1888 Tauperlitz b. Döhlau
1954 Berlin
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Gutenbergstraße 16 – Haus der Familie von Fritsch
Breitscheidstraße 17 – Wohnung der Schauspielerin Thea von Harbou
Weiterführende Informationen
Julia A. Simmons
Thea von Harbou, geboren am 27. Dezember 1888 in Tauperlitz, zählt zu den wichtigsten deutschen Drehbuchautorinnen und Filmemacherinnen. Einige ihrer bekanntesten Drehbücher sind »Dr. Mabuse, der Spieler«, »Metropolis« und »M«. Außerdem war sie Theaterschauspielerin und Schriftstellerin.
Geboren als Tochter eines Forstmeisters und Landwirtes entdeckte von Harbou bereits während ihrer Schulzeit im Luisenstift in Dresden ihre schriftstellerische Leidenschaft. Mit 17 Jahren veröffentlichte sie ihren ersten Roman Wenn’s Morgen wird in der Berliner Deutschen Zeitung.
Neben ihrer literarischen Tätigkeit und entgegen dem Willen ihrer Eltern nahm von Harbou Schauspielunterricht und debütierte als 18jährige am Schauspielhaus in Düsseldorf. Weitere Engagements folgten, darunter auch 1908 am Weimarer Hoftheater. Dort spielte sie zwei Jahre die klassische Naive.
Während eines ihrer Theaterengagements lernte sie den späteren Dr. Mabuse-Darsteller Rudolf Klein-Rogge kennen. Die beiden heirateten 1914, trennten sich aber bereits vier Jahre später. Die künstlerische Zusammenarbeit blieb noch länger bestehen.
1913 beendete von Harbou ihre Theaterkarriere, um sich auf die Schriftstellerei zu konzentrieren, mit der sie sich bereits einen Namen in der deutschen Literaturszene gemacht hatte. 1920 wurde ihr erstes Drehbuch von Joe May verfilmt (»Die Heilige Simplicia«). Sie arbeitete weiter für die Joe May Film GmbH und lernte so den Regisseur Fritz Lang kennen, für den sie bis zu seinem letzten Film in Deutschland die Drehbücher schrieb. Sie arbeitete auch mehrfach mit dem Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau zusammen.
Am 26. August 1922 heirateten von Harbou und Fritz Lang. Doch diese Ehe wurde bereits 1933 geschieden.
In der Zeit des NS-Regimes hatte von Harbou keine Mühe, Anstellung zu finden. Sie war Vorsitzende des »Verbandes deutscher Tonfilmautoren« und ab 1940 Mitglied der NSDAP. So blieb sie eine vielbeschäftigte Autorin und führte auch zweimal selbst Regie.
Nach dem zweiten Weltkrieg und dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Systems arbeitete sie zunächst als Trümmerfrau und Fabrikarbeiterin. In den 1950er Jahren veröffentlichte sie wieder epische Texte und verfasste Drehbücher.
1954 wurde einer ihrer ersten Filme von 1921, »Der müde Tod«, in Berlin wiederaufgeführt. Thea von Harbou stürzte beim Verlassen des Kinos und erlag schließlich am 1. Juli ihren Verletzungen.
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