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Jens Kirsten
Nennen Sie mich einfach Prinz. Das Lebensabenteuer des Harry Domela, Weimar 2010.
Nur fort, war sein einziger Gedanke. Er reiste über Erfurt nach Weimar, und nahm für eine letzte Nacht Quartier im »Hotel Erbprinz« am Markt, wo er von Erfurt aus bereits einige Male logiert hatte. Noch ganz in der Prinzenrolle, ging er zur Polizei und ließ sich von einem Polizeibeamten zur Reichswehrkaserne chauffieren. Dort bat er den Kommandeur, die Verbreitung von Nachrichten über seinen Aufenthalt zu verhindern. Da er an seinem letzten Abend als Prinz nicht allein bleiben mochte, lud er den Polizeibeamten ein, mit ihm zu speisen. Im Weinlokal »Fürstenkeller« stimmte er sich bei Champagner auf den Abend ein. Auch dort war »Königliche Hoheit« von seinen Weimarbesuchen schon bekannt.
Es ist der 8. Dezember 1926. Ihm fallen zwei merkwürdige Käuze auf, die an einem der Nebentische sitzen und ihn gleich den übrigen Gästen mit aufgerissenen Augen und Mäulern anstarren. Die Wirtin »Mutter Rößler« hatte es sich nicht nehmen lassen, ihre Gäste über den »hohen Besuch« unauffällig zu informieren. Es ist niemand anderes als der Weimarer Hofbäckermeister Arno Schmidt in Begleitung eines Freundes. In seinem Buch änderte Domela des Hofbäckermeisters Namen in Schlosser um.
Abb. 1: Historische Ansichtskarte. Abb. 2: Historische Ansichtskarte.
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