Galizien und Lodomerien. Eine Spurensuche mit Marc Sagnol (Lesung)
LES EAUX DU BOUG / DIE WASSER DES BUG (Film)
Moderation: Edgar Hartung
Marc Sagnol durchstreift die ehemaligen »Kronländer« Galizien und Lodomerien, die heute vor allem auf dem Gebiet der westlichen Ukraine liegen. Die persönliche wie historische Spurensuche führt ihn zur verschollenen österreichischen, polnischen und jüdischen Kultur des ehemaligen Vielvölkerlandes und den zahlreichen Schriftstellern, die dort gelebt und geschrieben haben. Orte werden sichtbar – Grodek, Lemberg, Bels, Drohobycz, Brody, Stryj, Bolechow, Czortkow -, die im gegenwärtigen Gedächtnis meist nicht mehr präsent sind, und Texte vielfältiger Autoren erkundet – von Sacher-Masoch und Karl Emil Franzos über Georg Trakl, Joseph Roth, Bruno Schulz, Samuel Agnon, Soma Morgenstern, Stanislaw Lem bis zu weniger bekannten Namen wie Jiri Langer, Debora Vogel, Artur Sandauer, Julian Stryjkowski und Andrzej Kusniewicz. Die Figuren und Geschichten ihrer Werke werden aus dem Vergessen geholt und erscheinen in ihrer ganzen Plastizität und Lebendigkeit vor unseren Augen.
Edgar Hartung ist Leiter des Kommunalen Kinos mon ami.
Die Veranstaltung ist Teil des Lesarten-Festivals.
88. Hauptversammlung der Goethe-Gesellschaft in Weimar
„Goethe international. Seine Rezeption und Wirkung jenseits der deutschen Grenzen”
Weitere Informationen auf der Seite Hauptversammlung.
Kinderlesung: Michael Stavarič präsentiert „Faszination Qualle“
Was machen Quallen im Weltraum? Haben Quallen Superkräfte? Was sind eigentlich Medusen? Und was hat eine Qualle bitte mit Unsterblichkeit zu tun? Unendliche Weiten, unendlich viel Wissen – schließlich sind gerade mal 5 % des Ozeans erforscht. Michael Stavarič nimmt die Kinder mit auf eine Entdeckungsreise, diesmal auf der Spur eines der ältesten und gefährlichsten Wesen der Meere. Dass sie ganz nebenbei auch noch so einiges über die Schwerkraft, Staatenbildung und die giftigsten Tiere der Welt erfahren, ist wie immer pure Nebensache.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Bibliothek Kaulsdorf.
Kindertag: So klingt Abenteuer! – Die Abrafaxe und die Welt der Musik
Begleite Abrax, Brabax und Califax in ein musikalisches Abenteuer – interaktive Lesung für Kinder
Was ist ein Symphonieorchester? Wie klingt ein Fagott oder eine Oboe? Und wie erkennt man ein musikalisches Thema? Das erklärt der Komponist und Autor Dr. Vincent Strehlow leicht verständlich in seiner musikalischen Lesung zu seinem Buch „So klingt Abenteuer! – Die Abrafaxe und die Welt der Musik“.
In dem Buch erzählt Dr. Strehlow das unglaubliche Abenteuer, das sich hinter der Abrafaxe-Symphonie verbirgt: Eine spannende Geschichte rund um die Suche nach dem Goldland Eldorado und den Erzfeind der Abrafaxe, Don Ferrando! Im Wissensteil werden Kindern spielerisch der Zugang zu den Instrumenten im Orchester und die Grundlagen der Musiktheorie vermittelt.
Die Lesung dauert etwa eine Stunde. Im interaktiven Teil lernen die Kinder anhand der Themen der Abrafaxe die Holzblasinstrumente des Orchesters kennen. Hierbei wird Dr. Strehlow von vier Schülern und Schülerinnen der Musikschule Erfurt unterstützt. Im Lesungs-Teil tauchen die Kinder in die Abenteuergeschichte mit den Abrafaxen ein und hören die hierzu passenden Ausschnitte aus der Abrafaxe-Symphonie.
Vincent Strehlow wurde 1985 in Rostock geboren. Nach dem Erlernen mehrerer Instrumente am Konservatorium Rudolf Wagner-Régeny in Rostock, unter anderem Klarinette und Klavier, begann er bereits während seiner Schulzeit mit der Komposition erster Instrumentalwerke. In Halberstadt wurde sein erstes Orchesterwerk BALLADE FÜR SYMPHONIEORCHESTER (2005) im Nordharzer Städtebundtheater uraufgeführt.
Von 2006 bis 2012 studierte Vincent Strehlow Medizin an der Universität Leipzig. Während seiner Studienzeit komponierte er für den Jugendchor der Warnemünder Kantorei unter anderem ein TE DEUM (2010), ein GLORIA (2011) und eine CREDO (2012) für Solisten und gemischten Chor. Das Orchester des Sinfonischen Musikvereins Leipzig, führte seine SINFONIA SOGNANTE (2011), die ALUMNI OUVERTÜRE (2012) und die OUVERTÜRE 1813 (2013) auf.
Vincent Strehlow verbindet eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Filmemacher Torsten Lenz. Er vertonte u.a. den international preisgekrönten Film MORS CERTA (2011) und den Spielfilm EIN RABE NAMENS POE (2015).
Im Mai 2017 konnte die Uraufführung der „Abrafaxe-Symphonie“ im Volkstheater in seiner Heimatstadt gefeiert werden. Mit dem Buch zur Abrafaxe-Symphonie SO KLINGT ABENTEUER! und seiner MOSAIK-typischen Verbindung zwischen spannender Abenteuergeschichte und spielerischer Wissensvermittlung wagt sich Vincent Strehlow auf Neuland.
Dieses Angebot ist Teil des Erfurter Familienpasses 2023.
Um Anmeldung wird gebeten unter: kontakt@dacheroeden.de oder telefonisch unter: 0361 / 644 123 75.
Good Bait – Ein Jazzkrimi
Lesung mit Musik von All Hues zu Ehren des Saxophonisten Charlie Parker
Wider seinen Willen wird der Pianist Evan Horn vom FBI zur Aufklärung einer Mordserie an Musikern eingespannt, denn den letzten Atemzug seiner Opfer begleitet der Täter mit Jazzmusik. Außerdem hinterlässt er immer dieselbe Spur: eine weiße Feder. Was das bedeutet, und was es mit dem blutigen Graffity »Bird lives« auf sich hat, weiß ein Charlie-Parker-Fan. Dagegen tappt das FBI im Dunkeln und Evan muss mit seinen Jazzkenntnissen helfen, die musikalischen Spuren zu verstehen. Schwierig wird es für Evan, als er am eigenen Leib erfährt, was es mit dem »Guten Köder«, dem »Good Bait«, auf sich hat.…
Wie kann ein Mörder so brutal sein und trotzdem jedes grauenvoll bedrohliche Telefonat derart zum Swingen bringen?
Der Schauspieler Martin Bertram leiht dem Geschehen um den Pianisten Evan Horn seine Stimme, während die Band All Hues (Florian Zeller – piano, John Kim – bass, Viola Michaelis – vocals/Idee) für den Soundtrack sorgt. Den liefert das Buch selbst: Die Songs sind Teil der Handlung. Im Roman platziert der Autor Bill Moody – von Beruf eigentlich Jazzdrummer – die Musik wie Puzzleteile. Die rätselhafte Mordserie kann also nur aufgeklärt werden, wenn man genau h i n h ö r t!
Tickets sind zu erwerben in der Herbstlese-Geschäftsstelle (Anger 37, 99084, Erfurt
Kultur: Haus Dacheröden, Telefon: 0361 644 123 75, www.herbstlese.de) im Ticket Shop Thüringen: TA, OTZ, TLZ Pressehäuser/Service-Partner (0361 227 5 227, www.ticketshop-thueringen.de), oder in folgenden Hugendubel Filialen: Buchhandlung Hugendubel – Anger 62, 99084, Erfurt oder Hugendubel Filiale im Thüringen Park: Nordhäuserstraße 73t, 99091, Erfurt.
Die FilmAusLese im Juni: »Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war«, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Joachim Meyerhoff
D 2023 | 116 min | FSK 12 | R: Sonja Heiss
Die Kindheit des siebenjährigen Joachims (Camille Loup Moltzen), der mit seiner Familie in einer Villa auf dem Gelände einer Kinder- und Jugendpsychiatrie lebt, ist nicht alltäglich. Joachims Vater Richard (Devid Striesow) ist der Direktor der Klinik. Unter den Patienten fühlen sich Joachim und sein Vater am wohlsten. Die Patienten sind ihre Freunde. Auf die Gesellschaft der „Anderen“, der „Normalen“, können sie verzichten. Joachims Mutter Iris (Laura Tonke) geht es aber anders. Sie sehnt sich in ein mondäneres Umfeld und trauert ihren Jugendabenteuern in Italien nach. Erst nach und nach erkennt Joachim, dass sein Familienidyll ein fragiles Konstrukt ist.
Der Film basiert auf dem gleichnamigen autobiografischen Roman von Joachim Meyerhoff aus dem Jahr 2013.
(filmstarts.de)
Warum das Kind in der Polenta kocht
»Warum das Kind in der Polenta kocht« von Aglaja Veteranyi
»Mein Land kenne ich nur vom Riechen. Es riecht wie das Essen meiner Mutter. Mein Vater sagt, an den Geruch seines Landes erinnert man sich überall, man erkennt ihn aber nur, wenn man weit weg ist.«
Julia Maronde liest und erzählt die Geschichte eines Mädchens, das zwischen zwei Welten aufwächst; der farbig verklärten Heimat von Zirkus und Wohnwagen und der harten Wirklichkeit des Fremd- und Unbehaustseins. Musikalisch bereichert wird die Lesung von Marcus Ziegenrücker alias Kowsky.
Mit Unterstützung der Landeshauptstadt Erfurt und der Sparkasse Mittelthüringen im Rahmen des #erfurtkultursommer.
Festivaleröffnung – Lesung mit Judith Hermann
Moderation: Michael Hametner
»Judith Hermanns Bücher sind unbeirrbare Erkundungen der menschlichen Verhältnisse«, heißt es in der NZZ. In ihrem jüngsten Roman „Daheim“ erzählt sie von einer Frau, die vieles hinter sich lässt, Widerstandskraft entwickelt und in der intensiven Landschaft an der Küste eine andere wird.
Michael Hametner spricht mit der vielfach ausgezeichneten Autorin auch den neuen Band Band »Wir hätten uns alles gesagt«: über das, was Schreiben und Leben zusammenhält und miteinander verbindet. Wahrheit, Erfindung und Geheimnis – Wo beginnt eine Geschichte und wo hört sie auf?
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 8,- / € 6,- ermäßigt. Darüber hinaus gibt es das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, gefördert von der Thüringer Kulturstiftung.
14. Raniser Poetry Slam
Sechs Poetry Slammer*innen treten gegeneinander an: ein Kampf mit Worten, um die Gunst des Publikums. Wieder sind sprachgewaltige Wortgefechte und Reimgewitter zu erwarten, Poesie in ihrer ganzen Vielfalt – heiter, treffsicher, nachdenklich, kritisch und liebevoll im Umgang mit dem Wort.
Einzelkarten für die Veranstaltung gibt es für € 10,- / € 8,- ermäßigt. Darüber hinaus gibt es das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Gasthaus »Zur Schmiede«, gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
Kann denn Liebe Sünde sein?
Goethe hat die schönsten Liebesgedichte deutscher Sprache geschrieben. Der Jenaer Schriftsteller Jens-Fietje Dwars hat Goethes Erotica mit Zeichnungen des Malers Gerd Mackensen herausgegeben. Sie sind lebendig, voller Witz und von einer erstaunlichen Vielfalt sprachlicher Formen. Von 2006 bis 2016 hat Dwars die Jury des Menantes-Preises für erotische Dichtung geleitet. In der St. Petri-Kirche liest und kommentiert er die schönsten und gewagtesten Liebesbekenntnisse Goethes.
Eine Veranstaltung des Lese-Zeichen e.V. / Menantes Förderkreises.
14:00 Uhr
MDR Kultur Café – mit Peter Stamm
Der MDR sendet auch 2023 wieder von Burg Ranis. Katrin Schumacher begrüßt diesmal Peter Stamm, der aus seinem Bestseller „In einer dunkelblauen Stunde“ lesen wird.
Die Dreharbeiten zu einem Portraitfilm über den verschlossenen Schriftsteller Richard Wechsler führen eine Redakteurin und ihr auf die Spur einer Jugendliebe, die Wechslers ganzes Leben beeinflusst hat und von der niemand etwas wusste.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 8,- / € 6,- ermäßigt.
16:00 Uhr
Bachmann-Preis meets Burg Ranis: Lesung mit Ana Marwan & Alexandru Bulucz
Ana Marwan ist die Bachmann-Preisträgerin 2022. Ihr Debütroman „Verpuppt“ handelt von Rita, die sich nicht zurecht findet in der Welt. Über die Frage, was wohl aus ihr werden wird, entfaltet sich eine ungewöhnliche Coming of Age-Story.
„Einige Landesgrenzen weiter östlich, von hier aus gesehen“ ist der Text, für den Alexandru Bulucz den Deutschlandfunk-Preis beim Bachmann-Wettbewerb 2022 gewonnen hat. Eine persönliche Katastrophe steht im Mittelpunkt dieses ebenso souveränen wie zarten, menschlich wie ästhetisch klugen Selbstgesprächs eines Mannes: Als Jugendlicher verließ er seine Heimat. Doch seine Seele und sein Sehnen blieben dort mit einem Teil seiner Familie zurück.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 8,- / € 6,- ermäßigt.
18:00 Uhr
“Wir haben es nicht gut gemacht”: Lesung aus dem Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann & Max Frisch
Der dramatische Briefwechsel von Ingeborg Bachmann und Max Frisch zeugt vom Leben, Lieben und Leiden eines der bekanntesten Paare der deutschsprachigen Literatur. Auszüge aus den Briefen, die intime Mitteilungen und zugleich Weltliteratur sind, werden vorgetragen von Anne Kies und Steffen Mensching vom Theater Rudolsdtadt. Zuvor wird André Schinkel in Leben und Werk von Max Frisch und Ingeborg Bachmann einführen.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 8,- / € 6,- ermäßigt.
20:00 Uhr
Devid Striesow liest Franz Kafka
„Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt.“
„Die Verwandlung“ ist Franz Kafkas berühmteste Erzählung. Sie gehört zu jenen Texten der Weltliteratur, deren existenzielle Dringlichkeit ihre Leser nicht mehr loslässt. Umso mehr, wenn sie von einem Schauspieler vorgetragen werden, der ihnen mitreißende Lebendigkeit verleiht. Devid Striesow spielte u.a. Hauptkommissar Stellbrink im Saarländer „Tatort“ und Hape Kerkeling im Kinofilm „Ich bin dann mal weg“. Zuletzt war er in der Neuverfilmung von „Im Westen nichts Neues“ zu sehen, die mit vier Oscars ausgezeichnet wurde.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 18,- / € 16,- ermäßigt.
22:00 Uhr
Nach dem Abspann: Lesung mit Überraschungsgast
Noch muss der Festivalsamstag nicht vorüber sein! Wir laden unsere Gäste ein, bei einem guten Getränk den Abend auf Burg Ranis ausklingen zu lassen – mit einer Lesung eines Überraschungsgasts …
Eintritt: kostenlos
Darüber hinaus gibt es das Tagesticket Samstag für € 30,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert durch die Thüringer Kulturstiftung.
Ein ganzer Tag für die Kinder … im Heinrichser Rathaus
Am Samstag, den 10. Juni 2023, öffnet das altehrwürdige historische Heinrichser Rathaus seine Pforten für Kinder aus nah und fern für den 13. Kinderprovinzschrei des Vereins Provinzkultur e.V. Bereits in den vergangenen Jahren wackelte das alte Fachwerk förmlich bei all den tollen Aktionen und die Kinder hatten richtig viel zu tun.
Nun sind sie alle wieder herzlich eingeladen, sich kunstvoll auszuprobieren. Es wird kreative Workshops für die Kinder (ab 3 Jahren geben): Malen unter Anleitung von Gerhard Renner, Filzen mit Franziska Lamp-Knoll, Korbflechten mit Annette Schmid, Töpfern mit Denise Kaufmann und Papierschröpfen mit den Mädels des Vereins Provinzkultur e.V.
Weiterhin ist zu jeder vollen Stunde Max der Spielmann mit Klangreisen durchs Mittelalter dabei. Mit Spielfreude unterhält er auf ca. einem Duzend Instrumenten die Kinder mit Weisen und Tänzen aus aller Herren Länder.
Zum Abschluss entführt uns um 17:00 Uhr die Städtischen Musikschule „Alfred Wagner“ Suhl mit einem Konzert in die Zeit des Barock und der Renaissance. Dabei erklingt das am Vorabend neu eingeweihte Cembalo, Gitarren und weitere Instrumente der Musikschule.
Im Außenbereich können alle „Kleinen“ und „Großen“ frei-spielen mit dem Wasserspielmobil. Es kann nass werden.
Mit selbstgebackenen Kuchen und Getränke ist auch für das leibliche Wohl gesorgt.
Der Verein Provinzkultur hofft wieder auf viele leuchtende Kinderaugen – Freude und Spaß sind garantiert.
10:00 Uhr
Literarischer Gottesdienst mit Martin Stiebert
In diesem Jahr soll ein literarisch-musikalischer Gottesdienst an Heinrich Schütz (1585 – 1672) erinnern, der auf seine Weise unendlich viel für die Verbreitung der lutherschen Bibelübersetzung getan hat. Dazu kommen Texte von Autoren des 20. Jahrhunderts, die sich zu Schütz geäußert haben: Ricarda Huch, Martin Gregor-Dellin, Günter Grass.
Ort: Evangelische Kirche Ranis
Eintritt : kostenlos
14:00 Uhr
Die drei ??? und das Phantom-Krokodil: Rätsel-Lesung mit Cally Stronk & Christian Friedrich
Alarm in Rocky Beach! Immer öfter werden Raubtiere in der Stadt gesichtet – sogar ein Phantom-Krokodil spukt durch die Fluten. Auch Peter gerät in Gefahr, als er als Teilnehmer einer Survival-Fernsehshow für Dreharbeiten am Strand ist. Die drei ??? sind alarmiert. Geht es hier um Tierschmuggel oder Erpressung?
Mit ihrem neuen Buch aus der bekannten Reihe nehmen Cally Stronk & Christian Friedrich Detektiv-Fans ab 10 Jahren mit nach Rocky Beach, wo ein mysteriöser Fall aufgeklärt werden muss. In einer interaktiven Lesung wird gemeinsam mit den Kindern gerätselt und ermittelt.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 10,- / € 6,- ermäßigt.
15:30 Uhr
Kinderprogramm mit Hansi von Märchenborn
Wie in jedem Jahr ist Hansi von Märchenborn wieder auf Burg Ranis dabei! Wer seine Glocke läuten hört, kann sich auf eine spannende Märchenstunde freuen. Hansi erzählt die Abenteuer seiner beiden Helden Karlchen und Häschen, dazu Klassiker der Brüder Grimm oder Märchen aus weit entfernten Ländern.
Eintritt. kostenlos
16:00 Uhr
Antje Babendererde liest „Im Schatten des Fuchsmondes“
Antje Babendererde hat eine berührende Liebesgeschichte geschrieben – angesiedelt in den traumhaft schönen schottischen Highlands. Dieses Jahr ist für Lia auf dem Landsitz ihrer Familie nichts mehr, wie es einmal war – wegen Finn, dem Neffen des Wildhüters. Obwohl er sie mit seinen spöttischen Sprüchen herausfordert, verliebt sie sich Hals über Kopf in ihn. Doch wer ist dieser Junge wirklich, der mit einem wilden Fuchs Ball spielt und ihm Gedichte vorliest?
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 8,- / € 6,- ermäßigt.
18:00 Uhr
Lyrik im Konzert. Mit Martin Piekar, Lütfiye Güzel, Christoph Danne und Demian Kappenstein. Moderiert von Dominik Dombrowski
Lütfiye Güzels Lyrik ist gerade heraus, einfach, klar, präzise, hart – mit einem bestechenden Blick auf das Alltägliche, auf die sogenannten kleinen Dinge. Christoph Dannes Verse wehren sich gegen den flüchtigen Gebrauchswert und gegen die Maskerade lauter Metaphern. Martin Piekars Lyrik ist eine Einladung, mit ihm zu gehen, zu schreiten, zu rennen und innezuhalten: auf Parkbänken, unter Brücken und auf Verkehrsinseln.
Demian Kappenstein begleitet die Lesung auf dem Schlagzeug. Moderiert wird sie von dem Dichter Dominik Dombrowski.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 8,- / € 6,- ermäßigt.
20:00 Uhr
„Familienbande“. Lesekonzert mit Lenn Kudrjawizki und Ben Kreisel
Als Kommissar im Kroatien-Krimi begeistert er ein Millionenpublikum. Er spielte im oscarprämierten Film „Die Fälscher“ und der Fernsehserie „Vikings“. Mit Kevin Costner machte er während der Drehpausen in seinem Wohnwagen Musik … Doch Lenn Kudrjawizkis Autobiographie erzählt nicht nur von seinem Leben als Schauspieler. Sie erzählt die Geschichte eines Jungen, der mit seinem Vater durch die wilde Landschaft des Kaukasus streift und von den Schicksalen seiner jüdischen Vorfahren erfährt. Eines Teenagers, der in der DDR eine familiäre Achterbahn durchlebt und mit 19 seinen geliebten Vater verliert. Eines jungen Mannes, der in der Arbeit seiner Trauer entkommen will und sich dabei fast selbst verliert.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 18,- / € 16,- ermäßigt.
Darüber hinaus gibt es das Tagesticket Samstag für € 30,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert durch die Thüringer Kulturstiftung.
»Herz-Kopf-Sprung« – Ein Musik- und Poesiewochenende
Das Café 13 öffnet am Wochenende seine Türen als Ort der Einkehr und Begegnung. Neben einem kulinarischen Angebot, wird das Wochenende in Form von Text und Musik, vorgetragen durch unsere Besucher:innen, begleitet.
Veranstalter und Veranstaltungsort: Begegnungsstätte Café 13 – Zentrum für seelische Gesundheit, Neugasse 13, 07743 Jena
Mail: zfsg.jena@diako-thueringen.de / Tel. +49 3641 3870713
Eine Veranstaltung im Rahmen von Schranken Los! – Kulturfestival für jedermensch.
Die Erzählungen von André Schinkel handeln von Aufbruch, Vergewisserung und Ankunft, aber auch von den unerfüllten Wunschträumen eines Lebens. Sie berichten von der Liebe und davon, wie sie verloren geht, von Einblicken in die Vergangenheit und was diese für die Gegenwart bedeuten.
Musikalisch begleitet die E‑Cellistin Renate Kubisch den Autor.
Eintritt : 5€
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Südthüringer Literaturverein und der Stadtbücherei Suhl, gefördert durch die Thüringer Kulturstiftung.
María Mercedes Carranza: »Der Gesang der Fliegen«. Buchpremiere und Filmvorführung
Der 1998 erschienene Gedichtband »El Canto de las Moscas / Der Gesang der Fliegen« der Lyrikerin María Mercedes Carranza (1945–2003) gehört zu den zentralen Referenzwerken der zeitgenössischen kolumbianischen Dichtung. In 24 Kurzgedichten entwirft Carranza eine Topographie der Gewalt und reflektiert die Verwundungen eines seit Jahrzehnten andauernden Bürgerkriegs. Jedes Gedicht spricht über einen Ort, an dem in den 1990er-Jahren ein Massaker stattfand.
Die deutsche Erstübersetzung des Bands erscheint im Kölner Verlag parasitenpresse, der in den letzten Jahren einen Programmschwerpunkt mit lateinamerikanischer Lyrik entwickelt hat. Mit dem hier vorgestellten Buch beginnt die LGT zugleich eine von Rike Bolte, Ana María Vallejo und Guido Naschert herausgegebene Reihe. In loser Folge sollen Gedichtzyklen und ‑anthologien übersetzt und erläutert werden, die gleichzeitig im Kurzfilmformat adaptiert und interpretiert wurden.
María Mercedes Carranza: Der Gesang der Fliegen / El Canto de las Moscas. Gedichte / Poemas. Hrsg. von Guido Naschert und Ana María Vallejo. Aus dem Spanischen von Guido Naschert und Peter Schultze-Kraft. Köln: parasitenpresse 2023.
Beteiligte Autor:innen: Rike Bolte (Übersetzerin und Reihenherausgeberin), Catalina Giraldo (Buchgestalterin und Filmemacherin), Adrian Kasnitz (Verleger und Autor), Guido Naschert (Herausgeber) und Ana Maria Vallejo (Herausgeberin und Filmemacherin).
Eine Veranstaltung der Internationalen Thüringer Poetryfilmtage. Gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Thüringen.
Lesekonzert mit Romina Nikolić und Kay Kalytta
Romina Nikolić erzählt in so weitschwingenden wie fein ziselierten Versen von Verwurzelung der Menschen mit einer Landschaft, vom sprichwörtlichen „Unterholz“ ihrer Herkunft aus dem südlichsten Zipfel Thüringens. Die Autorin, die heute in Jena lebt und u. a. eine Reihe Projekte auf der Literaturburg Ranis koordiniert, fügt dabei scheinbar schwer Vereinbares wie den urigen Sound des Thüringer Walds mit dem von Popsongs, das Märchenhafte wie auch Entwaffnende im Blick auf den Ursprung mit der Ästhetik von Videoclips in eins. Einfühlung und Aufbegehren finden sich in dieser Kunst, gepaart mit Witz und Abgründigkeit.
Romina Nikolić, geb. 1985 in Suhl, wuchs in Schönbrunn/Thür. auf. Studierte Literaturwissenschaft und Philosophie. Seit 2009 neben der eigenen schriftstellerischen Tätigkeit Organisatorin von Lesereihen und diversen literarischen Projekten, u. a. als freie Mitarbeiterin bei der Literarischen Gesellschaft Thüringen oder Mitbegründerin von Love Crime Books, einem Independent-Label für Fanfiction-Anthologien. Zweifache Preisträgerin beim Jungen Literaturforum Hessen-Thüringen, Walter-Dexel-Stipendiatin der Stadt Jena. Lebt als Projektmanagerin, Lyrikerin und Herausgeberin in Jena.
Musik: Kay Kalytta
Eine Veranstaltung des Freundeskreises Historischer Friedhof Buttstädt und der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. Gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Thüringen.
Daniela Danz »Das Geschriebene leuchtet auf unseren Rücken«
Daniela Danz stellt Texte aus dem Gedichtband „Wildniß“ sowie aus dem neuen Essayband »Nichts ersetzt den Blick ins Gelände« vor. Auch Opernlibretti gehören zu ihrem Repertoire. Sie wurde 1976 in Eisenach geboren und lebt in Kranichfeld. Von 2013 bis 2020 leitete sie das Schillerhaus in Rudolstadt. Seit 2021 ist sie Leiterin des Bundeswettbewerbs „Demokratisch Handeln“ und Vizepräsidentin der Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz.
Karten gibt es im Vorverkauf bei der Stadtbibliothek Rudolstadt: 03672–486420
Eintritt : 5€
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Stadtbibliothek Rudolstadt, gefördert durch die Thüringer Kulturstiftung.
Picknick-Lesung mit Sandra Blume – „An der Biegung des Flusses“
Wer in der Geschichte eines Flusses liest, versteht auch seine eigene Geschichte: Die erste Biografie der Werra lässt den zweitgrößten Fluss Thüringens in all seinen Facetten aufleuchten. Über 120 Flusskilometer führt die Reise der Autorin entlang der Mittleren Werra. Sandra Blume verwebt dabei packende Wandererlebnisse und poesievolle Naturbeschreibungen mit Sachinformationen zu unterschiedlichen Themen – vom Salz, über Kieselsteine, Landmarken und Schiffe bis hin zu Fischen, Nixen und dem geheimnisvollen Element Wasser –, die in Verbindung mit der Werra stehen.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Brandenburgverein e.V., gefördert durch die Thüringer Kulturstiftung.
Landolf Scherzer liest „Leben im Schatten der Stürme“
Landolf Scherzer berichtet von seinen Eindrücken und Begegnungen auf der Krim. 2019 reiste er in die Region, die von Russland noch vor dem Angriffskrieg annektiert wurde. Er spricht mit den Leuten und versucht sich ein eigenes Bild zu machen von der konfliktbewegten Halbinsel im Süden der Ukraine.
VVK: 5,- € | Abendkasse: 7,- €
Karten gibt es im Vorverkauf in der Bibliothek Eisenberg, Steinweg 36: 036691–83392 und in der Tourist-Information Eisenberg, Markt 26.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Stadtbibliothek Eisenberg, gefördert durch die Thüringer Kulturstiftung.
„Studierzimmer-Bett“, „ewiger Thee“ und „geistige Tapetenthüren“
Wohnkulturen der Goethezeit
Weitere Informationen auf der Seite Goethe Akademie.
„Mit Kunst meine ich Schöpfung jeder Art“ – Die Fotografin Tina Modotti zwischen Empathie und Ideologie
Leben, Liebe, Kunst, porträtiert von Ulrike Müller; dazu Musik aus fünf Ländern mit Laura Lenhardt, Gesang und Ingmar Rosenthal, Akkordeon (beide Weimar)
Die Reihe wird veranstaltet vom Haus der Weimarer Republik e.V. in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen.
Open Air Sommernachtskino: Namaste Himalaya
Open Air auf der Sommerbühne.
Gestrandet im Himalaya – Wie die innere Reise beginnt, wenn die äußere Reise zum Stillstand kommt
Frisch verliebt sind Anna und Michael im Schwebezustand – zwischen Ländern, Herbergen und Passstraßen. Sie brauchen nicht mehr, als ihr Rucksack fassen kann und suchen die Freiheit. Was sie bisher gefunden haben, sind spektakuläre Abenteuer. Sie nennen nichts weniger als die ganze Welt ihr zuhause. Doch zum Ausbruch der Pandemie stranden die beiden Globetrotter in Nepal. Pläne sind seit Langem schon geschmiedet, eine Wanderung rund um die Annapurna steht auf dem Programm, die Visa für Indien und Pakistan haben sie bereits in der Tasche.
Doch dann überrascht sie der Corona-Lockdown. Ihre Weltreise erfährt einen abrupten Stillstand. Als die Polizei die Städte abriegelt, fliehen Anna und Michael in ein kleines Bergdorf. Dort, zu Füßen der Achttausender, finden sie Zuflucht und ein Wellblech über dem Kopf. Beim durch die Ausgangssperre einzig erlaubten Gang, dem Weg zum Einkaufen, begrüßt man sie im Dorf zynisch mit „Namaste Corona“, denn man fürchtet, die Reisenden könnten das Virus im Gepäck haben. Im Laufe der Zeit werden Feldarbeiter:innen, Bettler:innen und Bergführer:innen zu Nachbar:innen. Die Nahrung wird knapp, der Hunger zieht ein. Alle müssen aufs Feld, Reis anbauen. Sie helfen beim Bau eines Stalls für den Ochsen, lachen über ihr Ungeschick und erleben ein schreckliches Unwetter, das den Tod bringt. Im monatelangen Lockdown erhalten sie Einblicke, wie sich die Pandemie auf das Leben einfacher Familien auswirkt, und kommen den Menschen und ihren Einzelschicksalen nah. Immer mehr verlagert sich der Fokus von sich selbst auf die Gemeinschaft, bei der sie gestrandet sind und deren Teil sie werden. Dabei wandeln die beiden Reisenden sich: von verunsicherten, in der Fremde Gestrandeten hin zu Schüler:innen einer naturverbundenen, sich in Akzeptanz übenden Lebensphilosophie. Aus Nachbar:innen werden Freunde – und die beiden für fünf Monate Teil einer Schicksalsgemeinschaft. Die jungen Filmemacher:innen erzählen vom Reisen in Corona-Zeiten, wo Zusammenhalt wichtiger ist als die ultimative Selbstverwirklichung. Eine berührende Entdeckungstour in den Himalaya und ein mitreißender Dokumentarfilm darüber, was passieren kann, wenn man sich auf das Unabänderliche einlässt.
Das Buch zum Film: Michael Moritz „Namaste Corona! Wie ein Dorf in Nepal mir die Welt öffnete«, Malik Verlag.
Mit Unterstützung der Landeshauptstadt Erfurt und der Sparkasse Mittelthüringen im Rahmen des #erfurtkultursommer.
final image – multimediale Lesung mit Mario Osterland
Poetische Epitaphe, die auf den letzten Fotos verstorbener Persönlichkeiten beruhen, bilden den Kern des Buches »final image« von Mario Osterland. Ergänzt durch Illustrationen von Alexander Neugebauer, bildet es ein Bild-Text-Album des Erinnerns und Entdeckens. Untermalt durch Fotos, Filmausschnitte und Songs stellt der Autor das Buch und seine Entstehung in einer multimedialen Lesung vor. Darüber hinaus gibt er Einblicke in neuere Arbeiten, bei denen die Verbindung von Literatur mit verschiedenen Bildkünsten im Mittelpunkt stehen.
Karten gibt es im Vorverkauf unter www.den-flow-geniessen.de
Eintritt : 13€
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., ateliercafé flow Kranichfeld, gefördert durch die Thüringer Kulturstiftung.
»An der Biegung des Flusses – Ein Buch über die Werra« – Lesung mit Sandra Blume
im deutsch-arabischen Café Seiku in der Eisenacher Goldschmiedenstraße. I
Der syrische Künstler Malik Alkhailfa verbindet das Wasser des Flusses und den Orient mit fließenden Klängen der Hangdrum.
Das familiengeführte Café bietet vom honigsüßen Baklava bis zum Rhababerkuchen Köstlichkeiten aus zwei Kulturkreisen zum Kaffee.
Mascha Kaléko – Journalistin des Lebens
Gedichte, Reportagen und live-Musik. Ein poetisches Programm mit Ulrike Müller, Rezitation, Moderation und Christian Rosenau (Coburg), Gitarre
Die Reihe wird veranstaltet vom Haus der Weimarer Republik e.V. in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen.
„Saxophon & Stories“. Mit Antje Horn und Nils Alf
Antje Horn ist Erzählerin. Sie liest nicht vor, sie erzählt frei, mit Händen und Füßen. Seit einigen Jahren leiht sie Märchen und Geschichten aus aller Welt ihre Stimme. Warum? Märchen und Geschichten sind stets auf Wanderschaft. Sie überwinden Ländergrenzen und Weltmeere, oft wird Gewohntes auf den Kopf gestellt, das Sanfte besiegt das Harte, Unmögliches wird Wirklichkeit, Uraltes und gerade Entstehendes verbinden sich während des Erzählens.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Kulturkirche Jena Löbstedt, gefördert durch die Thüringer Kulturstiftung.
Literatur im Künstlergarten – Literarische Klangforschungen mit Kay Kalytta und Mario Osterland
Kay Kalytta ist Musiker, Sounddesigner und Produzent. Seit einigen Jahren widmet er sich verstärkt der Komposition zeitgenössischer/elektronischer Musik. Geboren in Gräfenthal/Thüringen, Studium Schlagzeug/Percussion an der Musikhochschule Weimar ›Franz Liszt‹, sowie bei Lehrern aus Kambodscha und Südindien, seit1989 freischaffender Musiker und Komponist im Grenzbereich zeitgenössischer Musik, spielte und arbeitet mit verschiedenen Künstlern in Projekten, Theater, Hörspiel und Filmproduktionen.
Moderation: Mario Osterland
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. in Kooperation mit dem Haus der Weimarer Republik. Gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Thüringen.
Thilo Krause liest „Dass uns findet, wer will“
Thilo Krause, gebürtig und aufgewachsen in Dresden, heute in Zürich lebend, ist Träger u.a. des Peter-Huchel-Preises (2019). Im Zentrum der Lesung wird sein im Frühjahr 2023 erschienener Gedichtband „Dass uns findet, wer will“ stehen, ferner sein 2020 veröffentlichter Roman „Elbwärts“.
Seine neuen Gedichte erzählen von seiner Kindheit und Jugend in der DDR und den 1990er Jahren, dem in eins fallen des Einzelschicksals und der deutschen Historie. Er erkundet, welche Spuren die Geschichte in Dinge und Menschen einschreibt, wobei sein Sinn für Details dabei unbestechlich und voller Zartheit ist. Die Literaturkommission der Stadt Zürich würdigte sein Schaffen 2022 wie folgt: „Thilo Krause ist ein Lyriker, der seinen Blick der Welt und ihrer Schönheit zuwendet. Der uns die Augen neu öffnet für den nächtlichen Himmel, für die Weite des Meeres, aber auch für das Unkraut auf dem Pausenplatz. In seinen Gedichten fängt Thilo Krause die konkrete Wahrnehmung der Welt in knapper, rhythmischer Sprache ein. … Mit staunenswerter Leichtigkeit wendet sie das Kleine und Alltägliche ins Große, ins Existenzielle, in die grundlegenden Fragen des Menschseins. Thilo Krauses der Schönheit zugewandte Poesie ist somit keineswegs harmlos, sondern berührt auch die Verwerfungen der Welt.“
Eine Veranstaltung der 26. Thüringer Literaturtage in Kooperation mit dem Verein Lese-Zeichen e. V. sowie mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. Kartenvorbestellung über den
Ein Konzert mit Liedern und Texten des Musikers Wolf Biermann, dessen spektakuläre Ausbürgerung aus der DDR Geschichte geschrieben hat
Seine Ausbürgerung, sagen viele, war der Anfang vom Ende der DDR. Nachdem dem Liedermacher Wolf Biermann 1976 nach einem Gastspiel in der Kölner Sporthalle die Heimreise in die DDR verweigert wird, solidarisieren sich zahlreiche ostdeutsche Künstler mit ihm, darunter Schriftsteller wie Jurek Becker oder Sarah Kirsch und Schauspieler wie Manfred Krug und Katharina Thalbach. Es folgen Ausschlüsse aus dem Schriftstellerverband, Auftrittsverbote und andere berufliche Repressalien. Viele Künstler verlassen daraufhin die DDR und hinterlassen, nicht zuletzt als wichtige Identifikationsfiguren für viele DDR-Bürger, eine nie wieder ganz zu schließende Lücke in der Kulturlandschaft des Landes.
1936 in Hamburg geboren, verliert Biermann den Vater, einen jüdischen Kommunisten und Widerstandskämpfer im Nationalsozialismus, im KZ und überlebt mit der Mutter nur knapp einen Luftangriff. Als 16-Jähriger übersiedelt er aus politischer Überzeugung in die DDR, wird Lyriker und Liedermacher und gerät mit seinen kritischen Texten früh in Konflikt mit dem Regime und in den Fokus der Stasi. Mit Auftritts- und Publikationsverbot belegt, lernen viele DDR-Bürger Biermanns Werk erst durch das legendäre Kölner Konzert kennen.
Durchflochten von vielen O‑Tönen interpretiert der Schauspieler Benjamin Hübner die Lieder des versierten Texters, Musikers und strittigen Künstlers und erzählt dessen bewegende Geschichte, die wie die vieler Zeitgenossen geprägt ist vom Verlust einer Gesellschaftsutopie.
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. in Kooperation mit dem Haus der Weimarer Republik. Gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Thüringen.
»Traditioneller Provinzschrei-Auftakt zum Weltfriedenstag«
Bertha von Suttner „Auf den Spuren einer Friedensfrau“, eine Vortragsveranstaltung mit Ilse Nagelschmidt in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung anlässlich Ihres 180. Geburtstages – anschließend Filmvorführung „Eine Liebe für den Frieden“ mit Schauburg2Go.
Auf den Spuren einer Friedensfrau
In ihren Memoiren von 1909 erinnert sich Bertha von Suttner an ein Gespräch mit Alfred Nobel und dessen Traum, der den Widerspruch seines Lebens lösen sollte. Er wollte eine Maschine von so massenhaft verheerender Wirkung schaffen, dass Kriege unmöglich würden. Dieser Gedanke ihres Freundes und Vertrauten, etwas gegen Kriege unternehmen zu wollen, einen Krieg zu verhindern – mit welchen Mitteln auch immer – hat sie vor allem durch eigenes direktes Erlebnis wie den Türkisch-Russischen Krieg ständig begleitet. In den Jahren 1882/83 reifte erstmals der Plan, über Kriege nicht nur in Zeitungen zu berichten, sondern in einem Roman die gemeinsame Zielstellung, einen Krieg unmöglich zu machen, umzusetzen.
Das wird ihr in ihrem Bestsellerroman „Die Waffen nieder!“, der 1889 erstmals erschien und in 18 Sprachen übersetzt wurde, gelingen. In dem Grundmotiv des Romans „Der bewaffnete Friede ist kein Friede“ liegt die Utopie begründet, dass der menschliche Wille stärker als das Rasseln aller Säbel ist.
Ilse Nagelschmidt, Prof. Dr., Jg. 1953, Studium der Germanistik, Geschichte und Pädagogik in Leipzig; 1975 – 1978 Lehrerin, 1978 – 1989 als Assistentin und 1989 – 1992 als Oberassistentin an der Pädagogischen Hochschule in Leipzig tätig; 1983 Promotion, 1991 Habilitation; seit 1992 wissenschaftliche Mitarbeiterin, 1996 Professorin an der Universität Leipzig; seit 2019 im Ruhestand.
1994 — 2002 Gleichstellungsbeauftrage der Universität Leipzig; 2002 – 2004 Leiterin der Leitstelle für Fragen der Gleichstellung von Frau und Mann im Sächsischen Staatsministerium für Soziales; 2005 – 2018 Direktorin des Zentrums für Frauen- und Geschlechterforschung der Universität Leipzig. Ehrenpräsidentin des Freien Deutschen Autorenverbandes.
Filmvorführung: Eine Liebe für den Frieden
Spielfilm Deutschland/Österreich 2014
Dieses historische Drama, zu dem Rainer Berg das Drehbuch schrieb, lehnt sich an Esther Vilars Theaterstück „Mr.& Mrs. Nobel“ an. Eine packende Geschichte – vom preisgekrönten Regisseur Urs Egger inszeniert – über zwei höchst gegensätzliche Charaktere: die Friedensaktivistin Bertha von Suttner und der Erfinder des Dynamits, Alfred Nobel. Spannend und bewegend entwirft der Film ein minutiöses Bild der damaligen Zeit mit einer sehr modernen Frau in dessen Mittelpunkt. Das Zusammenspiel von Birgit Minichmayr und Sebastian Koch macht dieses Werk zu einem ganz besonderen Filmerlebnis.
„Wir Fünf und ich und die Toten“ – Lesung mit Luci van Org
„Wir Fünf und ich und die Toten“ ist Luci van Orgs erster autobiographischer, stark vom magischen Realismus beeinflusster Roman.
Worum es im Buch geht: Nach dem Fund dreier Leichen in einem Spind wird die Hauptfigur Vera des Mordes verdächtigt und verstrickt sich in zahlreiche Ungereimtheiten und Wirklichkeitsverschiebungen. Auf ihrer Suche nach der Wahrheit begegnet Vera einem ganzen Reigen seltsamer Charaktere, sei es die Stalkerin mit Kindergesicht oder ein evangelikales Punkermädchen. Dass sich Vera dabei selbst in Gefahr bringt, bemerkt sie erst, als es fast zu spät ist. Nur der Friedensschluss mit sich selbst kann sie jetzt noch retten, aber der ist viel schwieriger als gedacht. Denn Vera ist tatsächlich eine Mörderin – und das ist gut so.
Wie geht ein Mensch damit um, eine Kindheit voller Gewalt und Missbrauch überlebt zu haben? Wie findet ein Mensch seine Identität wieder, wenn ihm die Chance zur Selbstwahrnehmung komplett genommen wurde? Luci van Org verflechtet in ihrem autobiographischen Roman eigene Erinnerungen mit einem fantastisch anmutenden Plot und baut darin eine bei aller erzählerischer Leichtigkeit kaum aushaltbare Spannung auf. Diese magisch-surrealistische Erzählung ist für alle von schlechten Eltern – und die sie überlebt haben.
Auch wenn Luci van Org das „Mädchen«, mit dem sie bei „Lucilectric« einst Popgeschichte schrieb, immer im Herzen trägt – heute lässt sie sich viel eher als Cross-Media-Künstlerin beschreiben. Die mittlerweile mehrfach preisgekrönte Roman‑, Drehbuch- und Theaterautorin, Illustratorin und Schauspielerin hält auch der Musik noch die Treue, bei ihrem Soloprojekt „Lucina Soteira«, mit ihrem Duo „Meystersinger« oder als Songschreiberin und Produzentin. Es liegt daher nahe, dass sie bei ihren Lesungen auch musiziert und singt und ihre Bücher häufig selbst illustriert. Die schreibt die überzeugte Feministin übrigens schon seit 2018 komplett in gendergerechter Sprache, und zwar so geschickt, dass es gar nicht auffällt. Weil das geht – und weil sie es nötig findet.
Zur Lesung hat Luci van Org ihre Gitarre im Gepäck, um den Text mit unplugged gespielten Songs zu garnieren.
Es wird einen Büchertisch und die Möglichkeit für persönliche Widmungen geben.
„Wir Fünf und ich und die Toten“ – Lesung mit Luci van Org
„Wir Fünf und ich und die Toten“ ist Luci van Orgs erster autobiographischer, stark vom magischen Realismus beeinflusster Roman.
Worum es im Buch geht: Nach dem Fund dreier Leichen in einem Spind wird die Hauptfigur Vera des Mordes verdächtigt und verstrickt sich in zahlreiche Ungereimtheiten und Wirklichkeitsverschiebungen. Auf ihrer Suche nach der Wahrheit begegnet Vera einem ganzen Reigen seltsamer Charaktere, sei es die Stalkerin mit Kindergesicht oder ein evangelikales Punkermädchen. Dass sich Vera dabei selbst in Gefahr bringt, bemerkt sie erst, als es fast zu spät ist. Nur der Friedensschluss mit sich selbst kann sie jetzt noch retten, aber der ist viel schwieriger als gedacht. Denn Vera ist tatsächlich eine Mörderin – und das ist gut so.
Wie geht ein Mensch damit um, eine Kindheit voller Gewalt und Missbrauch überlebt zu haben? Wie findet ein Mensch seine Identität wieder, wenn ihm die Chance zur Selbstwahrnehmung komplett genommen wurde? Luci van Org verflechtet in ihrem autobiographischen Roman eigene Erinnerungen mit einem fantastisch anmutenden Plot und baut darin eine bei aller erzählerischer Leichtigkeit kaum aushaltbare Spannung auf. Diese magisch-surrealistische Erzählung ist für alle von schlechten Eltern – und die sie überlebt haben.
Auch wenn Luci van Org das „Mädchen«, mit dem sie bei „Lucilectric« einst Popgeschichte schrieb, immer im Herzen trägt – heute lässt sie sich viel eher als Cross-Media-Künstlerin beschreiben. Die mittlerweile mehrfach preisgekrönte Roman‑, Drehbuch- und Theaterautorin, Illustratorin und Schauspielerin hält auch der Musik noch die Treue, bei ihrem Soloprojekt „Lucina Soteira«, mit ihrem Duo „Meystersinger« oder als Songschreiberin und Produzentin. Es liegt daher nahe, dass sie bei ihren Lesungen auch musiziert und singt und ihre Bücher häufig selbst illustriert. Die schreibt die überzeugte Feministin übrigens schon seit 2018 komplett in gendergerechter Sprache, und zwar so geschickt, dass es gar nicht auffällt. Weil das geht – und weil sie es nötig findet.
Zur Lesung hat Luci van Org ihre Gitarre im Gepäck, um den Text mit unplugged gespielten Songs zu garnieren.
Es wird einen Büchertisch und die Möglichkeit für persönliche Widmungen geben.
CHANSON DIVINE – EVI NIESSNER SINGT PIAF Einfach göttlich – Evi Niessner singt Edith Piaf! Begleitet von Piano und Violine. Mit diesem musikalischen Theaterabend lässt Evi Niessner die Seele der dramatischen und glanzvollen Zeit der legendären Edith Piaf auferstehen. Gemeinsam mit ihrer Pianistin und ihrem Publikum feiert sie den “Spatz von Paris” im Rausch eines turbulenten Lebens zwischen Erfolg, Verehrung, Drama, Tristesse und der unsterblichen Liebe.
Paris ist ein Zirkus – Star in der Manege: Edith Piaf! Star des Abends: Evi Niessner! Ihr gelingt das kleine Wunder, ganz mit der Ikone Piaf zu verschmelzen und dabei so sehr die unvergleichliche Madame Evi zu sein. Sie nimmt ihr Publikum mit auf die Reise in die Seele dieser widersprüchlichen Künstlerin – über den Himmel von Paris bis ins Herz von New York. Sie ist Zirkusdirektor, freche Göre, Hure und Heilige, böse Hexe und uferlos Liebende. Zwischen dem “traurigsten Tango der Welt” von Kurt Weill und einer Achterbahnfahrt durch den Piaf’schen Melodienreigen gewährt Evi Niessner stets den Blick in ihr eigenes Herz. Düster und rauchig mit Straßenschmutz auf der Stimme, energisch und in praller Lebensfreude zelebriert sie ihr genussvoll abgründiges Spiel von Melodram, Pathos und echtem Gefühl. Evi Niessner singt und jeder Ton wird zu einem Kuss, einer Umarmung, einem Seufzer.
“Parlez moi d’amour!” heißt: “Erzähl mir von der Liebe!”, und das tut Evi Niessner mit ihrer Stimme und ihrem ganzen Körper in allen Facetten. Stimmlich und musikalisch eine Kostbarkeit!
Kooperationsveranstaltung mit dem Theaterverein Hildburghausen e.V. Gefördert von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und der Kreissparkasse Hildburghausen im Rahmen der Reihe “Hör mal im Denkmal”.
Gelenkte Erinnerung: KZ-Gedenkstättenfilme aus der DDR
Film und Gespräch mit Dr. Ralf Forster, Filmmuseum Potsdam
Filme (es werden ausgewählte Sequenzen gezeigt):
Literarisch – musikalische Soiree in der Kirche St. Ursula zu Taubach
Wolfgang Haak liest Kurzprosa und Gedichte.
Es singt der Kammerchor Collegium Canticum unter der Leitung von Annette Schicha.
Seit jeher schreiben Frauen Kunstgeschichte und arbeiten auf Augenhöhe mit ihren männlichen Kollegen. Dennoch spielen sie in der Kunstgeschichte eine Nebenrolle.
Die MDR/Arte-Dokumentation »LOST WOMEN ART« ergründet die Mechanismen des Vergessens und erzählt von Künstlerinnen, die sich trotz aller Widerstände behaupten konnten – und damit auch die Kunstgeschichte neu.
Im Anschluß an die Filmvorführung findet eine Diskussionsrunde zur strukturellen Benachteiligung von Künstlerinnen statt. Eingeladen sind Kunstkritikerin Prof. Dr. Julia Voss, Direktorin der Museen der Klassik Stiftung Weimar Dr. Annette Ludwig und Regisseurin Susanne Radelhof. Das Gespräch wird moderiert von Yara Hoffmann.
Eine Veranstaltung der Direktion Museen der Klassik Stiftung Weimar in Kooperation mit den bundesweiten Aktionstagen für Dokumentarfilm LETsDOK mit dem Kulturpartner MDR Kultur.
LUF-PASSION. Lesung & Konzert mit Volker Braun, Baby Sommer (Drums) und Simon Lucaciu (Piano)
Luf – ein Requiem greift ein in die aktuelle Diskussion über Kolonialismus und Kunstraub. Er erzählt die Geschichte vom Untergang eines kunstfertigen Volks und der Auferstehung eines kunstvollen Bootes. Volker Brauns Text fragt nach den offenen Rechnungen, die unsere Demokratie aus ihrer überkommenen Kolonialgeschichte zu begleichen hat. Das üppig ornamentierte Langboot von der Südseeinsel Luf steht als Symbol für diese Geschichte und ihre Auseinandersetzung. Das Boot wird in der Humboldt-Stiftung Berlin ausgestellt.
Volker Brauns Lesung korrespondiert mit dem Piano von Simon Lucaciu und den Drums von Günter Baby Sommer.
Veranstalter: Lesezeichen e.V., Jazz im Paradies e.V., TRAFO, Landeszentrale für politische Bildung Thüringen.
Russland – und wie weiter?
Vortrag und Gespräch mit Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz
Der russische Einmarsch in die Ukraine ist durch nichts zu rechtfertigen. Jetzt kann es nur darum gehen, diesen Krieg so schnell wie möglich zu beenden und eine tragfähige Lösung für die Zukunft zu finden. Welche Rolle kann Diplomatie spielen? Helfen Sanktionen oder schaden sie eher? Sind Härte und Abschreckung das Mittel der Wahl oder doch Entspannungspolitik und Versöhnung? Wie konnte es überhaupt so weit kommen? Und wie steht es um unsere Gesellschaft angesichts existenzieller Fragen um Krieg und Frieden?
Gabriele Krone-Schmalz war von 1987 bis 1991 Russland-Korrespondentin der ARD und moderierte anschließend bis 1997 den ARD-Kulturweltspiegel. Von 2011bis 2022 war sie Professorin für TV und Journalistik an der Hochschule Iserlohn.
Um sich ein umfassendes und objektives Bild von den kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine machen zu können, ist es notwendig, verschiedene Meinungen und Ansichten anzuhören. Dies ist prinzipiell eine Grundregel der Meinungsbildung in einer demokratischen Gesellschaft und sollte allenthalben von jedem Bürger und allen Institutionen respektiert werden. Mit Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz haben wir eine ausgewiesene Kennerin der russischen Gesellschaft eingeladen und sind gespannt auf den sachlichen Dialog.
Vorstellung des Literaturkalenders »Thüringer Ansichten« 2024 des Südthüringer Literaturvereins mit zahlreichen beteiligten Autorinnen und Autoren.
Tagung: »Grüner Wohnen. Pflanzenkulturen um 1800 und um 1900«
Die Interieurs des klassischen und modernen Weimars gelten bis heute als musterbildend für gutes und schönes Wohnen. Ausgeblendet werden dabei ihre pflanzlichen Einrichtungen und die damit verbundenen Debatten. Diese Lücke ist Ausgangspunkt für die Tagung.
Die Interieurs des klassischen und modernen Weimars gelten bis heute als musterbildend für gutes und schönes Wohnen. Ausgeblendet werden dabei ihre – einst durchaus raumbestimmenden – pflanzlichen Einrichtungen und die damit verbundenen ästhetischen, botanischen, (proto-)öko-logischen oder ökonomischen Debatten.
Die Zimmerpflanze ist eine relativ junge Erfindung um 1800. Die Ratgeberliteratur zur Stubengärtnerei formulierte das Konzept einer lebendigen Wohngemeinschaft von menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren. Das zeigte sich nicht allein in neuen Wohnpraktiken, sondern inspirierte auch Wissensformate und Darstellungsexperimente in Kunst, Literatur und Musik. Mit der Etablierung und sozialen Öffnung von Gewächshäusern als in sich geschlossenen Klimasystemen kam ein phantasmagorischer Innenraum hinzu. Die zunehmend kontroverse Diskussion um 1900 insbesondere zum Stellenwert kolonialer Pflanzen im Wohnbereich führte keinesfalls zur Verabschiedung des Zimmergrüns, vielmehr erhielt es eine programmatische Aufgabe zur Revitalisierung verbrauchter Formen und Denkfiguren. Die Tagung widmet sich den materiellen und diskursiven Grünzonen des Wohnens um 1800 und um 1900.
Anlässlich der Friedensgebete und der Wiedervereinigung Deutschlands wird wieder gemeinsam gesungen, an die friedliche Revolution erinnert und für den Frieden auch in anderen Ländern gebetet. Dazu gibt es kurze Zeitzeugengepräche und die musikalische Untermalung eines Projektchors von Sänger:innen aus Weimar und Umgebung.
Insbesondere in diesen herausfordernden Zeiten brauchen wir die stärkende und verbindende Kraft der Musik mehr denn je und wir können so den Tag der Deutschen Einheit über seine nationale Bedeutung hinausheben und ein Zeichen der Solidarität und Hoffnung in die Welt senden. Per Liveschaltung werden Trier, Eisenach und Weimar verbunden.
Mit dem Alt-Oberbürgermeister von Trier, Helmut Schröer, (per Livestream zugeschaltet) und dem Weimarer Musiker Georg Bölk von der Staatskapelle Weimar wird Martin Kranz über den ersten Besuch der Weimarer Musiker in Trier noch vor der Wende sprechen. Diese gemeinsame Reise in die Vergangenheit wird mit Fotografien aus der Zeit unmittelbar vor und nach der Friedlichen Revolution von Anselm Graupner eindrücklich umrahmt.
Der Weimarer Oberbürgermeister lädt mit einem Grußwort zum gemeinsamen Erinnern ein.
Eine Produktion der ACHAVA Festspiele in Zusammenarbeit mit der Stadt Weimar, Gospelchor Eisenach und der Evangelischen Allianz Weimar e. V.
Und jetzt kommt das Beste!
Schlimme Geschichten 1993 – 2023
Kabarettistische Lesung mit André Kudernatsch (Wort) und Andreas Groß (Musik)
Mit Büchern wie „Du wirst nicht alt im Thüringer Wald“ oder „Das Beste an Erfurt ist die Autobahn nach Jena“ hat sich Kultkomiker Kudernatsch in Thüringen viele Freunde und ein paar Feinde gemacht. Seit 30 Jahren tingelt er umher und trägt überall seine Geschichten und Gedichte vor. Meistens zieht er rasch weiter. Deutschlands einziger Wurst-Poet ist er obendrein und dichtet jede Kuh in Grund und Boden – oder in die Fleischtheke: „Salamibrot, Salamibrot – ein Rindvieh ist deswegen tot.“ Nun holt er die alten Schinken heraus, die kratzigsten Kamellen und die ruppigsten Reime. Für ein „Best of“, auf welches dieses Land schon immer gewartet hat. Das wird eine Lesung, die rund und bunt ist: Ein Mix aus Heinz Erhardt und Oliver Kalkofe. Ja, schlimmer geht’s immer!
Begleitet wird Kudernatsch von dem Pianisten Andreas Groß. Er ist der Einzige, der es länger mit ihm ausgehalten hat. Groß versinkt immer sehr in seinem Klavier und musste deshalb schon mehrfach nach den Auftritten freigesägt werden.
André Kudernatsch heißt wirklich so und lebt in Erfurt. Er schreibt kabarettistische Texte, die er seit 1993 immerzu vorträgt. Manchmal hat er Erscheinungen im Fernsehen und im Radio. Mit seinen Gereimtheiten und Ungereimtheiten hat Kudernatsch in seiner Show „Kudernatschs Kautsch“ schon prominente Gäste behelligt – so Roberto Blanco, Axel Schulz, Dolly Buster und andere Intellektuelle. Für diese Show wurde Kudernatsch 2002 mit dem Comedy-Cabinet-Preis ausgezeichnet. Kudernatsch hat mehrere Tonträger und Bücher veröffentlicht.
Wohin in den Herbstferien? Kinder ab 5 Jahre sind eingeladen das Puppenspiel „Die kluge Bauerntochter“ in der Stadtbücherei Weimar zu erleben.
Es war einmal ein Bauer, der hatte alles verloren. Nur seine Tochter war ihm geblieben. Nur? Wir erzählen die Heldinnenreise einer jungen Frau, die mit Witz und Verstand das Elend besiegt, den Esel ergattert, den König verzaubert und dann: die Welt ein bisschen besser macht! Ein Theater auf dem Tisch für alle Menschen ab fünf […]
Dirk von Lowtzow: Ich tauche auf. Lesung und Konzert
Dirk von Lowtzow ist ein echtes Multitalent. 1993 gründete er in Hamburg die Rockband Tocotronic, gemeinsam mit Arne Zank und Jan Müller. Seit 1995 erschienen 13 Tocotronic-Alben, zuletzt 2022 „Nie wieder Krieg“. Dirk von Lowtzow ist auch als Kunstkritiker tätig, und 2015 brachte er zusammen mit dem Dramatiker und Regisseur René Pollesch die Oper „Von einem der auszog, weil er sich die Miete nicht mehr leisten konnte“ an der Berliner Volksbühne heraus. Damit aber noch nicht genug: Er komponiert Theater- und Filmmusiken, zuletzt für den international erfolgreichen Film „Styx“ von Wolfgang Fischer.
Und den Autor Dirk von Lowtzow gibt es schließlich auch noch. Eigentlich wollte er ein Buch über sein 50. Lebensjahr schreiben. Aber mit dem Beginn der Aufzeichnungen am 21. März 2020, seinem 49. Geburtstag, wird über Deutschland der erste Lockdown verhängt. Die Realität ist schlagartig eine ganz andere. Der Tagebuch-Roman erzählt nun von einem Jahr des äußeren Stillstands und des inneren Aufruhrs, für den Künstler ein Leben ohne Publikum. Er flüchtet sich aufs Land, kämpft gegen Dämonen und sucht Trost in Kunst, Literatur, Filmen.
Bei seiner Lesereise hat Dirk von Lowtzow die Akustikgitarre mit im Gepäck, um die Lesung mit Tocotronic-Songs aus dreißig Jahren Bandgeschichte zu verweben.
Goethe-Akademie
„Der scherzenden, der ernsten Maske Spiel“
Goethe und Schiller als klassische Dramatiker
Weitere Informationen auf der Seite Goethe Akademie.
Film- & Leseabend: Ostdeutsche Biografien – mit dem Autor Ahne und den Filmemachern Conrad Winkler & Elia Zeißig
Ein Literatur- und Filmabend, an dem ostdeutsche Lebensgeschichten und ihre besonderen Bedingungen im Fokus stehen.
Eingeladen ist der Lesebühnenautor Ahne mit seinem Romandebüt “Wie ich einmal lebte”.
Zum Buch:
Dass Ahne noch lebt, ist gut. Sonst gäbe es seinen ersten Roman nicht. Dass er noch lebt, ist nicht selbstverständlich. Und das Leben an sich auch nicht. Schließlich lebt er fast von Geburt an in zwei Welten gleichzeitig. In Ostberlin und auf einem Kontinent, der nach ihm benannt ist, weil er ihn entdeckt hat. Sein Vater verlässt die Familie, und Ahne fühlt sich plötzlich wie ein Erwachsener. Als er den Höhepunkt seiner geistigen Leistungsfähigkeit erreicht, ist Ahne 14 Jahre alt, schwul und fürs Leben untauglich. Glaubt er jedenfalls. Aber es geht doch irgendwie weiter. Mit Lehre und Armeezeit, Punk und Pogo, Skiflug-WM und der Abschaffung des Kapitalismus. Und das mit der Liebe könnte man ja auch noch wagen…
Außerdem sind die beiden Filmemacher Conrad Winkler und Elia Zeißig zu Gast und präsentieren ihre Kurzfilme “Stadtrand” (Winkler) und “Es ist kälter geworden” (Zeißig).
Zu den Filmen:
“Stadtrand”: Der Güterzug schiebt sich dicht vorbei an Häusern und Gärten. Am Horizont ragt der Schornstein des Kraftwerks empor und Strommasten zerschneiden den Himmel. Der Alltag am Stadtrand von Halle ist geprägt von Industrie und Gewerbe. Doch für eine Handvoll Menschen bilden die Freiräume dazwischen ihre Heimat.
Während Wolfgang mit seinem Boot am Fluss gestrandet ist und hier ein neues Zuhause gefunden hat, wohnen Wilma und Eberhard Schneider schon seit ihrer Kindheit am Rande der Stadt. Einige Häuser weiter meditiert ein Buddhist in einer umgebauten Werkshalle. Manchmal liegt der Geruch der Hundefutterfabrik in der Luft und das Geklapper der Pferdekutsche hallt durch die Straßen.
„Stadtrand“ ist das dokumentarische Porträt eines Zwischenraums aus Stadt und Land, Industrie und Natur – ein Ort ohne Attraktionen, den man selten wahrnimmt und den doch jeder kennt.
»Es ist kälter geworden«: Elia liest aus Briefen seiner Großeltern. Frank muss in der DDR zum Militärdienst. Täglich schreibt er nach Hause. Das junge Paar sucht Wege mit der Sehnsucht und Einsamkeit umzugehen, aber die Zeit in der Kaserne bleibt verlorene Lebenszeit. Als die Großmutter stirbt suchen Frank und Elia neue Wege mit der Sehnsucht umzugehen.
Moderation: Mario Osterland
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V. in Kooperation mit Kurzsuechtig e.V. und mit freundlicher Unterstützung der Partnerschaft für Demokratie im Saale-Orla-Kreis.
»Zur See — Ein Abend für das Meer und die Seeleute« mit Landolf Scherzer, Hendrik Neukirchner und dem Shantychor Geraberg
Wer Landolf Scherzers erstes und nach wie vor sehr erfolgreiches Buch „Fänger und Gefangene“ gelesen hat, der weiß, wie stark die Bindung des bekannten südthüringer Schriftstellers zum Meer ist. Noch heute wird Scherzer aufgrund seiner authentischen Erzählung zu traditionellen Treffen ostdeutscher Seeleute eingeladen und in den Antiquariaten erzielt das längst vergriffene Buch hohe Preise. Aber das Meer hat nicht nur den Reportagespezialisten Scherzer beeindruckt – ganze Schriftstellergenerationen und Künstler waren und sind der Gewaltigkeit der Ozeane erlegen. Die oft beschriebene Seefahrerromantik bringt die Leser ganz nah an die Strände und Buchten dieser Welt, ganz nah an die Wellen, die salzige Gischt, das Toben der Stürme und das unglaubliche Glitzern der Sonnenstrahlen, die sich auf der Wasseroberfläche brechen.
In einem eigens dafür geschaffenen Abend erinnern Landolf Scherzer und sein Schriftstellerfreund Hendrik Neukirchner an unvergessene literarische Perlen wie „Der alte Mann und das Meer“ oder „Moby Dick“. Aber auch moderne Literatur, die sich mit dem Meer auseinandersetzt wie „Vier Fische“ und „Das Evangelium der Aale“ sind Spielball des Programms. Und natürlich lesen beide Autoren auch eigene Texte, die das Meer als Sehnsuchtsort der menschlichen Fantasie in den Mittelpunkt stellen. Musikalisch begleitet werden die beiden dabei vom Shantychor aus Geraberg und von den beiden Musikern Thomas Schlauraff und Alexander Keiner.
Der Abend wird in dieser Form einmalig sein…
Landolf Scherzer, 1941 in Dresden geboren, lebt als freier Schriftsteller in Suhl-Dietzhausen. Er wurde durch Reportagen wie „Der Erste“, „Der Zweite“ und „Der Letzte“ bekannt und gilt als einer der bekanntesten und meistgelesenen zeitgenössische Autoren Mitteldeutschlands.
Hendrik Neukirchner, 1974 in Suhl geboren ist Veranstaltungs- und Kulturmanager. In seinen Büchern, Texten und Gedichten beschäftigt er sich vorwiegend mit zwischenmenschlichen Konflikten und sozial-gesellschaftlichen Themen.
Alice im Wunderland – Konzertlesung mit ChrisTine Urspruch und Stefan Weinzierl
Der Schlagzeuger und Multi-Perkussionist Stefan Weinzierl erzeugt mit seinen Schlaginstrumenten faszinierende Klangwelten und sucht immer wieder die Verbindung zur Literatur. Zusammen mit der Schauspielerin ChrisTine Urspruch, als Gerichtsmedizinerin Silke »Alberich« Haller im Münsteraner Tatort weitaus mehr als der Sidekick des Duos Liefers & Prahl, lässt er Lewis Carrolls Klassiker „Alice im Wunderland“ lebendig werden.
Die bezaubernde Collage aus poetischer Sprache und atmosphärischen Soundteppichen entführt das Publikum in eine Nonsens-Welt voller skurriler Gestalten und absurder Begegnungen, in ein fantastisches Wunderland, frei von Logik und Naturgesetzen.
ChrisTine Urspruch zählt spätestens seit ihrer Titelrolle als »Sams« in Ben Verbongs Verfilmungen der Kinderbuchklassiker von Paul Maar zu Deutschland bekanntesten Schauspieler:innen. Mit Kinderärztin »Dr. Klein« wurde ihr vom ZDF von 2014 bis 2019 die Hauptrolle in der gleichnamigen TV-Serie geradezu auf den Leib geschrieben. Seit 2002 ist ChrisTine Urspruch Teil von Deutschlands erfolgreichstem »Tatort«, nämlich dem Münsteraner. Hier brilliert sie neben Jan Josef Liefers und Axel Prahl.
Die Musik von Stefan Weinzierl passt in keine Schublade – genauso wenig wie sein Instrumentarium. Mit dem einzigartigen Klangspektrum seiner facettenreihen Schlaginstrumente entwickelt er Hörwelten für energiegeladene Bühnenproduktionen. In seinen Produktionen arbeitet er u.a. mit Claudia Michelsen, Ulrike Folkerts, Devid Striesow, Dominic Racke, Mark Waschke und Walter Sittler zusammen.
Verborgenes Bauhaus. Die wiederentdeckten Wandmalereien im Wohnraum des Bauhaus-Meisters Adolf Meyer in Weimar – Symposium vom 26. bis 27. Oktober 2023
Anlässlich der ersten Bauhaus-Ausstellung 1923 wurden in den Bauhaus-Gebäuden zahlreiche Wandmalereien entworfen und von der Wandmalereiwerkstatt ausgeführt. Wahrscheinlich im
Vorfeld dieser Raumgestaltungen entstand in der Privatwohnung des Bauhaus-Meisters Adolf Meyer ein einmaliges künstlerisches Werk. Die farblich und inhaltlich durchdachte Gestaltung des gesamten Raumes umfasste unter anderem Entwürfe von Oskar Schlemmer und Werner Gilles, die wahrscheinlich von Angehörigen der Werkstatt für Wandmalerei am Bauhaus mit ausgeführt wurden. Als ein malerischer Höhepunkt darf eine Version des berühmten Köpfe-Fries von Oskar Schlemmer betrachtet werden.
Schlemmer entwarf den Fries 1923 für das Werkstattgebäude des Bauhauses, Schüler der Wandmalereiwerkstatt am Bauhaus realisierten ihn. Im Werkstattgebäude des Bauhauses wurde der Fries in Variation wiederholt. Die Wandgestaltungen in der Wohnung von Adolf Meyer galten lange als zerstört und blieben unbekannt. Die Wiederentdeckung des Gesamtwerkes ist eine kleine Sensation. Trotz der starken Beschädigungen und früherer baulicher Eingriffe sind sie nun nach 100 Jahren wieder zu erleben.
Das interdisziplinäre Symposium beleuchtet denkmalpflegerische, konservatorisch-restauratorische und technische Fragen im Umgang mit diesem großartigen Fund und kontextualisiert das komplexe Raumkonzept kunsthistorisch.
Das Symposium richtet sich an das Fachpublikum. Zum Podiumsgespräch am 26. Oktober 2023 um 18 Uhr im Oberlichtsaal der Bauhaus-Universität Weimar wird das Projekt der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt.
Donnerstag, 26. Oktober 2023
09.00 Uhr Empfang und Anmeldung der Tagungsteilnehmer
10.00 Uhr Panel I – Entdecken
• Begrüßung und Eröffnung Dr. Annette Ludwig
• Grußwort Udo Carstens
• Einordnung des Raumkunstwerkes unter denkmalmethodischen
Aspekten Holger Reinhardt
• Die Wiederentdeckung des Wohnraums Adolf Meyer in
Weimar als Gesamtkunstwerk des Bauhauses im Kontext der
Bauhaus-Ausstellung 1923 Michael Siebenbrodt
• Untersuchungsergebnisse zur Farbfassung von 1923 im
Wohnraum von Adolf Meyer Ludwig Volkmann
• Hyperspektrale photogrammetrische Verfahren als Begleitung
des Restaurierungsprozesses Gisbert Sacher
• Die Pigmente der Wandgestaltung bei Oskar Schlemmer und
Werner Gilles aus der Wandmalereiwerkstatt
Prof. Dr. Christoph Herm
• Analyse anorganischer Farbpigmente mit Synchrotron-
Strahlung Dr. Christoph Hennig
• Die Glaseinbauten im Haus Am Horn 1923
Prof. Dr. Gerhard Heide
12.45 Uhr Mittagspause
13.30 Uhr 1. Führung durch den Wohnraum Adolf Meyers
14.00 Uhr Panel II – Entwickeln
• Zielstellung und Konzeption als Entwicklungsprozess für den
Umgang mit den Befunden Ludwig Volkmann
• Zwischenzustände und Ergebnis der konservatorischrestauratorischen
Bearbeitung Christian Kirsten
• Ergebnisse der photogrammetrischen Arbeiten
Gisbert Sacher
15.35 Uhr Kaffeepause
16.15 Uhr 2. Führung durch den Wohnraum Adolf Meyers
16.55 Uhr 3. Führung durch den Wohnraum Adolf Meyers
18.00 Uhr Die Wiederentdeckung einer komplexen Raumgestaltung
aus der Bauhaus-Zeit nach 100 Jahren
Freitag, 27. Oktober 2023
09.00 Uhr 4. Führung durch den Wohnraum Adolf Meyers
10.00 Uhr Panel III – Verstehen
• Zur Thematik der Gesamtgestaltung und eines Wandgemäldes
von Werner Gilles im Ergebnis der restauratorischen Untersuchungen
Ludwig Volkmann
• Die Wandgemälde Oskar Schlemmers der Wohnung Adolf Meyer:
Ikonografie und Kontext seines künstlerischen Schaffens
Michael Siebenbrodt
• Adolf Meyer und sein Weimarer Freundeskreis
Dr. Annemarie Jaeggi
• »Bild als Funktion des Raumes« – Schlemmers Entwurf für Jena
Prof. Dr. Wulf Herzogenrath
• Werner Gilles auf der Suche nach Arcadien und seine frühen
Jahre in Weimar Anja Bauer-Kersken
12.00 Uhr Mittagspause
12.45 Uhr Führung durch das Werkstattgebäude,
Bauhaus-Universität Weimar
13.15 Uhr Führung durch Walter Gropius‘ Büro,
Bauhaus-Universität Weimar
13.30 Uhr Panel IV – Vergleichen
• Die Gestaltungen der Wandmalerei- und Bildhauerwerkstatt
des Bauhauses in den Hochschulgebäuden 1923
Michael Siebenbrodt
• Wesentliche gegenständlich-räumliche und farbige Qualitäten
des Bauhaus-Gebäudes Dessau Wolfgang Thöner
• Materialität und Farbigkeit am Beispiel von Bauhaus-Bauten
in Weimar und Dessau aus Sicht des Restaurators Peter Schöne
• »öffentlich« und »privat« – Inhalt und Ornament. Zum Haus
Rabe und Wandbild Keller Prof. Dr. Wulf Herzogenrath
15.30 Uhr Kaffeepause
15.45 Uhr Panel V – Erleben
• Die Wandmalerei-Werkstatt am Weimarer Bauhaus
Dr. Ute Ackermann
• Vermittlung und Erlebnis von Kunstwerken durch digitale
3D-Präsentation, Beispiele
Dr. Franziska Klemstein, Dr. Dirk Wintergrün
• Resümee und Ausblick auf weitere mögliche Forschungsziele
an Bauhausprojekten in Weimar Holger Reinhardt
Das Symposium »Verborgenes Bauhaus« ist eine Veranstaltung des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie, der Direktion Museen der Klassik Stiftung Weimar und des Internationalen Heritage-Zentrums der Bauhaus-Universität Weimar. Es ist Teil des Themenjahrs »Wohnen« der Klassik Stiftung Weimar.
Veranstaltungsorte
1 Tagungsort
Goethe-Nationalmuseum, Festsaal, Frauenplan 1
2 Wohnraum Adolf Meyer
Rudolf-Breitscheid-Straße 4
3 Oberlichtsaal (Abendveranstaltung) und
Büro von Walter Gropius
Bauhaus-Universität Weimar, Geschwister-Scholl-Straße 8
4 Werkstattgebäude
Bauhaus-Universität Weimar, Geschwister-Scholl-Straße 7
Anmeldung bis zum 22. September 2023
Betreff »Symposium Verborgenes Bauhaus«
Dr. Christian Karst
Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege
und Archäologie Erfurt
Petersberg 12 | 99084 Erfurt
T +49 0361 573414–305
christian.karst @ tlda.thueringen.de
Literarisches, Musikalisches und Kulinarisches – »WOHL BEKOMM’S!«
Geboten wird Ihnen eine Lesung des bekannten Rezitators Hans-Henning Schmidt (LITERAtainment.de aus Halle), Musik der Jazzenden Lehrer aus Saalfeld sowie kleine Speisen zwischen den Kapiteln des literarischen Programms vom Biohof Gönnamühle.
Eine Vorreservierung für diese Veranstaltung ist notwendig, entweder im Museum oder per Email unter info@brehms-welt.de.
Fantasievolle Klangmalerei zum Abheben: Gitarrenkonzert mit Falk Zenker
Der Weimarer Gitarrist, Komponist und Klangkünstler Falk Zenker wurde unlängst von der Fachzeitschrift Akustik Gitarre zu einem „der kreativsten Nylongitarristen des Landes“ gekürt. Seit mittlerweile drei Dekaden begeistert er mit seinem virtuosen Gitarrenspiel zwischen Mittelalter, Klassik, Flamenco, Weltmusikmoderne, Improvisation und live geloopten Beats Publikum und Kritiker immer wieder aufs Neue.
So schrieb beispielsweise das Jazzpodium über ihn: „Er ist ein Klangtüftler und Brückenbauer der besonderen Art, klassisch geschult und gesegnet mit der Gabe, immer wieder auf sensible, stilvolle und ganz eigene Weise Verbindungen zwischen Räumen und Zeiten zu erschaffen, wie nur er das kann – liebenswert, weltbürgerlich, typisch Zenker und sehr, sehr schön.“
Aktuell spielt und improvisiert Zenker Musik seiner letzten drei Alben Estampie, Falkenflug und Wellentanz und neues noch unveröffentlichtes Material. Mit raffiniertem Live-Looping vervielfältigt er dabei ab und an sein Gitarrenspiel zu orchestral-pulsierenden Klanglandschaften, das er als erster deutscher Akustikgitarrist seit 1997 auf der Bühne zelebriert.
Falk Zenker verspricht ein inspirierendes Konzerterlebnis, in dem er Räume schafft für schwereloses Träumen, atemberaubende Höhenflüge, heiter-kreative Gedankensprünge und für die Begegnung mit sich selbst.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V. in Kooperation mit der Gemeinde Krölpa.
Loops. Lyrik & Musik mit Carla Cerda und Tommy Neuwirth
Sollten wir „aus strategischen Gründen Cortanas Gedichte auswendig lernen“? Carla Cerda setzt sich in ihrem Lyrikband »Loops« mit einer Zeit auseinander, in der die Realität immer weiter in den digitalen Raum verlagert wird und Kunst maschinell generierbar ist. Damit einher gehen auch Entfremdungserfahrungen, die den Blick auf die fortschreitende Zerstörung unseres Planeten, den wir „in echt noch gar nicht verlassen haben“, versperren.
Carla Cerda ist Biologin, Dichterin und Übersetzerin aus dem Spanischen und Englischen. Ihr Gedichtband „Loops“ erschien 2020 bei roughbooks. Sie erhielt den Hauptpreis beim open mike 2019 und den Heimrad-Bäcker-Förderpreis 2022.
Linn Penelope Rieger wurde 1992 im Thüringer Wald geboren und arbeitet heute als Autorin, Dozentin, Literaturkritikerin, Moderatorin und Geschäftsführerin der Edit in Leipzig. Ihr Debüt »Abraum, schilfern« erschien im Oktober 2022 bei Trottoir Noir. Von 2021 bis 2023 vertrat sie die Geschäftsführung am Deutschen Literaturinstitut. Zusammen mit Josef Braun spricht sie in ihrem Podcast Wasser und Buch über Bücher, das Schreiben und den Literaturbetrieb.
Tommy Neuwirth wird für den Abend Sounds erarbeiten und performen. Er gibt seit 2013 Konzerte unter dem Namen „Das weltweite Netzwerk für ein bedingungsloses Grundeinkommen“, u.a. auf dem Fusion Festival und im Roten Salon der Volksbühne Berlin.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Kunstverein Jena, mit freundlicher Unterstützung der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen.
Ukraine mon amour/Aus dem Nebel des Krieges: Lesung, Gespräch & Konzert mit Ganna Gnedkova, Kateryna Mishchenko und Musik von Viola & Anatoli Michaelis
Der Krieg in der Ukraine ist in aller Munde. Mit Ganna Gnedkova und Kateryna Mishchenko möchten wir zwei Autorinnen zu Wort kommen lassen, die jüngst Anthologien herausgegeben haben, in denen unterschiedliche Perspektiven auf die Gründe für den Krieg und die Gegenwart in der Ukraine eröffnet werden.
“Ukraine mon amour” (Passagen Verlag, Hg. Ganna Gnedkova) ist eine essayistische Chronik des russischen-ukrainischen Krieges, der in Wahrheit bereits seit dem Jahr 2013 andauert. Die Essays dieses Bandes, die von Ende 2013 bis Anfang 2022 verfasst wurden, sind ein Spiegel des Kampfes der Ukraine gegen Fremdherrschaft und Okkupation. Es sind die Stimmen der, Ukraine, keine Stimmen über die Ukraine.
Die Autorinnen und Autoren des Bandes “Aus dem Nebel des Krieges” (Suhrkamp, Hg. Katerina Mishchenko) – Schriftsteller, Wissenschaftlerinnen und Aktivisten, Künstlerinnen und Journalisten – halten die Gleichzeitigkeit fest: die Ruinierung des Lebens und seiner Orte; die zivile und militärische Selbstbehauptung; den Willen, eine neue, friedliche Heimat zu schaffen. Sie beschreiben und analysieren die Situation der traumatisierten Menschen im Krieg – ihre tiefgreifende Veränderung, ihre Fähigkeit, sich in sehr unklaren Zeiten dennoch wiederzufinden.
Viola Michaelis (Piano) und Anatoli Michaelis (Trompete/Trembita) werden den Abend musikalisch begleiten und von ihren Reisen ins Kriegsgebiet berichten, mit denen sie es sich zum Ziel gemacht haben, den Kindern in der Ukraine für ein paar Momente ein Lachen aufs Gesicht zu zaubern.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V. in Kooperation mit der Landeszentrale für Politische Bildung, gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie im Saale-Orla-Kreis.
Die Reiseform des Wissens. Eine musikalisch-poetische Erkundung Südamerikas
Mit Texten von Sebastian Garbsch und Musik von Oliver Räumelt
Moderation: Peter Braun
„Nicht Wissen ist Macht, sondern: Reisen ist Wissen“ hat der poetische Weltensammler Hubert Fichte einmal geschrieben. Der junge Thüringer Autor Sebastian Garbsch begab sich zwischen 2016 und 2017, ganz im Geiste Fichtes, auf eine lange Reise, die ihn durch fast alle Länder des südamerikanischen Kontinents führte. Darüber hat er seinen ersten Roman geschrieben, der nach vier Jahren Schreibzeit im Januar 2023 erschienen ist: „Hazaña. Südamerika mit der Seele“. Der Autor stellt sein Buch vor und spricht mit Peter Braun über Reisen und Schreiben, über .das Erkunden von Natur und Kultur und die Möglichkeiten einer poetischen Welterkenntnis. Begleitet werden sie von Oliver Räumelt, der auf seinem Akkordeon Südamerika auf seine eigene Weise musikalisch durchmisst.
Sebastian Garbsch ist 1989 in Eisenach geboren. Er studierte zunächst Philosophie und Ethnologie in Heidelberg und schloss daran ein Studium des Umweltingenieurswesens in Braunschweig und Buenos Aires an. Heute lebt er wieder in Thüringen, und zwar in Jena, ist als Ingenieur im Umweltschutz tätig und sucht nach einer Lebensform, die ökologisches Engagement und literarisches Schreiben miteinander verbindet.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Villa Rosenthal Jena, gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und den Stadtwerken Jena.
Multimediale & musikalische Lesung mit Rainer Hohberg & Kay Kalytta: Thüringer Schlösser und Burgen – sagenhaft!
Der Schriftsteller Rainer Hohberg hat zwei besondere Leidenschaften. In seinen zahlreichen Büchern ist er der Thüringer Sagenwelt und ihren Geheimnissen auf der Spur. Zugleich engagiert er sich seit Jahren für die Rettung eines der schönsten Schlösser Thüringens, des Neuen Jagdschlosses in Hummelshain.
Bei seiner Lesung wird er zunächst Einblicke in die ziemlich abenteuerliche jüngste Geschichte des Hummelshainer Schlosses geben und die Zuhörer anschließend mit auf eine Reise durch die Thüringer Sagenwelt nehmen, in der Burgen und Schlösser eine besondere Rolle spielen. Die Lesung wird ergänzt durch eine spannende multimediale Bild- und Video-Präsentation.
Percussionist und Burgen-Kenner Kay Kalytta wird den Abend mit seiner Klangkunst begleiten.
Karten gibt es bei der Gemeindeverwaltung Krölpa (03647 / 4314–11), in der Buchhandlung am Markt Pößneck und im Lese-Zeichen Ticketshop.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V. in Kooperation mit der Gemeinde Krölpa.
Deutsche Volkslieder und literarische Streifzüge
Uwe Tellkamp & Martin Stadtfeld
Martin Stadtfeld, ein begnadeter Pianist, der mit 23 Jahren die Goldberg-Variationen veröffentlichte und damit zum Star wurde, stellt neben zu Herzen gehenden Volkslieder wie „Weißt du wieviel Sternlein stehen“ die wunderbare Musik Bachs. Diese sehr unterschiedlich anmutenden musikalischen Genre sind in ihrer Gegensätzlichkeit das Bindeglied zu Uwe Tellkamps Lesestücke, u.a. aus seinem Buch „Der Schlaf aus den Uhren“.
PROGRAMM
Vorspiel 1–4 Steigerlied
Kein schöner Land
Annchen von Tharau
Guter Mond
Auf auf zum fröhlichen Jagen
Aber Heidschi Bumbeidschi
Kein Feuer keine Kohle
Weißt du wie viel Sternlein stehen
Es klappert die Mühle
Birdsongs 1–3
Es waren zwei Königskinder
Genesis – 8 kleine Stücke
Bach Fuga
Bach „Wir setzten uns mit Tränen nieder“
Bach Präludium und Fuge
Freiheit die ich meine
Geh aus mein Herz
Der Mai ist gekommen
Muss i denn
Das Lieben bringt große Freud
Steigerlied
True Crime in Deutschlands ältestem Literaturarchiv | Filmabend und Expertinnengespräch zur Ausstellung „Mit fremder Feder. Der gefälschte Schiller“
Um 1850 fälschte und verkaufte der Architekt und Geometer Heinrich von Gerstenbergk Handschriften Friedrich Schillers im großen Stil, bis er wegen des Verkaufs verurteilt wurde. Die aktuelle Ausstellung „Mit fremder Feder. Der gefälschte Schiller“ im Goethe- und Schiller-Archiv deckt die Hintergründe des einstigen Kriminalfalls auf und präsentiert die dreist nachgemachten Papiere des Weimarer Klassikers. Die Faszination, die von gefälschten historischen Handschriften ausgeht, zog seit der Eröffnung der Schau Mitte September bereits über 1.200 Gäste in Deutschlands ältestes Literaturarchiv. „Offensichtlich trifft das Thema um die gefälschten Schiller-Handschriften einen Nerv beim Publikum und darüber freuen wir uns sehr“, so Kuratorin Gabriele Klunkert. Im Rahmen eines Filmabends und eines Expertinnengesprächs kommen Krimifans nun auch in der Vorweihnachtszeit auf ihre Kosten.
Gezeigt wird der DEFA-Film „Der Mann, der wie Schiller schrieb“ in der Petersen-Bibliothek des Goethe- und Schiller-Archivs. Der Film von Regisseurin Gertraude Heine thematisiert, mit welchen Methoden Heinrich von Gerstenbergks Handschriftenfälschungen letztlich aufgedeckt werden konnten. Eine Kopie der DDR-Sendung fand sich kürzlich im Deutschen Rundfunkarchiv Potsdam-Babelsberg (DRA), das den 36 Jahre alten Streifen digitalisierte und für den Filmabend zur Verfügung stellte.
Veranstaltungsdaten
Filmabend „Der Mann, der wie Schiller schrieb“
mit einem Begleitvortrag von Ausstellungskuratorin Dr. Gabriele Klunkert
23. November 2023 | 17 Uhr | Petersen-Bibliothek | Goethe- und Schiller-Archiv
Hase und Igel – Puppenspiel mit Ronald Mernitz
Ist es wichtig, der Schnellste zu sein? Für den Hasen schon, deshalb trainiert er hart, um den Weltrekord im Kohlfeld-Laufen zu halten – gegen sich selbst, denn wer könnte sonst mit ihm Schritt halten. Einzig die blöden Kohlköpfe auf des Igels Kohlfeld stören. Aber die könnten doch weg! “Freie Bahn für freie Hasen – freie Hasen müssen rasen”. – Da könnte eine Wette helfen, eine Wette mit dem lahmen Igel …
Ronald Mernitz studierte an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Es folgten Engagements am Theater „Waidspeicher“ Erfurt und am Halleschen „Theater für Satire und Figuren“. Ronald gründete das „Erfreuliche Theater Erfurt“ und initiiert/kuratierte im Frühjahr 2023 das Theater-Festival RATATÜ-Rockstedt. Er ist überaus vielseitig. Seine Arbeit als Darsteller, Autor, Regisseur und Puppenspieler führt ihn durch ganz Deutschland.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., mit freundlicher Unterstützung der ReCover Stiftung.
Eurydike singt – Neue bulgarische Lyrik
Literarisch-musikalisches Programm mit Christine Stauch und Udo Hemmann
Im Mittelpunkt des Nachmittags wird die gleichnamige Anthologie, die 1999 vom Slawisten und Philologen Norbert Randow (1929–2013) im Kirsten Gutke Verlag, Köln herausgegeben wurde, stehen. „Die moderne bulgarische Lyrik verfügt über Stimmen, die im Ensemble der europäischen Dichtung unüberhörbar sind. Diesen Stimmen einen Zugang zu unserem Ohr, mehr noch zu unserem Herzen zu bahnen, ist das Anliegen unserer Anthologie.“
Aber auch neuere bulgarische Lyriker und Lyrikveröffentlichungen werden zu entdecken sein, in deutscher Übersetzung und in Originalsprache – vorgetragen von einer Muttersprachlerin.
Alice im Wunderland – Konzertlesung mit ChrisTine Urspruch und Stefan Weinzierl
Der Schlagzeuger und Multi-Perkussionist Stefan Weinzierl erzeugt mit seinen Schlaginstrumenten faszinierende Klangwelten und sucht immer wieder die Verbindung zur Literatur. Zusammen mit der Schauspielerin ChrisTine Urspruch, als Gerichtsmedizinerin Silke »Alberich« Haller im Münsteraner Tatort weitaus mehr als der Sidekick des Duos Liefers & Prahl, lässt er Lewis Carrolls Klassiker „Alice im Wunderland“ lebendig werden.
Die bezaubernde Collage aus poetischer Sprache und atmosphärischen Soundteppichen entführt das Publikum in eine Nonsens-Welt voller skurriler Gestalten und absurder Begegnungen, in ein fantastisches Wunderland, frei von Logik und Naturgesetzen.
ChrisTine Urspruch zählt spätestens seit ihrer Titelrolle als »Sams« in Ben Verbongs Verfilmungen der Kinderbuchklassiker von Paul Maar zu Deutschland bekanntesten Schauspieler:innen. Mit Kinderärztin »Dr. Klein« wurde ihr vom ZDF von 2014 bis 2019 die Hauptrolle in der gleichnamigen TV-Serie geradezu auf den Leib geschrieben. Seit 2002 ist ChrisTine Urspruch Teil von Deutschlands erfolgreichstem »Tatort«, nämlich dem Münsteraner. Hier brilliert sie neben Jan Josef Liefers und Axel Prahl.
Die Musik von Stefan Weinzierl passt in keine Schublade – genauso wenig wie sein Instrumentarium. Mit dem einzigartigen Klangspektrum seiner facettenreihen Schlaginstrumente entwickelt er Hörwelten für energiegeladene Bühnenproduktionen. In seinen Produktionen arbeitet er u.a. mit Claudia Michelsen, Ulrike Folkerts, Devid Striesow, Dominic Racke, Mark Waschke und Walter Sittler zusammen.
Filmvorführung & Gespräch: RIP – Rest in Poetry
»REST IN POETRY« ist ein gattungsübergreifendes Projekt von Autor Michael Stavarič und Filmemacherin Tina-Maria Feyrer. Zentrum der experimentellen Filmreihe sind Lesungen zeitgenössischer AutorInnen für die Toten. Die von Folge zu Folge wechselnden Schauplätze sind Friedhöfe, die dank ihrer Atmosphäre und Architektur gleichsam auch Protagonisten der Filme sind. »RIP« ist eine filmische Auseinandersetzung mit Text, die etwas anderes will als das rein Dokumentarische. Angelehnt an die sogenannten film poems der 60er Jahre versucht »RIP«, Literatur auf eine Art und Weise zur Geltung kommen zu lassen, die sich von jener herkömmlicher Lesungen unterscheidet.
Entstanden sind bisher zwei Folgen: REST IN POETRY I führt die Lesenden Katharina F. Ferner, Hanno Millesi und Teresa Präauer auf den Wiener Zentralfriedhof. REST IN POETRY II widmet sich lyrischen Texten von Daniela Danz, Nancy Hünger und Romina Nikolić auf dem Friedhof der Stadt Gotha.
Romina Nikolić führt ein Gespräch mit der Filmemacherin Tina-Maria Feyrer und dem Schriftsteller Michael Stavarič – über RIP, die Faszination für den Tod und über Stavaričs jüngsten Roman “Das Phantom”, in dem er u.a. die Friedhofsmotive Thomas Bernhards aufgreift und variiert.
Tickets gibt es direkt im Kino am Markt.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V.
Etty Hillesum zum 80. Todestag
Literarisch-musikalische Veranstaltung mit Elisabeth Hubmann und Thomas Sojer
Am 30. November 1943 wird Etty Hillesum im Alter von 29 Jahren in Auschwitz ermordet. In ihren Tagebüchern schreibt die Amsterdamer Jüdin über Sex, Gottsuche und Freundschaft.
Zum 80. Todestag tritt Etty Hillesums schreibendes Denken in Dialog mit ausgewählten Orgelkompositionen der Zwischenkriegszeit. Die Musik ist nüchtern, blechern und aufrichtig.
An der Orgel spielt die Genfer Organistin Elisabeth Hubmann, die zuvor Organistin der Obrechtkerk in Amsterdam war, wo sie mehrere Uraufführungen von zeitgenössischer Orgel- und Chormusik verantwortete.
Die ausgewählten Texte von Etty Hillesum liest Thomas Sojer.
Der Abend ist eine Kooperation der Augustiner in Erfurt, des Katholischen Forums im Bistum Erfurt und der Forschungsstelle Sprachkunst und Religion.
Ferdinand der Stier – Puppentheater des Theaters Kokon
Der Stier Ferdinand ist so gänzlich anders als die anderen Stiere auf der Weide. Diese kämpfen den ganzen Tag und messen ihre Kräfte, sie träumen von einer glanzvollen Kariere in der Stierkampfarena.
Nicht so Ferdinand. Ferdinand ist ein friedfertiger Stier, er liebt den Duft der Blumen und träumt am liebsten den ganzen Tag auf seinem Lieblingsplatz unter der Korkeiche. Eines Tages kommt ein Mann auf die Weide und sucht, auf Grund eines Missgeschicks, ausgerechnet Ferdinand für die Stierkampfarena aus. Er hält ihn für den wildesten und stärksten Stier. Ganz Madrid fiebert voller Erwartung dem Stierkampf entgegen. Dieser geht allerdings anders aus als erwartet.
Das Buch „Ferdinand der Stier“ von Munro Leaf erschien erstmals 1936 zur Zeit des spanischen Bürgerkriegs und war, verfemt als pazifistische Fabel, lange in Spanien verboten. 1938 verfilmte Walt Disney die Geschichte, und später wurde sie in mehr als 30 Sprachen übersetzt.
Regie: Maria Zoppeck/Matthias Trautmann. Puppen: Franziska Schmidt (Tischfiguren). Es spielt: Anna Fülle.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Glashaus im Paradies e.V., mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Kulturstiftung.
Lesekonzert Zwitschermaschine
Werke von: Joachim Beez, Romeo Wecks, Eunsil Kwon, Isang Yun sowie Texte von Magdalena Grigarova
Anlass für die Idee zum Lesekonzert boten die 22er Jahresausstellung des Museums in der Osterburg in Weida #was_mit_Sprache zum Thüringer Tourismusjahr „Welt übersetzen: Sprache lesen, hören, sehen“ und das Ereignis „Weimarer Republik“. 1922 hatte Paul Klee am Bauhaus in Weimar vor genau 100 Jahren das Bildwerk geschaffen, in dessen „Zwitschern“ bereits die sprachliche Spur bis zum Messenger-Dienst „Twitter“ von heute gelegt war. Musikalisch verbunden bleibt das Werk im Sinne von „Klang der Moderne“ mit so erfolgreichen Komponisten wie Gunther Schuller, Peter Maxwell Davies und Giselher Klebe und deren Kompositionen zum gleichnamigen Thema.
Im Lesekonzert am 3.12. erklingen zeitgenössische Werke Thüringer Komponisten, welche um Lesebeiträge von Magdalena Grigarova ergänzt werden. Die Gedichte und Texte sind eigens für das Lesekonzert entstanden und nehmen Bezug auf die „Zwitscher-Maschine“ von Paul Klee. Musikalisch wird der Abend von Neza Torkar (Akkordeon) und Daniel Gutierrez (Cello) gestaltet. Regelmäßig konzertieren beide international als Solist: innen oder in verschiedenen kammermusikalischen Besetzungen und wirken bei diversen Projekten mit. Mit vielen Erfahrungen und Auszeichnungen ausgestattet suchen die beiden Musiker nach neuen Herausforderungen und Klängen, wobei sie insbesondere außergewöhnliche Spieltechniken der beiden Instrumente ausprobieren. Das Klangerlebnis der auf den ersten Blick so unterschiedlichen Instrumente wirkt aufgrund der Virtuosität und Symbiose der Instrumente immer wieder positiv und überraschend auf das Publikum.
Das Lesekonzert wurde bereits 2022 in Weida und Ulrichshalben erfolgreich präsentiert und ist nun erstmals in Weimar zu erleben.
Im Rahmen von Klangnetz Thüringen 2023: Klanglandschaften. Veranstaltet von: Via nova e.V. in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.
Die Autorin „RosMarin“ (alias Rosemarie Becker) und Elke Becker Michael lesen aus
dem gerade erschienenen Teil 3 des fünfbändigen Episodenromans
„Die Kinder von Brühl 18“.
Die Autorin hat in Buttstädt am Brühl 18 ihre Kindheit verbracht. In vielen, meist authentischen, Episoden schildert sie den Alltag, die Herausforderungen und den ganz „normalen Wahnsinn“ der Kriegs-und Nachkriegsjahre des 2. Weltkriegs bis 1958.
Als musikalische Untermalung gibt es einige Lieder am Klavier – gern auch zum Mitsingen.
Sie können die Bücher auch käuflich erwerben und von der Autorin signieren lassen.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Buttstädter Weihnachtsmarktes.
Die Weihnachtsgans Auguste – Puppentheater Weimar
Wenn man wie der Opernsänger Luitpold Löwenhaupt den Weihnachtsbraten schon am 1. Advent und dazu noch lebend kauft, dann kommen Probleme ins Haus … Friedrich Wolfs märchenhafte Erzählung »Die Weihnachtsgans Auguste« ist eine der beliebtestens Weihnachtsgeschichte für Groß und Klein.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Glashaus im Paradies e.V., mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Kulturstiftun.
Maria Carmela Marinelli erzählt: »Zur Winterszeit, als einmal ein tiefer Schnee lag«
Zur Winterszeit, als einmal ein tiefer Schnee lag, da drehte ein Junge einen goldenen Schlüssel in einem Kästchen und … viele Geschichten voller Wunder und Abenteuer purzelten heraus: Ein Bär erzählt von einer unerwarteten Freundschaft vor dem Winterschlaf; ein Rabe, wie er das Laufen gelernt hat und ein Fuchs, wie er zu seiner warmen dicken Schlafdecke kam. Wintermärchen zum Hören, Sehen und Staunen.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Glashaus im Paradies e.V., mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Kulturstiftung.
Eine literarisch-musikalische Reise nach Neuseeland mit Reinhard Böhner und Elias Mathison
Texte: Arthur Reinhard Böhner, Vippachedelhausen
Musik: Elias Johannes Mathison, Auckland
An diesem Abend reisen Sie literarisch-musikalisch ans andere Ende der Welt. Wenn die Veranstaltung beginnt, frühstücken die Neuseeländer gerade in der Sommersonne. Die Geschichte des Landes prägen Einwanderungswellen. Im 13. Jahrhundert kamen die Maori von den polynesischen Inseln. 1642 sichtete der Holländer Abel Tasman das Land, doch erst James Cook kartographierte auf seiner ersten Weltreise 1769 die Inseln und entdeckte die heute nach ihm benannte Wasserstraße zwischen der Nord- und der Südinsel. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts wanderten Europäer ein, heute kommen besonders Menschen aus Asien auf die Inseln. Außerdem leben in Neuseeland viele Polynesier, vor allem Samoaner.
Die Texte erzählen von den Mythen und dem Alltag der Maori, berichten von den Nöten der Einwanderer vor 150 Jahren und heute, von der Natur und von den modernen Freizeitvergnügen der Kiwis, wie die Neuseeländer sich selbst nennen. 1994, also wenige Jahre nach dem Fall der Mauer, durfte der Autor aus dem Osten Deutschlands auf die Südinsel umziehen. Er betrat totales Neuland und seine persönlichen Erlebnisse greifen vielfach in die Texte ein.
Elias spielt selbstkomponierte, selbstgetextete rockige Lieder und Balladen. Sie spiegeln die vielgestaltigen Facetten der Gefühle junger Menschen. Angeregt von seiner neuseeländischen Familie (vom Vater über den Großvater bis zum Onkel) musiziert Elias seit seiner Kindheit zu hause und im Schulunterricht. Inzwischen wurden seine Kompositionen in mehreren Musikwettbewerben prämiert. Für Aufnahmen wechselte er aus der Garage seiner Eltern in professionelle Studios und die Produktionen kreisen im Internet.
Karten sind im Vorverkauf in der Eckermann-Buchhandlung erhältlich.
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. Gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Filmabend im Paul-Gustavus-Haus: Chance 2000. Abschied von Deutschland
Dokumentation über den Künstler Christoph Schlingensief und sein Projekt „Chance 2000“
Konzept und Regie: Kathrin Krottenthaler, Frieder Schlaich, 2017
Moderation: Dr. Benjamin Rux, Kunsthistoriker
Die Nachwuchsmusikerinnen und ‑musiker der Kreismusikschule Rudolstadt treffen sich zum Musizieren im Schillerhaus. Die jungen Talente zeigen ihr Können und spielen ihre Lieblingsmelodien. Zwischen den kleinen musikalischen Darbietungen gibt es spannende Einblicke in das literarische Schaffen und die Korrespondenz der ehemaligen Hausbewohner und sowie deren Gäste.
Mondschnee liegt auf den Wiesen – Musikalische Eva-Strittmatter-Lesung unter Sternen mit Iris Kerstin Geisler
Iris Kerstin Geisler (Lauter Literatur) hält eine szenische Lesung unterm Sternenhimmel. Der Maler Hans-Jürgen Gaudeck (Berlin) hat bereits drei Bände mit Aquarellen zu Gedichten Eva Strittmatters geschaffen. Er wird an diesem Abend anwesend sein und signieren. Die Aquarelle werden zu den Gedichten an der Kuppel zu sehen sein.
Vor der Kulisse des Universums sind Musik, Bild und Wort in einem künstlerischen Dialog zu erleben.
Kino im Salon | Erlesene Filme: Was man von hier aus sehen kann
Licht aus und Film ab – einmal im Monat zeigt das Kultur: Haus Dacheröden ausgewählte Literaturverfilmungen mit kurzer Einführung. Wer eine intime, gemütliche Atmosphäre einem großen Kinosaal vorzieht, ist hier genau richtig. Erleben Sie die Filme bei Kerzenschein, einem kühlen Getränk und ein paar Snacks, präsentiert werden Verfilmungen klassischer und zeitgenössischer Literatur – von „Tschick“ bis „Nackt unter Wölfen“, von neu bis alt. Eine kurze Einführung vor Beginn der Vorstellung durch die Erfurter Filmemacherin und Kuratorin der Veranstaltungsreihe Susanne Aßmann gibt einen Überblick über die Hintergründe des Filmes.
Nach eigenem Drehbuch konstruiert Aaron Lehmann aus der Romanvorlage von Mariana Leky einen berührenden Film. Dem Regisseur ist die herausfordernde Aufgabe, den Inhalt eines Bestsellers in 109 Minuten Spielzeit geschmeidig laufend wiederzugeben, durchaus gelungen.
Wir befinden uns im Genre der Tragikomödie. In einem kleinen Dorf im Westerwald, in welchem die Zeit stillzustehen scheint, wo keine Smartphone-Technik die verschrobenen Verhaltensweisen der Bewohner verzerrt oder sonst ein Trend den Lauf der Dinge vorwegnimmt. Die Bewohner sind so einzigartig und ausdrucksstark wie der Film selbst. Da gibt es Selma (Corinna Harfouch), welche über den Tod orakelt, den Optiker (Karl Markovics), der sie heimlich liebt, Marlies (Rosalie Thomass), die stets miese Laune hat oder den italienischen Eismacher (Jasin Challah), der eigentlich ein Grieche ist. Mittendrin: Luise (Ava Petsch, Luna Wedler), die sehr an ihrer Oma Selma hängt und später mal Martin (Cosmo Taut) heiraten möchte.
Dieses kleine Dorf gerät in muntere Panik, wenn Oma Selma mal wieder von einem Okapi träumt. Was das bedeutet? Nun, meist ereignet sich dann Tags darauf ein Todesfall. Aber was heißt; meist. Immer. Und immer dann, wenn das Okapi seinen Auftritt hatte, wird den Bewohnern das Ende ihres Lebens bewusst. Sie versuchen, den Tag zu leben, als wäre er ihr letzter. Inmitten dieser Ereignisse steht Luise, die auf zwei Zeitebenen so ihre Erfahrungen macht. Einmal als Kind, dann als junge Erwachsene. Auch sie wird von Visionen heimgesucht, die aber anderer Natur sind und manchmal das Ableben ihres Hundes Alaska illustrieren.
Im Zentrum jedoch steht die Liebe, doch die ist nicht so zu verstehen, wie wir sie kennen, nämlich als Schnulze, Romanze oder kitschige Lovestory. In „Was man von hier aus sehen kann“ sind die in den Herzen getragenen Träumereien und Wahrheiten fast schon offene Geheimnisse, deren Verbalisierung gar nicht vonnöten scheint, die sich nur durch Taten zu erkennen geben und meist zum richtigen Zeitpunkt erscheinen. Dabei wird so viel positive Energie freigesetzt, dass man als Betracher, zu Tränen gerührt, auch noch ein großes Stück davon abbekommt.
Wie Luise ihren Platz im Leben findet, und wie jede der hier in diesem versponnenen Lummerland existierenden Seelen das Prinzip des Miteinanders zu verstehen lernt – davon erzählt der wohl beste deutsche Film des Jahres 2022.
Länge: 109 Minuten
Quelle: filmstarts.de
Am 22. Februar erinnert Iris Geisler bei einer musikalischen Lesung an das Werk Eva Strittmatters.
Eva Strittmatter (1930–2011) gehört zu den wichtigen Dichterinnen der DDR. In ihrem Werk spürt sie dem Menschen nach, seiner Existenz in der Gesellschaft, seinem Handeln, seinen Beziehungen. Ihre Texte haben bis heute nichts von ihrer Wahrheit, ihrer großen Kraft und geheimnisvollen Magie verloren. Eva ist die Freundin, Ehefrau, lebenslange Gefährtin des Schriftstellers Erwin Strittmatter (1912–1994). Sein umfangreiches Werk bleibt eng mit ihr verbunden.
In der szenischen Lesung begegnen wir der Frau Eva Strittmatter, ihrer komplexen Biographie und Aspekten ihres Zusammenlebens mit dem Schriftsteller Erwin Strittmatter.
Unter dem Sternenzelt des Planetariums verleiht die Stimme von Iris Kerstin Geisler (Lauter Literatur) ihren Gedichten Ausdruck und Klang. Der Abend im Rahmen der „Sternenlese“ dient dazu, die Erinnerung an die Dichterin lebendig zu halten und sie zu ehren.
Anlässlich des 60. Jubiläums der Premiere des weltbekannten und zum großen Teil im Konzentrationslager Buchenwald gedrehten DEFA-Films „Nackt unter Wölfen« im April 1963 wird vom 31. Januar bis 23. März 2024 die von Studierenden der Universität Erfurt kuratierte Ausstellung „60 Jahre Nackt unter Wölfen« im Kultur: Haus Dacheröden präsentiert. In diesem Rahmen wird der Film als Kino im Salon EXTRA gezeigt.
Wer eine intime, gemütliche Atmosphäre einem großen Kinosaal vorzieht, ist hier genau richtig. Eine Einführung vor Beginn der Vorstellung durch Prof. Dr. Michael Grisko, unter dessen Leitung die Studierenden die Ausstellung erarbeitet haben, gibt einen Überblick über die Hintergründe des Filmes und verdeutlicht die besondere Rolle des Stoffes auch im Rahmen der deutschen Nachkriegsgeschichte und der Erinnerungskultur des Nationalsozialismus bis in die Gegenwart.
Alle Informationen zur Ausstellung finden Sie hier.
Zum Film: Wenige Wochen vor der Befreiung kommt der Pole Jankowski mit einem Transport ins KZ Buchenwald. Er trägt einen Koffer bei sich, den er nicht aus der Hand geben will. Die in der Effektenkammer arbeitenden Häftlinge Pippig und Höfel erschrecken zutiefst, als sie ein Kind in dem Koffer entdecken. Das Kind im Lager zu verbergen, ist nicht nur äußerst schwierig, es gefährdet auch die Arbeit der illegalen Widerstandsgruppe. Nachdem das Kind mehrere Tage in der Effektenkammer versteckt wurde, entscheidet der Leiter der illegalen KP-Organisation schweren Herzens, den Polen und das Kind mit dem nächsten Transport ins Vernichtungslager zu schicken. Der Lagerälteste, Walter Krämer, lässt es jedoch nicht zu, und er findet viele Helfer, die mit Mut und Einfallsreichtum der SS die Stirn bieten und der Menschlichkeit zu einem Sieg verhelfen. Es gelingt ihnen, das Kind zu retten.
(Quelle: Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg. DEFA-Spielfilme 1946–1992) / Länge: 116 Minuten
Klassik im Rohbau – Konzert mit Goran Stevanovich
Die 20. Thüringer Bachwochen haben im Rahmen des Projekts #20für20 20 Konzerte an ungewöhnliche Spielorte in Thüringen vergeben. Eines dieser Konzerte wird im Rohbau des neuen Museumsflügels von Brehms Welt – Tiere und Menschen stattfinden. Der bekannte Akkordeonist Goran Stevanovich kommt am Freitag, den 8. März 2024, in den kleinen Ort Renthendorf. Fachleuten gilt der Musiker als ein Meister des Konzertakkordeons. Da das Akkordeon ein junges Instrument ist, für das nur ein begrenztes Original-Repertoire existiert, wurde Stevanovich im Lauf der Jahre ein geübter Arrangeur und Bearbeiter von Musik, die für andere Instrumente gedacht war – so auch für die Musik Bachs. Sein Repertoire reicht von der Alten Musik bis zu zeitgenössischen Kompositionen und Uraufführungen.
Vor dem Konzert findet ein kleiner Sektempfang statt, der auch die Möglichkeit bietet, das Museum und die gläserne Baustelle zu besichtigen.
Zeit: 14:00 Uhr (Konzertbeginn 15:00 Uhr)
Anmeldung: Telefon 036426–22233 (Öffnungszeiten des Museums) oder Email info@brehms-welt.de
Mit fremder Feder. Der gefälschte Schiller
Finissage mit Filmvorführung und Gelegenheit zu Gesprächen mit der Ausstellungskuratorin, Dr. Gabriele Klunkert
Kino im Salon | Erlesene Filme: Boxhagener Platz
Licht aus und Film ab – einmal im Monat zeigt das Kultur: Haus Dacheröden ausgewählte Literaturverfilmungen mit kurzer Einführung. Wer eine intime, gemütliche Atmosphäre einem großen Kinosaal vorzieht, ist hier genau richtig. Erleben Sie die Filme bei Kerzenschein, einem kühlen Getränk und ein paar Snacks, präsentiert werden Verfilmungen klassischer und zeitgenössischer Literatur – von „Tschick“ bis „Nackt unter Wölfen“, von neu bis alt. Eine kurze Einführung vor Beginn der Vorstellung durch die Erfurter Filmemacherin und Kuratorin der Veranstaltungsreihe Susanne Aßmann gibt einen Überblick über die Hintergründe des Filmes.
Ein ganz und gar ungewöhnlicher Film über die DDR, fern jeder Ostalgie und dennoch auf eine bestimmte Weise warmherzig, die man früher volkstümlich genannt hätte. Und doch trifft er die Stimmung aus Unfreiheit und sentimentaler Sehnsucht besser als all seine Vorgänger im Genre des deutschen Erinnerungsfilms. (Frankfurter Rundschau)
Der vielfach preisgekrönte und am Boxhagener Platz aufgewachsene Berliner Regisseur Matti Geschonneck inszenierte den Film nach dem gleichnamigen Romandebüt von Torsten Schulz, der auch das Drehbuch verfasste.
1968 in Ostberlin: Studentenunruhen und sexuelle Revolution im Westen, Panzer in Prag. Und auf dem Ostberliner Boxhagener Platz erleben Oma Otti (Gudrun Ritter) und ihr zwölfjähriger Enkel Holger (Samuel Schneider) ihre ganz eigenen Abenteuer. Otti hat schon fünf Ehemänner ins Grab gebracht und dem sechsten geht es auch nicht mehr so gut, als sie Avancen von Altnazi Fisch- Winkler (Horst Krause) und dem ehemaligen Spartakuskämpfer Karl Wegner (Michael Gwisdek) erhält. Otti verliebt sich in Karl und plötzlich ist Fisch-Winkler tot. Holger avanciert zum Hobbydetektiv und lernt dabei einiges über die Liebe, die 68er Revolte und wie man mit „revolutionären“ Geheimnissen Frauen rumkriegt. Bis Holger einen Fehler begeht, der ausgerechnet Karl in Gefahr bringt…
Trockener Humor, Melancholie und Berliner Charme – mit diesen Zutaten wirft Boxhagener Platz einen Blick zurück auf die 60er Jahre. Und auf eine wunderbare Liebesgeschichte zwischen einer friedhofs- und kochbegeisterten älteren Dame und einem eleganten Ex-Spartakisten. Der Film ist eine Liebeserklärung an die Stadt Berlin, an den kleinen Kosmos Boxhagener Platz und seine liebenswerten Bewohner und gleichzeitig eine Hommage an phantastische Schauspielgrößen aus Ost und West. Boxhagener Platz – ein Berliner Heimatfilm im besten Sinne.
Länge: 103 Minuten
Quelle: filmstarts.de
Wandeln im Park: Ein lyrischer Rundgang durch verschiedene Parks und Gärten Thüringens
mit Annette Scheibner und musikalischer Begleitung von Kerstin Langenhan (Querflöte).
Eine gemeinsame Veranstaltung der Stadt- und Kreisbibliothek Schmalkalden mit dem FBK für Thüringen e.V., gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Zwischen Lust und Frust alles Liebe
Rita Dorn und Regina Jarisch lesen Lyrik und Prosa.
Michael Pein singt und spielt Gitarre.
Aufbrüche und Scheitern – gestern und heute
Auftakt ins Themenjahr 2024 der Klassik Stiftung Weimar
Im zwanzigsten Jahrhundert liegen kultureller Aufbruch und Katastrophe, Scheitern und Neubeginn besonders eng und besonders drastisch beieinander. Dabei spielte vor allem in Weimar der fragwürdige Anspruch, die Welt durch Bildung, Kunst und Literatur zu einem besseren Ort zu machen, immer wieder eine zentrale Rolle. Weimar ist eine Zukunftswerkstatt im Zeitalter der Extreme; ein Ort, an dem die Abenteuer, Widersprüche, Brutalitäten, Kleingeistigkeiten, Niederlagen und Aufbrüche deutscher Geschichte und Gegenwart besonders prägnant auf kleinem Raum zusammentreffen. Es sind Versprechen und Experimente, die neben den Brüchen und Aufbrüchen auch Kontinuitäten sichtbar werden lassen. Man kann sie als Ringen um ästhetische und humane Entwicklung, um Demokratie und gesellschaftliche Selbstbestimmung begreifen. Zugleich lässt sich in Weimar auch das Scheitern dieser Ansprüche besonders deutlich beobachten.
Wir fragen nach den Beziehungen von Kultur und Politik in Weimar im Zeitalter der Extreme. Ausgehend von den dynamischen Konstellationen der Weimarer Republik thematisieren wir das historische Umbruchsjahr 1924 sowie die Konflikte und geistigen Spannungen der 1920er Jahre. Bezugspunkte sind dabei auch das ursprünglich in Weimar ansässige Bauhaus sowie die Vereinnahmung Nietzsches im Nationalsozialismus. Ein weiterer Umbruch im Zeitalter der Extreme ereignete sich 1949 als Aufbruch in die DDR. Schon 40 Jahre später folgt die nächste historische Zäsur: der Übergang in ein wiedervereintes Deutschland. Die Tagung fokussiert dabei nicht nur die Aufbrüche des vergangenen Jahrhunderts, sondern setzt diese in einen Bezug zur Gegenwart und wagt schließlich einen Blick in die Zukunft. Dabei spielen Utopien als Erzählungsfiguren des Aufbruchs eine herausgehobene Rolle.
Programm:
Freitag, 22.03.2024
13:00 Eröffnung
13:15–14:00 Ursula Büttner (Hamburg): Aufbruch und Gegenwehr. Veränderungsdynamik und Beharrungskräfte in der Weimarer Republik.
14:00–14:45 Sebastian Elsbach (Jena): Damm- statt Aufbruch. Die Thüringer Landtagswahlen 1924 im Kontext
15:15–16:00 Anke Blümm (Weimar): Fahnenwechsel? Aspekte des komplexen Verhältnisses von Bauhaus und Nationalsozialismus
16:00–16:45 Johannes Steizinger (Toronto): Der Begriff Jugend. Ein Leitmotiv gesellschaftlichen Aufbruchs nach 1900
17:00–17:45 Helmut Heit (Weimar): Nietzsche-Dämmerung. Vom Freigeist zum Faschismus
„klassisch modern“ | Magazin Release Party der Klassik Stiftung Weimar
Lesung mit Katharina Günther, Nancy Hünger, Anna Stiede
Party mit DJ Metaware.
Kunst und Party waren immer schon ein verträgliches Duo. Die Kunst haben wir, die Party kommt frei Haus von nebenan: Die Klassik Stiftung Weimar feiert bei uns die Veröffentlichung ihres Magazins „klassisch modern“ mit viel schönem Drum und Dran: Ab 20 Uhr lesen die Autorinnen Nancy Hünger, Anna Stiede und Katharina Günther. Die Bar ist gut bestückt, das Licht gedimmt und das Kollektiv von Metaware sorgt für tanzbare Klänge. Lauschen, plaudern, tanzen und das noch junge Jahr schon mal gebührend feiern!
2024 widmet sich die Klassik Stiftung Weimar mit ihrem Jahresthema Auf/Bruch und einer dreiteiligen Ausstellung dem widersprüchlichen Erbe der Stadt. Auf- sowie radikale Umbrüche in der deutschen Geschichte werden anhand des vielfältigen Sammlungsbestands der Stiftung neu perspektiviert und bewertet. Das Magazin klassisch modern versammelt vielfältige Stimmen von Autor*innen, Lyriker*innen und Performer*innen, die aus ganz unterschiedlichen Perspektiven Verbindungslinien bis in die Gegenwart ziehen.
Aufbrüche und Scheitern – gestern und heute
Auftakt ins Themenjahr 2024 der Klassik Stiftung Weimar
Im zwanzigsten Jahrhundert liegen kultureller Aufbruch und Katastrophe, Scheitern und Neubeginn besonders eng und besonders drastisch beieinander. Dabei spielte vor allem in Weimar der fragwürdige Anspruch, die Welt durch Bildung, Kunst und Literatur zu einem besseren Ort zu machen, immer wieder eine zentrale Rolle. Weimar ist eine Zukunftswerkstatt im Zeitalter der Extreme; ein Ort, an dem die Abenteuer, Widersprüche, Brutalitäten, Kleingeistigkeiten, Niederlagen und Aufbrüche deutscher Geschichte und Gegenwart besonders prägnant auf kleinem Raum zusammentreffen. Es sind Versprechen und Experimente, die neben den Brüchen und Aufbrüchen auch Kontinuitäten sichtbar werden lassen. Man kann sie als Ringen um ästhetische und humane Entwicklung, um Demokratie und gesellschaftliche Selbstbestimmung begreifen. Zugleich lässt sich in Weimar auch das Scheitern dieser Ansprüche besonders deutlich beobachten.
Wir fragen nach den Beziehungen von Kultur und Politik in Weimar im Zeitalter der Extreme. Ausgehend von den dynamischen Konstellationen der Weimarer Republik thematisieren wir das historische Umbruchsjahr 1924 sowie die Konflikte und geistigen Spannungen der 1920er Jahre. Bezugspunkte sind dabei auch das ursprünglich in Weimar ansässige Bauhaus sowie die Vereinnahmung Nietzsches im Nationalsozialismus. Ein weiterer Umbruch im Zeitalter der Extreme ereignete sich 1949 als Aufbruch in die DDR. Schon 40 Jahre später folgt die nächste historische Zäsur: der Übergang in ein wiedervereintes Deutschland. Die Tagung fokussiert dabei nicht nur die Aufbrüche des vergangenen Jahrhunderts, sondern setzt diese in einen Bezug zur Gegenwart und wagt schließlich einen Blick in die Zukunft. Dabei spielen Utopien als Erzählungsfiguren des Aufbruchs eine herausgehobene Rolle.
Programm:
Samstag, 23.03.2024
10:00–10:45 Stefan Wolle (Berlin): Der Traum vom besseren Deutschland. Die frühen Jahre der DDR
10:45–11:30 Judith Enders (Berlin): Aufbrüche und Umbrüche: Generationenperspektive(n).
12:15–13:00 Peter Neumann (Hamburg/Berlin): Utopische Energien. Eine Verlustanzeige
13:00–13:45 Abschlussdiskussion: Wie weiter mit den Aufbrüchen?
Kontra Kunst ist ein junges Kollektiv, das sich vor einem Jahr in Jena gegründet hat und aus einer größeren Personengruppe besteht. In ihren Auftritten verbinden sie Kunst, Literatur und Musik miteinander. 2023 gastierten sie bereits an vielen verschiedenen Kulturorten Jenas etwa im Kulturschlachthof und der Strandbar 22.
Zu dieser Veranstaltung in der Galerie im Stadtspeicher werden Andy Eckardt, Marie Kummer, Hanni und Elyan aus eigenen Texten (Prosa, Lyrik) vorlesen. Musikalisch wird die Lesung von Kollektivmitglied Georg Wal an der Akustik-Gitarre begleitet.
Für die Dichterin Mascha Kaleko (1907–-1975) war das Schreiben für Zeitungen nicht nur ein »Job«, sondern sie brachte Sprache und Rhythmus des journalistischen Stils der Neuen Frauen in die Literatur der Zwanziger Jahre. Ihr »Lyrisches Stenogrammheft« mit seinen unverwechselbaren Tonlagen zwischen Gassenhauer, Reportage und zarter Poesie machte sie schlagartig berühmt. Als Jüdin wurde sie mehrfach zur Emigrantin gezwungen: 1914 floh sie mit Eltern und Schwester vor Pogromen aus Galizien, 1938 vor den Nazis aus Berlin in die USA.
Das bewährte literarisch-musikalische Duo aus Ulrike Müller (Autorin, Literaturwissenschaftlerin) & Christian Rosenau (Gitarrist, Lyriker) prasentiert eine mitreißende Collage aus Kaleko-Texten, Klangcollagen, eigenen Kompositionen und kompakter Moderation, die ihrer besonderen Platzierung am Gründonnerstag durchaus gerecht wird.
Karten sind im Vorverkauf in der Eckermann-Buchhandlung erhältlich.
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. Gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
Kino im Salon | Erlesene Filme: Das Parfum
Licht aus und Film ab – einmal im Monat zeigt das Kultur: Haus Dacheröden ausgewählte Literaturverfilmungen mit kurzer Einführung. Wer eine intime, gemütliche Atmosphäre einem großen Kinosaal vorzieht, ist hier genau richtig. Erleben Sie die Filme bei Kerzenschein, einem kühlen Getränk und ein paar Snacks, präsentiert werden Verfilmungen klassischer und zeitgenössischer Literatur – von „Tschick“ bis „Nackt unter Wölfen“, von neu bis alt. Eine kurze Einführung vor Beginn der Vorstellung durch die Erfurter Filmemacherin und Kuratorin der Veranstaltungsreihe Susanne Aßmann gibt einen Überblick über die Hintergründe des Filmes.
Der einflussreiche und renommierte deutsche Produzent und Drehbuchautor Bernd Eichinger bandelt mit einem der prominentesten, deutschen Regisseure an – Tom Tykwer. Zusammen setzten sie Patrick Süskinds Roman „Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders“ in filmische Bilder um und damit den erfolgreichsten in deutscher Sprache verfassten Roman seit Erich Maria Remarques Antikriegsgeschichte „Im Westen nichts Neues“. Das Ergebnis des populären Trios ist eine Literaturverfilmung, die in ihrem Erscheinungsbild brillant anmutet und der Originalvorlage in weiten Zügen treu geblieben ist.
Paris im Jahre 1738: Auf einem nach Tod und Verwesung stinkenden Fischmarkt bringt eine junge Frau (Birgit Minichmayr) klammheimlich ein Baby zur Welt. Jean-Baptiste Grenouille (Ben Whishaw), wie der Junge später heißen wird, ist mit einer außergewöhnlichen Gabe gesegnet: Er besitzt die beste Nase Frankreichs und kann Millionen von Gerüchen meilenweit erschnuppern. Nach einer harten Kindheit in der Gerberei von Grimal (Sam Douglas) trifft er auf den alternden Parfumeur Giuseppe Baldini (Dustin Hoffman), der sein Talent erkennt und als Gesellen einstellt. Grenouille wähnt sich im Himmel. Unter Baldinis Anleitung lernt Grenouille, Düfte zu extrahieren und zu konservieren. Doch eines Tages merkt er, dass die Methoden seines Lehrmeisters beschränkt sind und zum Beispiel den Duft eines Menschen nicht einfangen können. Genau das aber will der junge Parfumeurgeselle. Also begibt er sich in die Stadt Grasse, dem „Rom der Düfte“, wo er hofft, die geheimnisvolle Kunst der Enfleurage erlernen zu können, eine besondere Technik, mit der man sämtliche Düfte festhalten kann. War Jean-Baptistes Streben bis dahin eher ziellos, so gewinnt er auf der Reise nach Grasse eine für ihn schreckliche Erkenntnis: Alles um ihn herum riecht, nur er selbst besitzt keinen Geruch, weswegen er oft übersehen wird. Doch Jean-Baptiste möchte geliebt werden und beschließt deshalb ein Parfum zu kreieren, dem keiner widerstehen kann. Seine wichtigsten Ingredienzien hierfür: der Duft dreizehn junger, unberührter und bildhübscher Mädchen.
Die Detailverliebtheit, die der Film zutage bringt, ist überwältigend. Penibel wurde darauf geachtet, ein möglichst getreues Bild vom Paris des 18. Jahrhunderts zu entwerfen, in dem es keine Kanalisation gab und außerordentlich unhygienische Zustände herrschten. Um den „schmutzigsten Fleck der dreckigsten Metropole Europas im 18. Jahrhundert“, den Pariser Fischmarkt, nachzubauen, begab man sich nach Barcelona. Hier wurde der Stadtkern, mithilfe per Schlauch und Dreckeimern in ein möglichst realistisches Chaos verwandelt. Wer genau hinschaut, wird Tykwers Motto (Authentizität und Intensität) auch in den Kostümen und im Make-Up erkennen. Hier wurde der Dirt-Look mit einem Durchs-geschminkte-Gesicht-Wischen, dem Aufstrubbeln der Frisur sowie dem absichtlichen Verrutschen der Kleidung erreicht. All diese Bemühungen bilden einen Augenschmaus und das passende Setting für die Geschichte.
Länge: 147 Minuten
Quelle: filmstarts.de
„Bruchstücke einer großen Konfession“. Goethes autobiographische Schriften
mit Prof. Dr. Jochen Golz (Weimar)
in Weimar
Übernachtung im Hotel Dorint Am Goethepark. Programm, Preise und Anmeldung auf der Seite Goethe Akademie. Die Teilnahme ist kostenpflichtig und daher nur nach vorheriger Anmeldung möglich.
Wissenschaft als Kunst | Klassik Stiftung Weimar feiert den 100. Geburtstag des Philosophen Paul K. Feyerabend mit einer internationalen Tagung
Am 13. Januar 2024 wäre Paul K. Feyerabend 100 Jahre alt geworden. Anlässlich dieser Feierlichkeit veranstaltet das Kolleg Friedrich Nietzsche der Klassik Stiftung Weimar den Wissenschaftsphilosophen mit der internationalen Tagung „Wissenschaft als Kunst. Paul K. Feyerabend und die Ästhetik der Erkenntnis.“ Vom 19. bis zum 24. April 2024 diskutieren Weggefährten und Forschende im Nietzsche-Archiv sowie im Festsaal des Goethe-Nationalmuseums über Leben und Werk von Paul K. Feyerabend. Die Veranstaltung findet in deutscher und in englischer Sprache statt.
Berühmt aber auch berüchtigt wurde Feyerabend aufgrund seiner Kritik des Methodenzwangs (1975) und durch seine Beiträge zu einer anarchistischen oder dadaistischen Erkenntnistheorie für freie Menschen. Seine Phrase „anything goes“ ist zu einem der erfolgreichsten, wenn auch meist missverstandenen Slogans geworden. Weniger bekannt ist, dass Feyerabend das Ende des Zweiten Weltkriegs in einem Lazarett in Weimar erlebte und ein Semester an der Weimarer Musikakademie studierte. Die internationale Tagung erinnert an den Philosophen und fragt nach der Aktualität seines Denkens. Die Veranstaltung findet mit Unterstützung der Hans Böckler Stiftung statt.
Weitere Informationen zur kostenfreien Tagung finden Sie hier
Veranstaltungsdaten
„Wissenschaft als Kunst. Paul K. Feyerabend und die Ästhetik der Erkenntnis«
Freitag, 19. April | 16:00 ‑18:00 Uhr
Nietzsche-Archiv
Humboldtstraße 36 | 99425 Weimar
16:00–18:00 | Helmut Heit (Weimar): lntroduction and guided tour: Nietzsche, Feyerabend, Weimar
Samstag, 20. April. | 9:30 ‑19:30 Uhr
Goethe-Nationalmuseum | Festsaal 3 OG.
Frauenplan 1 | 99423 Weimar
Moderation: Simon Lohse (Nijmegen)
9:30–10:15 | Matteo Collodel (Milano): Feyerabend and his Time in Weimar
10:15–11:00 | Eric Oberheim (Berlin): Scientific Philosophy as an Art
11:30–12:15 | Gerrit Tiefenthal (Bielefeld): Feyerabends Nietzsche-Rezeption
Moderation: Marisa Przyrembel (Berlin)
14:15–15:00 | Eva Schürmann (Magdeburg): Wie weit geht die Analogie von Kunst und Wissenschaft?
15:00–15:45 | Babette Babich (New York): Paul Feyerabend’sAesthetics of Science: Ontological
Abundance
16:15–17:00 | Christian Thomas (Zürich): Das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Kunst in der Architektur
17:00–17:45 | Simon Lohse (Nijmegen) & Karim Bschir (Zürich): Perspectives in Evidence Based Policy: Lessons from Feyerabend
18:00–18:30 | Grazia Borrini-Feyerabend (Lausanne): Paul Feyerabend and the Paul K. Feyerabend Foundation
18:30–19:30 | Pol Vanfleteren (Belsele) & Valerie Vervoort (Antwerpen): A c/assical song-cyc/e for soprano and piano, based on Paul Feyerabends article ›What reality?‹ of Conquest of Abundance.
Sonntag, 21. April | 10:00 ‑12:00
Goethe-Nationalmuseum | Festsaal 3 OG.
Frauenplan 1 | 99423 Weimar
Moderation: Helmut Heit (Weimar)
10:00–10:45 | Katja Frimberger (Glasgow): Let’s tel/ more strange stories! The cultivation of human happiness a la Bertolt Brecht and Paul Feyerabend
10:45–11:30 | Paul Hoyningen-Huene (Hannover): Paul Feyerabend and Marcel Duchamp
Henning Kreitel: Keine Nüsse mehr für Familie Eichhorn
Für Kinder ab 4 Jahren
Emilie Eichhorn lebt mit ihren Eltern in der hohen Kiefer am Waldrand. Sie liebt Haselnüsse über alles. Doch plötzlich, an ihrem vierten Geburtstag, erleidet sie einen allergischen Schock. Und plötzlich steht ihr ganzes Leben Kopf. Sie muss zu Dr. Schaufelmann dem Maulwurf gebracht werden, bekommt ein Medikament und muss lernen, dass es künftig keine Nüsse mehr für sie gibt. Nun fühlt sie sich nicht nur unglücklich, sondern auch als Außenseiterin. Das ändert sich erst, als sie eines Tages das Wiesel Hendrik keuchend und schnaufend in einem Gebüsch entdeckt… und sofort weiß, was zu tun ist und zu einer Heldin wird.
Henning Kreitel wurde in Weimar geboren. Lange Zeit hatte er mit Goethe und Schiller nichts am Hut, denn er wollte eigentlich
Banker oder Richter werden. Durch Zufall hat ihn die Muse geküsst – bei einem längeren Ausflug in Frankfurt am Main. Er studierte
Fotografie an der Kunstakademie Stuttgart und entdeckte dort auch die Literatur für sich. Seit 2014 lebt er in Berlin, schreibt und
veröffentlicht Lyrik und Prosa.
Martin Debes: Deutschland der Extreme
Lesung und Gespräch | Moderation: Boris Lochthofen
In Thüringen greift die AfD nach der Macht und bringt die ganze Republik in Bedrängnis. Martin Debes erzählt die Geschichte eines Landes, das Experimentierfeld extremer politischer Strömungen war und wieder geworden ist: Genau ein Jahrhundert, nachdem in Weimar erstmals Bürgerliche mithilfe völkischer Extremisten regierten, steht die Demokratie in Thüringen vor einer neuen Herausforderung. 2024 könnte die AfD Wahlsieger und damit regierungsentscheidend werden. Das ist nicht nur ein Härtetest für die Region, sondern einer für die ganze Bundesrepublik. Thüringen steht damit beispielhaft für die Bedrohung der Demokratie in Deutschland.
Eine Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen.
Charles Lewinsky: »Rauch und Schall«
Weimar – LiteraturEtage
Goethe kommt zurück aus der Schweiz und hat zu Hause in Weimar plötzlich eine Schreibblockade. Da kann sein kleiner Sohn August noch so still sein und seine Frau Christiane noch so liebevoll um sein Wohl besorgt. Ausgerechnet sein Schwager Christian August Vulpius, ebenfalls Schriftsteller und von Goethe verachteter Viel- und Lohnschreiber, kommt ihm in dieser Situation zu Hilfe. Zu einer Hilfe, die Goethe nicht will und doch dringend braucht.
Charles Lewinsky, 1946 in Zürich geboren, ist seit 1980 freier Schriftsteller. International berühmt wurde er mit seinem Roman ›Melnitz‹. Er gewann zahlreiche Preise, darunter den französischen Prix du meilleur livre étranger. ›Der Halbbart‹ war nominiert für den Schweizer und den Deutschen Buchpreis. Sein Werk erscheint in 16 Sprachen. Charles Lewinsky lebt im Sommer in Vereux, Frankreich, und im Winter in Zürich.
Karten sind im Vorverkauf in der Eckermann-Buchhandlung erhältlich.
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. im Rahmen des LESARTEN-Festivals der Stadt Weimar. Gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
Allein gegen Hitler – Leben und Tat des Johann Georg Elser
Buchvorstellung mit Wolfgang Benz
Der Historiker Wolfgang Benz stellt sein aktuelles Buch Allein gegen Hitler. Leben und Tat des Johann Georg Elser vor. In seiner akribisch recherchierten Biografie zeichnet Benz den Lebensweg
des Hitler-Attentäters Georg Elser nach und würdigt einen Menschen mit außergewöhnlicher Courage.
Wolfgang Benz ist einer der renommiertesten Zeithistoriker Deutschlands und hat zahlreiche Publikationen zur Geschichte des Nationalsozialismus, des Holocaust und des Widerstands vorgelegt. Bis 2011 war Benz Leiter des Instituts für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin. Allein gegen Hitler erschien im Februar 2023 im C.H.Beck-Verlag.
Eine Veranstaltung der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
Georg Elser – Allein für die Freiheit
Szenische Lesung mit Musik // Inszenierte Zeugnisse eines vergessenen Attentäters
Am 8.11.1939 versuchte Georg Elser mit seinem Attentat auf Adolf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller dem nationalsozialistischen Regime ein Ende zu setzen. Er scheiterte mit diesem Vorhaben, weil Hitler dreizehn Minuten vor der Explosion den Saal verlassen hatte. Elser wurde festgenommen, unter Folter verhört und kurz vor Kriegsende am 9.4.1945 im KZ Dachau ermordet. Die Gruppe »freywolf« setzt sich in einer szenischen Lesung mit der Geschichte Elsers auseinander, einem jungen Deutschen, der sich in die bestehenden Machtverhältnisse nicht fügen will.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Stadtkulturdirektion Weimar, unterstützt durch die Friedrich-Ebert-Stiftung e. V.
Mit Engelbert Frey, Klaus-Peter Preußger und Joachim Ziller
Musik freywolf
In Vorbereitung auf die Lesung werden Workshops für Schulgruppen und Interessierte ab 16 Jahren zu den Themen Protest und Zivilcourage angeboten. Anmeldungen an theaterpaedagogik@nationaltheater-weimar.de
Florentine Joop erzählt „Und wenn wir nicht gestorben sind“ von der magischen Jagd nach Liebe und unstillbarer Gier. Märchenmotive treffen auf ein Setting, das an die Addams Family erinnert. In Luci van Orgs Novelle „Wir Fünf und die Toten“ wird die Hauptfigur Vera nach dem Fund dreier Leichen in einem Spind in zahlreiche Ungereimtheiten und Wirklichkeitsverschiebungen verstrickt.
Karten gibt es im Vorverkauf bei der Bibliothek Suhl (03681–743710)
Lese-Zeichen e.V. in Kooperation mit der Stadtbücherei Suhl und dem Outbird Verlag
Marco Schreyl: Alles gut? Das meiste schon! Meine Eltern, diese gemeine Krankheit und ich
Moderation: Anke Ruschhaupt
Die schlichte Frage „Alles gut?“ ist mittlerweile eine der beliebtesten Begrüßungsformeln – aber was bitte soll man darauf antworten? Marco Schreyl kann sich an eine Zeit erinnern, in der überhaupt nicht alles gut war, in der ihn die Sorge um seine Mutter fast erdrückte, ihm aber nichts anderes übrigblieb, als trotzdem zu funktionieren und in die Kamera zu lächeln. Im Sommer 2015 stand es fest: Marcos Mutter hat Chorea Huntington, eine erbliche Erkrankung des Gehirns, die in Demenz mündet und zwangsläufig zum Tod führt. Nach und nach macht die Krankheit jedes Kümmern, jede Kommunikation unmöglich – Marco muss einsehen, dass er sich selbst schützen muss, auf eine konsequente und brutale Art: er zieht sich zurück. Marcos Mutter stirbt 2021, für ihn beginnt die eigene Auseinandersetzung mit den Jahren davor. Er erinnert sich an seine Jugend in Thüringen und Urlaube an der Ostsee. Daran, wie die junge Familie die Wende erlebt, wie er selbst aufbricht, in die Öffentlichkeit und in die Medien – wo er Jahre später auf die Frage „Alles gut?“ nur so antworten kann: „Alles nicht, aber das meiste schon!“
Lyrik im Glaspavillon: Kerstin Hensel und Roland Bärwinkel
Lesung und Musik | Moderation: Frank Simon-Ritz, Gitarre: Karl Winkelbauer
Die Lyriklesungen im Glaspavillon auf dem Limona-Gebäudes haben im Rahmen der „Lesarten“ eine lange Tradition. In die Dämmerung hinein formen sich Wortgebilde, die das Publikum
die Zeit vergessen lassen.
Kerstin Hensel wurde 1961 in Karl-Marx-Stadt (heute wieder Chemnitz) geboren. Sie ist ausgebildete Krankenschwester und studierte von 1983 bis 1985 am Literaturinstitut „Johannes R. Becher“ in Leipzig. Seit 1988 hatte sie zunächst einen Lehrauftrag an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin inne; seit 2001 ist sie dort als Professorin für Deutsche Verssprache tätig.
Für ihr Werk erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Leonce-und-Lena-Preis der Stadt Darmstadt.
Roland Bärwinkel wurde 1958 in Magdeburg geboren. Er ist Diplom-Germanist und arbeitete von 1984 bis 2021 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Herzogin Anna Amalia Bibliothek
in Weimar. Er lebt und schreibt in Weimar. 2011 wurde sein Debüt Bevor es zu spät wird. Gedichte in der Edition Muschelkalk in Weimar veröffentlicht.
Dr. Frank Simon-Ritz ist seit 1999 Direktor der Universitätsbibliothek der Bauhaus-Universität Weimar.
Figurentheater »Däumelinchen« mit Henning Hacke
Elfen, Wichtel, Feen und Zwerge – diese Figuren hauchen jeder noch so leblosen Natur eine Wärme ein, die wir so nur von der Kinderbuchillustratorin Daniela Drescher kennen. Anlässlich der Wechselausstellung im Romantikerhaus Jena zu ihren Werken dürfen sich Kinder wie Eltern von den verträumten Bilderwelten in den Bann ziehen lassen.
Mit Henning Hacke besucht uns ein berühmter Figurenkünstler. In seinen Programmen werden altbekannte Märchen hautnah erlebbar. Wir laden Sie ein, selbst zuzuschauen, wie Hans Christian Andersens Märchen »Däumelinchen« zum Leben erweckt wird!
Kontra Kunst feiert Geburtstag
Am 13. Mai 2024 feiert ‚Kontra Kunst‘ sein einjähriges Bestehen im Romantikerhaus Jena! Das Kollektiv junger Künstlerinnen und Künstler versteht sich als Netzwerk und Plattform für kreative Personen und organisiert seit bald einem Jahr zahlreiche Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten in Jena.
Der erste Geburtstag wird nun im Romantikerhaus mit einer kleinen Veranstaltung gefeiert. Es gibt Musik, Texte und Bilder aus dem Kollektiv. Wer einen Teil der jungen Kulturszene in Jena kennenlernen, mal wieder das Romantikerhaus besuchen oder einfach einen schönen Frühlingsabend verbringen will, ist herzlich eingeladen!
Inger-Maria Mahlke: Unsereins
Eine Lübecker Familie, kinderreich, konservativ, kaisertreu: die Lindhorsts. 1890 kommt Marthe in dem weitläufigen Patrizierhaus in der Königstraße zur Welt. Um sie eine Schar älterer Brüder, deren Freiheiten nicht ihre sein werden. Und doch ist es ein Leben mit glänzenden Aussichten. Bis ein Bestsellerroman, verfasst vom Sohn eines verstorbenen Bekannten, den respektablen Lindhorsts klarmacht, dass sie für ihr Umfeld auch nach zwei Generationen noch immer „die Jüdischen“ sind. Unsereins ist der Roman einer Stadt und ihrer Gesellschaft, ihrer Bürger
und Lohndiener, der Handwerker und, vor allem, ihrer Frauen, ob Dienstmädchen, Hausfrau, Weißnäherin oder Schriftstellerin. Inger-Maria Mahlke erzählt von Identität und Zugehörigkeit, von Geschlecht und Klasse, von Macht- und Liebesverhältnissen – von allem, was nicht nur Lübeck formte und zusammenhielt.
Inger-Maria Mahlke wuchs in Lübeck und auf Teneriffa auf, studierte Rechtswissenschaften an der FU Berlin und arbeitete dort am Lehrstuhl für Kriminologie. 2009 gewann sie den Berliner
Open Mike. Ihr Debütroman Silberfischchen wurde ein Jahr später mit dem Klaus-Michael-Kühne-Preis ausgezeichnet. Es folgte der Ernst-Willner-Preis; 2014 erhielt sie den Karl-Arnold-Preis der
Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Ihr Roman Wie Ihr wollt gelangte unter anderem auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises, den sie 2018 für den Roman Archipel erhielt.
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
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