Wortwelten/ Bildwelten Finissage: Geschichte und ihre künstlerische Verarbeitung – mit Martin Hoffmann. Moderation: Caroline Buchartowski.
Die Zukunft der Kultur in Thüringen – „Kultur und Politik im Gespräch“
Podium zur Kulturentwicklung in Thüringen mit
Moderation: Dr. Michael Grisko, Referent der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen
Thüringen hat eine neue Landesregierung und einen vielversprechenden Koalitionsvertrag dazu. Und die Kultur wird künftig in der Thüringer Staatskanzlei verhandelt. Dies alles hat Folgen, über die man reden muss.
Der Kulturrat Thüringen, seine Fachverbände und die interessierte Öffentlichkeit führen diesen Dialog zur Zukunft der Kulturlandschaft Thüringen mit der neuen Landesregierung auf dem Podium „Kultur und Politik im Gespräch“.
Diskutiert werden übergreifende Themen wie Kulturförderung, Kulturelle Bildung, Kulturelle Teilhabe und Ehrenamt, aber auch brennende Themen der regionalen Thüringer Kulturlandschaft.
Die Veranstaltung findet als öffentliches Podium für alle kulturell interessierten Menschen statt und lädt ein, auch persönliche Fragen zur Zukunft der Thüringer Kulturlandschaft zu stellen.
Quo vadis, Kindermedienland? Medienpolitik fürs Kindermedienland. Was kann und sollte die Landesregierung leisten?
Podium: Bodo Ramelow (Die Linke), Heike Taubert (SPD) und Christine Lieberknecht (CDU).
„Quo vadis, Kindermedienland?“ ist der Titel einer dreiteiligen Veranstaltungsreihe zum Thema Perspektiven des Kindermedienlandes Thüringen, zu der die Evangelischen Akademie Thüringen, das Fraunhofer IDMT und die Universität Erfurt in Kooperation mit der Thüringer Landesmedienanstalt einladen. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten.
Ist Thüringen tatsächlich ein „Kindermedienland“? Der Aufbruch ins Kindermedienland vor zehn Jahren war mit großer Euphorie verbunden. Vieles ist erreicht worden, wie gerade politisch Verantwortliche immer wieder betonen, doch der Eindruck vieler Akteure im Bereich Kindermedien zur Zeit ist: In der Entwicklung des Kindermedienlandes Thüringen ist seit einiger Zeit Stillstand eingetreten. Was ist vom ursprünglichen Konzept umgesetzt worden – und wie steht es heute um das Kindermedienland? Wo liegen Entwicklungschancen? Wie, von wem und auf welche Weise kann die Entwicklung in den kommenden Jahren gestaltet werden?
Musikalisch-literarischer Ausklang der Ausstellung »Ihr seid wieder daheim wenn das Laub fällt« – Zeulenroda im Ersten Weltkrieg.
Unter dem Label Pegida werden in Dresden tausende Menschen zu Demos mobilisiert. Ihre Forderungen sind dabei in sich widersprüchlich, doch die Botschaften umso eindeutiger: Sie leben in einer Welt fremdenfeindlicher Phantasien und scheinen in der Wut auf die mediale und politische Klasse geeint.
Droht mit pegida eine neue soziale Bewegung von rechts, die im Zusammenhang mit den AfD-Wahlerfolgen in den neuen Bundesländern gesehen werden muss? Ist pegida der außerparlamentarische Arm eines islamophoben Campaignings, die Bewegung der »Sarrazin-Leser«? Ist es ein bundesweites Modell oder eher »sächsischen Verhältnissen« geschuldet? Dies wollen wir gemeinsam mit Experten diskutieren: Danilo Starosta ist Berater im Kulturbüro Sachsen und verfolgt die Demos vor Ort. Er gibt Auskunft über die soziale/politische Zusammensetzung der Demonstranten und die mögliche Spezifik der politischen Kultur Dresdens. Alexander Häusler (Sozialwissenschaftler und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungsschwerpunktes Rechtsextremismus/Neonazismus der FH Düsseldorf ) ist ein ausgewiesener Experte für rechtspopulistische Strömungen. Er hat gerade ein Buch über die AfD „Die rechten ‚Mut‘-Bürger“ publiziert. Mit ihm sprechen wir über Pegida im Kontext anderer islamophober Kampagnen und den Zusammenhang mit den AfD-Wahlerfolgen.
Veranstaltet von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen gemeinsam
mit dem BgR Weimar.
Finissage im Romantikerhaus: „Abenderzählungen, Märchen und Träume“
Lesung mit Märchen und Geschichten, Versen und Liedtexten von Philipp Graf zu Eulenburg (1847–1921).
Graf Philipp zu Eulenburg, ein feinsinniger, aber intriganter Aristokrat, zählte anfangs, seit Wilhelm 1888 den Thron bestiegen hatte, zum engsten Freundeskreis des jungen Monarchen. Im Herbst 1906 begannen die Angriffe gegen Eulenburg, den Freundeskreis und seinen schädlichen Einfluss auf den Kaiser. Doch nicht die „Eulenburg-Affäre“ soll in dem literarisch-musikalischen Programm thematisiert werden, sondern eine weiniger bekannte Seite seines Wirkens. Neben dem diplomatischen Beruf betätigte sich Philipp Graf zu Eulenberg als Dichter und Liederkomponist.
Sie hören z.B. das „Seemärchen“ mit Liedvertonungen von N. Fietzke, „Die Tanne“, „Warum die Rosen Dornen tragen“ mit dem Rosenzyklus von Philipp Graf zu Eulenburg.
Der Erfolg der Grimmschen Sammlung beruht wesentlich auf ihrem stofflichem Reichtum, ihrer überlieferungsgeschichtlichen Dokumentation sowie dem weitgehend gleichbleibenden romantischen Erzählton der Texte.
In der Ausgabe letzter Hand der „Kinder- und Hausmärchen“ von 1857 sind insgesamt 200 Märchen und 10 Kinderlegenden enthalten. In der Rezeptions- und Wirkungsgeschichte der Grimmschen Märchen spielen allerdings nur etwa 20 Texte eine größere Rolle.
Die weniger geläufigen Märchen, die Motive und Handlungselemente der bekannteren aufgreifen, bilden das Herzstück der Ausstellung im Romantikerhaus. Im Vordergrund stehen dabei vor allem Erzählungen wie „Die Rübe“, „Die Rabe“ oder auch „Das Lumpengesindel“, die durch Exponate der Kasseler Brüder Grimm-Gesellschaft sowie Bild- und Textmaterial anschaulich präsentiert werden. Aber auch die vielgelesenen Märchen wie „Schneewittchen“ und „Dornröschen“ laden zur Neuentdeckung unbekannter Aspekte in der Überlieferung und Darstellung ein.
Ein zentrales Motiv in zahlreichen Märchen der Grimms sind die Tierverwandlungen. Im „Froschkönig“ oder in „Schneeweißchen und Rosenrot“ sind es unglückliche Menschen, die durch Verwünschung eine tierische Gestalt erhalten und nur durch eine andere Person errettet werden können. In dem weniger bekannten Märchen „Die Rabe“ wird ein Mädchen von seiner Mutter verflucht und muss fortan als Rabe im Wald leben. Nach dem ersten gescheiterten Versuch eines jungen Mannes, sie zu erlösen, kann sie schließlich mit drei magischen Gegenständen doch noch gerettet werden.
Mitunter finden sich auch die abenteuerlichen Geschichten von Tieren auf Wanderschaft in den Märchentexten. Während „Die Bremer Stadtmusikanten“ gegen Ungerechtigkeit und Undankbarkeit kämpfen, nimmt „Das Lumpengesindel“ recht groteske Züge an. Dort sind Hahn und Hühnchen in einem Wagen aus leeren Nussschalen, vor den sie eine Ente gespannt haben, unterwegs. Auf ihrer Reise schließen sich ihnen noch eine Stecknadel und eine Nähnadel an. Zusammen quartiert sich die Wandergemeinschaft in einem Wirtshaus ein und verlässt am nächsten Morgen zechprellend und dem Wirt Streiche spielend das Haus.
Ganz ohne tierische Abenteuer und Verwünschungen bestehen einige Märchenfiguren ihre Aufgaben oder Missgeschicke mithilfe von List gegen Dummheit und Macht. „Das tapfere Schneiderlein“ kann seine Haut durch Klugheit mehrfach retten. Weniger bekannt ist das Schwankmärchen „Die Rübe“. Ein armer Bauer, der dem König eine sehr groß gewachsene Rübe schenkt wird mit Gold und Land belohnt. Der gierige Bruder des Bauern schmiedet verärgert ein Komplott gegen seinen Bruder, der sich daraus mit viel Witz rettet.
Deutlich weniger humoristisch geht es in den schaurigen Märchen zu. Eine relativ große Anzahl der Grimmschen Märchen wartet mit furchterregenden Gestalten auf, die den Unschuldigen ein Leid antun wollen. Zu einem der frühesten Texte dieser Gattung gehört „Sneewittchen“ und ist mittlerweile in der von den Grimms bearbeiteten Version weltweit bekannt. Ein weiterer, weniger bekannter Text ist das Märchen „Fitchers Vogel“, dessen Handlung recht grausam verläuft. Darin müssen sich drei entführte Schwestern gegen einen blutrünstigen Hexenmeister behaupten.
Von den vertrauten Gestalten um Dornröschen oder Schneewittchen ausgehend, dokumentieren die Märchenbücher in der Ausstellung das anhaltend große Interesse an der Märchenliteratur. Vom Jugendstil bis in die Gegenwart spannt sich der zeitliche Bogen der gezeigten Arbeiten wichtiger Illustratoren. In der modernen neoromantischen Kunstauffassung des Jugendstils erhielt die Märchenillustration einen völlig neuen Stellenwert. Das Märchen wurde als Gesamtkunstwerk betrachtet und die künstlerische Interpretation des Textes freier.
Neuartige künstlerische Verfahren und eine häufig angewandte ornamentale Rahmung
gaben der Illustration eine neue Dimension. Auch andere moderne Strömungen bemächtigten sich des Märchenthemas zu avantgardistischen Experimenten. Den größten Anklang beim Publikum fanden jedoch die traditionellen naturalistischen Gestaltungen.
Trotz der Entwicklung völlig neuer Medien nach dem zweiten Weltkrieg ist das Interesse an den künstlerischen Interpretationen der „Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm“ immer noch wach geblieben. Das Romantikerhaus bietet mit der Ausstellung aus dem Sammlungsbestand der Brüder Grimm-Gesellschaft Kassel auch einen Einblick in die Entwicklung der Märchenillustration.
Eine Sonderausstellung des Romantikerhauses Jena in Zusammenarbeit mit der Brüder Grimm-Gesellschaft, Kassel.
Günter Wallraff über das Thema »Lastenträger – Aus der schönen neuen Arbeitswelt»
Eine Lesung mit Filmausschnitten und Diskussion
„Erst in der unmittelbaren Nähe zum eigentlichen Geschehen, als Teil der Maschinerie, als bedrohte und gleichzeitig aktive Figur im Geschehen um Macht und Profit kann ich die Oberflächlichkeit üblicher Berichterstattungen durchbrechen und Kenntnisse und Erkenntnisse hautnah an der Realität zu Tage fördern“, sagt der Journalist und Schriftsteller Günter Wallraff.
Aufdeckungen beschäftigen ihn stets über die Veröffentlichung hinaus, Wallraff bleibt dran. Opfer sozialer und politischer Ungerechtigkeiten, denen er während seiner Recherchen begegnet, begleitete er oft über Monate und Jahre hinweg. Seine Reportagen sind nicht nur parteilich und verantwortungsbewusst, sondern zielen auf nachhaltige Veränderungen. Bei seinen Veranstaltungen fordert Wallraff auch zu Kritik heraus und bietet konkrete Anregungen, Zivilcourage unter Beweis zu stellen und sich gegen gravierendes Unrecht zur Wehr zu setzen.
Günter Wallraff liest aus den Reportagen der vergangenen Jahren, zeigt kurze Filmausschnitte seiner jüngsten Recherchen als Paketfahrer oder der, von großer medialer Aufmerksamkeit begleiteten, Enthüllungen bei Burger King sowie in der Pflegebranche oder im Wach- und Sicherheitsgewerbe und diskutiert die aufgedeckten Missstände mit dem Publikum.
»Lust auf Zukunft« widmet sich dieses Mal den Themen »Kunst, Kultur und Bildung«. Mit Johanna Fischer (Kunstwerkstatt Rudolstadt), Steffen Mensching (Theater Rudolstadt), Kati Zorn (Porzellankünstlerin), Matthias Münnich (Kulturkollektiv Saalfeld), Sybill Hecht (Kulturagentin im Netzwerk »Am Saalebogen«).
Freitag, 12.Juni 2015, 19.30 Uhr ÖFFENTLICHE PODIUMSDISKUSSION
»Digitale Privatheit und Öffentlichkeit – Grenzen und Möglichkeiten« – mit Dr. Lutz Hasse, Thüringer Landesbeauftragter für Datenschutz, und Dr. Tobias Matzner, Universität Tübingen.
»Was darf die Kunst, was soll die Geschichte?« – Öffentliche Podiumsdiskussion zur Uraufführung: Adolf Hitler: Mein Kampf, Band 1 & 2.
»Schreiben in Ost und West – 25 Jahre nach der deutschen Einheit«
Podiumsdiskussion mit
Thea Dorn, Volker Braun, Wulf Kirsten, Michael Krüger, Ingo Schulze.
Moderation: Matthias Gehler (MDR Thüringen).
Wirken die Ereignisse von damals noch nach? Wie schlagen sie sich in Literatur nieder? Gibt es (noch) DDR-Literatur und BRD-Dichtung? Warum gibt es so gut wie keine »Wenderomane« aus westdeutscher Sicht? Wie hat sich die soziale Lage der Schriftsteller seit 1990 geändert? Haben Schriftstellerverbände – hat die »Einigkeit der Einzelgänger« – noch eine Zukunft? Sollten Schriftsteller sich wieder mehr in politische Fragen einmischen?
Durch seine geographische Lage in der Mitte Deutschlands war Thüringen wie kein zweites Bundesland in Deutschland von der deutsch-deutschen Teilung betroffen. Dieser Umstand und Weimars Bedeutung als „Weltliteraturhauptstadt“ gaben 1990 den Anlaß für ein deutsch-deutsches Dichtertreffen in Weimar, das vorangegangenen Treffen dieser Art einen demokratischen, weltoffenen Geist entgegensetzte.
Am 3. Oktober 2015 jährt sich der Tag der Vereinigung der beiden deutschen Staaten zum 25. Mal. Die friedliche Revolution in der DDR entließ ihre Kinder in eine neue, gesamtdeutsche Staatlichkeit. Auch die deutschen Schriftsteller empfanden das als einen Wendepunkt, auf den sie rasch reagierten. Vom 23. bis 25. Oktober 1990 kamen in Weimar rund 70 von ihnen zusammen. Drei Tage lang diskutierten Mitglieder von Schriftstellerband (Ost) und Verband deutscher Schriftsteller (VS, West) über ihre Texte, Bücher und über kulturpolitische Themen.
Der Thüringer Literaturrat e.V. möchte im Herbst 2015 an das Weimarer Dichtertreffen erinnern und dabei den Blick auf Gegenwärtiges und Zukünftiges weiten.
Veranstalter: Thüringer Literaturrat e.V.
Mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei und des Landesbüros Thüringen der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Lutherforum − Religion und Politik im Gespräch
Anlässlich des Reformationsjubiläums 2017 lädt der evangelische Kirchenkreis Saalfeld-Rudolstadt zu einer neuen Gesprächsreihe, dem Lutherforum, ein. Einmal jährlich soll dieses Forum den Rahmen für einen Austausch über gesellschaftlich wichtige Themen geben, das erste Forum findet in Kooperation mit dem Schillerhaus statt. Eingeladen ist der Theologe Thomas Seidel, Geschäftsführer der Internationalen Martin Luther Stiftung, der mit einem Vortrag über das Spannungsfeld von Politik und Religion den Anstoß zu einer Podiumsdiskussion geben wird. Ab 19:30 gibt es bei einem kleinen Stehimbiss die Möglichkeit zu Meinungsaustausch und Begegnung.
Vom Geist der Stunde | Vordenker und Wegbereiter
Die friedliche Revolution in Deutschlands Mitte 1989
Was war? – Was bleibt? – Was kommt?
Vor 25 Jahren ging es den Akteuren der friedlichen Revolution 1989/1990 um Freiheit und Demokratie. Vom Geist der Stunde damals legen zahlreiche Dokumente beredtes Zeugnis ab, die in dem soeben erschienenen Buch »Vom Geist der Stunde«, hg. von Jens Kirsten und Christoph Schmitz-Scholemann, zum Teil erstmals veröffentlicht wurden. Verlag und Herausgeber laden alle Beiträger und die interessierte Öffentlichkeit zur Präsentation des Buchs in Weimar ein.
Das inzwischen vergangene Vierteljahrhundert gibt Abstand und Gelegenheit zu fragen, was vom Denken und den Utopien von damals übrig geblieben ist, was sich als illusorisch herausgestellt hat und welche Gedanken von einst heute überraschend aktuell sind. Ein Vierteljahrhundert Freiheit und Demokratie im wiedervereinigten Deutschland stellt uns heute mehr denn je vor die Frage, wie wir uns in der Demokratie miteinander verständigen müssen, um künftig miteinander und mit unseren Nachbarn zu leben.
Sergej Lochthofen (Journalist, Schriftsteller) im Gespräch mit
Edelbert Richter (Theologe, Politiker),
Christian Dietrich (Landesbeauftragter des Freistaats Thüringen für die Stasi-Unterlagen),
Olaf Weber (Prof. em. für Ästhetik der Bauhaus Universität Weimar,
Christine Lieberknecht (Ministerpräsidentin a.D. des Freistaats Thüringen), Johann Michael Möller (Hörfunkdirektor des MDR).
Ist der Jugendstrafvollzug zu weich? – Podiumsdiskussion im Rahmen des Ich-bin-Eburger-Wochenendes und Multivision-Lesung Schwer gezeichnet – Jugend hinter Gittern Texte aus dem Jugendknast
Unter anderem wird Jugendrichterin Heike Schwarz Fragen zum Jugendstrafrecht beantworten.
Podiumsdiskussion im Rahmen der Frühjahrstagung der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft mit
Ist das Theater eine politische Anstalt – oder soll man umgekehrt die Politik als theatralische Veranstaltung betrachten? Hat die Kirche ein Interesse am Theater – oder ist Theater, statt am Glauben, nicht vielmehr am Zweifel interessiert und daher eher kirchenfern? Wie verhalten sich Kirche und Politik zueinander? In Shakespeares London jedenfalls war das Verhältnis dieser drei ungleichen Partner immer äußerst angespannt. Politische Autoritäten inszenierten sich und ihre Macht gezielt mit Mitteln der Theaterbühne, die sie so für sich vereinnahmten und zugleich unter strenge Aufsicht stellten. Die Staatskirche stand der Bühne skeptisch bis feindselig gegenüber und konnte doch auf ihre kulturelle Arbeit nicht verzichten. Der reformatorischen Kritik am alten Kirchenwesen galten Glaubenspraktiken und Rituale, die einst heilig waren, gern als Theater-Pomp und Spuk, die endlich abgeschafft gehörten. Doch die neue protestantische Wertschätzung des Worts, das programmatisch in den Mittelpunkt des Glaubens wie des Gottesdiensts gerückt wurde, erhöhte die Bedeutsamkeit der Predigt und machte sie oft zur dramatischen Performance, komplett mit Mimik, Tränen und ganz großen Gesten. Solche Verwicklungen und Zusammenhänge greifen Shakespeares Dramen vielfach auf und damit in sie ein. Kirchenmänner treten hier als ausgekochte Machtpolitiker in Erscheinung, aber insbesondere Mönche – wie in der Komödie Much Ado About Nothing oder der Tragödie Romeo and Juliet – agieren so bewusst als Strippenzieher oder Schicksalslenker, dass sie wie Stellvertreter der Theaterwelt erscheinen, die mit manchmal zweifelhaften Mitteln eine andere Wirklichkeit hervorbringt.
Was heißt das heute und für uns? Welche aktuelle Schlüsse lassen diese alten Stücke zu und wie können sie uns auf der Bühne zu neuer Positionsbestimmung fordern? Ist das Theater der geeignete Ort, um Glaubensfragen zu verhandeln? Kann politische Reform das Theater brauchen? Steht Kirche heute dem Theater näher oder doch der Politik? Oder sollten Glaubensfragen überhaupt besser zur Privatsache erklärt und aus dem öffentlichen Raum entfernt werden? Im Jahr des Reformationsjubiläums lädt die Deutsche Shakespeare Gesellschaft ein, über dieses Spannungsfeld zu diskutieren.
Kontakt:
Prof. Dr. Christina Wald (christina.wald@uni-konstanz.de)
Englische und Allgemeine Literaturwissenschaft
Universität Konstanz
Tel. +49 (0)7531 88 2403
Prof. Dr. Tobias Döring (tobias.doering@lmu.de)
Department für Anglistik und Amerikanistik
LMU München
Tel. +49 (0)89 2180 1383
»War ein wandernder Gesell – Zwischen Hütesherd und Bella Italia« – Finissage zur Ausstellung zum 175. Geburtstag von Rudolf Baumbach.
Welche Chancen habe ich noch draußen? Diese Frage stellte sich jüngst ein jugendlicher Strafgefangener in Arnstadt. Justizminister Dieter Lauinger antwortete, ehemalige Strafgefangene gehören, zum Beispiel auf dem Arbeitsmarkt, natürlich nicht zur ersten Wahl. Doch chancenlos sei niemand.
In den letzten Jahren ließen sich einige Aufgaben der Kriminalprävention und Probleme durch Jugendkriminalität in den Griff bekommen, dennoch sind die Mauern zwischen der Gesellschaft und dem (Ex-) Sträfling scheinbar unüberwindbar. „Wegsperren sollte man sie, für immer!“ Doch das Problem ist nicht weg, durch die Gefängnismauern müssen wir es nur für eine gewisse Zeit nicht sehen und aushalten.
Niemand ist wegen einer Bagatelle im Knast. Aber nicht alle gehören zu den Schwerverbrechern, vor denen die sich die Bevölkerung fürchtet. Von 62.000 Inhaftierten in Deutschland sind rund 5 – 10 % so genannte knallharte „Brecher“. Doch auch unter den Inhaftierten gibt es eine Rangfolge und wer sich durchsetzen will – gehört automatisch zu einer Subkultur. Und hat es schwer.
Bessern sich die Jugendlichen, die straffällig geworden sind, in unseren Gefängnissen? Werden sie gar krimineller, ausgebildet von Profis? Wie kann nachhaltig auf die Rückfallquote eingewirkt werden?
Über diese Fragen diskutieren Dieter Lauinger, Minister für Migration, Justiz und Verbraucherschutz, und Uwe Strewe, Staatsanwalt, mit dem Autor und Schreibtrainer Ronny Ritze, der regelmäßig Schreibwerkstätten für Jugendliche im Strafvollzug durchführt.
Zudem überträgt der nicht-kommerzielle Erfurter Sender Radio F.R.E.I. ab 21:00 Uhr das Feature „TextTäter – Knast oder Krieg“. Jugendliche Strafgefangene haben ihre Geschichten, das Leben vor und nach der Inhaftierung dokumentiert und selbst eingesprochen. Bereichert werden die Erzählungen durch Interviews mit Jugendrichterin Heike Schwarz und Regierungsdirektorin Anette Brüchmann (Leiterin der JSA Arnstadt). Zu empfangen ist das 40-minütige Feature auf UKW, im Kabel und unter www.radio-frei.de.
Podiumsgespräch über den verschwundenen
Ehrenbürger Johannes R. Becher
Podiumsgespräch mit Katrin Lemke, Martin Straub und Klaus Krippendorf zur Frage, was Johannes R. Becher einst – in Jena und der DDR – war und was man heute mit ihm anfangen könnte.
Nachdem es fast 40 Jahre in Jena gebechert hat und der Staatsdichter der DDR als berühmester Student der Uni galt, für den es Becher-Festwochen an der Uni und Festtage an der Becher-Schule gab, scheint er heute vergessener denn je. Seine Büste, immerhin geschaffen von Fritz Cremer, verschwand sang- und klanglos. Bis zum 6. November läuft noch eine Ausstellung im Romantikerhaus, die zeigt, wie Becher Ehrenbürger wurde, mit welchen Legenden man gelebt und wie man ihn entsorgt hat, was ihn tatsächlich mit Jena verband – als exzessiver Junkie war er 1916 bis 1918 mehrfach zu Entziehungskuren in der Psychiatrie – und wie man produktibv mit ihm umgehen kann: mit exzellenten Grafiken von Meidner bis Mattheuer und Interpretationen seiner Lieder von Busch über Armin Müller-Stahl bis zu Hans-Eckardt Wenzel.
Die gleichnamige Ausstellung 2015 in der Villa Rosenthal gab den Anstoß zu diesem Buch. Die Herausgeber Peter Braun und Martin Straub stellen das Ergebnis jetzt in einem Podiumsgespräch vor und diskutieren mit Frauke Meyer-Gosau (Literaturkritikerin) und Matthias Braun (Historiker).
Franz Fühmann (1922–1984) zählte gewiss nicht zu den populären Schriftstellern in der DDR. Aber es gibt wohl kaum einen Autor, der solche Tiefenwirkung auf folgende Generationen ausübte. Zunächst überzeugt vom Modell der DDR, geriet er aufgrund seiner literarischen Vorstellungen bald in Konflikt mit der offiziellen Literaturpolitik. Er beschäftigte sich mit der Romantik, mit Mythen, Träumen, der Psychoanalyse – und zuletzt mit den biblischen Geschichten des Alten Testaments. Gerade mit seinem Spätwerk wollte er in der Literatur ankommen und konnte selbst nicht wahrnehmen, dass er dies schon lange erreicht hatte.
»Aleppo liegt hinter uns« – Der Syrien-Konflikt im Spiegel der kulturellen Begegnung zwischen ORIENT & OKZIDENT
Buchvorstellung, Podiumsdiskussion und Konzert
KUNST & GESELLSCHAFT ist eine neue Konzertreihe der Deutschen Gesellschaft e.V. und der jazzwerkstatt, moderiert und kuratiert von Ulli Blobel, unterstützt von der Bundeszentrale für politische Bildung.
Ob Kunst im Dienste der Politik stehen soll, diese kritisch kommentieren muss oder ob sie sich erst im apolitischen Raum zu wahrer Größe entfaltet, kann nicht eindeutig geklärt werden. Eines aber steht fest: Kunst wird von Künstlern erschaffen und diese sind in besonderer Weise an politischen und gesellschaftlichen Prozessen beteiligt. Künstlern kommt im sozio-kulturellen Gefüge eine besondere Rolle zu. Unabhängig davon, ob sie sich in ihrer Kunst politisch positionieren, stehen Künstler im Fokus der Öffentlichkeit und tragen eine besondere gesellschaftliche Verantwortung. Häufig werden sie als moralische Instanzen wahrgenommen, als Menschen mit einem tieferen Einblick in die Kräfte und tektonischen Verschiebungen, die Gesellschaften gerade in Zeiten historischer Umbrüche und Krisen bewegen. Unter diesem Eindruck befassen sich Musiker und Podiumsgäste mit dem Thema Deutschland 2016: Pegida und die Wutbürger, Politisierung der Kunst der DDR – die Solidarisierung der Künstler nach der Ausweisung Wolf Biermanns und der Syrien-Konflikt im Spiegel der kulturellen Begegnung. [Alesch Mühlbauer]
An diesem Abend stellt Uli Blobel sein Buchprojekt der Jazzwerkstatt „Aleppo liegt hinter uns – oder Ibrahims Reise nach Berlin” vor und diskutiert anschließend mit seinen Gästen zum Thema.
Für den musikalischen Teil des Abends sorgt FOR FREE HANDS & Gäste.
PODIUM:
Dr. Andreas Apelt (Deutsche Gesellschaft e.V.),
Andreas Berner (Vereinsvorsitzender des Lese-Zeichen e.V. , Lehrer und Grafiker),
Christoph Dieckmann (Autor und Journalist) und
Carola Köhler (Nahost-Expertin)
MODERATION: Ulli Blobel
MUSIK: ANDREAS BRUNN FOR FREE HANDS feat. FLOROS FLORIDIS & ALAA ZOUITEN
ANDREAS BRUNN – acoustic guitar
VLADIMIR KARPAROV – saxophones
GEORGE DONCHEV – bass
DIMITRIS CHRISTIDES – drums
FLOROS FLORIDIS – saxophones, clarinet
ALAA ZOUITEN – oud
Ulli Blobel erzählt in „ALEPPO – liegt hinter uns“ über die Flucht von Ibrahim, einem jungen Syrer, aus seiner Heimatstadt Aleppo und seine Reise nach Berlin. Er erzählt ferner über seine eigenen Eindrücke aus der Türkei und dem Balkan, spricht über die alte Geschichte Syriens, über Einflüsse der Griechen und des Imperium Romanum auf diese Region, über die Wiege der Christenheit in der Levante und in Syrien und über die Sorge, dass diese zweitausend Jahre alte Geschichte nun in den Wirren des Bürgerkriegs in Syrien unterzugehen droht.
FOR FREE HANDS wird mit Vladimir Karparov (BG), Dimitris Christides (GR), George Donchev (BG) und Andreas Brunn (D) als Teil der in Berlin lebenden internationalen Jazz-Community wahrgenommen. Das Ensemble war 2012 Preisträger des vom Berliner Kultursenat ausgerichteten Studiopreis Jazz.
Karten: VVK Touristinformation Jena und Theater Jena
Mit Unterstützung durch: Deutsche Gesellschaft e.V., Bundeszentrale für politische Bildung, in Kooperation mit der Jazzmeile Thüringen und dem Lese-Zeichen e.V.
»Luther kulturell 2016« – Reformation und die eine Welt – Podiumsdiskussion mit Katrin Göring-Eckhardt (MdB), Prof. Dr. Martin Eberle (Schloss Friedenstein), Damon Nestor Ploumis (Lyrik Opera Studio Weimar), Marc Sagnol (Französisches Kulturbüro Thüringen).
Moderation: Dr. Thomas A. Seidel (Reformationsbeauftragter der Thüringer Landesregierung).
Begrüßung: Dr. Claudio Kullmann, Katholisches Forum
Vortrag: Das Fremde und das Eigene, Dr. Wolfgang Thierse, Bundestagspräsident a.D.
Podiumsdiskussion:
Deutschland ist durch Migration spürbaren Veränderungsprozessen
ausgesetzt.
Es gibt intensive und kontroverse Debatten über die Identität
unserer Gesellschaft und die Anforderungen, die an Zuwanderer
zu stellen sind.
Wer sind wir (als Deutsche), was prägt und leitet uns? Wer
wollen wir sein und welche Maßstäbe sollten als verbindlich
für alle gelten?
Inwieweit sind christliche Prägungen maßgeblich und kann
beispielsweise die Weimarer Klassik auch für Zuwanderer
identitätsstiftend sein?
Die Herausforderung dabei dürfte sein, Deutschland in der
Transformationsphase zu einer Gesellschaft, die stärker von
Zuwanderung und Heterogenität geprägt sein wird, neu zu
denken, ohne das uns wertvolle Eigene aufgeben und Angst
vor dem Verlust von Identität ignorieren zu müssen. Sich
fremd im eigenen Land zu fühlen, ist eine Angst, die nicht
wenige Menschen umtreibt. Gleichzeitig sollen die zu uns
Gekommenen, die hier bleiben wollen, heimisch werden
können.
Weil wir es hierbei mit fundamentalen Fragestellungen zu tun
haben, ist es wichtig, dass diese intensiv und mit möglichst
vielen Menschen diskutiert werden.
Zu einer solchen Diskussion laden wir Sie herzlich ein! Sie
soll ein Beitrag zur Klärung der anstehenden Fragen sein.
Aber auch bereits der Diskurs an sich kann fruchtbringend
und hilfreich für notwendige Selbstvergewisserungs- und
Verständigungprozesse sein.
Podium mit Hilmar Schmundt, Annette Seemann, Lorenz Engell und Helmut Stadeler
zum Thema »Zukunft des Lesens – Zukunft des Buches«
Moderation: Dr. Frank Simon-Ritz
»Zukunft«, so lautet das Leitthema der diesjährigen LESARTEN. Und die Frage nach der Zukunft des Lesens und der Zukunft des Buches ist eine Frage, die die Veranstalter seit Jahren beschäftigt. Was hätte also näher gelegen, als die Abschlussveranstaltung genau diesem Thema zu widmen? Mit dem SpiegelOnline-Journalisten Hilmar Schmundt, dem Kulturwissenschaftler Lorenz Engell, dem Verleger Helmut Stadeler und der Autorin Annette Seemann konnten prominente Podiumsteilnehmer gewonnen werden, die mit dem Moderator Frank Simon-Ritz (Universitätsbibliothek) – einem der Mitveranstalter der LESARTEN – über diese Zukunftsfragen diskutieren werden. Einwürfe aus dem Publikum sind willkommen.
Podiumsgespräch zur Situation der Poetryfilmfestivals.
Moderation: Juliane Fuchs
Ort: Nike-Tempel (Radio Lotte, ).
Mit der freundlichen Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, der Thüringer Staatskanzlei und der Stadt Weimar.
»Wer soll das bezahlen? Wer hat soviel Geld?«
Podiumsdiskussion zum Thema »Die Kunst und die Künstler in Zeiten leerer Kassen«
Im Anschluss in Kooperation mit dem verband bildender künstler thüringen e.V. Vernissage der neuen Dauerausstellung im Haus Dacheröden.
Bei einem Glas Wein haben Sie die Gelegenheit, sich in den Galerieräumen des Erfurter Herbstlese e.V. die Grafiken und Zeichnungen der Sammlung »Thüringer Blätter« anzusehen und mit Vertretern der Thüringer Kunstszene ins Gespräch zu kommen.
Welche Rolle spielen Kunst und Kultur für die demokratische Gesellschaft? Sind sie unerlässlich, unabhängig oder gar unpolitisch – sollen sie Spiegel, Stachel oder Motor sein?
Der Saale-Orla-Kreis beteiligt sich seit 2015 mit der lokalen »Partnerschaft für Demokratie« am Bundesprogramm »Demokratie leben!« sowie dem Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit »Denk bunt«. Beide Programme basieren auf einer engen
Kooperation zwischen Staat und Zivilgesellschaft und fördern ein vielfältiges, gewaltfreies und demokratisches Miteinander. Vor diesem Hintergrund werden 2017 verstärkt Projekte aus dem künstlerischen und kulturellen Bereich gefördert.
Die Veranstaltung soll allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern, Initiativen, Bildungseinrichtungen, Vereinen und Verbänden sowie kommunalen Verantwortlichen in Verwaltung und Politik die Gelegenheit geben, über die Rolle von Kunst und Kultur im Saale-Orla-Kreis zu diskutieren und gegebenenfalls Ausgangspunkt für eine weiterführende Zusammenarbeit sein.
Programm:
Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Uwe Pörksen (Freiburg i. Br.), Friedrich Dieckmann (Berlin), Dr. Jens-Fietje Dwars (Jena).
Moderation: Christoph Schmitz-Scholemann (Weimar).
Am 24. August 1617 wurde in Weimar die Fruchtbringende Gesellschaft gegründet: die erste Literaturvereinigung Deutschlands, die sich nach dem Vorbild italienischer Renaissance-Akademien die Pflege der deutschen Sprache und Literatur auf ihre Fahnen schrieb. Ihr Sinnbild war die vielfach nutzbare Palme und »Alles Zu Nutzen« der Wahlspruch des Palmenordens.
Das Erstaunlichste an dieser Gesellschaft: sie bestand nicht vorrangig aus Gelehrten, ihre Mitglieder gehörten vielmehr dem Adel an, zum Teil sogar dem Reichsfürstenstand. Die Pflege der deutschen Sprache und Literatur quasi als Über-Regierungs-Programm, als gemeinsames Ziel des höchsten Adels – welch merkwürdige Botschaft, die heute geradezu utopisch klingt.
Dabei waren auch damals Sprache und Literatur nicht das Erste, worum sich die Tagespolitik zu sorgen hatte. Man stand am Vorabend des blutigsten und längsten Schlachtens, das Europa bis heute erlebt hat: des Dreißigjährigen Krieges. Bis 1680, weit über den Glaubenskrieg hinweg, hielten die Fruchtbringer an ihren Losungen fest. War das Ideologie, ein Sichtäuschen über die realen Verhältnisse – oder ein praktisches Programm zum Aufrechterhalten von Humanität in den Zeiten der Barbarei?
Auf dem Podium, zu dem die Herzogin Anna Amalia Bibliothek gemeinsam mit dem Thüringer Literaturrat und dem »Palmbaum – Literarisches Journal aus Thüringen« am 24. Oktober 2017 einlädt, soll es um das Feld von Sprache, Macht und Politik heute gehen. Sprache macht Politik und Politik macht Sprache. Wo die plakative Verkürzung komplexer Zusammenhänge zu Schlagworten verkommt, da sind die Schläger nicht weit, die »Klartext« sprechen. Die Barbarei der Tat beginnt mit der Verrohung des Denkens, der Sprache. Aber sie endet dort nicht: es gibt auch eine Sprache, die mit fein geschliffener Eleganz zur Macht über andere verführt.
Eine Veranstaltung der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Literaturrat e.V. und der Literaturzeitschrift »Palmbaum – Literarisches Journal aus Thüringen«.
Datum: 27. Oktober 2017
Zeit: 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Tagungsort: Thüringer Landtag, Jürgen-Fuchs-Straße 1, 99096 Erfurt
Raum: F 125 und F 125 a
Veranstalter: Thüringer Literaturrat e. V. / Thüringer Staatskanzlei
Moderation: Sergej Lochthofen
Die Teilnahme am Fachtag ist kostenfrei. Eine vorherige Anmeldung bis zum 5. Oktober 2017 ist jedoch erforderlich. Per Mail: thueringer-literaturrat@gmx.de / per Fax: 03643–90 87 75 2
Alle Fachtagsteilnehmer müssen einen gültigen Personalausweis mitführen, der für den Zugang zum Thüringer Landtag benötigt wird.
09:00 Uhr – 09:25 Uhr
09:30 Uhr – 10:00 Uhr
10:00 Uhr – 11:00 Uhr
Eine Bestandsaufnahme zur sozialen Lage von Künstlern in Deutschland, Informationen zum Urheberrecht, zur VG Wort und zur Künstlersozialkasse
11:00 Uhr – 11:15
11:15 Uhr – 11:45 Uhr
Ein Überblick zur Literaturförderung in Thüringen
11:45 Uhr – 12:15 Uhr
Welche Synergien lassen sich zwischen Literatur und Politik gewinnen?
12:15 – 12:45 Uhr
Autoren zwischen Selfpublishing und Verlagen, zwischen Selbstmarketing und Buchmarkt
12:45 Uhr – 13:45 Uhr
mit gastronomischer Versorgung der Tagungsteilnehmer.
13:45 Uhr – 14:30 Uhr
Was darf man im Internet und was ist strafbar?
14:30 Uhr – 15:00 Uhr
Über den Stellenwert von Buchkunst auf dem Buchmarkt heute. Wie sich engagierte kleinere und mittelständische Verlage heute zwischen den Branchenriesen behaupten.
15:00 Uhr – 15:30 Uhr
15:30 Uhr – 16:00 Uhr
Welchen Herausforderungen müssen sich Literaturförderer und Literaturvermittler stellen, um Thüringen zu einem attraktives Literaturland der Zukunft zu machen?
Referenten:
Vorstellung von Poeten der griechischen und römischen Antike aus dem im Jahr 1502 in Erfurt gedrucktem Buch »Enchiridion poetarum clarissimorum«, einer Dichter-Anthologie des Nicolaus Marschalk aus Roßla, entstammend der ehemaligen Klosterbibliothek »Himmelgarten« bei Nordhausen.
Einige der im Buch vorgestellten Dichter, wie Homer, Orpheus, Pindar, Sappho, Lukrez, Cicero, Martialis, Vergil, Dante, Petrarca werden in einer Lesung zu Wort kommen. Der Band, der vier Bücher über die Dichter mit zahlreichen illustrierenden Holzschnitten enthält, wurde im Jahr 2017 mit Spendengeldern in Leipzig restauriert, darunter mehrere Mitglieder der »Dichterstätte Sarah Kirsch.« Dieses rare Druckwerk wird in Limlingerode gezeigt.
Finissage der HausART »Eric Buchholz«, Gera, »Farbige Zeichnungen«.
»Wie politisch ist das Bauhaus?« – Bauhaus-Universität Weimar lädt zur Podiumsdiskussion ein
Am Mittwoch, 30. Januar 2019 um 18 Uhr, lädt die Bauhaus-Universität Weimar im Rahmen von »Mensch Macht Moderne« zu ihrer vorerst letzten Podiumsdiskussion der Veranstaltungsreihe in den Oberlichtsaal der Universität ein. Im Mittelpunkt der Diskussion steht die Frage, wie politisch das Bauhaus ist und welche Verantwortung der Bauhaus-Universität aus ihrem Erbe erwächst. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Das Bauhaus-Jubiläum fällt in angespannte politische Zeiten: Globalisierung, Klimawandel, Populismus und Migration führen zu Umwälzungen und Verunsicherung in breiten Schichten der Bevölkerung. Welche gesellschaftliche Verantwortung kommt einer Universität wie der Bauhaus-Universität Weimar zu? Gibt es eine besondere Verpflichtung, die sich aus dem Bauhaus-Erbe ergibt? Sollte sich die Universität politisch positionieren? Und welches Selbstverständnis geht mit der »Internationalen Hochschule« einher? Wie können die Universitätsangehörigen in Forschung und Lehre der drohenden Spaltung der Gesellschaft entgegenwirken? Was kann die Universität dabei tun, was sollte sie tun?
Diesen Fragen widmet sich die vorerst letzte Podiumsdiskussion in der Reihe »Mensch Macht Moderne« am Mittwoch, 30. Januar 2019, 18 Uhr, im Oberlichtsaal des Hauptgebäudes der Bauhaus-Universität Weimar. Vorgestellt werden hierbei die Ergebnisse des aktuellen Thüringen Monitors, einer Langzeitstudie zur politischen Kultur im Freistaat Thüringen.
Beteiligt auf dem Podium sind Dr. Axel Salheiser (Zentrum für Rechtsextremismusforschung, Demokratiebildung und gesellschaftliche Integration, „Komrex“ der Universität Jena), Prof. Ursula Damm (Mitglied des Senates und Inhaberin der Professur Gestaltung Medialer Umgebungen sowie Prof. Dr. Frank Eckardt (Inhaber der Professur Sozialwissenschaftliche Stadtforschung).
Vortrags- und Podiumsdiskussionsreihe »Mensch Macht Moderne«
»Wie politisch ist das Bauhaus? Die Bauhaus-Universität Weimar im Kontext von Globalisierung, Internationalisierung und Migration«
Vor 100 Jahren im Januar trat in der deutschen Provinz – in der Klassikerstadt Weimar – die verfassunggebende Nationalversammlung der noch jungen ersten Republik auf deutschem Boden zusammen, die fortan den Namen der Stadt an der Ilm auch in den Geschichtsbüchern verewigen sollte: Weimarer Republik.
Diesem Jubiläum im Jahr 2019 hat das Kultur: Haus Dacheröden eine ganze Themenwoche gewidmet, die versuchen wird, den zahlreichen Facetten »Weimars« wenigstens im Ansatz gerecht zu werden. Ein zentraler Punkt ist dabei unzweifelhaft die Bedeutung »Weimars« für die Entwicklung der Demokratie in unserem Land und die nationale Identität der Deutschen. Wie wir alle wissen, war dem »Experiment Weimar« keine lange Lebensdauer beschieden, bereits 1933 kam für zwölf Jahre der Nationalsozialismus an die Macht, begann sechs Jahre später der verheerende II. Weltkrieg. Diese Entwicklung und ihre Folgen haben das Bild der »Weimarer Republik« in den Köpfen vieler Menschen entscheidend geprägt, was dazu führte, dass »Weimar« über Jahrzehnte als Negativfolie zur Abgrenzung und zugleich Selbstvergewisserung in beiden deutschen Staaten fungierte. »Weimar« sollte sich nicht wiederholen.
Mit der sich immer stärker ausprägenden Globalisierung, die sowohl Deutschland als Staat und Gesellschaft als auch das Individuum vor enorme Herausforderungen stellt, erlebt »Weimar« gleichsam eine Renaissance. Seit einigen Jahren wird in der gesellschaftspolitischen Diskussion immer öfter warnend eine Wiederkehr »Weimarer Verhältnisse« beschworen, nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem Erstarken rechtspopulistischer Kräfte im Land. Dagegen regt sich vielfach Widerstand im intellektuellen Diskurs.
Die Podiumsdiskussion am 7. Februar 2019 im Kultur. Haus Dacheröden möchte die Frage, ob man heute tatsächlich schon wieder von »Weimarer Verhältnissen« sprechen kann, aufgreifen und mit diesem Gespräch unter Fachleuten und mit dem Publikum Anregungen für eine weitere Auseinandersetzung mit dieser äußerst spannenden und wichtigen Thematik geben.
Es diskutieren: Professorin Ursula Büttner (Hamburg), Gunnar Dedio (Produzent von »Krieg der Träume«, LOOKSfilm), Professor Dirk Schumann (Göttingen), Professor Alexander Gallus (Chemnitz).
Moderation: Mirko Drotschmann, Historiker und Journalist.
Der Abend beginnt um 19.30 Uhr mit einem Podiumsgespräch zu deutsch-tschechischen Familiengeschichten: Christina Frankenberg vom Tschechischen Zentrum Berlin und Tanja Krombach vom Deutschen Kulturforum östliches Europa im Gespräch mit den Autorinnen Alena Mornstajnová und Katerina Tucková, die auch aus ihren Büchern »Hana« und »Gerta. Das deutsche Mädchen« lesen werden.
Die aus elf Roll ups bestehende Wanderausstellung, die in deutscher und tschechischer Sprache realisiert wird, erzählt die Geschichte Mitteleuropas im 20. Jahrhundert anhand von fünf Biografien von Mitgliedern der deutsch-tschechisch-jüdischen Familie Schalek und zeigt dadurch, wie sich persönliche Lebensumstände und Geschichte gegenseitig durchdringen:
Alice Schalek war Frontberichterstatterin im Ersten Weltkrieg, Robert Schalek Richter beim Prozess um den Hellseher Hanussen, Lisa Fittko Fluchthelferin in Südfrankreich, Malva Schalek künstlerische Zeugin des Lebens im Ghetto Theresienstadt, Fritz Schalek Widerstandskämpfer und Aktivist der deutschen Minderheit in der Tschechoslowakei. Ihre Lebensläufe spiegeln Frauen- und Judenemanzipation, Verfolgung, Emigration und politischen Widerstand.
Neben den fünf Lebensgeschichten wird auch deren historischen Hintergrund dargestellt und zugleich die vielfältigen, zerstörten und nach dem Fall des Eisernen Vorhangs neu erstandenen Verbindungen im Herzen Europas aufgezeigt.
Begleitend wurde ein rund neunminütiger Film produziert, der bei der Eröffnung zu sehen sein wird. Im Anschluss führt der Autor von Film und Ausstellung, der Publizist Ralf Pasch, durch die Schau.
Veranstaltung entfällt!
„Was bleibt?“ – Finissage mit Symposium mit Tanja Dückers (Schriftstellerin), Jörg-Philipp Thomsa (Museumsleiter Grass-Haus Lübeck), Markus Schäfer (Heinrich-Böll-Stiftung, Böll-Archiv Köln) und Dr. Yahya Kouroshi und Prof. Wolfgang Struck (beide Literaturwissenschaftler, Universität Erfurt)
Im Jahr 2017 wäre Böll 100, Grass 90 Jahre alt geworden. In all ihren Unterschieden bildeten beide eine öffentliche Stimme und moralische Instanz. Böll und Grass trugen mit ihrer schriftstellerischen Arbeit und ihrem bürgerlichen Engagement maßgeblich dazu bei, dass nach dem Krieg deutsche Literatur und Kultur im Ausland wieder anerkannt wurde.
Solche Stimmen, die an die Substanz des Humanismus erinnern, sind auch – oder besonders – heute notwendig und wichtig.
Unter der Überschrift „Was bleibt?“ – oder auch: Wohin mit Böll und Grass? sind Tanja Dückers, Jörg-Philipp Thomsa, Markus Schäfer, Dr. Yahya Kouroshi und Prof. Wolfgang Struck eingeladen, ihre Zugänge zu den Arbeiten von Böll und Grass oder ihre eigenen Schreibprozesse vorzustellen und darüber mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen.
Karten unter www.herbstlese.de, www.ticketshop-thueringen.de, bei Hugendubel in Erfurt am Anger und im Thüringen- Park.
Weitere Informationen unter: https://calendar.boell.de/de/event/was-bleibt
Das Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“ gastiert mit einer prominent besetzten Podiumsdiskussion am im Stadtmuseum Jena. Die Journalisten Lutz Prager und Thomas Stridde erinnern sich als Zeitzeugen an den Übergang der kontrollierten Parteizeitungen in die Meinungsfreiheit einer unabhängigen Presselandschaft in den Jahren 1989/90.
Unter dem Titel »‘Wir Journalisten sind jetzt sehr aufgeklärt‘ – Die Transformation des Pressewesens 1989/90 am Beispiel von TLZ und OTZ“ wird MDR-Moderatorin Katrin Tominski nachfragen, wie sich die Medienlandschaft hin zu einer unabhängigen „vierten Gewalt“ entwickelte, wie die Journalisten die Umbrüche in den Redaktionen erlebten und wie sich deren Rollenverständnis wandelte. Beide Gesprächspartner erlebten 1989/90 den Wandel des ehemaligen Presseorgans der Blockpartei LDPD, der Thüringischen Landeszeitung, und des Organs der SED-Bezirksleitung Gera, der Volkswacht (heute Ostthüringer Zeitung), hin zu unabhängigen Tageszeitungen mit.
In der Reihe »Der Politische Salon: Einmischen!« disktuiert der Autor Jens Balzer mit dem Rapper Hendrik Bolz von »Zugezogen Maskulin« über Freiheit und Verantwortung in der Popkultur, die Notwendigkeit roter Linien und den schmalen Grat zwischen Pop und Populismus.
Moderiert wird der Abend von Marion Brasch und Sie sind herzlich eingeladen, sich an der Debatte zu beteiligen.
Eine Veranstaltung des Kultur:Hauses Dacheröden in Kooperation mit der Körber-Stiftung.
Der Thüringer Schriftstellerverband lädt ein zu einem literarisch-politischen Wortwechsel mit
Robert Habeck (Politiker und Autor) und Steffen Mensching (Schriftsteller, Schauspieler, Theaterintendant)
Haben sich Poesie und Politik noch etwas zu sagen? — Das streitbare Wort von Autoren wie Heinrich Böll und Günter Grass oder Christoph Hein und Heiner Müller prägte politisch-kulturelle Debatten der Nachkriegszeit bis in die jüngste Vergangenheit. Ist der politische Diskurs inzwischen einer postmodernen Beliebigkeit gewichen? Geht er in der Vielstimmigkeit sozialer Netzwerke unter?
Im Gespräch mit der Moderatorin Romy Gehrke (MDR Thüringen) werden Robert Habeck und Steffen Mensching der komplexen Beziehung von Poesie und Politik nachspüren und sich den Fragen stellen:
Welche Romane und Gedichte lesen Politiker? Welche Rolle spielen Kunst und Literatur in ihrem privaten Alltag und auf der politischen Bühne?
Sprechen Politiker und Poeten überhaupt noch dieselbe Sprache? Ersetzen Kampfbegriffe in den öffentlichen Debatten nicht mehr und mehr das präzise Wort?
Wie politisch sind heutige Autoren? Sollte sich das künstlerische Wort wieder stärker einmischen in den politischen Diskurs?
Die Veranstaltung »Poesie & Politik« ist der Erinnerung an unseren Freund und Kollegen, den Politiker und Dichter Hans-Jürgen Döring (1951–2017), gewidmet.
Eine Veranstaltung des Verbandes deutscher Schriftsteller, VS in ver.di, Landesverband Thüringen in Zusammenarbeit mit dem Lese-Zeichen e.V. (Förderverein des VS Thüringen) und des Thüringer Literaturrates e.V.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Vortrag, Videoeinspielung, Gespräch zum Thema: »Jugend auf den Barrikaden – Vom Wunsch, Zukunft mitzugestalten« / anschließend Podiumsdiskussion
Mit Simon Marian Hoffmann und Tracy Osei-Tutu kommen zwei prominente Protagonisten der einflussreichen Bewegung „Demokratische Stimme der Jugend“ nach Suhl, um über die Ziele ihrer Bewegung, über die Wünsche und die Forderungen der Jugend zu sprechen.
Warum werden unsere Wünsche nicht wahrgenommen, warum werden sie nicht beachtet, wenn wir doch die Generation sind, die noch am längsten auf dieser Erde leben wird?
Warum bestimmen Menschen, die viel älter sind als wir, über unsere Zukunft? Wissen die denn wirklich, wie wir leben wollen?
Warum werden unsere Ideen nicht umgesetzt, obwohl klar ist, dass die Strategien der „alten“ Politiker ja erst zu den heutigen Problemen (Klimawandel, soziale Ungerechtigkeit…) geführt haben.
Warum wird es uns so schwergemacht, unsere Kraft und unsere unverbrauchte Energie zur Umsetzung unserer Ideen einzusetzen?
Auf was bereitet eigentlich das heutige Abitur vor, wenn die gleichen Fragen gestellt werden, die schon vor 20 Jahren gestellt wurden, obwohl sich die Welt grundlegend geändert hat?
Wenn wir alle das Gleiche lernen, wie die Jugend vor 20 Jahren – wie wollen wir dann etwas verändern?
Wovor habt ihr eigentlich Angst?
Diese und ähnliche Fragen stellen sich junge Menschen vermehrt und artikulieren ihre Forderungen mittlerweile auch vehement öffentlich. Bewegungen wie Fridays For Future, Extinction Rebellion, YOU MOVE oder Ende Gelände und nicht zuletzt natürlich auch das weltweit beachtete Einzelengagement von Greta Thunberg bewegen Millionen Menschen. Ein Teil der interessierten und aufgeschlossenen Jugend ist zweifelsohne politischer geworden, organisiert sich – anders als in früheren Generationen – gewaltfrei. In der kommenden Querdenken-Veranstaltung äußern sich zwei prominente Mitstreiter der neuen deutschen Jugendbewegung – Simon Marian Hoffmann und Tracy Osei-Tutu vom Verein Demokratische Stimme der Jugend e.V. In ihrem Vortrag, der durch die Einspielung von Videosequenzen begleitet wird, beschäftigen sie sich unter anderem genau mit jenen oben gestellten Fragen, erzählen von ihrem Engagement und von ihren Zielen. Das Publikum, das zum Mitdiskutieren eingeladen ist, erwartet ein durchaus unbequemer Abend, der sicherlich noch lange nachhallen wird.
West-östliche Kulturbegegnung als Gemeinschaftsleistung – von der Entstehung der Alphabetschrift zur Aufklärung
Podiumsdiskussion mit Prof. Ludwig Morenz (Universität Bonn) und Hansjörg Rothe (Freier Deutscher Autorenverband)
Albert Schweitzer berichtet, dass die für die Aufklärung so entscheidende Leben-Jesu-Literatur im Jahre 1601 begann – mit einem Text des Jesuiten Jerome Xavier, geschrieben auf Persisch für den jungen Prinzen am Hofe des Mughal-Khans Akbar in Nordindien. Akbar war ein Nachkomme von Temür ibn Taraghai Barlas (den Goethe „Timur“ nennt) und hatte die Jesuiten eingeladen. Er gründete mehrere bedeutende Bibliotheken und liebte ausführliche Diskussionen mit den Anhängern der verschiedenen Buch-Religionen, hatte selbst angeblich aber nie Lesen und Schreiben gelernt.
Die magische Beziehung zu den Schriftzeichen, auf die Goethe in den „Segenspfändern“ abhebt („Amulette sind dergleichen Auf Papier geschriebne Zeichen“) war also entscheidend für die Entstehung einer Diskussions-Gemeinschaft, die ihrerseits eine in Europa bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts nachwirkende Literaturgattung und theologische Forschungsrichtung begründen sollte. Ludwig Morenz argumentiert, dass schon die erste Alphabetschrift im Kontext einer Kulturbegegnung entstanden ist, wenn auch die Begriffe westlich/östlich beim damaligen Austausch zwischen Ägyptern und Kanaanitern auf dem Sinai noch keine Bedeutung haben.
In einer erneuten Gemeinschaftsleistung mit dem hoffentlich zahlreichen Publikum diskutiert Hansjörg Rothe (Freier Deutscher Autorenverband Thüringen) diese Zusammenhänge in einer Podiumsdiskussion mit Ludwig Morenz (Professor für Ägyptologie an der Universität Bonn). Im Jubiläumsjahr von Goethes West-östlichem Divan wird dabei die Bedeutung dieses Werks für das Verständnis der Aufklärung unterstrichen.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates e.V. in Zusammenarbeit mit dem Freien Deutschen Autorenverband und dem Goethe- und Schiller-Archiv Weimar.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Prof. Dr. Wolfgang Schroeder, Universität Kassel: Rechtspopulistische Landnahmen. Demokratiekrise der Berliner Republik?
Vortrag mit anschl. Diskussion, Moderation: Peter Reif-Spirek Die Bundestagswahl 2017 war eine Weichenstellung in ein anderes Parteiensystem. Zuvor hatte die bipolare Struktur der Volksparteien SPD und CDU die alte Bundesrepublik jahrzehntelang geprägt und ihre politische Stabilität ausgemacht. Beide Parteien scheinen nun ihren volksparteilichen Charakter zu verlieren, ein regional zerklüftetes Parteiensystem löst das alte ab. Erstmals hat sich mit der AfD eine rechtspopulistische Partei bundesweit etabliert. Ihr Aufstieg zeigt die aktuelle Bedeutung einer neuen politischen Spaltungslinie: es geht um die Fragen der Grenzen des Nationalstaats und seiner weiteren Öffnung, um Migrations- und Flüchtlingspolitik und die Folgen der Globalisierung. Die Landtagswahlen des letzten Jahres bestätigen diesen andauernden Umbruch des Parteiensystems. Regierungsbildungen werden schwieriger, Koalitionen zunehmend heterogener. Führt der Rechtsruck in der Gesellschaft zu einer Demokratiekrise der Berliner Republik? Wer sind die sozialen Trägergruppen des Rechtsrucks? In welchem Verhältnis stehen Protestmotive zu inhaltlichen Überzeugungen der Wählerinnen und Wähler? Wie lassen sich die Ost-West-Unterschiede in der rechtspopulistischen Landnahme erklären? Prof. Dr. Wolfgang Schroeder ist Leiter des Fachgebiets Politisches System der BRD – Staatlichkeit im Wandel an der Universität Kassel und Fellow am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Er forscht und veröffentlicht zu Fragen der Gewerkschaften, zur Sozial- und Arbeitsmarktpolitik und zur politischen Soziologie und gab 2019 den Sammelband „Smarte Spalter. Die AfD zwischen Bewegung und Parlament“ mit heraus.
Hermann Brill wurde am 9. Februar 1895 in Gräfenroda/Thüringen geboren und starb 1959 in Wiesbaden. Er war ein bedeutender Repräsentant der Thüringer Arbeiterbewegung und steht mit seiner Biographie für den Doppelwiderstand gegen Nationalsozialismus und Stalinismus.
Die erste Regel des Book Club lautet: Niemand spricht über den BookClub… Sechs junge Frauen bilden das Herz des Book Clubs. Ihre Gemeinsamkeit: Sie lieben das Lesen und jede von ihnen ein anderes Genre! Bei regelmäßigen Treffen wird über Bücher zu einem bestimmten Thema diskutiert. Am 23. April lautet es „Wahre Begebenheiten“. Die Frauen des Book Club sind alle sehr lebhaft und ganz verschieden, und so entstehen immer lustige und hitzige Debatten.
Vor 500 Jahren ist die »Freiheitsschrift« Martin Luthers erschienen. Die Erstausgabe dieser Schrift, die in der Forschungsbibliohek Gotha bewahrt wird, ist 2015 als UNESCO-Weltdokumentenerbe aufgenommen worden. Wir nehmen dieses Jubiläum zum Anlass, um Sie zusammen mit der Forschungsbibliothek Gotha und der Ev.-Luth. Kirchgemeinde zu folgender Veranstaltung einzuladen:
Podiumsgespräch: »Was ist Freiheit heute?«
Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm (Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche Deutschland) und Bodo Ramelow, Ministerpräsident des Freistaats Thüringen
Moderation: Catherine Newmark (Deutschlandradio Berlin)
Freiheit ist ein Begriff mit einer langen Geschichte. Vielfältige Entwicklungen in Religion, Politik und Gesellschaft bis in die Gegenwart hinein veränderten immer wieder seinen Inhalt und Stellenwert. Aktuell wird heftig um die Glaubens‑, Meinungs‑, Presse- und Reisefreiheit gerungen. In dem Gespräch, an dem sich auch die Gäste beteiligen können, soll nach der Bedeutung des Freiheitsbegriffs für die heutige gesellschaftliche Situation gefragt werden.
Die Veranstaltung wird vom Deutschlandradio aufgezeichnet, am 8. November im Radio gesendet sowie online als Podcast veröffentlicht.
Die Veranstaltung findet unter strenger Beachtung der gegenwärtig geltenden Infektionsschutzbestimmungen statt. Die Anzahl der teilnehmenden Personen ist aus diesen Gründen auf 100 beschränkt.
Bei Erreichen der Gesamtzahl wird die Liste geschlossen. Vor Ort erfolgt ein Eintrag in die Teilnehmerliste mit Name und Anschrift. Beim Betreten und Verlassen der Augustinerkirche ist ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen, der am Sitzplatz abgenommen werden kann. Der Eintritt ist frei. Um eine Spende für das Sozialprojekt LIORA im Augustinerkloster wird gebeten.
Zuvor lädt die Kirchengemeinde Gotha zu einem Festgottesdienst um 17.00 Uhr in die Margarethenkirche ein, in dem Bischof Bedford-Strohm die Predigt halten wird.
»Frauen schreiben – um 1800 und heute« –
Podiumsgespräch mit Christine Hansmann und Annette Seemann
Sophie Mereau (1770–1806), geboren in Altenburg, regte Christine Hansmann und Annette Seemann zum forschenden Nachdenken über Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen weiblichen Schreibens um 1800 an und zu einem Vergleich mit der zeitgenössischen Situation. Sophie Mereaus Leben und Werk spiegeln das Spannungsfeld zwischen traditionellem Rollenbild, Familienleben und künstlerischer Verwirklichung, in dem schreibende Frauen immer schon standen.
Neben Sophie Mereau wird auf zahlreiche weitere Autorinnen der Goethezeit und des 20./21. Jahrhunderts verwiesen, mit dem Ziel, strukturelle Parallelen, aber auch Unterschiede herauszuarbeiten. Von Charlotte von Schiller über Bettina Brentano, Else Lasker-Schüler bis zu Ingeborg Bachmann und Gisela Kraft wird ein weiter Bogen gespannt.
Eine Veranstaltung der Goethe-Gesellschaft Altenburg in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Literaturrat e. V. Mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Aufgrund der aktuellen Thüringer Verordnung über grundlegende Infektionsschutzregeln zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus ist die Teilnehmerzahl beschränkt.
Die Teilnahme ist nur mit bestätigter Anmeldung unter Angabe von vollständigem Namen und Kontaktdaten (Adresse, Telefon/E‑Mail) an post@goethe-altenburg.de möglich.
Den Osten übersetzen
Veranstaltung mit Dr. Noémi Kiss (Budapest), Dr. Silke Pasewalck (Oldenburg) und Katharina Raabe (Berlin), moderiert von Dr. Reinhard Laube in der Gesprächsreihe »Übersetzen! Das ›Schreiber-Sofa‹ im Bücherkubus«.
Schwimmen/Fliegen. Literarische Übersetzung im Dazwischen
Veranstaltung mit Dr. Ulrike Draesner, Aris Fioretos und Prof. Dr. Ulrike Steierwald in der Gesprächsreihe »Übersetzen! Das ›Schreiber-Sofa‹ im Bücherkubus«.
Das P.E.N.-Zentrum Deutschland zu Gast in der Forschungsbibliothek Gotha:
Das PEN-Zentrum Deutschland kommt 2022 zu seiner Jahrestagung in Gotha zusammen.
Podiumsdiskussion: Mit äußerster Kraft: Der Krieg, der Frieden und der P.E.N.
In ihrer nach dem Ersten Weltkrieg formulierten Charta verpflichteten sich die Mitglieder der internationalen Schriftstellervereinigung PEN „mit aller Kraft für das Ideal einer in Frieden lebenden Menschheit“ zu streben. Was folgt aus dieser Verpflichtung heute, angesichts eines an sich verbrecherischen und mit verbrecherischer Gewalt gegen die Zivilbevölkerung geführten russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine? Wie positionieren sich deutsche Intellektuelle zu Waffenlieferungen oder zur Einrichtung einer Flugverbotszone zur Verteidigung und zum Schutz der überfallenen Ukraine? Was darf angesichts der aktuellen Lage öffentlich gesagt werden? Was nicht? Was sollte nicht ungesagt bleiben? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt des Gesprächs.
Im Anschluss der Veranstaltung lädt der Freundeskreis der Forschungsbibliothek Gotha zu einem Empfang im Rahmen des Gründungsjubiläums der Forschungsbibliothek vor 375 Jahren ein.
Die Veranstaltung findet auf dem Innenhof von Schloss Friedenstein statt, bei schlechtem Wetter in der Schlosskirche.
Aufgrund der beschränkten Sitzplatzkapazitäten bittet die Forschungsbibliothek um schriftliche Anmeldung. Die Sitzplätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
Hier geht es zur Anmeldung: bibliothek.gotha@uni-erfurt.de
Kann man auf ganz lokaler Ebene nachhaltig wirken? Oder ist alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein? Am Nachmittag konnte man probieren und erleben und nun wird diskutiert, was regional schon alles passiert. Katja Stoppa vom Theater Rudolstadt) und Christian Hofmann vom Schillerhaus sprechen diesmal u. a. mit den Gewinnern des Thüringer Umweltpreises 2017, der save nature group. Die Gruppe wird darstellen, wie man leicht und umweltschonend eine hohe Lebensqualität erreichen kann, sie zeigt Beispiele für den Alltag. Außerdem stellt das Netzwerk für Umweltbildung aus Paulinzella seine Projekte vor.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Theater Rudolstadt.
Bitte Voranmeldung unter schillerhaus@rudolstadt.de oder 03672 486 470.
„Demokratie unter Schock“ – Buchvorstellung und Gespräch zur Regierungskrise in Thüringen 2020
Podium: Martin Debes, Dr. Thadäus König
Moderation: Franz-Josef Schlichting
Die Bundesrepublik erbebte, als in Thüringen am 5. Februar 2020 Thomas Kemmerich mit
Stimmen von AfD, CDU und FDP zum Ministerpräsidenten gewählt wurde. Das Land wurde
in seine schwerste politische Krise seit 1990 gestürzt. Die CDU wechselte ihre Führung in
Berlin und Erfurt aus, sie zog die Grenzlinie zur AfD neu und duldete gleichzeitig erstmals
eine Linke-geführte Landesregierung. Wie kam es zu dieser historischen Zäsur? In seinem
Buch „Demokratie unter Schock“ zeigt Martin Debes, dass die Wahl Thomas Kemmerichs
aus der Überforderung des etablierten Parteiensystems resultierte. Es versagte beim
Umgang mit einer völlig neuen Mehrheitssituation. Weil sich die alten Lager gegenseitig
lähmten, konnte die AfD das Landesparlament vorführen. Das Buch leuchtet die Ereignisse
auch an jenen Stellen aus, die bislang im Dunkeln oder im Halbschatten blieben. Die
konspirativen Treffen, die geheimen Absprachen, die privaten Textnachrichten, die
internen Protokolle, die verborgenen Motivlagen: Erst diese Informationen und Details
lassen ein annähernd vollständiges Bild der Ereignisse entstehen.
Das Buch wird am Montag, den 26. September 2022 um 19.00 Uhr im Alten Rathaus in
Heilbad Heiligenstadt vorgestellt. An dem Podiumsgespräch nimmt neben dem Autor
Martin Debes, der als Chefreporter für die Zeitungen der FUNKE Mediengruppe in
Thüringen arbeitet, auch Dr. Thadäus König teil, der als Landtagsabgeordneter selbst an
den Ereignissen beteiligt war und sich in seiner Promotion mit der Entstehung,
Entwicklung und Struktur des Thüringer Parteiensystems seit 1990 beschäftigte. Die
Moderation übernimmt Franz-Josef Schlichting, der Leiter der Landeszentrale für
politische Bildung Thüringen, die den Gesprächsabend gemeinsam mit dem Grenzmuseum
Schifflersgrund und dem Literaturmuseum „Theodor Storm“ in Heilbad Heiligenstadt
veranstaltet.
Puschkin soll bleiben!? — Zum Umgang mit russischer Kultur in Zeiten des Krieges
Im Herbst des letzten Jahres plante die Volkshochschule Weimar für das 2. Halbjahr 2022 eine Ausstellung in ihren Räumen unter dem Titel „Freundschaftsrad“.
Diese Ausstellung zeigt Gemälde und Zeichnungen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern von 13 internationalen Ethno-Art-Symposien für zeitgenössische Kunst aus den Sammlungen des Staatlichen Museums für Geschichte, Architektur und Kunst in Jelabuga (Russische Föderation, Republik Tatarstan).
An den 13 Symposien beteiligten sich etwa 750 Künstler/-innen aus 24 Ländern, darunter Russland, Belarus, Kanada, China, Ukraine u.v.m.
Die Ausstellung wurde 2019 kuratiert und wird bis heute unterstützt durch das Ministerium für Kultur der Russischen Föderation. Der Volkshochschule wurde die Ausstellung durch die Maria-Pawlowna-Gesellschaft e. V. vermittelt.
Nach langen Diskussionen entschied sich die vhs gemeinsam mit der Maria-Pawlowna-Gesellschaft angesichts der Kriegslage in der Ukraine diese Ausstellung nicht zu zeigen.
Stattdessen wird es nun eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Puschkin soll bleiben!? geben. Zum Umgang mit russischer Kultur in Zeiten des Krieges“.
Kooperationspartner/-innen sind die Klassik Stiftung Weimar, das Deutsche Nationaltheater/Staatskapelle Weimar und die Gedenkstätte Buchenwald.
Moderation: Carl Gierstorfer [Journalist und vielfach ausgezeichneter Dokumentarfilmer der sich in diesem Jahr mehrfach für Filmdokumentationen (u.a. für das ZDF Auslandsjournal) in der Ukraine aufhielt.]
Eine Veranstaltung der VHS WEIMAR.
»Hans Waldmanns Abenteuer« – Ulrike Almut Sandig und Kay Kalytta. Finissage der Ausstellung »ROR WOLF, TRANCHIRER«
Ror Wolf (1932 – 2020) zählt zu den Ausnahmeerscheinungen der deutschsprachigen Literatur. Der Erzähler, Dichter, Hörspielautor und Verfasser einer mehrbändigen „Enzyklopädie für unerschrockene Leser“ bewies in seinen Werken nicht nur seinen fulminanten Ideenreichtum und Sinn für grotesken Humor, sondern besaß eine beeindruckende Vielseitigkeit, die weit über das Schreiben hinausging. Als sein Alter Ego „Raoul Tranchirer“ fertigte Ror Wolf seit Anfang der 1960er-Jahre tausende Bildcollagen, die seine literarisches Werk stets wiedererkennbar illustrieren. Hierfür zerlegte er mit Vorliebe die in Zeitschriften, Lexika und Ratgbern abgebildete bürgerliche Welt der Gründerzeit und arrangierte diese zu surrealen Konstellationen. Ror Wolf schnitt und klebte damit u.a. in der Tradition von Max Ernst und Peter Weiß, erweiterte deren Themen- und Formenspektrum jedoch bedeutend und schuf so einen einzigartigen Bildkosmos.
Eine eigene Galaxie im Ror-Wolf-Kosmos bilden die Moritaten von den gefährlichen Reisen und skurrilen Katastrophen aus dem Leben Hans Waldmanns. Zum Abschluss der Ausstellung liest die Dichterin Ulrike Almut Sandig aus den weniger bekannten Waldmann-Texten und improvisiert im musiakalischen Tandem mit dem Klangkünstler Kay Kalytta.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., JenaKultur.
„Auswege“ – Zukunft Denken mit Daniela Dahn und Fabian Scheidler
Gesprächsrunde mit offener Diskussion moderiert von Julia Pöhlmann
„Kritisieren heißt: sich verantwortlich fühlen. Gerade wenn wir bereit sind, die permanenten Unzulänglichkeit als den Zustand anzunehmen, der uns gegeben ist, sollten wir nicht so tun, als wäre das nichts. Wer nie versucht hat, sich einzumischen, soll nicht behaupten, es ginge nicht.“ Daniela Dahn
Krisen begleiten die gesellschaftliche Entwicklung schon immer, aber in den letzten 3 Jahren dominieren sie unsere Gesellschaft. „Schlittern“ wir durch unseren Lebens- und Wirtschaftsstil in diese Krisen, werden sie durch eine Verhärtung der Positionen beschleunigt oder werden sie sogar befeuert, da es immer politische und wirtschaftliche Krisengewinner gibt?
Die aktuellen Krisen führen zu einem Verlust dessen, was uns wertvoll ist und was wir für eine scheinbar feste Basis hielten: Vielfalt der Meinungen, Respekt im Umgang, uneingeschränkte Geltung demokratischer Spielregeln. Es ist zum einen ein Gefühl des unkontrollierten Verlusts; eines Abgetragenwerdens dieses Fundaments, zum anderen eine Beobachtung des aktiven Abbaus durch Regierungen und Medien.
Auf der Strecke bleiben Aufarbeitung, Empathie und Vieldeutigkeit, die der Krisenmodus nicht zulässt. Meinungskorridore werden enger, verbale Tabubrüche häufen sich.
Daniela Dahn und Fabian Scheidler zeigen mögliche Auswege: aus dem diffusen Gefühl, dass „etwas nicht stimmt“ und aus der Resignation. Auswege durch scharfe Analysen, persönlichen Mut und einen Blick nach vorn. Denn die Vision eines friedlichen Europas, einer friedlicheren, gerechteren Welt, muss neu gezeichnet werden, um uns leiten zu können.
Daniela Dahn, geboren 1949 in Berlin. Aufgewachsen und Abitur in Kleinmachnow. Volontärin bei DEFA und Fernsehen. Journalistik-Studium in Leipzig bis 1973. Fernsehjournalistin. Kündigung 1981, Rückzug aus journalistischer Tätigkeit. Seit 1982 freie Schriftstellerin in Berlin. Im Herbst 1989 Gründungsmitglied des “Demokratischen Aufbruchs”, später auch hier Rückzug. Sie gehörte zum Unterstützerkreis der Sammlungsbewegung „Aufstehen“ und ist danach Mitglied der Gruppe „Neubeginn“. 2022 erschien im Rowohlt Verlag „Im Krieg verlieren auch die Sieger. Nur der Frieden kann gewonnen werden.“
Fabian Scheidler studierte Geschichte und Philosophie an der Freien Universität Berlin und Theaterregie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/M. Seit 2001 arbeitet er als freischaffender Autor für Printmedien, Fernsehen, Theater und Oper. 2009 gründete er mit David Goeßmann das unabhängige Fernsehmagazin Kontext TV, das u. a. von Noam Chomsky unterstützt wird und regelmäßig Sendungen zu Fragen globaler Gerechtigkeit produziert. 2015 erschien Fabian Scheidlers Buch Das Ende der Megamaschine. Geschichte einer scheiternden Zivilisation, das in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen wählte es zu den „TOP 10 der Zukunftsliteratur“.
Die Veranstaltung findet in Kooperation unseres Vereins mit der Zella-Mehliser Initiative »Aufwind« in der Veranstaltungsreihe »Zukunft – Denken« statt.
»Von Heimat zu Heimat« – Podiumsgespräch mit Emma Braslavsky, Christine Lieberknecht und Juliane Stückrad über Heimatverlust und Heimatgewinn
Moderation: Romy Gehrke
Der Begriff Heimat ist eng mit nationaler und regionaler Identität verknüpft. In von Begriffen wie „wokeness“ und „political correctness“ geprägten Diskursen hat er einen denkbar schlechten Ruf. Er steht für Heimattümelei, Rückschrittlichkeit oder Weltabgewandtheit. Der Tenor im Feuilleton, ob in der „Zeit“, der „taz“ oder dem „nd“, will die Rede von „Heimat“ getrost den Ewiggestrigen überlassen – „links ist da, wo keine Heimat ist“.
Lässt sich den rechtskonservativen und rechtsextremen Gruppierungen, die ihn für sich zu besetzen versuchen, wirklich nichts entgegensetzen, das einen positiven Anspruch und ein Recht auf Heimat in von Flucht, Vertreibung und – erzwungener, aber auch gewollter – Migration gekennzeichneten Zeiten entwirft?
Wo lässt sich Heimat erfahren? Lässt sich Heimat verorten? Was bedeutet Heimat, Heimatverlust, Heimatgewinn als Erfahrungs- und Erlebnisraum?
Darüber spricht die Journalistin Romy Gehrke mit den Podiumsteilnehmerinnen
Eine Veranstaltung im Rahmen der vierteiligen thüringenweiten Gesprächsreihe »Von Heimat zu Heimat«, die der Thüringer Literaturrat mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen und mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen durchführt. Die Veranstaltung in Gößnitz findet in Zusammenarbeit mit dem Kabarett Nörgelsäcke statt.
Podiumsgespräch mit Steffen Mensching, Peter Neumann, Jens Neundorff von Enzberg und Landolf Scherzer
im Rahmen der Gesprächsreihe »Von Heimat zu Heimat«
Moderation: Romy Gehrke / Journalistin, Moderatorin (MDR)
Der Begriff Heimat ist eng mit nationaler und regionaler Identität verknüpft. In von Begriffen wie »wokeness« und »political correctness« geprägten Diskursen hat er einen denkbar schlechten Ruf. Er steht für Heimattümelei, Rückschrittlichkeit oder Weltabgewandtheit. Der Tenor im Feuilleton, ob in der »Zeit«, der »taz« oder dem »nd«, will die Rede von »Heimat« getrost den Ewiggestrigen überlassen – »links ist da, wo keine Heimat ist«.
Lässt sich den rechtskonservativen und rechtsextremen Gruppierungen, die ihn für sich zu besetzen versuchen, wirklich nichts entgegensetzen, das einen positiven Anspruch und ein Recht auf Heimat in von Flucht, Vertreibung und – erzwungener, aber auch gewollter – Migration gekennzeichneten Zeiten entwirft?
Wo lässt sich Heimat erfahren? Lässt sich Heimat verorten? Was bedeutet Heimat, Heimatverlust, Heimatgewinn als Erfahrungs- und Erlebnisraum für uns?
Darüber spricht die Journalistin Romy Gehrke mit den Podiumsteilnehmerinnen:
· Steffen Mensching (Schriftsteller, Intendant des Theaters Rudolstadt)
· Peter Neumann (Schriftsteller, Redakteur der Wochenzeitung »Die Zeit«)
· Jens Neundorff von Enzberg (Dramaturg, Operndirektor und Intendant des Staatstheaters Meiningen und des Landestheaters Eisenach)
· Landolf Scherzer (Schriftsteller und Publizist)
Eine Veranstaltung im Rahmen der vierteiligen thüringenweiten Gesprächsreihe »Von Heimat zu Heimat«, die der Thüringer Literaturrat mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen und mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen durchführt. Die Veranstaltung in Meiningen findet in Zusammenarbeit mit den Meininger Museen statt.
Kontaktdaten des Projektträgers
»ich, meine freunde, wir gehen, wir reden immer ein menschliches wort«
Buchpremiere und Podiumsgespräch über den Dichter Wulf Kirsten
Das Gespräch war für den Dichter Wulf Kirsten Lebenselixier und poetisches Grundmaterial, aus dem zahlreiche seiner Gedichte entstanden. Gedichttitel wie „gespräch zaunüberwärts“ verweisen auf seinen poetischen Ansatz, nicht nur die „erde bei meißen“ ins wort zu nehmen, sondern auch die Menschen, die sie bearbeiten – sei es in Sachsen, Mähren, Südfrankreich oder Thüringen.
Pia-Elisabeth Leuschner, Edoardo Costadura, Jens-Fietje Dwars und Jan Volker Röhnert lesen kurze Passagen aus Wulf Kirstens Werk und sprechen mit Christoph Schmitz-Scholemann, der den Abend moderiert, über Kirstens Poesie der Landschaft.
Jens-Fietje Dwars stellt einen Band mit autobiographischer Prosa aus dem Nachlass des Dichters vor, der im Frühjahr 2023 in der „Weißen Reihe“ des quartus-Verlags erscheint.
Eine Veranstaltung der Stadt Weimar im Rahmen der LESARTEN 2023 in Zusammenarbeit mit der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, der Gesellschaft Anna Amalia Bibliothek, der Literarischen Gesellschaft Thüringen und dem Thüringer Literaturrat.
»Von Heimat zu Heimat« – Podiumsgespräch mit Anne Gallinat, Kathrin Groß-Striffler und Mirjam Kruppa
Moderation: Dr. Annette Seemann (Schriftstellerin und Publizistin, Weimar)
Der Begriff Heimat ist eng mit nationaler und regionaler Identität verknüpft. In von Begriffen wie „wokeness“ und „political correctness“ geprägten Diskursen hat er einen denkbar schlechten Ruf. Er steht für Heimattümelei, Rückschrittlichkeit oder Weltabgewandtheit. Der Tenor im Feuilleton, ob in der „Zeit“, der „taz“ oder dem „nd“, will die Rede von „Heimat“ getrost den Ewiggestrigen überlassen – „links ist da, wo keine Heimat ist“.
Lässt sich den rechtskonservativen und rechtsextremen Gruppierungen, die ihn für sich zu besetzen versuchen, wirklich nichts entgegensetzen, das einen positiven Anspruch und ein Recht auf Heimat in von Flucht, Vertreibung und – erzwungener, aber auch gewollter – Migration gekennzeichneten Zeiten entwirft?
Wo lässt sich Heimat erfahren? Lässt sich Heimat verorten? Was bedeutet Heimat, Heimatverlust, Heimatgewinn als Erfahrungs- und Erlebnisraum?
Darüber spricht die Schriftstellerin und Publizistin Annette Seemann mit den Podiumsteilnehmerinnen
Eine Veranstaltung im Rahmen der vierteiligen thüringenweiten Gesprächsreihe »Von Heimat zu Heimat«, die der Thüringer Literaturrat mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen und mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen durchführt. Die Veranstaltung in Rudolstadt ist eine Kooperationsveranstaltung mit dem Schillerhaus Rudolstadt.
Denkfabrik: „Die wehrhafte Demokratie“
Im Rahmen des Publikumsprojekts Denkfabrik mit dem diesjährigen Thema „Die wehrhafte Demokratie“ diskutieren Moderatorin Sina Fröhndrich, Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow („Die Linke“), die Osteuropahistorikerin Silke Satjukow und Martin Kummer von der Deutsch Russischen Freundschaftsgesellschaft über die aktuellen und zukünftigen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. Im Anschluss sind die Gäste herzlich eingeladen, sich am Dialog zu beteiligen.
Nach Russlands Angriff auf die Ukraine reagierte Deutschland mit Sanktionen, gekappten Wirtschaftsbeziehungen, ruhenden Städtepartnerschaften – und mit militärischer und humanitärer Unterstützung für die Ukraine. Über ein Jahr später stellt sich die Frage: Unter welchen Bedingungen könnten die Deutsch-Russischen Beziehungen wiederaufgenommen werden?
Die Diskussionsrunde wird vom Deutschlandfunk aufgezeichnet und im Rahmen der Sendung „Zur Diskussion“ am 20. September ab 19:15 Uhr ausgestrahlt.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei! Anmeldungen bitte über anmeldung.deutschlandradio.de
Gesprächsreihe „Von Heimat zu Heimat“ – Podiumsgespräch mit Steffen Mensching, Peter Neumann, Jens Neundorff von Enzberg und Landolf Scherzer
Moderation: Romy Gehrke / Journalistin, Moderatorin (MDR)
Der Begriff Heimat ist eng mit nationaler und regionaler Identität verknüpft. In von Begriffen wie „wokeness“ und „political correctness“ geprägten Diskursen hat er einen denkbar schlechten Ruf. Er steht für Heimattümelei, Rückschrittlichkeit oder Weltabgewandtheit. Der Tenor im Feuilleton, ob in der „Zeit“, der „taz“ oder dem „nd“, will die Rede von „Heimat“ getrost den Ewiggestrigen überlassen – „links ist da, wo keine Heimat ist“.
Lässt sich den rechtskonservativen und rechtsextremen Gruppierungen, die ihn für sich zu besetzen versuchen, wirklich nichts entgegensetzen, das einen positiven Anspruch und ein Recht auf Heimat in von Flucht, Vertreibung und – erzwungener, aber auch gewollter – Migration gekennzeichneten Zeiten entwirft?
Wo lässt sich Heimat erfahren? Lässt sich Heimat verorten? Was bedeutet Heimat, Heimatverlust, Heimatgewinn als Erfahrungs- und Erlebnisraum für uns?
Darüber spricht die Journalistin Romy Gehrke mit den Podiumsteilnehmern:
Eine Veranstaltung im Rahmen der vierteiligen thüringenweiten Gesprächsreihe »Von Heimat zu Heimat«, die der Thüringer Literaturrat mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen und mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen durchführt. Die Veranstaltung in Meiningen findet in Zusammenarbeit mit den Meininger Museen statt.
Kontaktdaten des Projektträgers
»Von Heimat zu Heimat – Zukunftsängste, Zukunftshoffnungen«
Podiumsgespräch mit Jochen Birkenmeier, Juliane Stückrad und Stefan Petermann
Moderation: Blanka Weber / Journalistin, Moderatorin (MDR)
Der Begriff Heimat ist eng mit nationaler und regionaler Identität verknüpft. In von Begriffen wie „wokeness“ und „political correctness“ geprägten Diskursen hat er einen denkbar schlechten Ruf. Er steht für Heimattümelei, Rückschrittlichkeit oder Weltabgewandtheit. Der Tenor im Feuilleton, ob in der „Zeit“, der „taz“ oder dem „nd“, will die Rede von „Heimat“ getrost den Ewiggestrigen überlassen – „links ist da, wo keine Heimat ist“.
Lässt sich den rechtskonservativen und rechtsextremen Gruppierungen, die ihn für sich zu besetzen versuchen, wirklich nichts entgegensetzen, das einen positiven Anspruch und ein Recht auf Heimat in von Flucht, Vertreibung und – erzwungener, aber auch gewollter – Migration gekennzeichneten Zeiten entwirft?
Wo lässt sich Heimat erfahren? Lässt sich Heimat verorten? Was bedeutet Heimat, Heimatverlust, Heimatgewinn als Erfahrungs- und Erlebnisraum für uns? Welche Zukunftsängste und Zukunftshoffnungen verbinden sich damit?
Darüber spricht die Journalistin Blanka Weber mit den Podiumsteilnehmern:
Eine Veranstaltung im Rahmen der vierteiligen thüringenweiten Gesprächsreihe »Von Heimat zu Heimat«, die der Thüringer Literaturrat mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen und mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen durchführt. Die Veranstaltung in Eisenach findet in Zusammenarbeit mit der Stiftung Lutherhaus Eisenach und der Evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Eisenach statt.
Kontakt:
Thüringer Literaturrat e.V. / 03643–9087751
Landeszentrale für politische Bildung in Thüringen / 0361–57-3212740
Warum fühlen sich viele Menschen in Ostdeutschland „abgehängt“? Woher rührt die wachsende Demokratiemüdigkeit? Wo regt sich Selbstbewusstsein und wie gelingt es, dieses besser zu entfalten?
Über die aktuelle Befindlichkeit in den neuen Ländern diskutieren der Ostbeauftragte der Bundesrepublik, Carsten Schneider (SPD), die preisgekrönte Drehbuchautorin Laila Stieler („Gundermann“) und der Schriftsteller Lukas Rietzschel („Mit der Faust in die Welt schlagen“, „Raumfahrer“).
Moderation: Frank Quilitzsch (Autor und Journalist)
Eine Veranstaltung des Thüringer Schriftstellerverbands und der Erfurter Herbstlese in Kooperation mit dem Theater Erfurt und der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Podiumsdiskussion »Was erzählen wir uns von Ostdeutschland?«
Mit einer Podiumsdiskussion endet die Lesereihe »Was erzählen wir uns von Ostdeutschland?«. In diesem öffentlichen Gespräch wollen wir fragen: Welche Bilder zirkulierten in den vergangenen dreißig Jahren über Ostdeutschland? Nach welchen Mechanismen funktionierte diese Öffentlichkeit? Wer erhielt welche Sprecherposition? Wie ist der Stand der Debatte in diesem diskursreichen Jahr? Und fragen wollen wir mit Blick auf das kommende (Wahl)Jahr: Welche Erzählungen über Ostdeutschland fehlen?
Moderation: Peter Neumann, Autor, Lyriker, Essayist, arbeitet für das Feuilleton DIE ZEIT.
Karten sind im Vorverkauf in der Eckermann-Buchhandlung erhältlich.
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. Gefördert von der Arbeitsgemeinschaft literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten e.V. im Auftrag der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Eröffnung der Ausstellung im Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek
Aufgrund limitierter Plätze ist eine Anmeldung notwendig. Bitte melden Sie sich zum 30. November an unter: https://stiftung-ettersberg.de/anmeldung-podiumsdiskussion/
Jorge Semprún (1923–2011) war ein spanischer Schriftsteller und Überlebender des Konzentrationslagers Buchenwald. 1994 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und regte in seiner Dankesrede die Gründung der Stiftung Ettersberg in Weimar an. Anlässlich seines 100. Geburtstages wurde von der Stiftung Ettersberg eine Ausstellung kuratiert, die im Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek eröffnet wird.
Zur Vernissage diskutieren Martin Schulz (Berlin/Bonn), Dr. Franziska Augstein (Berlin), Prof. Dr. Teresa Pinheiro (Chemnitz) und Prof. Dr. Volkhard Knigge (Weimar). Es moderiert Romy Straßenburg (ARTE, Paris). Die musikalische Gestaltung liegt bei Lina Tur Bonet (Geigerin/Musikhochschule Weimar).
Die Podiumsdiskussion und Vernissage ist Teil der Veranstaltungsreihe „Jorge Semprún in Weimar. Zum 100. Geburtstag eines großen Europäers“ der Stiftung Ettersberg in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, der Klassik Stiftung Weimar, der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, dem Deutschen Nationaltheater und Staatskapelle Weimar, der Bauhaus-Universität Weimar und der Stadt Weimar.
Finanziert mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei, der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen (Ausstellung) und der Botschaft von Spanien (Vernissage).
Finissage der Ausstellung von Rolf Müller »POETISCHE REFLEXIONEN. Malerei und Grafik«.
Finissage »mit der Schere geschrieben«. Es lesen Paula Fürstenberg, Stefan Heuer, Denis Pfabe und Simone Scharbert
Die Literaturgeschichte blickt auf eine lange Traditionslinie von Schriftsteller:innen, die sich zusätzlich zu ihrer literarischen Tätigkeit verschiedenen bildkünstlerischen Formen widmen. Ob als methodische Erweiterung der Recherche, Illustration des fertigen Textes oder Übertragung des poetischen Blicks in eine von der Sprache entbundene Form, ergänzen Fotografien, Zeichnungen und Gemälde die Werke zahlreicher Autor:innen weltweit. Seit dem frühen 20. Jahrhundert ist unter den Doppelbegabten aber vor allem die Papiercollage als alternatives Ausdrucksmittel und Experimentierfeld beliebt – bis heute. Auch zahlreiche Vertreter:innen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur nutzen das Spiel aus Demontage und Arrangement gefundener Wort- und Bildmaterialien zur Grenzüberschreitung zwischen den Künsten sowie zur Fortführung und Neubestimmung visueller Poesie. Dieses interdisziplinäre Interesse formt aktuell eine überaus produktive, vielfältige und heterogene Szene, die individuell agiert und dennoch kooperierend vernetzt ist.
Mit Katrin Bach, Lydia Daher, Paula Fürstenberg, Stefan Heuer, Denis Pfabe, José F.A. Oliver, Simone Scharbert und Erec Schumacher sind erstmals acht der interessantesten Vertreter:innen aktuell collagierender Autor:innen in einer exemplarischen Gruppenausstellung versammelt.
Einführung und Moderation: Mario Osterland
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., mit freundlicher Unterstützung der Villa Rosenthal und der Thüringer Kulturstiftung.
KOLLOQUIUM der Ernestiner Stiftung zu Gotha
„500 Jahre Schulgeschichte – Von der Gründung des Gothaer Gymnasiums bis zum Jubiläum 2024“ Schule der Zukunft
Im Blickpunkt des Kolloquiums der Ernestiner Stiftung zu Gotha steht die Frage der Kontinuität und des Wandels in der Erfolgsbilanz des Gymnasiums (KUTHE 2005). Prof. Kuthe von der Universität Erfurt hat 2005 bereits beeindruckende Forschungsergebnisse zu den ältesten Gymnasien in Thüringen veröffentlicht und aufgezeigt, welche Bedeutung den klassischen Gymnasien zukommt. In der Ausstellung „GOTHA MACHT SCHULE – Bildung von Luther bis Francke“ der Universitäts- und Forschungsbibliothek Gotha im Jahre 2013 wurde der Blickpunkt auf innovative Bildungskonzepte im Protestantismus der Frühen Neuzeit gelegt (SALATOWSKY 2013).
Die Abiturientin Lena Kallinich sowie die Abiturienten Tim Greschuchna und Richard Krug werden in einem Einführungsvortrag ihre Ergebnisse aus ihrer Seminarfacharbeit zum Thema „500 Jahre Gymnasium Ernestinum Gotha“ vorstellen (ca. 20 Min.). Im Anschluss werden in einer Podiumsdiskussion mit kompetenten Gesprächspartnern u. a. folgende Fragestellungen diskutiert:
Worin besteht das Erfolgskonzept traditionsreicher Gymnasien?
Welchen Einfluss hatten die Landesfürsten auf die inhaltliche Orientierung der höheren Bildungseinrichtungen?
Warum wird dem Gymnasium Ernestinum Gotha in der thüringischen Bildungslandschaft eine bedeutende Rolle in seiner 500 – jährigen Geschichte zugeschrieben?
Welche Schussfolgerungen können wir aus der Bildungstradition des Gymnasiums für unsere heutige Schulpolitik ableiten?
Podium:
Genießen Sie gemeinsam mit uns diesen Abend mit anregenden Gesprächen und einer interessanten Podiumsdiskussion im Ambiente des Lucas – Cranach – Saals im Hotel „Der Lindenhof“. Getränke und ein erlesenes Buffet umrahmen den Abend.
Bei Fragen und Anmerkungen wenden Sie sich bitte direkt an Dr. Lutz Wagner: 0173/8821010 bzw. E‑Mail: 500-jahre-ernestinum@schule-gth.de
Welche Wahl haben wir? Podiumsdiskussion zur Rolle der demokratischen Wahlen als Mittel zur Beteiligung der Menschen an gesellschaftlichen Prozessen
Der Verein Provinzkultur und die Initiative Aufwind des Kunst- und Kulturvereins Zella-Mehlis laden alle politisch interessierten Bürgerinnen und Bürger in die Mehrzweckhalle nach Zella-Mehlis ein.
Ralf Uwe Beck (Verein “Mehr Demokratie e. V.”), Fabian Scheidler (Historiker, Autor), Gryf Bailer (Verein “Soziale Dreigliederung”) und Frank Schelhorn (lokaler Aktivist, Pomologe, Agrarexperte) legen ihre Standpunkte zur Frage: “Welche Wahl haben wir?” dar und stellen sie zur Diskussion.
Laut einer Umfrage der Körber-Stiftung im August 2023 gaben nur 9% der Menschen in Deutschland an, Vertrauen in Parteien zu haben. Politische Ratlosigkeit, Verdruss und Ohnmacht sind Gefühle, die sich durch die Breite der Gesellschaft ziehen. Einige Menschen sind frustriert, am demokratischen „Katzentisch“ zu sitzen und im Turnus mit ihrer Stimme auch jede weitere Mitgestaltung abzugeben. Andere haben resigniert. Wieder andere bewegen sich zum Spielfeldrand: Aus Parteienverdrossenheit erwächst mitunter Demokratieverdrossenheit. Der Unmut zieht sich von der Wahlurne in den Alltag, wird aber bei Anlässen wie dem „Superwahljahr 2024“ besonders sichtbar. Diese Veranstaltung gibt Impulse. Wir bitten vier Diskussionspartner mit unterschiedlichen Hintergründen zum Gespräch. Im Zentrum stehen die Fragen: Was muss geschehen, damit wir Hoffnung schöpfen, uns politisch eingeladen und gesehen, ja, ermächtigt fühlen? Haben die Bürgerinnen und Bürger heute die Macht und die Möglichkeit, gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken? Wie können oder müssen Schritte zur Veränderung aussehen? Wer sorgt für die Umsetzung? Von welchem zeitlichen Rahmen sprechen wir? Wie können die verschiedenen Bedürfnisse der Menschen friedvoll koordiniert werden? Woran erkennen wir eine gut funktionierende Gesellschaft? Kurz: Welche Wahl haben wir? Nach einer kurzen und differenzierten Bestandsanalyse werden mögliche Ideen und Wege diskutiert. Impulse für einen nächsten, eigenen Schritt kann jeder Besucher mit nach Hause nehmen. Zur Wahl und über die Wahl hinaus.
Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion:
Ralf Uwe Beck / Hauptthema: Direkte Demokratie
Verein “Mehr Demokratie e. V.”
Kurz-Vita: Ralf Uwe Beck hat nach einer Ausbildung zum Traktoristen von 1982 bis 1987 in Jena Evangelische Theologie studiert. Von 1995 bis 2002 war er als Umweltbeauftragter, seit 2004 auch Referatsleiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Landeskirchenamt der 2009 fusionierten Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Seit 1997 engagiert sich Beck für den Verein Mehr Demokratie e. V., ist seitdem Sprecher des 21 Organisationen starken Bündnisses für Mehr Demokratie in Thüringen und seit Mai 2010 ebenfalls Mitglied und Sprecher des Bundesvorstandes des Vereins.
Statement: Bei den Bürgerräten betritt wirklich jede und jeder den Raum als Bürgerin und Bürger, und das auch ruhig im wirklichen Sinne – nämlich
bereit zu bürgen, Verantwortung zu übernehmen für die Gemeinschaft. Das, was dort alle verbindet, ist, dass sie gemeinsam an einem Strang ziehen und versuchen, eine Frage zu lösen. Die Bürgerbeteiligung ist immer nur Ratschlag für die Politik, und es bleibt im Belieben derer, die wir gewählt haben, wie sie damit umgehen… Deshalb braucht es unter jeder Bürgerbeteiligung ein Netz und einen doppelten Boden. Das ist aus unserer Sicht die direkte Demokratie, also die Möglichkeit, dass die Menschen notfalls, wenn sie wieder untergebuttert werden, wenn ihre Vorschläge wieder in den Schubladen verschwinden, die Möglichkeit haben, auf kommunaler Ebene Bürgerbegehren zu starten, auf Landesebene Volksbegehren. Das geht auch, das haben wir in allen 16 Bundesländern, da ist das gelebte Praxis. Auf Bundesebene fehlt das. Das ist die aus unserer Sicht die größte Demokratiebaustelle in Deutschland,
Fabian Scheidler / Hauptthema: Außenpolitische Position Deutschlands
Historiker, Autor
Kurz-Vita: Scheidler studierte Geschichte und Philosophie an der Freien Universität Berlin und Theaterregie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Seit 2001 arbeitet er als freischaffender Autor für Printmedien, Fernsehen, Theater und Oper. Er ist Mitbegründer des unabhängigen Fernsehmagazins Kontext TV und hat viele Jahre als Dramaturg für das Grips-Theater gearbeitet. Für seine publizistisch-künstlerische Tätigkeit bei Attac bekam er 2009 den Otto-Brenner-Medienpreis für kritischen Journalismus.
Statement: Die Zeiten sind verwirrend und die politische Obdachlosigkeit nimmt zu. Auf sich gestellt sind alle Einzelbewegungen, ob für Klimaschutz, Frieden oder soziale Gerechtigkeit zum Scheitern verurteilt. Die zunehmende Polarisierung und Spaltung nützt allein denen, die die gegenwärtige ruinöse Ordnung der Welt solange wie möglich aufrechterhalten wollen. Aus diesen Gründen sind Versuche, die Gräben zu überwinden, von entscheidender Bedeutung. Das ist schwer, gewiss. Denn man müsste sich das, was die Gräben so tief gemacht hat, zunächst einmal gemeinsam anschauen.
Frank Schelhorn / Hauptthema: Die Macht der Straße
lokaler Aktivist, Pomologe, Agrarexperte
Kurz-Vita: Seit einem halben Jahr Rentner; kommt aus der grünen, ökologischen Richtung (aber nicht politisch grün bzw. nicht mehr); DDR-Kind; Christ, mit fester Bindung an Gott; war u.a. Teilnehmer auf den großen Demos bei den G8 Gipfeln
Statement: Wenn die Regierung plötzlich Gesetze ändert, muss man genau hinschauen, welche da geändert werden. Wir haben eine politische und wirtschaftliche Übergriffigkeit, die nicht mehr rechtens ist. Die Korruption in Deutschland ist stabil und wir haben heute eine bedingte Diktatur. Ein Unrechtssystem als Fundament — das habe ich alles schonmal erlebt, deshalb gehe ich auf die Straße.
Gryf Bailer / Hauptthema: Soziale Dreigliederung
Verein “Soziale Dreigliederung”
Kurz-Vita: Geboren in Hamburg, Ausbildung zum Druckformenhersteller, verweigerte den Kriegsdienst und ist seit 1975 als Musiker tätig, seit 20 Jahren auch in der bildenden Kunst. Seit 1989 beschäftigt er sich intensiv mit der Sozialen Dreigliederung, gründete 2006 den Verein zur “Förderung des Sozialen Dreigliederungsgedankens”. Gryf nahm die Wende mit großer Freude auf, war fasziniert von der Mentalität im “Osten” und lebt heute in Sachsen-Anhalt. Das erworbene Grundstück gehört dem Verein in Verantwortungseigentum, hier befindet sich seit 2015 eine Tagungsstätte für Dreigliederung.
Statement: Eine unserer Grundlagen für ein gesundes Miteinander ist die Gewaltenteilung, die aktuell korrumpiert und nicht mehr existent, in ihrem Grundgedanken jedoch gut ist. Eine Lösung liegt in der Neusortierung der drei Gewalten und einem Umdenken unter der Berücksichtigung des Menschen als ganzheitliches Wesen, das geistige, seelische und körperliche Fähigkeiten und Bedürfnisse hat. Dies könnte unsere aktuellen Probleme unseres rein materialistischen Denkens und Vorgehens lösen.
Mit fremder Feder. Der gefälschte Schiller
Finissage mit Filmvorführung und Gelegenheit zu Gesprächen mit der Ausstellungskuratorin, Dr. Gabriele Klunkert
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen · Thüringer Literaturrat e. V. · MDR-Figaro · MDR Thüringen – Das Radio
Gestaltung und Umsetzung XPDT : Marken & Kommunikation © 2011-2024 [XPDT.DE]
© Thüringer Literaturrat e.V. [http://www.thueringer-literaturrat.de]
URL dieser Seite: [https://www.literaturland-thueringen.de/kalender/]