- Steffen Höhne,
- Alice Stasková
Zum Tee bei Storm: Gerhard Maria Kirk liest aus seinem Buch „Ein unheimlicher Schatz. Christliche Feste des Jahreskreises im Volksglauben“
Die Bedeutung christlicher Feste für das Leben der Menschen geht weit über den
Weihnachtsmann und den Osterhasen hinaus! Im Laufe eines Kalenderjahres macht sich der
Schatz an christlichen Traditionen deutlich sichtbar. Kenntnisreich und unterhaltsam wird
Gerhard Maria Kirk die regionalen Ausprägungen dieses Glaubenswissens den Zuhörern
nahebringen.
Gerhard Maria Kirk, geb. 1950, war nach dem Studium der Geschichte und der Theologie fast
vier Jahrzehnte lang Redakteur der Badischen Zeitung. Er lebt mit seiner Frau in
Kirchzarten/Breisgau.
Eine Veranstaltungsreihe für interessierte Schreibende und neugierige Leser
Unter dem Titel »Traumberuf: Schriftsteller?« veranstalten der Thüringer Schriftstellerverband und Lese-Zeichen e.V. gemeinsam mit dem Kultur: Haus Dacheröden eine Folge von Gesprächsrunden zu Themen rund um Bücher, vor allem zum Schreiben und Veröffentlichen. Einmal im Monat werden unter der Gesprächsleitung von Ingrid Annel und Olaf Trunschke, passend zum jeweiligen Thema, Gäste von ihrer Arbeit am Schreibtisch und den Erfahrungen im Literaturbetrieb berichten. In einer Kurzlesung stellen die eingeladenen Autoren anschließend einige Werke frisch vom Schreibtisch vor.
Diesmal zu Gast ist der Lyriker Marius Koity: Reim dich, oder … – Was ist ein gutes Gedicht?
Im privaten Umfeld von Marius Koity (geboren 1966 in Großsanktnikolaus/Rumänien) hat man sich nach seinen ersten Veröffentlichungen ernsthaft die Frage gestellt, warum er denn Dichter geworden ist. „Dichter sterben doch so jung“, war eine seiner Cousinen besorgt der Meinung. Die Episode fand Eingang in eines seiner meistveröffentlichten und bei Lesungen gern diskutierten Gedichte – „weil alles irgendwie aus dem Leben gegriffen ist“, wie ihm bescheinigt wurde. Wie in seinem Hauptberuf als Journalist, ist ihm der Alltag auch in seiner Lyrik die Inspirationsquelle Nr. 1. Was ihm nach langen Lokalredakteurstagen an Eindrücken übrig bleibt, packt er manchmal als Telegramm ins Tagebuch. Und von der einen oder anderen Eintragung ist er früher oder später überzeugt, dass sie ein Gedicht ist. Das dem Leser Fragen aufgibt. Oder Antworten anbietet. Oder beides.
Marius Koity kam 1992 nach Deutschland, ist seit 1993 für die „Ostthüringer Zeitung“ tätig, leitet die Lokalredaktionen im Saale-Orla-Kreis und arbeitet nebenberuflich als Urkundenübersetzer und Gerichtsdolmetscher. 2016 wurde er mit dem Thüringer Journalistenpreis geehrt.
Reinhard Stöckel liest: „Der Mongole“
Fahrerlose Züge oder Drohnen, die schwere Einkaufstaschen in der Luft nach Hause befördern (und dabei schon mal von frechen Spatzen gekapert werden): Wir schreiben das Jahr 2025, als Radik, ein Mann um die 30, an einen verlassenen Flecken Deutschlands unweit der polnischen Grenze reist, um im Auftrag seines Professors Wölfe zu beobachten. Seine wahre Leidenschaft aber gilt dem Sonnentau, den er in den Lausitzer Mooren zu finden hofft. Die Suche nach dieser seltenen fleischfressenden Pflanze gerät dabei zur geheimnisvollen Reise zu Radiks Wurzeln: Sie führt in die politisch bewegte Zeit der 1990er-Jahre, als die Deutsche Larissa und der desertierte Sowjetsoldat Sayan, wegen seiner tuwinischen Abstammung der Mongole genannt, eine tragische Liebesgeschichte durchlebten … Es ist der fesselnde Plot dieser deutsch-russischen Romeo und Julia-Variation, es sind die Einblicke in die tuwinische Ethnie genauso wie die herrlich skurrilen Szenen der schönen neuen Welt, die Reinhard Stöckels neuen Roman zum Lese-Ereignis machen. Ganz nebenbei besticht »Der Mongole« durch die präzis gesetzte Sprache, die den Autor als ganz großen Erzähler ausweist.
Lesung mit Ursula Schütt und Fotos von Günter Giese
Die Veranstaltungsreihe »Freitags-Salon« des Vereins Provinzkultur heißt ab diesem Jahr »Provinzkultur-Salon«. Die Umbenennung hat keine inhaltlichen Änderungen des Veranstaltungskonzeptes zur Folge – im Salon wird es weiterhin kulturelle Nischenangebote geben – sondern ist allein der Tatsache geschuldet, dass viele Einzelveranstaltungen nicht mehr nur am Freitag durchgeführt werden. Die ersten Gäste des Salons im neuen Jahr sind Ursula Schütt und Günter Giese.
Unter dem Programmtitel „Zauberzeichen“ – so benannte Ursula Schütt ihr letztes Buch – liest die in der Region beliebte und bekannte Autorin Lyrik und Fabeln. Ursula Schütts Texte, egal ob Lyrik, Prosa oder Fabel, leben von einer einzigartigen Dichte, die es vermag die Zuhörer oder Leser gebannt an den Text zu fesseln. Die bewusst ausgewählte Knackigkeit ihrer Wortwahl in Verbindung mit dem gefühlvollen Gespür für die Textstruktur macht Schütts Literatur zu einer Entdeckung in der zeitgenössischen regionalen Literaturlandschaft. Mit Knackigkeit ist hierbei gemeint, dass die Worte für sich stehen und keine deutungsschweren Erläuterungen benötigen.
Der Suhler Fotograf Günter Giese, Vorsitzender des Fotoclubs »Kontraste« stellt passend dazu Fotos aus.
Holger Uske, Vorsitzender des Südthüringer Literaturvereins beschreibt, die Symbiose der beiden Genres Literatur und Fotografie folgendermaßen: „Dank der Poesie von Wort und Bild kann man Szenen schmecken und riechen, kann Blätter fallen hören oder das Singen des Windes in der Abendstille. Immer sind dabei innige Momente eingefangen. Darin berühren sich Wort und Bild, finden zueinander, gehen auch einmal konträre Wege“. Günter Giese bleibt sich als Akt-Fotograf treu und liefert in warmer Ergänzung zu Schütts Texten wundervolle Bildkompositionen.
Auf die Gäste des ersten ProvinzkulturSalons im neuen Jahr wartet also ein gleichsam spannender, wie auch gefühlvoller Abend.
Die Tickets gibt es in den bekannten Vorverkaufsstellen in Thüringen oder im Internet unter www.provinzkultur.de
KULTUR-FRÜHSCHOPPEN zum Thema:
Impulse für die Nachwuchsgewinnung Thüringer Kulturvereine
des Weiterbildungsprogramms KULTUR LAND BILDEN
Laut der aktuellen Studie Vereinssterben in ländlichen Regionen der Zivilgesellschaft in Zahlen haben sich im vergangenen Jahrzehnt über 15.000 Vereine in den ländlichen Räumen der Bundesrepublik aufgelöst. Jeder vierte der bestehenden Vereine kämpft besonders häufig damit, neue Mitglieder zu gewinnen und somit sein Fortbestehen zu sichern.
Wie es um das Engagement und die Nachwuchsgewinnung auch im Hinblick auf den Generationenwechsel in Thüringer Kulturvereinen steht, möchten wir bei unserem ersten KULTUR-FRÜHSCHOPPEN in der Kulturscheune in Mühlberg diskutieren. Neben einem Vertreter der ZiviZ-Studie haben wir verschiedene Akteure aus den ländlichen Regionen Thüringens eingeladen, ihre Erfahrungen zum Thema Nachwuchsarbeit mit uns zu teilen:
Der KULTUR-FRÜHSHOPPEN möchte zum gemeinsamen Gespräch aufrufen, Ideen und Impulse weitergeben und Thüringer Vereine in den ländlichen Regionen ermutigen, ihr Engagement fortzusetzen.
Für das leibliche Wohl wird gesorgt. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Um Anmeldung wird gebeten! Diese kann über folgendes Formular oder per Mail an kontakt@kulturlandbilden.de vorgenommen werden. Das ausführliche Programm finden Sie anbei.
Recyceln, Upcyceln, Downcyceln, Kompostieren
Kreatives Schreiben am 23. Februar 2019
Lust auf den großen Frühjahrsputz? Endlich ausmisten, was sich angesammelt hat: Kistenweise Postkarten mit lustigen (haha) Lebensweisheiten. Fotos und Filmchen auf der Computer-Festplatte, seit Jahren nicht angesehen, nie ausgedruckt. Angefangene Manuskripte, nie beendet. Bücher, Klamotten, Papierstapel. Sind das Schätze? Wird das Kunst, irgendwann? Oder kann das weg?
Könnte man nur die Welt auch ausmisten: Mikroplastik aus dem Meer fischen, Flaschen, Zigarettenkippen vom Strand sammeln, Ölteppiche vom Wasser saugen. Alte Technik entsorgen. Wo stehen digitale Komposthaufen, in denen Datenabfälle sanft vor sich hin gammeln und mit Zeit und Gestank zu Humus werden können?
Müll ist ein großes Thema. Zu groß für uns? Mitnichten! Wir sichten und entdecken und sortieren aus. Ich freu mich drauf!
Anke Engelmann (Büro für angewandte Poesie).
„Zorn und Zärtlichkeit“. Erzählabend mit Antje Horn und Klaus Wegener
Antje Horn erzählt Geschichten von Flecken an den Wänden und Blutstropfen im Schnee.
Antje Horn ist Erzählerin. Sie liest nicht vor, sie erzählt frei, mit Händen und Füßen. Seit einigen Jahren leiht sie Märchen und Geschichten aus aller Welt ihre Stimme. Warum? Märchen und Geschichten sind stets auf Wanderschaft. Sie überwinden Ländergrenzen und Weltmeere, oft wird Gewohntes auf den Kopf gestellt, das Sanfte besiegt das Harte, Unmögliches wird Wirklichkeit, Uraltes und gerade Entstehendes verbinden sich während des Erzählens. Die Erzählerin reist mit dem Publikum durch ferne Länder und innere Welten. Wie arm wären wir ohne Märchen und Geschichten. Wir haben sie bitter nötig, gerade heute!
Klaus Wegener begleitet den Abend am Saxophon.
Thüringer Autorin Dr. Sylvia Weigelt zu Gast im Teehaus Hummelshain
Der gescheiterte Kurfürst
In die Geschichte ist Johann Friedrich der Großmütige als standhafter Förderer der protestantischen Reformation eingegangen und wird in Jena als Gründer der Universität geehrt. Die Jenaer Historikerin Sylvia Weigelt hat Hanfrieds Leben erforscht und die erste Biografie seit mehr als 100 Jahren geschrieben. In ihrem Bildvortrag zeichnet sie sein Leben in all seinen Widersprüchen nach: großherziger Lebemann und zuweilen engstirniger Allesbestimmer, schwergewichtiger Genießer und belesener Lutheraner, erfolgreicher Turnierkämpfer und Versager in der entscheidenden Schlacht, Machtstratege und treu sorgender Gatte von Sibylle von Kleve, von der Lucas Cranach eines der schönsten Porträts der Renaissance geschaffen hat.
Interessant sind auch die lokalen Bezüge: Trotz seines Übergewichts war Johann Friedrich zeitlebens ein begeisterter Jäger. Seiner Jagdleidenschaft frönte er vorzugsweise im Hummelshain-Wolfersdorfer Revier. Maßgeblich war er hier am Bau des Alten Jagdschlosses Hummelshain beteiligt und ist Bauherr des Wasserschlosses „Fröhliche Wiederkunft“.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Dem Meister des langen Atems – Paulus Böhmer zu Ehren – Lesung mit Romina Nikolic.
Inspiriert von den Sprachströmen Paulus Böhmers, der die deutschsprachige Lyrik um eine neue, exorbitante Form von rauschhaft-enzyklopädischem Langgedicht bereichert hat, siedelt Romina Nikolic ihre Langgedichte im Thüringer Wald, der Slawonischen Weite oder den wilden Küsten Südafrikas an und verscheidet Märchen und Sagen, Erinnerungen und Fiktion mit Snapshots, Naturbeobachtungen und Zitaten aus der Popkultur zu Liedern von eigenwilliger und verstörender Schönheit.
»Todesursache Flucht« – Lesung mit Anja Tuckermann.
Eine Kooperationsveranstaltung der Stadtbücherei Weimar mit der Aktionsgemeinschaft Faire Welt e. V. Weimar.
111. AUSLESE
Sigrid und Aribert Rothe stellen die
»Thüringer Anthologie – Eine poetische Reise« vor
Im kleinen Raum von Erfurts reichen Auen
bis, wo aus Schwarzburgs engem Fichtentale,
sich lieblich windend, rauschend strömt die Saale,
vermocht ich wohl mein keimend Glück zu schauen…
Wilhelm von Humboldt
Ein Buch »für alle, die Thüringen als geistigen Ort lieben, als exemplarischen Ort für die Wechselwirkungen zwischen Landschaft, Poesie und Nachdenken über die Welt« (aus dem Vorwort).
Es versammelt schöne alte und neue Gedichte namhafter Autoren und deren Kommentierung, die irgendeinen thüringischen Bezug haben und über drei Jahre in der »Thüringer Allgemeinen« erschienen.
»Von Mädchen mit Bärten und Jungen in Kleidern« – Lesung und Gespräch über Vielfalt in Kinderbüchern mit Franziska Burkhardt, für klein und groß, im Rahmen der Frauenkampftage Thüringen.
Diese Veranstaltung ist erstens für KINDER und zweitens für MENSCHEN die mit Kindern leben, arbeiten oder an Kindern interessiert sind. Es soll eine Lesung sein für klein und groß. Vorgelesen wird von Franziska Burkhardt die sich mit feministischer, gleichberechtigter Eltern*schaft beschäftigt, sowie sich für gendersensible Pädagogik einsetzt. Sie liest aus einem Kinderbuch das diverse und feministische Themen anspricht. Im Anschluss soll es einen INFO-Tisch geben, an dem sich über Diversität und Feminismus, in der Kinderbegleitung (Eltern*, Pädagog*innen, Erzieher*innen), sowie allgemein im Alltag mit Kindern, unterhalten und ausgetauscht werden kann.
»Von Mädchen mit Bärten und Jungen in Kleidern« – Lesung und Gespräch über Vielfalt in Kinderbüchern mit Franziska Burkhardt, für klein und groß, im Rahmen der Frauenkampftage Thüringen.
Diese Veranstaltung ist erstens für KINDER und zweitens für MENSCHEN die mit Kindern leben, arbeiten oder an Kindern interessiert sind. Es soll eine Lesung sein für klein und groß. Vorgelesen wird von Franziska Burkhardt die sich mit feministischer, gleichberechtigter Eltern*schaft beschäftigt, sowie sich für gendersensible Pädagogik einsetzt. Sie liest aus einem Kinderbuch das diverse und feministische Themen anspricht. Im Anschluss soll es einen INFO-Tisch geben, an dem sich über Diversität und Feminismus, in der Kinderbegleitung (Eltern*, Pädagog*innen, Erzieher*innen), sowie allgemein im Alltag mit Kindern, unterhalten und ausgetauscht werden kann.
Mit Andreas J. Meyer wird in diesem Jahr eine große Verlegerpersönlichkeit mit dem Preis der Kurt Wolff Stiftung ausgezeichnet. Dank seines literarischen Spürsinns wurde der Merlin Verlag zum Vorbild vieler Kleinverlage.
Den Förderpreis erhält der Verlag edition.fotoTAPETA, dessen Verleger Andreas Rostek besonderes Augenmerk auf Literatur und Geschichte unserer osteuropäischen Nachbarn legt. Bereits vor der offiziellen Preisverleihung in Leipzig kommen die Preisträger in Erfurt
zusammen, um übers Büchermachen zu sprechen und ihr aktuelles Programm vorzustellen.
Moderation: Bettina Baltschev (MDR)
»Lies mir das Lied vom Tod« – Lesung mit M. Kruppe
Unser liebester Leser M. Kruppe tut sich nochmals mit dem großartigen Musiker Wayne Lost Soul für eine Konzertlesung zusammen. Es ist Westernlesung, mit der passenden Musik. Also lasst die Colts zuhause und kommt am 3.3. in unseren KulturGaragen- Saloon. Wayne Lost Soul ist ein in Berlin lebender Singer/Songwriter der besonderen Art. In Liverpool geboren und aufgewachsen macht aus seinen EInflüssen keinen Hehl und so bezeichnet er seine Musik aufrichtig als Acoustic-Punk…
Die Stunde der Frauen 1913–1919. Zwischen Monarchie, Weltkrieg und Wahlrecht – Lesung mit Antonia Meiners.
Sebastian ist krank – Jenas junge, beste und einzige monatliche Lesebühne
Wir sind Slam-Poeten, Storyteller, Lyriker, Prosaisten und Ex-Grundschüler.
Wir sind mehrfach mit Preisen und Titeln überschüttete Literaten, die sich an schlechten Wortspielen versuchen. Wir entfesseln mal tosenden Applaus, mal zum Zerreißen gespannte Stille und sind dabei stets mindestens so mittel. Wir sind Jenas junge, beste und einzige monatliche Lesebühne. Wir sind Sebastian ist krank.
Wir? Das sind: Die sagenumwogenen Linn Dittner und Flemming Witt, der legendenumrankte Steve Kußin und der fabelhafte Friedrich Herrmann. Und natürlich Sebastian (Sebastian ist krank). Mit dabei sind wieder Gäste.
Zum Tee bei Storm: Carmen Barann und Mechthild Schäfer. „Die fromme Helene« – Wilhelm Busch rezitiert und mit Klaviermusik begleitet.
Wer kennt sie nicht, die Bildergeschichten von Wilhelm Busch? Allen voran die
Lausbubengeschichten um „Max und Moritz“, aber auch die traurig-komische
Lebensgeschichte „Die fromme Helene“. Am Dienstag, den 5. März, um 16.00 Uhr lädt
das Literaturmuseum „Theodor Storm“ zum Tee: In einer Collage aus Bildern, Rezitation und
Musik erwecken Carmen Barann (Lesung) und Mechthild Schäfer (Klavier) „Die fromme
Helene“ zum Leben.
Wilhelm Busch gilt als Pionier des Comics, obwohl er eigentlich lieber ein ernsthafter Maler
geworden wäre. Großen Erfolg brachten ihm jedoch seine satirischen Bildergeschichten, in
denen er die Selbstzufriedenheit, Doppelmoral und Frömmelei der „spießbürgerlichen“
Gesellschaft seiner Zeit auf‘s Korn nahm. Viele seiner Zweizeiler sind im Deutschen zu festen
Redewendungen geworden, wie „Es ist bekannt von Alters her, wer Sorgen hat, hat auch
Likör“.
Die Stunde der Frauen 1913–1919. Zwischen Monarchie, Weltkrieg und Wahlrecht – Lesung mit Antonia Meiners.
Reihe: »Das politische Buch im Gespräch«
Das Netzwerk der Identitären. Ideologie und Aktionen der Neuen Rechten – Lesung mit Andreas Speit
Reihe »Das politische Buch im Gespräch«
Das Netzwerk der Identitären. Ideologie und Aktionen der Neuen Rechten – Lesung mit Andreas Speit
Reihe »Das politische Buch im Gespräch«
Günter Kunert – »Die zweite Frau«
In einer Truhe fand Günter Kunert unlängst ein Manuskript, das er vor fast fünfundvierzig Jahren geschrieben hat – einen Roman, so frech, brisant und „politisch unmöglich“, dass Kunert, der damals noch in der DDR lebte, ihn gar nicht erst einem Verlag vorlegte. „Absolut
undruckbar“, wusste er und vergrub das Manuskript so tief in seinem Archiv, dass er selbst es vollkommen vergaß und erst jetzt durch Zufall wiederfand. Torsten Unger (MDR) und Thorsten Ahrend (Wallstein Verlag) stellen diesen literarischen Fund vor.
Das Netzwerk der Identitären. Ideologie und Aktionen der Neuen Rechten – Lesung mit Andreas Speit
Reihe »Das politische Buch im Gespräch«
Ein Buch & seine Geschichte: Christian von Asters »Das Koboltikum«
Eine Lesung und ein Blick hinter die Kulissen der Buchprodution! »Das Koboltikum« erzählt beinahe vergessene Geschichten von Gnomen, Bolden und Zwergen, wie sie seit ewigen Zeiten in den Wäldern und Bergen am Rande unserer Wirklichkeit leben. Märchen und Legenden von Koboldfürsten, kleinwüchsigen Zauberern und unvorstellbaren Schätzen, von uralten Gesetzen und der schmalen Grenze zwischen unserer Welt und der des kleinen Volkes.
Der Autor Christian von Aster ist ein Star der deutschen Fantasyliteratur – und Träger der großkoboltischen Ehrenplakette. Illustriert wurden die Geschichten von Holger Much.
Auf Burg Ranis werden Christian von Aster lesen und mit dem Verleger Holger Kliemannel von der Edition Roter Drache über die Entstehung des Buches sprechen.
„Wir kommen weit her…“ – Musikalischer Lyrik-Abend zur Ausstellung »Verschiedene Ansichten: Böll und Grass«, die bis zum 15. März 2019 im Kultur: Haus Dacheröden zu sehen ist (Eintritt zur Ausstellung frei)
Eine lyrisch-literarische Verbindung zwischen gestern und heute schaffen – diesen Bogen spannen Safiye Can (Autorin, Lyrikerin, Kuratorin der „Zwischenraum-Bibliothek“ der Heinrich-Böll-Stiftung) und Martin Stiebert (Sprechsteller, Alt-Philologe) bei diesem musikalischen Lyrikabend. Dabei werden sie musikalisch von Luca Behrendt am Akkordeon begleitet.
In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V., der Heinrich Böll Stiftung Schleswig-Holstein und dem Günter Grass Haus
Zum internationalen Frauentag kommen in der Neuauflage der Blauen Stunde besondere Autorinnen zu Gehör – gelesen von Frauen und Männern aus der Region und umrahmt von Live-Musik.
María Cecilia Barbetta liest aus ihrem Roman »Nachtleuchten«
In ihrem neuen Roman erzählt María Cecilia Barbetta von der gespenstischen Atmosphäre am Vorabend eines politischen Umsturzes. Sie sind aus der ganzen Welt gekommen und haben sich in Buenos Aires eine Existenz aufgebaut. In dem Viertel Ballester kämpfen sie jeder auf seine Art für den Aufbruch, die Revolution und eine bessere Zukunft – Teresa und ihre Klassenkameradinnen in der katholischen Mädchenschule ebenso wie Celio, der Friseur in der »Ewigen Schönheit«, oder die Mechaniker der Autowerkstatt »Autopia«. Doch politische Spannungen zerreißen das Land, Aberglaube und Gewalt schleichen sich in die Normalität. Mit einem feinen Gespür für die Poesie des Alltags erzählt die in Argentinien geborene María Cecilia Barbetta von der Liebe zum Leben in Zeiten des Umbruchs.
Der Roman stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2018.
Es moderiert: Mario Osterland.
Stefan Schwarz liest aus:
„Als Männer noch nicht in Betten starben – Die deutschen Heldensagen“
Mit der feinen Spitze seines unnachahmlichen Humors und einem unverfrorenen Blick für die moralischen Ungeheuerlichkeiten dieser Texte erzählt Stefan Schwarz die deutschen Heldensagen neu. Fabulierlustig und nicht ganz jugendfrei, aber der Handlung treu und frei von albernen Aktualisierungen, führt er durch die Abenteuer von Dietrich von Bern und Siegfried und Kriemhild, König Etzel und Wieland dem Schmied. So unterhaltsam kann das Stopfen von Bildungslücken sein!
Christian von Aster liest aus seinem Roman »Das Koboltikum«
Eine Lesung und ein Blick hinter die Kulissen der Buchprodution! „Das Koboltikum“ erzählt beinahe vergessene Geschichten von Gnomen, Bolden und Zwergen, wie sie seit ewigen Zeiten in den Wäldern und Bergen am Rande unserer Wirklichkeit leben. Märchen und Legenden von Koboldfürsten, kleinwüchsigen Zauberern und unvorstellbaren Schätzen, von uralten Gesetzen und der schmalen Grenze zwischen unserer Welt und der des kleinen Volkes.
Der Autor Christian von Aster ist ein Star der deutschen Fantasyliteratur – und Träger der großkoboltischen Ehrenplakette. Illustriert wurden die Geschichten von Holger Much.
Ritter Michael zu Gast im Bürgerhaus Saalburg ‑Ebersdorf
Der Förderverein des Kindergartens Wirbelwind aus Saalburg- Ebersdorf veranstaltet am 09.03.2019 gemeinsam mit Eltern, Erzieher und Kindern einen Bücherflohmarkt im Bürgerhaus Saalburg-Ebersdorf. Kleine und große Gäste haben die Möglichkeit den Thüringer Autor Michael Kirchschlager in einer Buchlesung unter dem Titel »Drache Emil rettet Thüringen« zu erleben. Ritter Michael beeindruckt nicht nur mit seiner Ritterrüstung und seinem Schwert, sondern er bezieht die Zuhörer aktiv in seine Erzählungen ein.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Klaus & Olivia Vieweg: Entschuldigung … Wozu braucht Gott ein Raumschiff? Die Philosophie in Star Trek
Wir schreiben das Jahr 2019. 53 Jahre nach dem Start des Raumschiffs Enterprise versucht ein Denkschiff namens Philosophie, die Sichtweisen und Gedankenwelten der ersten Star Trek-Crew um Kirk und Spock zu ergründen. Begleiten Sie uns auf einer kleinen und amüsanten Expedition in die unendlichen Weiten des Denkraums! Lebt lange und in Frieden!
Über einige Monate hinweg haben wir mit Insassen der JVA Hohenleuben Texte geschrieben, gereimt und geslamt. Es sind grundehrliche, verstörende, aber auch hoffnungsvolle Texte entstanden. Der wunderbare Verlag »Edition Outbird« hat ein Buch daraus gemacht. Bevor wir damit auf die Leipziger Buchmesse fahren, stellen wir es in Greiz vor. Sie sind herzlich eingeladen.
Tschechien – Gastland Leipziger Buchmesse 2019 Podiumsgespräch & Ausstellungseröffnung
Deutsch-tschechische Familiengeschichten im 20. Jahrhundert stehen an diesem Abend im Zentrum: Einmal am Beispiel der Romane „Hana“ und „Gerta. Das deutsche Mädchen“ von Alena Mornštajnová und Kateřina Tučková. Zum anderen anhand der Ausstellung über die Familie Schalek, die zeigt, wie sich Biografie und Geschichte gegenseitig durchdringen. Im Anschluss an Lesung und Gespräch mit den Autorinnen führt Ralf Pasch durch die Ausstellung.
Moderation: Christina Frankenberg (Tschechisches Zentrum Berlin) und Tanja Krombach (Deutsches Kulturforum östliches Europa)
Der Abend beginnt um 19.30 Uhr mit einem Podiumsgespräch zu deutsch-tschechischen Familiengeschichten: Christina Frankenberg vom Tschechischen Zentrum Berlin und Tanja Krombach vom Deutschen Kulturforum östliches Europa im Gespräch mit den Autorinnen Alena Mornstajnová und Katerina Tucková, die auch aus ihren Büchern »Hana« und »Gerta. Das deutsche Mädchen« lesen werden.
Die aus elf Roll ups bestehende Wanderausstellung, die in deutscher und tschechischer Sprache realisiert wird, erzählt die Geschichte Mitteleuropas im 20. Jahrhundert anhand von fünf Biografien von Mitgliedern der deutsch-tschechisch-jüdischen Familie Schalek und zeigt dadurch, wie sich persönliche Lebensumstände und Geschichte gegenseitig durchdringen:
Alice Schalek war Frontberichterstatterin im Ersten Weltkrieg, Robert Schalek Richter beim Prozess um den Hellseher Hanussen, Lisa Fittko Fluchthelferin in Südfrankreich, Malva Schalek künstlerische Zeugin des Lebens im Ghetto Theresienstadt, Fritz Schalek Widerstandskämpfer und Aktivist der deutschen Minderheit in der Tschechoslowakei. Ihre Lebensläufe spiegeln Frauen- und Judenemanzipation, Verfolgung, Emigration und politischen Widerstand.
Neben den fünf Lebensgeschichten wird auch deren historischen Hintergrund dargestellt und zugleich die vielfältigen, zerstörten und nach dem Fall des Eisernen Vorhangs neu erstandenen Verbindungen im Herzen Europas aufgezeigt.
Begleitend wurde ein rund neunminütiger Film produziert, der bei der Eröffnung zu sehen sein wird. Im Anschluss führt der Autor von Film und Ausstellung, der Publizist Ralf Pasch, durch die Schau.
»Früher war ich älter« – Lesung mit Horst Evers
In diesem Programm geht es schlicht und ergreifend ums Ganze. Jetzt mal vom Großen hergesehen. Es ist ein Rückblick auf die Zukunft. Also die, mit der man vielleicht mal gerechnet hätte. Denn schliesslich wissen wir alle nicht, welche Vergangenheit uns erwartet, wenn wir schon bald auf das Demnächst zurückschauen.
Es wird Antworten auf die ewigen Fragen der Menschheit geben: Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Is das weit? Muss ich da mit? Eventuell gibt es auch einen fröhlichen und lehrreichen Beitrag zum immer wiederkehrenden Problem: Wie schreibe oder rede ich total fundiert und glaubwürdig über etwas, von dem ich noch überhaupt keine Ahnung habe? Also beispielsweise vom Inhalt meines neuen Programms?
Doch seien wir realistisch: Es wird neue Geschichten geben, sehr viel zum Lachen, vielleicht ein Lied, eher nicht Tanz und garantiert keine Tiere. Ich zumindest habe große Pläne für dieses Programm. Wenn alles klappt, würde mich das allerdings überraschen. Aber am Besten schauen Sie sich das selbst an. Bislang hat sich das eigentlich immer für alle Beteiligten sehr gelohnt.
P.S.: Man könnte es auch so sagen. Im Vergleich zu den bisherigen Programmen werde ich eigentlich nicht viel ändern. Außer eben den gesamten Inhalt und zwar von Grund auf und komplett. Aber sonst an sich nichts.
Autor, Kabarettist und Geschichtenerzähler
Horst Evers stammt ursprünglich aus einem Dorf in Niedersachsen, lebt seit Ende der 1980er Jahre aber in Berlin. Bevor er sich dem Schreiben widmete, jobbte er als Taxifahrer und Eilzusteller bei der Post. Seine Berufung zum lustigen Geschichtenerzähler entdeckte er schon Mitte der 80er während des Studiums. Mit Gleichgesinnten gründete er in dieser Zeit eine satirische Zeitschrift und verschiedene Lesebühnen und Kabarett-Formate, die teilweise
bis heute bestehen. Der große Durchbruch jedoch gelang ihm mit seinen Soloshows seit Beginn der 2000er Jahre, die ihm die bedeutendsten Auszeichnungen bescherten, die der deutschsprachige Kabarett- und Kleinkunstmarkt hergibt. Einer ganz großen Öffentlichkeit wurde er nicht zuletzt durch seine Bücher bekannt, die fast alle Bestseller-Status erlangten.
»Wie zufällig entdeckt er im Alltäglichen das Phantastische. Mit seiner grotesken Weltsicht gelingt es ihm immer wieder, die Wirklichkeit auszutricksen.“
(Aus der Laudatio des Deutschen Kleinkunstpreises)
Buchpräsentation mit Karsten Rudolph im Stadtmuseum Jena
Vorgestellt wird die knapp 150 Seiten umfassende Neuerscheinung „Die Thüringer Arbeiterbewegung vom Kaiserreich bis zum Ende der Weimarer Republik“. Autor ist der Historiker und Parlamentarier Karsten Rudolph aus Bochum. Der Verfasser wird persönlich in das Thema einführen. Professor Rudolph forschte zur Geschichte der sächsischen Sozialdemokratie und ist Abgeordneter im Landtag von Nordrhein-Westfalen.
Zur Lesung können 25 Gratisexemplare der Neuerscheinung dank der freundlichen Unterstützung durch die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen verteilt werden.
Die Thüringer Arbeiterbewegung vom Kaiserreich bis zum Ende der Weimarer Republik – Lesung mit Karsten Rudolph.
In der Reihe »Das politische Buch im Gespräch« der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen.
1919 – Das Jahr der Frauen – Lesung mit Unda Hörner
1919 dürfen Frauen in Deutschland erstmals wählen und machen sich auf allen Gebieten daran, ihr Leben selbst zu gestalten: Mit Käthe Kollwitz wird zum ersten Mal eine Frau in die Akademie der Künste berufen, Marie Juchacz hält als erste eine Rede im Parlament. Während in Berlin Rosa Luxemburg ihren Einsatz für die politische Neuordnung mit dem Leben bezahlt, widmet man sich in Paris der Wissenschaft und der Kultur: Marie Curies Radiuminstitut öffnet seine Pforten, Sylvia Beach gründet Shakespeare & Company und Coco Chanel kreiert das unsterbliche Chanel No. 5.
Unda Hörner verwebt die Lebenswege und historischen Ereignisse zu einer atmosphärisch dichten Erzählung – eine faszinierende Zeitreise ins Jahr 1919, in dem auf einmal alles möglich schien für die Frauen.
Unda Hörner, geboren 1961, studierte Germanistik und Romanistik in Berlin und Paris und promovierte 1993 über die Schriftstellerin Elsa Triolet. Sie lebt als freie Autorin, Herausgeberin, Journalistin und Übersetzerin in Berlin. Bei ebersbach & simon zuletzt erschienen: „Ohne Frauen geht es nicht“, „Tucholsky und die Liebe“ sowie der Roman „Kafka und Felice“.
Vortrag zu einer Reise in die kleinsten Dörfer Thüringens
Sie sind nicht leicht zu finden. Jenseits der Städte, die aufgereiht an der überregionalen Verkehrsachse den fremden Blick nicht scheuen, liegen sie oftmals versteckt hinter sanften Thüringer Hügeln. Mitunter geht es jedoch sehr turbulent zu in diesen kleinsten selbstverwalteten Dorfgemeinschaften Thüringens und es herrscht nicht immer eitel Sonnenschein. Yvonne Andrä und Stefan Petermann machten sich in den vergangenen Monaten auf die Reise mit Kamera, Notizbuch und wachen Sinnen ausgestattet. Sie wollten wissen: Wie ist das Leben auf dem Land, das Bestehen im Kleinen? Welche Fragen stellt es an die Gemeinschaft? Welche Gemeinsamkeiten, welche Unterschiede gibt es zum Leben in der Stadt? Einige auch überraschende Antworten gaben sie in ihrem ersten sehr erfolgreichen Abend, der das dörfliche Leben unterhaltsam-ehrlich unter die verbale und fotografische Lupe nahm. Nun kehren Sie mit vielen neuen Eindrücken für eine zweite fotografische Lesung ins ACC zurück.
Yvonne Andrä ist Autorin, Produzentin, Filmemacherin und Fotografin. Mit ihren filmischen Kurz-Portraits Weimarleben und ihrem literarisch-fotografischen Blog Weimar acht Uhr zeigt sie sich als sensible, kluge Beobachterin, die stets das Besondere im Alltäglichen zu entdecken vermag.
Stefan Petermann ist als Autor vielfach ausgezeichnet, war Stadtschreiber im oberöstereichischen Wels, textete und komponierte, spielte in einer Band und ist neben seiner intensiven schriftstellerischen Tätigkeit auch Tongestalter.
Beide verbindet eine langjährige künstlerisch-inspirierende Partnerschaft. Mit ihrem jüngsten Projekt Jenseits der Perlenkette treffen sie den Nerv der Zeit und richten den Blick auf abseits gelegene Dorfgemeinschaften, deren Besonderheiten und Geschichten Stoff für viele spannende Abende bieten.
„Ein anschwellender Summsang …“ – Zwei lebende Schillerstraßenpoeten sowie Weimars bekanntester Straßenmusiker laden ein: Lesung & Liederabend mit Texten von Marius Tölzer
und Oliver Mörchel sowie Gitarre und Liedern von Moritz Rabe.
Das Kind auf der Liste. Die Geschichte von Willy Blum und seiner Familie
Lesung mit Annette Leo.
In der Reihe »Das politische Buch im Gespräch« der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen.
Fritz Pleitgen & Michail Schischkin: Frieden oder Krieg. Russland und der Westen – eine Annäherung
Gibt es Anlass, Moskau zu fürchten? Hat womöglich Russland Grund, dem Westen zu misstrauen? Wodurch werden die Spannungen zwischen Ost und West befeuert? Und wie lassen sie sich lösen?
Ein deutscher Journalist, ein Schriftsteller aus Russland – zwei profunde Kenner, zwei gegensätzliche Positionen: Michail Schischkin, vielfach ausgezeichneter Schriftsteller aus Russland, kritisiert scharf Putins autoritäre Herrschaft und die Politik des Kreml. Fritz Pleitgen, langjähriger ARD-Korrespondent in Moskau, verurteilt das Vorgehen des Westens als arrogant und fahrlässig. – Ein erhellender Dialog zweier ausgewiesener Experten, gestützt auf persönliche Erfahrung und kluge politische Analyse. So konträr ihre Positionen auch sind, in einem sind sich beide einig: Verständigung ist möglich.
„Ein Fall für die schwarze Pfote“ – Kinderbuchlesung mit Benedikt Weber
(ab 7 Jahren)
Wiederholung der Lesung um 11 Uhr.
Um Anmeldung wird gebeten.
Michael Stavarič liest »Gotland« und »Winterthur«
Der einstige „Glamrocker unter den österreichischen Jungliteraten“ (Nüchtern) ist zu einem „der sprachmächtigsten Autoren seiner Generation“ (Sichrovsky) herangereift, einem schillernden Sprachwanderer von größtem Feingefühl und nicht zu unterschätzendem Humor, der Genregrenzen und literarische Konventionen spielerisch zu überwinden scheint, und dem man als Leser gerne auf falsche Fährten im Sprachdickicht folgt.
Michael Stavarič (geb. 1972 in Brno/ehem. Tschechoslowakei) hat zwar eine Wohnung in Wien, verbringt aber den Großteil seiner Zeit auf Lesereisen, auf denen auch seine Werke – Romane, Gedichte und mehrfach ausgezeichnete Kinderbücher – entstehen. In Weimar macht er nun erstmalig Station und wird seinen Roman „Gotland“ im Gepäck haben, der die Geschichte eines Sohnes erzählt, der auf ganz eigene Art und Weise versucht, sich aus einer von seiner streng relogiösen Mutter aufgezwungenen Beziehung zu Gott, zu lösen. „Ein üppiges Stück Literatur, das öfter einmal das Lachen des Schalks hören lässt“, wie es in der Wiener Zeitung zu „Gotland“ heißt.
Außerdem wird Stavarič einen Einblick in sein aktuelles Romanprojekt „Winterthur“, das im kommenden Jahr bei Luchterhand erscheinen wird, und in seine umfangreiche Musiksammlung, die in seinem Reisegepäck nie fehlen darf, gewähren.
LEA – Lesebühne Erfurter Autoren
Das erste Mal auf einer Bühne stehen. Das erste Mal seinen Text und sich selber präsentieren. Das Publikum wartet gespannt. Einatmen, ausatmen. Das erste Wort erklingt … Die offene Lesebühne LEA – Lesebühne Erfurter Autoren eröffnet Schreibenden die Möglichkeit, ihre Texte öffentlich vorzutragen. Zehn Minuten auf der Bühne sind jedem und jeder gegeben, die es zu füllen gilt. Die Vortragenden können die Textart frei wählen, alles ist erlaubt und erwünscht. Unterstützt werden sie von einem eingeladenen Autor und einem Musik-Act.
Alle, die sich auf die Bühne trauen und lesen möchten, melden sich bitte bei a.budzier@highslammer.de an.
LEA ist ein Gemeinschaftsprojekt des HIGHSLAMMER e.V. und der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. Mit der freundlichen Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei und der Erfurter Herbstlese.
Links: www.highslammer.de, www.heft-online.de
Das Kind auf der Liste. Die Geschichte von Willy Blum und seiner Familie
Lesung mit Annette Leo.
In der Reihe »Das politische Buch im Gespräch« der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen.
Sarah Wiener: Bienenleben. Vom Glück, Teil der Natur zu sein
Sarah Wiener, Köchin, Umweltaktivistin, Biobäuerin, erzählt von ihrem Leben mit den Bienen. Sie entführt uns in die faszinierende Welt der Tiere, die ein maßgeblicher Indikator für die Gesundheit unseres Lebensraumes sind. Ihr Credo: Bienenvölker sind komplexe Persönlichkeiten, sie verfügen über spezifische Charaktere und Eigenschaften, und sie können uns lehren, wie ein funktionierendes Gemeinwesen mit Werten wie Solidarität, Vertrauen, Arbeitsteilung und Demokratie entsteht.
Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben, soll Albert Einstein gesagt haben. Dass ohne die Bestäubungsleistung der Bienen den Pflanzen – und damit uns Menschen – die Lebensgrundlage entzogen ist, weiß inzwischen jedes Kind. Sarah Wiener nimmt uns mit auf eine abenteuerliche Reise durch den Lebenszyklus eines Bienenvolkes, und sie erzählt, welche Bedeutung das Imkern und die Beschäftigung mit den Bienen für sie haben.
In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V.
Eröffnung mit Faust und Fußball
Thomas Thieme und Frank Quilitzsch lesen aus ihrem Buch „Ich Hoeneß Kohl“, das zum 70. Geburtstag des Schauspielers erschienen ist Live-Talk mit Stephan Märki und Jimmy Hartwig zu Thiemes Theaterarbeit in Weimar, „Rest of Best“ sorgt für gute Stimmung.
Sie sind wie Faust und Mephisto, wie Delling und Netzer, ein bisschen auch wie Statler und Waldorf aus der Muppet-Show – der Schauspieler Thomas Thieme und sein Kritiker, der Thüringer Feuilletonist Frank Quilitzsch.
Seit nunmehr achtzehn Jahren „verhört“ Kulturredakteur Quilitzsch den vom „Faust“ besessenen, fußballverrückten Weimarer Schauspieler Thomas Thieme am Telefon: „Herr Thieme, wo sind Sie?“ Die in loser Folge in der Thüringischen Landeszeitung abgedruckten mehr als 200 Interviews beleuchten facettenreich das Leben des Theater- und Film-Stars. Vor zehn Jahren mischten sie mit ihrem ersten Band „Ich Faust – Thomas Thieme“ die Theaterwelt auf. Nun folgte der zweite Streich, bei dem sich alles um Thiemes Filmrollen dreht. Vor allem seine Rollen als Kanzler der deutschen Einheit Helmut Kohl und gefallener Fußballgott Uli Hoeneß rückten ins Zentrum der Befragung. Dafür sind sie sogar nach München gefahren, um den Ballkünstler Günter Netzer zu treffen.
Die Nacht der neuen deutschsprachigen Literatur in der Moritzbastei mit Marion Brasch und Anselm Oelze.
ICEzeit – In den Klauen des weißen Drachen Crystal – Lesung mit Verena Zeltner
Ein Jugendroman, der sich mit der Droge Crystal Meth beschäftigt.
Dem aktuellen Drogenbericht zufolge leben in Deutschland mehr als 3 Millionen Kinder in Familien mit mindestens einem suchtkranken Elternteil. Dabei ist Crystal meth – nach Meinung von Experten die gefährlichste Droge der Welt – auf dem Vormarsch.
Wie erleben Kinder die Sucht ihrer Eltern, wie versuchen sie, ihren Alltag zu bewältigen?
ICEzeit erzählt aus der Sicht des vierzehnjährigen Ben, wie sich das Leben einer glücklichen Familie allmählich verändert: Er versteht nicht, weshalb sich seine Mutter oft so merkwürdig benimmt. Weil sein Vater auswärts arbeitet und nur am Wochenende zu Hause ist, muss Ben mehr und mehr Verantwortung für seine kleine Schwester übernehmen. Erst als er eines Tages zufällig die weißen Kristalle entdeckt, wird ihm klar, was mit seiner Mutter los ist.
Sie erklärt sich zwar zu einem Entzug bereit, doch kurz darauf beginnt sie erneut, Crystal meth zu konsumieren. Ihre Drogenkarriere nimmt eine immer rasantere Fahrt auf. Sie verliert ihren Job, vernachlässigt ihre Kinder – Ben ist verzweifelt. Mit allen Mitteln versucht er, seine kleine Schwester zu beschützen, ihr ein normales Leben vorzugaukeln. Und da ist auch noch die ständige Angst, jemand könnte mitbekommen, wie der Alltag der Familie tatsächlich aussieht …
Thüringentod – Lesung mit Julia Bruns
Moderation: Holk Maisel.
Fröhlich wird in Sömmerda den Thüringen-Tag gefeiert. Bis eine ehemalige Ingenieurin am Ufer der Unstrut stirbt. Die Kommissare Bernsen und Kohlschuetter begeben sich auf die Spuren ostdeutscher Industriegeschichte und bewegen sich zwischen menschlichen Abgründen, die sogar einen hartgesottenen Polizeibeamten dazu bringen, an die Untreue seiner Frau zu glauben. Freuen Sie sich auf ein besonderes Leseerlebnis.
Wallace – Lesung mit Anselm Oelze.
»Beliehene Zeit« Lesung und Gespräch mit Annerose Kirchner und dem Grafiker Stefan Knechtel.
Die Dichterin Annerose Kirchner liest aus ihrem in der »Edition Ornament« erschienenen Gedichtband. Der Herausgeber Jens-Fietje Dwars im Gespräch mit der Autorin und dem Grafiker Stefan Knechtel.
Moderation Jens-Fietje Dwars.
Texttäter Band II: Wie gelingt Präventionsarbeit mit Strafgefangenen durch das Schreiben?
Buchvorstellung mit Ronny Ritze
Poesietherapie: Wie heilsam ist Schreiben?
Texten mit Tätern: Schreibtraining im Knast
Crystal Meth: Jugendliche Gefangene über ihre Sucht
Biografiearbeit: Profi-Einbrecher über das Leben vor und nach der Haft
Hoffnung versus Stigma: Ziele und Wünsche Inhaftierter
Bevor das Kind in den Brunnen fällt: Welche Präventionsprogramme funktionieren?
Literaturpreis hinter Gittern: Blumen für den Täter?
Ronny Ritze ist Schreibtrainer und führt Schreibwerkstätten in Haftanstalten und Hilfeprojekten durch. Bei Präventionsveranstaltungen lässt er Täter zu Wort kommen, ohne zu werten oder vorzuführen. TextTäter II ist der Versuch einer Auseinandersetzung mit dringenden gesellschaftlichen Fragen rund um Strafe und Prävention und wird ergänzt mit Interviews u.a. mit Silke Heimes, Carsten Stahl und Dominik Forster.
Das literarische Thüringen - Ein Standardwerk, das neue Maßstäbe setzen wird!
Der quartus-Verlag steht für Thüringer Literatur- und Kulturgeschichte. Seit 1993 bringt er zweimal im Jahr die Thüringer Literaturzeitschrift „Palmbaum“ heraus, auf nunmehr 30 Bände ist die Buchreihe „Palmbaum Texte. Kulturgeschichte“ angewachsen.
Zur Buchmesse erscheint der große Literaturführer des Verlegers Detlef Ignasiak: „Das literarische Thüringen. Autoren-Galerien und Dichter-Stätten“.
Auf fast 1000 Seiten werden die wichtigsten Autoren porträtiert, die seit dem Mittelalter in dem mitteldeutschen Land gewirkt haben, und ihre Spuren nachgezeichnet. Ein Standardwerk, das neue Maßstäbe setzen wird!
Frank Lindner zeigt in seinem Buch „Ideenreich Thüringen“, wie viele geistige Strömungen und Werke von Thüringen ausgingen oder in dem Land der Mitte Werke hervorbrachten.
Der „Palmbaum“-Chefredakteur Jens‑F. Dwars stellt die neuen Bücher im Gespräch mit den Autoren vor.
Optimist aus Leidenschaft. Mein Leben – Lesung mit Lutz Lindemann
Moderation: Frank Willmann
Aus dem Kartoffelkeller in den Spitzenfußball
Lutz Lindemann gehört zu den bekanntesten Fußballern der DDR, er spielte für die Nationalmannschaft und für den FC Carl Zeiss Jena im Europapokal. Doch das Ausnahmetalent wäre im DDR-Sportsystem beinahe unter die Räder gekommen: Als Juniorennationalspieler verscherzt er es sich durch Sturheit und jugendlichen Leichtsinn mit den Genossen; nach schwerem Kreuzbandriss während des Militärdienstes schält er in der Kaserne vorerst nur noch Kartoffeln – und schafft doch innerhalb von zwei Jahren das scheinbar Unmögliche: die Rückkehr in die DDR-Oberliga und in den internationalen Fußball. Nach der Wende baut er im erzgebirgischen Aue den Profifußball auf, ist als Trainer und sportlicher Leiter bei verschiedenen deutschen Clubs aktiv und startet 2016 das Projekt Europapokal in Priština. Lutz Lindemann hat mehr zu erzählen als Fußballgeschichte.
Zum Welttag der Poesie: Mein Kinderland – Eine Konzertlesung mit Gerhard Schöne
Seit dem Erscheinen seiner ersten Schallplatte 1981 gehört Gerhard Schöne zu den bekanntesten Liedermachern Deutschlands. Besonders mit seinen Liedern für Kinder hat er sich tief ins Gedächtnis mehrerer Generationen eingeschrieben. Drei Jahrzehnte nach seinen „Liedern aus dem Kinderland“ hat er nun die Geschichten aus seinem eigenen „Kinderland“ aufgeschrieben – voller Poesie und Witz, ohne falsche Sentimentalität, dafür stets mit einem kleinen Schuss Selbstironie.
Das Poesiealbum stellt die Ernte des Jahres 2018 vor. Es lesen die Autoren Eugen Gomringer, Andreas Reimann und Utz Rachowski sowie die Herausgeber Rita Jorek (zu Marie Luise Kaschnitz), Moritz Kirsch (zu Sarah Kirsch) und Matthias Biskupek (zu Ror Wolf).
Moderation: Verleger Klaus-Peter Anders
Das Kind auf der Liste. Die Geschichte von Willy Blum und seiner Familie
Lesung mit Annette Leo.
In der Reihe »Das politische Buch im Gespräch« der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen.
Lesung mit Rafik Schami: Ich wollte nur Geschichten erzählen
Am 19. März 1971 landete in Frankfurt am Main das Flugzeug, das Rafik Schami nach Deutschland brachte. Die Entscheidung, seine Heimat Syrien zu verlassen, war ein Sprung ins kalte Wasser – und in die Freiheit.
In Texten, die sich wie Mosaiksteine zu einem bunten Gemälde zusammenfügen, erzählt er in seiner unnachahmlichen Art Heiteres, Komisches und Ernsthaftes aus dem Leben eines Exilautors. Zum ersten Mal hebt Rafik Schami ein bisschen den Vorhang und zeigt, welche abenteuerlichen Hürden er bei seinem literarischen Schaffen überwinden musste. Eine spannende Lektüre für alle Fans und Freunde seiner Literatur – und für Neugierige.
Der Wallstein Verlag lädt ein zum alljährlichen Verlagsabend im Telegraph. Mit Lesungen von Emanuel Maeß, Steffen Mensching und Mojca Kumerdej.
Moderation: Thedel von Wallmoden.
Franzsiska Wilhelm liest aus „Die schönsten Abgründe des Alltags“.
Anna Kaleri stellt die Initiative Literatur statt Brandsätze vor.
Moderation:Elia van Scirouvsky
Das kleine Buch der Thüringer Trachten – Lesung mit Knut Kreuch
Kompakte Vorstellung der Thüringer Trachten bis in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Autor Knut Kreuch stellt sein kleines Buch vor und informiert über die verschiedenen Thüringer Trachten, die landesweit noch bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts die übliche Kleidung waren. Wer Tracht trug, gab zu erkennen, wo er zuhause und zu welchem Anlass er unterwegs war. Die Tracht brachte des Menschen Heimatverbundenheit zum Ausdruck. Das kleine Buch zeigt eine überraschende Vielfalt an Kleidungsstücken und repräsentiert damit handwerkliche Höchstleistung, Traditionsbewusstsein, Zugehörigkeit und Heimatverbundenheit.
Ratz und Mimi – Lesung mit Franziska Gehm
Faultier Ratz hängt am liebsten faul herum und ratzt! Doch dann zieht Motte Mimi bei ihm ein.
Rapüüüüh… Faultier Ratz nacht seinem Namen alle Ehre. Am liebsten ratzt er, und zwar den ganzen Tag! Doch dann zieht Motte Mimi bei ihm ein. Schluss mit Schnarch! Mimi dreht das Radio laut – und Ratz fällt vom Baum. Mitten hinein in ein großes Abenteuer, in dem ausgerechnet ER zum Held wird! Weil er nämlich das magische Tempofon findet…
Ich werde dich töten! – Lesung mit Ulrich Völkel
Die Leiche eines verurteilten Vergewaltigers wird gefunden. Kommissar Ponte und sein Team ermitteln. Als in der Gartenanlage Hinter dem Bahnhof die verstümmelte Leiche von Karlheinz Viebig gefunden wird, erinnert sich KHK Ponte des Fluches, den der Vater Ernst Olbrich dem verurteilten Vergewaltiger seiner Tochter Marianne hinterhergerufen hat. „Ich werde dich töten!“ Gartennachbar Sawatzki hat die Leiche gefunden. Bei der Befragung verwickelt er sich in Widersprüche. Aber er ist nicht der einzige Verdächtige. Ein anderer Kleingärtner aus der Anlage bemüht sich, den Harmlosen zu geben, obwohl er allen Grund zu haben scheint, Viebig zu hassen. Ist die Verstümmelung der Leiche nur vorgenommen worden, um Ernst Olbrich zu verdächtigen? Aber der hat nun wirklich ein wasserdichtes Alibi.
Ekke Ponte und sein Team arbeiten unter Hochdruck, zumal Unruhe in der Bevölkerung aufkommt, zumal die Kleingärtner in den letzten Monaten mehrere Laubeneinbrüche angezeigt haben. Der Fall nimmt verschiedene unerwartete Wendungen, bis endlich der tatsächlich Hergang des Verbrechens geklärt und der Täter überführt werden kann.
Wie viel Kontrolle von Geheimdiensten leisten die Parlamente und ihre Untersuchungsausschüsse? -
Und wo hat der Schutz des vermeintlichen Staatswohls die Oberhand vor der rückhaltlosen Aufklärung gewonnen? Ein (selbst-)kritisches Resümee.
Lesung und Gespräch mit Benjamin-Immanuel Hoff und Heike Kleffner.
Leipziger Büchermenschen stellen sich vor: Lesung und Gespräch mit Lutz Rathenow
Moderation: Ine Dippmann, Elia van Scirouvsky
Optimist aus Leidenschaft. Mein Leben – Lesung mit Lutz Lindemann
Moderation: Frank Willmann.
Der Experte aus MDR „Sport im Osten“ mit seinen persönlichen Erinnerungen
Lutz Lindemann gehört zu den bekanntesten Fußballern der DDR, er spielte für die Nationalmannschaft und für den FC Carl Zeiss Jena im Europapokal. Doch das Ausnahmetalent wäre im DDR-Sportsystem beinahe unter die Räder gekommen: Als Junioren-Nationalspieler verscherzt er es sich mit den Genossen; nach schwerem Kreuzbandriss während des Militärdienstes schält er in der Kaserne vorerst nur noch Kartoffeln – und schafft innerhalb von zwei Jahren das scheinbar Unmögliche: die Rückkehr in die DDR-Oberliga und in den internationalen Fußball. Nach der Wende baute er im erzgebirgischen Aue den Profifußball auf, war als Trainer und sportlicher Leiter bei verschiedenen deutschen Clubs aktiv und startete 2016 das Projekt Europapokal in Pristina.
»Franz Kafka und die Musik« – Aus der Reihe »Intellektuelles Prag im 19. und 20. Jahrhundert«
Franz Kafkas Verhältnis zur Musik wird im vorliegenden Band auf drei Ebenen untersucht: Musik in Kafkas Werk, Vertonungen Kafkas sowie Kafka in der Jazz- und Popmusik. Die Motivik des Musikalischen hat für Kafkas Schreiben vor allem in drei Bereichen Bedeutung erlangt: Musik im Kontext von Kommunikationsmedien, Musik im Bereich tierischer Existenz, Musik im Kontext der Briefe an Milena. Über diese werkimmanenten Bezüge hinaus berücksichtigt der Band auch kulturhistorische Kontexte wie Kafkas Interesse für die zeitgenössische jiddische bzw. für populäre Musik. Schließlich werden die Wirkungen, die von Kafkas Werken ausgehen, auf zeitgenössische, populäre und avantgardistische Komponisten beleuchtet.
Steffen Höhne ist Professor für Kulturwissenschaft und ‑management am Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena.
Wie viel Kontrolle von Geheimdiensten leisten die Parlamente und ihre Untersuchungsausschüsse?
Mit:
Und wo hat der Schutz des vermeintlichen Staatswohls die Oberhand vor der rückhaltlosen Aufklärung gewonnen? Ein (selbst-)kritisches Resümee.
Zur rechten Zeit. Wider die Rückkehr des Nationalismus
Ein Gespräch mit den HistorikerInnen Norbert Frei, Christina Morina, Franka Maubach und Maik Tändler
Mit Norbert Frei und seinen MitautorInnen mischen sich erstmals namhafte HistorikerInnen in die Debatte ein. Im Rückblick auf den Fall von Weimar, den Nationalsozialismus und die Nachkriegszeit zeigen sie, was gegenwärtig wirklich auf dem Spiel steht: nichts weniger als die in einem mühsamen Prozess der gesellschaftlichen Selbstaufklärung entstandene historisch-politische Identität der Bundesrepublik.
Wallace – Ein philosophischer Abenteuerroman
Frühjahr 1858: Ein Brief verlässt die Gewürzinsel Ternate. Sein Ziel: Südengland, sein Inhalt: ein Aufsatz über den Ursprung der Arten. Kaum ein Jahr später wird er, verpackt zwischen zwei Buchdeckeln, für Aufsehen sorgen. Er wird erneut um die Welt reisen und bekannt werden als Theorie der Evolution. Doch nicht sein Verfasser, der Artensammler Alfred Russel Wallace, wird den größten Ruhm dafür ernten, sondern sein Empfänger, der Naturforscher Charles Darwin. Von Wallace bleibt lediglich eine nach ihm benannte Trennlinie der Arten im Malaiischen Archipel.
Einhundertfünfzig Jahre später stößt der Museumsnachtwächter Albrecht Bromberg auf das Schicksal des vergessenen Wallace. Auf dessen Spuren reist er durch ferne Länder und je länger er mit ihm unterwegs ist, desto mehr zweifelt er an, dass alles so bleiben muss, wie es ist.
Mit seinem Debüt ist Anselm Oelze ein philosophischer Abenteuerroman gelungen. Ein literarisches Denkmal für die Außenseiter des Lebens und der Geschichte, die es sich gemütlich auf ihrer eigenen kleinen Insel eingerichtet haben.
Rädelsführer. Studentischer Protest in der DDR – Buchvorstellung mit Jochen Voit
Moderation: Lutz Rathenow
Eine spannend illustrierte Chronik über die aufkeimende Jugendbewegung am Vorabend der Biermann-Ausbürgerung und ihre Unterdrückung Erfurt 1976: Ein Student schreibt einen kritischen Artikel für die Hochschulzeitung. Der Artikel wird nie gedruckt, der Student zwangsexmatrikuliert. Seine Mitstudierenden setzen sich für ihn ein und schreiben einen Brief an Bildungsministerin Margot Honecker. Darin wünschen sie sich „offene Diskussionen“. Honecker reagiert mit Härte. Die Studierenden sollen ihre Unterschrift zurückzuziehen. Einige werden mit Zwangsexmatrikulation bestraft und Studienverbot für sämtliche Hochschulen der DDR. Andere müssen sich in hysterisch anmutenden Anhörungen öffentlich distanzieren. Die Wege der drei von der Hochschulleitung zu „Rädelsführer“ erklärten Personen führen darauf: ins Berufsleben, aufs Abstellgleis und ins Gefängnis.
Der Autor Dr. Jochen Voit ist Leiter der Gedenkstätte Andreasstraße in Erfurt.
Birgit Vanderbeke: Alle, die vor uns da waren
Die Erzählerin dieses autobiografischen Romans, mittlerweile selbst Großmutter, spürt den Fäden und Verbindungen zwischen den Generationen nach: Was bewog die eigene Großmutter, Ostende zu verlassen und ihrem 14-jährigen Sohn Gaston, der sich der deutschen Wehrmacht angeschlossen hatte, nach Deutschland zu folgen? Wie hielt sie, die nie wieder nach Belgien zurückkehrte, das Leben in der Fremde aus? Und wie können diese Erinnerungen in Zeiten, die erneut von Flucht und Vertreibung geprägt sind, Trost und Hilfe sein?
Alba, Liebste – und andere Erzählungen – Lesung und Gespräch mit Jörg Sader
Moderation: Barbara Miklaw Mirabilis Verlag (Miltitz)
Poetische Erzählungen, die von der untergegangenen DDR über die Grenze ins Hier und Jetzt führen.
Die Lesung findet im Rahmen von »Leipzig liest – Halle liest mit« statt.
Katja Cassing liest Lina Atfah: Das Buch von der fehlenden Ankunft (Pendragon) | Jörg Schieke: Antiphonia (Poetenladen) | Max Sessner: Das Wasser von gestern (edition AZUR)
Lina Atfah: Das Buch von der fehlenden Ankunft (Pendragon) – gelesen von Katja Cassing
Lina Atfahs Gedichte gleichen einem traumwandlerischen Tanz auf einer Rasierklinge: Hier Verse, die in präziser Bildhaftigkeit wie Schnappschüsse ihren Fokus auf die zerrissene und zerfetzte Heimat Syrien richten, auf Flucht, Vertreibung, Massaker und Verbrechen. Dort sinnliche Gedichte, die geradezu schwelgerisch vollgesogen sind von allerlei arabischen Mythen, Geschichten und Motivsträngen. Und über alldem: Eine junge poetische Stimme, die in ihrem Anspielungsreichtum ihresgleichen sucht.
Jörg Schieke: Antiphonia (Poetenladen)
Mit »Antiphonia« legt Jörg Schieke ein langes Gedicht vor, das lust- und kunstvoll einen Parforceritt durch die Gegenwart und unmittelbare Vergangenheit zelebriert. Rein inhaltlich, wie man so sagt. Formal aber lässt es Formen auferstehen, die vergangen scheinen, aber zyklisch ihren Anspruch auf Gegenwärtigkeit geltend machen. Immer wieder findet das Epos seinen Weg zurück in den Vers, dem es letztlich entstammt und aus dem es erst in der bürgerlichen Epoche in den Roman floh.
Gedichte als empathische Befragung des Individuums auf der Suche nach seinem Platz im Strom der Zeit – Lesung mit Daniela Danz
Daniela Danz› 2009 erschienener Gedichtband „Pontus“ war eine Sensation, er wurde mit höchstem Lob bedacht und liegt mittlerweile in der vierten Auflage vor. So wie die Autorin dort den Blick auf die Grenzen Europas, besonders im Osten, richtete, so widmet sie sich in ihrem neuen Buch dem schwierigen und fast nur mit der Chiffre »V« zu fassenden Thema Vaterland, das sie als transzendierte Heimat versteht. Sprachmächtig und formbewusst fragt Daniela Danz dem nach, was unsere Gesellschaft, was Europa zusammenhält jenseits dessen, was leicht zu haben ist.
Hölderlin – Das halbe Leben. Eine poetische Biografie
Lesung mit Jürgen K. Hultenreich
Moderation: Bernd Fischer
Friedrich Hölderlin (1770 –1843) blieb zu Lebzeiten die Anerkennung versagt; er zählt aber heute zweifellos zu den großen deutschen Dichtern. Während des Theologie-Studiums in Tübingen wohnte er mit Hegel und Schelling zusammen auf einer Stube und empfing vielfältige philosophische Impulse. Schon bald löste sich sein dichterisches Werk vom Einfluss der Romantiker und er ging völlig
eigenständige Wege.
Mit Hölderlins Gedichtzeile „Wohin denn ich?“ artikuliert sich das deprimierende Unbehaustsein in einer als gnadenlos empfundenen Welt – der Beginn der literarischen Moderne? Seiner ausweglosen Zerrissenheit versuchte er durch eine nicht zu verwirklichende, idealisierte Liebe zu entkommen, um schließlich von einer unheilbaren Geisteskrankheit eingefangen und „gerettet“ zu werden: „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“
Jürgen K. Hultenreich nähert sich der Biografie des rätselvollen Dichters mit poetischer Emphase, stelltihn vor den historischen und geistesgeschichtlichen Hintergrund, lässt aber keine Zweifel am zwiespältigen Charakter dieser vielbewunderten Jahrhundertgestalt.
Emil aus der Drachenschlucht – Lesung mit Michael Kirchschlager
Taucht ein in die Welt des kleinen Drachen Emils und begleitet ihn auf seinen Abenteuern.
Der kleine Drache Emil wächst zwar ohne seine Eltern in der Drachenschlucht im schönen Thüringen auf, doch so ganz allein ist er nie. Auf seinen spannenden Reisen lernt er nicht nur zahlreiche liebenswerte Tiere und Menschen kennen, sondern hilft sogar echten Prinzessinnen in Not. Auch als Thüringen vom bösen Herzog Heinrich überfallen wird, scheint nur noch Emil helfen zu können. Und selbst bis ins Reich der Trolle dringt er vor, um seine Mama aus den Klauen des Trollkönigs Frott zu retten.
Wird es Emil gelingen seine Eltern wiederzufinden? Seit bei der interaktiven Lesung von Michael Kirchschlager dabei und erlebt gemeinsam die spannenden Abenteuer des kleinen Drachen Emils.
Biographie in Landschaft. Gedichte – Lesung mit Christoph Eisenhuth
Christoph Eisenhuth, Jahrgang 1949, reflektiert in seinen Gedichten vor allem ganz persönliche Eindrücke von Künstlerpersönlichkeiten und deren Leben und Werken.
Ganz ähnlich wie in einem Kaleidoskop tauchen unter anderem Namen wie Paula Modersohn-Becker, Hanns Cibulka, Franz Kafka, Robert Schumann, Johannes Bobrowski in der bildreichen Lyrik des Autors auf
KopfKino: Schreiben mit Gefangenen im Knast – Texte der Gefangenen, der Organisatorin (Blick von außen) und der Justizvollzugsbeamtin
„Lasst uns ein Buch machen“ – Diesen Aufruf brachte Anke Hartmann, Freizeitbeamtin und Vertraute in der JVA Hohenleuben, unter die Gefangenen. Denn seit Mai 2012 ist Corina Gutmann, Bibliotheksleiterin von Greiz, regelmäßig im Knast mit unterschiedlichsten Projekten, Schreiben, Boxen, Lesen…so entstand auch eine RAP-CD und endlich ein BUCH. Dazu holten sie sich Workshop-Partner wie Dalibor Markovic (Slam Poet) und Ronny Ritze (Autor). Und um die 15 Gefangene, Ronny, Dalibor, Anke und Corina schrieben… Dieser kleine Exkurs ist wichtig, denn der Weg ist das Ziel…Anke Hartmann und Corina Gutmann lesen Texte aus „KopfKino“. Knastprojekte polarisieren immer. Darum sind Sie zu einer Diskussion dazu eingeladen.
»Das große Ganze« – Über seine Kindheit in der DDR der 70er und 80er Jahre
Lesung mit Thomas Bärsch
Moderation: Ine Dippmann, Elia van Scirouvsky
Ratz und Mimi – Lesung mit Franziska Gehm
Faultier Ratz hängt am liebsten faul herum und ratzt! Doch dann zieht Motte Mimi bei ihm ein…
Rapüüüüh… Faultier Ratz nacht seinem Namen alle Ehre. Am liebsten ratzt er, und zwar den ganzen Tag! Doch dann zieht Motte Mimi bei ihm ein. Schluss mit Schnarch! Mimi dreht das Radio laut – und Ratz fällt vom Baum. Mitten hinein in ein großes Abenteuer, in dem ausgerechnet ER zum Held wird! Weil er nämlich das magische Tempofon findet…
Band 48: Nele Heyse – »Doppelt verdientes Glück, Geschichten und Gedichte«
Band 49: Diana Hellwig – »Der lächelnde Hund, Erzählungen«.
Lesung mit Nele Heyse und Diana Hellwig.
Moderation: André Schinkel.
Der deutsche Gil Blas. Eingeführt von Goethe. Oder Leben, Wanderungen und Schicksale Johann Christoph Sachses, eines Thüringers von ihm selbst verfasst
Mitwirkende/Autoren
Wiederentdeckung: die abenteuerliche Lebensgeschichte eines Bibliothekarsgehilfen – hg. von Goethe
Eine großartige Wiederentdeckung – vorgestellt von Michael Knoche, dem langjährigen Direktor der Anna Amalia Bibliothek und dem Herausgeber Peter Graf.
1822 gab Johann Wolfgang von Goethe bei Cotta die Lebensgeschichte seines Bibliothekarsgehilfen Johann Christoph Sachse heraus, der ab 1800 in der Anna Amalia Bibliothek für ihn arbeitete. Vor Sachses Ankunft in Weimar war sein von Schicksalsschlägen geprägtes Leben sehr abenteuerlich verlaufen.
Ständig wechselnde Anstellungen führen ihn durch halb Deutschland, er gerät in die Wirren der französischen Revolutionskriege, seine Pläne, in Holländisch Ostindien oder Amerika ein neues Leben zu beginnen, scheitern.
Selten hat er Geld, und wenn doch, verliert er es bald wieder. Er wird überfallen, gerät in die Hände betrügerischer »Seelenverkäufer«, befreit sich erneut und verdingt sich für eine weitere wenig einträgliche Anstellung. Sachses Aufzeichnungen schildern auf ebenso spannende, einfache wie eindringliche Weise das Leben der unteren Stände in Deutschland Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts.
In seinem Vorwort formulierte Goethe die Bedeutung des Buches so: »Selbst die obern Stände werden nicht ohne Erbauung das Büchlein durchlesen, besonders wenn es ihnen auffällt: wie es wohl aussehen möchte, wenn ihre Bedienten auch dergleichen Bekenntnisse schrieben. Und so gestehen wir denn ebenfalls, daß wir, bei Lesung dieses ziemlich starken Bandes, zu frommen Betrachtungen angeregt worden; denn man glaubt doch zuletzt eine moralische Weltordnung zu erblicken.«
Birgit Vanderbeke: „Alle, die vor uns da waren“ – Autorenlesung
Die Erzählerin in Birgit Vanderbekes Roman erhält eine Einladung nach Achill Island. In das ehemalige Ferienhaus des Schriftstellers Heinrich Böll. Ein Ort der Abgeschiedenheit in der rauen Landschaft Irlands, ohne Internet und Telefon. Während sich um sie herum Zeit und Wirklichkeit zunehmend auflösen, vergegenwärtigt sie sich die Welt ihrer Kindheit und Jugend. Mit großer Skepsis fragt sie sich, wie diese Welt einmal für ihren Sohn und ihren Enkel aussehen wird. Eines Abends begegnet ihr Böll, der in seinem Arbeitszimmer sitzt und raucht. Und ihr etwas Tröstliches sagt: Sie sind alle bei dir. Alle, die vor uns da waren. Im abschließenden Teil ihrer beeindruckenden Roman-Trilogie umkreist Birgit Vanderbeke Fragen, die weit zurückführen und doch aktueller nicht sein könnten.
Nora Gomringer & Philipp Scholz: PENG PENG PARKER
Dorothy Parker war eine vielschichtige Frau: Dichterin, Geliebte, Werbetexterin und Oscar-Nominee. Ihr lyrisches Werk ist witzig und lakonisch, mal zart, mal hart. Niemand hat so seufzend, so verlachend über die Liebe und das Rangeln zwischen den Geschlechtern geschrieben wie Dorothy Parker und uns dabei Karikaturen und fein linierte Portraits der Boulevardlöwen und ‑löwinnen ihrer Zeit hinterlassen. Ein New York der 20er Jahre ohne diese Ikone ist undenkbar.
Aus der Fülle von Parkers Spott‑, Humor- und Liebesgedichten für Kollegen, Hunde und Männer haben Gomringer & Scholz, die in den letzten Jahren mit ihrer CD PENG PENG PENG für Furore gesorgt haben, erstaunliche Songs geschaffen. Melodiös und rhythmisch, witzig und eigen weicht das Duo jenes Schwarzweiß alter Fotos und klingender Pianotasten auf zu Melodien, die schon lange zwischen den Zeilen stehen.
Das englische Original wie auch die kongenialen Übersetzungen durch Ulrich Blumenbach (»Denn mein Herz ist frisch gebrochen«, Doerlemann 2017) werden dabei zu gleichen Teilen erklingen.
The composer wishes to thank the National Association for the Advancement of Colored People for authorizing the use of Dorothy Parker’s work.
Poesie im quartus-Verlag II
Die Gedichte von Katrin Bibiella haben einen ganz und gar eigenen Ton. Die Kirchenmusikerin und promovierte Literaturwissenschaftlerin aus Oppenheim folgt Novalis in ihrem Glauben an einen Schöpfergeist, der sich in der Welt manifestiert, in einer Urschrift, die allen Dingen zugrunde liegt. Lyrik ist für sie das Zursprachekommen des verborgenen Urtextes, der Harmonie aller Wesen. Es geht ihr um die „Wahrnehmung einer Stille, die hinter den Dingen liegt und sie vereint“ – ihre ursprüngliche Verbundenheit wieder fühlbar macht. In ihrem Band „Raue Nächte“ finden sich sorgfältig komponierte Versgebilde, die in 14 Zeilen ein Äußerstes an Strenge und Phantasie zugleich vereinen. Am Samstag liest sie aus dem Band in einem besonderen Ambiente, das der Musikalität ihrer Verse im wahrsten Wortsinn Raum gibt: im Musiksalon des Mendelssohn-Hauses.
Moderiert wird der Abend von Jens-Fietje Dwars.
Franz Müntefering: Unterwegs. Älterwerden in dieser Zeit
Franz Müntefering hat mit 78 Jahren seine Betrachtungen und Erfahrungen über das Älterwerden in unserer Zeit aufgeschrieben. Vor dem Hintergrund seiner Biografie entwickelt er seine Gedanken zum Älterwerden im Ehrenamt, als Sozialdemokrat, als Deutscher, als Bücherfreund, das Älterwerden mit der Demokratie und mit Blick auf die Zukunft. Durchweg optimistisch ist sein Buch nicht. Aber doch getragen von der Zuversicht in die Gestaltbarkeit der Dinge, abhängig von der Bereitschaft zum Engagement und vom Mut zum Handeln: in Politik, Gesellschaft und persönlich.
„Älter werden heißt leben. Eine spannende Sache, die für die meisten von uns länger hält als je zuvor bei Menschen. Und die uns Gelegenheit und Mitverantwortung gibt, unterwegs zu bleiben und uns einzumischen. Zu sagen, wie es war, wie es ist und wohin die Reise gehen muss. Es geht um das alltägliche Leben im Älterwerden, um Mobilität und Begegnung, um Gesundheit und ums Sterben. Um Laufen und Lernen und Lachen. Um Solidarität zwischen Menschen und mit besonderer Dringlichkeit um die Lebenschancen der jungen Generation. Um Europa! Und um unsere Demokratie.“ Franz Müntefering
In Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung / Landesbüro Thüringen und dem Katholischen Forum im Land Thüringen
Die Verlegerin Katja Cassing liest: Shugoro Yamamoto – Die Rache
Das Duell eines Kochs mit dem berühmtesten japanischen Schwertkämpfer aller Zeiten: Miyamoto Musashi.
Nachdem sein Vater bei einem Anschlag auf den berühmten Schwertkämpfer Miyamoto Musashi ums Leben gekommen ist und sein Bruder ihn des Hauses verwiesen hat, beschließt der junge Iwata, Bettler zu werden. Da die Hütte, in die er sich zurückzieht, auf dem Weg zum fürstlichen Landsitz liegt, dauert es nicht lange, bis Büttel der Stadt bei ihm auftauchen, um ihn zu vertreiben. Da aber geschieht etwas Seltsames. Als man hört, wer er ist, wird man höflich und zieht wieder ab. Und vom nächsten Tag an kommen ständig Besucher und bringen Geld und Geschenke. Offenbar glaubt man in der Stadt, dass der junge Mann seine Hütte nicht zufällig an dem Weg errichtet hat, den Miyamoto Musashi zweimal am Tag beschreitet, sondern in dem ehrenvollen Ansinnen, den übermächtigen Musashi für den Tod des Vaters zum Duell zu fordern.
Ein Buch nicht nur für Japan-Liebhaber oder Samurai-Fans. Diese Geschichte entledigt sich vieler Klischees und unterhält bravourös. Wer das Bogenschießen beherrscht, Origamis falten kann und sich traut, als Gaijin eine Lesereise nach Japan zu unternehmen, der sollte herausfinden, warum der junge Bettler so reich beschenkt wird, was sich die schöne O‑Kita vom gar nicht armen Iwata erhofft und wie diese Geschichte endet. Es lohnt sich. astrolibrium.wordpress.com
Autor Shugoro Yamamoto (bürgerlich: Satomu Shimizu, 1903–1967), ging nach der Volksschule in die Lehre bei einem Pfandleiher, dessen Namen er später als Pseudonym verwendete; sein schriftstellerisches Debüt gab er 1926 mit dem Roman Sumadera fukin (In der Nähe des Sumadera); Nihon fudoki (1942–1946) wurde für den Naoki-Preis nominiert, den Yamamoto allerdings – wie alle folgenden Preise auch – ablehnte. Yamamoto hinterließ ein umfangreiches Werk; viele seiner Romane und Erzählungen wurden für die Bühne adaptiert oder verfilmt, u.a. von Akira Kurosawa; er ist Namensgeber des Yamamoto- Shugoro-Literaturpreises. Die Rache ist die erste deutsche Übersetzung eines seiner Werke.
Kein unabhängiger Verlag in Deutschland hat in den letzten Jahren soviele literarische Neuentdeckungen von Weltrang vorgelegt wie der cass-Verlag. (Anm. der Red.)
Mörder im Schafspelz – ein neuer Greifen-Kriminalroman
Ein Leichenfund im Weimarer Land bringt düstere Geheimnisse ans Licht. Der Greifen-Krimi ist zurück.
Der Fund einer skelettierten Leiche in einem kleinen Dorf im Weimarer Land wirft Fragen auf. Nicht nur die Identität des Skelettes ist schwer festzustellen, auch geraten Kriminaloberkommissarin Veronika Vogel und ihr junger Kollege Lukas Engel in ein verstricktes Netz aus langjährigen Geheimnissen. Neben einem vor sechsundzwanzig Jahren ausgesetzten Baby, aufgehängten Tieren und verdrängten Vergewaltigungsvorwürfen, muss sich die Kommissarin auch noch mit ihren eigenen Problemen auseinandersetzen. Eine verworrene Jagd nach dem Mörder beginnt.
Mit Heike Köhler-Oswalds Buch „Mörder im Schafspelz“ kehrt die traditionsreiche Reihe des Greifen-Kriminalromans zurück.
»Mein Lieblingsbuch« mit Dr. Tobias J. Knoblich.
Einmal im Monat lädt das Kultur: Haus Dacheröden bekannte und weniger bekannte, immer aber interessante Menschen ein, über jene Bücher zu sprechen, die sie aktuell bewegen oder die sie vielleicht schon ihr ganzes Leben begleiten. Passend zum Sonntagskaffee locken die
köstlichen Kreationen der Konditormeisterin Ute Strucksberg.
Märchenhafte Geschichten von verzauberten Magiern, den Pegasi und vom Glück – so blau wie der Himmel
Ein Kleid, ganz aus Schnee – Lesung mit Ingrid Annel
Wozu mit einem Kochlehrling auf den höchsten Gipfel klettern? Ist die Traumbrille die Lösung aller Probleme? Vielleicht, denn auch die kleine Eisverkäuferin kann eine große Berühmtheit auf der Bühne verwandeln und dahinschmelzen lassen.
Apfel und Glasmurmel, Flöte und Holzpferd finden sich in den Taschen eines abgelegten Mantels – und mit ihnen beginnen die Abenteuer.
Öffnen Drachenzungen alle Wege? Oder schaffen dies nur der achte und der neunte Zwerg? Findet Dornrose tatsächlich ihr Glück?
Leise, mit Ironie und Poesie, manchmal schräg und augenzwinkernd, locken uns Ingrid Annels Geschichten in unsere Welten, die wir sonst beinahe übersehen hätten.
Bernd Polster: „Walter Gropius. Der Architekt seines Ruhms“, Autorenlesung
Moderation: Dr. Frank Simon-Ritz
100 Jahre Bauhaus: Die neue, umfassende Biografie über Walter Gropius enthüllt die wahre Geschichte der Architekten-Legende.
Er zählt zu den Großen der modernen Architektur: Was aber hat Walter Gropius wirklich gebaut? Nicht viel. Und das ist nicht erstaunlich, denn nach zwei Jahren Studium war klar, dass ihm jedes Talent zum Architekten fehlte. Doch er gründete ein Architekturbüro, wo andere jene Bauten entwarfen, die heute als Ikonen der Moderne gelten. In seinem Netzwerk tauchen alle Namen auf, die in der Geschichte der Architektur und des Designs im 20. Jahrhundert eine Rolle spielen. Wer wollte da an seiner Bedeutung zweifeln? Bernd Polster hat Gropius’ Leben akribisch erforscht – man wird es in Zukunft nicht mehr als Heldengeschichte, sondern als Schelmenroman erzählen.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen e.V.
Bela B Felsenheimer: Scharnow
In Scharnow, einem Dorf nördlich von Berlin, ist der Hund begraben. Scheinbar. Tatsächlich wird hier gerade die Welt gewendet: Schützen liegen auf der Lauer, um die Agenten einer Universalmacht zu vernichten, ein mordlustiges Buch richtet blutige Verheerung an, und mittendrin hat ein Pakt der Glücklichen plötzlich kein Bier mehr. Wenn sich dann ein syrischer Praktikant für ein Mangamädchen stark macht, ist auch die Liebe nicht weit.
He, du Glückliche! 29 Lebensgeschichten – Lesung mit Monika Stenzel & Ulrike Jackwerth
Lesung und Gespräch mit Monika Stenzel und Ulrike Jackwerth Fast vierzig Jahre nach dem bahnbrechenden Interview-Buch »Guten Morgen, du Schöne« von Maxie Wander befragten die Autorinnen Monika Stenzel und Ulrike Jackwerth ostdeutsche Großmütter, Töchter und Enkelinnen, wie sie heute ihr Leben meistern, was sie glücklich macht, was Heimat für sie bedeutet. Wie haben sie die umwälzenden gesellschaftlichen Veränderungen nach 1989 erlebt, wie sich in der »westlichen Realität« zurechtgefunden? Und was bedeuten die gesellschaftlichen und biografischen Umbrüche für die nachfolgende Generation? In spannenden, unterhaltsamen und oftmals berührenden Porträts werden die Frauen und ihre Geschichten vorgestellt, kann man Anteil nehmen an ihren Erfahrungen und Erlebnissen. Monika Stenzel, geboren in Halle (Saale). Abschluss an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«. 1981 stellte sie einen Antrag auf Ausreise und verließ 1984 mit ihrer Familie die DDR. Seitdem lebt sie in Berlin und arbeitete als freie Schauspielerin an verschiedenen Theatern der Republik. 2012 begann sie zu schreiben. »He, du Glückliche!« ist ihre erste Veröffentlichung. Ulrike Jackwerth, geboren in Wiener Neustadt/Österreich. Schauspielstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst »Mozarteum « in Salzburg. Seit 1984 lebt sie in Berlin, arbeitet als Schauspielerin und Regisseurin an zahlreichen Theatern im deutschsprachigen Raum und seit 2014 auch als Dozentin und Coach für Schauspiel. 1987 begegneten sich Ulrike Jackwerth und Monika Stenzel bei einer gemeinsamen Produktion und arbeiteten seitdem mehrfach erfolgreich zusammen.
Wolfram Eilenberger: Zeit der Zauberer
Wolfram Eilenberger, Bestsellerautor, langjähriger Chefredakteur des „Philosophie Magazins“ und der wohl begabteste und zurzeit auffälligste Vermittler von Geistesgeschichte im deutschsprachigen Raum, erweckt die Philosophie der Zwanziger Jahre und mit ihr ein ganzes Jahrzehnt zwischen Lebenslust und Wirtschaftskrise, Nachkrieg und aufkommendem Nationalsozialismus zum Leben.
Der kometenhafte Aufstieg Martin Heideggers und dessen Liebe zu Hannah Arendt. Der taumelnde Walter Benjamin, dessen amour fou auf Capri mit einer lettischen Anarchistin ihn selber zum Revolutionär macht. Der Genius und Milliardärssohn Wittgenstein der, während er in Cambridge als Gott der Philosophie verehrt wird, in der oberösterreichischen Provinz vollkommen verarmt Grundschüler unterrichtet. Und schließlich Ernst Cassirer, der Jahre vor seiner Emigration in den bürgerlichen Vierteln Hamburgs am eigenen Leib den aufsteigenden Antisemitismus erfährt.
In den Lebenswegen und dem revolutionären Denken dieser vier Ausnahmephilosophen sieht Wolfram Eilenberger den Ursprung unserer heutigen Welt begründet. Dank der großen Erzählkunst des Autors ist uns der Rückblick auf die Zwanziger Jahre zugleich Inspiration und Mahnung, aber in allererster Linie ein mitreißendes Lesevergnügen.
Lyrik & Musik im Kunstverein. Mit Kinga Tóth, Özlem Özgül Dündar und Tommy Neuwirth
Kinga Tóths Lesungen, die sich häufig in Performancetheater verwandeln, sind wegen ihrer Intensität ein unvergessliches Erlebnis! In ihren Gedichten ist Sprache die wahre Bauherrin der Welt. Sprache, die ihre Bausteine überall aufsammelt und zu einem Mensch-Maschine-Artefakt zusammenbaut. Ihr neuer Band „Party“ vereint Gedichte und Zeichnungen. Kinga Tóth war 2016 Stadtschreiberin in Jena und lebt derzeit in Graz.
In Özlem Özgül Dündars Gedichtband „gedanken zerren“ rast das Ich durch die Zeilen und prallt auf Grenzen der Sprache, des Körpers, des Dus. Kommunikation scheitert, menschliche Beziehungen entgleiten. Kein Miteinander scheint zu existieren, das von Dauer ist. 2018 wurde Özlem Özgül Dündar zu den Tagen der deutschsprachigen Literatur nach Klagenfurt eingeladen, wo sie mit dem Kelag-Preis ausgezeichnet wurde.
Tommy Neuwirth gibt seit 2013 performative Konzerte unter dem Namen «Das weltweite Netzwerk für ein bedingungsloses Grundeinkommen». Er wird den Abend mit Sounds begleiten.
Lyrik & Musik im Kunstverein
Mit Kinga Tóth, Özlem Özgül Dündar und Tommy Neuwirth
Kinga Tóths Lesungen, die sich häufig in Performancetheater verwandeln, sind wegen ihrer Intensität ein unvergessliches Erlebnis! In ihren Gedichten ist Sprache die wahre Bauherrin der Welt. Sprache, die ihre Bausteine überall aufsammelt und zu einem Mensch-Maschine-Artefakt zusammenbaut. Ihr neuer Band „Party“ vereint Gedichte und Zeichnungen. Kinga Tóth war 2016 Stadtschreiberin in Jena und lebt derzeit in Graz.
In Özlem Özgül Dündars Gedichtband „gedanken zerren“ rast das Ich durch die Zeilen und prallt auf Grenzen der Sprache, des Körpers, des Dus. Kommunikation scheitert, menschliche Beziehungen entgleiten. Kein Miteinander scheint zu existieren, das von Dauer ist. 2018 wurde Özlem Özgül Dündar zu den Tagen der deutschsprachigen Literatur nach Klagenfurt eingeladen, wo sie mit dem Kelag-Preis ausgezeichnet wurde.
Tommy Neuwirth gibt seit 2013 performative Konzerte unter dem Namen «Das weltweite Netzwerk für ein bedingungsloses Grundeinkommen». Er wird den Abend mit Sounds begleiten.
Walter Kaufmann liest in der Stadt-und Kreisbibliothek Zella Mehlis aus »Gibt es dich noch Enrico Spoon? Über Menschen und Orte weltweit«.
Moderation: Landolf Scherzer
Neun Jahrzehnte auf drei Kontinenten – Mit seinen 95 Jahren ist Walter Kaufmann ein echter Zeuge des Jahrhunderts: Als jüdisches Kind knapp dem NS-Mord entronnen, wurde er in Australien zum Schriftsteller, heute umfasst sein Werk mehr als 40 Bücher.
Von den rund 40 Romanen, Reise-Reportage und Portrait- Büchern sein heute nur die zwei letzten genannt, weil auch sie belegen: 95 Jahre alt aber noch kein bisschen vergesslich, kein bisschen entmutigt sondern „jugendlich“ produktiv und kreativ ist Walter Kaufmann noch immer. Erst vor einem Jahr erschienen in seinem Buch in „Die meine Wege kreuzen“ Portraits von 70 Menschen an die er sich noch heute sehr konkret erinnert. Und nur 12 Monate später veröffentlichte Walter Kaufmann das großartige Erinnerungsbuch „Gibt es dich noch Enrico Spoon?
Über Menschen und Orte weltweit in diesem Buch sozusagen ein selbstgemachtes Geburtstagsgeschenk beschreibt weiter Kaufmann 120 Menschen denen er in 9 Jahrzehnten auf drei Kontinenten begegnet ist.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
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