Im Literaturmuseum im Baumbachhaus kann man nicht nur Bekanntschaft mit dem einstigen Hausherren Rudolf Baumbach machen, sondern auch mit weiteren Schriftstellern, die im 18. und 19. Jahrhundert im Meininger Land lebten und wirkten. Das Kernstück der Ausstellung bilden die überkommene Privatbibliothek und das Wohnzimmer Baumbachs. Hier finden sich neben persönlichen Gegenständen des Dichters auch bibliophile Kostbarkeiten aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Zu diesen gehört zum Beispiel eine fünfbändige Hans-Sachs-Ausgabe, gedruckt zwischen 1560 und 1579 in Nürnberg. Räume mit Alt-Meininger Stadtansichten, Mobiliar und Porträts vom Klassizismus bis zur Gründerzeit vermitteln bürgerliches Wohnmilieu, wie es sicher nicht nur für Meiningen typisch war.
Ein Zimmer im Stil des Biedermeier ist dem Meininger Märchen- und Sagensammler Ludwig Bechstein, einem Zeitgenossen der Brüder Grimm, gewidmet. Als herzoglicher Archivar und Bibliothekar gehörte Bechstein zur bürgerlichen Elite Meiningens im 19. Jahrhundert. Auch Jean Paul hat in Meiningen Literaturgeschichte geschrieben. Hier arbeitete er u. a. an seinem großen Erziehungsroman »Titan«. Neben diesen beiden bedeutenden Schriftstellern erfährt der Besucher auch von den Romanautoren Carl Gottlob Cramer (1758 – 1817) und Ernst Wagner (1769 – 1812), dem Alpinschriftsteller Ernst Adolf Schaubach (1800 – 1850) sowie von Friedrich Mosengeil (1773 – 1839) und Ludwig Köhler (1819 – 1862).
Ein kleiner Raum ist Friedrich Schiller und seiner Schwester Christophine Reinwald vorbehalten. Erstmals weilte der spätere Klassiker 1782/83 als Asylant im Meininger Land. Durch die Heirat seiner Schwester mit dem Meininger Hofbibliothekar Reinwald reichten ab 1786 auch die familiären Beziehungen Schillers nach Meiningen. Sie zogen Besuche des Dichters in der Stadt 1787 und 1794 nach sich. Christophine Reinwald wurde nach dem Tod ihres berühmten Bruders 1805 als Zeitzeugin und Vertraute von Schiller bis an ihr eigenes Lebensende 1847 zur Ikone der Schillerverehrung in ganz Deutschland – noch heute sind mehrere Stationen ihres Lebens im Meininger Stadtbild vorfindbar. Der Schillerraum im Baumbachhaus findet eine Ergänzung durch die Präsentation »Asyl für Schiller« im Museum im Schloss Elisabethenburg.
Öffnungszeiten
April bis September, Dienstag – Freitag: 10 – 13 Uhr und 14 – 18 Uhr,
Oktober bis März, Dienstag – Freitag: 11– 13 Uhr und 14 – 17 Uhr
Kontakt: 03693 502848
Bitte beachten Sie, dass die Meininger Museen jährlich am 24. und am 31. Dezember nicht geöffnet haben.
Die Klassik Stiftung Weimar präsentiert Goethe als Zeugen der um 1800 einsetzenden Moderne und zeigt sein faszinierendes Leben und Werk in zeitgenössischen Kontexten.
In der Ausstellung wird in elf Räumen die Vielschichtigkeit Goethes weit über sein literarisches Schaffen hinaus verdeutlicht – von seiner politischen Funktion als Staatsmann über seine zeichnerische Tätigkeit bis hin zu seinen botanischen Studien.
Dabei schöpft die Ausstellung aus einem einzigartigen Fundus wertvoller Originale – kunst- und naturwissenschaftliche Objekte aus Goethes Sammlungen, Briefe und Tagebücher, Alltagsgegenstände und persönliche Erinnerungsstücke – und ergänzt somit den atmosphärischen Eindruck des Wohnhauses auf singuläre Weise.
Über die Leitbegriffe Genie – Gewalt – Welt – Liebe – Kunst – Natur – Erinnerung gestattet die Ausstellung einen Zugang zu den sozio-kulturellen Diskursen um 1800 und bietet gleichzeitig einen Brückenschlag zu Themen der heutigen Zeit. Verbindendes Element der Räume ist die »Faust-Galerie«. Hier kann der Besucher Stichworte aus Goethes Drama wählen, die auf die Flächen einer Installation projiziert werden.
Mit vielgestaltigen Vermittlungsangeboten werden Goethe-Kenner gleichermaßen angesprochen, wie diejenigen, die sich erstmals mit dem Kosmos Goethe befassen wollen. Der neue Medienguide begleitet den Besucher durch das gesamte Goethe-Nationalmuseum. In der Ausstellung Lebensfluten – Tatensturm bietet er die Möglichkeit zur Vertiefung in Goethes Biographie, sein literarisches Schaffen und seine Erkenntniswege. Im Lese- und Hörkabinett wird der Besucher eingeladen, in einer Goethe-Bibliothek zu lesen, Originaltexten zu lauschen oder ganz spielerisch mit Literatur umzugehen. Der Einführungsfilm zeigt in lebendiger Form die wichtigen Ereignisse aus Goethes Leben und Schaffen und veranschaulicht seine vielfältigen Beziehungen.
»Adele Schopenhauer – ›Weil ich so individuell bin‹«
Adele Schopenhauer (1797–1849) wird oft bloß als Schwester des Philosophen Arthur oder Tochter der Salonière Johanna wahrgenommen. Nur wenige kennen ihr künstlerisches und dichterisches Werk, dem das Goethe- und Schiller-Archiv in ihrem 170. Todesjahr erstmals eine eigene Ausstellung widmet. Im Original gezeigte Briefe geben Einblick in ihr Verhältnis zum Bruder, die enge Beziehung zum ›Vater‹ Goethe, die Freundschaft zum Schriftsteller Immermann und die Verhandlungen mit dem Brockhaus-Verlag. Präsentiert werden ihre introspektiven Tagebücher wie Manuskripte von Gedichten, Märchen und Italienaufzeichnungen. Ihre fantasievollen Scherenschnitte, Aquarellmalereien und Arabesken zeigen eine weibliche Persönlichkeit mit starken individuellen Zügen und weiten kulturellen Interessen. Nicht zuletzt wird daran erinnert, wie Adele Schopenhauers vielgestaltiges Erbe durch ihre Freundinnen Sibylle Mertens-Schaaffhausen, Ottilie von Goethe und Allwina Frommann nach Weimar gelangte.
Das Begleitbuch zur Ausstellung wird von den Kuratorinnen Francesca Müller-Fabbri und Claudia Häfner erarbeitet und erscheint in der Verlagshaus Römerweg GmbH Wiesbaden.
Ausstellungsdauer
2. August – 15. Dezember 2019
Öffnungszeiten
Mo – Fr 8.30 – 18.00
Sa – So 11.00 – 16.00
Feiertage 11.00 – 16.00
Vom 28. August 2019 bis zum 05. Januar 2020 präsentiert die Klassik Stiftung Weimar erstmalig Goethes umfassende naturwissenschaftliche Sammlung. Zwischen den Diskursen der sich formierenden Naturwissenschaften um 1800 und heutigen Fragestellungen entwickelt sich ein spannungsreicher Themenparcours mit innovativen Medienstationen.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832) war nicht nur der Literatur und den bildenden Künsten zugetan, sondern widmete sich auch den Naturwissenschaften, die zwischen 1770 und 1830 in eine prägende Umbruchphase eintraten. Namhafte Forscher wie Alexander von Humboldt (1769 – 1859), Georges Cuvier (1769 – 1832) oder Joseph von Fraunhofer (1787 – 1826) legten damals mit ihren Arbeiten die Fundamente für die heutigen naturwissenschaftlichen Disziplinen.
Goethe nahm regen Anteil an diesen Entwicklungen. Im engen Austausch mit befreundeten Naturforschern stellte er eigene Beobachtungen und Experimente an und baute sich eine umfangreiche naturwissenschaftliche Sammlung auf: In etwa 50 Jahren trug er von Mineralien, Gesteinen und Fossilien über Tier- und Pflanzenpräparate bis hin zu physikalischen und chemischen Experimentiervorrichtungen mehr als 23.000 naturwissenschaftliche Objekte zusammen.
Diese an ihrem ursprünglichen Standort fast vollständig erhaltene Sammlung gehört zu den herausragenden naturwissenschaftlichen Sammlungen aus der Zeit zwischen Aufklärung und Romantik und wird nun zum ersten Mal im Überblick präsentiert. Gegliedert in drei Ausstellungsbereiche – Zeit und Erde, Ordnung und Entwicklung, Licht und Substanz – veranschaulichen zahlreiche in diesem Umfang nie zuvor gezeigte Objekte, wie intensiv Goethe die seinerzeit aktuellen naturwissenschaftlichen Debatten verfolgte. Angereichert mit jüngsten Forschungsergebnissen zu Goethes weit verzweigtem Wissenschaftsnetzwerk gewährt die Ausstellung zudem erkenntnisreiche Einblicke in die dynamischen Formierungsprozesse, denen die modernen Naturwissenschaften um 1800 unterzogen waren. Damals wie heute naturwissenschaftlich relevante Fragen werden dabei anhand moderner Präsentationsformen sowie interaktiver Vermittlungsangebote auch für ein Allgemeinpublikum leicht zugänglich aufbereitet.
Die vom Bundesministerium für Forschung und Bildung, der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung sowie der Ernst-Abbe-Stiftung geförderte Ausstellung wird von einem umfassenden Katalog und einem vielseitigen Rahmenprogramm begleitet.
Unter anderem lädt die Klassik Stiftung Weimar am 2. Oktober 2019 zur Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit dem Astrophysiker, Naturphilosophen und Wissenschaftsjournalisten Prof. Dr. Harald Lesch ein.
Ausstellungsdauer:
28. Aug 2019 – 05. Jan 2020
Öffnungszeiten:
28. Aug 2019–26. Okt 2019
Di – So 9.30 – 18.00 Uhr
27. Okt 2019 – 5. Jan 2020
Di – So 9.30 – 16.00 Uhr
Eintrittspreise:
Ticket A
Ausstellung und Schillers Wohnhaus
Erw. 8 € | erm. 6,5 € | Schülerinnen und Schüler (16–20 J.) 3 €
Ticket B
Ausstellung, Schillers Wohnhaus und Parkhöhle
Erw. 10 € | erm. 7 € | Schülerinnen und Schüler (16–20 J.) 3,5 €
Die Parkhöhle ist dienstags geschlossen.
Rahmenprogramm
Im Rahmen der Ausstellung lädt die Klassik Stiftung Weimar am 2. Oktober 2019 zur Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit dem Astrophysiker, Naturphilosophen und Wissenschaftsjournalisten Prof. Dr. Harald Lesch ein.
Unser vollständiges Rahmenprogramm zur Ausstellung finden Sie ab Juni 2019 unter: www.klassik-stiftung.de/abenteuerdervernunft
Mathilde von Freytag-Loringhoven studierte ab 1879 als eine der ersten Frauen an der Weimarer Kunstschule. Dem Spätimpressionismus ihres Lehrers Karl Buchholz (1849–1889), dessen einzige Privatschülerin sie war, blieb Freytag-Loringhoven als Radiererin, Landschafts‑, Porträt- und Blumenmalerin zeitlebens verpflichtet. Aus dieser Position entwickelte sie sich als Kulturredakteurin zu einer wortgewaltigen Kritikerin des Staatlichen Bauhauses. Während wir Mathilde von Freytag-Loringhoven heute in erster Linie als „Geißel“ des Bauhauses sehen, kannten sie ihre Zeitgenossen auch als Schriftstellerin, Laienschauspielerin und Tierpsychologin. Sie war damals eine allseits bekannte und durchaus beliebte Größe im Weimarer Kulturleben, das sie gegen die aufkommenden Einflüsse der Moderne vehement zu verteidigen suchte. Ihre fundamentalen Kritiken sollten nicht nur als persönliche Angriffe gelesen werden, sondern auch als eine Bestätigung für den radikalen Bruch des Bauhauses mit dem bisherigen bürgerlichen Kunstbetrieb.
Kuratorin: Dr. Antje Neumann-Golle
Zur Ausstellung erscheint ein Begleitheft.
Öffnungszeiten:
Di – So von 10.00 bis 17.00 Uhr
Ausstellungsdauer:
12.10.2019 – 12.01.2020.
Vom Verlag des Wandervogel zum Privatverlag im Sozialismus, von der Verstaatlichung bis zur Abwicklung. Ausstellung zum 100. Gründungsjahr im Alten Rathaus Rudolstadt vom 22. Oktober 2019 bis 7. Februar 2020.
Der bisher umfangreichsten und zugleich tiefgründigsten Veröffentlichung über den Greifenverlag zufolge (C. Wurm, J. Henkel, G. Ballon: Der Greifenverlag zu Rudolstadt 1919–1993. Verlagsgeschichte und Bibliographie. Wiesbaden 2001) ist das Rudolstädter Buchunternehmen zwar nicht zu den größten und einflussreichsten in der Geschichte des Verlagswesens des 20. Jahrhunderts zu zählen, gleichwohl aber zu einem der interessantesten. Seine Gründung am 17./18. Oktober 1919 im sächsischen Hartenstein stand in engem Zusammenhang mit der Wandervogelbewegung, deren Schriften in den zwanziger Jahren weitgehend das Verlagsprofil bestimmten. Für den Namen stand das Wappentier des Wandervogels Pate, der Greif.
1921 zog der Verlag nach Rudolstadt um, wo er seinen Firmensitz zunächst in der Schillerstraße 41 einrichtete und ab 1926 bis zu seinem Ende im Oktober 1993 auf der Heidecksburg residierte. Die wechselvolle Geschichte des Verlages ist untrennbar mit seinem Gründer Karl Dietz (1890–1964) verbunden, der das Privatunternehmen bis zu seinem Tode leitete.
Unmittelbar danach ging es in Staatsbesitz über und war dem Ministerium für Kultur der DDR unterstellt. Die nach der Vereinigung beider deutscher Staaten einsetzende Privatisierung der DDR-Verlage überlebte der Greifenverlag jedoch nicht. Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens im Oktober 1993 war sein Schicksal besiegelt. Sieben Jahrzehnte lang waren es die Bücher mit dem Greif als Verlagssignet, die zum Bekanntheitsgrad Rudolstadt nicht unwesentlich beitrugen.
Die von der Gesellschaft für Buchkultur und Geschichte e.V. veranstaltete Ausstellung will aus dem gegebenen Anlass die Bedeutung des belletristische Buchverlages für die kulturelle Identität der Stadt würdigen. Die Text- und Bildtafeln wurden von Dr. Jens Kirsten (Weimar) und Jens Henkel (Rudolstadt) erarbeitet. Die Leihgaben, eine Auswahl von insgesamt nahezu 1000 Verlagserzeugnissen wie Bücher verschiedener literarischer Genres, Kalender und Almanache oder Kunstmappen mit originalen Druckgrafiken, stammen weitgehend aus der Historische Bibliothek der Stadt Rudolstadt.
Ausstellungsdauer:
22.10.2019 – 31.01.2020
Öffnungszeiten:
Dienstag 9–16 Uhr
Donnerstag 9–18 Uhr
Freitag9-12 Uhr
sowie nach Voranmeldung in der Historischen Bibliothek
der Stadt Rudolstadt (03672/486160 oder t.zober@rudolstadt.de
Ausstellungseröffnung:
18. Oktober 2019, 18 Uhr.
Laudatio: Jens Henkel und Matthias Biskupek (Rudolstadt).
Musikalische Begleitung: Peter Kleinfeld (Großkochberg).
Der Künstler Birger Jesch begann 2007 unter befreundeten ehemaligen Aktivisten der subkulturellen Szene der DDR vor allem Handwerker und Künstler zu porträtieren. Birger Jesch’s Korrespondenzen mit Freunden und Künstlern findet als Kommunikationsform Vorbilder bei den Frühromantikern. Ihre Briefwerke waren Spiegel der Epoche und ihres interkulturellen Schaffens.
Angeregt zu dem Projekt „Schattenalbum“ wurde Jesch auch durch das Buch „Weimarer Schattengeister“ von Fritz Karl Voß aus dem Jahr 1922. Darin sind Scherenschnitte konservativer Weimarer Prominenter deren Sinnsprüchen gegenübergestellt.
Schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts erschienen in Europa die ersten Profilportraits in Form von Schattenrissen. Der französische Finanzminister Etiennes de Silhouette, der am Hof Ludwig des XV. die knappen Kassen verwalten musste, bevorzugte diese ebenso sparsamen wie ausdrucksstarken Bilder. Um 1760 begann sich diese Darstellungsform zur Mode bei Adel und aufgeklärter bürgerlicher Elite zu entwickeln. Das aktuelle Poesiealbum von Birger Jesch verbindet die Porträts mit Lebensweisheiten und Statements der Dargestellten zu Leben und Kunst. Mehrere Collagenserien aus Briefumschlagfragmenten ergänzen die Ausstellung.
Ausstellungsdauer: 10.11.2019 bis 01.03. 2020
Öffnungszeiten: Di-So 10–17 Uhr | Mo geschlossen
Schließtage 2019:
Auf dem endlosen Weg zum Hause des Nachbarn – Johannes Bobrowskis Orte in den Fotografien von Dmitry Vyshemirsky
Johannes Bobrowskis Stimme ist eine der markantesten in der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts. In seinen Gedichten, Erzählungen und Romanen betrachtet er die untergegangene Welt seiner Kindheit: Sarmatien, die Landschaft zwischen Ostsee und Schwarzem Meer, Weichsel und Wolga. Hier lebten Polen, Litauer, Russen, Juden und Deutsche miteinander. Bobrowskis Texte sind Zeugnisse widerständiger oder verlorener Existenz. Sie spüren ungehörte Stimmen auf, Stimmen aus anderer Zeit.
Die Fotografien von Dmitry Vyshemirsky widmen sich Lebensorten des Dichters Johannes Bobrowski im ehemaligen Königsberg, dem heutigen Kaliningrader Gebiet, aber vor allem dem damaligen Tilsit, dem Geburtsort des Dichters. Sie zeigen längst verschwundene Erinnerungsorte, deren Spuren der Künstler fotografisch entdeckt – und die er so vor dem Vergessen bewahrt.
Ausstellungsdauer: 2711.2019–21.2.2020
Öffnungszeiten:
Di 12–15
Mi 12–19
Do/Fr 10–15
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Goethe- und Schiller-Archivs zeigen eine Auswahl von Handschriften, die in diesem Jahr neu in die Bestände des Archivs gekommen sind.
Zu Beginn gibt Abteilungsleiterin Dr. Silke Henke einen Überblick und stellt eine bedeutende aus Privathand erworbene Nietzsche-Sammlung vor. Die insgesamt mehrere hundert Handschriften umfassende Sammlung enthält als herausragende Einzelstücke zehn Briefe von Friedrich Nietzsche, darunter ein unveröffentlichter Brief an den Dirigenten Felix Mottl über Peter Gasts Oper „Der Löwe von Venedig“ sowie ein Brief an Karl Hillebrand, mit dem Nietzsche dem verehrten Essayisten den ersten Teil des „Zarathustra“ übersandte. Zur Sammlung gehören außerdem zahlreiche Autographen und Fotografien aus dem engsten und weiteren Umkreis von Nietzsches Familie, Freunden, Lehrern und Schülern sowie zur Wirkungsgeschichte Nietzsches.
Dr. Ulrike Bischof berichtet über die Erwerbungen der Freundesgesellschaft.
Dr. Bastian Röther stellt einen wenige Tage nach Goethes Tod entstandenen Brief des sachsen-weimarischen Staatskanzlers Friedrich von Müller an einen unbekannten Empfänger vor, in dem Müller über die letzten Stunden des Dichters berichtet.
Dr. Gabriele Klunkert präsentiert eine Abschrift des Briefes von Goethe an den Kunstsammler Sulpiz Boisserée vom 18. Juli 1817 von Boisserées Hand über das Phänomen des Dämmerungssehens von Farben.
Dr. Yvonne Pietsch stellt das Gedicht „Wacht auf mit innern Sinnen“ aus der Feder des Romantikers Ludwig Achim von Arnim vor, dass jüngst als Schenkung ins Archiv gekommen ist.
Im Anschluss lassen wir das Jahr gemeinsam in der Cafeteria des Archivs ausklingen. Seien Sie herzlich willkommen!
»Geisterfahrten eines Liebestölpels« – Musikalische Lesung mit Peter Wawerzinek & Lukas Rauchstein
Bachmann-Preisträger Peter Wawerzinek, Verfasser so schonungsloser Romane wie „Rabenliebe“ und „Schluckspecht“, entdeckt Schwedens Land und Leute für sich. Mit Sprachwitz, Entdeckerfreude und einer geradezu verspielten Sicht aufs Leben schließt er dieses Land ins Herz und schreibt „Geisterfahrt durch Südschweden“ (Edition Outbird). Kaum veröffentlicht, entdeckt Peter Wawerzinek das Thema Liebe als Romanstoff für sich. Sein Roman „Liebestölpel“ (Galiani) erzählt über Lebenslieben und ‑lügen, Familiensehnsucht und ‑flucht, über das Festhalten und Verschwinden, erzählt in einer musikalisch-bildreichen Sprache, wie dies nur Peter Wawerzinek kann.
Gemeinsam mit Lukas Rauchstein, diesem begnadeten Entertainer zwischen Klavier und Gesang, nimmt er seine Gäste mit auf eine Reise zwischen diesen beiden Büchern, nein: Welten, um ihnen seine ganz persönlichen Seiten zu zeigen. Als Genießer, Reisender, Entdecker und als Mensch, der manchmal einem großen Gefühl hilflos gegenüber steht.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
»Geisterfahrten eines Liebestölpels« – Musikalische Lesung mit Peter Wawerzinek & Lukas Rauchstein
Bachmann-Preisträger Peter Wawerzinek, Verfasser so schonungsloser Romane wie „Rabenliebe“ und „Schluckspecht“, entdeckt Schwedens Land und Leute für sich. Mit Sprachwitz, Entdeckerfreude und einer geradezu verspielten Sicht aufs Leben schließt er dieses Land ins Herz und schreibt „Geisterfahrt durch Südschweden“ (Edition Outbird). Kaum veröffentlicht, entdeckt Peter Wawerzinek das Thema Liebe als Romanstoff für sich. Sein Roman „Liebestölpel“ (Galiani) erzählt über Lebenslieben und ‑lügen, Familiensehnsucht und ‑flucht, über das Festhalten und Verschwinden, erzählt in einer musikalisch-bildreichen Sprache, wie dies nur Peter Wawerzinek kann.
Gemeinsam mit Lukas Rauchstein, diesem begnadeten Entertainer zwischen Klavier und Gesang, nimmt er seine Gäste mit auf eine Reise zwischen diesen beiden Büchern, nein: Welten, um ihnen seine ganz persönlichen Seiten zu zeigen. Als Genießer, Reisender, Entdecker und als Mensch, der manchmal einem großen Gefühl hilflos gegenüber steht.
Paul Scheerbart (1863 – 1915): Meine Welt ist nicht von Pappe
Der Dichter Paul Scheerbart ist einer der bekanntesten Dichter, von dem jeder weiß, dass niemand ihn kennt. Deswegen fühlen wir uns verpflichtet, die verborgenen Schätze seiner Dichtkunst an diesem Dezembertag öffentlich geheim zu halten.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
Autor trifft Autor. Lesekonzert mit Schriftstellern und Komponisten
Was entsteht daraus, wenn die Musik und das Wort aufeinandertreffen?
Ein abwechslungsreicher und spannungsvoller Abend mit zwei Schriftstellern und zwei Musiker.
Gorch Maltzen und Wolfgang Haak lesen Ausschnitte aus ihren eigenen Büchern vor. Dazu erklingt live und selbst vorgetragen, die extra dafür komponierten Werke der Musikautoren Reinhard Wolschina/Joy Dutt (Klavier+ Flöte) und Mario Wiegand (Klavier).
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe Klangnetz Thüringen 2019 statt. Sie wird veranstaltet vom via nova e.V. in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Thüringen, gefördert durch die Thüringer Kulturstiftung, das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.
»Geisterfahrten eines Liebestölpels« – Musikalische Lesung mit Peter Wawerzinek & Lukas Rauchstein
Bachmann-Preisträger Peter Wawerzinek, Verfasser so schonungsloser Romane wie „Rabenliebe“ und „Schluckspecht“, entdeckt Schwedens Land und Leute für sich. Mit Sprachwitz, Entdeckerfreude und einer geradezu verspielten Sicht aufs Leben schließt er dieses Land ins Herz und schreibt „Geisterfahrt durch Südschweden“ (Edition Outbird). Kaum veröffentlicht, entdeckt Peter Wawerzinek das Thema Liebe als Romanstoff für sich. Sein Roman „Liebestölpel“ (Galiani) erzählt über Lebenslieben und ‑lügen, Familiensehnsucht und ‑flucht, über das Festhalten und Verschwinden, erzählt in einer musikalisch-bildreichen Sprache, wie dies nur Peter Wawerzinek kann.
Gemeinsam mit Lukas Rauchstein, diesem begnadeten Entertainer zwischen Klavier und Gesang, nimmt er seine Gäste mit auf eine Reise zwischen diesen beiden Büchern, nein: Welten, um ihnen seine ganz persönlichen Seiten zu zeigen. Als Genießer, Reisender, Entdecker und als Mensch, der manchmal einem großen Gefühl hilflos gegenüber steht.
Veranstaltungslink: http://www.outbird.net/Veranstaltung/geisterfahrten-eines-liebestoelpels-musikalische-lesung-mit-peter-wawerzinek-lukas-rauchstein-14–12-2019-theaterfabrik-gera/
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
Einmal im Monat können Autorinnen und Autoren eigene Texte bei der offenen Lesebühne Erfurter Autoren (LEA) vortragen. Von Kurzgeschichten über Lyrik bis hin zum Drama – alles Selbstverfasste kann gelesen werden. Dafür bekommt jeder Lesende 10 Minuten Lesezeit. Wer mit eigenen Texten dabei sein will, schickt eine kurze Mail an Andreas Budzier.
LEA möchte aber mehr sein als nur eine Lesebühne. Hier können nicht nur neue Texte vorgetragen, es können auch alternative Formen des Vortrags getestet werden. Zudem erwartet das Publikum eine interaktive Veranstaltung, bei der selbst die Zuhörer aktiv werden können. So kann man nicht nur mit den Autoren ins Gespräch kommen, man kann auch Live-Maler erleben, selbst kreativ werden oder am Ende des Abends einen eigenen Text mit nach Hause nehmen, ohne dass man selbst Autor ist.
Bei jeder LEA treten außerdem eingeladene Künstler auf. Dies können Maler, Schauspieler oder Autoren sein. Die Liste der bisherigen Gäste reicht von Namen wie Volker Strübing und Jens Fietje Dwars bis zu Ulf Annel, Stefan Petermann oder Steve Kußin.
Für die musikalische Umrahmung werden unterschiedliche Musiker aus der Umgebung eingeladen. Musiker können sich aber auch gerne für einen Auftritt bewerben: Einfach eine Mail an Andreas Budzier.
Durch den Abend führt Andreas Budzier. Der 1. Vorsitzende des HIGHSLAMMER e.V. ist seit 2009 Lehrbeauftragter beim Förderinstitut Heureka und Dozent an der Volkshochschule Erfurt. Neben regelmäßigen Teilnahmen an Poetry Slams und Lesungen veranstaltet er Workshops für kreatives Schreiben, Schultheaterprojekte und leitet eine Schreibgruppe. Mehr Infos HIER.
LEA ist ein Gemeinschaftsprojekt von HIGHSLAMMER e.V. und Literarische Gesellschaft Thüringen e.V. mit der freundlichen Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, der Stadt Erfurt und der Sparkassenstiftung Erfurt.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
Ricke-Ricke-Tock! – Antje Horn erzählt
Antje Horn erzählt unglaubliche Geschichten von listigen Großmüttern, heulenden Wölfen, singenden Schweinen und radfahrenden Füchsen.
Antje Horn ist Erzählerin. Sie liest nicht vor, sie erzählt frei in der jahrtausendealten Tradition der Geschichtenerzähler, ein heute seltenes und überraschendes Erlebnis. In ihren Geschichten, oft sind es Märchen, wird Gewohntes auf den Kopf gestellt, besiegt das Sanfte das Harte, wird Unmögliches Wirklichkeit. Während des Erzählens verbindet sich Uraltes und gerade Entstehendes zu einer immer neuen Geschichte.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
Poesiefilme am kürzesten Tag des Jahres
Gezeigt werden ausgewählte Poesiefilme der letzten Jahre.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
»In alten Zeiten als das Wünschen noch geholfen hat« – Märchen mit Pia-Maria Will.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
Märchen in der Adventszeit erzählt von Frau Holle.
Öffnen des letzten Türchens am Adventskalender.
Jede Geschichte hat einen Anfang und ein Ende – und etwas dazwischen, das »es war einmal« und »sie lebten glücklich und zufrieden« verbindet.
Der Anfang: ein neues Jahr, ein neuer Job, eine neue Liebe. Man stürzt sich hinein, das Neue beflügelt, man ist wach und voller Energie und diesmal wird alles anders.
Das Ende: Trägt es nicht jeder Anfang bereits in sich? Ist das der Zauber, den der Dichter zu spüren meinte? Muss nicht für jeden Neubeginn etwas enden? Steht die Menschheit am Ende, und wenn ja, wie lange dauert so eine Apokalypse?
Große Fragen, große Themen. Wir lassen uns nicht beirren und fangen an, wie immer Punkt 10 Uhr. Und um 15 Uhr packen wir Stift und Papier ein und beginnen den Rest des Tages mit dem Gefühl, etwas geschafft zu haben und ein bisschen mehr über uns und die Welt zu wissen. Ich freu mich auf das, was dazwischen liegt!
ACHTUNG, NICHT VERGESSEN: Wir beginnen bereits um 10 Uhr!
Kreatives Schreiben mit Anke Engelmann (Büro für angewandte Poesie).
Jenseits der Perlenkette – Eine Reise in die kleinsten Gemeinden Thüringens
Mit Yvonne Andrä und Stefan Petermann, Weimar
Auf den Tag genau vor Jahresfrist stellte das Fotografen- und Autoren-Duo sein bis dato allein online verfügbares Projekt erstmalig live im ACC vor. Dicht gedrängt «reiste» das Publikum in die kleinsten selbstverwalteten Orte Thüringens – zahlenmäßig diesen damit weit überlegen. Nach erfolgreicher Lesung Nr. 2 wird nun die Trilogie vollendet mit weiteren Geschichten, die auf das große Ganze verweisen und doch so einzigartig sind.
Es macht nichts, die vorherigen Lesungen nicht besucht zu haben, denn das, was die beiden Autoren erzählen, kann man von jedem der besuchten Orte aus erzählen. So hören und sehen wir nun von düsteren Verliesen, einer selbstgebauten Kirche und einem schilderfressenden Baum und wieso sich diese und noch viel mehr in den kleinsten Gemeinschaften Thüringens finden lassen. Wir ziehen erstmals ein Resümee der Reise und vor allem und am allerwichtigsten: Wir feiern die Buchpremiere von Jenseits der Perlenkette in Anwesenheit des Eckhaus Verlags. Und mittels XXL-Projektion der Fotos scheint es, als wäre man tatsächlich dort.
Vortrag und Lesung: Die Minze erblüht in der Minze: Arabische Dichtung der Gegenwart, herausgegeben von Ilma Rakusa und Mohammed Bennis
Eröffnung HausART 1/2020: Christina Friedrich: farbige Zeichnungen aus Marokko – Landschaften, Architektur und Porträts // Friedrich, geb. 1965 in Nordhausen, ist Regiesseurin, Schriftstellerin, Filmemacherin, Zeichnerin – 2018 war sie Artist in Residence am Institut Francais in Fès, Marokko.
Der älteste Slam der Stadt lädt ein, zu gewinnen gibt es Sekt, Ruhm und Mate! Und wer Bock hat, geht einfach direkt selbst auf die Bühne!
Poet*innen-Anmeldungen willkommen unter anmeldung@livelyrix.de (Betreff: Kassablanca).
Mit dabei sind:
– Paul Bokowski // Berlin
– Joachim Linn // Göttingen
– Julie Kerdellant // Heilbronn
– tba.
Einlass: 19:00 Uhr
Die Veranstaltung ist teilbestuhlt.
Vortrag und Lesung mit Kristina Stella aus Anlass des 90. Geburtstages des Schriftstellers Siegfried Pitschmann (12.01.1930–29.08.2002).
Vier Schriftsteller und ihre liebsten Spirituosen. Heiner Müller schrieb seine apokalyptischen Theatervisionen stets mit einem Glas Whiskey in greifbarer Nähe. Ernest Hemingway entwickelte auf der Basis kubanischen Rums einen eigenen Daiquiri-Cocktail. Wenedikt Jerofejew ging in seiner „Reise nach Petuschki“ auf die berühmteste literarische Sauftour, bei der Unmengen Wodka geleert werden. Malcolm Lowrys „Unter dem Vulkan“ ist der wohl komplexeste Trinkerroman der Literaturgeschichte; der Autor selbst liebte Gin über alles.
M. Kruppe und Ralf Schönfelder sind die literarischen Sommeliers des Abends. Sie lesen aus den Texten der Autoren und erzählen humorvolle und ernste Anekdoten über die vier schreibenden Trinker.
Dazu werden edle Schnäpse kredenzt: Whiskey, Rum, Wodka, Gin. Das Publikum ist eingeladen, mitzutrinken!
»Ich suche allerlanden eine Stadt«
Lesekonzert zu Leben und Werk Else Lasker-Schülers (1869–1945) anlässlich ihres 75. Todestages mit Christine Hansmann und Klaus Wegener
Vor beinahe 75 Jahren starb in Jerusalem die deutsch-jüdische Dichterin Else Lasker-Schüler. Heute zählt sie zu den bedeutendsten Vertreterinnen der avantgardistischen Moderne und des Expressionismus in der Literatur. In ihrer tiefen Religiosität lehnte sie jeden Dogmatismus ab und übernahm neben dem mystischen Judentum auch Elemente christlicher und muslimischer Traditionen. Die Weimarer Sprecherin Christine Hansmann führt durch Else Lasker-Schülers Biographie und rezitiert Lyrik und Kurzprosa aus ihrem Werk. Der Musiker Klaus Wegener aus Jena setzt mit Klarinette und Saxophon musikalische Akzente. Die Besonderheit der Veranstaltung liegt im Wechsel von Rezitation und Improvisation: der Textklang Lasker-Schülers geht mit dem Klangtext der Instrumente eine außerordentlich reizvolle Verbindung ein, die den Zuhörer nachhaltig anregt und bewegt.
LunchLesung – Ein Blick in Weimars Schreibstuben
Hubert Schirneck: Erzählungen und Satire
Eine Veranstaltung des Hotel »Elephant« mit der freundlichen Unterstützung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.
DIE BIBLIOTHEK ZWISCHEN TURM UND TASTE
Vortrag von Prof. Dr. Lorenz Engell
Die Bibliothek ist das Haus des Wissens und des Sinns. Nicht ohne Grund residieren Bibliotheken gern in Türmen oder schmücken sich mit ihnen: Türme erzeugen Weitblick, Einsicht und Sichtbarkeit. Die Ordnungen des Wissens und des Sinns sind in Bibliotheken niedergelegt, sie sind im wörtlichen Sinn lesbar und bilden darin ein visuelles Regime aus. Weltenthobenheit und Distanz, Subjektivität und Abstraktion, aber auch Kontrolle kennzeichnen das visuelle Wissen.
Nun aber ist die Bibliothek unter Tage gezogen und ebenso unsichtbar wie sichtlos geworden. Zugleich hat sie sich digitalisiert. Der Zugang zum Wissen geschieht nun nicht mehr über den Sehsinn, sondern über den Tastsinn, nämlich als Berührung der Tastaturen und als Abtasten der Bildschirme (auch wenn es mit den Augen geschieht). Der Nahsinn hat den Distanzsinn abgelöst. Die Bibliothek ist nicht mehr der Speicher des Wissens, sondern sein Interface, seine Membran, seine Haut. Das hält die Möglichkeit bereit, auch das Buch als berührbares Ding mit Volumen und Gewicht neu zu begreifen und statt stets nur auf Texte nun auch auf Texturen zu achten und auf das, was Bücher tun. Nur in der Bibliothek können wir das im Buch nicht nur bedeutete, sondern verkörperte Wissen erfahren.
In der Reihe „Konstellationen. Neue Sichten der Bibliothek« spricht Prof. Dr. Lorenz Engell über das Thema »Die Bibliothek zwischen Turm und Taste«. Lorenz Engell ist seit 2008, gemeinsam mit Bernhard Siegert, Direktor des Internationalen Kollegs für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie (IKKM im ehem. Palais Dürckheim) an der Bauhaus-Universität Weimar. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Operative Ontologien, Medien-Anthropologie sowie Film und Fernsehen als philosophische Apparaturen, mediale Historiographien und Zeichensysteme.
Ulrike Müller spricht in Jena zum Aufbruch der Bauhausfrauen in die Moderne
„Vor uns lag ein riesiges Experimentierfeld“ (Gunta Stölzl). Die Bauhausfrauen und ihr Aufbruch in die Moderne, Lesung und Gespräch mit Ulrike Müller, Kulturwissenschaftlerin und Autorin, Weimar.
Dr. Ulrike Müller gibt anhand ihres vollkommen neu überarbeiteten Buches „Bauhaus-Frauen“ zunächst Einblicke in die Situation der Frauen am Bauhaus sowie deren Bedeutung für die Moderne und wirft einen kritischen Blick auf den Umgang mit den Frauen an der Schule. Anschließend stellt sie, lesend und erzählend, ausgewählte Künstlerinnen aus den Bereichen Metalldesign, Innenarchitektur und Fotografie vor. Dabei folgt sie den Lebens- und Arbeitsbiografien von den Anfängen am Weimarer Bauhaus bis in die Zeit des Nationalsozialismus, der für viele Frauen Exil, für andere komplettes Verstummen und für einige auch ihren gewaltsamen Tod bedeutete.
Rappelvolle Hütte, furiose Moderation, Hörsaal 1 in Flammen, Stars der Szene aus dem gesamten deutschsprachigen Raum treffen auf lokale Helden, spektakuläre Team-Runden – dafür steht der Poetry Slam in Jenas größtem Hörsaal. Die Zeichen stehen auf Highlight.
Eine Kooperation von Livelyrix, Thüringer Highslammer und dem Kulturreferat des Stura. Moderiert wird das Spektakel vom frischgebackenen deutschsprachigen Meister im Poetry Slam Friedrich Herrmann.
Veranstaltungsdaten:
8. Jenaer Hörsaal-Slam
Donnerstag, 16. Januar 2019
Jena, Carl-Zeiss-Straße 3, Hörsaal 1
Einlass: 19.00 Uhr, Beginn: 19.30 Uhr
VVK im Unishop am Campus:
Ermäßigungsberechtigt sind Schüler*innen und Studierende aller Thüringer Hochschulen – unbedingt die Thoska mitbringen!
Konzert mit Stephan Krawczyk: »Lebensfreu.de«
Berührende Lieder, spannende Geschichten, humorvolle Einsichten. Der Liedermacher und Schriftsteller entführt sein Publikum in eine Welt, in der König Narr regiert und Hagen den Schatz der Nibelungen in den Rhein wirft. »Denn Kapital muss im Fluss sein.« Stephan Krawczyk singt, liest und erzählt über die Freude an einem freien und sinnlichem Leben. Frühstück und Berufsverkehr sind für ihn genauso Themen wie Frühling und Geschlechtsverkehr.
Mit seinen Liedern, die an die Liebe erinnern wie die Schneeglöckchen an den Frühling, bringt er die Seelen zum Klingen, macht Mut und zaubert ein Lächeln in Herzen und Gesichter der Anwesenden.
Organisator: Lese-Zeichen e.V. Gefördert durch: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
Märchenlesung mit Angela Zöllner.
Matthias Biskupek und Reinhold Andert: »Du mit Deiner frechen Schnauze: Renate Holland-Moritz«
Renate Holland-Moritz (1935–2017) war als Filmkritikerin eine Legende. Seit 1956 Redakteurin des Satiremagazins Eulenspiegel, veröffentlichte sie hier neben Humoresken und Reportagen von 1960 bis zum 80. Lebensjahr ihre monatliche „Kino-Eule“. Schon früh hatte sie sich in den Kopf gesetzt, Journalistin zu werden, schmiss die Schule, volontierte bei Zeitungen und landete mit Anfang zwanzig beim Eulenspiegel, wo sie einen unverkennbaren Stil entwickelte. Genau, pointiert, bisweilen bissig und dennoch mit Empathie schrieb sie bald insbesondere über Filme, Schauspieler und Regisseure.
Reinhold Andert und Matthias Biskupek haben aus dem Nachlass von Renate Holland-Moritz Anekdoten und Briefe ausgewählt, die sie im Laufe von Jahrzehnten von Freunden, Verehrern, Kritikern und echten Feinden bekommen hatte – ein Who’s Who des Films, des Showbiz und der Literatur der DDR, mit Namen wie Hermann Beyer, Helga Hahnemann, Erich Loest, Dieter Mann, Gisela May, Eva und Erwin Strittmatter, Franziska Troegner, Gerry Wolff, Marianne Wünscher und vielen anderen.
Ursprünglich wollte Renate Holland-Moritz diese Auswahl selbst herausgeben, was ihr jedoch nicht mehr vergönnt war. So ist der Band auch eine Hommage an die am längsten aktiv gewesene Kinokritikerin der Welt.
Organisator: Ernst-Abbe-Bücherei, Lese-Zeichen e.V.
»Umkämpfte Zone« – Lesung mit Ines Geipel.
Der Bevollmächtigte des Freistaats Thüringen beim Bund, Staatssekretär Malte Krückels
lädt Sie ein zur Ausstellungseröffnung „Neue Welten“ mit einer Einführung von
Mirjam Seifert (Künstlerin)
und
zur Lesung „Thüringer Anthologie – eine poetische Reise“
mit einer Einführung von Christoph Schmitz-Scholemann, Vorsitzender des Thüringer Literaturrates e.V.
Moderation:
Christoph Schmitz-Scholemann und
Jens Kirsten, Geschäftsführer des Thüringer Literaturrates e.V.
Mit Kathrin Schmidt, Christine Lieberknecht, Brigitte Struzyk, Matthias Biskupek, Jens-Fietje Dwars, Jürgen K. Hultenreich, Norbert Hummelt, Peter Neumann, Maik Lippert, Johann Michael Möller, Richard Pietraß, Lutz Rathenow, Thomas Spaniel, Ron Winkler.
Die „Thüringer Anthologie“ erschien über drei Jahre als wöchent- liche Kolumne in der Tageszeitung „Thüringer Allgemeine“. Gegenüber anderen Gedichtsammlungen hat sie zwei Besonderheiten. Die erste ist ihr regionaler Bezug; in vielen Gedichten scheinen Landschaften und Städte Thüringens auf. Von den Minnesängern bis zur Lyrik der Gegenwart ist so eine poetische Landeskunde sui generis entstanden. Ein Vademecum für alle Thüringer und jeden Reisenden, der sich auf den Weg in die Mitte Deutschlands begibt.
Die zweite Besonderheit dieser Anthologie ist, dass jedem Gedicht ein anspruchsvoller kurzer Kommentar beigefügt ist, der Gehalt und Bedeutung des poetischen Textes erschließt und beleuchtet. Die Kommentare stammen aus der Hand von namhaften Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Literaturwissenschaftler und Journalisten, Pfarrerinnen und Politiker, Juristen und Naturwissenschaftler, auch ein Bischof und ein Oberbürgermeister sind dabei. Sie alle eint, dass sie Kenner und Liebhaber der Dichtkunst sind und davon überzeugt sind, dass Gedichte unser Leben besser machen.
Das Kunstprojekt „Neue Welten“ stellt Bilder, Fotografien und Worte in eine besondere Beziehung. Bilder, Neue Welten entstehen.
Mirjam Seifert (*1979) gestaltet Bilder in Acryl-Fließtechnik (acrylic pouring). Jedem Bild gibt die Künstlerin einen Begriff als Titel: Glück, Phantasie und Hoffnung haben im Rahmen des einzigartigen Kunstprojekts ebenso eine künstlerische Gestalt gefunden wie Einsamkeit, Wut und Trauer und zahlreiche andere Worte. Ihren Bildern stellt sie jeweils eine Fotografie verschiedener Künstler zur Seite. Die Schwarz-Weiß-Arbeiten zeigen jeweils eine exemplarische Situation zum gleichen Begriff. Bild und Fotografie ergänzen sich damit und laden ein zu Entdeckungen und Assoziationen. Der Betrachter taucht ein in Mirjam Seiferts Bildwelten. In der Betrachtung von Bild und Fotografie und im Nachdenken über die Worte erschließen sich neue Welten.
Ingo Schulze und Tom Schulz im Gespräch über Johannes Bobrowski
Die Schriftsteller Ingo Schulze und Tom Schulz sprechen an diesem Abend über den Menschen Bobrowski, ihre Leseeindrücke und den Einfluss seiner Texte auf ihre eigene Arbeit.
Ingo Schulze schrieb in der „Zeit“ über Bobrowski: „Durch diesen Autor habe ich zum ersten Mal erfahren, wie rein Literatur sein kann – im Sinne von reiner Malerei: ganz aus der Farbe gearbeitet, ohne Zeichnung. […] Ich entferne mich nie zu weit von Bobrowskis Büchern. Seit ich sie zum ersten Mal gelesen habe, finde ich in ihnen Rückhalt, ob früher zwischen Frühsport und Appell oder heute im Hotelzimmer.“
Tom Schulz schrieb in der „NZZ“: „Von Bobrowski bleibt das Bildnis eines einzigartigen Mannes, und es bleibt seine Hinterlassenschaft. Das strahlende Fleisch der Sprache, ihre Musik. Die Geschichten, die er erzählt hat: Vom Dorfrand der Welt, in dem die Völker einträchtig miteinander leben könnten.“
Die Lyrik-Bühne zu Gast in Heiligenstadt.
Harald Vogel (Lesung/Gesang/Moderation) und Johannes Weigle (Klavier, Gitarre, Percussion)
LunchLesung – Ein Blick in Weimars Schreibstuben
Wolfgang Haak: Windgesichter, Kindheit im Taschenformat – Gedichte und Prosastücke
Eine Veranstaltung des Hotel »Elephant« mit der freundlichen Unterstützung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.
Frank Döbert spricht über eine dunkle Seite der Bauhaus-Architektur. Das Prinzip einfacher Zweckmäßigkeit haben sich leider auch die Nationalsozialisten bei der Errichtung der Konzentrationslager zu Nutze gemacht. Der Referent spricht über die Zusammenarbeit von Bauhaus-Absolventen mit der SS. Im Vortrag »Von Weimar nach Auschwitz – die dunkle Seite des Bauhauses« wird diese wenig thematisierte Dimension exemplarisch anhand des Wirkens von Franz Ehrlich und Fritz Ertl nachgezeichnet.
Der Vortrag wird ohne Ausstellungsbesuch angeboten.
„Vor den Vätern sterben die Söhne“ – Eine Lange Thomas-Brasch-Nacht
Thomas Brasch wurde 1945 in Westow in England geboren, 1947 zogen seine Eltern mit ihm in die spätere DDR, wo der Vater SED Funktionär und zeitweise Stellvertretender Minister für Kultur wurde. 1965 musste er wegen seiner Systemkritik sein Journalismusstudium aufgeben. Nach Protesten gegen den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in der Tschechoslowakei wurde er 1968 inhaftiert. Bis zu seiner Übersiedlung in die Bundesrepublik 1976 arbeitet er als Fräser in einem Transformatorenwerk. Veröffentlichungen: »Vor den Vätern sterben die Söhne«, »Kargo« und »Massenmörder Brunke«. Thomas Brasch starb 2001.
Marion Brasch wird mit ihrem Programm „Bleiben möcht‘ ich, wo ich nie gewesen bin“ zu erleben sein, Katharina Thalbach wird aus Werken Thomas Braschs lesen und über sein Leben und Werk sprechen. Gemeinsam mit Jenaer Zeitzeugen wird sie über die Aufführung von Thomas Braschs Jazz-Oratorium „Hahnenkopf“ am 15.9. 1975 mit der Gruppe Synopsis innerhalb der Reihe „Musik im Hörsaal“ sprechen. Es werden Ausschnitte aus seinem Film „Engel aus Eisen“ gezeigt und Gedichte sowie Auszüge aus „Vor den Vätern sterben die Söhne“ und „Mädchenmörder Brunke“ zu Gehör gebracht. Einer der Gründungsmitglieder von „Synopsis“, dem späteren „Zentralquartett“, Günter Baby Sommer wird gemeinsam mit dem Saxophonisten Antonio Lucacio das Programm beschließen.
Auf Grund der hohen Nachfrage empfiehlt es sich, die Karten im Vorverkauf bei der Tourist-Information zu erwerben.
Organisator: Lese-Zeichen, Theaterhaus Jena, JenaKultur, Radio OKJ, Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
Das Wyssozki-Spektakel: Noch ist nicht aller Tage Abend
Das ca. 2‑stundige musikalische Kleinkunstspektakel ein extravagantes, unterhaltsames und emotionales Programm mit Liedern, Texten, Gedichten und kleinen Spielszenen aus dem Leben Wladimir Wyssozkis.
Gleichzeitig ist es eine theatralisch angelegte Hommage an den wohl legendärsten sowjet-russischen Liedermacher und Schauspieler charmant und brillant wird Gerd Krambehr am Akkordeon von Verena Fränzel begleitet, die auch als Marina Vlady, Wyssozkis große Liebe, agiert.
Die Nachdichtungen sind spannend und zeitnah, sie belegen anschaulich Krambehr‘s „russische Seele“ und seine Verbundenheit zum verstorbenen W. Wyssozki.
Zur Begrüßung gibt es einen Vodka für jeden Gast, der Im Eintrittspreis enthalten ist. Zudem werden originale russisch, kulinarische Spezialitäten vom „Restaurant Russischer Hof“ zum Kauf angeboten. Wie etwa:
Eierkuchen mit verschiedenen Füllungen
Verschieden Häppchen
Teigtaschen
Russisches Bier
Kwass
Wodka
Krimsekt
WLADIMIR WYSSOZKI, geboren am 25.01.1938 in Moskau, • bedeutendster Liedermacher des 20. Jahrhunderts in der ehemaligen Sowjetunion, • Schauspieler am avantgardistischen Theater an der TAGANKA unter Juri Ljubimow, • legendär geworden mit systemkritischen Songs gegen Sowjetbürokratie, Personenkult, Bonzen- und Spießbürgertum • Er war eine umstrittene Figur, von der Obrigkeit teils geduldet, teils boykottiert, aber vom Volk grenzenlos geliebt. • Seine ca. 1000 Lieder wurden über Tonbandmitschnitte im gesamten Land verbreitet. • 1970 heiratete er die französische Schauspielerin Marina Vlady und starb am 25.07.1980 während der Olympischen Sommerspiele in Moskau.
Anette Leo: Gebrochene Biographien. Lebenswege deutscher Antifaschisten in der DDR
Annette Leo, geboren in Düsseldorf, studierte Germanistik und Romanistik an der Humboldt-Universität zu Berlin und ist als Journalistin und Historikerin tätig. Zur Zeit ist Annette Leo freie Mitarbeiterin am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin.
Organisator: Lese-Zeichen, Ernst-Abbe-Bücherei, Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
Das im Oktober letzten Jahres neu gegründete Altenburger Buchquartett trifft am Dienstag, dem 28. Januar 2020, zu seinem zweiten Bücherabend zusammen. Gastgeber ist die Stadt Lucka, die in diesem Jahr das 100-jährige Jubiläum ihrer Stadtbibliothek feiert. Einen treffenderen Anlass könnte es für die vier Vielleser aus dem Altenburger Land kaum geben, die ihre Leidenschaft öffentlich machen und gemeinsam über aktuelle Neuerscheinungen sprechen wollen, hin und wieder aber auch einen Klassiker im Gepäck haben.
Das Buchquartett setzt sich aus einem festen Trio zusammen: Dr. Kristin Jahn, der Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land; Birgit Seiler, Leiterin des Fachdienstes Natur- und Umweltschutz beim Landratsamt Altenburger Land und Dr. Roland Krischke, dem Direktor des Lindenau-Museums Altenburg. Komplettiert wird das Quartett jeweils von einem Überraschungsgast, dessen Identität erst am Abend des Buchquartetts gelüftet wird.
Auf der Bücherliste, die am 28. Januar besprochen wird, stehen die folgenden Werke:
Im Anschluss an die Buchvorstellungen kann das Publikum seine eigenen Lese-Erfahrungen in die Diskussion einbringen. Man muss aber keines der Bücher bereits gelesen haben, um einen anregenden Abend zu erleben. Vor allem soll es darum gehen, die Lust und Freude am Lesen zu teilen und zu verbreiten. Die vier zu besprechenden Bücher werden künftig auch im Bestand der Stadtbibliothek Lucka zu finden sein und können ab dem 29. Januar ausgeliehen werden.
Alle Literaturfreunde sind herzlich eingeladen zum einfach nur Zuhören oder auch zum Mitdiskutieren. Der Eintritt ist frei.
Der Abend wird organisiert von der Goethe Gesellschaft Altenburg e. V. und der Stadt Lucka.
Weitere Informationen und Termine für die nächsten beiden Bücherabende im Altenburger Land im Juni und im September 2020 unter www.altenburg-goethe.de.
Das Buchquartett
Dr. Kristin Jahn, geboren 1976, hat evangelische Theologie und Germanistik in Jena studiert. Sie war von 2007 an als Pfarrerin in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland tätig. Nach Stationen in Meiningen und Wittenberg ist sie seit 2017 Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land.
Birgit Seiler, geboren 1964, hat Agrarwissenschaften und Verwaltungsrecht in Leipzig und Weimar studiert. Seit 2014 ist sie Leiterin des Fachdienstes Natur- und Umweltschutz beim Landratsamt Altenburger Land.
Dr. Roland Krischke, geboren 1967, hat Romanistik, Slawistik, Philosophie und Germanistik in Heidelberg, Münster, Wien und Frankfurt am Main studiert. Nach Museumstätigkeiten in Heidelberg, Mainz und Gotha ist er seit 2016 Direktor des Lindenau-Museums Altenburg.
Zu jedem Altenburger Buchquartett lädt das Lesertrio einen Überraschungsgast ein, der ebenfalls ein Buch vorstellen wird. Die Identität des Gastes wird erst am Abend selbst gelüftet.
Lesung mit Wulf Kirsten und Wolfgang Haak in der Reihe »Die Gunst des Augenblicks«
Thüringer Lesungen und Werkstattgespräche – Eröffnung des Jahresprogramms
Mit Wulf Kirsten, dem Ehrendoktor der Friedrich Schiller-Universität, und Wolfgang Haak eröffnen zwei Weimarer Dichterfreunde das Veranstaltungsprogramm in Schillers Gartenhaus: Beide stellen ihre neuen Gedichtbände vor. Das poetische Schaffen beider Dichter, ohne die Thüringer Landschaft undenkbar, öffnet den Blick auf Welt und Geschichte. Wulf Kirsten liest aus seinem jüngsten Band „erdanziehung“, Wolfgang Haak aus seinem jüngsten Buch „Wortstillleben. (Prosa-)Gedichte“ (2019).
Moderation: Helmut Hühn und Nancy Hünger.
LunchLesung – Ein Blick in Weimars Schreibstuben
Hubert Schirneck: Erzählungen und Satire
Eine Veranstaltung des Hotel »Elephant« mit der freundlichen Unterstützung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.
Kerzenlichtführung: Alltagsleben im 18. Jahrhundert
Die Sonderführung mit Dr. Daniela Danz, der Leiterin des Hauses, lässt die Museumsräume wieder lebendig werden: Womit vertrieb man sich im Beulwitzschen Salon an langen dunklen Winterabenden die Zeit, was waren die Freuden des Sommers, was hing im Kleiderschrank und was gab es in der Küche – und wo war eigentlich das Badezimmer? Manchmal trägt ein Gang über die Hintertreppe auch dazu bei, einen Blick zu erhaschen, der für das Verständnis der Literatur des ausgehenden 18. Jahrhunderts einigen Aufschluss bringt.
Lyrik und Essays – Lesung mit Volker Müller
Zu Volker Müllers Band „Quartett für die Ewigkeit“
Eine Art kleines Vogtland-Lesebuch, ein ostdeutsch gefärbter, die Stimme der Vernunft jedoch nicht vollends ausklammernder Blick auf die jüngere Zeitgeschichte, ein Sammelsurium von Liebeserklärungen an große Gestalten in Kunst, Musik, Literatur, manches Neue oder bislang Unbekannte enthaltend, ein bunter Strauß lehrreicher, oft auch amüsanter Beobachtungen am Rande – all das ist oder bietet „Quartett für die Ewigkeit – Essays, Aufsätze, Betrachtungen I“, das neue Buch des Greizer Autors Volker Müller. Nicht wenige der dreiundsechzig Texte des Bandes stehen in Zusammenhang mit der journalistischen Arbeit des gebürtigen Plaueners, der zu dieser Seite seiner Biografie sagt: „Einerseits war die Arbeit für Zeitungen eine gehörige Belastung, verbunden mit Zeitdruck, Sprunghaftigkeit, beständiger Unruhe. Andererseits wurde ich mit Schicksalen, Themen, Vorgängen und Ereignissen konfrontiert, von denen die ich sonst kaum etwas mitbekommen hätte.“
Volker Müller, bis 1989 vorwiegend als Musiker tätig, kam danach im Zuge der weiteren Existenzsicherung zum Journalismus, war sechs Jahre lang Greizer Lokalredakteur der Frankenpost, schrieb später unter anderem für folgende Organe: Frankfurter Rundschau, Freie Presse, Ostseezeitung, Ostthüringer Zeitung, Potsdamer Neueste Nachrichten, Thüringer Allgemeine, Thüringen Kulturspiegel, Vogtlandanzeiger sowie Das Orchester und Oper & Tanz.
Die Gunst des Augenblicks – Lyrik der Gegenwart
Lesung und Gespräch mit Arne Rautenberg (Kiel)
Moderation: Dirk von Petersdorff (FSU Jena)
Eine gemeinsame Veranstaltung von Literarischer Gesellschaft Thüringen und Schiller Gartenhaus Jena.
Jenas junge, beste und einzige monatliche Lesebühne mit Linn Dittner, Friedrich Herrmann, Steve Kußin und Flemming Witt.
Einmal im Monat springen die drei Stage-Autoren Friedrich Herrmann, Linn Dittner, Flemming Witt und Steve Kußin auf Jenas Bühnen und begeistern mit Teamtexten, Slam Poetry, Kurzgeschichten, Interviews und Literaturexperimenten.
Die Leseshow wird ergänzt durch wechselnde Gastautoren aus ganz Deutschland und den prälegendärsten Musizi aus Thüringen.
Annäherungen an Litauen. Texte von Johannes Bobrowski und anderen Dichtern. Mit Martin Stiebert und Oliver Räumelt
Litauen war für den Dichter Johannes Bobrowski ein ganz wichtiges Land im europäischen Osten. Es begleitete ihn ein Leben lang: von den litauischen Bauern im Memelland seiner Kindheit bis zum Roman „Litauische Claviere“, den er kurz vor seinem Tod abschloss. Martin Stiebert wird Lyrik und Prosa Bobrowskis vortragen, die vom litauischen Motiv geprägt sind. Hinzu kommt Poesie anderer Dichter dieses Landes: von Kristijonas Donelaitis, Adam Mickiewicz und Czesław Miłosz.
„Wenn man Glück hat, trifft man ihn in der Bibliothek, auf der Straße oder im Café Central, wenn man größeres Glück hat, kann man ihm lauschen, was immer bedeutet, leichten Fußes einen Spaziergang durch die Literaturgeschichte anzutreten, mit kleinen Ausflügen in die Philologie, Theologie, ins funkelnde Denken des Martin Stiebert, das so wunderbar weitverzweigte Girlanden windet.“ (Kulturjournal)
Ein Programm von Martin Stiebert. Mit Musik von Oliver Räumelt.
»Das Verhältnis von Literatur und digitalem Spiel« – Vortrag von Dr. Kai Matuszkiewicz (Universität Kassel).
»Bauhaus-Frauen« – Vortrag von Dr. Ulrike Müller.
Bauhaus-Frauen
Vortrag von Dr. Ulrike Müller
In einer Lesung mit anschließendem Gespräch führt die Weimarer Kulturwissenschaftlerin Dr. Ulrike Müller in die weiblichen Welten des Bauhauses ein.
Welchen Anteil hatten die Frauen an den Leistungen des Bauhauses? Wer hat die Namen von Friedl Dicker, Lou Scheper oder Ré Soupault schon gehört? Welche Werke schufen Gunta Stölzl, Anni Albers oder Alma Buscher? Bis heute fehlt ein vollständiger Überblick über die einzelnen Arbeiten und Innovationen, die in der kreativen Atmosphäre Weimars oder auch Dessaus von Künstlerinnen hervorgebracht wurden.
Michael Schweßinger liest aus »In Buxtehude ist noch Platz«
Die Welt ist entsetzlich schön und Michael Schweßinger ist in ihr unterwegs: Nicht nur in Buxtehude, sondern quer durch Europa – in fremden Städten, auf Flügen und Zwischenstopps und eigentlich irgendwie immer in between – begegnen ihm Menschen und ihre Geschichten. Seine Triebfedern dabei sind Neugier und die Schönheit des ersten Morgens in einem gänzlich unvertrauten Land. Er nimmt uns in seinen Erzählungen mit auf diesen kaleidoskopischen Heimweg in die Fremde.
Der Erzählsound von „In Buxtehude ist noch Platz“ ist mal entspannt und fließend, mal Social Beat, und immer wieder trifft da dieser ihm ureigene, verstiegene Humor auf eine Philosophie des Lebenshungers. An diesem Abend wird er seine Welt, die erfahrene und erlebte, die seines unverwechselbaren Erzählsounds und die seines ureigenen Humors, mit dem Publikum teilen.
Ausstellungseröffnung: »Wie fließend Silber funkelte das Meer« – Aquarelle zu Theodor Storm von Hans-Jürgen Gaudeck.
Der älteste Slam der Stadt lädt ein, zu gewinnen gibt es Sekt, Ruhm und Mate! Und wer Bock hat, geht einfach direkt selbst auf die Bühne!
Poet*innen-Anmeldungen willkommen unter anmeldung@livelyrix.de (Betreff: Kassablanca).
Mit dabei sind:
– Jan Cönig // Frankfurt
– Lenny Felling // Mainz
– Tabea Farnbacher // Bochum
– Anna Teufel // Karlsruhe
– tba.
Einlass: 19:00 Uhr
Die Veranstaltung ist teilbestuhlt.
Goethes Nachbarn auf dem Gottesacker – Vortrag mit Bildern von Karl Koch
Um der Zeit der Klassik und Nachklassik in Weimar nachzuspüren gibt es nicht nur Museen, Denkmale, Archive und Bibliotheken. Ein besonderer Ort für die Spurensuche stellt der Historische Friedhof in Weimar dar. Er gehört zu den meistbesuchten Friedhöfen Deutschlands. Grund dafür ist nicht nur die berühmte „Fürstengruft“ als Grabstätte von Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller, sondern ebenso „das ganze Ballett, das um ihn tanzte“, wie der Schriftsteller Horst Krüger die Totenversammlung um den Weimarer Dichterfürsten liebevoll-spöttisch genannt hat.
Eine Auswahl von mal mehr und mal weniger bekannten Ruhestätten auf dem Historischen Friedhof in Weimar präsentiert Gastreferent Karl Koch in seinem an Geschichte und Geschichten reichen Vortrag mit Bildern an diesem Abend in der Goethe Gesellschaft Altenburg.
Sein „Spaziergang über den Historischen Friedhof in Weimar“ führt unter anderem zur nach wie vor geheimnisvollen Goethe-Vertrauten Charlotte von Stein, zu Goethes Mitarbeiter und Gesellschafter Friedrich Wilhelm Riemer, seinem Vertrauten Johann Peter Eckermann oder seinem Kunstberater Johann Heinrich Meyer. Aber auch eher im Schatten stehende Persönlichkeiten werden beleuchtet wie Sophie von Schardt, deren politische Klugheit in jener aufgeheizten napoleonischen Zeit zukunftsweisend voraus warnte: „Denn die Intoleranz der aufgeregten Gemüter, bey manchen mit Unverstand verbunden, verdirbt die gesellschaftlichen Verhältnisse, mehr als je …“
Nicht vergessen werden auch jene jüngeren Gräber, die sich in den letzten Jahrzehnten auf dem Historischen Friedhof eingefunden haben. Beispielsweise das der Schriftstellerin Jutta Hecker, die das Bild des klassischen Weimar mit ihren biographischen Romanen maßgeblich mitgeprägt hat. Nicht zuletzt wird auch die Grabstätte des langjährigen Präsidenten der Internationalen Goethe-Gesellschaft in Weimar, Karl-Heinz Hahn, besucht.
Karl Koch ist der Vorsitzende des bundesweit tätigen Vereins Literaturlandschaften e. V. Aus seiner großen Verehrung für Goethe und die UNESCO-Welterbe-Stadt an der Ilm entstanden bereits mehrere Veröffentlichungen, zuletzt „Wie im Morgenglanze – Weimarer Morgenspaziergänge“ (2009).
Karl Koch, geboren in Nordhorn, wurde bereits als Student der Wirtschaftswissenschaften und der Ev. Theologie 1973 Mitglied der Goethe-Gesellschaft in Weimar. Nach journalistischer Tätigkeit (u. a. als freier Mitarbeiter der Wochenzeitung DIE ZEIT) und dem Erwerb der Lehrbefähigung für das Fach Deutsch trat er in den Höheren Schuldienst des Landes Niedersachsen ein und machte so als Studienrat und später als Studiendirektor mit landesweiter Aufgabe u. a. hunderte von Schülerinnen und Schülern mit dem klassischen Weimarer Erbe vertraut. Aus seinen regelmäßigen Besuchen der UNESCO-Welterbe-Stadt an der Ilm entstanden Veröffentlichungen wie Ach Weimar, geliebtes Weimar – Literarische, musikalische und theologische Spaziergänge durch die Klassikerstadt (2006) und Wie im Morgenglanze – Weimarer Morgenspaziergänge (2009). Karl Koch gehört zu den Gründungs- und Vorstandsmitgliedern des bundesweit tätigen Vereins Literaturlandschaften e. V., der sich seit 1992 um Erfassung, Pflege und Erhalt von Literaturstätten und ‑landschaften in Deutschland bemüht (Jahrestagung 2019 in Altenburg, siehe www.literaturlandschaften-verein.de).
»Goethe in Italien. Zur Kulturpolitik der NFG*« – Vortrag von Dr. Paul Kahl (Erfurt/Göttingen)
* Nationale Forschungs- und Gedenkstätten der Klassischen Deutschen Literatur in Weimar. (d. Red.)
Die verborgenen Judaica: Jüdische Handschriftenreste aus Einbänden in der Forschungsbibliothek Gotha Vortrag und Buchpräsentation
mit Dr. Andreas Lehnardt (Mainz)
Vor einigen Monaten ist der von Andreas Lehnardt verfasste „Katalog der hebräischen Einbandfragmente in der Forschungsbibliothek Gotha“ erschienen. Er umfasst mehr als 230 Fragmente, die sich als Makulaturreste in frühneuzeitlichen Einbänden gefunden haben. Sie wurden in den Deckeln und Falzen von lateinischen und deutschen Handschriften, in Inkunabeln und frühen Drucken entdeckt. Geordnet nach den literarischen Gattungen der identifizierten jüdischen Schriften, können die über 230 hebräischen Fragmente verschiedenen Kodizes und Provenienzen zugeordnet werden. Es handelt sich fast um eine Bibliothek in der Bibliothek.
Der Vortrag wird die möglichen Hintergründe der Wiederverwendung von jüdischen Handschriften für Buchbindearbeiten in der Bibliothek Gotha diskutieren. Über die genaue Herkunft der meisten Fragmente lassen sich verschiedene Überlegungen anstellen und Vergleiche zu anderen Fundorten ähnlicher Fragmente anstellen. Insgesamt bereichern die identifizierten Funde den Bestand an mittelalterlichen jüdischen Handschriften in der Bibliothek erheblich. Für Gotha und die Region bildet die Erschließungsarbeit eine wichtige Grundlage für weitere Forschungen zum mittelalterlichen jüdischen Kulturerbe.
Andreas Lehnardt studierte Judaistik und Theologie in Deutschland und Jerusalem. Nach erfolgter Promotion zum Dr. phil. im Fach Judaistik an der Freien Universität Berlin ist er seit 2004 Professor für Judaistik an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Über ein Jahrzehnt, von 2007 bis 2018, hat er immer wieder in der Forschungsbibliothek Gotha nach entsprechenden Einbandfragmenten gesucht.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Im Anschluss findet ein Empfang des Freundeskreises der Forschungsbibliothek Gotha e.V. statt. Es wird um eine kleine Spende gebeten.
Der Ritter Michael stellt sein Buch »Emil rettet Thüringen« vor.
Der kleine Drache Emil schläft gemächlich in seiner Höhle und träumt von seiner Mama, seinem Papa und seinen Freunden. Doch in der Zwischenzeit überfällt der böse Herzog Heinrich der Grimmige Thüringen und belagert das Schloß der Landgräfin Jutta. In seinem Heer führt er zwei furchtbare Fabeltiere mit, die die Menschen in Angst und Schrecken versetzen. Als alle Hoffnung zu verfliegen droht, bricht ein kleines, mutiges Mädchen auf, um den Drachen Emil zu suchen. Denn alle Thüringer wissen: Nur der Drache Emil kann das Land noch retten!
Ferienveranstaltung für Kinder von der 1. bis zur 4. Klasse
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
»Tratsch vun frieher un itze« – Lesung mit der Thüringer Autorin Sieglinde Mörtel
Wenn wir am heimischen Küchentisch ins Plaudern geraten, reden wir, wie uns der Schnabel gewachsen ist. Oft beginnt es mit »weeßte noch« und endet mit »heitzedooche is olles onnorsch«. Da reichen ein paar altvertraute Wörter wie Eenkoofsnetz, Cämpingbeitl, Kuumuutschn oder Fertschwäre und schon sind wir mittendrin im Schwadronieren. Dabei schaut uns der Nachwuchs schon mal zweifelnd an und will wissen, wie das überhaupt ging ohne Telefon und Internet, wozu es Lichtfrauen und Schrankenwärter gab oder ob es tatsächlich Russen regnete. Und wenn wir in unserer regionalen Mundart erzählen, dann lauschen sie nicht nur dem, was wir sagen, sondern auch, wie wir es sagen. Das Buch von der Thüringer Autorin Sieglinde Mörtel erzählt von den kleinen alltäglichen Dingen. Es bewahrt damit ein Stück Regional- und Zeitgeschichte und zugleich die vom Aussterben bedrohte regionale Mundart.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Mascha Kaléko: „Sie sprechen von mir nur leise“. Musikalische Lesung mit Paula Quast und Krischa Weber (Cello)
„Man hat Mascha Kaléko verglichen mit Morgenstern, Kästner, Ringelnatz, aber das trifft es nicht. Sie hat deren Verspieltheit, satirische Schärfe und Sprachwitz, aber es kommt ein Sehnen hinzu, eine zarte Zerbrechlichkeit, die den Atem nehmen kann.“ (Tagesspiegel) Paula Quast spricht die Gedichte von Mascha Kaléko im Vertrauen auf die Kraft des einzelnen Wortes. Dank ihrer großen Bühnenpräsenz verschmilzt sie im Laufe der Inszenierung immer mehr mit der Dichterin.
Die Musikerin Krischa Weber begleitet den Abend am Cello. Sie spürt gleichermaßen der Melancholie nach, welche die Texte Werke umgibt, als auch die lebensbejahende Ironie, mit der Mascha Kaléko die Welt zu kommentieren wusste.
Das Programm erobert seit über 20 Jahren im In- und Ausland ein begeistertes Publikum.
Nietzsche komponiert. Notenmanuskripte aus dem Nachlass – Eine Sonderausstellung im Rahmen von »Nietzsche Superstar. Ein Parcours der Moderne«
Musik begleitete Nietzsche sein Leben lang. Sie war ihm, der seit früher Jugend Klavier spielte und leidenschaftlich improvisierte, unentbehrlich. Das Leben ohne sie wäre „ein Irrthum, eine Strapatze, ein Exil“, betonte er später.
Schon in der Schulzeit komponierte Nietzsche vierhändige Klavierwerke zum Musizieren im Freundeskreis. Er schrieb Tänze für Klavier, Sonaten und geistliche Chorwerke und hinterließ Entwürfe für Orchester. Seine mehr als 70 Kompositionen sind im Gegensatz zu den philosophischen Schriften oder den Abhandlungen zu Richard Wagner jedoch kaum bekannt. Die Auswahl der Notenmanuskripte, die das Goethe- und Schiller-Archiv zum ersten Mal in einer Ausstellung präsentiert, reicht von den frühen musikalischen Dichtungen des Jugendlichen bis zum ‚Hymnus an das Leben‘ – dem letzten Werk des Komponisten, das er 1887, zwei Jahre vor seinem geistigen Zusammenbruch, von Peter Gast (Heinrich Köselitz) für Chor und Orchester arrangieren und „als eine Art Glaubensbekenntnis in Tönen“ als einzige Komposition drucken ließ.
Endlich wieder Poetry Slam! Auch im neuen Jahr 2020 wollen wir mit euch wieder das vorgetragene Wort, den krassen Witz, den kritischen Gedanken, die lyrische Kunst, die ausgeklügelte Pointe, kurz: den Poetry Slam feiern.
Bei uns treten mutige Poet*Innen gegeneinander an, präsentieren euch ihre eigenen Texte und wollen eure Gunst gewinnen, denn: Das Publikum kürt den Sieger oder die Siegerin des Abends! Der Thüringer Autor und Slam- Poet Matthias Klaß wird den Abend moderieren.
Eine gemeinsame Veranstaltung der JiM–Die Jugendinitiative e.V. und dem Highslammer e.V. in Zusammenarbeit mit dem Friedrich-Bödecker-Kreis für Thüringen e.V.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Wunderlichstes Buch der Bücher ist das Buch der Liebe…!
Dichtung und Wahrheit zu Goethe und Sylvie von Ziegesar
Lesekonzert mit Christine Hansmann, Christine Theml, Ilga Herzog und Andrea Kliewer.
Seit 1776 besucht der junge Goethe die Familie von Ziegesar auf ihrem Herrensitz in Drackendorf, südöstlich von Jena. Besonders gefällt ihm Sylvie von Ziegesar, liebenswert und klug, 36 Jahre jünger als er, die Goethe im März 1802 näher kennenlernt. Sie schreiben sich Briefe und planen, den Drackendorfer Park mit Stationen zu beleben.
„Wir scherzten, spielten, lachten viel. Und fröhlich war dies Herz. Die Liebe führte unser Spiel…“ so Sylvie an Goethe. Auch Goethe verliebt sich; 1808 sind sich beide in den böhmischen Bädern noch näher gekommen. Aber er spürt auch den Ernst in Sylvies Gefühlen und beginnt, sich ab 1809 zurückzuziehen, ein Lebensmuster?
Christine Hansmann und Christine Theml führen anhand von Briefauszügen und Gedichten durch die Geschichte dieser Liebe, Ilga Herzog und Andrea Kliewer (Querflöten) begleiten die Veranstaltung musikalisch.
»Feine Steine, feste Stoffe.« – Die Erzählerin Dorothea Nennewitz liest aus Texten internationaler und regionaler Erzählliteratur und der griechischen Mythologie.
Die Erzählerin Dorothea Nennewitz liest am Dienstag, 18. Februar 2020, um 16.00 Uhr im Literaturmuseum „Theodor Storm“ aus Texten internationaler und regionaler Erzählliteratur.
In ihrem Programm „Feine Steine, feste Stoffe“ hat Dorothea Nennewitz Geschichten von Stoffen und Steinen aus den Buchdeckeln befreit und zu einem einmaligen Programm verwoben. Wenn sie erzählt, entstehen Landschaften und Lebenswelten, und ein feiner Humor lädt ein zum Lachen.
Bereits in Texten der griechischen Mythologie sind Steine und Stoffe Thema von Geschichten. Stoffe hüllen uns ein, wärmen, schützen und kleiden uns. Mit Stoffen zeigen wir, wer wir sind und was wir zu bieten haben. Auch Steine umgeben uns überall: Sie gestalten Landschaften und Lebensräume, wir bauen Häuser und pflastern Straßen mit ihnen, wir tragen sie als Schmuck und stellen sie auf unsere Gräber. Bis heute faszinieren diese beiden Naturelemente den Menschen und prägen unser Leben.
Dorothea Nennewitz stammt aus dem Werratal und ist seit 2011 freiberuflich als Erzählerin, Naturpädagogin und in der Erwachsenenbildung tätig. Weitere Infos unter: www.erzählenswert.de.
»Geheimcode, Natur und Utopie. Goethe und die Mythologie« – Vortrag von Prof. Dr. Stefan Matuschek (Jena)
Schaurige, schöne und skurrile Geschichten, hart an der Kante zwischen dieser und der Anderswelt, Geschichten von Leibesfülle, Tagwerk und Liebesdiensten, skurrile Geschichten über merkwürdige Ereignisse um erstaunliche Leute von hier und anderswo.
Seit einigen Jahren verzaubert Antje Horn mit der uralten Kunst des Geschichtenerzählens. Sie lehrt ihre Zuhörer ganz nebenher, dass sie still sitzen und lauschen können, wenn von anderen Menschen, anderen Kulturen in ganz neuen Zusammenhängen und aus nicht gekannten Perspektiven erzählt wird.
Ein Lyrik-Abend für Johannes Bobrowski. Mit Daniela Danz, Mirko Bonné, Andreas Altmann, Kerstin Becker
Vier Dichterinnen und Dichter lesen ein Gedicht von Johannes Bobrowski und eigene Texte.
Die Gedichte von Daniela Danz sprechen von Welt und Geschichte. Sie sind eindringliche Befragungen des Individuums auf der Suche nach seinem Platz im großen Strom der Zeit.
Subtil und präzise widmen sich Mirko Bonnés Gedichte der Darstellung der Schönheit wie der Zerstörung unserer Welt. Sie entfalten einen Lesefluss, der in eine erfahrungssatte Lektüre hineinzieht.
Andreas Altmanns Gedichtband Weg zwischen wechselnden Feldern lebt von der eindrücklichen Fülle poetischer Klänge und einer zwischen Magie und Melancholie schwebenden Bildhaftigkeit.
Kerstin Becker erinnert uns daran, woher wir kommen. Ihre kraftvollen Gedichte nehmen uns mit in die Wälder und auf die Äcker, auf Dachböden und in Kohlenkeller, kurz: an all die Orte, an denen Kinder Welt verinnerlichen.
Mit Musik von Andrea Schmidt (Violine) und Michael Hochreiter (Violoncello).
Ulrike Müller: Musenküsse zwischen Kunst und Emanzipation – Weimarer Frauenporträts.
Eine Veranstaltung des Hotel »Elephant« mit der freundlichen Unterstützung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.
Zwischen höfischer Repräsentation und städtischer Öffentlichkeit: Karl Wilhelm Ramler
Vortrag von Maximilian Bach, Berlin/Freiburg i. Br.
Vortrag von Maximilian Bach, Berlin/Freiburg i. Br.
Karl Wilhelm Ramler (1725–1798) zählt seit Mitte der 1740-er Jahre zu den Protagonisten der „Berliner Aufklärung“. Seine umfangreichen Tätigkeiten als Rezensent, Übersetzer, Lektor und Herausgeber zielen auf die Formierung einer konkurrenzfähigen Nationalliteratur und die Geschmacksbildung des deutschen Publikums. Seine Aktivitäten als Dichter und Gelehrter wiederum stehen exemplarisch für ein Spektrum gelegenheitsgebundener Literatur- und Kunstproduktion im Berlin der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Wechselverhältnisse von Poetik und Kulturpolitik, von Kontexten höfischer Repräsentation und städtischer Öffentlichkeit sollen im Vortrag nachgezeichnet werden. Zu den wichtigen Quellen zählt hierbei Ramlers brieflicher Nachlass, der sich seit 1907 im Goethe- und Schiller-Archiv befindet.
Maximilian Bach studierte Germanistik, Philosophie und Latein und promoviert seit 2018 über Karl Wilhelm Ramler an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Der Eifelturm, gestern und heute
Der Eiffelturm steht seit langem schon als ein Symbol für die Stadt Paris, für Frankreich, ja für ganz Europa. Dass er zur Zeit seiner Entwicklung als Bauwerk mehr als umstritten war, dass man ihn mehrere Jahre lang lediglich als ein Provisorium, bald zum Abriss freigegeben deklarierte und seinen Erbauer kritisierte, gehört ebenso zu seiner Geschichte wie der unzweifelhafte Erfolg, den Gustave Eiffel (1832–1923) mit der Errichtung dieses Bauwerks hatte. Heute ist der Eiffelturm das beliebteste und daher am meisten gefilmte und fotografierte Architekturmotiv der Welt. Seiner Errichtung und seiner Nutzung und auch seiner Rezeption über die 130 Jahre seines Bestehens nachzugehen, unternimmt das kleine Buch von Annette Seemann, herausgegeben von der Landeszentrale für Politischen Bildung Thüringen. Annette Seemann, Romanistin und Germanistin, Übersetzerin aus dem Französischen und Italienischen, lebt seit 2002 in Weimar. Sie ist mit Büchern über Weimar, Anna Amalia, Christiane von Goethe hervorgetreten. Sie präsentiert hier ihr Buch über den Eiffelturm.
„ÜberLandFahrt« – Literarisch-musikalisches Programm mit Tim „Doc Fritz« Liebert
Das aktuelle Solo-Programm „ÜberLandFahrt« des auch in renommierten Folkformationen wie „Hüsch« und der „Folk-Destille Jena« spielenden Tim Liebert ist eine Sammlung an Impressionen – von schrägen Charakteren über ratternde Zugfahrten bis hin zur Suche nach den eigenen Wurzeln. Neben selbst verfassten Titeln finden sich im Repertoire auch Vertonungen von Ringelnatz und Eichendorff oder „weitergeschriebene« traditionelle Lieder. Obwohl man in seiner Musik den wilden Balkan, Pubs am Atlantik oder die Tanzmusik der Appalachen hören kann, basiert sie doch auf einheimischen Traditionen, nicht zuletzt der stilistischen Bandbreite der Thüringer Waldzither, der er die verschiedensten musikalischen Nuancen entlockt.
Werkstattgespräch mit Jaroslav Rudiš
Mit FRAGE FÜR EINEN FREUND startet die Literarische Gesellschaft Thüringen e.V. im Februar 2020 ein neues Veranstaltungsformat. Moderator Mario Osterland bittet in unregelmäßigen Abständen Schriftsteller*innen zum Werkstattgespräch. Nicht die klassische Lesung soll an diesem Abend im Mittelpunkt stehen, sondern die Auskünfte des Gastes über Entstehung und Kontext des aktuellen Buches, eventuelle Zusammenhänge mit früheren Publikationen, über Möglichkeiten der Gegenwartsliteratur und was darüber hinaus an diesem Abend noch interessant wird. Denn bei FRAGE FÜR EINEN FREUND sitzt das Publikum mit am Tisch und ist herzlich eingeladen Fragen und Kommentare, Anregungen und Kritik direkt an den Autor zu richten.
Als ersten Gast begrüßt Mario Osterland im Februar den tschechischen Schriftsteller Jaroslav Rudiš, der seinen aktuellen Roman »Winterbergs letzte Reise«, ein umfangreiches Verständnis für die jahrhundertealte Geschichte Mitteleuropas, sowie ausgeprägte Leidenschaften für Eisenbahnen und böhmisches Bier mitbringt.
Jaroslav Rudiš, geboren 1972, ist Schriftsteller, Drehbuchautor und Dramatiker. Er studierte Deutsch und Geschichte in Liberec, Zürich und Berlin und arbeitete u.a. als Lehrer und Journalist. Im Luchterhand Literaturverlag erschienen seine aus dem Tschechischen übersetzten Romane »Grand Hotel«, »Die Stille in Prag«, »Vom Ende des Punks in Helsinki« und »Nationalstraße«, bei btb außerdem »Der Himmel unter Berlin«. »Winterbergs letzte Reise«, der erste Roman, den Jaroslav Rudiš auf Deutsch geschrieben hat, wurde 2019 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Für sein Werk wurde er außerdem mit dem Usedomer Literaturpreis sowie dem Preis der Literaturhäuser ausgezeichnet.
Die Veranstaltung lädt Groß und Klein dazu ein, Geschichten und Gedanken mit Federkiel und Tinte auf Papier zu bringen und so einen Einblick in die Schreibkultur zu erhalten.
Probiert aus, Eure Gedanken mit Federkiel und Tinte auf Papier zu bringen.
Offene Besucherwerkstatt für Kinder und Familien
z.B. zu Goethes Farbenlehre, Schreibkultur um 1800, zu den Themen Bauhaus und Musk, zur Chranach-Druckwerkstatt
Märchenerzählerin Angela Zöllner erzählt Märchen über Männlein
Grimms Märchen – Märchen von Männlein
Wie heißt das bekannteste Männlein der Gebrüder Grimm? Na, wisst ihr es? Kaspar, Melchior, Balzer? Rippenbiest, Hammelswade oder Schnürbein? Drei Tage Zeit hat die arme Müllertochter, um es herauszubekommen und so ihr Kind zu retten.
Am Sonntag, 23. Februar, 15 Uhr wird Angela aus dem „JenaMärchenWald“ drei Märchen von Männlein erzählen und alle großen und kleinen Märchenfreunde sind dazu herzlich eingeladen – wenn das Glöckchen wieder läutet und es heißt: „Es war einmal…“
Der erste Salon am 23. Februar steht unter dem Motto „Das Weite suchen“. Die Kulturwissenschaftlerin Britta Lange, die zu frühen Tonaufnahmen und deren Archivierung forscht, gibt Einblicke, was das Festhalten der menschlichen Stimme bedeutet: eine neue Art von globaler, demokratischer Kommunikation – oder postkoloniale Inbesitznahme und Deutungshoheit?
Die Autorin Simone Kucher stellt ihr Hörspiel „Der Stimme ihren Ort zurück“ vor, das auf einer wiederentdeckten alten Tonaufnahme beruht. Durch die vertraut wirkende Stimme wird die Protagonistin mit ihrer eigenen Familiengeschichte konfrontiert – und mit dem Völkermord an den Armeniern vor 100 Jahren.
Zoran Terzic, Meister der Sprachmontage und Gedankenkunst, überrascht das Publikum mit seiner neuesten Wort- und Klang- Performance: „In der antiken Tradition wurden Mythen entweder lyrisch durch Gesang oder durchs Lautlesen vermittelt. Meistens übernahmen das Sklaven. Die erste Literatur ist schon immer Bühnenliteratur und deren Performer Kultursklaven. Bücherwürmer kommen, wenn der Schall verklungen ist.“
SALON FÜR AKUSTISCHE KUNST: DAS WEITE SUCHEN. STIMMEN BANNEN mit der Kulturwissenschaftlerin Britta Lange, der Autorin Simone Kucher und dem Musiker, Künstler und Autor Zoran Terzic
Junge Leser ab 12 Jahren treffen sich in der Eckermann-Buchhandlung
Du bist zwischen 12–16 Jahren und liest gern?
Du bist neugierig auf aktuelle Titel?
Du hast Lust, auch anderen einen Buchtipp zu geben?
Dann bist Du bei uns als Testleser/in richtig!
Wir treffen uns einmal monatlich zum Reden, Raten, Bewerten und Empfehlen. Auf uns wartet ein Jahr voller Leseabenteuer! Wir freuen uns auf Dich!
Sabine Arndt, Bibliothekarin,
Johannes Steinhöfel und das Team der Eckermann-Buchhandlung
und die Literarische Gesellschaft Thüringen e.
Seit 2017 trifft sich der von Karl-Heinz Swirszczuk und Schülern des Fridericianums gegründete Philosophiekreis im Garten des Schillerhauses, um gemeinsam zu philosophieren, vor allem in Hinblick auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und Themen wie die Zukunft der Arbeit, ethische Fragen, die die künstliche Intelligenz und der Transhumanismus aufwerfen, und die philosophische Dimension aktueller politischer Debatten. Die Treffen des Kreises sind offen für interessierte Teilnehmer jeden Alters, die Freude am gemeinsamen Nachdenken und Diskutieren haben.
Vincent Kliesch liest aus „Auris“
Matthias Hegel, genannt Auris, ist ein akustischer Profiler – weltweit ein extrem seltenes Metier. Dank seines absoluten Gehörs ist er in der Lage, winzige Schwankungen und Mikroexpressionen aus jeder Stimme herauszuhören. Er erkennt, ob jemand depressiv ist, lügt, aus welcher Region er kommt, welche Bildung er hat, ob er authentisch ist oder schauspielert. Hinter-grundgeräusche auf Tonaufnahmen führen Hegel zum Tatort und oft genug auch zum Täter. Doch nun sitzt der renommierte Professor wegen Mordes an einer Obdachlosen in Haft, den er selbst gestanden hat.
Jula Ansorge arbeitet als Radioredakteurin in Berlin und hat sich mit ihrem Podcast über wahre Kriminalfälle einen Namen gemacht. Brennend ist sie, die sich auf unschuldig Verurteilte spezialisiert hat, an Matthias Hegel interessiert: Wieso sollte ein kriminalistisches Genie wie er einen so stümperhaften Mord begehen? Jula hat nur ein Problem: Hegel will das Gefängnis nicht verlassen. Je mehr Entlastungsbeweise sie sammelt, desto beharrlicher besteht Hegel darauf, ein skrupelloser Mörder zu sein. Was ist sein Geheimnis?
Vincent Kliesch wurde in Berlin-Zehlendorf geboren, wo er bis heute lebt. Im Jahre 2010 startete er mit dem Bestseller Die Reinheit des Todes seine erste erfolgreiche Thrillerserie, weitere folgten. Ursprünglich war AURIS als Hörspiel von Sebastian Fitzek entworfen (erscheint zeitgleich bei audible), zusammen mit Vincent Kliesch wurde daraus ein Buchprojekt.
Flucht und Ausreise spiegelten die politischen Verhältnisse der DDR, eine besondere Signalwirkung besaß der Weggang prominenter Künstler, denn sie waren Identifikationsfiguren. Ihr Seitenwechsel fand im Westen ein starkes mediales Echo und avancierte zum Politikum. Die Dokumentation konzentriert sich auf den Bereich Rock- und Popmusik und rückt beispielhaft die Biografien von drei Künstlern in den Mittelpunkt: Sängerin Veronika Fischer (*1951) pendelte zunächst mit einem Dauervisum zwischen den beiden Teilen Deutschlands und entschied sich 1981 für den Weggang in den Westen. Der Schauspieler und Sänger Reiner Schöne (*1942) flüchtete 1968 nach West-Berlin und begann später in den USA eine internationale Filmkarriere. Rockmusiker Dietrich Kessler (*1946) stellte mit seiner von den DDR-Medien kaltgestellten Band „Magdeburg“ 1981 einen kollektiven Ausreiseantrag, wurde als Bandleader wurde inhaftiert und 1984 schließlich von der Bundesrepublik freigekauft.
„sterbaufmännchen. sternenweib.“ Eine Hommage zum 10. Todestag der Dichterin Gisela Kraft (1936–2010) im Rahmen der Reihe „Literatur im Flur“
Mit: Christine Theml, Iris Geisler (Jena) und Christine Hansmann (Weimar), Lesung
Musik: Ilga Herzog (Jena), Querflöte u.a. Instrumente.
Das Kreative Schreiben unter der Leitung von Anke Engelmann (Büro für angewandte Poesie, Erfurt) findet regelmäßig im Kultur: Haus Dacheröden statt. Alle, die ihre Schreiberfahrungen mit anderen teilen und diskutieren, Neues lernen und sich ausprobieren möchten in der Kunst des Schreibens, sind herzlich eingeladen. Das Kreative Schreiben findet in der Regel am letzten Samstag im Monat von 10 bis 15 Uhr statt.
Nähere Informationen zu Anke Engelmann gibt es unter www.poesiebuero.de.
Wer interessiert ist und sich anmelden möchte, kann dies unter der E‑Mail Adresse herbstlese@herbstlese.de oder unter Tel. 0361–644 123 75 tun. Die Teilnahmegebühr beträgt € 42,- Normalpreis und € 30,- ermäßigt pro Tag und wird direkt vor Ort entrichtet. Bei Mehrfachbuchung im voraus ist ein Rabatt möglich.
Film & Gespräch mit Michael Rauhut und Tom Franke: „Nach drüben – Oststars wechseln die Seiten“ Flucht und Ausreise spiegelten die politischen Verhältnisse der DDR, eine besondere Signalwirkung besaß der Weggang prominenter Künstler, denn sie waren Identifikationsfiguren. Ihr Seitenwechsel fand im Westen ein starkes mediales Echo und avancierte zum Politikum. Die Dokumentation konzentriert sich auf den Bereich Rock- und Popmusik und rückt beispielhaft die Biografien von drei Künstlern in den Mittelpunkt: Sängerin Veronika Fischer (*1951) pendelte zunächst mit einem Dauervisum zwischen den beiden Teilen Deutschlands und entschied sich 1981 für den Weggang in den Westen. Der Schauspieler und Sänger Reiner Schöne (*1942) flüchtete 1968 nach West-Berlin und begann später in den USA eine internationale Filmkarriere. Rockmusiker Dietrich Kessler (*1946) stellte mit seiner von den DDR-Medien kaltgestellten Band „Magdeburg“ 1981 einen kollektiven Ausreiseantrag, wurde als Bandleader wurde inhaftiert und 1984 schließlich von der Bundesrepublik freigekauft.
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
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