela Danz (*1976; Deutschland); Pablo Fidalgo (*1984; Spanien); Sonia Gentili (*1970; Italien); Volha Hapeyeva (*1982; Belarus); Ramona de Jesús (*1990; Kolumbien); Dilber Macit (*1996; Türkei); Javier Maderuelo (*1950; Spanien); Alberto Manguel (*1948; Kanada/Argentinien); Stefan Petermann (*1978; Deutschland); María Sanchez (*1989; Spanien)
Lesung und Gespräch mit Deniz Ohde
Moderation: Mario Osterland
Das Haus, in dem Yasemin bis vor kurzem gelebt hat, steht nicht mehr. Es musste bis auf die Grundmauern abgerissen werden. Von der Wohnung, die sie zuletzt mit ihrem Freund Vito geteilt hat, sind nur Erinnerungen übrig. Die Geschichte der beiden reicht bis in ihre Jugend zurück: Beide wachsen im selben Hochhauskomplex auf, und Yasemin verliebt sich mit dreizehn in den drei Jahre älteren Nachbarn. Von klein auf fasziniert von Glaubensfragen und Spiritualität, versucht sie durch einen Liebeszauber, Vito für sich zu gewinnen. Doch nach einem Sanatoriumsaufenthalt, wo ihre Skoliose behandelt wird, geht sie auf Distanz. Zu fremd ist ihr der eigene Körper, zu groß die Scham wegen ihres Korsetts. Erst zwanzig Jahre später, als die mühsam aufgerichtete Wirbelsäule droht sich wieder zu stauchen, begegnen sie sich erneut. Yasemin hält dieses späte Aufflammen der Jugendliebe für Schicksal. Aber dann zeigt Vito sein Inneres, das bedrohlich ist und leer.
Deniz Ohde, geboren 1988 in Frankfurt am Main, studierte Germanistik in Leipzig, wo sie heute auch lebt. Für ihren Debütroman »Streulicht«, der 2020 auf der SPIEGEL-Bestsellerliste und auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand, wurde sie mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung und dem aspekte-Literaturpreis ausgezeichnet.
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen. Gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
Hausmusik (Musik trifft Literatur)
Die Nachwuchsmusikerinnen und ‑musiker der Kreismusikschule Rudolstadt treffen sich zum Musizieren im Schillerhaus. Diesmal zeigen die jungen Talente der Akkordeon- und Gesangsklassen ihr Können und spielen ihre Lieblingsmelodien. Zwischen den kleinen musikalischen Darbietungen gibt es spannende Einblicke in das literarische Schaffen und die Korrespondenz der ehemaligen Hausbewohner und sowie deren Gäste und von Schiller selbst.
Wenn Kultur brennt – Reaktionen der Zivilgesellschaft
17 Uhr | Projektvorstellung
Gespräch mit Prof. Dr. Thomas Bürger (Kuratorium GAAB), Dr. Annette Seemann (GAAB) und Gerlinde Sommer (TLZ)
18 Uhr | Brand und Kunst
Gespräch mit Dr. Ulrike Lorenz (Präsidentin KSW), Dr. Anna Talens (künstlerische Intervention »Ars Ignis«) und Prof. Dr. Christina Weiß (Staatsministerin a.D.)
19:30 Uhr | Eine Brandrede
Dr. Reinhard Laube (Bibliotheksdirektor), anschließend Gespräch mit Dr. Michael Knoche (Bibliotheksdirektor a.D.)
»Mein Himmel / wechselt mit deinem« – Johannes Bobrowski als Kenner, Sammler und Autor von Liebeslyrik
Im Jahre 1964 gab Johannes Bobrowski die Sammlung „Wer mich und Ilse sieht im Grase“ mit deutscher erotischer Poesie des 18. Jahrhunderts heraus. Diese Anthologie, illustriert von Horst Hussel, wurde in den folgenden Jahrzehnten oft wieder aufgelegt. Martin Stiebert wird daraus lesen, diese Poesie aber auch ergänzen durch den Vortrag aus Bobrowskis eigener Liebeslyrik, zum Beispiel das Gedicht „Vogelnest“: „Mein Himmel / wechselt mit deinem“ …
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Evangelisch-Lutherische Gemeinde Krölpa, gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
Kunstfest Weimar 2024 – Szenische Lesung: Ars Ignis. Die Poesie der Zerstörung
Texte aus dem internationalen Autorenprojekt „Das weiße Archiv“, gelesen von Steve Karier
Das Kunstfest Weimar findet in Weimar und dezentral in ganz Thüringen statt. Es ist das größte Festival für die zeitgenössischen Künste in Ostdeutschland.
Die spanische Künstlerin Anna Talens entwickelte zum Jahrestag des Brandes der Herzogin Anna Amalia Bibliothek die zweiteilige Intervention „Ars Ignis. Die Poesie der Zerstörung“. Ein Teil dieser Arbeit trägt den Titel „Der schwarze Vulkan“ wird im Rokokosaal des historischen Bibliotheksgebäudes, dem Ort der Brandkatastrophe, zu sehen sein.
Der andere Teil – „Das weiße Archiv“ – lässt im Studienzentrum die Schönheit der erhaltenen Buchfragmente entdecken. Inspiriert durch Motive aus den Aschebüchern haben internationale und deutschsprachige Autor*innen neue literarische Texte geschrieben.
Die Texte werden vom luxemburgischen Schauspieler Steve Karier zur Vernissage am 22. August und täglich vom 2. bis 5., sowie am 7. September in der Bibliothek vorgetragen.
Beteiligte Autor*innen:
Daniela Danz (*1976; Deutschland); Pablo Fidalgo (*1984; Spanien); Sonia Gentili (*1970; Italien); Volha Hapeyeva (*1982; Belarus); Ramona de Jesús (*1990; Kolumbien); Dilber Macit (*1996; Türkei); Javier Maderuelo (*1950; Spanien); Alberto Manguel (*1948; Kanada/Argentinien); Stefan Petermann (*1978; Deutschland); María Sanchez (*1989; Spanien)
»ELSEˈS STORY. Der Weg einer emanzipierten Jüdin durch die Wirren des 20. Jahrhunderts«
Lesung und Gespräch mit Katrin Richter, Kathrin Zeidler, Ricarda Löser, Studierenden des LUCIA Verlages Weimar.
Musikalische Begleitung: Marius Staible & Daniel Roth (accordionduo con:trust®), Hochschule für Musik FRANZ LISZT.
Eine Kooperation von Bauhaus-Universität Weimar, Klassik Stiftung Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar und LUCIA Verlag Weimar.
EVA träumt nicht mehr – Buchpremiere mit Anke Engelmann
Ein Drehstuhl namens „Svindelik“. Zwei Kastanien, die als Filmstars vor der Kamera stehen. Ein Saugroboter, eine Tasche voll Geld, ein tyrannischer Toilettenmann: Vorgestellt wird eine Anthologie mit Geschichten und Gedichten, die von 2018 bis 2023 im Erfurter Kultur: Haus Dacheröden beim „Kreativen Schreiben“ unter der Leitung von Anke Engelmann entstanden sind.
Lesung mit Texten von Anke Engelmann | Rita Dorn | Rainer Franke | Friederike Franz | Julia Herz | Christina Schüler | Katharina Hülle | Simone Börner | Ursula Bultmann.
Das Buch kann zur Veranstaltung am Büchertisch erworben werden.
Domenico Müllensiefen liest »Schnall dich an, es geht los«
Domenico Müllensiefen hat einen großen Roman über die vermeintlich kleinen Leuten geschrieben. Früher begann in Jeetzenbeck die Freiheit. Der Ort in der Altmark war die erste Station auf der Reise in die weite Welt: nach Amerika. Doch heute kommt niemand so leicht von hier weg. Die Zugverbindung nach Altenwedel soll eingestellt werden, und die Einfamilienhäuser am Ortsrand verfallen. Die guten Zeiten, wenn es sie denn jemals gab, sind vorbei. Wie die des 1. FC Magdeburg. Doch Marcel, der als Drehspießverkäufer am Bahnhof arbeitet, will nicht aufhören zu träumen. Von Steffi, seiner großen Liebe, von einer heilen Familie, von einem besseren Leben im Takt der Tanzmusik. Bekommen hat er stattdessen einen besten Freund, der säuft, einen Vater, der nie und nimmer in Amerika war, und eine Schwester, die gegen die Friedhofsmauer gerast ist.
»Ein lebens- und erfahrungsgesättigtes Erzählen, leicht und atmosphärisch dicht zugleich. Freundschaft und Liebe, Leben und Sterben sowie die kleinen und die großen Tode.« Dirk Oschmann
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V. mit freundlicher Unterstützung der Villa Rosenthal und der Thüringer Kulturstiftung.
Lesekonzert mit Daniela Danz und Claudia Buder
»Magie in einem offenen System“ – so bezeichnet Daniela Danz selbst ihr Schreiben. In „Wildniß“ folgt sie den „Erzählungen der Ameisen und Bienen… der Erzählung des Blicks, mit dem du die Welt betrachtest“, nimmt uns mit zu den Wuchsformen der Bäume und einer ganzen Fülle von „Kaskaden“. „Wenn zeitgenössische Lyrik eine Dringlichkeit hat, dann in den Versen von Daniela Danz.“
Claudia Buder auf dem Akkordeon begleitet nicht nur, sondern antwortet mit musikalischen Interventionen – eine einzigartige Zwiesprache von Lyrik und Musik!
Tageskarten für das Festival »Lyrik über Land« gibt es für 14,- Euro in unserem Ticketshop. Die Tageskarte gilt für alle Veranstaltungen am Festivaltag. An der Abendkasse gibt es Tagesticktes für 15,- Euro.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Waldgasthof »Zu den vier Linden«, gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, JenaKultur und der Thüringer Jazzmeile.
Poetische Spaziergänge. Mit Emma Joerges, Tom Schulz, Claudia Gabler und Georg Leß
Wanderung statt Wasserglaslesung! Zusammen mit den Poetinnen brechen die Besucher auf in die Landschaft um Vollradisroda. Es geht mit der Kutsche zu den sagenhaften Uhrdaer Kopflinden und per pedes zur geheimnisumwobenen Wüstung Möbis. Unterwegs gibt es Lesungen, Gespräche und eine kleine Ortskunde. Emma Joerges als Nachwuchsautorin war auf Einladung von „Lyrik über Land“ vier Tage in Vollradisroda zu Gast und stellt ihre dort entstandenen Texte vor.
Wer nicht so gut zu Fuß ist, kann in einem Zweispänner Platz nehmen und wird mit der Kutsche zu den Leseorten gefahren.
Tageskarten für das Festival »Lyrik über Land« gibt es für 14,- Euro in unserem Ticketshop. Die Tageskarte gilt für alle Veranstaltungen am Festivaltag. An der Abendkasse gibt es Tagesticktes für 15,- Euro.
An der Abendkasse gibt es Tagesticktes für 15,- Euro.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Waldgasthof »Zu den vier Linden«, gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, JenaKultur und der Thüringer Jazzmeile.
Lesekonzert mit Jan Wagner und Robert Lucaciu
„Steine & Erden“ ist der letzte Lyrikband des vielfach preisgekrönten Dichters Jan Wagner. „Aus dem lehmigsten, kalkigsten Boden der Tatsachen fördert sein Blick mit Lust das Erstaunliche zutage und verwandelt es in Gedichte, deren Leichtigkeit und Klangmagie immer wieder verblüffen.“ „Traumwandlerisch sicher, schafft dieser Dichter federleichte Gedichte, die schwer nachwirken.“ Der deutsch-rumänische Kontrabassist Robert Lucaciu hat keine Lust auf unbiegsame Genrebegriffe. Er sucht sich Inspiration in der klassischen Musik des 20. und 21. Jahrhunderts ebenso wie in Jazz und Folklore. Sein Musizieren lebt durch den fragilen Faden der freien Improvisation. Ein Ereignis!
Einzelkarten für die Veranstaltung mit Jan Wagner und Robert Lucaciu gibt es für 9,- Euro in unserem Ticketshop.
Tageskarten für das Festival »Lyrik über Land« gibt es für 14,- Euro. Die Tageskarte gilt für alle Veranstaltungen am Festivaltag, inklusive des Lesekonzerts Wagner/Lucaciu. An der Abendkasse gibt es Einzelkarten für die Veranstaltung für 10,- Euro sowie Tagesticktes für 15,- Euro.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Waldgasthof »Zu den vier Linden«, gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, JenaKultur und der Thüringer Jazzmeile.
Lyrisches zur Nacht mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Lyrikwerkstatt von Daniela Danz.
Im Rahmen des Poesiefestivals LYRIK ÜBER LAND bietet die Dichterin Daniela Danz eine Lyrikwerkstatt an.
Interessierte Autorinnen und Autoren erhalten die Möglichkeit, mit Daniela Danz an ihren Texten zu arbeiten. Dafür stehen sechs Plätze zur Verfügung. Über die Vergabe der Plätze entscheidet eine fachkundige Jury.
Wer sich bewerben möchte, kann bis 23. August 2024 (Einsendeschluss) Arbeitsproben (maximal 3 Seiten), sowie einen kurzen bio- und bibliographischen Abriss (bitte 1 Seite) per E‑Mail an das Thüringer Büro für Literatur und Kunst Lese-Zeichen e.V. schicken:
info@lesezeichen-ev.de (Ansprechpartner: Ralf Schönfelder).
Der Workshop findet im Gasthof „Zu den vier Linden“ in Vollradisroda statt – am Freitag, dem 13. September 2024 von 12:00 bis 17:00 Uhr.
Am Samstag, 14. September können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Texte im Festivalprogramm bei „Lyrisches zur Nacht“ vorstellen.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Kosten für die Übernachtung müssen bitte selbst getragen werden.
Bei der Suche nach einer Unterkunft sind wir gern behilflich. Zwischen Jena und Vollradisroda wird es am Freitag und am Samstag jeweils Shuttles geben.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Waldgasthof »Zu den vier Linden«, gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, JenaKultur und der Thüringer Jazzmeile.
Welterbe Thüringen – was hat der „kleine Mann“ davon?
Lesung und Palmbaum-Gespräch mit Landolf Scherzer und Hans-Dieter Schütt
Schiller war als Herausgeber von Zeitschriften auch Journalist. Dazu passt ein Nachmittag mit dem Thüringer Literaturjournal „Palmbaum“. Die Thüringer Residenzkultur soll Welterbe werden. Auch die Rudolstädter sind stolz auf ihr Schloss. Bei der Lesung und im Palmbaum-Gespräch mit Landolf Scherzer und Hans-Dieter Schütt wird der Frage nachgegangen: Was hat der „kleine Mann“ davon? Georg Büchner, nach dem der höchste Literaturpreis in Deutschland benannt ist, schrieb einst: „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ Heute scheint das Gegenteil zu gelten. Das aktuelle „Palmbaum“-Heft erkundet, was wir wirklich von den Höfen erben können. Gehört nicht auch der Untertanengeist dazu?
Landolf Scherzer stellt sein Buchprojekt über die „kleinen Leute“ vor, das im Herbst erscheinen wird. Was bleibt vom Leben der Kleinen in der großen Geschichte? Ist alles nur Spiel, Groß und Klein austauschbar? Fragen, die auch Schiller beschäftigt haben. Gern zitiert wird sein Satz, der Mensch sei „nur da ganz Mensch, wo er spielt“. Und vergessen seine Warnung: wir sollten „mit der Schönheit nur spielen“ und „nur mit der Schönheit spielen“. Wenn alles zum Spiel wird, löst sich das Menschliche auf, wird alles beliebig. Über diese Fragen spricht „Palmbaum“-Chefredakteur Jens-Fietje Dwars mit dem Berliner Publizisten Hans-Dieter Schütt, der zahlreiche Bücher, u. a. mit Regine Hildebrandt, Gregor Gysi und Landolf Scherzer verfasst hat. Was vermögen Kultur und Kunst in Zeiten medialer Überreizung. Mit im Gepäck hat Schütt auch sein jüngstes Buch: „Liebeserklärung an Komödianten. Schauspielerporträts.“, aus dem er lesen wird.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates und des Palmbaum e. V. in Kooperation mit dem Schillerhaus Rudolstadt. Mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei.
Nachgefragt: Wie reagiert die Kulturszene auf die Thüringen-Wahl?
Politischer Salon im Kultur: Haus Dacheröden
Der Ausgang der Landtagswahlen in Thüringen am 1. September wird Auswirkungen auf die Kulturlandschaft haben, insbesondere für Vereine im sozialen, medialen und künstlerischen Bereich. Es besteht die Sorge, dass eine neue Regierung die Unterstützung für die Kultur kürzt. Ist diese Sorge berechtigt? Wie ist die Lage nach der Wahl in Thüringen? Wie kann die Kulturszene auf einen zu erwartenden Rechtsruck reagieren? Darüber wird bei »Nachgefragt: Der Politische Salon im Kultur: Haus Dacheröden« mit Anica Happich (Schauspielerin und künstlerische Leitung PHOENIX Theaterfestival und Plattenstufen-Festspiele), Malte Wasem (Künstlerischer Direktor Theater Erfurt) und Kay Albrecht (Freier Medienpädagoge/Nochson e.V.) gesprochen.
Moderation: Ulrich Böhme (MDR Thüringen)
Das Publikum ist ausdrücklich eingeladen, sich aktiv in das Gespräch einzubringen.
Die Reihe „Nachgefragt. Der Politische Salon im Kultur: Haus Dacheröden“ möchte im Nachgang der Thüringer Landtagswahlen in Salons Themen aufgreifen und diskutieren, die den Menschen in Thüringen auf den Nägeln brennen. Anders als in der politischen Arena, in der oft mit Verkürzungen und Zuspitzungen gearbeitet wird, soll in den Salons eine an der Sache orientierte, offene und differenzierte Auseinandersetzung stattfinden, der streitbare, aber auch respektvolle Diskurs gesucht werden.
Getragen wird die Reihe von Erfurter Herbstlese e.V., Katholischem Forum im Land Thüringen und MDR Thüringen.
Antje Horn erzählt »Geschichten aus dem Hut«
Uralte Bäume? Bunte Vögel? Singende Gurken? Fliegende Tiger? Hungrige Bären? Rollende Kürbisse? Tanzende Frösche? 100 Geschichten in einem Hut – das Los entscheidet, welche erzählen werden. Die Kinder erwartet eine besondere Stunde in der Bibliothek, denn die Geschichtenerzählerin Antje Horn gestaltet Erzählstunden mit Händen und Füßen, Herz und Verstand.
Gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
Ettersburger Gespräch »Freiheit beginnt beim Ich«
Anna Schneider im Gespräch mit Peter Krause
Das Ich ist politisch nicht im Trend. Wer sich zur individuellen Freiheit als Ideal bekennt, steht schnell im Verdacht des rücksichtslosen Egoismus. Zu Unrecht, meint die Juristin und Journalistin Anna Schneider. In ihren Texten und ihrem Debattenbuch schwärmt und wirbt sie im Dialog mit großen Denkerinnen und Denkern des Liberalismus für die Freiheit. Sie prangert antiliberale Tendenzen im politischen Diskurs der Gegenwart an und sucht eine Erklärung für die Freiheitsskepsis, die sie den Deutschen diagnostiziert. Ihre Texte und ihr Buch (dtv) sind eine Einladung zur Feier des Individuums, eine Ode an die Freiheit des mündigen Subjekts: Denn ohne Ich gibt es keine Freiheit, und ohne Freiheit kein Ich.
Anna Schneider ist Juristin und WELT-Chefreporterin. Sie schreibt den WELT-Newsletter Anna Schneider ist so frei und streitet regelmäßig in TV und Print für die liberale Perspektive.
Der Autor und Illustrator Alexander von Knorre zu Gast in der Bibliothek am Johannesplatz
Zu Besuch kommt Alexander von Knorre und wird aus seinem Buch »Kissenschlacht im Nachtexpress« lesen und erzählen. Dabei können wir seine Illustrationen zum Buch auf großer Leinwand zu bestaunen. Ergänzt werden diese durch Zeichnungen, welche live auf einem Flipchart entstehen. Angesprochen sind Kinder der ab 9 Jahre.
Mit dem Nachtexpress will Kurt nach Sankt Petersburg zum Geigenkonzert. Zusammen mit Oma Karola und Katze Kamikatze. Aber irgendwie läuft alles gar nicht nach Fahrplan. Das geht Kurt gründlich gegen den Strich.
Gefördert durch die Thüringer Staatskanzlei.
»Wer nicht liebt, steht vor dem Nichts!« Martin Luther Kings Spiritualität als Grundlage seines Kampfes gegen Rassismus und Ungerechtigkeit
Martin Luther King, Jr. ist auch in Deutschland eine Ikone des gewaltfreien Widerstandes gegen Unterdrückung und Rassismus. Seine Lebensgeschichte ist vielfach erzählt. Weniger bekannt ist, wie sehr Kings Kampf für politische Freiheit und soziale Gerechtigkeit in seiner religiösen und spirituellen Haltung gründeten. Anlässlich des 60. Jubiläums von Kings Berlinbesuch 1964 geht das vorliegende Buch diesem Thema nach.
Die vierzehn Kapitel entsprechen den vierzehn Kalenderjahren, in denen King öffentlich wirksam war, und entfalten die spirituellen und theologischen Orientierungen Kings vor allem anhand seiner großen Reden, Predigten und Texte im Zusammenhang mit wichtigen Stationen der Bürgerrechtsbewegung. Das Buch ist also weder eine klassische Biografie Kings noch eine Geschichte der Bürgerrechtsbewegung, kann jedoch durchaus auch als solche gelesen werden.
Michael Haspel lehrt als außerplanmäßiger Professor für Systematische Theologie am Martin-Luther-Institut der Universität Erfurt und an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Moderation: Annegret Grimm
Musikalische Gestaltung: Diana Röser (vocals) und André Köhn (keyboard)
Eine Veranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung in Kooperation mit der Literarische Gesellschaft Thüringen, der Eckermann Buchhandlung, dem Herderladen Weimar und dem Martin Luther-Institut der Universität Erfurt.
Kathinka Engel: Words unspoken
Moderation: Kaja Bönsch
Die Gedichte des Street Poeten Jethro berühren Menschen weltweit, obwohl niemand seine wahre Identität kennt. Auch Lektor Bash ist ein Fan und versucht seit Längerem, Jethro für ein Buchprojekt in seinem Indie-Verlag zu gewinnen. Als er die Agentin des mysteriösen Poeten kennenlernt, scheint sein Traum zum Greifen nah. Die schüchterne Camille fasziniert Bash immer mehr, auch wenn Gefühle in einer professionellen Beziehung nichts zu suchen haben. Doch dann erfährt Bash etwas, das das geplante Buchprojekt ins Wanken bringt und ihn an allem zweifeln lässt, das er zu wissen geglaubt hat. Kathinka Engels Roman „Words unspoken“, der Auftakt zu ihrer neuen Trilogie, ist ein Love Triangle mit ganz besonderem Twist… Willkommen in der Welt von „Badger Books“!
Kathinka Engel kennt die Buchwelt aus verschiedensten Perspektiven: Als leidenschaftliche Leserin studierte sie allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft, arbeitete für eine Literaturagentur, ein Literaturmagazin und als Redakteurin, Übersetzerin und Lektorin für verschiedene Verlage. Wenn sie nicht gerade schreibt oder liest, trifft man sie in urig kleinen Craft-Beer-Kneipen, im Fußballstadion oder als Backpackerin auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer. Mit ihrem Debüt „Finde mich. Jetzt“ schaffte Kathinka Engel es aus dem Stand auf die SPIEGEL-Bestsellerliste. Ihre beeindruckend lebendigen Romane sind eine Hommage an die Liebe, die Zeit und die Kraft des Moments.
Eine Veranstaltung der Stadtbücherei Weimar in der Reihe »europalette 24«.
»Welt im Widerhall« – Lesung und Musik mit Manja Präkels
„Fenster putzen. Muss ich mal wieder machen. Zeitung zerreißen. Rausgehen. Wischen, bis es quietscht ….“ Mit dem von Baustellenstaub getrübten Blick auf leere Berliner Straßen während des ersten Lockdowns beginnt Manja Präkels’ poetisch-essayistische Reise durch die jüngere deutsche Geschichte und Lebenswelten in Stadt und Land.
Erinnerungen an die letzten Jahre der DDR, Begegnungen mit Rotarmisten und das Aufwachsen zwischen Neonazis nach 1990 mischen sich mit Besuchen brandenburgischer Flüchtlingsprojekte der Gegenwart und Reisebildern aus ehemaligen Sowjetrepubliken.
Manja Präkels, geboren 1974 in Zehdenick, lebt und arbeitet als freie Autorin und Sängerin der Band „Der singende Tresen“ in Berlin. Sie schreibt für Magazine, Tages- und Wochenzeitungen, vom Spiegel über die taz bis zur WOZ. Im Verbrecher Verlag hat sie zusammen mit Markus Liske das Erich Mühsam-Lesebuch „Das seid ihr Hunde wert!“ (2014) sowie den Band „Vorsicht Volk! Oder: Bewegungen im Wahn?“ (2015) herausgegeben. Für ihr Romandebüt „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“ wurde sie u. a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2018 und dem Anna Seghers-Preis ausgezeichnet.
Bei dieser Lesung wird Präkels von zwei ihrer Band-Kollegen vom Singenden Tresen begleitet. Thorsten Müller (Klarinetten/Akkordeon) und Benjamin Hiesinger(Kontrabaß) kommentieren die Texte musikalisch. Und klar, es wird auch gesungen!
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V. mit Förderung der Partnerschaft für Demokratie im Saale-Orla-Kreis.
Anke Feuchtenberger: Genossin Kuckuck
Moderation: Stefan Petermann
Die Geschichte dreht sich um Kerstin und Effi, die zunächst beste Freundinnen sind. Traumartig entwickelt sich diese Geschichte, die in den 1960ern beginnt und in der DDR spielt – bei Feuchtenberger ein abgründiges, sehr rätselhaft anmutendes Land, in dem Schönheit und Schrecken nah beieinander liegen. Es sind vor allem die Naturbilder, mit Bleistift und Kohle illustriert, die ganz besonders beeindrucken. „Genossin Kuckuck“ ist eine fantastische und zugleich autobiografische Bilderzählung, die den Bogen über eine Kindheit im Dorf Pritschitanow bis zur Privatisierung von Volkseigentum in den 1990ern spannt. Anke Feuchtenberger hat unter dem Arbeitstitel „Ein deutsches Tier im deutschen Wald“ über ein Jahrzehnt an dieser Geschichte gearbeitet. Für den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik wurde mit „Genossin Kuckuck“ in diesem Jahr zum ersten Mal eine Graphic Novel nominiert.
Anke Feuchtenberger, geboren 1963 in Berlin (DDR), studierte an der Kunsthochschule Berlin. Sie arbeitet seit 1989 als freiberufliche Künstlerin und wurde 1997 als Professorin für Zeichnen und Grafische Erzählung an die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg berufen. 2020 erhielt sie den Max & Moritz Preis des Internationalen Comic-Salons Erlangen für ein herausragendes Lebenswerk. Ihre Arbeiten wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und durch Veröffentlichungen und Ausstellungen in Museen und Galerien international bekannt.
Eine Veranstaltung der Stadtbücherei Weimar in der Reihe »europalette 24«.
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
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