Auf den Spuren von René Halkett in Weimar

Person

René Halkett

Orte

Weimar

Gebeinhäuser auf dem Historischen Friedhof Weimar

Lisztstraße 13

Gutenbergstraße 16

Wittumspalais in Weimar

Deutsches Nationaltheater

Stadtschloss Weimar

Wohnhaus Kegelplatz 5

Reithaus

Bauhaus-Universität

Breitscheidstraße 7

Breitscheidstraße 17

Thema

Von Goethes Tod bis zur Novemberrevolution

Externe Informationen

Eintrag im Thüringer Autorenlexikon

Autor

Jens Kirsten / Ursula Klimmer

Alle Zitate aus "Der liebe Unhold", Edition Memoria, Hürth bei Köln 2011. Mit freundlicher Genehmigung der Edition Memoria, Thomas B. Schumann.

Das auto­bio­gra­phi­sche Zeit­por­trät »Der liebe Unhold« von George René Hal­kett, das sieb­zig Jahre nach sei­ner eng­li­schen Erst­ver­öf­fent­li­chung auf deutsch erschien, ist eine der gro­ßen Auto­bio­gra­phien des 20. Jahr­hun­derts. Die Hand­lung setzt 1900 in Wei­mar ein und endet 1936 mit Gang des Autors  ins eng­li­sche Exil. Dazwi­schen liegt das Psy­cho­gramm einer Epo­che, wie es nur wenige andere zu zeich­nen vermochten.

Eine erste per­sön­li­che Begeg­nung um 1911 mit einer „Wandervogel“-Gruppe in Hes­sen wurde zum Auf­takt für Hal­ketts spä­tere Auf­bruchs­ver­su­che aus dem ihm vor­be­stimm­ten, mili­tä­risch gepräg­tem Milieu des Eltern­hau­ses. Nach eini­gen ver­stö­ren­den Erleb­nis­sen steckte ihn sein Vater im Früh­jahr 1914, als eher hilf­lose erzie­he­ri­sche Maß­nahme, kur­zer­hand in die König­lich-Preu­ßi­sche Kadet­ten­an­stalt Naum­burg an der Saale, deren Dis­zi­pli­nie­rungs­mo­dell Hal­kett ein­dring­lich schil­dert. Noch in seine Kadet­ten­zeit fiel der Beginn des Ers­ten Welt­kriegs. Im Früh­som­mer 1917 wurde Hal­kett Sol­dat. Nach dem Krieg schloß er sich der poli­tisch noch Unge­reifte einem Frei­korps an. Als Stu­dent in Gie­ßen ver­lobte er sich unstan­des­ge­mäß und löste einen Jahre wäh­ren­den Fami­li­en­eklat aus. Ab 1919 in Frank­furt ver­diente er sei­nen Unter­halt als Hilfs­ar­bei­ter, dann Buch­händ­ler und Sekre­tär einer kom­mu­nis­ti­schen Grup­pie­rung, und erlebte dort die Zeit des Kapp-Put­sches. Den Win­ter 1920/21 ver­brachte er auf Java, wo er seine ver­hei­ra­tete Schwes­ter besuchte. Zurück­ge­kehrt nach Thü­rin­gen, spürte er die Nach­we­hen von Fried­rich „Muck“ Lam­berty und des­sen „Neuer Schar“ an allen Orten, die er mit Freun­den durch­wan­derte. Von 1923–25 stu­dierte er am Staat­li­chen Bau­haus in Wei­mar. Nur schein­bar ziel­los trieb es ihn durch die Wei­ma­rer Repu­blik bis er ab 1927 in Ber­lin als freier Jour­na­list und Schrift­stel­ler vor allem für das Feuil­le­ton der „Vos­si­schen Zei­tung“ schrieb, aber auch lite­ra­ri­sche Texte in ande­ren Zei­tun­gen ver­öf­fent­licht hat. Er beob­ach­tete den poli­ti­schen Sie­ges­zug des Natio­nal­so­zia­lis­mus ab 1930 mit wach­sen­dem Unbe­ha­gen. Nach dem Reich­tags­brand 1933 unter­nahm er auf Ibiza einen ers­ten Emi­gra­ti­ons­ver­such, der 1934 mit der Rück­kehr nach Ber­lin-Bran­den­burg endete. Erst im Som­mer 1936 gelang ihm der Absprung nach Groß­bri­tan­nien. In Lon­don erschien Mitte 1939 sein Buch »The Dear Mons­ter«, in dem er aus­ge­hend von sei­nen Erleb­nis­sen den Weg vom wil­hel­mi­ni­schen Deut­schen Reich bis zum natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Drit­ten Reich nach­voll­zieht. Die deut­sche Über­set­zung mit dem Titel »Der liebe Unhold« erschien 2011 im Ver­lag Edi­tion Memoria.

 Auf den Spuren von René Halkett in Weimar:

  1. Kleine Geschichte der Familie von Fritsch
  2. Lisztstraße 21 - Geburtshaus von René Halkett
  3. Gutenbergstraße 16 - Haus der Familie von Fritsch
  4. Isadora Duncan tanzt barfuß im Hoftheater
  5. Wittumspalais in Weimar
  6. Weimarer Maskeraden
  7. Kegelplatz 5 - Wohnung von Hugo von Fritsch
  8. Bauhaus-Werkstatt im Reithaus
  9. Student am Weimarer Bauhaus
  10. Breitscheid-Straße 7 - 1920 Wohnung von Walter Determann
  11. Breitscheidstraße 17 - Wohnung der Schauspielerin Thea von Harbou
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