»Kasper und der verzauberte Stein« – Märchenhaftes Puppentheater mit der Schriftstellerin und Puppenspielerin Angela Carl.
»Kasper und der verzauberte Stein« – Märchenhaftes Puppentheater mit der Schriftstellerin und Puppenspielerin Angela Carl.
»Gesellschaften in Altenburg um 1800« – Vortrag von Franziska Engemann, Gera.
Streulicht – Lesung mit Deniz Ohde
Moderation: Gorch Maltzen
Industrieschnee markiert die Grenzen des Orts, eine feine Säure liegt in der Luft, und hinter der Werksbrücke rauschen die Fertigungshallen, wo der Vater tagein, tagaus Aluminiumbleche beizt. Hier ist die Ich-Erzählerin aufgewachsen, hierher kommt sie zurück, als ihre Kindheitsfreunde heiraten. Deniz Ohde erkundet in ihrem Debütroman die feinen Unterschiede in unserer Gesellschaft. Satz für Satz spürt sie den Sollbruchstellen im Leben der Erzählerin nach, den Zuschreibungen und Erwartungen an sie als Arbeiterkind, der Kluft zwischen Bildungsversprechen und erfahrener Ungleichheit, der verinnerlichten Abwertung
und dem Versuch, sich davon zu befreien.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe »Stadt – Land – Meer« der Stadtbücherei Weimar.
»Märchen für kleine und große Kinder« – mit Hansi von Märchenborn.
»Sommer der blauen Wünsche« – Lesung für Jugendliche und jung gebliebene Erwachsene mit der Schriftstellerin Antje Babendererde.
»Märchen für kleine und große Kinder« – Märchen mit Hansi von Märchenborn.
»Zwischen den Ufern«. Ein Abend für Annerose Kirchner im Nachklang ihres 70. Geburtstags
Im Nachklang ihres 70. Geburtstages wird die Geraer Autorin Annerose Kirchner gemeinsam mit der Journalistin Angelika Bohn als Moderatorin über ein seit etwa 50 Jahren andauerndes aktives und vielseitiges Schriftstellerleben plaudern.
Annerose Kirchner lebt seit 1979 in Gera. Sie blickt auf ein vielseitiges literarisches Werk zurück, das längst noch nicht abgeschlossen ist. Neben zehn veröffentlichten Büchern hat sie an zahlreichen Künstlerbüchern und Anthologien mitgewirkt. In ihren literarischen Reportagen, die thematisch hauptsächlich mit Thüringen verbunden sind, widmet sie sich aussterbenden Berufen und verschwundenen Dörfern. Sie veröffentlichte Lyrik in renommierten Verlagen im In- und Ausland. Lange Jahre war sie für die »Ostthüringer Zeitung« vor allem als Rezensentin tätig.
Mit Angelika Bohn wird sie auch einen Blick in die Vergangenheit werfen, wie es einstmals anfing mit ersten Gedichten und erzählen, warum Neugier für das Schreiben so wichtig ist. Annerose Kirchner ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland, des Thüringer Schriftstellerverbandes, der Literarischen Gesellschaft Thüringen e. V. und der Oskar Strock & Eddie Rosner Heritage Society.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Stadtbibliothek Gera.
Multimediale Lesung von Rainer Hohberg »Das Rosenwunder- Die Heilige Elisabeth von Thüringen in Legende und Wirklichkeit«
In seiner multimedialen Lesung gibt Rainer Hohberg spannende Einblicke ins Leben einer der ungewöhnlichsten Frauengestalten des Mittelalters. Es geht um Elisabeth von Thüringen, jene Königstochter, Landgräfin und Heilige, vor der ein Kaiser niederkniete und die noch immer große Verehrung erfährt. Bis heute ist ihr Bild in starkem Maße dadurch geprägt, wie Sage, Legende und Dichtung es über die Jahrhunderte wundersam gezeichnet haben. Zumindest die berühmte Geschichte vom „Rosenwunder“ hat fast jeder schon gehört. Erfährt man aber, dass die Rosen nur fromme Legende sind, fragt man mit Recht nach dem authentischen Bild. In seinem Buch „Brot und Rosen“ hat Rainer Hohberg (zusammen mit Sylvia Weigelt) aus umfassender Kenntnis der Quellen die bekannten und weniger bekannten Elisabeth-Legenden neu erzählt, aber auch die Geschichte hinter jeder dieser Geschichten beleuchtet. Auch hat er alle Lebensstationen Elisabeths in Ungarn, der Slowakai und Deutschland besucht. In unterhaltsamer Weise spürt er der Entstehung der Legenden nach und berichtet über historische Hintergründe. Ohne den Reiz des Sagenhaften zu zerstören, entsteht auf diese Weise ein lebensvolles Bild jener ungarischen Königstochter, die als „heilige Aussteigerin“ weit über Thüringen hinaus noch heute die Herzen vieler Menschen bewegt.
Eine Veranstaltung des Friedrich-Bödecker-Kreises für Thüringen e.V., gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Antje Babendererde liest aus ihrem neuen Roman »Sommer der blauen Wünsche«.
Desiree Meinhardt begleitet den Abend musikalisch mit dem Dudelsack.
Nach ihrem Schulabschluss muss Carlin einfach weg aus Berlin und fort von den Problemen ihrer Mutter, die sie so lange gedeckt hat. Ihre eigenen Bedürfnisse hat sie tief in ihrem Herzen vergraben – damit ist jetzt Schluss! Bei ihrer Oma in Caladale im Norden Schottlands angekommen, nagen Carlins Schuldgefühle an ihr. Aber in der wilden Einsamkeit der Highlands verspürt sie zum ersten Mal eine unglaubliche Freiheit.
In dem verwunschenen Küstenort begegnet Carlin Arran Mackay. Er sitzt im Rollstuhl und ist der wohl nervtötendste Schotte der ganzen Grafschaft. Carlin begreift, dass im Land der Legenden alte Feindschaften zwischen den Clans noch immer das Leben der Menschen bestimmen.
Als sich dann Veränderungen wie Sturmwolken am Horizont zusammenbrauen, muss Carlin eine Entscheidung treffen. Denn es geht um die Zukunft Caladales! Und ausgerechnet Arran scheint das egal zu sein. Wird Carlin den Mut haben, für ihre Liebe und den Sommer der blauen Wünsche zu kämpfen?
Kathrin Tordasi: Nachtschattenwald. Auf den Spuren des Mondwandlers
Ab 10 Jahre
Niemand weiß besser als Finn, wie gefährlich es ist, den Nachtschattenwald zu betreten. Der gefürchtete Mondwandler holt alle, die nach Sonnenuntergang dort unterwegs sind – behaupten die Erwachsenen. Und seit seine Schwester Hannah nicht von dort zurückgekehrt ist, scheint der Beweis erbracht. Trotzdem nagen Zweifel an Finn: Was, wenn die Geschichten nicht wahr sind? Schließlich macht Finn eine Entdeckung, die viel größer ist als das Geheimnis um Hannahs Verschwinden. Wie schon in ihrem Debüt “Brombeerfuchs“ erschafft Kathrin Tordasi ein phantastisches Universum voller Mythen und Gefahren, das doch erstaunliche Ähnlichkeit mit unserer Welt hat.
Indem die Wirklichkeit sich auflöst. Ein Theatergespräch mit Thomas Thieme und Simon Strauß über das Drama und andere Sendungen.
»Sommer der blauen Wünsche« – Lesung mit Antje Babendererde.
»Märchen und Volkslieder« – mit dem Märchenerzähler Hansi von Märchenborn.
»Auf’s Land« – Lesung mit Ernst Paul Dörfler«
Das Landleben als Chance für Klima und Umwelt? Inspirierende Perspektiven auf Nachhaltigkeit und Selbstversorgung mit dem Ökologen Ernst Paul Dörfler.
Wir haben den Blick für das Wesentliche verloren: unser Wohlergehen und das der Natur. Wir leben in engen Städten. Wir arbeiten viel, um immer mehr zu konsumieren. Leidenschaftlich und kompetent ruft der Ökologe Ernst Paul Dörfler dazu auf, endlich auszubrechen und nachhaltige Lösungen zu finden. Der Weg dorthin führt aufs Land. Als unbequemer Umweltschützer schon in der DDR vermittelt er glaubhaft wie kein Zweiter, was freies und selbstbestimmtes Leben bedeutet und wie es gehen kann. Wer weniger braucht, muss weniger arbeiten und verdienen, schont zugleich die natürlichen Lebensgrundlagen, lebt zufriedener und gesünder. Ob Stadt- oder Landmensch, dieses Buch rüttelt auf und zeigt Perspektiven für ein freies, umwelt- und klimafreundliches Leben.
Veranstalter: Freundeskreis »Hermsdorfer Gespräche«.
»Die Goethe-Rezeption im Nationalsozialismus« – Vortrag von Dr. Markus Wallenborn (Worms)
Während der Corona-Pandemie ist eine Teilnahme an den Veranstaltungen nur nach vorheriger Anmeldung per E‑Mail (goetheges@aol.com) oder Telefon (0 36 43 – 20 20 50) möglich.
»Der Drache Emil« – Lesung für Kinder mit dem Schriftsteller Michael Kirchschlager.
»Das coole Leben der Frischlinge« – Lesung mit Verena Zeltner.
»Das coole Leben der Frischlinge« – Lesung mit Verena Zeltner.
»Tiger e.V.« – Lesung für Kinder mit der Schriftstellerin Verena Zeltner.
Historische Kriminalfälle in Thüringen – Lesung mit Michael Kirchschlager.
»Kasper und der verzauberte Stein« – Märchenhaftes Puppentheater mit der Schriftstellerin und Puppenspielerin Angela Carl.
»Du wirst nicht alt im Thüringer Wald. Thüringer Kolumnen« – Lesung mit André Kudernatsch.
»Märchen für Kinder« – mit dem Märchenerzähler Andreas vom Rothenbarth.
»Fröhliches Gruseln« – Lesung für Kinder mit Frank Kreisler.
»Fröhliches Gruseln« – Lesung für Kinder mit Frank Kreisler.
Kirsten Fuchs: Mädchenmeuterei
Ab 14 Jahre
Charlotte Nowak will die Sache am liebsten abbrechen: diese Fahrt auf einem Containerschiff nach Marokko. Niemand soll wissen, wo sie und ihre Freundinnen sich aufhalten; die vier sind so verschieden, wie man mit sechzehn nur sein kann, sodass es auch mal kracht; und dann haben sie noch Antonia als blinden Passagier an Bord geschmuggelt. Aber Bea, die sie finden müssen, steckt in Schwierigkeiten und braucht Hilfe. Als das Schiff ablegt, wird Charlotte klar: Sie kann nicht mehr zurück und ist nun Teil dieses Schiffes, auf dem einiges nicht stimmt. Der unsympathische Kapitän und der wenig zimperliche Erste Offizier sind viel härter, als es im ohnehin robusten Seemannsleben üblich ist; beim Landgang in Le Havre wird Charlotte in seltsame Transaktionen verwickelt, und dann kommt eine Kiste auf das Schiff, für die die Freundinnen unerwartet Verantwortung übernehmen müssen. Vielleicht geht es hier um illegalen Handel und moderne Sklaverei, vielleicht auch um alte Mythen des Meeres. Auf jeden Fall müssen die fünf sich dem stellen.
Ein Abenteuer, das die grandiose Erzählerin Kirsten Fuchs mit umwerfendem Sprachwitz schildert. Ein Roman über Freundschaft, die Freiheit und wer für sie den Preis zahlt.
»Der Drache Emil« – Lesung für Kinder mit dem Schriftsteller Michael Kirchschlager.
»Carlotta oder Die Lösung aller Probleme« – Lesung mit Klaus Jäger.
»Der Sandler« – Lesung mit Markus Ostermair
Moderation: Stefan Petermann
Markus Ostermairs Roman »Der Sandler« handelt von der Scham des sozialen Abstiegs – und diese Scham macht die Betroffenen schweigen. Der Sandler ist deshalb eine fiktive Geschichte, die Obdachlose ins Zentrum stellt und trotz aller Fiktion ein realistisches und vielschichtiges Bild ihres Alltags auf den Münchner Straßen vermittelt. Einer von ihnen ist Karl Maurer, der durch die Stadt mäandert, Suppenküchen und Kleiderkammern besucht. Manchmal wird er von den Bildern seines früheren Lebens eingeholt. Gleichzeitig durchstreift auch sein Freund Lenz die Stadt auf der Suche nach ihm. Lenz, ein Zettelschreiber und Utopist, merkt, dass es mit ihm zu Ende geht.
Kein Weg außer man geht ihn. Mit Jan Volker Röhnert im Karst unterwegs
Jan Röhnert, der Autor des Buches „Vom Gehen im Karst“, lädt zu einer literarischen Wanderung auf einem der schönsten Wege im Jenaer Stadtgebiet ein: dem ersten Geologischen Lehrpfad. Dieser führt von Jena-Ost zum Hausberg bzw. Fuchsturm hinauf.
Die Teilnahme an der Wanderung ist kostenfrei, es wird jedoch um eine Anmelung per E‑Mail an ranis@lesezeichen-ev.de gebeten.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V.
»Großmanns Erzählungen« – Lesung mit Karl-Heinz Großmann.
»Tratsch vun frieher un itze« – Lesung mit Sieglinde Mörtel.
»Vom Gehen im Karst« – Lesung mit Jan Volker Röhnert und Gespräch mit Anja Siegismund
Moderation: Dr. Peter Braun
Während seine Mitschüler sich in der Kleinstadt treffen, verbringt Jan Röhnert die Nachmittage seiner Kindheit im hauseigenen Steinbruch, bahnt sich dort Pfade durch die Holunderbüsche und erkundet den vom Urgroßvater in den Sandstein hineingetriebenen Luftschutzbunker. Dieses Gestein, das in einst mit Wasser gefüllten Höhlen, Senken und Gruben, Platz zum Denken, Fühlen und Erleben bereithält, zieht den Jungen magisch an. Und auch als Erwachsener lässt er davon nicht ab: in Frankreich, in Italien und immer wieder, beinahe manisch, im Südharz und in der Thüringer Landschaft macht sich Jan Röhnert auf, um diese geheimnisvolle Steinformation Schritt für Schritt zu erkunden. Seine Wege protokolliert er akribisch als Lokalkunde, deren Zauber in der Benennung aufblitzt. Als an der Literatur geschulter Leser praktiziert er ein Close Reading der Landschaft, die er wortgewandt inventarisiert in einer poetischen Liste einer Landschaft im Übergang. Wie aber die Faszination erklären, die von diesem Gestein ausgeht, das mehr Rand als Zentrum ist, wie kann man vom Karst sprechen, der doch eigentlich durch Lücken, Löcher und Leerstellen besticht? Antworten findet Jan Röhnert in der Literatur: Mit Rilke, Handke und Julien Gracq befragt er diese Landschaft seines Herzens, trifft Menschen, die ebenso wie er von ihr fasziniert sind, und entwirft eine Ode an das Gehen in dieser unwegsamsten aller Landschaften.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., untersützt von der Thalia Universitätsbuchhandlung Jena, Zeiss Fonds, Sparkasse Jena-Saale-Holzland, JenaKultur
»Solang du nach dem Glücke jagst …«
Mitglieder des Vereins »Dichterstätte Sarah Kirsch« verbinden in ihrer Collage Hermann Hesses Prosatext »Glück« mit Gedichten verschiedener Autoren, um der Frage nachzugehen, was es ist – dieses Glück.
Bitte beim Veranstalter erfragen, ob die Veranstaltung (pandemiebedingt) stattfinden kann.
Rentnerlehrling und Quotensachse
Eine Erinnerung an Matthias Biskupek
Matthias Biskupek wäre am 22. Oktober 202171 Jahre alt geworden. Der in Sachsen geborene Autor und Publizist hat das kulturelle Leben in Rudolstadt und Thüringen in den vergangenen vierzig Jahren maßgeblich bereichert.
Biskupek, im Schriftstellerverband und im PEN-Zentrum Deutschland aktiv, wirkte auch als Vorsitzender des Rudolstädter Theaterfördervereins.
Am 23. Oktober lesen Freunde und Kollegen aus seinem umfangreichen und vielfältigen Werk, erinnern sich an Begegnungen und Gespräche mit einem freundlichen Zeitgenossen.
Zu den Gästen gehören u.a. Kerstin Hensel, Landolf Scherzer, Frank Quilitzsch, Roland Hartmann, Verena Blankenburg, Stefan Körbel und Steffen Mensching.
https://theater-rudolstadt.de/stueck/rentnerlehrling-und-quotensachse
Tratsch vun frieher un itze – Lesung mit Sieglinde Mörtel.
»Lachen, bis der Arzt geht« – Lesung mit U. S. Levin.
»Du wirst nicht alt im Thüringer Wald. Thüringer Kolumnen« – Lesung mit André Kudernatsch mit Begleitung durch den Pianisten Andreas Groß (Klavier).
»Marlitt-Plauderei« mit der Stadtführerin und Marlitt-Kennerin Uta Kessel.
»Das coole Leben der Frischlinge« – Lesung mit Verena Zeltner.
»Floriane Blütenblatt und die Zeit im magischen Garten« – Lesung für Kinder mit der Schriftstellerin Ingrid Annel.
„Nichts soll an mich erinnern in toten Dingen…“
Gedichte und Texte von Ingeborg Stein
Lesung anlässlich des 1. Todestages der Dichterin Ingeborg Stein aus unter anderem bislang unveröffentlichten Texte aus dem Nachlass.
Auf Wunsch der Autorin werden die Gedichte gelesen von Christine Hansmann, Weimar,
ergänzt mit Texten aus dem Nachlass, zusammengestellt und gelesen von Anja vom Dahl.
Eintritt frei – eine Spende an den WIR e.V. wird erbeten.
Aufgrund des begrenzten Platzes findet die Veranstaltung als 2G-Veranstaltung statt.
Bitte halten Sie zum Einlass einen Nachweis (Geimpft oder Genesen) bereit.
»Weltraum der Provinzen« – Gespräch mit Landolf Scherzer und Hans-Dieter Schütt
Er ist einer der großen Reporter des Landes. In diesem Buch spricht er über sein Werden und über sein Werk. Es erzählt den deutschen und europäischen Osten packend, prägnant und präzis.Landolf Scherzer ist einer der großen Reporter des deutschen Ostens, dessen Leben und Werk gewissermaßen Straßenstaub und Grassamen an den Schuhen haben. Er berichtete aus China und Kuba, aus der lebendigen wie der sterbenden Sowjetunion, aus Tschernobyl und Griechenland. Er wanderte am ehemaligen deutschen Todesstreifen entlang, porträtierte Menschen auf beiden Seiten und ging zu Fuß durch Europas Südosten. Ein störrischer Querfeldeinläufer, der auf einer Unmittelbarkeit seiner Wahrnehmungen besteht, ein sturer Romantiker, der zwischen Thüringen und Taschkent, Petersburg und Peking, Maputo und Havanna die Welt durchwanderte, ein Reisender im Weltall der Provinzen, die er seinen Leserinnen und Lesern nahebrachte wie kein anderer.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Stadt- und Kreisbibliothek Greiz.
»Goethes Erotica« – Lesung mit Jens-Fietje Dwars.
»Rennsteig-Schwalben« – Lesung mit Klaus Jäger.
»111 Orte rund um die Wartburg, die man gesehen haben muss« – Lesung mit dem Kabarettisten und Schriftsteller Ulf Annel.
»Du wirst nicht alt im Thüringer Wald« – Lesung mit André Kudernatsch.
»111 Orte rund um die Wartburg, die man gesehen haben muss« – Lesung mit dem Kabarettisten und Schriftsteller Ulf Annel.
Uta Schorn: Und wenn ich nüscht kann, bellen kann ich
Uta Schorn war schon auf den Brettern, die die Welt bedeuten, bevor sie geboren wurde – und wenn es nach ihrem Vater gegangen wäre, hätte sie ebendort auch das Licht der Welt erblickt. Für das Kind eines Schauspielerpaares aber war klar: die hohe Kunst des Spiels basiert nicht auf Talent allein. Dass sie davon reichlich hat, bewies sie nach ihrem Schauspielstudium am Theater, in Film und Fernsehen, auch als charmante, gewitzte Moderatorin. Als Chefsekretärin der Sachsenklinik und Mitglied der Patchworkfamilie des »Dr. Kleist« in Eisenach wurde sie zum Publikumsliebling und Inbegriff einer selbstbewussten, so resoluten wie sensiblen Frau. In diesem Buch blickt Uta Schorn auf ihre Rollen zurück, erzählt amüsante Geschichten über die Begebnisse am Rande der Dreharbeiten, spricht über Begegnungen und die spannende Arbeit mit Kollegen, über Freundschaften wie die mit dem Schauspieler Ulrich Pleitgen, auch über Wege, die sich trennten. Sie hat ein zutiefst ehrliches Buch geschrieben, dem ihre Heiterkeit dem Leben gegenüber einen ganz eigenen, beschwingten Ton gibt.
Jeden ersten Dienstag im Monat geht es bei »Literaturland Thüringen im Radio«, dem Sendeformat des Thüringer Literaturrates um Literatur aus und über Thüringen.
Soweit es die Planung erlaubt, laden wir Gäste ins Studio ein, um mit ihnen über ihr Schreiben, Projekte, Recherchen oder besondere Themen zu sprechen. Oder wir zeichnen Sendungen auf, bringen Livemitschnitte von Veranstaltungen etc.
Jeden ersten Dienstag im Monat ist die Sendung auf Radio Lotte im Stadtgebiet von Weimar auf 160,6 UKW zu hören und weltweit im Internet unter https://www.radiolotte.de
Alle Radiosendungen können zudem in der Podcastreihe »Literaturland Thüringen im Radio« auf www.literaturland-thueringen.de angehört werden. Die Sendungen stehen i.d.R. ab dem ersten Mittwoch im Monat bereit.
Eine Sendungsformat des Thüringer Literaturrates. Mit freundlicher Unterstützung der der Thüringer Staatskanzlei. Bis 2023 gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Geschichten von Rittern und Drachen mit Ritter Michael in Weimar
Lesung mit dem Schriftsteller Michael Kirchschlager. Die Veranstaltungen findet im Rahmen des Ferienprogrammes der Zweigstelle Weimar-Schöndorf statt. Zielgruppe sind vor allem die Kinder des Ferienhortes der angrenzenden Grundschule, ggf. auch Gast-Kinder aus dem Stadtteil, denen eine Reise in die Zeit des Mittelalters in fantasievollen Geschichten und auch optisch ermöglicht werden soll.
Eine Veranstaltung des Friedrich-Bödecker-Kreis für Thüringen e. V. Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
»Wilhelm, wie sieht der Wald wieder aus. Ein Jahr unterwegs mit Thüringer Förstern und Baumforschern« – Lesung mit Frank Quilitsch.
»Wilhelm, wie sieht der Wald wieder aus!« – Diesen Satz hört Forstamtsleiter Bernd Wilhelm immer häufiger. Wir kennen die Schlagzeilen, doch wie berechtigt sind die Sorgen? Frank Quilitzsch will es genau wissen und streift ein Jahr lang mit Thüringer Förstern und Baumforschern durch die Reviere. Er trifft die Zapfenpflücker in der Samendarre, geht mit Hatz auf die Jagd und verbringt Tage und Nächte im Nationalpark Hainich. Der Besuch im Friedwald stellt unausweichliche Fragen und bei Oberhof geben alte Fichtendamen Auskunft über ihr Überleben. Ein 90-jähriger Landwirt lädt zur Spritztour ein und erzählt die Geschichte seines Familienwaldes. Klimaexperten, Ranger und die Umweltministerin – was fordern sie im Umgang mit der Natur? Der Autor schrieb das Kultbuch »Dinge, die wir vermissen werden«. Müssen die Thüringer Wälder eines Tages in die Sammlung mit aufgenommen werden? (Verlag Tasten & Typen)
»Du wirst nicht alt im Thüringer Wald« –Musikalische Lesung mit André Kudernatsch und Andreas Groß
Mit der Vorstellung seines neuesten Buches »Du wirst nicht alt im Thüringer Wald« und der entsprechenden musikalischen Umrahmung bleibt dem Zuhörer kein Wunsch unerfüllt…
»Irgendwann erreicht man bei einer Wanderung im Thüringer Wald immer diese Kreuzung, an der ein Schild fehlt, und die Wandergruppe zankt, wo es weitergeht. Bis einer glaubt, an der Rinde eines Baumes die verwaschene Wegmarkierung wiederzuerkennen: Weißes Kästchen mit gelbem Kreis. Das könnte aber auch der kunstvolle Schiss eines Eichelhähers sein.«
Nach jahrelangen Recherchen im tiefen Tann liegt nun der neueste Band mit Kultkomiker Kudernatschs Kolumnen aus dem dunkelgrünen Herzen Deutschlands vor: Heißersehnt wie eine Rostbratwurst mit Bornsenf. Aber Kudernatsch war nicht nur draußen, er war auch viel drin. So erzählt er, wie man Home Office Gourmet wird, den Inzi Dance tanzt und eine Krippe aus Klopapier bastelt. Am Ende findet er die richtigen Worte, um uns alle miteinander zu versöhnen: Er lässt Blumen sprechen.
Eine Veranstaltung der Stadtbibliothek Triptis mit freundlicher Unterstützung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.
»Tratsch vun frieher un itze« – Lesung mit Sieglinde Mörtel.
ANNE WEBER: EIN HELDINNENEPOS
LESUNG UND GESPRÄCH
MODERATION: FRANKA GÜNTHER
Was für ein Leben! Geboren 1923 in der Bretagne, aufgewachsen in einfachen Verhältnissen, schon als Jugendliche Mitglied der kommunistischen Résistance, Retterin zweier jüdischer Jugendlicher — wofür sie von Yad Vashem später den Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“ erhalten wird –, nach dem Krieg Neurophysiologin in Marseille, 1959 zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wegen ihres Engagements auf Seiten der algerischen Unabhängigkeitsbewegung… und noch heute an Schulen ein lebendiges Beispiel für die Wichtigkeit des Ungehorsams. Anne Weber erzählt das unwahrscheinliche Leben der Anne Beaumanoir in einem brillanten biografischen Heldinnenepos. Die mit großer Sprachkraft geschilderten Szenen werfen viele Fragen auf: Was treibt jemanden in den Widerstand? Was opfert er dafür? Wie weit darf er gehen? Was kann er erreichen? „Annette, ein Heldinnenepos“ erzählt von einer wahren Heldin, die uns etwas angeht. Die Schriftstellerin und Übersetzerin Anne Weber, 1964 in Offenbach geboren, lebt seit 1983 in Paris. Sie hat sowohl aus dem Deutschen ins Französische übersetzt (u. a. Sibylle Lewitscharoff, Wilhelm Genazino) als auch umgekehrt (Pierre Michon, Marguerite Duras). Ihre eigenen Werke wurden u. a. mit dem Heimito von Doderer-Literaturpreis, dem 3sat-Preis, dem Kranichsteiner Literaturpreis und dem Johann-Heinrich-Voß-Preis ausgezeichnet. Annette, ein Heldinnenepos bekam den Deutschen Buchpreis 2020.
Eine Veranstaltung der LESARTEN Weimar in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und dem französischen Kulturbüro in Thüringen.
»In der Brandung des Traums« – Lesung mit Steffen Mensching
Nach dem epochalen Roman „Schermanns Augen“ mit seinem Blick auf das „Jahrhundert der Extreme“ stellt Steffen Mensching seinen jüngsten Lyrikband „In der Brandung des Traums“ vor. Ulf Heise meint in MDR Kultur, Mensching bgreife sich als „dialektischer Poet“. Und sicher gibt es da auch eine Nähe zu Brecht. Doch der Theaterintendant in Rudolstadt gibt seiner Lyrik vor allem das, was das Gedicht braucht: Gefühl, Offenheit, Empfindung und das Nachdenken über existenzielle Fragen bis hin zur Endlichkeit des Lebens. Seine Lyrik ist zugänglich, nicht verkopft. Der Theatermann auf den verschiedensten Brettern weiß um kulturelle Schwellenängste.
Uta Schorn: Und wenn ich nüscht kann, bellen kann ich
Uta Schorn war schon auf den Brettern, die die Welt bedeuten, bevor sie geboren wurde – und wenn es nach ihrem Vater gegangen wäre, hätte sie ebendort auch das Licht der Welt erblickt. Für das Kind eines Schauspielerpaares aber war klar: die hohe Kunst des Spiels basiert nicht auf Talent allein. Dass sie davon reichlich hat, bewies sie nach ihrem Schauspielstudium am Theater, in Film und Fernsehen, auch als charmante, gewitzte Moderatorin. Als Chefsekretärin der Sachsenklinik und Mitglied der Patchworkfamilie des »Dr. Kleist« in Eisenach wurde sie zum Publikumsliebling und Inbegriff einer selbstbewussten, so resoluten wie sensiblen Frau. In diesem Buch blickt Uta Schorn auf ihre Rollen zurück, erzählt amüsante Geschichten über die Begebnisse am Rande der Dreharbeiten, spricht über Begegnungen und die spannende Arbeit mit Kollegen, über Freundschaften wie die mit dem Schauspieler Ulrich Pleitgen, auch über Wege, die sich trennten. Sie hat ein zutiefst ehrliches Buch geschrieben, dem ihre Heiterkeit dem Leben gegenüber einen ganz eigenen, beschwingten Ton gibt
Mit freundlicher Unterstützung der Stadt Apolda
»Heine und das Judentum« – Vortrag im Literaturmuseum
Im Rahmen des jüdischen Themenjahres in Thüringen bietet das Literaturmuseum einen
weiteren Vortrag an am Mittwoch, 03. November 2021, um 19:30 Uhr unter dem Titel:
„Wie kann ich aus meiner Haut, die aus Palästina stammt?“ Heinrich Heine und das Judentum.
Zu Gast ist Christian Liedtke, seit 2008 am Düsseldorfer Heinrich-Heine-Institut
verantwortlich für das Heine-Archiv sowie für die Redaktion des „Heine-Jahrbuchs“.
Heiligenstadt markiert einen Wendepunkt im Leben des deutschen Dichters Heinrich Heine.
Hier musste er 1825 vom Judentum zum protestantischen Christentum übertreten. „Wenn die
Gesetze das Stehlen silberner Löffel erlaubt hätten, so würde ich mich nicht getauft haben“,
sagte er über diesen Schritt, um den er lange gerungen hatte. Sein gesamtes Leben aber blieb
vom Judentum geprägt: von außen durch „die Wogen des Judenhasses“, denen er ausgesetzt
war, von innen durch seine religionsphilosophische und literarische Auseinandersetzung mit
jüdischer Religion und Geschichte.
Der Vortrag schildert die faszinierende Auseinandersetzung, die Heine so führte, wie nur er es
konnte: manchmal satirisch und humoristisch, manchmal skeptisch und bitter, aber immer
originell.
Es gilt die 3Gplus-Regel!
»Der Drache Emil« – Lesung für Kinder mit Michael Kirchschlager.
Lyrik im Konzert. Es lesen Anja Kampmann und Manon Hopf. Mit Musik von den »Lyrischen Saiten«.
Das beliebte Format »Lyrik im Konzert« kehrt zurück auf die Burg Ranis! Die Lyrischen Saiten, die sonst den Soundtrack zu den Thüringer Literaturtagen spielen, werden den Abend musikalisch rahmen. Anja Kampmann und Manon Hopf lesen aus ihren Gedichten.
Anja Kampmann ist sowohl mit ihrem Roman »Wie hoch die Wasser steigen«, als auch mit ihrer Lyrik bekannt geworden. Ihr neuer Band trägt den Titel »Der Hund ist immer hungrig«, die darin enthaltenen Gedichte handeln von Zeitungsträgern, Mädchen auf dem Spielplatz, Jugendlichen, die sich in ihrer naiven Sehnsucht nach dem großen Leben fragen und wo es sein könnte.
„Ich stelle etwas / hier / her“. So selbstbewusst beginnt das beeindruckende Debüt von Manon Hopf mit dem Titel »hand, legungen«. Alles Handarbeit, so heißt es keck. Diese Poesie, die sich auf der Hände Werk beruft, oszilliert zwischen Sinn und Sinnlichkeit. Was aber passiert, wenn die Hände einmal nicht schreiben? Dann brüten sie vielleicht Gewitter aus, machen Handschaften oder beten heimlich in der Nacht. Auch das ist diesen Gedichten eigen, dass sie bei aller poetischen Binnenreflexion ihren leichten, gewitzten Ton niemals verlieren.
»Adler und Falke« / »Inhalt: Äußerst bedenklich« – Lesung mit der Schriftstellerin Johanna Marie Jakob.
In ihrer Autobriografie »Und wenn ich nüscht kann, bellen kann ich« blickt die Schauspielerin Uta Schorn auf ihre Rollen zurück, erzählt amüsante Geschichten über die Begebnisse am Rande der Dreharbeiten, spricht über Begegnungen und die spannende Arbeit mit Kollegen, über Freundschaften wie die mit dem Schauspieler Ulrich Pleitgen, auch über Wege, die sich trennten.
Uta Schorn, geboren 1947 in Augsburg, wuchs in Ost-Berlin in einer Schauspielerfamilie auf. Sie studierte von 1966 bis 1970 an der Staatlichen Schauspielschule und begann Ihre Karriere am Berliner Maxim-Gorki-Theater. Ihre ersten Fernseherfahrungen sammelte Schorn 1969 im DDR-Spionagefilm »Verdacht auf einen Toten« sowie in mehreren Folgen von »Polizeiruf 110«. Häufig gab sie selbstbewussten Frauen, die ihren eigenen Weg gehen, ein Gesicht. Als Moderatorin des »Wunschbriefkastens« begeisterte sie wöchentlich tausende Fernsehzuschauer, und nach ihrer Mitarbeit an der Serie »Bereitschaft Dr. Federau« wurde sie zur beliebtesten Schauspielerin der DDR gewählt.
Karten erhalten Sie in der Thalia Buchhandlung Neue Mitte und auf www.reservix.de.
Hegel! Welt der Freiheit – Freiheit der Welt. Klaus Vieweg und Jürgen Kaube im Gespräch.
Moderation: Jan Urbich.
Frank Quilitzsch „Wilhelm, wie sieht der Wald wieder aus!“ Ein Jahr unterwegs mit Thüringer Förstern und Baumforschern
„Wilhelm, wie sieht der Wald wieder aus!“ – Diesen Satz hört Forstamtsleiter Bernd Wilhelm immer häufiger. Wir kennen die Schlagzeilen, doch wie berechtigt sind die Sorgen?
Frank Quilitzsch will es genau wissen und streift ein Jahr lang mit Thüringer Förstern und Baumforschern durch die Reviere. Er trifft die Zapfenpflücker in der Samendarre, geht mit Hatz auf die Jagd und verbringt Tage und Nächte im Nationalpark Hainich. Der Besuch im Friedwald stellt unausweichliche Fragen und bei Oberhof geben alte Fichtendamen Auskunft über ihr Überleben. Ein 90-jähriger Landwirt lädt zur Spritztour ein und erzählt die Geschichte seines Familienwaldes. Klimaexperten, Ranger und die Umweltministerin – was fordern sie im Umgang mit der Natur? Der Autor schrieb das Kultbuch „Dinge, die wir vermissen werden“. Müssen Thüringens Wälder eines Tages in die Sammlung mit aufgenommen werden
Frank Quilitzsch im Gespräch mit Anja Siegesmund (Thüringer Umweltministerin), Bernd Wilhelm (Forstamtsleiter Oberhof) und Jörn Ripken (Vorstand Thüringen-Forst)
Lesung aus dem Buch: Maja Jedersberger (die Schotte)
„Nachwendekinder“ im Gespräch – Buchvorstellung mit Johannes Nichelmann am Jahrestag des Mauerfalls im Alten Rathaus Heiligenstadt
Moderiert wird die Veranstaltung von Josa Mania-Schlegel, Journalist und Redakteur der Leipziger Volkszeitung.
Am 9. November – am historischen Jahrestag der innerdeutschen Grenzöffnung – wird um 19.00 Uhr im Alten Rathaus in Heilbad Heiligenstadt das Buch „Nachwendekinder – Die DDR, unsere Eltern und das große Schweigen“ von Johannes Nichelmann vorgestellt. Mehr als 30 Jahre nach dem Mauerfall und der Deutschen Einheit gibt es die DDR für die heute um die dreißig-jährigen ostdeutschen Nachwendekinder oft nur in Extremen: Ein Idyll am Badesee oder der Unrechtsstaat mit Mauer und Stasi-Knast. Johannes Nichelmann will sich damit nicht zufriedengeben.
Der preisgekrönte Hörfunk-Journalist redet mit Altersgenossen über ihr Verhältnis zur verschwundenen Heimat ihrer Familien. In offenen Gesprächen mit der Elterngeneration sucht er nach dem wahren Leben in einem schwierigen Land – vor und nach 1990, in Ost und West. Hinter den verstaubten Anekdoten stößt er auf enttäuschte Ideale und unbewältigte Tragödien, auf große Hoffnungen und schmerzlichen Verlust.
Viele der Wunden, welche die Zwänge der DDR und die Verwerfungen der Wende hinterließen, sind noch lange nicht geheilt. Die O‑Töne aus vielen Begegnungen wirken wie ein Echolot der problematischen Erinnerungskultur, aus der sich auch die Konstellation für aktuelle gesellschaftlich-politische Schieflagen im Osten speist. Es geht dem Autor um eine ehrliche Debatte, um ein lebendiges Erbe der Erinnerungen, das nicht schwarz-weiß gezeichnet ist, sondern auch Zwischen- und Grautöne kennt.
Die Lesung ist eine Kooperationsveranstaltung des Grenzmuseums Schifflersgrund, des Literaturmuseums „Theodor Storm“ und der Landeszentrale für politische Bildung, die mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert wird.
Der Eintritt ist frei. Es gelten die aktuellen Corona-bedingten Infektionsschutzmaßnahmen mit der 2G-Regel.
Kontakt Veranstalter: Grenzmuseum Schifflersgrund
Platz der Wiedervereinigung 1 | 37318 Asbach-Sickenberg |Tel.: 036087/98409 | Mail: info@grenzmuseum.de
www.grenzmuseum.de | www.facebook.de/schifflersgrund
»Heidegger. Ein deutsches Leben« – Lorenz Jäger im Gespräch mit Peter Krause
Martin Heidegger zählt zu den wirkmächtigsten Denkern des 20. Jahrhunderts – zugleich ist er einer der umstrittensten, nicht zuletzt aufgrund seiner Parteinahme für den Nationalsozialismus 1933. Basierend auf neuesten Quellen erzählt Lorenz Jäger das Leben des Philosophen, der den Menschen und sein Dasein in der Welt auf ganz neue Weise gedacht hat – von der katholischen Kind heit in Meßkirch und den geistigen Auseinandersetzungen der zwanziger Jahre über den Nationalsozialismus bis weit in die Jahre des Wiederaufbaus hinein. Dabei begegnen uns Lehrer wie Edmund Husserl, dem 1936 die Lehrerlaubnis entzogen wurde, Vertraute wie Karl Jaspers und Hannah Arendt, deren so schwieriges wie intensives Verhältnis zu Heidegger über historische Brüche hinweg anhielt, Intellektuelle und Dichter wie Ernst Jünger und Paul Celan, die ihn in seiner Schwarzwaldhütte besuchten, bis hin zu späten Interpreten wie Lacan und Derrida. Warum Heidegger jede Generation aufs Neue fasziniert und polarisiert, sein Denken auch heute nichts an Bedeutung eingebüßt hat: Auch das zeigt Lorenz Jäger in dieser Biographie (Rowohlt Berlin), die meisterhaft das Leben Heideggers erzählt – und zugleich ein deutsches Jahrhundert.
Lorenz Jäger, geboren 1951, studierte Soziologie und Ger manistik in Marburg und Frankfurt am Main, anschließend unterrichtete er deutsche Literatur in Japan und den USA. 1997 wurde er Redakteur im Ressort Geisteswissenschaften der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung», das er zuletzt leitete. 2003 erschien sein Buch »Adorno. Eine politische Biographie«, 2017 »Walter Benjamin. Das Leben eines Unvollendeten«.
TANDEMLESUNG »Wer will schon in den Süden« mit Ingrid und Ulf Annel
Zu seinem 30. Geburtstag machte sich der Bödecker-Kreis Thüringen – ein Verein, der sich für Autorenbegegnungen mit Kindern und Jugendlichen einsetzt – selbst ein Geschenk: ein wunderbares Buch mit Geschichten und Gedichten von mehr als vierzig Thüringer Autorinnen und Autoren. Auch Ingrid und Ulf Annel trugen zur bunten Vielfalt von »Wer will schon in den Süden« bei.
Am 9.11. um 19.30 Uhr lesen die beiden daraus in der Weimarer Stadtbücherei für Jugendliche und Erwachsene. Ingrid Annel erzählt, was passiert wäre, wenn ihre Großeltern Instagram gehabt hätten. Ulf Annel liest humorvolle und nachdenkliche Gedichte. Das Autorenpaar wird aus weiteren Büchern Spannendes, Märchenhaftes und Unterhaltsames lesen, gern aber auch Fragen über das Leben, Schreiben und Veröffentlichen beantworten.
Eine Veranstaltung des Friedrich-Bödecker-Kreis für Thüringen e. V. Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
»Wer will schon in den Süden« – Lesung mit Ingrid Annel und Ulf Annel
Zu seinem 30. Geburtstag machte sich der Bödecker-Kreis Thüringen – ein Verein, der sich für Autorenbegegnungen mit Kindern und Jugendlichen einsetzt – selbst ein Geschenk: ein wunderbares Buch mit Geschichten und Gedichten von mehr als vierzig Thüringer Autorinnen und Autoren. Auch Ingrid und Ulf Annel trugen zur bunten Vielfalt von »Wer will schon in den Süden« bei.
Am 9.11. um 19.30 Uhr lesen die beiden daraus in der Weimarer Stadtbücherei für Jugendliche und Erwachsene. Ingrid Annel erzählt, was passiert wäre, wenn ihre Großeltern Instagram gehabt hätten. Ulf Annel liest humorvolle und nachdenkliche Gedichte. Das Autorenpaar wird aus weiteren Büchern Spannendes, Märchenhaftes und Unterhaltsames lesen, gern aber auch Fragen über das Leben, Schreiben und Veröffentlichen beantworten.
Eine Veranstaltung des Friedrich-Bödecker-Kreises für Thüringen e.V. Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Sagenhaftes Thüringen – Lesung mit dem Schriftsteller Rainer Hohberg
Der Autor Rainer Hohberg nimmt die Zuhörer mit auf eine spannende Sagenreise durch Thüringen. Wer war der »kopflose Ritter«? Wo wurde die »weiße Frau« gesehen? Und aus welchem Ort berichtet man sich von der Sage der »eingemauerten Kinder«? Unterstützt durch eine multimediale Präsentation ergründet Rainer Hohbergs Thüringer Sagengeheimnisse!
Eine Veranstaltung des Friedrich-Bödecker-Kreis für Thüringen e. V. Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Sagenhaftes Thüringen – Lesung mit dem Schriftsteller Rainer Hohberg
Der Autor Rainer Hohberg nimmt die Zuhörer mit auf eine spannende Sagenreise durch Thüringen. Wer war der »kopflose Ritter«? Wo wurde die »weiße Frau« gesehen? Und aus welchem Ort berichtet man sich von der Sage der »eingemauerten Kinder«? Unterstützt durch eine multimediale Präsentation ergründet Rainer Hohbergs Thüringer Sagengeheimnisse!
Eine Veranstaltung des Friedrich-Bödecker-Kreis für Thüringen e. V. Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
»Floriane Blütenblatt und die Zeit im magischen Garten« – Lesung für Kinder mit Ingrid Annel.
Egal, was die kleine Elfe Floriane Blütenblatt in ihrem winzigen Garten pflanzt oder sät – alles gedeiht prächtig. Hier wachsen aber nicht nur Erdbeeren, Tulpen und Radieschen, sondern auch sehr ungewöhnliche Pflanzen. Das liegt an den wundersamen Wundersamen, einem Geschenk von Florianes Patentanten. Eines Tages sprießen auf einem Beet Pflanzen, an denen Buchstaben wachsen. Doch wozu sind die gut? Kann man Marmelade daraus kochen? Oder eine Suppe? Nein, das klappt nicht. Aber Floriane entdeckt, wie vergnüglich es ist, mit den Buchstaben zu spielen, sich neue Wörter und Geschichten dazu auszudenken. Schade nur, dass niemand Zeit hat, mit ihr gemeinsam zu spielen, nicht einmal Madame Schnirkel, die schnellste Schneckenpostschnecke der Welt. Doch die hat einen guten Rat für Floriane. Und der führt schließlich dazu, dass die kleine Elfe im Glockenturm der nahen Stadt einen Freund findet, der ihr ein ganz besonderes Geschenk überreicht.
»Die Rache der Weihnachtsgurke« – Lesung mit Julia Bruns.
»Wilhelm, wie sieht der Wald wieder aus. Ein Jahr unterwegs mit Thüringer Förstern und Baumforschern« – Lesung mit Frank Quilitsch.
»Wilhelm, wie sieht der Wald wieder aus!« – Diesen Satz hört Forstamtsleiter Bernd Wilhelm immer häufiger. Wir kennen die Schlagzeilen, doch wie berechtigt sind die Sorgen? Frank Quilitzsch will es genau wissen und streift ein Jahr lang mit Thüringer Förstern und Baumforschern durch die Reviere. Er trifft die Zapfenpflücker in der Samendarre, geht mit Hatz auf die Jagd und verbringt Tage und Nächte im Nationalpark Hainich. Der Besuch im Friedwald stellt unausweichliche Fragen und bei Oberhof geben alte Fichtendamen Auskunft über ihr Überleben. Ein 90-jähriger Landwirt lädt zur Spritztour ein und erzählt die Geschichte seines Familienwaldes. Klimaexperten, Ranger und die Umweltministerin – was fordern sie im Umgang mit der Natur? Der Autor schrieb das Kultbuch »Dinge, die wir vermissen werden«. Müssen die Thüringer Wälder eines Tages in die Sammlung mit aufgenommen werden? (Verlag Tasten & Typen)
»Die Rache der Weihnachtsgurke« – Lesung mit der Schriftstellerin Julia Bruns.
Der Weimarer Bibliothekssaal wurde 1766 im Stil des Rokoko erbaut. Doch präsentiert er sich heute in einer Gestalt, die erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts geprägt wurde: mit Büsten, Bildern, aufge stockten Regalen, geschlossenen Fenstern und anderen Veränderungen. Dieses Bild ist durch die Sanierung nach dem Bibliotheksbrand von 2004 re-konstruiert worden und bestimmt seit über einem Jahrhundert das Bildgedächtnis vieler Menschen. Bisher wurde kaum einmal gefragt, wie der Saal ohne die Umgestaltung bei seiner Fertigstellung 1766 aus gerichtet wurde. Mit welchen Materialien wurde die Bibliothek gebaut? Welche Rolle kam den Architekten zu? Was macht das Rokoko des Roko kosaals aus? Gefragt wird auch nach dem architektonischen Kontext, in dem der Weimarer Rokokosaal heute steht, und nach seinem modernen Kontrapunkt im Kubus des Studienzentrums.
Mit freundlicher Unterstützung der Gesellschaft Anna Amalia Bibliothek.
Workshopleitung
Bitte beachten Sie:
Freitag, 12.11.2021
13:00 Uhr
13:45 Uhr
14:30 Uhr
- – ‑15:15 Uhr 1 Kaffeepause – - -
16:00 Uhr
16:45 Uhr
17:30 Uhr
- – - 18:15 Uhr ! Imbiss – - -
19:30 Uhr
ab 20:30 Uhr Geselliges Zusammenkommen im Residenz-Cafe
Sonnabend, 13.11.2021
8:30 Uhr
9:30 Uhr
- – - 10:15 Uhr 1 Kaffeepause – - -
10:45 Uhr
11:30 Uhr
12:15 Uhr
- – - 12:45 Uhr ! Imbiss – - -
15:00 Uhr
Information und Anmeldung:
Die Jahrestagung der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft findet 2021 zum Thema »Shakespeare und Politik« statt.
Das genaue Tagungspgrogramm wird noch bekanntgegeben.
Weitere Informationen auf der Website der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft.
»Cleopatra & Fleischsalat« – Lesekonzert mit Kathrin Groß-Striffler und Ahmed Hajjar
Eine Familie schneit in einem Bergdorf ein und wird sich klar darüber, was der Klimawandel für ihre Kinder bedeutet. Eine Lehrerin, die Syrern Deutsch beibringen will, ist hoffnungslos überfordert. Ein bulgarischer Kofferträger wird auf einer griechischen Insel auf subtile Weise von Touristen gedemütigt. Von begrabenen Hoffnungen, unerfüllten Sehnsüchten, von Missverständnissen zwischen Menschen, die in Beziehungen und Zwängen festsitzen, die nicht glücklich, aber auch nicht direkt unglücklich sind, also vom ganz normalen Wahnsinn des täglichen Lebens in all seinen Facetten wie auch von Ausbruchsversuchen, die scheitern, weil sie scheitern müssen, wird hier erzählt. Erschütternd, genau, gekonnt.
Kathrin Groß-Strifflers Lesung wird von Ahmed Hajjar auf der Nay-Flöte begleitet.
Lena Gorelik liest »Wer wir sind«
Sankt Petersburg/Ludwigsburg 1992. Ein Mädchen reist mit den Eltern, der Großmutter und ihrem Bruder nach Deutschland aus, in die Freiheit. Was sie dafür zurücklässt, sind ihre geliebte Hündin Asta, die Märchen-Telefonnummer und fast alles, was sie mit Djeduschka, Opa, verbindet – letztlich ihre Kindheit. Im Westen merkt die Elfjährige, dass sie jetzt eine andere und «die Fremde» ist. Ein Flüchtlingskind im selbstgeschneiderten Parka, das die Wörter so komisch ausspricht, dass andere lachen. Auch für die Eltern ist es schwer, im Sehnsuchtswesten wächst ihre russische Nostalgie; und die stolze Großmutter, die mal einen Betrieb leitete, ist hier einfach eine alte Frau ohne Sprache. Das erst fremde Deutsch kann dem Mädchen helfen – beim Erwachsenwerden, bei der Eroberung jenes erhofften Lebens. Aber die Vorstellungen, was Freiheit ist, was sie erlaubt, unterscheiden sich zwischen Eltern und Tochter immer mehr. Vor allem, als sie selbst eine Familie gründet und Entscheidungen treffen muss.
Ein autobiographischer Roman, der zeigt, dass die Identität gerade im Zwiespalt zwischen Stolz und Scham, Eigensinn und Anpassung, Fremdsein und allem Dazwischen stark wird. «Wer wir sind» erzählt, wie eine Frau zu sich findet – und wer wir im heutigen Deutschland sind.
Maria Kling: Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix
Ab 8 Jahre
Freddy und Flo ziehen um – in ein Haus direkt am Friedhof. Schon bald merkt Freddy: Die Nachbarn sind alles andere als normal! Doch Papa und Flo glauben ihm nicht, dass sie mit einer Hexe, einem Werwolf und einem Vampir unter einem Dach wohnen. Noch nicht mal, als Hexe Poppy durchs Fenster geflogen kommt! Also braucht Freddy schnell Beweise, bevor der Vampir angreift!
Lustig, spannend und schön unheimlich – eine witzige Mischung aus Grusel- und Detektivgeschichte. Maria Kling wollte Autorin werden, seit sie als Kind Madita von Astrid Lindgren gelesen hat. Ihren Spaß an absurd-originellen Figuren und Geschichten teilt sie mit mindestens einem Familienmitglied…
Palmbaum-Lesung und ‑Gespräch mit Wilhelm Bartsch und Richard Pietraß
zum Titelthema »Stimmen der Natur« der Herbst-Ausgabe
der Zeitschrift »Palmbaum – literarisches Journal aus Thüringen«
im Rahmen der Kabinettausstellung „Natur im Porträt“
Moderation: Dr. Jens-Fietje Dwars, Chefredakteur der Zeitschrift »Palmbaum«.
Im Rahmen der Kabinettausstellung „Natur im Porträt – ein englischer Weg“ sind am Sonntag, dem 14. November, zwei der namhaftesten Lyriker aus dem Osten Deutschlands zu Gast: der Berliner Richard Pietraß und der Hallenser Wilhelm Bartsch. Sie lesen aus dem druckfrischen Heft der Thüringer Literaturzeitschrift „Palmbaum“, das dem Thema Natur gewidmet ist. Es enthält den Essay „Die verwundete Riesin. Bedrohte Natur im deutschsprachigen Gedicht des 20. Jahrhunderts“, aus dem Pietraß Auszüge vorstellen wird. Unter dem Titel „Farewell, du Menschenwelt“ zieht Bartsch eine bitter-ironische Bilanz des „Anthropozäns“. Der Chefredakteur der Zeitschrift, Jens-Fietje Dwars, befragt die Lyriker nach dem Credo ihres Schreibens in unserer Zeit des Umbruchs. Beide lesen auch aus neuesten Gedichten.
Den Einband der Zeitschrift hat Max Uhlig gestaltet, der im Heft vorgestellt wird. Zudem enthält es einen Beitrag über Naturdarstellungen in englischen Porträts mit Bildbeispielen aus der Greizer Kupferstichsammlung. So kommen Literatur- und Kunstfreunde gleichermaßen auf Ihre Kosten.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates in Zusammenarbeit mit der Thüringischen Literarhistorischen Gesellschaft Palmbaum e.V. und der Staatlichen Bücher- und Kupferstichsammlung im Sommerpalais Greiz. Mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei.
Bitte beachten Sie, dass der Saal im Greizer Sommerpalais nur temperiert ist. Es wird gebeten, sich entsprechend warm zu bekleiden.
Aufgrund der im Landkreis Greiz geltenden Warnstufe 3 gilt für alle Besucher*innen die 3‑G‑Plus-Regel. Bitte halten Sie den entsprechenden Nachweis bereit.
Sag mir, wo die Blumen sind – laudia Michelsen liest Texte von und über Marlene Dietrich.
»Du wirst nicht alt im Thüringer Wald« – Lesung mit André Kudernatsch
„Irgendwann erreicht man bei einer Wanderung im Thüringer Wald immer diese Kreuzung, an der ein Schild fehlt, und die Wandergruppe zankt, wo es weitergeht. Bis einer glaubt, an der Rinde eines Baumes die verwaschene Wegmarkierung wiederzuerkennen: Weißes Kästchen mit gelbem Kreis. Das könnte aber auch der kunstvolle Schiss eines Eichelhähers sein.“ Nach jahrelangen Recherchen im tiefen Tann liegt nun der neueste Band mit Kultkomiker Kudernatschs Kolumnen aus dem dunkelgrünen Herzen Deutschlands vor: Heißersehnt wie eine Rostbratwurst mit Bornsenf. Aber Kudernatsch war nicht nur draußen, er war auch viel drin. So erzählt er, wie man Home-Office-Gourmet wird, den Inzi-Dance tanzt und eine Krippe aus Klopapier bastelt. Am Ende findet er die richtigen Worte, um uns alle miteinander zu versöhnen: Er lässt Blumen sprechen.
»Goethe, die Schopenhauers und Rom« – Vortrag von Dr. Anett Kollmann, Berlin.
»›Sympathy for the Devil‹. Die künstlerische Bewältigung des Bösen bei Goethe, Freud und den Rolling Stones« – Vortrag von Prof. Dr. Rainer M. Holm-Hadulla (Heidelberg)
Während der Corona-Pandemie ist eine Teilnahme an den Veranstaltungen nur nach vorheriger Anmeldung per E‑Mail (goetheges@aol.com) oder Telefon (0 36 43 – 20 20 50) möglich.
Friedrich Dieckmann im Gespräch mit Jens-Fietje Dwars über Beethoven.
Der Weimarer Pianist Daniel Heide, Künstlerischer Leiter des LYRISCHEN SALONs. Liederabende auf Schloss Ettersburg, spielt Werke von Beethoven.
Friedrich Dieckmann hat soeben in der von Jens‑F. Dwars herausgebeben Reihe ORNAMENT einen schön ausgestatten Band mit Essays vorgelegt über »Beethoven und das Glück«. Dieckmann, der Altmeister des Essays, erkundet die gelebten Hinter- und Abgründe, aus denen Beethovens Musik erwuchs. Ein von Taubheit geschlagener Komponist, der in der Unglückszeit der Napoleonischen Kriege sein Glück in noch nie gehörten Klängen findet. Mit Feingefühl und Präzision liest Dieckmann Partituten wie Gedichte, auf der Gedankenhöhe Adornos, doch mit der Leichtigkeit eines Geschichtenerzählers.
»Wir müssen uns Ludwig van Beethoven, der uns ein Glück ist, als unglücklichen Menschen vorstellen. In diese Wunde greift ein Band besonders tief … Der kleine Band ersetzt viele Regalmeter Beethoven-Literatur mit leichter Hand.« Michael Helbing (»Thüringer Allgemeine«)
Das Gespräch Friedrich Dieckmanns mit Jens-Fietje Dwars über Beethoven und die Wiederkehr des Dramas wird um die berühmte Klaviersonate op. 111 kreisen, die durch Thomas Manns Roman »Doktor Faustus« in die Weltliteratur eingegangen ist. Mann interpretierte die Sonate mit den Augen Adornos: »vom Tode berührt«, sei Beethoven an eine Grenze gestoßen, habe er die letztmögliche Klaviersonate geschaffen, ein Höchstmaß an Subjektivität, die in Objektivität umschlage: in »Ich-Verlassenheit«. Friedrich Dieckmann bricht mit dieser Deutung und setzt ihr seine eigene entgegen.
Zudem verfolgt er das Motiv des Glücks im Leben und Schaffen des Tonsetzers. Kann ein Komponist, der sein Gehör verliert, überhaupt glücklich sein? Oder müssen wir ihn uns, wie Sisyphos, als einen glücklichen Menschen denken, der in der Musik sich selbst übersteigt …?
Daniel Heide spielt an dem Abend Auszüge aus der Klaviersonate in c‑Moll op. 111 und weitere Proben von Ludwig van Beethoven.
„Zandschower Klinken“, das ist „ein schräger Aussteigerroman und einer Schlagseite in Richtung Prosagedicht“ war in Deutschlandfunk Kultur zu hören. Mit diesem ungemein lebendigen und vielschichtigen Roman lässt Kunst deutlich werden, dass die heutige globale Welt mit ihren scharfen Konflikten wohl kaum mit konventionellen Formen zu fassen ist. Zandschow ist ein utopischer Wunschort: Man sitzt an einem Feuerlöschteich mit Plastikschwänen und Liegestühlen und ist zugleich in Sansibar. Wie geht das? Thomas Kunst schreibt keine durch erzählte Geschichte, sondern er schiebt die unterschiedlichsten Textsorten ineinander. Ob Märchen, Brief, amtliche Verlautbarung oder politisches Manifeste, das alles geschieht nicht ohne Humor und Polemik gegen ladenkonforme Schreibweisen. „Meine Geschichten entwickeln sich über die Sprache“, sagt Thomas Kunst, „ich habe nicht eine Story und schmücke die aus, ich habe gar nichts und schmücke das aus. Das heißt, ich habe viel mehr Freiheit.“
Thomas Kunst trifft an diesem Abend auf die Musiker von »Keys & Screws« (Thomas Borgmann – soprano & tenor saxophones, Jan Roder – bass, Willi Kellers – drums)
Keys & Screws,mit ebenfalls Willi Kellers & Jan Roder mag wie eine Trio-Ausgabe der Heimat klingen.…ist aber gänzlich anders gelagert. Das skandinavische Magazin Salt-Peanuts schreibt grade: »This is glorious jazz that opens up most senses, and that you should have the opportunity to hear in concert once«
„so wollen wir sehen, was herauskommt« – Vorlesetag im Schillerhaus Rudolstadt
„so wollen wir sehen, was herauskommt« … schrieb Charlotte 1801 an Schiller. Was also herauskommt, wenn man die Worte, Phrasen und Sätze so ganz aus ihrem Kontext herausreißt, wird sich am bundesweiten Vorlesetag zeigen. Am historischen Ort im Beulwitzschen Salon im Schillerhaus zu Rudolstadt lesen die Mitarbeiter des Schillerhauses Passagen aus den Texten der damaligen Bewohner und ihrer Gäste. Die wilde Verknüpfung eröffnet ganz neue und überraschende Assoziationen und bleibt dabei auch ganz unwissenschaftlich.
Der Bundesweite Vorlesetag
ist seit 2004 Deutschlands größtes Vorlesefest und eine gemeinsame Initiative von DIE ZEIT, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung. Jedes Jahr am dritten Freitag im November setzt der Aktionstag ein öffentliches Zeichen für die Bedeutung des Vorlesens und begeistert Kinder und Erwachsene für Geschichten.
Am 19. November 2021 findet der bundesweite Vorlesetag bereits zum 18. Mal statt. In diesem Jahr stellen wir den Aktionstag unter das Jahresmotto »Freundschaft und Zusammenhalt« – denn Vorlesen verbindet.
Corona-Regelungen: Einlass erfolgt nur unter Beachtung der 2G-Regel.
Um Voranmeldung wird gebeten: schillerhaus@rudolstadt.de oder 03672/486470
Sagenhaftes Thüringen – Lesung mit dem Schriftsteller Rainer Hohberg
Der Autor Rainer Hohberg nimmt die Zuhörer mit auf eine spannende Sagenreise durch Thüringen. Wer war der »kopflose Ritter«? Wo wurde die »weiße Frau« gesehen? Und aus welchem Ort berichtet man sich von der Sage der »eingemauerten Kinder«? Unterstützt durch eine multimediale Präsentation ergründet Rainer Hohbergs Thüringer Sagengeheimnisse!
Eine Veranstaltung des Friedrich-Bödecker-Kreis für Thüringen e. V. Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Märchensymposium – Bühne frei für die Märchenwelt
Moderation: Dr. Martin Straub
10:00 – 10:15 Begrüßung Fabian Giesder, Bürgermeister Stadt Meiningen
10:15 – 10:30 Der Flötenspieler (Bechstein) Gudrun Rathke und Jakob Jentgens
10:30 – 10:55 Ludwig Bechstein zum 220. Geburtstag – Dr. Kathrin Pöge-Alder
10:55 – 11:35 Märchen und Theater – Prof. Kristin Wardetzky
11:35 – 11.45 Bilinguales Tandem Erzählen – Studierende FH Potsdam
11:45 – 12:45 Was für ein Theater! – Märchen auf der Bühne in Geschichte und Gegenwart – Dr. Sabine Wienker-Piepho. Im Anschluss Podiumsdiskussion mit Studierenden der FSU Jena
12:45 – 13:00 Diskussion
13:00 – 13:15 Märchenadaption – Junges Theater – Staatstheater Meiningen
13:15 – 14:00 Mittagspause
14:00 – 17:00 Workshops (Bibliothek, Theater, Volkshochschule)
Festveranstaltung: Preisverleihung – Thüringer Märchen- und Sagenpreis „Ludwig Bechstein“
18:30 Der Wolf und die sieben Geißlein | Kerstin Wiese
19:15 Musik: Jakob Jentgens und Raissa Nikola Mehner
19:30 Preisverleihung
20:15 Empfang
Unter diesem Link können Sie sich für die Teilnahme am Märchensymposium anmelden.
Sagenhaftes Thüringen – Lesung mit dem Schriftsteller Rainer Hohberg
Der Autor Rainer Hohberg nimmt die Zuhörer mit auf eine spannende Sagenreise durch Thüringen. Wer war der »kopflose Ritter«? Wo wurde die »weiße Frau« gesehen? Und aus welchem Ort berichtet man sich von der Sage der »eingemauerten Kinder«? Unterstützt durch eine multimediale Präsentation ergründet Rainer Hohbergs Thüringer Sagengeheimnisse!
Eine Veranstaltung des Friedrich-Bödecker-Kreis für Thüringen e. V. Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Vortag von Dr. Sylvia Weigelt – »Uta von Naumburg – nur eine Faszination in Stein?«
Uta von Naumburg gilt als schönste Frau des Mittelalters. Ihre Anmut und Schönheit faszinieren bis heute. Diese Wirkung geht jedoch nicht von einer realen Person aus, sie wird vielmehr der in Stein gehauenen Skulptur Utas zugesprochen. Sie erlangte als einzige der um 1250 entstandenen 12 Stifterfiguren des Naumburger Doms größere Bekanntheit. Aber hinter dieser Uta steht auch eine historische Figur, eine Frau aus Fleisch und Blut. Was wissen wir über diese Frau und welchen Bezug gibt es zwischen ihr und der in Stein gehauenen Darstellung ihrer Person? Stellt die als Uta bekannte Figur tatsächlich die historische Uta von Ballenstedt, Markgräfin von Meißen, dar? Wie lässt sich dann die Utas Haupt schmückende Königskrone erklären? Fragen über Fragen, die einen spannenden Vortrag erwarten lassen.
Bitte beim Veranstalter erfragen, ob die Veranstaltung stattfinden kann.
»Uta von Naumburg – nur eine Faszination in Stein?« – Vortrag von Dr. Sylvia Weigelt
Uta von Naumburg gilt als schönste Frau des Mittelalters. Ihre Anmut und Schönheit faszinieren bis heute. Diese Wirkung geht jedoch nicht von einer realen Person aus, sie wird vielmehr der in Stein gehauenen Skulptur Utas zugesprochen. Sie erlangte als einzige der um 1250 entstandenen 12 Stifterfiguren des Naumburger Doms größere Bekanntheit. Aber hinter dieser Uta steht auch eine historische Figur, eine Frau aus Fleisch und Blut. Was wissen wir über diese Frau und welchen Bezug gibt es zwischen ihr und der in Stein gehauenen Darstellung ihrer Person? Stellt die als Uta bekannte Figur tatsächlich die historische Uta von Ballenstedt, Markgräfin von Meißen, dar? Wie lässt sich dann die Utas Haupt schmückende Königskrone erklären? Fragen über Fragen, die einen spannenden Vortrag erwarten lassen.
Von der (Ohn-)Macht der Zensur
Palmbaum-Lesung mit Wulf Kirsten und Lutz Rathenow
Die Zensur schien in der DDR übermächtig. Aber man konnte ihr auch mit Witz und Ironie begegnen. Von solchen Fällen berichten Wulf Kirsten und Lutz Rathenow im Zensur-Heft der Thüringer Literaturzeitschrift Palmbaum. Am Mittwoch, dem 24. November, lesen sie in der Weimarer Eckermann-Buchhandlung ab 18 Uhr aus dem Heft.
Palmbaum- Chefredakteur Jens‑F. Dwars befragt die Autoren nach ihren Erfahrungen mit der Zensur einst und nach den Nöten heute, Sprache im Zeitalter ihrer Verschluderung zu verteidigen. Im Anschluss wird das druckfrische Herbst-Heft vorgestellt, das dem Thema Natur gewidmet ist, und lesen die beiden Lyriker neue Gedichte.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates in Zusammenarbeit mit dem Palmbaum e.V. und mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei.
Aufgrund der in Weimar geltenden Warnstufe 3 gilt für alle Besucher*innen die 3‑G‑Plus-Regel. Bitte halten Sie den entsprechenden Nachweis bereit.
Politischer Salon: Jüdisches Leben heute. Mit Levi Israel Ufferfilge, Marina Weisband und Mirjam Wenzel
Die Publizistin und Pädagogin Marina Weisband, der Leiter einer jüdischen Grundschule und Rabbineranwärter Levi Ufferfilge sowie Mirjam Wenzel, Direktorin des Jüdischen Museums in Frankfurt/Main, diskutieren als Nachgeborene über das Leben von Jüdinnen und Juden in Deutschland. Wie kann das Gedenken an die Shoah auch ohne die Überlebenden als Augenzeugen weitergetragen werden? Wie macht man das jüdische Leben der Gegenwart in all seiner Vielfalt erlebbar? Was bedeutet es, als Jüdinnen und Juden sichtbar zu sein? Wie ist mit dem zunehmenden Antisemitismus umzugehen und was erwarten sie diesbezüglich von der nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft?
In Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung/Landesbüro Thüringen und dem Katholischen Forum.
»O Welt,die ich suche, fühlst du nicht« – Emmy Hennings – Muse, Varieté- und Straßenkünstlerin – Eine Würdigung der Dichterin der Avantgarde
Rezitation: Christine Stauch
Musik: Udo Hemmann
Die Kulturmanagerin Christine Stauch stellt an diesem Nachmittag die Dichterin Emmy Hennings (1885–1948) vor. Obwohl sie mit ihren Gedichten, Romanen und Prosa Anfang des 20. Jahrhunderts große Aufmerksamkeit erreichte, schien Jahrzehnte später – bis in die Gegenwart – ihr Wirken als Dichterin vergessen. Mit vielen bekannten Dichtern der Avantgarde eng verbunden, wie mit Johannes R. Becher, Erich Mühsam, und Hugo Ball, ihrem späteren Ehemann, blieb sie in der Literaturgeschichte eher als deren Randfigur verortet.
Mit Gesang und Improvisation wird der Musiker Udo Hemmann „das Vielfache“ der Dichterin akustisch in Szene setzen.
Dem Namen des Salon „Musenbundt“ verbunden, werden auch an diesem Nachmittag in der Dichterstätte die Künste: Literatur, Musik und Bildende Kunst – im Bund zu erleben sein. Die derzeitige Ausstellung der HausART, mit dem Titel: „Beim Malen bin ich weggetreten“ präsentiert bunte, im Sinne künstlerisch vielseitige, Arbeiten, gestaltet von Schülerinnen und Schülern der Staatlichen Regelschule »Hainleite« Wolkramshausen und des Herdergymnasiums Nordhausen. Die Bilder entstanden in der Auseinandersetzung mit Gedichten der Lyrikerin Sarah Kirsch. Eines davon trägt den Titel: „In den Wellen“. Allein die ersten zwei Zeilen dieses Gedichts: „Das Meer so/Grün und so offen“ lassen einen weiten Raum in der Ausstellung ahnen, offen dafür, die Dichtung Emmy Hennings in Resonanz zu bringen.
Zum literarischen Programm
Jahrzehnte war die Künstlerin Emmy Hennings (1885–1948) auf ihr Wirken als Muse, als Cabaret‑, Varieté- und Straßenkünstlerin festgeschrieben, galt sie als Randfigur der künstlerischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts. Ihr künstlerischer Einfluß und ihr dichterisches Werk schien vergessen – es wurde verschwiegen.
In den Jahren 2015 und 2017 haben die Literaturwissenschafterinnen, Nicola Behrmann, in Zusammenarbeit mit Simone Sumpf und Christa Baumberger eine Gesamtausgabe ihrer Romane und Prosa in zwei Bänden veröffentlicht. In diesem Zusammenhang erschien im Jahr 2020 zudem eine umfängliche Ausgabe ihrer Gedichte.
Mit dieser umfassenden Werkausgabe ist es den Wissenschaftlerinnen gelungen Emmy Hennings als eine Dichterin der Avantgarde zu rehabilitieren, ihr nach so vielen Jahren des Vergessens als Dichterin der Moderne einen „angemessenen“ Platz in der Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts einzuräumen. / “Geburt der Avantgarde – Emmy Hennings“
Diese Ausgaben und weitere Veröffentlichungen zu ihrem gesamten künstlerischen Wirken bilden die Grundlage des literarischen Programms.
An diesem Nachmittag werden neben einer Auswahl ihrer Gedichte, Auszüge aus ihren Romanen „Das Brandmal“ und das „Das ewige Lied“ vorgestellt, die wesentlich autobiografisch geprägt sind. Inhalte aus von ihr verfassten Briefen ergänzen das literarische Programm, mit dem Versuch das „Vielfache“ der Emmy Hennings als
Künstlerin auf die Bühne zu bringen, denn „Kunst und Leben, Erzählstimme und die Autorin selbst sind ununterscheidbar geworden“, so die Literaturwissenschaftlerin Nicola Behrmann./ “Emmy Hennings-Ball – ich bin so vielfach“
Der Titel des Veranstaltungsprogramms: „O Welt, die ich suche, fühlst du nicht“ entstammt dem Gedicht von Emmy Henning „Heimatloses Gesicht“, das voraussichtlich 1917 entstand und 1922 im Gedichtband „Helle Nacht“ veröffentlicht wurde.
Zur Autorin Emmy Hennings
Emmy Hennings, 1885 in Flensburg geboren, der Vater Werftarbeiter, die Mutter Schneiderin, wird später in ihren Erinnerungen aus der Kindheit über sich sagen: “Ich habe das große Glück gehabt, das Kind reicher Eltern zu sein, denn sie waren anspruchslos. … ein Erbgut, das ich vorzüglich habe brauchen können, … das die schönsten Zinsen trägt, nämlich Zufriedenheit, das Glück selbst.“ Und sie erwähnt darin weiter, dass sie sich als Kind in der Schule sträubte, gegen ein zu viel von Lernen müssen, weil es nach ihrem Gefühl „zu große Anforderungen an ihre Phantasie stellte“, begeisterte es sie doch vielmehr die Welt mit allen Sinnen zu entdecken. / „Blume und Flamme“
Ihre Hinwendung zum katholischen Glauben bringt sie mit Erlebnissen aus ihrer Kindheit in Verbindung, wie ihre Faszination für das Theater. Daß sie Schauspielerin werden wollte, wundert bei dieser Entwicklung kaum, scheiterte anfangs aber am Einspruch der Eltern.
Im Alter von 20 Jahren, im Jahr 1905, nutzt sie die Gelegenheit, sich einer Wandertheatergruppe anzuschließen. Dieser Schritt bot ihr nicht nur die Möglichkeit, endlich auf einer Bühne zu stehen, sondern auch ihrem inneren Anspruch nachzugeben, die festgefügte Ordnung dieses kleinbürgerlichen Lebens, mit den an sie gestellten Verpflichtungen, zu entfliehen, Nicht unbedeutend dürfte hierbei auch ihre gewachsene Reiselust gespielt haben.
Um sicher auch näher am Puls der Zeit zu sein, ihrer Lebenslust und ihrem allumfassenden Wunsch nach Hingabe Raum gebend, tingelt sie anschließend, ab 1907/08, als Diseuse, als Sängerin und Tänzerin durch Cafés und Bars, durch Cabarets und Varietés, die sich als moderne Vergnügungsorte um die Jahrhundertwende in den Großstädten etablieren.
In ganz Deutschland ist sie unterwegs, steht in Paris und Budapest auf Bühnen. Trotzdem besaß sie oft kaum Geld, waren Tage, da es ganz ausbleibt. Sie erfährt Zeiten, in denen sie sich als Hausiererin, als Animierkellnerin, als Prostituierte am Leben hält. Drogensucht und verschiedene andere Krankheiten belasten außerdem ihren unsteten Lebenswandel, bleiben existenzielle Grenzerfahrungen nicht aus, unwillig und zunehmend unfähig, sich einer Ordnung zu fügen.
1909 findet sie Zugang zur Berliner Literatenszene, wird vom Leben der Boheme ergriffen, entstehen Freundschaften zu Dichtern wie zu Erich Mühsam und zu Johannes R. Becher, die sich für sie häufig mit erotischen Beziehungen verbinden. Von der Dichterin Else Lasker Schüler wird sie anfangs heftig angefeindet, erweist sie sich in späterer Zeit als eine Freundin.
Zu einem heute eher unbekannten Dichter und Journalisten Ferdinand Hardekopf (1876–1954) entwickelt sich eine tiefere Bindung. In dieser Zeit – 1911 – wird ihr erstes Gedicht „Äther“ veröffentlicht. Noch im selben Jahr wechselt sie nach München, wird im Cabaret „Simplicissimus“ auf der Bühne stehen.
In München wird sie auch zum Katholizismus übertreten, lässt sie sich im Sommer 1911 in der Ludwigskirche taufen
Obwohl sie in den Kreisen der Boheme akzeptiert wird, erlebt sie sich auch in München als Außenseiterin, ist ihr Leben von existenzieller Not gezeichnet. Neben den Angeboten als Malermodell antwortet sie darauf wiederholt mit Prostitution und Drogenkonsum. Sie wird zwei Mal inhaftiert werden.
1914 lernt sie im Cabaret „Simplicissimus“ den Schriftsteller und Journalisten Hugo Ball kennen. Diese Begegnung (ihre Heirat im Jahr 1920) erlebt sie, nach Jahren sehnsuchtsvollen Suchens, als „Angenommene“ ihrer selbst.
1915 flüchten beide in die Schweiz – der zunehmenden Militarisierung in Deutschland zu entkommen, insbesondere die Einberufung Balls zu verhindern.1916 gründen Hennings und Ball in Zürich das Cabaret „Voltaire“. Die Aufführungen erregen mit ungewöhnlichen Ausdrucks- und Darbietungsformen Aufsehen. Später wird man diesen Ort zur Keimzelle der Dada-Bewegung erklären.
Noch im selben Jahr stirbt ihre Mutter in Flensburg, bei der ihre Tochter Annemarie heranwächst (*1906). Von nun an wird sie selbst für sie sorgen.
Anfang der 1920er Jahre erscheint ihr erster Roman „Das Gefängnis“, 1922 ihr zweiter Gedichtband „Helle Nacht“.
Nach dem Tod von Hugo Ball im Jahr 1927 bleibt sie in der Schweiz, wird mit Unterbrechungen zurückgezogen in einem Tessiner Dörfchen, Agnuzzo, wohnen und weiter schreiben, vor allem bemüht, das Gesamtwerk Ihres Mannes zu veröffentlichen. Sie unternimmt von dort aus mehrere Reisen nach Italien, unterhält enge freundschaftliche Beziehungen zum Dichter Hermann Hesse und seiner Frau Ninon.
Da das Geld aus Schreiben und Zimmervermietung nicht ausreichen, wird sie noch mehrmals umziehen müssen, sich in ihren letzten Lebensjahren den notwendigen Lebensunterhalt als Arbeiterin in einer Tabakfabrik, in einem Elastiquewerk und in einer Besenbinderei verdienen.
Verarmt und sehr geschwächt stirbt sie 1948 im Alter von 63 Jahren in Lugano. An der Seite ihres Mannes Hugo Ball wird sie auf dem Friedhof von Sant Abbondio beigesetzt.
Der Stier Ferdinand ist anders als die anderen Stiere auf der Weide, die sich ständig raufen und ihre Kräfte messen. Ferdinand sitzt am liebsten im Schatten einer Korkeiche und schnuppert den Duft der Blumen. Dennoch wird ausgerechnet er mitgenommen und soll in der Stierkampfarena in Madrid kämpfen. Wie es dazu kommt und wie der Kampf ausgeht, seht ihr in dem Puppentheaterstück nach dem Kinderbuch „Ferdinand der Stier“ von Munro Leaf für Zuschauer ab 4.
Im Glashaus gibt es Kinderpunsch und Lebkuchen bei einem prasselnden Kaminfeuer. Die Märchen sind für Kinder ab 4 Jahren geeignet und deren Eltern. Wichtige Infos: Es gilt die 3G Regel für Erwachsene. Maximale Teilnehmerzahl: 40 Eintritt: Kinder 1€ / Erwachsene: 3€ Mit Voranmeldung über info@lesezeichen-ev.de Wenn Kapazität vor Ort, auch ohne Voranmeldung Einlass möglich.
Die Lesebühne Sebastian ist krank feiert großes Jubiläum. Zum nunmehr 50. mal stehen wir mit unseren Kurzgeschichten und Gedichten auf der Bühne. Was ist nicht alles passiert in der Zeit – wir haben im Theatercafé angefangen, sind dann ins Café Wagner gewechselt, weichen in den Sommermonaten auf das Lokal Der Garten aus und haben in bester stay home-Manier auch Online-Lesungen vom heimischen Laptop aus gestartet. Marcel Schneuer, Flemming Witt und Friedrich Herrmann wurden Thüringer Meister im Poetry Slam, letzterer auch Deutschsprachiger Meister. Flemming hat ein Kind bekommen, Linn Dittner sogar zwei, nur bei Steve Kußin bleibt alles beim Alten.
Für unsere Jubiläumsausgabe haben wir uns was ganz Besonderes einfallen lassen. Zum einen findet sie im Volksbad statt und wir hoffen, euch zahlreich dort begrüßen zu dürfen. Zum anderen heißen wir zwei besonders liebgewonnene Gäste willkommen: das ehemalige Lesebühnenmitglied Flemming Witt wohnt inzwischen in Bochum, aber für den runden Geburtstag kommt er nach Jena und liest für euch; der Jazz-Pianist Philipp Hermann war schon mehrfach Gastmusiker bei uns und untermalt unserer Texte melodisch. Wir würden noch gerne einen dritten Gast einladen, wer, ist noch nicht bekannt.
Chocolat? Nein, es handelt sich nicht um eine Frage im Café nebenan. Erinnern Sie sich noch an den Oskar-nominierten Lasse-Hallström‑Film mit Johnny Depp und Juliette Binoche? Ein Kinohit Anfang der 2000er Jahre. Regisseur, Produzent und Verleger Martin Mühleis hat aus der Roman-Vorlage der britischen Autorin Joanne Harris jetzt ein Zwei-Personen-Stück für das wunderbare Schauspieler-Paar Ann-Kathrin Kramer und Harald Krassnitzer kreiert.
Vianne Rocher kommt mit ihrer kleinen Tochter Anouk in das französische Städtchen Lansquenet-sous-Tannes. Am Kirchplatz eröffnet sie eine Pâtisserie, einen kleinen Laden für feinste Schokoladen. Für Pater Reynaud, den Dorfpfarrer, ist die himmlische Verführung inakzeptabel. Er verbietet der Gemeinde den Umgang mit Vianne und wird zu ihrem großen Gegenspieler. Während sich die Chocolaterie zum neuen Mittelpunkt des Dorfes entwickelt, flüchtet sich der Dorfpfarrer in verzweifelte Gebete, Intrigen und Verschwörungstheorien. Das Althergebrachte fühlt sich vom Modernen bedroht.
Ann-Kathrin Kramer zählt zur Crème der deutschsprachigen Filmschauspielerinnen. Zu ihren großen Erfolgen zählt ihre Rolle im erfolgreichen Kinofilm »Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit”. Seit vielen Jahren ist sie mit Harald Krassnitzer verheiratet, dem »mürrischen« Wiener “Tatort”-Kommissar. Der Grantler und die charmante Verführerin — zwei Figuren, die dem Schauspieler-Paar auf den Leib geschneidert sind.
Rezitation: Ann-Kathrin Kramer und Harald Krassnitzer
Textbearbeitung, Produktion, Inszenierung: Martin Mühleis
Musik: Les Manouches du Tannes
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