Die unbekannten Verwandten Goethes – Vortrag von Barbara Heuchel und Edith Baars
Im Literaturmuseum im Baumbachhaus kann man nicht nur Bekanntschaft mit dem einstigen Hausherren Rudolf Baumbach machen, sondern auch mit weiteren Schriftstellern, die im 18. und 19. Jahrhundert im Meininger Land lebten und wirkten. Das Kernstück der Ausstellung bilden die überkommene Privatbibliothek und das Wohnzimmer Baumbachs. Hier finden sich neben persönlichen Gegenständen des Dichters auch bibliophile Kostbarkeiten aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Zu diesen gehört zum Beispiel eine fünfbändige Hans-Sachs-Ausgabe, gedruckt zwischen 1560 und 1579 in Nürnberg. Räume mit Alt-Meininger Stadtansichten, Mobiliar und Porträts vom Klassizismus bis zur Gründerzeit vermitteln bürgerliches Wohnmilieu, wie es sicher nicht nur für Meiningen typisch war.
Ein Zimmer im Stil des Biedermeier ist dem Meininger Märchen- und Sagensammler Ludwig Bechstein, einem Zeitgenossen der Brüder Grimm, gewidmet. Als herzoglicher Archivar und Bibliothekar gehörte Bechstein zur bürgerlichen Elite Meiningens im 19. Jahrhundert. Auch Jean Paul hat in Meiningen Literaturgeschichte geschrieben. Hier arbeitete er u. a. an seinem großen Erziehungsroman »Titan«. Neben diesen beiden bedeutenden Schriftstellern erfährt der Besucher auch von den Romanautoren Carl Gottlob Cramer (1758 – 1817) und Ernst Wagner (1769 – 1812), dem Alpinschriftsteller Ernst Adolf Schaubach (1800 – 1850) sowie von Friedrich Mosengeil (1773 – 1839) und Ludwig Köhler (1819 – 1862).
Ein kleiner Raum ist Friedrich Schiller und seiner Schwester Christophine Reinwald vorbehalten. Erstmals weilte der spätere Klassiker 1782/83 als Asylant im Meininger Land. Durch die Heirat seiner Schwester mit dem Meininger Hofbibliothekar Reinwald reichten ab 1786 auch die familiären Beziehungen Schillers nach Meiningen. Sie zogen Besuche des Dichters in der Stadt 1787 und 1794 nach sich. Christophine Reinwald wurde nach dem Tod ihres berühmten Bruders 1805 als Zeitzeugin und Vertraute von Schiller bis an ihr eigenes Lebensende 1847 zur Ikone der Schillerverehrung in ganz Deutschland – noch heute sind mehrere Stationen ihres Lebens im Meininger Stadtbild vorfindbar. Der Schillerraum im Baumbachhaus findet eine Ergänzung durch die Präsentation »Asyl für Schiller« im Museum im Schloss Elisabethenburg.
Öffnungszeiten
April bis September, Dienstag – Freitag: 10 – 13 Uhr und 14 – 18 Uhr,
Oktober bis März, Dienstag – Freitag: 11– 13 Uhr und 14 – 17 Uhr
Kontakt: 03693 502848
Bitte beachten Sie, dass die Meininger Museen jährlich am 24. und am 31. Dezember nicht geöffnet haben.
Die Klassik Stiftung Weimar präsentiert Goethe als Zeugen der um 1800 einsetzenden Moderne und zeigt sein faszinierendes Leben und Werk in zeitgenössischen Kontexten.
In der Ausstellung wird in elf Räumen die Vielschichtigkeit Goethes weit über sein literarisches Schaffen hinaus verdeutlicht – von seiner politischen Funktion als Staatsmann über seine zeichnerische Tätigkeit bis hin zu seinen botanischen Studien.
Dabei schöpft die Ausstellung aus einem einzigartigen Fundus wertvoller Originale – kunst- und naturwissenschaftliche Objekte aus Goethes Sammlungen, Briefe und Tagebücher, Alltagsgegenstände und persönliche Erinnerungsstücke – und ergänzt somit den atmosphärischen Eindruck des Wohnhauses auf singuläre Weise.
Über die Leitbegriffe Genie – Gewalt – Welt – Liebe – Kunst – Natur – Erinnerung gestattet die Ausstellung einen Zugang zu den sozio-kulturellen Diskursen um 1800 und bietet gleichzeitig einen Brückenschlag zu Themen der heutigen Zeit. Verbindendes Element der Räume ist die »Faust-Galerie«. Hier kann der Besucher Stichworte aus Goethes Drama wählen, die auf die Flächen einer Installation projiziert werden.
Mit vielgestaltigen Vermittlungsangeboten werden Goethe-Kenner gleichermaßen angesprochen, wie diejenigen, die sich erstmals mit dem Kosmos Goethe befassen wollen. Der neue Medienguide begleitet den Besucher durch das gesamte Goethe-Nationalmuseum. In der Ausstellung Lebensfluten – Tatensturm bietet er die Möglichkeit zur Vertiefung in Goethes Biographie, sein literarisches Schaffen und seine Erkenntniswege. Im Lese- und Hörkabinett wird der Besucher eingeladen, in einer Goethe-Bibliothek zu lesen, Originaltexten zu lauschen oder ganz spielerisch mit Literatur umzugehen. Der Einführungsfilm zeigt in lebendiger Form die wichtigen Ereignisse aus Goethes Leben und Schaffen und veranschaulicht seine vielfältigen Beziehungen.
Die von Henry van de Velde als Gesamtkunstwerk gestalteten Räume des Nietzsche-Archivs erstrahlen 2020 in neuem Licht. Die überarbeitete Dauerausstellung führt ein zu Nietzsches Denken und fasst die Rezeption in Kunst, Architektur, Musik und Philosophie zusammen. Der von Weimar ausgehende Kult um den Denker wird gleichermaßen nachvollziehbar wie das Wirken der Archivherrin Elisabeth Förster-Nietzsche. Bis heute prägt sie die Deutung ihres Bruders. In van de Veldes vitaler Formgebung manifestiert sich der von Nietzsche geforderte Wille zu einer neuen Zeit. Eine interaktive Station vermittelt Nietzsches Denken. Ein digitales Gästebuch stellt die schillernden Persönlichkeiten vor, die das Archiv besuchten. In ihnen spiegelt sich die Ambivalenz der Moderne. Die Südveranda lädt mit einer Leseecke zu vertiefender Lektüre ein.
Dauerausstellung im Nietzsche-Archiv.
Öffnungszeiten
(Di geschlossen)
Mi–Mo 10–18 Uhr (Sommer)
Als Herzogin Anna Amalia einen intellektuellen Gesprächspartner für ihren jugendlichen Sohn Carl August suchte, fiel ihre Wahl auf den damals populärsten Schriftsteller Deutschlands: Christoph Martin Wieland.
Vor 250 Jahren zog der Dichter, Übersetzer und Aufklärer nach Weimar. Hier gründete er unter anderem die Zeitschrift »Der Teutsche Merkur« – und setzte Weimar noch vor die Ankunft Goethes auf die kulturelle Landkarte Deutschlands.
Die neue Dauerausstellung in den historischen Wohnräumen des Gutshauses bietet eine Einführung in Wielands Biographie und sein Werk in all seinen Aspekten.
Öffnungszeiten
(Di geschlossen)
Mi–Mo 10–17 Uhr (Sommer)
Ausstellung »Der spitze Bogen« Lyrik und Fotografien von Katharina und Holger Poitz im Botanischen Garten Jena
Inspiration der gotischen Architektur durch florale Formen
Holger Poitz wurde 1960 in Meißen geboren. Durch den Blick auf den Meißner Dom, der ihn bereits im Kindesalter begleitete, entwickelte er schon im frühen Alter eine Faszination für die gotische Architektur. Seit der Jugend beschäftigt er sich mit der Fotografie, wo ihm vor allem die aufgefundenen Motive in der Natur anregen. In seinem fotografischen Schaffen befasst er sich unter anderem mit dem stetigen Wandel. Ein Motiv kann beispielsweise durch die von der Natur gegebenen Kontraste spannend wirken, aber im nächsten Moment, wenn der Nebel schwindet oder sich die Lichtverhältnisse ändern, wieder eintönig erscheinen. Die Ausstellung ‚Der Naumburger Meister‘ 2011 und die dort aufgezeigten Darstellungen der Pflanzenwelt in der Gotik waren Anlass für eine weitergehende Beschäftigung mit den floralen Formen in der gotischen Architektur. Im Folgenden hat Holger Poitz mit seinem fotografischen Projekt begonnen, wo er architektonische und florale Formen gegenüberstellt und ihre Verbundenheit aufzeigt. Dabei geht es weniger um einen dokumentarischen Nachweis, welche Pflanzen tatsächlich als Vorbild für die Gotik gedient haben, sondern darum, die möglichen Inspirationen nachzuempfinden, welche die gotischen Werkmeister vor vielen Jahrhunderten gehabt haben könnten.
Katharina Poitz wurde 1961 in Leipzig geboren. Schon in jungen Jahren hat sie begonnen, ihre Erlebnisse und Erfahrungen schriftlich festzuhalten. Seit den achtziger Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit lyrischen Texten und schreibt selbst Gedichte. In Literaturjournalen wie ‚Palmbaum‘ aus Thüringen und ‚oda‘ aus Sachsen-Anhalt wurden einige Gedichte von ihr publiziert. Für Katharina Poitz gibt es ebenfalls einen bedeutenden Bezug zu der Natur. Sie erwandert Landschaften und lässt sie dann zu Wort kommen in lyrischen Melodien und sprachlichen Bildern. Dabei erkundet sie vor allem die Pflanzenwelt und lernt sie durch ihren Schreibprozess aus verschiedenen Blickwinkeln kennen. Florale Versteinerungen lassen sich auch in der Natur selbst wiederfinden durch die erdgeschichtlichen Zeiten. So befasst sie sich auf ihren Wanderungen und in ihrer Lyrik auch mit pflanzlichen Fossilien. Sie versteht die Natur als Spiegel des Lebens, wo Vergehen und Werden von Bedeutung sind. Die Versteinerungen in der Natur spannen einen Bogen von der damaligen in die heutige Zeit.
Holger und Katharina Poitz haben jeweils ein eigenes Verständnis von Kunst und unterschiedliche Mittel, um das zum Ausdruck zu bringen. Dennoch verbinden sie ihre Auffassungen miteinander, indem sie Wort- und Bildwelten in einen Bezug setzen. In der St. Margarethen Kirche in Kahla haben sie bereits in der Ausstellung ‚Gewölbelinien‘ 2016 ihre Fotografien und Gedichte zusammen präsentiert. Beide interessieren sich für versteinerte florale Formen, die sich sowohl in der Natur als auch in der Gotik auffinden lassen und setzen sich demzufolge auch mit dem Aspekt der Zeitlichkeit auseinander. Miriam Poitz
Ausstellungsdauer: 7.12.2023 bis 13.6.202
Öffnungszeiten
Der Botanische Garten Jena ist ganzjährig täglich außer am 24. und 31. Dezember geöffnet.
01.04. bis 31.10. von 10 – 19 Uhr
letzter Einlass 18:30 Uhr
01.11. bis 31.03. von 10 – 18 Uhr
letzter Einlass 17:30 Uhr
Hunde sind auf dem gesamten Gelände des Botanischen Gartens nicht erlaubt. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Eintritt und Führungen
Eintrittspreise
Erwachsene 5,00 €
Ermäßigt 3,00 €
Familienkarte 13,00 € (2 Erwachsene und eigene Kinder)
Jahreskarte Erwachsene 40,00 €
Jahreskarte Schüler 25,00 €
Schülergruppen 2,00 € pro Person; Begleitperson frei
Kinder bis 6 Jahre frei
Ermäßigten Eintritt erhalten: Schüler, Studenten, Behinderte, JenaPass-Inhaber, Wehr- u. Sozialdienstleistende.
Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach (geb. 8. April 1824 in Den Haag, gest. 23. März 1897 in Weimar) prägte als Gemahlin des Großherzogs Carl Alexander in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entscheidend die Kultur- und Sozialpolitik Weimars.
Die niederländische Prinzessin mit russischer Mutter und französischer Muttersprache stiftete als kosmopolitische Europäerin und deutsche Fürstin zahlreiche Schulen und Pflegeeinrichtungen.
Die bedeutende Mäzenin und überzeugte Christin wirkte wohltätig im Sinne der heiligen Elisabeth von Thüringen.
Als Protektorin der Goetheforschung ließ sie das Goethe- und Schiller-Archiv als Stadtkrone Weimars errichten. Ihr Name ist weltweit mit der Gesamtausgabe Goethescher Werke verbunden, der sogenannten „Sophienausgabe“.
In der Sonderausstellung aus Anlass des 200. Geburtstages der Großherzogin wird ihr Leben kritisch gewürdigt.
Abbildung: Paul von Joukowsky (1845–1912), Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach, Öl auf Leinwand, um 1880, Privatbesitz.
Foto des Gemäldes: Tino Trautmann
Ausstellungsplakat: Gestaltung Susanne Heine (Weimar)
„In den alten Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen hat, lebte ein König …«
– mit diesen Worten entführen die Brüder Grimm ihre Leser und Zuhörer in das fabelhafte Reich des Froschkönigs und also in die Welt der Märchen. In ihnen kann man Prinzen und Prinzessinnen, hilfreiche Zwerge, hungrige Wölfe und gute Feen treffen, Burgen und verwunschene Orte besuchen.
Spätestens seit der Romantik begeistern die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm, aber auch die Kunstmärchen etwa von Hans Christian Andersen ihre jungen und alten Leser. Sie haben jedoch auch Künstlerinnen und Künstler immer wieder zu fabelhaften Bildern und Illustrationen inspiriert, die den Zauber der fantastischen Geschichte und sagenhaften Welten zum Ausdruck bringen.
Daniela Drescher gehört zu den herausragenden zeitgenössischen Kinderbuchillustratorinnen. Mit ihren unverwechselbaren Arbeiten für inzwischen mehr als vierzig Bücher hat sie in den letzten Jahren weltweite Bekanntheit erlangt. Sei es durch ihre Illustrationen zu Märchen-Klassikern, Sagen und Legenden oder durch ihre Bilder- und Kinderbücher mit eigenen Texten. Egal jedoch, in welche Welten Daniela Drescher ihre Leser und Betrachter entführt, ihre stimmungsvollen Bilder laden uns dazu ein, in das märchenhafte „Feenland der Lieder“ (Schiller) einzutauchen und Geschichten und Stimmungen im Sinne der Romantik weiterzuträumen.
Das Romantikerhaus Jena versammelt in seiner Wechselausstellung originale Illustrationen von Daniela Drescher. Zu sehen sind u. a. eine Auswahl ihrer Arbeiten zu den Märchen der Brüder Grimm und von Hans Christian Andersen sowie ihre Illustrationen der „Wichtelreise“ von Denys Watkins-Pitchford.
Die Ausstellung richtet sich insbesondere an die jüngeren und jüngsten Besucher des Romantikerhauses. Sie können die Ausstellung mit ihren Familien im Rahmen einer Führung besuchen, oder die Märchenwelt eigenständig mit Hilfe eines Audioguides erkunden (Smartphone notwendig). In ihm begleitet der Regentonnen-Wicht Giesbert die Kinder durch die Ausstellung.
© Klassik Stiftung Weimar
Sonderausstellung »Sophie. Macht. Literatur. Eine Regentin erbt Goethe«
8. April – 15. Dezember, Goethe- und Schiller-Archiv Weimar
Die Weimarer Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach wurde 1885 alleinige Erbin Goethes handschriftlicher Werke. Für die sichere Aufbewahrung der Handschriften wollte sie ein funktionales und zugleich würdiges Gebäude errichten lassen: das Goethe- und Schiller-Archiv. Sophie war aber nicht nur Bauherrin und Nachlassverwalterin, sondern auch Kulturpolitikerin. Sie verfolgte das Ziel, Goethes Schriften für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Ausstellung „Sophie. Macht. Literatur“ setzt sich kritisch mit den Verdiensten Sophies auseinander und fragt nach den Verbindungen von Literatur und Politik.
Weitere Informationen: www.klassik-stiftung.de/sophie
Der Eintritt ist frei.
Ausstellung: Aline Helmcke »Drehmoment«
Schneiden und Zerschneiden: ein starker Eingriff in eine bis dahin intakte Bildwelt, aber auch die Voraussetzung für neue Form- und Bedeutungsgefüge. Wegnehmen, Hinzufügen, Verschieben: oft sind es minimale Veränderungen, die gänzlich neue, unerwartete Zusammenhänge zutage treten lassen und Raum geben für Assoziationen, die sich manchmal erst beim zweiten Hinschauen ergeben. Die in Leipzig und Berlin lebende bildende Künstlerin und Filmemacherin Aline Helmcke setzt für ihre Animationen und Papierarbeiten regelmäßig Techniken des Schneidens, Reißens und Collagierens ein. Die Ausstellung „Drehmoment“ zeigt eine Auswahl aktueller Werke.
Aline Helmcke ist Bildende Künstlerin und Regisseurin mit den Schwerpunkten Zeichnung, Collage und animiertes Bewegtbild. Sie studierte Bildende Kunst an der Hochschule der Künste Berlin und Animation am Royal College of Art in London. Ihre Arbeiten werden sowohl auf Filmfestivals als auch im Ausstellungskontext gezeigt. Darüber hinaus ist Aline als Filmkuratorin und in der Hochschullehre tätig, derzeit an der Kunsthochschule Weißensee und der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. In ihrer Zeit als künstlerische Mitarbeiterin an der Bauhaus-Universität gründete sie zusammen mit Guido Naschert den Poetryfilmpreis und war an der Herausgabe des Poetryfilmmagazins beteiligt.
Eintritt frei. Mit Sekt & Musik
Öffnungszeiten der Ausstellung: 3. Mai bis 30. August 2024, Mo.–Sa., 10.00–18.00 Uhr
Ausstellung »ELSEˈS STORY. Aus der Entschädigungsakte von Else Goldschmidt, der ersten Börsenmaklerin der Welt«
Konzeption: Dr. Katrin Richter, Gestaltung: PhD. Ricarda Löser
Bei den Recherchen über die Berliner Börse im Rahmen ihrer Dissertation 2015 entdeckte Dr. Katrin Richter, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Bauhaus-Universität Weimar, im Landesarchiv Berlin zufällig eine Fotografie von Else Goldschmidt (1898−1975), der ersten Frau an der Berliner Börse. Allerdings waren trotz intensiverer Archivrecherchen keine weiteren Informationen über sie zu finden, nicht einmal ihre Lebensdaten. Durch einen Zufall konnte sie drei Jahre später die Nachfahren Else Goldschmidts in Jerusalem ausfindig machen und erhielt wichtige Hinweise, Fotografien und Zeitungsartikel. Diese waren der Ausgangspunkt, um mit der vorwiegend archivischen Forschungsarbeit fortfahren zu können. Als Ergebnis dieses Forschungsprozesses ist das Buch‑, Lesungsund Ausstellungsprojekt »ELSEˈS STORY. Aus dem Leben der ersten Börsenmaklerin der Welt« entstanden, welches im Rahmen der summaery-Jahresschau der Bauhaus-Universität Weimar am 13. Juli 2023 erstmals präsentiert wurde.
Else Goldschmidt verkörpert die emanzipierte Frau der Weimarer Republik Else Goldschmidt war die erste Frau, die 1927 ihre Zulassung als freie Maklerin an der Berliner Wertpapierbörse erhielt und damit die emanzipierte Frau der Weimarer Republik verkörpert. Die Konzession war durch die in der Weimarer Verfassung verankerte Geschlechtergleichstellung möglich geworden. Damit wurde der jahrhundertelange Börsenausschluss von Frauen aufgehoben.
Else Goldschmidt wurde am 31. Juli 1898 in Berlin geboren. Nach dem Schulbesuch wurde sie ab 1915 im väterlichen Bankkommissionsgeschäft ausgebildet. Parallel dazu besuchte sie die Selekta der Handelsschule für Mädchen der Korporation der Kaufmannschaft von Berlin. Nach dem Tod ihres Vaters 1922 übernahm die die Bankfirma gemeinsam mit ihrer Mutter. Im Inflationsjahr kam der 25-Jährigen die Aufgabe zu, dass Unternehmen durch die wirtschaftlich schwierige Zeit zu führen und als Alleinverdienerin die Existenz der Familie zu sichern, was ihr gelang. Ihre Geschäftspartner waren die Dresdner Bank, das Bankhaus Mendelssohn & Co. und die Berliner Handelsgesellschaft. Nach der »Machtergreifung« durch die Nationalsozialisten 1933 erhielt Else Goldschmidt Berufsverbot, intervenierte entschlossen beim Reichsminister für Wirtschaft und Arbeit, Kurt Schmitt, verlor dennoch ihre Existenz in Deutschland und war gezwungen, nach Südafrika zu emigrieren. In Johannesburg arbeitete sie zunächst als Bankangestellte und später in der Bekleidungsfirma ihres Mannes.
In ihrem Entschädigungsantrag schreibt sie 1955: »Ich habe niemals wieder die Möglichkeit gehabt, eine selbständige und auch nur annähernd meiner Position in Deutschland gleichkommende Stellung im Wirtschaftsleben in Südafrika zu erreichen.« (Entschädigungsamt Berlin, Entschädigungsakte Nr. 263670, Else Hirsch geb.
Goldschmidt 1955‒1975).
Ausstellungsdauer
15. Mai ‒ 12. September 2024
Öffnungszeiten:
Mo-Mi 08.30–13.00 Uhr + 14.00–16.00 Uhr
Do 08.30–13.00 Uhr + 14.00–18.00 Uhr
Fr 08.30–13.00 Uhr
Eine Veranstaltungskooperation der Bauhaus-Universität Weimar und der Volkshochschule Weimar.
Anlässlich des 240-jährigen Jubiläums der Einweihung des Schachtes »Neuer Johannes« durch Johann Wolfgang von Goethe auf Initiative des Herzogs Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach widmet das GoetheStadtMuseum Ilmenau diesem Thema eine Sonderausstellung. Sie rückt zugleich den fachlichen Aspekt dieses kühnen Unternehmens in den Mittelpunkt und bietet eine künstlerische Auseinandersetzung mit Goethes Wirken für den Ilmenauer Bergbau durch die Illustrationen von Joachim Hamster Damm. Diese gestaltete er für das Buch »Geheimnißvoll offenbar« Goethe im Berg, geschrieben von seiner Mutter, Sigrid Damm. Es erschien 2009 im Insel Verlag. Dazu werden in der Exposition seine Vorentwürfe zu sehen sein.
In der Sammlung des GoetheStadtMuseums Ilmenau befinden sich kostbare, historische Veröffentlichungen, die ihm möglicherweise als Fachliteratur dienten. Neben dem Standardwerk »Vom Bergwerk« von Georgius Agricola aus dem Jahr 1557, studierte er die Henneberger Bergordnung von 1566. Sicher waren ihm auch die Bände »Unterirdische Schatzkammer aller Königreiche und Länder« von Franz Ernst Brückmann von 1727/1730, das Fachbuch »Schauplatz der Wasserkünste« von 1725 oder Veröffentlichungen zum Hütten- und Schmelzwesen von Abraham Schönberg und Andreas Schlüter aus den Jahren 1692 und 1738 bekannt. In Ilmenau konnte er sich auf einen der ersten Absolventen der Bergakademie Freiberg, den Fachmann Carl Wilhelm Voigt, verlassen. Seine Publikationen zur geologischen Erforschung Thüringens und dem Ilmenauer Kupfer- und Silberbergbau eröffneten in der Fachwelt einen erweiterten Diskurs zur Erforschung der Erdgeschichte.
In der Exposition werden einige für die Region typischen Gesteine und Fossilien vorgestellt. Weitere Schätze der Ausstellung sind die Bergbarte (Bergaxt) Carl Augusts von Sachsen-Weimar Eisenach aus dem Stadtmuseum Weimar und ein Glasbecher, den der Vitzeberghauptmann Trebra seinem Freund Goethe zum Geschenk machte, eine Leihgabe der Klassik Stiftung Weimar.
Die Sonderschau wird am 17. Mai 2024, 17:00 Uhr eröffnet und ist bis zum 29. September 2024 jeweils Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 10:00 bis 17:00 Uhr zu sehen.
Monarchisten, Demokraten, Nationalsozialisten. Handschriftliche Widmungen als Spuren der Geschichte
Was erzählen Widmungen in Büchern über die Menschen, die sie hineingeschrieben haben? Was erfahren wir über diejenigen, für die sie gedacht waren?
Die Sonderausstellung „Monarchisten, Demokraten, Nationalsozialisten. Handschriftliche Widmungen als Spuren der Geschichte“ im Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek begibt sich auf eine Spurensuche. Im Fokus stehen handschriftliche Widmungen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Widmungsgeber und die Widmungsempfänger gehörten den unterschiedlichsten politischen Lagern an – sie waren Monarchisten, Demokraten, Nationalsozialisten. Die Ausstellung fragt nach den personellen und historischen Kontexten der zunächst oft unspektakulär wirkenden Eintragungen. Und sie folgt den Wegen, auf denen die Bücher in jener an Auf‑, Um- und Abbrüchen dramatisch reichen Zeit in die Bibliothek gelangten.
Ausstellungsdauer
24. Mai bis 30. November 2024
Öffnungszeiten:
Mo–Fr | 9–20 Uhr
Sa | 9–17 Uhr
Lucca Müller: Fräulein Schopenhauer und die Magie der Worte
Lesung und Gespräch | Moderation: Gerlinde Sommer
Weimar, 1806: Nach dem Tod des Vaters zieht Adele Schopenhauer mit ihrer Mutter Johanna in die Stadt der Literaten. Bruder Arthur bleibt vorerst in Hamburg, um seine Kaufmannslehre zu beenden. Fasziniert vom kulturellen Leben der Stadt eröffnet Johanna Schopenhauer einen Literatursalon, in dem Geistesgrößen ein- und ausgehen. Um die Familie über Wasser zu halten, beginnt Johanna, Romane zu schreiben, was Arthur sehr missfällt.
Adele jedoch zieht es zur Dichtung, gefördert von Goethe, der von ihrem Talent begeistert ist. Dann erleidet Johanna einen Schlaganfall und braucht die Hilfe ihrer begabten Tochter dringender denn je. Plötzlich scheinen für Adele ihre eigenen Träume unerreichbar …
Lucca Müller, geboren 1968 in Köln, hat Germanistik, Philosophie, Italienisch und Theaterwissenschaft studiert. Sie arbeitet seit über zwanzig Jahren als Drehbuchautorin für verschiedene Fernsehserien.
Gerlinde Sommer ist Chefredakteurin der Thüringischen Landeszeitung.
Nachgefragt: Ist der Osten wirklich anders?
Politischer Salon im Kultur: Haus Dacheröden
Moderation: Ulrich Böhme (MDR Thüringen)
Das Publikum ist ausdrücklich eingeladen, sich aktiv in das Gespräch einzubringen.
Verlaufen die Konfliktlinien, vielleicht sogar Spaltungen in unserem Land noch primär zwischen Ost und West? Nicht eher zwischen Stadt und Land, Arm und Reich und auch zwischen Einheimischen und Migrant:innen? Und wenn der Osten tatsächlich anders ist, muss das immer als Defizit und Schwäche empfunden und definiert werden (Abgehängte, Demokratieferne u.ä.)? Kann darin nicht auch eine Stärke liegen? Wo finden sich die positiven Aufbrüche im Osten?
Darüber soll am 10. Juni 2024 im dritten „Nachgefragt“-Salon diskutiert werden mit Steffen Mensching (Autor und Intendant Theater Rudolstadt), Dirk Oschmann (Literaturwissenschaftler und Autor) sowie Sabine Rennefanz (Autorin und Journalistin).
Die Reihe „Nachgefragt. Der Politische Salon im Kultur: Haus Dacheröden“ möchte im Vorfeld der Thüringer Landtagswahlen in drei Salons Themen aufgreifen und diskutieren, die den Menschen in Thüringen auf den Nägeln brennen und sicher auch im Wahlkampf eine Rolle spielen werden. Anders als in der politischen Arena, in der oft mit Verkürzungen und Zuspitzungen gearbeitet wird, soll in den Salons eine an der Sache orientierte, offene und differenzierte Auseinandersetzung stattfinden, der streitbare, aber auch respektvolle Diskurs gesucht werden.
Getragen wird die Reihe von Erfurter Herbstlese e.V., Katholischem Forum im Land Thüringen, MDR Thüringen und dem Projekt Faktenforschen.de des Mit Medien e.V.
Kinder machen sich unzählige Gedanken über Dinge und Erlebnisse und stellen unendlich viele Fragen, weil sie die Welt und das eigene Ich verstehen wollen.
„Was ist Zeit?“ / „Warum bin ich ICH und niemand anderes?“ / „Warum denken wir?“
Hier setzt das Philosophieren mit Kindern an: Die Teilnehmenden treffen sich einmal monatlich und werden von einer erfahrenen Philosophin Dietlinde Schmalfuß-Plicht angeleitet, miteinander ins Gespräch zu kommen. Gemeinsam und altersgerecht werden die kleinen und großen Fragen des Lebens gestellt, Interessen und Wünsche formuliert und hinterfragt.
Im Klub der kleinen Philosoph:innen lernen die Kinder freies Denken, sich eine eigene Meinung zu bilden und diese zu überprüfen. Sprachkompetenz, Empathie und eine selbständige, kritische und kreative Denkweise werden gefördert. Es geht um einen respektvollen Umgang mit den anderen und um die Stärkung der Persönlichkeit und des Selbstvertrauens – und natürlich um die Freude am Denken – der „Liebe zur Weisheit“, was das Philosophieren im eigentlichen Sinne bedeutet.
Geeignet für Kinder von 9–11 Jahre.
Anmeldung unter: kontakt@dacheroeden.de / 0361–644 123 75
Lesung und Gespräch mit Emma Braslavsky und Stefan Petermann
Begrüßung: Christine Holeschovsky (Vertretung des Freistaats Thüringen bei der EU)
Einführung: Jens Kirsten (Thüringer Literaturrat)
Lesung mit Emma Braslavsky: „Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten“
Lesung mit Stefan Petermann: „Lange Stille“
Emma Braslavsky und Stefan Petermann im Gespräch mit Jens Kirsten.
Lesung und Gespräch mit Martin Debes:
Deutschland der Extreme. Wie Thüringen die Demokratie herausfordert
Martin Debes beschreibt anhand von Thüringen, warum die großen Volksparteien an Boden verlieren, das Vertrauen in demokratische Prozesse und staatliche Institutionen schwindet und Politik zu einem Schauplatz von Extremisten und Karrieristen wird. Sein Buch ist die Geschichte eines Landes, das Experimentierfeld extremer politischer Kräfte war und wieder geworden ist. „Ein grandioser Deuter des Ostens und ein begnadeter Schreiber.“ Laudatio zum Reporter des Jahres, Medium Magazin
Martin Debes, 1971 in Jena geboren, arbeitet als Chefreporter für die Zeitungen der FUNKE Mediengruppe in Thüringen. Mit seinem im August 2021 erschienenen Buch „Demokratie unter Schock“ über die Hintergründe der Wahl von Thomas Kemmerich zum Thüringer Ministerpräsidenten lieferte Debes „atemberaubende Details“ (DIE WELT) sowie einen herausragenden „Beitrag zum Verständnis von Politik“ (FAZ).
Erschütterungen. Was unsere Demokratien von außen und innen bedroht!
Ettersburger Gespräch mit Joachim Gauck
Die globale Lage bedroht unsere liberale Demokratie in einem Moment, in dem sie zugleich auch von innen unter Druck steht. Wie ist es dazu gekommen? Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck geht der Frage nach, weshalb das Vertrauen vieler Bürger in unsere liberale Demokratie erschüttert ist. Was bedroht unsere Demokratie von innen heraus? Welche Rolle spielen autoritäre und libertäre Dispositionen in Krisenzeiten? Wie viel Einwanderung verträgt eine Demokratie? Warum steheh wir heute vor den Scherben einer Ostpolitik, die im Verhältnis zu Russland allzu lange nur auf die Prinzipien »Frieden vor Freiheit« und »Wandel durch Handel« gesetzt hat? Warum ging in den letzten Jahren so manche Gewissheit über die Stabilität unserer Demokratie verloren – und wie kann es uns gelingen, auch in Zukunft unsere liberalen Freiheiten zu verteidigen und tatsächlich eine wehrhafte Demokratie zu werden.
Ich packe meine Bibliothek aus – Gothaer Gespräche zur Buchkultur
Joachim Kalka im Gespräch mit Andreas Platthaus
Mit der Veranstaltungsreihe »Ich packe meine Bibliothek aus« lädt der Freundeskreis der Forschungsbibliothek Gotha e.V. bekannte Persönlichkeiten ein, die von ihren Büchersammlungen – und dadurch zugleich aus ihrem Leben – berichten.
Joachim Kalka ist Übersetzer, Herausgeber, Essayist und ein ausgesprochener Büchersammler. Als Übersetzer hat er ein Faible für ältere Texte und für das Gewürz des Umgangssprachlichen. Für die Übertragungen des amerikanischen Avantgarde-Autors Gilbert Sorrentino verlieh ihm die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung 1996 den Johann-Heinrich-Voß-Preis und wählte ihn im folgenden Jahr zum Mitglied. Die Bayerische Akademie der schönen Künste nahm ihn 2009 auf. 2014 erhielt er den Johann-Heinrich-Cotta-Übersetzerpreis der Stadt Stuttgart. Seine Essays erscheinen seit 2006 im Berliner Berenberg Verlag.
Moderation: Andreas Platthaus
Ort: Spiegelsaal der Forschungsbibliothek Gotha auf Schloss Friedenstein
Beginn: 18.00 Uhr
Um Anmeldung aus Platzgründen unter info@fk-fbgth.de wird gebeten.
Gäste der Vorjahre:
2023: Werner Oechslin (CH)
2022: Alberto Manguel (Portugal)
2021: Judith Schalansky (D)
2019: Ulrich Raulff (D)
Lesung und Gespräch mit Martin Debes:
Deutschland der Extreme. Wie Thüringen die Demokratie herausfordert
Martin Debes beschreibt anhand von Thüringen, warum die großen Volksparteien an Boden verlieren, das Vertrauen in demokratische Prozesse und staatliche Institutionen schwindet und Politik zu einem Schauplatz von Extremisten und Karrieristen wird. Sein Buch ist die Geschichte eines Landes, das Experimentierfeld extremer politischer Kräfte war und wieder geworden ist. „Ein grandioser Deuter des Ostens und ein begnadeter Schreiber.“ Laudatio zum Reporter des Jahres, Medium Magazin
Martin Debes, 1971 in Jena geboren, arbeitet als Chefreporter für die Zeitungen der FUNKE Mediengruppe in Thüringen. Mit seinem im August 2021 erschienenen Buch „Demokratie unter Schock“ über die Hintergründe der Wahl von Thomas Kemmerich zum Thüringer Ministerpräsidenten lieferte Debes „atemberaubende Details“ (DIE WELT) sowie einen herausragenden „Beitrag zum Verständnis von Politik“ (FAZ).
Lesung mit Avi Primor: Bedrohtes Israel. Ein Land im Ausnahmezustand
Avi Primor stellt sein Buch im Gespräch mit Blanka Weber (freie Journalistin, Autorin und Moderatorin) im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Bücher aus dem Feuer« vor.
Avi Primor kann als außergewöhnlicher Diplomat und Publizist auf eine lange und erfolgreiche Karriere blicken. Anfang der 60er Jahre trat er nach dem Studium der Politikwissenschaft und Internationaler Beziehungen in den israelischen diplomatischen Dienst ein. Er bekleidete schon als junger Mann wichtige diplomatische Posten und hatte hohe Positionen im israelischen Außenministerium inne. Von 1993 bis 1999 war er Botschafter Israels in Deutschland. In dieser Zeit gewann er hohes Ansehen, war sehr präsent in der Öffentlichkeit und zählt bis heute zu den wichtigsten Stimmen des deutsch-israelischen Dialogs.
Avi Primor leitet heute einen trilateralen Studiengang für israelische, palästinensische und jordanische Studenten an dem von ihm gegründeten Zentrum für europäische Studien am Interdisciplinary Center Herzliya in Israel.
In seinem neuen Buch »Bedrohtes Israel« skizziert Primor unter dem Eindruck der barbarischen Terrorattacke der Hamas am 7. Oktober 2023 auf sein Land die Geschichte Israels und das schwierige jüdisch-arabische Verhältnis. Den 7. Oktober setzt er in Bezug zum Jom-Kippur-Krieg 1973, als Israel vom Angriff Ägyptens völlig überrascht und überrumpelt wurde. Er schreibt: »Das Letzte, was ich mir hätte vorstellen können, ist, dass fünfzig Jahre und einen Tag später, erneut an einem jüdischen Feiertag, das gleiche Trauma mich wieder heimsuchen würde.« Avi Primor fragt, wie es passieren konnte, dass die Hamas-Terroristen kaum auf Widerstand stießen, und konstatiert ein völliges sicherheitspolitisches Versagen der Regierung Netanjahu, des Militärs und der Geheimdienste.
Avi Primor greift in diesem Buch vor dem Hintergrund seines großen Erfahrungsschatzes und eines enormen Wissens die zentralen und drängenden Probleme in Israel auf: von der »Justizreform« und dem Kampf dagegen über die Koalition Netanjahus mit den ultraorthodoxen Parteien und mit der extremsten Rechten, die es je in Israel gegeben hat, bis hin zum Vorwurf des Völkermords gegenüber Israel angesichts des aktuellen Kriegsverlaufes. Klar und deutlich in der Analyse und Kritik, aber immer wohltuend sachlich und um historische Einordnung bemüht.
Das Buch eines Patrioten, der bei aller Skepsis und auch Entmutigung an der Politik des Kompromisses und der Notwendigkeit einer Zwei-Staaten-Lösung festhält. Und folgenden Satz von David Ben-Gurion über den Staat Israel zitiert: »Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist.«
In Kooperation mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen und der Kaufmänner Gesellschaft e.V.
An einem Sonntag im Juni gerät die Welt aus dem Takt: Frauen liegen auf der Straße. Reglos, in stillem Protest. Es ist der Beginn einer Revolte, bei der Frauen nicht mehr das tun, was sie immer getan haben, können sich die drei Hauptpersonen lösen aus den Fesseln der Gesellschaft? Können sie ihren Platz in einer Öffentlichkeit, die aus den Fugen geraten ist, neu finden? Die Bestsellerautorin Mareike Fallwickl liest aus ihrem neuesten Roman „Und alle so still“. Sie setzt sich für Literaturvermittlung ein, mit Fokus auf weiblichen Erzählstimmen.
Karten gibt es in unserem Ticketshop
Welche Games haben demokratie- und gesellschaftsbildendes Potenzial? Wie lassen sich diese digitalen Spiele im Sozialkunde- und Geschichtsunterricht nutzen? Diese und weitere Fragen von Lehrkräften werden von Expert*innen bei der »Spielung« am 13. Juni in Erfurt beantwortet. Ausschnittsweise werden Passagen von Expert*innen aus zwei Spielen live vorgespielt, um dabei mit dem Publikum über kulturelle und intermediale Einflüsse zu diskutieren. Folgende Spiele werden vorgestellt: »Friedrich Ebert – Der Weg zur Demokratie« (Gewinner Bestes Serious Game beim Deutschen Computerspielpreis 2024) und »The Darkest Files« (Demo-Version eines sich noch in Entwicklung befindenden Spiels über Fritz Bauer und die Auschwitzprozesse).
Bei der Fortbildung, die als Einstieg in das Thema Games im Unterricht konzipiert ist, schauen die Teilnehmenden aber nicht nur den Profis beim Spielen zu, sondern dürfen auch selbst ganz praktisch Hand anlegen und ausgewählte Spiele testen.
Die kostenfreie Fortbildung für Thüringer Lehrkräfte wird in Kooperation mit dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM), der Stiftung Digitale Spielekultur, Spawnpoint Institut für Spiel- & Medienkultur und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen organisiert.
Um vorherige Anmeldung wird gebeten: https://www.schulportal-thueringen.de/catalog/detail?tspi=167241_
»Eingeladen sind sie ja«
Lesung von Zu- und Absagen zur Einweihung des Goethe- und Schiller-Archivs
Birgitta Assheuer, als Film‑, TV- und Hörfunk-Sprecherin bekannt, hat nach besonderen Antworten auf die Eröffnungseinladung gesucht.
Am 28. Juni 1896, einem sonnigen Sonntag, weihte Großherzogin Sophie feierlich das neue Gebäude des Goethe- und Schiller-Archivs hoch über der Stadt ein. Ebenso exponiert wie die Lage waren die handverlesenen Gäste: Angehörige des Hochadels und literarischer Gesellschaften, Politiker, Wissenschaftler, Schriftsteller sowie Industrielle und Finanziers. Doch nicht alle nahmen die Einladung freudig an wie der Bankier Alexander Meyer-Cohn. Ähnlich wie in Goethes oben zitiertem Gedicht »Offene Tafel« blieben Gäste der Veranstaltung fern. Warum entschuldigte sich Kaiser Wilhelm II.? Wie begründete Theodor Fontane seine Nichtteilnahme? – Andere wurden nicht erst eingeladen wie Otto von Bismarck.
Birgitta Assheuer verleiht den originellsten Zu- und Absagen an diesem Abend ihre Stimme. Sie ist seit 1990 im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Fernsehen von ARD, 3sat, ARTE, ORF, SWR und ZDF aktiv – sei es in großen TV-Dokumentationen, sei es in den Kulturmagazinen von ARD und ZDF. Auch Kinofilme setzen auf ihre Erzähl- und Synchronstimme.
13. Juni 2024, 18 Uhr, Festsaal im Goethe-Nationalmuseum: Goethes Werther. Vortrag von Dr. Detlef Ignasiak, Bucha.
Die 13. Saison des Lyrischen Salons geht mit einem außerordentlichen Liederabend zu Ende. Am 13. Juni singt der Lied‑, Konzert- und Opernsänger Christoph Prégardien Lieder von Franz Schubert und wird dabei von Daniel Heide am Klavier begleitet.
Beim Altenburger Buchquartett kommen vier passionierte Leser zusammen. Ihre Leidenschaft gilt nicht nur dem intensiven Bereisen von Bücherwelten. Sie erfreuen sich ebenso sehr am Austausch über ihre Leseerfahrungen und wollen diese Begeisterung öffentlich teilen.
Das Quartett besteht aus einem Kerntrio, das sich drei Mal im Jahr einen Überraschungsgast einlädt, um mit ihr oder ihm in lockerer Runde vor Publikum vier gemeinsam ausgewählte Bücher zu besprechen. Entdeckungen oder Enttäuschungen – alles kommt zu Wort, was beim Lesen der Werke das Gemüt bewegte.
Im Anschluss an die offizielle Buchvorstellung kann das Publikum seine eigenen Leseerfahrungen in die Diskussion einbringen. Man muss aber keines der Bücher bereits gelesen haben, um einen anregenden Abend zu erleben, der dazu gedacht ist, die Lust und Freude am Lesen zu teilen und zu verbreiten.
Das 12. Altenburger Buchquartett findet in Kooperation mit dem Feuerwehrverein Bornshain 1933 e. V. statt.
Die Buchauswahl für den 14. Juni 2024 umfasst vier Werke schwarzer Utopien:
George Orwell (1903–1950): 1984
Aldous Huxley (1894–1963): Schöne neue Welt
Jewgeni Samjatin (1884–1937): Wir
Juli Zeh (*1974): Über Menschen
Das Buchquartett
Dr. Kristin Jahn, geboren 1976, hat evangelische Theologie und Germanistik in Jena studiert. Sie war von 2007 an als Pfarrerin in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland tätig. Nach Stationen in Meiningen und Wittenberg war sie seit 2017 Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land und ist seit 2022 Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages.
Birgit Seiler, geboren 1964, hat Agrarwissenschaften und Verwaltungsrecht in Leipzig und Weimar studiert. Seit 2014 ist sie Leiterin des Fachdienstes Natur- und Umweltschutz beim Landratsamt Altenburger Land.
Dr. Roland Krischke, geboren 1967, hat Romanistik, Slawistik, Philosophie und Germanistik in Heidelberg, Münster, Wien und Frankfurt am Main studiert. Nach Museumstätigkeiten in Heidelberg, Mainz und Gotha ist er seit 2016 Direktor des Lindenau-Museums Altenburg sowie seit Oktober 2020 Direktor der Altenburger Museen.
Zu jedem Altenburger Buchquartett lädt das Lesertrio einen Überraschungsgast ein, der ebenfalls eines der Bücher vorstellt und mitdiskutiert. Die Identität des Gastes wird erst am Abend selbst gelüftet.
Der Eintritt ist frei. Spenden für das Kulturprogramm sind jederzeit willkommen. Damit wir die Rechnungen an die Goethe Gesellschaft Altenburg unter anderem für professionelle Technik, Fahrtkosten für den Überraschungsgast und Werbung auch weiterhin bezahlen können, freuen wir uns über 10 Euro oder mehr.
Als gemeinnütziger Verein kann die Goethe Gesellschaft Altenburg e. V. Spendenquittungen ausstellen.
Ab 21 Uhr überträgt der Feuerwehrverein Bornshain e. V. das EM-Auftaktspiel auf der Großbildleinwand im Feuerwerhaus.
Kontakt für Rückfragen: Luise Krischke post[at]goethe-altenburg.de
»erdanziehung« – ein literarisch-musikalischer Abend zum 90. Geburtstag von Wulf Kirsten. Mit Martin Stiebert und Katharina Petzold
Martin Stiebert ist Vorleser und Rezitator. Zuweilen bezeichnet er sich als „Sprechsteller“: Er verfasst nicht wie ein Schriftsteller neue Texte, vermag es aber, kurzweilig und kenntnisreich in die Texte anderer einzuführen.
Für seine Arbeit wurde Martin Stiebert 2007 mit dem Walter-Dexel-Stipendium der Stadt Jena ausgezeichnet.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Schillerkirche Jena.
Zwischen Verdrängung und Erinnerung: Die Petersen-Bibliothek, ein Erbe aus der Zeit des Nationalsozialismus im Goethe- und Schiller-Archiv
Das FSJ-Ausstellungsprojekt beschäftigt sich mit Julius Petersen, dem Goethe- und Schiller-Archiv zur Zeit des Nationalsozialismus und den Spuren, die heute bleiben.
Dem Literaturwissenschaftler Julius Petersen (1878–1941) wurde bis vor kurzem eine besondere Ehre zuteil: ein nach ihm benannter Raum im Goethe- und Schiller-Archiv Weimar. Zu Beginn des Jahres 2024 wurde diese Entscheidung revidiert und der Raum trägt nun den schlichten Namen »Vortragssaal«. Warum diese Korrektur und Abkehr von Petersen?
Unsere Ausstellung geht dieser Frage auf den Grund und richtet ihren Fokus auf die Wissenschaftler Julius Petersen, Hans Wahl und Julius Wahle und ihr Handeln in der Zeit des Nationalsozialismus. Sie beleuchtet Prozesse von Anpassung und Ausgrenzung und stellt die Frage: was bleibt von ihrem Erbe?
Die Ausstellung ist ein Projekt von FSJler*innen aus dem Goethe- und Schiller-Archiv, sowie den Stabsreferaten »Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing« und »Kulturelle Bildung« der Klassik Stiftung Weimar. Sie wird durch einen Instagram-Kanal crossmedial ergänzt und begleitet.
Eröffnung am 17. Jun ab 15 Uhr bis ca. 16.30 Uhr
weitere Termine: 18. Jun 2024 bis 21. Jun 2024, jeweils 09.00 – 16.30 Uhr
Christoph Dieckmann liest »Der Stern von Jena. Peter Ducke und ich«
1965 entdeckt der neunjährige Pfarrerssohn Christoph den Fußball – in doppelter Gestalt. Der sichtbare Fußball rollt auf dem Sportplatz von Traktor Dingelstedt am Huy, der unsichtbare im Radio, draußen in der weiten Welt. Dort gibt es eine sagenhafte Stadt namens Jena. Ihr Stadion liegt im Paradies, ihr Stern heißt Peter Ducke. Sieben Jahre später trifft der Jena-Fan sein Idol. Eine herbe Enttäuschung – zum Glück nicht die letzte Begegnung. Christoph Dieckmann schildert die kurvige Laufbahn des ungewöhnlichsten Kickers der DDR. Zugleich erzählt er Fußball als deutsche Zeitgeschichte, vom Nachkrieg bis in die Gegenwart.
Christoph Dieckmann, 1956 als Pfarrerssohn in Rathenow/Brandenburg geboren. Freiberuflicher Autor für DDR-Kirchenzeitungen und die kulturpolitische Wochenzeitung »Sonntag« (ab Herbst 1990 »Freitag«). Seit 1991 Autor und Reporter der Hamburger Wochenzeitung »Die Zeit«. Viele Buchveröffentlichungen, zuletzt »Woher sind wir geboren. Deutsche Welt- und Heimreisen« (2021). Zahlreiche Ehrungen, u.a. Egon-Erwin-Kisch-Preis und Theodor-Wolff-Preis. Mitglied des PEN. Lebt in Berlin-Pankow.
Ettersburger Gespräch . Philosophicum Das eigentlich Grundwahre. Über Goethes Spätwerk
David E. Wellbery im Gespräch mit Jan Urbich
David E. Wellbery ist einer der renommiertesten amerikanischen Germanisten und Literaturwissenschaftler. Er ist Professor für deutsche Literatur an der University of Chicago.
David Wellbery begann seine akademische Laufbahn an der Stanford University, wo er zwischen 1975 und 1990 lehrte. Von 1990 bis 2001 unterrichtete er an der Johns Hopkins University in Baltimore. Seit 2001 hat er in Chicago den Lehrstuhl für Germanistik inne. Gastprofessuren nahm er an den Universitäten Bonn, Princeton, Rio de Janeiro und Kopenhagen wahr.
David Wellbery schlägt eine Brücke zwischen Literatur, Literaturwissenschaft und Philosophie. Schwerpunkte seiner umfangreichen Arbeit sind Form und Funktion der Tragödie nach Nietzsche sowie das Verhältnis von Philosophie und Literatur bei Goethe. David Wellbery erhielt zahlreiche Auszeichnungen für sein Werk, so 2019 die Goldene Goethe-Medaille. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und u.a. Mitherausgeber der Deutschen Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte.
Jan Urbich lehrt Literaturwissenschaft und Philosophie an der Universität Leipzig.
Gemeinsam veranstaltet mit dem Freundeskreis Goethe-Nationalmuseum Weimar.
Christoph Dieckmann liest »Der Stern von Jena. Peter Ducke und ich«
1965 entdeckt der neunjährige Pfarrerssohn Christoph den Fußball – in doppelter Gestalt. Der sichtbare Fußball rollt auf dem Sportplatz von Traktor Dingelstedt am Huy, der unsichtbare im Radio, draußen in der weiten Welt. Dort gibt es eine sagenhafte Stadt namens Jena. Ihr Stadion liegt im Paradies, ihr Stern heißt Peter Ducke. Sieben Jahre später trifft der Jena-Fan sein Idol. Eine herbe Enttäuschung – zum Glück nicht die letzte Begegnung. Christoph Dieckmann schildert die kurvige Laufbahn des ungewöhnlichsten Kickers der DDR. Zugleich erzählt er Fußball als deutsche Zeitgeschichte, vom Nachkrieg bis in die Gegenwart.
Christoph Dieckmann, 1956 als Pfarrerssohn in Rathenow/Brandenburg geboren. Freiberuflicher Autor für DDR-Kirchenzeitungen und die kulturpolitische Wochenzeitung »Sonntag« (ab Herbst 1990 »Freitag«). Seit 1991 Autor und Reporter der Hamburger Wochenzeitung »Die Zeit«. Viele Buchveröffentlichungen, zuletzt »Woher sind wir geboren. Deutsche Welt- und Heimreisen« (2021). Zahlreiche Ehrungen, u.a. Egon-Erwin-Kisch-Preis und Theodor-Wolff-Preis. Mitglied des PEN. Lebt in Berlin-Pankow.
»Die deutsche Expedition nach Zentralafrika in den Jahren 1861–1862 und die Beteiligung von August Petermann, Theodor von Heuglin und Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha«
Referent: Wilfried Schmid (Wendlingen am Neckar)
Prof. Dr. Renate Dürr (Universität Tübingen): »Das Spiel mit den versteckten Botschaften: Über den Umgang mit Zensur in einer Sammlung jesuitischer Texte des 18. Jahrhunderts«
Um Anmeldung wird gebeten: forschungszentrum.gotha@uni-erfurt.de
Goethes Begegnungen mit Kants Philosophie: Eine Spurensuche im »Faust«
Die Klassik Stiftung Weimar feiert den 300. Geburtstag des Philosophen Immanuel Kant mit einer Vortragsreihe. Ralf Gisinger (Wien) untersucht die Einflüsse Kants auf Goethes Faust.
Der Vortrag begibt sich auf eine Spurensuche nach Einflüssen von Kant auf Goethe, spezifischer auf die Arbeit an dessen Opus Magnum Faust. War Goethes Kenntnis von Kants Philosophie zunächst durch dritte wie Herder, Jacobi und Reinhold vermittelt, so intensivierte sie sich durch Gespräche mit Schiller, um schließlich in Goethes eigener Lektüre von Kants Schriften zu münden.
Für den Nachweis eines Einflusses von Goethes Beschäftigung mit Kant auf die Gestaltung des Faust steht ein eng umrissener Textkorpus im Zentrum, dessen Entstehung unmittelbar in die Zeit von Goethes Kant-Lektüre fällt. Dies sind Szenen, die Goethe in Faust I (1808) nachweislich erst nach seiner Beschäftigung mit Kants Kritiken hinzufügte. Den Faust auf Kantische Elemente hin zu lesen, erweist sich als aufschlussreich, insbesondere was das Ende von Faust II (1831) betrifft. Faust gelingt in der Besinnung auf seine Freiheit im Sinne Kants eine Wendung zum Moralisch-Praktischen: nicht mehr getrieben vom Streben nach irdisch-sinnlicher Glückseligkeit weist er nunmehr die Möglichkeit einer Antwort auf die Frage danach, »was die Welt im Innersten zusammenhält«, zurück und akzeptiert die von Kant gezogenen Grenzen der Erkenntnis. Durch die Brille Kants gelesen, verschieben sich die Koordinaten der Wette, die Faust mit dem Teufel eingegangen war.
Immanuel Kant | Lasst uns ohne Vorurteil urteilen* | Vortragsreihe zum 300. Geburtstag
Vortrag von Ralf Gisinger, Wien: Goethes Begegnungen mit Kants Philosophie: Eine Spurensuche im „Faust“
Weitere Informationen zur Vortragsreihe finden Sie hier.
Die Klassik Stiftung Weimar feiert den 300. Geburtstag des Philosophen Immanuel Kant mit einer Vortragsreihe. Zurecht wird Kant als Revolutionär im Geistesleben bezeichnet. Die Wirkungen des Denkers sind kaum zu überblicken. Die Reihe stellt heraus, wie Kant auf Goethe als Protagonisten der Weimarer Klassik wirkte und das Bauhaus beeinflusste. Sie zeigt auch, wie Kants Denken für Fragen der Gegenwart aktuell bleibt und zugleich eine kritische Auseinandersetzung herausfordert und erfordert.
„Lebensgesättigte Literatur“ – Ein Abend für Wulf Kirsten mit Susanne Theumer, Wilhelm Bartsch und Jens‑F. Dwars
Wulf Kirsten war eine literarische Instanz in Thüringen und weit darüber hinaus. Geehrt mit den wichtigsten Literaturpreisen Deutschlands starb er im Dezember 2022 und hinterließ ein vielgestaltiges Werk: Gedichte, Essays und Erzählungen, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden.
Er selbst verstand sich als Landschafter. Dichtung hatte für ihn die Welt nicht zu verschönern, sondern ihre spröde, verletzliche Schönheit so nüchtern und präzise wie möglich zur Sprache zu bringen. Diese Kunst der genauesten Verdichtung in widerborstigem Duktus zeichnet auch den Prosaband „Nachtfahrt“ aus, den Jens-Fietje Dwars aus dem Nachlass des Dichters herausgegeben hat. Susanne Theumer schuf für den Band zauberhaft spröde Kaltnadelradierungen, die aufs schönste mit der aufgerauten Sprache des Erzählers korrespondieren. Ein Band mit „großer lebensgesättigter Literatur“, so das Urteil der F.A.Z.
Am Donnerstag, dem 20. Juni, am Vorabend des 90. Geburtstages von Wulf Kirsten, stellen Dwars und Theumer das Buch im Literaturhaus Halle vor. Mitwirken wird auch Wilhelm Bartsch, den eine jahrzehntelange Freundschaft mit dem Dichter verband. Dwars liest aus dem Nachlassband, Bartsch berichtet von seinem Briefwechsel mit Wulf Kirsten und Susanne Theumer erinnert an ihre gemeinsamen Wanderungen, aus denen kostbare Künstlerbücher erwuchsen, die heute von Bibliotheken des In- und Auslandes gesammelt werden.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Literaturland Thüringen unterwegs“ des Thüringer Literaturrates. Mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei.
Konzert: Transformierte Luther-Choräle
Ensemble für Intuitive Musik Weimar
Das Ensemble für Intuitive Musik Weimar spielt am 21. Juni (19 Uhr) in der Schlosskirche eine Prozeßkomposition über Luther-Choräle gestaltet. Ausgehend vom lateinischen Hymnus VENI CREATOR SPRITUS (9. Jahrhundert), den Martin Luther 1524 zum Choral »Komm, Gott Schöpfer, heiliger Geist« formte, werden Choräle mit Hilfe von Live-Elektronik neu gestaltet. Die Klangbearbeitung liegt in den Händen von Hans Tutschku, der als Kompositionsprofessor an der Harvard University in den USA tätig ist.
Goethe, Kotzebue und der zwiebeweibte Graf. Zur literarischen Karriere eines Männertraums
Vortrag von Dr. Bertold Heizmann (Essen)
Kann das gut gehen? Ein Mann mit zwei Frauen? Seit Jahrhunderten haben sich immer wieder Schriftsteller dieses aufreizenden Themas angenommen: nicht nur in der Literatur, sondern auch in ihrer eigenen Lebensführung, und haben sich dabei sogar auf päpstlichen Dispens berufen. Selbst Goethe hing in seinem Schauspiel „Stella“ diesem Männertraum nach – allerdings nur in der Frühfassung, später hat er das Ende tragisch abgeändert. Das Stück hat in beiden Fassungen bei seinen Zeitgenossen heftige Auseinandersetzungen ausgelöst. Den größten Aufruhr verursachte Goethes Erzfeind Kotzebue, der sein in Weimar aufgeführtes Stück „Der Graf von Gleichen“ unverhohlen als Parodie auf die „Stella“ deklarierte und damit Goethe derart in Wut versetzte, dass dieser sogar Weimar für immer verlassen wollte. Der Vortrag zeigt mit weiteren Beispielen aus Literatur, Musik und Film, wie sehr das Thema immer wieder – und bis heute – faszinierte.
Ettersburger Gespräch: Bild der Welt und Geist der Zeit. Wohin gehen unsere Kirchen?
Wolfgang Thierse und Christine Lieberknecht im Gespräch mit Thomas A. Seidel
Vortrag von Dr. Katrin Richter
»ELSEˈS STORY. Über das Auffinden und Rekonstruieren der Lebensgeschichte von Else Goldschmidt, der ersten Börsenmaklerin der Welt«
Eine Veranstaltungskooperation von Bauhaus-Universität Weimar und Volkshochschule Weimar.
»Wir hatten das interessanteste Publikum von ganz Berlin«. Josephine Baker, Valeska Geert & Co. Literarische Collage
Weimar – Künstlergarten
26. Juni bis 31. August 2024: Sechs Mittwochabende, Beginn jeweils um 19.00 Uhr.
Scharfe Schlüsse und brennende Füße. Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen der 1920er und 1930er Jahre. Texte und Thesen, Lebensbilder, Gespräche und Live-Musik, arrangiert und kuratiert von Dr. Ulrike Müller, Autorin, Weimar.
Mi, 26. Juni 2024: »Wir hatten das interessanteste Publikum von ganz Berlin« – Josephine Baker, Valeska Geert & Co. Literarische Collage. Mit Katjusha Kozubek, Rezitation und Ulrike Müller, Schnitt, Moderation (beide Weimar).
Ettersburger Gespräch: Stresstest für die Demokratie?
Michel Friedman und Bodo Ramelow im Gespräch mit Eric Marr
Gespannt, bisweilen mit Sorge schaut die Republik im Wahljahr 2024 nach Thüringen. Von drohender Unregierbarkeit, ja, sogar von Weimarer Verhältnissen ist zuweilen die Rede. Zu Recht? Michel Friedman und Bodo Ramelow diskutieren die politische und gesamtgesellschaftliche Lage in einem Land, das in den vergangenen Jahren immer wieder für Schlagzeilen sorgte und stellen die Frage: Was verrät die Lage in, aber auch das Reden über den Freistaat über die aktuelle Verfasstheit der Berliner Republik?
Bodo Ramelow ist Ministerpräsident des Freistaates Thüringen.
Michel Friedman ist deutsch-französischer Publizist, Jurist und Philosoph.
Die Goethegeselschaft Ilmenau und das GoetheStadtMuseum laden am Samstag, dem 29. Juni 2024, 17:00 Uhr zum Vortrag »Fruchtbares Scheitern – Goethes Ilmenauer Erfahrungen« ein. Zu Gast ist Frau Dr. Margrit Wyder, die Präsidentin der Goethe-Geselschaft Schweiz.
Die Wiedereröffnung des Bergbaus in Ilmenau gehört zu den ersten Aufgaben, die Goethe 1776 im Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach übernimmt. Er widmet sich der Sache über Jahre mit großem Engagement und wissenschaftlicher Neugier. Doch Verzögerungen, Fehleinschätzungen, Unglücksfälle und technische Probleme machen die Hoffnungen immer wieder zunichte. Schließlich muss sich Goethe eingestehen, mit diesem finanziell und sozial vielversprechenden Werk gescheitert zu sein.
Der Vortrag zeigt, wie das Ilmenauer Drama sich entwickelte – und wie Goethes Leben davon geprägt wurde.
Literarischer Kammermusikabend „Den Nazis eine schallende Ohrfeige versetzen!“ mit Roman Knižka und dem Bläserquintett OPUS 45
Der literarische Kammermusikabend mit dem Titel „Den Nazis eine schallende Ohrfeige versetzen!“ ist Höhepunkt und Abschluss der Veranstaltungsreihe „Bücher aus dem Feuer“, die an die Bücherverbrennung am 29. Juni 1933 in Erfurt an der Cyriaksburg erinnert.
Der Titel „Den Nazis eine schallende Ohrfeige versetzen!“ ist ein Zitat des Pazifisten Konrad Reisner, und das Programm ist jenen mutigen Künstler:innen gewidmet, die sich bis zuletzt hartnäckig gegen den faschistischen Terror behaupteten. Der bekannte Schauspieler Roman Knižka liest unter anderem Texte von Bertolt Brecht, Erich Kästner, Paul Celan und Mascha Kaléko. Das Bläserquintett OPUS 45 spielt Musik von Komponist:innen, die zu Opfern der NS-Diktatur und des Holocaust wurden, u.a. Alexander Zemlinsky, Pavel Haas, Erwin Lendvai, Robert Kahn und Luise Greger.
Roman Knižka, 1970 in Bautzen geboren, spielte nach seinem Studium an der Bochumer Schauspielschule zunächst am dortigen Schauspielhaus und begann dann, sich einen Namen in TV-Dramen, Liebesfilmen, „Tatort“-Folgen und diversen Kinoproduktionen zu machen. Daneben spricht er regelmäßig Hörbücher ein und ist mit großem Erfolg auf der Bühne aktiv.
Das Bläserensemble OPUS 45 gründete sich im Rahmen eines Berliner Orchesterprojektes: Damals stand Johannes Brahms’ „Ein deutsches Requiem“ (opus 45) auf dem Programm und ist seither namensgebend. Gemeinsam mit Roman Knižka geht das Quintett aber auch neue, disziplinübergreifende Wege. So entstanden literarische Kammermusikabende wie »Den Nazis eine schallende Ohrfeige versetzen!«, die in der deutschsprachigen Konzertlandschaft einmalig sind, oder eine szenische Lesung zu Geschichte und Gegenwart rechter Gewalt in Deutschland.
Das Musik- und Rezitationsprogramm »Den Nazis eine schallende Ohrfeige versetzen!« liegt auch als Filmaufzeichnung vor, und unter opus45-derfilm.de finden sich zahlreiche Materialien und Audiodateien zu diesem Projekt.
Die Reihe »Bücher aus dem Feuer« findet 2024 zum vierten Mal in Folge statt. Sie wurde von den »Omas gegen Rechts« initiiert und wird getragen von einem losen Bündnis städtischer, kultureller und gemeinnütziger Einrichtungen und Initiativen. Dazu gehören neben den »Omas gegen Rechts« u.a. die Stadt- und Regionalbibliothek Erfurt, das Ev. Ratsgymnasium, der Erinnerungsort »Topf & Söhne«, die Schotte, die Band »The String Company« und der Verein Erfurter Herbstlese.
Mit dieser Reihe soll an die Bücherverbrennung im Juni 1933 in Erfurt erinnert, gleichzeitig aber auch in vielfältiger Weise der Bogen zur Gegenwart geschlagen werden. Es geht bei allen Veranstaltungen immer auch um ein Plädoyer für Zivilcourage, Toleranz und Demokratie. In Zeiten, in denen mehr und mehr Menschen weltweit autokratischen, rechtsnationalen oder gar faschistischen Bewegungen und Parteien zuneigen und ihre Stimmen geben, völkisches Denken sowie Rassismus, Antisemitismus und die Stigmatisierung Andersdenkender voranschreiten und der demokratische Rechtsstaat gefährdet ist, ist es umso wichtiger, sich aktiv für die Demokratie einzusetzen und zu diesem Engagement zu ermuntern.
Gefördert von Landespräventionsrat Thüringen, Axel Springer Stiftung, Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V. und Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen e.V.
In Kooperation mit der Kaufmänner Gesellschaft e.V.
Großherzogin Sophie und die Wartburg
Vortrag von Dr. Grit Jacobs (Wartburg-Stiftung Eisenach)
Zu den bedeutenden Projekten der Regentschaft von Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach zählt zweifelsohne die Erneuerung der Wartburg. Wurde bislang das Augenmerk vornehmlich auf den „Burgherrn“ gerichtet, legt dieser Vortrag den Fokus auf das Wirken seiner Gemahlin, Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach. Auch sie weilte häufig auf der Burg, nahm regen Anteil an deren Erneuerung und hat sich mit zahlreichen Geschenken an ihren Gatten um den Aufbau der hochkarätigen Kunstsammlung verdient gemacht. Den Spuren von „Serenissima“ (Bernhard von Arnswald) auf der Wartburg soll in diesem Vortrag nachgegangen werden.
Jeden ersten Dienstag im Monat geht es bei »Literaturland Thüringen im Radio«, dem Sendeformat des Thüringer Literaturrates um Literatur aus und über Thüringen.
Soweit es die Planung erlaubt, laden wir Gäste ins Studio ein, um mit ihnen über ihr Schreiben, Projekte, Recherchen oder besondere Themen zu sprechen. Oder wir zeichnen Sendungen auf, bringen Livemitschnitte von Veranstaltungen etc.
Jeden ersten Dienstag im Monat ist die Sendung auf Radio Lotte im Stadtgebiet von Weimar auf 160,6 UKW zu hören und weltweit im Internet unter https://www.radiolotte.de
Alle Radiosendungen können zudem in der Podcastreihe »Literaturland Thüringen im Radio« auf www.literaturland-thueringen.de angehört werden. Die Sendungen stehen i.d.R. ab dem ersten Mittwoch im Monat bereit.
Eine Sendungsformat des Thüringer Literaturrates. Mit freundlicher Unterstützung der der Thüringer Staatskanzlei. Bis 2023 gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
»Freiheit nicht träumen, sondern konzipieren« – Die französische Philosophin Simone Weil (1909–1943)
Weimar – Künstlergarten
26. Juni bis 31. August 2024: Sechs Mittwochabende, Beginn jeweils um 19.00 Uhr.
Scharfe Schlüsse und brennende Füße. Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen der 1920er und 1930er Jahre. Texte und Thesen, Lebensbilder, Gespräche und Live-Musik, arrangiert und kuratiert von Dr. Ulrike Müller, Autorin, Weimar.
Mi, 03. Juli 2024: Freiheit nicht träumen, sondern konzipieren. (Jüdische Denkerinnen der Moderne I.) Die französische Philosophin Simone Weil (1909–1943). Texte, Reflexionen und Gespräch mit Ulrike Müller.
Immanuel Kant | Lasst uns ohne Vorurteil urteilen* | Vortragsreihe zum 300. Geburtstag
Vortrag von Dr. Hannah Peaceman und Maximilian Huschke, Jena: Kant als Kulturgut? Klassiker(re)produktion und Öffentlichkeit
Weitere Informationen zur Vortragsreihe finden Sie hier.
Die Klassik Stiftung Weimar feiert den 300. Geburtstag des Philosophen Immanuel Kant mit einer Vortragsreihe. Zurecht wird Kant als Revolutionär im Geistesleben bezeichnet. Die Wirkungen des Denkers sind kaum zu überblicken. Die Reihe stellt heraus, wie Kant auf Goethe als Protagonisten der Weimarer Klassik wirkte und das Bauhaus beeinflusste. Sie zeigt auch, wie Kants Denken für Fragen der Gegenwart aktuell bleibt und zugleich eine kritische Auseinandersetzung herausfordert und erfordert.
»Das Unerhörte, das will auch ich!« Zwischen Buch und Bühne, Leinwänden und (Leer)stühlen
Weimar – Künstlergarten
26. Juni bis 31. August 2024: Sechs Mittwochabende, Beginn jeweils um 19.00 Uhr.
Scharfe Schlüsse und brennende Füße. Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen der 1920er und 1930er Jahre. Texte und Thesen, Lebensbilder, Gespräche und Live-Musik, arrangiert und kuratiert von Dr. Ulrike Müller, Autorin, Weimar.
Mi, 10. Juli 2024: »Das Unerhörte, das will auch ich!« Zwischen Buch und Bühne, Leinwänden und (Leer)stühlen. Programm zu den Neuen Frauen mit Ulrike Müller (Rezitation, Moderation) und Christian Rosenau (Coburg), Gitarre.
Spannung, Spaß, Gewinne – und alles für einen guten Zweck. Das Kultur: Haus Dacheröden bietet einmal im Monat ein „Bingo!“ an. Ziel ist es, neben bester Unterhaltung für das Publikum auch für Aufmerksamkeit für das Buchasyl im Haus zu sorgen. Dabei soll am Grundprinzip der Lotterie festgehalten werden. Allerdings sind die Einsätze und die Gewinne besonders: Bücher.
Und so geht es: Wer mitspielen möchte, bringt ein Buch mit in den Bürgersaal im Dacheröden. Dafür gibt es die Lottoscheine. Wer den Einsatz erhöhen und mit mehreren Bingoscheinen antreten möchte, kann natürlich auch mehrere Bücher mitbringen.
Wie immer werden die durchnummerierten Kugeln aus der Lostrommel gezogen, bis ein Gast auf seinem Schein die ersten fünf der insgesamt 75 Zahlen in einer waagerechten oder senkrechten Reihe ankreuzen konnte. Für den Ruf „Bingo“ gibt es dann den ersten Gewinn, einen besonderen Schatz aus dem Buchasyl.
Danach geht es darum, auf dem Spielschein eine Diagonale zu füllen. Zum Schluss der Runde gewinnt, wer am schnellsten alle richtigen Zahlen auf seinem Schein vereint. Insgesamt sind pro Abend drei Durchgänge geplant.
Für zusätzliche Unterhaltung beim Spielen sorgen der Herbstlese-Vereinsvorsitzende Dirk Löhr mit seinem Gast, die nicht nur Kugel für Kugel aus der Lostrommel ziehen, sondern sich dabei auch recht spontan über Gott und die Welt austauschen.
Die als Spieleinsatz mitgebrachten Bücher kommen ins Buchasyl. Seit 2018 werden hier Bücher vor der Papiertonne gerettet. Dann gilt für sie das Grundprinzip „Bücher suchen ein neues Zuhause“. Gegen einen kleinen Obolus, der die ganze Unternehmung am Laufen halten soll, können sich Interessierte aus den Regalen im Bürgersaal bedienen und den einen oder anderen Schatz für ihre Bibliothek erwerben.
Natürlich ist an den Abenden auch die Bar im Kultur: Haus Dacheröden geöffnet.
Anmeldungen unter: kontakt@dacheroeden.de oder Telefon 0361–644 123 75. Spontane Gäste sind aber auch ganz herzlich willkommen!
Eintritt: 1 Buch
„Der Pate von Neuruppin“ – Lesung mit Frank Willmann zu den „Offene Ateliers“
Kokainhandel, illegales Glücksspiel, Erpressung, Betreiben eines Bordells und Gründung einer kriminellen Vereinigung lautete die Anklage. Ein ungeklärter Mord steht im Raum. Dieses Buch erzählt von Aufstieg und Fall des Paten von Neuruppin und der „XYBande“. Eine der krassesten Storys aus den sogenannten „Baseballschlägerjahren“- Breaking Bad in Brandenburg. Die ersten Tausend Mark verdient Olaf Kamrath mit Würstchen aus seinem Imbisswagen. Die nächsten mit Spielautomaten. Immer mehr Leute fragen nach Drogen und er wittert das große Geschäft. Zusammen mit drei Freunden aus Kindheitstagen gründet er die XY-Bande und beliefert alle zwischen Rostock und Berlin mit erstklassigem Stoff aus Amsterdam. Olaf Kamrath erzählt von einer Zeit, als man im Osten für Geld alles kaufen konnte. Und nur der jemand war, der es in großen Mengen besaß. Frank Willmann, Journalist und Experte für die ostdeutsche Untergrund-Szene, hat das Vertrauen aller Beteiligten gewonnen. Zum ersten Mal erzählen die Gangmitglieder hier, nach bestem Wissen und Gewissen, die Geschichte ihres Erfolgs und ihrer Verfolgung selbst. Eine rasante Krimi-Geschichte und ein authentisches Porträt des wilden, wilden Ostens.
Frank Willmann, geboren 1963 in Weimar, 1984 Ausreise nach Westberlin. Mit Anne Hahn veröffentlichte er mehrere Sachbücher, die sich der Aufarbeitung von subkulturellen Strömungen in der DDR widmen, unter anderem: Stadionpartisanen. Fans und Hooligans in der DDR (2007) und negativ-dekadent: Punk in der DDR (2022). Er schreibt für diverse Zeitungen und Magazine, ist Mitglied der Akademie für Fußballkultur und ist Kolumnist im Neuen Deutschland.
Im Garten des Schillerhauses tauschen wir uns in kleiner Runde über Gelesenes aus, das uns in den letzten Wochen beschäftigt hat. Wir laden Literaturfans ein, von ihren Lektüreeindrücken zu berichten und gemeinsam über Bücher zu diskutieren – egal ob klassischer Weltbestseller, neu entdeckter Roman oder spannendes Sachbuch. Alle Teilnehmenden haben die Möglichkeit, über jeweils ein ausgewähltes und mitgebrachtes Werk und die damit verbundenen Einschätzungen, aber auch offenen Fragen zu sprechen. Zum Abschluss gibt es die Gelegenheit, „Ausgelesenes“ zu tauschen. Bringen Sie dafür gerne Lesestoff mit, den Sie an andere weitergeben möchten.
Die Gruppengröße ist auf 12 Personen beschränkt, um Anmeldung wird 03672–486470 gebeten. In Kooperation mit der Evangelische Akademie Thüringen.
Der lyrische Salon »Die Lotosblume«
Die 13. Saison des Lyrischen Salons geht mit einem außerordentlichen Liederabend zu Ende. Die Sopranistin Katharina Konradi singt ausgewählte Lieder von Robert Schumann, Franz Schubert, Fanny und Felix Mendelssohn Bartholdy. Begleitet wird sie von Daniel Heide am Klavier.
»Liebe ist ein Ereignis, aus dem Geschichte werden kann« – Die frühe Hannah Arendt (1906–1975)
Weimar – Künstlergarten
26. Juni bis 31. August 2024: Sechs Mittwochabende, Beginn jeweils um 19.00 Uhr.
Scharfe Schlüsse und brennende Füße. Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen der 1920er und 1930er Jahre. Texte und Thesen, Lebensbilder, Gespräche und Live-Musik, arrangiert und kuratiert von Dr. Ulrike Müller, Autorin, Weimar.
Mi, 17. Juli 2024: »Liebe ist ein Ereignis, aus dem Geschichte werden kann« (Jüdische Denkerinnen d. Moderne II.) Die frühe Hannah Arendt (1906–1975). Orte, Impulse und Texte. Ulrike Müller im Dialog mit Claudia Buder, Akkordeon (beide Weimar).
Eintritt frei
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen in Kooperation mit dem Haus der Weimarer Republik e.V.
Open Air: SWE SPECIAL – 10. Thüringer Diary Slam
„Tagebuch schreiben ist als würdest du dir zuflüstern und zuhören zur gleichen Zeit.“ Mina Murray
Am Freitag den 19. Juli ist es wieder soweit: Der Diary Slam im Kultur: Haus Dacheröden geht in eine neue Runde! Bereits zum 10. Mal veranstaltet die Erfurter Herbstlese diesen Slam, bei dem ausschließlich Texte aus Tagebüchern vorgetragen werden. Ob aufregender Konzertbesuch, Reiseerlebnisse oder der erste Liebeskummer, ob gesungen, gereimt oder gerappt, alle Themen und Texte sind willkommen. Hauptsache, sie sind selbstgeschrieben und stehen in einem Tagebuch. Jeder Lesende hat etwa 5–10 Minuten Zeit, um seinen Text vorzutragen. Das Publikum entscheidet, wer eine Runde weiter und bis ins Finale kommt.
Auf geht‘s: Tagebücher raus kramen und eine Anmeldung schicken an Paula Kornmesser: fsj_kultur@herbstlese.de
Angela Steidele: »Aufklärung. Ein Roman«
Leipzig im 18. Jahrhundert, in seiner glänzendsten Zeit. Von den Messen tragen die Händler nicht nur Waren, sondern auch Ideen nach ganz Europa. Johann Sebastian Bach vermisst das Universum in Tönen, unterstützt von seiner Frau, der Kammersängerin Anna Magdalena, und seiner ältesten Tochter Dorothea. Derweil erforscht das Ehepaar Gottsched die deutsche Sprache und verbreitet unermüdlich das Licht der Aufklärung. Empört über die Biographie, die Johann Christoph Gottsched nach dem frühen Tod seiner Frau Luise veröffentlicht, beschließt Dorothea Bach, ihre eigenen Erinnerungen zu Papier zu bringen. Es war doch alles ganz anders mit Voltaire, Lessing und dem jungen Goethe! Schließlich leben wir im Zeitalter des hochgelahrten Frauenzimmers!
Leichthändig und heiter zeichnet Angela Steidele in ihrem Roman ein gewitztes Porträt der Aufklärung aus Frauensicht. Mitreißend erzählt sie von Musikern und Buchdruckern, Dichterinnen und Schauspielerinnen, von Turbulenzen des Geistes, wissenschaftlichen Höhenflügen und von der Weltweisheit in der Musik. Historisch versiert, unsere Gegenwart im Blick, schildert sie Schicksalsjahre einer Epoche, in der es kurz möglich schien, Frauen und Männer könnten gemeinsam die Welt zur Vernunft bringen.
Über die Autorin
Wissenschaftlich recherchieren – literarisch schreiben ist Angela Steideles Markenzeichen in Werken wie Geschichte einer Liebe: Adele Schopenhauer und Sibylle Mertens (2010), Anne Lister. Eine erotische Biographie (2017), Zeitreisen (2018), Poetik der Biographie (2019) und In Männerkleidern. Das verwegene Leben der Catharina Linck alias Anastasius Rosenstengel, hingerichtet 1721 (2021). Für ihren Roman Rosenstengel (2015) erhielt sie den Bayerischen Buchpreis. Aufklärung. Ein Roman war 2023 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und wurde mit dem Klopstock-Preis für neue Literatur ausgezeichnet. Die Autorin, geb. 1968, lebt in Köln. Zahlreiche Preise (zuletzt): Preis der Leipziger Buchmesse 2023 (Nominierung); Klopstock-Preis 2023.
Moderation: Dr. Annette Seemann
Eine Veranstaltung im Rahmen der Jungen Europäischen Sommerschule der Gesellschaft Anna Amalia Bibliothek e.V. in Kooperation mit der Herzogin Anna Amalia Biblitohek, der Klassik Stiftung Weimar und der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. Gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
»Mein Schicksal war es, Menschen zu entdecken.« Die deutsch-französische Kulturwissenschaftlerin und Filmkritikerin Lotte H. Eisner
Weimar – Künstlergarten
26. Juni bis 31. August 2024: Sechs Mittwochabende, Beginn jeweils um 19.00 Uhr.
Scharfe Schlüsse und brennende Füße. Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen der 1920er und 1930er Jahre.
Texte und Thesen, Lebensbilder, Gespräche und Live-Musik, arrangiert und kuratiert von Dr. Ulrike Müller, Autorin, Weimar.
Mi, 24. Juli 2024: »Mein Schicksal war es, Menschen zu entdecken.« Die deutsch-französische Kulturwissenschaftlerin und Filmkritikerin Lotte H. Eisner.
Vortrag u. Gespräch mit Dr. Annette Dorgerloh, Kunsthistorikerin, Berlin. Moderation Ulrike Müller, Weimar.
Eintritt frei
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen in Kooperation mit dem Haus der Weimarer Republik e.V.
Von Kopf bis Fuß, von Weimar bis New York. Marlene Dietrich zu Gast bei Frau von Stein
Weimar – Künstlergarten
26. Juni bis 31. August 2024: Sechs Mittwochabende, Beginn jeweils um 19.00 Uhr.
Scharfe Schlüsse und brennende Füße. Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen der 1920er und 1930er Jahre.
Texte und Thesen, Lebensbilder, Gespräche und Live-Musik, arrangiert und kuratiert von Dr. Ulrike Müller, Autorin, Weimar.
Mi, 31. Juli 2024: Von Kopf bis Fuß, von Weimar bis New York. Marlene Dietrich zu Gast bei Frau von Stein, skizziert von Ulrike Müller.
Mit Laura Lenhardt (Brüssel), Gesang und Ingmar Rosenthal, Akkordeon (Weimar)
Eintritt frei
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen in Kooperation mit dem Haus der Weimarer Republik e.V.
Frauenbiographien des 18. Jahrhunderts
Drei Lotten
Charlotte Buff, verh. Kestner als historische Gestalt und ihre beiden literarischen Schwestern bei Goethe und Thomas Mann.
Vortrag von Dr. Annette Seemann.
Die Weimarer Literaturwissenschaftlerin Annette Seemann analysiert die Beziehungen zwischen der historischen Charlotte Buff, verheiratete Kestner, dem Vorbild für Goethes Figur der Lotte in seinem Roman „Die Leiden des jungen Werthers“, und deren Spiegelung als alternde Hofrätin Kestner in Thomas Manns Roman „Lotte in Weimar“. Im 250. Erscheinungsjahr von Goethes Werther, gleichzeitig kurz vor dem 150. Geburtstag Thomas Manns ist ein moderner und erhellender Blick auf drei legendäre Personen, einer einst lebenden und zwei erdachten, ein Impuls für uns, die immer aktuelle Frage der Identität zu beleuchten.
Eine Kooperation des Liebhabertheaters Schloss Kochberg mit der Gesellschaft Anna Amalia Bibliothek, der Herzogin Anna Amalia Bibliothek und Soroptimist International Club Weimar.
Open Air: SWE SPECIAL mit Barbara Thalheim – „In eigener Sache“
Sie ist wieder da, obwohl sie gar nicht so richtig weg war. Die Thalheim ist noch längst nicht am Ende. Ihr bislang persönlichstes Programm zeigt eine wache und humorvolle Beobachterin, die zu überraschen vermag. Lustvoll, ironisch und auch kokett und voll Lebenslust.
„Ich atme die Welt ein und als Lied wieder aus.“
Den besonderen Reiz ihres neuen Programms machen die lakonischen Geschichten aus, die sie zwischen den Titeln erzählt. Manchmal sehr direkt, manchmal befreiend komisch. Nicht ohne Melancholie, aber nie selbstmitleidig. Mit Arrangements so klar wie poetisch begleitet sie der Gitarrist Christian Stoltz.
„Das Neue liegt einerseits in Thalheims Stimme, die sich gleichzeitig reifer und unbeschwerter anhört — als hätte das Sandpapier der Lebensjahre die Stimm- und Seelenbändern genau an den passenden Stellen geschliffen. Die Stimme rauer, die Locken kürzer – aber die Seele so wund wie einst.“ (Deutschlandradio)
Barbara Thalheim ist eine sehr präzise Beobachterin mit einem besonderen Gespür für Situationen und Menschen. Als politische Künstlerin bezog sie stets Stellung und saß oft zwischen allen Stühlen – damals wie heute. Angepasst hat sie sich nie. Eine Sängerin, die heute Seltenheitswert besitzt in unserer glatt gebügelten Unterhaltungswelt.
Eine fesselnde und berührende Diseuse. (ARD/MDR)
Christian Stoltz wurde 1991 in Kaiserslautern geboren. Als Sohn eines Schlagzeugers kam er bereits in frühester Kindheit mit den Instrumenten Klavier, Schlagzeug und Gitarre in Kontakt.
Romantik meets Jazz
Von einer Reise in das „ferne Geisterreich der Töne“ sprach E. T. A. Hoffmann angesichts der magischen Gewalt von Beethovens Musik. In ihr erkannte der Romantiker funkelnde Fantasie, gefühlvollen Ausdruck, Hoffnung, Liebe, Freude und Schmerz. Auch die Musik Franz Schuberts, Robert Schumanns und Frederic Chopins bringen diese Gefühlsregungen zum Ausdruck, und ihre Werke gehören zu den bedeutendsten Kompositionen romantischer Musik. Um an das Konzept der romantischen Geselligkeit anzuknüpfen, entstand anlässlich des Jahrestages des berühmten Jenaer Romantikertreffens von 1799 in Kooperation mit dem Romantikerhaus Jena ein Konzertprogramm des Trios „Böhmer/Greisiger/Quinn“, das Stücke von Schubert, Schumann und Chopin interpretiert. Die historischen Werke werden fantasievoll bearbeitet, humorvoll fragmentiert und nicht zuletzt mittels Jazz weiterentwickelt. Im Trio spielen Andres Böhmer an der Gitarre, Steffen Greisiger am Klavier und Simon Quinn am Kontrabass und entführen Sie in das „Geisterreich der Töne“.
Jeden ersten Dienstag im Monat geht es bei »Literaturland Thüringen im Radio«, dem Sendeformat des Thüringer Literaturrates um Literatur aus und über Thüringen.
Soweit es die Planung erlaubt, laden wir Gäste ins Studio ein, um mit ihnen über ihr Schreiben, Projekte, Recherchen oder besondere Themen zu sprechen. Oder wir zeichnen Sendungen auf, bringen Livemitschnitte von Veranstaltungen etc.
Jeden ersten Dienstag im Monat ist die Sendung auf Radio Lotte im Stadtgebiet von Weimar auf 160,6 UKW zu hören und weltweit im Internet unter https://www.radiolotte.de
Alle Radiosendungen können zudem in der Podcastreihe »Literaturland Thüringen im Radio« auf www.literaturland-thueringen.de angehört werden. Die Sendungen stehen i.d.R. ab dem ersten Mittwoch im Monat bereit.
Eine Sendungsformat des Thüringer Literaturrates. Mit freundlicher Unterstützung der der Thüringer Staatskanzlei. Bis 2023 gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Immanuel Kant | Lasst uns ohne Vorurteil urteilen* | Vortragsreihe zum 300. Geburtstag
Vortrag von Prof. Dr. Peter Bernhard, Erlangen: Kant und das Bauhaus
Weitere Informationen zur Vortragsreihe finden Sie hier.
Die Klassik Stiftung Weimar feiert den 300. Geburtstag des Philosophen Immanuel Kant mit einer Vortragsreihe. Zurecht wird Kant als Revolutionär im Geistesleben bezeichnet. Die Wirkungen des Denkers sind kaum zu überblicken. Die Reihe stellt heraus, wie Kant auf Goethe als Protagonisten der Weimarer Klassik wirkte und das Bauhaus beeinflusste. Sie zeigt auch, wie Kants Denken für Fragen der Gegenwart aktuell bleibt und zugleich eine kritische Auseinandersetzung herausfordert und erfordert.
„Goethes italienische Reise“ & „Karl Friedrich Schinkel – Dem Baumeister zum Geburtstag“ – Filmvorführung und Gespräch mit Werner Kohlert
Werner Kohlert, geboren 1939 in Pirna, ist ein deutscher Kameramann und Dokumentarfilmregisseur. Nach einer Lehre als Filmfotograf im DEFA-Kopierwerk in Ost-Berlin wurde er Kameraassistent im Dresdner DEFA-Studio für Trickfilme. Nach seinem Studium an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Babelsberg hat Kohlert als Autor, Kameramann und Regisseur im ehemaligen DEFA-Studio für Dokumentarfilme in Berlin gearbeitet und war nach 1990 für den MDR tätig.
Einen Schwerpunkt seines Schaffens bilden kulturhistorische Porträts insbesondere über die Zeit der deutschen Klassik. So entstanden Filme u. a. über Wolfgang Amadeus Mozart, Karl Friedrich Schinkel, Peter Joseph Lenné, Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller. Die meist 15 bis 30 Minuten langen Filme wurden auf 35-mm-Film gedreht und im Kino als Vorfilme gezeigt.
Die Dreharbeiten anlässlich einer Dokumentation zum 200. Geburtstag von Karl Friedrich Schinkel verknüpfte Kohlert 1980/81 mit einer Idee für einen Film über die Italienreise von Johann Wolfgang von Goethe.
Wir zeigen beide Filme und kommen anschließend mit Werner Kohlert ins Gespräch.
Eintritt
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen der Goethe Gesellschaft Altenburg e. V. ist, wenn nicht anders angegeben, frei.
Spenden sind zur Förderung unseres Kulturprogramms jederzeit sehr willkommen!
Spannung, Spaß, Gewinne – und alles für einen guten Zweck. Das Kultur: Haus Dacheröden bietet einmal im Monat ein „Bingo!“ an. Ziel ist es, neben bester Unterhaltung für das Publikum auch für Aufmerksamkeit für das Buchasyl im Haus zu sorgen. Dabei soll am Grundprinzip der Lotterie festgehalten werden. Allerdings sind die Einsätze und die Gewinne besonders: Bücher.
Und so geht es: Wer mitspielen möchte, bringt ein Buch mit in den Bürgersaal im Dacheröden. Dafür gibt es die Lottoscheine. Wer den Einsatz erhöhen und mit mehreren Bingoscheinen antreten möchte, kann natürlich auch mehrere Bücher mitbringen.
Wie immer werden die durchnummerierten Kugeln aus der Lostrommel gezogen, bis ein Gast auf seinem Schein die ersten fünf der insgesamt 75 Zahlen in einer waagerechten oder senkrechten Reihe ankreuzen konnte. Für den Ruf „Bingo“ gibt es dann den ersten Gewinn, einen besonderen Schatz aus dem Buchasyl.
Danach geht es darum, auf dem Spielschein eine Diagonale zu füllen. Zum Schluss der Runde gewinnt, wer am schnellsten alle richtigen Zahlen auf seinem Schein vereint. Insgesamt sind pro Abend drei Durchgänge geplant.
Für zusätzliche Unterhaltung beim Spielen sorgen der Herbstlese-Vereinsvorsitzende Dirk Löhr mit seinem Gast, die nicht nur Kugel für Kugel aus der Lostrommel ziehen, sondern sich dabei auch recht spontan über Gott und die Welt austauschen.
Die als Spieleinsatz mitgebrachten Bücher kommen ins Buchasyl. Seit 2018 werden hier Bücher vor der Papiertonne gerettet. Dann gilt für sie das Grundprinzip „Bücher suchen ein neues Zuhause“. Gegen einen kleinen Obolus, der die ganze Unternehmung am Laufen halten soll, können sich Interessierte aus den Regalen im Bürgersaal bedienen und den einen oder anderen Schatz für ihre Bibliothek erwerben.
Natürlich ist an den Abenden auch die Bar im Kultur: Haus Dacheröden geöffnet.
Anmeldungen unter: kontakt@dacheroeden.de oder Telefon 0361–644 123 75. Spontane Gäste sind aber auch ganz herzlich willkommen!
Eintritt: 1 Buch
Ettersburger Gespräch . Philosophicum Die Kunst des Lebens, die Kunst des Sterbens
Lorenz Jäger im Gespräch mit Peter Krause
«Philosophieren heißt sterben lernen», bekannte Montaigne. Er war nicht der Erste, der darauf hinwies, dass das Leben nur von der Endlichkeit her zu ergründen ist. Die Ars moriendi, die Kunst des Sterbens, hat eine weit zurückreichende Tradition, und mit ihr untrennbar verbunden ist die Ars vivendi, die Kunst des Lebens, deren Ursprünge bis in die Antike zurückreichen. Lorenz Jäger greift ein großes Thema auf und fragt in seiner ebenso klugen wie leichtfüßigen Erkundung, was die Endlichkeit für unsere Lebensführung bedeutet. Er blickt auf früheste literarische Werke wie das Gilgamesch-Epos und die Bibel, auf die fragwürdige Gelassenheit der Stoiker, das japanische Feiern der Vergänglichkeit oder die Unsterblichkeitsträume des Silicon Valley, befragt mit Georg Büchner einen Frühverstorbenen, mit Hans-Georg Gadamer oder Claude Lévi-Strauss Hundertjährige. Dabei spricht Jäger immer auch über unsere Gegenwart, über das, was unser Leben reich und sinnhaft machen kann, über unseren Umgang mit der Zeit angesichts der Endlichkeit, die Gestaltung unserer Ziele und Wünsche – ein im besten Sinne existenzielles Buch (Rowohlt Verlag).
Lorenz Jäger, geboren 1951, studierte Soziologie und Germanistik in Marburg und Frankfurt am Main, anschließend unterrichtete er deutsche Literatur in Japan und den USA. 1997 wurde er Redakteur im Ressort Geisteswissenschaften der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung», das er zuletzt leitete. 2003 erschien sein Buch »Adorno. Eine politische Biographie«, 2017 »Walter Benjamin. Das Leben eines Unvollendeten«. Er war zuletzt 2022 Gast der ETTERSBURGER GESPRÄCHE mit seiner Heidegger-Biografie.
»ELSEˈS STORY. Der Weg einer emanzipierten Jüdin durch die Wirren des 20. Jahrhunderts«
Lesung und Gespräch im Rahmen des Kunstfest Weimar 2024
mit Katrin Richter, Torsten Schulz, Ricarda Löser, Studierenden des LUCIA Verlages Weimar
Musikalische Begleitung: Marius Staible & Daniel Roth (accordionduo con:trust®), Hochschule für Musik FRANZ LISZT
Im Anschluss an die Lesung gibt es ein Gespräch von Anja Zachow (Landeszentrale für politische Bildung Thüringen) mit Dr. Katrin Richter.
Eine Kooperation von Bauhaus-Universität Weimar, Kunstfest Weimar, Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, Lichthaus Kino und LUCIA Verlag Weimar.
Vorstellung des neuen Goethe-Jahrbuchs der Goethe-Gesellschaft
»Die Neukonzeption des Goethe-Nationalmuseums«
mit Petra Lutz (Weimar).
Im Anschluss Empfang im Foyer des Goethe-Nationalmuseums.
28. August 2024, 10 Uhr, Festsaal im Goethe-Nationalmuseum: Der legendäre Doppelgeburtstag von Hegel und Goethe. Vortrag von Prof. Dr. Klaus Vieweg, Jena. Rezitation Christine Hansmann, Weimar.
Ein Wesen voller Geist und Wunder ‑Adele Schopenhauer – Vortrag von Claudia Häfner
Adele Schopenhauer (1797–1849) wurde oft als Schwester des Philosophen Arthur oder Tochter der Salonière Johanna wahrgenommen. Dabei hat sie ein eigenes künstlerisches und schriftstellerisches Werk erschaffen, das es sich bis heute zu entdecken lohnt. In ihren Gemälden und Scherenschnitten, Kupferstichen und Büchern wird die Rezeption der Klassik und die Hinwendung zur Romantik fassbar.
Maßgeblichen Einfluss auf ihre ästhetisch-intellektuelle Bildung hatte der „gütige Vater“ Goethe. Auch seine Schwiegertochter Ottilie geb. von Pogwisch und die beiden Enkelsöhne Walther und Wolfgang waren maßgeblich an der Entstehung von Adele Schopenhauers vielgestaltigen Arbeiten beteiligt. Die Präsentation widmet sich den Goethe’schen Spuren in ihrem Nachlass.
Die Goethe-Gesellschaft Erfurt organisiert in regelmäßigen Abständen wissenschaftliche, belehrende Vorträge, Diskussionsrunden zu einzelnen Werken Goethes, Bildungsfahrten zu Wirkungsstätten Goethes und anderer Dichter. Bei Interesse bietet sie Gymnasiasten und Studenten aus der Region die Möglichkeit, eigene Arbeiten zum Goethe-Thema zur Diskussion zu stellen. Die Gesellschaft lädt ebenso Autoren zu Lesungen ein. Sie verfolgt aufmerksam die Aktivitäten der Muttergesellschaft in Weimar und pflegt Kontakte zu anderen Goethe-Ortsvereinigungen in Deutschland – insbesondere zur Goethe-Gesellschaft in Gera – sowie zu kulturellen Vereinen in Erfurt. Die Goethe-Gesellschaft Erfurt verfolgt die Förderung kultureller Zwecke. Neu gegründet im Jahr 2014 stellt sie sich die Aufgabe, in Übereinstimmung mit den Zielen der Goethe-Gesellschaft in Weimar, Gedankengut, Werk und Persönlichkeit Goethes zu pflegen und zu vermitteln. Sie vertritt keine politischen oder religiösen Ziele.
Weitere Informationen zur Goethe-Gesellschaft finden Sie hier.
Ettersburger Gespräch »Wohin treibt die Bundesrepublik? Tatsachen, Gefahren, Chancen«
Alexander Kissler
Als der Philosoph Karl Jaspers 1966 seinen Aufsatz »Wohin treibt die Bundesrepublik?« veröffentlichte, konnte er kaum wissen, dass er einen Klassiker schrieb, der heute noch zentrale Fragen demokratischer Systeme aufwirft. Jaspers beschrieb eine besorgniserregende politische Veränderung: »Die Demokratie der Bundesrepublik wandelt sich vor unseren Augen. Es werden Wege beschritten, an deren Ende es weder eine Demokratie noch einen freien Bürger geben würde, vielleicht ohne daß die, die sie gehen, dieses Ende wollen.« Jaspers befürchtete, dass es in der BRD eine Entwicklung »von der Demokratie zur Parteienoligarchie, von der Parteienoligarchie zur Diktatur« geben könnte. Er verwies aber auch darauf, dass dieser Weg nicht unausweichlich sei. Abhängig sei der Weg zu einer freien republikanischen Verfassung, allerdings von einem bewusst nach Freiheit drängenden Volk, das diese zu verwirklichen habe.
Zwei Tage nach drei Landtagswahlen, u.a. im Freistaat Thüringen, wollen wir mit Alexander Kissler und einem Gast aus der Politik die Frage stellen, wie aktuell die Analyse von Karl Japsers ist.
Alexander Kissler ist politischer Publizist, Kulturjournalist und erfolgreicher Sachbuchautor (u.a. »Dummgeglotzt«, »Keine Toleranz den Intoleranten«, »Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss«) zuletzt »Die infantile Gesellschaft«: Alexander Kissler hat für die F.A.Z., die »Süddeutsche Zeitung« und den »Focus« gearbeitet. Bis Sommer 2020 leitete er das Kulturressort beim Monatsmagazin »Cicero«. Seit August 2020 ist er politischer Redakteur im Berliner Büro der »Neuen Zürcher Zeitung«.
Jeden ersten Dienstag im Monat geht es bei »Literaturland Thüringen im Radio«, dem Sendeformat des Thüringer Literaturrates um Literatur aus und über Thüringen.
Soweit es die Planung erlaubt, laden wir Gäste ins Studio ein, um mit ihnen über ihr Schreiben, Projekte, Recherchen oder besondere Themen zu sprechen. Oder wir zeichnen Sendungen auf, bringen Livemitschnitte von Veranstaltungen etc.
Jeden ersten Dienstag im Monat ist die Sendung auf Radio Lotte im Stadtgebiet von Weimar auf 160,6 UKW zu hören und weltweit im Internet unter https://www.radiolotte.de
Alle Radiosendungen können zudem in der Podcastreihe »Literaturland Thüringen im Radio« auf www.literaturland-thueringen.de angehört werden. Die Sendungen stehen i.d.R. ab dem ersten Mittwoch im Monat bereit.
Eine Sendungsformat des Thüringer Literaturrates. Mit freundlicher Unterstützung der der Thüringer Staatskanzlei. Bis 2023 gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Christoph Martin Wieland und andere – das Belangloswerden des Religiösen
Vortrag von Prof. Dr. Jan Philipp Reemtsma, Hamburg
»Mein Himmel / wechselt mit deinem« – Johannes Bobrowski als Kenner, Sammler und Autor von Liebeslyrik
Im Jahre 1964 gab Johannes Bobrowski die Sammlung „Wer mich und Ilse sieht im Grase“ mit deutscher erotischer Poesie des 18. Jahrhunderts heraus. Diese Anthologie, illustriert von Horst Hussel, wurde in den folgenden Jahrzehnten oft wieder aufgelegt. Martin Stiebert wird daraus lesen, diese Poesie aber auch ergänzen durch den Vortrag aus Bobrowskis eigener Liebeslyrik, zum Beispiel das Gedicht „Vogelnest“: „Mein Himmel / wechselt mit deinem“ …
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Evangelisch-Lutherische Gemeinde Krölpa, gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
Wie öffentlich sind öffentliche Bibliotheken? – Vortrag von Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider
Bibliotheken, die allen offenstehen, hat es in der Geschichte immer mal wieder gegeben. Ab dem 19. Jahrhundert werden sie planmäßig und ab dem 20. Jahrhundert in großer Zahl gegründet, weltweit. Aber waren sie wirklich für alle zugänglich? Selbst für die „Public Libraries“ in den USA und in Großbritannien gilt das nicht ohne Einschränkungen. Professor Dr. Ulrich Johannes Schneider beschäftigt sich in seinem Vortrag mit der Frage, was es mit der Öffentlichkeit auf sich hat, wenn man an Bibliotheken denkt, die für die Bildung und die Selbstbildung auch heute eine wichtige Rolle spielen.
Professor Dr. Ulrich Johannes Schneider erforscht die Geschichte der „modernen Bibliotheken“, also solchen Einrichtungen, die für die größtmögliche Nutzung gebaut wurden und werden. Er war von 2006 bis 2022 Direktor der Universitätsbibliothek Leipzig und lehrt weiterhin am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig. Näheres unter www.ujschneider.de.
Eintritt
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen der Goethe Gesellschaft Altenburg e. V. ist, wenn nicht anders angegeben, frei.
Spenden sind zur Förderung unseres Kulturprogramms jederzeit sehr willkommen!
»ELSEˈS STORY. Der Weg einer emanzipierten Jüdin durch die Wirren des 20. Jahrhunderts«
Lesung und Gespräch mit Katrin Richter, Kathrin Zeidler, Ricarda Löser, Studierenden des LUCIA Verlages Weimar.
Musikalische Begleitung: Marius Staible & Daniel Roth (accordionduo con:trust®), Hochschule für Musik FRANZ LISZT.
Eine Kooperation von Bauhaus-Universität Weimar, Klassik Stiftung Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar und LUCIA Verlag Weimar.
Vortrag von Ingrid Prager: »Tiefurt, du lieblicher Sitz der wahren Freuden« – das Weimarer Arkadien
Ein Jahr nach dem Weimarer Schlossbrand 1774 wird das Pächterhaus des Tiefurter Kammergutes zum Wohnsitz von Prinz Constantin bestimmt – eine Zäsur in der Geschichte des kleinen Dorfes an der Ilm. Das bescheidene Anwesen mit seinem Park ist ideale Kulisse für ungezwungene Geselligkeit, Austausch über Literatur, Musik, Theater und bildende Kunst der Weimarer Hofgesellschaft und ihrer illustren Gäste. Es erlangt als das Weimarer Arkadien bleibende Bedeutung. Durch die Aufnahme in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes geadelt, werden die Traditionen des Ortes auf vielfältige Weise in der Gegenwart lebendig gehalten.
12. September 2024, 18 Uhr, Festsaal im Goethe-Nationalmuseum: »Werthers Welt«. Vortrag von Dr. Johannes Saltzwedel, Hamburg.
»„In jeder Art seyd ihr verloren“ (Mephisto). Goethes „Faust“ – Die Tragödie des 21. Jahrhunderts«
Vortrag von Dr. Dr. h. c. mult. Manfred Osten (Bonn).
Ettersburger Gespräch »Freiheit beginnt beim Ich«
Anna Schneider im Gespräch mit Peter Krause
Das Ich ist politisch nicht im Trend. Wer sich zur individuellen Freiheit als Ideal bekennt, steht schnell im Verdacht des rücksichtslosen Egoismus. Zu Unrecht, meint die Juristin und Journalistin Anna Schneider. In ihren Texten und ihrem Debattenbuch schwärmt und wirbt sie im Dialog mit großen Denkerinnen und Denkern des Liberalismus für die Freiheit. Sie prangert antiliberale Tendenzen im politischen Diskurs der Gegenwart an und sucht eine Erklärung für die Freiheitsskepsis, die sie den Deutschen diagnostiziert. Ihre Texte und ihr Buch (dtv) sind eine Einladung zur Feier des Individuums, eine Ode an die Freiheit des mündigen Subjekts: Denn ohne Ich gibt es keine Freiheit, und ohne Freiheit kein Ich.
Anna Schneider ist Juristin und WELT-Chefreporterin. Sie schreibt den WELT-Newsletter Anna Schneider ist so frei und streitet regelmäßig in TV und Print für die liberale Perspektive.
Christian Lehnert liest „opus 8. Im Flechtwerk“
In ihrer expressiven wie reflexiven Musikalität erkunden Lehnerts Gedichte die Natur, indem sie ihr antworten. Und mehr noch: Gegen den als Anthropozän maskierten Totalzugriff des Menschen auf seine Umwelt suchen die Gedichte ein Widerlager. In dem, was „Materie“ scheint, erfahren sie Offenbarungen in Pflanzen, Tieren und Dingen, in Tageszeiten und im Spiel der Wellen.
Kartenreservierung bei Familie Kühn: 036603–88276
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Arbeitskreis Kunst und Kultur des Klosters Mildenfurth, gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
Jeden ersten Dienstag im Monat geht es bei »Literaturland Thüringen im Radio«, dem Sendeformat des Thüringer Literaturrates um Literatur aus und über Thüringen.
Soweit es die Planung erlaubt, laden wir Gäste ins Studio ein, um mit ihnen über ihr Schreiben, Projekte, Recherchen oder besondere Themen zu sprechen. Oder wir zeichnen Sendungen auf, bringen Livemitschnitte von Veranstaltungen etc.
Jeden ersten Dienstag im Monat ist die Sendung auf Radio Lotte im Stadtgebiet von Weimar auf 160,6 UKW zu hören und weltweit im Internet unter https://www.radiolotte.de
Alle Radiosendungen können zudem in der Podcastreihe »Literaturland Thüringen im Radio« auf www.literaturland-thueringen.de angehört werden. Die Sendungen stehen i.d.R. ab dem ersten Mittwoch im Monat bereit.
Eine Sendungsformat des Thüringer Literaturrates. Mit freundlicher Unterstützung der der Thüringer Staatskanzlei. Bis 2023 gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Vortrag von Alexander Spirawski: Carl Alexander als Förderer der deutschen Kolonialpolitik
Neben der Förderung von Kultur war Großherzog Carl Alexander auch politisch aktiv. Nach Gründung des Deutschen Reiches 1871 engagierte er sich für die Kolonialpolitik des neu gegründeten Staates. Er stand mit Reisenden, Diplomaten anderer Staaten, Missionaren und Kolonialisten in persönlichem Kontakt, wie z. B. mit dem Afrika-Reisenden Gerhard Rohlfs, dem in japanischen Diensten stehenden Alexander Freiherr von Siebold und dem Weimarer Oberhofprediger und Missionar Wilfried Spinner. Anhand ihres Briefwechsels mit dem Großherzog wird im Vortrag die mit dem Kolonialismus verbundene Problematik näher beleuchtet.
Spannung, Spaß, Gewinne – und alles für einen guten Zweck. Das Kultur: Haus Dacheröden bietet einmal im Monat ein „Bingo!“ an. Ziel ist es, neben bester Unterhaltung für das Publikum auch für Aufmerksamkeit für das Buchasyl im Haus zu sorgen. Dabei soll am Grundprinzip der Lotterie festgehalten werden. Allerdings sind die Einsätze und die Gewinne besonders: Bücher.
Und so geht es: Wer mitspielen möchte, bringt ein Buch mit in den Bürgersaal im Dacheröden. Dafür gibt es die Lottoscheine. Wer den Einsatz erhöhen und mit mehreren Bingoscheinen antreten möchte, kann natürlich auch mehrere Bücher mitbringen.
Wie immer werden die durchnummerierten Kugeln aus der Lostrommel gezogen, bis ein Gast auf seinem Schein die ersten fünf der insgesamt 75 Zahlen in einer waagerechten oder senkrechten Reihe ankreuzen konnte. Für den Ruf „Bingo“ gibt es dann den ersten Gewinn, einen besonderen Schatz aus dem Buchasyl.
Danach geht es darum, auf dem Spielschein eine Diagonale zu füllen. Zum Schluss der Runde gewinnt, wer am schnellsten alle richtigen Zahlen auf seinem Schein vereint. Insgesamt sind pro Abend drei Durchgänge geplant.
Für zusätzliche Unterhaltung beim Spielen sorgen der Herbstlese-Vereinsvorsitzende Dirk Löhr mit seinem Gast, die nicht nur Kugel für Kugel aus der Lostrommel ziehen, sondern sich dabei auch recht spontan über Gott und die Welt austauschen.
Die als Spieleinsatz mitgebrachten Bücher kommen ins Buchasyl. Seit 2018 werden hier Bücher vor der Papiertonne gerettet. Dann gilt für sie das Grundprinzip „Bücher suchen ein neues Zuhause“. Gegen einen kleinen Obolus, der die ganze Unternehmung am Laufen halten soll, können sich Interessierte aus den Regalen im Bürgersaal bedienen und den einen oder anderen Schatz für ihre Bibliothek erwerben.
Natürlich ist an den Abenden auch die Bar im Kultur: Haus Dacheröden geöffnet.
Anmeldungen unter: kontakt@dacheroeden.de oder Telefon 0361–644 123 75. Spontane Gäste sind aber auch ganz herzlich willkommen!
Eintritt: 1 Buch
Als Tsunami der Emotionen darf bezeichnet werden, was die Besucher des ersten Wartburgslams im vergangenen Jahr im Festsaal mitgerissen hat.
8 der besten Thüringer Poeten waren gegeneinander angetreten, um die Gunst des 300 Köpfe zählenden Publikums im ausverkauften Saal zu erobern. Und denkbar knapp ging es am Ende zu. Kein Wunder, so vielfältig die performten Beiträge auch waren, so sehr berührten sie doch die Herzen der Besucher auf unterschiedlichste Weise. Es war ein Wettbewerb, der förmlich nach einer Fortsetzung schrie. Und so wird es nun natürlich eine Fortsetzung geben. In jenem Saal, der den legendären Sängerkrieg erlebte und der nun einmal im Jahr zur Arena der Wortgladiatoren geworden ist. Freut euch auf den 2. Wartburgslam 2024.
Preiskategorie 16€ – freie Platzwahl
Die unbekannten Verwandten Goethes – Vortrag von Barbara Heuchel und Edith Baars
Er ist einer der großen Unbekannten in der Familie Goethe, obwohl ihm ein zentraler Platz zusteht: Friedrich Georg Göthé, der Großvater des Dichters. Von ihm stammt nicht allein das viele Geld für das sorglose Leben der Familie Goethe am Großen Hirschgraben, für den Ankauf des Elternhauses, inklusive der edlen Weine im Keller. Mit seinem Eintritt in die Frankfurter Bürgerschaft beginnt 1687 auch die Geschichte der Familie Goethe in der berühmten Messestadt. Seine Biographie zeigt eine einzigartige Frankfurter Erfolgsgeschichte.
Mit Abbildungen und Dokumenten spürt Frau Edith Baars im ersten Teil des Vortrages der Lebensgeschichte des weitgereisten Schneidermeisters, Gastwirts und Großvaters väterlicherseits von Johann Wolfgang von Goethe – Friedrich Georg Goethé – nach und entwirft das Bild eines Mannes, der mit Neugier und Bildungshunger aus einem thüringischen Dorf aufbricht, um erst in der Welt und schließlich in Frankfurt am Main sein Glück zu machen.
Die Vorfahren väterlicherseits des Dichters Johann Wolfgang Goethe stammen aus Thüringen. Die Wurzeln der Familie Goethe führen in die Kyffhäuserregion, vor allem nach Berka bei Sondershausen, in weitere Dörfer in der Nähe von Sondershausen sowie nach Artern.
Frau Dr. Heuchel hat bei ihren Recherchen in Nordthüringen unbekannte Verwandte der Göthes vor allem in Berka bei Sondershausen entdeckt und interessante Geschichten und Zusammenhänge ausgegraben, die im zweiten Teil des Vortrages erzählt werden.
Die Goethe-Gesellschaft Erfurt organisiert in regelmäßigen Abständen wissenschaftliche, belehrende Vorträge, Diskussionsrunden zu einzelnen Werken Goethes, Bildungsfahrten zu Wirkungsstätten Goethes und anderer Dichter. Bei Interesse bietet sie Gymnasiasten und Studenten aus der Region die Möglichkeit, eigene Arbeiten zum Goethe-Thema zur Diskussion zu stellen. Die Gesellschaft lädt ebenso Autoren zu Lesungen ein. Sie verfolgt aufmerksam die Aktivitäten der Muttergesellschaft in Weimar und pflegt Kontakte zu anderen Goethe-Ortsvereinigungen in Deutschland – insbesondere zur Goethe-Gesellschaft in Gera – sowie zu kulturellen Vereinen in Erfurt. Die Goethe-Gesellschaft Erfurt verfolgt die Förderung kultureller Zwecke. Neu gegründet im Jahr 2014 stellt sie sich die Aufgabe, in Übereinstimmung mit den Zielen der Goethe-Gesellschaft in Weimar, Gedankengut, Werk und Persönlichkeit Goethes zu pflegen und zu vermitteln. Sie vertritt keine politischen oder religiösen Ziele.
Weitere Informationen zur Goethe-Gesellschaft finden Sie hier.
»„Von allen Seiten hundert Quellen“. Über Goethes Arbeit am „Faust“«
Vortrag von Philipp Restetzki (Görlitz)
Ettersburger Gespräch »Deutsche Lebenslügen. Antisemitismus, heute und immer noch«
Philipp Peyman Engel im Gespräch mit Peter Krause
Philipp Peyman Engel, geboren 1983 in Herdecke, ist als Sohn einer persischen Jüdin und eines deutschen Vaters im Ruhrgebiet aufgewachsen. Er studierte Philosophie, Pädagogik und Literatur und Medienpraxis in Bochum sowie Essen. Der Journalist ist Chefredakteur der Wochenzeitung »Jüdische Allgemeine«. Das »Medium Magazin« zeichnete ihn 2023 mit dem renommierten Medienpreis »Chefredakteur des Jahres« aus. Texte von Engel zum jüdischen Leben, Antisemitismus und Israel erscheinen regelmäßig im »Spiegel«, »FAZ« und »Deutschlandfunk«.
Der brutale Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober 2023 ist zu einer Nagelprobe politischer und moralischer Haltung weltweit geworden. Das Schweigen der deutschen Linken und der Jubel muslimischer Einwanderer, die Unterstützung der Palästinenser durch die Klima-Aktivistin Greta Thunberg, die abgerissenen Plakate der Entführten in London, das Entsetzen der Politiker, die die Aufnahmen der Täter gesehen haben – viele Gewissheiten hat der 7. Oktober erledigt. In Deutschland – selbst in Deutschland – zeigt sich der Antisemitismus wieder so offen, dass man vermuten könnte, er wäre nie weg gewesen. Der deutsche Jude Philipp Peyman Engel ist schockiert, dass die Empörung in Deutschland so zögerlich zum Ausdruck kommt – aber nicht überrascht. Seit Jahren verfolgt der Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen die Anbiederung der deutschen Politik an die Feinde Israels und den alltäglichen Antisemitismus aus allen Ecken der Gesellschaft – von Rechten, von Linken, von muslimischen Migranten. Der 7. Oktober hat endgültig gezeigt, sagt Engel in seinem Buch (dtv), dass es in Deutschland so nicht weitergehen kann.
Theodor Storm im Briefwechsel mit seinen Eltern (1852–1864)
Vortrag von Dr. Regina Fasold, Burkau
Beim Altenburger Buchquartett kommen vier passionierte Leser zusammen. Ihre Leidenschaft gilt nicht nur dem intensiven Bereisen von Bücherwelten. Sie erfreuen sich ebenso sehr am Austausch über ihre Leseerfahrungen und wollen diese Begeisterung öffentlich teilen.
Das Quartett besteht aus einem Kerntrio, das sich drei Mal im Jahr einen Überraschungsgast einlädt, um mit ihr oder ihm in lockerer Runde vor Publikum vier gemeinsam ausgewählte Bücher zu besprechen. Entdeckungen oder Enttäuschungen – alles kommt zu Wort, was beim Lesen der Werke das Gemüt bewegte.
Im Anschluss an die offizielle Buchvorstellung kann das Publikum seine eigenen Leseerfahrungen in die Diskussion einbringen. Man muss aber keines der Bücher bereits gelesen haben, um einen anregenden Abend zu erleben, der dazu gedacht ist, die Lust und Freude am Lesen zu teilen und zu verbreiten.
Das 13. Altenburger Buchquartett am 18. Oktober 2024 findet in Kooperation mit der Stadtverwaltung von Lucka statt.
Die Buchauswahl für den 18. Oktober umfasst vier Werke zum Thema „Menschen auf dem Meer“
Herman Melville (1819–1891): Billy Budd (1924)
Ernest Hemingway (1899–1961): Der alte Mann und das Meer (1951)
Ulla-Lena Lundberg (*1947): Eis (Mare Verlag, HH 2014)
Ben Myers (*1976): Offene See (2020)
Das Buchquartett
Dr. Kristin Jahn, geboren 1976, hat evangelische Theologie und Germanistik in Jena studiert. Sie war von 2007 an als Pfarrerin in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland tätig. Nach Stationen in Meiningen und Wittenberg war sie seit 2017 Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land und ist seit 2022 Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages.
Birgit Seiler, geboren 1964, hat Agrarwissenschaften und Verwaltungsrecht in Leipzig und Weimar studiert. Seit 2014 ist sie Leiterin des Fachdienstes Natur- und Umweltschutz beim Landratsamt Altenburger Land.
Dr. Roland Krischke, geboren 1967, hat Romanistik, Slawistik, Philosophie und Germanistik in Heidelberg, Münster, Wien und Frankfurt am Main studiert. Nach Museumstätigkeiten in Heidelberg, Mainz und Gotha ist er seit 2016 Direktor des Lindenau-Museums Altenburg sowie seit Oktober 2020 Direktor der Altenburger Museen.
Zu jedem Altenburger Buchquartett lädt das Lesertrio einen Überraschungsgast ein, der ebenfalls eines der Bücher vorstellt und mitdiskutiert. Die Identität des Gastes wird erst am Abend selbst gelüftet.
Der Eintritt ist frei. Spenden für das Kulturprogramm sind jederzeit willkommen. Damit wir die Rechnungen an die Goethe Gesellschaft Altenburg unter anderem für professionelle Technik, Fahrtkosten für den Überraschungsgast und Werbung auch weiterhin bezahlen können, freuen wir uns über 10 Euro oder mehr.
Als gemeinnütziger Verein kann die Goethe Gesellschaft Altenburg e. V. Spendenquittungen ausstellen.
Kontakt für Rückfragen: Luise Krischke post[at]goethe-altenburg.de
Musik von Walther von Goethe (Erklärkonzert)
Walther von Goethe, der älteste Enkel des Dichters, war nicht nur weitsichtiger Verwalter des großväterlichen Nachlasses, sondern auch ein Komponist der Innerlichkeit und Schriftsteller mit sozialem Ethos. Singend, spielend, rezitierend und erläuternd stellen Prof. Dr. Ulf Bästlein (Kunstuniversität Graz) und Prof. Christoph Ritter (Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar) Kompositionen und Texte des letzten, zu Unrecht wenig beachteten Nachkommens Johann Wolfgang von Goethes vor und gewähren gemeinsam mit Dr. Ariane Ludwig (Klassik Stiftung Weimar) neue, überraschende Einblicke in Walther von Goethes Leben und in Weimars Silbernes Zeitalter. Auch Schülerinnen und Schüler der Musikhochschule beteiligen sich daran, ein kulturhistorisches Panorama dieser Epoche lebendig werden zu lassen.
Ettersburger Gespräch »Der Preis der Freiheit. Eine Warnung an den Westen«
Hamed Abdel-Samad im Gespräch mit Peter Krause
Die offenen Gesellschaften des Westens sind bedroht durch autoritäre, äußere Gegner, aber auch durch rechte, linke und religiöse Fundamentalisten im Inneren. Jahrzehntelang hat man radikale Minderheiten unterschätzt, durch Migration ins Land gelassen, teilweise mit einem Mulikulti-Mäntelchen kaschiert. Aber sie tolerieren nicht, wodurch sie groß geworden sind: Meinungsfreiheit und Gleichheit aller. Identitäre von rechts und von links vergiften das öffentliche Klima, Antisemiten und Staatsfeinde haben die Masken abgeworfen.
Hamed Abdel-Samad hat als junger Mann in Ägypten und durch die Morddrohungen in Deutschland erfahren, was auf dem Spiel steht. Er richtet mit seinem neuen Buch (dtv) eine Warnung an uns alle: »Kämpft für die Freiheit!«
Immanuel Kant | Lasst uns ohne Vorurteil urteilen* | Vortragsreihe zum 300. Geburtstag
Vortrag von Dr. Wiesław Małecki, Posnania: Kants Anthropologie als Herausforderung für die Kulturanthropologie
Weitere Informationen zur Vortragsreihe finden Sie hier.
Die Klassik Stiftung Weimar feiert den 300. Geburtstag des Philosophen Immanuel Kant mit einer Vortragsreihe. Zurecht wird Kant als Revolutionär im Geistesleben bezeichnet. Die Wirkungen des Denkers sind kaum zu überblicken. Die Reihe stellt heraus, wie Kant auf Goethe als Protagonisten der Weimarer Klassik wirkte und das Bauhaus beeinflusste. Sie zeigt auch, wie Kants Denken für Fragen der Gegenwart aktuell bleibt und zugleich eine kritische Auseinandersetzung herausfordert und erfordert.
»Die Poesie der Linie« – Zeichnungen von Eugen Napoleon Neureuther
Das Romantikerhaus zeigt Eugen Napoleon Neureuthers Randzeichnungen zu Goethes Balladen, die das Verhältnis von Text und Bild befragen und dabei zu den bedeutendsten künstlerischen Positionen der Romantik gehören.
Ein Bild von einem Mann – Schillerportraits in der Kunst
Obwohl es nicht so viele Schillerbildnisse gibt, sind Schillerlocken und Schillerkragen fast schon sprichwörtliche Wendungen. Als ikonisch gilt die Nase von Schiller und seine denkende Stirn. Dies prägt unser Schillerbild bis heute. Franziska Jenrich-Tran, Leiterin des Leipziger Schillerhauses, und Christian Hofmann vom Schillerhaus Rudolstadt erläutern anhand von zahlreichen Abbildungen, wie es dazu kam. Gezeigt werden in dem bildreichen Vortrag nicht nur die bekannten Schillerdarstellungen, sondern auch weniger bekannte. Ergänzt wird der Bildvortrag mit kunsthistorischen Erklärungen und Deutungen zum Schillerbild.
Musikalisch-Literarische Interpretation von B. Travens Roman »DAS TOTENSCHIFF«
mit Mihail Cunetchi und Marco Holland
Wer sich hinter dem Pseudonym B. Traven wirklich verbirgt, ist bis heute nicht vollständig geklärt. Fakt ist, dass unter jenem Autorennamen eine Vielzahl hochspannender und literarisch wertvoller Bücher entstanden ist, unter denen „Das Totenschiff“ eine besondere, weil latent aktuelle Position einnimmt. Mihail Cunetchi am Akkordeon und Hörbuchsprecher Marco Holland interpretieren mit B. Travens Roman „Das Totenschiff“ ein Stück Weltliteratur im Künstlerhof „Roter Ochse“ in Schleusingen.
Jeden ersten Dienstag im Monat geht es bei »Literaturland Thüringen im Radio«, dem Sendeformat des Thüringer Literaturrates um Literatur aus und über Thüringen.
Soweit es die Planung erlaubt, laden wir Gäste ins Studio ein, um mit ihnen über ihr Schreiben, Projekte, Recherchen oder besondere Themen zu sprechen. Oder wir zeichnen Sendungen auf, bringen Livemitschnitte von Veranstaltungen etc.
Jeden ersten Dienstag im Monat ist die Sendung auf Radio Lotte im Stadtgebiet von Weimar auf 160,6 UKW zu hören und weltweit im Internet unter https://www.radiolotte.de
Alle Radiosendungen können zudem in der Podcastreihe »Literaturland Thüringen im Radio« auf www.literaturland-thueringen.de angehört werden. Die Sendungen stehen i.d.R. ab dem ersten Mittwoch im Monat bereit.
Eine Sendungsformat des Thüringer Literaturrates. Mit freundlicher Unterstützung der der Thüringer Staatskanzlei. Bis 2023 gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Residenz als Bühne. Die Meininger Museen auf dem Weg ins Jahr 2030 – Vortrag von Dr. Philipp Adlung
Das 1680 entstandene Herzogtum Sachsen-Meiningen zählt zu den jüngeren ernestinischen Residenzen Mitteldeutschlands. In den 238 Jahren seiner Existenz hat es eine bemerkenswerte Entwicklung erlebt, an deren Ende aber weniger politische Leistungen standen als nachhaltige Impulse für die Musik- und Theatergeschichte.
Im Mittelpunkt steht dabei Herzog Georg II. (1826–1914), der als Künstler neue Maßstäbe im Schauspiel setzte. Seine Idee von einem zeitgemäßen Theater setzte er in akribischer Probenarbeit um und machte sie mit Gastspielreisen in ganz Europa bekannt.
Die Meininger Museen möchten ihr inhaltliches Profil zukünftig besonders auf diese Theatergeschichte legen, die über Meiningen hinaus für die deutsche Theatergeschichte insgesamt steht. Direktor Dr. Philipp Adlung gibt dazu Einblick in die Historie und Zukunftspläne.
Aufgewachsen in Schleswig Holstein studierte Philipp Adlung in Hamburg Musik- und Rechtswissenschaften; Abschlüsse zwei Staatsexamina und Promotion zum Dr. phil. Von 1997 bis 2007 Aufbau des Kulturbereiches bei der ZEIT-Stiftung sowie des Bucerius Kunst Forums am Rathausmarkt, das er bis 2006 als Geschäftsführer leitete. Anschließend Wechsel als Direktor zunächst an das Händel-Haus in Halle (Saale) und anschließend zum Beethoven-Haus in Bonn. Seit 2012 in die Kulturabteilung des Freistaats Thüringen als Referatsleiter zuständig für die Theater und den Musikbereich. Seit November 2021 Direktor der Meininger Museen, die mit den Bereichen Kunst und Literatur, Musik‑, Theater- und Regionalgeschichte zu den besonders vielseitigen Museen in Thüringen zählen.
Eintritt
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen der Goethe Gesellschaft Altenburg e. V. ist, wenn nicht anders angegeben, frei.
Spenden sind zur Förderung unseres Kulturprogramms jederzeit sehr willkommen!
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
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