Die unbekannten Verwandten Goethes – Vortrag von Barbara Heuchel und Edith Baars
Im Literaturmuseum im Baumbachhaus kann man nicht nur Bekanntschaft mit dem einstigen Hausherren Rudolf Baumbach machen, sondern auch mit weiteren Schriftstellern, die im 18. und 19. Jahrhundert im Meininger Land lebten und wirkten. Das Kernstück der Ausstellung bilden die überkommene Privatbibliothek und das Wohnzimmer Baumbachs. Hier finden sich neben persönlichen Gegenständen des Dichters auch bibliophile Kostbarkeiten aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Zu diesen gehört zum Beispiel eine fünfbändige Hans-Sachs-Ausgabe, gedruckt zwischen 1560 und 1579 in Nürnberg. Räume mit Alt-Meininger Stadtansichten, Mobiliar und Porträts vom Klassizismus bis zur Gründerzeit vermitteln bürgerliches Wohnmilieu, wie es sicher nicht nur für Meiningen typisch war.
Ein Zimmer im Stil des Biedermeier ist dem Meininger Märchen- und Sagensammler Ludwig Bechstein, einem Zeitgenossen der Brüder Grimm, gewidmet. Als herzoglicher Archivar und Bibliothekar gehörte Bechstein zur bürgerlichen Elite Meiningens im 19. Jahrhundert. Auch Jean Paul hat in Meiningen Literaturgeschichte geschrieben. Hier arbeitete er u. a. an seinem großen Erziehungsroman »Titan«. Neben diesen beiden bedeutenden Schriftstellern erfährt der Besucher auch von den Romanautoren Carl Gottlob Cramer (1758 – 1817) und Ernst Wagner (1769 – 1812), dem Alpinschriftsteller Ernst Adolf Schaubach (1800 – 1850) sowie von Friedrich Mosengeil (1773 – 1839) und Ludwig Köhler (1819 – 1862).
Ein kleiner Raum ist Friedrich Schiller und seiner Schwester Christophine Reinwald vorbehalten. Erstmals weilte der spätere Klassiker 1782/83 als Asylant im Meininger Land. Durch die Heirat seiner Schwester mit dem Meininger Hofbibliothekar Reinwald reichten ab 1786 auch die familiären Beziehungen Schillers nach Meiningen. Sie zogen Besuche des Dichters in der Stadt 1787 und 1794 nach sich. Christophine Reinwald wurde nach dem Tod ihres berühmten Bruders 1805 als Zeitzeugin und Vertraute von Schiller bis an ihr eigenes Lebensende 1847 zur Ikone der Schillerverehrung in ganz Deutschland – noch heute sind mehrere Stationen ihres Lebens im Meininger Stadtbild vorfindbar. Der Schillerraum im Baumbachhaus findet eine Ergänzung durch die Präsentation »Asyl für Schiller« im Museum im Schloss Elisabethenburg.
Öffnungszeiten
April bis September, Dienstag – Freitag: 10 – 13 Uhr und 14 – 18 Uhr,
Oktober bis März, Dienstag – Freitag: 11– 13 Uhr und 14 – 17 Uhr
Kontakt: 03693 502848
Bitte beachten Sie, dass die Meininger Museen jährlich am 24. und am 31. Dezember nicht geöffnet haben.
Die Klassik Stiftung Weimar präsentiert Goethe als Zeugen der um 1800 einsetzenden Moderne und zeigt sein faszinierendes Leben und Werk in zeitgenössischen Kontexten.
In der Ausstellung wird in elf Räumen die Vielschichtigkeit Goethes weit über sein literarisches Schaffen hinaus verdeutlicht – von seiner politischen Funktion als Staatsmann über seine zeichnerische Tätigkeit bis hin zu seinen botanischen Studien.
Dabei schöpft die Ausstellung aus einem einzigartigen Fundus wertvoller Originale – kunst- und naturwissenschaftliche Objekte aus Goethes Sammlungen, Briefe und Tagebücher, Alltagsgegenstände und persönliche Erinnerungsstücke – und ergänzt somit den atmosphärischen Eindruck des Wohnhauses auf singuläre Weise.
Über die Leitbegriffe Genie – Gewalt – Welt – Liebe – Kunst – Natur – Erinnerung gestattet die Ausstellung einen Zugang zu den sozio-kulturellen Diskursen um 1800 und bietet gleichzeitig einen Brückenschlag zu Themen der heutigen Zeit. Verbindendes Element der Räume ist die »Faust-Galerie«. Hier kann der Besucher Stichworte aus Goethes Drama wählen, die auf die Flächen einer Installation projiziert werden.
Mit vielgestaltigen Vermittlungsangeboten werden Goethe-Kenner gleichermaßen angesprochen, wie diejenigen, die sich erstmals mit dem Kosmos Goethe befassen wollen. Der neue Medienguide begleitet den Besucher durch das gesamte Goethe-Nationalmuseum. In der Ausstellung Lebensfluten – Tatensturm bietet er die Möglichkeit zur Vertiefung in Goethes Biographie, sein literarisches Schaffen und seine Erkenntniswege. Im Lese- und Hörkabinett wird der Besucher eingeladen, in einer Goethe-Bibliothek zu lesen, Originaltexten zu lauschen oder ganz spielerisch mit Literatur umzugehen. Der Einführungsfilm zeigt in lebendiger Form die wichtigen Ereignisse aus Goethes Leben und Schaffen und veranschaulicht seine vielfältigen Beziehungen.
Die von Henry van de Velde als Gesamtkunstwerk gestalteten Räume des Nietzsche-Archivs erstrahlen 2020 in neuem Licht. Die überarbeitete Dauerausstellung führt ein zu Nietzsches Denken und fasst die Rezeption in Kunst, Architektur, Musik und Philosophie zusammen. Der von Weimar ausgehende Kult um den Denker wird gleichermaßen nachvollziehbar wie das Wirken der Archivherrin Elisabeth Förster-Nietzsche. Bis heute prägt sie die Deutung ihres Bruders. In van de Veldes vitaler Formgebung manifestiert sich der von Nietzsche geforderte Wille zu einer neuen Zeit. Eine interaktive Station vermittelt Nietzsches Denken. Ein digitales Gästebuch stellt die schillernden Persönlichkeiten vor, die das Archiv besuchten. In ihnen spiegelt sich die Ambivalenz der Moderne. Die Südveranda lädt mit einer Leseecke zu vertiefender Lektüre ein.
Dauerausstellung im Nietzsche-Archiv.
Öffnungszeiten
(Di geschlossen)
Mi–Mo 10–18 Uhr (Sommer)
Als Herzogin Anna Amalia einen intellektuellen Gesprächspartner für ihren jugendlichen Sohn Carl August suchte, fiel ihre Wahl auf den damals populärsten Schriftsteller Deutschlands: Christoph Martin Wieland.
Vor 250 Jahren zog der Dichter, Übersetzer und Aufklärer nach Weimar. Hier gründete er unter anderem die Zeitschrift »Der Teutsche Merkur« – und setzte Weimar noch vor die Ankunft Goethes auf die kulturelle Landkarte Deutschlands.
Die neue Dauerausstellung in den historischen Wohnräumen des Gutshauses bietet eine Einführung in Wielands Biographie und sein Werk in all seinen Aspekten.
Öffnungszeiten
(Di geschlossen)
Mi–Mo 10–17 Uhr (Sommer)
© Klassik Stiftung Weimar
Sonderausstellung »Sophie. Macht. Literatur. Eine Regentin erbt Goethe«
8. April – 15. Dezember, Goethe- und Schiller-Archiv Weimar
Die Weimarer Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach wurde 1885 alleinige Erbin Goethes handschriftlicher Werke. Für die sichere Aufbewahrung der Handschriften wollte sie ein funktionales und zugleich würdiges Gebäude errichten lassen: das Goethe- und Schiller-Archiv. Sophie war aber nicht nur Bauherrin und Nachlassverwalterin, sondern auch Kulturpolitikerin. Sie verfolgte das Ziel, Goethes Schriften für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Ausstellung „Sophie. Macht. Literatur“ setzt sich kritisch mit den Verdiensten Sophies auseinander und fragt nach den Verbindungen von Literatur und Politik.
Weitere Informationen: www.klassik-stiftung.de/sophie
Der Eintritt ist frei.
Anlässlich des 240-jährigen Jubiläums der Einweihung des Schachtes »Neuer Johannes« durch Johann Wolfgang von Goethe auf Initiative des Herzogs Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach widmet das GoetheStadtMuseum Ilmenau diesem Thema eine Sonderausstellung. Sie rückt zugleich den fachlichen Aspekt dieses kühnen Unternehmens in den Mittelpunkt und bietet eine künstlerische Auseinandersetzung mit Goethes Wirken für den Ilmenauer Bergbau durch die Illustrationen von Joachim Hamster Damm. Diese gestaltete er für das Buch »Geheimnißvoll offenbar« Goethe im Berg, geschrieben von seiner Mutter, Sigrid Damm. Es erschien 2009 im Insel Verlag. Dazu werden in der Exposition seine Vorentwürfe zu sehen sein.
In der Sammlung des GoetheStadtMuseums Ilmenau befinden sich kostbare, historische Veröffentlichungen, die ihm möglicherweise als Fachliteratur dienten. Neben dem Standardwerk »Vom Bergwerk« von Georgius Agricola aus dem Jahr 1557, studierte er die Henneberger Bergordnung von 1566. Sicher waren ihm auch die Bände »Unterirdische Schatzkammer aller Königreiche und Länder« von Franz Ernst Brückmann von 1727/1730, das Fachbuch »Schauplatz der Wasserkünste« von 1725 oder Veröffentlichungen zum Hütten- und Schmelzwesen von Abraham Schönberg und Andreas Schlüter aus den Jahren 1692 und 1738 bekannt. In Ilmenau konnte er sich auf einen der ersten Absolventen der Bergakademie Freiberg, den Fachmann Carl Wilhelm Voigt, verlassen. Seine Publikationen zur geologischen Erforschung Thüringens und dem Ilmenauer Kupfer- und Silberbergbau eröffneten in der Fachwelt einen erweiterten Diskurs zur Erforschung der Erdgeschichte.
In der Exposition werden einige für die Region typischen Gesteine und Fossilien vorgestellt. Weitere Schätze der Ausstellung sind die Bergbarte (Bergaxt) Carl Augusts von Sachsen-Weimar Eisenach aus dem Stadtmuseum Weimar und ein Glasbecher, den der Vitzeberghauptmann Trebra seinem Freund Goethe zum Geschenk machte, eine Leihgabe der Klassik Stiftung Weimar.
Die Sonderschau wird am 17. Mai 2024, 17:00 Uhr eröffnet und ist bis zum 29. September 2024 jeweils Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 10:00 bis 17:00 Uhr zu sehen.
Monarchisten, Demokraten, Nationalsozialisten. Handschriftliche Widmungen als Spuren der Geschichte
Was erzählen Widmungen in Büchern über die Menschen, die sie hineingeschrieben haben? Was erfahren wir über diejenigen, für die sie gedacht waren?
Die Sonderausstellung „Monarchisten, Demokraten, Nationalsozialisten. Handschriftliche Widmungen als Spuren der Geschichte“ im Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek begibt sich auf eine Spurensuche. Im Fokus stehen handschriftliche Widmungen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Widmungsgeber und die Widmungsempfänger gehörten den unterschiedlichsten politischen Lagern an – sie waren Monarchisten, Demokraten, Nationalsozialisten. Die Ausstellung fragt nach den personellen und historischen Kontexten der zunächst oft unspektakulär wirkenden Eintragungen. Und sie folgt den Wegen, auf denen die Bücher in jener an Auf‑, Um- und Abbrüchen dramatisch reichen Zeit in die Bibliothek gelangten.
Ausstellungsdauer
24. Mai bis 30. November 2024
Öffnungszeiten:
Mo–Fr | 9–20 Uhr
Sa | 9–17 Uhr
Kinder machen sich unzählige Gedanken über Dinge und Erlebnisse und stellen unendlich viele Fragen, weil sie die Welt und das eigene Ich verstehen wollen.
„Was ist Zeit?“ / „Warum bin ich ICH und niemand anderes?“ / „Warum denken wir?“
Hier setzt das Philosophieren mit Kindern an: Die Teilnehmenden treffen sich einmal monatlich und werden von einer erfahrenen Philosophin Dietlinde Schmalfuß-Plicht angeleitet, miteinander ins Gespräch zu kommen. Gemeinsam und altersgerecht werden die kleinen und großen Fragen des Lebens gestellt, Interessen und Wünsche formuliert und hinterfragt.
Im Klub der kleinen Philosoph:innen lernen die Kinder freies Denken, sich eine eigene Meinung zu bilden und diese zu überprüfen. Sprachkompetenz, Empathie und eine selbständige, kritische und kreative Denkweise werden gefördert. Es geht um einen respektvollen Umgang mit den anderen und um die Stärkung der Persönlichkeit und des Selbstvertrauens – und natürlich um die Freude am Denken – der „Liebe zur Weisheit“, was das Philosophieren im eigentlichen Sinne bedeutet.
Geeignet für Kinder von 9–11 Jahre.
Anmeldung unter: kontakt@dacheroeden.de / 0361–644 123 75
Felix Leibrock & Gäste – Ein literarisches Quartett
Tickets sind ab dem 15. Juni erhältlich!
Das Literaturgespräch, bei dem immer unterhaltsam und meist auch streitbar über vier Bücher des Festivals diskutiert wird, hat bei der Herbstlese seinen festen Platz im Programm und läutet das Festival ein. Felix Leibrock, Autor, Seelsorger und Leiter des Evangelischen Bildungswerks in München, hat Ute Lemm, Generalintendantin des Schleswig-Holsteinischen Landestheaters, Matthias Gehler, langjähriger Programmchef beim MDR Thüringen, und Dirk Löhr, Vorsitzender des Vereins Erfurter Herbstlese, zu Gast.
Seien Sie gespannt darauf, welche Bücher ausgewählt wurden und wie die vier Literaturbegeisterten sie einschätzen. Egal, ob Lob oder Verriss, Sie sollten sich in jedem Fall Ihre eigene Meinung bilden. Am besten, indem Sie die Bücher selbst lesen und die Veranstaltungen mit den Autor:innen der Werke besuchen. Wir freuen uns auf Sie als unsere Gäste bei der 28. Erfurter Herbstlese.
Matthias Jügler: Maifliegenzeit
Moderation: Mario Osterland
Für Katrin und Hans wird der Alptraum aller Eltern wahr: Nach der Geburt verlieren sie noch im Krankenhaus unweit von Leipzig ihr erstes Kind – und kurz darauf auch sich als Paar. Denn Katrin quälen Zweifel an der Darstellung der Ärzte, Zweifel, von denen Hans nichts wissen will. Hans findet zurück ins Leben und eine neue Frau, er reift, erbt das elterliche Haus an der Unstrut, erlebt das Ende der DDR, kommt zurecht, verbringt viel Zeit in seinem Hobbykeller, um Posen und Blinker zu bauen, die er auf dem Flohmarkt verkauft. Vierzig Jahre lebt er mit dem Tod des Sohnes, und dann ruft dieser Sohn an. Im Roman treffen Vater und Sohn nach vierzig Jahren aufeinander. Mit dem Fliegenfischen hat Matthias Jügler eine schillernde zweite Ebene für diese Geschichte gefunden. Hans verbringt sehr viel Zeit am Fluss. Er kennt Aussehen und Eigenarten sämtlicher Fische, einige gründeln im Schlamm, andere zeigen sich. Die Naturbeschreibungen im Roman sind Atempause und Allegorie zugleich.
Matthias Jügler, geboren 1984 in Halle/Saale, studierte u. a. Skandinavistik in Greifswald und Oslo sowie Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Er übersetzt Literatur aus dem Norwegischen und lebt mit seiner Familie in Leipzig, wo er als Herausgeber und freier Lektor arbeitet. Für seine Romane „Raubfischen“ (2015) und „Die Verlassenen“ (2021) wurde er mehrfach ausgezeichnet. 2022 erhielt er den Klopstock-Preis für Literatur des Landes Sachsen-Anhalt.
Eine Veranstaltung der Stadtbücherei Weimar in der Reihe »europalette 24«.
Bilderbuchkino: Familie Mummel plant einen Ausflug!
Das ist gar nicht so einfach, denn zur Familie gehören das kuschelweiche Mummel, das coole Mummel, das gelb getupfte, das rosalila, das grün gescheckte, das orange und das Minimummel. Ganz schön viele! Und alle haben ganz eigene Ideen, wie so ein Ausflug ablaufen könnte … Puh
Mit freundlicher Unterstützung des Carlsen Verlags.
Das Kultur: Haus Dacheröden bietet zwei Mal im Monat ein kostenloses Bilderbuchkino für Kinder ab 4 Jahre an. Dabei werden die Bilder eines Bilderbuchs auf eine große Leinwand projiziert und der Text live vorgelesen. Die besondere Atmosphäre nimmt mit auf eine Reise mit dem kleinen Drachen Kokosnuss, zur Kuh Lieselotte, dem Neinhorn und vielen anderen. Herzliche Einladung für kleine und große Gäste zum Staunen, Träumen und Lachen.
Mit freundlicher Unterstützung des Kindermann Verlags.
Räuberlabor: Neue Kleider für die Schillers
Heute könnt Ihr selbst zu Modedesignerinnen und ‑designern werden und neue Kleider für Familie Schiller entwerfen. Wir haben echte Stoffe, die ihr verwenden dürft und damit könnt Ihr für die „Englische Puppe“ Kleidung gestalten. Die „Englische Puppe“ war ein beliebtes Spiel der Schillerzeit und eigentlich aus Papier, aber wir nutzen natürlich echte Stoffe.
Christian Lehnert liest „opus 8. Im Flechtwerk“
In ihrer expressiven wie reflexiven Musikalität erkunden Lehnerts Gedichte die Natur, indem sie ihr antworten. Und mehr noch: Gegen den als Anthropozän maskierten Totalzugriff des Menschen auf seine Umwelt suchen die Gedichte ein Widerlager. In dem, was „Materie“ scheint, erfahren sie Offenbarungen in Pflanzen, Tieren und Dingen, in Tageszeiten und im Spiel der Wellen.
Kartenreservierung bei Familie Kühn: 036603–88276
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Arbeitskreis Kunst und Kultur des Klosters Mildenfurth, gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
Jeden ersten Dienstag im Monat geht es bei »Literaturland Thüringen im Radio«, dem Sendeformat des Thüringer Literaturrates um Literatur aus und über Thüringen.
Soweit es die Planung erlaubt, laden wir Gäste ins Studio ein, um mit ihnen über ihr Schreiben, Projekte, Recherchen oder besondere Themen zu sprechen. Oder wir zeichnen Sendungen auf, bringen Livemitschnitte von Veranstaltungen etc.
Jeden ersten Dienstag im Monat ist die Sendung auf Radio Lotte im Stadtgebiet von Weimar auf 160,6 UKW zu hören und weltweit im Internet unter https://www.radiolotte.de
Alle Radiosendungen können zudem in der Podcastreihe »Literaturland Thüringen im Radio« auf www.literaturland-thueringen.de angehört werden. Die Sendungen stehen i.d.R. ab dem ersten Mittwoch im Monat bereit.
Eine Sendungsformat des Thüringer Literaturrates. Mit freundlicher Unterstützung der der Thüringer Staatskanzlei. Bis 2023 gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Vortrag von Alexander Spirawski: Carl Alexander als Förderer der deutschen Kolonialpolitik
Neben der Förderung von Kultur war Großherzog Carl Alexander auch politisch aktiv. Nach Gründung des Deutschen Reiches 1871 engagierte er sich für die Kolonialpolitik des neu gegründeten Staates. Er stand mit Reisenden, Diplomaten anderer Staaten, Missionaren und Kolonialisten in persönlichem Kontakt, wie z. B. mit dem Afrika-Reisenden Gerhard Rohlfs, dem in japanischen Diensten stehenden Alexander Freiherr von Siebold und dem Weimarer Oberhofprediger und Missionar Wilfried Spinner. Anhand ihres Briefwechsels mit dem Großherzog wird im Vortrag die mit dem Kolonialismus verbundene Problematik näher beleuchtet.
Spannung, Spaß, Gewinne – und alles für einen guten Zweck. Das Kultur: Haus Dacheröden bietet einmal im Monat ein „Bingo!“ an. Ziel ist es, neben bester Unterhaltung für das Publikum auch für Aufmerksamkeit für das Buchasyl im Haus zu sorgen. Dabei soll am Grundprinzip der Lotterie festgehalten werden. Allerdings sind die Einsätze und die Gewinne besonders: Bücher.
Und so geht es: Wer mitspielen möchte, bringt ein Buch mit in den Bürgersaal im Dacheröden. Dafür gibt es die Lottoscheine. Wer den Einsatz erhöhen und mit mehreren Bingoscheinen antreten möchte, kann natürlich auch mehrere Bücher mitbringen.
Wie immer werden die durchnummerierten Kugeln aus der Lostrommel gezogen, bis ein Gast auf seinem Schein die ersten fünf der insgesamt 75 Zahlen in einer waagerechten oder senkrechten Reihe ankreuzen konnte. Für den Ruf „Bingo“ gibt es dann den ersten Gewinn, einen besonderen Schatz aus dem Buchasyl.
Danach geht es darum, auf dem Spielschein eine Diagonale zu füllen. Zum Schluss der Runde gewinnt, wer am schnellsten alle richtigen Zahlen auf seinem Schein vereint. Insgesamt sind pro Abend drei Durchgänge geplant.
Für zusätzliche Unterhaltung beim Spielen sorgen der Herbstlese-Vereinsvorsitzende Dirk Löhr mit seinem Gast, die nicht nur Kugel für Kugel aus der Lostrommel ziehen, sondern sich dabei auch recht spontan über Gott und die Welt austauschen.
Die als Spieleinsatz mitgebrachten Bücher kommen ins Buchasyl. Seit 2018 werden hier Bücher vor der Papiertonne gerettet. Dann gilt für sie das Grundprinzip „Bücher suchen ein neues Zuhause“. Gegen einen kleinen Obolus, der die ganze Unternehmung am Laufen halten soll, können sich Interessierte aus den Regalen im Bürgersaal bedienen und den einen oder anderen Schatz für ihre Bibliothek erwerben.
Natürlich ist an den Abenden auch die Bar im Kultur: Haus Dacheröden geöffnet.
Anmeldungen unter: kontakt@dacheroeden.de oder Telefon 0361–644 123 75. Spontane Gäste sind aber auch ganz herzlich willkommen!
Eintritt: 1 Buch
Im Rahmen unserer Festwoche zum 25-jährigen Bestehen der Bibliothek am Berliner Platz, erzählt die Geschichtenerzählerin Antje Horn für Grundschulkinder. 100 Geschichten aus dem Hut – das los wird entscheiden welche der Geschichte für die Kinder mit Händen und Füßen, Herz und Verstand erzählt werden.
Wir freuen uns auf euren Besuch!
Gefördert durch die Thüringer Staatskanzlei.
Die Geschichtenerzählerin Antje Horn wird mit Stimme, Händen und Füßen Kindern im Grundschulalter in der Kinder- und Jugendbibliothek besondere, fantastische, zauberhafte Geschichten aus dem Hut erzählen.
Bei der Veranstaltung mit Antje Horn entscheidet das Los aus dem Hut, welche Geschichten erzählt werden. Ein großes Repertoire macht jede ihrer Veranstaltung einzigartig.
Gefördert durch die Thüringer Staatskanzlei.
Poetry Slam in Zella-Mehlis
In der einmaligen Location des Freizeittreffs Zella-Mehlis treten geladene Poetinnen und Poeten auf. Mit Ihren Texten werden sie das Publikum begeistern. Auf der Bühne werden nicht nur Landesmeisterinnen und Landesmeister der Poetry Slam Szene auftreten, sondern viele mehr.
Die Zuhörer küren anschließend den Sieger.
Eine gemeinsame Veranstaltung des FBK für Thüringen e.V., dem Highslammer e.V. und dem MFG e.V. Gefördert durch die Thüringer Staatskanzlei.
Als Tsunami der Emotionen darf bezeichnet werden, was die Besucher des ersten Wartburgslams im vergangenen Jahr im Festsaal mitgerissen hat.
8 der besten Thüringer Poeten waren gegeneinander angetreten, um die Gunst des 300 Köpfe zählenden Publikums im ausverkauften Saal zu erobern. Und denkbar knapp ging es am Ende zu. Kein Wunder, so vielfältig die performten Beiträge auch waren, so sehr berührten sie doch die Herzen der Besucher auf unterschiedlichste Weise. Es war ein Wettbewerb, der förmlich nach einer Fortsetzung schrie. Und so wird es nun natürlich eine Fortsetzung geben. In jenem Saal, der den legendären Sängerkrieg erlebte und der nun einmal im Jahr zur Arena der Wortgladiatoren geworden ist. Freut euch auf den 2. Wartburgslam 2024.
Preiskategorie 16€ – freie Platzwahl
Gysi trifft in Erfurt… Jürgen Trittin
Tickets sind ab dem 15. Juni erhältlich!
In der Reihe »Gysi trifft in Erfurt« kommt Gregor Gysi mit ganz verschiedenen Menschen aus Politik, Kultur und Gesellschaft ins Gespräch über deren Leben, Arbeit und Haltungen. Er möchte Einblicke in Lebensläufe bieten und dem Publikum Geschichte am Beispiel des Einzelnen nahebringen. Mit Jürgen Trittin hat er ein Nachkriegskind und Angehörigen jener Generation zu Gast, deren Eltern noch das NS-Regime und den Zweiten Weltkrieg miterlebt haben. Der Grünen-Politiker engagiert sich seit Jahrzehnten für Energiepolitik und globale Gerechtigkeit und ist Zeuge wie auch Protagonist der politischen Geschichte Deutschlands seit den frühen Siebzigerjahren. Wie kaum ein anderer hat Jürgen Trittin immer wieder gezeigt, wie ökologisch verantwortungsvolle Sachpolitik in Deutschland funktioniert. Entlang der Wegmarken seines politischen Lebens schildert Jürgen Trittin in vier autobiografischen Essays zu Demokratie, Gleichheit, Ökologie und internationaler Politik, was unverzichtbare Stellschrauben für eine wertegeleitete Realpolitik heute und in Zukunft sind. Seine politische Autobiografie ist nicht nur ein sehr persönliches und engagiertes Zeugnis nach dem Ende seiner politischen Laufbahn in der Bundesrepublik, sondern auch ein Stück Zeitgeschichte.
Märchenhaftes im Landesmuseum Heidecksburg für Groß und Klein mit Hansi von Märchenborn anlässlich des Großelterntags
Zwei Veranstaltungen von 14:35 Uhr bis 15:15 Uhr und von 15:30 bis 16:30
Bereits im vergangenen Jahr fand der Großelterntag statt. In diesem Jahr wird das vielfältige Programm auf dem Schloss Heidecksburg zu erleben sein. Hansi von Märchenborn wird über Prinzen und Prinzessinnen berichten, an Mitmachstationen können Groß und Klein Karten, Kreppblumen oder Buttons gestalten. Ein weiteres Highlight sind die vielen Blumen, die Charles Lansdorp, der hinter der Idee des Großelterntages steht, mitbringen wird. Mit den Blumen können tolle Gestecke gezaubert werden, die gern den Großeltern geschenkt werden können. Für das leibliche Wohl sorgen der Weltladen Rudolstadt, Stadtbibliothek Rudolstadt, sowie der Freundeskreis Heidecksburg e.V.
Mitveranstalter Stadtbibliothek Rudolstadt. In Kooperation mit Weltladen Rudolstadt und dem Freundeskreis Heidecksburg e.V. Gefördert durch die Thüringer Staatskanzlei.
Marion Brasch: Winterkind und Herr Jemineh
Tickets sind ab dem 15. Juni erhältlich!
Ab 6 Jahre
»Eines kalten Wintermorgens erwachte in der Winterstadt das Mädchen Winterkind. Sie rieb sich die Augen, gähnte, streckte sich und wartete. Doch nichts passierte. Sie gähnte und streckte sich noch einmal, doch es geschah immer noch nichts. Erst als Winterkind zum dritten Mal gegähnt und sich gestreckt hatte, meldete sich eine meckernde Stimme. ›Herrjemine! Hör endlich auf, ich bin doch schon wach!‹«
So beginnt die abenteuerliche Geschichte von Winterkind und Herrn Jemineh – ein fingerlanger Mann mit Hut, der in Winterkinds Tasche wohnt. Obwohl Herr Jemineh meist schlecht gelaunt ist, ist er der beste Freund, den Winterkind hat. Und manchmal hat er eine Idee, wenn das Mädchen nicht weiterweiß. Die beiden treffen interessante Leute, finden magische Dinge und besteigen schließlich ein Schiff, das sie bis ans Ende der Welt bringen wird. Sie lernen schöne und traurige Gefühle kennen und dass man mit Wörtern lustige Sachen machen kann.
Marion Brasch wurde 1961 in Berlin geboren. Nach dem Abitur arbeitete die gelernte Schriftsetzerin in einer Druckerei, bei verschiedenen Verlagen und beim Komponistenverband der DDR, später für das Radio, wo sie auch heute noch bei Radio Eins als Journalistin und Moderatorin tätig ist. Im S. Fischer Verlag erschienen die Romane »Ab jetzt ist Ruhe«, »Wunderlich fährt nach Norden« und zuletzt »Lieber woanders«.
Highslammer XXV
Tickets sind ab dem 15. Juni erhältlich!
Der Highslammer findet zum 25. Mal in Erfurt statt und feiert dieses einmalige Jubiläum im Theater Erfurt, wo der Slam im vergangenen Jahr zum ersten Mal und in einem ausverkauften und stimmungsvollen Saal zu Gast war.
Wir haben die Crème de la Crème der Poetry Slam-Szene eingeladen, damit der Abend unvergessen bleiben wird.
Hier das Line-Up:
Musikfeature : Cayoux (Weimar/Berlin), Malerfeature : Peer Galus (Erfurt)
Moderation : Andreas In der Au (AIDA)
Eine Kooperation von Herbstlese e.V., Highslammer e.V. und Theater Erfurt.
Die unbekannten Verwandten Goethes – Vortrag von Barbara Heuchel und Edith Baars
Er ist einer der großen Unbekannten in der Familie Goethe, obwohl ihm ein zentraler Platz zusteht: Friedrich Georg Göthé, der Großvater des Dichters. Von ihm stammt nicht allein das viele Geld für das sorglose Leben der Familie Goethe am Großen Hirschgraben, für den Ankauf des Elternhauses, inklusive der edlen Weine im Keller. Mit seinem Eintritt in die Frankfurter Bürgerschaft beginnt 1687 auch die Geschichte der Familie Goethe in der berühmten Messestadt. Seine Biographie zeigt eine einzigartige Frankfurter Erfolgsgeschichte.
Mit Abbildungen und Dokumenten spürt Frau Edith Baars im ersten Teil des Vortrages der Lebensgeschichte des weitgereisten Schneidermeisters, Gastwirts und Großvaters väterlicherseits von Johann Wolfgang von Goethe – Friedrich Georg Goethé – nach und entwirft das Bild eines Mannes, der mit Neugier und Bildungshunger aus einem thüringischen Dorf aufbricht, um erst in der Welt und schließlich in Frankfurt am Main sein Glück zu machen.
Die Vorfahren väterlicherseits des Dichters Johann Wolfgang Goethe stammen aus Thüringen. Die Wurzeln der Familie Goethe führen in die Kyffhäuserregion, vor allem nach Berka bei Sondershausen, in weitere Dörfer in der Nähe von Sondershausen sowie nach Artern.
Frau Dr. Heuchel hat bei ihren Recherchen in Nordthüringen unbekannte Verwandte der Göthes vor allem in Berka bei Sondershausen entdeckt und interessante Geschichten und Zusammenhänge ausgegraben, die im zweiten Teil des Vortrages erzählt werden.
Die Goethe-Gesellschaft Erfurt organisiert in regelmäßigen Abständen wissenschaftliche, belehrende Vorträge, Diskussionsrunden zu einzelnen Werken Goethes, Bildungsfahrten zu Wirkungsstätten Goethes und anderer Dichter. Bei Interesse bietet sie Gymnasiasten und Studenten aus der Region die Möglichkeit, eigene Arbeiten zum Goethe-Thema zur Diskussion zu stellen. Die Gesellschaft lädt ebenso Autoren zu Lesungen ein. Sie verfolgt aufmerksam die Aktivitäten der Muttergesellschaft in Weimar und pflegt Kontakte zu anderen Goethe-Ortsvereinigungen in Deutschland – insbesondere zur Goethe-Gesellschaft in Gera – sowie zu kulturellen Vereinen in Erfurt. Die Goethe-Gesellschaft Erfurt verfolgt die Förderung kultureller Zwecke. Neu gegründet im Jahr 2014 stellt sie sich die Aufgabe, in Übereinstimmung mit den Zielen der Goethe-Gesellschaft in Weimar, Gedankengut, Werk und Persönlichkeit Goethes zu pflegen und zu vermitteln. Sie vertritt keine politischen oder religiösen Ziele.
Weitere Informationen zur Goethe-Gesellschaft finden Sie hier.
»„Von allen Seiten hundert Quellen“. Über Goethes Arbeit am „Faust“«
Vortrag von Philipp Restetzki (Görlitz)
Ettersburger Gespräch »Deutsche Lebenslügen. Antisemitismus, heute und immer noch«
Philipp Peyman Engel im Gespräch mit Peter Krause
Philipp Peyman Engel, geboren 1983 in Herdecke, ist als Sohn einer persischen Jüdin und eines deutschen Vaters im Ruhrgebiet aufgewachsen. Er studierte Philosophie, Pädagogik und Literatur und Medienpraxis in Bochum sowie Essen. Der Journalist ist Chefredakteur der Wochenzeitung »Jüdische Allgemeine«. Das »Medium Magazin« zeichnete ihn 2023 mit dem renommierten Medienpreis »Chefredakteur des Jahres« aus. Texte von Engel zum jüdischen Leben, Antisemitismus und Israel erscheinen regelmäßig im »Spiegel«, »FAZ« und »Deutschlandfunk«.
Der brutale Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober 2023 ist zu einer Nagelprobe politischer und moralischer Haltung weltweit geworden. Das Schweigen der deutschen Linken und der Jubel muslimischer Einwanderer, die Unterstützung der Palästinenser durch die Klima-Aktivistin Greta Thunberg, die abgerissenen Plakate der Entführten in London, das Entsetzen der Politiker, die die Aufnahmen der Täter gesehen haben – viele Gewissheiten hat der 7. Oktober erledigt. In Deutschland – selbst in Deutschland – zeigt sich der Antisemitismus wieder so offen, dass man vermuten könnte, er wäre nie weg gewesen. Der deutsche Jude Philipp Peyman Engel ist schockiert, dass die Empörung in Deutschland so zögerlich zum Ausdruck kommt – aber nicht überrascht. Seit Jahren verfolgt der Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen die Anbiederung der deutschen Politik an die Feinde Israels und den alltäglichen Antisemitismus aus allen Ecken der Gesellschaft – von Rechten, von Linken, von muslimischen Migranten. Der 7. Oktober hat endgültig gezeigt, sagt Engel in seinem Buch (dtv), dass es in Deutschland so nicht weitergehen kann.
Musik von Walther von Goethe (Erklärkonzert)
Walther von Goethe, der älteste Enkel des Dichters, war nicht nur weitsichtiger Verwalter des großväterlichen Nachlasses, sondern auch ein Komponist der Innerlichkeit und Schriftsteller mit sozialem Ethos. Singend, spielend, rezitierend und erläuternd stellen Prof. Dr. Ulf Bästlein (Kunstuniversität Graz) und Prof. Christoph Ritter (Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar) Kompositionen und Texte des letzten, zu Unrecht wenig beachteten Nachkommens Johann Wolfgang von Goethes vor und gewähren gemeinsam mit Dr. Ariane Ludwig (Klassik Stiftung Weimar) neue, überraschende Einblicke in Walther von Goethes Leben und in Weimars Silbernes Zeitalter. Auch Schülerinnen und Schüler der Musikhochschule beteiligen sich daran, ein kulturhistorisches Panorama dieser Epoche lebendig werden zu lassen.
Zu hören an jedem 3. Dienstag im Monat, 22:00–23:00 Uhr – und als Podcast
Die LGT fördert seit 30 Jahren aktiv die Literatur und Kultur in Weimar und Thüringen. Sie organisiert Festivals und Wettbewerbe, Werkstätten und Lesungen, veröffentlicht Bücher und Magazine. In unserem Podcast stellen wir euch die Literatur und das literarische Leben rund um die LGT vor.
Einzelne Folgen sind an jedem 3. Dienstag im Monat von 22:00–23:00 Uhr auf dem Weimarer Stadtsender www.radiolotte.de zu hören.
Theodor Storm im Briefwechsel mit seinen Eltern (1852–1864)
Vortrag von Dr. Regina Fasold, Burkau
Beim Altenburger Buchquartett kommen vier passionierte Leser zusammen. Ihre Leidenschaft gilt nicht nur dem intensiven Bereisen von Bücherwelten. Sie erfreuen sich ebenso sehr am Austausch über ihre Leseerfahrungen und wollen diese Begeisterung öffentlich teilen.
Das Quartett besteht aus einem Kerntrio, das sich drei Mal im Jahr einen Überraschungsgast einlädt, um mit ihr oder ihm in lockerer Runde vor Publikum vier gemeinsam ausgewählte Bücher zu besprechen. Entdeckungen oder Enttäuschungen – alles kommt zu Wort, was beim Lesen der Werke das Gemüt bewegte.
Im Anschluss an die offizielle Buchvorstellung kann das Publikum seine eigenen Leseerfahrungen in die Diskussion einbringen. Man muss aber keines der Bücher bereits gelesen haben, um einen anregenden Abend zu erleben, der dazu gedacht ist, die Lust und Freude am Lesen zu teilen und zu verbreiten.
Das 13. Altenburger Buchquartett am 18. Oktober 2024 findet in Kooperation mit der Stadtverwaltung von Lucka statt.
Die Buchauswahl für den 18. Oktober umfasst vier Werke zum Thema „Menschen auf dem Meer“
Herman Melville (1819–1891): Billy Budd (1924)
Ernest Hemingway (1899–1961): Der alte Mann und das Meer (1951)
Ulla-Lena Lundberg (*1947): Eis (Mare Verlag, HH 2014)
Ben Myers (*1976): Offene See (2020)
Das Buchquartett
Dr. Kristin Jahn, geboren 1976, hat evangelische Theologie und Germanistik in Jena studiert. Sie war von 2007 an als Pfarrerin in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland tätig. Nach Stationen in Meiningen und Wittenberg war sie seit 2017 Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land und ist seit 2022 Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages.
Birgit Seiler, geboren 1964, hat Agrarwissenschaften und Verwaltungsrecht in Leipzig und Weimar studiert. Seit 2014 ist sie Leiterin des Fachdienstes Natur- und Umweltschutz beim Landratsamt Altenburger Land.
Dr. Roland Krischke, geboren 1967, hat Romanistik, Slawistik, Philosophie und Germanistik in Heidelberg, Münster, Wien und Frankfurt am Main studiert. Nach Museumstätigkeiten in Heidelberg, Mainz und Gotha ist er seit 2016 Direktor des Lindenau-Museums Altenburg sowie seit Oktober 2020 Direktor der Altenburger Museen.
Zu jedem Altenburger Buchquartett lädt das Lesertrio einen Überraschungsgast ein, der ebenfalls eines der Bücher vorstellt und mitdiskutiert. Die Identität des Gastes wird erst am Abend selbst gelüftet.
Der Eintritt ist frei. Spenden für das Kulturprogramm sind jederzeit willkommen. Damit wir die Rechnungen an die Goethe Gesellschaft Altenburg unter anderem für professionelle Technik, Fahrtkosten für den Überraschungsgast und Werbung auch weiterhin bezahlen können, freuen wir uns über 10 Euro oder mehr.
Als gemeinnütziger Verein kann die Goethe Gesellschaft Altenburg e. V. Spendenquittungen ausstellen.
Kontakt für Rückfragen: Luise Krischke post[at]goethe-altenburg.de
Tanya Lieske & Sybille Hein: Wir sind (die) Weltklasse
Tickets sind ab dem 15. Juni erhältlich!
Ab 8 Jahre
In der Igel-Klasse versammeln sich Kinder aus der ganzen Welt. Adam aus Polen ist Mäusebändiger, Mariam aus Syrien ist Spezialistin in Sachen Freundschaft und Chaos. Artem aus der Ukraine will Lesekönig werden und Zaharia aus Marokko hilft ihm dabei. Nur Billie aus Stuttgart hat kein zweites Land im Gepäck, aber genau so große Träume. Sie will Cowgirl werden und übt schon mal mit ihrem Lasso Lehrer einzufangen.
Tanya Lieske lässt die Kinderschar beim Vorlesen lebendig werden – mit viel Sprachwitz und versierter Radiostimme. Wirbelwind Sybille Hein ist mit Stift und Farbe dabei und lüftet dabei ein, zwei, drei Geheimnisse, die gar nicht im Buch vorkommen. Was trägt so ein Papst eigentlich wirklich unter seiner Robe? Wie knotet man Lehrer an einen Marterpfahl? Und welchen Migrationshintergrund haben Dinosaurier?
Eine Lesung – fast so bunt und quirlig wie die Igelklasse selbst.
Tanya Lieske, 1964 geboren, studierte Komparatistik, Romanistik, Theaterwissenschaften und Neuere Geschichte. Seit 1996 ist sie als freie Publizistin tätig. Im Deutschlandfunk moderiert sie die Literatursendung »Büchermarkt«, daneben schreibt sie Bücher für Kinder und Erwachsene sowie Literaturkritiken. Tanya Lieske lebt in Düsseldorf, ihr zweiter Schreibtisch steht in Irland.
Sybille Hein, 1970 geboren, studierte Philosophie (halb), Illustration (ganz) und tourte viele Jahre mit ihrem Kabarett über die Bühnen der Lande. Heute wohnt sie mit ihrer Familie in Berlin. Sie schreibt Bücher für Große und Kleine, Hörspiele, satirische Texte und subversive Lieder und denkt sich regelmäßig Trickfilme für die Sendung mit dem Elefanten aus. Bei Hanser erschienen ihre Illustrationen zu Claudia Schreibers Kinderbuch »Sultan und Kotzbrocken« (2004) und »Sultan und Kotzbrocken in einer Welt ohne Kissen« (2014), 2016 folgte ihr Bilderbuch »Prinz Bummelletzter«. 2019 erschien das von ihr geschriebene und illustrierte Kinderbuch »Luca und Ludmilla«.
Karen Köhler: Himmelwärts
Tickets sind ab dem 15. Juni erhältlich!
Ab 10 Jahre
In einer sternenklaren Sommernacht funken Toni und ihre beste Freundin YumYum mit ihrem selbst gebastelten kosmischen Radio in den Himmel, um Kontakt zu Tonis verstorbener Mutter aufzunehmen. Toni hat große Vermissung, und Weltall-Expertin YumYum hat Experimentierlust. Bestens ausgerüstet – vor allem mit Snacks – erleben die beiden eine Nacht voller Überraschungen. Denn statt der Mutter antwortet ihnen Astronautin Zanna von einer Raumstation. Mit ihr philosophieren sie über das Dasein und die Sehnsucht, aber vor allem über das großartige Leben auf dem Planeten Erde, das uns so viel Trost und Freude schenkt.
Ausgezeichnet mit dem LUCHS im Februar 2024: Abenteuer im Bauch und Vermissung im Herzen – Eine ebenso leichtfüßige wie tiefgründige Geschichte.
Karen Köhler wurde in Hamburg geboren, sie wollte Kosmonautin werden, hat Fallschirmspringen gelernt und an der Hochschule für Musik & Theater in Bern Schauspiel studiert. Nach zwölf Jahren am Theater begann sie zu schreiben und veröffentlicht heute Theaterstücke, Drehbücher, Hörspiele, Essays, Erzählungen und Romane. Stipendien- und Lehraufenthalte haben sie nach Tirana, Reykjavik, Marseille, London und New York getragen. Ihr Lebensmittelpunkt ist St. Pauli. Ihr vielgelobter Erzählungsband »Wir haben Raketen geangelt« erschien 2014 im Hanser Verlag und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Ebenso ihr Roman »Miroloi« (2019). Sie schreibt regelmäßig für das ZEITmagazin. Seit 2008 schreibt sie für das Kinder- und Jugendtheater, »Himmelwärts« ist ihr erster Roman für Kinder.
Kinder machen sich unzählige Gedanken über Dinge und Erlebnisse und stellen unendlich viele Fragen, weil sie die Welt und das eigene Ich verstehen wollen.
„Was ist Zeit?“ / „Warum bin ich ICH und niemand anderes?“ / „Warum denken wir?“
Hier setzt das Philosophieren mit Kindern an: Die Teilnehmenden treffen sich einmal monatlich und werden von einer erfahrenen Philosophin Dietlinde Schmalfuß-Plicht angeleitet, miteinander ins Gespräch zu kommen. Gemeinsam und altersgerecht werden die kleinen und großen Fragen des Lebens gestellt, Interessen und Wünsche formuliert und hinterfragt.
Im Klub der kleinen Philosoph:innen lernen die Kinder freies Denken, sich eine eigene Meinung zu bilden und diese zu überprüfen. Sprachkompetenz, Empathie und eine selbständige, kritische und kreative Denkweise werden gefördert. Es geht um einen respektvollen Umgang mit den anderen und um die Stärkung der Persönlichkeit und des Selbstvertrauens – und natürlich um die Freude am Denken – der „Liebe zur Weisheit“, was das Philosophieren im eigentlichen Sinne bedeutet.
Geeignet für Kinder von 9–11 Jahre.
Anmeldung unter: kontakt@dacheroeden.de / 0361–644 123 75
Ettersburger Gespräch »Der Preis der Freiheit. Eine Warnung an den Westen«
Hamed Abdel-Samad im Gespräch mit Peter Krause
Die offenen Gesellschaften des Westens sind bedroht durch autoritäre, äußere Gegner, aber auch durch rechte, linke und religiöse Fundamentalisten im Inneren. Jahrzehntelang hat man radikale Minderheiten unterschätzt, durch Migration ins Land gelassen, teilweise mit einem Mulikulti-Mäntelchen kaschiert. Aber sie tolerieren nicht, wodurch sie groß geworden sind: Meinungsfreiheit und Gleichheit aller. Identitäre von rechts und von links vergiften das öffentliche Klima, Antisemiten und Staatsfeinde haben die Masken abgeworfen.
Hamed Abdel-Samad hat als junger Mann in Ägypten und durch die Morddrohungen in Deutschland erfahren, was auf dem Spiel steht. Er richtet mit seinem neuen Buch (dtv) eine Warnung an uns alle: »Kämpft für die Freiheit!«
Immanuel Kant | Lasst uns ohne Vorurteil urteilen* | Vortragsreihe zum 300. Geburtstag
Vortrag von Dr. Wiesław Małecki, Posnania: Kants Anthropologie als Herausforderung für die Kulturanthropologie
Weitere Informationen zur Vortragsreihe finden Sie hier.
Die Klassik Stiftung Weimar feiert den 300. Geburtstag des Philosophen Immanuel Kant mit einer Vortragsreihe. Zurecht wird Kant als Revolutionär im Geistesleben bezeichnet. Die Wirkungen des Denkers sind kaum zu überblicken. Die Reihe stellt heraus, wie Kant auf Goethe als Protagonisten der Weimarer Klassik wirkte und das Bauhaus beeinflusste. Sie zeigt auch, wie Kants Denken für Fragen der Gegenwart aktuell bleibt und zugleich eine kritische Auseinandersetzung herausfordert und erfordert.
»Die Poesie der Linie« – Zeichnungen von Eugen Napoleon Neureuther
Das Romantikerhaus zeigt Eugen Napoleon Neureuthers Randzeichnungen zu Goethes Balladen, die das Verhältnis von Text und Bild befragen und dabei zu den bedeutendsten künstlerischen Positionen der Romantik gehören.
Martin Muser: Das ist nicht lustig!
Ab 6 Jahre
Ein lustiges Kinderbuch über Freundschaft und eine wunderbar unperfekte Familie.
Juri und seine Freunde Kette und Quark sind eine richtige Chaostruppe. Das sagt jedenfalls Mama. Juri findet, dass sie einfach nur sehr gute Ideen haben. Wie zum Beispiel das Karacho-Rennen im Einkaufswagen. Oder die Entdeckung von Sofalonien im heimischen Wohnzimmer. Oder die Sache mit dem Umgekehrt-Klauen. Aber auch wenn mal was schiefläuft – meistens müssen am Ende Juris Eltern und Opa Eule doch mitlachen. Nur bei Juris kleinem Bruder Pippo ist der Sinn für Humor noch nicht so richtig entwickelt. Aber das kann ja noch kommen.
Martin Muser ist freier Autor, Dramaturg und Dozent und lebt in Berlin. Neben Drehbüchern für das deutsche Fernsehen schreibt er besonders gerne Kinderbücher. Zur Herbstlese war er schon 2018 mit seinem hochgelobten Debüt „Kannawoniwasein – Manchmal muss man einfach verduften“ zu Gast.
Erfurter Familienpass: Um das vergünstigte Angebot nutzen zu können, ist es notwendig, den Familienpass mit dem Gutschein (S. 94/95) in der Geschäftsstelle (Kultur: Haus Dacheröden, Anger 37) vorzulegen.
Poesie & Politik – Mit Ines Geipel und Frank Quilitzsch
Meine Heimat im Osten?
Wo bin ich zuhause? Was bedeutet Heimat in einer global vernetzten Welt? Kann Heimat auch zur Fremde werden? Darüber diskutiert die Autorin Ines Geipel mit einem Überraschungsgast aus der Politik. Sie selbst hat als Studentin prägende Jahre in Jena verbracht und setzt sich immer wieder mit ihrer ostdeutschen Herkunft auseinander – auch in ihrem neuen Buch „Fabelland“.
Moderation: Frank Quilitzsch
In Kooperation mit dem Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller in der ver.di – Landesverband Thüringen, dem Theater Erfurt, dem Katholischen Forum im Land Thüringen und der Friedrich-Ebert-Stiftung/ Landesbüro Thüringen.
Ein Bild von einem Mann – Schillerportraits in der Kunst
Obwohl es nicht so viele Schillerbildnisse gibt, sind Schillerlocken und Schillerkragen fast schon sprichwörtliche Wendungen. Als ikonisch gilt die Nase von Schiller und seine denkende Stirn. Dies prägt unser Schillerbild bis heute. Franziska Jenrich-Tran, Leiterin des Leipziger Schillerhauses, und Christian Hofmann vom Schillerhaus Rudolstadt erläutern anhand von zahlreichen Abbildungen, wie es dazu kam. Gezeigt werden in dem bildreichen Vortrag nicht nur die bekannten Schillerdarstellungen, sondern auch weniger bekannte. Ergänzt wird der Bildvortrag mit kunsthistorischen Erklärungen und Deutungen zum Schillerbild.
Matthias Gruber: Die Einsamkeit der Ersten ihrer Art
Moderation: Mario Osterland
Sie ist vierzehn und wäre gerne wie andere Mädchen, vor allem schön. Doch Arielle hat kaum Haare auf dem Kopf, mit ihren Zähnen stimmt etwas nicht, und obwohl Sommer ist, kann sie nicht schwitzen. Nachmittags entrümpelt sie mit Ihrem Vater die Wohnungen von Verstorbenen und während der Vater am Abend weggeworfene Festplatten nach Kryptogeld durchsucht, wühlt sich Arielle auf alten Handys durch fremde Existenzen, bis sie eines Tages auf Pauline stößt und die Fotos, die sie auf dem Telefon des unbekannten Mädchens findet, ins Internet hochlädt. Plötzlich fliegen ihr die Herzen zu, auch das von Erich. Und während ihr bald alles zu viel wird, findet ihre psychisch labile Mutter Gefallen an der ungewohnten Aufmerksamkeit und will den Kanal nutzen, um ihre ganz eigenen Träume zu verwirklichen. „Vom Rand der Gesellschaft her, von der Einsamkeit der Schrottplätze, der Pyramidenspiele und Entrümpelungsdienste, macht Matthias Gruber uns in vielfach gelungenen Szenen und Episoden darauf aufmerksam, wie brüchig und rutschig unser Verständnis von Identität, wie zerbrechlich unser Begriff vom Menschsein überhaupt ist.“ (Aus der Jurybegründung zur Verleihung des Rauriser Literaturpreises 2024)
Matthias Gruber, 1984 in Wien geboren, in Salzburg aufgewachsen, hat Theaterwissenschaften studiert und als Rezeptionist, im Onlinemarketing und in einer Not-schlafstelle gearbeitet. Er ist Mitgründer der Salzburger Stadt-Magazine fraeuleinflora.at und QWANT.
Eine Veranstaltung der Stadtbücherei Weimar in der Reihe »europalette 24«.
Musikalisch-Literarische Interpretation von B. Travens Roman »DAS TOTENSCHIFF«
mit Mihail Cunetchi und Marco Holland
Wer sich hinter dem Pseudonym B. Traven wirklich verbirgt, ist bis heute nicht vollständig geklärt. Fakt ist, dass unter jenem Autorennamen eine Vielzahl hochspannender und literarisch wertvoller Bücher entstanden ist, unter denen „Das Totenschiff“ eine besondere, weil latent aktuelle Position einnimmt. Mihail Cunetchi am Akkordeon und Hörbuchsprecher Marco Holland interpretieren mit B. Travens Roman „Das Totenschiff“ ein Stück Weltliteratur im Künstlerhof „Roter Ochse“ in Schleusingen.
Jaroslav Rudiš: Kafka und andere Prager Nachtgestalten
Moderation: Mario Osterland
Franz Kafka gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Prager deutschen Literatur. Um an den 100. Todestag dieses großen Schriftstellers zu erinnern, haben wir den tschechischen Autor Jaroslav Rudiš nach Weimar eingeladen. Er wird aus seinem Buch „Weihnachten in Prag“ und dessen Vorgänger „Nachtgestalten“, sowie aus aktuellen z. T. noch unveröffentlichten Texten über Prag und Franz Kafka lesen. Außerdem wird er seine Kafka Band vorstellen, mit der er die drei Romane Kafkas musikalisch umgesetzt hat. Jaroslav Rudiš lädt Sie ein zu einem nächtlichen Spaziergang durch Prag, von Bier zu Bier, von Geschichte zu Geschichte, zwischen verschneite Straßen und gut gefüllte Kneipen, auf der Suche nach Franz Kafka und anderen Prager Nachgestalten.
Jaroslav Rudiš, geboren 1972 in der Tschechoslowakei ist Schriftsteller, Drehbuchautor, Dramatiker und Musiker. 2019 wurde „Winterbergs letzte Reise“, sein erster auf Deutsch verfasster Roman, für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Für sein Werk wurde er mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Usedomer Literaturpreis, dem Preis der Literaturhäuser, dem Chamisso-Preis, dem Karel-Čapek und dem Mörike-Preis. 2021 wurde ihm als „einem der engagiertesten Brückenbauer zwischen Deutschland und Tschechien“ der Bundesverdienstorden verliehen. Seine Romane „Grand Hotel“ und „Nationalstraße“ sowie „Alois Nebel“ wurden verfilmt. Jaroslav Rudiš ist Gründungsmitglied der Kafka Band, die in Tschechien längst Kultstatus genießt.
Eine Veranstaltung der Stadtbücherei Weimar in der Reihe »europalette 24«.
Jeden ersten Dienstag im Monat geht es bei »Literaturland Thüringen im Radio«, dem Sendeformat des Thüringer Literaturrates um Literatur aus und über Thüringen.
Soweit es die Planung erlaubt, laden wir Gäste ins Studio ein, um mit ihnen über ihr Schreiben, Projekte, Recherchen oder besondere Themen zu sprechen. Oder wir zeichnen Sendungen auf, bringen Livemitschnitte von Veranstaltungen etc.
Jeden ersten Dienstag im Monat ist die Sendung auf Radio Lotte im Stadtgebiet von Weimar auf 160,6 UKW zu hören und weltweit im Internet unter https://www.radiolotte.de
Alle Radiosendungen können zudem in der Podcastreihe »Literaturland Thüringen im Radio« auf www.literaturland-thueringen.de angehört werden. Die Sendungen stehen i.d.R. ab dem ersten Mittwoch im Monat bereit.
Eine Sendungsformat des Thüringer Literaturrates. Mit freundlicher Unterstützung der der Thüringer Staatskanzlei. Bis 2023 gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Valerie Fritsch: Zitronen
Moderation: Mario Osterland
August Drach wächst in einem Haus am Dorfrand auf, das Hölle und Paradies zugleich ist. Der Vater, von sich und dem Leben enttäuscht, misshandelt seinen Sohn. Trost findet August bei seiner Mutter, die ihn liebevoll umsorgt. Als der Vater die Familie endlich verlässt, verändert sich die Zuwendung der Mutter: Sie mischt August heimlich Medikamente ins Essen, schwächt das Kind, macht es krank; von seiner Pflege verspricht sie sich Aufmerksamkeit und Bewunderung. Erst Jahre später gelingt es August, sich aus den Fängen der Mutter zu befreien, ein unabhängiges Leben zu führen, erste Liebe zu erfahren. Doch wie lernt ein erwachsener Mensch, das Rätsel einer Kindheit zu lösen, in der Grau-samkeit und Liebe untrennbar zusammengehörten? „Zitronen“ ist ein sprachgewaltiges Buch über das Münch-hausen-Stellvertreter-Syndrom. In packenden Bildern und Episoden erzählt Valerie Fritsch von der Ungeheuer-lichkeit einer Liebe, die hilflos und schwach macht, die den anderen in mentaler und körperlicher Abhängig-keit hält. Ein Entkommen ist nicht vorgesehen, es sei denn um den Preis, selbst schuldig zu werden.
Valerie Fritsch, 1989 in Graz geboren, wuchs in Graz und Kärnten auf, absolvierte 2007 ein Studium an der Akademie für angewandte Photographie und arbeitet seither als Photokünstlerin. Sie ist Mitglied des Grazer Autorenkollektivs „plattform“ und schreibt für Literatur-magazine und Anthologien sowie für den Rundfunk. 2015 erschien „Winters Garten“. Sie lebt in Graz und Wien.
Eine Veranstaltung der Stadtbücherei Weimar in der Reihe »europalette 24«.
Unsere Lebensweise in den vergangenen 100 Jahren führte zu einer alarmierenden Veränderung unserer Welt: Erderwärmung, Wetterextreme, Waldbrände, Anstieg der Meeresspiegel – weltweite Fluchtbewegungen und politische Konflikte, denen wir uns nicht entziehen können. Ist all das Anlass zur Resignation? Wo gibt es Hoffnung?
Diesen Fragen widmet sich die vierteilige Gesprächsreihe »Land unter. Arche 4.0« des Thüringer Literaturrates und der Landeszentrale für politische Bildung in Thüringen.
Auf dem Podium spricht Dr. Roland Krischke (Leiter der Altenburger Museen) mit Dietmar Jacob, dem Leiter der Regionalgruppe Ostthüringen des Bergbautraditionsvereins der Wismut und der Schriftstellerin Tina Pruschmann, die in ihrem Roman „Bittere Wasser“, der 2022 im Rowohlt Verlag erschien, die Geschichte von Ida erzählt, die in einem Zirkus aufwächst und deren Familiengeschichte eng mit dem Uranbergbau des Erzgebirges verwoben ist.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen in Zusammenarbeit mit der Goethe-Gesellschaft Altenburg, dem Lindenau-Museum Altenburg und dem Förderverein Renaissanceschloss Ponitz e.V. im Rahmen der Gesprächsreihe »Land unter. Arche 4.0 – Literatur und Wissenschaft im Dialog über unsere Zukunft«. Mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei.
Residenz als Bühne. Die Meininger Museen auf dem Weg ins Jahr 2030 – Vortrag von Dr. Philipp Adlung
Das 1680 entstandene Herzogtum Sachsen-Meiningen zählt zu den jüngeren ernestinischen Residenzen Mitteldeutschlands. In den 238 Jahren seiner Existenz hat es eine bemerkenswerte Entwicklung erlebt, an deren Ende aber weniger politische Leistungen standen als nachhaltige Impulse für die Musik- und Theatergeschichte.
Im Mittelpunkt steht dabei Herzog Georg II. (1826–1914), der als Künstler neue Maßstäbe im Schauspiel setzte. Seine Idee von einem zeitgemäßen Theater setzte er in akribischer Probenarbeit um und machte sie mit Gastspielreisen in ganz Europa bekannt.
Die Meininger Museen möchten ihr inhaltliches Profil zukünftig besonders auf diese Theatergeschichte legen, die über Meiningen hinaus für die deutsche Theatergeschichte insgesamt steht. Direktor Dr. Philipp Adlung gibt dazu Einblick in die Historie und Zukunftspläne.
Aufgewachsen in Schleswig Holstein studierte Philipp Adlung in Hamburg Musik- und Rechtswissenschaften; Abschlüsse zwei Staatsexamina und Promotion zum Dr. phil. Von 1997 bis 2007 Aufbau des Kulturbereiches bei der ZEIT-Stiftung sowie des Bucerius Kunst Forums am Rathausmarkt, das er bis 2006 als Geschäftsführer leitete. Anschließend Wechsel als Direktor zunächst an das Händel-Haus in Halle (Saale) und anschließend zum Beethoven-Haus in Bonn. Seit 2012 in die Kulturabteilung des Freistaats Thüringen als Referatsleiter zuständig für die Theater und den Musikbereich. Seit November 2021 Direktor der Meininger Museen, die mit den Bereichen Kunst und Literatur, Musik‑, Theater- und Regionalgeschichte zu den besonders vielseitigen Museen in Thüringen zählen.
Eintritt
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen der Goethe Gesellschaft Altenburg e. V. ist, wenn nicht anders angegeben, frei.
Spenden sind zur Förderung unseres Kulturprogramms jederzeit sehr willkommen!
Thommie Bayer: Einer fehlt
Moderation: Petra Fuchs
Thommie Bayer ist ein Lebenskünstler. Er studierte Malerei an der Kunstakademie in Stuttgart, trat als Liedermacher hervor und hatte Hits wie „Der letzte Cowboy kommt aus Gütersloh“. Seit 1985 veröffentlicht er Stories und Romane. So verwundert es auch nicht, dass es sich bei den Protagonisten seines neuen Romans – drei Herren um die 70 – um einen Komponisten, einen Maler und einen Lektor handelt. Der Maler verschwindet nach dem Tod seiner Frau spurlos und aus Sorge, er könne sich etwas antun, reisen seine beiden Freunde an, um nach ihm zu suchen. Die Spur führt im komfortabelen Jaguar nach Italien. Ein Roadmovie also, in dem traumhafte Kulissen, gutes Essen und geistreiche Gespräche eine gelungene Mischung darstellen. Immer wieder gibt es Rückblenden. Wie fanden die Freunde zueinander? Wie entwickelten sie sich? Und welche Rolle spielte eine ganz bestimmte Frau im Leben aller drei? Es ist die Geschichte einer großen Freundschaft und ihrer schwersten Prüfung.
Thommie Bayer, 1953 in Esslingen geboren, studierte Malerei, war als Liedermacher unterwegs und konzentriert sich seit den 1980er Jahren auf das Schreiben. Er verfasste Drehbücher für Fernseh- und Kinofilme. Neben anderen erschienen von ihm die Romane „Das Aquarium“, „Das Glück meiner Mutter“, „Das innere Ausland“ und der für den Deutschen Buchpreis nominierte Roman „Eine kurze Geschichte vom Glück“. Seine Romane „Spatz in der Hand“ und „Andrea und Marie“ wurden erfolgreich fürs Fernsehen verfilmt.
Eine Veranstaltung der Stadtbücherei Weimar in der Reihe »europalette 24«.
Zum Verhältnis von Voß und Goethe
Vortrag von Dr. Frank Baudach, Eutin
14. November, 18 Uhr, Festsaal im Goethe-Nationalmuseum: »Ich gebe gern zu, daß es nicht die Natur ist, die wir erkennen…«. Wie Ernst Haeckel Großherzogin Sophie mit Goethe und Darwin aufklärte. Vortrag von Dr. Gerhard Müller, Jena.
Feuer, Wort und Wein: Lyriknacht im Schillergarten
Auch in diesem Herbst lodern wieder kleine lyrische Flammen im Garten des Schillerhauses, denn die schöne Tradition, Schillers Geburtstag mit Lyrik und Wein open air zu begehen, gehört längst zum Festkalender der Stadt. Diesmal feiern wir den 265. Geburtstag des Dichters. Im Schillergarten verschmilzt dann das Dunkel der Nacht mit dem Licht der Flammen und bildet so die ideale Kulisse für geisterhellende Gedichte und Texte, die wie immer von Schauspielerinnen und Schauspielern des Theater Rudolstadt vorgetragen werden. Dazu gibt es stimmungsvolle Musik, gespielt vom Akkordeonisten Uwe Steger. Der Förderverein des Schillerhauses wird für die wärmenden Getränke sorgen.
Kinder machen sich unzählige Gedanken über Dinge und Erlebnisse und stellen unendlich viele Fragen, weil sie die Welt und das eigene Ich verstehen wollen.
„Was ist Zeit?“ / „Warum bin ich ICH und niemand anderes?“ / „Warum denken wir?“
Hier setzt das Philosophieren mit Kindern an: Die Teilnehmenden treffen sich einmal monatlich und werden von einer erfahrenen Philosophin Dietlinde Schmalfuß-Plicht angeleitet, miteinander ins Gespräch zu kommen. Gemeinsam und altersgerecht werden die kleinen und großen Fragen des Lebens gestellt, Interessen und Wünsche formuliert und hinterfragt.
Im Klub der kleinen Philosoph:innen lernen die Kinder freies Denken, sich eine eigene Meinung zu bilden und diese zu überprüfen. Sprachkompetenz, Empathie und eine selbständige, kritische und kreative Denkweise werden gefördert. Es geht um einen respektvollen Umgang mit den anderen und um die Stärkung der Persönlichkeit und des Selbstvertrauens – und natürlich um die Freude am Denken – der „Liebe zur Weisheit“, was das Philosophieren im eigentlichen Sinne bedeutet.
Geeignet für Kinder von 9–11 Jahre.
Anmeldung unter: kontakt@dacheroeden.de / 0361–644 123 75
»„Daß ich erkenne, was die Welt / Im Innersten zusammenhält“. Einblicke in Goethes „Faust“«
Vortrag von Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken (Frankfurt a. M.).
Empfohlen für Schülerinnen und Schüler.
Zu hören an jedem 3. Dienstag im Monat, 22:00–23:00 Uhr – und als Podcast
Die LGT fördert seit 30 Jahren aktiv die Literatur und Kultur in Weimar und Thüringen. Sie organisiert Festivals und Wettbewerbe, Werkstätten und Lesungen, veröffentlicht Bücher und Magazine. In unserem Podcast stellen wir euch die Literatur und das literarische Leben rund um die LGT vor.
Einzelne Folgen sind an jedem 3. Dienstag im Monat von 22:00–23:00 Uhr auf dem Weimarer Stadtsender www.radiolotte.de zu hören.
»Die Grenzen des Glücks« – Podiumsgespräch mit Anselm Oelze und Sabine Hess
Moderation: Dr. Gideon Haut
Unsere Lebensweise in den vergangenen 100 Jahren führte zu einer alarmierenden Veränderung unserer Welt: Erderwärmung, Wetterextreme, Waldbrände, Anstieg der Meeresspiegel – weltweite Fluchtbewegungen und politische Konflikte, denen wir uns nicht entziehen können. Ist all das Anlass zur Resignation? Wo gibt es Hoffnung?
Diesen Fragen widmet sich die vierteilige Gesprächsreihe »Land unter. Arche 4.0« des Thüringer Literaturrates und der Landeszentrale für politische Bildung in Thüringen.
Auf dem Podium spricht Dr. Gideon Haut mit Prof. Dr. Sabine Hess, die als Professorin am Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie der Universität Göttingen, insbesondere zu Fragen und Herausforderungen postmigrantischer Gesellschaften arbeitet und seit 2018 als Geschäftsführende Direktorin die Ausrichtung und Inhalte des neu gegründeten Centers for Global Migration Studies an der Universität Göttingen, CeMig, wesentlich mitgestaltet und mit dem Schriftsteller Anselm Oelze, der im Herbst 2020 auf die griechische Insel Lesbos reiste, nachdem dort das größte Flüchtlingslager Europas, Moria, niedergebrannt war. Oelze erlebte eine Insel, auf der der Ausnahmezustand zur Regel geworden war, und fragte, wie es dazu kommen konnte. Er erlangte Zutritt zu dem in Windeseile errichteten neuen Camp Kara Tepe und konnte mit Menschen sprechen, die dort lebten. Außerdem verfolgte er die Arbeit der Medien und blickte hinter die Kulissen der Hilfsorganisationen. In seinem daraus entstandenen Buch »Die Grenzen des Glücks« denkt auch über seine Rolle als Beobachter und die eigene Wahrnehmung des Geschehens nach. Und so ist der Bericht seiner Reise nicht nur eine eindringliche literarische Reportage, sondern vor allem eine hellsichtige Reflexion über lieb gewordene Selbstverständlichkeiten, über die eigene Verantwortung, die Macht der Grenzen und die Zufälligkeit des Glücks.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen in Zusammenarbeit mit dem Literaturmuseum »Theodor Storm« Heilbad Heiligenstadt im Rahmen der Gesprächsreihe »Land unter. Arche 4.0 – Literatur und Wissenschaft im Dialog über unsere Zukunft«. Mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei.
Kino im Salon | Erlesene Filme: Die stillen Trabanten
Licht aus und Film ab – einmal im Monat zeigt das Kultur: Haus Dacheröden ausgewählte Literaturverfilmungen mit kurzer Einführung. Wer eine intime, gemütliche Atmosphäre einem großen Kinosaal vorzieht, ist hier genau richtig. Erleben Sie die Filme bei Kerzenschein, einem kühlen Getränk und ein paar Snacks, präsentiert werden Verfilmungen klassischer und zeitgenössischer Literatur – von „Tschick“ bis „Nackt unter Wölfen“, von neu bis alt. Eine kurze Einführung vor Beginn der Vorstellung durch die Erfurter Filmemacherin und Kuratorin der Veranstaltungsreihe Susanne Aßmann gibt einen Überblick über die Hintergründe des Filmes.
Für „Die stillen Trabanten” haben sich Regisseur Thomas Stuber und Autor Clemens Meyer drei Geschichten aus Meyers gleichnamigem Erzählungsband herausgepickt und adaptiert. Drei Handlungsstränge, die Stuber mit einem hochkarätigen Ensemble in Szene setzt und zu einem herausragenden Stimmungsbild verwebt. „Die stillen Trabanten” ist nicht nur ein umwerfender Leipzig-Film, nicht nur ein Werk über das Leben in der ostdeutschen Stadt im Speziellen, sondern auch über gesellschaftliche Randbereiche in Deutschland im Allgemeinen.
Die Reinigungskraft Christa (Martina Gedeck) zieht sich nach ihren beschwerlichen Schichten in eine kleine Bahnhofskneipe zurück, wo sie sich in die Friseurin Birgitt (Nastassja Kinski) verliebt. Woanders in der Stadt fühlt sich der Wachmann Erik (Charly Hübner) zu der jungen Migrantin Marika (Irina Starshenbaum) hingezogen, die auf der anderen Seite des Zaunes in einer Unterkunft für Geflüchtete lebt. Und der Burgerbrater Jens (Albrecht Schuch) nähert sich derweil bei einer Zigarette seiner Nachbarin Jana (Lilith Stangenberg) an, die zum Islam konvertiert ist und sich nun Aisha nennt…
Etwas sympathisch Altmodisches haftet diesem Film an. Filme mit mehreren Geschichten und gleich wichtigen Hauptpersonen sind überhaupt nicht mehr in Mode – und doch zeigt „Die stillen Trabanten”, wie sich auf ganz wunderbare Weise mehrere Lebensepisoden zu einer Aussage, einer Stimmung verbinden. Der Film entwirft ein Porträt urbaner Einsamkeit. Lebenslügen, geplatzte Träume, in sich selbst gefangene Alltagsroutinen, die nun zaghaft beginnen, sich anderen gegenüber zu öffnen und anzuvertrauen. Die Fremdheitsbegegnungen, die Thomas Stuber mit seinem prominenten, durchweg stark aufspielenden Ensemble inszeniert, schwanken zwischen Erotik, Freundschaft, Empathie, dann aber auch Unbehagen, Traurigkeit und Frust. Fast scheint es so, als seien sie für all die Figuren eine letzte Gelegenheit, um ihrer psychischen Krise zu entkommen. Immer in der Angst, das wenige Glück wieder einzureißen.
Länge: 120 Min
Quelle: www.epd-film.de / filmstarts.de
Iris Wolff: Lichtungen
Moderation: Wieland Koch
Iris Wolffs neuer Roman führt ins rumänische Siebenbürgen, in die Gegend, in der die Autorin die ersten acht Jahre ihres Lebens verbracht hat. Es beginnt damit, dass die Hauptfiguren, Kato und Lev, sich in Zürich treffen. Beide stammen sie aus Rumänien und kennen sich aus der Kindheit. „Ich habe Lev im Bett liegend kennengelernt, als kleinen Jungen, der nach einem Unfall seine Beine nicht mehr bewegen kann. In dieser reduzierten Welt, bestehend aus Bett, Haus und Familie, aus Geschichten und Geräuschen, war alles enthalten. Ich wusste: Sein Leben wird rückwärts erzählt, denn so begegnen wir einander auch im „echten Leben“. Man lernt jemanden kennen, und wenn sich die Begegnung verstetigt, erfährt man nach und nach, was denjenigen zu dem Menschen gemacht hat, der er heute ist. Die Geschichte führt aus der jüngeren Gegenwart in die Vergangenheit, aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz an die Ränder Europas (die für die Figuren die Herzmitte sind).“ (Iris Wolff)
Iris Wolff, 1977 in Hermannstadt/Siebenbürgen geboren, Studium der Germanistik, Religionswissenschaft und Grafik und Malerei in Marburg an der Lahn. Für ihr literarisches Werk wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Ihr letzter Roman „Die Unschärfe der Welt“ (2020) wurde unter die fünf Lieblingsbücher des Deutschen wie auch des Deutschschweizer Buchhandels gewählt.
Eine Veranstaltung der Stadtbücherei Weimar in der Reihe »europalette 24« in Kooperation mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen.
„Frisch! Der Wein soll reichlich fließen!“ – Goethe und der Wein. Eine musikalische Lesung mit Christine Hansmann und Oliver Räumelt
In Johann Wolfgang von Goethes Leben wie in seiner Dichtung hat der Wein eine herausragende Rolle gespielt.
Angefangen bei seiner Geburt, wo er in einen kleinen Trog mit Wein gelegt werden musste, um ein Lebenszeichen zu zeigen, über seinen stets wohlgefüllten Weinkeller am Weimarer Frauenplan bis zum „Schenkenbuch“ im „West-östlichen Divan“ – Goethe hat einen edlen Tropfen zur Erhaltung seiner Gesundheit, Erfreuung der zahlreichen Gäste und als Stimulans für seine dichterische Arbeit immer zu schätzen gewusst.
Wie sich das „Getränk der Götter“ durch sein Leben hindurchzieht und sich in seiner Dichtung spiegelt, davon erzählt die Sprecherin und Autorin Christine Hansmann mit einer Fülle von Details auf ebenso unterhaltsame wie kenntnisreiche Art und Weise.
Oliver Räumelt (Akkordeon) aus Weimar umrahmt das Programm.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., ateliercafé kranichfeld
Melanie Raabe: Der längste Schlaf
Moderation: Petra Fuchs
Im Leben der jungen Wissenschaftlerin und Wahl-Londonerin Mara Lux dreht sich fast alles um das Thema Schlaf. Gleichzeitig leidet sie selbst seit vielen Jahren unter quälender Schlaflosigkeit. Sie fürchtet ihre Träume, die bisweilen auf unerklärliche Weise in die Wirklichkeit zu schwappen scheinen. Mara ist nicht wenig überrascht, als sie eines Tages eine Nachricht von einem Notar aus Frankfurt erhält: Jemand möchte ihr ein großes, altes Herrenhaus in der deutschen Provinz vermachen, und zwar anonym. Mara glaubt an eine Verwechslung – und reist dennoch, neugierig geworden, in die ihr fremde Kleinstadt, um sich das Ganze anzusehen. Erstaunt muss sie feststellen, dass sie durch ihre Träume mit diesem Ort auf seltsame Weise verbunden ist.
Melanie Raabe wurde 1981 in Jena geboren. Nach dem Studium arbeitete sie tagsüber als Journalistin – und schrieb nachts heimlich Bücher. Bereits vor dem Erscheinen ihres ersten Romans „Die Falle“ war das Buch u. a. nach Frankreich, Italien, die Niederlande, Spanien und in den englischsprachigen Raum verkauft worden. Ihr drittes Werk „Der Schatten“ erschien 2018 und wurde als sechsteilige Fernsehserie verfilmt, die 2023 beim Fern-sehsender ZDF Neo Premiere hatte. Seit 2019 betreibt Melanie Raabe gemeinsam mit der Künstlerin Laura Kampf einen erfolgreichen wöchentlichen Podcast rund um das Thema Kunst und Kreativität, „Raabe & Kampf“. Raabe ist Lesebotschafterin der Stiftung Lesen und setzt sich als Mauerseglerbotschafterin des NABU für den Artenschutz ein.
Eine Veranstaltung der Stadtbücherei Weimar in der Reihe »europalette 24«.
Jeden ersten Dienstag im Monat geht es bei »Literaturland Thüringen im Radio«, dem Sendeformat des Thüringer Literaturrates um Literatur aus und über Thüringen.
Soweit es die Planung erlaubt, laden wir Gäste ins Studio ein, um mit ihnen über ihr Schreiben, Projekte, Recherchen oder besondere Themen zu sprechen. Oder wir zeichnen Sendungen auf, bringen Livemitschnitte von Veranstaltungen etc.
Jeden ersten Dienstag im Monat ist die Sendung auf Radio Lotte im Stadtgebiet von Weimar auf 160,6 UKW zu hören und weltweit im Internet unter https://www.radiolotte.de
Alle Radiosendungen können zudem in der Podcastreihe »Literaturland Thüringen im Radio« auf www.literaturland-thueringen.de angehört werden. Die Sendungen stehen i.d.R. ab dem ersten Mittwoch im Monat bereit.
Eine Sendungsformat des Thüringer Literaturrates. Mit freundlicher Unterstützung der der Thüringer Staatskanzlei. Bis 2023 gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Neue Handschriften im Goethe- und Schiller-Archiv
Vorgestellt von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Archivs
Anschließend Jahresausklang
Zu hören an jedem 3. Dienstag im Monat, 22:00–23:00 Uhr – und als Podcast
Die LGT fördert seit 30 Jahren aktiv die Literatur und Kultur in Weimar und Thüringen. Sie organisiert Festivals und Wettbewerbe, Werkstätten und Lesungen, veröffentlicht Bücher und Magazine. In unserem Podcast stellen wir euch die Literatur und das literarische Leben rund um die LGT vor.
Einzelne Folgen sind an jedem 3. Dienstag im Monat von 22:00–23:00 Uhr auf dem Weimarer Stadtsender www.radiolotte.de zu hören.
Kino im Salon | Erlesene Filme: Die Vermessung der Welt
Licht aus und Film ab – einmal im Monat zeigt das Kultur: Haus Dacheröden ausgewählte Literaturverfilmungen mit kurzer Einführung. Wer eine intime, gemütliche Atmosphäre einem großen Kinosaal vorzieht, ist hier genau richtig. Erleben Sie die Filme bei Kerzenschein, einem kühlen Getränk und ein paar Snacks, präsentiert werden Verfilmungen klassischer und zeitgenössischer Literatur – von „Tschick“ bis „Nackt unter Wölfen“, von neu bis alt. Eine kurze Einführung vor Beginn der Vorstellung durch die Erfurter Filmemacherin und Kuratorin der Veranstaltungsreihe Susanne Aßmann gibt einen Überblick über die Hintergründe des Filmes.
Daniel Kehlmanns 2005 erschienener historischer Roman „Die Vermessung der Welt« ist einer der größten Erfolge der deutschen Nachkriegsliteratur. Die fiktive Doppelbiografie über die beiden Wissenschaftskoryphäen Carl Friedrich Gauß und Alexander von Humboldt wurde in über 40 Sprachen übersetzt und war laut New York Times im Jahr 2006 das weltweit am zweithäufigsten verkaufte Buch. Eine Kino-Adaption des zeitlich, räumlich und gedanklich weitgespannten Werkes muss jedem Leser als gewaltige Herausforderung erscheinen und den Gedanken, diesen Stoff in nur 31 Drehtagen, in großen Teilen im Amazonasgebiet von Ecuador zu verfilmen, mögen manche als vermessenes Wagnis betrachten. Aber die Abenteuerlust und die Risikobereitschaft der Filmemacher erweist sich nicht nur als hübsche Parallele zum Pionier- und Entdeckergeist der beiden Hauptfiguren, sondern sie macht sich auch künstlerisch bezahlt. So wird aus „Die Vermessung der Welt« unter der Regie von Detlev Buck ein faszinierendes Film-Abenteuer und ein lebendiger Abenteuerfilm über zwei ungewöhnliche Männer, über Liebe, Wissenschaft, Geschichte und Natur.
In den 1780er Jahren wächst Carl Friedrich Gauß (Lennart Hänsel) in bescheidenen Verhältnissen auf, bis sein Lehrer (Karl Marcovics) seine außergewöhnliche mathematische Begabung entdeckt. Der Junge wird dem Herzog von Braunschweig (Michael Maertens) vorgestellt, der ihm ein fürstliches Stipendium gewährt. Ebenfalls bei Hofe zu Gast ist der Adelssprössling Alexander von Humboldt (Aaron Denkel), ein vorlauter junger Mann mit großen Plänen. Das soll vorerst die einzige Begegnung der beiden bleiben: Während Gauß (als Erwachsener: Florian David Fitz) im stillen Kämmerlein bahnbrechende Abhandlungen verfasst, zieht Humboldt (Albrecht Schuch) hinaus in die weite Welt, um sie zu vermessen und die Natur zu erforschen. An der Seite des preußischen Beamten ist der Franzose Aimé Bonpland (Jérémy Kapone), der ihn begleitet nach Südamerika, tief in den Dschungel des Amazonas und in Kannibalengebiete. Humboldt geht ganz in seiner Forschung auf, für die er erhebliche Risiken auf sich nimmt, Gauß dagegen hat nach dem Abschluss seines Buches das Gefühl, sein Lebenswerk getan zu haben, und gründet mit Johanna (Vicky Krieps) eine Familie. Nur zögernd folgt er 1828 einer Einladung Humboldts zu einem Kongress nach Berlin und macht sich gemeinsam mit seinem Sohn Eugen (David Kross) auf den beschwerlichen Weg…
Detlev Bucks Adaption von Daniel Kehlmanns Roman ist ein bildgewaltiger Historienfilm über das Abenteuer der Neugier: ein geglücktes Wagnis und ein echtes Kino-Ereignis.
Länge: 119 Minuten
Quelle: filmstarts.de
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