»Schneeweißchen und Rosenrot« – Puppenspiel mit dem Theater Kokon
»Es war einmal vor langer Zeit ein Haus, nahe dem Meer. Vor dem Haus zwei Bäumchen, Rosenstöcke. Der eine trägt rote Rosen und der andere weiße. In dem Haus wohnt eine Frau, die eines Tages Zwillinge bekommt. Im nahen Wald wohnen ein bösartiger Zwerg, aber auch ein gutmütiger Bär. Auf dem Felsen hinter dem Wald hat ein stolzer Adler seinen Horst.
Was das alles miteinander zu tun hat, will ich euch erzählen…«
Im Rahmen der 19. Thüringer Puppenspielwoche entspringen einem Popupbuch die zauberhaften Bilder für dieses Vierjahreszeitenmärchen bei dieser Vorführung im Veranstaltungsraum der Städtischen Museen Jena.
für Kinder ab 4 Jahre
Dauer ca. 50 Minuten
»Dornröschen und das kleine Gespenst« – Lesung für Kinder mit der Schriftstellerin Ingrid Annel.
Was passiert, wenn du das Märchenbuch auf der falschen Stelle aufschlägst? Plötzlich erscheint die Küchenmagd, die gar keine Zeit für dich hat. Übermorgen soll Dornröschens Hochzeit sein. Aus der ganzen Welt reisen die Gäste an und jeder möchte etwas essen. Die Küchenmagd rührt von morgens bis abends Suppe, backt Kuchen, schält Kartoffeln, knackt Nüsse. Warum hilft ihr denn der Zauberer nicht? Sie würde doch viel lieber… Möchtest du wissen, wie es weiter geht? Das erzählen die Küchenmagd und ihr großer Kochlöffel allen Märchenliebhabern zwischen 5 und 105 Jahren.
»Ein Indianer weint doch nicht« – Lesung für Kinder mit der Schriftstellerin Verena Zeltner.
Jeder Umzug bringt das Leben durcheinander – erst recht, wenn man aus Thüringen kommt und das neue Zuhause ein Ferienort an der Ostsee ist. Zum Glück findet Moritz’ Mutti rasch eine Arbeit. Moritz kommt zwar mit Oma Erna und ihrem Dackel Käpten Blaubär klar, doch von seinen Mitschülern wird er gehänselt. Das ändert sich, als Kalle sein bester Freund wird – sein Freund und Blutsbruder.
Zu zweit träumen sie davon, eines Tages nach Amerika zu reisen, dorthin, wo die richtigen Indianer leben. Bis es soweit ist, üben sie sich schon mal im Indianersein: Bogenschießen, Friedenspfeife rauchen … Sie retten ein weißes Pony, das vom Zirkus zurückgelassen wurde, und können nun sogar reiten.
Weil Blutsbrüder keine Geheimnisse voreinander haben, erfährt Moritz, wie sehr Kalle für Charlie schwärmt – Charlie, das hübscheste und netteste Mädchen der Klasse. Nun sitzt er in der Klemme: Soll er seinem Freund verraten, wie sehr auch er Charlie mag? Dass er sich sein Haar nur wachsen lässt, um ihr zu gefallen?
Moritz ist hin- und hergerissen, als etwas geschieht, was sein Leben völlig aus der Bahn wirft. Er sieht nur einen Ausweg: nichts wie weg von zu Hause – auf nach Amerika!
Am Samstag, dem 9. November 2019, wird die Suhler Volkshochschule auf den Kopf gestellt, denn dann zieht für einen Tag der KinderProvinzschrei in das alte ehrwürdige und historische Heinrichser Rathaus. Von 14.00 bis 18.00 Uhr gibt’s für alle kleinen und großen Gäste kulturelle Überraschungen sowie selbst gebackenen Kuchen von den Mitgliedern des Vereins Provinzkultur e.V.
In seiner neunten Auflage geht der KinderProvinzschrei 2019 neue Wege und bespielt ab 14 Uhr die Volkshochschule im Heinrichser Rathaus von oben bis unten, von links bis rechts und von lang bis quer. Es wird wackeln und knarren bis sich die Balken biegen. Über den Nachmittag gibt’s Workshops für Kids, Buchlesung, Puppenspiel, Filmvorführung und Lieder vom Suhler Knabenchor. Die Vereinsmitglieder sorgen für das leibliche Wohl mit selbstgebackenem Kuchen, Kaffee für die Eltern und Tee und Kakao für die kleinen Provinzschreier.
Das Programm zum 9. KinderProvinzschrei:
***15.30 Uhr / Buchlesung „Mauerspechte“ mit Reinhard Griebner
***16.30 Uhr / Puppenspiel „Der kleine Prinz“ mit der LAG Puppenspiel aus Erfurt
***ganztags Filmvorführung „Der kleine Maulwurf“ mit dem Kino „Schauburg2go“
***ganztags: Suhler Knabenchor
***ganztags Workshops
- „Calligraphie und Farben herstellen“ mit Gerhard Renner
- „Filzen und freies Gestalten mit farbiger Wolle“ mit Birgit Boden
- „Drucken“ mit Angelika Beuger
- „Papierschröpfen“ mit Vereinsmitgliedern von Provinzkultur
- „Trommelsession“ mit Max Strobel
Das Buch als Logbuch und Teilnahme
Im Rahmen der Ausstellung »herman de vries – Gerhard-Altenbourg-Preis 2019« spricht Cees de Boer, Kurator und Publizist aus Amsterdam und Triest, über herman de vries’ Umgang mit dem Medium Künstlerbuch.
»Goethe und die Empfindsamkeit am Beispiel des Singspiels ›Lila‹«
Vortrag von Dr. Thomas Frantzke
Die Goethe Gesellschaft Altenburg lädt zu ihrem nächsten Vortragsabend in das Lindenau-Museum Altenburg ein. Der Leipziger Germanist Dr. Thomas Frantzke widmet sich am Beispiel des Singspiels „Lila“ Johann Wolfgang von Goethes empfindsamer Seite.
Singspiele, Vorläufer der Operetten, erfreuten sich im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts auf den deutschen Bühnen außerordentlicher Beliebtheit. Auch Goethe probierte sich trotz der Kritik der Freunde in dieser Gattung mehrfach aus. „Lila“ entstand anlässlich des 20. Geburtstags der Herzogin Louise. Das Stück wurde am 30. Januar 1777 im Weimarer Liebhabertheater uraufgeführt.
Thema ist die Heilung eines an Wahnvorstellungen leidenden Menschen durch Theaterspiel. Bis 1778 folgen zwei weitere Bearbeitungen. Im Gewand einer scheinbar harmlosen, auf Unterhaltung zielenden Gelegenheitsdichtung setzt sich Goethe mit einem hoch aktuellen Thema seiner Zeit auseinander – Empfindsamkeit und Werther-Kult. Und mehr noch: Ist „Lila“ Goethes Antwort auf den „Waldbruder“ von Jacob Michael Reinhold Lenz? Gar eine literarische Abrechnung mit dem einstigen Jugendfreund?
Der Vortragsabend steht allen Interessierten offen. Nichtmitglieder zahlen 3 Euro Eintritt. Alle Vortragstermine des Goethe Gesellschaft Altenburg e. V. sind unter www.goethe-altenburg.de zu finden.
Dr. Dirk Sangmeister (Gotha) stellt den von ihm herausgegebenen Briefwechsel von Garlieb Merkel (1769–1850) vor
Der Schriftsteller und Publizist Garlieb Merkel hat sich seinerzeit mit einer fulminanten Streitschrift über „Die Letten“ (1796) als kühner Vorkämpfer für die Befreiung der leibeigenen Bauern in Liv‑, Est- und Kurland um die Menschenrechte verdient gemacht, wird heute aber von Germanisten aufgrund seiner freimütigen Bücher und kalkuliert provokanten Kritiken aus seinen Jahren in Weimar und Berlin vor allem als hartnäckiger Widersacher Goethes und der Frühromantiker erinnert.
Aus Anlaß des 250. Geburtstages dieses wirkungsmächtigsten Vertreters der Aufklärung im Baltikum fächert die vorliegende Edition seiner weitgehend unveröffentlichten Korrespondenz mit 140 Literaten, Gelehrten und anderen Zeitgenossen in Mittel- und Osteuropa gleich mehrere bislang vernachlässigte Kapitel von Literatur‑, Presse- und Zeitgeschichte auf.
Dirk Sangmeister, Jahrgang 1965, studierte Germanistik und Anglistik in Braunschweig, Hamburg und Honolulu. Er war Gastprofessor an der Universität Zypern und Fellow der Universitätsbibliothek Chicago und ist seit 2014 Mitglied des Forschungszentrums Gotha der Universität Erfurt. Er ist Mitherausgeber von Seumes „Briefen“ (2002), Editor von Seumes „Apokryphen“ (2013) und von Seumes Autobiographie „Mein Leben“ (2018) und war schon mehrfach im Archiv zu Gast.
Vortrag von Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Detering (Universität Göttingen):
»Die Ratten unterm Dach: Storms Außenseiter«.
Offene Erzählbühne für Erzähler und Erzählerinnen aller Couleur
Moderation: Antje Horn und Suse Weise.
Weltwehe. „Der Sturm“ und das literarische Bauhaus
Vortrag und Lesung mit Jens-Fietje Dwars und Nancy Hünger
Wir feiern das Bauhaus als Musterschule der Moderne! Und den „Sturm“, die Berliner Künstlerszene um Herwarth Walden, als Inbegriff der Avantgarde! Doch was verbirgt sich hinter diesen Glitzerbegriffen? Was ist „die Moderne“ und brauchen wir eine neue Avantgarde? Diesen Fragen widmeten sich die beiden jüngsten Hefte der Thüringer Literaturzeitschrift „Palmbaum“.
Im Rahmen der Sturm-Ausstellung der Kunstsammlung Jena spricht „Palmbaum“-Chefredakteur Jens-Fietje Dwars über die Geburt der Avantgarde aus dem Geist Nietzsches sowie über Sprache und Literatur am frühen Bauhaus, das prägende Impulse aus dem „Sturm“-Kreis übernahm.
Die Schriftstellerin Nancy Hünger, die an der Bauhaus-Universität in Weimar studiert hat, liest aus eigenen Texten und rechnet mit der Möchte-gern-Avantgarde des heutigen Literaturbetriebs ab. Auch Gedichte der berühmten „Sturm-Abende“ und Lyrik des Bauhauses werden vorgetragen.
»›doch immer der König unserer Literatur‹. Heinrich Heines Goethe« – Vortrag von Prof. Dr. Alice Stašková (Jena).
Adele Schopenhauer und Goethe: ein Briefwechsel
Vortrag von Claudia Häfner, Jena
Im Goethe- und Schiller-Archiv Weimar werden die wichtigsten Briefe, Tagebücher und Manuskripte Adele Schopenhauers aufbewahrt. Grundlegend für erste Charakterisierungen war ihr Briefwechsel mit dem »lieben Vater« Goethe. Die meisten Briefe, die er an sie schrieb, kehrten durch einen Ankauf Ottilie von Goethes 1864 nach Weimar zurück. Die enge Beziehung zum »gütigen Vater« lebte vor allem im Briefwechsel während Adele Schopenhauers Bildungsreisen und nach ihrem Umzug an den Rhein fort. Sie durfte ihn um Autographen und Medaillen bitten und vermittelte Mineralien, Altertümer, Bücher und Radierungen. Der Briefwechsel ist jedoch nicht nur durch vielfältige Themen, sondern auch durch eine besondere emotionale Tiefe gekennzeichnet.
Claudia Häfner studierte Geschichte und Philosophie in Jena. Als Mitarbeiterin im Goethe- und Schiller-Archiv erschließt sie die Briefe an Goethe. Ihr besonderes Forschungsinteresse gilt der Stadtgeschichte Jenas sowie der jüngeren Generation um Johann Wolfgang von Goethe. – Sie ist Kuratorin der Ausstellung und Autorin des Begleitheftes.
Dieses Begleitheft – im Archiv erhältlich – beinhaltet zahlreiche Ausstellungsobjekte wie Adele Schopenhauers Tagebücher sowie Manuskripte von Gedichten, Märchen und Italienaufzeichnungen, ihre fantasievollen Scherenschnitte, Aquarelle und Arabesken. Sie werden komplettiert mit originalen Briefen, die Einblick geben in ihr Verhältnis zum Bruder, die enge Beziehung zum »Vater« Goethe, die Freundschaft zu wichtigen Schriftstellerinnen und Schriftstellern wie Immermann und der Droste. Nicht zuletzt wird daran erinnert, wie Adele Schopenhauers vielgestaltiges Erbe durch ihre Freundinnen Ottilie von Goethe, Allwina Frommann und Sibylle Mertens-Schaaffhausen nach Weimar gelangte.
NARRARE – Eröffnung des 2. Erzählkunstfestivals ins Jena – Geschichten am Feuer
Im November veranstaltet der Lese-Zeichen e.V. das zweite Mal das internationale Festival für Erzählkunst »Narrare« in Jena.
Feuer, Liegestühle, warme Decken, Glühwein, Punsch und kunterbunte Geschichten. Erzähler*innen: Martin Ellrodt, Martin Niedermann, Maria Carmela Marinelli, Lukas Müller, Annika Füser, Florian Fischer, Mohammed Kello, Antje Horn.
In der ganzen Stadt werden eine Woche lang Veranstaltungen stattfinden. Erzählerinnen und Erzähler geben Geschichten weiter. Sie begegnen den Zuhörern ganz persönlich und schaffen mit dem Erzählen der verschiedensten Geschichten einen Raum, in welchem wir alle zuhause sein dürfen. Die Geschichten erzählen von der Sehnsucht nach Gerechtigkeit, nach Liebe, Sinn und Glück. Sie sind zeitlos und universal. Mythen, Märchen, Sagen usw. sind seit jeher die Wegbereiter der Migration. Sie machen nicht Halt vor Ländergrenzen, sie überschreiten diese seit Jahrhunderten und schaffen sich im neuen Kulturraum immer wieder eine neue Identität.
Organisator: Lese-Zeichen e.V., JenaKultur, Verband der Erzählerinnen und Erzähler e.V.
Martin Ellrodt und Martin Niedermann erzählen Geschichten aus aller Welt. Kommt und lauscht!
Im November veranstaltet Lese-Zeichen zum zweiten Mal das internationale Festival für Erzählkunst »Narrare« in Jena. In der ganzen Stadt werden eine Woche lang Veranstaltungen stattfinden. Erzählerinnen und Erzähler geben Geschichten weiter. Sie begegnen den Zuhörern ganz persönlich und schaffen mit dem Erzählen der verschiedensten Geschichten einen Raum, in welchem wir alle zuhause sein dürfen. Die Geschichten erzählen von der Sehnsucht nach Gerechtigkeit, nach Liebe, Sinn und Glück. Sie sind zeitlos und universal. Mythen, Märchen, Sagen usw. sind seit jeher die Wegbereiter der Migration. Sie machen nicht Halt vor Ländergrenzen, sie überschreiten diese seit Jahrhunderten und schaffen sich im neuen Kulturraum immer wieder eine neue Identität.
Organisator: Lese-Zeichen e.V., JenaKultur, Verband der Erzählerinnen und Erzähler e.V.
Annika Füser & Mohammed Kello: Von König Horst … Û Çîrokên din
König Horst sitzt auf seinem Thron und überblickt sein Reich, das sich in Ordnung und Ruhe unter seinem Blick erstreckt. König Horst liebt seine Ordnung… Doch plötzlich fangen die Berge um sein Reich an zu erzittern. Die Erde bebt. Ein riesiger Spalt bricht auf und Menschen strömen herein. Sie schwingen bunte Fahnen, schreien und singen und sie erzählen. Sie erzählen ihre Geschichten: Siname, der der Kopf raucht vor Sorgen; Maria, die den Pfarrer hereingelegt hat und die palästinensische Prinzessin, die es schaffte die Sonne einzufangen. Sie alle haben ihre Geschichten des Widerstands dabei.
Erzähler*innen: Annika Füser & Mohammed Kello
Erzählvorstellung auf kurdisch, arabisch und deutsch
Organisator: Lese-Zeichen e.V., JenaKultur, Verband der Erzählerinnen und Erzähler e.V.
»Gleich und doch anders« – Märchen und Menü mit Florian Fischer und Lukas Müller
Wurzeln & Flügel. Mit Maria Carmela Marinelli, Martin Ellrodt und Klaus Wegener
Ein in Tschechien lebender deutscher Erzähler, eine in Deutschland lebende italienische Erzählerin und ein in Jena lebender norddeutscher Musiker lassen die Funken sprühen und die Fetzen fliegen.
Erzähler*innen: Maria Carmela Marinelli, Martin Ellrodt
Musiker: Klaus Wegener (Klarinette/ Saxophon)
Moderation: Antje Horn
Die Stadtwerke laden zu diesem Abend und einem kleinen Buffet ein.
Organisator: Lese-Zeichen e.V., JenaKultur, Verband der Erzählerinnen und Erzähler e.V.
Wurzeln und Flügel .. Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Was gibt uns Halt? Was lässt uns fliegen? Vier Länder – sieben Erzähler*innen – viele Geschichten Erzähler*innen: Martin Niedermann, Maria Carmela Marinelli, Lukas Müller, Annika Füser, Florian Fischer, Mohammed Kello, Antje Horn
Programm
18:30 – 19:30 Uhr Lange Nacht der Geschichten – Teil 1
19:30 – 20:15 Uhr Abendessen (Buffet)
20:15 – 21:15 Uhr Lange Nacht der Geschichten – Teil 2
21:15 – 21:45 Uhr Pause
21:45 – 22:30 Uhr Lange Nacht der Geschichten – Teil 3
Organisator: Lese-Zeichen e.V., JenaKultur, Verband der Erzählerinnen und Erzähler e.V.
Geh und öffne die Tür
Rezitation: Christine Stauch
Musik: Lev Guzman
Am Samstag, 23. November 2019, 14:30 Uhr lädt die Dichterstätte Sarah Kirsch in Limlingerode zu einer musikalischen Lesung ein. An diesem Nachmittag wird Kulturmanagerin Christine Stauch Tschechische Lyrik vorstellen. Eine Art lyrischer Nachhall auf die Leipziger Buchmesse, die im Frühjahr dieses Jahres die Tschechische Republik als Gastland präsentierte. Lev Guzman wird das poetische Programm musikalisch bereichern, indem er den lyrischen Klang mit musikalischen Kompositionen verbindet, darunter Werke von Bedřich Smetana und Django Reinhardt. Andererseits führt er mit seinen Improvisationen die Gedichte in freie musikalische Klangräume.
Im Salon „Musenbundt“ sind an diesem Nachmittag nicht nur Lyrik und Musik im Bund. Seit Oktober umspielen Kunstobjekte von Susanne Lägel alle Räume der Dichterstätte. Inwieweit sich diese mit dem lyrisch-musikalischen Klang verbinden, das werden die Gäste ganz individuell erleben.
Die Tür der Dichterstätte ist geöffnet – um einzutreten!
Wir freuen uns schon jetzt auf Ihr Kommen!
Zum musikalisch-literarischen Programm
„geh und öffne die tür“ – diese Verszeile entstammt dem Gedicht „die tür“ des tschechischen Poeten Miroslav Holub (*1928, †1998) und lässt ganz im unmittelbaren Sinne eine Einladung ahnen, hinaus zu gehen um die im Menschen verankerte Neugier zu stillen, eine Tür zu öffnen, um das gut eingerichtete Zimmer, das eigene Haus… die eigene Gedankenwelt zu verlassen, um sich von äußeren Dingen inspirieren lassen zu können: von der Natur, von anderen Menschen… oder, den Bogen weiter gespannt, von anderen Kulturen und anderen Ländern. Unter diesem Aspekt wurde diese Verszeile zum Programm des literarischen Nachmittags: Neugier auf tschechische Lyrik zu wecken.
In Gänze wird in diesem Gedicht eine andere Atmosphäre spürbar, eine existenzielle Not, die Tür öffnen zu müssen, um einer Enge zu entfliehen, die freies geistiges Denken und Arbeiten zu erdrücken droht. „…geh und öffne die tür/zumindest/ein luftzug/wird sein“, so die letzten Verszeilen. Möglich, dass der Dichter darin die resignative Stimmung aufgreift, die nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 das Leben vieler Menschen in der damaligen Tschechoslowakei ergriff, die letztlich, aufgrund der systemimmanenten Abkehr von einer freien individuellen Entfaltung, wie ein Schatten von Beginn an über dem Leben der Menschen in allen sozialistischen Ländern des damaligen Ostblocks lag.
Alle Gedichte im Lyrikband „Wo wir zu Hause das Salz haben“ sind Übersetzungen des bekannten deutschen Lyrikers Reiner Kunze. Zu der Auswahl der tschechischen Lyrikerinnen und Lyriker gehören Jan Skácel, Ivan Blatný, Vlasta Dvořáčková, Karel Toman und Milena Fucimanová. Dazu zählen auch Milan Kundera, Jaroslav Seifert und Václav Havel.
Kunze in einem Interview der Prager Zeitung nach dem Besonderen in der tschechischen Literatur gefragt, sagt: „In der tschechischen Literatur bricht sich einzigartig europäisches Licht in slawischem Empfinden. Der Winkel, in dem das Licht an die Oberfläche der tschechischen Poesie und Prosa austritt, wird bestimmt von einer langen anerlittenen Wehmut, einem feinen fatalistischen Lächeln, einem Zorn, der seine Stunde abwartet, und selbsterlösendem Humor.“
In diesem Interview ist neben den zahlreichen Auszeichnungen für Kunze als Lyriker auf die des tschechischen Außenministeriums verwiesen, die Kunze 2014 verliehen wurde, „für seinen Beitrag zur Förderung des Ansehens der Tschechischen Republik im Ausland.“*
Die Titelzeile des genannten Interviews lautet: “Ich habe für meine Gedichte den Kopf hingehalten”* Angemerkt sei an dieser Stelle, dass der Lyriker und Übersetzer Reiner Kunze, der bereits Anfang der 1960er Jahre eingeschränkte Publikationsmöglichkeiten in der DDR erfuhr, nach Ausschluss aus dem Schriftstellerverband 1976 den Antrag auf Ausbürgerung stellte und unmittelbar danach mit seiner Familie in die Bundesrepublik Deutschland übersiedelte. /* Prager Zeitung online, 13. 10. 2017, wikipedia.org
Zur Ausstellung
In der Ausstellungsreihe der Dichterstätte HausART stellt seit Ende Oktober die Künstlerin Susanne Lägel ihre Werke vor. Das Motto der musikalischen Lesung ging auf ihre Schau über. Sie erklärt das mit folgenden Worten: „Geh und öffne die Tür“ bedeutet für mich eine Tür zu öffnen um sich nach draußen zu begeben, offen zu sein für alles, was man draußen erwarten kann. … Draußen hole ich mir meine Inspirationen. … Ich liebe es draußen zu sein.“
Was ihre Kunst ausmacht hat Susanne Lägel so erklärt: „Ich benutze die Natur als Anregung für meine Arbeiten, insbesondere die Strukturen der Bäume haben es mir angetan. Die fotografiere und zeichne ich, und gehe ihnen in meinen textilen Arbeiten nach. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit ist die Färberei mit Pflanzenmaterialien wie Blätter, Rinden, Wurzeln, Blüten und Früchte.“
Man darf gespannt sein, auf die Werke von Susanne Lägel und auf das einmalige Zusammenspiel von Lyrik, Musik und bildender Kunst an diesem Nachmittag in der Dichterstätte Sarah Kirsch in Limlingerode.
Figurentheater mit Christiane Weidringer im Romantikerhaus Jena
»Wenn es Winter wird, gucken die Kinder in den Himmel und warten auf den Schnee. Dort oben sitzen drei kleine Schneeflöckchen ungeduldig auf ihrer Wolke. Wann ist es endlich kalt genug, um hinunter zu schweben und Abenteuer zu erleben? Dann geht es plötzlich los! Nacheinander wirbeln sie zur Erde und erfahren eines nach dem anderen die Geschichte von dem Jungen mit seiner Ziege im Schneesturm, von der Fabel der Tieren im Winterwald und vom Märchen des kleinen Schneemädchens, das eines Tages lebendig wurde…«
Das Figurentheater von Christiane Weidringer präsentiert im Rahmen der 19. Thüringischen Puppenspielwoche eine zauberhafte Wintergeschichte im Romantikerhaus Jena.
für Kinder ab 3 Jahre
Dauer ca. 50 Minuten
Tickets können ab sofort an der Museumskasse des Stadtmuseums, Markt 7, (Öffnungszeiten) erworben werden.
Zum Tee bei Storm: Sabine Köttelwelsch
Die Landgräfin Philippine von Hessen-Kassel (1745 – 1800).
Philippine Auguste Amalie (1745–1800), Landgräfin von Hessen-Kassel, war eine geborene Prinzessin von Preußen und Nichte König Friedrichs II., genannt Friedrich der Große. Philippine hatte einen für ihre damalige Zeit ungewöhnlich unabhängigen Lebensstil. Sie galt als große Schönheit und wusste dies auch einzusetzen. Von dieser besonderen Frau wird Sabine Köttelwelsch (Kassel) beim Tee im Literaturmuseum „Theodor Storm“ berichten.
Die erste, politische Ehe mit Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel blieb auf ihren eigenen Wunsch hin kinderlos. In Kassel etablierte sie einen eigenen Freundeszirkel, zu dem auch so berühmte Gäste wie etwa der Philosoph Adolph Freiherr von Knigge gehörten. Nach dem Tod ihres ersten Ehemannes ehelichte sie 1796 ihren langjährigen Begleiter, Graf Georg Ernst Levin von Wintzingerode, und verbrachte auch einige Zeit auf Burg Bodenstein im Eichsfeld. Sie starb am 1. Mai 1800 55-jährig in Berlin.
»Abenteuer Grünes Band – Vom Todesstreifen zur Lebenslinie« – Lesung mit Mario Goldstein
Abenteurer und Buchautor Mario Goldstein besegelte mit unerschütterlichem Freiheitsdrang die Meere der Welt, fuhr mit einem umgebauten Wasserwerfer zum Dalai Lama und durchquerte Nordamerika von Ost nach West.
Seit über fünfzehn Jahren reist er durch die unterschiedlichsten Gegenden der Welt. Er besucht Plätze, die in keinem Reiseführer zu finden sind. Doch das dunkelste Kapitel seiner wechselvollen Lebensgeschichte hat er über all die Jahre nicht angefasst. Aufgewachsen in der DDR, wurde er bereits als 15-Jähriger wegen Vorbereitung von Republikflucht inhaftiert. 1988 misslang ihm das zweite Mal ein rettender Fluchtversuch. Lange Gefängnisaufenthalte und tiefe Verzweiflung begleiteten diesen Lebensabschnitt.
Im Sommer 2016 kehrt Mario erstmals wieder an die ehemalige Grenze zurück und stellt sich seiner Vergangenheit. 1.393 Kilometer legt er zu Fuß, nur von seiner Hündin Sunny begleitet, auf dem einstigen Kolonnenweg zurück. Doch es sollte nicht nur eine Begegnung mit seiner eigenen Geschichte werden. Er wollte auch dem Grünen Band selbst eine Chance geben, denn aus dem tristen Grenzstreifen ist eine immergrüne Landstraße geworden, wo heute über 1.200 seltene Pflanzen- und Tierarten zu Hause sind.
Diese Reise nimmt Sie mit in die Geschichte Deutschlands, die von Trennung und Leid geprägt war. Aber sie zeichnet auch einen langen Weg der Versöhnung nach. Mario Goldstein trifft auf Zeitzeugen, ehemalige Soldaten, Flüchtlinge und Naturschützer, die sich mit Herz und Verstand dieser wunderbaren Landschaft verschrieben haben, und er versucht herauszufinden, warum das Grüne Band heute einzigartig in der Welt ist.
Im Mittelpunkt eines Goldstein-Vortrags stehen die Menschen, denen er unterwegs begegnet, und mit ihnen ihre Ansichten und unterschiedlichen Lebenswege. Dabei gewährt Mario auch immer wieder tiefe Einblicke in seine eigene Gefühls- und Gedankenwelt.
Das Besondere an seinen Vorträgen ist die Offenheit und Ehrlichkeit, mit der er über sich und sein Leben spricht. Seine persönlichen Erkenntnisse und Eindrücke fließen authentisch in die Reiseerzählungen ein.
…Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert 30 Jahre nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs die ehemalige innerdeutsche Grenze, das Grüne Band Deutschland, komplett als Nationales Naturmonument unter Schutz zu stellen sowie seine Ausweisung als UNESCO-Welterbe voranzutreiben. … »Das Grüne Band ist weltweit einmalig, als Biotopverbund und als Landschaft der Erinnerung«, sagt der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger, der das Grüne Band zusammen mit Kai Frobel, BUND-Artenschutzreferent, initiiert hat. »Es bietet tausenden Tier- und Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum und lässt uns mit seinen historischen Relikten die Unmenschlichkeit von unüberwindbaren Grenzen spüren.« Ein kompletter Schutz des Grünen Bandes als Nationales Naturmonument (NNM) sei daher unabdingbar. »Wir begegnen so dem massiven Artensterben ebenso wie dem Vergessen oder Verklären von innerdeutscher Teilung und Grenze.« Thüringen hat bereits vor knapp einem Jahr seinen Anteil am Grünen Band als NNM ausgewiesen.
AUF GRUND – zu Ehren eines gelebten Lebens
Erzählerin: Ragnhild A. Mørch
Bølgende blå og blåne bak blåne. An Land die Großtante und im Fjord ihre Insel: mein Kindheitsparadies. Sonnenreich. Wolkenlos. Es blitzt und blinkt in dunklem Wasser – salzig gewaltig – während im Untergrund der norwegische Widerstand gegen die deutsche Besatzung wächst. Als es am 18. März 1944 an der Tür klingelte, ging er um zu öffnen. Und kam nicht wieder. Eine Erzählperformance von blindem Glück, deutscher Dichtkunst und die Frage nach Vergebung.
Organisator: Lese-Zeichen e.V., JenaKultur, Verband der Erzählerinnen und Erzähler e.V.
Der 4. Dezember ist der Tag der Heiligen Barbara, der Schutzheiligen der Bergleute. Sie gehört zu den 14 Nothelfern und ist als Heiligenfigur in Altären aller Stilepochen häufig anzutreffen. In seinem Vortrag im Romantikerhaus geht Dr. Jürgen Ellenberg, Jena/Wogau, näher auf Legende und Mythos der Heiligen ein und macht anschaulich, wie sie von der Romanik bis heute in Kirchenhäusern bildlich und figürlich Darstellung gefundenen hat – in ganz Europa, vor allem aber in Thüringen und Franken.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
Frank Döbert spricht zu den Wendeereignissen im November 1989. Der Journalist und Forscher war nicht nur Zeitzeuge und aufmerksamer Beobachter des Geschehens, sondern er hat viele Dokumente recherchiert, die mehr Aufschluss über die konkreten Abläufe und das Verhalten der Verantwortlichen in den staatlichen Stellen geben.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
Nikolausgeschichten, Wintermärchen und Weihnachst-Stories mit Jolanda Querbeet.
Geschichten aller Art von Räubern und anderen Waldbewohnern mit Martin Ellrodt.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
»Geschichten aller Art: vom Leben und Lieben« – Märchen und Vier-Gänge-Menü mit Martin Ellrodt.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Goethe- und Schiller-Archivs zeigen eine Auswahl von Handschriften, die in diesem Jahr neu in die Bestände des Archivs gekommen sind.
Zu Beginn gibt Abteilungsleiterin Dr. Silke Henke einen Überblick und stellt eine bedeutende aus Privathand erworbene Nietzsche-Sammlung vor. Die insgesamt mehrere hundert Handschriften umfassende Sammlung enthält als herausragende Einzelstücke zehn Briefe von Friedrich Nietzsche, darunter ein unveröffentlichter Brief an den Dirigenten Felix Mottl über Peter Gasts Oper „Der Löwe von Venedig“ sowie ein Brief an Karl Hillebrand, mit dem Nietzsche dem verehrten Essayisten den ersten Teil des „Zarathustra“ übersandte. Zur Sammlung gehören außerdem zahlreiche Autographen und Fotografien aus dem engsten und weiteren Umkreis von Nietzsches Familie, Freunden, Lehrern und Schülern sowie zur Wirkungsgeschichte Nietzsches.
Dr. Ulrike Bischof berichtet über die Erwerbungen der Freundesgesellschaft.
Dr. Bastian Röther stellt einen wenige Tage nach Goethes Tod entstandenen Brief des sachsen-weimarischen Staatskanzlers Friedrich von Müller an einen unbekannten Empfänger vor, in dem Müller über die letzten Stunden des Dichters berichtet.
Dr. Gabriele Klunkert präsentiert eine Abschrift des Briefes von Goethe an den Kunstsammler Sulpiz Boisserée vom 18. Juli 1817 von Boisserées Hand über das Phänomen des Dämmerungssehens von Farben.
Dr. Yvonne Pietsch stellt das Gedicht „Wacht auf mit innern Sinnen“ aus der Feder des Romantikers Ludwig Achim von Arnim vor, dass jüngst als Schenkung ins Archiv gekommen ist.
Im Anschluss lassen wir das Jahr gemeinsam in der Cafeteria des Archivs ausklingen. Seien Sie herzlich willkommen!
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
Paul Scheerbart (1863 – 1915): Meine Welt ist nicht von Pappe
Der Dichter Paul Scheerbart ist einer der bekanntesten Dichter, von dem jeder weiß, dass niemand ihn kennt. Deswegen fühlen wir uns verpflichtet, die verborgenen Schätze seiner Dichtkunst an diesem Dezembertag öffentlich geheim zu halten.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
Ricke-Ricke-Tock! – Antje Horn erzählt
Antje Horn erzählt unglaubliche Geschichten von listigen Großmüttern, heulenden Wölfen, singenden Schweinen und radfahrenden Füchsen.
Antje Horn ist Erzählerin. Sie liest nicht vor, sie erzählt frei in der jahrtausendealten Tradition der Geschichtenerzähler, ein heute seltenes und überraschendes Erlebnis. In ihren Geschichten, oft sind es Märchen, wird Gewohntes auf den Kopf gestellt, besiegt das Sanfte das Harte, wird Unmögliches Wirklichkeit. Während des Erzählens verbindet sich Uraltes und gerade Entstehendes zu einer immer neuen Geschichte.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
»In alten Zeiten als das Wünschen noch geholfen hat« – Märchen mit Pia-Maria Will.
16:30 Uhr: Märchen erzählt von Frau Holle.
17:00 Uhr: Öffnen des Türchens am Adventskalender.
Märchen in der Adventszeit erzählt von Frau Holle.
Öffnen des letzten Türchens am Adventskalender.
Vortrag und Lesung mit Kristina Stella aus Anlass des 90. Geburtstages des Schriftstellers Siegfried Pitschmann (12.01.1930–29.08.2002).
DIE BIBLIOTHEK ZWISCHEN TURM UND TASTE
Vortrag von Prof. Dr. Lorenz Engell
Die Bibliothek ist das Haus des Wissens und des Sinns. Nicht ohne Grund residieren Bibliotheken gern in Türmen oder schmücken sich mit ihnen: Türme erzeugen Weitblick, Einsicht und Sichtbarkeit. Die Ordnungen des Wissens und des Sinns sind in Bibliotheken niedergelegt, sie sind im wörtlichen Sinn lesbar und bilden darin ein visuelles Regime aus. Weltenthobenheit und Distanz, Subjektivität und Abstraktion, aber auch Kontrolle kennzeichnen das visuelle Wissen.
Nun aber ist die Bibliothek unter Tage gezogen und ebenso unsichtbar wie sichtlos geworden. Zugleich hat sie sich digitalisiert. Der Zugang zum Wissen geschieht nun nicht mehr über den Sehsinn, sondern über den Tastsinn, nämlich als Berührung der Tastaturen und als Abtasten der Bildschirme (auch wenn es mit den Augen geschieht). Der Nahsinn hat den Distanzsinn abgelöst. Die Bibliothek ist nicht mehr der Speicher des Wissens, sondern sein Interface, seine Membran, seine Haut. Das hält die Möglichkeit bereit, auch das Buch als berührbares Ding mit Volumen und Gewicht neu zu begreifen und statt stets nur auf Texte nun auch auf Texturen zu achten und auf das, was Bücher tun. Nur in der Bibliothek können wir das im Buch nicht nur bedeutete, sondern verkörperte Wissen erfahren.
In der Reihe „Konstellationen. Neue Sichten der Bibliothek« spricht Prof. Dr. Lorenz Engell über das Thema »Die Bibliothek zwischen Turm und Taste«. Lorenz Engell ist seit 2008, gemeinsam mit Bernhard Siegert, Direktor des Internationalen Kollegs für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie (IKKM im ehem. Palais Dürckheim) an der Bauhaus-Universität Weimar. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Operative Ontologien, Medien-Anthropologie sowie Film und Fernsehen als philosophische Apparaturen, mediale Historiographien und Zeichensysteme.
Ulrike Müller spricht in Jena zum Aufbruch der Bauhausfrauen in die Moderne
„Vor uns lag ein riesiges Experimentierfeld“ (Gunta Stölzl). Die Bauhausfrauen und ihr Aufbruch in die Moderne, Lesung und Gespräch mit Ulrike Müller, Kulturwissenschaftlerin und Autorin, Weimar.
Dr. Ulrike Müller gibt anhand ihres vollkommen neu überarbeiteten Buches „Bauhaus-Frauen“ zunächst Einblicke in die Situation der Frauen am Bauhaus sowie deren Bedeutung für die Moderne und wirft einen kritischen Blick auf den Umgang mit den Frauen an der Schule. Anschließend stellt sie, lesend und erzählend, ausgewählte Künstlerinnen aus den Bereichen Metalldesign, Innenarchitektur und Fotografie vor. Dabei folgt sie den Lebens- und Arbeitsbiografien von den Anfängen am Weimarer Bauhaus bis in die Zeit des Nationalsozialismus, der für viele Frauen Exil, für andere komplettes Verstummen und für einige auch ihren gewaltsamen Tod bedeutete.
Frank Döbert spricht über eine dunkle Seite der Bauhaus-Architektur. Das Prinzip einfacher Zweckmäßigkeit haben sich leider auch die Nationalsozialisten bei der Errichtung der Konzentrationslager zu Nutze gemacht. Der Referent spricht über die Zusammenarbeit von Bauhaus-Absolventen mit der SS. Im Vortrag »Von Weimar nach Auschwitz – die dunkle Seite des Bauhauses« wird diese wenig thematisierte Dimension exemplarisch anhand des Wirkens von Franz Ehrlich und Fritz Ertl nachgezeichnet.
Der Vortrag wird ohne Ausstellungsbesuch angeboten.
Das Wyssozki-Spektakel: Noch ist nicht aller Tage Abend
Das ca. 2‑stundige musikalische Kleinkunstspektakel ein extravagantes, unterhaltsames und emotionales Programm mit Liedern, Texten, Gedichten und kleinen Spielszenen aus dem Leben Wladimir Wyssozkis.
Gleichzeitig ist es eine theatralisch angelegte Hommage an den wohl legendärsten sowjet-russischen Liedermacher und Schauspieler charmant und brillant wird Gerd Krambehr am Akkordeon von Verena Fränzel begleitet, die auch als Marina Vlady, Wyssozkis große Liebe, agiert.
Die Nachdichtungen sind spannend und zeitnah, sie belegen anschaulich Krambehr‘s „russische Seele“ und seine Verbundenheit zum verstorbenen W. Wyssozki.
Zur Begrüßung gibt es einen Vodka für jeden Gast, der Im Eintrittspreis enthalten ist. Zudem werden originale russisch, kulinarische Spezialitäten vom „Restaurant Russischer Hof“ zum Kauf angeboten. Wie etwa:
Eierkuchen mit verschiedenen Füllungen
Verschieden Häppchen
Teigtaschen
Russisches Bier
Kwass
Wodka
Krimsekt
WLADIMIR WYSSOZKI, geboren am 25.01.1938 in Moskau, • bedeutendster Liedermacher des 20. Jahrhunderts in der ehemaligen Sowjetunion, • Schauspieler am avantgardistischen Theater an der TAGANKA unter Juri Ljubimow, • legendär geworden mit systemkritischen Songs gegen Sowjetbürokratie, Personenkult, Bonzen- und Spießbürgertum • Er war eine umstrittene Figur, von der Obrigkeit teils geduldet, teils boykottiert, aber vom Volk grenzenlos geliebt. • Seine ca. 1000 Lieder wurden über Tonbandmitschnitte im gesamten Land verbreitet. • 1970 heiratete er die französische Schauspielerin Marina Vlady und starb am 25.07.1980 während der Olympischen Sommerspiele in Moskau.
Annäherungen an Litauen. Texte von Johannes Bobrowski und anderen Dichtern. Mit Martin Stiebert und Oliver Räumelt
Litauen war für den Dichter Johannes Bobrowski ein ganz wichtiges Land im europäischen Osten. Es begleitete ihn ein Leben lang: von den litauischen Bauern im Memelland seiner Kindheit bis zum Roman „Litauische Claviere“, den er kurz vor seinem Tod abschloss. Martin Stiebert wird Lyrik und Prosa Bobrowskis vortragen, die vom litauischen Motiv geprägt sind. Hinzu kommt Poesie anderer Dichter dieses Landes: von Kristijonas Donelaitis, Adam Mickiewicz und Czesław Miłosz.
„Wenn man Glück hat, trifft man ihn in der Bibliothek, auf der Straße oder im Café Central, wenn man größeres Glück hat, kann man ihm lauschen, was immer bedeutet, leichten Fußes einen Spaziergang durch die Literaturgeschichte anzutreten, mit kleinen Ausflügen in die Philologie, Theologie, ins funkelnde Denken des Martin Stiebert, das so wunderbar weitverzweigte Girlanden windet.“ (Kulturjournal)
Ein Programm von Martin Stiebert. Mit Musik von Oliver Räumelt.
»Das Verhältnis von Literatur und digitalem Spiel« – Vortrag von Dr. Kai Matuszkiewicz (Universität Kassel).
»Bauhaus-Frauen« – Vortrag von Dr. Ulrike Müller.
Bauhaus-Frauen
Vortrag von Dr. Ulrike Müller
In einer Lesung mit anschließendem Gespräch führt die Weimarer Kulturwissenschaftlerin Dr. Ulrike Müller in die weiblichen Welten des Bauhauses ein.
Welchen Anteil hatten die Frauen an den Leistungen des Bauhauses? Wer hat die Namen von Friedl Dicker, Lou Scheper oder Ré Soupault schon gehört? Welche Werke schufen Gunta Stölzl, Anni Albers oder Alma Buscher? Bis heute fehlt ein vollständiger Überblick über die einzelnen Arbeiten und Innovationen, die in der kreativen Atmosphäre Weimars oder auch Dessaus von Künstlerinnen hervorgebracht wurden.
Goethes Nachbarn auf dem Gottesacker – Vortrag mit Bildern von Karl Koch
Um der Zeit der Klassik und Nachklassik in Weimar nachzuspüren gibt es nicht nur Museen, Denkmale, Archive und Bibliotheken. Ein besonderer Ort für die Spurensuche stellt der Historische Friedhof in Weimar dar. Er gehört zu den meistbesuchten Friedhöfen Deutschlands. Grund dafür ist nicht nur die berühmte „Fürstengruft“ als Grabstätte von Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller, sondern ebenso „das ganze Ballett, das um ihn tanzte“, wie der Schriftsteller Horst Krüger die Totenversammlung um den Weimarer Dichterfürsten liebevoll-spöttisch genannt hat.
Eine Auswahl von mal mehr und mal weniger bekannten Ruhestätten auf dem Historischen Friedhof in Weimar präsentiert Gastreferent Karl Koch in seinem an Geschichte und Geschichten reichen Vortrag mit Bildern an diesem Abend in der Goethe Gesellschaft Altenburg.
Sein „Spaziergang über den Historischen Friedhof in Weimar“ führt unter anderem zur nach wie vor geheimnisvollen Goethe-Vertrauten Charlotte von Stein, zu Goethes Mitarbeiter und Gesellschafter Friedrich Wilhelm Riemer, seinem Vertrauten Johann Peter Eckermann oder seinem Kunstberater Johann Heinrich Meyer. Aber auch eher im Schatten stehende Persönlichkeiten werden beleuchtet wie Sophie von Schardt, deren politische Klugheit in jener aufgeheizten napoleonischen Zeit zukunftsweisend voraus warnte: „Denn die Intoleranz der aufgeregten Gemüter, bey manchen mit Unverstand verbunden, verdirbt die gesellschaftlichen Verhältnisse, mehr als je …“
Nicht vergessen werden auch jene jüngeren Gräber, die sich in den letzten Jahrzehnten auf dem Historischen Friedhof eingefunden haben. Beispielsweise das der Schriftstellerin Jutta Hecker, die das Bild des klassischen Weimar mit ihren biographischen Romanen maßgeblich mitgeprägt hat. Nicht zuletzt wird auch die Grabstätte des langjährigen Präsidenten der Internationalen Goethe-Gesellschaft in Weimar, Karl-Heinz Hahn, besucht.
Karl Koch ist der Vorsitzende des bundesweit tätigen Vereins Literaturlandschaften e. V. Aus seiner großen Verehrung für Goethe und die UNESCO-Welterbe-Stadt an der Ilm entstanden bereits mehrere Veröffentlichungen, zuletzt „Wie im Morgenglanze – Weimarer Morgenspaziergänge“ (2009).
Karl Koch, geboren in Nordhorn, wurde bereits als Student der Wirtschaftswissenschaften und der Ev. Theologie 1973 Mitglied der Goethe-Gesellschaft in Weimar. Nach journalistischer Tätigkeit (u. a. als freier Mitarbeiter der Wochenzeitung DIE ZEIT) und dem Erwerb der Lehrbefähigung für das Fach Deutsch trat er in den Höheren Schuldienst des Landes Niedersachsen ein und machte so als Studienrat und später als Studiendirektor mit landesweiter Aufgabe u. a. hunderte von Schülerinnen und Schülern mit dem klassischen Weimarer Erbe vertraut. Aus seinen regelmäßigen Besuchen der UNESCO-Welterbe-Stadt an der Ilm entstanden Veröffentlichungen wie Ach Weimar, geliebtes Weimar – Literarische, musikalische und theologische Spaziergänge durch die Klassikerstadt (2006) und Wie im Morgenglanze – Weimarer Morgenspaziergänge (2009). Karl Koch gehört zu den Gründungs- und Vorstandsmitgliedern des bundesweit tätigen Vereins Literaturlandschaften e. V., der sich seit 1992 um Erfassung, Pflege und Erhalt von Literaturstätten und ‑landschaften in Deutschland bemüht (Jahrestagung 2019 in Altenburg, siehe www.literaturlandschaften-verein.de).
»Goethe in Italien. Zur Kulturpolitik der NFG*« – Vortrag von Dr. Paul Kahl (Erfurt/Göttingen)
* Nationale Forschungs- und Gedenkstätten der Klassischen Deutschen Literatur in Weimar. (d. Red.)
Die verborgenen Judaica: Jüdische Handschriftenreste aus Einbänden in der Forschungsbibliothek Gotha Vortrag und Buchpräsentation
mit Dr. Andreas Lehnardt (Mainz)
Vor einigen Monaten ist der von Andreas Lehnardt verfasste „Katalog der hebräischen Einbandfragmente in der Forschungsbibliothek Gotha“ erschienen. Er umfasst mehr als 230 Fragmente, die sich als Makulaturreste in frühneuzeitlichen Einbänden gefunden haben. Sie wurden in den Deckeln und Falzen von lateinischen und deutschen Handschriften, in Inkunabeln und frühen Drucken entdeckt. Geordnet nach den literarischen Gattungen der identifizierten jüdischen Schriften, können die über 230 hebräischen Fragmente verschiedenen Kodizes und Provenienzen zugeordnet werden. Es handelt sich fast um eine Bibliothek in der Bibliothek.
Der Vortrag wird die möglichen Hintergründe der Wiederverwendung von jüdischen Handschriften für Buchbindearbeiten in der Bibliothek Gotha diskutieren. Über die genaue Herkunft der meisten Fragmente lassen sich verschiedene Überlegungen anstellen und Vergleiche zu anderen Fundorten ähnlicher Fragmente anstellen. Insgesamt bereichern die identifizierten Funde den Bestand an mittelalterlichen jüdischen Handschriften in der Bibliothek erheblich. Für Gotha und die Region bildet die Erschließungsarbeit eine wichtige Grundlage für weitere Forschungen zum mittelalterlichen jüdischen Kulturerbe.
Andreas Lehnardt studierte Judaistik und Theologie in Deutschland und Jerusalem. Nach erfolgter Promotion zum Dr. phil. im Fach Judaistik an der Freien Universität Berlin ist er seit 2004 Professor für Judaistik an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Über ein Jahrzehnt, von 2007 bis 2018, hat er immer wieder in der Forschungsbibliothek Gotha nach entsprechenden Einbandfragmenten gesucht.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Im Anschluss findet ein Empfang des Freundeskreises der Forschungsbibliothek Gotha e.V. statt. Es wird um eine kleine Spende gebeten.
Der Ritter Michael stellt sein Buch »Emil rettet Thüringen« vor.
Der kleine Drache Emil schläft gemächlich in seiner Höhle und träumt von seiner Mama, seinem Papa und seinen Freunden. Doch in der Zwischenzeit überfällt der böse Herzog Heinrich der Grimmige Thüringen und belagert das Schloß der Landgräfin Jutta. In seinem Heer führt er zwei furchtbare Fabeltiere mit, die die Menschen in Angst und Schrecken versetzen. Als alle Hoffnung zu verfliegen droht, bricht ein kleines, mutiges Mädchen auf, um den Drachen Emil zu suchen. Denn alle Thüringer wissen: Nur der Drache Emil kann das Land noch retten!
Ferienveranstaltung für Kinder von der 1. bis zur 4. Klasse
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Die Erzählerin Dorothea Nennewitz liest am Dienstag, 18. Februar 2020, um 16.00 Uhr im Literaturmuseum „Theodor Storm“ aus Texten internationaler und regionaler Erzählliteratur.
In ihrem Programm „Feine Steine, feste Stoffe“ hat Dorothea Nennewitz Geschichten von Stoffen und Steinen aus den Buchdeckeln befreit und zu einem einmaligen Programm verwoben. Wenn sie erzählt, entstehen Landschaften und Lebenswelten, und ein feiner Humor lädt ein zum Lachen.
Bereits in Texten der griechischen Mythologie sind Steine und Stoffe Thema von Geschichten. Stoffe hüllen uns ein, wärmen, schützen und kleiden uns. Mit Stoffen zeigen wir, wer wir sind und was wir zu bieten haben. Auch Steine umgeben uns überall: Sie gestalten Landschaften und Lebensräume, wir bauen Häuser und pflastern Straßen mit ihnen, wir tragen sie als Schmuck und stellen sie auf unsere Gräber. Bis heute faszinieren diese beiden Naturelemente den Menschen und prägen unser Leben.
Dorothea Nennewitz stammt aus dem Werratal und ist seit 2011 freiberuflich als Erzählerin, Naturpädagogin und in der Erwachsenenbildung tätig. Weitere Infos unter: www.erzählenswert.de.
»Geheimcode, Natur und Utopie. Goethe und die Mythologie« – Vortrag von Prof. Dr. Stefan Matuschek (Jena)
Schaurige, schöne und skurrile Geschichten, hart an der Kante zwischen dieser und der Anderswelt, Geschichten von Leibesfülle, Tagwerk und Liebesdiensten, skurrile Geschichten über merkwürdige Ereignisse um erstaunliche Leute von hier und anderswo.
Seit einigen Jahren verzaubert Antje Horn mit der uralten Kunst des Geschichtenerzählens. Sie lehrt ihre Zuhörer ganz nebenher, dass sie still sitzen und lauschen können, wenn von anderen Menschen, anderen Kulturen in ganz neuen Zusammenhängen und aus nicht gekannten Perspektiven erzählt wird.
Zwischen höfischer Repräsentation und städtischer Öffentlichkeit: Karl Wilhelm Ramler
Vortrag von Maximilian Bach, Berlin/Freiburg i. Br.
Vortrag von Maximilian Bach, Berlin/Freiburg i. Br.
Karl Wilhelm Ramler (1725–1798) zählt seit Mitte der 1740-er Jahre zu den Protagonisten der „Berliner Aufklärung“. Seine umfangreichen Tätigkeiten als Rezensent, Übersetzer, Lektor und Herausgeber zielen auf die Formierung einer konkurrenzfähigen Nationalliteratur und die Geschmacksbildung des deutschen Publikums. Seine Aktivitäten als Dichter und Gelehrter wiederum stehen exemplarisch für ein Spektrum gelegenheitsgebundener Literatur- und Kunstproduktion im Berlin der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Wechselverhältnisse von Poetik und Kulturpolitik, von Kontexten höfischer Repräsentation und städtischer Öffentlichkeit sollen im Vortrag nachgezeichnet werden. Zu den wichtigen Quellen zählt hierbei Ramlers brieflicher Nachlass, der sich seit 1907 im Goethe- und Schiller-Archiv befindet.
Maximilian Bach studierte Germanistik, Philosophie und Latein und promoviert seit 2018 über Karl Wilhelm Ramler an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Die Veranstaltung lädt Groß und Klein dazu ein, Geschichten und Gedanken mit Federkiel und Tinte auf Papier zu bringen und so einen Einblick in die Schreibkultur zu erhalten.
Probiert aus, Eure Gedanken mit Federkiel und Tinte auf Papier zu bringen.
Märchenerzählerin Angela Zöllner erzählt Märchen über Männlein
Grimms Märchen – Märchen von Männlein
Wie heißt das bekannteste Männlein der Gebrüder Grimm? Na, wisst ihr es? Kaspar, Melchior, Balzer? Rippenbiest, Hammelswade oder Schnürbein? Drei Tage Zeit hat die arme Müllertochter, um es herauszubekommen und so ihr Kind zu retten.
Am Sonntag, 23. Februar, 15 Uhr wird Angela aus dem „JenaMärchenWald“ drei Märchen von Männlein erzählen und alle großen und kleinen Märchenfreunde sind dazu herzlich eingeladen – wenn das Glöckchen wieder läutet und es heißt: „Es war einmal…“
Junge Leser ab 12 Jahren treffen sich in der Eckermann-Buchhandlung
Du bist zwischen 12–16 Jahren und liest gern?
Du bist neugierig auf aktuelle Titel?
Du hast Lust, auch anderen einen Buchtipp zu geben?
Dann bist Du bei uns als Testleser/in richtig!
Wir treffen uns einmal monatlich zum Reden, Raten, Bewerten und Empfehlen. Auf uns wartet ein Jahr voller Leseabenteuer! Wir freuen uns auf Dich!
Sabine Arndt, Bibliothekarin,
Johannes Steinhöfel und das Team der Eckermann-Buchhandlung
und die Literarische Gesellschaft Thüringen e.
Sarah-Sound: In Rezensionen zu Texten von Sarah Kirsch wurde häufig auch der Begriff Sarah-Sound verwendet. Dem Sound ihrer Texte nachzuspüren und sie zum Klingen bringen zu lassen, widmen sich Mitglieder des Fördervereins und Schüler*innen der Staatlichen Regelschule Hainleite Wolkramshausen auf vielfältige Art und Weise.
Vortrag von Dr. Lutz Wohlrab
Mail Art, zu Deutsch „Postkunst“, ist die Kunst der Korrespondenz. Sie bezeichnet eine in den 1960er Jahren entstandene und für jedermann offene Kunstform, bei der Künstler aus aller Welt über die Post unmittelbar miteinander in Dialog treten. In der DDR wurde dieser grenzüberschreitende Kunstverkehr vor allem innerhalb der alternativen Szene genutzt, um kritische Inhalte auszutauschen, subversive Netzwerke zu knüpfen und das Regime unmittelbar zu provozieren.
Joseph Beuys war dabei in vielerlei Hinsicht Bezugspunkt: Nicht selten versahen die Mail Artisten ihre individuell gestalteten Postsendungen mit dem Namen, Zitaten oder Bildern des Aktionskünstlers oder griffen dabei ähnlich wie Beuys auf selbst gefertigte Stempel zurück. Beuys seinerseits beteiligte sich 1981 am Mail Art-Projekt „Please stamp for me“ von Birger Jesch, der in der DDR zu den aktivsten Mail Artisten zählte.
Der DDR-Staatsapparat reagierte auf die provokanten Polit-Postkarten mit systematischer Kontrolle und dem politischen Strafrecht. Jede „illegale Kontaktaufnahme” mit dem Westen konnte bestraft werden. Das Ministerium für Staatssicherheit kontrollierte dazu die Post systematisch. Als der Erfurter Mail Artist Rainer Luck 1984 nach einem Ausreiseantrag zu über zwei Jahren Gefängnis verurteilt wurde, setzte sich Beuys für seine Freilassung ein.
Dr. Lutz Wohlrab, Psychoanalytiker aus Berlin, war selbst Protagonist der Mail Art-Szene in der DDR. Er sammelt und publiziert seit vielen Jahren zur „Postkunst“. Seit 2007 betreibt er im Internet das internationale Mail-Artisten-Lexikon.
Cato Bontjes van Beek (14.11.1920–05.08.1943) wäre im November dieses Jahres 100 Jahre alt geworden. Es ist naheliegend und wichtig, diese zu Unrecht vergessene mutige Frau stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Cato wuchs in einer Künstlerfamilie in Fischerhude bei Bremen auf, schloss sich in der Zeit der NS-Herrschaft dem Widerstand gegen Hitler in der »Roten Kapelle« an, verfasste und verteilte Flugblätter und wurde deshalb im Alter von 22 Jahren hingerichtet. Der Bremer Journalist Hermann Vinke wird im Salon „Stephan Hessel“ aus seinem Buch „Cato Bontjes van Beek – Ich habe nicht um mein Leben gebettelt“ vortragen, anschließend findet ein Salon-gespräch statt.
Joseph Beuys, Birger Jesch und die Mail Art in der DDR
Vortrag von Dr. Lutz Wohlrab
Im Rahmen der Ausstellung „Korrespondenzen. Arbeiten von Birger Jesch“ ist am Samstag, 29. Februar 2020, 15 Uhr, der Berliner Psychoanalytiker und Buchautor Dr. Lutz Wohlrab mit dem Vortrag »Joseph Beuys, Birger Jesch und die Mail Art in der DDR« im Jenaer Romantikerhaus zu Gast. Wohlrab, der selbst seit Jahrzehnten Teil des weltumspannenden »Postkunst«-Netzwerks und darüber mit Birger Jesch und anderen Protagonisten dieser nonkonformen Kunstform in der DDR persönlich bekannt ist, weiß aus erster Hand um die vielfältigen Bezüge, die es in der deutsch-deutschen Postkunst-Korrespondenz zum prominenten Aktionskünstler Joseph Beuys gab. Nicht selten griffen die Mail Artisten bei der Gestaltung ihrer Postsendungen auf den Namen, Zitate und Bilder des Aktionskünstlers zurück oder verwendeten, ähnlich wie Beuys, dabei selbst gefertigte Stempel. Beuys seinerseits beteiligte sich u.a. 1981 am Mail Art-Projekt „Please stamp for me“ von Birger Jesch, der in der DDR zu den aktivsten Mail Artisten zählte.
Dem DDR-Staatsapparat waren die provokanten und grenzüberschreitenden Polit-Postkarten und ‑Briefe früh ein Dorn im Auge. Mittels systematischer Postkontrolle und dem politischen Strafrecht versuchte man, jede „illegale Kontaktaufnahme” mit dem Westen zu verhindern oder zu kriminalisieren. Mail Artisten wurden eingeschüchtert, einige ins Gefängnis gesperrt. Die „Rebellen der Postkunst“ hielten mit Fantasie, handwerklichem Geschick, Improvisationsgabe und subversiver Energie dagegen und die Tür zur internationalen Kunstwelt offen. Darüber, wie sie dies taten, vermittelt der Vortrag von Dr. Lutz Wohlrab in Verbindung mit den in der Ausstellung gezeigten Briefgestaltungen und Collagen aus Birger Jeschs Mail-Art-Archiv ein anschauliches Bild.
Andreas Speit: VÖLKISCHE LANDNAHME. Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos
Seit Jahren siedeln sich junge Rechtsextreme bewusst in ländlichen Regionen an, um dort generationsübergreifend „nationale Graswurzelarbeit“ zu betreiben. Dieser unauffällige Aktionismus ist gegen die moderne und liberale Gesellschaft der Großstädte gerichtet, es herrschen alte Geschlechterbilder und autoritäre Erziehungsmuster vor. Die Aussteiger von rechts betreiben ökologische Landwirtschaft, pflegen altes Handwerk und nationales Brauchtum, organisieren Landkaufgruppen und eigene Wirtschaftsnetzwerke, die bundesweit agieren. Sie bringen sich in örtlichen Vereinen ein und gehen in die lokale Politik, um Umweltschutz mit „Volksschutz“ zu verbinden und eine angebliche „Überfremdung“ zu verhindern. Die beiden ausgewiesenen Rechtsextremismus-Experten Andrea Röpke und Andreas Speit verfolgen seit Jahren diese kaum beachtete Entwicklung. Sie zeigen die historischen Wurzeln und aktuellen Vernetzungen auf, die bis in die Parlamente reichen. Dabei wird deutlich: Hier handelt es sich um eine unterschätzte Gefahr. Andreas Speit, freier Journalist und Publizist, Kolumnist der taz; regelmäßige Beiträge auch in anderen Medien. Autor und Herausgeber diverser Bücher zum Thema Rechtsextremismus, z. B. „Reichsbürger – Die unterschätzte Gefahr“ (2017); „Das Netzwerk der Identitären. Ideologie und Aktionen der Neuen Rechten“ (2018). Ausschlussklausel Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zu zuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Andreas Speit: Völkische Landnahme ‑Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos
Seit Jahren siedeln sich junge Rechtsextreme bewusst in ländlichen Regionen an, um dort generationsübergreifend „nationale Graswurzelarbeit“ zu betreiben. Dieser unauffällige Aktionismus ist gegen die moderne und liberale Gesellschaft der Großstädte gerichtet, es herrschen alte Geschlechterbilder und autoritäre Erziehungsmuster vor. Die Aussteiger von rechts betreiben ökologische Landwirtschaft, pflegen altes Handwerk und nationales Brauchtum, organisieren Landkaufgruppen und eigene Wirtschaftsnetzwerke, die bundesweit agieren. Sie bringen sich in örtlichen Vereinen ein und gehen in die lokale Politik, um Umweltschutz mit „Volksschutz“ zu verbinden und eine angebliche „Überfremdung“ zu verhindern. Die beiden ausgewiesenen Rechtsextremismus-Experten Andrea Röpke und Andreas Speit verfolgen seit Jahren diese kaum beachtete Entwicklung. Sie zeigen die historischen Wurzeln und aktuellen Vernetzungen auf, die bis in die Parlamente reichen. Dabei wird deutlich: Hier handelt es sich um eine unterschätzte Gefahr. Andreas Speit, freier Journalist und Publizist, Kolumnist der taz; regelmäßige Beiträge auch in anderen Medien. Autor und Herausgeber diverser Bücher zum Thema Rechtsextremismus, z. B. „Reichsbürger – Die unterschätzte Gefahr“ (2017); „Das Netzwerk der Identitären. Ideologie und Aktionen der Neuen Rechten“ (2018). Ausschlussklausel Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zu zuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Seit Jahren siedeln sich junge Rechtsextreme bewusst in ländlichen Regionen an, um dort generationsübergreifend „nationale Graswurzelarbeit“ zu betreiben. Dieser unauffällige Aktionismus ist gegen die moderne und liberale Gesellschaft der Großstädte gerichtet, es herrschen alte Geschlechterbilder und autoritäre Erziehungsmuster vor. Die Aussteiger von rechts betreiben ökologische Landwirtschaft, pflegen altes Handwerk und nationales Brauchtum, organisieren Landkaufgruppen und eigene Wirtschaftsnetzwerke, die bundesweit agieren. Sie bringen sich in örtlichen Vereinen ein und gehen in die lokale Politik, um Umweltschutz mit „Volksschutz“ zu verbinden und eine angebliche „Überfremdung“ zu verhindern. Die beiden ausgewiesenen Rechtsextremismus-Experten Andrea Röpke und Andreas Speit verfolgen seit Jahren diese kaum beachtete Entwicklung. Sie zeigen die historischen Wurzeln und aktuellen Vernetzungen auf, die bis in die Parlamente reichen. Dabei wird deutlich: Hier handelt es sich um eine unterschätzte Gefahr. Andreas Speit, freier Journalist und Publizist, Kolumnist der taz; regelmäßige Beiträge auch in anderen Medien. Autor und Herausgeber diverser Bücher zum Thema Rechtsextremismus, z. B. „Reichsbürger – Die unterschätzte Gefahr“ (2017); „Das Netzwerk der Identitären. Ideologie und Aktionen der Neuen Rechten“ (2018). Ausschlussklausel Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zu zuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Andreas Speit: VÖLKISCHE LANDNAHME. Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos
Seit Jahren siedeln sich junge Rechtsextreme bewusst in ländlichen Regionen an, um dort generationsübergreifend „nationale Graswurzelarbeit“ zu betreiben. Dieser unauffällige Aktionismus ist gegen die moderne und liberale Gesellschaft der Großstädte gerichtet, es herrschen alte Geschlechterbilder und autoritäre Erziehungsmuster vor. Die Aussteiger von rechts betreiben ökologische Landwirtschaft, pflegen altes Handwerk und nationales Brauchtum, organisieren Landkaufgruppen und eigene Wirtschaftsnetzwerke, die bundesweit agieren. Sie bringen sich in örtlichen Vereinen ein und gehen in die lokale Politik, um Umweltschutz mit „Volksschutz“ zu verbinden und eine angebliche „Überfremdung“ zu verhindern. Die beiden ausgewiesenen Rechtsextremismus-Experten Andrea Röpke und Andreas Speit verfolgen seit Jahren diese kaum beachtete Entwicklung. Sie zeigen die historischen Wurzeln und aktuellen Vernetzungen auf, die bis in die Parlamente reichen. Dabei wird deutlich: Hier handelt es sich um eine unterschätzte Gefahr. Andreas Speit, freier Journalist und Publizist, Kolumnist der taz; regelmäßige Beiträge auch in anderen Medien. Autor und Herausgeber diverser Bücher zum Thema Rechtsextremismus, z. B. „Reichsbürger – Die unterschätzte Gefahr“ (2017); „Das Netzwerk der Identitären. Ideologie und Aktionen der Neuen Rechten“ (2018). Ausschlussklausel Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zu zuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Dusty answer: Der Staub bei Goethe, anderswo und überall
Bernhard Fischer im Gespräch mit Joachim Kalka über dessen neues Buch »Staub«
Märchenerzählerin Angela Zöllner erzählt Märchen über Königinnen
Zum internationalen Frauentag widmet die Märchenerzählerin Angela Zöllner ihre Erzählungen den Könniginnen bekannter und unbekannter Märchen.
»Ich bin heute zu Goethe zum Tee geladen«
Im Märzvortrag der Goethe Gesellschaft Altenburg e. V. thematisiert Dr. Jens Riederer (Leiter des Stadtarchivs Weimar) wie sich in der berühmten Ilmstadt um 1800 bürgerliche Teegesellschaften herauszubilden begannen. Immerhin kannte man den exotischen Trunk hier schon über 70 Jahre, als Johanna Schopenhauer am 20. Oktober 1806 der frischvermählten Christiane v. Goethe in ihrem Salon die wohl berühmteste Tasse Tee Weimars reichte. Anfangs war Tee so etwas wie ein fürstliches Familiengetränk, mit dem vor allem die Herzoginnen Anna Amalia und Louise um die interessantesten Gäste rivalisierten. In den 1780er-Jahren eroberte das Heißgetränk aus Übersee auch bürgerliche Kreise, wobei Goethe eine zentrale Vermittlerrolle spielte. Anhand zahlreicher Briefstellen erhellt der bebilderte Vortrag am 9. März 2020 in Altenburg wie der Junggeselle Goethe mit Charlotte v. Steins Hilfe eine bürgerlich-familiäre Teegeselligkeit organisierte und geistig anreicherte. Vortragsbeginn ist 19 Uhr im Thüringer Hof (Gabelentzstraße 15, Altenburg). Weitere Informationen: www.goethe-altenburg.de
»Goethes und Schillers Rechtsdenken vor dem Hintergrund der Aufklärung« – Vortrag von Prof. Dr. Udo Ebert (Jena).
Perthes im Gespräch:
Hermann Fürst von Pückler-Muskaus Reise in den Sudan 1837
Vortrag von Dr. Kerstin Volker-Saad (Berlin).
Rosenkranzkommunismus – Die SED-Diktatur und das katholische Milieu im Eichsfeld 1945 – 1989
Lesung mit Dr. Christian Stöber
Einführung: Franz-Josef Schlichting (LZT) Das Eichsfeld war ein politisches Ausnahmegebiet in der DDR, das die SED-Diktatur vor besondere Herausforderungen stellte, ja bis an den Rand der Verzweiflung trieb. Um die Einflusssphäre der katholischen Kirche zurückzudrängen und in der industriearmen Region die soziale, wirtschaftliche, aber auch kulturelle Infrastruktur auszubauen, beschloss die Partei 1959 den »Eichsfeldplan«. Aus der katholischen Hochburg sollte eine sozialistische Industrieregion werden. Christian Stöber bilanziert die Eichsfeldpolitik der SED, aber auch die gesellschaftlichen Reaktionen und Wechselwirkungen – und zeigt, wie sich das katholische Milieu mit missmutiger Anpassung, Eigensinn und weltanschaulicher Verweigerung gegenüber den staatsparteilichen Drangsalierungen und Repressionen erfolgreich zu behaupten wusste. Christian Stöber, Dr. phil., Jahrgang 1987, Studium der Geschichte, Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung an der Phillips-Universität Marburg, Promotion zum Thema „SED-Herrschaft zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Staatspartei und Staatssicherheit im Eichsfeld“. Seit 2017 pädagogischer und wissenschaftlicher Leiter des Grenzmuseums Schifflersgrund in Thüringen.
Prof. Dr. Wolfgang Schroeder, Universität Kassel: Rechtspopulistische Landnahmen. Demokratiekrise der Berliner Republik?
Vortrag mit anschl. Diskussion, Moderation: Peter Reif-Spirek Die Bundestagswahl 2017 war eine Weichenstellung in ein anderes Parteiensystem. Zuvor hatte die bipolare Struktur der Volksparteien SPD und CDU die alte Bundesrepublik jahrzehntelang geprägt und ihre politische Stabilität ausgemacht. Beide Parteien scheinen nun ihren volksparteilichen Charakter zu verlieren, ein regional zerklüftetes Parteiensystem löst das alte ab. Erstmals hat sich mit der AfD eine rechtspopulistische Partei bundesweit etabliert. Ihr Aufstieg zeigt die aktuelle Bedeutung einer neuen politischen Spaltungslinie: es geht um die Fragen der Grenzen des Nationalstaats und seiner weiteren Öffnung, um Migrations- und Flüchtlingspolitik und die Folgen der Globalisierung. Die Landtagswahlen des letzten Jahres bestätigen diesen andauernden Umbruch des Parteiensystems. Regierungsbildungen werden schwieriger, Koalitionen zunehmend heterogener. Führt der Rechtsruck in der Gesellschaft zu einer Demokratiekrise der Berliner Republik? Wer sind die sozialen Trägergruppen des Rechtsrucks? In welchem Verhältnis stehen Protestmotive zu inhaltlichen Überzeugungen der Wählerinnen und Wähler? Wie lassen sich die Ost-West-Unterschiede in der rechtspopulistischen Landnahme erklären? Prof. Dr. Wolfgang Schroeder ist Leiter des Fachgebiets Politisches System der BRD – Staatlichkeit im Wandel an der Universität Kassel und Fellow am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Er forscht und veröffentlicht zu Fragen der Gewerkschaften, zur Sozial- und Arbeitsmarktpolitik und zur politischen Soziologie und gab 2019 den Sammelband „Smarte Spalter. Die AfD zwischen Bewegung und Parlament“ mit heraus.
Das Studienkabinett des Johann Caspar Lavater: Ein Fundus an Bildnissen Goethes und seiner Zeitgenossen
Vortrag von Dr. Patrick Poch, Wien
Veranstaltung zum Weltgeschichtentag »Voyages – Reisen«
mit Antje Horn und Erik Studte
Die Scheunenbühne Cospeda, der Lese-Zeichen e.V. Jena und der Europäische Verband der Erzähler und Erzählerinnen beteiligen sich an einer internationalen Aktion. Weltweit werden am Weltgeschichtentag – World Storytelling Day – um 20:03 Uhr Geschichten vom Reisen und Unterwegssein erzählt. Kommt und lauscht!
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Scheunenbühne Cospeda
Hermann Brill wurde am 9. Februar 1895 in Gräfenroda/Thüringen geboren und starb 1959 in Wiesbaden. Er war ein bedeutender Repräsentant der Thüringer Arbeiterbewegung und steht mit seiner Biographie für den Doppelwiderstand gegen Nationalsozialismus und Stalinismus.
Am 22. März 1832 starb Johann Wolfgang von Goethe in Weimar. Zur Ehrung seiner Person und seiner Dichtung bieten wir das Programm: Die Marienbader Elegie, 1823, Goethes Verse, aus Goethes Tagebüchern und Wilhelm von Humboldts Erstbegegnung mit dieser Dichtung in Weimar im November 1823
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