Franziska Biester ist hauptberuflich Content Managerin des Kultur- und Freizeitmagazins „t.akt“.
Ihre Liebe zum Schreiben kompensiert die 36-jährige Erfurterin außerdem mit ihrem privaten Blog „Stattstadtmädchen“ und als freie Traurednerin.
Ihre erste Nacht hat sie durchgemacht, als sie neun Jahre alt war. Was sie wachgehalten hat? Ein Buch, das so spannend war, dass es unter Zuhilfenahme einer Taschenlampe unter der Bettdecke zu Ende gelesen werden musste.
Seitdem sind fast 27 Jahre vergangen – die Leselust selbst jedoch nie. Sie ist geblieben in Zeiten der Pubertät, des E‑Books und Zeitmangels.
Welche Bücher es in den knappen Alltag schaffen und warum mehr als eins offen in der Wohnung verteilt liegt, verrät sie im Gespräch mit Dirk Löhr.
Ab 14.30 Uhr gibt es Kaffee & Kuchen von „Erste Sahne“-Konditormeisterin Ute Strucksberg.
»Rosa Luxemburg und Goethe – eine Wahlverwandtschaft« – Vortrag von Simone Frieling (Mainz).
Im milden Glanz der Bratwurst – 6 Jahre Utopia in Weimar
Eine musikalisch-dokumentarische Bauhaus-Revue mit Silke Gonska und Frieder W. Bergner
Vortrag von Betty Brux-Pinkwart (Jena) zum Thema « Vom Frommannschen Haus zum Freundlichen Begegnen: Geschichte und Geschichten aus dem Archiv einer Verlegerfamilie«
Der Nachlass der Jenaer Verlegerfamilie Frommann zählt zu den wenig erforschten Beständen des Goethe- und Schiller-Archivs. Dies mag zunächst überraschen, wird doch der Name Frommann oft in Zusammenhang mit Goethe genannt – Frommann, der Drucker vieler Goethe’scher Werke, das gesellige Frommannsche Haus am Jenaer Fürstengraben, wo nicht nur der Dichter ‚schöne Abende‘ verlebte und Minchen Herzlieb den Gästen freundlich begegnete.
Betty Brux-Pinkwart beschäftigt sich im Rahmen ihres Jenaer Dissertationsprojektes eingehend mit der Familie Frommann und dem geselligen Zirkel in deren Haus. Dabei konzentriert sie sich besonders auf den Zeitraum von 1798 bis 1810, in dem Beziehungen zu unterschiedlichen gesellschaftlichen Kreisen und zentralen Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Literatur, Kunst und Kultur unterhalten werden. Im Vortrag wird der Weimarer Frommann-Bestand und dessen Geschichte näher beleuchtet. Darüber hinaus gibt die Referentin anhand ausgewählter Archivalien neue Einblicke in die Frommannsche Geselligkeitskultur und ordnet die Lebensumstände der Familie in Jena kulturhistorisch ein.
Betty Brux-Pinkwart studierte in Jena Germanistische Literaturwissenschaft, Neuere und Mittelalterliche Geschichte und beschäftigte sich bereits in ihrer Magisterarbeit mit dem Frommannschen Haus als kulturellen Kommunikationsort um 1800. Darauf aufbauend promoviert sie seit 2011 unter Prof. Dr. Dirk von Petersdorff. 2012 war sie Stipendiatin der Klassik Stiftung Weimar und hat seither in vielen (Transkriptions-)Projekten zur Goethezeit, beispielsweise zu Charlotte von Schiller, den Gebrüdern Schlegel, Friedrich Schleiermacher und Georg Wilhelm Friedrich Hegel, mitgearbeitet.
Eine Veranstaltungsreihe für interessierte Schreibende und neugierige Leser
Unter dem Titel »Traumberuf: Schriftsteller?« veranstalten der Thüringer Schriftstellerverband und Lese-Zeichen e.V. gemeinsam mit dem Kultur: Haus Dacheröden eine Folge von Gesprächsrunden zu Themen rund um Bücher, vor allem zum Schreiben und Veröffentlichen. Einmal im Monat werden unter der Gesprächsleitung von Ingrid Annel und Olaf Trunschke, passend zum jeweiligen Thema, Gäste von ihrer Arbeit am Schreibtisch und den Erfahrungen im Literaturbetrieb berichten. In einer Kurzlesung stellen die eingeladenen Autoren anschließend einige Werke frisch vom Schreibtisch vor.
Diesmal zu Gast ist der Lyriker Marius Koity: Reim dich, oder … – Was ist ein gutes Gedicht?
Im privaten Umfeld von Marius Koity (geboren 1966 in Großsanktnikolaus/Rumänien) hat man sich nach seinen ersten Veröffentlichungen ernsthaft die Frage gestellt, warum er denn Dichter geworden ist. „Dichter sterben doch so jung“, war eine seiner Cousinen besorgt der Meinung. Die Episode fand Eingang in eines seiner meistveröffentlichten und bei Lesungen gern diskutierten Gedichte – „weil alles irgendwie aus dem Leben gegriffen ist“, wie ihm bescheinigt wurde. Wie in seinem Hauptberuf als Journalist, ist ihm der Alltag auch in seiner Lyrik die Inspirationsquelle Nr. 1. Was ihm nach langen Lokalredakteurstagen an Eindrücken übrig bleibt, packt er manchmal als Telegramm ins Tagebuch. Und von der einen oder anderen Eintragung ist er früher oder später überzeugt, dass sie ein Gedicht ist. Das dem Leser Fragen aufgibt. Oder Antworten anbietet. Oder beides.
Marius Koity kam 1992 nach Deutschland, ist seit 1993 für die „Ostthüringer Zeitung“ tätig, leitet die Lokalredaktionen im Saale-Orla-Kreis und arbeitet nebenberuflich als Urkundenübersetzer und Gerichtsdolmetscher. 2016 wurde er mit dem Thüringer Journalistenpreis geehrt.
KULTUR-FRÜHSCHOPPEN zum Thema:
Impulse für die Nachwuchsgewinnung Thüringer Kulturvereine
des Weiterbildungsprogramms KULTUR LAND BILDEN
Laut der aktuellen Studie Vereinssterben in ländlichen Regionen der Zivilgesellschaft in Zahlen haben sich im vergangenen Jahrzehnt über 15.000 Vereine in den ländlichen Räumen der Bundesrepublik aufgelöst. Jeder vierte der bestehenden Vereine kämpft besonders häufig damit, neue Mitglieder zu gewinnen und somit sein Fortbestehen zu sichern.
Wie es um das Engagement und die Nachwuchsgewinnung auch im Hinblick auf den Generationenwechsel in Thüringer Kulturvereinen steht, möchten wir bei unserem ersten KULTUR-FRÜHSCHOPPEN in der Kulturscheune in Mühlberg diskutieren. Neben einem Vertreter der ZiviZ-Studie haben wir verschiedene Akteure aus den ländlichen Regionen Thüringens eingeladen, ihre Erfahrungen zum Thema Nachwuchsarbeit mit uns zu teilen:
Der KULTUR-FRÜHSHOPPEN möchte zum gemeinsamen Gespräch aufrufen, Ideen und Impulse weitergeben und Thüringer Vereine in den ländlichen Regionen ermutigen, ihr Engagement fortzusetzen.
Für das leibliche Wohl wird gesorgt. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Um Anmeldung wird gebeten! Diese kann über folgendes Formular oder per Mail an kontakt@kulturlandbilden.de vorgenommen werden. Das ausführliche Programm finden Sie anbei.
Recyceln, Upcyceln, Downcyceln, Kompostieren
Kreatives Schreiben am 23. Februar 2019
Lust auf den großen Frühjahrsputz? Endlich ausmisten, was sich angesammelt hat: Kistenweise Postkarten mit lustigen (haha) Lebensweisheiten. Fotos und Filmchen auf der Computer-Festplatte, seit Jahren nicht angesehen, nie ausgedruckt. Angefangene Manuskripte, nie beendet. Bücher, Klamotten, Papierstapel. Sind das Schätze? Wird das Kunst, irgendwann? Oder kann das weg?
Könnte man nur die Welt auch ausmisten: Mikroplastik aus dem Meer fischen, Flaschen, Zigarettenkippen vom Strand sammeln, Ölteppiche vom Wasser saugen. Alte Technik entsorgen. Wo stehen digitale Komposthaufen, in denen Datenabfälle sanft vor sich hin gammeln und mit Zeit und Gestank zu Humus werden können?
Müll ist ein großes Thema. Zu groß für uns? Mitnichten! Wir sichten und entdecken und sortieren aus. Ich freu mich drauf!
Anke Engelmann (Büro für angewandte Poesie).
Mit dem Ehepaar Heinke und Rolf Richter geht es mit leuchtenden Fotografien auf nach Norwegen. »Wergeland und Vigeland – Norwegen in Wort, Musik und Skulptur«: Hendrik Wergeland (1807–1845), Vita und Gedichte, Gustav Vigeland ( 1869–1943), Skulpturenpark in Oslo, Kari Bremner (geb. 1956), Klangkunst der Songschreiberin und Sängerin
Eröffnung HausART Nr. 1/2019: Blicke in Landschaftliches, Fotografien von Heidelore Kneffel und Holzarbeiten von Alexander Kneffel.
„Zorn und Zärtlichkeit“. Erzählabend mit Antje Horn und Klaus Wegener
Antje Horn erzählt Geschichten von Flecken an den Wänden und Blutstropfen im Schnee.
Antje Horn ist Erzählerin. Sie liest nicht vor, sie erzählt frei, mit Händen und Füßen. Seit einigen Jahren leiht sie Märchen und Geschichten aus aller Welt ihre Stimme. Warum? Märchen und Geschichten sind stets auf Wanderschaft. Sie überwinden Ländergrenzen und Weltmeere, oft wird Gewohntes auf den Kopf gestellt, das Sanfte besiegt das Harte, Unmögliches wird Wirklichkeit, Uraltes und gerade Entstehendes verbinden sich während des Erzählens. Die Erzählerin reist mit dem Publikum durch ferne Länder und innere Welten. Wie arm wären wir ohne Märchen und Geschichten. Wir haben sie bitter nötig, gerade heute!
Klaus Wegener begleitet den Abend am Saxophon.
Katholische Priester und Staatssicherheit. Historischer Hintergrund und ethische Reflexion – Vortrag von Gregor Buß
Gregor Buß, geb. 1979, Studium der katholischen Theologie in Münster, Jerusalem und Erfurt, Promotion an der Karlsuniversität in Prag. Derzeit Post-Doktorand an der Hebräischen Universität Jerusalem.
In der Reihe »Das politische Buch im Gespräch« der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen.
Katholische Priester und Staatssicherheit. Historischer Hintergrund und ethische Reflexion – Vortrag von Gregor Buß
Gregor Buß, geb. 1979, Studium der katholischen Theologie in Münster, Jerusalem und Erfurt, Promotion an der Karlsuniversität in Prag. Derzeit Post-Doktorand an der Hebräischen Universität Jerusalem.
Die Revolution 1918/1919 in Erfurt im Spiegel der Stadtgeschichtsschreibung – Vortrag von Thea Jacob
Was lässt sich über diese Monate 1918/1919 in Erfurt berichten? Wie gestalteten die Arbeiter*innen der Stadt die Revolution? Welche Atmosphäre herrschte in der Stadt? Wie war der Alltag von Arbeiter*innen als Träger*innen der Revolution? Welche Rolle(n) hatten Frauen während der Revolution? Wie wurde zu DDR Zeiten der Revolution gedacht? Und: Welche Rolle spielt die Revolution aktuell im öffentlichen Gedächtnis der Stadt? Die Historikerin Thea Jacob wird in ihrem Vortrag einen Überblick zur Geschichte der Revolution 1918/19 in Erfurt geben und dabei auch die bisherige Stadtgeschichtsschreibung reflektieren. Besonders neugierig ist sie aber auf den Dialog mit den Zuhörer*innen. Gibt es Geschichten zur Revolution 1918/1919 von Erfurter Vorfahren, die in der Familie erzählt werden? Gibt es Dokumente, Fotos, Erinnerungsberichte aus dieser Zeit? Gibt es Orte, wo an revolutionäre Ereignisse 1918/1919 erinnert wird? Auch Erfurt erreicht im November 1918 die Kunde des Matrosenaufstands in Kiel, der das Ende des Ersten Weltkriegs und den Beginn der Novemberrevolution einläutet. Doch schon Monate vorher haben sich die Arbeiter*innen in den Erfurter Fabriken organisiert, für bessere Arbeitsbedingungen gekämpft – die Nachrichten der reichsweiten Umwälzungen treffen bei ihnen auf offene Ohren und sie werden selbst aktiv. Sie gründen einen Arbeiter- und Soldatenrat, fordern Demokratie. Über Monate gibt es große Demonstrationen durch die Stadt und aus politischer Solidarität wird gestreikt. So auch vom 27. Februar bis 8. März 1919 während des Generalstreiks der Erfurter Arbeiterschaft – vor genau 100 Jahren. Erfurt – damals gehört es noch zur preußischen Provinz – hat einen geografisch zentralen Platz im Mittelthüringischen zwischen Weimar, dem Ort der Nationalversammlung, und Gotha, wo es zu heftigen, teils gewaltvollen Auseinandersetzungen während dieser Zeit kommt. Doch bisher erscheint die Geschichte der Revolution 1918/1919 in Erfurt eher wie eine Randnotiz in der Lokalgeschichtsschreibung, obwohl damals wichtige Neuerungen und demokratische Rechte erkämpft wurden, die bis heute nachwirken.
111. AUSLESE
Sigrid und Aribert Rothe stellen die
»Thüringer Anthologie – Eine poetische Reise« vor
Im kleinen Raum von Erfurts reichen Auen
bis, wo aus Schwarzburgs engem Fichtentale,
sich lieblich windend, rauschend strömt die Saale,
vermocht ich wohl mein keimend Glück zu schauen…
Wilhelm von Humboldt
Ein Buch »für alle, die Thüringen als geistigen Ort lieben, als exemplarischen Ort für die Wechselwirkungen zwischen Landschaft, Poesie und Nachdenken über die Welt« (aus dem Vorwort).
Es versammelt schöne alte und neue Gedichte namhafter Autoren und deren Kommentierung, die irgendeinen thüringischen Bezug haben und über drei Jahre in der »Thüringer Allgemeinen« erschienen.
»Von Mädchen mit Bärten und Jungen in Kleidern« – Lesung und Gespräch über Vielfalt in Kinderbüchern mit Franziska Burkhardt, für klein und groß, im Rahmen der Frauenkampftage Thüringen.
Diese Veranstaltung ist erstens für KINDER und zweitens für MENSCHEN die mit Kindern leben, arbeiten oder an Kindern interessiert sind. Es soll eine Lesung sein für klein und groß. Vorgelesen wird von Franziska Burkhardt die sich mit feministischer, gleichberechtigter Eltern*schaft beschäftigt, sowie sich für gendersensible Pädagogik einsetzt. Sie liest aus einem Kinderbuch das diverse und feministische Themen anspricht. Im Anschluss soll es einen INFO-Tisch geben, an dem sich über Diversität und Feminismus, in der Kinderbegleitung (Eltern*, Pädagog*innen, Erzieher*innen), sowie allgemein im Alltag mit Kindern, unterhalten und ausgetauscht werden kann.
»Zur Topologie des frühneuzeitlichen Theaters: London in den Komödien von Ben Jonson und Thomas Middleton« – Vortrag von Dr. Anne Enderwitz
in der Vortragsreihe »Shakespeare und seine Zeitgenossen – Poetik, Philosophie und Drama« der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft und der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar.
»Von Mädchen mit Bärten und Jungen in Kleidern« – Lesung und Gespräch über Vielfalt in Kinderbüchern mit Franziska Burkhardt, für klein und groß, im Rahmen der Frauenkampftage Thüringen.
Diese Veranstaltung ist erstens für KINDER und zweitens für MENSCHEN die mit Kindern leben, arbeiten oder an Kindern interessiert sind. Es soll eine Lesung sein für klein und groß. Vorgelesen wird von Franziska Burkhardt die sich mit feministischer, gleichberechtigter Eltern*schaft beschäftigt, sowie sich für gendersensible Pädagogik einsetzt. Sie liest aus einem Kinderbuch das diverse und feministische Themen anspricht. Im Anschluss soll es einen INFO-Tisch geben, an dem sich über Diversität und Feminismus, in der Kinderbegleitung (Eltern*, Pädagog*innen, Erzieher*innen), sowie allgemein im Alltag mit Kindern, unterhalten und ausgetauscht werden kann.
Mit Andreas J. Meyer wird in diesem Jahr eine große Verlegerpersönlichkeit mit dem Preis der Kurt Wolff Stiftung ausgezeichnet. Dank seines literarischen Spürsinns wurde der Merlin Verlag zum Vorbild vieler Kleinverlage.
Den Förderpreis erhält der Verlag edition.fotoTAPETA, dessen Verleger Andreas Rostek besonderes Augenmerk auf Literatur und Geschichte unserer osteuropäischen Nachbarn legt. Bereits vor der offiziellen Preisverleihung in Leipzig kommen die Preisträger in Erfurt
zusammen, um übers Büchermachen zu sprechen und ihr aktuelles Programm vorzustellen.
Moderation: Bettina Baltschev (MDR)
Zum Tee bei Storm: Carmen Barann und Mechthild Schäfer. „Die fromme Helene« – Wilhelm Busch rezitiert und mit Klaviermusik begleitet.
Wer kennt sie nicht, die Bildergeschichten von Wilhelm Busch? Allen voran die
Lausbubengeschichten um „Max und Moritz“, aber auch die traurig-komische
Lebensgeschichte „Die fromme Helene“. Am Dienstag, den 5. März, um 16.00 Uhr lädt
das Literaturmuseum „Theodor Storm“ zum Tee: In einer Collage aus Bildern, Rezitation und
Musik erwecken Carmen Barann (Lesung) und Mechthild Schäfer (Klavier) „Die fromme
Helene“ zum Leben.
Wilhelm Busch gilt als Pionier des Comics, obwohl er eigentlich lieber ein ernsthafter Maler
geworden wäre. Großen Erfolg brachten ihm jedoch seine satirischen Bildergeschichten, in
denen er die Selbstzufriedenheit, Doppelmoral und Frömmelei der „spießbürgerlichen“
Gesellschaft seiner Zeit auf‘s Korn nahm. Viele seiner Zweizeiler sind im Deutschen zu festen
Redewendungen geworden, wie „Es ist bekannt von Alters her, wer Sorgen hat, hat auch
Likör“.
Das Netzwerk der Identitären. Ideologie und Aktionen der Neuen Rechten – Lesung mit Andreas Speit
Reihe »Das politische Buch im Gespräch«
Das Netzwerk der Identitären. Ideologie und Aktionen der Neuen Rechten – Lesung mit Andreas Speit
Reihe »Das politische Buch im Gespräch«
Günter Kunert – »Die zweite Frau«
In einer Truhe fand Günter Kunert unlängst ein Manuskript, das er vor fast fünfundvierzig Jahren geschrieben hat – einen Roman, so frech, brisant und „politisch unmöglich“, dass Kunert, der damals noch in der DDR lebte, ihn gar nicht erst einem Verlag vorlegte. „Absolut
undruckbar“, wusste er und vergrub das Manuskript so tief in seinem Archiv, dass er selbst es vollkommen vergaß und erst jetzt durch Zufall wiederfand. Torsten Unger (MDR) und Thorsten Ahrend (Wallstein Verlag) stellen diesen literarischen Fund vor.
Das Netzwerk der Identitären. Ideologie und Aktionen der Neuen Rechten – Lesung mit Andreas Speit
Reihe »Das politische Buch im Gespräch«
Ein Buch & seine Geschichte: Christian von Asters »Das Koboltikum«
Eine Lesung und ein Blick hinter die Kulissen der Buchprodution! »Das Koboltikum« erzählt beinahe vergessene Geschichten von Gnomen, Bolden und Zwergen, wie sie seit ewigen Zeiten in den Wäldern und Bergen am Rande unserer Wirklichkeit leben. Märchen und Legenden von Koboldfürsten, kleinwüchsigen Zauberern und unvorstellbaren Schätzen, von uralten Gesetzen und der schmalen Grenze zwischen unserer Welt und der des kleinen Volkes.
Der Autor Christian von Aster ist ein Star der deutschen Fantasyliteratur – und Träger der großkoboltischen Ehrenplakette. Illustriert wurden die Geschichten von Holger Much.
Auf Burg Ranis werden Christian von Aster lesen und mit dem Verleger Holger Kliemannel von der Edition Roter Drache über die Entstehung des Buches sprechen.
„Wir kommen weit her…“ – Musikalischer Lyrik-Abend zur Ausstellung »Verschiedene Ansichten: Böll und Grass«, die bis zum 15. März 2019 im Kultur: Haus Dacheröden zu sehen ist (Eintritt zur Ausstellung frei)
Eine lyrisch-literarische Verbindung zwischen gestern und heute schaffen – diesen Bogen spannen Safiye Can (Autorin, Lyrikerin, Kuratorin der „Zwischenraum-Bibliothek“ der Heinrich-Böll-Stiftung) und Martin Stiebert (Sprechsteller, Alt-Philologe) bei diesem musikalischen Lyrikabend. Dabei werden sie musikalisch von Luca Behrendt am Akkordeon begleitet.
In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V., der Heinrich Böll Stiftung Schleswig-Holstein und dem Günter Grass Haus
Ritter Michael zu Gast im Bürgerhaus Saalburg ‑Ebersdorf
Der Förderverein des Kindergartens Wirbelwind aus Saalburg- Ebersdorf veranstaltet am 09.03.2019 gemeinsam mit Eltern, Erzieher und Kindern einen Bücherflohmarkt im Bürgerhaus Saalburg-Ebersdorf. Kleine und große Gäste haben die Möglichkeit den Thüringer Autor Michael Kirchschlager in einer Buchlesung unter dem Titel »Drache Emil rettet Thüringen« zu erleben. Ritter Michael beeindruckt nicht nur mit seiner Ritterrüstung und seinem Schwert, sondern er bezieht die Zuhörer aktiv in seine Erzählungen ein.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
»Gesucht: Der Neue Mensch« // Der neue Mensch: Wunschtraum oder Gespenst
In seinem 2014 für den Spiegel verfassten Essay »Träume und Albträume« setzt sich Philipp Blom mit der Sehnsucht nach dem Neuen Menschen in der Weimarer Republik als Reflex auf die monströsen Kriegserfahrungen im Ersten Weltkrieg auseinander. »Technologie und Wissenschaft – und die aufklärerische Vernunft, die sie möglich gemacht hatte – waren durch den Krieg ambivalent geworden. Politik, Kunst und Gesellschaft der Zwanziger- und Dreißigerjahre waren geprägt von sehr unterschiedlichen Versuchen, das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine neu zu definieren. Über all dem stand ein Wunschtraum, ein Gespenst: der neue Mensch.«
Philipp Blom studierte Philosophie, Geschichte und Judaistik in Wien und Oxford, arbeitete in London und Paris und beschäftigt sich in seinen Werken, in denen sich historische Forschung, philosophische Erkundungen und Belletristisches verbinden, immer wieder mit gesellschaftlichen Umbruchsituationen. Sein 2017 erschienenes aufrüttelndes Buch »Was steht auf dem Spiel steht« beantwortet die Titelfrage am Schluß knapp und eindeutig: »Alles.« Mit verblüffenden geschichtlichen Rückschlüssen analysiert er die Gründe für die Krise unserer Demokratie und verweist eindringlich auf die Zukunft. Für seine in 16 Sprachen übersetzten Bücher erhielt er zahlreiche Auszeichnungen.
Weimarer Reden 2019
Das Jahr 2019 ist ein Jubiläumsjahr. Aus den politischen Umwälzungen von damals, deren Ergebnis die Weimarer Republik war, erwuchs eine andere Art der Welt- und Menschheitsbetrachtung. Die Vision vom ›Neuen Menschen‹ durchdrang die ästhtetischen und politischen Debatte: Aber wie sollte er beschaffen sein, dieser ›Neue Mensch‹? Wie sollte, wie wollte er leben?
Das Zeitalter der Digitalisierung kreist wieder um den ›Neuen Menschen‹, der in einer Weise optimiert werden soll, wie es Visionäre im vergangenen Jahrhundert vorsichtig erwogen haben. Heute wie damals geht es darum, die neuen Ideen und Handlungsoptionen abzuwägen und sie auf ihre humanistische Substanz zu prüfen.
Aus welchen Quellen sich das Philosophieren über den ›Neuen Menschen‹ speist, in welcher Weise er sich in Kunst und Literatur abbildet und wie wir es heute angesichts wachsender Technisierung und Digitalisierung mit ihm halten, darüber soll in an drei Sonntagen im März gesprochen werden.
Moderation: Liane von Billerbeck
Klaus & Olivia Vieweg: Entschuldigung … Wozu braucht Gott ein Raumschiff? Die Philosophie in Star Trek
Wir schreiben das Jahr 2019. 53 Jahre nach dem Start des Raumschiffs Enterprise versucht ein Denkschiff namens Philosophie, die Sichtweisen und Gedankenwelten der ersten Star Trek-Crew um Kirk und Spock zu ergründen. Begleiten Sie uns auf einer kleinen und amüsanten Expedition in die unendlichen Weiten des Denkraums! Lebt lange und in Frieden!
Senioren-Akademie: »Johannes Bobrowski: ›Da hab ich den Pirol geliebt …‹«
Vortrag und Lesung von Christa Niedner und Christine Theml, musikalische Begleitung von Ilga Herzog.
Über einige Monate hinweg haben wir mit Insassen der JVA Hohenleuben Texte geschrieben, gereimt und geslamt. Es sind grundehrliche, verstörende, aber auch hoffnungsvolle Texte entstanden. Der wunderbare Verlag »Edition Outbird« hat ein Buch daraus gemacht. Bevor wir damit auf die Leipziger Buchmesse fahren, stellen wir es in Greiz vor. Sie sind herzlich eingeladen.
Tschechien – Gastland Leipziger Buchmesse 2019 Podiumsgespräch & Ausstellungseröffnung
Deutsch-tschechische Familiengeschichten im 20. Jahrhundert stehen an diesem Abend im Zentrum: Einmal am Beispiel der Romane „Hana“ und „Gerta. Das deutsche Mädchen“ von Alena Mornštajnová und Kateřina Tučková. Zum anderen anhand der Ausstellung über die Familie Schalek, die zeigt, wie sich Biografie und Geschichte gegenseitig durchdringen. Im Anschluss an Lesung und Gespräch mit den Autorinnen führt Ralf Pasch durch die Ausstellung.
Moderation: Christina Frankenberg (Tschechisches Zentrum Berlin) und Tanja Krombach (Deutsches Kulturforum östliches Europa)
Der Abend beginnt um 19.30 Uhr mit einem Podiumsgespräch zu deutsch-tschechischen Familiengeschichten: Christina Frankenberg vom Tschechischen Zentrum Berlin und Tanja Krombach vom Deutschen Kulturforum östliches Europa im Gespräch mit den Autorinnen Alena Mornstajnová und Katerina Tucková, die auch aus ihren Büchern »Hana« und »Gerta. Das deutsche Mädchen« lesen werden.
Die aus elf Roll ups bestehende Wanderausstellung, die in deutscher und tschechischer Sprache realisiert wird, erzählt die Geschichte Mitteleuropas im 20. Jahrhundert anhand von fünf Biografien von Mitgliedern der deutsch-tschechisch-jüdischen Familie Schalek und zeigt dadurch, wie sich persönliche Lebensumstände und Geschichte gegenseitig durchdringen:
Alice Schalek war Frontberichterstatterin im Ersten Weltkrieg, Robert Schalek Richter beim Prozess um den Hellseher Hanussen, Lisa Fittko Fluchthelferin in Südfrankreich, Malva Schalek künstlerische Zeugin des Lebens im Ghetto Theresienstadt, Fritz Schalek Widerstandskämpfer und Aktivist der deutschen Minderheit in der Tschechoslowakei. Ihre Lebensläufe spiegeln Frauen- und Judenemanzipation, Verfolgung, Emigration und politischen Widerstand.
Neben den fünf Lebensgeschichten wird auch deren historischen Hintergrund dargestellt und zugleich die vielfältigen, zerstörten und nach dem Fall des Eisernen Vorhangs neu erstandenen Verbindungen im Herzen Europas aufgezeigt.
Begleitend wurde ein rund neunminütiger Film produziert, der bei der Eröffnung zu sehen sein wird. Im Anschluss führt der Autor von Film und Ausstellung, der Publizist Ralf Pasch, durch die Schau.
Premiere: Papiertheater zu Fontanes »L’Adultera« mit Bildern, Liedern und Hakenharfe von Ulrike Richter.
Buchpräsentation mit Karsten Rudolph im Stadtmuseum Jena
Vorgestellt wird die knapp 150 Seiten umfassende Neuerscheinung „Die Thüringer Arbeiterbewegung vom Kaiserreich bis zum Ende der Weimarer Republik“. Autor ist der Historiker und Parlamentarier Karsten Rudolph aus Bochum. Der Verfasser wird persönlich in das Thema einführen. Professor Rudolph forschte zur Geschichte der sächsischen Sozialdemokratie und ist Abgeordneter im Landtag von Nordrhein-Westfalen.
Zur Lesung können 25 Gratisexemplare der Neuerscheinung dank der freundlichen Unterstützung durch die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen verteilt werden.
Veranstaltung entfällt!
„Was bleibt?“ – Finissage mit Symposium mit Tanja Dückers (Schriftstellerin), Jörg-Philipp Thomsa (Museumsleiter Grass-Haus Lübeck), Markus Schäfer (Heinrich-Böll-Stiftung, Böll-Archiv Köln) und Dr. Yahya Kouroshi und Prof. Wolfgang Struck (beide Literaturwissenschaftler, Universität Erfurt)
Im Jahr 2017 wäre Böll 100, Grass 90 Jahre alt geworden. In all ihren Unterschieden bildeten beide eine öffentliche Stimme und moralische Instanz. Böll und Grass trugen mit ihrer schriftstellerischen Arbeit und ihrem bürgerlichen Engagement maßgeblich dazu bei, dass nach dem Krieg deutsche Literatur und Kultur im Ausland wieder anerkannt wurde.
Solche Stimmen, die an die Substanz des Humanismus erinnern, sind auch – oder besonders – heute notwendig und wichtig.
Unter der Überschrift „Was bleibt?“ – oder auch: Wohin mit Böll und Grass? sind Tanja Dückers, Jörg-Philipp Thomsa, Markus Schäfer, Dr. Yahya Kouroshi und Prof. Wolfgang Struck eingeladen, ihre Zugänge zu den Arbeiten von Böll und Grass oder ihre eigenen Schreibprozesse vorzustellen und darüber mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen.
Karten unter www.herbstlese.de, www.ticketshop-thueringen.de, bei Hugendubel in Erfurt am Anger und im Thüringen- Park.
Weitere Informationen unter: https://calendar.boell.de/de/event/was-bleibt
Vortrag zu einer Reise in die kleinsten Dörfer Thüringens
Sie sind nicht leicht zu finden. Jenseits der Städte, die aufgereiht an der überregionalen Verkehrsachse den fremden Blick nicht scheuen, liegen sie oftmals versteckt hinter sanften Thüringer Hügeln. Mitunter geht es jedoch sehr turbulent zu in diesen kleinsten selbstverwalteten Dorfgemeinschaften Thüringens und es herrscht nicht immer eitel Sonnenschein. Yvonne Andrä und Stefan Petermann machten sich in den vergangenen Monaten auf die Reise mit Kamera, Notizbuch und wachen Sinnen ausgestattet. Sie wollten wissen: Wie ist das Leben auf dem Land, das Bestehen im Kleinen? Welche Fragen stellt es an die Gemeinschaft? Welche Gemeinsamkeiten, welche Unterschiede gibt es zum Leben in der Stadt? Einige auch überraschende Antworten gaben sie in ihrem ersten sehr erfolgreichen Abend, der das dörfliche Leben unterhaltsam-ehrlich unter die verbale und fotografische Lupe nahm. Nun kehren Sie mit vielen neuen Eindrücken für eine zweite fotografische Lesung ins ACC zurück.
Yvonne Andrä ist Autorin, Produzentin, Filmemacherin und Fotografin. Mit ihren filmischen Kurz-Portraits Weimarleben und ihrem literarisch-fotografischen Blog Weimar acht Uhr zeigt sie sich als sensible, kluge Beobachterin, die stets das Besondere im Alltäglichen zu entdecken vermag.
Stefan Petermann ist als Autor vielfach ausgezeichnet, war Stadtschreiber im oberöstereichischen Wels, textete und komponierte, spielte in einer Band und ist neben seiner intensiven schriftstellerischen Tätigkeit auch Tongestalter.
Beide verbindet eine langjährige künstlerisch-inspirierende Partnerschaft. Mit ihrem jüngsten Projekt Jenseits der Perlenkette treffen sie den Nerv der Zeit und richten den Blick auf abseits gelegene Dorfgemeinschaften, deren Besonderheiten und Geschichten Stoff für viele spannende Abende bieten.
„Ein anschwellender Summsang …“ – Zwei lebende Schillerstraßenpoeten sowie Weimars bekanntester Straßenmusiker laden ein: Lesung & Liederabend mit Texten von Marius Tölzer
und Oliver Mörchel sowie Gitarre und Liedern von Moritz Rabe.
»Gesucht: Der Neue Mensch« // Die neue Macht der Desinformation. Über Fakten und Fakes – und die konkrete Utopie einer redaktionellen Gesellschaft
Bernhard Pörksen beschäftigt sich u.a. mit Skandal- und Krisenkommunikation. In seinem letzten Buch »Die große Gereiztheit« widmet er sich der Erfahrung im digitalen Zeitalter und appelliert an unsere Verantwortung für das kommunikative Klima in der Gesellschaft. Er studierte Germanistik, Journalistik und Biologie. Er hat den Lehrstuhl für Medienwissenschaften an der Universität Tübingen inne. Er ist Verfasser vieler Sachbücher.
Weimarer Reden 2019
Das Jahr 2019 ist ein Jubiläumsjahr. Aus den politischen Umwälzungen von damals, deren Ergebnis die Weimarer Republik war, erwuchs eine andere Art der Welt- und Menschheitsbetrachtung. Die Vision vom ›Neuen Menschen‹ durchdrang die ästhtetischen und politischen Debatte: Aber wie sollte er beschaffen sein, dieser ›Neue Mensch‹? Wie sollte, wie wollte er leben?
Das Zeitalter der Digitalisierung kreist wieder um den ›Neuen Menschen‹, der in einer Weise optimiert werden soll, wie es Visionäre im vergangenen Jahrhundert vorsichtig erwogen haben. Heute wie damals geht es darum, die neuen Ideen und Handlungsoptionen abzuwägen und sie auf ihre humanistische Substanz zu prüfen.
Aus welchen Quellen sich das Philosophieren über den ›Neuen Menschen‹ speist, in welcher Weise er sich in Kunst und Literatur abbildet und wie wir es heute angesichts wachsender Technisierung und Digitalisierung mit ihm halten, darüber soll in an drei Sonntagen im März gesprochen werden.
Moderation: Liane von Billerbeck
Johann Conrad Wagner: „Meine Erfahrungen in dem gegenwärtigen Kriege“. Tagebuch des Feldzugs mit Herzog Carl August von Weimar – Vorstellung des neuen Bandes in der Reihe »Schriften der Goethe-Gesellschaft« mit Dr. Edith Zehm (München).
Im Anschluss Geselligkeit bei einem Glas Wein.
Fritz Pleitgen & Michail Schischkin: Frieden oder Krieg. Russland und der Westen – eine Annäherung
Gibt es Anlass, Moskau zu fürchten? Hat womöglich Russland Grund, dem Westen zu misstrauen? Wodurch werden die Spannungen zwischen Ost und West befeuert? Und wie lassen sie sich lösen?
Ein deutscher Journalist, ein Schriftsteller aus Russland – zwei profunde Kenner, zwei gegensätzliche Positionen: Michail Schischkin, vielfach ausgezeichneter Schriftsteller aus Russland, kritisiert scharf Putins autoritäre Herrschaft und die Politik des Kreml. Fritz Pleitgen, langjähriger ARD-Korrespondent in Moskau, verurteilt das Vorgehen des Westens als arrogant und fahrlässig. – Ein erhellender Dialog zweier ausgewiesener Experten, gestützt auf persönliche Erfahrung und kluge politische Analyse. So konträr ihre Positionen auch sind, in einem sind sich beide einig: Verständigung ist möglich.
„Ein Fall für die schwarze Pfote“ – Kinderbuchlesung mit Benedikt Weber
(ab 7 Jahren)
Wiederholung der Lesung um 11 Uhr.
Um Anmeldung wird gebeten.
Eröffnung mit Faust und Fußball
Thomas Thieme und Frank Quilitzsch lesen aus ihrem Buch „Ich Hoeneß Kohl“, das zum 70. Geburtstag des Schauspielers erschienen ist Live-Talk mit Stephan Märki und Jimmy Hartwig zu Thiemes Theaterarbeit in Weimar, „Rest of Best“ sorgt für gute Stimmung.
Sie sind wie Faust und Mephisto, wie Delling und Netzer, ein bisschen auch wie Statler und Waldorf aus der Muppet-Show – der Schauspieler Thomas Thieme und sein Kritiker, der Thüringer Feuilletonist Frank Quilitzsch.
Seit nunmehr achtzehn Jahren „verhört“ Kulturredakteur Quilitzsch den vom „Faust“ besessenen, fußballverrückten Weimarer Schauspieler Thomas Thieme am Telefon: „Herr Thieme, wo sind Sie?“ Die in loser Folge in der Thüringischen Landeszeitung abgedruckten mehr als 200 Interviews beleuchten facettenreich das Leben des Theater- und Film-Stars. Vor zehn Jahren mischten sie mit ihrem ersten Band „Ich Faust – Thomas Thieme“ die Theaterwelt auf. Nun folgte der zweite Streich, bei dem sich alles um Thiemes Filmrollen dreht. Vor allem seine Rollen als Kanzler der deutschen Einheit Helmut Kohl und gefallener Fußballgott Uli Hoeneß rückten ins Zentrum der Befragung. Dafür sind sie sogar nach München gefahren, um den Ballkünstler Günter Netzer zu treffen.
Unverfügbarkeit – Ein fundiertes Plädoyer für eine Gesellschaft, die der Verfügbarkeit der Welt Grenzen setzt.
Thorsten Jantschek im Gespräch mit Hartmut Rosa.
»Beliehene Zeit« Lesung und Gespräch mit Annerose Kirchner und dem Grafiker Stefan Knechtel.
Die Dichterin Annerose Kirchner liest aus ihrem in der »Edition Ornament« erschienenen Gedichtband. Der Herausgeber Jens-Fietje Dwars im Gespräch mit der Autorin und dem Grafiker Stefan Knechtel.
Moderation Jens-Fietje Dwars.
Texttäter Band II: Wie gelingt Präventionsarbeit mit Strafgefangenen durch das Schreiben?
Buchvorstellung mit Ronny Ritze
Poesietherapie: Wie heilsam ist Schreiben?
Texten mit Tätern: Schreibtraining im Knast
Crystal Meth: Jugendliche Gefangene über ihre Sucht
Biografiearbeit: Profi-Einbrecher über das Leben vor und nach der Haft
Hoffnung versus Stigma: Ziele und Wünsche Inhaftierter
Bevor das Kind in den Brunnen fällt: Welche Präventionsprogramme funktionieren?
Literaturpreis hinter Gittern: Blumen für den Täter?
Ronny Ritze ist Schreibtrainer und führt Schreibwerkstätten in Haftanstalten und Hilfeprojekten durch. Bei Präventionsveranstaltungen lässt er Täter zu Wort kommen, ohne zu werten oder vorzuführen. TextTäter II ist der Versuch einer Auseinandersetzung mit dringenden gesellschaftlichen Fragen rund um Strafe und Prävention und wird ergänzt mit Interviews u.a. mit Silke Heimes, Carsten Stahl und Dominik Forster.
Das literarische Thüringen - Ein Standardwerk, das neue Maßstäbe setzen wird!
Der quartus-Verlag steht für Thüringer Literatur- und Kulturgeschichte. Seit 1993 bringt er zweimal im Jahr die Thüringer Literaturzeitschrift „Palmbaum“ heraus, auf nunmehr 30 Bände ist die Buchreihe „Palmbaum Texte. Kulturgeschichte“ angewachsen.
Zur Buchmesse erscheint der große Literaturführer des Verlegers Detlef Ignasiak: „Das literarische Thüringen. Autoren-Galerien und Dichter-Stätten“.
Auf fast 1000 Seiten werden die wichtigsten Autoren porträtiert, die seit dem Mittelalter in dem mitteldeutschen Land gewirkt haben, und ihre Spuren nachgezeichnet. Ein Standardwerk, das neue Maßstäbe setzen wird!
Frank Lindner zeigt in seinem Buch „Ideenreich Thüringen“, wie viele geistige Strömungen und Werke von Thüringen ausgingen oder in dem Land der Mitte Werke hervorbrachten.
Der „Palmbaum“-Chefredakteur Jens‑F. Dwars stellt die neuen Bücher im Gespräch mit den Autoren vor.
Wie man die Welt zum Schwingen bringt. Der Zauber des Unverfügbaren
Svenja Flaßpöhler im Gespräch mit Hartmut Rosa.
Das Gedicht & sein Double. Die zeitgenössische Lyrikszene im Portrait – Fotografien von Dirk Skiba
Der opulente Bildband „Das Gedicht & sein Double“ der edition AZUR gibt dem Lyrik-Genre
ein Gesicht. Oder besser: 100 Gesichter. Seit mehr als fünf Jahren porträtiert der Fotograf
Dirk Skiba Dichterinnen und Dichter. Die Lauten und die Flüsterer, die Jungen und die nicht mehr ganz Jungen, die Etablierten und die noch Unbekannten. Jedem Foto ist ein lyrisches Selbstporträt zur Seite gestellt, welches das Bild kommentiert, ergänzt oder ihm widerspricht.
Ausstellungsdauer:
22. März bis 13. April 2019
Öffnungszeiten:
Mo-Fr 12–17 Uhr | Sa 10–15 Uhr | So geschlossen
Zum Welttag der Poesie: Mein Kinderland – Eine Konzertlesung mit Gerhard Schöne
Seit dem Erscheinen seiner ersten Schallplatte 1981 gehört Gerhard Schöne zu den bekanntesten Liedermachern Deutschlands. Besonders mit seinen Liedern für Kinder hat er sich tief ins Gedächtnis mehrerer Generationen eingeschrieben. Drei Jahrzehnte nach seinen „Liedern aus dem Kinderland“ hat er nun die Geschichten aus seinem eigenen „Kinderland“ aufgeschrieben – voller Poesie und Witz, ohne falsche Sentimentalität, dafür stets mit einem kleinen Schuss Selbstironie.
Der Wallstein Verlag lädt ein zum alljährlichen Verlagsabend im Telegraph. Mit Lesungen von Emanuel Maeß, Steffen Mensching und Mojca Kumerdej.
Moderation: Thedel von Wallmoden.
Ratz und Mimi – Lesung mit Franziska Gehm
Faultier Ratz hängt am liebsten faul herum und ratzt! Doch dann zieht Motte Mimi bei ihm ein.
Rapüüüüh… Faultier Ratz nacht seinem Namen alle Ehre. Am liebsten ratzt er, und zwar den ganzen Tag! Doch dann zieht Motte Mimi bei ihm ein. Schluss mit Schnarch! Mimi dreht das Radio laut – und Ratz fällt vom Baum. Mitten hinein in ein großes Abenteuer, in dem ausgerechnet ER zum Held wird! Weil er nämlich das magische Tempofon findet…
Wie viel Kontrolle von Geheimdiensten leisten die Parlamente und ihre Untersuchungsausschüsse? -
Und wo hat der Schutz des vermeintlichen Staatswohls die Oberhand vor der rückhaltlosen Aufklärung gewonnen? Ein (selbst-)kritisches Resümee.
Lesung und Gespräch mit Benjamin-Immanuel Hoff und Heike Kleffner.
Leipziger Büchermenschen stellen sich vor: Lesung und Gespräch mit Lutz Rathenow
Moderation: Ine Dippmann, Elia van Scirouvsky
Katharina Borchardt im Gespräch mit Anselm Oelze über seinen Roman „Wallace“
Frühjahr 1858: Ein Brief verlässt die Gewürzinsel Ternate. Sein Ziel: Südengland, sein Inhalt: ein Aufsatz über den Ursprung der Arten. Kaum ein Jahr später wird er, verpackt zwischen zwei Buchdeckeln, für Aufsehen sorgen. Er wird erneut um die Welt reisen und bekannt werden als Theorie der Evolution. Doch nicht sein Verfasser, der Artensammler Alfred Russel Wallace, wird den größten Ruhm dafür ernten, sondern sein Empfänger, der Naturforscher Charles Darwin. Von Wallace bleibt lediglich eine nach ihm benannte Trennlinie der Arten im Malaiischen Archipel. Einhundertfünfzig Jahre später stößt der Museumsnachtwächter Albrecht Bromberg auf das Schicksal des vergessenen Wallace. Auf dessen Spuren reist er durch ferne Länder und je länger er mit ihm unterwegs ist, desto mehr zweifelt er an, dass alles so bleiben muss, wie es ist.
Mit seinem Debüt ist Anselm Oelze ein philosophischer Abenteuerroman gelungen. Ein literarisches Denkmal für die Außenseiter des Lebens und der Geschichte, die es sich gemütlich auf ihrer eigenen kleinen Insel eingerichtet haben.
Wie viel Kontrolle von Geheimdiensten leisten die Parlamente und ihre Untersuchungsausschüsse?
Mit:
Und wo hat der Schutz des vermeintlichen Staatswohls die Oberhand vor der rückhaltlosen Aufklärung gewonnen? Ein (selbst-)kritisches Resümee.
Birgit Vanderbeke: Alle, die vor uns da waren
Die Erzählerin dieses autobiografischen Romans, mittlerweile selbst Großmutter, spürt den Fäden und Verbindungen zwischen den Generationen nach: Was bewog die eigene Großmutter, Ostende zu verlassen und ihrem 14-jährigen Sohn Gaston, der sich der deutschen Wehrmacht angeschlossen hatte, nach Deutschland zu folgen? Wie hielt sie, die nie wieder nach Belgien zurückkehrte, das Leben in der Fremde aus? Und wie können diese Erinnerungen in Zeiten, die erneut von Flucht und Vertreibung geprägt sind, Trost und Hilfe sein?
Museen und Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer der kommunistischen Diktatur
Mitwirkende/Autoren
Moderation
In 35 Ländern erinnern Gedenkorte an geschehenes Unrecht und ihre Opfer. Ein Gespräch über ihre Bedeutung für die Vermittlungs- und Bildungsarbeit
Spätestens seit dem Zusammenbruch der kommunistischen Herrschaftssysteme entstanden in den Staaten Mittel- und Osteuropas, aber auch in Afrika, Asien, Australien und Amerika vielgestaltige Erinnerungsformen: Gedenkstätten, Museen, Denkmäler, Mahnmale, Sakralbauten und Skulpturenparks erinnern an die kommunistischen Diktaturen und ihre Opfer, an Opposition und Widerstand sowie an die Überwindung der Unrechtsregime.
Der Band stellt eine Auswahl von 119 Erinnerungsorten in 35 Ländern vor. Neben einem Überblick über die Geschichte der jeweiligen Gewaltverbrechen beleuchten die einzelnen Beiträge die Entstehung der Gedenkzeichen und dokumentieren die Bemühungen, das Erinnern an die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft ins öffentliche Bewusstsein zurückzuholen.
Nach der Vorstellung des Bandes folgt ein Podiumsgespräch mit der Herausgeberin Dr. Anna Kaminsky, Geschäftsführerin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Roland Jahn (angefragt), dem Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Siegfried Reiprich, dem Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Prof. Dr. Etienne Francois von der FU Berlin, der das Buch „Deutsche Erinnerungsorte“ verfasst hat, und Tobias Hollitzer, dem Leiter der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“.
In dem Gespräch geht es insbesondere um die Erinnerungsorte für die Opfer der SED-Diktatur in der DDR und ihre Bedeutung für die Vermittlungs- und Bildungsarbeit im Kontext internationaler Erfahrungen.
KopfKino: Schreiben mit Gefangenen im Knast – Texte der Gefangenen, der Organisatorin (Blick von außen) und der Justizvollzugsbeamtin
„Lasst uns ein Buch machen“ – Diesen Aufruf brachte Anke Hartmann, Freizeitbeamtin und Vertraute in der JVA Hohenleuben, unter die Gefangenen. Denn seit Mai 2012 ist Corina Gutmann, Bibliotheksleiterin von Greiz, regelmäßig im Knast mit unterschiedlichsten Projekten, Schreiben, Boxen, Lesen…so entstand auch eine RAP-CD und endlich ein BUCH. Dazu holten sie sich Workshop-Partner wie Dalibor Markovic (Slam Poet) und Ronny Ritze (Autor). Und um die 15 Gefangene, Ronny, Dalibor, Anke und Corina schrieben… Dieser kleine Exkurs ist wichtig, denn der Weg ist das Ziel…Anke Hartmann und Corina Gutmann lesen Texte aus „KopfKino“. Knastprojekte polarisieren immer. Darum sind Sie zu einer Diskussion dazu eingeladen.
Ratz und Mimi – Lesung mit Franziska Gehm
Faultier Ratz hängt am liebsten faul herum und ratzt! Doch dann zieht Motte Mimi bei ihm ein…
Rapüüüüh… Faultier Ratz nacht seinem Namen alle Ehre. Am liebsten ratzt er, und zwar den ganzen Tag! Doch dann zieht Motte Mimi bei ihm ein. Schluss mit Schnarch! Mimi dreht das Radio laut – und Ratz fällt vom Baum. Mitten hinein in ein großes Abenteuer, in dem ausgerechnet ER zum Held wird! Weil er nämlich das magische Tempofon findet…
Band 48: Nele Heyse – »Doppelt verdientes Glück, Geschichten und Gedichte«
Band 49: Diana Hellwig – »Der lächelnde Hund, Erzählungen«.
Lesung mit Nele Heyse und Diana Hellwig.
Moderation: André Schinkel.
Birgit Vanderbeke: „Alle, die vor uns da waren“ – Autorenlesung
Die Erzählerin in Birgit Vanderbekes Roman erhält eine Einladung nach Achill Island. In das ehemalige Ferienhaus des Schriftstellers Heinrich Böll. Ein Ort der Abgeschiedenheit in der rauen Landschaft Irlands, ohne Internet und Telefon. Während sich um sie herum Zeit und Wirklichkeit zunehmend auflösen, vergegenwärtigt sie sich die Welt ihrer Kindheit und Jugend. Mit großer Skepsis fragt sie sich, wie diese Welt einmal für ihren Sohn und ihren Enkel aussehen wird. Eines Abends begegnet ihr Böll, der in seinem Arbeitszimmer sitzt und raucht. Und ihr etwas Tröstliches sagt: Sie sind alle bei dir. Alle, die vor uns da waren. Im abschließenden Teil ihrer beeindruckenden Roman-Trilogie umkreist Birgit Vanderbeke Fragen, die weit zurückführen und doch aktueller nicht sein könnten.
»Gesucht: Der Neue Mensch« // Gesucht: Zeitgeist*in (m/w/d) – Vernetztes Denken als pragmatischer Zugriff auf ein Chamäleon
Auf welch verschiedenartige Weise Literatur immer wieder den Neuen Menschen zu beschwören versucht, lässt sich an der Literatur der DDR deutlich belegen. Aber was bedeutet diese Begrifflichkeit für eine Autorin im Jahre 2019? Die Schriftstellerin Kathrin Schmidt unternimmt den Versuch, den Menschen im Milieuzusammenhang der Lebensverhältnisse innerhalb einer Gesellschaft zu verorten und zu zeigen, wie auch ein »Zeitgeist« genanntes Phänomen sein Erwachsenwerden begleitet. Sich als Individuum, jedoch in einem sozialen und generationalen Kontext zu sehen und sich dieses tatsächlich bewusst zu machen, scheint ihr eine Chance, die im Gesellschaftsgespräch oft brachliegt.
Für Kathrin Schmidt, die am 1990 gegründeten »Runden Tisch« Berlin saß, danach als Redakteurin der feministischen Frauenzeitschrift »Ypsilon« arbeitete und seit 1994 freischaffend ist, bleibt das ein Thema, das sich auch verschiedene Weisen durch ihr Romane und Erzählungen zieht.
Kathrin Schmidt wurde in Gotha geboren, studierte in Jena Psychologie und zählt inzwischen zu den wichtigsten Autor*innen der deutschen Literatur. 2009 legte sie einen zutiefst autobiografischen Roman vor: »Du stirbst nicht« thematisiert persönliche Erkrankung und Gesundung. Für dieses Werk wurde sie mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. In ihrem Roman »Kapoks Schwestern« schlägt sie eine großen Bogen durch deutsch-jüdische Geschichte, der bis in das 21. Jahrhundert reicht.
Weimarer Reden 2019
Das Jahr 2019 ist ein Jubiläumsjahr. Aus den politischen Umwälzungen von damals, deren Ergebnis die Weimarer Republik war, erwuchs eine andere Art der Welt- und Menschheitsbetrachtung. Die Vision vom ›Neuen Menschen‹ durchdrang die ästhtetischen und politischen Debatte: Aber wie sollte er beschaffen sein, dieser ›Neue Mensch‹? Wie sollte, wie wollte er leben?
Das Zeitalter der Digitalisierung kreist wieder um den ›Neuen Menschen‹, der in einer Weise optimiert werden soll, wie es Visionäre im vergangenen Jahrhundert vorsichtig erwogen haben. Heute wie damals geht es darum, die neuen Ideen und Handlungsoptionen abzuwägen und sie auf ihre humanistische Substanz zu prüfen.
Aus welchen Quellen sich das Philosophieren über den ›Neuen Menschen‹ speist, in welcher Weise er sich in Kunst und Literatur abbildet und wie wir es heute angesichts wachsender Technisierung und Digitalisierung mit ihm halten, darüber soll in an drei Sonntagen im März gesprochen werden.
Moderation: Liane von Billerbeck
»Mein Lieblingsbuch« mit Dr. Tobias J. Knoblich.
Einmal im Monat lädt das Kultur: Haus Dacheröden bekannte und weniger bekannte, immer aber interessante Menschen ein, über jene Bücher zu sprechen, die sie aktuell bewegen oder die sie vielleicht schon ihr ganzes Leben begleiten. Passend zum Sonntagskaffee locken die
köstlichen Kreationen der Konditormeisterin Ute Strucksberg.
Seit 2017 trifft sich der von Karl-Heinz Swirszczuk und Schülern des Fridericianums gegründete Philosophiekreis im Schillerhaus, um gemeinsam zu philosophieren. Dabei geht es vor allem um Themen wie die Zukunft der Arbeit, ethische Fragen, die die künstliche Intelligenz und der Transhumanismus aufwerfen sowie die philosophische Dimension aktueller politischer Debatten und gesellschaftlicher Entwicklungen. Die Treffen des Kreises sind offen für interessierte Teilnehmer jeden Alters, die Freude am gemeinsamen Nachdenken und Diskutieren haben.
Bernd Polster: „Walter Gropius. Der Architekt seines Ruhms“, Autorenlesung
Moderation: Dr. Frank Simon-Ritz
100 Jahre Bauhaus: Die neue, umfassende Biografie über Walter Gropius enthüllt die wahre Geschichte der Architekten-Legende.
Er zählt zu den Großen der modernen Architektur: Was aber hat Walter Gropius wirklich gebaut? Nicht viel. Und das ist nicht erstaunlich, denn nach zwei Jahren Studium war klar, dass ihm jedes Talent zum Architekten fehlte. Doch er gründete ein Architekturbüro, wo andere jene Bauten entwarfen, die heute als Ikonen der Moderne gelten. In seinem Netzwerk tauchen alle Namen auf, die in der Geschichte der Architektur und des Designs im 20. Jahrhundert eine Rolle spielen. Wer wollte da an seiner Bedeutung zweifeln? Bernd Polster hat Gropius’ Leben akribisch erforscht – man wird es in Zukunft nicht mehr als Heldengeschichte, sondern als Schelmenroman erzählen.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen e.V.
Lyrik im Glaspavillon mit Wolfgang Haak und der Premiere von „Wortstillleben“, dem Band mit seinen neuesten (Prosa-) Gedichten
Mit einer Laudatio von Michael Knoche zum 65. Geburtstag des Autors und Musik von Mikel Gorriti Lucaioli, Gitarre.
In der „Wegscheide“ dieses neuen Bandes von Wolfgang Haak heißt es: „Ich bin angekommen ohne Ende, ohne Anfang, unaufhaltsam mit den Jahreszeiten im Kreis gegangen. Was für ein Lebensweg. Stimmen im Schilf: Willst alter Knabe du mit uns gehen. Wohin, wohin.“ – Seine geradezu anthropologischen Beobachtungen und Ortsbestimmungen seiner selbst, die mit der Strenge klassischer Formen arbeitet und gleichzeitig wilde Ausbrüche in ganz eigene Kompositionen unternimmt, ergeben eine der großen Qualitäten dieser Texte. Wie schon der Vorgänger-Band, „Treibgut Warmzeit“, lotet „Wortstillleben“ die Berührungsflächen zwischen Gedicht und Prosatext aus und macht dabei Entdeckungen für beide, für die Lyrik wie für die Prosa.
Wolfgang Haak, 1954 in Genthin (Sachsen Anhalt) geboren, lebt in Weimar. Nach dem Studium der Mathematik, Physik und Erziehungswissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität wurde er Lehrer und von 1991–2019 Schulleiter des Musikgymnasiums Schloss Belvedere. Gründungsmitglied der Literarischen Gesellschaft Thüringens e.V., sowie 2006 Gründer des Thüringer Literaturrats. Mitglied im PEN seit 2012.
„Von Raubrittern und keuschen Jungfrauen“ – In der Reihe „Dialog mit der Erde“ erzählt Roland Eichhorn (Augsburg) die Sagen um Bayerns steinerne Naturwunder.
Roland Eichhorn erzählt, wie die schönsten steinernen Naturwunder Bayerns entstanden sind und welche Sagen sich mit ihnen verbinden.
Ob es darum geht, wie 1375 der fränkische Raubritter Eppelein von Gailingen im allerletzten Momentseiner Hinrichtung entkam oder wie die gottesfürchtige Agnes den Avancen des Teufels widerstehen konnte – um versteinerte Naturwunder, sogenannte Geotope, ranken sich in Bayern oftmals abenteuerliche Geschichten.
Das Bayerische Landesamt für Umwelt hat aus über 3000 Geotopen 100 ausgewählt und mit dem Gütesiegel „Bayerns schönste Geotope“ versehen. Sie umspannen 600 Millionen Jahre erdgeschichtlicher Entwicklung.
Roland Eichhorn ist seit 2009 Leiter des Staatlichen Geologischen Dienstes Bayern am Landesamt für Umwelt.
Lyrik & Musik im Kunstverein
Mit Kinga Tóth, Özlem Özgül Dündar und Tommy Neuwirth
Kinga Tóths Lesungen, die sich häufig in Performancetheater verwandeln, sind wegen ihrer Intensität ein unvergessliches Erlebnis! In ihren Gedichten ist Sprache die wahre Bauherrin der Welt. Sprache, die ihre Bausteine überall aufsammelt und zu einem Mensch-Maschine-Artefakt zusammenbaut. Ihr neuer Band „Party“ vereint Gedichte und Zeichnungen. Kinga Tóth war 2016 Stadtschreiberin in Jena und lebt derzeit in Graz.
In Özlem Özgül Dündars Gedichtband „gedanken zerren“ rast das Ich durch die Zeilen und prallt auf Grenzen der Sprache, des Körpers, des Dus. Kommunikation scheitert, menschliche Beziehungen entgleiten. Kein Miteinander scheint zu existieren, das von Dauer ist. 2018 wurde Özlem Özgül Dündar zu den Tagen der deutschsprachigen Literatur nach Klagenfurt eingeladen, wo sie mit dem Kelag-Preis ausgezeichnet wurde.
Tommy Neuwirth gibt seit 2013 performative Konzerte unter dem Namen «Das weltweite Netzwerk für ein bedingungsloses Grundeinkommen». Er wird den Abend mit Sounds begleiten.
In der Veranstaltungsreihe »Gemeinde am Abend« stellt Dietlind Steinhöfel den Dichter, Diplomaten, Pädagogen und Schriftsteller Johannes Falk vor.
Walter Kaufmann liest in der Stadt-und Kreisbibliothek Zella Mehlis aus »Gibt es dich noch Enrico Spoon? Über Menschen und Orte weltweit«.
Moderation: Landolf Scherzer
Neun Jahrzehnte auf drei Kontinenten – Mit seinen 95 Jahren ist Walter Kaufmann ein echter Zeuge des Jahrhunderts: Als jüdisches Kind knapp dem NS-Mord entronnen, wurde er in Australien zum Schriftsteller, heute umfasst sein Werk mehr als 40 Bücher.
Von den rund 40 Romanen, Reise-Reportage und Portrait- Büchern sein heute nur die zwei letzten genannt, weil auch sie belegen: 95 Jahre alt aber noch kein bisschen vergesslich, kein bisschen entmutigt sondern „jugendlich“ produktiv und kreativ ist Walter Kaufmann noch immer. Erst vor einem Jahr erschienen in seinem Buch in „Die meine Wege kreuzen“ Portraits von 70 Menschen an die er sich noch heute sehr konkret erinnert. Und nur 12 Monate später veröffentlichte Walter Kaufmann das großartige Erinnerungsbuch „Gibt es dich noch Enrico Spoon?
Über Menschen und Orte weltweit in diesem Buch sozusagen ein selbstgemachtes Geburtstagsgeschenk beschreibt weiter Kaufmann 120 Menschen denen er in 9 Jahrzehnten auf drei Kontinenten begegnet ist.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
„Milans Welt“ eine Lesung mit Live-Illustration
mit dem Kinderbuchautor Hubert Schirneck und der Illustratorin Ina Hattenhauer.
Gruppen bitte voranmelden.
RHINLAND.FONTANE
Bernhard Sallmann arbeitet an einem vierteiligen Filmprojekt in Auseinandersetzung mit Theodor Fontanes in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verfassten Reisereportagen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“. Nach dem bereits fertiggestellten Film »Oderland. Fontane« liegt nun als zweiter Teil RHINLAND.FONTANE vor. Sein Interesse ist einerseits ein historisches, das sich in der genauen Rezitation der aus Fontanes Buch „Die Grafschaft Ruppin“ ausgewählten Stellen abzeichnet: Arbeitsverhältnisse von Torfstechern, preußischer Militarismus, kapitalistisches Spekulantentum, Selbstreflexionen des Autors oder die einschneidende Erfahrung des 30jährigen Krieges. Andererseits ist Sallmanns Konzept einer strengen Orts- und Landschaftsregistratur in langen statischen Einstellungen mit Originalton der Gegenwart verpflichtet. Der Film verzichtet gänzlich auf Bildarchivmaterial und setzt keine eigene Erzählung hinzu. Fontane wurde im Dezember 1819 in Neuruppin geboren.
D 2017, 67 min, R: Bernhard Sallmann
Lesung mit Regina Scheer: „Gott wohnt im Wedding“
Moderation: Dietlind Steinhöfel
Ein Haus. Ein Jahrhundert. So viele Lebensgeschichten. Alle sind sie untereinander und schicksalhaft mit dem ehemals roten Wedding verbunden, diesem ärmlichen Stadtteil in Berlin. Mit dem heruntergekommenen Haus dort in der Utrechter Straße. Leo, der nach 70 Jahren aus Israel nach Deutschland zurückkehrt, obwohl er das eigentlich nie wollte. Seine Enkelin Nira, die Amir liebt, der in Berlin einen Falafel- Imbiss eröffnet hat. Laila, die gar nicht weiß, dass ihre Sinti-Familie hier einst gewohnt hat. Und schließlich die alte Gertrud, die Leo und seinen Freund Manfred 1944 in ihrem Versteck auf dem Dachboden entdeckt, aber nicht verraten hat. Regina Scheer, die großartige Erzählerin deutscher Geschichte, hat die Leben ihrer Protagonisten zu einem literarischen Epos verwoben voller Wahrhaftigkeit und menschlicher Wärme.
Eine Veranstaltungsreihe für interessierte Schreibende und neugierige Leser
Unter dem Titel »Traumberuf: Schriftsteller?« veranstalten der Thüringer Schriftstellerverband und Lese-Zeichen e.V. gemeinsam mit dem Kultur: Haus Dacheröden eine Folge von Gesprächsrunden zu Themen rund um Bücher, vor allem zum Schreiben und Veröffentlichen. Einmal im Monat werden unter der Gesprächsleitung von Ingrid Annel und Olaf Trunschke, passend zum jeweiligen Thema, Gäste von ihrer Arbeit am Schreibtisch und den Erfahrungen im Literaturbetrieb berichten. In einer Kurzlesung stellen die eingeladenen Autoren anschließend einige Werke frisch vom Schreibtisch vor.
Diesmal zu Gast ist die Kulturjournalistin Romy Gehrke: »Wie Bücher laufen lernen – Schreiben für Film und Fernsehen«
Romy Gehrke (geb.1967) lebt seit 2008 in Thüringen und arbeitet als freie Fernsehredakteurin für die öffentlichen Fernseh- und Rundfunkanstalten.
Ihren beruflichen Weg begann sie als Souffleuse und Regieassistentin, um nach dem Schauspiel-Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main selbst einige Jahre auf staatlichen Bühnen zu stehen.
Doch Spielen reicht manchmal nicht. Im Jahr 2000 Absprung, noch einmal in die Hörsäle der Humboldt-Universität Berlin für ein Studium der Kulturwissenschaften.
Als Kulturredakteurin beginnt ihre Berufslaufbahn beim MDR-Rundfunk. Über die Jahre versucht sie, der Literatur mehr Sendezeit und Aufmerksamkeit im Fernsehen zu verschaffen. Die Kombination aus Schauspielerblick und Kulturwissenschaftlerin ermöglicht es ihr, unkonventionelle und spielerische Fernsehbeiträge zu produzieren.
Wie diese manchmal unter den abstrusesten Bedingungen entstehen und wie man in wenigen Minuten einen ganzen Roman im Fernsehen vorstellen kann, davon erzählt sie an diesem Abend.
»Mehr ein Weltteil als eine Stadt« – Berliner Klassik um 1800 und ihre Protagonisten – Vortrag von Dr. Marie Haller-Nevermann.
Jazz meets Lyrik oder Nachtfarben meets Poetry mit Nancy Hünger, Felix Römer und Levin Simmet
Die fünf Klang(raum)ästheten um Mastermind Martin Bosch lassen auf ihrem zweiten Album AIRA – tief in den Raum blicken. Flackernde Fixsterne, raumübergreifende Mondseereflektionen und flirrende Kometen tragen unser irdisches Ohr durch Traum und Zeit. AIRA – von Nachtfarben, das ist pulsierende Musik unserer Zeit, die weit über den Jazz hinausgeht. Alles klingt und schwingt gegen die irdische Geometrie und während nur eines Augenaufschlags entsteht und vergeht ein mikroskopisch zirkelnder Kosmos. Am Abend des 29. März 2019 trifft dieses Klangerlebnis der modernen Jazzmusik auf die Kraft der Wortmalerei von drei deutschen Autoren. Aus Berlin ist Felix Römer zu Gast, der als einer der Pioniere der deutschen Poetry-Slam Szene gilt und neben zahlreichen literarischen Veröffentlichungen auch Texter für bekannte Künstler wie AnnenMayKantereit ist. Außerdem wird uns Nancy Hünger, mehrfache Stipendiatin verschiedener Institutionen, mit ihrer einzigartigen bildhaften Sprache verzaubern. Als dritter Autor wird der jetzige Philosophie-Student Levin Simmet aus Weimar auftreten. 2018 gewann der erst 20-Jährige die U20 Poetry- Meisterschaft Thüringens und tourte im letzten Jahr mit seinen Texten durch Deutschland und die Schweiz.
Landolf Scherzer im Gespräch mit Walter Kaufmann: Gibt es dich noch – Enrico Spoon?
Der Jude Walter Kaufmann konnte als Jugendlicher mit einem Kindertransport 1939 nach England fliehen, wurde als „feindlicher Ausländer“ interniert und nach Australien verschifft. 1957 übersiedelte er von dort in die DDR, behielt jedoch die australische Staatsbürgerschaft. Der heute 95Jährige spricht mit Landolf Scherzer über sein bewegtes Leben und stellt sein aktuelles Buch vor: Berührende Geschichten von Menschen, denen der Autor in den vergangenen neun Jahrzehnten begegnet ist und die er nicht vergessen hat.
Was mich bewegt – Kreatives Schreiben am 30. März 2019
Die IG Metall, Pina Bausch, Parship sind die ersten Google-Einträge auf die Suchanfrage »Was mich bewegt«. Nichts davon bewegt mich wirklich, aber die Frühlingssonne, der Tod eines guten Freundes, die Liebe stoßen mich an. Wer sich bewegt, braucht Muskeln und Energie. Muskeln kann man trainieren. Kann man seine Muskeln stärken gegen Dummheit und Ungerechtigkeit?
Bewegung heißt, Komfortzonen zu verlassen. Manchmal genügt ein kleiner Stups, um eine Lawine loszutreten. Manchmal muss man hartnäckig bleiben, immer wieder, jeden Freitag zum Beispiel. Muss man sich immer bewegen oder ist es besser, auch mal stillzuhalten? Bewegung, ein großes Thema mit vielen Aspekten, das zum Frühling passt und zu unserer Zeit. Ich freu mich drauf.
Anke Engelmann (Büro für angewandte Poesie).
Menschen, Tiere und Gedichte – Texte, die sich dem Thema ZIRKUS widmen, werden von Mitgliedern des Jungen Zirkus Zappelini, Nordhausen, präsentiert. Also dann: Hereinspaziert in die literarische Manege!
EX LIBRIS: DIE PUBLIC LIBRARY VON NEW YORK
Mit über 51 Millionen Medien ist die New York Public Library eine der größten Bibliotheken der Welt. Doch das 1911 eröffnete Haus ist mehr als ein altehrwürdiges Archiv des Wissens, Sammelns und Bewahrens von Informationen – im Zuge der digitalen Revolution erfindet sich die Bibliothek neu als ein vielschichtiger und lebendiger Ort des gemeinsamen Lernens. Dokumentarfilm-Legende Frederick Wiseman ist mit seiner Kamera tief in den Kosmos der New York Public Library eingedrungen und hat einen Ort entdeckt, an dem Demokratie gelebt wird. Hier, zwischen Bücherstapeln und Monitoren, kann jeder sein Recht auf Bildung wahrnehmen und sich mit anderen austauschen. Die Kraft der Gedanken ist der Anfang einer besseren Welt.
USA 2017, 197 min, FSK o. A., R: Frederick Wiseman
Poetry Slam # 42
Die Antwort auf alle Fragen – 42 oder doch … Poetry Slam?
Es treten immer noch bekannte und unbekannte Poeten und Newcomer auf die Bühne des mon ami und stellen sich dem Publikum. Feinfühlige Verse treffen immer noch auf prickelnde Prosa, treffen auf das beste Publikum Weimars und der Umgebung in der stimmungsvollen Atmosphäre des mon ami. Ihr entscheidet immer noch mit eurem Applaus, wer in die nächste Runde zieht und bestimmt somit euren Abend selbst. Wollt ihr ihn lustig, performativ, nachdenklich, lyrisch, prosaisch oder gerappt – ihr habt es immer noch in der Hand.
Veranstalter: mon ami Weimar
Können philosophische Schriften für uns, in unserem Alltag heute fruchtbar sein? Haben solche Texte etwas mit mir zu tun? Die Lektüre kleiner Texte großer Philosophen soll zu einem gemeinsamen Gedankenaustausch anregen.
Die philosophische Praktikerin Dietlinde Schmalfuß-Plicht leitet diese Zusammenkünfte und bei ihr können sich alle Interessenten bis eine Woche vor dem Termin anmelden: info@philosophie-milan.de.
Weimar 1919. Der lange Weg zur Demokratie
Jörg Sobiella im Gespräch mit Prof. Benjamin-Immanuel Hoff
Ein verlorener Krieg, eine Revolution, ein hungerndes Volk – und ein Parlament, das den Weg in eine demokratische Republik ebnete. Doch wieso kam die verfassunggebende Nationalversammlung in das kleine Weimar und tagte nicht in Berlin? Wie lernten die neuen Politikerinnen und Politiker – allesamt „kleine Leute“ – das Handwerk des Regierens? Was gelang, was misslang ihnen bei Lösung der ungeheuren Probleme? Wer waren die Abgeordneten, mit welchen Hoffnungen kamen sie, mit welchen Enttäuschungen verließen sie Weimar? Jörg Sobiella erzählt vor dem Hintergrund der extremen politischen Wechselfälle anhand unbekannter Geschichten aus Zeitungen, Memoiren und Tagebüchern die Geschichte der zeitweiligen „Hauptstadt“ Weimar im parlamentarischen Ausnahmezustand. Es entsteht ein faszinierendes Panorama vom Gründungsparlament der Weimarer Republik, der Stadt, die der Republik den Namen gab, und dem Land, das auf eine bessere Zukunft hoffte.
Schattengesicht – Lesung mit Antje Wagner
So harmlos sie auch wirken – irgendetwas stimmt mit Milana und Polly nicht. Etwas Ungreifbares, Rätselhaftes umgibt sie. Warum schrecken die Menschen vor Pollys Stimme zurück? Weshalb ist der Tod ihr ständiger Begleiter? Sicher ist nur, die beiden fliehen vor einem unaussprechlichen Geheimnis.
Ausgezeichnet als „Buch des Monats“ bei Exlibris (ö1 vom ORF). Das dramaturgisch Interessante an diesem Buch ist, dass es »rückwärts« erzählt wird. Es beginnt mit der letzten Szene und endet am Anfang, wo das Geheimnis verborgen ist.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Wie ein kopfloses Skelett seinen Schädel wiederfand – Lesung mit Frank Kreisler
Für Kinder ab 10 Jahre.
Gruppen bitte anmelden.
Unland – Lesung mit Antje Wagner
Die elternlose Franka muss von Berlin in ein betreutes Wohnprojekt in ein Elbdorf mitten in Sachsen-Anhalt ziehen. Alles scheint friedlich, doch dann entdeckt das Mädchen mit einem Elektrozaun gesicherte Ruinen am Waldrand und stößt auf ein unheimliches Geheimnis…
Ausgezeichnet mit dem »ver.di-Literaturpreis«, gilt als eins der „7 besten Bücher für junge Leser“ (Deutschlandradio und Focus), war »Jugendbuchfavorit« der Stiftung Lesen (Empfehlung als Schullektüre), bekam das White-Ravens-Prädikat der Internationalen Jugendbibliothek und andere Auszeichnungen mehr.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
»100 Jahre Bauhaus Weimar – Hochschule des Erfindens« – Vortrag von Michael Siebenbrodt.
Stephan Orth: Couchsurfing in China
Wie ticken die Menschen in China? Drei Monate lang erkundet Couchsurfer Stephan Orth das Reich der Mitte: vom Spielerparadies Macao im Süden bis nach Dandong an der Grenze zu Nordkorea, von Shanghai bis in die Krisenprovinz Xinjiang. Er besucht Hightech-Metropolen, die mit totaler Überwachung experimentieren, und abgeschiedene Dörfer, in denen fürs Willkommensessen der Hund geschlachtet wird. Er ist Gast in einer Live-Fernsehshow und tritt fast einer verbotenen Sekte bei. Orths Buch bietet uns Einblicke hinter die Kulissen der neuen Supermacht.
Irene Moessinger & Band: Berlin liegt am Meer
Man kennt sie insbesondere als Gründerin des legendären Tempodrom: In den 80er Jahren investierte sie eine unverhoffte Erbschaft in ein Zirkuszelt, stellte es in die Sandwüste am Potsdamer Platz und machte daraus die Traumfabrik Tempodrom. Doch Irene Moessinger erzählt in „Berlin liegt am Meer“ nicht nur von diesem Lebensprojekt, sie nimmt ihre Leser mit auf einen Streifzug durch eine abenteuerliche Biografie, die zeigt, dass gerade die unvorhersehbaren Veränderungen oft den Zauber des Daseins ausmachen. Die Autorin erzählt von ihrer Kindheit, in der es sie mit ihrer wagemutigen Mutter mitten in den 50ern an die Küste Andalusiens verschlug, in eine Welt mit Nonnen, Toreros und (Lebens)Künstlern. Sie erzählt von dem abrupten Ende dieser Kindheit im strengen Internat Salem. Und von ihrem späteren Aufbruch ins Westberlin der 70er Jahre. Von ihrer Parallelexistenz als Krankenschwester auf der Intensivstation und als Hausbesetzerin im Rauch-Haus. Und natürlich, wie sie zu dem wildbunten Zirkuszelt kam, das zu einer der Keimzellen der „Berliner Kultur“ wurde, für Helmut Kohl allerdings viel zu nah am Kanzleramt stand. Und von der Tempodrom-Affäre, die Berlin erschütterte, und sie zu neuen Ufern aufbrechen ließ. Die Musiker, die über das Meer in die große Stadt gefolgt sind: Claudia Fierke (Gitarre und Gesang), Steffen Nitzel (Gesang und snare drum) und Sabine Erkelentz (Trompete).
Geheimnisvoll Spannendes mit der Schriftstellerin Antje Wagner in der Stadtbibliothek Neustadt an der Orla
Antje Wagner, Schriftstellerin aus Hildesheim, stellt ihr zweites Jugendbuch „Schattengesicht“ vor.
So harmlos Milana und Polly auch wirken – irgendetwas stimmt nicht mit ihnen. Etwas Ungreifbares, Rätselhaftes umgibt sie. Warum schrecken die Menschen vor Pollys Stimme zurück? Weshalb ist der Tod ihr ständiger Begleiter? Sicher ist nur, die beiden fliehen vor einem unaussprechlichen Geheimnis.
Der mysteriöse Psychothriller „Schattengesicht“ ist beklemmend, düster, geheimnisvoll, eine gut konstruierte Spurensuche voller Spannung, dargelegt in einer außergewöhnlichen Schreibweise, mit erzählerisch absoluter Sogwirkung.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Wolfgang Engler, Jana Hensel: „Wer wir sind. Die Erfahrung, ostdeutsch zu sein“
Autorenlesung und Gespräch, Moderation: Maike Nedo
Wer sind diese Ostdeutschen?, fragt sich die Öffentlichkeit nicht zuletzt seit Pegida, NSU und den Wahlerfolgen der AfD. Antidemokraten, Fremdenfeinde, unverbesserliche Ostalgiker? Zwei herausragende Stimmen des Ostens stellen sich in diesem Streitgespräch jenseits von Vorurteilen und Klischees der Frage nach der ostdeutschen Erfahrung, die, so ihre These, „vielleicht am besten mit Heimatlosigkeit zu beschreiben ist, mit einem Unbehaustsein, das viele Facetten kennt. Das sich nicht jeden Tag übergroß vor einem aufstellt, aber das immer spürbar ist, nie weggeht.“ Ein unverzichtbarer Beitrag zur Geschichtsschreibung des Nachwendedeutschlands.
Ausstellungseröffnung SCHATZ.KAMMER.MUSEUM. Eine Mitmach-Ausstellung. Die Ausstellung ist bis zum 23. Juni zu sehen.
Neues in der Edition Muschelkalk: Mit Nele Heyse und Diana Hellwig
Die Reihe zur thüringischen Literatur der Gegenwart wächst um weitere zwei neue Bücher: Das Erzähl-Debüt „Der lächelnde Hund“ der Erfurterin Diana Hellwig und der Band mit Gedichten und Geschichten „Doppelt verdientes Glück“ von Nele Heyse. Doppelt ergreifend und feinsinnig gesponnene Literatur ist das, existentiell, erinnernd, fordernd, in die Tiefe gehend ironisch, auf der Suche nach dem eigenen Platz, dem Abgründigen in den Dingen.
Moderation: André Schinkel (Hg. der Edition Muschelkalk)
In Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V., gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen
Sarah Bosetti: Ich will doch nur mein Bestes
Sarah Bosetti ist eine Erfindung ihrer Eltern. Seit 1984 ist sie anwesend, halb Mensch und halb Frau, studierte zunächst Filmregie in Brüssel und zog dann nach Berlin, wo sie sich seither zur Ersparnis eigener Heizkosten im Scheinwerferlicht der Lese- und Kabarettbühnen wärmt. Neben Auftritten im ZDF (Die Anstalt), in der ARD (Nuhr im Ersten, Ladies Night), auf 3sat, ZDF.kultur und im WDR ist sie Kolumnistin bei radioeins (RBB) und tourt mit ihrem Soloprogramm „Ich will doch nur mein Bestes“ durch Deutschland. Im Oktober 2017 ist im Rowohlt Verlag ihr drittes Buch „Ich bin sehr hübsch, das sieht man nur nicht so“ erschienen.
Veranstalter: mon ami Weimar
Zu Gast auf dem Sofa des Schillerhauses ist diesmal der Chefdirigent der Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt. In Frankfurt geboren, studierte Oliver Weder nicht nur in seiner Heimatstadt, sondern auch als erster westdeutscher Stipendiat am St. Petersburger Konservatorium. Von dort ging er als junger Kapellmeister nach Perm und arbeitete später am Mariinski-Theater und am Rimski-Korsakow-Theater in St. Petersburg. Internationale Gastdirigate und Opernproduktionen lassen ihn neben seinem Rudolstädter Engagement noch immer viel unterwegs sein. Zum Gespräch mit Oliver Weder serviert das Restaurant „Schiller!“ eine von ihm ausgewählte Spezialität.
Franziska Wilhelm: Die schönsten Abgründe des Alltags
Die neuen Geschichten der gebürtigen Erfurterin und jetzt in Leipzig lebenden Autorin und Poetry-Slammerin Franziska Wilhelm sind Abenteuertrips durch die kleinen Kämpfe des Lebens, mit denen wir uns alle die ganze Zeit herumärgern müssen. „Das Spannende ist, dass in ihren Texten auch die großen Themen unter der Oberfläche mitschwingen. So geht es in der Geschichte ‚Bindehautentzündung‘ um die Privatisierung des Gesundheitssystems oder in ‚Christenrock‘ um die Verlockungen des Kommerzes für Kunst und Kultur.“ (Claudius Nießen)
„Verwirrnis“ – Autorenlesung mit Christoph Hein
Friedeward liebt Wolfgang. Und Wolfgang liebt Friedeward. Sie sind jung, genießen die Sommerferien, fahren mit dem Fahrrad die weite Strecke ans Meer und reden stundenlang über Gott und die Welt. Sie sind glücklich, wenn sie zusammen sind, und das scheint ihnen alles zu sein, was sie brauchen. Doch keiner darf wissen, dass sie mehr sind als beste Freunde. Es sind die 1950er-Jahre, sie leben im katholischen Heiligenstadt und für die Menschen um sie herum, besonders für Friedewards strenggläubigen Vater, ist ihre Liebe eine Sünde. Käme ihre Beziehung ans Licht, könnten sie alles verlieren. Als sie zum Studium nach Leipzig gehen – Friedeward studiert Germanistik, Wolfgang Musik –, finden sie dort eine Welt gefeierter Intellektueller, alles flirrt geradezu vor lebendigem Geist. Und sie lernen Jacqueline kennen, die ihnen gesteht, dass sie eine heimliche Beziehung zu einer Dozentin hat. Wäre es nicht die perfekte „Tarnung“, wenn einer von ihnen Jacqueline zum Schein heiraten würde? In seinem neuen Roman erzählt der große deutsche Chronist Christoph Hein bewegend von einer Liebe, die über Jahre hinweg allen Widrigkeiten trotzt und zeichnet zugleich ein lebendiges Panorama deutschen Geisteslebens.
Alle Mitglieder sowie Interessentinnen und Interessenten sind herzlich eingeladen.
Zu Beginn stellt Grit Bärenwald ihren Gedichtband »Ihr immer« vor, der als Jahresgabe der Literarischen Gesellschaft Thüringen erscheint.
Novalis-Nachmittag mit Musik
Leben und Werk von Novalis Stadtführerin und Kulturvermittlerin Cornelie Mier stellt mit musikalischer Begleitung durch Klaus Wegener Leben und Werk von Novalis vor. Der früh verstorbene Dichter gehört zu den zentralen Persönlichkeiten der sich damals neu formierenden romantischen Bewegung.
Panische Freuden – Panische Schrecken. Zu Friedrich Nietzsches 175. Geburtstag.
Dionysische Bilder für Alle und Keinen
von Pablo Picasso, Wolf Bertram Becker, Uwe Bremer, Harald Rainer Gratz, HAP Grieshaber, Günther Schöllkopf, Ulrike Theusner, Peter Zaumseil u.a.
Einführung Hans-Dieter Mück.
Musik: Arthur Kohlhaas (Saxophon).
Ausstellungsdauer: 6. April bis 26. August 2019
Anna-Stefanie Kempe: Paul Raumfahrer und das Geheimnis des Dachbodens
„Einschlafen ist ganz leicht. Man muss nur langsam die Augen zumachen, schon blickt man in einen leuchtend bunten Sternenhimmel.“ So beginnt die Geschichte von Paul Raumfahrer, der auf seinem Dachboden einem funkelnden Geheimnis auf die Spur kommt. Anna-Stefanie Kempes Bilderbuch entstand während ihres Studiums an der Weimarer Bauhaus Universität. Spannend und sensibel zugleich erzählt sie von Pauls Mut, seinen Sorgen und natürlich von einem großen Abenteuer.
Ab 6 Jahren
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