Literarische Stadtwanderung »Hilbig in M.«
Rundgang an Plätze aus Leben und Werk Wolfgang Hilbigs
Volker Hanisch führt an Lebensorte Wolfgang Hilbigs und erläutert ihr eigentümliches Auftauchen in seinem Werk. Am jeweiligen »Schauplatz« werden diese Werkauszüge von Andreas Herrmann (Schauspiel Leipzig) vorgetragen. Musikalisch begleitet wird der literarisch-biografische Stadtrundgang von Dieter Kalka an Gitarre und Bandoneon. Ausgangspunkt des Stadtrundgangs um 13 Uhr ist die Rasenfläche an der Rudolf-Breitscheid-Straße 19 b. Veranstaltung I anlässlich des 11. Todestages († 2. Juni 2007) von Wolfgang Hilbig.
Gefördert von der Dirk-Oelbermann-Stiftung, Regis-Breitingen.
Das Programm:
19:00 Uhr – Eröffnung mit Robert Gräfe (Akustikgitarre).
19:30 Uhr – Vorführung der Wettbewerbsfilme.
20:30 Uhr – Sektempfang.
21:00 Uhr – Jörg Piringer (Wien): PoetryPerfomance.
21:45 Uhr – Preisverleihung mit Jury- und Filmemachergespräch sowie Vorführung der Gewinnerfilme.
23:00 Uhr – geselliger Ausklang / backup_Party.
Moderation: Corinna Thamm
2018 vergeben die Literarische Gesellschaft Thüringen e. V. und das backup_festival der Bauhaus-Universität Weimar zum dritten Mal den internationalen Weimarer Poetryfilmpreis. Am Samstag, den 2. Juni (Beginn: 19 Uhr) laden die Veranstalter alle LiebhaberInnen von Lyrik und Kurzfilm zu einer POESIEFILMGALA ins Weimarer Kino Lichthaus. Sie wird mit einem Gastauftritt des Gitarristen Robert Gräfe musikalisch eröffnet. Darüber hinaus gibt es neben den Wettbewerbsfilmen eine Performance des österreichischen Videokünstlers Jörg Piringer zu sehen, welche die optische Poesie multimedial weiterentwickelt. Moderatorin des Abends ist Corinna Thamm (Radio LOTTE Weimar).
Am Weimarer Poetryfilm-Wettbewerb können Filmemacherinnen und ‑macher aller Länder und jeden Alters mit maximal drei Kurzfilmen teilnehmen, in denen Lyrik und Film auf innovative Weise aufeinander bezogen werden. Die eingereichten Filme dürfen dabei nicht älter als drei Jahre sein und nicht länger als acht Minuten dauern. In diesem Jahr wurden 300 Einsendungen aus mehr als 30 Ländern nach Weimar geschickt. Ein Großteil der Beiträge kam aus den USA, Großbritannien und Deutschland sowie Kanada, Australien und Österreich. Die Literarische Gesellschaft Thüringen erreichten aber auch Einsendungen aus Island, Thailand, Kolumbien oder Neuseeland.
Die von den Kuratoren Aline Helmcke und Guido Naschert vorgenommene Nominierung der Wettbewerbsfilme wird am 7. Mai veröffentlicht. Die diesjährige Jury bestehend aus der Dichterin Daniela Danz, der Kuratorin, Künstlerin und Produzentin Cathy De Haan aus Leipzig sowie dem norwegischen Animationskünstler Kristian Pedersen wird den mit 1000 € dotierten Hauptpreis vergeben. Auch das Publikum hat wieder die Möglichkeit, seinen Lieblingsfilm durch einen mit 250 € dotierten Preis zu belohnen.
Im Vorfeld der Abendveranstaltung präsentiert die Professur Multimediales Erzählen der Bauhaus-Universität mit den BAUHAUS POETRY SHORTS (16–18 Uhr, Kino Lichthaus) ihren Poesiefilm-Schwerpunkt. Neben einer Auswahl der seit 2014 an der Bauhaus-Universität entstandenen Filme werden laufende Projekte und Veranstaltungen im Umfeld der Filmproduktion vorgestellt. Außerdem besteht die Möglichkeit, mit den FilmemacherInnen direkt ins Gespräch zu kommen.
Durch den internationalen Kurzfilmwettbewerb wird die Beschäftigung mit dem Poesiefilm und der Austausch zwischen LiteratInnen und FilmemacherInnen in Thüringen und Mitteldeutschland angeregt und verstetigt. Darüber hinaus können sich die heimischen Produktionen mit denen anderer Länder messen und von ihnen lernen. Förderer des Wettbewerbs sind die Thüringer Staatskanzlei und die Stadt Weimar.
Wolfgang Hilbig und Gerhard Altenbourg – Worte und Bilder
Ingo Schulze und Christa Grimm im Gespräch mit Michael Hametner
Der Schriftsteller Ingo Schulze, die Germanistin Dr. Christa Grimm, bis zu seinem Tod Nachbarin Gerhard Altenbourgs, und der Kulturredakteur Michael Hametner sprechen über Kunst, Literatur und ihre realen Bezüge. Sei es ein Garten oder eine Landschaft oder Figuren in diesen Territorien. Veranstaltung II anlässlich des 11. Todestages († 2. Juni 2007) von Wolfgang Hilbig.
Gefördert von der Dirk-Oelbermann-Stiftung, Regis-Breitingen, dem Thüringer Literaturrat, Weimar, und dem Lindenau-Museum Altenburg.
Foto: Dietrich Oltmanns.
M. Kruppe liest „Und in mir Weizenfelder“. Michael Schweßinger liest „Robinsonaden vom 40. Breitengrad“
»Ich trage Steine im Wanst / und spucke wiederholt / drei Hallelujas in die Welt / Vom Gift gehalten / das mich tötet / bin ich Amokläufer / Mörder derer, die mich lieben…«
M. Kruppes neuer Gedichtband führt in ein Kaff der verlorenen Hoffnungen und beschwört die toten Helden Charles Bukowski, Jack Kerouac und Francois Villon, um mit ihnen Pogo zu tanzen. Aus diesen Gedichten schreit der Zorn eines Autors über seine Zeit und die Welt. Aber hin und wieder blitzt darin eine Zärtlichkeit auf, die einer frostigen Nacht abgetrotzt und hinter einem Fenster voller Eisblumen geformt wurde …
Michael Schweßinger hat eigentlich den besten Job, den man sich wünschen kann: Er hilft Träumern und Aussteigern dabei, im Ausland Bäckereien aufzubauen – und sieht dabei die Welt! In Tahiti und Irland war er schon, in Dubai und Frankreich. Nun steht Italien auf dem Plan: Sommer, Freiheit, das süße Leben! Doch diesmal kommt alles anders. Eine sterile Hotelanlage. Ein dubioser Arbeitsvertrag. Cluburlaub. Animateure. Deutsche Reisende, die in der Fremde nichts anderes wollen, als deutsche Gewohnheiten mit einem Schuss Exotik. Schweßinger landet mitten in der Spießerhölle des Massentourismus.
Bewaffnet mit scharfer Beobachtungsgabe und gerechtem Zorn begibt sich der Weltnomade auf einen Feldzug gegen Ausbeutung und Ignoranz. Leiten lässt er sich dabei von Jörg Fausers Satz: „Wenn Literatur nicht bei denen bleibt, die unten sind kann sie gleich als Partyservice anfangen.
11:00 Begrüßung und Eröffnungskonzert Ensemble Kontr’acte
Die außergewöhnliche Kombination der warmen Töne der Oboe und der fülligen Resonanz des Kontrabasses des jungen Ensembles lassen dem Zuhörer keine andere Wahl als glücklich darin zu schwelgen.
12:00 Lesung von Oliver Mörchel
13:00 Konzert UMME BLOCK
Nuancen verschiedenster Genres treffen aufeinander und formen Mosaikbausteine für den sphärischen UMME BLOCK –Klang. Jedes neue Werk entsteht vollkommen intuitiv und im kollektiven Prozess. Alles ist live, echt, rund und mit Liebe gemacht.
14:00 Lesung von Paula Fürstenberg
15:30 Szenische Lesung mit Gorch Maltzen und Klara Pfeiffer
16:30 Konzert Hospitale Sexuale
Von Ayo Technology bis Lady Marmelade gibt es eine ironische, abgefahrene Mischung an Songs und Styles, Frühlingsgefühle und Sommer-Vibes im Glitzeroutfit.
18:00 Panelgespräch
Mario Osterland, Autor und Initiator der Weimarer Lesereihe „In guter Nachbarschaft“ im Gespräch mit den juLi im juni AutorInnen.
19:00 Lesung Elias Vorpahl
20:00 Sprachlokal
zum kröndenden Abschluss präsentiert unsere regionale, freie Bühne ein 90 minütiges Programm von Sprachkünstlern und SprachkünstlerInnen aus Weimar und Thüringen.
21:30 Ausklang mit Musik
Gemeinsam werden wir an diesem Tag die Vielfalt der Sprache in vielen Formen und Formaten erleben und wir freuen uns Sie und Euch begrüßen zu dürfen.
Literarischer Waldspaziergang.
Mein Lieblingsbuch mit Martin Schink.
Jenas junge, beste und einzige monatliche Lesebühne.
Wir sind Slam-Poeten, Storyteller, Lyriker, Prosaisten und Ex-Grundschüler.
Wir sind mehrfach mit Preisen und Titeln überschüttete Literaten, die sich an schlechten Wortspielen versuchen. Wir entfesseln mal tosenden Applaus, mal zum Zerreißen gespannte Stille und sind dabei stets mindestens so mittel. Wir sind Jenas junge, beste und einzige monatliche Lesebühne. Wir sind Sebastian ist krank.
Wir? Das sind: Die sagenumwogenen Linn Dittner und Flemming Witt, der legendenumrankte Steve Kußin und der fabelhafte Friedrich Herrmann. Und natürlich Sebastian (Sebastian ist krank). Mit dabei sind wieder Gäste.
Literaturzeitschriften haben in der Regel nur ein kurzes Leben. Sie sind Zwitter, halb Zeitung, halb Buch. Den einen zu wenig tagesaktuell, den anderen schon zu sehr dem Zeitgeschehen verpflichtet. Ein spektakuläres Programm mag ihnen für den Augenblick Aufmerksamkeit bescheren, ja manchen sogar Ruhm, weit über ihr Bestehen hinaus – wie den Horen Schillers oder dem Athenäum der Romantiker.
Umso erstaunlicher, dass die Thüringer Literaturzeitschrift seit nun schon 25 Jahren existiert. Herausgegeben vom Thüringer Literaturrat und dem Palmbaum-Verein erscheint das Journal im quartus-Verlag. Die Einbände werden von Thüringer Künstlern gestaltet, jüngst von Gerda Lepke aus Gera.
Am 6. Juni 2018 laden der Literaturrat und die Literarische Gesellschaft Thüringen e.V. zum 25. Geburtstag der Zeitschrift in die Weimarer Eckermann-Buchhandlung ein. Zur Feier des Tages lesen gleich vier Autoren: Wulf Kirsten und Steffen Mensching bringen Gedichte mit. Christian Rosenau liest aus seinem neuen Band »Nadelstich und Schlangensprache« und Nancy Hünger stellt zum ersten Mal Texte vor, die sie seit April 2018 als Stadtschreiberin in Tübingen verfasst hat.
Jens Kirsten spricht mit dem Zeitschriftengründer Detlef Ignasiak und dem jetzigen Chefredakteur Jens-Fietje Dwars über das Woher und Wohin der Zeitschrift und die Besucher haben die Gelegenheit zu fragen, was sie schon immer über die einzige Palme vom Saalestrand wissen wollten. Am Ende erheben wir das Glas auf die nächsten 25 Jahre und danken allen Freunden und Förderern: der Thüringer Staatskanzlei, den Autoren und den Lesern des Journals.
Frédéric Jacob Soret wurde 1795 in Sankt Petersburg als Sohn eines aus Genf stammenden Hofmalers der russischen Zarenfamilie geboren. 1822 wird er nach Weimar eingeladen, um die Erziehung des damals vierjährigen Erbprinzen Carl Alexander zu übernehmen. Sein in wenigen Tagen niedergeschriebener Erziehungsplan wird von Maria Pawlowna, aber auch von Goethe, der als Berater hinzugezogen wird, akzeptiert. Es mutet erstaunlich an, dass Maria Pawlowna dem jungen Mann, von dem sie wusste, dass er seiner Gesinnung nach ein entschiedener Republikaner war, dessen Tätigkeit zudem durch bürgerliche Erziehungsprinzipien bestimmt sein würde, ihren einzigen Sohn anvertraut. Sie wird jedoch angesichts der sich in Europa vollziehenden gesellschaftlichen Veränderungen Wert darauf gelegt haben, dass ihr Sohn von einem in jeder Hinsicht weltoffenen, gebildeten, in religiösen und politischen Fragen alles andere als dogmatischen Erzieher Unterricht erhielt. Als Carl Alexander volljährig wird, kehrt Soret nach Genf zurück. Die ungeheuer umfangreiche Korrespondenz zwischen Soret und seinem Zögling endet erst mit Sorets Tod im Jahre 1865.
Welches Land soll Deutschland sein? Mit Harald Welzer und Ingo Schulze.
Moderation: Verena Krieger
Die Zukunft unserer Gesellschaft ist ungewiss. Wir müssen sie mitbestimmen. Doch welches Land soll Deutschland sein?
Eine offene Gesellschaft, geleitet von Freiheits- und Menschenrechtsidealen? Oder stellt das Erstarken des Rechtspopulismus diese Identität in Frage? Wie sollen wir umgehen mit den Flüchtlingen, die in unser Land gekommen sind? Wie umgehen mit Konsum, Beschleunigung und Big-Data-Industrie? Wird die Finanzmarktlogik zu mächtig? Und gibt es Alternativen zum Kapitalismus?
Zur Eröffnung der 21. Thüringer Literatur- und Autorentage auf Burg Ranis diskutieren zwei kritische Denker, Wortführer über ihre Disziplinen hinaus, ein Wissenschaftler und ein Schriftsteller, die sich zum ersten Mal begegnen.
Harald Welzer ist Soziologe und Zukunftsforscher. Er gehört zum Vorstand der Initiative »Die offene Gesellschaft« und leitet die Stiftung »FUTURZWEI«, die alternative Lebensstile und Wirtschaftsformen erforscht. Durch seine zahlreichen Wortmeldungen in Zeitungen, Funk, Fernsehen und Internet gehört Harald Welzer zu den einflussreichsten Stimmen der gesellschaftlichen Debatte in Deutschland.
Ingo Schulze ist ein begnadeter Erzähler und einer der erfolgreichsten deutschen Autoren der Gegenwart. Sein Werk wurde mit internationalen Preisen ausgezeichnet und in 30 Sprachen übersetzt. Sein neuer Roman »Peter Holtz« ist eine Schelmengeschichte, politisch und witzig zugleich. Er erzählt von den letzten Jahren der DDR, den ersten Jahren im vereinten Deutschland und von den Verheißungen des Kapitalismus.
Der Abend wird moderiert von Verena Krieger vom Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 12,- / € 10,- ermäßigt. Darüber hinaus gibt es das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Poetry Slam heißt ein junges Format der Textpräsentation zwischen Literatur, Rap und Comedy. Die Veranstaltung ist wie ein Wettbewerb aufgebaut und fordert junge Performer zu wortakrobatischen Höchstleistungen heraus. Immer geht es um die Gunst des Publikums, um Ruhm und Ehre für alle Zeit.
Ein literarisch-musikalischer Abend mit Hubert und Andreas Schirneck
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. in Zusammenarbeit mit dem Förderverein „Alter Buttstädter Friedhof e.V.“ mit der freundlichen Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei.
Das erste Mal auf einer Bühne stehen. Das erste Mal seinen Text und sich selber präsentieren. Das Publikum wartet gespannt. Einatmen, ausatmen. Das erste Wort erklingt…
Die offenen Lesebühnen VORLAUT und LEA – Lesebühne Erfurter Autoren kooperieren und eröffnen Schreibenden die Möglichkeit, ihre Texte öffentlich vorzutragen. Zehn Minuten auf der Bühne sind jedem und jeder gegeben, die es zu füllen gilt. Die Vortragenden können die Textart frei wählen, alles ist erlaubt und erwünscht. Unterstützt werden sie von einem eingeladenen Autor und einem Musik-Act.
VORLAUT ist das gemeinsame Projekt von Elisabeth Reck und Levin Simmet im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahres, das Elisabeth bei der Erfurter Herbstlese und Levin beim Kino mon ami in Weimar absolviert. VORLAUT in Erfurt arbeitet mit LEA zusammen, die von Andreas Budzier geleitet wird.
Alle, die sich auf die Bühne trauen und in Erfurt lesen möchten, melden sich bitte bei Elisabeth Reck unter E‑Mail fsj_kultur@herbstlese.de oder bei Andreas Budzier unter E‑Mail a.budzier@highslammer.de an.
Sechs junge und jung gebliebene Dichter, Poeten, Wortakrobaten, die Besten Ihrer Zunft treten gegeneinander an, ein Kampf mit Worten, um die Gunst des Publikums.
Wieder sind sprachgewaltige Wortgefechte und Reimgewitter zu erwarten, Poesie in ihrer ganzen Vielfalt – heiter, treffsicher, nachdenklich, kritisch und liebevoll im Umgang mit dem Wort. Die Themen sind ganz klar, alles was zwischen Himmel und Erde möglich ist, die Liebe, das Leben und die Wege und Wirrungen des Alltags.
Fünf der sechs Teilnehmer stehen schon fest.
Doch wer wird der sechste Teilnehmer? In diesem Jahr schreiben wir einen Platz im Poetry Slam aus! Ab sofort können sich alle Poeten bewerben! Schickt eine Textprobe oder den Videolink eines Auftritts per E‑Mail an ranis@lesezeichen-ev.de.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 10,- / € 8,- ermäßigt. Darüber hinaus gibt es das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-
Lesung mit Katrin Sass »Das Glück wird niemals alt«
Während ihr Film »Good bye Lenin !« auf seinen Siegeszug wartete, schrieb Katrin Sass ein Buch. Schon als Kind gab es nur einen Traum: Sie wollte Schauspielerin werden! Für seinen Film »Bis dass der Tod euch scheidet« entdeckte sie Heiner Carow. Da war sie noch Schauspielschülerin. Als sie im Alter von 25 Jahren für die Darstellung der Nina Kern in Hermann Tschoches »Bürgschaft für ein Jahr« auf der Berlinale 1982 den Silbernen Bären erhielt, hatte sie das ganz Große schon erreicht. Doch danach wurde es still um sie. Nach der Wende wartete niemand auf Katrin Sass. Es folgte der steile Weg nach unten, der zerstörerische Weg in die Alkohol-Sucht und der qualvolle Weg heraus…
In diesem schonungslos offenen und eindringlichen Buch erinnert sich Katrin Sass an die bewegenden Stationen ihres Lebens. Von Kindheit an im Widerstreit mit Reglementierungen, unterdrückt im Drang nach Freiheit, zeigt sich im unangepassten Verhalten eine außergewöhnliche Künstlerpersönlichkeit – eine Begegnung mit einer leidenschaftlichen und lebenshungrigen Frau, die durch Sensibilität und Wahrhaftigkeit überzeugt, im Leben wie auf der Leinwand.
Katrin Sass, geboren 1956 in Schwerin, gehörte zu den erfolgreichsten Schauspielerinnen der DDR. Nach einer Ausbildung als Telefonistin studierte sie an der Schauspielschule Rostock. Nach der Wiedervereinigung spielte sie in zahlreichen Folgen von »Polizeiruf 110« sowie in Frank Beyers Film »Sie und er« 1991 und in Dominik Grafs »Sperling und der brennende Arm« (1997).
Nach »Heidi M«, für deren Darstellung sie den Bundesfilmpreis erhielt, feierte sie mit »Good bye, Lenin !« einen triumphalen Erfolg.
Weitere Infos und Tickets unter www.provinzkultur.de.
Lesung mit Ulf und Juliane Annel: »111 Orte an der Unstrut, die man gesehen haben muss« – Buchvorstellung mit Dia-Show.
Christoph Dieckmann ist ein vielfach preisgekrönter Meister der literarischen Reportage und des Essays. Bisher veröffentlichte der Mitarbeiter der ZEIT ca. 20 Bücher. Er erfindet seine Geschichten nicht, wohl aber findet er sie an den Wegrändern der Landes- und Weltgeschichte. Voller Witz, Charme und Empathie schreibt der Fußball- und Jazzfreund über den FC Carl Zeiss Jena oder über das Woodstock-Festival am Peitzer, Karpfenteich.
Immer wieder bedenkt er in seinen Erinnerungen – nicht ohne ein leises Sentiment – „Geschichten von ostdeutscher Identität“, wenn er vom „wahren Leben im falschen“ schreibt. Was ihn dabei auszeichnet, ist eine tiefe Gerechtigkeit.
Christoph Dieckmann wird heitere und ernste Geschichten lesen. Genießen Sie dazu die kulinarischen Köstlichkeiten der Landfleischerei Lindig, um anschließend gut stärkt das vielseitige Programm der Thüringer Literaturtage zu erleben.
Eintritt: € 18,- inklusive Speisen und alkoholfreie Getränke / Die Tageskarte und Festivalkarte haben bei dieser Veranstaltung keine Gültigkeit.
Der MDR sendet auch in diesem Jahr von Burg Ranis. Katrin Schumacher, die Moderatorin des KULTUR Cafés, begrüßt Ralf Rothmann. Der letzte Roman des Autors, „Im Frühling sterben“ wurde in fünfundzwanzig Sprachen übersetzt. Der „Spiegel“ schrieb: „Es sind mitunter beinahe übersinnliche Bilder, die in Rothmanns Roman plausibel klingen und unbedingt möglich und vor allem schön.“ Nun erscheint Ralf Rothmanns neuer Roman, „Der Gott jenes Sommers“ und die Thüringer Literaturtage auf Burg Ranis gehören zu den wenigen ausgesuchten Orten, an denen der Autor daraus lesen wird.
Ein Kind im Krieg: Anfang 1945 muss die zwölfjährige Luisa Norff mit ihrer Mutter und der älteren Schwester aus Kiel aufs Land fliehen. Das Gut ihres Schwagers Vinzent, eines SS-Offiziers, wird ein unverhoffter Raum der Freiheit: Kein Unterricht mehr, und während alliierte Bomber ostwärts fliegen und immer mehr Flüchtlinge eintreffen, streift die Verträumte durch die Wälder und versucht das Leben diesseits der Brände zu verstehen: Was ist das für eine Beunruhigung, wenn sie den jungen Melker Walter sieht, wer sind die Gefangenen am Klostersee, wohin ist ihre Schwester Billie plötzlich verschwunden, und von wem bekommt die Perückenmacherin eigentlich die Haare?
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 8,- / € 6,- ermäßigt. Darüber hinaus gibt es das Tagesticket für € 30,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
»Dornröschen und das kleine Gespenst« – Erzähltheater für Kinder – und Erwachsene ab 5 Jahren – mit Ingrid Annel.
Auf literarischer Reise mit Marion Poschmann und Michael Stavarič
Marion Poschmann und Michael Stavarič erzählen in ihren neuen Romanen zwei verwandte Geschichten. Sie handeln von Menschen, die eine Leere in ihrem Leben spüren. Sie verlassen ihre Heimat, reisen in ein weit entferntes Land und begeben sich auf die Suche nach – tja, wonach eigentlich? Lebenssinn, Gott, Selbsterkenntnis?
Gilbert Silvester, die Hauptfigur in Marion Poschmanns Roman „Die Kieferninseln“, hat geträumt, dass seine Frau ihn betrügt. Er steigt ins erstbeste Flugzeug und reist nach Japan. Dort fallen ihm die Reisebeschreibungen des Dichters Bashō in die Hände, und plötzlich hat er ein Ziel: Wie die alten Wandermönche möchte auch er den Mond über den Kieferninseln sehen. Aber noch vor dem Start trifft er auf den Studenten Yosa, der mit einer ganz anderen Reiselektüre unterwegs ist, dem Complete Manual of Suicide.
Michael Stavarič erzählt in seinem Roman „Gotland“ von einem jungen Mann, der nach dem Tod seiner streng katholischen Mutter zu einem Suchenden wird. Zu einem Fahrenden in Sachen Gott, den er in Gotland zu finden hofft, jenem fernen Sehnsuchtsort der Mutter, die immer behauptete, dort hätte sie seinen Vater kennengelernt. Ein unheimlicher, heiliger, jedoch auch wahnsinniger Ort …
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 8,- / € 6,- ermäßigt. Darüber hinaus gibt es das Tagesticket für € 30,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Lesung mit Antje Babendererde.
„Der Schreiber“. Ein Live-Hörspiel nach Herman Melvilles „Bartleby“.
Bereits zum dritten Mal wird exklusiv für die Thüringer Literaturtage ein Klassiker der Literatur als Hörstück neu interpretiert und live uraufgeführt. Angelehnt an Herman Melvilles »Bartleby«, pendelt das diesjährige Live Hörspiel zwischen Resignation und Totalverweigerung und spielt mit den Erwartungshaltungen innerhalb des Kapitalismus. Was passiert mit einem fühlenden Menschen in diesem System? Soll er als Maschine missbraucht werden?
Bartleby ist eigentlich der fleißige Schreibgehilfe eines Notars. Doch von einem Tag auf den anderen wandelt er sich zum passiven Widerständler. Jeden Auftrag seines Arbeitgebers lehnt er mit den immer gleichen Worten ab: „Ich möchte lieber nicht“.
Die Figur Bartleby fasziniert bis heute. Philosophen sehen in ihm die Weigerung, ein Rädchen im Getriebe großer Systeme zu sein. Auch die Bewegung „Occupy Wall Street“ hat Bartleby aufgegriffen – als Sinnbild für zivilen Ungehorsam.
Ein Hörstück von Söhnke Sofar. Sprecherin: Lysann Schläfke. Musik: Lukas Komann
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 6,-. Darüber hinaus gibt es das Tagesticket für € 30,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-
Lyrik im Tanz. Mit Nancy Hünger und Šuka Horn
In diesem neuen Veranstaltungsformat treffen Gedichte auf Tanztheater. Nancy Hünger erschreibt sich in ihrem aktuellen Lyrikband „Ein wenig Musik zum Abschied wäre trotzdem nett“ ein ganz eigenes Feld: mit kunstvoll rhythmisierten Versen und einem erstaunlichen Register an Formen und Farben, Tonlagen und Stimmungen. Ihre Gedichte verbinden die Küsten Siziliens und Nordafrikas, loten den schmalen Grat zwischen Sexualität und Gewalt aus, imaginieren das eigene Verschwinden. Oder geht es im Grunde doch um etwas ganz anderes? Vielleicht um das Scheitern beim Versuch, sich die Welt mittels Sprache zu erschließen – und die Notwendigkeit, es trotzdem immer wieder zu versuchen? „Schreiben heißt versuchen herauszufinden, was man schreiben würde, wenn man schriebe“, sagt Marguerite Duras.
Šuka Horn antwortet auf Nancy Hüngers Texte mit den Bewegungen seines Körpers. Er hat an der Codarts Hochschule für Künste in Rotterdam Tanz studiert und beherrscht eine Vielzahl von Stilen, darunter urbane Tanzstile wie Breakdance, Locking, House und Hip Hop.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 6,-. Darüber hinaus gibt es das Tagesticket für € 30,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-
Pascal von Wroblewsky & Band: Songs von Kurt Weill & Bertolt Brecht
Pascal von Wroblewsky gehört seit den 80gern fest zum Jazz in Deutschland: Wer ihre Vieroktavenstimme gehört hat, wird sie nicht mehr vergessen. Bereits für ihr erstes Album mit dem Titel „Swinging Pool“ erhielt sie eine Goldene Schallplatte. Pascal von Wroblewsky spielt in zahlreichen Bands und Orchestern, steht auf Theaterbühnen und engagiert sich für den musikalischen Nachwuchs. Bis heute tourt sie kreuz und quer über den Globus.
Bei den Thüringer Literaturtagen wird Pascal von Wroblewsky Songs von Kurt Weill präsentieren, darunter natürlich Titel aus der legendären „Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht, aber auch aus „Lady in the Dark“, „One Touch Of Venus“ oder „Maria Galante“. Außerdem liest sie Gedichte von Brecht, u.a. aus dem „Lesebuch für Städtebewohner“ und der „Exillyrik“.
Auf Burg Ranis ist das Programm im Quartett zu erleben, Jazz grollend in der kleinen Form, aber mit Raum für große Bögen und Improvisationen. Besetzung: Pascal von Wroblewsky – Vocals, Philippp Wiechert – Gitarre, Matthias Eichhorn – Bass, Marcus Horn – Drums.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 15,- / € 12,- ermäßigt. Darüber hinaus gibt es das Tagesticket für € 30,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Wolfgang Hohlbein liest aus „Killer City“
Wolfgang Hohlbein ist der Wegbereiter neuer deutscher Phantastik und Fantasy und einer der erfolgreichsten deutschen Autoren der Gegenwart. Die Gesamtauflage seiner Bücher liegt bei 35 Millionen Exemplaren, er wurde in 34 Sprachen übersetzt. Sein neuer Roman „Killer City“ ist ein packender Thriller!
Chicago, 1893: Die kürzlich eröffnete Weltausstellung lockt Millionen Besucher nach Chicago. Alle wollen sich an den neuesten technischen Wundern ergötzen. Doch unter die nichtsahnenden Besucher hat sich ein Raubtier gemischt.
Thornhill hat schon viele Menschen getötet. Immer auf der Suche nach seiner nächsten Beute, zieht er durch Amerika. In Chicago hofft er, in der Masse der Touristen unterzutauchen. Bald entflammt sein Hunger nach dem berauschenden Gefühl des Tötens, der tief am Grunde seiner Seele lauert, jedoch erneut. Und wenn die Dunkelheit ruft, muss Thornhill dem Ruf folgen …
Kinderprogramm mit Heike Eberius-von Hammel, Bert Gocke und Hansi von Märchenborn
Heike Eberius-von Hamel und Bert Gocke präsentieren die musikalische Lesung „Der Wetterzauberer“. Das Wetter ist mies! Hexe Stummelzahn hätte sich ihren fürchterlichen Schnupfen längst weggezaubert, wenn sie nur wüsste, wo ihr Zauberstab liegt. Seit Wochen hat sie ihre Hexenstube nicht aufgeräumt. Krach – draufgetreten! Aua! Der Stab zaubert vor Schmerz eine Wolke aus rohen Eiern. Eine Katastrophe bahnt sich an, die selbst Zauberer Sinnso nicht in den Griff bekommt. Allein der Uhrengeist Tick kann helfen.
Auch Hansi von Märchenborn ist wieder auf Burg Ranis dabei! Wer seine Glocke läuten hört, kann sich auf eine spannende Märchenstunde freuen. Hansi erzählt die Abenteuer seine beiden Helden Karlchen und Häschen, dazu Klassiker der Brüder Grimm oder Märchen aus weit entfernten Ländern.
Ausguck: Prosa – Lesung mit Anja Kampmann, Landolf Scherzer und Olaf Trunschke
Anja Kampmanns Roman „Wie hoch die Wasser steigen“ steht auf der Shortlist des Preises der Leipziger Buchmesse. Er handelt von einem Ölbohrarbeiter auf einer Plattform mitten im Meer, der in einer stürmischen Nacht seinen einzigen Freund verliert. Die Autorin erzählt in dichter, poetischer Sprache vom Versuch, aus einer bodenlosen Arbeitswelt zurückzufinden ins eigene Leben.
Als Landolf Scherzer in Kuba eintrifft, stirbt Fidel Castro, und er erlebt ein Land im Ausnahmezustand. Umso drängender wird die Frage, wie die Ideale der Revolution in der Gegenwart bestehen. In seinem Buch „Buenos días, Kuba“ berichtet Scherzer von seinen Eindrücken.
Olaf Trunschkes Roman „Die Kinetik der Lügen“ spannt einen Bogen von 200 Jahren. Eine Villa am Genfer See 1816: Lord Byron und einige Freunde – darunter die Autorin Mary Shelley – erfinden einen verregneten Sommer lang Schauergeschichten. Dabei kommt Mary die Idee zu Frankenstein. 200 Jahre später: Ein Dokumentarfilmer am CERN stürzt sich mit seinen Freunden auf die Frage: Wo sollten dem menschlichen Forschungsdrang Grenzen gesetzt werden?
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 8,- / € 6,- ermäßigt. Darüber hinaus gibt es das Tagesticket für € 30,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Lyrik im Konzert: Ron Winkler, Kerstin Becker, Mario Osterland. Mit Musik von Aliya Thon
Ron Winkler taucht in seinen Texten in jene Sphäre ein, wo sich das Vermittelbare und das Unvermittelbare durchdringen, gespeist von den vielen Eindrücken, die von Orten ausgehen können: flüchtig und labil, innig fasziniert, seltsam und verstörend, oft mit großer Wucht.
Kerstin Becker erinnert uns daran, woher wir kommen – weniger im Sinne einer geografischen Heimat als vielmehr im Sinne von Herkunft. Ihre kraftvollen Gedichte nehmen uns mit in die Wälder und auf die Äcker, unter die Tische der Erwachsenen, auf Dachböden und in Kohlenkeller, kurz: an all die Orte, an denen Kinder Welt verinnerlichen.
Mario Osterland gelingt es, mit nur leicht gehobener Alltagssprache uns wie nebenbei Beklemmung einzuflößen. Seine Gedichte zeigen, was der Mensch nicht wahrnimmt: die Ränder zur ungewissen Zukunft als auch zur dunklen Vorvergangenheit zerfasern.
Aliya Thons Musik hält Lebensgefühle in Worten und Melodien fest. Ihre Songs leben von bewegenden Texten und einem sehr individuellen Sound.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 8,- / € 6,- ermäßigt. Darüber hinaus gibt es das Tagesticket für € 30,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-
Benno Fürmann liest den Weltbestseller „Der Distelfink“ von Donna Tartt
Benno Fürmann ist einer der meistbeschäftigten deutschen Schauspieler, der Jahr für Jahr in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen zu sehen ist. Zu seinen großen Erfolgen zählen die Filme „Der Krieger und die Kaiserin“ und „Jerichow“. Zuletzt war er in der hoch gelobten Sky-TV-Serie „Berlin Babylon“ zu sehen. Er wurde mit dem Adolph-Grimme-Preis und dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Daneben ist er als Hörbuchsprecher und Synchronsprecher für Antonio Banderas bekannt.
Auf Burg Ranis liest Benno Fürmann aus dem Roman „Der Distelfink“ von Donna Tartt. Der Roman erzählt die Geschichte von Theo Decker, der als Dreizehnjähriger seine Mutter bei einem Bombenanschlag in einem New Yorker Museum verliert. Dabei fällt ihm das Gemälde »Der Distelfink« in die Hände. Fortan begleitet ihn das Bild, während Theo seinen Platz im Leben sucht. Der Roman wurde mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet und allein in den USA mehr als 1,5 Mio. mal verkauft. Warner Brothers hat die Filmrechte erworben. In Deutschland feierte u.a. die FAZ den Roman als „Meisterwerk“.
Die Gunst des Augenblicks – Lesung mit Julya Rabinowich
Prosa der Gegenwart – Thüringer Lesungen und Werkstattgespräche.
Moderation: Prof. Dr. Simone Schiedermair und Dr. Boris Hoge-Benteler (FSU Jena).
Ach du warst in abgelebten Zeiten Meine Schwester oder meine Frau
Goethes Gestalt der »Iphigenie« in seinem Leben und seinem Umfeld
Vortrag von Dr. Annette Seemann, Weimar.
Der Vortrag behandelt die Entstehung der Prosa- und der späteren Versfassung von Goethes »Iphigenie auf Tauris«. Dabei vergleicht Annette Seemann die Bühnenfigur der Iphigenie mit ihren realen weiblichen Vorbildern Charlotte von Stein, Corona Schröter, Herzogin Luise und Cornelia Goethe, verheiratete Schlosser.
Annette Seemann ist seit 2003 Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft Anna Amalia Bibliothek. Sie arbeitet als Buchautorin zur Weimarer Kulturgeschichte und zu Frauenbiographien sowie als Übersetzerin und für pädagogische Projekte.
Der Vortrag wird von der Freundesgesellschaft des Goethe- und Schiller-Archivs in Kooperation mit der Gesellschaft Anna Amalia Bibliothek organisiert.
Die Literarische Destille. Autoren und ihre liebsten Spirituosen. Ein hochprozentiger Abend mit Ralf Schönfelder und M. Kruppe
Vier Schriftsteller und ihre liebsten Spirituosen. Heiner Müller schrieb seine apokalyptischen Theatervisionen stets mit einem Glas Whiskey in greifbarer Nähe. Ernest Hemingway entwickelte auf der Basis kubanischen Rums einen eigenen Daiquiri-Cocktail. Wenedikt Jerofejew ging in seiner „Reise nach Petuschki“ auf die berühmteste literarische Sauftour, bei der Unmengen Wodka geleert werden. Malcolm Lowrys „Unter dem Vulkan“ ist der wohl komplexeste Trinkerroman der Literaturgeschichte; der Autor selbst liebte Gin über alles.
M. Kruppe und Ralf Schönfelder sind die literarischen Sommeliers des Abends. Sie lesen aus den Texten der Autoren und erzählen humorvolle und ernste Anekdoten über die vier schreibenden Trinker. Dazu werden edle Schnäpse kredenzt: Whiskey, Rum, Wodka, Gin. Das Publikum ist eingeladen, mitzutrinken!
Ossian – Musikalische Lesung mit Wolf ‑Gerhard Schmidt, Norbert Hühn, und Merit Zloch.
»Wo bist du, Faust, des Stimme mir erklang, /Der sich an mich mit allen Kräften drang?« – Auf den Spuren von Faust.
Besichtigung von 13 historischen und 27 literarischen Orten. Buchvorstellung und Vortrag von Dr. Torsten Unger, Erfurt.
Im Anschluß Sommerfest im Garten am historischen Goethewohnhaus (geschlossene Veranstaltung).
Am 14. Juni 2018, lädt der Weimarer Republik e.V. zu einer Neuauflage des historischen Stadtspaziergangs zur Weimarer Republik, mit Schauspielern und an Originalschauplätzen ein. Dabei wird auf eine besonders brenzlige Situation in Weimar vor genau 99 Jahren eingegangen: Mitte Juni 1919 befreite ein Vizefeldwebel auf eigene Faust 60 Militärgefangene und lieferte sich Gefechte mit den Schutztruppen der Nationalversammlung, die gerade in Weimar tagte. Das Ereignis zeigte, wie brüchig der Boden war, auf dem die erste deutsche Demokratie entstand.
Der historische Stadtspaziergang vermittelt einen einzigartigen Eindruck von der Zerrissenheit der damaligen Zeit. Start ist um 19.00 Uhr vor dem Deutschen Nationaltheater, wo sich einst die Abgeordneten der Nationalversammlung trafen. Weitere Stationen des Rundgangs sind die heutige Parkschule am Sophienstiftsplatz, in der sich damals das Telegrafenamt befand, das Stadtschloss, das Sitz der Reichsregierung und des Reichspräsidenten war, und schließlich die einstige Wagenremise, in der das Haus der Weimarer Republik entsteht. Hier ist gegen 20.00 Uhr ein Abschlussdefilee vorgesehen.
Insgesamt fünf Schauspieler werden den Rundgang begleiten und in verschiedene Rollen der damaligen Zeit schlüpfen. Neben Reichspräsident Friedrich Ebert sind eine Spartakistin, ein Ministerialbeamter und ein Freikorpsoffizier zu erleben. Die Moderation an dem Abend führt ein amerikanischer Journalist, der aus seiner Perspektive die ersten demokratischen Gehversuche der Deutschen kommentieren wird.
Traumberuf: Schriftsteller? »Vom Buch auf die Leinwand – Wie ein Kinderfilm entsteht« mit Simone Höft & Nora Lämmermann und Markus Dietrich.
»Alles auf Rot – der 1. FC Union Berlin« – Lesung mit Frank Willmann
Der Mythos des 1. FC Union Berlin schreibt Geschichte(n). Ein enges Stehplatzstadion im Köpenicker Wald, 28.000 Menschen, die gemeinsam Weihnachtslieder singen, Fans, die Hand anlegen, wann immer sie gebraucht werden, kein Heimspiel ohne Nina Hagens Hymne, keine Pfiffe gegen die Mannschaft und niemanden, der vor dem Ende seinen Platz verlässt: Die Fußballkultur im Stadion An der Alten Försterei ist einzigartig. In „Alles auf Rot“ wird sie erzählt.
Kulturoffener – russischer Sonntag
Rose, deiner Blätter Prangen − Lesekonzert mit Ines Hommann
Zum Ausklang des Tags der offenen Gärten in Rudolstadt, bei denen der Schillergarten auch in diesem Jahr wieder als Eingangsgarten fungiert, liest die Dresdner Sängerin und Sprecherin Ines Hommann im Schatten des großen Walnußbaums Erzählungen und Gedichte über die »Königin der Blumen«. Die reiche literarische Blütenlese von der Zeit des Barock bis zur Gegenwart, bei der natürlich auch das 18. Jahrhundert nicht zu kurz kommt, begeistert nicht nur mit ihrer klugen Textauswahl, sondern auch wegen der Vortragskunst Ines Hommanns. Begleitet wird die Lesung von Musik aus der Zeit des Barock.
Eine Veranstaltung des Schillerhauses Rudolstadt in Kooperation mit dem Lese-Zeichen e.V. Jena.
LESUNG IM GARTEN
Romina Nikolić ließt aus ihren Gedichten. Musikalische Begeitung Kay Kalytta.
Eine Veranstaltung unter der Schirmherrschaft der Thüringer Literatur- und Autorentage, Lesezeichen e. V. Burg Ranis
»Hört endlich zu! Weil Demokratie Auseinandersetzung bedeutet«
Politischer Salon mit Frank Richter.
»42,195 – Auf den Spuren zweier Olympiasiege«
Buchvorstellung & Gespräch mit den Läufern Waldemar Cierpinski, Jens Hauspurg und Jens Panse.
»Die Macht der Gedichte« – Lesung in mehreren Sprachen und Gespräch zum Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen.
Dabei wird es um sprachliche Bonderheiten in der Dichtung ebenso gehen, wie um spezifische kulturelle Entwicklungen.
»Poesie beschreibt Emotionen, Details, Bilder. Es ist eine der ältesten Formen künstlerischen Ausdrucks. Ein menschlicher Impuls, der in Freude, Trauer, Zweifel, Hoffnung, Einsamkeit und vielem mehr zum Ausdruck kommt.« (Freundeskreis Integration Apolda)
Veranstaltungsorganisation: Hibe Khamilarovska und Toshe Khamilarovski.
In Erinnerung an den 21. Juni 1933, als auf der Höhe bei Niedergrunstedt Bücher verbrannt wurden.
Eine Veranstaltung u.a. mit Wolfgang Haak und Christoph Schmitz-Scholemann.
Seit einiger Zeit wird auch in Weimar am 10. Mai daran erinnert, dass man an jenem Datum im Jahre 1933 in Deutschland missliebigen Büchern Scheiterhaufen errichtete. Die Autoren der verbrannten Bücher hatten gemeinsam, dass sie im nationalsozialistischen Deutschland als minderwertig und gefährlich galten, weil sie humanistische und demokratische Überzeugungen vertraten. Weil sie Kommunisten waren oder jüdischen Glaubens. Weniger bekannt ist, dass es in Thüringen in diesem Rahmen mit Jena und Weimar zwei Bücherverbrennungen gab und dass diese in Niedergrunstedt stattfand.
Der Ev.-Luth. Kirchengemeindeverband Buchfart-Legefeld, die Literarische Gesellschaft Thüringen e.V. und Pfarrer Joachim Neubert laden ein, sich nach 85 Jahren gemeinsam mit Kai Sauer, Wolfgang Haak, Christoph Schmitz Scholemann, Harry Stein, Johannes Bock, der Organistin Grit Roos und der Geigerin Paula Roos an dieses Datum zu erinnern und Auszüge aus Büchern und Musikwerken zu hören, die damals dem nationalsozialistischen Gedankengut zum Opfer fielen. Es waren Werke u.a. von Vicky Baum, Lion Feuchtwanger, Alfred Kerr, Ernst Lissauer, Emil Ludwig, Erich Maria Remarque, Roda-Roda, Artur Schnitzler, Kurt Tucholsky, Jakob Wassermann, Franz Werfen und Stephan Zweig.
Hintergrund
Seit 1924 beeinflusste in Thüringen die Vereinigte Völkische Liste die Landespolitik, ab 1930 war hier die NSDAP erstmals in Deutschland an einer Landesregierung beteiligt. Der damalige Thüringer Innen- und Volksbildungsminister Frick (NSDAP) ließ unmittelbar nach Amtsantritt den öffentlichen Raum von Kunstwerken und Büchern säubern, die ihm als „undeutsch“ erschienen. Öffentliche Bibliotheken mussten solche Bücher aus ihren Beständen nehmen.
Zum 21. Juni 1933 lud die Ortsgruppe Weimar des Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Vereins (DHV) zu seiner Sonnenwendfeier nach Niedergrunstedt ein. Der DHV war seinerzeit eine der größeren Gewerkschaften und vom Verbot der Gewerkschaften ausgenommen worden, da er sich schon lange als völkisch-nationalistische Organisation an die Seite der NSDAP gestellt hatte.
Die Weimarische Zeitung vermerkte am nächsten Tag: „Nach dem gemeinsamen Gesang des Liedes Wir treten an zum Beten […] übergab der Ortsgruppenvorsteher den Flammen einige Schundwerke.“
Die Veranstaltung wurde nicht nur von Bürgern der Stadt Weimar besucht. Auch ein „größerer Teil der Einwohnerschaft Niedergrunstedts“ war zugegen, als die Schriften von deutschen und österreichischen Autoren jüdischer Herkunft wie „Vicky Baum, Lion Feuchtwanger, Alfred Kerr, Ernst Lissauer, Emil Ludwig, Erich Maria Remarque, Roda-Roda, Artur Schnitzler, Kurt Tucholsky, Jakob Wassermann, Franz Werfen und Stephan Zweig“ den Flammen übergeben wurden.
Außer kurzen Artikeln in der Lokalpresse fand das Ereignis aber keinen medialen Widerhall. Lag es daran, dass trotz der ambivalenten Rolle Weimars eine Bücherverbrennung als „kultureller Reinigungsakt“ nicht gut ankam? Oder war die Ursache, dass andere fast zeitgleich stattfindende Veranstaltungen mehr Beachtung fanden? In Niedergrunstedt weiß heute kaum noch jemand von diesem Ereignis, und auch in Weimar sind es wohl nur wenige.
Der Ev.-Luth. Kirchengemeindeverband Buchfart-Legefeld und die Literarische Gesellschaft Thüringen e.V. laden ein, sich nach 85 Jahren an dieses Datum zu erinnern und Auszüge aus Büchern zu hören, die damals dem nationalsozialistischen Gedankengut zum Opfer fielen.
»Liebe, Ritter, Brot und Rosen« – Lesung mit Rainer Hohberg
Eine spannende Lebensgeschichte aus dem Mittelalter: Als Vierjährige kommt die ungarische Königstochter Elisabeth nach Thüringen; mit vierzehn Jahren wird sie verheiratet. Als junge Landgräfin setzt sie sich selbstbewusst über die Regeln der höfischen Gesellschaft hinweg und widmet sich dem Kampf gegen Hunger und Krankheit der einfachen Menschen.
Darüber hat Rainer Hohberg zusammen mit Sylvia Weigelt ein spannendes Buch geschrieben. Er erzählt Legenden und Sagen über die heilige Elisabeth von Thüringen und gibt Einblick in das reale mittelalterliche Leben vor 800 Jahren.
Der größte Teil der von 1845 bis 1886 in Französisch geführten und erstmals in Deutsch vorliegenden Korrespondenz zwischen Franz Liszt und dem Großherzog Carl Alexander befindet sich in Weimarer Archiven. Der Stil der annähernd 500 Briefe ändert sich im Lauf der Zeit; aus dem förmlichen Umgang der beiden Protagonisten miteinander wird nach und nach ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Interessant ist dabei insbesondere der Austausch über die kulturpolitischen Ziele des Großherzogs auf den Gebieten der Musik, der Literatur und der Bildenden Kunst.
Der Vortrag wird anhand zahlreicher bisher unveröffentlichter Unterlagen Aspekte zu Liszts Wirken in Weimar und seiner Rolle als »Ministre intime« des Großherzogs herausarbeiten.
Von der Gärtnerin bis zum Großherzog. Die Briefschreiber an Goethe
Vortrag von Sabine Schäfer, Weimar, zur Ausstellung »Allerlei Mitgeschicktes. Briefe an Goethe und ihre Beilagen«.
»Klares Ziel und langer Atem – Brückenbauer zwischen Ost und West« – Buchpräsentation und Gespräch mit Bernhard Vogel, Freya Klier, Christopher Beckmann, Hermann Wentker und Matthias Gehler.
»100 Geschichten an der Via Regia«
Buchvorstellung mit Caroline & Jürgen Fischer.
Goethes Novelle − gelesen von Timo Gutekunst
mit Cellobegleitung von Cornelie Mier
Zu den schönsten Alterswerken Goethes zählt seine »Novelle«. Den Stoff und seine politisch-ästhetische Problematik trug der Dichter lange mit sich herum. Schon 1797 verfolgte er die Idee zu einem Versepos, das Friedrich Schiller in einem Brief aus dem Jenaer Gartenhaus als »die Löwen und Tieger-Geschichte« bezeichnete, »die mir immer außerordentlich vorkam«. »Zu zeigen, wie das Unbändige, Unüberwindliche oft besser durch Liebe und Frömmigkeit als durch Gewalt bezwungen werde, ist«, so Goethe gegenüber Eckermann, »die Aufgabe dieser Novelle.«
Eine Kooperation des Schillerhauses Rudolstadt mit der Goethegesellschaft Rudolstadt e.V.
Vorstellung der Bände 46 und 47 der Edition Muschelkalk der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.
Es lesen: Beate Weston-Weidemann und Gorch Maltzen.
Moderation: André Schinkel
Beate Weston-Weidemann: Partitur der leisen Geräusche (Gedichte)
Beate Weston-Weidemanns Gedichte sind so stille wie beredte Manifeste der Innerlichkeit, sie reden von Zuspruch, vager Zuversicht, von Erwägen und Abschied. Die Autorin und Künstlerin bündelt in der seismischen Expedition »Partitur der leisen Geräusche« ihr lyrisches Werk – nach dem Gedichtzyklus »Niststätte für Wolken und Licht« von 2006 – erstmals in einer umfänglichen Sammlung, deren Schrittfolge zugleich ein chronologisch-emotionales Räderwerk ist. (André Schinkel)
Gorch Maltzen: Sträuben (Erzählungen und Dialoge)
Ein junger Autor ist zu entdecken – die klaren, kristallinen, teils in einem harten Jargon stehenden, dabei Hochzerbrechliches darbietenden Erzählungen und dramatischen Strukturen Gorch Maltzens sind im weitesten Sinne Adoleszenz‑, Verlorenheitsberichte der besonderen Art: ihr rabiater Existenzialismus ist ein verbrämter wie anrührender zugleich. Die Akte des titelgebenden Stücks fungieren als Opener und Scharniere der Kapitel dieses kühlen und zugleich aufregenden Buchs. (André Schinkel)
Mit der freundlichen Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei.
Zu den Autoren:
Beate Weston-Weidemann: Geboren 1960 in Eisfeld, Abitur in Bad Langensalza, ab 1984 als Töpferin in Westthüringen tätig. Zwei Kinder. Töpferlehre 1991–1993, danach Studium der Germanistik, Kunstgeschichte und Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (ohne Abschluss). Mitglied im VS sowie im Kunstwestthüringer e. V. 2008–2010 Studienaufenthalt in Lateinamerika. Freiberufliche Tätigkeit als Autorin, Künstlerin und Kuratorin. Mitarbeit an Ausstellungen und Ausstellungskatalogen, u. a. für das Kunstforum Gotha. Veröffentlichungen: »Milchstunde ohne Schwimmlehrer«, Weimar 2006, »Niststätte für Wolken und Licht«, Rostock 2006.
Gorch Maltzen wurde 1987 in Heide (Holstein) geboren und studierte Italianistik an der Universität Hamburg. Er schreibt Erzählungen und dramatische Texte. Seine Kurzgeschichten sind in zahlreichen Literaturzeitschriften erschienen, so u. a. in »Bella triste«, »hEFt«, »Narr«, »Metamorphosen«, »oda – Ort der Augen«. Maltzen wurde mit dem Jurypreis des Eobanus-Hessus-Wettbewerbs, Erfurt 2015, ausgezeichnet. Er lebt in Weimar.
Das erste Mal auf einer Bühne stehen. Das erste Mal seinen Text und sich selber präsentieren. Das Publikum wartet gespannt. Einatmen, ausatmen. Das erste Wort erklingt…
Die offenen Lesebühnen VORLAUT und LEA – Lesebühne Erfurter Autoren kooperieren und eröffnen Schreibenden die Möglichkeit, ihre Texte öffentlich vorzutragen. Zehn Minuten auf der Bühne sind jedem und jeder gegeben, die es zu füllen gilt. Die Vortragenden können die Textart frei wählen, alles ist erlaubt und erwünscht. Unterstützt werden sie von einem eingeladenen Autor und einem Musik-Act.
VORLAUT ist das gemeinsame Projekt von Elisabeth Reck und Levin Simmet im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahres, das Elisabeth bei der Erfurter Herbstlese und Levin beim Kulturzentrum mon ami in Weimar absolviert. VORLAUT in Erfurt arbeitet mit LEA zusammen, die von Andreas Budzier geleitet wird.
Alle, die sich auf die Bühne trauen und in Weimar lesen möchten, melden sich bitte bei Levin Simmet unter E‑Mail simmet@monami-weimar.de.
Sommersalon »Freiluftklänge« mit Antje Horn, Klaus Wegener und D‑Jane Schuchi.
»Mein Freund, Sie müssen mir berichten, was Sie umtreibt«. Der Briefwechsel zwischen Carl Alexander und Franz Liszt – Lesung und Konzert.
Da der Förderverein seit 20 Jahren auch Programme und Lesungen mit persönlich anwesenden angesehenen Dichterinnen und Dichtern durchgeführt hat, werden die Mitglieder diese noch einmal ins Haus holen, in dem eines ihrer bekannten Gedichte vorgetragen wird. Die Literaten werden in Großfotografien zu sehen sein, die Vitrinen zeigen Dokumente ihres Auftretens in L. Dieser besondere Diskursetag bietet für die Besucher so manche Überraschung.
Also: Treten Sie getrost herein, sollen wohl empfangen sein, heißt es frei nach Johann Wolfgang Goethe und mit Sarah Kirsch sagen wir »Etwas auf Flügeln ist unterwegs, dauert an.«
Eröffnung der HausART Nr. 2/2018 mit der Künstlerin Karin Kisker, Nordhausen: Blätter zu »›Wisag‹ von 12 Sibyllen – eine Hommage an ein Himmelgartenbuch von 1493«.
Literatur und Musik mit Hubert Schirneck (Lesung) und Andreas Schirneck (Gitarre).
Hubert Schirneck präsentiert skurrile Geschichten, in denen er unter anderem erklärt, wie der Buchstabe M entstanden ist. Er schenkt seiner Mutter einen Bach und führt seltsame Interviews mit berühmten Sagengestalten.
Andreas Schirneck unterbricht seinen Bruder ab und zu, um gewisse Töne von sich zu geben, die so fein aufeinander abgestimmt sind, dass aus ihnen Songs von den Beatles, von Neil Young und anderen entstehen.
Anwalt Fickel würde seine Geschäfte als Terminhure am Amtsgericht zu gern ein wenig ruhen lassen, um sich endlich gebührend seinem Privatleben zu widmen, genauer gesagt: seiner neuen Fernfreundin Astrid Kemmerzehl. Doch Bad Bocklet ist weit, und ausgerechnet jetzt geht es zu Hause um die Wurst.
Das Traditionsunternehmen Krautwurst Thüringer Wurstspezialitäten hat Insolvenz angemeldet, Massenentlassungen stehen bevor, und das Schlimmste ist: Ein Produktionsstopp scheint unvermeidlich. – Die Folgen für Südwestthüringen und seine Bevölkerung wären verheerend: kalter Bratwurstentzug und Tofuschock, verwaiste Grillgitter und Löschbierschwemme. Eine ganze Region droht abzudriften. Zu allem Überfluss ist der Insolvenzverwalter spurlos verschwunden. Ist er mit einem Geldkoffer durchgebrannt, wie es Geschäftsführer Jürgen Krautwurst befürchtet, oder wurde er von Schlachter Menschner mit dem Schweinespalter erschlagen? Eine total verfahrene Situation – wer, wenn nicht Anwalt Fickel sollte den Karren aus dem Dreck ziehen? Dabei muss er sich allerdings zwischen zwei Leidenschaften entscheiden: Liebe oder Rostbratwurst.
»Der Wetterzauberer« – Lesung & Musik für Kinder mit Heike Eberius von Hammel und Bert Gocke
Mieses Wetter! Hexe Stummelzahn hätte sich ihren fürchterlichen Schnupfen längst weggezaubert, wenn sie nur wüsste, wo ihr Zauberstab liegt. Seit Wochen hat sie ihre Hexenstube nicht aufgeräumt. Krach – draufgetreten! Aua! Der Stab zaubert vor Schmerz eine Wolke aus rohen Eiern. Eine Katastrophe bahnt sich an, die selbst Zauberer Sinnso nicht in den Griff bekommt. Allein der Uhrengeist Tick kann helfen.
Die Autorin schlüpft in verschiedene Rollen. Durch das Programm führen Puppen. Bert, der Gitarrist, sorgt für die musikalische Umrahmung. Die Kinder singen mit, bewegen sich. Am Ende wird gerockt, bis der Fußboden wackelt.
Zwei Erkenntnisse: Lesen ist wichtig, ab und zu aufräumen ist von Vorteil.
Jugendliche aus Wolfersdorf stellen die Ergebnisse einer Schreibwerkstatt vor, die unter Anleitung des Autors Ronny Ritze im Jugendhilfezentrum »Wendepunkt« in Wolfersdorf entstanden.
»Der Wetterzauberer« – Lesung & Musik für Kinder mit Heike Eberius von Hammel und Bert Gocke
Mieses Wetter! Hexe Stummelzahn hätte sich ihren fürchterlichen Schnupfen längst weggezaubert, wenn sie nur wüsste, wo ihr Zauberstab liegt. Seit Wochen hat sie ihre Hexenstube nicht aufgeräumt. Krach – draufgetreten! Aua! Der Stab zaubert vor Schmerz eine Wolke aus rohen Eiern. Eine Katastrophe bahnt sich an, die selbst Zauberer Sinnso nicht in den Griff bekommt. Allein der Uhrengeist Tick kann helfen.
Die Autorin schlüpft in verschiedene Rollen. Durch das Programm führen Puppen. Bert, der Gitarrist, sorgt für die musikalische Umrahmung. Die Kinder singen mit, bewegen sich. Am Ende wird gerockt, bis der Fußboden wackelt.
Zwei Erkenntnisse: Lesen ist wichtig, ab und zu aufräumen ist von Vorteil.
Musik und Märchen gleichermaßen öffnen die Phantasiewelt des Kindes. Anhand der Geschichte vom »Brüderchen Vierbein« und ausgewählter Musikstücke können Kinder spielerisch miterleben, wie Musik und Sprache, erzählte Geschichte und erklingende Instrumente zusammenwirken. Laden Sie Musiker der Jenaer Philharmonie und den Erzähler Martin Stiebert doch einfach zu einer Darbietung der Geschichte in Ihren Kindergarten ein!
»Der Wetterzauberer« – Lesung & Musik für Kinder mit Heike Eberius von Hammel und Bert Gocke
Mieses Wetter! Hexe Stummelzahn hätte sich ihren fürchterlichen Schnupfen längst weggezaubert, wenn sie nur wüsste, wo ihr Zauberstab liegt. Seit Wochen hat sie ihre Hexenstube nicht aufgeräumt. Krach – draufgetreten! Aua! Der Stab zaubert vor Schmerz eine Wolke aus rohen Eiern. Eine Katastrophe bahnt sich an, die selbst Zauberer Sinnso nicht in den Griff bekommt. Allein der Uhrengeist Tick kann helfen.
Die Autorin schlüpft in verschiedene Rollen. Durch das Programm führen Puppen. Bert, der Gitarrist, sorgt für die musikalische Umrahmung. Die Kinder singen mit, bewegen sich. Am Ende wird gerockt, bis der Fußboden wackelt.
Zwei Erkenntnisse: Lesen ist wichtig, ab und zu aufräumen ist von Vorteil.
Musik und Märchen gleichermaßen öffnen die Phantasiewelt des Kindes. Anhand der Geschichte vom »Brüderchen Vierbein« und ausgewählter Musikstücke können Kinder spielerisch miterleben, wie Musik und Sprache, erzählte Geschichte und erklingende Instrumente zusammenwirken. Laden Sie Musiker der Jenaer Philharmonie und den Erzähler Martin Stiebert doch einfach zu einer Darbietung der Geschichte in Ihren Kindergarten ein!
Musik und Märchen gleichermaßen öffnen die Phantasiewelt des Kindes. Anhand der Geschichte vom »Brüderchen Vierbein« und ausgewählter Musikstücke können Kinder spielerisch miterleben, wie Musik und Sprache, erzählte Geschichte und erklingende Instrumente zusammenwirken. Laden Sie Musiker der Jenaer Philharmonie und den Erzähler Martin Stiebert doch einfach zu einer Darbietung der Geschichte in Ihren Kindergarten ein!
Musik und Märchen gleichermaßen öffnen die Phantasiewelt des Kindes. Anhand der Geschichte vom »Brüderchen Vierbein« und ausgewählter Musikstücke können Kinder spielerisch miterleben, wie Musik und Sprache, erzählte Geschichte und erklingende Instrumente zusammenwirken. Laden Sie Musiker der Jenaer Philharmonie und den Erzähler Martin Stiebert doch einfach zu einer Darbietung der Geschichte in Ihren Kindergarten ein!
„Bevor du B sagst, verweile doch, horch, bedenk, was du gesagt hast …“
Gedichte von Hans Magnus Enzensberger
„Bevor du B sagst, verweile doch, horch, bedenk, was du gesagt hast …“ Hans Magnus Enzensberger, geb. 1929, Dichter, Schriftsteller, Herausgeber, Übersetzer, Redakteur, vorgestellt von Stephanie und Matthias Schick.
»Die Bücher der Mönche. Zur Rekonstruktion der mittelalterlichen Bibliothek des Erfurter Petersklosters«
Vortrag von Dr. Matthias Eifler im Rahmen der Vortragsreihe der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten zur Geschichte der Erfurter Peterskirche.
Klosterbibliotheken waren die Wissensspeicher des Mittelalters und bis heute wichtige historische wie geistesgeschichtliche Fundgruben. Auch im Peterskloster in Erfurt gab es einst eine solche Bibliothek. Infolge der Säkularisierung des Klosters wurde sie jedoch verstreut, der Bestand blieb aber weitgehend erhalten. Mit Akribie hat der Historiker und Handschriftenkundler Dr. Matthias Eifler die Bibliothek rekonstruiert, die um 1525 auf etwa 1000 Bände angewachsen war.
In seinem Vortrag stellt der Wissenschaftler seine Ergebnisse vor, eingeleitet von Prof. Dr. Matthias Werner, Emeritus des Lehrstuhls für Thüringische Landesgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Mitglied der Historischen Kommission Thüringens, die Eiflers Forschungswerk herausgibt.
„Affenzahn“. Musikalische Lesung mit Dirk Zöllner und André Drechsler
Dirk Zöllner kann Songs schreiben, singen und von der Bühne aus das Publikum begeistern, das weiß man. Dass er auch ein begnadeter Geschichtenerzähler ist, hat er in seiner Autobiografie bewiesen. Er selbst bezeichnet sich als „freischaffender Überlebenskünstler“.
Seine unkonventionellen Ansichten über Kunst und Leben stellt er in den pointierten Kolumnen dieses Buches zur Diskussion. Er lässt die Glocken für „Silly“ läuten, bekennt, wie alle Musik-Normalverbraucher fast immer die Best of seines eigenen Lebens zu hören, fragt, was Seelensänger Seal mit einem Eiszapfen will, und hält an unverrückbaren Wahrheiten fest, beispielsweise: „Richtige Bands sind Banden, von pubertierenden Jungs gegründet, die ganz viel Bock auf das Leben und die Mädchen haben.“
Naturkunden: Brennnesseln.
Lesung und Gespräch über Nature Writing mit Ludwig Fischer.
Moderation: Peter Braun.
Ludwig Fischer ist Landschafts- und Naturtheoretiker, Schriftsteller, Gärtner, Kräuterexperte. Sein Buch über Brennnesseln erschien in der viel beachteten Reihe »Naturkunden« bei Matthes & Seitz.
Die erstaunliche Natur- und Kulturgeschichte einer zumeist verachteten und gemiedenen Pflanze, mit Einblicken in Märchen und unbekannte Dokumente, in literarische Texte, kühne Projekte und vielerlei Wissenswertes, so zum Beispiel weshalb Jeanne d’Arc in einem Nesselgewand zur Hinrichtung gekarrt wurde; dass man Nesselfasern heute in den Innenauskleidungen von Autos wiederfinden kann; wie die ›Donnernessel‹ den Göttern verbunden war und dass Brennnesseln, unter Obstbäume gepflanzt, den Ertrag steigern. Der Leser erfährt, dass Brennnesselsamen schon in der Antike als Aphrodisiakum galten; dass sich ganze Kochbücher mit Rezepten füllen lassen, in denen Brennnesselblätter eine wichtige Zutat sind, bis hin zu raffinierten Brennnessel-Smoothies – kurz: dass das verwünschte Unkraut, mit dem man schmerzhafte Bekanntschaft machen kann, in der Geschichte der Menschen eine der wichtigsten wilden Nutzpflanzen war und wie sie in den letzten Jahrzehnten wiederentdeckt wird.
»Junges Literaturforum Edition« mit Preisträger*innen des Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen. Es lesen Stefan Petermann, Mirandolina Babunashvili, Lennardt Loss, Simone Schießer u.a.
Der Abend wird moderiert von Peter Neumann und Mario Osterland.
Weitere Informationen unter: http://www.inguternachbarschaft.com/.
Bei Rückfragen/Akkreditierungswunsch kontaktieren Sie uns gern unter: inguternachbarschaft(at)gmx(dot)de.
Hintergrundinformationen:
Die Lesereihe „In guter Nachbarschaft“ gehört mittlerweile zum festen Bestandteil der Thüringer Literaturszene. Sie vereint seit 2014 neue Lyrik und Prosa mit aktueller Musik. Über zahlreiche selbst organisierte Veranstaltungen hinaus wird die Lesereihe von Kulturveranstaltern im gesamten Freistaat als zuverlässiger Partner für anspruchsvolle Literatur geschätzt.
Das Junge Literaturforum Hessen-Thüringen schreibt jedes Jahr einen Literaturwettbewerb aus, an dem sich 16- bis 25-Jährige mit Wohnsitz in Hessen und Thüringen beteiligen können. Bei der unabhängigen Lesereihe In guter Nachbarschaft gehört es zur guten Tradition, die aktuellen Preisträger*innen aus ihren prämierten Texten lesen zu lassen: Texte, die unserer eigenen Gegenwart auf der Spur sind, Stimmen, die uns von jetzt an begleiten werden.
In diesem Jahr freuen wir uns besonders auf das Wiedersehen mit Autor*innen, die bereits zuvor bei uns zu Gast waren oder durch verschiedene Kooperationen mit unserer Lesereihe mit uns verbunden sind. Durch den nachhaltigen Kontakt den wir mit eingeladenen Autor*innen pflegen, ergibt sich für das Publikum in diesem Jahr die Möglichkeit sowohl Entwicklungen zweiter Nachwuchsautor*innen, als auch die Fortschreibungen eines bereits etablierten Schriftstellers nachzuvollziehen.
LENNARDT LOSS, geb. 1992 in Braunschweig, Studium der Theater‑, Film- und Medienwissenschaften in Jena und Frankfurt am Main. Seit 2017 arbeitet er als freier Autor der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Er wurde beim diesjährigen Jungen Literaturforum für Das Aschenroda Rindermassaker ausgezeichnet und ist in diesem Jahr Teilnehmer beim Wettbewerb um den Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt. Sein Debüt erscheint im Frühjahr 2019 bei weissbooks.
MIRANDOLINA BUBUNASHVILI, geb. 1996 in Kaiserslautern, wuchs in Darmstadt auf und studiert seit 2015 Internationale Beziehungen und Sozialwissenschaften an der Universität Erfurt. 2017 war sie Teilnehmerin am Literaturlabor Wolfenbüttel.
STEFAN PETERMANN, geb. 1978 in Werdau, studierte an der Bauhaus-Universität in Weimar. 2009 erschien sein Debütroman Der Schlaf und das Flüstern. Er erhielt verschiedene Stipendien und Auszeichnungen. 2015 war er Stadtschreiber im österreichischen Wels. Für seinen Roman Das Gegenteil von Henry Sy erfand er die Hauptfigur auf Facebook. Zuletzt erschien der Erzählband Der weiße Globus.
Die Reihe In guter Nachbarschaft ist ein Projekt der Literarischen Gesellschaft Thüringen e. V. und wird unterstützt durch die Thüringer Staatskanzlei. Mit freundlicher Unterstützung des Hessischen Literaturforums im Mousonturm e.V.
Flake ist seit 1994 Keyboarder bei »Rammstein«. Außerdem spielte er u.a. bei »Feeling B« und »Magdalene Keibel Combo«. In seinem neuen Buch »Heute hat die Welt Geburtstag« erzählt Flake, wie es sein könnte, mit einer Band wie Rammstein einen Tag unterwegs zu sein. Eine Kostprobe:
»Ich trete auf das Rad des Kessels, um mich hineinzuschwingen, stelle aber wieder mal fest, dass dort kaum noch Platz für mich ist, denn da steht schon die Gasflasche für die Flammen drin. In den Boden sind Lampen eingebaut, an die ich nicht rankommen darf, weil die viehisch heiß werden. Ich habe mich bei einer Probe mal darauf abgestützt und mir dabei fürchterlich die Hände verbrannt, da blieb richtig meine Haut an dem dünnen Schutzgitter davor kleben. Es hat ganz eklig nach verbranntem Fleisch gerochen. Warum riecht es dann beim Grillen so lecker? Liegt es an dem Salz oder dem Bier? Oder an der Fleischsorte?«
»Die Rammstein-Memoiren von Keyboarder Christian Lorenz, genannt Flake […], sind köstlich verdattert und unabgehoben lustig, eine Narretei klassischer Spielart, (..) ein Schelmenroman mit Sprengkraft.« (FAZ)
Carl Alexanders Italienreisen und sein Verständnis von Kunstpflege
Vortrag von PD Dr. Angelika Pöthe.
»Religion und Imperium im 20. Jahrhundert«
Einladung des Kollegs Friedrich Nietzsche
zu vier Vorlesungen seines
Distinguished Fellow Hans Joas
Das Kolleg Friedrich Nietzsche der Klassik Stiftung Weimar setzt seine Reihe großer Vorlesungen fort und hat in diesem Jahr den Sozialphilosophen Hans Joas als Distinguished Fellow nach Weimar eingeladen.
Vom 4. bis 12. Juli 2018 präsentiert Hans Joas in vier Vorlesungen in Weimar, Jena und Erfurt neue Ergebnisse seiner Forschung zu einer Globalgeschichte des moralischen Universalismus unter dem Titel »Religion und Imperium. Zur Geschichte ihrer Verschränkung im 20. Jahrhundert«. Der Begriff »moralischer Universalismus« bezeichnet philosophische und religiöse Versuche, die Berücksichtigung des Wohls aller Menschen zum Orientierungspunkt moralischer Entscheidungen zu machen. Eine globalgeschichtliche Betrachtung zielt auf die Überschreitung von historischen Einzelhorizonten, wie dem des Christentums, Europas oder des Westens.
Zuerst stellt Hans Joas in seinen Vorlesungen die Theorie einer »Genealogie des moralischen Universalismus« in Auseinandersetzung mit Friedrich Nietzsche, Max Weber und Ernst Troeltsch vor. Anschließend demonstriert er anhand von drei Fallstudien, welche Erklärungskraft eine solche politische Soziologie der Religion besitzt. Eine Theorie, die Macht und Heiligkeit, Religion und Politik auf engste aufeinander bezieht, ohne dabei deren jeweilige Eigenständigkeit zu ignorieren. Neben der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und Martin Luther King betrachtet Hans Joas in diesem Zusammenhang auch Mahatma Gandhi und die antikoloniale Bewegung in Indien sowie die »Kulturrevolution« Mao Tse-Tungs und den Kampf gegen alle Religion in China.
Hans Joas, geboren 1948 in München, ist seit 2014 Ernst-Troeltsch-Honorarprofessor für Religionssoziologie an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit dem Jahr 2000 arbeitet er zudem als Professor für Soziologie an der University of Chicago, deren Committee on Social Thought er angehört. Von den Universitäten Tübingen und Uppsala erhielt er Ehrendoktorate. Zu seinen Auszeichnungen gehören der Bielefelder Wissenschaftspreis (Luhmann-Preis) 2010, der Hans-Kilian-Preis 2013, der Max-Planck-Forschungspreis 2015 und der Prix Paul Ricoeur 2017. Zuletzt veröffentlichte er die Bücher »Die Macht des Heiligen. Eine Alternative zur Geschichte von der Entzauberung« (Berlin: Suhrkamp 2017) und »Beten bei Nebel. Hat der Glaube eine Zukunft?« (Streitgespräch mit Robert Spaemann, Freiburg: Herder 2018).
Die Vorlesungstermine im Überblick:
Nachdenken über Deutschland – Die Schriftsteller Jürgen K. Hultenreich (Berlin) und Wulf Kirsten (Weimar) lesen in der Vertretung des Freistaats Thüringen bei der Europäischen Union in Brüssel
Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen politischen Debatten tun wir gut daran, einmal einen Blick in die geographische Mitte Deutschlands zu werfen. Der 1934 im sächsischen Klipphausen auf der »erde bei meißen« geborene Wulf Kirsten lebt seit 50 Jahren in Weimar. Der seit 30 Jahren im Berliner Wedding lebende Jürgen K. Hultenreich wurde 1948 in Erfurt geboren. Ihre Lebensgeschichten und ihre schriftstellerische Arbeit sind auf unterschiedliche Weise mit der entgleisten Utopie des sozialistischen Experiments DDR verbunden – und mit den Folgen, die der politische Umbruch Deutschlands vor einem Vierteljahrhundert auslöste. Zwei sprachgewaltige Wortarbeiter geben einen Einblick in ihr erzählerisches und in ihr dichterisches Schaffen.
Jürgen K. Hultenreich absolvierte eine Lehre als Gebrauchswerber. Mitte der 1960er Jahre wurde er nach einem illegalen Grenzübertritt in der CSSR verhaftet und verbrachte ein halbes Jahr in Untersuchungshaft der Staatssicherheit, mit zeitweiliger Internierung in der Psychiatrischen Klinik Pfafferode bei Mühlhausen. Seit 1985 lebt er in Berlin Wedding als freischaffender Schriftsteller und bildender Künstler.
Sein 2001 erschienener Roman »Die Schillergruft« über den erzwungenen Aufenthalt in der Psychiatrie ist eine eindrucksvolle Parabel auf eine kranke Gesellschaft, wie man sie selten in der deutschen Literatur findet. Kaum ein Roman von dieser erzählerischen Wucht ist bislang über die DDR geschrieben worden. Hultenreich nimmt den schier unerschöpflichen Erzählfaden seiner Erfurter Nachkriegskindheit und seiner dort verlebten Jugend nicht nur im Roman »Die Schillergruft«, sondern auch in den Erzählungen des Bandes »Westausgang« von 2005 immer wieder auf und webt so ein dichtes erzählerisches Netz. Zuletzt erschien von ihm »Das Bamberg des E.T.A. Hoffmann« (2016) und im September 2018 erscheint sein Buch »Hölderlin. Das halbe Leben« in der Edition A. B. Fischer, Berlin.
Wulf Kirsten arbeitete er als Buchhalter, Sachbearbeiter und Bauarbeiter, studierte dann Deutsch und Russisch auf Lehramt in Leipzig, wobei die Deutsche Bücherei zu seiner eigentlichen Universität wurde. Nach kurzer Tätigkeit als Lehrer war er von 1965 bis 1987 Lektor im Aufbau Verlag in Weimar. Seitdem lebt er als freier Schriftsteller, Publizist und Herausgeber in Weimar. Jenseits der Moden des Literaturbetriebs gehört Kirsten Sprache »in der man sich verproviantieren kann gegen Geschwindigkeit, Anpassung, Verlust« (Martin Walser zum wahrhaft Bleibenden, was die deutschsprachige Poesie in den letzten Jahrzehnten hervorgebracht hat. Von 1992 bis 2010 war er Autor des Zürcher Ammann Verlags, seitdem bei S. Fischer. Kirsten ist Mitglied mehrerer Akademien und erhielt für sein literarisches Schaffen zahlreiche Auszeichnungen, u.a. 2015 den Thüringer Literaturpreis. Zu seinen letzten erschienenen Büchern gehören »fliehende ansicht. Gedichte« (2012, frz. »images filantes«, 2014), »was ich noch sagen wollte. Gedichte« (2014), »Die Poesie der Landschaft«, hg. Jan Volker Röhnert (2016), »Die Prinzessinnen im Krautgarten« als TB (2018); »Die Schlacht bei Kesselsdorf / Kleewunsch« als TB (2018).
Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Vertretung des Freistaats Thüringen bei der Europäischen Union in Brüssel mit dem Thüringer Literaturrat e.V., der in seiner Reihe »Literaturland Thüringen unterwegs« Literatur aus Thüringen in anderen Ländern vorstellt. Mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei.
»Religion und Imperium im 20. Jahrhundert«
Einladung des Kollegs Friedrich Nietzsche
zu vier Vorlesungen seines
Distinguished Fellow Hans Joas
Das Kolleg Friedrich Nietzsche der Klassik Stiftung Weimar setzt seine Reihe großer Vorlesungen fort und hat in diesem Jahr den Sozialphilosophen Hans Joas als Distinguished Fellow nach Weimar eingeladen.
Vom 4. bis 12. Juli 2018 präsentiert Hans Joas in vier Vorlesungen in Weimar, Jena und Erfurt neue Ergebnisse seiner Forschung zu einer Globalgeschichte des moralischen Universalismus unter dem Titel »Religion und Imperium. Zur Geschichte ihrer Verschränkung im 20. Jahrhundert«. Der Begriff »moralischer Universalismus« bezeichnet philosophische und religiöse Versuche, die Berücksichtigung des Wohls aller Menschen zum Orientierungspunkt moralischer Entscheidungen zu machen. Eine globalgeschichtliche Betrachtung zielt auf die Überschreitung von historischen Einzelhorizonten, wie dem des Christentums, Europas oder des Westens.
Zuerst stellt Hans Joas in seinen Vorlesungen die Theorie einer »Genealogie des moralischen Universalismus« in Auseinandersetzung mit Friedrich Nietzsche, Max Weber und Ernst Troeltsch vor. Anschließend demonstriert er anhand von drei Fallstudien, welche Erklärungskraft eine solche politische Soziologie der Religion besitzt. Eine Theorie, die Macht und Heiligkeit, Religion und Politik auf engste aufeinander bezieht, ohne dabei deren jeweilige Eigenständigkeit zu ignorieren. Neben der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und Martin Luther King betrachtet Hans Joas in diesem Zusammenhang auch Mahatma Gandhi und die antikoloniale Bewegung in Indien sowie die »Kulturrevolution« Mao Tse-Tungs und den Kampf gegen alle Religion in China.
Hans Joas, geboren 1948 in München, ist seit 2014 Ernst-Troeltsch-Honorarprofessor für Religionssoziologie an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit dem Jahr 2000 arbeitet er zudem als Professor für Soziologie an der University of Chicago, deren Committee on Social Thought er angehört. Von den Universitäten Tübingen und Uppsala erhielt er Ehrendoktorate. Zu seinen Auszeichnungen gehören der Bielefelder Wissenschaftspreis (Luhmann-Preis) 2010, der Hans-Kilian-Preis 2013, der Max-Planck-Forschungspreis 2015 und der Prix Paul Ricoeur 2017. Zuletzt veröffentlichte er die Bücher »Die Macht des Heiligen. Eine Alternative zur Geschichte von der Entzauberung« (Berlin: Suhrkamp 2017) und »Beten bei Nebel. Hat der Glaube eine Zukunft?« (Streitgespräch mit Robert Spaemann, Freiburg: Herder 2018).
Die Vorlesungstermine im Überblick:
»Religion und Imperium im 20. Jahrhundert«
Einladung des Kollegs Friedrich Nietzsche
zu vier Vorlesungen seines
Distinguished Fellow Hans Joas
Das Kolleg Friedrich Nietzsche der Klassik Stiftung Weimar setzt seine Reihe großer Vorlesungen fort und hat in diesem Jahr den Sozialphilosophen Hans Joas als Distinguished Fellow nach Weimar eingeladen.
Vom 4. bis 12. Juli 2018 präsentiert Hans Joas in vier Vorlesungen in Weimar, Jena und Erfurt neue Ergebnisse seiner Forschung zu einer Globalgeschichte des moralischen Universalismus unter dem Titel »Religion und Imperium. Zur Geschichte ihrer Verschränkung im 20. Jahrhundert«. Der Begriff »moralischer Universalismus« bezeichnet philosophische und religiöse Versuche, die Berücksichtigung des Wohls aller Menschen zum Orientierungspunkt moralischer Entscheidungen zu machen. Eine globalgeschichtliche Betrachtung zielt auf die Überschreitung von historischen Einzelhorizonten, wie dem des Christentums, Europas oder des Westens.
Zuerst stellt Hans Joas in seinen Vorlesungen die Theorie einer »Genealogie des moralischen Universalismus« in Auseinandersetzung mit Friedrich Nietzsche, Max Weber und Ernst Troeltsch vor. Anschließend demonstriert er anhand von drei Fallstudien, welche Erklärungskraft eine solche politische Soziologie der Religion besitzt. Eine Theorie, die Macht und Heiligkeit, Religion und Politik auf engste aufeinander bezieht, ohne dabei deren jeweilige Eigenständigkeit zu ignorieren. Neben der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und Martin Luther King betrachtet Hans Joas in diesem Zusammenhang auch Mahatma Gandhi und die antikoloniale Bewegung in Indien sowie die »Kulturrevolution« Mao Tse-Tungs und den Kampf gegen alle Religion in China.
Hans Joas, geboren 1948 in München, ist seit 2014 Ernst-Troeltsch-Honorarprofessor für Religionssoziologie an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit dem Jahr 2000 arbeitet er zudem als Professor für Soziologie an der University of Chicago, deren Committee on Social Thought er angehört. Von den Universitäten Tübingen und Uppsala erhielt er Ehrendoktorate. Zu seinen Auszeichnungen gehören der Bielefelder Wissenschaftspreis (Luhmann-Preis) 2010, der Hans-Kilian-Preis 2013, der Max-Planck-Forschungspreis 2015 und der Prix Paul Ricoeur 2017. Zuletzt veröffentlichte er die Bücher »Die Macht des Heiligen. Eine Alternative zur Geschichte von der Entzauberung« (Berlin: Suhrkamp 2017) und »Beten bei Nebel. Hat der Glaube eine Zukunft?« (Streitgespräch mit Robert Spaemann, Freiburg: Herder 2018).
Die Vorlesungstermine im Überblick:
Ausstellung »Aufbruch ins romantische Universum – August Wilhelm Schlegel«
In der Ausstellung zu entdecken ist ein ebenso innovativer wie vielseitiger Schriftsteller und Intellektueller, ein romantischer Weltbürger, dessen europaweite Netzwerke im Kontext einer interkulturellen Vermittlungspraxis ihresgleichen suchen.
Der Schriftsteller, Übersetzer und Philologe August Wilhelm Schlegel (1767–1845) war der kosmopolitischste unter den deutschen Romantikern, ein romantischer ‚Universalpoet‘ und ‑gelehrter zugleich, und er war ein unerschrockener Grenzgänger. Nicht nur in literarischer Hinsicht betrat er weitgehend unbekanntes Terrain; er bereiste zeitlebens die Länder Europas und war zwei Mal sogar im Begriff, nach Amerika auszuwandern. Neue Felder für die Literatur zu entdecken – dazu trieb ihn seine Neugier auf das vermeintlich Fremde und bislang Unbekannte unermüdlich an, um gemeinsam mit seinen Mitstreitern die deutsche Kultur im Zeichen des »Romantischen« von Grund auf zu erneuern und umzugestalten.
August Wilhelm Schlegel ist eine der Hauptfiguren der deutschen und der europäischen Romantik. Er muss in einem Atemzug mit all jenen Künstlern und Intellektuellen genannt werden, die um 1800 als Vermittler zwischen den Kulturen auftraten und die in nahezu allen kulturellen Zentren Europas einen großen Wirkungskreis etablierten.
In der Ausstellung zu entdecken ist ein ebenso innovativer wie vielseitiger Schriftsteller und Intellektueller, ein romantischer Weltbürger, dessen europaweite Netzwerke im Kontext einer interkulturellen Vermittlungspraxis ihresgleichen suchen.
Die einzelnen Themen der Ausstellung verknüpfen die Biographie mit dem literarischen Schaffen. So wird Schlegels interkulturelles Wirken als Romantiker sichtbar, das sich an jedem Ort anders entfaltet und sich neuen Gegenständen und Themen zuwendet.
Ausstellungsdauer:
14. Juli 2018 bis 21. Oktober 2018
Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag 10:00 – 17:00 Uhr
Das erste Mal auf einer Bühne stehen. Das erste Mal seinen Text und sich selber präsentieren. Das Publikum wartet gespannt. Einatmen, ausatmen. Das erste Wort erklingt…
Die offenen Lesebühnen VORLAUT und LEA – Lesebühne Erfurter Autoren kooperieren und eröffnen Schreibenden die Möglichkeit, ihre Texte öffentlich vorzutragen. Zehn Minuten auf der Bühne sind jedem und jeder gegeben, die es zu füllen gilt. Die Vortragenden können die Textart frei wählen, alles ist erlaubt und erwünscht. Unterstützt werden sie von einem eingeladenen Autor und einem Musik-Act.
VORLAUT ist das gemeinsame Projekt von Elisabeth Reck und Levin Simmet im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahres, das Elisabeth bei der Erfurter Herbstlese und Levin beim Kulturzentrum mon ami in Weimar absolviert. VORLAUT in Erfurt arbeitet mit LEA zusammen, die von Andreas Budzier geleitet wird.
Alle, die sich auf die Bühne trauen und in Weimar lesen möchten, melden sich bitte bei Levin Simmet unter E‑Mail simmet@monami-weimar.de.
»1967. Das Jahr der zwei Sommer« – Lesung mit Sabine Pamperrien
In den USA ist es der Hippie-Summer of love und der Long Hot Summer schwerster Rassenunruhen. Bei Keith Richards findet die erste Drogenrazzia statt. Konrad Adenauer stirbt mit 91 und Benno Ohnesorg wird mit 26 erschossen. In Bolivien wird Che Guevara hingerichtet. In Deutschland arbeitet man an den Notstandsgesetzen und jagt ein »Fantom«. Heinrich Böll erhält den Büchner-Preis. In Griechenland putschen die Obristen. Martin Luther King nimmt Stellung gegen den Vietnam-Krieg. Muhammed Ali verliert alles, weil er nicht in Vietnam kämpfen will. Die spindeldürre Twiggy ist das Star-Model des Jahres. Am Boston Marathon nimmt eine verkleidete Frau teil. Ihre Enttarnung führt zu einem Skandal. Denn Frauen durften keinen Marathon laufen.
Die Atmosphäre, die öffentliche Meinung, die Helden und Anti-Helden der Politik, der Kunst, der Literatur, des Sports und der Pop-Musik in einem flirrenden Bild der Zeit. Und was bewegte die »kleinen Leute«? Das kann man im Haushaltsbuch eines Bahnbeamten nachlesen.
Die Veranstaltung ist der Auftakt der Tagung »68 – soziale Bewegungen und geistige WegbereiterInnen«, die von der Sartre-Gesellschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena organisiert wird.
Eröffnung der Ausstellung »›Sardellen Salat sehr gut‹ – Kochbücher, Rezepte und Menükarten« gibt einen Einblick in die Ess- und Trinkkultur im 18. und 19. Jahrhundert.
Neben Koch- und Backrezepten vor allem aus den Familien Goethe, Schiller, Nietzsche und Arnim werden Dokumente rund ums Kochen und die Gastlichkeit gezeigt.
Zur Eröffnung spricht die namhafte Schriftstellerin und Journalistin Sybil Gräfin Schönfeldt (Hamburg) zum Thema Goethe – Erfinder der Gastlichkeit.
Ausstellungsdauer:
Fr 3. August 2018 – So 16. Dezember 2018
Öffnungszeiten:
Mo Di Mi Do Fr 08:30 – 18:00 Uhr
Sa So, Feiertage 11:00 – 16:00 Uhr
Zur Ausstellung:
Handgeschriebene Kochbücher und Speisezettel aus früheren Jahrhunderten haben ihren besonderen Reiz. Sie geben Einblick in die Küchen- und Esskultur im Umkreis der berühmten Dichter und Wissenschaftler und liefern aufschlussreiche Erkenntnisse über die Geschichte der Kochkunst und Hauswirtschaft.
So auch die Rezeptsammlungen, die aus den Familien Goethe, Schiller, Arnim und Nietzsche stammen und nun im Goethe- und Schiller-Archiv gezeigt werden. Hier geht es nicht nur um die Zubereitung von Gesottenem und Gebackenem, um das Pökeln, Beizen oder Einmachen, sondern auch um verschiedenfarbige Tinten oder einen dekorativen Tafelschmuck aus Wachs. Darüber hinaus bieten sie allerlei praktische Tipps und bewährte Hausmittel für die Gesundheit an – Rezepte, die über Generationen weitergegeben wurden. Meist sind sie in regional geprägter Mundart, vielfach flüchtig und ohne Anspruch auf korrekte Orthographie niedergeschrieben, was ihre Lektüre heute recht vergnüglich macht, etwa für »Gutt Hammel fleisch zu Machen«, »Eiser Kuchen« und »Hobelspäne« oder ein »Mittel gegen den Magenkrampf«.
Anders der Anspruch eines René François le Goullon, Küchenmeister französischer Herkunft und Mundkoch der Herzogin Anna Amalia. Seine »Grands Diners« mit auserlesenen kulinarischen Spezialitäten und prachtvollen Tafelarrangements sind 1829 im Taschenbuch ›Der neue Apicius‹ erschienen und haben den Verfasser über Weimars Grenzen hinaus berühmt gemacht. Menus à la Goullon wurden noch lange nachgekocht, wie man an einem Speisezettel von 1873 aus dem Wittumspalais sehen kann. Er gehört zu den zahlreichen Menükarten verschiedener Provenienz, die in den Beständen des Archivs und in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek entdeckt wurden und in der kleinen Schau präsentiert werden.
Die Zeitschrift »Palmbaum. Literarisches Journal aus Thüringen« erscheint seit 1993. Seit 2005 werden ihre Einbände von Künstlern aus ganz Mitteldeutschland gestaltet. Ihr 25-jähriges Bestehen feiert die Thüringer Literaturzeitschrift mit einer Ausstellung.
Vom 2. August bis zum 10. Oktober sind im Haus Dacheröden die 25 Andrucke der Zeitschrifteneinbände seit 2005 und die besten ihrer originalgrafischen Vorlagen zu sehen. Gezeigt werden u.a. Arbeiten von Gerhard Altenbourg, Gerd Mackensen, Walter Sachs, Moritz Götze, Ulrike Theusner, Karl-Georg Hirsch, Kay Voigtmann und Klaus Süß.
Zur Eröffnung der Ausstellung liest am 2. August ab 19 Uhr der Hallenser Lyriker und Romancier Wilhelm Bartsch aus seinem neuen Gedichtband »Gotische Knoten« – ein furioser Rundumschschlag gegen den Zeitgeist mit expressiven Zeichnungen von Gerd Mackensen: »Das ist nicht weniger als der Gedichtband zur Stunde«, meldet die Mitteldeutsche Zeitung: »Die Gegenwart wird präzise auf den Schmerzpunkt gebracht, dass es nur so summt, aber niemals jammert.« Thomas Böhme urteilt: »Bartsch handhabt die Sprache nicht als Florett, vielmehr als Prügel, und statt mit Pfeil und Bogen jagt er die die nackten Affen der Eitelkeit mit der Kalaschnikow von den Sockeln ihrer Denkmäler.« Und André Schinkel empfiehlt: »Der ab solute Tipp gegen Geistesmüdheit im Sommer!« Also gibt es zur musikalischen Begleitung dieser »Zornigen Gedichte« keine zarten Streicher, sondern satte Klänge, die der Jazz-Posaunist Frieder W. Bergner einem halben Dutzend Blasinstrumenten entlockt, als spiele eine ganze Band.
Auch zum Abschluss gibt es noch ein echtes Finale: Wulf Kirsten, der wichtigste Autor Thüringens, liest am 10. Oktober aus seinem reichen Werk und stellt neue, noch unveröffentlichte Gedichte vor. Außerdem wird er im Gespräch mit dem Jens-Fietje Dwars, dem Chefredakteur der Zeitschrift, zu Entdeckungen in der Thüringer Literaturlandschaft einladen.
„Der Garten im Gedicht“. Lesung mit Nancy Hünger und Christine Hansmann. Musik: Klaus Wegener (Klarinette/Saxophon)
»Hast du einen Garten und eine Bibliothek, dann hast du alles, was du brauchst.« (Cicero)
Zu allen Zeiten haben Gärten MalerInnen und DichterInnen inspiriert. Ausgehend von einzelnen Blumen, weitet sich der Blick in das Leben der Gärten. Präsentiert werden ausgewählte Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe bis in unsere Gegenwart, besinnlich oder humorvoll – Poesie pur!
Der bekannte Jenaer Musiker Klaus Wegener setzt mit Saxophon und Klarinette musikalische Akzente.
»Parker« – Matthias Göritz liest aus seinem neuen Roman.
Spannend und abgründig erzählt Matthias Göritz in seinem neuen Roman von einer perfiden Intrige, von Macht und Liebe, von der unwiderstehlichen Verlockung des Aufstiegs und seinem Preis.
Aus dem Klappentext des im März 2018 bei C.H.Beck erschienenen Romans…
Parker hat nur eine Woche Zeit. Ein Freund, politisches Urgestein in Schleswig-Holstein, hat ihn nach Kiel eingeladen, damit er dem jungen, vielversprechenden Politiker Mahler als Medienberater und Redenschreiber zur Seite steht. Parker braucht den Erfolg, einen Vertrag, das Geld. Und er braucht einen Neuanfang. Dank eines Bestsellers zum Thema Coaching wurde Parker zu einem international renommierten Rhetorikexperten, der sogar in Obamas Präsidentschaftswahlkampf mitwirken durfte. Aber das ist lange her. Auch privat ist Parker an einem Wendepunkt angelangt. Floh er schon als Student vor seiner Herkunft und Vergangenheit aus Hamburg in die USA, so flieht er, der global vernetzte Arbeitsnomade, auch in seinem Privatleben immerfort vor allzu großer Nähe. Seine letzte Freundin setzte ihn deshalb vor die Tür. Und jetzt in Kiel stellt Anneli Schneider, die ehrgeizige und kampferprobte Mitarbeiterin seines Auftraggebers Mahler, ihn vor eine Herausforderung nach der anderen.
Buchvorstellung mit Michael Grisko: »Martin Luther in Erfurt und Eisenach«.
Traumberuf: Schriftsteller? – »Den Wäldern dieser Erde gewidmet – Romanrecherche zwischen Kanada und Ohrdruf« mit Antje Babendererde.
Moderation: Ingrid Annel und Olaf Trunschke (VS Thüringen).
Eine Veranstaltungsreihe des Verbandes deutscher Schriftsteller, LV Thüringen.
»Zauberzeichen. Gedichte und Geschichten von der Liebe« – Lesung mit Ursula Schütt in der Kulturscheune Rohr
Begleitet von Co-Autor Günter Giese, der die Fotografien zum gemeinsamen Buch »Zauberzeichen« beisteuerte, wird Ursula Schütt Gedichte aus dem Band lesen und einige ihrer besten Erzählungen vorstellen. Die Lesung findet im Rahmen der Lesereihe DAS BESONDERE FORMAT von Schriftstellerverband und Lesezeichen e.V. Thüringen statt.
Im Vorjahr in der Edition SINNBILD auf den Markt gekommen, enthält das neue Buch von Ursula Schütt lyrische sinnlich-philosophische Texte, die von den Fotografien von Günter Giese ausgehen, sie aber zugleich um ganz eigene Nuancen des Sehens erweitern und somit in schöner Weise poetisch bereichern. Günter Gieses Bildwelt ist vielfältig und reicht von Landschaftsaufnahmen über Porträts und Akt bis hin zu Konzertschnappschüssen. Dem nähert sich die Autorin liebevoll an und ergänzt sie um die Dimension des Wortes.
Ursula Schütt, Begründerin und langjährige Leiterin der Schreibgruppe »Zeilensprung«, trat in den vergangenen Jahren mit mehreren viel beachten Publikationen an die Öffentlichkeit. In ihrem neuesten Buch präsentiert sie sich nun als Lyrikerin, will aber dem Publikum auch eine Kostprobe ihres erzählerischen Schaffens bieten.
Abschlusslesung der Schreibwerkstatt mit Matthias Göritz
Beim Schreiben geht es ums Ganze; nicht bloß innere Einstellung, Risikobereitschaft und Wagemut sind hier gemeint, die man als Schreibender braucht, um eine Geschichte zu erzählen, sondern vor allem die Form. Was macht eine Kurzgeschichte, einen Roman, ein Gedicht gut und lässt den Leser mit dem Gefühl von etwas Ganzem zurück, mit der Erfahrung, in ein Universum eingetaucht zu sein, das man mit dem eigenen Leben vergleichen kann?
Die Ergebnisse der Auseinandersetzung mit diesen Fragen und den Impulsen der Böhlener Schreibwoche werden in der Abschlusslesung von den Autor*innen selbst gelesen.
Präsentation des neuen Goethe-Jahrbuchs der Goethe-Gesellschaft
»Paul Heyse und die Weimarer Goethe-Gesellschaft« – Vortrag vonDr. Walter Hettche (München).
Im Anschluss Geselligkeit bei einem Glas Wein.
Die Liebe: zwangsjackenschön. Vernissage.
Lysann Schläfke liest Paul Celan.
Mit Musik von Zuzanna Sosnowska (Cello)
Paul Celans Gedichte faszinieren: ihre Komposition und sprachlichen Neubildungen, ebenso wie das Geflecht aus historischen, literarischen, religiösen Daten, auf die sie verweisen. Wir begegnen darin der Trauer um die in der Shoa Ermordeten und wir begegnen der Frage nach Schuld. Wir begegnen auch dem Menschen Paul Celan, mit seiner Biographie, die getränkt ist von den traumatischen Erfahrungen des 20. Jahrhunderts, daneben seiner Erfahrung von Liebe und Glück, Enttäuschung und Einsamkeit.
Die Ausstellung zeigt Materialdrucke und Federzeichnungen von Andreas Berner. Die Arbeiten entstanden unter dem Einfluss von 17 Gedichten Paul Celans, sie sind jedoch keine Illustrationen: sie sind Assoziationen.
DIE HOCHWELT – verloren, die Wahnfahrt, die Tagfahrt. DIE SPUR EINES BISSES im Nirgends. BILDER entnarbte Leiber. DIE HOCHWELT – verloren, die Wahnfahrt, die Tagfahrt.
So beginnen einige der Gedichte Paul Celans, die Andreas Berner zu seinen Materialdrucken und Federzeichnungen inspiriert haben. Die Gedichte stammen aus den Bänden „Fadensonnen“, „Atemwende“ und „Lichtzwang“. Zur Vernissage der Ausstellung wird die Schauspielerin Lysann Schläfke die Gedichte Paul Celans lesen. Dazu wird sie von Zuzanna Sosnowska am Cello begleitet.
Die Rechte an den Gedichten von Paul Celan liegen beim Suhrkamp Verlag.
Auf der Suche nach Wang Wei -
Eine Reise durch China zwischen damals und heute mit Frank Quilitzsch
Der Thüringer Schriftsteller Frank Quilitzsch kehrt im Frühjahr 2015 nach China zurück, um noch einmal jene Orte aufzusuchen, an denen er vor 25 Jahren unterrichtet hat. Schon kurz nach der Landung reiben sich die Erinnerungen an der bizarren chinesischen Gegenwart. Damals, 1989, war gerade der Studentenaufstand auf dem „Platz des Himmlischen Friedens“ niedergeschlagen worden, die Gesellschaft wirkte gelähmt, und auf den Straßen fuhren fast nur Fahrräder. Jetzt boomt die Wirtschaft, recken sich Wolkenkratzer in den Himmel und verkehren Expresszüge zwischen den Millionenstädten. Doch wie geht es den Menschen? Eigentlich sucht der Rückkehrer seine Studentin Wang Wei, eine abenteuerliche Reise beginnt.
Der durch seine Vietnam-Bücher und heiteren Erinnerungsbände („Dinge, die wir vermissen werden“) bekannte Autor lässt sich erneut von der asiatischen Kultur und Poesie verzaubern und wird vom modernen China überwältigt. Quilitzsch ist per Fahrrad, Bus und Transrapid unterwegs, begegnet Mao, Konfuzius und Deng Xiaopings Katze und lüftet das Rätsel um die Kopie des Weimarer Goethe-Schiller-Denkmals in Anting.
„Als Flaneur durch die Reise des roten Chinas beschreibt Quilitzsch Modernisierungsschübe vom Fahrrad zum Transrapid, von indigenen Werten zu Kopierkulturen und vom Mentalitätenwandel der Herzen. Mehrwert bieten Mitschriften von Tonbandaufnahmen des ersten China-Besuchs, die „geheimen Aufzeichnungen des Herrn Ye“, eines befreundeten Professors an der Nanjing-Universität als Zeugen von verirrten Träumen und Bilderstürmereien der Kulturrevolution.“
(Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Frank Quilitzsch ist Erzähler, Publizist, Reiseschriftsteller, Redakteur. Er ist Vorstandsmitglied im Verband deutscher Schriftsteller Thüringen. Geboren 1957 in Halle (Saale), 1978–1983 Germanistik-Studium in Jena, 1985 Promotion, 1987–1990 Deutschlektor in Syrien und China, seit 1991 Kulturredakteur bei der Thüringischen Landeszeitung in Weimar, seit 2016 Mediengruppe Thüringen in Erfurt. Seit 1997 Reisen nach Vietnam für zwei Reportagebücher über eine durch den Krieg geteilte Familie. 2015 erneuter China-Aufenthalt für das Buch „Auf der Suche nach Wang Wei“. Seit 2001 im Gespräch mit dem Weimarer Schauspieler Thomas Thieme für eine Zeitungskolumne (bereits über 200 Interviews).
Das erste Mal auf einer Bühne stehen. Das erste Mal seinen Text und sich selber präsentieren. Das Publikum wartet gespannt. Einatmen, ausatmen. Das erste Wort erklingt…
Die offenen Lesebühnen VORLAUT und LEA – Lesebühne Erfurter Autoren kooperieren und eröffnen Schreibenden die Möglichkeit, ihre Texte öffentlich vorzutragen. Zehn Minuten auf der Bühne sind jedem und jeder gegeben, die es zu füllen gilt. Die Vortragenden können die Textart frei wählen, alles ist erlaubt und erwünscht. Unterstützt werden sie von einem eingeladenen Autor und einem Musik-Act.
VORLAUT ist das gemeinsame Projekt von Elisabeth Reck und Levin Simmet im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahres, das Elisabeth bei der Erfurter Herbstlese und Levin beim Kulturzentrum mon ami in Weimar absolviert. VORLAUT in Erfurt arbeitet mit LEA zusammen, die von Andreas Budzier geleitet wird.
Alle, die sich auf die Bühne trauen und in Weimar lesen möchten, melden sich bitte bei Levin Simmet unter E‑Mail simmet@monami-weimar.de.
18. Barockfest auf Schloss Friedenstein in Gotha
»Die Abenteuer des Barons Münchhausen« nacherzählt und mit Musik von Telemann – Barockensemble »Les Matelots«, Dresden/ Leipzig.
18. Barockfest auf Schloss Friedenstein in Gotha
»Mein ständiger Kampf als Maitresse en títre am Hof Ludwigs des XV. – Die Marquise de Pompadour erzählt aus ihrem Leben« – mit Marion-Christina Meißner.
18. Barockfest auf Schloss Friedenstein in Gotha
»Die Abenteuer des Barons Münchhausen« nacherzählt und mit Musik von Telemann – Barockensemble »Les Matelots«, Dresden/ Leipzig.
Vorstellung des Dichters Gottfried August Bürger (1747–1794)
„Der Bauer An seinen Durchlauchtigen Tyrannen / … Ha! du wärst Obrigkeit von Gott? Gott spendet Segen aus; du raubst! Du nicht von Gott, Tyrann!“ Gottfried August Bürger, geboren 1747 in Molmerswende „Ich rühme mir Mein Dörfchen hier; Denn schönre Auen, Als ringsumher … Blühn nirgends mehr …“ gestorben 1794 in Göttingen, ein Dichter der Aufklärung, des Sturm und Drang. Der Förderverein Gottfried-August-Bürger Molmerswende e. V. stellt ihn in der „Dichterstätte“ vor.
18. Barockfest auf Schloss Friedenstein in Gotha
»Gefährliche Liebschaften: Intrigen, Liebe und Rache« gelesen, getanzt und gespielt vom Potsdamer Rokoko e.V., Doris von der Aue und Celeste Sirene.
18. Barockfest auf Schloss Friedenstein in Gotha
»Mein ständiger Kampf als Maitresse en títre am Hof Ludwigs des XV. – Die Marquise de Pompadour erzählt aus ihrem Leben« – mit Marion-Christina Meißner.
»Mein Lieblingsbuch« mit Franziska Biester.
Galerie Schloss Ettersburg. Vernissage & Buchvorstellung
Harry Graf Kesslers „Sprung in die Kunst“ – Eröffnung der Ausstellung zum 150. Geburtstag von Harry Graf Kessler mit Werken von Harald Reiner Gratz, Dieter Groß, Johannes Vennekamp und Peter Zaumseil.
Präsentation der Bild-Biografie Harry Graf Kessler von Hans-Dieter Mück.
Ausstellungsdauer: 26. August bis 17. September 2018.
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
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