Der II. Weltkrieg war zu Ende, Deutschland eine Trümmerlandschaft. Das Grauen war zurückgekehrt an den Ort, an dem es seinen Ausgang genommen hatte. Dichter wie Anna Seghers, Johannes R. Becher
und Bertolt Brecht kehrten aus dem Exil zurück, bereit, am Aufbau eines neuen und besseren Deutschland mitzuhelfen. Ihr Optimismus und ihre Hoffnungen übertrugen sich auf die junge Generation begeisterter Dichterinnen und Dichter. Diese nehmen die gesellschaftlichen Veränderungen kritisch an, entdecken neue Themen, gehen in die Produktion, entwickeln neue Schreibstile.
Im Literarischen Salon 2020 in Erfurt wollen wir das literarische Werk, die Erfolge, aber auch das Scheitern von Frauen zeigen, die beispielhaft für eine Epoche deutscher Literatur stehen. Am 3. September gilt unser Augenmerk INGE MÜLLER und BRIGITTE REIMANN.
Das Manuskript schrieb Lutz Götze, Franziska Bronnen gestaltet mit ihrer Lesung Lyrik, Prosa und Briefe.
Inge Müller und Brigitte Reimann repräsentieren, auf eine je unterschiedliche Weise, in ihrer Biographie und in ihren literarischen und essayistischen Werken jene Hoffnungen auf ein Land ohne Krieg, in dem der Sozialismus errichtet werden sollte.
Inge Müller, herausragende Lyrikerin, rückte mit Stücken wie »Korrektur« oder »Lohndrücker« mit ihrem Mann Heiner Müller in die erste Reihe der Stückeschreiber nach Brecht. Brigitte Reimann, gefeierte Schriftstellerin, schrieb mit »Ankunft im Alltag« einen Roman für die Neuzeit.
Viele Hoffnungen erwiesen sich alsbald als schiere Illusion. Gleichwohl versuchten beide Autorinnen, nicht zu resignieren, und gingen bis zum bitteren Ende. Sie sind heute, zumal im Westen Deutschlands, weitgehend unbekannt. Doch ihr literarisches Werk verdient es vorgestellt und gewürdigt zu werden. Heute mehr denn je.
Der Eintritt ist frei.
Veranstalter: Friedrich Ebert Stiftung / Landesbüro Thüringen
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Bitte wenden Sie sich an uns, wenn Sie Fragen zur barrierefreien Durchführung der Veranstaltung haben. Kontakt Ebert-Stiftung: Torsten Halbauer // E‑Mail. info.erfurt@fes.de, Fon. 0361/ 59 80 20 // Fax. 0361/ 59 80 210.
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