Eröffnung mit Faust und Fußball
Thomas Thieme und Frank Quilitzsch lesen aus ihrem Buch „Ich Hoeneß Kohl“, das zum 70. Geburtstag des Schauspielers erschienen ist Live-Talk mit Stephan Märki und Jimmy Hartwig zu Thiemes Theaterarbeit in Weimar, „Rest of Best“ sorgt für gute Stimmung.
Sie sind wie Faust und Mephisto, wie Delling und Netzer, ein bisschen auch wie Statler und Waldorf aus der Muppet-Show – der Schauspieler Thomas Thieme und sein Kritiker, der Thüringer Feuilletonist Frank Quilitzsch.
Seit nunmehr achtzehn Jahren „verhört“ Kulturredakteur Quilitzsch den vom „Faust“ besessenen, fußballverrückten Weimarer Schauspieler Thomas Thieme am Telefon: „Herr Thieme, wo sind Sie?“ Die in loser Folge in der Thüringischen Landeszeitung abgedruckten mehr als 200 Interviews beleuchten facettenreich das Leben des Theater- und Film-Stars. Vor zehn Jahren mischten sie mit ihrem ersten Band „Ich Faust – Thomas Thieme“ die Theaterwelt auf. Nun folgte der zweite Streich, bei dem sich alles um Thiemes Filmrollen dreht. Vor allem seine Rollen als Kanzler der deutschen Einheit Helmut Kohl und gefallener Fußballgott Uli Hoeneß rückten ins Zentrum der Befragung. Dafür sind sie sogar nach München gefahren, um den Ballkünstler Günter Netzer zu treffen.
Zum Welttag der Poesie: Mein Kinderland – Eine Konzertlesung mit Gerhard Schöne
Seit dem Erscheinen seiner ersten Schallplatte 1981 gehört Gerhard Schöne zu den bekanntesten Liedermachern Deutschlands. Besonders mit seinen Liedern für Kinder hat er sich tief ins Gedächtnis mehrerer Generationen eingeschrieben. Drei Jahrzehnte nach seinen „Liedern aus dem Kinderland“ hat er nun die Geschichten aus seinem eigenen „Kinderland“ aufgeschrieben – voller Poesie und Witz, ohne falsche Sentimentalität, dafür stets mit einem kleinen Schuss Selbstironie.
Birgit Vanderbeke: „Alle, die vor uns da waren“ – Autorenlesung
Die Erzählerin in Birgit Vanderbekes Roman erhält eine Einladung nach Achill Island. In das ehemalige Ferienhaus des Schriftstellers Heinrich Böll. Ein Ort der Abgeschiedenheit in der rauen Landschaft Irlands, ohne Internet und Telefon. Während sich um sie herum Zeit und Wirklichkeit zunehmend auflösen, vergegenwärtigt sie sich die Welt ihrer Kindheit und Jugend. Mit großer Skepsis fragt sie sich, wie diese Welt einmal für ihren Sohn und ihren Enkel aussehen wird. Eines Abends begegnet ihr Böll, der in seinem Arbeitszimmer sitzt und raucht. Und ihr etwas Tröstliches sagt: Sie sind alle bei dir. Alle, die vor uns da waren. Im abschließenden Teil ihrer beeindruckenden Roman-Trilogie umkreist Birgit Vanderbeke Fragen, die weit zurückführen und doch aktueller nicht sein könnten.
Bernd Polster: „Walter Gropius. Der Architekt seines Ruhms“, Autorenlesung
Moderation: Dr. Frank Simon-Ritz
100 Jahre Bauhaus: Die neue, umfassende Biografie über Walter Gropius enthüllt die wahre Geschichte der Architekten-Legende.
Er zählt zu den Großen der modernen Architektur: Was aber hat Walter Gropius wirklich gebaut? Nicht viel. Und das ist nicht erstaunlich, denn nach zwei Jahren Studium war klar, dass ihm jedes Talent zum Architekten fehlte. Doch er gründete ein Architekturbüro, wo andere jene Bauten entwarfen, die heute als Ikonen der Moderne gelten. In seinem Netzwerk tauchen alle Namen auf, die in der Geschichte der Architektur und des Designs im 20. Jahrhundert eine Rolle spielen. Wer wollte da an seiner Bedeutung zweifeln? Bernd Polster hat Gropius’ Leben akribisch erforscht – man wird es in Zukunft nicht mehr als Heldengeschichte, sondern als Schelmenroman erzählen.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen e.V.
Lyrik im Glaspavillon mit Wolfgang Haak und der Premiere von „Wortstillleben“, dem Band mit seinen neuesten (Prosa-) Gedichten
Mit einer Laudatio von Michael Knoche zum 65. Geburtstag des Autors und Musik von Mikel Gorriti Lucaioli, Gitarre.
In der „Wegscheide“ dieses neuen Bandes von Wolfgang Haak heißt es: „Ich bin angekommen ohne Ende, ohne Anfang, unaufhaltsam mit den Jahreszeiten im Kreis gegangen. Was für ein Lebensweg. Stimmen im Schilf: Willst alter Knabe du mit uns gehen. Wohin, wohin.“ – Seine geradezu anthropologischen Beobachtungen und Ortsbestimmungen seiner selbst, die mit der Strenge klassischer Formen arbeitet und gleichzeitig wilde Ausbrüche in ganz eigene Kompositionen unternimmt, ergeben eine der großen Qualitäten dieser Texte. Wie schon der Vorgänger-Band, „Treibgut Warmzeit“, lotet „Wortstillleben“ die Berührungsflächen zwischen Gedicht und Prosatext aus und macht dabei Entdeckungen für beide, für die Lyrik wie für die Prosa.
Wolfgang Haak, 1954 in Genthin (Sachsen Anhalt) geboren, lebt in Weimar. Nach dem Studium der Mathematik, Physik und Erziehungswissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität wurde er Lehrer und von 1991–2019 Schulleiter des Musikgymnasiums Schloss Belvedere. Gründungsmitglied der Literarischen Gesellschaft Thüringens e.V., sowie 2006 Gründer des Thüringer Literaturrats. Mitglied im PEN seit 2012.
RHINLAND.FONTANE
Bernhard Sallmann arbeitet an einem vierteiligen Filmprojekt in Auseinandersetzung mit Theodor Fontanes in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verfassten Reisereportagen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“. Nach dem bereits fertiggestellten Film »Oderland. Fontane« liegt nun als zweiter Teil RHINLAND.FONTANE vor. Sein Interesse ist einerseits ein historisches, das sich in der genauen Rezitation der aus Fontanes Buch „Die Grafschaft Ruppin“ ausgewählten Stellen abzeichnet: Arbeitsverhältnisse von Torfstechern, preußischer Militarismus, kapitalistisches Spekulantentum, Selbstreflexionen des Autors oder die einschneidende Erfahrung des 30jährigen Krieges. Andererseits ist Sallmanns Konzept einer strengen Orts- und Landschaftsregistratur in langen statischen Einstellungen mit Originalton der Gegenwart verpflichtet. Der Film verzichtet gänzlich auf Bildarchivmaterial und setzt keine eigene Erzählung hinzu. Fontane wurde im Dezember 1819 in Neuruppin geboren.
D 2017, 67 min, R: Bernhard Sallmann
Lesung mit Regina Scheer: „Gott wohnt im Wedding“
Moderation: Dietlind Steinhöfel
Ein Haus. Ein Jahrhundert. So viele Lebensgeschichten. Alle sind sie untereinander und schicksalhaft mit dem ehemals roten Wedding verbunden, diesem ärmlichen Stadtteil in Berlin. Mit dem heruntergekommenen Haus dort in der Utrechter Straße. Leo, der nach 70 Jahren aus Israel nach Deutschland zurückkehrt, obwohl er das eigentlich nie wollte. Seine Enkelin Nira, die Amir liebt, der in Berlin einen Falafel- Imbiss eröffnet hat. Laila, die gar nicht weiß, dass ihre Sinti-Familie hier einst gewohnt hat. Und schließlich die alte Gertrud, die Leo und seinen Freund Manfred 1944 in ihrem Versteck auf dem Dachboden entdeckt, aber nicht verraten hat. Regina Scheer, die großartige Erzählerin deutscher Geschichte, hat die Leben ihrer Protagonisten zu einem literarischen Epos verwoben voller Wahrhaftigkeit und menschlicher Wärme.
Jazz meets Lyrik oder Nachtfarben meets Poetry mit Nancy Hünger, Felix Römer und Levin Simmet
Die fünf Klang(raum)ästheten um Mastermind Martin Bosch lassen auf ihrem zweiten Album AIRA – tief in den Raum blicken. Flackernde Fixsterne, raumübergreifende Mondseereflektionen und flirrende Kometen tragen unser irdisches Ohr durch Traum und Zeit. AIRA – von Nachtfarben, das ist pulsierende Musik unserer Zeit, die weit über den Jazz hinausgeht. Alles klingt und schwingt gegen die irdische Geometrie und während nur eines Augenaufschlags entsteht und vergeht ein mikroskopisch zirkelnder Kosmos. Am Abend des 29. März 2019 trifft dieses Klangerlebnis der modernen Jazzmusik auf die Kraft der Wortmalerei von drei deutschen Autoren. Aus Berlin ist Felix Römer zu Gast, der als einer der Pioniere der deutschen Poetry-Slam Szene gilt und neben zahlreichen literarischen Veröffentlichungen auch Texter für bekannte Künstler wie AnnenMayKantereit ist. Außerdem wird uns Nancy Hünger, mehrfache Stipendiatin verschiedener Institutionen, mit ihrer einzigartigen bildhaften Sprache verzaubern. Als dritter Autor wird der jetzige Philosophie-Student Levin Simmet aus Weimar auftreten. 2018 gewann der erst 20-Jährige die U20 Poetry- Meisterschaft Thüringens und tourte im letzten Jahr mit seinen Texten durch Deutschland und die Schweiz.
EX LIBRIS: DIE PUBLIC LIBRARY VON NEW YORK
Mit über 51 Millionen Medien ist die New York Public Library eine der größten Bibliotheken der Welt. Doch das 1911 eröffnete Haus ist mehr als ein altehrwürdiges Archiv des Wissens, Sammelns und Bewahrens von Informationen – im Zuge der digitalen Revolution erfindet sich die Bibliothek neu als ein vielschichtiger und lebendiger Ort des gemeinsamen Lernens. Dokumentarfilm-Legende Frederick Wiseman ist mit seiner Kamera tief in den Kosmos der New York Public Library eingedrungen und hat einen Ort entdeckt, an dem Demokratie gelebt wird. Hier, zwischen Bücherstapeln und Monitoren, kann jeder sein Recht auf Bildung wahrnehmen und sich mit anderen austauschen. Die Kraft der Gedanken ist der Anfang einer besseren Welt.
USA 2017, 197 min, FSK o. A., R: Frederick Wiseman
Poetry Slam # 42
Die Antwort auf alle Fragen – 42 oder doch … Poetry Slam?
Es treten immer noch bekannte und unbekannte Poeten und Newcomer auf die Bühne des mon ami und stellen sich dem Publikum. Feinfühlige Verse treffen immer noch auf prickelnde Prosa, treffen auf das beste Publikum Weimars und der Umgebung in der stimmungsvollen Atmosphäre des mon ami. Ihr entscheidet immer noch mit eurem Applaus, wer in die nächste Runde zieht und bestimmt somit euren Abend selbst. Wollt ihr ihn lustig, performativ, nachdenklich, lyrisch, prosaisch oder gerappt – ihr habt es immer noch in der Hand.
Veranstalter: mon ami Weimar
Wie ein kopfloses Skelett seinen Schädel wiederfand – Lesung mit Frank Kreisler
Für Kinder ab 10 Jahre.
Gruppen bitte anmelden.
Irene Moessinger & Band: Berlin liegt am Meer
Man kennt sie insbesondere als Gründerin des legendären Tempodrom: In den 80er Jahren investierte sie eine unverhoffte Erbschaft in ein Zirkuszelt, stellte es in die Sandwüste am Potsdamer Platz und machte daraus die Traumfabrik Tempodrom. Doch Irene Moessinger erzählt in „Berlin liegt am Meer“ nicht nur von diesem Lebensprojekt, sie nimmt ihre Leser mit auf einen Streifzug durch eine abenteuerliche Biografie, die zeigt, dass gerade die unvorhersehbaren Veränderungen oft den Zauber des Daseins ausmachen. Die Autorin erzählt von ihrer Kindheit, in der es sie mit ihrer wagemutigen Mutter mitten in den 50ern an die Küste Andalusiens verschlug, in eine Welt mit Nonnen, Toreros und (Lebens)Künstlern. Sie erzählt von dem abrupten Ende dieser Kindheit im strengen Internat Salem. Und von ihrem späteren Aufbruch ins Westberlin der 70er Jahre. Von ihrer Parallelexistenz als Krankenschwester auf der Intensivstation und als Hausbesetzerin im Rauch-Haus. Und natürlich, wie sie zu dem wildbunten Zirkuszelt kam, das zu einer der Keimzellen der „Berliner Kultur“ wurde, für Helmut Kohl allerdings viel zu nah am Kanzleramt stand. Und von der Tempodrom-Affäre, die Berlin erschütterte, und sie zu neuen Ufern aufbrechen ließ. Die Musiker, die über das Meer in die große Stadt gefolgt sind: Claudia Fierke (Gitarre und Gesang), Steffen Nitzel (Gesang und snare drum) und Sabine Erkelentz (Trompete).
Wolfgang Engler, Jana Hensel: „Wer wir sind. Die Erfahrung, ostdeutsch zu sein“
Autorenlesung und Gespräch, Moderation: Maike Nedo
Wer sind diese Ostdeutschen?, fragt sich die Öffentlichkeit nicht zuletzt seit Pegida, NSU und den Wahlerfolgen der AfD. Antidemokraten, Fremdenfeinde, unverbesserliche Ostalgiker? Zwei herausragende Stimmen des Ostens stellen sich in diesem Streitgespräch jenseits von Vorurteilen und Klischees der Frage nach der ostdeutschen Erfahrung, die, so ihre These, „vielleicht am besten mit Heimatlosigkeit zu beschreiben ist, mit einem Unbehaustsein, das viele Facetten kennt. Das sich nicht jeden Tag übergroß vor einem aufstellt, aber das immer spürbar ist, nie weggeht.“ Ein unverzichtbarer Beitrag zur Geschichtsschreibung des Nachwendedeutschlands.
Sarah Bosetti: Ich will doch nur mein Bestes
Sarah Bosetti ist eine Erfindung ihrer Eltern. Seit 1984 ist sie anwesend, halb Mensch und halb Frau, studierte zunächst Filmregie in Brüssel und zog dann nach Berlin, wo sie sich seither zur Ersparnis eigener Heizkosten im Scheinwerferlicht der Lese- und Kabarettbühnen wärmt. Neben Auftritten im ZDF (Die Anstalt), in der ARD (Nuhr im Ersten, Ladies Night), auf 3sat, ZDF.kultur und im WDR ist sie Kolumnistin bei radioeins (RBB) und tourt mit ihrem Soloprogramm „Ich will doch nur mein Bestes“ durch Deutschland. Im Oktober 2017 ist im Rowohlt Verlag ihr drittes Buch „Ich bin sehr hübsch, das sieht man nur nicht so“ erschienen.
Veranstalter: mon ami Weimar
„Verwirrnis“ – Autorenlesung mit Christoph Hein
Friedeward liebt Wolfgang. Und Wolfgang liebt Friedeward. Sie sind jung, genießen die Sommerferien, fahren mit dem Fahrrad die weite Strecke ans Meer und reden stundenlang über Gott und die Welt. Sie sind glücklich, wenn sie zusammen sind, und das scheint ihnen alles zu sein, was sie brauchen. Doch keiner darf wissen, dass sie mehr sind als beste Freunde. Es sind die 1950er-Jahre, sie leben im katholischen Heiligenstadt und für die Menschen um sie herum, besonders für Friedewards strenggläubigen Vater, ist ihre Liebe eine Sünde. Käme ihre Beziehung ans Licht, könnten sie alles verlieren. Als sie zum Studium nach Leipzig gehen – Friedeward studiert Germanistik, Wolfgang Musik –, finden sie dort eine Welt gefeierter Intellektueller, alles flirrt geradezu vor lebendigem Geist. Und sie lernen Jacqueline kennen, die ihnen gesteht, dass sie eine heimliche Beziehung zu einer Dozentin hat. Wäre es nicht die perfekte „Tarnung“, wenn einer von ihnen Jacqueline zum Schein heiraten würde? In seinem neuen Roman erzählt der große deutsche Chronist Christoph Hein bewegend von einer Liebe, die über Jahre hinweg allen Widrigkeiten trotzt und zeichnet zugleich ein lebendiges Panorama deutschen Geisteslebens.
„AGGREGAT“ – Film und Gespräch mit Marie Wilke, Regisseurin und Drehbuchautorin des Films
AGGREGAT setzt sich zusammen aus Beobachtungen in Deutschland in einer Zeit des Umbruchs: Flüchtlingskrise und Rechtspopulismus stellen das demokratische System auf die Probe. Drehorte waren Redaktionen, die Bundespressekonferenz und Konferenzräume im Bundestag, aber auch Schrebergärten, Marktplätze und Gaststätten. Der Film beobachtet ohne Kommentar den politischen und journalistischen Alltag hinter den Kulissen in Deutschland. Abgeordnete der SPD üben in einer internen Veranstaltung den Umgang mit rechtspopulistischen Thesen. In einem Info-Zelt des Deutschen Bundestags wird Politik nachgespielt. Journalisten der Bild-Zeitung und der taz diskutieren in Redaktionskonferenzen über Themen des Tages. TV-Redakteure produzieren einen Fernsehbeitrag über die identitäre Bewegung. Eine Menschenmenge ruft: Volksverräter. Lügenpresse. AGGREGAT ist keine Erzählung. Der Film ist eine Sammlung aus Bildern, Eindrücken und Bruchstücken der politischen und medialen Gegenwart der deutschen Demokratie. D 2018, 98 min, FSK o. A. , R: Marie Wilke
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen e.V .
Präsentation der neuen Bände der Edition Muschelkalk von und mit
Diana Hellwig und Nele Heyse, vorgestellt vom Herausgeber André Schinkel
Mit dem Band „Der lächelnde Hund“ tritt Diana Hellwig, die Verfasserin von Miniaturen, Geschichten und Lyrik, mit ihrem ersten geschlossenen Zyklus an die Öffentlichkeit. Kleine und mittlere existentielle Welttheater wie Schattenrisse sind diese sich begeisternd wie in der Vehemenz anrührend fügenden Erzählungen.
Nele Heyses Erzählungen im Band „Doppelt verdientes Glück“ sind tief und lebensnah, sie verhandeln eigentlich stets Roman-Stoffe. Es geht um: die Anwesenheit auf diesem Planeten, den Platz im eigenen Leben, die Gebresten der Liebe, das Abgründige in den Dingen und mehr noch den Menschen, denen Nele Heyse natürlich verfallen ist. Ihre Gedichte, hier unter dem Eindruck des Maritimen, sind staunende, wie Miniatur-Ozeane leuchtende Spiegelungen des Selbst in der Welt.
Eine Veranstaltung der Lesarten Weimar in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.
Peter Neumann: „Jena 1800. Die Republik der freien Geister“
Begrüßung: Dr. Reinhard Laube
Mit den Ideen der Französischen Revolution geraten nicht nur die politischen Verhältnisse in Europa ins Wanken. Eine ganze Generation von jungen Dichtern und Philosophen beschließt, die Welt neu zu denken. Die führenden Köpfe – darunter die Brüder Schlegel mit ihren Frauen, der Philosoph Schelling und der Dichter Novalis – treffen sich in der thüringischen Universitätsstadt an der Saale, um eine „Republik der freien Geister“ zu errichten. Sie stellen nicht nur gesellschaftliche Traditionen in Frage, sie revolutionieren mit ihrem Blick auf das Individuum und die Natur zugleich auch unser Verständnis von Freiheit und Wirklichkeit – bis heute. Farbig und leidenschaftlich erzählt Peter Neumann von dieser ungewöhnlichen Denkerkommune, die nichts weniger vorbereitete als den geistigen Aufbruch in die Moderne.
Lutz Lindemann gehört zu den bekanntesten Fußballstars der DDR, er spielte für die Nationalmannschaft und für den FC Carl Zeiss Jena im Europapokal. Als Juniorennationalspieler verscherzt er es sich durch Sturheit und jugendlichen Leichtsinn mit den Genossen und schält während des Militärdienstes in der Kaserne Kartoffeln – und schafft doch das scheinbar Unmögliche: die Rückkehr in die DDR-Oberliga und in den internationalen Fußball. Was Lindemann aus sechzig Jahren Fußballleben zu berichten hat, gewährt seltene Einblicke in die Seele dieses Sports und seiner Protagonisten: der Besessenen und der Besonnenen, der Geldgeber und der Geldausgeber. Von ihnen und von der großen Liebe zum Fußball erzählt Lindemann uneitel und mit trockenem Humor, aufgeschrieben von Frank Willmann.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen e.V.
Jürgen Wiebicke – Demokratieretter in einem nervösen Land
Christoph Schmitz-Scholemann im Gespräch mit dem Philosophen und Autor
u.a. von „Zehn Regeln für Demokratieretter“ und „Zu Fuß durch ein nervöses Land. Auf der Suche nach dem, was uns zusammenhält“.
Spätestens seit der Wahl von Donald Trump wissen wir: Unsere liberale Demokratie ist in Gefahr. Ernsthaft. Wir haben keinerlei Garantie, dass autoritäre Kräfte nicht auch bei uns die Oberhand gewinnen. Was also tun? Wie können wir die Substanz unserer Demokratie verteidigen gegen die immer lauter und dreister werdenden Verächter – auch jenseits der Wahlkabine? Wie andere ermutigen, mitzumachen? Der Journalist und Philosoph Jürgen Wiebicke gibt uns zehn griffige Regeln an die Hand, mit deren Hilfe jeder von uns jederzeit anfangen kann. Vor der eigenen Haustür. Im Alltag. Denn – und daran müssen wir uns wieder erinnern: Die Demokratie ist mehr als eine Regierungsform, sie ist eine Lebensform, die wir immer wieder aufs Neue beleben und verteidigen müssen.
»14. Juli«
Lesung und Gespräch mit Éric Vuillard
Prof. Edoardo Costadura spricht mit Eric Vuillard über dessen neuestes Buch,
Franka Günther übersetzt und liest den deutschen Text
Der Sommer 1789 ist herrlich warm und so schön, dass man die Hungersnot im vorangegangenen bitterkalten Winter leicht vergessen kann, zumindest in den Palästen. Im Volk aber wächst die Unzufriedenheit über die Willkür und Dekadenz der herrschenden Klassen, bis die drückende Hitze schließlich kaum mehr auszuhalten ist. Eines Nachts versammeln sich erste Gruppen in der Dunkelheit. Waffenarsenale werden gestürmt, Theaterrequisiten geplündert. Aus falschen Speeren werden echte Schlagstöcke. Die Kirchenglocken in Paris schlagen Alarm, doch zu spät: Am Morgen des 14. Juli hat sich die Menge bereits vor den Toren der Bastille versammelt – sie wird Europa für immer verändern. In Éric Vuillards »14. Juli« wird die Geburtsstunde der französischen Revolution erstmals aus der Perspektive der Volksmenge erzählt, die sich an jenem Juli-Vormittag vor der Bastille und in den umliegenden Gassen versammelte. Gestützt auf akribischer Archivarbeit, holt Vuillard die bislang anonym und unerkannt gebliebenen Protagonisten des Sturms auf die Bastille ans Tageslicht. Diese authentischen und meisterhaft gezeichneten Figuren erinnern uns daran, dass Freiheit auch Gleichheit aller Menschen vor der Geschichte bedeutet.
Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Deutschen Nationaltheater Weimar und dem Französischen Kulturbüro in Thüringen.
12–18 Uhr (3 €)
Porzellanmaler der Meissener Porzellan-manufaktur, Gartenpflanzen, Blumen, histo-rische Pelargonien, Kräuter, klassische Garten-möbel, Gartendekorationen, Duftessenzen und Seifen, Naturkosmetik, Strohhüte, Körbe, kuli-narische Kostproben, Feinkost, Wein, Brot und Käse, Gebäck und Eingemachtes nach histo-rischen Rezepten, Kaffee und Kuchen, Mai-bowle und Spargelgerichte.
12–18 Uhr (Sondereintritt 2,25 €)
Besichtigung des SchlossmuseumsAuf den Spuren von Charlotte von Stein und Johann Wolfgang von Goethe
12–15 Uhr
Besichtigung des einzigartigen Privattheaters aus dem 18. Jahrhundert
12–18 Uhr
Besichtigung der ehemaligen Patronatskirche St. Michael
13/15.30 Uhr
Familienführung im ParkTreffpunkt am Eingang zum Park unterhalb des Theaters
14–14.30 Uhr, 16–16.30 Uhr
»Wir sehen dieselben Sterne«Prominente und Besucher lesen im Blumengarten des Parks Texte aus dem Orient und Okzident. Lesen Sie mit!
15 Uhr (10/5 €)
Scheherazade liest Märchen aus 1001. Nacht – Lesung in der Grotte im Park mit Maria-Elisabeth Wey
17 Uhr (25 €)
Suleikas LiederKonzert im Theater Vertonungen von Goethe-Gedichten aus dem West-östlichen Divan u. a., mit Werken von Franz Schubert, Robert Schumann, Felix Mendels sohn Bartholdy und Hugo Wolf Mirella Hagen, Sopran Frank-Immo Zichner, Klavier
Kolloquium zum Thema »Das Kino der Poesie«
Moderation: Aline Helmcke, Guido Naschert
Referenten und Themen:
In Kooperation mit dem backup_festival der Bauhaus-Universität Weimar mit der freundlichen Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
15:00 Uhr
16:00 Uhr
18:00 Uhr
21:30 Uhr
9.00 – 9.15 Uhr
Begrüßung
durch den Präsidenten der Goethe-Gesellschaft Prof. Dr. Jochen Golz
9.15 – 9.30 Uhr
Einführende Worte durch Hanna Hamel und Dr. des. Oliver Grill
9.30 – 10.15 Uhr
Dr. des. Clemens Özelt (Lausanne) – Anfangsschwierigkeiten. Zur Poetik von
Goethes Eröffnungsprologen
10.15 – 11.00 Uhr
Simon Friedland (Chicago) – Poesie und Plastik: Über den epischen Hexameter
in Goethes „Herrmann und Dorothea“
11.00 – 11.30 Uhr
Kaffeepause
11.30 – 12.15 Uhr
Arin Haideri (Bielefeld) – Die Goethe-Gesellschaft im geteilten Deutschland. Zur Geschichte ihrer Internationalisierung
12.15 – 13.00 Uhr
Jakob Gehlen (Berlin, München) – Gleicht Goethe Herkules? Mythos und Werkstatt
in den „Römischen Elegien“
13.00 – 15.00 Uhr
Mittagspause
15.00 – 15.45 Uhr
Svitlana Shkvarchuk (Tscherniwzi) – Das Phänomen „Goethe-Zitat“. Von klassischen
Weisheiten bis zu „Entflügelten Worten“
15.45 – 16.30 Uhr
Rabea Kleymann (Hamburg) – Formlose Formen als Begegnungen mit dem
Mannigfaltigen – Poetik des Aggregats in Goethes Spätwerk
16.30 – 17.00 Uhr
Kaffeepause
17.00 – 17.45 Uhr
Elisa Ronzheimer (Bielefeld, Yale) – „Sankt Joseph der Zweite“. Legende und Roman in
Goethes „Wilhelm Meisters Wanderjahre“
17.45 – 18.30 Uhr
Reto Rössler (Flensburg) – Vom „Roman über das Weltall“ zur Kosmopoetik. Goethes Sternwartenszene der „Wanderjahre“ und die Transformation(en) des kosmologischen
Weltgebäudes der Aufklärung
18.30 – 18.45 Uhr
Zusammenfassung und Ausblick durch Hanna Hamel und Dr. des. Oliver Grill
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19.30 – 21.00 Uhr
Empfang für Studierende und junge Wissenschaftler. Begrüßung zur 86. Hauptversammlung bei Imbiss und Geselligkeit
(geschlossene Veranstaltung)
10.00 – 12.30 Uhr
Eröffnungsveranstaltung
Begrüßung
Grußworte
Auszeichnung der Preisträger
Festvortrag
Verleihung der Goethe-Medaille
ab 11.30 Uhr | Ankommen und Kaffee
12.00–12.15 Uhr | Begrüßung und Einführung Natalia Bachour (Zürich), Julia A. Schmidt-Funke (Gotha), Iris Schröder (Erfurt/Gotha)
SEKTION 1: REISEERFAHRUNGEN
Moderation: Markus Meumann (Gotha)
12.20–13.00 Uhr | Die Reisen des böhmischen Adeligen Johann Reichart von Štampach nach Konstantinopel (1591–92) und Moskau (1593). Zum Aussagewert frühneu- zeitlicher Stammbücher als Reisedokument und Sammlerobjekt Marie Ryantová (České Budějovice)
13.00–13.40 Uhr | Carsten Niebuhr und seine Reise nach Arabien (1761–67) Volker Heenes (Berlin/Gotha)
13.40–14.20 Uhr | The Local Agency in the Explorations of the 19th Century European Travelers Visiting Northern EthiopiaFesseha Berhe Gebregergis (Mekelle)
14.20–14.40 Uhr |
Kaffeepause
SEKTION 2: NARRATIVE DES REISENS
Moderation: Frank Nagel (Kiel)
14.40–15.20 Uhr | Reiseberichte aus dem Orient und ihre gelehrten Leser im 17. und frühen 18. Jahrhundert Asaph Ben-Tov (Wolfenbüttel)
15.20–16.00 Uhr | Geschlechterstereotypen in Reiseberichten um 1800. Literarische Konstruktion von Raum, Geschlecht und Fremdheit im Vergleich Nashwa Abou Seada (Šibīn al-Kaum)
16.00–16.40 Uhr | Pücklers Orientreise (1834–40) in der zeitgenössischen europäischen Presse Kerstin Volker-Saad (Berlin)
17.00–18.00 Uhr | Präsentation der orientalischen Handschriften- sammlung der Forschungs- bibliothek Gotha Sascha Salatowsky (Gotha)
ab 18.00 Uhr | Geselliges Beisammensein der Tagungsgäste und Alumni in Gotha
Jugend- und Kulturzentrum mon ami, Saalcafé (1. Etage)
12.30 – 13.30 Uhr
Begegnungstreffen der Referenten und Diskussionsleiter
Begrüßung zur 86. Hauptversammlung bei Imbiss
und Getränken
(geschlossene Veranstaltung)
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14.00 – 17.30 Uhr
„Aus wie vielen Elementen soll ein echtes Lied sich nähren …“. – Goethes „West-östlicher Divan“ aus heutiger Sicht
Podium mit
(15.15 – 15.45 Uhr Kaffeepause)
Wissenschaftliche Konferenz zum Thema: Goethes »Divan 1819 – 2019«
9.00 – 10.30 Uhr
Arbeitsgruppen A–C
Arbeitsgruppe A
„Divan“-Rezeption im 19. Jahrhundert
Referentin: Prof. Dr. Anne Bohnenkamp (Frankfurt a. M.)
Diskussionsleiterin: Prof. Dr. Marisa Siguan (Barcelona)
Arbeitsgruppe B
Der „Divan“ in der Lyrik von Heine bis Benn
Referent: Prof. Dr. Carsten Dutt (Notre Dame)
Diskussionsleiterin: Prof. Dr. Larissa Polubojarinova (St. Petersburg)
Arbeitsgruppe C
„Divan“-Resonanzen der Gegenwart
Referentin: Prof. Dr. Andrea Polaschegg (Siegen)
Diskussionsleiter: Dr. Dr. h. c. mult. Manfred Osten (Bonn)
11.00 – 12.30 Uhr
Arbeitsgruppen D–F
Arbeitsgruppe D
Musikalische „Divan“-Rezeption
Referent: Prof. Dr. Hans-Joachim Hinrichsen (Zürich)
Diskussionsleiterin: Prof. Dr. Manana Paitschadse (Tbilissi)
Arbeitsgruppe E
Despotie – zu einem Verfassungsbegriff im
„West-östlichen Divan“
Referent: Dr. Gustav Seibt (Berlin)
Diskussionsleiterin: Dr. Margrit Wyder (Zürich)
Arbeitsgruppe F
Übersetzungen einer Übersetzung? Der „Divan“ im
Spiegel orientalischer Lyriker heute
Referent: Stefan Weidner (Köln)
Diskussionsleiter: Prof. Dr. Marcus Mazzari (São Paulo)
SEKTION 3: PERSPEKTIVEN DER SEETZENFORSCHUNG
Moderation: Natalia Bachour (Zürich)
09.00–09.40 Uhr | Räume – Dinge – Begegnungen. Perspektiven der Seetzen- forschung Julia A. Schmidt-Funke (Gotha), Iris Schröder (Erfurt/Gotha)
09.40–10.20 Uhr | Seetzen und (k)ein Ende? Vom Nutzen und Vorteil seiner Erforschung für die Disziplinen Detlef Haberland (Oldenburg)
10.20–10.40 Uhr | Kaffeepause
SEKTION 4: SEETZEN ZWISCHEN ORIENT UND OKZIDENT
Moderation: Iris Schröder (Erfurt/Gotha)
10.40–11.20 Uhr | Seetzen im Osmanischen ReichHenning Sievert (Heidelberg)
11.20–12.00 Uhr | Shedding Light on the Arabias. Seetzen’s Contribution to European Journals Clarisse Roche (Abu Dhabi)
12.00–12.40 Uhr | ‚Botanisieren und Karneval.‘ Seetzens (1803–05) und Hauss- knechts (1865–67) Beschreibung Aleppos im Vergleich Stefan Knost (Halle)
12.40–13.40 Uhr | Mittagspause
SEKTION 5: SEETZENS SPRACHEN
Moderation: Maria Avxentevskaya (Berlin)
13.40–14.20 Uhr | Äthiopische Sprachenvielfalt in Kairo. Seetzens Begegnung mit dem Tigrinnya und anderen Sprachen aus der Region im frühen 19. Jahrhundert Wolbert G.C. Smidt (Mekelle)
14.20–15.00 Uhr | Richard Lepsius as a Language Collector Floris Solleveld (Leuven)
15.00–15.20 Uhr | Kaffeepause
SEKTION 6: SEETZEN ALS BEOBACHTER DER RELIGIONEN
Moderation: Ben Marschke (Arcata)
15.20–16.00 Uhr | Seetzen und die orientalischen ChristenCarsten Walbiner (Eichstätt-Ingolstadt)
16.00–16.40 Uhr | Beobachtungen Seetzens zum Wahabismus Giovanni Bonacina (Urbino)
17.00–19.00 Uhr | Festakt mit öffentlichem Abendvortrag Vergleichend unterwegs. Reiseberichte als global- geschichtliche QuellenMichael Harbsmeier (Kopenhagen)
ab 19.00 Uhr | Sommerfest.
20.00 – 24.00 Uhr
Ein Abend im Zeichen des „Divan“
Musik und Dichtung in der Orangerie von Schloss Belvedere
Genießen Sie das exotische Ambiente des Ortes, zu dem das Angebot an Speisen und Getränken eine reizvolle Ergänzung bildet, lauschen Sie den Texten
und der Musik: „Wunderlichstes Buch der Bücher – was uns
Goethe verschweigt“
Konzertlesung aus „Gold auf Lapislazuli“ mit Claudia Ott (nay/Rohrflöte und Rezitation)
Salaheddin Maraqa (qanun/Kastenzither) und Hadi
Alizadeh (daff bzw. tonbak/Perkussion)
Orientalische Liebesgedichte aus vier Jahrtausenden erklingen rund um das Gedicht „Lesebuch“ aus Goethes „Divan“. Die Übersetzerin und Orientalistin Claudia Ott und ihr Ensemble entzünden ein Feuerwerk aus orientalischer Musik und Lyrik.
Einlass: 20.00 Uhr
Wir danken herzlich der Klassik Stiftung Weimar, die den Abend für die Goethe-Gesellschaft organisiert und betreut.
Abfahrt der Busse:
19.30 Uhr, Bushaltestelle gegenüber dem
Jugend- und Kulturzentrum mon ami
Rückfahrt der Busse: 23.00 Uhr und 24.00 Uhr,
ab Parkplatz Belvedere
Goethe weltweit – Sein Angebot für unsere Zeit
Podiumsgespräch mit:
Prof. Dr. Young-Ae Chon (Seoul)
Prof. Dr. Liina Lukas (Tartu)
Prof. Dr. Guanghua Mo (Chengdu)
Prof. Dr. Ali Radjaie (Arak)
Prof. Dr. John R. Williams (Cambridge)
Moderation:
Prof. Dr. Nikolina Burneva (Veliko Tarnovo)
SEKTION 7: SEETZEN ALS BEOBACHTER VON MENSCH UND NATUR
Moderation: Matthias Rekow (Gotha)
09.00–09.40 Uhr | Astronomische Messungen und Beobachtungen Seetzens Michael Geffert (Bonn)
09.40–10.20 Uhr | Seetzen als Zeuge eines Wandels in der Medizin des Vorderen Orients? Natalia Bachour (Zürich)
10.20–10.40 Uhr | Kaffeepause
SEKTION 8: SEETZENS DINGEModeration: Julia A. Schmidt-Funke (Gotha)
10.40–11.20 Uhr | „Heute kaufte ich eine kleine ägyptische Statue von Basalt.“ Seetzen als Sammler ägyptischer Steinkunst Uta Wallenstein (Gotha)
11.20–12.00 Uhr | Arabische Geräthe und Christliche Denkwürdig- keiten aus dem Orient – ‚Seetzeniana‘ in der Ethnologischen Sammlung der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha Ute Däberitz (Gotha)
SEKTION 9: SEETZENS AKTUALITÄT
Moderation: Natalia Bachour (Zürich)
12.00–12.40 Uhr | „Maasslosigkeit des Erzählens.“ Ulrich Jasper Seetzen als Protagonist im postmodernen Abenteuerroman Leeres Viertel – Rub’ al-Khali (1996) von Michael Roes Christoph Schmitt-Maaß (München)
12.40–13.00 Uhr | Abschlussdiskussion
13.00–13.30 Uhr | Mittagsimbiss
13.45–15.15 Uhr | Führung zu den ‚Seetzeniana‘ in den Sammlungen der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha
10 – 18 Uhr Symposium: Zukunft / Bauhaus. Zukunftserwartungen und Erwartungshorizonte in 100 Jahren Bauhaus
Ort: congress centrum neue weimarhalle, Flügelsaal 1
10:00
Dr. Oliver Sukrow (Technische Universität Wien)
Begrüßung / Einführung. Zukunftserwartungen und Erwartungshorizonte in 100 Jahren Bauhaus
I. UTOPIE / ZEITVORSTELLUNGEN
10:15 – 11:00
Prof. Dr. Kai Buchholz (Hochschule Darmstadt)
Lebensreform und Moderne – Alternativen zur technischen Zivilisation
11:00 – 11:45
PD Dr. Rüdiger Graf (Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam)
Als die Utopie an die Wirklichkeit heranrückte. Antizipationen der Zukunft in der Weimarer Republik
11:45 – 12:30
Dr. Fernando Esposito (Universität Konstanz)
Fiat futura fascista. Worin sich Asmara und Weimar unterscheiden
12:30 – 13:00
Diskussion
13:00 – 14:00
Mittagspause
II. UTOPIE / RAUMGESTALTUNGEN / UTOPISCHE RÄUME
14:00 – 14:45
Prof. Dr. Deborah Ascher Barnstone (University of Technology Sydney)
The Colour of Utopia: Colour in 1920s German Avant-garde Architecture
14:45 – 15:30
Prof. Dr. Anja Baumhoff (Hochschule Hannover)
Der »Neue Mann« und das Staatliche Bauhaus Weimar. Geschlechterkonzeptionen und ihr Bezug zur Geschichte der Moderne
15:30 – 16:00
Kaffeepause
16:00 – 16:45
Dr. Sonja Dümpelmann (University of Pennsylvania)
In der Luft und am Boden: Sichtwechsel in Stadt und Landschaft der Moderne
16:45 – 17:30 Uhr
Prof. Dr. Joaquin Medina Warmburg (Karlsruher Institut für Technologie)
Umwelt und Moderne: Tomás Maldonados Bauhauskritik als Wendepunkt zum »environmental design«
17:30 – 18:00
Rückfragen/Diskussion
Bitte beachten: Ortswechsel
Ort: Bauhaus-Museum Weimar, Projektraum A (UG):
19:00 Eröffnung der Installation »ZENICA TRILOGIE« von Prof. Danica Dakić (Bauhaus-Universität Weimar)
Einführung: Dr. Ulrike Bestgen (Klassik Stiftung Weimar, Fachbereichsleiterin Bauhaus, Moderne und Gegenwart)
Moderation: Dr. Ulrike Bestgen (Weimar), Dr. Thomas Flierl (Berlin), Dr. Oliver Sukrow (Wien)
Anmeldeformular Veranstaltungsflyer
Moderation: Dr. Martin Straub (Lese-Zeichen e.V.)
10:00 – 10:30 Grußworte, Intro
Erzählen, Animation
10:30 – 11:30 Kultureller Wandel und Erzählen.
Märchen in digitalen Zeiten oder das Märchen der Digitalisierung?
Prof. Dr. Friedemann Schmoll, FSU Jena
11:30 – 12:30 Märchen zwischen Überlieferungsgeschichte und Digitalität
Prof. Dr. Holger Ehrhardt, Universität Kassel
12:30 – 13:00 Präsentation der Workshop-Themen
13:00 – 14:00 Mittagspause
14:30 – 17:00 Workshops (Bibliothek, Volkshochschule)
1. Stop-Frame-Erzählen: Animations-Workshop
Ana Maria Vallejo
2. Das Spiel mit den Geschichten. Aus alt mach neu.
Florian Schütz
3. Märchen twittern? Risiken und Freuden medialen Erzählens im Internet
Prof. Dr. Sabine Wienker-Piepho
4. Märchenerzählen in Kindergärten und Schulen – Erfahrungen aus der Praxis
Prof. Dr. Kristin Wardetzky
5. Märchenfilme in der Gegenwart
David Ungureit
6. Workshop für erfahrene Erzähler*innen
Suse Weisse
20. November 2019, 19:00 – 20:30 Abendvortrag
Ort: Bauhaus-Museum, Projektraum A (UG)
Begrüßung
Dr. Ulrike Lorenz (Präsidentin Klassik Stiftung Weimar) und Prof. Dr. Winfried Speitkamp (Präsident Bauhaus-Universität Weimar)
Keynote:
Prof. em. Dr. Lucian Hölscher (Ruhr-Universität Bochum)
Utopie und Enttäuschung. 100 Jahre Bauhaus
10 – 16 Uhr Bauhaus-Dialoge: Historische Avantgarden und zeitgenössische Praxen
Ort: congress centrum neue weimarhalle, Flügelsaal 1
10:00 – 11:00
Prof. Dr. Christoph Stölzl (Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar) im Gespräch mit Bettina Wagner-Bergelt (Tanztheater Wuppertal Pina Bausch) und Dr. Andreas Schwab (Palma3, Bern)
Utopien auf der Bühne: Avantgarde-Musik, Theater und Tanz
11:00 – 12:00
Dr. Eckhart Gillen (Berlin) im Gespräch mit Prof. Dr. Kai-Uwe Hemken (Kunsthochschule Kassel) und Dr. Franziska Stöhr (München)
Potentiale utopischer Kunst: Historische Avantgarden vs. heutige künstlerische Utopien
12:00 – 13:00
Mittagspause
13:00 – 14:00
Dr. Gabriele Zipf (Futurium gGmbH, Berlin) im Gespräch mit Prof. Aart van Bezooijen (Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle / Material Stories, Hamburg)
Arbeits- und Lebenswelten der Zukunft. Vermittlung und Präsentation
14:00 – 15:00
Dr. Franz Mauelshagen (IASS Potsdam)
Klio trifft Gaia – Zukunftshorizonte im Anthropozän
Im Anschluss Gespräch mit Tomás Saraceno (Berlin)
15:00 – 16:00
Rückfragen / Diskussionen
16:00
Ende der Veranstaltung
Moderation: Nicolas Flessa, M.A. (Berlin)
Alle Freundinnen und Freunde der Poesie und des Kurzfilms können sich auch dieses Jahr wieder auf unserer Preisverleihungsgala einen Überblick verschaffen, was in der zeitgenössischen Poetryfilmwelt passiert.
Unser einstündiges Wettbewerbsprogramm präsentiert die nominierten Filme. Anschließend gibt die Jury die Gewinner in den Kategorien »Bestes Video« (1000 €) und »Beste Animation« (1000 €) sowie den Publikumsgewinner (250 €) bekannt.
Im Anschluss gibt es eine After-Party mit Live-Musik in der Lounge des Kino Lichthaus.
Eine Veranstaltung der Internationalen Thüringer Poetryfilmtage
Weitere Infos demnächst unter www.poetryfilm.de
Das Werk Hanns Cibulkas (1920–2004) wurde bislang im Kontext der DDR-Literatur rezipiert, wenngleich die Paradigmen der DDR-Literatur (gesellschaftlicher Auftrag, Zensur, Dissidenz) ihm nur eingeschränkt gerecht werden. Das Kolloquium nimmt den 100. Geburtstag des Dichters am 20.09.2020 zum Anlass, die Anschlussfähigkeit seiner Poetik an Themen und Diskurse der gesamtdeutschen Literatur, der literarischen Tradition und Moderne sowie der Gegenwart zu erkunden.
Cibulka hat sein Interesse an spezifischen Landschaften (Ostsee, Thüringen, Böhmen) stets mit einer genuinen Form verknüpft, die Gattungen wie Brief- und Tagebuchprosa, das Pastiche, die
Miniatur oder das Fragment einschließt – hybride Herkünfte, die auch seine Lyrik teilt. Das Kolloquium versucht sich der Bandbreite seines Schreibens über die Auseinandersetzung mit exemplarischen Werken und Motivgruppen zu widmen und lässt dabei historische, ökologische, poetologische und rezeptionsästhetische Perspektiven zu Wort kommen.
Tagungsprogramm
Montag, 21.09.20
14.00 Uhr:
Grußwort: Knut Kreuch, OB Gotha
Grußwort: Kathrin Paasch, Forschungsbibliothek Gotha
Eröffnung: Jan Röhnert / Stephan Pabst
14:30 – 15:15 Uhr:
Peter Neumann (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg): Mosaiksteine des Lebens. Hanns Cibulkas Tagebuchpoetik
Kaffeepause
15:45 – 16:30 Uhr:
Francesca Bravi (Christian-Albrechts-Universität Kiel): „Wie eine Fermate steht am Abend der Ätna über der Insel.“ Cibulkas italienische Landschaften
16:30 – 17:15 Uhr:
Jan Röhnert (Technische Universität Braunschweig): Berührungspunkte in der Distanz. Ernst Jünger und Ezra Pound als konservative Bezugsfiguren Hanns Cibulkas
Pause
18:00 Uhr:
Wulf Kirsten (Weimar): Mit Cibulka gehen
19:30 Uhr:
Abendessen
Dienstag, 22.09.20
9:00 – 9:45 Uhr:
Johanna Bohley (Friedrich Schiller Universität Jena): Hiddensee/Dornbusch schreiben. Hanns Cibulkas Hiddenseetagebücher im literarischen Kontext
09:45 – 10:30 Uhr:
Martin Straub (Jena): „Kein Hölderlin-Hymnus / auf die Natur, / die Herzwand verkarstet“. Hanns Cibulkas Swantow
Kaffeepause
11:15 – 11:45 Uhr:
Stephan Pabst (Martin Luther Universität Halle): Hanns Cibulka in der Kritik
11:45 – 12:30 Uhr:
Peter Braun (Friedrich Schiller Universität Jena): „Den vielfältigsten Formen des Lebens unmittelbar ins Gesicht sehen.“ Hanns Cibulka und die Tradition des Nature Writing
Mittagspause
13:00 Uhr:
Nancy Hünger (Gotha): Und Cibulka heute?
13:30 Uhr:
Abschlussdiskussion/ Verabschiedung
14:15 Uhr:
Ausflug in die Stadtbibliothek „Heinrich Heine“ Besuch der Cibulka-Ausstellung
Aufgrund der coronabedingten Hygienebestimmungen ist die Teilnehmerzahl vor Ort auf 25 Personen begrenzt. Wir bitten daher um Voranmeldung und Anfragen per E‑mail an:
j.roehnert@tu-braunschweig.de oder
stephan.pabst@germanistik.uni-halle.de
Kontkakt Tagungsorganisation:
PD Dr. Stephan Pabst
Martin-Luther-Universität
Philosophische Fakultät II
Germanistisches Institut
06099 Halle (Saale)
stephan.pabst@germanistik.uni-halle.de
Prof. Dr. Jan Röhnert
Professur für neuere und neueste Literatur
in der technisch-wissenschaftlichen Welt
TU Braunschweig
Institut für Germanistik
Bienroder Weg 80
38106 Braunschweig
j.roehnert@tu-braunschweig.de
Programm
Tagungsmoderation
09:00 Uhr – 09:30 Uhr
09:30 Uhr – 10:00 Uhr
Begrüßung
10:00 Uhr – 10:45 Uhr
10:45 Uhr – 11:30 Uhr
11:30 Uhr – 11:45 Uhr
11:45 Uhr – 12:30 Uhr
12:30 Uhr – 13:00 Uhr
13:00 Uhr – 14:00 Uhr
14:00 Uhr – 14:45 Uhr
14:45 Uhr – 15:30 Uhr
15:30 Uhr – 15:45 Uhr
Kaffeepause
15:45 Uhr – 16:30 Uhr
Veranstalter / Partner:
Was ist gute Literatur?
Dass Menschen erzählen wollen und müssen, liegt meist an einer inneren Bewegung oder (Auf)Rührung. Wenn sie es (gut) können, löst das Erzählte ebenso beim Lesenden Bewegung aus. Geschichten setzen Dinge in Gang, persönlich wie öffentlich. Erzählungen bewegen sich auch selbst, doch wenn der treibende Motor oder der rote Faden fehlt, treten sie auf der Stelle. Wie gelingt uns das Erzählen? Welche Geschichten verbergen sich in Bildern? Wie verändern digitale Medien unsere Wahrnehmung von Geschichten? Und wie können wir zum Erzählen anleiten?
Vom 04. bis 06. Dezember 2020 laden wir herzlich ein zur Narrations-Werkstatt »Erzählen können was bewegt«, die im Zinzendorfhaus Neudietendorf stattfindet. Die Werkstatt lädt ein, durch Impulse und kreative Workshops Erzählung an unterschiedlichen Medien zu erproben und in Text und Bild umzusetzen.
Die Veranstaltung richtet sich an Mitarbeitende der Jugend- und Erwachsenenbildungsarbeit, Erzählende aus allen Medienbereichen und Interessierte, die mit Erzählformaten arbeiten oder sich zum Thema Narrativität weiterbilden wollen.
Tagungsbeitrag
110 € (inkl. Unterkunft im Einzelzimmer, Verpflegung und Tagungsgebühr)
90 € (inkl. Unterkunft im Doppelzimmer, Verpflegung und Tagungsgebühr)
75 € für Schüler/innen, Auszubildende, Studierende und Hartz IV-Empfänger/innen
Bitte beachten Sie, aufgrund der COVID 19 Pandemie können nur Personen aus einem gemeinsamen Haushalt in einem Doppelzimmer untergebracht werden.
Alle Informationen und die Hinweise zur Anmeldung finden Sie auch auf der
Website der Evangelischen Akademie Thüringen.
Programm
Freitag
17.00 Uhr
Begrüßung, Kennenlernen, Warm-up
18.00 Uhr
Abendessen
19.00 Uhr
„Narratives Zirkeltraining“
Anleitung: Sabine Zubarik & Jan Grooten
21.00 Uhr
Nach(t)gespräche im Zinzendorfhaus
Gemütliches Beisammensein
Samstag
8.30 Uhr
Frühstück
9.30 Uhr
Thematischer Impuls und Diskussion
„Sequenzielles Erzählen in Text-Bild-Hybriden: Graphic Novels und Comics“
Dr. Nina Schmidt, Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule, FU Berlin
10.30 Uhr
Erzählexperiment Nr. 1
„Eine Geschichte – viele Formate = viele Geschichten?“
Was die mediale Umsetzung mit den Inhalten macht
Einführung: Jan Grooten
10.45 Uhr
Kaffeepause
11.00 Uhr
Arbeitsphase in Kleingruppen
12.15 Uhr
Vorstellung der Arbeitsergebnisse
12.30 Uhr
Mittagessen und Pause
14.30 Uhr
Parallele Workshops
Workshop 1:
„Über Filme zum Erzählen anleiten“
Medienpädagogische Methoden-Werkstatt
Claudia Brand, Leiterin des Medienzentrums der EKM
Workshop 2:
„Keep your pen moving“
Kreative Comic-Werkstatt
Nina Schmidt
Kaffeepause nach Bedarf
18.00 Uhr
Abendessen
19.30 Uhr
Kommentierte Kurzfilm-Parade
„Kleine Kostbarkeiten des Erzählens“
Claudia Brand
20.30 Uhr
Nach(t)gespräche im Zinzendorfhaus
Gemütliches Beisammensein
Sonntag
8.30 Uhr
Frühstück
9.15 Uhr
Andacht
9.30 Uhr
Thematischer Impuls und Diskussion
„Das politische Narrativ in bewegenden Zeiten“
Mirko Pohl, Thüringer Landesmedienanstalt (TLM)
10.30 Uhr
Kaffeepause
10.45 Uhr
Erzählexperiment Nr. 2
„Das Krisen-Rhizom“
Simultane multiple Autorschaft: Erzählung als Netzwerk
Einführung: Sabine Zubarik
11.00 Uhr
Arbeitsphase in der Gesamtgruppe
12.00 Uhr
Auswertung des Experiments in zwei Gruppen:
medienpädagogisch / erfahrungsorientiert
12.45 Uhr
Abschlussrunde, Feedback zur Tagung und Ausblick
13.00 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr
Ende der Tagung und Abfahrt
87. Hauptversammlung der Goethe-Gesellschaft Weimar u. a. mit einem Symposium »Junge Goetheforschung« und einer Konferenz »Goethe im Streit«
Alle Informationen finden Sie unter dem Link: https://www.goethe-gesellschaft.de/hauptversammlung.html, die noch präsisiert werden.
Shida Bazyar, geboren 1988 in Hermeskeil, studierte Literarisches Schreiben in Hildesheim und war, neben dem Schreiben, viele Jahre in der Jugendbildungsarbeit tätig. Ihr Debütroman »Nachts ist es leise in Teheran« erschien 2016 und wurde u.a. mit dem Bloggerpreis für Literatur, dem Ulla Hahn-Autorenpreis und dem Uwe-Johnson Förderpreis ausgezeichnet und in mehrere Sprachen übersetzt. Im April erschien ihr neuer Roman »Drei Kameradinnen« im Kiwi-Verlag.
Moderation: Emily Grunert (Literaturhaus Rostock)
Eine Veranstaltung des juLi im Juni-Festival mit freundlicher Unterstützung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.
Der Arnstädter Literaturtag wird vom THK-Verlag (UG) veranstaltet. Die Schirmherrschaft über den 1. Arnstäder Literaturtag haben Landrätin Petra Enders und Bürgermeister Frank Spilling übernommen.
10:30 Uhr: Schlossmuseum Arnstadt, Schlossplatz 1, 99310 Arnstadt
13:00 Uhr: Marktplatz Arnstadt
14:00 Uhr: Café Marlitt, Markt 12, 99310 Arnstadt
14:00 Uhr: Musikschule Arnstadt, Unterm Markt 1 99310 Arnstadt
14:30 Uhr: Bugenhagen »Dessous & Wäsche«, Erfurter Straße 11, 99310 Arnstadt
15:00 Uhr: Café Marlitt, Markt 12, 99310 Arnstadt
16:00 Uhr: Hotel Stadthaus, Pfarrhof 1, 99310 Arnstadt
17:00 Uhr: Bugenhagen »Dessous & Wäsche«, Erfurter Straße 11, 99310 Arnstadt
19:30 Uhr: Hotel Stadthaus, Pfarrhof 1, 99310 Arnstadt
Der Arnstädter Literaturtag wird unterstützt von der Stadt Arnstadt, dem THK-Verlag, den Stadtwerken Arnstadt, der Sparkasse Arnstadt-Ilmenau, der Lebenshilfe Ilm-Kreis e.V., der Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Arnstadt (WBG mbH).
Alle Freundinnen und Freunde der Poesie und des Kurzfilms können sich bei den »Internationalen Thüringer Poetryfilmtagen« einen Überblick verschaffen, was in der zeitgenössischen Poetryfilmwelt gerade passiert und mit Filmemacher*innen in Kontakt kommen, die in diesem Bereich kreativ sind.
Bei der Preisverleihung am 25. September gibt die Jury die Gewinner in den Kategorien ›Bestes Video‹ (1200 €) und ›Beste Animation‹ (1200 €) bekannt.
Das Festival wird teilweise vor Ort und teilweise online stattfinden.
Genauere Informationen findet ihr demnächst auf der Festivalwebseite: https://poetryfilmtage.de
Die Jahrestagung der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft findet 2021 zum Thema »Shakespeare und Politik« statt.
Das genaue Tagungspgrogramm wird noch bekanntgegeben.
Weitere Informationen auf der Website der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft.
Anmeldung bitte bis zum 31. März 2022.
Zum Veranstaltungsprogramm und zur Anmeldung geht es hier.
Thüringer Märchensymposium »Märchen und Theater«
Moderation: Dr. Martin Straub
10:00 – 10:15
Begrüßung Fabian Giesder, Bürgermeister Stadt Meiningen
10:15 – 10:30
Der Flötenspieler (Bechstein) Gudrun Rathke und Jakob Jentgens
10:30 – 10:55
Ludwig Bechstein zum 220. Geburtstag – Dr. Kathrin Pöge-Alder
10:55 – 11:35
Märchen – Lesarten aus dem Theater – Prof. Kristin Wardetzky
11:35 – 11.45
Bilinguales Tandem Erzählen – Studierende FH Potsdam
11:45 – 12:45
Was für ein Theater! – Märchen auf der Bühne in Geschichte und Gegenwart – Dr. Sabine Wienker-Piepho. Im Anschluss Podiumsdiskussion mit Studierenden der FSU Jena
12:45 – 13:00
Diskussion
13:00 – 13:15
Märchenadaption – Junges Theater – Staatstheater Meiningen
13:15 – 14:00
Mittagspause
14:00 – 17:00
Workshops (Bibliothek, Theater, Volkshochschule)
1. Märchen im Schatten – Schattenspielworkshop – Kristine Stahl
2. Vom Märchen-Stehgreifspiel zur Inszenierung – Suse Weisse
3. Erzählen, Theater und Spiel im pädagogischen Kontext – Antje Horn
4. Objekttheater oder Schattenspiel-3D – Kora Tscherning
5. Hans Christian Andersen – Scherenschnitte – Susanne Tenner-Ketzer
6. A tu per tu! Einblick ins Tandem-Erzählen – Maria Carmela Marinelli
Goethe in/and America
Tagung des Goethe- und Schiller-Archivs in Verbindung mit der Universität Münster, der University of Chicago und der Goethe-Gesellschaft
Anmeldung unter gsa@klassik-stiftung.de
»Februar 1933. Der Winter der Literatur« – Lesung mit Uwe Wittstock
Begrüßung: Ulrich Dillmann
Es ging rasend schnell. Der Februar 1933 war der Monat, in dem sich auch für die Schriftsteller in Deutschland alles entschied. Uwe Wittstock erzählt von Tag zu Tag, wie das glanzvolle literarische Leben der Weimarer Zeit in wenigen Wochen einem langen Winter wich und sich das Netz für Thomas Mann und Bertolt Brecht, für Else Lasker-Schüler, Alfred Döblin und viele andere immer fester zuzog.
Montag, 30. Januar. Joseph Roth will die Nachrichten, die der Tag bringen wird, nicht mehr in Berlin abwarten. Schon früh morgens fährt er zum Bahnhof und nimmt den Zug nach Paris. Thomas Mann in München derweil kümmert sich die kommenden zehn Tage kaum um Politik, dafür umso mehr um seinen Vortrag über Richard Wagner. Immer ganz dicht an den Menschen entfaltet Uwe Wittstock ein Mosaik der bedrohlichen Ereignisse unmittelbar nach Hitlers „Machtergreifung“, die auch für die Literaten in Deutschland in die Katastrophe führten. Er vergegenwärtigt die Atmosphäre dieser Tage, die von Angst und Selbsttäuschung unter den Schriftstellern, von Passivität bei den einen und Entschlossenheit bei den anderen gezeichnet ist. Wer schmiegt sich den neuen Machthabern an, wer muss um sein Leben fürchten und fliehen? Auf der Grundlage von teils unveröffentlichtem Archivmaterial entsteht ein ungeheuer dichtes Bild einer ungeheuren Zeit.
Helga Schütz & Christoph Dieckmann im Gespräch: Lebensreisen
Moderation: Katrin Wenzel
„Diese magische Erinnerin erzählt Weltgeschichte, wie sie der Einzelne erfährt.“ Das schrieb Christoph Dieckmann über das neueste Buch von Helga Schütz: “Heimliche Reisen“. Die verwunschenen Wege ihrer Erinnerung führen zur schlesischen Kindheitslandschaft, in ein marodes Grenzgebietshaus, an Schneidetische und in Limonenhaine – Orte für gefühlte Beben, Fluchten, heimliche Reisen und Stationen einer bestrickenden, weisen, gewitzten Lebenserzählung der 1937 geborenen Autorin und em. Professorin der HS für Film und Fernsehen Potsdam, die Jahrzehnte deutscher Geschichte einschließt. Christoph Dieckmann, der unermüdliche ZEIT-Chronist, sucht in seinem neuen Buch nach Wurzeln deutscher Identität. Er erzählt vom langen Untergang seiner DDR und von der Münchner Räterepublik, er reist zum „Schrein der Christenheit“ nach Aachen, zur „Judensau“ in Luthers Wittenberg, zur Walhalla und in Deutschlands einstige Kolonialmetropole Hamburg. Dieckmanns „Welt- und Heimreisen“ führen weit: nach Chelmno, wo der Holocaust begann, durch die einstigen Ostblock-Diktaturen Russland, Georgien und Albanien bis zum 38. Breitengrad. An der Todesgrenze zwischen Süd- und Nordkorea bedenkt der Ost-West-Vermittler, was die Deutschen unterscheidet, doch nicht trennen muss: Vergangenheit und Erinnerung. „Diese Grenze lässt sich überwinden. Unsere doppeldeutsche Geschichte ist ein gemeinsamer Schatz.“
Angelika Klüssendorf: Vierunddreißigster September
Begrüßung: Petra Fuchs
Ein Dorf in Ostdeutschland: Walter, ein zorniger Mann, erschlagen in der Silvesternacht von Hilde, der eigenen Frau. Nur kurz vor seinem Ende war er plötzlich sanft und ihr zugewandt. Dann ein Friedhof: Die Toten studieren die Lebenden. Walter wird zum Chronisten, sieht sich dazu verdammt, die Schicksale im Dorf festzuhalten. Und er fragt nach dem Warum. Was war der Grund für Hildes Tat? Geschah es aus Hass oder aus Barmherzigkeit? „Vierunddreißigster September“ wurde kurz nach Erscheinen von der Literaturkritik auf Platz 1 der SWR-Bestenliste gewählt. Aus Angelika Klüssendorfs Sprache strahlt eine mitreißende Kraft, sie ist präzise und voll tiefschwarzer Komik. Ein hintersinniges Meisterwerk über eine Zeit der Wut, Melancholie und Zärtlichkeit. „Klüssendorfs Kunst ist die Vermeidung jedweder Künstlichkeit.“ DER SPIEGEL
Uta Heyder: Born in the GDR – angekommen in Deutschland
mit Jost Heyder und Kristin Gräfin von Faber-Castell
Begrüßung: Petra Fuchs
Vor dreißig Jahren änderten Friedliche Revolution, Mauerfall und Deutsche Einheit in kürzester Zeit unser Lebensumfeld, wir konnten, wir mussten unser Leben neu gestalten, Herausforderungen annehmen, um in einem »fremden« Land, das nun unseres werden sollte, unseren Platz zu finden. Es ist an der Zeit, die Geschichte und ihre Geschichten zu erzählen.
Uta Heyder ist es gelungen, dreißig Männer und Frauen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen dazu zu bringen, sehr persönlich zu berichten, wie sie ihre Wende und die drei Jahrzehnte danach erlebten. Alle haben ungefähr die gleiche Zeitspanne in der DDR und im wieder vereinigten Deutschland gelebt und sind hier wieder oder immer noch zu Hause. Sie erzählen von gewonnener Freiheit und neuen Beschränkungen, von wirtschaftlichem Erfolg, von Unsicherheit und Existenzangst oder vom Abstieg in die Obdachlosigkeit. Die vormalige Sprachmittlerin für Englisch und Russisch bepflanzt jetzt als erfolgreiche Geschäftsfrau den »Miracle Garden Dubai« mit Sämereien aus Thüringen, der »Hippie« aus dem Altenburger Land ist inzwischen in der ganzen Welt umhergekommen, machte sein Hobby zum Beruf und hat als Filmemacher Preise ohne Ende eingesammelt, die Pastorin wurde Ministerpräsidentin, der NVA-Offizier startete als Investmentbanker in Manhattan durch und betreibt jetzt ein jüdisches Restaurant in Chemnitz. Die Galeristin stand am 6. Dezember 1990 plötzlich in einer fensterlosen Wohnung, die Eigentümerin aus Bayern hatte die Fenster zur Bekräftigung der Forderung nach Wohnungskündigung einfach ausbauen lassen. Beim Lesen entsteht ein buntes Mosaik. Ein Buch, weitab der üblichen Klischees, erfrischend persönlich, erfrischend differenziert.
»Walter Kaufmann – Welch ein Leben!«
Dokumentarfilm von Karin Kaper und Dirk Szuszies
Filmgespräch mit Dirk Szuszies
Moderation: Wieland Koch
Walter Kaufmann wurde 1924 als uneheliches jüdisches Kind in ärmlichen Verhältnissen im Berliner Scheunenviertel geboren, wuchs – kurz nach der Geburt adoptiert – bei der Anwaltsfamilie Kaufmann in Duisburg auf, entkam der Vernichtung im Holocaust im Gegensatz zu seinen Adoptiveltern, die in Auschwitz ermordet wurden, 1939 mit einem Kindertransport nach England, gelangte von dort nach Kriegsausbruch als internierter „feindlicher Ausländer“ nach Australien, begann auf dem Fünften Kontinent nach vielen Gelegenheitsjobs seine Schriftstellerkarriere, kehrte 1958 nach Deutschland/Ost zurück, errang Anerkennung in der DDR als Verfasser vielgelesener literarischer Reportagen über Brennpunkte in aller Welt und blieb bis zu seinem Tod am 15. April 2021 ein wacher, jegliche Form von Ungerechtigkeit anprangernder und gegen Rechtsextremismus und Rassismus engagierter Zeitgenosse. Nach langer Vorarbeit gelang es den Berliner Filmemachern Karin Kaper und Dirk Szuszies schließlich ab 2019 ihren Dokumentarfilm über das bewegte und bewegende Leben von Walter Kaufmann zu drehen. Corona verhinderte zwar, dass sie selbst – wie ursprünglich geplant – an alle Schauplätze von Kaufmanns Lebensgeschichte reisen konnten, aber befreundete Kameraleute in aller Welt trugen, über Skype den Regieanweisungen aus Deutschland folgend, mit zum Gelingen eines auf diese Weise formal genauso vielfältig wie das Leben seines des Protagonisten gewordenen Films bei. Die eingefangenen Bilder werden im Film begleitet von Walter Kaufmanns schon schwächer werdender Stimme: Er gewährt intime Einblicke in sein Leben und tiefere Einsichten in die Geschichte der letzten hundert Jahre.
Karten für die Filmveranstaltungen sind nur im Kino erhältlich!
Wir bitten um Anmeldungen per Mail unter kino@monami-weimar.de
»Viva la vida. Frida Kahlo« – Buchpremiere mit Annette Seemann
Einführung: Christine Hansmann
Die mexikanische Malerin Frida Kahlo, die vor allem mit ihren Selbstporträts ein Feuerwerk an Emotionen und Farben zündete, fasziniert bis heute ein Millionenpublikum. Sie malte den täglichen Kampf im Umgang mit ihrer schweren Krankheit und ihrem zerrissenen Sein. Trotz des vielen Leids kämpfte sie tapfer und unermüdlich, denn sie liebte das Leben – und die Liebe. Annette Seemann zeichnet das Bild einer starken Frau und Künstlerin und verarbeitet in ihrer Biografie erstmals die nach Öffnung der privaten Archive heute verfügbaren wissenschaftlichen Kenntnisse zu Frida Kahlos Leben und Werk, darunter auch ein psychologisches Gutachten von 1949/50.
Moderation: Nancy Hünger
Musik: Leshrag
In einer Spezialausgabe der »Weimarer Lyriknacht« unterhält sich Moderatorin Nancy Hünger mit ihren Gästen, der Dichterin Karla Reimert Montasser, dem Lyriker Temye Tesfu sowie der Literaturwissenschaftlerin Maren Jäger, über grundsätzliche Fragen des zeitgenössischen Poesie-Diskurses: Was kann Lyrik? Gibt es poetisches Denken? Wo steht die Lyrik heute? Was sind neue Tendenzen und Entwicklungen poetischer Spracharbeit? Ist Trost eine gegenwärtige Kategorie der Lyrik? Lyrik und Engagement, wie passt das zusammen? Was bedeutet poetische Bildung? Wie vermittelt man Lyrik? Wie baut man die Schwellenängste ab? Außer Diskussion und Publikumsgespräch gibt es Lesungen sowie Musik von Leshrag.
Karla Reimert Montasser, geb. 1972 in Berlin. Studium der vergleichenden Literaturwissenschaften in Berlin, Potsdam und Moskau, seit 2000 Gründerin und Vorstand beim Netzwerk KOOK e.V.. Autorin, Aktivistin, Lyrikvermittlerin. Seit 2018 Organisatorin des Bereiches der Poetischen Bildung/Partizipation im Haus für Poesie. Mitgründerin des Netzwerk Lyrik e.V. und Vorstand bis 2019. Für ihre Texte erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Würth-Preis, den Preis des Autorinnenforums Rheinsberg und den Essaypreis der japanischen Botschaften. 2003 erschien »Kafka für Eilige« im Aufbau-Taschenbuchverlag, Berlin, ab 2008 die Neutextung der Kulturleiste des »Geo-Brockhauses«, 2014 »Picknick mit schwarzen Bienen« bei kookbooks und 2021 »Camp Zenith« bei kookbooks.
Maren Jäger, geb. 1977. Studium der Deutschen Philologie, Anglistik, Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft sowie Deutsch als Fremdsprache in Mainz und Glasgow; 2002–2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, seit 2014 am Institut für Germanistik an der Universität Duisburg-Essen; 2007 Promotion über Die Joyce-Rezeption in der deutschsprachigen Erzählliteratur nach 1945; 2006–2008 nebenberufliche Tätigkeit auf dem Feld der Literaturvermittlung; Veröffentlichungen u. a. zu Narratologie, Mythopoetik, Friedrich Schlegel und zur Literatur nach 1945; 2008–2014 Leitung der Mainzer Arbeitsstelle Schlegel-Edition; seit 2017 Postdoktorandin im Graduiertenkolleg Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen an der Berliner Humboldt-Universität.
ተመስገን ተስፉ (Temye Tesfu) schreibt Gedichte und andere Texte für Bühne und Papier. Auftritte im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus; mal vor vier, mal vor 4000 Leuten. Kuratiert und moderiert Veranstaltungsreihen in Potsdam, Berlin und Leipzig; leitet Werkstätten für kreatives Schreiben und Textperformance. Durfte zuletzt im Auftrag des Goethe-Instituts für eine Schreibresidenz nach Ramallah und für Workshops nach Taschkent reisen. Ist Gründungsmitglied des 2017 geschaffenen post-deutschen Künstlerʾinnenkollektivs parallelgesellschaft und der gleichnamigen Lesebühne, die sich als Mischung aus Lesung, Konzert, Stand-Up-Show und Polit-Talk beschreiben lässt. Journalistische Veröffentlichungen u.a. in der taz, analyse & kritik und neues deutschland. Der im Jahr 2021 unwahrscheinliche Schlusssatz wird ermöglicht durch das Arbeitsstipendium Literatur des Berliner Senats. Lebt und arbeitet.
Die Weimarer Lyriknacht ist seit 2022 Teil des »Lesarten«-Literaturfestivals der Stadt Weimar, und sie ist ein gemeinsames Projekt der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V., des Lese-Zeichen e.V., der Stadt Weimar sowie der Jazzmeile Thüringen und wird von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen sowie der Sparkassenstiftung Weimar – Weimarer Land finanziell unterstützt.
Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek eröffnet am Pfingstwochenende das Historische Bibliotheksgebäude mit neu gestalteten Bereichen und der Ausstellung „Cranachs Bilderfluten“. Ergänzt wird diese Ausstellung durch neue Präsentationen rund um den Bücherkubus und auf der Vulpius-Galerie, und zwar unter der Überschrift „Übersetzung als Streit – Bücher auf Reisen“. Luthers Erfindung der Bibel als neues Buch wird ebenso Thema sein wie Reiseliteratur aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Auf der Vulpius-Galerie werden Schätze der Bibelsammlung gezeigt.
Diesen besonderen Anlass möchte die Bibliothek am Samstag, dem 4. Juni, mit einem großen Fest feiern. Es wird ein vielfältiges Programm mit Gesprächen, Lesungen, Musik, Mitmachangeboten und Führungen durch die neueröffneten Ausstellungen und Sammlungsräume der Bibliothek geben.
Das genaue Programm finden Sie unter www.klassik-stiftung.de/sprache
Sabine Bode: Kriegsenkel. Die Erben der vergessenen Generation
Begrüßung: Angela Egli-Schmidt
Die Kriegsvergangenheit zeigt auch heute noch in vielen Familien Spuren, bis in die zweite und dritte Generation hinein. Jetzt meldet sich die Generation der Kinder der Kriegskinder zu Wort. Noch ist es ein völlig neuer Gedanke, sich vorzustellen, ihre tief sitzende Verunsicherung könnte von den Eltern stammen, die ihre Kriegserlebnisse nicht verarbeitet haben. Als Friedenskinder sind sie in den Zeiten des Wohlstandes aufgewachsen. Es hat ihnen an nichts gefehlt. Oder doch? Die Generation der zwischen 1960 und 1975 Geborenen hat mehr Fragen als Antworten: Wieso haben viele das Gefühl, nicht genau zu wissen, wer man ist und wohin man will? Wo liegen die Ursachen für diese diffuse Angst vor der Zukunft? Weshalb bleiben so viele von ihnen kinderlos? Noch ist es für sie ein völlig neuer Gedanke, sich vorzustellen, ihre tief sitzende Verunsicherung könnte von den Eltern stammen, die ihre Kriegserlebnisse nicht verarbeitet haben. Ist es möglich, dass eine Zeit, die über 60 Jahre zurückliegt, so stark in ihr Leben als nachgeborene Kinder hineinwirkt?
»Im Gespräch« – Film und Gespräch mit Knut Elstermann
Moderation: Edgar Hartung
An diesem Abend präsentiert sich der von MDR-Kultur bekannte Filmjournalist Knut Elstermann in der Vielseitigkeit seiner Arbeit. Er ist Moderator, Kritiker, Autor und Regisseur. Bei uns stellt er sein neues Buch »Im Gespräch« vor, mit Interviews, die er im Verlauf von 30 Jahren mit so legendären Ost-Filmkünstlern wie Jutta Wachowiak, Frank Beyer, Heiner Carow, Erwin Geschonneck, Jutta Hoffmann und vielen anderen geführt hat. Es ist eine Geschichte der DEFA in Gesprächsform und zugleich eine persönliche, berufliche Lebensbilanz von Knut Elstermann, der 2019 den Preis der DEFA-Stiftung erhielt. Wir zeigen zudem die jüngste seiner zahlreichen Dokumentationen: SORBEN INS KINO, in der er sorbische Filmemacher vorstellt und nach den Besonderheiten und der Bedeutung ihres Schaffens fragt. Anschließend läuft ein Klassiker des sorbischen Films STRUGA – BILDER EINER LANDSCHAFT von 1972.
Karten für die Filmveranstaltungen sind nur im Kino erhältlich!
Wir bitten um Anmeldungen per Mail unter kino@monami-weimar.de
KONFERENZ IM FORSCHUNGSZENTRUM GOTHA »Rudolph Zacharias Becker und das intellektuelle Gotha um 1800« vom 9. bis 11. Juni 2022
DONNERSTAG, 9. JUNI
13.00–14.00 UHR | ERÖFFNUNG
Martin Mulsow (Gotha/Erfurt):
Intellektuelle Konstellationen in Gotha 1780–1800
14.00–15.30 UHR | R. Z. BECKER (I)
15.30–16.00 UHR | KAFFEEPAUSE
16.00–18.00 UHR | R. Z. BECKER (II)
FREITAG, 10. JUNI
09.00–11.00 UHR | GESELLIGE UND SEMI-ARKANE KREISE
11.00–11.30 UHR | KAFFEEPAUSE
11.30–12.30 UHR | BESICHTIGUNG DES EKHOF-THEATERS AUF SCHLOSS FRIEDENSTEIN
12.30–14.00 UHR | MITTAGSPAUSE
14.00–15.30 UHR | KORRESPONDENZEN
15.30–16.00 UHR | KAFFEEPAUSE
16.00–17.30 UHR | H. A. O. REICHARDS JOURNALE
SAMSTAG, 11. JUNI
09.00–10.30 UHR | VERGESSENE AKTEURE IM LITERARISCHEN FELD
10.30–11.00 UHR | KAFFEEPAUSE
11.00–12.30 UHR | ANREGENDE VORLAGEN UND FREMDE BLICKE
12.30–13.00 UHR | ABSCHLUSSDISKUSSION
Die Konferenz wird von der Theodor Springmann Stiftung (Heidelberg) gefördert.
Den Zugang zur Konferenz regeln die aktuellen Vorschriften zur Bekämpfung des Coronavirus.
Gabriele Krone-Schmalz: Russland unser Nachbar Oder Russland und der Westen
Begrüßung: Andy Faupel
Der russische Einmarsch in die Ukraine ist durch nichts zu rechtfertigen. Jetzt kann es nur darum gehen, diesen Krieg so schnell wie möglich zu beenden und eine tragfähige politische Lösung für die Zukunft zu finden. Da sind diplomatische Anstrengungen gefragt. Helfen Sanktionen oder schaden sie eher? Sind Härte und Abschreckung das Mittel der Wahl oder doch Entspannungspolitik und Versöhnung? Was entspannungspolitisch alles möglich ist, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. Obwohl die Sowjetunion 1968 die Demokratiebewegung in der Tschechoslowakei, den »Prager Frühling«, mit Panzern niedergewalzt hat, haben sich der damalige deutsche Bundeskanzler Willy Brandt und sein Berater Egon Bahr 1970 auf den Weg nach Moskau gemacht. Das war der Beginn der sogenannten Neuen Ostpolitik, die auf lange Sicht für alle Beteiligten nur Vorteile gebracht hat. Humanitär und wirtschaftlich. An der grundsätzlichen Aufgabe hat sich nichts geändert: Eine umfassende Sicherheitsarchitektur ist nötig, die den Bewohnern des europäischen Kontinents allen gleichermaßen Sicherheit bietet. Die war Ende der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts zum Greifen nah. Es ist erschütternd, sich vor Augen zu führen, welche Chance verspielt worden ist.
10:00 Uhr / Stadtkirche Ranis:
Literarischer Gottesdienst mit Martin Stiebert
Eintritt: kostenlos.
Der literarische Gottesdienst wird in diesem Jahr von Pfarrer Stötzner und Martin Stiebert gestaltet. Zum einen sollen, einer Anregung von Walter Jens folgend, die Evangelisten als Schriftsteller betrachtet werden; zum anderen soll, als ein Beispiel, die Gleichniserzählung vom reichen Mann und armen Lazarus aus dem Lukasevangelium gelesen und ausgelegt werden.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Ranis, gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
14:00 Uhr / Burg Ranis:
Lesekonzert mit Luci van Org: »Hundert Heldinnen«
Einzelkarten: 8 / 6 €
Darüber hinaus gibt es das Tagesticket Sonntag für € 25,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Seit dreißig Jahren zieht sich das Thema Frauen und Frauenrollen wie ein roter Faden durch Luci van Orgs künstlerisches Schaffen, das mit dem Hitsong „Mädchen“ begann. Eigentlich längst überfällig, dem Thema ein eigenes Programm zu widmen, in dem Luci die Heldinnen ihrer Romane und Kurzgeschichten mithilfe ihrer 3 Oktaven Sängerinnen-Röhre auf der Bühne zum Leben erweckt. Garniert natürlich mit passenden eigenen Songs.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
15:00 Uhr / Burg Ranis:
Kinderprogramm mit Hansi von Märchenborn
Eintritt: kostenlos.
Wie in jedem Jahr ist Hansi von Märchenborn wieder auf Burg Ranis dabei! Wer seine Glocke läuten hört, kann sich auf eine spannende Märchenstunde freuen. Hansi erzählt die Abenteuer seiner beiden Helden Karlchen und Häschen, dazu Klassiker der Brüder Grimm oder Märchen aus weit entfernten Ländern.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
16:00 Uhr / Burg Ranis:
Parallelwelten: Stefan Petermann & Philipp Winkler
Eintritt: 8 / 6 €.
Darüber hinaus gibt es das Tagesticket Sonntag für € 25,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Stefan Petermann liest aus seinem aktuellen, unveröffentlichten Romanprojekt »Lange Stille«, das eine Familiengeschichte aus der nahen Zukunft erzählt, angesiedelt in einem Deutschland, das geteilt ist in einen demokratischen und einen autoritären Staat.
Philipp Winkler liest aus seinem Roman „Creep“. Er erzählt von der Überwachungstechnikerin Fanni und dem Stubenhocker Junya, denen das Internet zur Wahlheimat wird. „Sie kennen uns, denn sie beobachten uns. Und wir lassen sie in unser Zuhause, teilen online unsere intimsten Gedanken und Bilder.“
Die Moderation übernimmt unser ehemaliger Raniser Debütant Martin Knuth.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
18:00 Uhr / Burg Ranis:
Lyrik im Konzert. Mit Max Sessner, Róža Domašcyna, Alke Stachler und Jonas Noack
Eintritt: 8 / 6 €.
Darüber hinaus gibt es das Tagesticket Sonntag für € 25,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Die beliebte Reihe darf zum 25. Jubiläum natürlich nicht fehlen und führt mit Róža Domašcyna, Alke Stachler und Max Sessner drei ebenso feinfühlige wie sprachmächtige Vertreter/innen des lyrischen Handwerks zusammen. Musikalisch begleitet werden sie vom Singer/Songwriter Jonas Noack.
Die Moderation übernimmt unsere ehemalige Raniser Debütantin Simone Scharbert.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
20:00 Uhr / Burg Ranis:
Anna Thalbach: Vom Gruseln – Geschichten von E.T.A. Hoffmann bis Mary Shelley
Eintritt: 15 € / 12 €.
Darüber hinaus gibt es das Tagesticket Sonntag für € 25,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Die berühmte Schauspielerin und mehrfach ausgezeichnete Hörbuchsprecherin Anna Thalbach führt Sie in die Welt der Schauergeschichten. Eine der markantesten Stimmen Deutschlands liest im Hof der Literaturburg Ranis Gruselklassiker von Autoren wie E.T.A Hoffmann, Ambrose Bierce und Mary Shelly. Kommen Sie vorbei! Oder haben Sie Angst?
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
»Die Enkelin« – Lesung mit Bernhard Schlink
Begrüßung: Gerlinde Sommer
Im Sommer 1964 verlieben sich eine Studentin aus dem Osten und ein Student aus dem Westen ineinander. Er verhilft ihr zur Flucht. Erst nach ihrem Tod entdeckt der Siebzigjährige, was seine Frau ihm ein Leben lang verschwiegen hat: Sie hatte damals eine Tochter zurückgelassen. Er tut, was sie immer wollte, aber nicht schaffte, er sucht nach ihr. Die Suche wird zu einer Reise in die Vergangenheit und einer Begegnung mit den Wunden und Narben, die DDR, Wende und Anpassung des Ostens an den Westen hinterlassen haben. Als er die Tochter findet, lebt sie verheiratet in einer völkischen Gemeinschaft auf dem Land. Ihre vierzehnjährige Tochter freut sich, dass auf einmal ein Großvater in ihr Leben tritt, wie er sich über eine Enkelin freut. Aber seine Welt ist ihr so fremd wie ihm die ihre. Kann er sie erreichen?
»Blaue Frau« – Lesung mit Antje Ravik Strubel
Moderation: Eva Bormann
In ihrem mit dem Deutschen Buchpreis 2021 ausgezeichneten Roman »Blaue Frau« erzählt Antje Rávik Strubel aufwühlend von den ungleichen Voraussetzungen der Liebe, den Abgründen Europas und davon, wie wir das Ungeheuerliche zur Normalität machen. Hauptfigur ist Adina, die Strubels Leser bereits aus ihrem frühen Roman »Unter Schnee« kennen. Adina wuchs als letzter Teenager ihres Dorfs im tschechischen Riesengebirge auf und sehnte sich schon als Kind in die Ferne. Nun ist Adina 20 Jahre alt und lernt bei einem Sprachkurs in Berlin die Fotografin Rickie kennen, die ihr ein Praktikum in einem neu entstehenden Kulturhaus in der Uckermark vermittelt. Unsichtbar gemacht von einem sexuellen Übergriff, den keiner ernst nimmt, strandet Adina nach einer Irrfahrt in Helsinki. Im Hotel, in dem sie schwarzarbeitet, begegnet sie dem estnischen Professor Leonides, Abgeordneter der EU, der sich in sie verliebt. Während er sich für die Menschenrechte stark macht, sucht Adina einen Ausweg aus dem inneren Exil.
Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Deutschen Nationaltheater Weimar und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen.
»Abschied und Ankunft« – Film und Gespräch mit der Regisseurin Beate Kunath
Moderation: Frank Simon-Ritz
Stefan Heym – Ein großer Humanist. Ein Sozialist. Ein unbequemer Schriftsteller. Knapp 20 Jahre nach dem Tod Stefan Heyms übereignete seine Frau Inge Heym die über Jahrzehnte hinweg zusammengetragene Arbeitsbibliothek des Schriftstellers seiner Geburtsstadt Chemnitz. Im Originalmobiliar seines Arbeitszimmers wird sie seit Herbst 2020 als Stefan-und-Inge-Heym-Arbeitsbibliothek im neu eingerichteten Stefan-Heym-Forum im Kulturzentrum Das Tietz präsentiert und steht dort der Forschung zur Verfügung. Die aus Chemnitz stammende Filmemacherin Beate Kunath hat Inge Heyms Vorbereitungen auf den Umzug der Bibliothek mit der Kamera begleitet. Ergänzt um Archivaufnahmen mit Stefan Heym ist dabei ein einfühlsames Doppelportrait entstanden, das überraschende neue Einblicke in Heyms Leben und literarisches Schaffen bietet.
Karten für die Filmveranstaltungen sind nur im Kino erhältlich!
Wir bitten um Anmeldungen per Mail unter kino@monami-weimar.de
»Alter, du wirst abgehängt. Die besten Kolumnen« – Buchpremiere mit Frank Quilitzsch und mit Zeichnungen von Nel
Moderation: Gerlinde Sommer
Ein Krokodil in der Unstrut beherrscht wochenlang die Thüringer Schlagzeilen. Frank Quilitzsch legt sich amüsiert auf die Lauer. Lieber noch schnappt er selber – nach Skandalösem, Skurrilem und auch ganz Gewöhnlichem, das ihm als Zeitungskolumnist tagtäglich begegnet: Ist der Virologe allmächtig, weil er am Coronavirus forscht? Macht das Homeoffice asozial? Steuern wir vollmundig in eine Katastrophe? Und lernt man mit über 60 noch etwas von der jungen Generation? Wer Kopfrechnen kann, Kuczynskis Kultbuch „Dialog mit meinem Urenkel“ kennt und Auto mit Kassettenlaufwerk gefahren ist, den wirft so leicht nichts mehr aus der Bahn. Dennoch nimmt sich der Autor die Mahnung seiner jüngsten Ziehtochter zu Herzen: „Alter, du wirst abgehängt!“
»Nastjas Tränen« – Lesung mit Natascha Wodin
Begrüßung: Helfried Schmidt
Als Natascha Wodin 1992 nach Berlin kommt, sucht sie jemanden, der ihr beim Putzen hilft. Sie gibt eine Annonce auf, und am Ende fällt die Wahl auf eine Frau aus der Ukraine, dem Herkunftsland ihrer Mutter, die im Zweiten Weltkrieg als Zwangsarbeiterin nach Deutschland verschleppt wurde. Nastja, eine Tiefbauingenieurin, konnte nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im wirtschaftlichen Chaos ihrer Heimat nicht mehr überleben, ihr letztes Gehalt bekam sie in Form eines Säckchens Reis ausgezahlt. Da sie ihren kleinen Enkelsohn und sich selbst nicht länger ernähren kann, steigt sie, auf etwas Einkommen hoffend, in einen Zug von Kiew nach Berlin. Dort gelingt es ihr, mehrere Putzjobs zu finden, nach getaner Arbeit schläft sie auf dem Sofa ihrer Schwester. Zu spät bemerkt sie, dass ihr Touristenvisum abgelaufen ist. Unversehens schlittert sie in das Leben einer Illegalen, wird Teil der riesigen Dunkelziffer an Untergetauchten im Dickicht der neuen, noch wildwüchsigen deutschen Hauptstadt.
Rombo – Lesung mit Esther Kinsky
Moderation: Andrea Meyer-Fraatz
Im Mai und im September 1976 erschüttern zwei schwere Erdbeben eine Landschaft und ihre Bevölkerung im nordöstlichen Italien. An die tausend Menschen sterben unter den Trümmern, Zehntausende sind ohne Obdach, viele werden ihre Heimat, das Friaul, für immer verlassen. Die Materialverschiebungen infolge der Beben sind gewaltig, sie bilden neues Gelände, an denen sich die Wucht des Eingriffs ablesen und in die Begriffe der Naturkunde fassen lässt. Doch für das menschliche Trauma, für die Erfahrung der plötzlich zersprengten Existenz, lässt sich die Sprache nicht so einfach finden. In Esther Kinskys neuem, noch vor Erscheinen preisgekröntem Roman berichten sieben Bewohner eines abgelegenen Bergdorfs, Männer und Frauen, von ihrem Leben, in dem das Erdbeben tiefe Spuren hinterlassen hat, die sie langsam zu benennen lernen. Von der gemeinsamen Erfahrung von Angst und Verlust spleißen sich bald die Fäden individueller Erinnerung ab und werden zu eindringlichen und berührenden Erzählungen tiefer, älterer Versehrung.
»Herscht 07769« – Lesung mit László Krasznahorkai
Moderation: Wieland Koch
Literarisch mit großem Sog überrascht László Krasznahorkai mit einem Roman voll beängstigender deutscher Gegenwart, mit melancholischem Humor und abgründigem Sarkasmus. Verortet ist seine Geschichte in Kana. Der Ort wäre eine vergessene Kleinstadt irgendwo in Thüringen, hätte ihre abgelegene Trostlosigkeit nicht Neonazis angelockt. Die Einwohner betrachten sie mit Angst und Argwohn. Allein Florian Herscht meint, er habe Freunde auf beiden Seiten: ein hilfsbereiter Muskelprotz, der sich vor Tattoos fürchtet und glaubt, das Universum stürze demnächst ins Nichts. Um alle vor der vermeintlichen Katastrophe zu warnen, schreibt er Briefe an Frau Merkel, die ohne Antwort bleiben. Doch seine Unschuld macht ihn hellsichtig, und nur die Musik Bachs kann ihn trösten. Plötzlich tauchen am Waldrand Wölfe auf, die Apokalypse rückt tatsächlich näher… 07769 ist eine Postleitzahl ohne zugewiesenen Ort. An 07768 adressierte Sendungen erreichen allerdings Kahla und Kahla ist Homöonym zu Kana. Der Autor wurde in letzter Zeit tatsächlich häufiger in Kahla bei Recherchen angetroffen.
Kinder von Hoy (Buch 2021) | Gundermanns Revier (Film 2019)
Buchvorstellung, Film und Gespräch mit Grit Lemke
Moderation: Wieland Koch
Die Autorin und Dokumentarfilmerin Grit Lemke, 1965 geboren, wuchs in Hoyerswerda auf. In der „sozialistischen Vorzeigestadt“ hatte sich eine einzigartige Kultur- und Kunstszene um den „singenden Baggerführer“ Gerhard Gundermann gebildet. In diesem Milieu war auch Grit Lemke aktiv und empfand ihre dort verlebte Jugend als eine “Zeit der Freiheit“. Im Herbst 1991 jedoch sorgte Hoyerswerda weltweit für Schlagzeilen: Es kam zu rassistischen Übergriffen auf Wohnheime von DDR-Vertragsarbeitern und Asylbewerbern. In ihrem 2021 erschienen dokumentarischen Roman “Kinder von Hoy“ beschreibt Grit Lemke das Entsetzen über diese Vorfälle. Doch sie erzählt nicht nur von den Abgründen – sie zeigt auch andere, unbekannte Seiten der einstigen Bergbaustadt. Für den Roman hat die Autorin viele Zeitzeugen in Hoyerswerda interviewt und verwebt ihre Geschichten zu einem facettenreichen Bild. Schon 2019 hatte sie in ihrem Dokumentarfilm „Gundermanns Revier“, der für den Grimme-Preis nominiert war, ein poetisches und persönliches Porträt des Rockpoeten und Baggerfahrers gezeichnet. Wie in einem Brennspiegel bündeln sich in der Region Lausitz und im Werk Gundermanns globale Fragen: Heimat und Industrie, das Ende der Arbeit, Utopie und individuelle Verantwortung. Zu Wort kommen eine Lehrerin, seine ersten Wegbegleiter aus der Brigade Feuerstein, enge Mitarbeiter, Musikerkollegen und Conny Gundermann. Der Bürgerchor Hoyerswerda singt seine Songs. Poetische Reflexionen der Filmemacherin Lemke und metaphorische Bilder einer umgebrochenen Landschaft und Stadt führen durch den Film. Sie treten in einen Dialog mit Gundermann in weitgehend unbekannten Archivaufnahmen, Texten und Musik.
Karten für die Filmveranstaltungen sind nur im Kino erhältlich!
Wir bitten um Anmeldungen per Mail unter kino@monami-weimar.de
Moderation: Nancy Hünger
Endlich ist die Weimarer Lyriknacht zurück – an neuem Ort, mit neuem Partner – und mit vier großartigen preisgekrönten Dichterinnen! Ihre Stimmen sind vielgestaltig, mal wütend, mal frech, mal melancholisch, leise oder laut:
Lisa Jeschke (geb. 1985), Lyriker*in und Performer*in, lebt in München. Für ihren Lyrikband »Die Anthologie der Gedichte betrunkener Frauen«, erhielt sie 2020 den Bayerischen Kunstförderpreis.
Kerstin Preiwuß (geb. 1980) aufgewachsen in Plau am See und Rostock, lebt als freie Autorin mit ihrer Familie in Leipzig.
https://www.piper.de/autoren/kerstin-preiwuss-10001096
Simone Lappert (geb. 1985) studierte Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Sie lebt und arbeitet als freie Autorin in Zürich. Nach zwei preisgekrönten Romanen debütierte sie 2022 als Dichterin.
Judith Zander (geb. 1980) lebt in Jüteborg. Sie studierte Germanistik, Anglistik und Geschichte in Greifswald, danach am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Ihr Debütroman »Dinge, die wir heute sagten« stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises, soeben erschien ihr neuster Lyrikband »im ländchen sommer im winter zur see«.
Musikalisch begleiten sie Isabel Rößler und Ulrike Schwarz. Rößler studierte Jazz-Kontrabass an der Hochschule für Musik in Nürnberg und an der Estnischen Musikakademie in Tallinn. Seit 2018 lebt und arbeitet sie in Berlin. Schwarz (Saxophon/Flöte) ist Improvisationsmusikerin und Musikpädagogin. Sie spielt in Ad-Hoc-Formationen und lehrt an der HfMDK Frankfurt am Main Jazz mit Kindern und »freie« Improvisation.
Moderation: Nancy Hünger & Romina Nikolić
Die Weimarer Lyriknacht ist seit 2022 Teil des »Lesarten«-Literaturfestivals der Stadt Weimar, und sie ist ein gemeinsames Projekt der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V., des Lese-Zeichen e.V., der Stadt Weimar sowie der Jazzmeile Thüringen und wird von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen sowie der Sparkassenstiftung Weimar – Weimarer Land finanziell unterstützt.
Das ganze Jahr über verzaubern professionelle Erzähler mit ihren Künsten große und kleine Zuhörer. Die Tradition des freien Erzählens und die damit verbundene Kultur des Zuhörens sind den Organisatoren Lese-Zeichen e.V. und Stadt Meiningen ebenso wichtig, wie das Märchen als traditionelles Bildungs- und Kulturgut.
Zur Eröffnung des Thüringer Märchen- und Sagenfestes auf Burg Ranis erzählen in diesem Jahr Andreas von Rothenbarth und Janko Lehmann (Jonglage, Zauberei und Spaß) für kleine und große Kinder. Desiree Meinhardt begleitet den Nachmittag musikalisch mit dem Dudelsack. Außerdem sorgen die Burgfreunde Ranis für Bratwürste, kühle Getränke, Kaffee und Kuchen und ein kleines Ritterlager.
Angeboten werden auch museumspädagische Führungen der Museumsfrauen der Burg Ranis für Kinder von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., mit Unterstützung von JenaCon, der Thüringer Kulturstiftung, der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und den Burgfreunden der Burg Ranis.
Goethe gilt heute als der bedeutendste deutsche Lyriker und als einer der Großen der Weltliteratur. Er selbst hat lange seine Lyrik nicht so hochgeschätzt wie seine Prosa und seine Dramen. Das änderte sich erst während der italienischen Reise, als er in seinen ‚kurzen Gedichten‘ „Spuren“ seiner Existenz erkannte. Das Wort meint mehr als nur biographische Spuren, die sich in seiner Lyrik natürlich auch finden lassen. Es soll als Motto dienen für einen Durchgang durch Goethes reiches, in jeder Hinsicht vielfältiges lyrisches Werk bei Lektüre teils weithin bekannter, teils weniger beachteter und noch zu entdeckender Gedichte. Dabei sollen neuere Versuche ihrer Deutung, auch ihrer Kritik, ebenso einbezogen werden wie bedeutende musikalische Interpretationen. Das macht wesentlich den Reiz der Lyrik Goethes aus: dass sie bis heute immer wieder zu neuen Lektüren einlädt.
Nur mit Voranmeldung. Anmeldungen richten Sie bitte an die
Thomas-Morus-Akademie Bensberg,
Overather Straße 51, 51429 Bergisch Gladbach,
Telefon 0 22 04 – 40 84 72, Telefax 0 22 04 –
40 84 66, akademie@tma-bensberg.de,
www.tma-bensberg.d
Die vollständigen Teilnahmebedingungen, die damit verbundenen Leistungen sowie das Tagungsprogramm finden Sie unter diesem Link
„Welt im Wandel. Literatur im Wandel – Lesen – Kritik – Maßstäbe“
Zum Fachtag Literatur 2022 gibt es noch einige freie Plätze. Interessenten wenden sich bitte schriftlich per E‑Mail (thueringer-literaturrat@gmx.de) an den Thüringer Literaturrat. Wir bitten um Verständnis, dass wir die Anmeldung in der Reihenfolge der Anmeldung vornehmen und diese nur mit unserer Bestätigung gültig wird.
Tagungsmoderation
• Dr. Bernhard Fischer / 1. Vorsitzender des Thüringer Literaturrates
• Wolfgang Haak / 2. Vorsitzender des Thüringer Literaturrates
09:00 Uhr – 09:30 Uhr
Ankommen / Anmeldung (Bitte ggf. die erforderlichen Impf- bzw. Genesungsnachweise mitbringen.)
09:30 Uhr – 10:00 Uhr
• Begrüßung: Dr. Bernhard Fischer, Vorsitzender des Thüringer Literaturrates e.V.
• Grußwort: Tina Beer, Staatssekretärin für Kultur / Thüringer Staatskanzlei
10:00 Uhr – 11:00 Uhr
• Vortrag zum Thema Lesen im Wandel: PD Dr. Axel Kuhn / Institut für Buchwissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) (30 min)
• Diskussion (30 min)
11:00 Uhr – 11:30 Uhr
• Kaffeepause
11:30 Uhr – 12:30 Uhr
• Vortrag über Literaturkritik: Bettina Baltschev, Sächsischer Literaturrat / Literaturredakteurin, Literaturkritikerin
(30 min)
• Diskussion (30 min)
12:30 Uhr – 13:30 Uhr
• Vortrag über Literaturvermittlung im Spannungsfeld zwischen Produktion und Rezeption: Dr. Thorsten Ahrend, Leiter des Literaturhauses Leipzig / Wallstein Verlag Göttingen, Leiter des Literaturprogramms (30 min)
• Diskussion (30 min)
13:30 Uhr – 14:30 Uhr
• Mittagspause
14:30 Uhr – 15:30 Uhr
• Podiumsdiskussion: „Was darf gesagt werden und was darf nicht gesagt werden?“
• Moderation: Bettina Baltschev, Sächsischer Literaturrat / Literaturredakteurin, Literaturkritikerin
Teilnehmerinnen und Teilnehmer:
• Dr. Thorsten Ahrend, Leiter des Literaturhauses Leipzig / Wallstein Verlag Göttingen, Leiter des Literaturprogramms
• Dr. Jens-Fietje Dwars, Chefredakteur der Zs. „Palmbaum“, Buchgestalter, Literaturkritiker
• Bettina Kasten, ARD Kultur / Leiterin Partner- und Projektmanagement
• Prof. Kerstin Hensel, Dichterin und Schriftstellerin / Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin.
Mitgliederversammlung des Schillervereins Weimar-Jena e.V.
Wir bitten Sie, die Anmeldeformulare bis spätestens 30. September 2022 an den Schillerverein
Weimar-Jena e. V. zu senden.
Die Tagungsgebühr beträgt pro Teilnehmer 20,- €, das Abendessen kostet 25,- € pro Person.
Das Tagungsbüro ist für Sie geöffnet:
- am Freitag, dem 4. November 2022, 11.00 ̶ 13.00 Uhr
Schillers Wohnhaus, Schillerstraße 12, 99423 Weimar
- am Samstag, dem 5. November 2022, 9.00 ̶ 9.30 Uhr
Goethe- und Schiller-Archiv, Jenaer Str. 1, 99425 Weimar
Ihre Anmeldung ist verbindlich. Eine Bestätigung erfolgt nicht. Bei Verhinderung bitten wir um
Stornierung bis zum 28. Oktober 2022, da wir sonst die Kosten berechnen müssen.
Gäste zu den wissenschaftlichen Vorträgen sind herzlich willkommen!
Ein Pionierprojekt der Moderne wird 100: Zum Geburtstag des Haus Am Horn widmet die Klassik Stiftung Weimar ihr Jahresprogramm 2023 dem Thema Wohnen. Ausgehend von der Frage „Wie werden wir wohnen?“, die das Staatliche Bauhaus Weimar ins Zentrum seines Wirkens stellte, richtet sich der Blick auf das einzigartige Ensemble historischer Wohnhäuser in Weimar.
Eröffnungsfest | 30. März – 2. April
Innerhalb des viertägigen Eröffnungsfestes verwandelt die Klassik Stiftung Weimar die Kulturstadt mit vielfältigen Interventionen, Mitmachangeboten und Ausstellungen zu einem interaktiven Diskursraum für die ganze Familie.
Die zentrale Ausstellung „Wege nach Utopia“ fragt im Bauhaus-Museum Weimar nach aktuellen und zukünftigen Bedingungen des Wohnens. Künstlerische Performances schaffen innerhalb des Quartiers der Moderne Begegnungsorte und schärfen den Blick für die gegenwärtige Wohnarchitektur. Beim Familienfest am Samstag bieten zahlreiche Werkstattangebote und geführte Kurztouren spannende Zugänge zum Wohnalltag damals wie heute. In den historischen Häusern Weimars enthüllen Kunstinstallationen neue Perspektiven auf Wohnräume und ihr Interieur. Eine abschließende Matinee widmet sich den politischen Dimensionen des Wohnens.
Weitere Informationen und das gesamte Programm ist auf der Website der Klassik Stiftung Weimar zu finden: www.klassik-stiftung.de/wohnen
30. März 2023
Ausstellungseröffnung
18 Uhr Dichterhaushalt und Lebenskunst –
Vom Wohnen um 1800
Goethe- und Schiller-Archiv, Jenaer Straße 1
31. März 2023
Eröffnungsfest Themenjahr Wohnen 2023
Bauhaus-Museum Weimar, Stéphane-Hessel-Platz 1
18 Uhr Eröffnung
Ausstellungseröffnung
18.30 Uhr Wege nach Utopia: Wohnen zwischen
Sehnsucht und Krise | Eintritt frei
18.45 Uhr Einzug des Bundesministeriums für
blühende Landschaften - Performance
19.30/21 Uhr LILABUNGALOW – Band
ab 20 Uhr Fassadenprojektion und Pop-up-Bar
(Genius Loci)
20.15 Uhr The Call – Linie zum Quadrat –Performance
20/21 Uhr Taschenlampentour im Museum
Neues Weimar, Jorge-Semprún-Platz 5
Eintritt frei
After-Show-Party
23 Uhr Galerie Eigenheim, Asbachstraße 1
1. April 2023
»Wie Weimar wohnt« – Im Stadtraum Weimar
Familienfest
Bauhaus-Museum Weimar, Stéphane-Hessel-Platz 1
10 — 17 Uhr Werkstattangebote für Kinder und
Familien, Wohnlabor unterwegs, Fotobox,
Mitmachangebote
11 & 14 Uhr Puppentheater „Kasper allein zu Haus“
Wohnlabor zum Mitmachen
Stadtschloss Weimar, Burgplatz 4
14–18 Uhr „Wie wohnst du?“- Austausch im offenen
Wohnzimmer
11 & 14 Uhr Geführte Tour Wohnperspektiven
Treffpunkt: Wohnlabor
Experten erzählen
15 Uhr „Die Prinzessin von Neu-Germanien“
Nietzsche-Archiv, Humboldtstraße 36
16 Uhr Goethes Topfpflanzen
Goethe Nationalmuseum, Frauenplan 1
Eröffnung der 3D-Medienstation
16.30 Uhr Goethe-Apparat
Goethe Nationalmuseum, Frauenplan
Ausstellungseröffnung
18 Uhr klassisch konsumieren – Bertuch und das
Journal des Luxus und der Moden
Herzogin Anna Amalia Bibliothek,
Studienzentrum, Platz der Demokratie 4
20 Uhr POWER HOUSE
Schiller-Museum, Schillerstraße 12
In Kooperation mit der Bauhaus-Universität
Weimar, Universitätsgalerie nova space
2. April 2023
Matinee | Weimarer Kontroversen
Bauhaus-Museum Weimar, Stéphane-Hessel-Platz 1
11 Uhr Hier könnten 12 Familien wohnen
Podiumsdiskussion
zum Wohnen in Weimar
Jubiläumsprogramm
Freitag | 5. Mai 2023
18:00 Uhr · HAAB, Bücherkubus
»Celan übersetzen«
Veranstaltung mit Klaus Reichert und Katharina Raabe
Gesprächsreihe »Übersetzen! Das ›Schreiber-Sofa‹ im
Bücherkubus« mit anschließendem Sektempfang
Samstag | 6. Mai 2023
11:00–15:00 Uhr · HAAB, Studienzentrum & Vulpius-Galerie
»Nanocellulose – kleinste Fasern mit großem Potenzial«
Einführung in die Restaurierung brandgeschädigter Musikalien
»Der Gesellschaft Anna Amalia Bibliothek sei Dank«
Einblicke in von der GAAB finanzierte Erwerbungen und Publikationen
der letzten Jahre
»Klassisch konsumieren
Bertuch und das Journal des Luxus und der Moden«
Führungen durch die aktuelle Ausstellung im Studienzentrum
15:00 Uhr · HAAB, Studienzentrum
»Future Memory Herzogin Anna Amalia Bibliothek«
Gespräch mit Mitgliedern aus Kuratorium und Vorstand der GAAB
Auftakt zum Erinnerungsprojekt zur Geschichte der Biblio-
thek und 20 Jahre Brand mit anschließendem geselligen
Beisammensein bei Kaffee und Kuchen.
„Poetry is Dance / Poesie ist Tanz“
Am 19. & 20. Mai finden die Internationalen Thüringer Poetryfilmtage in Weimar statt.
Das diesjährige Festivalmotto lautet „Poetry is dance“. Wir freuen uns auf ein vielfältiges Programm mit wunderbaren Künstler:innen und auf einen inspirierenden Austausch mit Filmschaffenden und Interessierten!
Freitag, 18:00–21:00 Uhr Eröffnungsveranstaltung
Moderation: Anna Eijsbouts
Das Festival steht in diesem Jahr unter dem Motto „Poetry is Dance / Poesie ist Tanz“ und erkundet die enge Verbindung von Gedicht und Tanz. Zur Eröffnung präsentiert die niederländische Animationsfilmemacherin Anna Eijsbouts eine Auswahl von besonderen Tanz-Poetryfilmen, und es werden aktuelle Tanzprojekte wie das Corporeal Poetry Collective (Münster/Leipzig/Berlin) vorgestellt. Höhepunkt des Abends ist eine Live-Performance der Lyrikerin Ulrike Almut Sandig mit der Stepptänzerin Doortje Peters aus Amsterdam.
Eine Veranstaltung in deutscher und englischer Sprache.
Beteiligte Künstler*innen:
Anna Eijsbouts; Joachim Goldschmidt; Bettina Henningsen; Doortje Peters; Dean Ruddock; Ulrike Almut Sandig; Boris Seewald
Samstag
12:00 Uhr Coffee with the Film Makers Mon Ami Kino
14:00 Uhr Bauhaus Poetry Shorts Mon Ami Kino
15:00 Uhr Deutschsprachiges Programm Mon Ami Kino
16:00 Uhr Weltspiegel der Poesie Mon Ami Kino
18:00–21:30 Uhr VERLEIHUNG des »8. WEIMARER POETRYFILM-PREISES« Kino Lichthaus
22:00 Uhr FESTIVALPARTY mit elektronischer Livemusik Kasseturm
Die Poetryfilmtage sind ein jährlich stattfindendes Kurzfilmfestival für Poesiefilme und Videopoetry. Höhepunkt ist die Verleihung des Weimarer Poetryfilm-Preises im Kino Lichthaus. In seiner Mediathek bietet das Festival dem Publikum die Möglichkeit an, alle Filme zuhause (noch einmal) in Ruhe zu schauen.
Für alle, die es nicht nach Weimar schaffen, gibt es vom 19. bis zum 31. Mai eine Online-Mediathek mit den Wettbewerbsfilmen und Sonderprogrammen.
Der Festivalpass ist für 15 € auf der Webseite der Literarischen Gesellschaft Thüringen oder unter https://www.eventbrite.de/e/international-poetry-film-festival-of-thuringia-tickets-583495479687, sowie vor Ort in der Eckermann-Buchhandlung erhältlich und ermöglicht den Zugang zu allen Veranstaltungen des Festivals vor Ort sowie zur Online-Mediathek.
Den Code für die Playlists erhälst Du mit deiner Bestellbestätigung per E‑Mail. Er ist vom 19. bis 31. Mai um 23 Uhr MEZ gültig. Der Zugangscode wird nur für die Playlists auf der Festivalwebseite benötigt. Eine Registrierung oder Anmeldung bei Eventbrite ist nicht erforderlich.
Offizielle Auswahl der Wettbewerbsfilme für den 8. Weimarer Poetryfilmpreis:
Kategorie
“Bestes Video”
Category “Best Video”
Click-click, tick-tick
Regie/Direction: Martina Pfaff |
Text: Sylvia Plath (1932–1963)
Deutschland/Germany 2022 | 3:04 min
Sentences
Regie/Direction & Text: Cia Rinne
Deutschland/Germany 2022 | 2:09 min
For the Skeptical
Regie/Direction & Text: Dawn Westlake
USA 2022 | 3:14 min
Tutopique #Spleen
Regie/Direction & Text: Maurice Huvelin
Frankreich/France 2021 | 2:00 min
Fabien, auxiliaire de vie
Regie/Direction: Pierre Guiho |
Text: Alphonse de Lamartine (1790–1869)
Frankreich/France 2021 | 10:00 min
When it feels hot, that rage against me
Regie/Direction: Helmie Stil |
Text: Rebecca Goss
Großbritannien/Great Britain 2022 | 1:50 min
Morning Times
Regie/Direction: Leang Ren Ong |
Text: Dr. Tan Chee Lay
Singapur/Singapore 2021 | 4:15 min
Kategorie
“Beste Animation”
Category “Best Animation”
Know
Animation: Ralitza Toneva, Spartak Yordanow |
Text: Radoslav Chichev
Bulgarien/Bulgaria 2022 | 6:00 min
Winternight
Animation: Charles Badenhorst |
Text: Eugene Marais (1871–1936)
Südafrika/South Africa 2023 | 4:12 min
Wind whisperer
Animation & Text: Fernanda Caicedo
Ecuador 2022 | 6:30 min
Dear Mahsa
Animation: Martin Pflanzer |
Text: Aveda Alavie
Deutschland/Germany 2022 | 5:15 min
Three Cypresses
Animation: Zeynep Sila Demiri |
Text: Nâzım Hikmet (1902–1963)
Türkei/Turkey 2020 | 1:23 min
Soaked In
Animation & Text: Shiyu Tang
China 2022 | 4:45 min
The blind work / Il lavoro cieco Animation: Gianluca Abbate |
Text: Lello Voce
Italien/Italy 2020 | 6:00 min
88. Hauptversammlung der Goethe-Gesellschaft in Weimar
„Goethe international. Seine Rezeption und Wirkung jenseits der deutschen Grenzen”
Weitere Informationen auf der Seite Hauptversammlung.
Festivaleröffnung – Lesung mit Judith Hermann
Moderation: Michael Hametner
»Judith Hermanns Bücher sind unbeirrbare Erkundungen der menschlichen Verhältnisse«, heißt es in der NZZ. In ihrem jüngsten Roman „Daheim“ erzählt sie von einer Frau, die vieles hinter sich lässt, Widerstandskraft entwickelt und in der intensiven Landschaft an der Küste eine andere wird.
Michael Hametner spricht mit der vielfach ausgezeichneten Autorin auch den neuen Band Band »Wir hätten uns alles gesagt«: über das, was Schreiben und Leben zusammenhält und miteinander verbindet. Wahrheit, Erfindung und Geheimnis – Wo beginnt eine Geschichte und wo hört sie auf?
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 8,- / € 6,- ermäßigt. Darüber hinaus gibt es das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, gefördert von der Thüringer Kulturstiftung.
10:00 Uhr
Literarischer Gottesdienst mit Martin Stiebert
In diesem Jahr soll ein literarisch-musikalischer Gottesdienst an Heinrich Schütz (1585 – 1672) erinnern, der auf seine Weise unendlich viel für die Verbreitung der lutherschen Bibelübersetzung getan hat. Dazu kommen Texte von Autoren des 20. Jahrhunderts, die sich zu Schütz geäußert haben: Ricarda Huch, Martin Gregor-Dellin, Günter Grass.
Ort: Evangelische Kirche Ranis
Eintritt : kostenlos
14:00 Uhr
Die drei ??? und das Phantom-Krokodil: Rätsel-Lesung mit Cally Stronk & Christian Friedrich
Alarm in Rocky Beach! Immer öfter werden Raubtiere in der Stadt gesichtet – sogar ein Phantom-Krokodil spukt durch die Fluten. Auch Peter gerät in Gefahr, als er als Teilnehmer einer Survival-Fernsehshow für Dreharbeiten am Strand ist. Die drei ??? sind alarmiert. Geht es hier um Tierschmuggel oder Erpressung?
Mit ihrem neuen Buch aus der bekannten Reihe nehmen Cally Stronk & Christian Friedrich Detektiv-Fans ab 10 Jahren mit nach Rocky Beach, wo ein mysteriöser Fall aufgeklärt werden muss. In einer interaktiven Lesung wird gemeinsam mit den Kindern gerätselt und ermittelt.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 10,- / € 6,- ermäßigt.
15:30 Uhr
Kinderprogramm mit Hansi von Märchenborn
Wie in jedem Jahr ist Hansi von Märchenborn wieder auf Burg Ranis dabei! Wer seine Glocke läuten hört, kann sich auf eine spannende Märchenstunde freuen. Hansi erzählt die Abenteuer seiner beiden Helden Karlchen und Häschen, dazu Klassiker der Brüder Grimm oder Märchen aus weit entfernten Ländern.
Eintritt. kostenlos
16:00 Uhr
Antje Babendererde liest „Im Schatten des Fuchsmondes“
Antje Babendererde hat eine berührende Liebesgeschichte geschrieben – angesiedelt in den traumhaft schönen schottischen Highlands. Dieses Jahr ist für Lia auf dem Landsitz ihrer Familie nichts mehr, wie es einmal war – wegen Finn, dem Neffen des Wildhüters. Obwohl er sie mit seinen spöttischen Sprüchen herausfordert, verliebt sie sich Hals über Kopf in ihn. Doch wer ist dieser Junge wirklich, der mit einem wilden Fuchs Ball spielt und ihm Gedichte vorliest?
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 8,- / € 6,- ermäßigt.
18:00 Uhr
Lyrik im Konzert. Mit Martin Piekar, Lütfiye Güzel, Christoph Danne und Demian Kappenstein. Moderiert von Dominik Dombrowski
Lütfiye Güzels Lyrik ist gerade heraus, einfach, klar, präzise, hart – mit einem bestechenden Blick auf das Alltägliche, auf die sogenannten kleinen Dinge. Christoph Dannes Verse wehren sich gegen den flüchtigen Gebrauchswert und gegen die Maskerade lauter Metaphern. Martin Piekars Lyrik ist eine Einladung, mit ihm zu gehen, zu schreiten, zu rennen und innezuhalten: auf Parkbänken, unter Brücken und auf Verkehrsinseln.
Demian Kappenstein begleitet die Lesung auf dem Schlagzeug. Moderiert wird sie von dem Dichter Dominik Dombrowski.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 8,- / € 6,- ermäßigt.
20:00 Uhr
„Familienbande“. Lesekonzert mit Lenn Kudrjawizki und Ben Kreisel
Als Kommissar im Kroatien-Krimi begeistert er ein Millionenpublikum. Er spielte im oscarprämierten Film „Die Fälscher“ und der Fernsehserie „Vikings“. Mit Kevin Costner machte er während der Drehpausen in seinem Wohnwagen Musik … Doch Lenn Kudrjawizkis Autobiographie erzählt nicht nur von seinem Leben als Schauspieler. Sie erzählt die Geschichte eines Jungen, der mit seinem Vater durch die wilde Landschaft des Kaukasus streift und von den Schicksalen seiner jüdischen Vorfahren erfährt. Eines Teenagers, der in der DDR eine familiäre Achterbahn durchlebt und mit 19 seinen geliebten Vater verliert. Eines jungen Mannes, der in der Arbeit seiner Trauer entkommen will und sich dabei fast selbst verliert.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 18,- / € 16,- ermäßigt.
Darüber hinaus gibt es das Tagesticket Samstag für € 30,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert durch die Thüringer Kulturstiftung.
Kunstgarten Altenburg – Hinter grünen Fassaden
Casino Altenburg – Mitternachtsspecial “Hinter den Fassaden des Unglaublichen”
Die Festivalorte:
Kunstgarten
Schmöllnsche Landstrasse 22, 04600 Altenburg
Altes Casino
Roßplan 17, 04600 Altenburg
Alte Seifensiederei:
Johannisstraße 4, 04600 Altenburg
Alte Seifensiederei: Hinter den Fassaden des Schreibens
Moderation: Constance Böhme
Casino: Hinter den Fassaden des Undergrounds
Moderation: Christof Meueler
Die Festivalorte:
Kunstgarten
Schmöllnsche Landstrasse 22, 04600 Altenburg
Altes Casino
Roßplan 17, 04600 Altenburg
Alte Seifensiederei:
Johannisstraße 4, 04600 Altenburg
Marktplatz – Hinter den Fassaden eines Zaubererhauses (Kinderprogramm)
Alte Seifensiederei – Hinter den Fassaden eines Biedermeiers
Casino – Tatort und SoKo – Hinter den Fassaden des Verbrechens
Casino – Trio Noir – Hinter den Fassaden des Verbrechens II
Casino – Mitternachtsspecial – Hinter den Fassaden des berühmtesten Detektivs der Welt
Die Festivalorte:
Kunstgarten
Schmöllnsche Landstrasse 22, 04600 Altenburg
Altes Casino
Roßplan 17, 04600 Altenburg
Alte Seifensiederei:
Johannisstraße 4, 04600 Altenburg
„Studierzimmer-Bett“, „ewiger Thee“ und „geistige Tapetenthüren“
Wohnkulturen der Goethezeit
Weitere Informationen auf der Seite Goethe Akademie.
Thüringer Märchen- und Sagenfest 2023: Eine Welt, viele Geschichten
Das ganze Jahr über verzaubern professionelle Erzähler mit ihren Künsten große und kleine Zuhörer. Die Tradition des freien Erzählens und die damit verbundene Kultur des Zuhörens sind uns ebenso wichtig, wie das Märchen als traditionelles Bildungs- und Kulturgut.
Beim Thüringer Märchen- und Sagenfest sind in diesem Jahr Märchen aus aller Welt auf Burg Ranis zu hören. Mit dabei: Andreas vom Rothenbarth, Maria Carmela Marinelli, Hansi von Märchenborn und Janko Lehmann. Desiree Meinhardt begleitet den Nachmittag musikalisch mit dem Dudelsack. Außerdem sorgen die Burgfreunde Ranis für Bratwürste, kühle Getränke, Kaffee und Kuchen und ein kleines Ritterlager.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V. mit Unterstützung der Kulturstiftung Thüringen, der Burgfreunde Ranis e.V., der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten sowie der Partnerschaft für Demokratie im Saale-Orla-Kreis.
Tagung: »Grüner Wohnen. Pflanzenkulturen um 1800 und um 1900«
Die Interieurs des klassischen und modernen Weimars gelten bis heute als musterbildend für gutes und schönes Wohnen. Ausgeblendet werden dabei ihre pflanzlichen Einrichtungen und die damit verbundenen Debatten. Diese Lücke ist Ausgangspunkt für die Tagung.
Die Interieurs des klassischen und modernen Weimars gelten bis heute als musterbildend für gutes und schönes Wohnen. Ausgeblendet werden dabei ihre – einst durchaus raumbestimmenden – pflanzlichen Einrichtungen und die damit verbundenen ästhetischen, botanischen, (proto-)öko-logischen oder ökonomischen Debatten.
Die Zimmerpflanze ist eine relativ junge Erfindung um 1800. Die Ratgeberliteratur zur Stubengärtnerei formulierte das Konzept einer lebendigen Wohngemeinschaft von menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren. Das zeigte sich nicht allein in neuen Wohnpraktiken, sondern inspirierte auch Wissensformate und Darstellungsexperimente in Kunst, Literatur und Musik. Mit der Etablierung und sozialen Öffnung von Gewächshäusern als in sich geschlossenen Klimasystemen kam ein phantasmagorischer Innenraum hinzu. Die zunehmend kontroverse Diskussion um 1900 insbesondere zum Stellenwert kolonialer Pflanzen im Wohnbereich führte keinesfalls zur Verabschiedung des Zimmergrüns, vielmehr erhielt es eine programmatische Aufgabe zur Revitalisierung verbrauchter Formen und Denkfiguren. Die Tagung widmet sich den materiellen und diskursiven Grünzonen des Wohnens um 1800 und um 1900.
Goethe-Akademie
„Der scherzenden, der ernsten Maske Spiel“
Goethe und Schiller als klassische Dramatiker
Weitere Informationen auf der Seite Goethe Akademie.
Verborgenes Bauhaus. Die wiederentdeckten Wandmalereien im Wohnraum des Bauhaus-Meisters Adolf Meyer in Weimar – Symposium vom 26. bis 27. Oktober 2023
Anlässlich der ersten Bauhaus-Ausstellung 1923 wurden in den Bauhaus-Gebäuden zahlreiche Wandmalereien entworfen und von der Wandmalereiwerkstatt ausgeführt. Wahrscheinlich im
Vorfeld dieser Raumgestaltungen entstand in der Privatwohnung des Bauhaus-Meisters Adolf Meyer ein einmaliges künstlerisches Werk. Die farblich und inhaltlich durchdachte Gestaltung des gesamten Raumes umfasste unter anderem Entwürfe von Oskar Schlemmer und Werner Gilles, die wahrscheinlich von Angehörigen der Werkstatt für Wandmalerei am Bauhaus mit ausgeführt wurden. Als ein malerischer Höhepunkt darf eine Version des berühmten Köpfe-Fries von Oskar Schlemmer betrachtet werden.
Schlemmer entwarf den Fries 1923 für das Werkstattgebäude des Bauhauses, Schüler der Wandmalereiwerkstatt am Bauhaus realisierten ihn. Im Werkstattgebäude des Bauhauses wurde der Fries in Variation wiederholt. Die Wandgestaltungen in der Wohnung von Adolf Meyer galten lange als zerstört und blieben unbekannt. Die Wiederentdeckung des Gesamtwerkes ist eine kleine Sensation. Trotz der starken Beschädigungen und früherer baulicher Eingriffe sind sie nun nach 100 Jahren wieder zu erleben.
Das interdisziplinäre Symposium beleuchtet denkmalpflegerische, konservatorisch-restauratorische und technische Fragen im Umgang mit diesem großartigen Fund und kontextualisiert das komplexe Raumkonzept kunsthistorisch.
Das Symposium richtet sich an das Fachpublikum. Zum Podiumsgespräch am 26. Oktober 2023 um 18 Uhr im Oberlichtsaal der Bauhaus-Universität Weimar wird das Projekt der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt.
Donnerstag, 26. Oktober 2023
09.00 Uhr Empfang und Anmeldung der Tagungsteilnehmer
10.00 Uhr Panel I – Entdecken
• Begrüßung und Eröffnung Dr. Annette Ludwig
• Grußwort Udo Carstens
• Einordnung des Raumkunstwerkes unter denkmalmethodischen
Aspekten Holger Reinhardt
• Die Wiederentdeckung des Wohnraums Adolf Meyer in
Weimar als Gesamtkunstwerk des Bauhauses im Kontext der
Bauhaus-Ausstellung 1923 Michael Siebenbrodt
• Untersuchungsergebnisse zur Farbfassung von 1923 im
Wohnraum von Adolf Meyer Ludwig Volkmann
• Hyperspektrale photogrammetrische Verfahren als Begleitung
des Restaurierungsprozesses Gisbert Sacher
• Die Pigmente der Wandgestaltung bei Oskar Schlemmer und
Werner Gilles aus der Wandmalereiwerkstatt
Prof. Dr. Christoph Herm
• Analyse anorganischer Farbpigmente mit Synchrotron-
Strahlung Dr. Christoph Hennig
• Die Glaseinbauten im Haus Am Horn 1923
Prof. Dr. Gerhard Heide
12.45 Uhr Mittagspause
13.30 Uhr 1. Führung durch den Wohnraum Adolf Meyers
14.00 Uhr Panel II – Entwickeln
• Zielstellung und Konzeption als Entwicklungsprozess für den
Umgang mit den Befunden Ludwig Volkmann
• Zwischenzustände und Ergebnis der konservatorischrestauratorischen
Bearbeitung Christian Kirsten
• Ergebnisse der photogrammetrischen Arbeiten
Gisbert Sacher
15.35 Uhr Kaffeepause
16.15 Uhr 2. Führung durch den Wohnraum Adolf Meyers
16.55 Uhr 3. Führung durch den Wohnraum Adolf Meyers
18.00 Uhr Die Wiederentdeckung einer komplexen Raumgestaltung
aus der Bauhaus-Zeit nach 100 Jahren
Freitag, 27. Oktober 2023
09.00 Uhr 4. Führung durch den Wohnraum Adolf Meyers
10.00 Uhr Panel III – Verstehen
• Zur Thematik der Gesamtgestaltung und eines Wandgemäldes
von Werner Gilles im Ergebnis der restauratorischen Untersuchungen
Ludwig Volkmann
• Die Wandgemälde Oskar Schlemmers der Wohnung Adolf Meyer:
Ikonografie und Kontext seines künstlerischen Schaffens
Michael Siebenbrodt
• Adolf Meyer und sein Weimarer Freundeskreis
Dr. Annemarie Jaeggi
• »Bild als Funktion des Raumes« – Schlemmers Entwurf für Jena
Prof. Dr. Wulf Herzogenrath
• Werner Gilles auf der Suche nach Arcadien und seine frühen
Jahre in Weimar Anja Bauer-Kersken
12.00 Uhr Mittagspause
12.45 Uhr Führung durch das Werkstattgebäude,
Bauhaus-Universität Weimar
13.15 Uhr Führung durch Walter Gropius‘ Büro,
Bauhaus-Universität Weimar
13.30 Uhr Panel IV – Vergleichen
• Die Gestaltungen der Wandmalerei- und Bildhauerwerkstatt
des Bauhauses in den Hochschulgebäuden 1923
Michael Siebenbrodt
• Wesentliche gegenständlich-räumliche und farbige Qualitäten
des Bauhaus-Gebäudes Dessau Wolfgang Thöner
• Materialität und Farbigkeit am Beispiel von Bauhaus-Bauten
in Weimar und Dessau aus Sicht des Restaurators Peter Schöne
• »öffentlich« und »privat« – Inhalt und Ornament. Zum Haus
Rabe und Wandbild Keller Prof. Dr. Wulf Herzogenrath
15.30 Uhr Kaffeepause
15.45 Uhr Panel V – Erleben
• Die Wandmalerei-Werkstatt am Weimarer Bauhaus
Dr. Ute Ackermann
• Vermittlung und Erlebnis von Kunstwerken durch digitale
3D-Präsentation, Beispiele
Dr. Franziska Klemstein, Dr. Dirk Wintergrün
• Resümee und Ausblick auf weitere mögliche Forschungsziele
an Bauhausprojekten in Weimar Holger Reinhardt
Das Symposium »Verborgenes Bauhaus« ist eine Veranstaltung des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie, der Direktion Museen der Klassik Stiftung Weimar und des Internationalen Heritage-Zentrums der Bauhaus-Universität Weimar. Es ist Teil des Themenjahrs »Wohnen« der Klassik Stiftung Weimar.
Veranstaltungsorte
1 Tagungsort
Goethe-Nationalmuseum, Festsaal, Frauenplan 1
2 Wohnraum Adolf Meyer
Rudolf-Breitscheid-Straße 4
3 Oberlichtsaal (Abendveranstaltung) und
Büro von Walter Gropius
Bauhaus-Universität Weimar, Geschwister-Scholl-Straße 8
4 Werkstattgebäude
Bauhaus-Universität Weimar, Geschwister-Scholl-Straße 7
Anmeldung bis zum 22. September 2023
Betreff »Symposium Verborgenes Bauhaus«
Dr. Christian Karst
Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege
und Archäologie Erfurt
Petersberg 12 | 99084 Erfurt
T +49 0361 573414–305
christian.karst @ tlda.thueringen.de
Aufbrüche und Scheitern – gestern und heute
Auftakt ins Themenjahr 2024 der Klassik Stiftung Weimar
Im zwanzigsten Jahrhundert liegen kultureller Aufbruch und Katastrophe, Scheitern und Neubeginn besonders eng und besonders drastisch beieinander. Dabei spielte vor allem in Weimar der fragwürdige Anspruch, die Welt durch Bildung, Kunst und Literatur zu einem besseren Ort zu machen, immer wieder eine zentrale Rolle. Weimar ist eine Zukunftswerkstatt im Zeitalter der Extreme; ein Ort, an dem die Abenteuer, Widersprüche, Brutalitäten, Kleingeistigkeiten, Niederlagen und Aufbrüche deutscher Geschichte und Gegenwart besonders prägnant auf kleinem Raum zusammentreffen. Es sind Versprechen und Experimente, die neben den Brüchen und Aufbrüchen auch Kontinuitäten sichtbar werden lassen. Man kann sie als Ringen um ästhetische und humane Entwicklung, um Demokratie und gesellschaftliche Selbstbestimmung begreifen. Zugleich lässt sich in Weimar auch das Scheitern dieser Ansprüche besonders deutlich beobachten.
Wir fragen nach den Beziehungen von Kultur und Politik in Weimar im Zeitalter der Extreme. Ausgehend von den dynamischen Konstellationen der Weimarer Republik thematisieren wir das historische Umbruchsjahr 1924 sowie die Konflikte und geistigen Spannungen der 1920er Jahre. Bezugspunkte sind dabei auch das ursprünglich in Weimar ansässige Bauhaus sowie die Vereinnahmung Nietzsches im Nationalsozialismus. Ein weiterer Umbruch im Zeitalter der Extreme ereignete sich 1949 als Aufbruch in die DDR. Schon 40 Jahre später folgt die nächste historische Zäsur: der Übergang in ein wiedervereintes Deutschland. Die Tagung fokussiert dabei nicht nur die Aufbrüche des vergangenen Jahrhunderts, sondern setzt diese in einen Bezug zur Gegenwart und wagt schließlich einen Blick in die Zukunft. Dabei spielen Utopien als Erzählungsfiguren des Aufbruchs eine herausgehobene Rolle.
Programm:
Freitag, 22.03.2024
13:00 Eröffnung
13:15–14:00 Ursula Büttner (Hamburg): Aufbruch und Gegenwehr. Veränderungsdynamik und Beharrungskräfte in der Weimarer Republik.
14:00–14:45 Sebastian Elsbach (Jena): Damm- statt Aufbruch. Die Thüringer Landtagswahlen 1924 im Kontext
15:15–16:00 Anke Blümm (Weimar): Fahnenwechsel? Aspekte des komplexen Verhältnisses von Bauhaus und Nationalsozialismus
16:00–16:45 Johannes Steizinger (Toronto): Der Begriff Jugend. Ein Leitmotiv gesellschaftlichen Aufbruchs nach 1900
17:00–17:45 Helmut Heit (Weimar): Nietzsche-Dämmerung. Vom Freigeist zum Faschismus
Aufbrüche und Scheitern – gestern und heute
Auftakt ins Themenjahr 2024 der Klassik Stiftung Weimar
Im zwanzigsten Jahrhundert liegen kultureller Aufbruch und Katastrophe, Scheitern und Neubeginn besonders eng und besonders drastisch beieinander. Dabei spielte vor allem in Weimar der fragwürdige Anspruch, die Welt durch Bildung, Kunst und Literatur zu einem besseren Ort zu machen, immer wieder eine zentrale Rolle. Weimar ist eine Zukunftswerkstatt im Zeitalter der Extreme; ein Ort, an dem die Abenteuer, Widersprüche, Brutalitäten, Kleingeistigkeiten, Niederlagen und Aufbrüche deutscher Geschichte und Gegenwart besonders prägnant auf kleinem Raum zusammentreffen. Es sind Versprechen und Experimente, die neben den Brüchen und Aufbrüchen auch Kontinuitäten sichtbar werden lassen. Man kann sie als Ringen um ästhetische und humane Entwicklung, um Demokratie und gesellschaftliche Selbstbestimmung begreifen. Zugleich lässt sich in Weimar auch das Scheitern dieser Ansprüche besonders deutlich beobachten.
Wir fragen nach den Beziehungen von Kultur und Politik in Weimar im Zeitalter der Extreme. Ausgehend von den dynamischen Konstellationen der Weimarer Republik thematisieren wir das historische Umbruchsjahr 1924 sowie die Konflikte und geistigen Spannungen der 1920er Jahre. Bezugspunkte sind dabei auch das ursprünglich in Weimar ansässige Bauhaus sowie die Vereinnahmung Nietzsches im Nationalsozialismus. Ein weiterer Umbruch im Zeitalter der Extreme ereignete sich 1949 als Aufbruch in die DDR. Schon 40 Jahre später folgt die nächste historische Zäsur: der Übergang in ein wiedervereintes Deutschland. Die Tagung fokussiert dabei nicht nur die Aufbrüche des vergangenen Jahrhunderts, sondern setzt diese in einen Bezug zur Gegenwart und wagt schließlich einen Blick in die Zukunft. Dabei spielen Utopien als Erzählungsfiguren des Aufbruchs eine herausgehobene Rolle.
Programm:
Samstag, 23.03.2024
10:00–10:45 Stefan Wolle (Berlin): Der Traum vom besseren Deutschland. Die frühen Jahre der DDR
10:45–11:30 Judith Enders (Berlin): Aufbrüche und Umbrüche: Generationenperspektive(n).
12:15–13:00 Peter Neumann (Hamburg/Berlin): Utopische Energien. Eine Verlustanzeige
13:00–13:45 Abschlussdiskussion: Wie weiter mit den Aufbrüchen?
„Bruchstücke einer großen Konfession“. Goethes autobiographische Schriften
mit Prof. Dr. Jochen Golz (Weimar)
in Weimar
Übernachtung im Hotel Dorint Am Goethepark. Programm, Preise und Anmeldung auf der Seite Goethe Akademie. Die Teilnahme ist kostenpflichtig und daher nur nach vorheriger Anmeldung möglich.
Wissenschaft als Kunst | Klassik Stiftung Weimar feiert den 100. Geburtstag des Philosophen Paul K. Feyerabend mit einer internationalen Tagung
Am 13. Januar 2024 wäre Paul K. Feyerabend 100 Jahre alt geworden. Anlässlich dieser Feierlichkeit veranstaltet das Kolleg Friedrich Nietzsche der Klassik Stiftung Weimar den Wissenschaftsphilosophen mit der internationalen Tagung „Wissenschaft als Kunst. Paul K. Feyerabend und die Ästhetik der Erkenntnis.“ Vom 19. bis zum 24. April 2024 diskutieren Weggefährten und Forschende im Nietzsche-Archiv sowie im Festsaal des Goethe-Nationalmuseums über Leben und Werk von Paul K. Feyerabend. Die Veranstaltung findet in deutscher und in englischer Sprache statt.
Berühmt aber auch berüchtigt wurde Feyerabend aufgrund seiner Kritik des Methodenzwangs (1975) und durch seine Beiträge zu einer anarchistischen oder dadaistischen Erkenntnistheorie für freie Menschen. Seine Phrase „anything goes“ ist zu einem der erfolgreichsten, wenn auch meist missverstandenen Slogans geworden. Weniger bekannt ist, dass Feyerabend das Ende des Zweiten Weltkriegs in einem Lazarett in Weimar erlebte und ein Semester an der Weimarer Musikakademie studierte. Die internationale Tagung erinnert an den Philosophen und fragt nach der Aktualität seines Denkens. Die Veranstaltung findet mit Unterstützung der Hans Böckler Stiftung statt.
Weitere Informationen zur kostenfreien Tagung finden Sie hier
Veranstaltungsdaten
„Wissenschaft als Kunst. Paul K. Feyerabend und die Ästhetik der Erkenntnis«
Freitag, 19. April | 16:00 ‑18:00 Uhr
Nietzsche-Archiv
Humboldtstraße 36 | 99425 Weimar
16:00–18:00 | Helmut Heit (Weimar): lntroduction and guided tour: Nietzsche, Feyerabend, Weimar
Samstag, 20. April. | 9:30 ‑19:30 Uhr
Goethe-Nationalmuseum | Festsaal 3 OG.
Frauenplan 1 | 99423 Weimar
Moderation: Simon Lohse (Nijmegen)
9:30–10:15 | Matteo Collodel (Milano): Feyerabend and his Time in Weimar
10:15–11:00 | Eric Oberheim (Berlin): Scientific Philosophy as an Art
11:30–12:15 | Gerrit Tiefenthal (Bielefeld): Feyerabends Nietzsche-Rezeption
Moderation: Marisa Przyrembel (Berlin)
14:15–15:00 | Eva Schürmann (Magdeburg): Wie weit geht die Analogie von Kunst und Wissenschaft?
15:00–15:45 | Babette Babich (New York): Paul Feyerabend’sAesthetics of Science: Ontological
Abundance
16:15–17:00 | Christian Thomas (Zürich): Das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Kunst in der Architektur
17:00–17:45 | Simon Lohse (Nijmegen) & Karim Bschir (Zürich): Perspectives in Evidence Based Policy: Lessons from Feyerabend
18:00–18:30 | Grazia Borrini-Feyerabend (Lausanne): Paul Feyerabend and the Paul K. Feyerabend Foundation
18:30–19:30 | Pol Vanfleteren (Belsele) & Valerie Vervoort (Antwerpen): A c/assical song-cyc/e for soprano and piano, based on Paul Feyerabends article ›What reality?‹ of Conquest of Abundance.
Sonntag, 21. April | 10:00 ‑12:00
Goethe-Nationalmuseum | Festsaal 3 OG.
Frauenplan 1 | 99423 Weimar
Moderation: Helmut Heit (Weimar)
10:00–10:45 | Katja Frimberger (Glasgow): Let’s tel/ more strange stories! The cultivation of human happiness a la Bertolt Brecht and Paul Feyerabend
10:45–11:30 | Paul Hoyningen-Huene (Hannover): Paul Feyerabend and Marcel Duchamp
Henning Kreitel: Keine Nüsse mehr für Familie Eichhorn
Für Kinder ab 4 Jahren
Emilie Eichhorn lebt mit ihren Eltern in der hohen Kiefer am Waldrand. Sie liebt Haselnüsse über alles. Doch plötzlich, an ihrem vierten Geburtstag, erleidet sie einen allergischen Schock. Und plötzlich steht ihr ganzes Leben Kopf. Sie muss zu Dr. Schaufelmann dem Maulwurf gebracht werden, bekommt ein Medikament und muss lernen, dass es künftig keine Nüsse mehr für sie gibt. Nun fühlt sie sich nicht nur unglücklich, sondern auch als Außenseiterin. Das ändert sich erst, als sie eines Tages das Wiesel Hendrik keuchend und schnaufend in einem Gebüsch entdeckt… und sofort weiß, was zu tun ist und zu einer Heldin wird.
Henning Kreitel wurde in Weimar geboren. Lange Zeit hatte er mit Goethe und Schiller nichts am Hut, denn er wollte eigentlich
Banker oder Richter werden. Durch Zufall hat ihn die Muse geküsst – bei einem längeren Ausflug in Frankfurt am Main. Er studierte
Fotografie an der Kunstakademie Stuttgart und entdeckte dort auch die Literatur für sich. Seit 2014 lebt er in Berlin, schreibt und
veröffentlicht Lyrik und Prosa.
Martin Debes: Deutschland der Extreme
Lesung und Gespräch | Moderation: Boris Lochthofen
In Thüringen greift die AfD nach der Macht und bringt die ganze Republik in Bedrängnis. Martin Debes erzählt die Geschichte eines Landes, das Experimentierfeld extremer politischer Strömungen war und wieder geworden ist: Genau ein Jahrhundert, nachdem in Weimar erstmals Bürgerliche mithilfe völkischer Extremisten regierten, steht die Demokratie in Thüringen vor einer neuen Herausforderung. 2024 könnte die AfD Wahlsieger und damit regierungsentscheidend werden. Das ist nicht nur ein Härtetest für die Region, sondern einer für die ganze Bundesrepublik. Thüringen steht damit beispielhaft für die Bedrohung der Demokratie in Deutschland.
Eine Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen.
Charles Lewinsky: »Rauch und Schall«
Weimar – LiteraturEtage
Goethe kommt zurück aus der Schweiz und hat zu Hause in Weimar plötzlich eine Schreibblockade. Da kann sein kleiner Sohn August noch so still sein und seine Frau Christiane noch so liebevoll um sein Wohl besorgt. Ausgerechnet sein Schwager Christian August Vulpius, ebenfalls Schriftsteller und von Goethe verachteter Viel- und Lohnschreiber, kommt ihm in dieser Situation zu Hilfe. Zu einer Hilfe, die Goethe nicht will und doch dringend braucht.
Charles Lewinsky, 1946 in Zürich geboren, ist seit 1980 freier Schriftsteller. International berühmt wurde er mit seinem Roman ›Melnitz‹. Er gewann zahlreiche Preise, darunter den französischen Prix du meilleur livre étranger. ›Der Halbbart‹ war nominiert für den Schweizer und den Deutschen Buchpreis. Sein Werk erscheint in 16 Sprachen. Charles Lewinsky lebt im Sommer in Vereux, Frankreich, und im Winter in Zürich.
Karten sind im Vorverkauf in der Eckermann-Buchhandlung erhältlich.
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. im Rahmen des LESARTEN-Festivals der Stadt Weimar. Gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
Ich hab den Krieg verhindern wollen
Ausstellung | Georg Elser und das Attentat vom 8. November 1939
Eine Dokumentation der Gedenkstätte Deutscher Widerstand und der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg.
Eröffnung 26. April, 15.00 Uhr
Einführung: Georg Ziller, Georg Elser Gedenkstätte Königsbronn
Realisiert mit Förderung durch die Landesstiftung Baden-Württemberg
Allein gegen Hitler – Leben und Tat des Johann Georg Elser
Buchvorstellung mit Wolfgang Benz
Der Historiker Wolfgang Benz stellt sein aktuelles Buch Allein gegen Hitler. Leben und Tat des Johann Georg Elser vor. In seiner akribisch recherchierten Biografie zeichnet Benz den Lebensweg
des Hitler-Attentäters Georg Elser nach und würdigt einen Menschen mit außergewöhnlicher Courage.
Wolfgang Benz ist einer der renommiertesten Zeithistoriker Deutschlands und hat zahlreiche Publikationen zur Geschichte des Nationalsozialismus, des Holocaust und des Widerstands vorgelegt. Bis 2011 war Benz Leiter des Instituts für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin. Allein gegen Hitler erschien im Februar 2023 im C.H.Beck-Verlag.
Eine Veranstaltung der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
Georg Elser – Allein für die Freiheit
Szenische Lesung mit Musik // Inszenierte Zeugnisse eines vergessenen Attentäters
Am 8.11.1939 versuchte Georg Elser mit seinem Attentat auf Adolf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller dem nationalsozialistischen Regime ein Ende zu setzen. Er scheiterte mit diesem Vorhaben, weil Hitler dreizehn Minuten vor der Explosion den Saal verlassen hatte. Elser wurde festgenommen, unter Folter verhört und kurz vor Kriegsende am 9.4.1945 im KZ Dachau ermordet. Die Gruppe »freywolf« setzt sich in einer szenischen Lesung mit der Geschichte Elsers auseinander, einem jungen Deutschen, der sich in die bestehenden Machtverhältnisse nicht fügen will.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Stadtkulturdirektion Weimar, unterstützt durch die Friedrich-Ebert-Stiftung e. V.
Mit Engelbert Frey, Klaus-Peter Preußger und Joachim Ziller
Musik freywolf
In Vorbereitung auf die Lesung werden Workshops für Schulgruppen und Interessierte ab 16 Jahren zu den Themen Protest und Zivilcourage angeboten. Anmeldungen an theaterpaedagogik@nationaltheater-weimar.de
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
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