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Das Kaiser-Café mit angeschlossener Konditorei wurde 1893 von Rosalie Kämpf in der Parkstraße 1 (heute Puschkinstraße) auf zwei Etagen eröffnet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehörte es zu den besten Cafés in Mitteldeutschland.
Zwischen 1919 und 1925 wurde das Kaiser-Café zum Stammcafé zahlreicher Lehrer und Studenten des Bauhauses. Als die Nationalversammlung im Februar 1919 in Weimar tagte, besuchten Politiker das Café in den Tagungspausen. 1921 stellte sich der selbsternannte Prophet Louis Hausser hier seinen Bewunderern förmlich zur Schau. Im Oktober 1926 gab Prinz Wilhelm von Preußen II., alias Harry Domela, dem Café die Ehre. Zu den berühmtesten Gästen gehörte Gerhart Hauptmann, zu den unrühmlichsten Adolf Hitler und Hermann Göring, der die Schauspielerin Emmy Sonnemann 1932 hier kennenlernte und mit ihr seine Verlobung im Kaiser-Café feierte.
Durch den Krieg, vermutlich beim Bombenangriff auf Weimar im Februar 1945, wurde das Haus beschädigt. Die ursprüngliche Fassade mit Stuckelementen wurde in den Jahren nach 1945 durch einen schlichten Glattputz ersetzt. Nach einer vorübergehenden Nutzung als Klubhaus der Kultur zog in die Räume des ehemaligen Cafés eine HO-Verkaufsstelle für Sportartikel. Im übrigen Haus befand sich ab 1964 eine Zweigstelle des Berliner Aufbau-Verlages. Das Weimarer Lektorat wurde 1991 aufgelöst.
Abb. 1: Ansichtskarte, um 1900 / Abb. 2: Ansichtskarte, undatiert / Abb. 3: Adreßbuch der Stadt Weimar von 1921 / Abb. 4: Adreßbuch der Stadt Weimar von 1926.
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