Ausstellungseröffnung: »Wie fließend Silber funkelte das Meer« – Aquarelle zu Theodor Storm von Hans-Jürgen Gaudeck.
Der älteste Slam der Stadt lädt ein, zu gewinnen gibt es Sekt, Ruhm und Mate! Und wer Bock hat, geht einfach direkt selbst auf die Bühne!
Poet*innen-Anmeldungen willkommen unter anmeldung@livelyrix.de (Betreff: Kassablanca).
Mit dabei sind:
– Jan Cönig // Frankfurt
– Lenny Felling // Mainz
– Tabea Farnbacher // Bochum
– Anna Teufel // Karlsruhe
– tba.
Einlass: 19:00 Uhr
Die Veranstaltung ist teilbestuhlt.
Goethes Nachbarn auf dem Gottesacker – Vortrag mit Bildern von Karl Koch
Um der Zeit der Klassik und Nachklassik in Weimar nachzuspüren gibt es nicht nur Museen, Denkmale, Archive und Bibliotheken. Ein besonderer Ort für die Spurensuche stellt der Historische Friedhof in Weimar dar. Er gehört zu den meistbesuchten Friedhöfen Deutschlands. Grund dafür ist nicht nur die berühmte „Fürstengruft“ als Grabstätte von Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller, sondern ebenso „das ganze Ballett, das um ihn tanzte“, wie der Schriftsteller Horst Krüger die Totenversammlung um den Weimarer Dichterfürsten liebevoll-spöttisch genannt hat.
Eine Auswahl von mal mehr und mal weniger bekannten Ruhestätten auf dem Historischen Friedhof in Weimar präsentiert Gastreferent Karl Koch in seinem an Geschichte und Geschichten reichen Vortrag mit Bildern an diesem Abend in der Goethe Gesellschaft Altenburg.
Sein „Spaziergang über den Historischen Friedhof in Weimar“ führt unter anderem zur nach wie vor geheimnisvollen Goethe-Vertrauten Charlotte von Stein, zu Goethes Mitarbeiter und Gesellschafter Friedrich Wilhelm Riemer, seinem Vertrauten Johann Peter Eckermann oder seinem Kunstberater Johann Heinrich Meyer. Aber auch eher im Schatten stehende Persönlichkeiten werden beleuchtet wie Sophie von Schardt, deren politische Klugheit in jener aufgeheizten napoleonischen Zeit zukunftsweisend voraus warnte: „Denn die Intoleranz der aufgeregten Gemüter, bey manchen mit Unverstand verbunden, verdirbt die gesellschaftlichen Verhältnisse, mehr als je …“
Nicht vergessen werden auch jene jüngeren Gräber, die sich in den letzten Jahrzehnten auf dem Historischen Friedhof eingefunden haben. Beispielsweise das der Schriftstellerin Jutta Hecker, die das Bild des klassischen Weimar mit ihren biographischen Romanen maßgeblich mitgeprägt hat. Nicht zuletzt wird auch die Grabstätte des langjährigen Präsidenten der Internationalen Goethe-Gesellschaft in Weimar, Karl-Heinz Hahn, besucht.
Karl Koch ist der Vorsitzende des bundesweit tätigen Vereins Literaturlandschaften e. V. Aus seiner großen Verehrung für Goethe und die UNESCO-Welterbe-Stadt an der Ilm entstanden bereits mehrere Veröffentlichungen, zuletzt „Wie im Morgenglanze – Weimarer Morgenspaziergänge“ (2009).
Karl Koch, geboren in Nordhorn, wurde bereits als Student der Wirtschaftswissenschaften und der Ev. Theologie 1973 Mitglied der Goethe-Gesellschaft in Weimar. Nach journalistischer Tätigkeit (u. a. als freier Mitarbeiter der Wochenzeitung DIE ZEIT) und dem Erwerb der Lehrbefähigung für das Fach Deutsch trat er in den Höheren Schuldienst des Landes Niedersachsen ein und machte so als Studienrat und später als Studiendirektor mit landesweiter Aufgabe u. a. hunderte von Schülerinnen und Schülern mit dem klassischen Weimarer Erbe vertraut. Aus seinen regelmäßigen Besuchen der UNESCO-Welterbe-Stadt an der Ilm entstanden Veröffentlichungen wie Ach Weimar, geliebtes Weimar – Literarische, musikalische und theologische Spaziergänge durch die Klassikerstadt (2006) und Wie im Morgenglanze – Weimarer Morgenspaziergänge (2009). Karl Koch gehört zu den Gründungs- und Vorstandsmitgliedern des bundesweit tätigen Vereins Literaturlandschaften e. V., der sich seit 1992 um Erfassung, Pflege und Erhalt von Literaturstätten und ‑landschaften in Deutschland bemüht (Jahrestagung 2019 in Altenburg, siehe www.literaturlandschaften-verein.de).
»Goethe in Italien. Zur Kulturpolitik der NFG*« – Vortrag von Dr. Paul Kahl (Erfurt/Göttingen)
* Nationale Forschungs- und Gedenkstätten der Klassischen Deutschen Literatur in Weimar. (d. Red.)
Die verborgenen Judaica: Jüdische Handschriftenreste aus Einbänden in der Forschungsbibliothek Gotha Vortrag und Buchpräsentation
mit Dr. Andreas Lehnardt (Mainz)
Vor einigen Monaten ist der von Andreas Lehnardt verfasste „Katalog der hebräischen Einbandfragmente in der Forschungsbibliothek Gotha“ erschienen. Er umfasst mehr als 230 Fragmente, die sich als Makulaturreste in frühneuzeitlichen Einbänden gefunden haben. Sie wurden in den Deckeln und Falzen von lateinischen und deutschen Handschriften, in Inkunabeln und frühen Drucken entdeckt. Geordnet nach den literarischen Gattungen der identifizierten jüdischen Schriften, können die über 230 hebräischen Fragmente verschiedenen Kodizes und Provenienzen zugeordnet werden. Es handelt sich fast um eine Bibliothek in der Bibliothek.
Der Vortrag wird die möglichen Hintergründe der Wiederverwendung von jüdischen Handschriften für Buchbindearbeiten in der Bibliothek Gotha diskutieren. Über die genaue Herkunft der meisten Fragmente lassen sich verschiedene Überlegungen anstellen und Vergleiche zu anderen Fundorten ähnlicher Fragmente anstellen. Insgesamt bereichern die identifizierten Funde den Bestand an mittelalterlichen jüdischen Handschriften in der Bibliothek erheblich. Für Gotha und die Region bildet die Erschließungsarbeit eine wichtige Grundlage für weitere Forschungen zum mittelalterlichen jüdischen Kulturerbe.
Andreas Lehnardt studierte Judaistik und Theologie in Deutschland und Jerusalem. Nach erfolgter Promotion zum Dr. phil. im Fach Judaistik an der Freien Universität Berlin ist er seit 2004 Professor für Judaistik an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Über ein Jahrzehnt, von 2007 bis 2018, hat er immer wieder in der Forschungsbibliothek Gotha nach entsprechenden Einbandfragmenten gesucht.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Im Anschluss findet ein Empfang des Freundeskreises der Forschungsbibliothek Gotha e.V. statt. Es wird um eine kleine Spende gebeten.
Der Ritter Michael stellt sein Buch »Emil rettet Thüringen« vor.
Der kleine Drache Emil schläft gemächlich in seiner Höhle und träumt von seiner Mama, seinem Papa und seinen Freunden. Doch in der Zwischenzeit überfällt der böse Herzog Heinrich der Grimmige Thüringen und belagert das Schloß der Landgräfin Jutta. In seinem Heer führt er zwei furchtbare Fabeltiere mit, die die Menschen in Angst und Schrecken versetzen. Als alle Hoffnung zu verfliegen droht, bricht ein kleines, mutiges Mädchen auf, um den Drachen Emil zu suchen. Denn alle Thüringer wissen: Nur der Drache Emil kann das Land noch retten!
Ferienveranstaltung für Kinder von der 1. bis zur 4. Klasse
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Endlich wieder Poetry Slam! Auch im neuen Jahr 2020 wollen wir mit euch wieder das vorgetragene Wort, den krassen Witz, den kritischen Gedanken, die lyrische Kunst, die ausgeklügelte Pointe, kurz: den Poetry Slam feiern.
Bei uns treten mutige Poet*Innen gegeneinander an, präsentieren euch ihre eigenen Texte und wollen eure Gunst gewinnen, denn: Das Publikum kürt den Sieger oder die Siegerin des Abends! Der Thüringer Autor und Slam- Poet Matthias Klaß wird den Abend moderieren.
Eine gemeinsame Veranstaltung der JiM–Die Jugendinitiative e.V. und dem Highslammer e.V. in Zusammenarbeit mit dem Friedrich-Bödecker-Kreis für Thüringen e.V.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Die Erzählerin Dorothea Nennewitz liest am Dienstag, 18. Februar 2020, um 16.00 Uhr im Literaturmuseum „Theodor Storm“ aus Texten internationaler und regionaler Erzählliteratur.
In ihrem Programm „Feine Steine, feste Stoffe“ hat Dorothea Nennewitz Geschichten von Stoffen und Steinen aus den Buchdeckeln befreit und zu einem einmaligen Programm verwoben. Wenn sie erzählt, entstehen Landschaften und Lebenswelten, und ein feiner Humor lädt ein zum Lachen.
Bereits in Texten der griechischen Mythologie sind Steine und Stoffe Thema von Geschichten. Stoffe hüllen uns ein, wärmen, schützen und kleiden uns. Mit Stoffen zeigen wir, wer wir sind und was wir zu bieten haben. Auch Steine umgeben uns überall: Sie gestalten Landschaften und Lebensräume, wir bauen Häuser und pflastern Straßen mit ihnen, wir tragen sie als Schmuck und stellen sie auf unsere Gräber. Bis heute faszinieren diese beiden Naturelemente den Menschen und prägen unser Leben.
Dorothea Nennewitz stammt aus dem Werratal und ist seit 2011 freiberuflich als Erzählerin, Naturpädagogin und in der Erwachsenenbildung tätig. Weitere Infos unter: www.erzählenswert.de.
»Geheimcode, Natur und Utopie. Goethe und die Mythologie« – Vortrag von Prof. Dr. Stefan Matuschek (Jena)
Schaurige, schöne und skurrile Geschichten, hart an der Kante zwischen dieser und der Anderswelt, Geschichten von Leibesfülle, Tagwerk und Liebesdiensten, skurrile Geschichten über merkwürdige Ereignisse um erstaunliche Leute von hier und anderswo.
Seit einigen Jahren verzaubert Antje Horn mit der uralten Kunst des Geschichtenerzählens. Sie lehrt ihre Zuhörer ganz nebenher, dass sie still sitzen und lauschen können, wenn von anderen Menschen, anderen Kulturen in ganz neuen Zusammenhängen und aus nicht gekannten Perspektiven erzählt wird.
Zwischen höfischer Repräsentation und städtischer Öffentlichkeit: Karl Wilhelm Ramler
Vortrag von Maximilian Bach, Berlin/Freiburg i. Br.
Vortrag von Maximilian Bach, Berlin/Freiburg i. Br.
Karl Wilhelm Ramler (1725–1798) zählt seit Mitte der 1740-er Jahre zu den Protagonisten der „Berliner Aufklärung“. Seine umfangreichen Tätigkeiten als Rezensent, Übersetzer, Lektor und Herausgeber zielen auf die Formierung einer konkurrenzfähigen Nationalliteratur und die Geschmacksbildung des deutschen Publikums. Seine Aktivitäten als Dichter und Gelehrter wiederum stehen exemplarisch für ein Spektrum gelegenheitsgebundener Literatur- und Kunstproduktion im Berlin der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Wechselverhältnisse von Poetik und Kulturpolitik, von Kontexten höfischer Repräsentation und städtischer Öffentlichkeit sollen im Vortrag nachgezeichnet werden. Zu den wichtigen Quellen zählt hierbei Ramlers brieflicher Nachlass, der sich seit 1907 im Goethe- und Schiller-Archiv befindet.
Maximilian Bach studierte Germanistik, Philosophie und Latein und promoviert seit 2018 über Karl Wilhelm Ramler an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Der Eifelturm, gestern und heute
Der Eiffelturm steht seit langem schon als ein Symbol für die Stadt Paris, für Frankreich, ja für ganz Europa. Dass er zur Zeit seiner Entwicklung als Bauwerk mehr als umstritten war, dass man ihn mehrere Jahre lang lediglich als ein Provisorium, bald zum Abriss freigegeben deklarierte und seinen Erbauer kritisierte, gehört ebenso zu seiner Geschichte wie der unzweifelhafte Erfolg, den Gustave Eiffel (1832–1923) mit der Errichtung dieses Bauwerks hatte. Heute ist der Eiffelturm das beliebteste und daher am meisten gefilmte und fotografierte Architekturmotiv der Welt. Seiner Errichtung und seiner Nutzung und auch seiner Rezeption über die 130 Jahre seines Bestehens nachzugehen, unternimmt das kleine Buch von Annette Seemann, herausgegeben von der Landeszentrale für Politischen Bildung Thüringen. Annette Seemann, Romanistin und Germanistin, Übersetzerin aus dem Französischen und Italienischen, lebt seit 2002 in Weimar. Sie ist mit Büchern über Weimar, Anna Amalia, Christiane von Goethe hervorgetreten. Sie präsentiert hier ihr Buch über den Eiffelturm.
Werkstattgespräch mit Jaroslav Rudiš
Mit FRAGE FÜR EINEN FREUND startet die Literarische Gesellschaft Thüringen e.V. im Februar 2020 ein neues Veranstaltungsformat. Moderator Mario Osterland bittet in unregelmäßigen Abständen Schriftsteller*innen zum Werkstattgespräch. Nicht die klassische Lesung soll an diesem Abend im Mittelpunkt stehen, sondern die Auskünfte des Gastes über Entstehung und Kontext des aktuellen Buches, eventuelle Zusammenhänge mit früheren Publikationen, über Möglichkeiten der Gegenwartsliteratur und was darüber hinaus an diesem Abend noch interessant wird. Denn bei FRAGE FÜR EINEN FREUND sitzt das Publikum mit am Tisch und ist herzlich eingeladen Fragen und Kommentare, Anregungen und Kritik direkt an den Autor zu richten.
Als ersten Gast begrüßt Mario Osterland im Februar den tschechischen Schriftsteller Jaroslav Rudiš, der seinen aktuellen Roman »Winterbergs letzte Reise«, ein umfangreiches Verständnis für die jahrhundertealte Geschichte Mitteleuropas, sowie ausgeprägte Leidenschaften für Eisenbahnen und böhmisches Bier mitbringt.
Jaroslav Rudiš, geboren 1972, ist Schriftsteller, Drehbuchautor und Dramatiker. Er studierte Deutsch und Geschichte in Liberec, Zürich und Berlin und arbeitete u.a. als Lehrer und Journalist. Im Luchterhand Literaturverlag erschienen seine aus dem Tschechischen übersetzten Romane »Grand Hotel«, »Die Stille in Prag«, »Vom Ende des Punks in Helsinki« und »Nationalstraße«, bei btb außerdem »Der Himmel unter Berlin«. »Winterbergs letzte Reise«, der erste Roman, den Jaroslav Rudiš auf Deutsch geschrieben hat, wurde 2019 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Für sein Werk wurde er außerdem mit dem Usedomer Literaturpreis sowie dem Preis der Literaturhäuser ausgezeichnet.
Die Veranstaltung lädt Groß und Klein dazu ein, Geschichten und Gedanken mit Federkiel und Tinte auf Papier zu bringen und so einen Einblick in die Schreibkultur zu erhalten.
Probiert aus, Eure Gedanken mit Federkiel und Tinte auf Papier zu bringen.
Offene Besucherwerkstatt für Kinder und Familien
z.B. zu Goethes Farbenlehre, Schreibkultur um 1800, zu den Themen Bauhaus und Musk, zur Chranach-Druckwerkstatt
Märchenerzählerin Angela Zöllner erzählt Märchen über Männlein
Grimms Märchen – Märchen von Männlein
Wie heißt das bekannteste Männlein der Gebrüder Grimm? Na, wisst ihr es? Kaspar, Melchior, Balzer? Rippenbiest, Hammelswade oder Schnürbein? Drei Tage Zeit hat die arme Müllertochter, um es herauszubekommen und so ihr Kind zu retten.
Am Sonntag, 23. Februar, 15 Uhr wird Angela aus dem „JenaMärchenWald“ drei Märchen von Männlein erzählen und alle großen und kleinen Märchenfreunde sind dazu herzlich eingeladen – wenn das Glöckchen wieder läutet und es heißt: „Es war einmal…“
Der erste Salon am 23. Februar steht unter dem Motto „Das Weite suchen“. Die Kulturwissenschaftlerin Britta Lange, die zu frühen Tonaufnahmen und deren Archivierung forscht, gibt Einblicke, was das Festhalten der menschlichen Stimme bedeutet: eine neue Art von globaler, demokratischer Kommunikation – oder postkoloniale Inbesitznahme und Deutungshoheit?
Die Autorin Simone Kucher stellt ihr Hörspiel „Der Stimme ihren Ort zurück“ vor, das auf einer wiederentdeckten alten Tonaufnahme beruht. Durch die vertraut wirkende Stimme wird die Protagonistin mit ihrer eigenen Familiengeschichte konfrontiert – und mit dem Völkermord an den Armeniern vor 100 Jahren.
Zoran Terzic, Meister der Sprachmontage und Gedankenkunst, überrascht das Publikum mit seiner neuesten Wort- und Klang- Performance: „In der antiken Tradition wurden Mythen entweder lyrisch durch Gesang oder durchs Lautlesen vermittelt. Meistens übernahmen das Sklaven. Die erste Literatur ist schon immer Bühnenliteratur und deren Performer Kultursklaven. Bücherwürmer kommen, wenn der Schall verklungen ist.“
SALON FÜR AKUSTISCHE KUNST: DAS WEITE SUCHEN. STIMMEN BANNEN mit der Kulturwissenschaftlerin Britta Lange, der Autorin Simone Kucher und dem Musiker, Künstler und Autor Zoran Terzic
Junge Leser ab 12 Jahren treffen sich in der Eckermann-Buchhandlung
Du bist zwischen 12–16 Jahren und liest gern?
Du bist neugierig auf aktuelle Titel?
Du hast Lust, auch anderen einen Buchtipp zu geben?
Dann bist Du bei uns als Testleser/in richtig!
Wir treffen uns einmal monatlich zum Reden, Raten, Bewerten und Empfehlen. Auf uns wartet ein Jahr voller Leseabenteuer! Wir freuen uns auf Dich!
Sabine Arndt, Bibliothekarin,
Johannes Steinhöfel und das Team der Eckermann-Buchhandlung
und die Literarische Gesellschaft Thüringen e.
Seit 2017 trifft sich der von Karl-Heinz Swirszczuk und Schülern des Fridericianums gegründete Philosophiekreis im Garten des Schillerhauses, um gemeinsam zu philosophieren, vor allem in Hinblick auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und Themen wie die Zukunft der Arbeit, ethische Fragen, die die künstliche Intelligenz und der Transhumanismus aufwerfen, und die philosophische Dimension aktueller politischer Debatten. Die Treffen des Kreises sind offen für interessierte Teilnehmer jeden Alters, die Freude am gemeinsamen Nachdenken und Diskutieren haben.
Flucht und Ausreise spiegelten die politischen Verhältnisse der DDR, eine besondere Signalwirkung besaß der Weggang prominenter Künstler, denn sie waren Identifikationsfiguren. Ihr Seitenwechsel fand im Westen ein starkes mediales Echo und avancierte zum Politikum. Die Dokumentation konzentriert sich auf den Bereich Rock- und Popmusik und rückt beispielhaft die Biografien von drei Künstlern in den Mittelpunkt: Sängerin Veronika Fischer (*1951) pendelte zunächst mit einem Dauervisum zwischen den beiden Teilen Deutschlands und entschied sich 1981 für den Weggang in den Westen. Der Schauspieler und Sänger Reiner Schöne (*1942) flüchtete 1968 nach West-Berlin und begann später in den USA eine internationale Filmkarriere. Rockmusiker Dietrich Kessler (*1946) stellte mit seiner von den DDR-Medien kaltgestellten Band „Magdeburg“ 1981 einen kollektiven Ausreiseantrag, wurde als Bandleader wurde inhaftiert und 1984 schließlich von der Bundesrepublik freigekauft.
Das Kreative Schreiben unter der Leitung von Anke Engelmann (Büro für angewandte Poesie, Erfurt) findet regelmäßig im Kultur: Haus Dacheröden statt. Alle, die ihre Schreiberfahrungen mit anderen teilen und diskutieren, Neues lernen und sich ausprobieren möchten in der Kunst des Schreibens, sind herzlich eingeladen. Das Kreative Schreiben findet in der Regel am letzten Samstag im Monat von 10 bis 15 Uhr statt.
Nähere Informationen zu Anke Engelmann gibt es unter www.poesiebuero.de.
Wer interessiert ist und sich anmelden möchte, kann dies unter der E‑Mail Adresse herbstlese@herbstlese.de oder unter Tel. 0361–644 123 75 tun. Die Teilnahmegebühr beträgt € 42,- Normalpreis und € 30,- ermäßigt pro Tag und wird direkt vor Ort entrichtet. Bei Mehrfachbuchung im voraus ist ein Rabatt möglich.
Film & Gespräch mit Michael Rauhut und Tom Franke: „Nach drüben – Oststars wechseln die Seiten“ Flucht und Ausreise spiegelten die politischen Verhältnisse der DDR, eine besondere Signalwirkung besaß der Weggang prominenter Künstler, denn sie waren Identifikationsfiguren. Ihr Seitenwechsel fand im Westen ein starkes mediales Echo und avancierte zum Politikum. Die Dokumentation konzentriert sich auf den Bereich Rock- und Popmusik und rückt beispielhaft die Biografien von drei Künstlern in den Mittelpunkt: Sängerin Veronika Fischer (*1951) pendelte zunächst mit einem Dauervisum zwischen den beiden Teilen Deutschlands und entschied sich 1981 für den Weggang in den Westen. Der Schauspieler und Sänger Reiner Schöne (*1942) flüchtete 1968 nach West-Berlin und begann später in den USA eine internationale Filmkarriere. Rockmusiker Dietrich Kessler (*1946) stellte mit seiner von den DDR-Medien kaltgestellten Band „Magdeburg“ 1981 einen kollektiven Ausreiseantrag, wurde als Bandleader wurde inhaftiert und 1984 schließlich von der Bundesrepublik freigekauft.
In unserer historischen Buchbindewerkstatt kannst du dein eigenes Heft binden und mit Prägetechniken kunstvoll gestalten.
In unseren Wekstätten heißt es: Einfach machen!
Im Werkafé im Neuen Museum näherst Du dich den Handwerkstechniken und gestaltest eigene Dinge. Komm einfach vorbei!
Sarah-Sound: In Rezensionen zu Texten von Sarah Kirsch wurde häufig auch der Begriff Sarah-Sound verwendet. Dem Sound ihrer Texte nachzuspüren und sie zum Klingen bringen zu lassen, widmen sich Mitglieder des Fördervereins und Schüler*innen der Staatlichen Regelschule Hainleite Wolkramshausen auf vielfältige Art und Weise.
Vortrag von Dr. Lutz Wohlrab
Mail Art, zu Deutsch „Postkunst“, ist die Kunst der Korrespondenz. Sie bezeichnet eine in den 1960er Jahren entstandene und für jedermann offene Kunstform, bei der Künstler aus aller Welt über die Post unmittelbar miteinander in Dialog treten. In der DDR wurde dieser grenzüberschreitende Kunstverkehr vor allem innerhalb der alternativen Szene genutzt, um kritische Inhalte auszutauschen, subversive Netzwerke zu knüpfen und das Regime unmittelbar zu provozieren.
Joseph Beuys war dabei in vielerlei Hinsicht Bezugspunkt: Nicht selten versahen die Mail Artisten ihre individuell gestalteten Postsendungen mit dem Namen, Zitaten oder Bildern des Aktionskünstlers oder griffen dabei ähnlich wie Beuys auf selbst gefertigte Stempel zurück. Beuys seinerseits beteiligte sich 1981 am Mail Art-Projekt „Please stamp for me“ von Birger Jesch, der in der DDR zu den aktivsten Mail Artisten zählte.
Der DDR-Staatsapparat reagierte auf die provokanten Polit-Postkarten mit systematischer Kontrolle und dem politischen Strafrecht. Jede „illegale Kontaktaufnahme” mit dem Westen konnte bestraft werden. Das Ministerium für Staatssicherheit kontrollierte dazu die Post systematisch. Als der Erfurter Mail Artist Rainer Luck 1984 nach einem Ausreiseantrag zu über zwei Jahren Gefängnis verurteilt wurde, setzte sich Beuys für seine Freilassung ein.
Dr. Lutz Wohlrab, Psychoanalytiker aus Berlin, war selbst Protagonist der Mail Art-Szene in der DDR. Er sammelt und publiziert seit vielen Jahren zur „Postkunst“. Seit 2007 betreibt er im Internet das internationale Mail-Artisten-Lexikon.
Cato Bontjes van Beek (14.11.1920–05.08.1943) wäre im November dieses Jahres 100 Jahre alt geworden. Es ist naheliegend und wichtig, diese zu Unrecht vergessene mutige Frau stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Cato wuchs in einer Künstlerfamilie in Fischerhude bei Bremen auf, schloss sich in der Zeit der NS-Herrschaft dem Widerstand gegen Hitler in der »Roten Kapelle« an, verfasste und verteilte Flugblätter und wurde deshalb im Alter von 22 Jahren hingerichtet. Der Bremer Journalist Hermann Vinke wird im Salon „Stephan Hessel“ aus seinem Buch „Cato Bontjes van Beek – Ich habe nicht um mein Leben gebettelt“ vortragen, anschließend findet ein Salon-gespräch statt.
Joseph Beuys, Birger Jesch und die Mail Art in der DDR
Vortrag von Dr. Lutz Wohlrab
Im Rahmen der Ausstellung „Korrespondenzen. Arbeiten von Birger Jesch“ ist am Samstag, 29. Februar 2020, 15 Uhr, der Berliner Psychoanalytiker und Buchautor Dr. Lutz Wohlrab mit dem Vortrag »Joseph Beuys, Birger Jesch und die Mail Art in der DDR« im Jenaer Romantikerhaus zu Gast. Wohlrab, der selbst seit Jahrzehnten Teil des weltumspannenden »Postkunst«-Netzwerks und darüber mit Birger Jesch und anderen Protagonisten dieser nonkonformen Kunstform in der DDR persönlich bekannt ist, weiß aus erster Hand um die vielfältigen Bezüge, die es in der deutsch-deutschen Postkunst-Korrespondenz zum prominenten Aktionskünstler Joseph Beuys gab. Nicht selten griffen die Mail Artisten bei der Gestaltung ihrer Postsendungen auf den Namen, Zitate und Bilder des Aktionskünstlers zurück oder verwendeten, ähnlich wie Beuys, dabei selbst gefertigte Stempel. Beuys seinerseits beteiligte sich u.a. 1981 am Mail Art-Projekt „Please stamp for me“ von Birger Jesch, der in der DDR zu den aktivsten Mail Artisten zählte.
Dem DDR-Staatsapparat waren die provokanten und grenzüberschreitenden Polit-Postkarten und ‑Briefe früh ein Dorn im Auge. Mittels systematischer Postkontrolle und dem politischen Strafrecht versuchte man, jede „illegale Kontaktaufnahme” mit dem Westen zu verhindern oder zu kriminalisieren. Mail Artisten wurden eingeschüchtert, einige ins Gefängnis gesperrt. Die „Rebellen der Postkunst“ hielten mit Fantasie, handwerklichem Geschick, Improvisationsgabe und subversiver Energie dagegen und die Tür zur internationalen Kunstwelt offen. Darüber, wie sie dies taten, vermittelt der Vortrag von Dr. Lutz Wohlrab in Verbindung mit den in der Ausstellung gezeigten Briefgestaltungen und Collagen aus Birger Jeschs Mail-Art-Archiv ein anschauliches Bild.
Film & Gespräch mit Michael Rauhut und Tom Franke: »Nach drüben – Oststars wechseln die Seiten« Flucht und Ausreise spiegelten die politischen Verhältnisse der DDR, eine besondere Signalwirkung besaß der Weggang prominenter Künstler,Film & Gespräch mit Michael Rauhut und Tom Franke: „Nach drüben – Oststars wechseln die Seiten“ Flucht und Ausreise spiegelten die politischen Verhältnisse der DDR, eine besondere Signalwirkung besaß der Weggang prominenter Künstler, denn sie waren Identifikationsfiguren. Ihr Seitenwechsel fand im Westen ein starkes mediales Echo und avancierte zum Politikum. Die Dokumentation konzentriert sich auf den Bereich Rock- und Popmusik und rückt beispielhaft die Biografien von drei Künstlern in den Mittelpunkt: Sängerin Veronika Fischer (*1951) pendelte zunächst mit einem Dauervisum zwischen den beiden Teilen Deutschlands und entschied sich 1981 für den Weggang in den Westen. Der Schauspieler und Sänger Reiner Schöne (*1942) flüchtete 1968 nach West-Berlin und begann später in den USA eine internationale Filmkarriere. Rockmusiker Dietrich Kessler (*1946) stellte mit seiner von den DDR-Medien kaltgestellten Band „Magdeburg“ 1981 einen kollektiven Ausreiseantrag, wurde als Bandleader wurde inhaftiert und 1984 schließlich von der Bundesrepublik freigekauft. denn sie waren Identifikationsfiguren. Ihr Seitenwechsel fand im Westen ein starkes mediales Echo und avancierte zum Politikum. Die Dokumentation konzentriert sich auf den Bereich Rock- und Popmusik und rückt beispielhaft die Biografien von drei Künstlern in den Mittelpunkt: Sängerin Veronika Fischer (*1951) pendelte zunächst mit einem Dauervisum zwischen den beiden Teilen Deutschlands und entschied sich 1981 für den Weggang in den Westen. Der Schauspieler und Sänger Reiner Schöne (*1942) flüchtete 1968 nach West-Berlin und begann später in den USA eine internationale Filmkarriere. Rockmusiker Dietrich Kessler (*1946) stellte mit seiner von den DDR-Medien kaltgestellten Band „Magdeburg“ 1981 einen kollektiven Ausreiseantrag, wurde als Bandleader wurde inhaftiert und 1984 schließlich von der Bundesrepublik freigekauft.
Andreas Speit: VÖLKISCHE LANDNAHME. Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos
Seit Jahren siedeln sich junge Rechtsextreme bewusst in ländlichen Regionen an, um dort generationsübergreifend „nationale Graswurzelarbeit“ zu betreiben. Dieser unauffällige Aktionismus ist gegen die moderne und liberale Gesellschaft der Großstädte gerichtet, es herrschen alte Geschlechterbilder und autoritäre Erziehungsmuster vor. Die Aussteiger von rechts betreiben ökologische Landwirtschaft, pflegen altes Handwerk und nationales Brauchtum, organisieren Landkaufgruppen und eigene Wirtschaftsnetzwerke, die bundesweit agieren. Sie bringen sich in örtlichen Vereinen ein und gehen in die lokale Politik, um Umweltschutz mit „Volksschutz“ zu verbinden und eine angebliche „Überfremdung“ zu verhindern. Die beiden ausgewiesenen Rechtsextremismus-Experten Andrea Röpke und Andreas Speit verfolgen seit Jahren diese kaum beachtete Entwicklung. Sie zeigen die historischen Wurzeln und aktuellen Vernetzungen auf, die bis in die Parlamente reichen. Dabei wird deutlich: Hier handelt es sich um eine unterschätzte Gefahr. Andreas Speit, freier Journalist und Publizist, Kolumnist der taz; regelmäßige Beiträge auch in anderen Medien. Autor und Herausgeber diverser Bücher zum Thema Rechtsextremismus, z. B. „Reichsbürger – Die unterschätzte Gefahr“ (2017); „Das Netzwerk der Identitären. Ideologie und Aktionen der Neuen Rechten“ (2018). Ausschlussklausel Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zu zuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Jenas junge, beste und einzige monatliche Lesebühne mit Linn Dittner, Friedrich Herrmann, Steve Kußin und Flemming Witt.
Einmal im Monat springen die drei Stage-Autoren Friedrich Herrmann, Linn Dittner, Flemming Witt und Steve Kußin auf Jenas Bühnen und begeistern mit Teamtexten, Slam Poetry, Kurzgeschichten, Interviews und Literaturexperimenten.
Die Leseshow wird ergänzt durch wechselnde Gastautoren aus ganz Deutschland und den prälegendärsten Musizi aus Thüringen.
Andreas Speit: Völkische Landnahme ‑Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos
Seit Jahren siedeln sich junge Rechtsextreme bewusst in ländlichen Regionen an, um dort generationsübergreifend „nationale Graswurzelarbeit“ zu betreiben. Dieser unauffällige Aktionismus ist gegen die moderne und liberale Gesellschaft der Großstädte gerichtet, es herrschen alte Geschlechterbilder und autoritäre Erziehungsmuster vor. Die Aussteiger von rechts betreiben ökologische Landwirtschaft, pflegen altes Handwerk und nationales Brauchtum, organisieren Landkaufgruppen und eigene Wirtschaftsnetzwerke, die bundesweit agieren. Sie bringen sich in örtlichen Vereinen ein und gehen in die lokale Politik, um Umweltschutz mit „Volksschutz“ zu verbinden und eine angebliche „Überfremdung“ zu verhindern. Die beiden ausgewiesenen Rechtsextremismus-Experten Andrea Röpke und Andreas Speit verfolgen seit Jahren diese kaum beachtete Entwicklung. Sie zeigen die historischen Wurzeln und aktuellen Vernetzungen auf, die bis in die Parlamente reichen. Dabei wird deutlich: Hier handelt es sich um eine unterschätzte Gefahr. Andreas Speit, freier Journalist und Publizist, Kolumnist der taz; regelmäßige Beiträge auch in anderen Medien. Autor und Herausgeber diverser Bücher zum Thema Rechtsextremismus, z. B. „Reichsbürger – Die unterschätzte Gefahr“ (2017); „Das Netzwerk der Identitären. Ideologie und Aktionen der Neuen Rechten“ (2018). Ausschlussklausel Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zu zuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Seit Jahren siedeln sich junge Rechtsextreme bewusst in ländlichen Regionen an, um dort generationsübergreifend „nationale Graswurzelarbeit“ zu betreiben. Dieser unauffällige Aktionismus ist gegen die moderne und liberale Gesellschaft der Großstädte gerichtet, es herrschen alte Geschlechterbilder und autoritäre Erziehungsmuster vor. Die Aussteiger von rechts betreiben ökologische Landwirtschaft, pflegen altes Handwerk und nationales Brauchtum, organisieren Landkaufgruppen und eigene Wirtschaftsnetzwerke, die bundesweit agieren. Sie bringen sich in örtlichen Vereinen ein und gehen in die lokale Politik, um Umweltschutz mit „Volksschutz“ zu verbinden und eine angebliche „Überfremdung“ zu verhindern. Die beiden ausgewiesenen Rechtsextremismus-Experten Andrea Röpke und Andreas Speit verfolgen seit Jahren diese kaum beachtete Entwicklung. Sie zeigen die historischen Wurzeln und aktuellen Vernetzungen auf, die bis in die Parlamente reichen. Dabei wird deutlich: Hier handelt es sich um eine unterschätzte Gefahr. Andreas Speit, freier Journalist und Publizist, Kolumnist der taz; regelmäßige Beiträge auch in anderen Medien. Autor und Herausgeber diverser Bücher zum Thema Rechtsextremismus, z. B. „Reichsbürger – Die unterschätzte Gefahr“ (2017); „Das Netzwerk der Identitären. Ideologie und Aktionen der Neuen Rechten“ (2018). Ausschlussklausel Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zu zuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Der ehemalige Kustos der Heidecksburg Jens Henkel hat nicht nur den Ausstellungen der Heidecksburg und den ihr angehörenden Museen, wie jüngst dem Schwarzburger Zeughaus, seine wissenschaftliche und künstlerische Handschrift eingeschrieben, sondern auch die immer wieder gelobte Dauerausstellung des Schillerhauses konzipiert. Im Gespräch mit diesem ebenso scharfsinnigen wie unterhaltsamen Multitalent geht es um sein bisheriges Werk, das nebenbei auch die knapp 30-jährige Tätigkeit als Verleger originalgraphischer Künstlerbücher der burgart-presse umfasst, und seine neuen Ideen. Das Restaurant „Schiller!« bietet dazu eine kleine, von Jens Henkel ausgewählte Spezialität an.
»final image« – Vernissage und Buchvorstellung mit Mario Osterland und Alexander Neugebauer
Nicht selten kursieren schon kurz nach der Meldung von ihrem Tod letzte Fotos namhafter Verstorbener auf allen Kanälen. Persönlichkeiten, die man in ihrem öffentlichen Leben begleitet hat und manchmal Teil des eigenen Lebens werden ließ. Menschen, die wir bejubeln und bewundern, irgendwann betrauern, vielleicht sogar wie verstorbene Freunde. Was lässt sich in ihren letzten Bildern erkennen? Welche Geschichten erzählen sie? Wie prägen sie das oftmals endgültige image dieser Persönlichkeiten?
Anhand von letzten offiziellen Pressefotos, privaten Schnappschüssen und kolportierten Fälschungen umkreisen der Schriftsteller Mario Osterland (Erfurt) und der Künstler Alexander Neugebauer (Gera) diese und andere Fragen mit ihrem Projekt in Wort und Bild. Parallel zur Ausstellung erscheint das Buch final image. Ein Album im Kölner Verlag parasitenpresse.
Die interdisziplinäre Ausstellung eröffnet an diesem Abend mit einleitenden Worten von Ralf Schönfelder. Anschließend stellen Alexander Neugebauer und Mario Osterland ihre Arbeiten in Lesung und Gespräch vor.
Andreas Speit: VÖLKISCHE LANDNAHME. Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos
Seit Jahren siedeln sich junge Rechtsextreme bewusst in ländlichen Regionen an, um dort generationsübergreifend „nationale Graswurzelarbeit“ zu betreiben. Dieser unauffällige Aktionismus ist gegen die moderne und liberale Gesellschaft der Großstädte gerichtet, es herrschen alte Geschlechterbilder und autoritäre Erziehungsmuster vor. Die Aussteiger von rechts betreiben ökologische Landwirtschaft, pflegen altes Handwerk und nationales Brauchtum, organisieren Landkaufgruppen und eigene Wirtschaftsnetzwerke, die bundesweit agieren. Sie bringen sich in örtlichen Vereinen ein und gehen in die lokale Politik, um Umweltschutz mit „Volksschutz“ zu verbinden und eine angebliche „Überfremdung“ zu verhindern. Die beiden ausgewiesenen Rechtsextremismus-Experten Andrea Röpke und Andreas Speit verfolgen seit Jahren diese kaum beachtete Entwicklung. Sie zeigen die historischen Wurzeln und aktuellen Vernetzungen auf, die bis in die Parlamente reichen. Dabei wird deutlich: Hier handelt es sich um eine unterschätzte Gefahr. Andreas Speit, freier Journalist und Publizist, Kolumnist der taz; regelmäßige Beiträge auch in anderen Medien. Autor und Herausgeber diverser Bücher zum Thema Rechtsextremismus, z. B. „Reichsbürger – Die unterschätzte Gefahr“ (2017); „Das Netzwerk der Identitären. Ideologie und Aktionen der Neuen Rechten“ (2018). Ausschlussklausel Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zu zuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Dusty answer: Der Staub bei Goethe, anderswo und überall
Bernhard Fischer im Gespräch mit Joachim Kalka über dessen neues Buch »Staub«
Ostfrauen verändern die Republik
Tanja Brandes, Markus Decker: Ostfrauen verändern die Republik Wohin man auch hört, immer wieder erklingt das Hohelied auf die ostdeutschen Frauen. Sie seien berufsmobiler, risikobereiter und aufstiegsorientierter als die Männer. Ostfrauen sind häufiger berufstätig als Westfrauen und kehren nach der Geburt eines Kindes früher auf Vollzeitstellen zurück. Die Ostfrauen haben dem vereinten Deutschland ihren Stempel aufgedrückt. Aber warum ist das so? Tanja Brandes und Markus Decker betrachten vor allem die letzten drei Jahrzehnte, werfen aber auch einen Blick zurück in die Zeit vor 1989 – auf die Chancen, die Frauen bekamen, ebenso wie auf den Zwang, am Erwerbsleben teilzunehmen, und die Doppelbelastung. Portraitiert werden Politikerinnen und Unternehmerinnen, Wissenschaftlerinnen und Journalistinnen, eine ehemalige Leistungssportlerin. Dabei arbeiten Brandes und Decker heraus, worin das positive Erbe der DDR besteht, ohne das System zu idealisieren. Und liefern überraschende neue Erkenntnisse. Unter den Portraitierten sind Katrin Göring-Eckardt, Sandra Hüller, Katja Kipping, Manuela Schwesig, Angela Merkel, Katarina Witt, Sabine Rennefanz u.v.a. Tanja Brandes, Studium der Dramaturgie, Germanistik und Romanistik in München und Madrid. Brandes war Politikredakteurin beim Kölner Stadtanzeiger und beim General- Anzeiger in Bonn. 2016 wurde sie für einen Text über die Flucht ihrer Mutter aus der DDR mit dem DuMont-Journalistenpreis ausgezeichnet. Seit 2017 ist sie Redakteurin bei der Berliner Zeitung. Tanja Brandes lebt in Berlin und Düsseldorf. Markus Decker, Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und Romanistik in Münster und Marburg, ab 1994 Redakteur in der Lutherstadt Wittenberg und Halle, seit 2001 Berliner Parlamentskorrespondent für die Mitteldeutsche Zeitung und den Kölner Stadtanzeiger, ab 2012 auch für die Berliner Zeitung und die Frankfurter Rundschau, seit 2018 beim Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). 2006 erhielt Markus Decker den Journalistenpreis Münsterland für einen autobiografischen Text über seine Heimatstadt.
»Ein zweischneidiges Schwert. Radjo Monk: Graphiken, Typoskripte, Buchkunst, gemischte Medien« – Vernissage zur gleichnamigen Ausstellung (7. März bis 4. Juni 2020) in der Stadtbücherei Weimar
Einführung in die Ausstellung: Edith Tar.
Videos zum graphischen Prozess: Radjo Monk.
Lesung von Radjo Monk aus der Neuerscheinung »Existenzschmuggler« (Edition Muschelkalk, Bd. 51, Wartburg-Verlag 2020).
Eine Kooperationsveranstaltung der Stadtbücherei Weimar und der Literarischen Gesellschaft Thüringen e. V.
Märchen: Poetry Slam! Mit Christian von Aster, Dominique Macri, Friedrich Herrmann, Antje Horn. Musik von Udo Hemmann und Constanze Ulrich
Bevor im Sommer wieder der Raniser Poetry Slam im gasthaus »Zur Schmiede« stattfindet, gibt es im März einen ganz besonderen Slam auf der Burg! Diesmal drehen sich die Texte um bekannte Märchen, neu gedacht, aufgepeppt, geslammt. Dichter, Poeten, Wortakrobaten, die Besten Ihrer Zunft treten gegeneinander an, ein Kampf mit Worten, um die Gunst des Publikums. Wieder sind sprachgewaltige Wortgefechte und Reimgewitter zu erwarten, Poesie in ihrer ganzen Vielfalt – heiter, treffsicher, nachdenklich, kritisch und liebevoll im Umgang mit dem Wort.
Alle Teilnehmer sind gern gesehene Rückkehrer nach Ranis: Dominique Macri und Freidrich Herrmann standen schon auf der Bühne der »Schmiede«, Christian von Aster begeiserte vor Kurzem mit seinen Koboldgeschichten, Antje Horn gestaltet seit einigen Jahren das Programm des Märchen- und Sagenfestes auf Burg Ranis. Erstmals zu erleben sind die Musiker Udo Hemmann und Constanze Ulrich, die deutsche Volkslieder frisch interpretieren.
Märchenerzählerin Angela Zöllner erzählt Märchen über Königinnen
Zum internationalen Frauentag widmet die Märchenerzählerin Angela Zöllner ihre Erzählungen den Könniginnen bekannter und unbekannter Märchen.
Film & Gespräch mit Regisseur Wolfgang Andrä: »Heimsuchung«
Zum Film: Das neue Integrationsgesetz ist da! Ab jetzt müssen die Deutschen Flüchtlinge ins eigene Heim aufnehmen. Und so bekommen drei Nachbarn einer kleinstädtischen Reihenhaussiedlung zeitgleich einen Zuweisungsbescheid. Der gewiefte Herr Richter überzeugt seine Reihenhausnachbarinnen – die weltoffene Betti und die Wutbürgerin Frau Rau – und auch den korrupten Leiter des Flüchtlingsheimes, dass es besser wäre, müssten sie nicht den ihnen maschinell zugewiesenen Flüchtling nehmen, sondern den, der am besten zu jedem von ihnen passt.
»Ich bin heute zu Goethe zum Tee geladen«
Im Märzvortrag der Goethe Gesellschaft Altenburg e. V. thematisiert Dr. Jens Riederer (Leiter des Stadtarchivs Weimar) wie sich in der berühmten Ilmstadt um 1800 bürgerliche Teegesellschaften herauszubilden begannen. Immerhin kannte man den exotischen Trunk hier schon über 70 Jahre, als Johanna Schopenhauer am 20. Oktober 1806 der frischvermählten Christiane v. Goethe in ihrem Salon die wohl berühmteste Tasse Tee Weimars reichte. Anfangs war Tee so etwas wie ein fürstliches Familiengetränk, mit dem vor allem die Herzoginnen Anna Amalia und Louise um die interessantesten Gäste rivalisierten. In den 1780er-Jahren eroberte das Heißgetränk aus Übersee auch bürgerliche Kreise, wobei Goethe eine zentrale Vermittlerrolle spielte. Anhand zahlreicher Briefstellen erhellt der bebilderte Vortrag am 9. März 2020 in Altenburg wie der Junggeselle Goethe mit Charlotte v. Steins Hilfe eine bürgerlich-familiäre Teegeselligkeit organisierte und geistig anreicherte. Vortragsbeginn ist 19 Uhr im Thüringer Hof (Gabelentzstraße 15, Altenburg). Weitere Informationen: www.goethe-altenburg.de
Kino im Salon | Erlesene Filme: Dunkel, fast Nacht
Gruselgeschichte aus dem Schlesien der Gegenwart nach dem Roman von Joanna Bator, über die Brüchigkeit einer Gesellschaft, die ihre gemeinsame Sprache verloren hat
Eine Heimkehr als Reise in die Nacht: Der Zug zieht langsam durch die Dunkelheit, fährt in einen Tunnel; im Inneren Alicja Tabor, Journalistin auf Reportagereise und auf dem Weg in ihre einstige nordschlesische Heimatstadt, wo in den vergangenen Monaten drei Kinder verschwunden sind. Sie hat diese Stadt früh verlassen. Nun kehrt sie als Journalistin zurück, um Nachforschungen über die rätselhaften Entführungen anzustellen. Dabei stößt sie auch auf verdrängte Ereignisse aus dem Zweiten Weltkrieg, in die ihre eigene Familie verwickelt ist.
Die Handlung weitet sich in der Romanadaption um Rückblenden auf die Nachkriegsgräuel, die zusätzlich mit Albträumen, unheimlichen Figuren und lokalen Mythen arbeiten. Dabei changiert der Film rasant zwischen Horrorelementen, Märchen, Drama und düsterem Realismus.
Die Musik zwischen klassischen Streichern und modernen Dissonanzen setzt ihre eigenen Akzente zu den Bildern in Beinahe-Monochrom, mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten: Vom Feeling her ein Noir, und so heißt der Film auch: „Dunkel, fast Nacht“.
Autorenlesung mit anschließendem Gespräch
Moderation: Gerlinde Sommer, stellvertretende TLZ-Chefredakteurin
Haltung und Widerstand: In ihrem neuen Buch fordert Jutta Ditfurth genau diese Tugenden ein im Kampf gegen die fortschreitende Entbürgerlichung unserer Gesellschaft. Sie hat eine klarsichtige und faktenreiche Streitschrift vorgelegt wider die dumpfe Renaissance gefährlicher politischer Ideen, gegen Rassismus und Antisemitismus. Eine leidenschaftliche Analyse der Wurzeln der neuen Rechten, ihrer Strategien und ihrer Wirkung bis in die bürgerliche Mitte hinein. Historisch fundiert, brisant und hochaktuell. Mit kühlem Blick benennt und analysiert die Autorin, welche Kräfte am Werk sind und warum sich diese Entwicklung beschleunigen wird. Jutta Ditfurth fragt: Wer löste die Lawine aus? Wer und was begünstigt ihr Wachstum? Welche Freiheiten, welche Menschen fallen ihr zum Opfer? Und die Gegenwehr? Wem ist zu trauen, wenn der Rassismus bis weit in die bürgerliche Mitte verankert ist und wenn der Antisemitismus auch in Teilen der Linken Anhänger findet?
Vernissage der Ausstellung „EDITION AUGENWEIDE.
Jörg Kowalski & Ulrich Tarlatt“
30 Jahre Künstlerbuch Almanach COMMON SENSE 1989–2018
Gemeinsam mit dem Lyriker Jörg Kowalski (Halle) gründet der Maler und Grafiker Ulrich Tarlatt (Bernburg) 1987 die edition augenweide, einen Verlag für originalgrafische Publikationen in kleinen Auflagen. Viele dieser Publikationen vereinen originalgrafische Beiträge und Erstveröffentlichungen und sind von Beginn an beliebte Sammlerstücke. In der edition augenweide sind bis heute mehr als 50 Künstlerbücher erschienen, unter denen die 30 Almanache der Edition common sense die bedeutendsten Einzelpositionen darstellen.
Die Ausstellung vermittelt einen Querschnitt aus dem überbordenden Fundus von 30 Jahren Redaktionsarbeit. Ausgestellt werden mehr als 100 Zeichnungen, Grafiken, Gedichte, Texte, Fotografien, visuelle Poesie und Multiples. Verschiedene Sonderveranstaltungen begleiten die Ausstellung.
Autorenlesung und Gespräch mit Dr. Frank Simon-Ritz, Direktor der Bauhaus-Universitätsbibliothek Weimar
Welche Spuren Kriegserlebnisse hinterlassen, bleibt für die Nachgeborenen letztlich unbegreifbar. deserta ist der Versuch Christian Meyer-Landruts, sich seinem Vater anzunähern, zu verstehen, wie es in seiner Seele ausgesehen haben mag, als er mit 17 Jahren als Soldat an der Ostfront die Schrecken des Krieges erleben musste. Anhand von Fragmenten aus Erzählungen seines Vaters sowie Berichten von dessen Bruder hat er sich herangetastet, die Geschichten miteinander verwoben und seinen Vater direkt angesprochen, ihn bei seinem Namen gerufen. So ist deserta das Ergebnis einer sehr persönlichen Spurensuche, einer Annäherung an unbeschreibliche und unausgesprochene Erfahrungen, die bis heute nachwirken (deserta: wüst und leer) und die es zu überwinden gilt.
»Goethes und Schillers Rechtsdenken vor dem Hintergrund der Aufklärung« – Vortrag von Prof. Dr. Udo Ebert (Jena).
Lesung von Prof. Dr. Klaus Vieweg aus: »Hegel. Der Philosoph der Freiheit« anschließend Gespräch mit Prof. Dr. Helmut Heit, Leiter des Kollegs Friedrich Nietzsche der Klassik Stiftung Weimar.
Mit falschen Hegel-Bildern aufräumen: Das will der Philosoph Klaus Vieweg in seinem neuen Buch. Denn Hegel sei eigentlich ein Philosoph der Freiheit gewesen, betont er. Einer Freiheit, die mit Vernunft einhergeht, wie es jüngst im Deutschlandfunk Kultur hieß. Der Philosoph der Freiheit hat der Jenaer Philosophieprofessor Klaus Vieweg seine voluminöse Hegel-Biografie genannt, die anlässlich des jetzt anstehenden 250. Geburtstags von Georg Wilhelm Friedrich Hegel jüngst veröffentlicht wurde.
Perthes im Gespräch:
Hermann Fürst von Pückler-Muskaus Reise in den Sudan 1837
Vortrag von Dr. Kerstin Volker-Saad (Berlin).
Rosenkranzkommunismus – Die SED-Diktatur und das katholische Milieu im Eichsfeld 1945 – 1989
Lesung mit Dr. Christian Stöber
Einführung: Franz-Josef Schlichting (LZT) Das Eichsfeld war ein politisches Ausnahmegebiet in der DDR, das die SED-Diktatur vor besondere Herausforderungen stellte, ja bis an den Rand der Verzweiflung trieb. Um die Einflusssphäre der katholischen Kirche zurückzudrängen und in der industriearmen Region die soziale, wirtschaftliche, aber auch kulturelle Infrastruktur auszubauen, beschloss die Partei 1959 den »Eichsfeldplan«. Aus der katholischen Hochburg sollte eine sozialistische Industrieregion werden. Christian Stöber bilanziert die Eichsfeldpolitik der SED, aber auch die gesellschaftlichen Reaktionen und Wechselwirkungen – und zeigt, wie sich das katholische Milieu mit missmutiger Anpassung, Eigensinn und weltanschaulicher Verweigerung gegenüber den staatsparteilichen Drangsalierungen und Repressionen erfolgreich zu behaupten wusste. Christian Stöber, Dr. phil., Jahrgang 1987, Studium der Geschichte, Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung an der Phillips-Universität Marburg, Promotion zum Thema „SED-Herrschaft zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Staatspartei und Staatssicherheit im Eichsfeld“. Seit 2017 pädagogischer und wissenschaftlicher Leiter des Grenzmuseums Schifflersgrund in Thüringen.
Hitler. Eine globale Biografie – Lesung mit Brendan Simms
Ettersburger Gespräch mit Brendan Simms und Peter Krause
Brendan Simms, geboren 1967, ist Professor für die Geschichte der internationalen Beziehungen an der Universität Cambridge. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte Europas und die Geschichte Deutschlands im europäischen Kontext. Er publiziert in Zeitschriften und Zeitungen zu aktuellen europapolitischen Themen und ist Autor zahlreicher Bücher, die breite Beachtung fanden, darunter »Kampf um Vorherrschaft. Eine deutsche Geschichte Europas 1453 bis heute« (2014) sowie »Die Briten und Europa. Tausend Jahre Konflikt und Kooperation« (2018). Brendan Simms, geboren 1967, ist Professor für die Geschichte der internationalen Beziehungen an der Universität Cambridge. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte Europas und die Geschichte Deutschlands im europäischen Kontext. Er publiziert in Zeitschriften und Zeitungen zu aktuellen europapolitischen Themen und ist Autor zahlreicher Bücher, die breite Beachtung fanden, darunter »Kampf um Vorherrschaft. Eine deutsche Geschichte Europas 1453 bis heute« (2014) sowie »Die Briten und Europa. Tausend Jahre Konflikt und Kooperation« (2018).
Ein radikal neuer Blick auf Hitlers Leben, Denken und Handeln: Die wichtigsten Dinge, die wir über Adolf Hitler zu wissen glauben, sind falsch, das zeigt Brendan Simms in dieser umfassend recherchierten und thesenstark argumentierten Biographie. So kreiste Hitlers Denken nicht etwa, wie allgemein angenommen, um den »Bolschewismus«, sein wichtigster Bezugspunkt war vielmehr »Anglo-Amerika«, so Simms. Die Vereinigten Staaten und das Britische Empire galten Hitler als Vorbilder für ein deutsches Weltreich, das sich ebenfalls auf Landgewinn, Rassismus und Gewalt gründen sollte. Der renommierte Historiker zeichnet in seinem Buch nicht nur ein völlig neues Bild von Hitlers Weltanschauung, er zeigt zugleich, warum diese zwangsläufig zu einem Krieg globalen Ausmaßes führen musste: Um zu überleben, musste das deutsche Volk eine mindestens ebenso starke Machtposition erringen wie »Anglo-Amerika«. Und für kurze Zeit schien es sogar möglich, dass Hitler die Herrschaft über die gesamte Welt erringen würde.
Prof. Dr. Wolfgang Schroeder, Universität Kassel: Rechtspopulistische Landnahmen. Demokratiekrise der Berliner Republik?
Vortrag mit anschl. Diskussion, Moderation: Peter Reif-Spirek Die Bundestagswahl 2017 war eine Weichenstellung in ein anderes Parteiensystem. Zuvor hatte die bipolare Struktur der Volksparteien SPD und CDU die alte Bundesrepublik jahrzehntelang geprägt und ihre politische Stabilität ausgemacht. Beide Parteien scheinen nun ihren volksparteilichen Charakter zu verlieren, ein regional zerklüftetes Parteiensystem löst das alte ab. Erstmals hat sich mit der AfD eine rechtspopulistische Partei bundesweit etabliert. Ihr Aufstieg zeigt die aktuelle Bedeutung einer neuen politischen Spaltungslinie: es geht um die Fragen der Grenzen des Nationalstaats und seiner weiteren Öffnung, um Migrations- und Flüchtlingspolitik und die Folgen der Globalisierung. Die Landtagswahlen des letzten Jahres bestätigen diesen andauernden Umbruch des Parteiensystems. Regierungsbildungen werden schwieriger, Koalitionen zunehmend heterogener. Führt der Rechtsruck in der Gesellschaft zu einer Demokratiekrise der Berliner Republik? Wer sind die sozialen Trägergruppen des Rechtsrucks? In welchem Verhältnis stehen Protestmotive zu inhaltlichen Überzeugungen der Wählerinnen und Wähler? Wie lassen sich die Ost-West-Unterschiede in der rechtspopulistischen Landnahme erklären? Prof. Dr. Wolfgang Schroeder ist Leiter des Fachgebiets Politisches System der BRD – Staatlichkeit im Wandel an der Universität Kassel und Fellow am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Er forscht und veröffentlicht zu Fragen der Gewerkschaften, zur Sozial- und Arbeitsmarktpolitik und zur politischen Soziologie und gab 2019 den Sammelband „Smarte Spalter. Die AfD zwischen Bewegung und Parlament“ mit heraus.
Das Studienkabinett des Johann Caspar Lavater: Ein Fundus an Bildnissen Goethes und seiner Zeitgenossen
Vortrag von Dr. Patrick Poch, Wien
»Die Geschichte hat uns wieder«
Lesung mit Kathleen Morgeneyer und Sabine Rennefanz und anschließendem Publikumsgespräch Dreißig Jahre nach dem Mauerfall sind die Gräben tiefer als zuvor: zwischen Ost und West, Ost und Ost, oben und unten, rechts und links, Vätern und Töchtern, Müttern und Söhnen. Die Schauspielerin Kathleen Morgeneyer und die Schriftstellerin Sabine Rennefanz spüren den ostdeutschen Brüchen der vergangenen Jahrzehnte nach und untersuchen die Sprachlosigkeit, die zwischen den Generationen herrscht: es geht um die Wende, komplizierte Familien, alte und neue Wut. Kathleen Morgeneyer, geboren 1977, absolvierte ihre Ausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Seit der Spielzeit 2011/12 ist sie Ensemblemitglied am Deutschen Theater. 2017 wurde sie mit dem Ulrich-Wildgruber-Preis ausgezeichnet. Sabine Rennefanz, geboren 1974, studierte Politologie in Berlin und Hamburg. Seit 2001 arbeitet sie als Redakteurin für die Berliner Zeitung und wurde für ihre Arbeit mit dem Theodor-Wolff-Preis und dem Deutschen Reporterpreis ausgezeichnet. Ihr erstes Buch, Eisenkinder, stand mehrere Wochen auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Im Anschluss an die Lesung laden wir das Publikum dazu ein, sich auszutauschen über Aufbrüche, Umbrüche und Neuanfänge. Und die Frage: Wie geht es jetzt weiter? Eintritt: 7 €/ermäßigt 5 €/ Weimarpass 1 €
Veranstaltung zum Weltgeschichtentag »Voyages – Reisen«
mit Antje Horn und Erik Studte
Die Scheunenbühne Cospeda, der Lese-Zeichen e.V. Jena und der Europäische Verband der Erzähler und Erzählerinnen beteiligen sich an einer internationalen Aktion. Weltweit werden am Weltgeschichtentag – World Storytelling Day – um 20:03 Uhr Geschichten vom Reisen und Unterwegssein erzählt. Kommt und lauscht!
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Scheunenbühne Cospeda
Literarisch-kulinarischer Russlandabend mit Landolf Scherzer
Lesung mit Menü – Von Putin bis Pelmeni
Die zweite Veranstaltung 2020 des Vereins Provinzkultur geht tief in die Südthüringer Provinz und dreht sich doch um das größte Land der Welt: Serviert werden zum literarisch-kulinarischen Russlandabend mit Landolf Scherzer drei der großen russischen Leidenschaften: Essen, Trinken und Literatur!
Neben den Magenfreuden gibt es das alltägliche Leben mit seinen Ess- und Trinkgeschichten aus Usbekistan, der Ukraine und Russland zu hören. Seziert wird die berühmte russische Seele vor und nach dem Kalten Krieg. Serviert werden im Spezialitäten-Restaurant „Na Sdorowije“, in der Ortsstraße 1 in Gleicherwiesen bei Römhild Bliny mit Lachs oder Schinken als Vorspeise und natürlich heiße Pelmeni als Hauptspeise.
Die Lesung: Wer die Lesungen mit Landolf Scherzer kennt, wird wissen, dass er dafür meist seine Bücher nicht benötigt, sondern direkt seine Erlebnisse aus dem Gedächtnis schildert. Genau davon leben die Lesungen. Der Autor hat intensiv Land und Leute kennengelernt und zahlreiche Bücher geschrieben. Eines davon trägt den Titel „Das Sarggeld von Uljanowna. Zwei Reportagen“. Darin geht es um das Reaktorunglück in Tschernobyl und die Folgen der Kernschmelze. Weitere Bücher sind „Die alkoholfreie Hochzeit und weitere Texte aus den Jahren 1972–1994“ sowie „Nahaufnahmen. Aus Sibirien und dem sowjetischen Orient“. Dazu gehört auch das Buch „Auf Hoffnungssuche an der Wolga“. Dafür reiste Scherzer kurz vor der friedlichen Revolution in die Sowjetunion, um die Veränderungen der Perestroika zu beobachten und zu verstehen. Wie immer findet er den direkten Zugang zu den Menschen, um den gesellschaftlichen Zustand zu ermitteln und zu beschreiben. Als einmalige Kostprobe wird der Autor aus seinem aktuellen Manuskript zum Krim-Konflikt lesen. Die Halbinsel Krim wurde im Laufe des Ukraine-Konflikts im März 2014 durch eine verdeckte Intervention von Russland besetzt und letztlich annektiert.
Der Autor: Landolf Scherzer wurde 1941 in Dresden geboren. Von 1962 bis 1965 studierte er Journalistik in Leipzig. Wegen kritischer Reportagen, die er mit Klaus Schlesinger und Jean Villain für die Neue Berliner Illustrierte geschrieben hatte, wurde er zu DDR-Zeiten exmatrikuliert. Bis 1975 war Scherzer Redakteur bei der Tageszeitung „Freies Wort“, seither lebt er als freier Schriftsteller in Dietzhausen. Er wurde durch Reportagen wie „Der Erste“, „Der Zweite“ und „Der Letzte“ bekannt. Scherzer war Vorsitzender des Aktivs Literarische Publizistik im Schriftstellerverband der DDR und Vorsitzender des Schriftstellerverbandes im Bezirk Suhl. Von 1994 bis 1999 und von 2006 bis 2007 war er Landesvorsitzender des Thüringer Schriftstellerverbandes.
Das Menü: Die Betreiber des Restaurants „Na Sdorowije“ hatten sich beim Erdgastrassenbau in Russland kennengelernt. Galina und Helmut Carl bewirtschaften das Lokal mit russischen Spezialitäten bei Römhild. Die Lesung wird im außergewöhnlichen Festsaal des Restaurants stattfinden. Informationen zum Restaurant finden sich hier: www.russisches.haus.ms/.
Die Vorspeise: Bliny mit Lachs oder Schinken – eine traditionelle russische Vorspeise (russischer Eierkuchen).
Das Hauptgericht: Uralskije Pelmeni – handgemachte Teigtaschen gefüllt mit würzigem Hack von Rind‑, Schwein- und Kalbsfleisch. Dazu gibt es Krautsalat und eine Soße der Wahl.
Das Dessert: Eisbecher „Warenije“ – ein gemischter Eisbecher mit hausgemachter Marmelade, frischen Früchten und Schlagsahne oder Süsse Blintschiki – hausgemachte Eierkuchen, serviert mit Kugeleis, hausgemachter Marmelade sowie frischen Früchten mit Schlagsahne.
Die Fakten:
Wer: Landolf Scherzer
Was: literarisch-kulinarischer Russlandabend
Wann: Samstag, 21.03.2020, 19:00 Uhr
Wo: Spezialitäten-Restaurant „Na Sdorowije“, Ortsstraße 1, 98646 Gleicherwiesen
Tickets für die Veranstaltung zum Gesamtpreis in Höhe von 29,90 Euro (Lesung und Menü) können unter Telefon: 03681/807 44 67 bestellt werden. Wenn das Büro nicht besetzt ist, kann die Bestellung auch mit Namen, Adresse, Ticketanzahl und Rückrufnummer auf den Anrufbeantworter gesprochen werden.
Nicole Staudinger: Männer sind auch nur Menschen
Selbst ist die Frau! Denn Irren ist männlich
Als Frauen wird unsere Schlagfertigkeit regelmäßig auf die Probe gestellt. Besonders dann, wenn die Männer in unserem Leben mal wieder das letzte Wort haben müssen und uns die Welt erklären wollen. Und wir? Lassen sie damit zu oft durchkommen. Dabei sind es nicht selten Ladies, die den Laden zusammenhalten und sich bei genauerem Hinsehen als wahre Superheldinnen des Alltags entpuppen. Höchste Zeit also, dass wir uns unserer stärksten Seiten bewusst werden und den Erklärbären dieser Welt das Tanzen beibringen! Ob im Beruf, der Familie, dem Privatleben oder im Alltag: Nicole Staudinger zeigt, wie Frau sich schlagfertig behauptet, ohne die Nerven oder die gute Laune zu verlieren. Ein Muss für alle Schlagfertigkeitsqueens!
Nicole Staudinger, geboren 1982, hat mit ihren Bestsellern Schlagfertigkeitsqueen, Stehaufqueen und Ich nehm‹ schon zu, wenn andere essen Hundertausenden von Leserinnen gezeigt, wie sich das Leben majestätisch und wortgewandt meistern lässt. Als Unternehmerin, Vortragsrednerin, Tochter, Ehefrau und Mutter von zwei Söhnen weiß sie aber auch nur zu gut, was es heißt, von Männern umgeben zu sein, die unsere Schlagfertigkeit immer wieder auf harte Proben stellen. In »Männer sind auch nur Menschen« zeigt sie, wie der gekonnte Umgang mit den Herren der Schöpfung gelingt und was es braucht, damit Frau weder die Nerven, noch die gute Laune verliert.
Seit 2017 trifft sich der von Karl-Heinz Swirszczuk und Schülern des Fridericianums gegründete Philosophiekreis im Garten des Schillerhauses, um gemeinsam zu philosophieren, vor allem in Hinblick auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und Themen wie die Zukunft der Arbeit, ethische Fragen, die die künstliche Intelligenz und der Transhumanismus aufwerfen, und die philosophische Dimension aktueller politischer Debatten. Die Treffen des Kreises sind offen für interessierte Teilnehmer jeden Alters, die Freude am gemeinsamen Nachdenken und Diskutieren haben.
KONSERVATIV?! Über das Gute und das Böse
Ettersburger Gespräch mit Seyran Ateş und Liane Bednarz
Seyran Ateş über sich selbst: »Ich bin im Alter von 6 Jahren als Kind von Gastarbeitern nach Berlin gekommen. Meine Mutter ist Türkin, mein Vater war Kurde . Wir sind sunnitische Muslime. Das Aufwachsen in einer sehr traditionellen Großfamilie hat mich politisch geprägt. Insbesondere hat es dazu beigetragen, dass ich sehr früh angefangen habe, gegen die Ungleichbehandlung der Geschlechter zu kämpfen. Mit 17 Jahren bin ich von zuhause abgehauen, um selbstbestimmt leben zu können und habe in dieser Zeit meine erste Autobiographie geschrieben (Wo gehören wir hin? 1983). Aus meiner eigenen Biographie begründet habe ich angefangen, mich für andere Frauen und Mädchen einzusetzen, die ähnliche Unterdrückung erlebt haben wie ich. Ab 1983 arbeitete ich daher neben meinem Studium der Rechtswissenschaften in einer Beratungsstelle für Frauen aus der Türkei, in dem ich im Jahre 1984 Opfer eines politischen Anschlags wurde. Ich wurde durch eine Kugel in den Hals lebensgefährlich verletzt. Die Folgen des Attentats haben dazu geführt, dass ich mein Studium unterbrechen musste. 1990 konnte ich mein Studium wieder aufnehmen und 1997 als Rechtsanwältin meine Arbeit beginnen. Trotz Unterbrechung des Studiums habe ich mich neben der körperlichen Erholung immer wieder bei Frauenthemen engagiert. Im Jahre 2006 habe ich meine Anwaltskanzlei geschlossen, weil ich immer wieder Morddrohungen bekam. Da ich mich explizit mit patriarchalen Strukturen im Islam beschäftige und Migrationsfragen in türkisch-kurdischen Parallelgesellschaften in Deutschland dann kritisiere, wenn aus den Parallelgesellschaften Hass und Gewalt verbreitet wird, werde ich oft von Islamisten und türkischen Nationalisten angefeindet. Vor allem werde ich aber von Männern und Frauen angefeindet, die nicht nur ein konservatives, sondern ein mittelalterliches Geschlechterrollenverständnis haben. Ich bin gläubige Muslimin. Dies irritiert viele Menschen, sowohl Atheisten, Christen und Juden als auch Muslime. Die einen sind der Ansicht, dass ich mich vom Islam verabschieden müsste, weil er frauenfeindlich sei, die anderen meinen, dass ich keine Muslimin sein kann, wenn ich nicht so bin wie sie selbst. Seit 2012 bin ich wieder als Anwältin tätig. Von 2003 bis 2017 habe ich weitere 5 Bücher geschrieben. 1983 habe ich angefangen, mich frauenpolitisch zu engagieren. In der Öffentlichkeit habe ich mich vor allem zu den Themen, Kopftuch bei Musliminnen, Zwangsheirat, Ehrenmorde und Migrationsfragen geäußert und positioniert. Mit meiner Forderung im Jahre 2003, in das deutsche Strafgesetzbuch einen eigenen Straftatbestand Zwangsheirat aufzunehmen, habe ich eine Welle der Entrüstung bei den liberalen und Traditionalisten ausgelöst. 2011 war das Ziel erreicht. Die Zwangsheirat ist ein eigener Straftatbestand. Das Thema religions- und traditionsbedingte Gewalt an Frauen und Kindern ist nach wie vor eines meiner Schwerpunkte. Hierin ist der Kampf gegen Zwangsehen, Ehrenmorde, häusliche Gewalt, Kinderehe, Genitalverstümmelung und viele Arten der Gewalt mehr enthalten.«
Hermann Brill wurde am 9. Februar 1895 in Gräfenroda/Thüringen geboren und starb 1959 in Wiesbaden. Er war ein bedeutender Repräsentant der Thüringer Arbeiterbewegung und steht mit seiner Biographie für den Doppelwiderstand gegen Nationalsozialismus und Stalinismus.
Hannes Bahrmann & Christoph Links: Finale. Das letze Jahr der DDR
Das 41. Jahr ist zugleich das spannendste der gesamten DDR-Geschichte. Zwischen dem 7. Oktober 1989 und dem 3. Oktober 1990 überschlagen sich die Ereignisse: Das Volk stürzt die alte SED-Führung und erzwingt die Öffnung der Mauer, am Runden Tisch entsteht eine Parallelregierung, die demokratische Wahlen durchsetzt. Dabei siegt die konservative Parteienallianz mit dem Votum für eine schnelle deutsche Einheit, die unter wirtschaftlichen Zwängen in nur wenigen Monaten vollzogen wird – mit Unterstützung der früheren Siegermächte.
Hannes Bahrmann und Christoph Links lassen das letzte Jahr der DDR noch einmal lebendig werden. Dabei wechseln sich historische Passagen mit Erklärungen zu zentralen Personen, Vorgängen und Institutionen sowie alltagsgeschichtlichen Elementen wie DDR-Witzen ab. So entsteht eine Collage aus Texten, die nicht nur durch das finale Jahr führt, sondern auch verständlich macht, wie es dazu kommen konnte.
Die beiden Autoren liefern so einen Beitrag zu 30 Jahren Friedliche Revolution und runden ihre eigene 30-jährige publizistische Auseinandersetzung mit der DDR im Ch. Links Verlag ab, die sich bislang in Büchern wie »Chronik der Wende« oder »Am Ziel vorbei. Die deutsche Einheit – Eine Zwischenbilanz« niedergeschlagen hat.
In dem von Andreas Kämper bebilderten Band legen sie nun eine komprimierte Geschichte der DDR anhand ihres letzten Jahres vor.
In Kooperation mit dem Katholischen Forum
Der renommierte Literaturwissenschaftler und Archäologe des Alten Buches, Prof. Dr. Klaus Garber/Osnabrück im Gespräch mit dem Journalisten und wissenschaftlichen Publizisten, Prof. Harro Zimmermann/Bremen
Unter dem Titel »Unterwegs in den Bibliotheken des Ostens« erzählt Klaus Garber aus seinem gelehrten Leben, von seinen Reisen und seinen glücklichen Begegnungen mit Menschen und Büchern. Die Forschungsbibliothek Gotha war die erste Station seiner Reisen durch die DDR und Osteuropa.
Im Anschluss an das Gespräch lädt der Freundeskreis der Forschungsbibliothek Gotha e.V. zu einem kleinen Empfang ein.
Frühling wird’s, man sieht’s ja …
Workshop Kreatives Schreiben am 26. März 2022 im Kultur: Haus Dacheröden.
… es blüh’n schon die Forsythia. Knospen, Sonne, zartes, erstes Grün, Vogelzwitschern, als wäre nichts geschehen. Überall Aufbruch, neues Leben überall. Ein schönes Thema für eine Schreibrunde, eines, das tröstet und Mut macht und den Bedrohungen und Ängsten etwas entgegensetzt.
Woher zum Beispiel nehmen die Märzenbecher die Kraft, aus den winzigen Vorräten in ihrer Zwiebel Stiel und Blüte emporzutreiben? Wie schafft es das Amselmännchen, nach den Entbehrungen des Winters so lautstark und anhaltend sein Lied zu performen? Und warum berührt sein Gesang so stark?
Nehmen wir uns eine Auszeit, tauchen wir ganz in den Frühling, trainieren wir die Muskeln, die man zur Freude braucht. Ich freu’ mich drauf!
Kreatives Schreiben mit Anke Engelmann am 26. März 2022, 10 bis 15 Uhr
Anmeldung:
Mail an: engelmann@poesiebuero.de
Kosten: 42 Euro, ermäßigt 35 Euro. Rabatt möglich
Carlotta oder Die Lösung aller Probleme
Laurenz Stadler ist Rom-Korrespondent einer großen süddeutschen Tageszeitung und könnte zufrieden sein, platzte da nicht eine Nachricht ins Büro, die sein Leben verändert. Das Korrespondentenbüro wird geschlossen, und Stadler soll zurück in die Münchner Zentrale. Eine Zäsur, die ihn zwingt, einiges zu überdenken: Was habe ich aus meinem Leben gemacht, wie soll es nun weitergehen? Und plötzlich ist ein anderer Gedanke da: Wer oder was erwartet mich eigentlich in der alten Heimat? Warum nicht springen? Dem Leben selbstbestimmt ein Ende zu setzen, erscheint als mögliche Alternative.
In einer dreimonatigen Auszeit will Stadler Abschied von Italien nehmen. Doch er kommt nicht weit, denn es begegnet ihm als ewigem Junggesellen unverhofftes Liebesglück: die Kellnerin Carlotta. Carlotta mit ihrem noch jugendlichen und unverstellten Blick auf die Welt zeigt ihm einfache Antworten auf die existenziellen Fragen. Seine Suizid-Gedanken erscheinen ihm plötzlich absurd. Ist sie nun die Lösung aller Probleme?
Feierliche Eröffnung von „Nietzsche Superstar. Ein Parcours der Moderne“ und Präsentation von „Nietzsche liest: Bücher und Lektüren Nietzsches“ im Studienzentrum.
Film & Gespräch mit Regisseur Wolfgang Andrä: „Heimsuchung“
Zum Film: Das neue Integrationsgesetz ist da! Ab jetzt müssen die Deutschen Flüchtlinge ins eigen Heim aufnehmen. Und so bekommen drei Nachbarn einer kleinstädtischen Reihenhaussiedlung zeitgleich einen Zuweisungsbescheid. Der gewiefte Herr Richter überzeugt seine Reihenhausnachbarinnen – die weltoffene Betti und die Wutbürgerin Frau Rau – und auch den korrupten Leiter des Flüchtlingsheimes, dass es besser wäre, müssten sie nicht den ihnen maschinell zugewiesenen Flüchtling nehmen, sondern den, der am besten zu jedem von ihnen passt.
Am 22. März 1832 starb Johann Wolfgang von Goethe in Weimar. Zur Ehrung seiner Person und seiner Dichtung bieten wir das Programm: Die Marienbader Elegie, 1823, Goethes Verse, aus Goethes Tagebüchern und Wilhelm von Humboldts Erstbegegnung mit dieser Dichtung in Weimar im November 1823
Udo Scheer: Jürgen Fuchs. Schriftsteller, Bürgerrechtler, Sozialpsychologe. Ein Porträt
Musikalische Umrahmung: Andreas Schirneck Jürgen Fuchs, 1950 in Reichenbach im Vogtland geboren, gestorben am 9. Mai 1999 in Berlin, war ein Schriftsteller und Bürgerrechtler, der polarisierte wie nur wenige. Sein Anspruch: „Sagen, was ist“ führte 1975 zur politischen Zwangsexmatrikulation von der Jenaer Universität. Nach der Biermann-Ausbürgerung 1976 kam er in die Stasi-U-Haft Berlin-Hohenschönhausen. Starke internationale Proteste führten nach neun Monaten zu seiner Ausbürgerung. In der Bundesrepublik wurde er ein viel beachteter Schriftsteller. Gleichzeitig sah die SED Führung wegen seiner wirkungsvollen Unterstützung der Bürgerrechtsbewegung in Osteuropa und der DDR in ihm einen „Staatsfeind Nr. 1“. Der Schriftsteller und Publizist Udo Scheer lässt mit diesem Porträt zugleich ein spannungsreiches Stück Zeitgeschichte lebendig werden. Udo Scheer wurde 1951 in München geboren und kam 1960 in die DDR. Er studierte bis 1974 Technologie für den wissenschaftlichen Gerätebau an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er arbeitete in der DDR als Konstrukteur und schrieb, ohne die Möglichkeit zu haben, seine Werke veröffentlichen zu können. Das MfS „bearbeitete“ ihn in zwei operativen Vorgängen. Nach der friedlichen Revolution in der DDR engagierte er sich u. a. ab 1995 als Vorsitzender der Geschichtswerkstatt Jena e.V.; seit 1993 ist Scheer freiberuflicher Schriftsteller und Publizist.
Film & Gespräch mit Tamara Trampe (Dramaturgin) und Prof. Dr. Diana Düring (EAH Jena, FB Sozialwesen): „Bürgschaft für ein Jahr“ (DDR 1981) Am zweiten Abend der ausstellungsbegleitenden Filmreihe („ErziehungsZwang – ZwangsErziehung“) geht es thematisch um die Jugendhilfe der DDR, dabei wird auf die Rolle Ehrenamtlicher eingegangen. Im Zentrum des Films steht Nina Kern, deren Kinder aufgrund ihres Lebenswandels in einem Kinderheim untergebracht werden. Auf dem Weg ihre Kinder wieder selbst zu betreuen soll sie durch zwei ehrenamtlichen Helfer*innen unterstützt werden, welche teils mehr teils weniger von ihrem „gesellschaftlichen Auftrag“ überzeugt sind.
Die Wüste. Ein Menschheitsmythos – Lesung und Gespräch mit Chaim Noll
… Jahrgang 1954, Sohn des DDR-Schriftstellers Dieter Noll, studierte Mathematik an den Universitäten Jena und Berlin sowie Kunst und Kunstgeschichte. 1980 verweigerte er den Wehrdienst, stellte einen Ausreiseantrag und übersiedelte mit seiner Frau und seinen beiden Kindern 1984 nach West-Berlin. Er arbeitete als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Freien Universität Berlin, ging aber 1992 nach Rom, wo er bis 1995 freiberuflich tätig war. 1995 zog er mit seiner Familie nach Israel und seit 1997 lebt er in der Wüste Negev.
Chaim Noll stellt sein neuestes Buch vor: Die Wüste. Literaturgeschichte einer Urlandschaft des Menschen« (Evangelische Verlagsanstalt). Wüsten, Trockengebiete und Steppen der Erde breiten sich aus, jedes Jahr um eine Fläche, die ungefähr der Größe Deutschlands entspricht. Das Buch hält anhand literarischer Texte von der Entstehung der Schrift bis zur Gegenwart Themen und Leitmotive einer Urlandschaft des Menschen überblicksartig fest. Als zentrales Motiv erweist sich die Widersprüchlichkeit der Wüste: Sie steht zugleich für Dürre und Aufblühen, für Mangel an Wasser und Überfülle an Sonne, für Niedergang und Erneuerung, für deprimierende Einförmigkeit und spirituellen Höhenflug, für Tod und Leben, Gut und Böse, Realität und Mythos. Chaim Noll wird im Anschluss an die Lesung seine Außenansichten eines in der DDR geborenen und heute in Israel lebenden Autors auf Deutschland beschreiben. Er wird über Kultur, die Flucht von Menschen, über aufkommenden Antisemitismus in Europa und politische Entwicklungen diskutieren.
»Theodor Storm und das Tabu« – Vortrag von Dr. Malte Denkert (St. Peter-Ording).
Oh ein Gott ist der Mensch, wenn er träumt
Ausstellung zum 250. Geburtstag Hölderlins
Bilder von HAP Grieshaber, Peter Zaumseil, Dieter M. Weidenbach, Harald Reiner Gratz, Markus Vallazza, Wolf Bertram Becker…
Einführung und Präsentation seiner neuen Hölderlin-Biografie: Hans Dieter Mück.
Sabine Bode hat sich schon immer für Themen begeistert, die angeblich „niemanden interessieren“. Sie nennt sie die „stillen Themen“. Still deshalb, weil die Menschen häufig zunächst mit Verständnislosigkeit reagiert haben. Zu diesen Menschen gehören jene, die ein Erbe aus NS-Vergangenheit und Kriegszeit in sich trugen und als Nachkriegskinder und Kriegsenkel merkten, dass ihnen etwas verschwiegen wurde. Mittlerweile gelten solche „stillen Themen“ als zunehmend gesellschaftlich relevant.
Zum Abschluss der Lesarten 2020 – 75 Jahre nach Kriegsende – wird die freiberuflich als Journalistin und Buchautorin tätige Sabine Bode, Jahrgang 1947, auch über die „German Angst“ sprechen.
Jenas junge, beste und einzige monatliche Lesebühne mit Linn Dittner, Friedrich Herrmann, Steve Kußin und Flemming Witt.
Einmal im Monat springen die drei Stage-Autoren Friedrich Herrmann, Linn Dittner, Flemming Witt und Steve Kußin auf Jenas Bühnen und begeistern mit Teamtexten, Slam Poetry, Kurzgeschichten, Interviews und Literaturexperimenten.
Die Leseshow wird ergänzt durch wechselnde Gastautoren aus ganz Deutschland und den prälegendärsten Musizi aus Thüringen.
Thema 1: Krieg: Verfolgung, Armut – wem sollte Asyl gewährt werden und wem nicht?
Das Kultur: Haus Dacheröden versteht sich als ein Ort der lebendigen Debatte und des Austauschs, an dem sich alle beteiligen können und sollen. Wir möchten aktuelle, auch strittige Themen aufgreifen und sie in einer Atmosphäre des gegenseitigen Respektes und im Bemühen um Sachlichkeit diskutieren. Keine leichte Aufgabe in einer Zeit, in der nicht wenige meinen, gar nicht mehr miteinander reden zu können oder prinzipiell nicht gehört zu werden.
Wie gerufen kam uns da der Vorschlag von Daniel Privitera, im Kultur: Haus Dacheröden an drei aufeinanderfolgenden Tagen unter dem Titel „Was ist uns wichtig?“ ein neues interaktives Diskussionsformat auszuprobieren. Die studentische Gruppe um Daniel Privitera hat das Konzept dazu aus Harvard mitgebracht und bereits in mehreren deutschen Städten erfolgreich umgesetzt.
Ziel sind offene Diskussionsabende zu wichtigen gesellschaftlichen Fragen, die im besten Fall Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten wieder zusammenbringen, damit sie gemeinsam konstruktiv über grundsätzliche Fragen des Zusammenlebens diskutieren. Das Besondere dabei: kein frontaler Vortrag, kein abgehobenes Podium – alle, die im Raum sind, diskutieren mit. Und wir hoffen: Sie auch!
„Was ist uns wichtig?“ richtet sich an Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen. Das Veranstaltungsformat ist so ausgelegt, dass keinerlei Vorkenntnisse nötig sind, um mitmachen zu können. Die Unternehmerin und die Arbeitslose, der Student und der Rentner: ein bunter Mix an Menschen hat bisher an den Diskussionsrunden teilgenommen, und so soll es auch in Erfurt sein. Der Moderator Daniel Privitera sorgt dabei dafür, dass der rote Diskussionsfaden nicht verloren geht.
Der Eintritt ist frei, und wir haben uns zusammen mit Daniel Privitera folgende Themen gesetzt für die Tage 20. bis 22. April 2020 im Kultur: Haus Dacheröden:
20. April, 19 Uhr
Thema 1: Krieg: Verfolgung, Armut – wem sollte Asyl gewährt werden und wem nicht?
Kaum ein Thema hat in den letzten Jahren die Gemüter in Deutschland so erhitzt wie die Asylpolitik. Viel zu selten wird dabei sachlich über die moralischen Gründe für und gegen Asyl in unterschiedlichen Fällen gesprochen – das wollen wir mit Ihnen tun.
21. April, 19 Uhr
Thema 2: Leitkultur oder Multi-Kulti – wie sollte das Zusammenleben in Deutschland aussehen?
In Deutschland leben Menschen aus vielen verschiedenen Kulturkreisen. Das bietet Chancen, kann aber auch das Gemeinschaftsgefühl auf eine Probe stellen. Wie sähe also das ideale tägliche Miteinander aus?
22. April, 19 Uhr
Thema 3: Die vierte Gewalt – wie sollten Medien berichten?
Medien spielen in einer Demokratie eine zentrale Rolle. In den letzten Jahren standen sie in Deutschland aber vermehrt in der Kritik: nicht neutral genug, nicht immer wahrheitsgetreu, so die Vorwürfe. Höchste Zeit also, darüber nachzudenken: Wie sollten Medien eigentlich berichten?
Wenn Sie mitdiskutieren möchten, dann melden Sie sich bitte bei Katharina Bucklitsch an (E‑Mail: bucklitsch@herbstlese.de).
Nähere Informationen zum Projekt „Was ist uns wichtig?“ finden Sie auf der Website von Daniel Privitera und seinen Kollegen: http://wasistunswichtig.de/
Können philosophische Schriften für uns, in unserem Alltag heute fruchtbar sein? Haben solche Texte etwas mit mir zu tun? Die Lektüre kleiner Texte großer Philosophen soll zu einem gemeinsamen Gedankenaustausch anregen.
Die philosophische Praktikerin Dietlinde Schmalfuß-Plicht leitet diese Zusammenkünfte und bei ihr können sich alle Interessenten bis eine Woche vor dem Termin anmelden: info@philosophie-milan.de.
»Dogmatismus und Kosmopolitismus im klassischen Weimar. Christoph Martin Wielands ›Geschichte der Abderiten‹« – Vortrag von Prof. Dr. Klaus Manger (Jena)
Thema 2: Leitkultur oder Multi-Kulti – wie sollte das Zusammenleben in Deutschland aussehen?
Das Kultur: Haus Dacheröden versteht sich als ein Ort der lebendigen Debatte und des Austauschs, an dem sich alle beteiligen können und sollen. Wir möchten aktuelle, auch strittige Themen aufgreifen und sie in einer Atmosphäre des gegenseitigen Respektes und im Bemühen um Sachlichkeit diskutieren. Keine leichte Aufgabe in einer Zeit, in der nicht wenige meinen, gar nicht mehr miteinander reden zu können oder prinzipiell nicht gehört zu werden.
Wie gerufen kam uns da der Vorschlag von Daniel Privitera, im Kultur: Haus Dacheröden an drei aufeinanderfolgenden Tagen unter dem Titel „Was ist uns wichtig?“ ein neues interaktives Diskussionsformat auszuprobieren. Die studentische Gruppe um Daniel Privitera hat das Konzept dazu aus Harvard mitgebracht und bereits in mehreren deutschen Städten erfolgreich umgesetzt.
Ziel sind offene Diskussionsabende zu wichtigen gesellschaftlichen Fragen, die im besten Fall Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten wieder zusammenbringen, damit sie gemeinsam konstruktiv über grundsätzliche Fragen des Zusammenlebens diskutieren. Das Besondere dabei: kein frontaler Vortrag, kein abgehobenes Podium – alle, die im Raum sind, diskutieren mit. Und wir hoffen: Sie auch!
„Was ist uns wichtig?“ richtet sich an Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen. Das Veranstaltungsformat ist so ausgelegt, dass keinerlei Vorkenntnisse nötig sind, um mitmachen zu können. Die Unternehmerin und die Arbeitslose, der Student und der Rentner: ein bunter Mix an Menschen hat bisher an den Diskussionsrunden teilgenommen, und so soll es auch in Erfurt sein. Der Moderator Daniel Privitera sorgt dabei dafür, dass der rote Diskussionsfaden nicht verloren geht.
Der Eintritt ist frei, und wir haben uns zusammen mit Daniel Privitera folgende Themen gesetzt für die Tage 20. bis 22. April 2020 im Kultur: Haus Dacheröden:
20. April, 19 Uhr
Thema 1: Krieg: Verfolgung, Armut – wem sollte Asyl gewährt werden und wem nicht?
Kaum ein Thema hat in den letzten Jahren die Gemüter in Deutschland so erhitzt wie die Asylpolitik. Viel zu selten wird dabei sachlich über die moralischen Gründe für und gegen Asyl in unterschiedlichen Fällen gesprochen – das wollen wir mit Ihnen tun.
21. April, 19 Uhr
Thema 2: Leitkultur oder Multi-Kulti – wie sollte das Zusammenleben in Deutschland aussehen?
In Deutschland leben Menschen aus vielen verschiedenen Kulturkreisen. Das bietet Chancen, kann aber auch das Gemeinschaftsgefühl auf eine Probe stellen. Wie sähe also das ideale tägliche Miteinander aus?
22. April, 19 Uhr
Thema 3: Die vierte Gewalt – wie sollten Medien berichten?
Medien spielen in einer Demokratie eine zentrale Rolle. In den letzten Jahren standen sie in Deutschland aber vermehrt in der Kritik: nicht neutral genug, nicht immer wahrheitsgetreu, so die Vorwürfe. Höchste Zeit also, darüber nachzudenken: Wie sollten Medien eigentlich berichten?
Wenn Sie mitdiskutieren möchten, dann melden Sie sich bitte bei Katharina Bucklitsch an (E‑Mail: bucklitsch@herbstlese.de).
Nähere Informationen zum Projekt „Was ist uns wichtig?“ finden Sie auf der Website von Daniel Privitera und seinen Kollegen: http://wasistunswichtig.de/
Thema 3: Die vierte Gewalt – wie sollten Medien berichten?
Das Kultur: Haus Dacheröden versteht sich als ein Ort der lebendigen Debatte und des Austauschs, an dem sich alle beteiligen können und sollen. Wir möchten aktuelle, auch strittige Themen aufgreifen und sie in einer Atmosphäre des gegenseitigen Respektes und im Bemühen um Sachlichkeit diskutieren. Keine leichte Aufgabe in einer Zeit, in der nicht wenige meinen, gar nicht mehr miteinander reden zu können oder prinzipiell nicht gehört zu werden.
Wie gerufen kam uns da der Vorschlag von Daniel Privitera, im Kultur: Haus Dacheröden an drei aufeinanderfolgenden Tagen unter dem Titel „Was ist uns wichtig?“ ein neues interaktives Diskussionsformat auszuprobieren. Die studentische Gruppe um Daniel Privitera hat das Konzept dazu aus Harvard mitgebracht und bereits in mehreren deutschen Städten erfolgreich umgesetzt.
Ziel sind offene Diskussionsabende zu wichtigen gesellschaftlichen Fragen, die im besten Fall Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten wieder zusammenbringen, damit sie gemeinsam konstruktiv über grundsätzliche Fragen des Zusammenlebens diskutieren. Das Besondere dabei: kein frontaler Vortrag, kein abgehobenes Podium – alle, die im Raum sind, diskutieren mit. Und wir hoffen: Sie auch!
„Was ist uns wichtig?“ richtet sich an Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen. Das Veranstaltungsformat ist so ausgelegt, dass keinerlei Vorkenntnisse nötig sind, um mitmachen zu können. Die Unternehmerin und die Arbeitslose, der Student und der Rentner: ein bunter Mix an Menschen hat bisher an den Diskussionsrunden teilgenommen, und so soll es auch in Erfurt sein. Der Moderator Daniel Privitera sorgt dabei dafür, dass der rote Diskussionsfaden nicht verloren geht.
Der Eintritt ist frei, und wir haben uns zusammen mit Daniel Privitera folgende Themen gesetzt für die Tage 20. bis 22. April 2020 im Kultur: Haus Dacheröden:
20. April, 19 Uhr
Thema 1: Krieg: Verfolgung, Armut – wem sollte Asyl gewährt werden und wem nicht?
Kaum ein Thema hat in den letzten Jahren die Gemüter in Deutschland so erhitzt wie die Asylpolitik. Viel zu selten wird dabei sachlich über die moralischen Gründe für und gegen Asyl in unterschiedlichen Fällen gesprochen – das wollen wir mit Ihnen tun.
21. April, 19 Uhr
Thema 2: Leitkultur oder Multi-Kulti – wie sollte das Zusammenleben in Deutschland aussehen?
In Deutschland leben Menschen aus vielen verschiedenen Kulturkreisen. Das bietet Chancen, kann aber auch das Gemeinschaftsgefühl auf eine Probe stellen. Wie sähe also das ideale tägliche Miteinander aus?
22. April, 19 Uhr
Thema 3: Die vierte Gewalt – wie sollten Medien berichten?
Medien spielen in einer Demokratie eine zentrale Rolle. In den letzten Jahren standen sie in Deutschland aber vermehrt in der Kritik: nicht neutral genug, nicht immer wahrheitsgetreu, so die Vorwürfe. Höchste Zeit also, darüber nachzudenken: Wie sollten Medien eigentlich berichten?
Wenn Sie mitdiskutieren möchten, dann melden Sie sich bitte bei Katharina Bucklitsch an (E‑Mail: bucklitsch@herbstlese.de).
Nähere Informationen zum Projekt „Was ist uns wichtig?“ finden Sie auf der Website von Daniel Privitera und seinen Kollegen: http://wasistunswichtig.de/
Poetry Slam im Hörsaal Nr. 1 der Universität Erfurt! Der Fachschaftsrat Erziehungswissenschaft und der Studierendenrat holen für Euch die besten und größten PoetInnen Deutschlands direkt in den Hörsaal. Statt Statistik gibt es feinste Emotionen, statt Powerpoint pointenreiche Prosa, statt Langeweile nur Liebe und Poesie. Kommt vorbei, genießt und schreibt gut mit, denn alles ist garantiert prüfungsrelevant! Natürlich sind neben den Studierenden auch alle anderen Fans des guten Poetry Slams herzlich eingeladen.
In Kooperation mit Fachschaftsrat Erziehungswissenschaft, Studierendenrat und Highslammer e.V.
Filmpremiere »Auf den Lebensspuren von Eduard Rosenthal« von Torsten Eckold und Dietmar Ebert.
Die erste Regel des Book Club lautet: Niemand spricht über den BookClub… Sechs junge Frauen bilden das Herz des Book Clubs. Ihre Gemeinsamkeit: Sie lieben das Lesen und jede von ihnen ein anderes Genre! Bei regelmäßigen Treffen wird über Bücher zu einem bestimmten Thema diskutiert. Am 23. April lautet es „Wahre Begebenheiten“. Die Frauen des Book Club sind alle sehr lebhaft und ganz verschieden, und so entstehen immer lustige und hitzige Debatten.
Gedankenklänge – oder: Tanz der Denkschritte – Nietzsche und die Musikalisierung der Reflexion
Vortrag von Prof. Dr. Rüdiger Görner, London, zur Ausstellung »Nietzsche komponiert. Notenmanuskripte aus dem Nachlass«
Wir laden interessiertes Publikum und all‘ diejenigen, die sich mit ihren Tagebüchern auf die Bühne trauen, zum Diary-Slam ein. Ob erster Kuss, chaotischer Alltag oder anstrengende Familienfeier, alle Themen sind willkommen bei den Texten. Das Publikum entscheidet, wer eine Runde weiterkommt. Auf geht‘s: Tagebücher rauskramen und eine Anmeldung schicken an fsj_kultur@herbstlese.de (Sophie Kirchner).
Ettersburger Gespräch »Wer, wenn nicht ich?« Über Deutschland und andere Abgründe
Henryk M. Broder im Gespräch mit Peter Krause
„Ich mag Menschen, die mich nicht mögen.“ Henryk M. Broder, 1946 in Katowice/Polen geboren, arbeitet seit mehr als 60 Jahren scharfzüngig an seiner Integration in die deutsche Gesellschaft. Broder rückt seinen Migrations-Hintergrund gerne in den Vordergrund, und inzwischen gehört er zu den tragenden Säulen der bunten, toleranten und weltoffenen Berliner Republik. Deshalb plant er, bei der kommenden Bundestagswahl mit einer eigenen Liste anzutreten: »Alte weiße Männer, SUV-Fahrer und Vielflieger«. „Wer, wenn nicht ich – Henryk M. Broder“. Der Autor befasst sich in seinem neuesten Buch mit „Deutschen, Deppen, Dichtern und Denkern auf dem Egotrip“.
»Die Gunst des Augenblicks« – Lesung und Gespräch mit Daniela Seel
Die 1974 in Frankfurt am Main geborene Autorin Daniela Seel baute nach der Jahrtausendwende mit dem Verlag kookbooks eines der wichtigsten Netzwerke für Gegenwartslyrik auf, dem heute bereits literaturhistorische Bedeutung zukommt. Ob als Dichterin, als Übersetzerin oder als Dozentin für Sprachkunst, Poesie ist für Daniela Seel nicht nur auszulegender Text, sondern vor allem Lebensform und Praxis. Für ihr Wirken und ihre Verdienste wurde sie vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Friedrich-Hölderlin-Förderpreis und dem Spitzenpreis beim ersten Deutschen Verlagspreis 2019.
Im Gespräch mit Moderator Guido Naschert gibt Daniela Seel Auskunft über ihr verlegerisches und literarisches Schaffen und liest aus ihren Lyrikbänden »was weißt du schon von prärie« (2015) und »Auszug aus Eden« (2019).
»Heimat – Räume, Gefühle, Konjunkturen« – Vortrag von Dr. Uta Bretschneider (Hennebergisches Museum Kloster Veßra).
Gemeinsame Veranstaltung des Literaturmuseums »Theodor Storm« mit der Landeszentrale für politische Bildung, Erfurt.
stadt statt land
Workshop Kreatives Schreiben am 30. April 2022 im Kultur: Haus Dacheröden.
Stadtluft macht frei. Die Stadtbewohnerin lebt in großen hellen Bürgerhäusern, umgeben von netten Nachbarn, die freudig das Treppenhaus wischen und, wenn sie verreist, ihre Katze füttern. Theater, Kinos, Museen und Buchläden kann sie fußläufig erreichen, was sie nahezu täglich tut, denn ohne Kultur kann sie nicht leben. Am Wochenende grillt sie auf dem Balkon oder fährt mit den Öffentlichen ins Grüne und aufs Land.
Landluft macht glücklich. Wenn im Märzen der Bauer sein Rösslein anspannt, dann blüht und grünt ringsum die frische Natur. Vom ersten Hahnenschrei geweckt, atmet er tief die gute, saubere Luft, dann stapft er, die Katze streicht ihm schnurrend um die Gummistiefel, in den Stall, wo die Kühe schon ungeduldig aufs Melken warten. Ein Landbewohner hat einen ausgefüllten Tag und immer einen Parkplatz, und zweimal am Tag fährt ein Bus, der ihn in die Stadt und wieder zurückbringt.
Stadt- oder Landluft? Holzfeuer, Gülle und Raps? Blühender Flieder, Autoabgase und der Frittengeruch vom Brutzler an der Ecke? Wir schauen, was ist, und erschnuppern Klischees – ich freu mich drauf!
Anmeldung:
Mail an: engelmann@poesiebuero.de
Kosten: 42 Euro, ermäßigt 35 Euro. Rabatt möglich
31. Südthüringer Literaturwerkstatt (auf Einladung) in der JABZ Schloss Sinnershausen mit vier Seminargruppen, geleitet von André Schinkel, Peter Neumann, Ulrike Blechschmidt und Natalie Ewald.
Interessenten wenden sich bitte unter den angegebenen Kontaktdaten an den Südthüringer Literaturverein.
Lesung und Gespräch mit Farhad Showghi – in der Reihe »Die Gunst des Augenblicks – Thüringer Lesungen und Werkstattgespräche«
Im Jahr 2018 erhielt Farhad Showghi den renommierten Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik. Die Jury schrieb in ihrer Begründung: Showghis »Gedichte stoßen mit leisem Nachdruck vor in seelische Bezirke, die erst durch diesen Aufbruch in den Fokus der Aufmerksamkeit geraten. So entstehen entschiedene Modelle einer heutigen Wirklichkeit zwischen Orient und Okzident, die es ohne körperliche Wahrnehmung nicht gäbe.« Farhad Showghi wurde 1961 in Prag geboren, verbrachte Kindheit und Jugend in der BRD und im Iran. Nach seinem Studium der Humanmedizin in Erlangen lebt und arbeitet er seit 1989 als Psychiater, Psychotherapeut, Autor und Übersetzer in Hamburg. Showghi ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland und der Freien Akademie der Künste. Seine Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet, u. a. erhielt er den 3‑sat-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb und den Peter-Huchel-Preis.
Im Gespräch gibt Farhard Showghi Auskunft über sein literarisches Schaffen und liest aus seinen zuletzt erschienenen Büchern »In verbrachter Zeit« (2014) und »Wolkenflug spielt Zerreißprobe« (2017).
Moderation: Guido Naschert
Die Veranstaltungen der Reihe »Die Gunst des Augenblicks« werden mit der freundlichen Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, der Friedrich-Schiller-Universität, des Lese-Zeichen e.V. und der Gesellschaft für Deutsche Sprache e.V. gemeinsam von der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. (Projektleitung; Geschäftsführung u. Antragstellung) und der Universität Jena (Schillers Gartenhaus, Forschungsstelle Europäische Romantik) (Projektleitung, Geschäftsführung u. Koordination) sowie Lese-Zeichen e.V. (Jena) und Erfurter Herbstlese e.V. durchgeführt.
Lesung und Gespräch mit Farhad Showghi – in der Reihe »Die Gunst des Augenblicks – Thüringer Lesungen und Werkstattgespräche«
Im Jahr 2018 erhielt Farhad Showghi den renommierten Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik. Die Jury schrieb in ihrer Begründung: Showghis »Gedichte stoßen mit leisem Nachdruck vor in seelische Bezirke, die erst durch diesen Aufbruch in den Fokus der Aufmerksamkeit geraten. So entstehen entschiedene Modelle einer heutigen Wirklichkeit zwischen Orient und Okzident, die es ohne körperliche Wahrnehmung nicht gäbe.« Farhad Showghi wurde 1961 in Prag geboren, verbrachte Kindheit und Jugend in der BRD und im Iran. Nach seinem Studium der Humanmedizin in Erlangen lebt und arbeitet er seit 1989 als Psychiater, Psychotherapeut, Autor und Übersetzer in Hamburg. Showghi ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland und der Freien Akademie der Künste. Seine Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet, u. a. erhielt er den 3‑sat-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb und den Peter-Huchel-Preis.
Im Gespräch gibt Farhard Showghi Auskunft über sein literarisches Schaffen und liest aus seinen zuletzt erschienenen Büchern »In verbrachter Zeit« (2014) und »Wolkenflug spielt Zerreißprobe« (2017).
Moderation: Guido Naschert
Die Veranstaltungen der Reihe »Die Gunst des Augenblicks« werden mit der freundlichen Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, der Friedrich-Schiller-Universität, des Lese-Zeichen e.V. und der Gesellschaft für Deutsche Sprache e.V. gemeinsam von der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. (Projektleitung; Geschäftsführung u. Antragstellung) und der Universität Jena (Schillers Gartenhaus, Forschungsstelle Europäische Romantik) (Projektleitung, Geschäftsführung u. Koordination) sowie Lese-Zeichen e.V. (Jena) und Erfurter Herbstlese e.V. durchgeführt.
»Der Philosoph Kurd Laßwitz« – Vortrag von Dr. Sascha Salatowsky (Gotha).
Internationaler Museumstag im Literaturmuseum »Theodor Storm«
Führung bei freiem Eintritt, mit Museumsleiter Dr. Gideon Haut.
Der Storm-Verein serviert selbstgemachte Maibowle.
INSELN DER PHANTASIE. ZWISCHEN INTROSPEKTION UND REALITÄTSFLUCHT mit Hörstücken nach Elfriede Gerstl und Irmgard Keun mit der Autorin Ruth Johanna Benrath und der Regisseurin Barbara Meerkötter.
»›Sympathy for the Devil‹. Die künstlerische Bewältigung des Bösen bei Goethe, Freud und den Rolling Stones« – Vortrag von Prof. Dr. Rainer M. Holm-Hadulla (Heidelberg).
»Bibliotheksarchitektur(en): Skizzen zur Entwicklung einer Bauaufgabe« – Vortrag von Olaf Eigenbrodt (Hamburg).
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen · Thüringer Literaturrat e. V. · MDR-Figaro · MDR Thüringen – Das Radio
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