Die Weimarer Bibliothek unter Goethes Oberaufsicht – Vortrag von Dr. Michael Knoche
Dr. Michael Knoche, Buchautor und bis 2016 Direktor der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar, schaut zurück auf das Jahr 1800, als sich in Weimar ein bemerkenswerter Wandel der Bibliotheksverhältnisse vollzieht: Goethe will die alte Fürstenbibliothek in ein Bildungsinstitut verwandeln, das auch einem bürgerlichen Publikum offensteht und Nutzen bringt. Es soll sich in der Bibliothek fühlen „wie in der Gegenwart eines großen Capitals, das geräuschlos unberechenbare Zinsen spendet“.
Um dieses Konzept durchzusetzen, forderte Goethe von den Bibliothekaren die strenge Trennung zwischen Dienstgeschäft und Privatstudien, deren Mischung ihnen früher den Beruf so attraktiv gemacht hatte. Doch die Bibliothekare geben ihr traditionelles Berufsideal nicht widerstandslos auf.
Michael Knoche: Studium der Germanistik, Philosophie und Theologie in Tübingen, anschließend Bibliotheksausbildung, Assistent an der Universität, Verlagstätigkeit. Von 1991 bis 2016 Direktor der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Weimar.
Letzte Buchpublikation: 300 Jahre Gräfe und Unzer. München 2022.
Website: www.knoche-weimar.de
Blog: Aus der Forschungsbibliothek Krekelborn https://biblio.hypotheses.org/
Eintritt
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen der Goethe Gesellschaft Altenburg e. V. ist, wenn nicht anders angegeben, frei.
Spenden sind zur Förderung unseres Kulturprogramms jederzeit sehr willkommen!
YOGA GEGEN RECHTS
Kuckuck! Herzlich willkommen zu meinem Live-Retreat „Yoga gegen Rechts“ Ich weiß – seltsamer Titel, aber die mögliche Alternativen waren eindeutig zu sperrig: „Euer Scheiß stört meine Selfcare“, „Irgendwas mit toxischer Achtsamkeit“ oder „Die fabelhafte Welt der Ambiguitätstoleranz“. Wie gewohnt gibt es eine solide Mischung aus Stand-Up-Comedy und lustigen Kurzgeschichten. Im Grunde zwei Stunden Superfun! Eigentlich wollte ich Bratsche spielen und gehobene Weltliteratur vortragen, aber ich möchte nicht angeben.
Hier ein willkürlicher Pressetext, den mir die seelenlose künstliche Intelligenz von ChatGPT ausgespuckt hat: „Comedian und Autor Patrick Salmen seziert urbane Selbstoptimierer im scheinbar widersprüchlichen Konflikt von wirksamer Politisierung und der stillen Sehnsucht nach Eskapismus. (Das klingt klug) „Yoga gegen Rechts“ vereint Kurzgeschichten mit trockenem Humor, bissigen Dialogen und messerscharfen Beobachtungen. Mit satirischem Scharfsinn und viel Selbstironie entlarvt Patrick Salmen die pathologischen Züge achtsamkeitsbesessener Stadtneurotiker, denn niemand weiß so gut wie der Dortmunder Bühnenkünstler, dass einem das Gegenüber oft nur deshalb so schräg vorkommt, weil man gerade in einen Spiegel schaut. (Dieser Satz ergibt eindeutig keinen Sinn!) Auch in seiner fünften Kurzgeschichten-Sammlung begegnet Patrick Salmen der seltsamen Spezies namens Mensch mit dem gebotenen Mitgefühl. Was ihn keineswegs daran hindert, den Finger genüsslich in die ein oder andere neo-esoterische Wunde zu legen.“ (Hört! Hört!)
Besser hätte ich das jetzt auch nicht sagen können. Also eilen Sie herbei und bringen Sie ihre innere Korkmatte mit. Im Anschluss gibt´s gemeinsame Asanas, psychedelische Atemübungen und melodischen Deep-House. Einfach klasse!
Lesung mit Mirko Krüger: „Tatort Thüringen“
Mirko Krüger liest im Literaturmuseum aus seinem bereits sechsten Tatort-Band
„Thüringen ist nicht nur das Land der Dichter und Denker. Thüringen ist auch das Land der Richter und Henker“, sagt Mirko Krüger. Für den Journalisten sind diese Sätze weit mehr als nur ein Sprachspiel. Sie haben sehr viel mit einer essentiellen Frage zu tun, die sich in seinem jüngsten Buch stellt: Soll man Mörder hinrichten – oder nicht? Bereits Goethe wurde in seiner Rolle als Geheimrat damit konfrontiert. 1783 sprach er sich dafür aus, das Strafrecht nicht zu reformieren und die Todesstrafe beizubehalten. Allerdings hat Goethe selbst keine Urteile verhängt, während der Dichter Theodor Storm tatsächlich Richter war. Während seiner Amtsjahre im Eichsfeld sprach er auch Todesurteile aus.
„Tatort Thüringen – Wahre Verbrechen von der Goethezeit bis in die Gegenwart“ – so heißt Krügers bereits sechster Band mit Kriminalgeschichten. Er stellt das Buch am 13. März im Literaturmuseum Theodor Storm in Heiligenstadt vor. Dabei wird er sich vor allem auf Fälle rund um unsere Dichter konzentrieren. Das inzwischen „True Crime“ genannte Genre sei, so betont Krüger, ohne einen der Großen der Literaturgeschichte schwer vorstellbar. Kein Geringerer als Schiller verhalf ihm zu seinem Durchbruch in Deutschland. Ab 1792 gab er vier Bände mit Kriminalgeschichten heraus. Diese Fälle, so meinte er, besitzen den Vorzug der historischen Wahrheit. Sie gestatten dem Leser „tiefere Blicke in das Menschenherz. So enthüllt uns oft ein Kriminalprozeß das Innerste der Gedanken und bringt das versteckteste Gewebe der Bosheit an den Tag.“
Briefsteller (Arbeitstitel). Vortrag von Dr. Erwin Kreim, Frankfurt/Main.
Die von Studierenden der Universität Erfurt herausgegegebene Zeitschrift »Conglomerat«.
Gespräch und Lesungen mit Nina Sassenroth, Jade Pannier, Leevke Duhra und Leon Zechmann.
Moderation: Marie Annett Moser und Jens Kirsten.
Radio F.R.E.I. im Stadtgebiet von Erfurt auf 96,2 Mhz und im Livestream auf www.radio-frei.de
Eine Produktion des Thüringer Literaturrates 2024 im Rahmen der Reihe „Literaturland Thüringen im Radio“ mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei.
Die Literarische Destille. Ein hochprozentiger Abend über Stephen King, Bert Brecht und Dorothy Parker. Mit Ralf Schönfelder, M. Kruppe – und Musik von Oliver Räumelt
Der Abend widmet sich einer Schriftstellerin, zwei Schriftstellern und ihre liebsten Spirituosen. Dorothy Parker behielt auch nach dem fünften Drink den klarsten Kopf New Yorks. Stephen King kippte jeden Abend das übrige Bier in den Ausguss, weil er unmöglich schlafen konnte in dem Wissen, dass noch Alkohol im Haus war. Berthold Brecht kannte die Legenden um trinkfeste Genies und gab sich das Image eines Whiskeyliebhabers, obwohl er in Wahrheit fast abstinent lebte.
M. Kruppe und Ralf Schönfelder sind die literarischen Sommeliers des Abends. Sie lesen aus den Texten und erzählen humorvolle und ernste Anekdoten über die schreibenden Trinker. Dazu wird edler Whisk(e)y kredenzt. Das Publikum ist eingeladen, mitzutrinken!
Musikalisch begleitet werden die Beiden von Oliver Räumelt begleitet, der auf dem Akkordeon Shantys und Dreigroschensongs spielt.
Veranstalter: Eine Veranstaltung des Lese-Zeichen e.V.
Literatur verbindet! Andrea Wulf und Thalia im Hörsaal 1 der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Fabelhafte Rebellen. Die frühen Romantiker und die Erfindung des Ich. Buchpräsentation mit Andrea Wulf. In ihrem inspirierenden Buch erzählt Bestsellerautorin Andrea Wulf nicht nur von dem wohl turbulentesten Freundeskreis der deutschen Geistesgeschichte, sondern erklärt auch, warum wir bis heute zwischen den Gefahren der starken Ichbezogenheit und den aufregenden Möglichkeiten des freien Willens schwanken. Denn die Entscheidung zwischen persönlicher Erfüllung und zerstörerischem Egoismus, zwischen den Rechten des Einzelnen und unserer Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft und künftigen Generationen ist heute so schwierig wie damals.
Präsentiert von: Andrea Wulf, geboren in Indien und aufgewachsen in Deutschland, lebt in London. Seit ihrem Studium der Designgeschichte am Royal College of Art arbeitet sie als Sachbuchautorin und Journalistin.
Eintritt nur mit gültigem Ticket
Dichterstätte Sarah Kirsch: Isländische Lyrik
Lesung von Mitgliedern des Fördervereins Dichterstätte Sarah Kirsch.
Die von Studierenden der Universität Erfurt herausgegegebene Zeitschrift »Conglomerat«.
Gespräch und Lesungen mit Nina Sassenroth, Jade Pannier, Leevke Duhra und Leon Zechmann.
Moderation: Marie Annett Moser und Jens Kirsten.
Radio F.R.E.I. im Stadtgebiet von Erfurt auf 96,2 Mhz und im Livestream auf www.radio-frei.de
Eine Produktion des Thüringer Literaturrates 2024 im Rahmen der Reihe „Literaturland Thüringen im Radio“ mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei.
Zum Schwure räcken se de Hände, daß bald de Dirannei zu Ende
Programm des Leipziger Schillervereinstheater
Auf ihre unvergleichlich humorvolle Weise hat die Leipziger Mundartdichterin Lene Vogt die deutschen Klassiker auf sächsisch interpretiert und nochmals unsterblich gemacht. Ob ganze Dramen oder Balladen, stark verkürzt und urkomisch, verzücken die Texte noch heute. Das Leipziger Schillervereinstheater präsentiert eine flotte Inszenierung von Schillers Tell und weitere Perlen der Dichtgunst vom Erlgeenich bis zum Mädchen aus dr Främde.
»Über „Tonio Kröger“ und andere Wertheriaden um 1900«
Vortrag von Dr. Moritz Strohschneider (München).
In „Der Lärm des Lebens“ erzählt Jörg Hartmann auf hinreißende Weise seine Geschichte und die seiner Eltern und Großeltern. Es ist eine Liebeserklärung an die Kraft der Familie – und an den Ruhrpott. Ob es um die Situation seiner gehörlosen Großeltern im Nationalsozialismus geht, die Lebensklugheit seiner Mutter, die Demenzerkrankung seines Vaters, die vielen skurrilen Erlebnisse in der Großfamilie oder um Schlüsselbegegnungen, die er als Schauspieler hatte – immer hält Hartmann die Balance zwischen Tragik und Komik.
Er hat dabei einen kraftvollen Erzählton – persönlich, berührend, humorvoll. Und fragt: Warum kehren wir immer wieder zu unseren Wurzeln zurück? Es geht darum, den Kreislauf des Lebens zu fassen: Eltern und Kinder, Anfang und Ende, Aufbruch und Ankunft, Werden und Vergehen – eben alles, was zum Lärm des Lebens gehört. Ein geschichtenpralles Buch über Herkunft und Heimat – und den Wunsch, sich davon zu lösen und in die Welt zu ziehen. Und wie nebenbei eine Mentalitätsgeschichte der Bundesrepublik.
Jörg Hartmann gehört zu den bedeutendsten deutschen Charakterdarstellern. 1969 geboren, wuchs er in Herdecke, im Ruhrpott, auf. Nach seiner Schauspielausbildung und verschiedenen Theaterengagements wurde er 1999 Ensemblemitglied der Berliner Schaubühne. Fernsehproduktionen wie „Weissensee“ oder der Dortmund-Tatort, in dem er Kommissar Faber spielt, machten ihn einem breiten Publikum bekannt; im Kino war er etwa in „Wilde Maus“ oder zuletzt in „Sonne und Beton“ zu sehen. Jörg Hartmann wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Fernsehpreis, der Goldenen Kamera und dem Grimme-Preis. Für den Tatort „Du bleibst hier“ (2023) schrieb er das Drehbuch. Er hat drei Kinder und lebt mit seiner Familie in Potsdam.
Moderation: Margarete von Schwarzkopf
In Kooperation mit der Friedrich Ebert Stiftung/Landesbüro Thüringen
Weltgeschichtentag 2024
Am 20.3.2024 gibt es wieder den internationalen World Storytelling Day.
Das Thema lautet dieses Jahr: BRÜCKEN BAUEN
Antje Horn wird in Jena im schönen PICI an diesem Tag ab 20 Uhr zu einer offenen Bühne einladen.
Wer gern singend, reimend, tanzend, musizierend, lesend oder anders eine kleine Geschichte erzählen möchte, melde sich bitte per Mail bei uns.
Die Beiträge sollten zwischen 3 und 5 Minuten lang sein.
Natürlich darf auch einfach nur gelauscht, geschaut und geklatscht werden.
Jörg Schieke kommt mit vier Dichter:innen aus Mitteldeutschland zu ihren und ihrer Lyrik ins Gespräch.
Mitwirkende: Julia Kulewatz, Jan Volker Röhnert, Bertram Reinecke, Juliane Blech.
Erlebnis Parkhöhle: Durch Zeit und Klima
Feierliche Eröffnung der Weimarer Parkhöhle mit neuer Dauerausstellung.
„Erlebnis Parkhöhle: Durch Zeit und Klima“ im Stollensystem unter dem Park an der Ilm bietet einen Streifzug durch 200.000 Jahre Erd- und Menschheitsgeschichte. Die neue Dauerausstellung erzählt die Geschichte der Parkhöhle: angelegt in der Goethezeit, Jahrzehnte lang ungenutzt, gegen Ende des 2. Weltkrieges zum Schutzraum ausgebaut, ist sie seit 1997, unterbrochen von Pandemie und einer umfassenden Erneuerung, nun wieder zugänglich.
Wir laden Sie herzlich zur Wiedereröffnung der Parkhöhle mit der neuen Dauerausstellung am 21. März 2024 um 15 Uhr in die Cafeteria der Mensa der Bauhaus-Universität Weimar (direkt hinter dem Zugang zur Parkhöhle) ein. Es werden Führungen durch das Projektteam angeboten – Anmeldung erfolgt vor Ort.
Aufgrund der begrenzten Personenanzahl für den Zugang zur Parkhöhle, bitten wir freundlich um Ihre Rückmeldung bis zum 15. März 2024 unter museen-veranstaltungen@klassik-stiftung.de.
Das Studienkabinett des Johann Caspar Lavater: Ein Fundus an Bildnissen Goethes und seiner Zeitgenossen
Vortrag von Dr. Patrick Poch, Wien
Vernissage Nietzsche im Nationalsozialismus
Eine kleine Ausstellung zu einem großen Thema.
Was hat Friedrich Nietzsche mit dem Nationalsozialismus zu tun? Warum konnten sich Faschisten und Antifaschisten zugleich für ihn begeistern? Diesen Fragen widmet sich eine Kabinettausstellung im Nietzsche-Archiv in Weimar.
Nietzsche empfand sich selbst als „unzeitgemäß“, als „zu früh gekommen“. Freien Geistern empfahl er, den Einflussreichen und Mächtigen aus dem Weg zu gehen. Für die posthume Politisierung seines Werkes kam er jedoch zur rechten Zeit. Sein Denken wurde ideologisch zugerichtet, verfälscht und umgedeutet. Er fand neue Verehrer schließlich auch unter Nationalsozialisten. Regimetreue Philosophen und Weltanschauungspublizisten waren ebenso an der antidemokratischen Politisierung Nietzsches beteiligt wie Elisabeth Förster-Nietzsche, die Begründerin des Weimarer Nietzsche-Archivs. Nietzsches Traum vom „Übermenschen“ geriet in die politische Praxis von selbsternannten „Herrenmenschen“. Aus dem europäischen Denker wurde ein „deutscher Prophet“. Aus dem Gegner des Antisemitismus wurde ein Vordenker der Rassenlehre; aus dem Kritiker des Nationalismus ein „Künder deutscher Größe“. Zugleich meldete sich aus dem Exil Kritik am Missbrauch Nietzsches zu Wort, etwa vom jüdischen Kosmopoliten Oscar Levy oder dem existenzialistischen Philosophen Karl Jaspers. Die Kabinettausstellung stellt die widersprüchlichen Nietzsche-Aneignungen in der Zeit des Nationalsozialismus vor und fragt nach der Verantwortung Nietzsches für diesen fatalen Bruch in seiner Wirkungsgeschichte.
Wandeln im Park: Ein lyrischer Rundgang durch verschiedene Parks und Gärten Thüringens
mit Annette Scheibner und musikalischer Begleitung von Kerstin Langenhan (Querflöte).
Eine gemeinsame Veranstaltung der Stadt- und Kreisbibliothek Schmalkalden mit dem FBK für Thüringen e.V., gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Zwischen Lust und Frust alles Liebe
Rita Dorn und Regina Jarisch lesen Lyrik und Prosa.
Michael Pein singt und spielt Gitarre.
Kann denn Liebe Sünde sein? Goethes Erotica
Lesung und Gespräch zum Tag der Poesie mit Jens-Fietje Dwars
Goethe ist nicht nur der meistzitierte, er war auch jahrzehntelang der meistzensierte Dichter deutscher Sprache. Eben weil er als Dichterfürst galt, durfte sein Werk nichts Unschickliches enthalten. Und so wurden seine erotischen Texte unterdrückt, aus den Werkausgaben verbannt und die Manuskripte teilweise ausradiert, unliebsame Stellen weggeschnitten. Wovor hatte man solche Angst? Goethe verstand sich als Heide, sein Bekenntnis zur freien Sinnlichkeit verband er mit spitzzüngiger Kritik an christlich-frömmelnder Doppelmoral. Das verleiht seinen Texten Sprengkraft – bis heute.
Der Jenaer Schriftsteller Jens‑F. Dwars hat die lange verborgenen „Erotica“ zusammen mit anderen, scheinbar harmlosen Gedichten in der Edition Ornament herausgegeben. Und der Maler Gerd Mackensen schuf lustvoll expressive Bilder dazu. Entstanden ist ein zauberhaft freches Buch, das einen unverbraucht lebendigen Goethe zeigt, der die Klaviatur der Liebe wie kein deutscher Autor vor ihm zur Sprache brachte: vom Erwachen des Begehrens bis zur Massenorgie. Wurde der Klassiker einst kastriert, wirft man ihm heute Sexismus und Frauenfeindlichkeit vor. Sein „Heidenröslein“ verharmlose eine Vergewaltigung. Stimmt das?
Überzeugen Sie sich selbst, wenn Dwars aus dem Buch liest und einlädt zum Gespräch über das Geheimnis lustvoller Texte. Was ist Erotik? Leben wir heute wirklich in Zeiten befreiter Sinnlichkeit oder in einer Epoche neuer Verklemmtheit? Hypersexualisiert in der Werbung und unbefriedigt im Alltag? Was vermag Literatur, was Kunst angesichts der Reizüberflutung durch die neuen Medien?
Karten für die Lesung sind in der Bibliothek erhältlich (6 € VVK / 8 € AK).
Text: Jens‑F. Dwars
Bild: Gerd Mackensen
Alex Capus: Das kleine Haus am Sonnenhang
Eine kleine Philosophie der Gelassenheit und des stillen Glücks: Alex Capus erzählt eine persönliche Geschichte über die Liebe zur Literatur und ein Leben im Einklang mit sich selbst.
Es sind die neunziger Jahre in Italien. In den Kneipen wird geraucht, an den Tankstellen wird man bedient. Alex Capus bezieht ein einsam stehendes Steinhaus am Sonnenhang eines Weinbergs. Dort verbringt er viel Zeit mit seiner Freundin und Freunden, dort sucht er die Einsamkeit, um an seinem ersten Roman zu schreiben.
Wie findet man Zufriedenheit im Leben? Warum stets eine neue Pizza ausprobieren, wenn doch die gewohnte Pizza Fiorentina völlig in Ordnung ist? Warum Jagd nach immer noch schöneren Stränden machen, wenn schon der erste Strand gut ist?
„Ein Zauberer, der uns mit kleinen und großen Begebenheiten bezirzt und noch das Nebensächlichste Funken schlagen lässt.“ Neue Zürcher Zeitung
Aufbrüche und Scheitern – gestern und heute
Auftakt ins Themenjahr 2024 der Klassik Stiftung Weimar
Im zwanzigsten Jahrhundert liegen kultureller Aufbruch und Katastrophe, Scheitern und Neubeginn besonders eng und besonders drastisch beieinander. Dabei spielte vor allem in Weimar der fragwürdige Anspruch, die Welt durch Bildung, Kunst und Literatur zu einem besseren Ort zu machen, immer wieder eine zentrale Rolle. Weimar ist eine Zukunftswerkstatt im Zeitalter der Extreme; ein Ort, an dem die Abenteuer, Widersprüche, Brutalitäten, Kleingeistigkeiten, Niederlagen und Aufbrüche deutscher Geschichte und Gegenwart besonders prägnant auf kleinem Raum zusammentreffen. Es sind Versprechen und Experimente, die neben den Brüchen und Aufbrüchen auch Kontinuitäten sichtbar werden lassen. Man kann sie als Ringen um ästhetische und humane Entwicklung, um Demokratie und gesellschaftliche Selbstbestimmung begreifen. Zugleich lässt sich in Weimar auch das Scheitern dieser Ansprüche besonders deutlich beobachten.
Wir fragen nach den Beziehungen von Kultur und Politik in Weimar im Zeitalter der Extreme. Ausgehend von den dynamischen Konstellationen der Weimarer Republik thematisieren wir das historische Umbruchsjahr 1924 sowie die Konflikte und geistigen Spannungen der 1920er Jahre. Bezugspunkte sind dabei auch das ursprünglich in Weimar ansässige Bauhaus sowie die Vereinnahmung Nietzsches im Nationalsozialismus. Ein weiterer Umbruch im Zeitalter der Extreme ereignete sich 1949 als Aufbruch in die DDR. Schon 40 Jahre später folgt die nächste historische Zäsur: der Übergang in ein wiedervereintes Deutschland. Die Tagung fokussiert dabei nicht nur die Aufbrüche des vergangenen Jahrhunderts, sondern setzt diese in einen Bezug zur Gegenwart und wagt schließlich einen Blick in die Zukunft. Dabei spielen Utopien als Erzählungsfiguren des Aufbruchs eine herausgehobene Rolle.
Programm:
Freitag, 22.03.2024
13:00 Eröffnung
13:15–14:00 Ursula Büttner (Hamburg): Aufbruch und Gegenwehr. Veränderungsdynamik und Beharrungskräfte in der Weimarer Republik.
14:00–14:45 Sebastian Elsbach (Jena): Damm- statt Aufbruch. Die Thüringer Landtagswahlen 1924 im Kontext
15:15–16:00 Anke Blümm (Weimar): Fahnenwechsel? Aspekte des komplexen Verhältnisses von Bauhaus und Nationalsozialismus
16:00–16:45 Johannes Steizinger (Toronto): Der Begriff Jugend. Ein Leitmotiv gesellschaftlichen Aufbruchs nach 1900
17:00–17:45 Helmut Heit (Weimar): Nietzsche-Dämmerung. Vom Freigeist zum Faschismus
Damian Mallepree: Schillers Einfluss auf Goethes Farbenlehre
Die Freundschaft zwischen Schiller und Goethe begann 1794 im Zeichen der Naturwissenschaft. Zu dem Zeitpunkt hatte Goethe bereits die Beyträge zur Optik veröffentlicht und strebte die Darstellung zur Geschichte der Farbenlehre an. Dafür wurde Schiller in den folgenden Jahren zum unverzichtbaren und wegweisenden Ratgeber. Damian Mallepree ergänzt seinen Vortrag mit kleinen optischen Versuchen, die die Faszination Farbenlehre nahebringen sollen.
„klassisch modern“ | Magazin Release Party der Klassik Stiftung Weimar
Lesung mit Katharina Günther, Nancy Hünger, Anna Stiede
Party mit DJ Metaware.
Kunst und Party waren immer schon ein verträgliches Duo. Die Kunst haben wir, die Party kommt frei Haus von nebenan: Die Klassik Stiftung Weimar feiert bei uns die Veröffentlichung ihres Magazins „klassisch modern“ mit viel schönem Drum und Dran: Ab 20 Uhr lesen die Autorinnen Nancy Hünger, Anna Stiede und Katharina Günther. Die Bar ist gut bestückt, das Licht gedimmt und das Kollektiv von Metaware sorgt für tanzbare Klänge. Lauschen, plaudern, tanzen und das noch junge Jahr schon mal gebührend feiern!
2024 widmet sich die Klassik Stiftung Weimar mit ihrem Jahresthema Auf/Bruch und einer dreiteiligen Ausstellung dem widersprüchlichen Erbe der Stadt. Auf- sowie radikale Umbrüche in der deutschen Geschichte werden anhand des vielfältigen Sammlungsbestands der Stiftung neu perspektiviert und bewertet. Das Magazin klassisch modern versammelt vielfältige Stimmen von Autor*innen, Lyriker*innen und Performer*innen, die aus ganz unterschiedlichen Perspektiven Verbindungslinien bis in die Gegenwart ziehen.
Randgebiete – Geschichten von drüben
Eine fotografisch-ethnologische Vermessung der deutschen Einheit
Lesung und Gespräch mit Juliane Stückrad und Ulrich Kneise
Mit der Schließung und der fortschreitenden Abriegelung der Grenze zwischen der DDR und der BRD entstand eine paradoxe Situation. Kulturlandschaften, die einst in der Mitte Deutschlands lagen, verwandelten sich zu Randgebieten. Mit 763 Kilometern fiel die Hälfte des gesamten Grenzverlaufes auf Thüringen und trennte es von den Nachbarregionen in Niedersachsen, Hessen und Bayern.
Gut dreißig Jahre nach der Wiedervereinigung wagen der Fotograf Ulrich Kneise und die Ethnologin Juliane Stückrad eine fotografisch-ethnografische Dokumentation, die Fragen nach dem Verbindenden und dem Teilenden in den betroffenen Gebieten nachgeht. Beide sind unweit des Sperrgebietes an der Grenze zwischen BRD und DDR im thüringischen Eisenach aufgewachsen. Sie kommen Menschen in Wort und Bild nahe, die auf beiden Seiten der einstigen Staatengrenze beheimatet sind, und versuchen zu verstehen, wie sie mit den unterschiedlichen historischen Erfahrungen gegenwärtig umgehen und in die Zukunft blicken.
Eine literarische Landvermessung zwischen Suriname und Thüringen
mit Linn Penelope Rieger und Raoul de Jong
Der niederländische Schriftsteller Raoul de Jong ist achtundzwanzig Jahre alt, als er seinen surinamischen Vater zum ersten Mal trifft. Von ihm erfährt er die Geschichte eines Vorfahren, der Medizinmann war und sich in einen Jaguar verwandeln konnte. Es ist der Beginn einer Suche nach seinen Wurzeln in Suriname, während der er vielen surinamischen Schriftstellern, Denkern und Widerstandshelden begegnet. Eine Erfahrung, die der Schriftsteller in seinem Roman “Jaguarmann” (Edition Amikejo, übersetzt von Lotte Hammond) verarbeitet. Die Leipziger Schriftstellerin Linn Penelope Rieger hat sich in ihrem literarischen Debüt “Abraum, schilfern” (Trottoir Noir) ebenfalls auf Spurensuche begeben, in die Bergbaulandschaft im Süden Thüringen, wo ihr Großvater einst Obersteiger war. Sie erzählt von ihrer Kindheit im Thüringer Wald und verbindet dabei moderne Erzählformen wie Nature Writing und biographisches Schreiben. Suriname und Thüringen, zwei scheinbar ferne Landschaften, die von zwei jungen literarischen Stimmen literarisch vermessen werden und zugleich vergessene Stimmen unserer Geschichte hörbar machen.
Eine Veranstaltung in im Rahmen des Gastlandauftrittes Niederlande & Flandern auf der Leipziger Buchmesse 2024: allesausserflach.de
Aufbrüche und Scheitern – gestern und heute
Auftakt ins Themenjahr 2024 der Klassik Stiftung Weimar
Im zwanzigsten Jahrhundert liegen kultureller Aufbruch und Katastrophe, Scheitern und Neubeginn besonders eng und besonders drastisch beieinander. Dabei spielte vor allem in Weimar der fragwürdige Anspruch, die Welt durch Bildung, Kunst und Literatur zu einem besseren Ort zu machen, immer wieder eine zentrale Rolle. Weimar ist eine Zukunftswerkstatt im Zeitalter der Extreme; ein Ort, an dem die Abenteuer, Widersprüche, Brutalitäten, Kleingeistigkeiten, Niederlagen und Aufbrüche deutscher Geschichte und Gegenwart besonders prägnant auf kleinem Raum zusammentreffen. Es sind Versprechen und Experimente, die neben den Brüchen und Aufbrüchen auch Kontinuitäten sichtbar werden lassen. Man kann sie als Ringen um ästhetische und humane Entwicklung, um Demokratie und gesellschaftliche Selbstbestimmung begreifen. Zugleich lässt sich in Weimar auch das Scheitern dieser Ansprüche besonders deutlich beobachten.
Wir fragen nach den Beziehungen von Kultur und Politik in Weimar im Zeitalter der Extreme. Ausgehend von den dynamischen Konstellationen der Weimarer Republik thematisieren wir das historische Umbruchsjahr 1924 sowie die Konflikte und geistigen Spannungen der 1920er Jahre. Bezugspunkte sind dabei auch das ursprünglich in Weimar ansässige Bauhaus sowie die Vereinnahmung Nietzsches im Nationalsozialismus. Ein weiterer Umbruch im Zeitalter der Extreme ereignete sich 1949 als Aufbruch in die DDR. Schon 40 Jahre später folgt die nächste historische Zäsur: der Übergang in ein wiedervereintes Deutschland. Die Tagung fokussiert dabei nicht nur die Aufbrüche des vergangenen Jahrhunderts, sondern setzt diese in einen Bezug zur Gegenwart und wagt schließlich einen Blick in die Zukunft. Dabei spielen Utopien als Erzählungsfiguren des Aufbruchs eine herausgehobene Rolle.
Programm:
Samstag, 23.03.2024
10:00–10:45 Stefan Wolle (Berlin): Der Traum vom besseren Deutschland. Die frühen Jahre der DDR
10:45–11:30 Judith Enders (Berlin): Aufbrüche und Umbrüche: Generationenperspektive(n).
12:15–13:00 Peter Neumann (Hamburg/Berlin): Utopische Energien. Eine Verlustanzeige
13:00–13:45 Abschlussdiskussion: Wie weiter mit den Aufbrüchen?
Thüringen und der Machthunger der AfD
Lesung und Gespräch mit Martin Debes und Jan Feddersen
Die Umfragewerte der Partei „Alternative für Deutschland« steigen. Besonders bemerkbar macht sich das im Osten des Landes, in Thüringen. Da große Volksparteien das Vertrauen der Wähler:innen verlieren, werden demokratische Prozesse und staatliche Institutionen zunehmend geschwächt. Auch deshalb entwickelt sich die Politik zu einem Schauplatz von Nationalisten und Karrieristen.
Nachdem der Autor bereits in seinem vorherigen Buch die zunehmende Radikalisierung von Jugendlichen und immer stärkeren Wahlergebnisse der AfD in Thüringen untersuchte, erscheint nun ein detaillierter Blick auf die Wahlerfolge der rechtspopulistischen und ‑extremen Partei. Martin Debes erzählt in seinem Buch die Geschichte eines Landes, in dem extreme politische Kräfte immer stärker werden. Es wird im Vorfeld der Landtagswahlen 2024 in Ostdeutschland veröffentlicht.
Deutschland der Extreme – Wie Thüringen die Demokratie herausfordert
Reporter Martin Debes im Gespräch mit Elsa Koester (der Freitag)
In Thüringen greift die AfD nach der Macht und bringt die ganze Republik in Bedrängnis. Im Vorfeld der Landtagswahlen 2024 in Ostdeutschland beschreibt Martin Debes beschreibt anhand von Thüringen, warum die großen Volksparteien an Boden verlieren, das Vertrauen in demokratische Prozesse und staatliche Institutionen schwindet und Politik zu einem Schauplatz von Extremisten und Karrieristen wird. Sein Buch ist die Geschichte eines Landes, das Experimentierfeld extremer politischer Kräfte war und wieder geworden ist.
IM BANN DES BÖSEN. ILSE KOCH – Eine deutsche Gesellschafts-Geschichte
Lesung und Gespräch mit der Autorin Alexandra Przyrembel am Samstag, 23. März 2024 um 18 Uhr im Stadtmuseum Weimar
Moderation: Rikola-Gunnar Lüttgenau
Als „Hexe von Buchenwald“ und „meistgehasste Frau der Welt“ betitelt: 1932 tritt Ilse Koch der NSDAP bei, 1936 heiratet sie den späteren Buchenwald-Kommandanten Karl Koch, nach Kriegsende folgen gerichtliche Verfahren gegen sie, die in eine lebenslange Haft münden. Ilse Koch gilt bis heute als eine der umstrittensten Persönlichkeiten des Nationalsozialismus und fasziniert seit jeher in ihrer medialen Darstellung als „Sonderfall“ der deutschen Geschichte. In ihrem Buch löst sich Alexandra Przyrembel von dieser Konstruktion und ordnet die Figur Ilse Koch auf Grundlage von archivarischem Material kritisch in die unterschiedlichen Phasen der deutschen Geschichte ein. Die Autorin verwebt Einzelfall- und Gesellschaftsanalyse miteinander, stellt Fragen nach der Rolle der Frauen in der nationalsozialistischen Ordnung, nach den Verarbeitungsstrategien in Nachkriegsdeutschland und den Vereinigten Staaten und zeigt, wie die Skandalisierung einer Figur den Diskurs über das mörderische NS-System überlagert und somit zu einer Entlastung der deutschen Gesellschaft führt.
Die Historikerin Alexandra Przyrembel ist Professorin für die Geschichte der Europäischen Moderne an der Fernuniversität in Hagen. „Im Bann des Bösen“ liegt seit Frühjahr dieses Jahres im S. Fischer Verlag vor. Sie lehrt und forscht zur (transnationalen) Geschichte Europas und veröffentliche bereits zum nationalsozialistischen Antisemitismus. Gegenwärtig schreibt sie an einer (Global-)Geschichte des Vermögens um 1900.
Eine Veranstaltung der Gedenkstätte Buchenwald und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen.
Slow-Food-Köchin, Kochkursdozentin und Autorin von „Thüringen Tapas“, „Brotaufstriche“, „Suppen“ und „Grill gut“ (Rhino Verlag), Tanya, entführt euch an diesem besonderen Abend in der Kochschule Ganz & Gar in eine leichte, frische und weltoffene Küche. Die Basis ihrer Gerichte bilden bio‑, regionale und saisonale Zutaten.
Vor euren Augen zaubern die Kanadierin Tanya und Frau Knoth von der Kochschule Ganz und Gar erlesene Rezepte passend zur Saison aus Tanyas süßen kleinen Rhino-Westentaschenbibliothek-Kochbüchern – inklusive eines süßen (geheimen!) Abschlusses aus ihrem ersten großen Kochbuch, das erst im Jahr 2025 erscheint. Freut euch auf Rezepte wie Streuobstwiese Sangria, Maurische Putenhäppchen, Thüringer Chorizo, Sternanis-Blumenkohlsuppe, Erfurter Puffbohnen-Dip,warmer Zwiebelsalat und vieles mehr!
Der Abend wird gewürzt mit Gedichten und Geschichten zu den Rezepten sowie Tanyas eigener biografischer »Reise« als Köchin und Autorin. Während des gemeinsamen Essens steht Tanya für eure Fragen und Buchsignaturen bereit.
Ein wunderbarer Abschluss zu eurem Buchmesse-Besuch und eine willkommene Auszeit vom Alltagstrubel!
Preis: 49,95 € (inkl. Speisen, 1 Getränk und 1 Buch)
Bei Anmeldung bitte Allergien oder Unverträglichkeiten angeben.
ANMELDELINK:
ganzundgar-kochen.de/kochkurse#!/e/a90697414907ace60db0c96cb5b14b45
Uschi Glas: Ein Schätzchen war ich nie
Uschi Glas ist eine Institution und aus Deutschlands Film- und Fernsehlandschaft nicht mehr wegzudenken. In den 60er Jahren spielte sie sich als Apanatschi in „Winnetou und das Halbblut Apanatschi“ in die Herzen eines Millionenpublikums. Entgegen ihrer Rolle im Kinoklassiker „Zur Sache, Schätzchen“ wollte sie jedoch eines nie sein – ein Schätzchen. Niemals weichgespült, lieber mit Ecken und Kanten, so ihr Lebensmotto.
Anlässlich ihres 80. Geburtstages blickt Uschi Glas nicht nur zurück, sondern auch auf das, was noch kommt. Sie schreibt darüber, wie man sich selbst findet und treu bleibt, warum Unabhängigkeit ihr als berufstätige Frau und Mutter immer wichtig war und übers Älterwerden in einer Branche, in der gerade Schauspielerinnen oft ein Ablaufdatum haben. Mit dem Alter hat sie selbst nie gehadert. „Wer übers Älterwerden jammert, soll halt früher sterben“, sagt Uschi Glas mit Augenzwinkern. Egal, ob sie private, lebensverändernde Momente oder ihre persönlichen Strategien für inneres Glück teilt – Uschi Glas erzählt auf gewohnt bodenständige und patente Art und macht allen Leserinnen und Lesern Mut, sich ebenfalls den eigenen Widerstandsgeist zu bewahren.
Uschi Glas, geboren 1944 in Landau, startete ihre Filmkarriere mit Klassikern wie „Winnetou und das Halbblut Apanatschi“ und „Zur Sache, Schätzchen“. Mitte der 1990er Jahre spielte sie in „Anna Maria – Eine Frau geht ihren Weg“ ihre Paraderolle. Als überforderte Lehrerin brillierte sie in der „Fack ju Göhte“-Reihe. Das Engagement für sozial Benachteiligte ist ein Herzensthema von Uschi Glas. 2009 gründete sie mit ihrem Ehemann Dieter Hermann den Verein „brotZeit e.V.“, der bundesweit in mehreren hundert Schulen kostenloses Frühstück für Schülerinnen und Schüler anbietet.
Moderation: Christiane Weber (MDR Thüringen)
Kontra Kunst ist ein junges Kollektiv, das sich vor einem Jahr in Jena gegründet hat und aus einer größeren Personengruppe besteht. In ihren Auftritten verbinden sie Kunst, Literatur und Musik miteinander. 2023 gastierten sie bereits an vielen verschiedenen Kulturorten Jenas etwa im Kulturschlachthof und der Strandbar 22.
Zu dieser Veranstaltung in der Galerie im Stadtspeicher werden Andy Eckardt, Marie Kummer, Hanni und Elyan aus eigenen Texten (Prosa, Lyrik) vorlesen. Musikalisch wird die Lesung von Kollektivmitglied Georg Wal an der Akustik-Gitarre begleitet.
Land – Leute – Leben. Ein Thüringer Lesebuch über Sitten, Bräuche und Feste im Jahreslauf
Lesung und Gespräch mit Kirsten Seyfahrt und Hans-Jürgen Beier
Das jahrhundertealte Brauchtum in Thüringen umfasst weit mehr als Thüringer Rostbratwurst und Klöße. Genau 50 Texte erzählen spannenden, manchmal längst vergessenen, Sitten und Bräuchen der Region im Jahreslauf. Die Berichte dokumentieren auch außergewöhnliche Feste, auf die sich alljährlich die Menschen freuen.
»Typisch Thüringen« fiel mir beim Zusammenschreiben der Inhalte ein. Denn wer übertrifft die Künste der Thüringer »Backfrauen«? Und denken Sie nur an die Thüringer Bratwurst – nur echt in Thüringen Egal, ob ich über die Kloßtradition schreibe oder den Rumgoffee, um jede Spezialität ranken sich Geschichten, die ich gerne niedergeschrieben habe und ein offenes Ende haben. Dabei war es mir wichtig, dass die Texte sich zum Vorlesen eignen, um so einen gemeinsamen Nachmittag unter Freunden oder Mitgliedern von Vereinen noch informativer zu gestalten. (Kirsten Seyfahrt)
Für die Dichterin Mascha Kaleko (1907–-1975) war das Schreiben für Zeitungen nicht nur ein »Job«, sondern sie brachte Sprache und Rhythmus des journalistischen Stils der Neuen Frauen in die Literatur der Zwanziger Jahre. Ihr »Lyrisches Stenogrammheft« mit seinen unverwechselbaren Tonlagen zwischen Gassenhauer, Reportage und zarter Poesie machte sie schlagartig berühmt. Als Jüdin wurde sie mehrfach zur Emigrantin gezwungen: 1914 floh sie mit Eltern und Schwester vor Pogromen aus Galizien, 1938 vor den Nazis aus Berlin in die USA.
Das bewährte literarisch-musikalische Duo aus Ulrike Müller (Autorin, Literaturwissenschaftlerin) & Christian Rosenau (Gitarrist, Lyriker) prasentiert eine mitreißende Collage aus Kaleko-Texten, Klangcollagen, eigenen Kompositionen und kompakter Moderation, die ihrer besonderen Platzierung am Gründonnerstag durchaus gerecht wird.
Karten sind im Vorverkauf in der Eckermann-Buchhandlung erhältlich.
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. Gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
Jeden ersten Dienstag im Monat geht es bei »Literaturland Thüringen im Radio«, dem Sendeformat des Thüringer Literaturrates um Literatur aus und über Thüringen.
Soweit es die Planung erlaubt, laden wir Gäste ins Studio ein, um mit ihnen über ihr Schreiben, Projekte, Recherchen oder besondere Themen zu sprechen. Oder wir zeichnen Sendungen auf, bringen Livemitschnitte von Veranstaltungen etc.
Jeden ersten Dienstag im Monat ist die Sendung auf Radio Lotte im Stadtgebiet von Weimar auf 160,6 UKW zu hören und weltweit im Internet unter https://www.radiolotte.de
Alle Radiosendungen können zudem in der Podcastreihe »Literaturland Thüringen im Radio« auf www.literaturland-thueringen.de angehört werden. Die Sendungen stehen i.d.R. ab dem ersten Mittwoch im Monat bereit.
Eine Sendungsformat des Thüringer Literaturrates. Mit freundlicher Unterstützung der der Thüringer Staatskanzlei. Bis 2023 gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Lesung und Gespräch mit Achim Doerfer: Irgendjemand musste die Täter ja bestrafen
Die Rache der Juden, das Versagen der deutschen Justiz nach 1945 und das Märchen deutsch-jüdischer Versöhnung
Als Nachkomme von HolocaustÜberlebenden macht sich Achim Doerfer auf die Suche nach einem Gefühl, das nach dem Ende des Nationalsozialismus und dessen gigantischen Verbrechen nicht nur in seiner Familie seltsam blass blieb: der Wunsch nach Vergeltung, nach Rache.
Auch wenn es angesichts des gigantischen Massenmords der Nazis viel mehr hätten sein müssen: Achim Dörfer geht diesen Widerstandsund Rachegeschichten nach, um einer Erinnerungs- und Gedenkkultur, die den Opferstatus von Jüdinnen und Juden in unser aller Köpfe zementiert, etwas entgegenzusetzen. Zumal das Versagen der deutschen Justiz nach 1945 nicht minder gigantisch war: Akribisch listet Doerfer auf, wie die Täter systematisch geschont wurden, Millionen von Opfern keinerlei Gerechtigkeit zuteilwurde – und damit letztlich auch keine gesellschaftliche Perspektive im Nachkriegsdeutschland, weder in der BRD noch in der DDR. Dass mit der massenhaften Wiedereingliederung der Täter auch die von der Mehrheitsgesellschaft viel beschworene und bejubelte Versöhnung zwischen Deutschen und Juden bis heute ein unwürdiges Gedenktheater blieb, ist die bittere Erkenntnis dieses Buches.
Achim Doerfer, 1965 in Göttingen geboren, hat Jura und Philosophie studiert und arbeitet als Anwalt. Seine Großmutter und Mutter gehören zu den wenigen, die den Holocaust in Deutschland überlebten und nach 1945 in Deutschland blieben. Sein Bruder ist 1999 nach Israel ausgewandert und dort mittlerweile Rabbiner.
„Lesen! Buchvorstellungen in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek“
Hannah Arendt: Die Biografie
Buchautor Thomas Meyer (Berlin) im Gespräch mit Natan Sznaider (Tel Aviv)
Hannah Arendt (1906–1975) gilt als eine der faszinierendsten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts: viel gelesen und zitiert, aber ebenso umstritten. Als Jüdin geboren, studierte sie Philosophie und Theologie und wurde 1928 mit einer Arbeit über den „Liebesbegriff bei Augustin« bei Karl Jaspers in Heidelberg promoviert. Nach einer kurzzeitigen Verhaftung 1933 in Berlin floh sie über Prag und Genf nach Paris. 1941 gelang ihr die Flucht und Emigration in die USA. Infolge ihrer persönlichen Erfahrungen in der NS-Diktatur und im Exil widmete sie ihr Schaffen den drängendsten politischen Fragen des 20. Jahrhunderts, u. a. dem Verlust der Freiheit und dem aufkommenden Totalitarismus.
Mit bislang unbekanntem Archivmaterial interpretiert die aktuelle Biografie von Thomas Meyer das Leben und Werk der politischen Theoretikerin Hannah Arendt neu. Im Gespräch mit Natan Sznaider erläutert er die Perspektiven des vorliegenden Buchs. Besondere Berücksichtigung findet das Verhältnis von Hannah Arendt zu Rahel Varnhagen, deren Leben und Werk Hanna Arendt lebenslang beschäftigt hat.
Prof. Dr. Thomas Meyer, Professor der Philosophie an der LMU München, hat bereits mehrere Schriften Hannah Arendts ediert, darunter „Wir Flüchtlinge« (2015) und „Die Freiheit, frei zu sein« (2018). Im Piper Verlag gibt er eine zwölfbändige Studienausgabe von Hannah Arendts Schriften heraus, von der bereits acht Bände vorliegen. Sein Buch „Hannah Arendt. Die Biografie« ist im Herbst 2023 im Piper Verlag erschienen und liegt nun in der vierten Auflage vor.
Prof. Dr. Natan Sznaider ist Professor em. für Soziologie an der Akademischen Hochschule in Tel Aviv. Besondere Beachtung fand zuletzt sein Buch über „Fluchtpunkte der Erinnerung. Über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus« (München 2022). Natan Sznaider bezieht Stellung in den aktuellen Debatten, so in Beiträgen zum Nahostkonflikt: „Lass uns reden, Freund. Navid Kermani und Natan Sznaider sind in Sachen Nahost absolut nicht einer Meinung – aber es eint sie eine Überzeugung. Wie man gut streitet«. Von Natan Kermani und Natan Sznaider (in: Süddeutsche Zeitung vom 28. Februar 2024).
Wie jedes Jahr findet auch die 22. Frühlingslesung der schreibenden Ärzte Thüringens in Weimar statt. Die literaturbegeisterten Mediziner lesen aktuelle, aber auch bereits gedruckte Gedichte, Aphorismen, Limericks und Kurzprosa.
Die Lesung wird von der Greenheart-Band unter der Leitung von Dr. Volker Steffen umrahmt.
Es lesen: MR Dr. Siegbert Kardach, Erfurt, Dr. Günter Knauf, Arnstadt, Dr. Uta Breitenstein, Erfurt, Dr. Arthur Reinhard Böhner, Vippachedelhausen, Dr. Astrid Debes, Jena, Dr. Volker Steffen, Erfurt, Med›Dir Dr. Barbara Jordan, Rotenburg
Die Baustelle der Nation – Buchvorstellung mit Ulf Buermeyer
Über 750.000 Menschen hören Ulf Buermeyer und Philip Banse mindestens einmal im Monat in ihrem Podcast »Die Lage der Nation«. Damit ist es einer der populärsten deutschen Podcasts überhaupt. Dort erklären und ordnen der Jurist Buermeyer und der Journalist Banse umfassend aktuelle politische Themen ein. Im September 2023 veröffentlichten die beiden schließlich das Buch »Die Baustellen der Nation«, in dem sie kompetent und lösungsorientiert wichtige Herausforderungen besprechen, mit denen sich Deutschland in nächster Zukunft beschäftigen wird: Digitalisierung, Bildung, Infrastruktur, Energiewende, soziale Gerechtigkeit, und vieles mehr. Ulf Buermeyer stellt das Buch im Gespräch mit Blanka Weber im Großen Haus des DNT Weimar vor.
In Kooperation mit dem Deutschen Nationaltheater Weimar.
Ottilie von Goethe und die Welt der Romantik – Vortrag von Dr. Francesca Müller-Fabbri
Ottilie von Goethe (1796–1872), Goethes „geliebte Schwiegertochter“, wurde schon von ihren Zeitgenossen überaus kontrovers wahrgenommen. Ihre selbstbestimmten Lebensentscheidungen und ihr freiheitsliebender Geist faszinierten und irritierten zugleich. Im Jahr 2022 und 2023 hat eine reich bebilderte Ausstellung zuerst in Weimar (Goethe- und Schiller-Archiv) und dann in Frankfurt am Main (Deutsches Romantik-Museum) Ottilie von Goethes bislang kaum beachtetes intellektuelles Lebenswerk in den Mittelpunkt gerückt. Hier wurden ihre Tätigkeit als Herausgeberin des Journals „Chaos“ und als Agentin des englisch-deutschen Kulturtransfers, ihre Unterstützung einer neuen Generation von Kunstschaffenden in Weimar, Leipzig und Wien, ferner ihre Dichtungen und ihr politisches Engagement zum ersten Mal dem großen Publikum präsentiert. Über die komplexe Figur von Ottilie von Goethe sowie über die zwei ihr gewidmeten Ausstellungen wird deren Kuratorin Dr. Francesca Müller-Fabbri berichten.
Francesca Müller-Fabbri studierte nach dem Abitur Romanistik und Kunstgeschichte in Genua und anschließend in Südfrankreich. Im Jahr 1999 zog sie nach Deutschland und arbeitete für mehrere Jahre in Frankfurt am Main. Seit 2006 lebt sie in Weimar und ist für die Klassik Stiftung Weimar und die Uni Erfurt tätig. Ihre Schwerpunkte sind: Kunstgeschichtliche Forschungen, Goethe Sammlungen, Nachlässe von Schriftstellerinnen der Goethe Zeit: Die Dichterstadt ist eine faszinierende Welt, in der, trotz jahrhundertelanger Forschung, noch sehr viel zu entdecken ist!
Eintritt
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen der Goethe Gesellschaft Altenburg e. V. ist, wenn nicht anders angegeben, frei.
Spenden sind zur Förderung unseres Kulturprogramms jederzeit sehr willkommen!
Barbara Thériault, die 1998 mit der Matrikelnummer 1 an der neu gegründeten Erfurter Uni ihr Promotionsstudium begann, erlernt seit 2020 neben ihrer akademischen Tätigkeit den Beruf der Friseurin. Ausgestattet mit Schere, Kamm und dem für Details geschulten Auge einer Soziologin kommt sie im geselligen Ambiente der Frauensalons und Barbiershops sowie in einer Stube für Obdachlose ins Gespräch: Es geht um Ästhetik, Schönheitsbilder, das Leben, Urlaub und die Welt.
In ihrem neuen Buch erzählt sie von der kleinen Metamorphose, die sie selbst seither durchlaufen hat. Irgendwann begann sie, die Welt mehr und mehr mit den Augen einer Friseurin wahrzunehmen, manche ihrer soziologischen Reflexe kamen ins Wanken.
Barbara Thériault ist Professorin an der Université de Montréal, arbeitet als Übersetzerin und war Stadtschreiberin in Lviv (Ukraine) und in Halle an der Saale. Und sie ist Friseurin.
Moderation: Anett Krause (Geschäftsführerin des Netzwerkbüros »Musikland Sachsen-Anhalt«)
Zum Tee bei Storm: York-Egbert König stellt die Märchendichterin Clara Hepner vor
York-Egbert König stellt die Märchendichterin Clara Hepner, geb. Freund, (1860–1939) vor.
Clara Hepner entdeckte ihr literarisches Talent erst spät, mit über 40, nach einer Scheidung und einem Umzug nach München, erste Texte erschienen in „Jugend“ oder „Die Lese“, richtig erfolgreich war sie dann in den Jahren der Weimarer Republik, mit ihren wunderschönen Kinder- und Tiergeschichten sowie Adaptionen klassischer Werke wie z. B. von Märchen aus 1001 Nacht in schließlich über 17 Büchern und mit mehr als 500.000 verkauften Exemplaren zählte sie zu den auflagenstärksten Autoren ihrer Zeit.
Mit der Machtübernahme der Nazis und dem in der Folge einsetzenden Verfolgungsdruck wurden aber auch ihre Werke und deren Verleger boykottiert, obwohl sie ihre jüdischen Wurzeln jahrelang hatte erfolgreich verbergen können. Berufsverbot, Geldnot und eine drohende Zwangsräumung führten am Ende dazu, dass sie sich im Alter von 78 Jahren aus einem Fenster ihrer Münchner Wohnung im dritten Stock in den Tod stürzte.
Ihre Texte gerieten weitgehend in Vergessenheit, darunter auch ihr beliebtestes Buch „Sonnenscheinchens erste Reise“.
Begrenzte Plätze, wir bitten um Anmeldung.
Idolatrie oder Besitznahme? Drei Fälle der deutschen Shakespearerezeption
Vortrag von Prof. Dr. Norbert Greiner
Anhand von drei Beispielen ‒ Tiecks/Mendelssohns Sommernachtstraum, Schillers Wallenstein für das Weimarer Hoftheater, Bodenstedts Hamlet-Übersetzung ‒ werden unterschiedlich herausgearbeitete ideologische Grundlagen der deutschen Shakespeare-Rezeption betrachtet. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines Paradigmenwechsels in der Rezeptionsforschung, die die Perspektive einer respektvollen oder gar huldigenden Annäherung an ein fremdkulturelles Modell durch die Perspektive der unbotmäßigen Aneignung eines fremden „kulturellen Kapitals“ zu ersetzen scheint.
Prof. Dr. Norbert Greiner lehrte an den Universitäten Trier, Heidelberg, Hamburg und Wien. Zu seinen Forschungsgebieten gehören die Kulturgeschichte des Übersetzens, die englisch-deutschen Literaturbeziehungen und das britische Drama und Theater von der Shakespearezeit bis zur Gegenwart. Er ist Mitherausgeber der Englisch-deutschen Studienausgabe der Dramen Shakespeares, in deren Rahmen er die Bände zu „Much Ado About Nothing“ und „Hamlet“ ediert hat und „A Midsummer Night’s Dream“ zum Druck vorbereitet.
Eine Veranstaltung der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft Weimar in Kooperation mit der Herzogin Anna Amalia Bibliothek.
Lesung mit Lutz Rathenow: Trotzig lächeln und das Weltall streicheln. Mein Leben in Geschichten
Pünktlich zu seinem 70. Geburtstag legt der bedeutende DDR-Oppositionelle seinen literarischen Lebenslauf vor. Von der frühen Kindheit bis in hohe politische Ämter erzählt Rathenow von einem Leben zwischen Kunst und Politik. Lutz Rathenows Leben fügt sich zu einem farbigen Kaleidoskop aus Erzählungen, Dialogen, Reportagen und Tagebuch-Notaten zusammen. Sein Blick auf rassistische Ressentiments, unaufgearbeitete DDR-Prägungen, enttäuschte West-Projektionen und ihr Wegreden im Alltag ist scharf. Seine Erinnerungen an Weggefährten sind freundschaftlich, skeptisch und innig. Seine starken Heldinnen verblüffen ebenso wie die rasanten Ortswechsel zwischen Jena, Berlin oder Montevideo. Lutz Rathenow wurde 1952 in Jena geboren. Er schrieb Lyrik und Prosa für Kinder und Erwachsene. Als Journalist und Schriftsteller setzte er sich für die Aufarbeitung der SED-Diktatur ein und ging als Sächsischer Landesbeauftragter für die Stasiunterlagen von 2011 bis 2021 eigene Wege. Er lebt in Berlin.
In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung
Eintritt frei
Lesung und Gespräch mit Manuela Lenzen: Künstliche Intelligenz. Was sie kann und was uns erwartet
Künstliche Intelligenz ist das neue Zauberwort des technischen Fortschritts. Intelligente Computersysteme stellen medizinische Diagnosen und geben Rechtsberatung. Sie managen den Aktienhandel und steuern vielleicht bald unsere Autos. Immer klügere Roboter stehen an den Fließbändern, begrüßen uns im Hotel, führen uns durchs Museum oder braten Burger. Künstliche Intelligenz verändert unsere Arbeit und unsere Freizeit, unsere Häuser und Städte, unsere Wissenschaft, Medizin und Kommunikation, unser Welt- und Menschenbild. Doch neben die Utopie der schönen, neuen intelligenten Technikwelt sind längst Schreckbilder getreten: von künstlichen Intelligenzen, die uns auf Schritt und Tritt überwachen, die unsere Arbeitsplätze übernehmen und sich unserer Kontrolle entziehen.
Manuela Lenzen zeigt, welche Hoffnungen und Befürchtungen realistisch sind und welche in die Science-Fiction gehören. Sie beschreibt, wie ein gutes Leben mit der Künstlichen Intelligenz aussehen könnte – und dass wir von klugen Maschinen eine Menge über uns selbst lernen können.
Die Autorin: Manuela Lenzen hat in Philosophie promoviert und schreibt als freie Wissenschaftsjournalistin über Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Kognitionsforschung.
»90 Jahre erinnertes Weimar« – Vortrag von Prof. Dr. Peter Gülke
Der verdienstvolle, mit hohen Ehrungen ausgezeichnete, am 29. April 1934 in Weimar geborene Musikwissenschaftler, Musiker, Dirigent und Herausgeber zahlreicher Musikwerke, Peter Gülke, blickt auf ein intensives tätiges Leben zurück, das ihn durch die wechselvolle Geschichte dreier politischer Systeme führte. Anhand ausgewählter Episoden, Begegnungen mit bedeutenden Menschen, besonderer Ereignisse und daraus erwachsenen Erfahrungen ist Näheres darüber zu erfahren, was Peter Gülke untrennbar mit Weimar verbindet.
Lesung und Gespräch mit Manuela Lenzen: Künstliche Intelligenz. Was sie kann und was uns erwartet
Künstliche Intelligenz ist das neue Zauberwort des technischen Fortschritts. Intelligente Computersysteme stellen medizinische Diagnosen und geben Rechtsberatung. Sie managen den Aktienhandel und steuern vielleicht bald unsere Autos. Immer klügere Roboter stehen an den Fließbändern, begrüßen uns im Hotel, führen uns durchs Museum oder braten Burger. Künstliche Intelligenz verändert unsere Arbeit und unsere Freizeit, unsere Häuser und Städte, unsere Wissenschaft, Medizin und Kommunikation, unser Welt- und Menschenbild. Doch neben die Utopie der schönen, neuen intelligenten Technikwelt sind längst Schreckbilder getreten: von künstlichen Intelligenzen, die uns auf Schritt und Tritt überwachen, die unsere Arbeitsplätze übernehmen und sich unserer Kontrolle entziehen.
Manuela Lenzen zeigt, welche Hoffnungen und Befürchtungen realistisch sind und welche in die Science-Fiction gehören. Sie beschreibt, wie ein gutes Leben mit der Künstlichen Intelligenz aussehen könnte – und dass wir von klugen Maschinen eine Menge über uns selbst lernen können.
Die Autorin: Manuela Lenzen hat in Philosophie promoviert und schreibt als freie Wissenschaftsjournalistin über Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Kognitionsforschung.
Lesung und Gespräch mit Manuela Lenzen: Künstliche Intelligenz. Was sie kann und was uns erwartet
Künstliche Intelligenz ist das neue Zauberwort des technischen Fortschritts. Intelligente Computersysteme stellen medizinische Diagnosen und geben Rechtsberatung. Sie managen den Aktienhandel und steuern vielleicht bald unsere Autos. Immer klügere Roboter stehen an den Fließbändern, begrüßen uns im Hotel, führen uns durchs Museum oder braten Burger. Künstliche Intelligenz verändert unsere Arbeit und unsere Freizeit, unsere Häuser und Städte, unsere Wissenschaft, Medizin und Kommunikation, unser Welt- und Menschenbild. Doch neben die Utopie der schönen, neuen intelligenten Technikwelt sind längst Schreckbilder getreten: von künstlichen Intelligenzen, die uns auf Schritt und Tritt überwachen, die unsere Arbeitsplätze übernehmen und sich unserer Kontrolle entziehen.
Manuela Lenzen zeigt, welche Hoffnungen und Befürchtungen realistisch sind und welche in die Science-Fiction gehören. Sie beschreibt, wie ein gutes Leben mit der Künstlichen Intelligenz aussehen könnte – und dass wir von klugen Maschinen eine Menge über uns selbst lernen können.
Die Autorin: Manuela Lenzen hat in Philosophie promoviert und schreibt als freie Wissenschaftsjournalistin über Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Kognitionsforschung.
Lesung und Gespräch mit Martin Debes:
Deutschland der Extreme. Wie Thüringen die Demokratie herausfordert
Martin Debes beschreibt anhand von Thüringen, warum die großen Volksparteien an Boden verlieren, das Vertrauen in demokratische Prozesse und staatliche Institutionen schwindet und Politik zu einem Schauplatz von Extremisten und Karrieristen wird. Sein Buch ist die Geschichte eines Landes, das Experimentierfeld extremer politischer Kräfte war und wieder geworden ist. „Ein grandioser Deuter des Ostens und ein begnadeter Schreiber.“ Laudatio zum Reporter des Jahres, Medium Magazin
Martin Debes, 1971 in Jena geboren, arbeitet als Chefreporter für die Zeitungen der FUNKE Mediengruppe in Thüringen. Mit seinem im August 2021 erschienenen Buch „Demokratie unter Schock“ über die Hintergründe der Wahl von Thomas Kemmerich zum Thüringer Ministerpräsidenten lieferte Debes „atemberaubende Details“ (DIE WELT) sowie einen herausragenden „Beitrag zum Verständnis von Politik“ (FAZ).
Antje Babendererde: »Triff mich im tiefen Blau«
Einfühlsam beschreibt DELIA-Literaturpreis-Gewinnerin Antje Babendererde in ihrem neuesten Roman »Triff mich im tiefen Blau« das Lebensgefühl einer ganzen Generation, hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch nach Leichtigkeit, Liebe und in vollen Zügen leben und der Angst vor einer Zukunft in Zeiten der Klimakrise.
Wild wogen die Wellen um die kleine Hebrideninsel Orasay, wo Leonie bei ihrer Mutter Zuflucht sucht. In Leonie dagegen ist alles verstummt, denn sie trägt ein Geheimnis mit sich herum, das sie fast erdrückt. Erst die Begegnung mit dem Inseljungen Tam und seine besondere Verbindung zu einem wilden Delfin wecken ihre Neugierde. Stück für Stück locken Tam und der Delfin Leonie zurück ins Leben und sie öffnet sich der Magie der Insel und dem faszinierenden Jungen, hinter dessen sturmgrauen Augen ein stiller Schmerz lauert. Doch als Meeresschützer auf Orasay auftauchen, muss Leonie zu ihren Überzeugungen stehen und gerät damit zwischen die Fronten. Können die beiden es schaffen, gemeinsam zu kämpfen? Für die Insel, für das Meer, für sich selbst – und für ihre Liebe?
Karten gibt es in unserem Ticketshop
Lese-Zeichen e.V., Landeszentrale für politische Bildung in Thüringen, gefördert von der Thüringer Staatskanzlei und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen
»Die Gunst des Augenblicks« mit Mara Michaelis und Dominik Kohl
Welche Räume öffnet das Gedicht?
Am Samstag, dem 13. April 2024, begrüßen wir die Lyriker*innen Mara Michaelis (Bremen) und Dominik Kohl (Leipzig) um 19.30 Uhr in Schillers Gartenhaus. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Die Gunst des Augenblicks stellen sie ihre Gedichte vor und diskutieren im publikumsnahen Gespräch Fragen und Widersprüche unserer Gegenwart.
Lesung und Gespräch werden moderiert von Lisa Memmeler (Berlin) und Helmut Hühn (Jena).
Mara Michaelis, geboren 2000 in Bremen, Studium am Literaturinstitut in Hildesheim. Sie arbeitete zwischenzeitig als Grundschullehrerin und Bestattungsassistentin in Berlin und ist derzeit im antiquarischen Buchhandel tätig. 2021 gehörte sie zu den Finalist*innen des Open Mike. Zuletzt erschien ein Gedicht in Transistor ‒ Zeitschrift für zeitgenössische Lyrik.
Dominik Kohl,1992 geboren, nahe Regensburg aufgewachsen. Literatur- und kulturwissenschaftliches Studium in Regensburg, Kanazawa und Heidelberg. Aufenthalte in Japan und China. Lebt in Leipzig.
Eine Veranstaltung von Schillers Gartenhaus / Universität Jena in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. Gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
fünfundsechzig. Eine literarische Lebensbilanz
Lesung für und mit Harry Weghenkel
Musik: Alexander Blume (Klavier) und Christian Rosenau (Gitarre)
Harry Weghenkel, geb. 1958 in Lauchröden, seit 1983 Lehrer für Deutsch und Englisch in Merseburg, ab 1986 im Kreis Eisenach; lebt in Gerstungen.
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen in Kooperation mit dem Kunstverein Der Laden e.V.
Charlotte Gneuß: Gittersee
1976, im Dresdner Vorort Gittersee: Karin ist 16, hütet ihre kleine Schwester und hilft der renitenten Großmutter im Haushalt, die ihrer Zeit als Blitzmädel hinterhertrauert. Karins Vater verzweifelt an der Reparatur seines Škodas wie an der des Familienlebens, und ihre Mutter würde am liebsten ein anderes Leben führen. Aufgehoben fühlt sich Karin bei ihrer Freundin Marie, dem einzigen Mädchen in der Klasse, das später nicht etwas machen, sondern etwas werden will: die erste Frau auf dem Mond. Und Karin ist verliebt: in ihren Freund Paul, der gerne Künstler wäre, aber im Schacht bei der Wismut arbeitet. Als Paul zu einem Ausflug aufbricht und nicht mehr zurückkommt, stehen eines Nachts zwei Uniformierte vor der Tür und Karins Welt gerät aus den Fugen.
In diesem eindringlichen Debütroman nähert sich Charlotte Gneuß schreibend der DDR, der Realität und der Utopie, in der ihre Eltern aufwuchsen und die es heute nicht mehr gibt. „Gittersee“ stand auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2023 und wurde mit dem „aspekte“-Literaturpreis sowie dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung 2023 ausgezeichnet.
Charlotte Gneuß, 1992 in Ludwigsburg geboren, studierte Soziale Arbeit in Dresden, literarisches Schreiben in Leipzig und szenisches Schreiben in Berlin. Sie veröffentlicht in Literaturmagazinen, ist Gastautorin von „ZEIT Online“. Sie ist Gewinnerin des Leonhard-Frank-Stipendiums für neue Dramatik und Herausgeberin der Anthologie „Glückwunsch“.
Moderation: Jochen Voit
In Kooperation mit der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße
»Der Frühling webt schon in den Birken«
Frühlingslesung mit Autorinnen und Autoren des Literaturclubs Gera.
Goethe-Kitsch? Ein kulturgeschichtlicher Streifzug durch die Vermarktung des Dichterfürsten
Vortrag von PD Dr. Sabine Wienker-Piepho (Freiburg i. Br.)
Judenhass Underground. Antisemitismus in emanzipatorischen Subkulturen und Bewegungen
Lesung und Diskussion mit den Hrsg. Stefan Lauer & Nicolas Potter
Niemand will Antisemit sein. Erst recht nicht in Subkulturen und Bewegungen mit einem progressiven, emanzipatorischen Selbstbild. Judenhass geht aber auch underground – ob Rapper gegen Rothschilds, DJs for Palestine oder Punks Against Apartheid. BDS, die Boykottkampagne gegen den jüdischen Staat, will nahezu jedes Anliegen kapern, von Klassenkampf bis Klimagerechtigkeit. Altbekannte Mythen tauchen in alternativer Form wieder auf, bei Pride-Demos, auf der documenta oder beim Gedenken an den Terror von Hanau. Und viele Jüdinnen*Juden fragen sich, wo ihr Platz in solchen Szenen sein soll.
Der Sammelband »Judenhass Underground« vereint kritische, aber konstruktive und vor allem solidarische Beiträge und Interviews. Über Antisemitismus in emanzipatorischen Subkulturen und Bewegungen wollen wir sprechen mit den Herausgeber*innen:
Die Veranstaltung wird präsentiert von: Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, ezra – Beratung für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Thüringen, der Partnerschaft für Demokratie Jena und dem Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft.
Judenhass Underground. Antisemitismus in emanzipatorischen Subkulturen und Bewegungen
Lesung und Diskussion mit den Hrsg. Stefan Lauer & Nicolas Potter
Niemand will Antisemit sein. Erst recht nicht in Subkulturen und Bewegungen mit einem progressiven, emanzipatorischen Selbstbild. Judenhass geht aber auch underground – ob Rapper gegen Rothschilds, DJs for Palestine oder Punks Against Apartheid. BDS, die Boykottkampagne gegen den jüdischen Staat, will nahezu jedes Anliegen kapern, von Klassenkampf bis Klimagerechtigkeit. Altbekannte Mythen tauchen in alternativer Form wieder auf, bei Pride-Demos, auf der documenta oder beim Gedenken an den Terror von Hanau. Und viele Jüdinnen*Juden fragen sich, wo ihr Platz in solchen Szenen sein soll.
Der Sammelband »Judenhass Underground« vereint kritische, aber konstruktive und vor allem solidarische Beiträge und Interviews. Über Antisemitismus in emanzipatorischen Subkulturen und Bewegungen wollen wir sprechen mit den Herausgeber*innen:
Die Veranstaltung wird präsentiert von: Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, ezra – Beratung für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Thüringen, der Partnerschaft für Demokratie Jena und dem Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft.
»Bildende Kunst in der DDR« – Vortrag von Prof. Dr. Bernd Lindner.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Landeszentrale politische Bildung in Thüringen.
Einführung in die Sonderausstellung „Sophie. Macht. Literatur“ durch das Kuratorenteam
Zur Ausstellung „Sophie. Macht. Literatur“.
Lesung und Gespräch mit Alexander Pfeiffer: Terrorballade
Sänger ist arbeitslos. Filmvorführer war er mal, Privatdetektiv will er nicht sein. Und doch halten ihn manche für genau das. So auch die Frau, die ihn bittet, ihren einstigen Geliebten Robert „Robby“ Zimmermann aufzuspüren. Ein Auftrag mit reichlich Sprengkraft, denn Robby hat als V‑Mann einst Zugang zur Roten Armee Fraktion (RAF) gefunden und für den entscheidenden Schlag des Verfassungsschutzes gegen die führenden Mitglieder der dritten Generation der „antiimperialistischen Stadtguerilla“ gesorgt. Seit 1993 ist er im Zeugenschutz abgetaucht. Die Suche nach Robby führt Sänger von Wiesbaden nach Hamburg und wieder zurück – und nicht zuletzt tief in die eigene Vergangenheit. Seine unkonventionellen Ermittlungsmethoden und die hochprozentige Ehe mit seiner frisch angetrauten Frau, der Journalistin Marlene, halten ihn dabei auf Kurs.
Lesung und Gespräch mit Jan Schönfelder: 21. Mai 1983. Luftkampf über Thüringen
Pfingstsamstag 1983. Ein Westdeutscher fliegt mit einem Sportflugzeug über die innerdeutsche Grenze, um einer DDR-Bürgerin zur Flucht zu verhelfen. Auf einmal tauchen sowjetische Kampfhubschrauber auf. Eine wilde Verfolgungsjagd zurück Richtung Grenze beginnt. Plötzlich fallen Schüsse. Einschläge gibt es nicht nur im Flugzeug, sondern auch in Ostthüringer Dörfern. Der Pilot entkommt in die Bundesrepublik. Zurück bleibt eine junge Frau. Die waghalsige Aktion zieht Kreise bis zu Erich Honecker. Der Historiker Jan Schönfelder hat einen Grenzzwischenfall recherchiert, der für das angespannte Ost-West-Verhältnis schwerwiegende Folgen hätte haben können.
Jan Schönfelder, Dr. phil., Historiker und Redakteur beim Mitteldeutschen Rundfunk (Landesfunkhaus Thüringen). Forschungsschwerpunkt: Deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Besuchen von bundesdeutschen Spitzenpolitikern wie Helmut Kohl, Franz Josef Strauß, Bernhard Vogel und Willy Brandt in der DDR. Außerdem Studien zur Thüringer Lokalgeschichte: Todessache Rudi Arnstadt. Zwischen Aufklärung und Propaganda (Jena 2012); Der Mut der Einzelnen. Die Revolution in Arnstadt 1989 (Jena 2009); Klassen-Kampf. Die Oberschule Pößneck und die Junge Gemeinde 1952–1954 (Leipzig 2008); Mit Gott gegen Gülle (Rudolstadt 2000); Kirche, Kerzen, Kommunisten. Die demokratische Revolution in Neustadt an der Orla 1989/90 (Rudolstadt 2005) und Aufbruch nach Deutschland. Politische Weichenstellungen in Neustadt an der Orla 1990–1994 (Jena 2012). Außerdem: Feindbild Israel: Udo Albrecht, der rechte Terror und die Geheimdienste (Jena 2022). Mehr Informationen unter http://www.jan-schoenfelder.de.
Henning Kreitel: Keine Nüsse mehr für Familie Eichhorn
Für Kinder ab 4 Jahren
Emilie Eichhorn lebt mit ihren Eltern in der hohen Kiefer am Waldrand. Sie liebt Haselnüsse über alles. Doch plötzlich, an ihrem vierten Geburtstag, erleidet sie einen allergischen Schock. Und plötzlich steht ihr ganzes Leben Kopf. Sie muss zu Dr. Schaufelmann dem Maulwurf gebracht werden, bekommt ein Medikament und muss lernen, dass es künftig keine Nüsse mehr für sie gibt. Nun fühlt sie sich nicht nur unglücklich, sondern auch als Außenseiterin. Das ändert sich erst, als sie eines Tages das Wiesel Hendrik keuchend und schnaufend in einem Gebüsch entdeckt… und sofort weiß, was zu tun ist und zu einer Heldin wird.
Henning Kreitel wurde in Weimar geboren. Lange Zeit hatte er mit Goethe und Schiller nichts am Hut, denn er wollte eigentlich
Banker oder Richter werden. Durch Zufall hat ihn die Muse geküsst – bei einem längeren Ausflug in Frankfurt am Main. Er studierte
Fotografie an der Kunstakademie Stuttgart und entdeckte dort auch die Literatur für sich. Seit 2014 lebt er in Berlin, schreibt und
veröffentlicht Lyrik und Prosa.
Lesung und Gespräch mit Alexander Pfeiffer: Terrorballade
Sänger ist arbeitslos. Filmvorführer war er mal, Privatdetektiv will er nicht sein. Und doch halten ihn manche für genau das. So auch die Frau, die ihn bittet, ihren einstigen Geliebten Robert „Robby“ Zimmermann aufzuspüren. Ein Auftrag mit reichlich Sprengkraft, denn Robby hat als V‑Mann einst Zugang zur Roten Armee Fraktion (RAF) gefunden und für den entscheidenden Schlag des Verfassungsschutzes gegen die führenden Mitglieder der dritten Generation der „antiimperialistischen Stadtguerilla“ gesorgt. Seit 1993 ist er im Zeugenschutz abgetaucht. Die Suche nach Robby führt Sänger von Wiesbaden nach Hamburg und wieder zurück – und nicht zuletzt tief in die eigene Vergangenheit. Seine unkonventionellen Ermittlungsmethoden und die hochprozentige Ehe mit seiner frisch angetrauten Frau, der Journalistin Marlene, halten ihn dabei auf Kurs.
Neue Heimat dringend gesucht! Tine Wittler– bis dato bekennende Großstadtbewohnerin – hat genug von all der Hektik und Anonymität in Hamburg und beschließt kurzerhand aufs Land zu ziehen. Das vermeintlich perfekte Haus ist schnell gefunden. Trotz unvorhergesehener Fallstricke, ausufernder Renovierungsarbeiten und zahlreicher Tücken lernt die Stadtflüchtige das Landleben samt all seiner Skurrilitäten zu schätzen und begegnet diesem nicht nur mit viel Humor, sondern auch einem besonders liebevollen Blick.
Tine Wittlerist seit über 20 Jahren Autorin und freischaffende Bühnenkünstlerin. Mit der TV-Sendung »Einsatz in 4 Wänden« (2003–2013) wurde sie bundesweit bekannt, parallel schrieb sie mehrere Bestseller sowie Bühnenprogramme und betrieb in Hamburg eine Künstlerbar samt Off-Bühne. Nach 25 Jahren in Hamburg zog sie Ende 2017 in das 60-Seelen-Nest Jabel im Wendland („der Jabel der Welt!“). Am 19.04.2024 ist sie erstmals in Krölpa zu Gast!
Karten gibt es in der Gemeinde Krölpa, in der Buchhandlung am Markt Pößneck und online in unserem Ticketshop
Jenseits der Perlenkette. Eine Reise in die kleinsten Dörfer Thüringens
Lesung mit Yvonne Andrä und Stefan Petermann.
Peter Wensierski: Jena-Paradies. Die letzte Reise des Matthias Domaschk
Freitag, 10. April 1981: In Jena steigt der 23-jährige Matthias Domaschk in den Schnellzug nach Berlin. Er will zu einer Geburtstagsfeier. Doch er kommt nie an, denn der vollbesetzte Zug wird in Jüterbog gestoppt, Matthias und drei weitere Jenaer festgesetzt. Zwei Tage später liegt er in der Stasi-Untersuchungshaftanstalt Gera tot im Besucherzimmer. Was ist damals geschehen? Fesselnd erzählt Peter Wensierski anhand der letzten Tage im Leben von Matthias Domaschk die Geschichte einer unangepassten Jugend und ihrer Widersacher in einem totalitären Staat. Wie für die Jenaer Szene der Polizeiüberfall auf eine Wohngemeinschaft, der Protest gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns zu Wendepunkten werden. Und er zeichnet das Bild einer zunehmend politisierten Generation, die sich in Widerspruch zu ihren angepassten Eltern und intoleranten Bürgern begab und sich politisch und kulturell schon in den 70er Jahren über Grenzen hinweg verständigte – auf der Suche nach einem aufrechten und selbstbestimmten Leben. In Kooperation mit der Stadt Arnstadt und musikalisch begleitet von „Junimond“. Die Band wird Songs von „Ton Steine Scherben“ spielen.
Peter Wensierski, Jahrgang 1954, studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Publizistik an der Freien Universität Berlin. Seit 1979 berichtete er als Journalist und Dokumentarfilmer aus der DDR. Von 1986 bis 1993 war er Fernsehjournalist bei der ARD, arbeitete für das Magazin Kontraste, ab 1993 beim Spiegel. Wensierski wurde ausgezeichnet mit dem Bundesfilmpreis, dem Europäischen Fernsehpreis und dem Bundesverdienstkreuz. Mehrere Buchveröffentlichungen, darunter „Schläge im Namen des Herrn“ (2006), „Die verbotene Reise“ (2014), „Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution“ (2017), im Ch. Links Verlag „Berlin – Stadt der Revolte“ (2018).
Albert Kitzler: Gelassenheit. Eine philosophische Lebensschule
Die antike Philosophie identifizierte Glück mit Seelenfrieden, einem Zustand heiterer Gelassenheit, der jeglichen äußeren Anfeindungen und schicksalhaften Herausforderungen standhält. Die Stoiker sprachen von der „Unerschütterlichkeit des Weisen“.
Bewähren sich diese Konzepte auch in der gegenwärtigen Situation, die von vielen Menschen in mehrerlei Hinsicht als außerordentlich kritisch, bedrohlich und beängstigend empfunden wird?
Der Philosoph Albert Kitzler liest aus seinem neuen Buch und freut sich anschließend auf eine rege Unterhaltung mit den Zuhörerinnen und Zuhörern.
Dr. Albert Kitzler
Geboren 1955 in Oberwesel. Aufgewachsen am Niederrhein. Studierte Jura und Philosophie in Freiburg i.Br. Arbeitete als Rechtsanwalt, von 1989 bis 2000 als Filmproduzent (1994 »Oscar« für den Kurzfilm »Schwarzfahrer«), ab 2000 als Philosoph. Gründete 2010 »MASS UND MITTE – Schule für antike Lebensweisheit«. Betreibt ein »Haus der Weisheit« in Reit im Winkl. Seit 2014 acht Bücher zur praktischen Philosophie und Lebenskunst veröffentlicht.
www.massundmitte.de
Exklusives Kartenkontingent: 60
Weitere Informationen: Doris Deutsch, deutsch.doris@t‑online.de
Immanuel Kant zum 300. Geburtstag
Die Klassik Stiftung Weimar feiert den 300. Geburtstag des Philosophen Immanuel Kant mit einer Vortragsreihe. Am Geburtstag selbst sprechen Prof. Dr. Helmut Heit und Dr. Reinhard Laube. Anschließend laden wir Sie ein, gemeinsam auf den Philosophen anzustoßen.
Helmut Heit (Weimar):Was ist aus Kants ‚Zum ewigen Frieden‘ geworden?
1795 veröffentlichte Immanuel Kant in Königsberg die kleine Schrift „Zum ewigen Frieden. Ein philosophischer Entwurf“ und stellte sich damit einer leider stets aktuellen Frage. Wann werden wir Menschen aufhören, uns regelmäßig im großen Stil gegenseitig zu ermorden? Kants Hoffnung auf eine kosmopolitische und republikanische Friedensordnung hat sich nicht erfüllt. Dennoch verdient der Text auch mit Blick auf die heutigen internationalen Institutionen und Verfahren eine erneute kritische Lektüre.
Reinhard Laube (Weimar): Kant 1924 – Aufbruch oder Abbruch
Zentrale Feierlichkeiten zu Kants 200. Geburtstag fanden in Königsberg statt – und in Weimar. Hier tagte die Deutsche Philosophische Gesellschaft am 19. April 1924 mit einem Festvortrag zu „Kants Bedeutung für das deutsche Geistesleben“ und einer Ausstellung in der Landesbibliothek. Dieser Aufbruch in der Kant-Rezeption war zugleich Abbruch seiner Funktion für die Weimarer Republik, die am 6. April 1924 noch im Mittelpunkt des Festakts aus Anlass des Parteitages der Deutschen Demokratischen Partei stand: „Kant und die deutsche Freiheit“. Im Streit um Kant ging es zugleich um Zukunft oder Ende der Weimarer Republik, Aufbruch und Abbruch (kultur-) politischer Optionen.
Martin Debes: Deutschland der Extreme
Lesung und Gespräch | Moderation: Boris Lochthofen
In Thüringen greift die AfD nach der Macht und bringt die ganze Republik in Bedrängnis. Martin Debes erzählt die Geschichte eines Landes, das Experimentierfeld extremer politischer Strömungen war und wieder geworden ist: Genau ein Jahrhundert, nachdem in Weimar erstmals Bürgerliche mithilfe völkischer Extremisten regierten, steht die Demokratie in Thüringen vor einer neuen Herausforderung. 2024 könnte die AfD Wahlsieger und damit regierungsentscheidend werden. Das ist nicht nur ein Härtetest für die Region, sondern einer für die ganze Bundesrepublik. Thüringen steht damit beispielhaft für die Bedrohung der Demokratie in Deutschland.
Eine Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen.
Charles Lewinsky: »Rauch und Schall«
Weimar – LiteraturEtage
Goethe kommt zurück aus der Schweiz und hat zu Hause in Weimar plötzlich eine Schreibblockade. Da kann sein kleiner Sohn August noch so still sein und seine Frau Christiane noch so liebevoll um sein Wohl besorgt. Ausgerechnet sein Schwager Christian August Vulpius, ebenfalls Schriftsteller und von Goethe verachteter Viel- und Lohnschreiber, kommt ihm in dieser Situation zu Hilfe. Zu einer Hilfe, die Goethe nicht will und doch dringend braucht.
Charles Lewinsky, 1946 in Zürich geboren, ist seit 1980 freier Schriftsteller. International berühmt wurde er mit seinem Roman ›Melnitz‹. Er gewann zahlreiche Preise, darunter den französischen Prix du meilleur livre étranger. ›Der Halbbart‹ war nominiert für den Schweizer und den Deutschen Buchpreis. Sein Werk erscheint in 16 Sprachen. Charles Lewinsky lebt im Sommer in Vereux, Frankreich, und im Winter in Zürich.
Karten sind im Vorverkauf in der Eckermann-Buchhandlung erhältlich.
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. im Rahmen des LESARTEN-Festivals der Stadt Weimar. Gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
Zum 100. Todestag Kafkas am 3. Juni 2024 wirft Rüdiger Safranski einen besonderen Blick auf Kafkas Werke.
„Ich habe kein litterarisches Interesse, sondern bestehe aus Litteratur, ich bin nichts anderes und kann nichts anderes sein“, schrieb Franz Kafka an seine Verlobte Felice Bauer. Das Schreiben war seine Existenz, die ihm mehr bedeutete als ein vollendetes Werk. Rüdiger Safranski beobachtet Franz Kafka beim Schreiben, um den Geheimnissen seiner Texte näher zu kommen. In seinen Briefen liest er von den Augenblicken des Glücks, die Kafka am Schreibtisch erlebt, und von Momenten, in denen ihm die Welt vollkommen fremd erscheint.Versteht man Kafkas Bücher als Zeugnisse solcher Grenzerfahrungen, entfalten ihre Geheimnisse eine ganz unmittelbare Kraft. Eine solche Lektüre führt ins Zentrum eines Werks, das zu den Höhepunkten der Weltliteratur zählt.
Rüdiger Safranski, geboren 1945, studierte Philosophie, Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte. Seit 1986 ist er freier Autor und lebt in Badenweiler. Für sein in 26 Sprachen übersetztes Werk wurde er u. a. mit dem Thomas-Mann-Preis (2014), mit dem Ludwig-Börne-Preis (2017) und dem Deutschen Nationalpreis (2018) ausgezeichnet. Zuletzt erschienen bei Hanser „Hölderlin. Komm! ins Offene, Freund!“ Biographie (2019), „Klassiker! Ein Gespräch über die Literatur und das Leben“ (2019, mit Michael Krüger und Martin Meyer) und „Einzeln sein. Eine philosophische Herausforderung“ (2021).
In Kooperation mit der Kaufmänner Gesellschaft e.V. und der Friedrich Ebert Stiftung/Landesbüro Thüringen
Vortrag von Ulrike Roesler: Im ›Wagnerischen Luxus‹ der Großherzogin Sophie. Liszts späte Jahre in Weimar
Mit Franz Liszts zweitem Wohnort in der Weimarer Hofgärtnerei richtet keine Geringere als die Großherzogin Sophie mit ihren Töchtern ein Künstlerheim für den viel gefeierten Musiker und Komponisten ein. Im Zuge der Musealisierung Weimars im späten 19. Jahrhundert avanciert der Ort zu einer Pilgerstätte seiner zahlreichen Schüler und Verehrer. Die detaillierte Berichterstattung in den Musikzeitschriften der Zeit zeichnet das Bild vom Denkmal zu Lebzeiten, bei dem der Heroe und Meister zunehmend in den Vordergrund rückt.
Aus Liebe zum Schillerhaus entstand die Idee, den Garten als Ort der Geselligkeit wiederzubeleben und Gäste mit einem kleinen Speise- und Getränkeangebot zu versorgen. Ein Team von 25 ehrenamtlichen Enthusiasten hat sich zusammengefunden, um Sie mit verschiedenen Flammkuchen und einem Angebot an Getränken zu verwöhnen. Geöffnet ist immer donnerstags, freitags und samstags jeweils von 18:00 bis 23:00 Uhr. An Schlechtwettertagen steht der Lichthof im Haus zur Verfügung.
Amerika ist nicht so groß!
Die iranische Exilautorin Maryam Goudarzi hat 2023 im Rahmen des Gothaer Bibliotheksstipendiums mit der Auswanderbriefsammlung der Forschungsbibliothek Gotha gearbeitet. “Amerika ist nicht so groß!” ist ein halbdokumentarisches Zwei-Personen-Stück, das auf Informationen und Persönlichkeiten aus den Briefen in der Gothaer Forschungsbibliothek basiert.
Erleben Sie eine Reise durch die Geschichte, indem Sie mit uns nach New York reisen, um zu sehen, wie groß Amerika wirklich sein kann. Amerika ist nicht so groß fordert Sie auf, das Heimatland und die Migration aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Inspiriert vom Briefarchiv des 19. und 20. Jahrhunderts erzählt die Geschichte von zwei deutschen Einwanderern, die im New Yorker Hafen auf ein Schiff aus Hamburg warten. Sie wollen erkennen, ob New York das Ende der Welt ist oder die Auswanderung weitergeht.
Mitwirkende: Maryam Goudarzi (Autorin); Pouyan Ghafari (Regisseur); Cornelia Dörr, Thorsten Brand (Darsteller); Anne Wiemann (Musikerin)
Aufgrund begrenzter Kapazitäten bitten wir um Anmeldung bis zum 23. April unter info@fk-fbgth.de.
Eine Veranstaltung des Freundeskreises der Forschungsbibliothek Gotha gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Thüringen.
Das Recherchestipendium ist ein Kooperationsprojekt der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, des Freundeskreises der Forschungsbibliothek Gotha e. V., des Forschungszentrums Gotha sowie der Literarischen Gesellschaft Thüringen e. V.
Ernst-Paul Dörfler: »Das Liebesleben der Vögel«
Treue Stadt-Amseln, Meisen mit Vaterkomplex und polygame Wachteln – das Liebesleben der Vögel ist variantenreich und immer wieder überraschend. Der Euronatur-Preisträger und Vogelexperte Ernst Paul Dörfler eröffnet die Beziehungswelt von über fünfzig heimischen Vogelarten und gibt Einblicke, die man sonst nirgends findet. So leben Vögel weit weniger monogam, als häufig angenommen, und der Klimawandel verstärkt diese Tendenz sogar noch: Extreme Schlechtwetterlagen beflügeln den Partnerwechsel unter Vögeln. Mit Witz und Leichtigkeit erzählt der Autor von den Bindungsmustern und Fortpflanzungstaktiken unserer gefiederten Nachbarn. Dieses Buch verändert den Blick auf das, was in Garten und Busch passiert.
Ernst Paul Dörfler, geboren 1950 in Kemberg bei Lutherstadt Wittenberg, ist promovierter Ökochemiker. Sein Buch »Zurück zur Natur?« (1986) wurde zum Kultbuch der ostdeutschen Umweltbewegung. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter mit dem EURONATUR-Preis der Stiftung Europäisches Naturerbe. 2019 erschien sein Buch »Nestwärme. Was wir von Vögeln lernen können« bei Hanser. Als langjähriges Mitglied unterstützt Ernst Paul Dörfler den BUND und teilt seine Erfahrungen, wie man zufriedener und gesünder leben kann.
Im Anschluss an die Lesung findet die Mitgliederversammlung des BUND Weimar statt.
Eine Veranstaltung des BUND Weimar in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.
Lesung mit Gedichtperformance: Encounters of Black Storytelling – von Mund zu Mund
Am 25. April jährt sich die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Gert Schramm, den antifaschistischen Aktivisten und Überlebenden des KZ Buchenwalds, zum zehnten Mal. Zu diesem Anlass laden wir, die Initiativen Schwarze Menschen in Deutschland und Decolonize Erfurt, zu einer besonderen Lesung in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und des Erinnerungsortes Topf & Söhne.
Ausgewählte Texte aus Schramms Autobiografie „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“, vorgetragen von Josina Monteiro und Mirjam Elomda, treten in Dialog mit eindrucksvollen Gedichtperformances der Poetry- und Spoken-Word-Künstlerin Tibi. Zwischendurch hören wir gemeinsam Lieder von Fasia Jansen. Die Veranstaltung findet bilingual in deutscher und englischer Sprache statt.
Encounters of Black Storytelling – from Mouth to Mouth
25 April marks the tenth anniversary of the award of the Federal Cross of Merit to Gert Schramm, the anti-fascist activist and survivor of Buchenwald concentration camp. To mark this occasion, we, the initiatives Black People in Germany and Decolonize Erfurt, are inviting you to a special reading event. Selected texts from Schramm’s autobiography »Wer hat Angst vorm schwarzen Mann«, read by Josina Monteiro and Mirjam Elomda, will enter into a dialogue with impressive poetry performances by the poet and spoken word artist Tibi. In between, we will also be listening to songs by Fasia Jansen. The event will be held bilingually in German and English.
Venue: Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7
Start: 7 pm
JenaChristine Hansmann: Vom Leuchten der Bäume
Christine Theml: Es gibt nicht Gutes, außer man tutes: zu Leben und Werk Erich Kästners zum 50.Todestag 2024
Iris Kerstin Geisler: Über Franz Kafka: ein Gedenken zum 100. Todestag 2024
Es spielt der Querflötenkreis unter Leitung von Ilga Herzog. Literatur im Flur in der Kunstgalerie “Huber und Treff”
Seit mehr als zehn Jahren gibt es »Literatur im Flur« in Jena. Als halbprivate Veranstaltung im »Flur« in der Dornburger Straße begonnen, setzt sich das Format seit 2019 öffentlich in der Galerie »Huber&Treff« fort: drei Literaturkennerinnen sprechen über Bücher, die sie begeistern, stellen Neuerscheinungen vor oder erinnern an Jahrestage vergessener Autoren und Autorinnen. Kammermusik bildet den klingenden Rahmen.
Es moderiert Iris Geisler.
Projektleitung: Iris Geisler, Christine Hansmann
Eine Veranstaltungsreihe der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. in Kooperation mit der Kunsthandlung Hubert & Treff Jena, gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
Aus Liebe zum Schillerhaus entstand die Idee, den Garten als Ort der Geselligkeit wiederzubeleben und Gäste mit einem kleinen Speise- und Getränkeangebot zu versorgen. Ein Team von 25 ehrenamtlichen Enthusiasten hat sich zusammengefunden, um Sie mit verschiedenen Flammkuchen und einem Angebot an Getränken zu verwöhnen. Geöffnet ist immer donnerstags, freitags und samstags jeweils von 18:00 bis 23:00 Uhr. An Schlechtwettertagen steht der Lichthof im Haus zur Verfügung.
Ulrich Kaufmann: Von der Welthaltigkeit der Provinz – Studien und Stimmen von und über Harald Gerlach. Buchpremiere und Lesung
Im Jahre 1987 kam der Lyriker, Erzähler, Essayist und Dramatiker Harald Gerlach mit Manfred Heine, Schauspieler und späterer Theaterleiter, an das Theater Rudolstadt. Beide hatten ihren Arbeitsort Erfurt wegen kulturpolitischer Attacken verlassen. Gerlach lebte zunächst im nahegelegenen Volkstedt und lernte in Rudolstadt seine spätere Frau die Dramatikerin Bettina Olbrich kennen. Das sind nicht die einzigen Parallelen zu Schillers Biografie, wie bei der Buchvorstellung zu hören sein wird. Gerlach setzte sich sein ganzes Leben mit dem Dichter auseinander. Seine Gedichte „Schiller in Volkstedt“ und „Bauerbach“ sowie die nachgelassene Schiller-Biographie „Man liebt nur, was einen in Freyheit setzt“ belegen dies. Auch Gerlachs große Weimarer Schiller-Rede aus dem Jahr 1993 ist von erschreckender Aktualität.
Sein Rudolstädter Wirken zeigt sich auch in zwei Künstlerbüchern, die von dem Rudolstädter Verleger Jens Henkel herausgegeben wurden.
Der Jenaer Germanist Ulrich Kaufmann stellt das biografische Buch über Harald Gerlach, das er gemeinsam mit Schriftstellern, Freunden und Kollegen erarbeitete, zusammen mit der Schauspielerin Verena Blankenburg vor.
Amerika ist nicht so groß!
Der Freundeskreis der Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt lädt zu einer performativen Lesung ein.
Autorin / Maryam Goudarzi
Regisseur / Pouyan Ghafari
Darsteller:innen / Cornelia Dörr, Thorsten Brand
Musikerin / Anne Wiemann
Eine Veranstaltung des Freundeskreises der Forschungsbibliothek Gotha in Kooperation mit der StudioBox / Theater Erfurt gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Thüringen.
Das Recherchestipendium ist ein Kooperationsprojekt der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, des Freundeskreises der Forschungsbibliothek Gotha e. V., des Forschungszentrums Gotha sowie der Literarischen Gesellschaft Thüringen e. V.
Dichterstätte Sarah Kirsch: Narzissen leuchten wie Zitronen im Laub
Narzissen leuchten wie Zitronen im Laub – Farben in den Texten Sarah Kirschs. Lesung von Mitgliedern des Fördervereins Dichterstätte Sarah Kirsch.
Aus Liebe zum Schillerhaus entstand die Idee, den Garten als Ort der Geselligkeit wiederzubeleben und Gäste mit einem kleinen Speise- und Getränkeangebot zu versorgen. Ein Team von 25 ehrenamtlichen Enthusiasten hat sich zusammengefunden, um Sie mit verschiedenen Flammkuchen und einem Angebot an Getränken zu verwöhnen. Geöffnet ist immer donnerstags, freitags und samstags jeweils von 18:00 bis 23:00 Uhr. An Schlechtwettertagen steht der Lichthof im Haus zur Verfügung.
Sarah Bosetti: Wer Angst hat, soll zuhause bleiben!
Sarah Bosetti stellt eine gewagte These auf: Die größte Gefahr für die Menschheit sind nicht Klima, Krieg und Katastrophen, sondern der Populismus.
Klima-Terrorismus? Desinfektionsmittel gegen Corona? Geburtstagsparty für 69 Abschiebungen? Das ist das Niveau, auf dem die Mächtigen dieser Welt über die wichtigen politischen Fragen unserer Zeit sprechen. Dabei wären fast alle Krisen zu meistern, wenn wir ihnen mit ehrlicher Vernunft begegnen würden – was wir mit beeindruckender Konsequenz nicht tun. Deshalb nimmt Sarah Bosetti sich im Kampf gegen Fake News, Diskriminierung und Diskursverschiebung einige der schönsten, schlimmsten oder absurdesten populistischen Aussagen bekannter Persönlichkeiten vor – von Alice Schwarzer über Olaf Scholz bis Wladimir Putin – und beantwortet sie mit klugen und witzigen Gedichten. Sie bekämpft den Populismus mit der schärfsten Waffe, die sie hat: mit Poesie!
Sarah Bosetti ist Satirikerin, Autorin und Feministin wider Willen. Mit ihrer wöchentlichen Satiresendung „Bosetti will reden!“ (ZDF) wurde sie 2022 für den Deutschen Fernsehpreis nominiert. Zuvor wurde sie bereits u.a. mit dem Dieter-Hildebrandt-Preis und dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet. Sie moderiert den extra3-Podcast „Bosettis Woche“ (NDR), in dem sie mit prominenten Gästen das politische Geschehen bespricht, tourt mit ihrem Live-Programm durch den deutschsprachigen Raum und ist Kolumnistin bei WDR2 und radioeins (RBB).
„Also wenn die Kacke irgendwann zusammenbricht … an Sarah Bosetti lag’s nicht.“ (Marc-Uwe Kling)
„Sarah Bosetti hat eine noch nie dagewesene Form des Kabaretts und der Satire entwickelt.“ (Jury Dieter-Hildebrandt-Preis)
den winterschlaf abtun und / die wunschsätze verwandeln!
Unterwegs mit Wulf Kirsten
Ein Abend mit Wolfgang Haak, Michael Knoche, Christoph Schmitz-Scholemann und Jens Kirsten
»Die Kirsten-Sprache ist eine Sprache, in der man sich verproviantieren kann gegen Geschwindigkeit, Anpassung und Verlust.« schrieb Martin Walser kurz vor der deutschen Wiedervereinigung; 2019 bezeichnete er Wulf Kirsten als den Dichter, der die eigenwilligsten Gedichte der Weltliteratur schreibt. Wulf Kirsten, 1934 im sächsischen Klipphausen geboren, wurde von der Landschaft der linkselbischen Täler nachhaltig geprägt. In seinem programmatischen Gedicht »satzanfang« schrieb er 1970 »den winterschlaf abtun und / die wunschsätze verwandeln! / saataufgang heißt mein satzanfang. / die entwürfe in grün überflügeln / meiner wortfelder langsamen wuchs.«
Als Wulf Kirsten im Dezember 2022 starb, entstand im Kreis seiner engsten Freunde die Idee, Freunde und Weggefährten um Beiträge für ein Freundschaftsbuch zu bitten, dass 2023 im Coesfelder Elsinor Verlag unter dem Titel »Unterwegs mit Wulf Kirsten« erschienen ist. Es versammelt Beiträge von vierzig Freunden und Wegbegleitern, die ihre Sicht auf den Freund aufgeschrieben haben. Die Herausgeber Wolfgang Haak, Michael Knoche und Christoph Schmitz-Scholemann waren mit Kirsten bis zuletzt in einem literarischen Gesprächskreis verbunden, der, in Anlehnung an einen barocken Brauch, nach einem Baum hieß, dessen Widerstandsfähigkeit legendär ist: Die Elsbeere.
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Literaturrat im Rahmen der Reihe »Literaturland Thüringen unterwegs«. Mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei.
Allein gegen Hitler – Leben und Tat des Johann Georg Elser
Buchvorstellung mit Wolfgang Benz
Der Historiker Wolfgang Benz stellt sein aktuelles Buch Allein gegen Hitler. Leben und Tat des Johann Georg Elser vor. In seiner akribisch recherchierten Biografie zeichnet Benz den Lebensweg
des Hitler-Attentäters Georg Elser nach und würdigt einen Menschen mit außergewöhnlicher Courage.
Wolfgang Benz ist einer der renommiertesten Zeithistoriker Deutschlands und hat zahlreiche Publikationen zur Geschichte des Nationalsozialismus, des Holocaust und des Widerstands vorgelegt. Bis 2011 war Benz Leiter des Instituts für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin. Allein gegen Hitler erschien im Februar 2023 im C.H.Beck-Verlag.
Eine Veranstaltung der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
Märchen und Sagen aus Thüringen – Lesung mit Rainer Hohberg
Rainer Hohberg wird in der Stadt- und Kreisbibliothek Zella-Mehlis eine Veranstaltung zum Thema „Sagen und Märchen in Thüringen“ durchführen. Dabei erzählt der Autor den Zuhörern allerlei Spannendes rund um die Vergangenheit des Freistaats. Die Kinder erfahren, welche Märchen und Sagen die Zeit überdauerten und noch heute bekannt sind. Regionale Geschichten werden dabei ebenso wie andere Sagen aus Thüringen vorgestellt. Bei einem kleinen Quiz können die Schüler ihr Wissen testen. Im Anschluss ist ein Autorengespräch mit dem Autor geplant. Die Kinder können Rainer Hohberg „Löcher in den Bauch“ fragen. Die langjährige Kooperation mit Herrn Hohberg ist wunderbar unkompliziert.
Gefördert durch die Thüringer Staatskanzlei.
Georg Elser – Allein für die Freiheit
Szenische Lesung mit Musik // Inszenierte Zeugnisse eines vergessenen Attentäters
Am 8.11.1939 versuchte Georg Elser mit seinem Attentat auf Adolf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller dem nationalsozialistischen Regime ein Ende zu setzen. Er scheiterte mit diesem Vorhaben, weil Hitler dreizehn Minuten vor der Explosion den Saal verlassen hatte. Elser wurde festgenommen, unter Folter verhört und kurz vor Kriegsende am 9.4.1945 im KZ Dachau ermordet. Die Gruppe »freywolf« setzt sich in einer szenischen Lesung mit der Geschichte Elsers auseinander, einem jungen Deutschen, der sich in die bestehenden Machtverhältnisse nicht fügen will.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Stadtkulturdirektion Weimar, unterstützt durch die Friedrich-Ebert-Stiftung e. V.
Mit Engelbert Frey, Klaus-Peter Preußger und Joachim Ziller
Musik freywolf
In Vorbereitung auf die Lesung werden Workshops für Schulgruppen und Interessierte ab 16 Jahren zu den Themen Protest und Zivilcourage angeboten. Anmeldungen an theaterpaedagogik@nationaltheater-weimar.de
Buchvorstellung mit Dr. Gudrun Emberger und Prof. Dr. Claudia Ulbrich, die ihr Editionsprojekt zu den Selbstzeugnissen Karoline Kummerfelds vorstellen, welche für den Historiker Hans Medick eine „interessante Multiperspektive auf das Leben und Selbstverständnis der Autorin“ eröffnen.
Karoline Kummerfeld geb. Schulze (1742–1815) zählt zu den bekanntesten deutschsprachigen Schauspielerinnen des 18. Jahrhunderts. Vor allem ihre autobiographischen Schriften haben dazu beigetragen, dass sich ihre Bekanntheit und ihr Ruhm erhalten haben. Diese wurden erstmals 2021 als eigenständige Texte ediert und umfassend kommentiert. Kummerfelds Korrespondenzen, ihre Nähjournale und weitere Schriften werden 2025 erscheinen. Ihre Aufzeichnungen geben Einblicke in die uns heute fremde Welt einer Wanderschauspielerin, die den Versuch wagte, im bürgerlichen Leben heimisch zu werden, und die nach ihrem Abgang von der Bühne noch fast drei Jahrzehnte lang in Weimar lebte. Hier leitete sie eine Nähschule, die auch von berühmten Töchtern der Stadt besucht wurde. Zudem erfand und vertrieb sie ein bis heute bekanntes Schönheits- und Heilmittel, das Kummerfeld’sche Waschwasser. Zu ihren Kunden gehörten auch Johann Wolfgang von Goethe und Christiane Vulpius.
Die Historikerinnen Prof. Dr. Claudia Ulbrich und Dr. Gudrun Emberger haben sich im Rahmen eines DFG-Projektes jahrelang mit der Herausgabe der Schriften von Karoline Kummerfeld beschäftigt und erstmals ihr Leben in Weimar erforscht.
Aus Liebe zum Schillerhaus entstand die Idee, den Garten als Ort der Geselligkeit wiederzubeleben und Gäste mit einem kleinen Speise- und Getränkeangebot zu versorgen. Ein Team von 25 ehrenamtlichen Enthusiasten hat sich zusammengefunden, um Sie mit verschiedenen Flammkuchen und einem Angebot an Getränken zu verwöhnen. Geöffnet ist immer donnerstags, freitags und samstags jeweils von 18:00 bis 23:00 Uhr. An Schlechtwettertagen steht der Lichthof im Haus zur Verfügung.
Florentine Joop erzählt „Und wenn wir nicht gestorben sind“ von der magischen Jagd nach Liebe und unstillbarer Gier. Märchenmotive treffen auf ein Setting, das an die Addams Family erinnert. In Luci van Orgs Novelle „Wir Fünf und die Toten“ wird die Hauptfigur Vera nach dem Fund dreier Leichen in einem Spind in zahlreiche Ungereimtheiten und Wirklichkeitsverschiebungen verstrickt.
Karten gibt es im Vorverkauf bei der Bibliothek Suhl (03681–743710)
Lese-Zeichen e.V. in Kooperation mit der Stadtbücherei Suhl und dem Outbird Verlag
Dacheröden on Tour: Unter den Wolken
Meine Deutschlandreise auf die höchsten Berge aller 16 Bundesländer – Lesung mit Achim Bogdahn
BR-Radiomoderator Achim Bogdahn hat sich auf eine Reise durch Deutschland gemacht, um die höchsten Berge aller 16 Bundesländer zu erklimmen. Eigentlich interessiert er sich nicht fürs Wandern, aber als er von „Brocken-Benno“ hört, der im hohen Alter noch regelmäßig den Berg im Harz besteigt und damit sogar im Guinnessbuch der Rekorde verzeichnet ist, hat auch Achim Bogdahn die Abenteuerlust gepackt.
Damit er nicht alleine wandert, lädt er bekannte Menschen aus den jeweiligen Regionen ein, ihn zu begleiten – von Bremen mit Henning Scherf bis zur Zugspitze mit Felix Neureuther. Unterwegs ist Achim Bogdahn nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln, übernachtet wird auch nicht in Hotels, sondern bei meist wildfremden Menschen auf dem Sofa. Aus all diesen wunderbaren und zum Teil skurrilen Begegnungen mit Prominenten und Nicht-Prominenten ist ein Buch entstanden, ein Buch über Deutschland, über Begegnungen und Gespräche, über Menschen und über das Leben – mit vielen Umwegen, Anekdoten und Exkursen.
Hans-Joachim Watzke, der Chef von Borussia Dortmund, ging mit auf den Langenberg, stürzte beim Abstieg und geriet im Dauerregen laut eigenen Worten in den „Abstiegskampf«. Judith Holofernes von Wir sind Helden genoss die Stille und die gute Luft fernab von der Corona-Hölle in ihrem Kreuzberger Kiez am Großen Müggelberg in Köpenick. Ex-Bischöfin Margot Käßmann sprach beim Aufstieg auf den Wurmberg in Niedersachsen über Berge und Täler ihrer beruflichen Karriere. Mehmet Scholl erinnerte sich am Feldberg mit Schrecken an eine Strafwanderung auf den Wallberg unter dem damaligen FC Bayern-Trainer Felix Magath. Der Regisseur und Preisträger des Deutschen Filmpreises, Edgar Reitz, blickte vom Erbeskopf in Rheinland-Pfalz auf seine alte „Heimat«, den Hunsrück. Und mit Diskus – Olympiasieger Lars Riedel besuchte Achim Bogdahn beim Abstieg den zweimaligen Olympiasieger im Skispringen Jens Weißflog in dessen Skihütte am Fichtelberg in Sachsen. Die längste Anreise führte Achim Bogdahn zum Helpter Berg in Mecklenburg-Vorpommern. Sein Mitwanderer, Devid Striesow, konnte kaum glauben, dass man eine 14-stündige Zuganreise für einen Aufstieg von nicht einmal 200 Höhenmetern in Kauf nimmt. Und das natürlich auch wieder zurück. Den Großen Beerberg in Thüringen bestieg Bogdahn mit Kati Wilhelm, mehrfache Olymipasiegerin im Biathlon.
Achim Bogdahn wurde 1965 in Erlangen geboren, wuchs in München auf und arbeitet als Radiomoderator beim Bayerischen Rundfunk/Bayern 2. Er hat in München, Berlin und Glasgow Evangelische Theologie studiert, er war Sänger der Band Isar 12 (erschienen bei Trikont) und er ist glühender Fan des TSV 1860 München (weswegen in seinem Pass hochoffiziell der Künstlername „Sechzig“ steht). Er hat als Schauspieler gearbeitet („Trautmann“), er ist geprüfter Fußballschiedsrichter, er spricht ein bisschen Dänisch und er liebt es, mit dem Zug zu fahren. »Unter den Wolken« ist sein Debüt.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Dacheröden on Tour lädt das Kultur: Haus Dacheröden regelmäßig Menschen ein, die über ihre ganz unterschiedlichen Reisen und Erfahrungen in der Ferne erzählen.
Aus Liebe zum Schillerhaus entstand die Idee, den Garten als Ort der Geselligkeit wiederzubeleben und Gäste mit einem kleinen Speise- und Getränkeangebot zu versorgen. Ein Team von 25 ehrenamtlichen Enthusiasten hat sich zusammengefunden, um Sie mit verschiedenen Flammkuchen und einem Angebot an Getränken zu verwöhnen. Geöffnet ist immer donnerstags, freitags und samstags jeweils von 18:00 bis 23:00 Uhr. An Schlechtwettertagen steht der Lichthof im Haus zur Verfügung.
Vernissage »Drei Steine«. / Lesung mit Nils Oskamp
Anfang der 1980er Jahre, nach einer Geschichtsstunde über die Zeit des Nationalsozialismus, leugnet ein 13-jähriger Mitschüler den Holocaust und lobt Hitler vor der ganzen Klasse. Einer sagt ihm daraufhin klar seine Meinung, was eine Spirale rechter Gewalt auslöst.
Nils Oskamp erzählt in seiner autobiografischen Graphic Novel „Drei Steine“ die Geschichte seiner Jugend in den 1980er Jahren in Dortmund-Dorstfeld. Die Lesung aus seinem Buch findet im Rahmen der Eröffnung der Graphic-Novel-Ausstellung »Drei Steine« statt, die bis zum 9. Oktober 2024 in der Villa Rosenthal Jena besichtigt werden kann.
Die Wanderausstellung war bereits an 17 Orten in ganz Deutschland zu sehen und ist nun das erste Mal in Thüringen zu Gast. Gezeigt werden Original-Zeichnungen, Gemälde, Studien, Texttafeln, ein Diorama sowie eine Medienstation mit Video‑, Audio- und Foto-Beiträgen wie Medienspiegel, Trailer sowie Interviews.
Veranstalter: JenaKultur, Konzept: Lese-Zeichen e.V.
15 Jahre Schillerhaus: Lesung und Gespräch mit Steffen Mensching und Dr. Frithjof Reinhardt: Zum Fragment „Die Natur“ von 1782
Das Fragment „Die Natur“ aus dem Tiefurter Journal von 1782 entwirft in mitreißender Sprache eine ganze Naturphilosophie, die auch heute noch (oder wieder!) aktuell ist: Die Natur wird als Subjekt, nicht als Objekt verstanden, als lebendiger Organismus, nicht als tote Materie. Und der Mensch als organischer Teil von ihr, nicht als ihr Beherrscher. Auch wenn Goethe nicht der eigentliche Autor ist, war er vermutlich an der Entstehung beteiligt und hat den Text später in die Gesamtausgabe seiner Werke aufgenommen. Intendant Steffen Mensching wird Auszüge aus dem Text lesen und anschließend mit dem Philosophen Dr. Frithjof Reinhardt aus Bad Berka über die heutige Relevanz diskutieren.
Aus Liebe zum Schillerhaus entstand die Idee, den Garten als Ort der Geselligkeit wiederzubeleben und Gäste mit einem kleinen Speise- und Getränkeangebot zu versorgen. Ein Team von 25 ehrenamtlichen Enthusiasten hat sich zusammengefunden, um Sie mit verschiedenen Flammkuchen und einem Angebot an Getränken zu verwöhnen. Geöffnet ist immer donnerstags, freitags und samstags jeweils von 18:00 bis 23:00 Uhr. An Schlechtwettertagen steht der Lichthof im Haus zur Verfügung.
15 Jahre Schillerhaus
Christian Hofmann: Wie Schiller nach Rudolstadt kam und wen er denn nun wirklich heimlich liebte …
Zum 15. Jubiläum des Schillerhauses ist der Leiter des Museums, Christian Hofmann, der Frage nachgegangen, wie Friedrich Schiller ausgerechnet in Rudolstadt landete und wie es zur Erfüllung seiner zwei wichtigsten Lebensträume kam. In Rudolstadt fand nicht nur die erste Begegnung mit Goethe statt, sondern der Dichter fand hier auch sein Eheglück. Als er 1787 zum ersten Mal im Haus der Familie Lengefeld-Beulwitz mit Charlotte von Lengefeld und Caroline von Beulwitz zusammentraf, war er von der aufgeschlossenen geistigen Atmosphäre der Familie derart beeindruckt, dass schnell Pläne geschmiedet wurden, wieder in Rudolstadt zu weilen. So verbrachte Schiller den Sommer des Folgejahres in der kleinen Residenzstadt. Christian Hofmann zeichnet bildreich Schillers Weg von der Karlsschule über Mannheim nach Thüringen nach.
Im Anschluss des Vortrags haben Sie die Möglichkeit, die Museumsräume im Kerzenschein zu begehen.
Dirty Old Man. Ein Abend für Charles Bukowski. Mit M.Kruppe und Tilotanik
Das Programm ist eine Reise durch die explosive und zärtliche Poesie Charles Bukowskis: sie beginnt, in einer verrauchten Bar und endet in einem schäbigen Hotelzimmer, im Bett mit dem amerikanischen Albtraum. M. Kruppe liest die Lyrik und Prosa von Bukowski. Tilotanik spielt schmutzigen Blues-Punk.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V.
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