Ilja Richter bietet im Alleingang eine Hommage an einen Verkannten: Den bekanntesten deutschen Autor des 20. Jahrhunderts, Karl May. Solo für einen Solisten, denn mit Zweisamkeit hatte Eigenbrötler May zeitlebens seine Schwierigkeiten. Neben gelesenen Parts aus Büchern von Karl May und Anekdoten aus dem Leben des Schriftstellers erwartet die Zuschauer ein bunter Abend mit Richters komponierten und getexteten Liedern. Außerdem kommen zu Wort: Karl May-Fans wie Adolf Hitler, Friedensnobel-Preisträgerin Bertha von Suttner oder Schriftsteller Carl Zuckmayer. Letzterer taufte vor lauter Karl May-Begeisterung seine Tochter auf den Namen ‚Winnetou’. In 90 Minuten schildert Ilja Richter Mays Schicksalsweg: Vom Kleinkriminellen zum Bestseller-Autor. Hochstapler und Genie zugleich! Da war so viel mehr, und doch immer zu wenig für den armen Sohn eines Webers. Sein Vater prügelte, mangels eigener Bildung, den kleinen Karl ins Bildungsbürgertum, in dem er aber immer ein Außenseiter blieb. Mit einer unglaublichen Auflage von 200 Millionen verkauften Büchern ist Karl May heute noch Deutschlands erfolgreichster Schriftsteller.
Ilja Richter steht seit seinem neunten Lebensjahr auf der Bühne. Mit 16 moderierte er im ZDF die POP-SHOW »HOT AND SWEET« (1969/1970), den Vorläufer der heute legendären »DISCO«. Ab dem 30. Lebensjahr wandte er sich dem Theater zu. Unzählige Film und Fernseh-Parts sind für ihn angenehme Nebengleise. Über 50 Theaterinszenierungen – von der Komödie bis zur Tragödie – nennt er sein seit 50 Jahren laufendes Praktikum.
www.iljarichter.de
Der grüne Frosch – Ein Sockenpuppenstück für Nasen ab 4
Clown Gerno Knall ist fest entschlossen, den Kindern die Geschichte vom Froschkönig als Puppentheater zu präsentieren. Er hat auch ein kleines Puppentheater und einen Brunnen dabei. Doch dann stellt er fest, dass er die wichtigste Puppe, den Froschkönig, und noch alle anderen Puppen vergessen hat. Die Prinzessin ist inzwischen schon halb verzweifelt und wirft tagtäglich ihre Kugel absichtlich in den Brunnen, in der Hoffnung, dass nun endlich der Frosch kommt. Der ganze Brunnen ist inzwischen schon voller goldener Kugeln und das Königreich schon halb pleite. Da entdeckt der Clown einen grünen Strumpf …
Dauer: 40 Minuten
Das Knalltheater ist ein 2003 ins Leben gerufenes Label, das für große und kleine Nasen komisches Theater macht. Mobil und mit einfachen Mitteln (wenig Ausstattung, Mime, einfache Spielkleidung) und aus dem Stegreif (Improvisation) tritt das Knalltheater im Ensemble, in Kooperationen und solistisch, hier meist als Clownfigur Gerno Knall (bürgerlich Larsen Sechert) auf.
Gero Knall begeisterte bereits beim KinderProvinzschrei im vergangenen Jahr alle anwesenden Nasen so sehr, dass sich die Balken bogen, weshalb wir uns entschieden haben, den verrückten Clown auch in diesem Jahr wieder knallen zu lassen.
Max Schreiner erzählt Fantasiegeschichten – Mitmach-Theater
Gemeinsam mit der Gemeinde und der Grundschule Krölpa veranstaltet der Lese-Zeichen e.V. seit 2008 die Krölpaer Kinderliteraturtage nach dem Vorbild der Thüringer Literatur- und Autorentage.
An zwei Tagen im Oktober dreht sich dabei in den Gemäuern der über 100 Jahre alten Schule alles um die Welt der Wörter und Phantasie, wobei es uns wichtig ist, dass die Kinder nicht nur abenteuerlichen Geschichten lauschen, die gelesen, erzählt oder gesungen werden, sondern auch selbst mit Schriftstellern, Märchenerzählern oder Liedermachern ins Gespräch kommen können und zur Entdeckung ihres eigenen kreativen Potenzials angeregt werden. Zu den Kinderliteraturtagen rufen wir deshalb jährlich einen Schreibwettbewerb für Grundschüler entlang von Saale und Orla aus. Die besten Einsendungen präsentieren und prämieren wir im Rahmen eines bunten Familienprogramms.
»Die Goldenen 20er« Konzert mit den Octavians
Erleben Sie in Krölpa den Charme der 20er Jahre – mit den unvergesslichen Lieder der Comedian Harmonists und vielen mehr – interpretiert von einem der bekanntesten Vokalensembles Deutschlands: den Octavians! Die Octavians sind mehrfacher Preisträger verschiedener A‑cappella-Wettbewerbe und brillieren durch ihren homogenen Klang und ihre musikalische Vielseitigkeit. Dabei gelingt ihnen die Gratwanderung zwischen humoristischem und geistlichem Liedgut. Ihre drei Countertenöre verleihen der Gruppe eine unverwechselbare Klangfarbe und ermöglichen ihr auf diese Weise ein Spektrum vom höchsten Sopran bis zum tiefen Bass zu intonieren. In den 11 Jahren ihres Bestehens erweiterte sich das Repertoire der Octavians stetig und umfasst mittlerweile geistliche und weltliche A‑cappella-Werke aus über acht Jahrhunderten von den Anfängen der Mehrstimmigkeit bis zum zeitgenössischen Jazz und Pop.
In Krölpa präsentieren die Ocativians ihr Programm »Die Goldenen 20er«. Inhaltlich wird ein breites Spektrum mit Arrangements der Comedian Harmonists über Jazz-Standards bis hin zu Bearbeitungen bekannter Pop-Titel geboten. Die Octavians werden vom Pianisten Michael Ebert am Flügel begleitet.
Astrid Lindgren: Die Menschheit hat den Verstand verloren
Viele Jahre bevor ihre berühmten Kinderbücher entstanden, schrieb Astrid Lindgren ihre Gedanken über das dunkelste Kapitel des 20. Jahrhunderts in ihren Tagebüchern nieder. Sie schildert ihren Alltag, stellt aber auch Fragen, die heute wieder von erschreckender Aktualität sind: Was tun, wenn Fremdenfeindlichkeit das Denken und Handeln der Menschen bestimmt? Wie kann jeder Einzelne von uns Stellung beziehen?
Gleich nach dem Erscheinen der Tagebücher 2015 hat Eva Mattes – die am Theater und im Film mit Regisseuren wie Peter Zadek, Rainer Werner Fassbinder, Werner Herzog arbeitete und bis 2016 als Tatortkommissarin Klara Blum ermittelte – Lindgrens Kriegstagebücher als Hörbuch aufgenommen. Jetzt hat Eva Mattes gemeinsam mit der Musikerin und Autorin Irmgard Schleier daraus eine musikalisch begleitete Lesung entwickelt, die beide seit 2017 exklusiv auf Theaterbühnen vorstellen. Kapitel aus den Tagebüchern und Auszüge aus »Pippi Langstrumpf« wechseln ab mit literarischen Chansons aus dem Exil, jiddischen Liedern aus dem Widerstand sowie Wiegen- und Kinderliedern aus Nord- und Osteuropa.
Eva Mattes, Rezitation | Jakob Neubauer, Akkordeon | Irmgard Schleier, Klavier, Programm und Produktion
Die Veranstaltung wird exklusiv präsentiert von Freies Wort.
www.evamattes.com
www.irmgardschleier.de
www.jakob-neubauer.de
Chor-Konzert mit Viva la musica
Die 1997 gegründete Vokalgruppe »Viva la Musica« aus Tiefenort in Südthüringen singt Lieder der verschiedensten musikalischen Stilrichtungen unter der Leitung von Jochen Wölkner. Heitere Madrigale der Renaissancezeit von Komponisten wie Hassler, di Lasso oder Gastoldi erklingen neben romantischen Liedern von Brahms oder Rheinberger. Eine ganz andere, eigene Klangwelt führt Sie zu Folksongs und Volksliedern aus aller Welt in klangschönen Chorversionen. Zeitgenössische geistliche und weltliche Chormusik sowie a cappella Bearbeitungen verschiedener Pop-Songs, z. B. von den »King’s Singers« oder den »Wise Guys«, bringen Sie zurück in unsere Zeit.
In der aktuellen Besetzung (Sopran: Teresa Wölkner, Katrin Sprycha, Alt: Ute Möhring, Kirsten Mey, Tenor: Hagen Karn, Jochen Wölkner, Bass: Steffen Distel) singt das Vokalensemble seit 2008.
Alle Choristen haben die Musik als Leidenschaft für sich entdeckt: Das Singen als Gelegenheit, Gefühl durch rhythmische, harmonische & dynamische Elemente zum Ausdruck zu bringen. Dies bietet den Sängerinnen und Sängern neben Beruf und Alltag Gelegenheit, die anderen Saiten in sich zum Klingen zu bringen. Dass dadurch auch ein Publikum bewegt und begeistert werden kann, verstärkt das empfundene Glück.
Viva la Musica hat sich erfolgreich am 1. Südthüringer Chorfestival beteiligt und zum großen Südthüringer Chorfestival im September 2017 vor mehr als 1.600 begeisterten Zuschauern einen umjubelten Auftritt gefeiert. www.viva-la-musica.net
»Die Liebe: zwangsjackenschön«
Vernissage der Ausstellung von Andreas Berner.
Lysann Schläfke liest Gedichte von Paul Celan.
Mit Musik von Zuzanna Sosnowska (Cello).
Paul Celans Gedichte faszinieren: ihre Komposition und sprachlichen Neubildungen, ebenso wie das Geflecht aus historischen, literarischen, religiösen Daten, auf die sie verweisen. Wir begegnen darin der Trauer um die in der Shoa Ermordeten und wir begegnen der Frage nach Schuld. Wir begegnen auch dem Menschen Paul Celan, mit seiner Biographie, die getränkt ist von den traumatischen Erfahrungen des 20. Jahrhunderts, daneben seiner Erfahrung von Liebe und Glück, Enttäuschung und Einsamkeit.
Die Ausstellung zeigt Materialdrucke und Federzeichnungen von Andreas Berner. Die Arbeiten entstanden unter dem Einfluss von 17 Gedichten Paul Celans, sie sind jedoch keine Illustrationen: sie sind Assoziationen.
DIE HOCHWELT – verloren, die Wahnfahrt, die Tagfahrt. DIE SPUR EINES BISSES im Nirgends. BILDER entnarbte Leiber. DIE HOCHWELT – verloren, die Wahnfahrt, die Tagfahrt.
So beginnen einige der Gedichte Paul Celans, die Andreas Berner zu seinen Materialdrucken und Federzeichnungen inspiriert haben. Die Gedichte stammen aus den Bänden „Fadensonnen“, „Atemwende“ und „Lichtzwang“. Zur Vernissage der Ausstellung wird die Schauspielerin Lysann Schläfke die Gedichte Paul Celans lesen. Dazu wird sie von Zuzanna Sosnowska am Cello begleitet.
Die Rechte an den Gedichten von Paul Celan liegen beim Suhrkamp Verlag.
Dichtung und Kunst in Gemeinschaft: Die Gedichte Günter Kunerts und die Grafiken Susanne Theumers
»Kleine Leute, große Leute,
gab es gestern, gibt es heute …«
Dichtung und Kunst in Gemeinschaft: Die Gedichte Günter Kunerts und die Grafiken Susanne Theumers im »Salong Musenbundt«. Der mit Sarah Kirsch befreundete Günter Kunert war es, der Sarah Kirsch auf das Schulhaus in Tielenhemme an der Eider hinwies, das sie von 1983 bis zu ihrem Tod am 5. Mai 2013 bewohnte. Beide Autoren sind den Katzen verbunden, Kunert nähert sich ihnen auch mit Kunstblättern. Susanne Theumer fühlt sich der Dichtkunst sehr nah und schuf Radierungen und Zeichnungen zum Werk mehrerer Literaten.
mit Eröffnung HausART Nr. 3/2018. Die Künstlerin Susanne Theumer begegnet dem Dichter Günter Kunert, z. B. mit »Späte Zeit« – Originalgrafisches Buch mit 19 Kaltnadelradierungen und einer Einbandradierung zu Gedichten von neun Dichtern, darunter Günter Kunert. / »Am Fließ«- Originalgraphisches Buch mit 13 Radierungen und einer Einbandradierungen zu Gedichten von Günter Kunert.
Das Turmalin-Theater ist bundesweit für seine herausragenden Solo-Inszenierungen bekannt.
Die Schauspielerin Cornelia Gutermann-Bauer macht in der Figur der „KASSANDRA“ eine über dreitausendjährige Geschichte beeindruckend sichtbar.
Als Kriegsbeute des Griechenkönigs Agamemnon erinnert sich Kassandra an die Ereignisse um den Krieg in Troja, an ihre Bemühungen in dieser Vorkriegs- und Kriegszeit als Mensch, als Frau zu leben.
Die behütete Königstochter glaubte sich glücklich, bis allmählich feine Risse das Bild des Königshauses fragwürdig erscheinen lassen. Was geht hinter den Fassaden der Macht vor sich? Wer ist der geliebte Vater, der König, wirklich ? Kassandra wird hellhörig. Sie wird zur Seherin. Sie schildert das Patriarchat in seinen subtilsten und grausamsten Formen, wie Frauen zum Objekt gemacht werden, wie allmählich ein Feindbild entsteht, wie Konflikte emotionalisiert werden, wie der männliche Begriff der Ehre schließlich den Krieg unvermeidlich werden lässt.
VVK in der Tourist-Information: 7,-€/ 10,-€
Annelsurium mit Boogie drumherum – Lesung und Konzert mit Ulf Annel und Jürgen Adlung.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe »Thüringen liest!« der Landesfachstelle für Öffentliche Bibliotheken in Thüringen und des Deutschen Bibliotheksverbandes, LV Thüringen in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Literaturrat statt. Mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
Mit den Autoren Sylvia Geist, Sibylla Vričić Hausmann, Ulf Stolterfoht und Levin Westermann sowie der Jazzformation mOck.
Es moderiert Nancy Hünger.
Die Weimarer Lyriknacht ist eine gemeinsame Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V., des Lese-Zeichen e.V., der Stadt Weimar und der Jazzmeile Thüringen mit der freundlichen Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei und der Sparkassen-Stiftung Weimar-Weimarer Land.
Programm JAZZMEILE Thüringen
Hintergrundinformationen:
Levin Westermann, 1980 in Meerbusch geboren, studierte an der Hochschule der Künste Bern und lebt als freier Schriftsteller in Biel. „unbekannt verzogen“, sein Lyrikdebüt, veröffentlichte er 2012. Sein zweiter Gedichtband „3511 Zwetajewa“ erschien 2017 bei Matthes & Seitz Berlin. Er erhielt u.a. den Lyrikpreis beim 18. open mike und zuletzt ein Schreibstipendium des Kantons Bern 2018.
Sibylla Vričić Hausmann, 1979 in Wolfsburg geboren, studierte Literaturwissenschaften, Linguistik und Philosophie in Münster und Berlin. Im Anschluss lebte sie für drei Jahre in Bosnien und Herzegowina, wo sie an einem Theater arbeitete. Ein zweites Studium absolvierte sie am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sie veröffentlichte Gedichte, Essays, Wissenschaftliches und Kurzprosa in Zeitschriften und Anthologien. 2018 erschien ihr Debüt „3 FALTER“ im Poetenladen Verlag und wurde mit dem Orphil-Debütpreis ausgezeichnet.
Sylvia Geist, 1963 in Berlin geboren, studierte Chemie, Germanistik und Kunstgeschichte. Sie lebt als freie Schriftstellerin in der Uckermark. Sie schreibt Gedichte und Prosa und übersetzt aus dem Englischen. Zuletzt erschienen die Gedichtbände „Gordisches Paradies“ (2014) und „Fremde Felle“ (2018) bei Hanser Berlin. Ihre Arbeit wurde u. a. mit dem Lyrikpreis Meran, der Adolf-Mejstrik-Ehrengabe der Schillerstiftung und mit dem ver.di-Literaturpreis ausgezeichnet.
Ulf Stolterfoht, 1963 in Stuttgart geboren, lebt in Berlin. Er studierte Germanistik und Allgemeine Sprachwissenschaft in Bochum und Tübingen. Seit 2000 ist er als freier Schriftsteller tätig. Er war Lyriklehrer an den Instituten in Wien, Biel, Kopenhagen und auch Leipzig. 2009 erhielt er die Poetikdozentur an der Universität Hildesheim. Stolterfoht ist Knappe der Lyrikknappschaft Schöneberg und Teil des Impro-Kollektivs DAS WEIBCHEN. Zuletzt erschienen „Wurlitzer Jukebox Lyric FL – über Musik, Euphorie und schwierige Gedichte. Münchner Reden zur Poesie.“ Er wurde u. a. mit dem Peter-Huchel‑, dem Anna-Seghers- und dem Christine-Lavant-Preis ausgezeichnet. Zuletzt erhielt er den Preis der Literaturhäuser.
mOck
Felix Zimmermann – Gitarre
Conrad Rodenberg – Schlagzeug
Freddy Knop – Bass, gelegentlich Gesang
mOck aus Berlin fordern uns heraus. Das Trio bewegt sich zwischen sprühenden Ausbrüchen und minimalistischer Zurückhaltung. Ihr eigenwilliger und doch eingängiger Sound speist sich etwa aus dem jazzigen Post-Rock der Chicagoer Schule, Post-Hardcore à la Dischord Records und nicht zuletzt, hier und da raushörbar, dem „Golden Era“ East Coast Hip Hop. Bands wie Karate, Honey For Petzi oder Tortoise sind unter anderem wichtige Einflüsse. Es entsteht mit Bass, Gitarre und Drums eine Suchbewegung: Einfachheit vs. sich selbst überraschen. Treibende Melodiösität, Breaks und Rhythmuswechsel, fließende und sich plötzlich ändernde Strukturen ergeben zusammen einladenden „Puzzle-Rock“ zum genaueren Hinhören.
»Grimms Märchen… und kein Ende – Europäische Kunstmärchen«
Die Ausstellung dokumentiert die Entwicklung vom romantischen Kunstmärchen zum realitätsverbunden Wirklichkeitsmärchen.
Neben und nach den Brüdern Grimm hat es in der europäischen Kulturgeschichte zahlreiche weitere Märchensammler und ‑dichter gegeben, deren Schöpfungen allerdings eher dem Kunstmärchen als dem Volksmärchen zuzuordnen sind. Dazu gehören am Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts Autoren wie Tieck, Brentano, Fouqué oder E.T.A Hoffmann, später Mörike, Hauff oder Storm.
Präsentiert werden zahlreiche Buchausgaben, darunter u.a. Brentanos »Gockel, Hinkel und Gackeleia« in der Erstausgabe von 1838 und historische Ausgaben des 19. Jahrhunderts von Fouqués »Undine«. Gerade in jüngerer Zeit haben Illustratoren die Kunstmärchen für sich entdeckt und phantasievolle Umsetzungen der Stoffe geschaffen. Zu sehen sind in der Ausstellung u.a. die Illustrationen von Jindra Čapek zu Hoffmanns »Der goldne Topf« und Friedrich Hechelmanns Arbeiten zu Mörikes »Die schöne Lau«. Breiten Raum nehmen auch die Illustrationen zu Hauffs Märchen »Das kalte Herz« ein, das die Besucher in der Ausstellung außergewöhnlich inszeniert erleben können …
Ausstellungsdauer:
10. November 2018 bis 3. März 2019
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 10:00 Uhr – 17:00 Uhr
Volker Müller liest Gedichte zu Dmitri Schostakowitsch in einer Veranstaltung der Reihe „Prominente im Gespräch“, die mit „Die Welt des Dmitri Schostakowitsch“ überschrieben ist und bei der Sarah Stamboltsyan (Klavier) sowie die Mitglieder der Vogtland Philharmonie Artashes Stamboltsyan (Violine) und Peter Manz (Violoncello) spielen.
Volker Müller stellt seinen Gedichtband »Vergessene Zentimeter« vor und musiziert.
KlangGedanken – Sommerkinder auf dem Weg ins Wir
Lyrik und Chansons mit Je+Scha und Frau Lehmann
Mit ihren oft lächelnd-schwermütigen, aber auch trotzig motzigen Gedichten nimmt Je+Scha alias Jenny Schauerhammer ihre Leser mit in eine Welt der Emotionen und farbgewaltigen Gedankenbilder. Wortakrobatik trifft auf Lautmalerei – und an mancher Stelle lugt ein bisschen Wahnsinn um die Ecke.
Frau Lehmann erzählt als Chansonette und Liedermacherin große und kleine Geschichten aus ihrer Welt. Ob Laut oder leise, schwermütig ernst oder beißend ironisch – sie führt ihre Zuhörer mit wandelbarer Stimme, begleitet vom Klavier, in kürzester Zeit durch die Höhen und Tiefen des Seins.
Zusammen machen sich die beiden Frauen auf den Weg, mit Gedichten, Liedern und gemeinsam vertonter Lyrik im Gepäck. Zwei Stimmen und ein Klavier nehmen ihr Publikum mit auf die Reise durch zart anmutende Welten aus Wut, Mut und klingender Melancholie. Wer sich darauf einlässt, wird vielleicht mit Erkenntnis belohnt. Vielleicht aber auch nicht.
Gesprächskonzert mit Peter Gülke und dem Klenke Quartett, das Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Peter Tschaikowski spielt.
»Seide« – Eine Musikalische Lesung mit Thomas Rühmann und Tobias Morgenstern
Eine west-östliche Novelle von Alessandro Baricco mit Liedern von Rio Reiser. Eine Geschichte voller Leichtigkeit, Ferne und Musik.
Erzählt wird die sonderbare Reise des Seidenraupenhändlers Hervé Joncour bis ans Ende der Welt. Im Herbst 1861 bricht der südfranzösische Seidenhändler Hervé Joncour auf zu einer beschwerlichen Reise nach Japan, um Seidenraupen zu kaufen. Die Begegnung mit einer rätselhaften Schönheit erlaubt nur heimliche Blicke und eine kurze Botschaft – doch das reicht, um Hervés Leidenschaft zu entfachen. Jahr für Jahr treibt es ihn fortan wieder nach Japan. Doch niemals wird er auch nur die Stimme dieses Mädchens hören. Erst viele Jahre später begreift er das Geschehen.
Der beliebte Schauspieler Thomas Rühmann, bekannt u.a. aus »Tatort« und »In aller Freundschaft« liest die Geschichte. Er wird musikalisch begleitet von Tobias Morgenstern.
Ausstellungseröffnung »Klaus Ensikat – Illustrationen und Buchgrafiken« mit dem Grafiker und Buchillustrator Klaus Ensikat .
»Romantische Schauergeschichten« – Lesekonzert mit Ines Hommann
Wenn die Tage dunkler werden, lädt die Burg Ranis ein, sich zu gruseln! Die Rezitatorin Ines Hommann präsentiert ein Programm mit Schauergeschichten, dabei wird sie am Klavier begleitet.
Im späten 18. Jahrhundert entdeckte eine junge Generation von Literaten und Künstlern die Nachtseiten der menschlichen Psyche. In deren Folge entstanden Geschichten, die heute zur »schwarzen Romantik« beziehungsweise zur »Schauerromantik« zählen. Einige der bekanntesten Vertreter dieser Unterströmung der Romantik sind Heinrich von Kleist, Edgar Allan Poe oder Eleonore von Wallenrod. Umrahmt werden die Geschichten von Liedern, unter anderem von Franz Schubert, Robert Schumann und Fanny Hensel.
UNWEIHNACHTEN
„Horror und Komik sind typische Aspekte des Weihnachtsfestes“
Harald Martenstein
Der preisgekrönte Kolumnist Harald Martenstein definiert in seinen Weihnachtsgeschichten den Begriff Besinnlichkeit neu. Mit seiner unverwechselbaren Komik betrachtet er das Familienfest von der skurrilen Seite. Er seziert mit überraschenden Pointen die Geborgenheit und den häuslichen Frieden. Weihnachten ist „das sentimentalste Fest, das wir kennen, befrachtet mit einer Sehnsucht nach heiler Welt“. Diese unweihnachtlichen Weihnachtsgeschichten leuchten mit viel Sarkasmus durch die Schrille Nacht.
Heikko Deutschmann verleiht mit seiner charismatischen Stimme den schwarzhumorigen Geschichten die besondere Würze. Der beliebte Schauspieler, der erfolgreich Kino, Fernsehen und Theater bespielt, ist einer der gefragtesten Hörbuchsprecher. Er versteht es vortrefflich, Worte zu Bildern werden zu lassen und die Zuhörer mit Timing und Timbre zu fesseln. Er ist der perfekte Interpret für den feinsinnigen Humor von Harald Martenstein.
Gemeinsam mit dem Oboisten und Komponisten Manuel Munzlinger wird aus dem Abend ein konzertantes Erlebnis. Munzlingers Kompositionen illustrieren die Satiren von Harald Martenstein musikalisch. Der Berliner Musiker, der auch für die Textauswahl verantwortlich ist, spielt an diesem Abend mit seinem Ensemble oboe in jazz (Oboe, Bass und Piano) eine lustige Jazz-Version des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach und Werke von Ennio Morricone, Antonio Vivaldi und Astor Piazzolla.
»Fremde Nähe«. Paul Celan als Übersetzer
Vortrag und Lesung von Martin Stiebert
Musikalische Begleitung: Oliver Räumelt
Als Titel für eine Übersetzungssammlung notierte sich Celan einmal die Wendung »Fremde Nähe« – diese Formulierung wählte das Deutsche Literaturarchiv Marbach für seine große Ausstellung zu Celan als Übersetzer im Jahre 1997. Aus dem großartigen Katalog dieser Ausstellung bezieht Martin Stiebert viele Anregungen für seinen Vortrag. Es werden Gedichte von William Shakespeare, Jules Supervielle, Giuseppe Ungaretti und Ossip Mandelstamm im Original und ins Celans Übersetzung vorgestellt.
Das Bauhaus-Jubiläum 2019 führte zur Idee, die neue Folge der Schätze-Reihe des Goethe- und Schiller-Archivs dem Thema Rund um Jubiläen zu widmen. So werden in der Ausstellung neben einem Brief des Bauhausmeisters Wassily Kandinsky und einem Tagebuch Paul Dobes aus der Zeit seiner Lehrtätigkeit am Bauhaus Handschriften berühmter Dichter, Künstler und Wissenschaftler des 18. und 19. Jahrhunderts präsentiert und deren runder Geburts- oder Todestage gedacht.
Ausgewählt wurden Briefe u. a. von Bettina von Arnim (160. Todestag) sowie von Clara Schumann, Theodor Fontane und Adolf Pichler anlässlich deren 200. Geburtstagen. Wie tief der Komödiendichter August von Kotzebue (200. Todestag) in die politischen Wirren seiner Zeit verstrickt war, zeigt sein Memoire über den Revolutionsgeist. In einem wissenschaftlichen Zirkular Alexander von Humboldts (250. Geburtstag) geht es um Versuche an Fröschen zur Reizbarkeit von Nerven und Muskeln.
Ein Gedicht aus der Feder des Sturm-und-Drang-Dichters Friedrich Leopold Graf zu Stolberg (200. Todestag) und das einzig erhaltene Manuskript der Fragmentsammlung Ideen von Friedrich Schlegel (190. Todestag), an deren Abfassung neben seinem Bruder August Wilhelm vor allem auch Novalis beteiligt war, werden zum ersten Mal in einer Ausstellung zu sehen sein.
Neben den Handschriften der Jubilare sind kostbare Originale aus den Nachlässen Goethes, Schillers, Liszts und Nietzsches ausgestellt. Im Weiteren laden außergewöhnliche Schriftzeichentabellen des Universalgelehrten Christian Wilhelm Büttner und ein Bilderbrief des Malers Georg Melchior Kraus zur Betrachtung ein und versprechen einen abwechslungsreichen Rundgang durch den historischen Handschriftensaal des Hauses.
Da hat sich einiges angesammelt: Satiren, humoristische Texte, freche Gedichte und vieles mehr, was Ulf Annel vom Erfurter Kabarett „Die Arche“ geschrieben hat. Das muss raus! Ran ans Publikum! Witzig, unterhaltsam, manchmal auch ein bisschen makaber und böse.
Und Annel hat immer auch sein neuestes Buch dabei, diesmal sind es sogar drei.
Damit das Publikum aber nicht zu viele Buchstaben inhalieren muss, spielt Mr. Speedfinger – alias Pianist Jürgen Adlung – an den richtigen Stellen des Programms sehr flotte und nicht selten fast fingerbrecherische Musik.
Eröffnung der Wanderausstellung »Die Würde des Menschen…« über den Schriftsteller Stéphane Hessel.
Eröffnung der Sonderausstellung
»Ernst Hardt in Weimar«
Zur Eröffnung sprechen:
Peter Kleine | Oberbürgermeister der Stadt Weimar
Dr. Alf Rößner | Direktor des Stadtmuseums Weimar und Kurator der Ausstellung
Cornelia Schmalz-Jacobsen
Dr. h. c. Fritz Pleitgen
Musikalische Begleitung mit Live-Übertragung durch Radio LOTTE: »Träume der Lüfte. Radiofonie im Sinne Ernst Hardts und im Geiste des Weimarer Bauhauses« Jan Doormann, Diana Schnürpel, Oliver Luhn; Programmgestaltung: Olaf Schnürpel.
Zur Ausstellung erscheint ein Begleitbuch mit einer Auflage von 200 handschriftlich nummerierten Exemplaren.
Laufzeit: Samstag, 26.01.2019 bis Sonntag, 19.05.2019
Im Jubiläumsjahr 2019 plant das Stadtmuseum Weimar eine Ausstellung zu dem Dichter, Übersetzer, Theaterintendanten und Rundfunkpionier Ernst Hardt (1876–1947), welcher mit seinem Wirken auf verblüffende Art und Weise Nationalversammlung und Bauhaus verbindet. Schwerpunkt bilden die Weimarer Jahre des heute zu Unrecht fast Vergessenen. Der aus dem George-Kreis stammende Dichter und Autor aus dem Beginn der Moderne und spätere Schillerpreisträger (»Tantris der Narr«) gehörte mit zum »Neuen Weimar« im Umfeld von Harry Graf Kessler und Henry van de Velde. Als Generalintendant des Weimarer Theaters benannte er das Haus 1919 in »Deutsches Nationaltheater« um. Befreundet mit Walter Gropius, unterstützte er die »Weimarer Volksbühne« und das Bauhaus (u.a. Gedenktafel für die Verfassung am DNT). Als Wegbereiter der Moderne und Rundfunkpionier in Köln förderte Ernst Hardt vor allem das Hörspiel und wurde zu einer wichtigen Persönlichkeit des Kulturlebens der Weimarer Republik.
Ausstellungseröffnung mit der Performance NEUJAHRSEMPFANG
Das achte Themenjahr der Dada-Dekade 2012–2022 beleuchtet die Beziehungen, die es zwischen Dada und dem Bauhaus gab. Aus diesem Anlass ist vom 25.Januar bis 13. März in der Weimarer Galerie Markt 21 eine Ausstellung zu sehen, die mit der traditionellen Performance »Neujahrsempfang« eröffnet wird.
Sie verweist auf die Schlüsselrolle des Niederländers Theo van Doesburg, der Einfluss auf die Meister und Gesellen des Bauhauses hatte, 1921/22 Vorträge im Umfeld der Schule hielt und 1922 in Weimar den Internationalen Kongress der Dadaisten und Konstruktivisten organisierte, an dem auch Bauhäusler teilnahmen. Er war nicht nur Konstruktivist, sondern veröffentlichte unter dem Pseudonym I. K. Bonset dadaistische Gedichte.
Kurt Schwitters trat 1925 während eines Bauhausfestes auf und rezitierte seine »Urlautsonate«, die in Auszügen zu erleben ist. Im gleichen Jahr kam eine Lithografie von ihm in die Bauhaus-Mappe III. Im Buch »Die Bühne am Bauhaus« (1924) wurde seine Merzbühne gewürdigt.
Erstmals werden Bilder, Zeichnungen und Briefe von Kurt Schmidt (1901–1991) ausgestellt, mit dem das Ensemble für Intuitive Musik Weimar (EFIM) zusammengearbeitet hat. Er studierte von 1920 bis 1924 bei Johannes Itten, Wassily Kandinsky und Oskar Schlemmer und gestaltete zur Bauhauswoche 1923 das «Mechanische Ballett. Neben historischen Texten und Fimausschnitten präsentiert die Ausstellung wieder besondere Artefakte, wie z. B. das Fahrrad von Lux Feininger.
Die Performance gestalten der Absurde Chor Weimar, die japanische Dada-Botschafterin Norico Kimura, Gesang, und das Duo «Klang-Zeichen”: Daniel Hoffmann, Trompete/Flügelhorn, und Michael von Hintzenstern, Harmonium/Sprache, der auch ein neues Werk dirigieren wird.
http://www.dadamenta.eu/1._Weimarer/25.01.2019_Dada_Neujahrsempfang_C._Keller_Weimar.html
Eröffnung mit René Böll
Als Günter Grass und Heinrich Böll sich 1957 bei einer Tagung der Gruppe 47 kennenlernen, ist das der Beginn einer jahrzehntelangen Korrespondenz, die erst mit Bölls Tod ihr Ende findet. Beide teilen die Fronterfahrung des Zweiten Weltkriegs, beide sind nicht nur prominente Autoren, sondern auch engagierte Bürger. Als Personen des öffentlichen Lebens beziehen sie Stellung zu den wichtigen gesellschaftlichen Debatten und erfahren dabei viel Zuspruch, häufig aber auch massive Ablehnung. Beide tragen mit ihrer schriftstellerischen Arbeit und ihrem bürgerlichen Engagement maßgeblich dazu bei, dass nach dem Krieg deutsche Literatur und Kultur im Ausland wieder anerkannt werden. Beide werden schließlich mit dem Literaturnobelpreis geehrt.
Doch noch stärker scheint das Verhältnis der Autoren geprägt von verschiedenen Ansichten, vor allem in politischer Hinsicht. Der Ambivalenz zwischen Gemeinsamkeiten und Unterschieden waren sich beide bewusst und Böll bringt sie in einer Postkarte zum Ausdruck. Darin zeigt er sich erfreut darüber, »daß wir beide – wohl, weil wir so verschieden sind! – zusammengekommen sind«.
Anhand verschiedener Originalexponate und Zeitdokumente begleitet die Schau die Autoren zurück an die Front, an ihren Schreibtisch, in die Fremde und schließlich in die lichten und dunklen Seiten der Öffentlichkeit.
Mit einer Lesung aus dem Briefwechsel mit den Erfurter Schauspielern Katrin Heinke und Martin Schink.
In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V.
Martin Bertram & Trio Orange Embers: Hobalala. Auf der Suche nach dem verschwundenen Gitarristen Joao Gilberto
HOBALALA … Auf der Suche nach dem verschwundenen Gitarristen Joao Gilberto
Ein literarisch-musikalischer Abend
Ein neugieriger Reisender, von der Sehnsucht und der Liebe zur Bossa Nova infiziert. Die umtriebige Suche nach dem weltbekannten Musiker, der nicht gefunden werden will. Zeitreise und Zeugenbefragung zugleich. Und während das Psychogramm des weltbekannten Gitarristen Joao Gilberto entsteht, wird die Frage nach dem Preis der Perfektion in der Kunst gestellt.
Ein Schauspieler und drei Musiker, die das Publikum auf eine Reise zu den Wurzeln dieser »Neuen Welle« nach Rio de Janeiro mitnehmen. Der Stoff für diesen
besonderen literarisch-musikalischen Abend sind Marc Fischers Reportage und die Bossa Nova-Klassiker vom Beginn der 60er Jahre.
Ein Abend mit Martin Bertram (Sprecher) und dem Trio Orange Embers:
Clemens Appenroth – Baß,
Helmar Kilian – Gitarre,
Viola Michaelis – Stimme und Konzept
Ausstellungseröffnung »Norbert Hinterberger ›Die Welt als Buch‹«
Norbert W. Hinterberger, em. Professor für Freie Kunst an der Fakultät Gestaltung von 1993 bis 2015, zeigt seine großformatigen Künstlerbücher »Die Hominiden-Evolution«, »Das Buch über das Nichts« und »Das Amazonas-Buch« sowie ausgewählte Seiten aus diesen Büchern. Die Buchgestaltungen Hinterbergers sind Ergebnisse jahrelanger obsessiver, lustvoller Recherche und Arbeit.
Öffnungszeiten:
Mo-Fr 09–21 Uhr | Sa 10–16 Uhr | So geschlossen
Ausstellungsdauer:
08.02.2019 – 30.03.2019
»Im Glanz der Vergeblichkeit« – Programm mit dem Kabarettisten und Liedermacher Sebastian Krämer
Er bezeichnet sich gern selbst als Chansonnier und gehört zu den wenigen seiner Zunft, die hintergründigen Wortwitz und Sprachgewalt mit musikalischem Können verbinden.
Sein mit Bezügen zur Romantik angereichertes Programm der »vergnüglichen Elegien« passt zwar sehr gut in das ehemalige Wohnhaus Fichtes, wo auch die Romantiker ein- und ausgingen, aber es gibt vielleicht auch Interessenten unter den stadtgeschichtlich orientierten Besucherinnen und Besuchern.
Beginn ist 15 Uhr. Die Vorstellung dauert zwei mal 45 Minuten. In der Pause darf – passend zur Romantik – die Ausstellung mit Kunstmärchenillustrationen des 19. Jahrhunderts besichtigt werden.
Mit dem Ehepaar Heinke und Rolf Richter geht es mit leuchtenden Fotografien auf nach Norwegen. »Wergeland und Vigeland – Norwegen in Wort, Musik und Skulptur«: Hendrik Wergeland (1807–1845), Vita und Gedichte, Gustav Vigeland ( 1869–1943), Skulpturenpark in Oslo, Kari Bremner (geb. 1956), Klangkunst der Songschreiberin und Sängerin
Eröffnung HausART Nr. 1/2019: Blicke in Landschaftliches, Fotografien von Heidelore Kneffel und Holzarbeiten von Alexander Kneffel.
Zum Tee bei Storm: Carmen Barann und Mechthild Schäfer. „Die fromme Helene« – Wilhelm Busch rezitiert und mit Klaviermusik begleitet.
Wer kennt sie nicht, die Bildergeschichten von Wilhelm Busch? Allen voran die
Lausbubengeschichten um „Max und Moritz“, aber auch die traurig-komische
Lebensgeschichte „Die fromme Helene“. Am Dienstag, den 5. März, um 16.00 Uhr lädt
das Literaturmuseum „Theodor Storm“ zum Tee: In einer Collage aus Bildern, Rezitation und
Musik erwecken Carmen Barann (Lesung) und Mechthild Schäfer (Klavier) „Die fromme
Helene“ zum Leben.
Wilhelm Busch gilt als Pionier des Comics, obwohl er eigentlich lieber ein ernsthafter Maler
geworden wäre. Großen Erfolg brachten ihm jedoch seine satirischen Bildergeschichten, in
denen er die Selbstzufriedenheit, Doppelmoral und Frömmelei der „spießbürgerlichen“
Gesellschaft seiner Zeit auf‘s Korn nahm. Viele seiner Zweizeiler sind im Deutschen zu festen
Redewendungen geworden, wie „Es ist bekannt von Alters her, wer Sorgen hat, hat auch
Likör“.
„Wir kommen weit her…“ – Musikalischer Lyrik-Abend zur Ausstellung »Verschiedene Ansichten: Böll und Grass«, die bis zum 15. März 2019 im Kultur: Haus Dacheröden zu sehen ist (Eintritt zur Ausstellung frei)
Eine lyrisch-literarische Verbindung zwischen gestern und heute schaffen – diesen Bogen spannen Safiye Can (Autorin, Lyrikerin, Kuratorin der „Zwischenraum-Bibliothek“ der Heinrich-Böll-Stiftung) und Martin Stiebert (Sprechsteller, Alt-Philologe) bei diesem musikalischen Lyrikabend. Dabei werden sie musikalisch von Luca Behrendt am Akkordeon begleitet.
In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V., der Heinrich Böll Stiftung Schleswig-Holstein und dem Günter Grass Haus
Tschechien – Gastland Leipziger Buchmesse 2019 Podiumsgespräch & Ausstellungseröffnung
Deutsch-tschechische Familiengeschichten im 20. Jahrhundert stehen an diesem Abend im Zentrum: Einmal am Beispiel der Romane „Hana“ und „Gerta. Das deutsche Mädchen“ von Alena Mornštajnová und Kateřina Tučková. Zum anderen anhand der Ausstellung über die Familie Schalek, die zeigt, wie sich Biografie und Geschichte gegenseitig durchdringen. Im Anschluss an Lesung und Gespräch mit den Autorinnen führt Ralf Pasch durch die Ausstellung.
Moderation: Christina Frankenberg (Tschechisches Zentrum Berlin) und Tanja Krombach (Deutsches Kulturforum östliches Europa)
Der Abend beginnt um 19.30 Uhr mit einem Podiumsgespräch zu deutsch-tschechischen Familiengeschichten: Christina Frankenberg vom Tschechischen Zentrum Berlin und Tanja Krombach vom Deutschen Kulturforum östliches Europa im Gespräch mit den Autorinnen Alena Mornstajnová und Katerina Tucková, die auch aus ihren Büchern »Hana« und »Gerta. Das deutsche Mädchen« lesen werden.
Die aus elf Roll ups bestehende Wanderausstellung, die in deutscher und tschechischer Sprache realisiert wird, erzählt die Geschichte Mitteleuropas im 20. Jahrhundert anhand von fünf Biografien von Mitgliedern der deutsch-tschechisch-jüdischen Familie Schalek und zeigt dadurch, wie sich persönliche Lebensumstände und Geschichte gegenseitig durchdringen:
Alice Schalek war Frontberichterstatterin im Ersten Weltkrieg, Robert Schalek Richter beim Prozess um den Hellseher Hanussen, Lisa Fittko Fluchthelferin in Südfrankreich, Malva Schalek künstlerische Zeugin des Lebens im Ghetto Theresienstadt, Fritz Schalek Widerstandskämpfer und Aktivist der deutschen Minderheit in der Tschechoslowakei. Ihre Lebensläufe spiegeln Frauen- und Judenemanzipation, Verfolgung, Emigration und politischen Widerstand.
Neben den fünf Lebensgeschichten wird auch deren historischen Hintergrund dargestellt und zugleich die vielfältigen, zerstörten und nach dem Fall des Eisernen Vorhangs neu erstandenen Verbindungen im Herzen Europas aufgezeigt.
Begleitend wurde ein rund neunminütiger Film produziert, der bei der Eröffnung zu sehen sein wird. Im Anschluss führt der Autor von Film und Ausstellung, der Publizist Ralf Pasch, durch die Schau.
„Ein anschwellender Summsang …“ – Zwei lebende Schillerstraßenpoeten sowie Weimars bekanntester Straßenmusiker laden ein: Lesung & Liederabend mit Texten von Marius Tölzer
und Oliver Mörchel sowie Gitarre und Liedern von Moritz Rabe.
Das Gedicht & sein Double. Die zeitgenössische Lyrikszene im Portrait – Fotografien von Dirk Skiba
Der opulente Bildband „Das Gedicht & sein Double“ der edition AZUR gibt dem Lyrik-Genre
ein Gesicht. Oder besser: 100 Gesichter. Seit mehr als fünf Jahren porträtiert der Fotograf
Dirk Skiba Dichterinnen und Dichter. Die Lauten und die Flüsterer, die Jungen und die nicht mehr ganz Jungen, die Etablierten und die noch Unbekannten. Jedem Foto ist ein lyrisches Selbstporträt zur Seite gestellt, welches das Bild kommentiert, ergänzt oder ihm widerspricht.
Ausstellungsdauer:
22. März bis 13. April 2019
Öffnungszeiten:
Mo-Fr 12–17 Uhr | Sa 10–15 Uhr | So geschlossen
Zum Welttag der Poesie: Mein Kinderland – Eine Konzertlesung mit Gerhard Schöne
Seit dem Erscheinen seiner ersten Schallplatte 1981 gehört Gerhard Schöne zu den bekanntesten Liedermachern Deutschlands. Besonders mit seinen Liedern für Kinder hat er sich tief ins Gedächtnis mehrerer Generationen eingeschrieben. Drei Jahrzehnte nach seinen „Liedern aus dem Kinderland“ hat er nun die Geschichten aus seinem eigenen „Kinderland“ aufgeschrieben – voller Poesie und Witz, ohne falsche Sentimentalität, dafür stets mit einem kleinen Schuss Selbstironie.
Lyrik & Musik im Kunstverein
Mit Kinga Tóth, Özlem Özgül Dündar und Tommy Neuwirth
Kinga Tóths Lesungen, die sich häufig in Performancetheater verwandeln, sind wegen ihrer Intensität ein unvergessliches Erlebnis! In ihren Gedichten ist Sprache die wahre Bauherrin der Welt. Sprache, die ihre Bausteine überall aufsammelt und zu einem Mensch-Maschine-Artefakt zusammenbaut. Ihr neuer Band „Party“ vereint Gedichte und Zeichnungen. Kinga Tóth war 2016 Stadtschreiberin in Jena und lebt derzeit in Graz.
In Özlem Özgül Dündars Gedichtband „gedanken zerren“ rast das Ich durch die Zeilen und prallt auf Grenzen der Sprache, des Körpers, des Dus. Kommunikation scheitert, menschliche Beziehungen entgleiten. Kein Miteinander scheint zu existieren, das von Dauer ist. 2018 wurde Özlem Özgül Dündar zu den Tagen der deutschsprachigen Literatur nach Klagenfurt eingeladen, wo sie mit dem Kelag-Preis ausgezeichnet wurde.
Tommy Neuwirth gibt seit 2013 performative Konzerte unter dem Namen «Das weltweite Netzwerk für ein bedingungsloses Grundeinkommen». Er wird den Abend mit Sounds begleiten.
Jazz meets Lyrik oder Nachtfarben meets Poetry mit Nancy Hünger, Felix Römer und Levin Simmet
Die fünf Klang(raum)ästheten um Mastermind Martin Bosch lassen auf ihrem zweiten Album AIRA – tief in den Raum blicken. Flackernde Fixsterne, raumübergreifende Mondseereflektionen und flirrende Kometen tragen unser irdisches Ohr durch Traum und Zeit. AIRA – von Nachtfarben, das ist pulsierende Musik unserer Zeit, die weit über den Jazz hinausgeht. Alles klingt und schwingt gegen die irdische Geometrie und während nur eines Augenaufschlags entsteht und vergeht ein mikroskopisch zirkelnder Kosmos. Am Abend des 29. März 2019 trifft dieses Klangerlebnis der modernen Jazzmusik auf die Kraft der Wortmalerei von drei deutschen Autoren. Aus Berlin ist Felix Römer zu Gast, der als einer der Pioniere der deutschen Poetry-Slam Szene gilt und neben zahlreichen literarischen Veröffentlichungen auch Texter für bekannte Künstler wie AnnenMayKantereit ist. Außerdem wird uns Nancy Hünger, mehrfache Stipendiatin verschiedener Institutionen, mit ihrer einzigartigen bildhaften Sprache verzaubern. Als dritter Autor wird der jetzige Philosophie-Student Levin Simmet aus Weimar auftreten. 2018 gewann der erst 20-Jährige die U20 Poetry- Meisterschaft Thüringens und tourte im letzten Jahr mit seinen Texten durch Deutschland und die Schweiz.
Irene Moessinger & Band: Berlin liegt am Meer
Man kennt sie insbesondere als Gründerin des legendären Tempodrom: In den 80er Jahren investierte sie eine unverhoffte Erbschaft in ein Zirkuszelt, stellte es in die Sandwüste am Potsdamer Platz und machte daraus die Traumfabrik Tempodrom. Doch Irene Moessinger erzählt in „Berlin liegt am Meer“ nicht nur von diesem Lebensprojekt, sie nimmt ihre Leser mit auf einen Streifzug durch eine abenteuerliche Biografie, die zeigt, dass gerade die unvorhersehbaren Veränderungen oft den Zauber des Daseins ausmachen. Die Autorin erzählt von ihrer Kindheit, in der es sie mit ihrer wagemutigen Mutter mitten in den 50ern an die Küste Andalusiens verschlug, in eine Welt mit Nonnen, Toreros und (Lebens)Künstlern. Sie erzählt von dem abrupten Ende dieser Kindheit im strengen Internat Salem. Und von ihrem späteren Aufbruch ins Westberlin der 70er Jahre. Von ihrer Parallelexistenz als Krankenschwester auf der Intensivstation und als Hausbesetzerin im Rauch-Haus. Und natürlich, wie sie zu dem wildbunten Zirkuszelt kam, das zu einer der Keimzellen der „Berliner Kultur“ wurde, für Helmut Kohl allerdings viel zu nah am Kanzleramt stand. Und von der Tempodrom-Affäre, die Berlin erschütterte, und sie zu neuen Ufern aufbrechen ließ. Die Musiker, die über das Meer in die große Stadt gefolgt sind: Claudia Fierke (Gitarre und Gesang), Steffen Nitzel (Gesang und snare drum) und Sabine Erkelentz (Trompete).
Ausstellungseröffnung SCHATZ.KAMMER.MUSEUM. Eine Mitmach-Ausstellung. Die Ausstellung ist bis zum 23. Juni zu sehen.
Panische Freuden – Panische Schrecken. Zu Friedrich Nietzsches 175. Geburtstag.
Dionysische Bilder für Alle und Keinen
von Pablo Picasso, Wolf Bertram Becker, Uwe Bremer, Harald Rainer Gratz, HAP Grieshaber, Günther Schöllkopf, Ulrike Theusner, Peter Zaumseil u.a.
Einführung Hans-Dieter Mück.
Musik: Arthur Kohlhaas (Saxophon).
Ausstellungsdauer: 6. April bis 26. August 2019
Vernissage „Sehnsuchtsort Heimat“ mit Bildern des Mal- und Zeichenzirkels Erfurt.
Mario Osterland liest „Heimische Arten“.
Mit Musik von Creative-Project.
Vor dem Hintergrund des barocken Pfarrhofensembles in Apfelstädt und eingebunden in die Ausstellung »Sehnsuchtsort Heimat« des Mal- und Zeichenzirkels Erfurt stellt Mario Osterland Texte aus seinem Werk »Heimische Arten« vor.
Private wie urbane Räume, die hier bedichtet werden, sind trostlos, das Rurale beiläufig, aber zunehmend rituell. Die Zeichen vergletschern! Was der Mensch nicht wahrnimmt: die Ränder zur ungewissen Zukunft als auch zur dunklen Vorvergangenheit zerfasern, es entstehen Fraßbilder, irgendwo im Düsteren schließt sich der Kreis …
Mario Osterland gelingt es, uns wie nebenbei Beklemmung und schließlich Grauen einzuflößen. Mit nur leicht angehobener Alltagssprache erzeugt er Unruhe und lässt, was wir sicher glaubten, zu uralten Nebeln zerschlieren. Am Ende des Bandes sind wir überzeugt, – schreibt Crauss in seinem poetischen Gruß – nicht die Einzigen zu sein, die sich vor dem Kommenden fürchten – aber die Letzten.
Ausstellungseröffnung »Die Bauhausbücher« – Ein europäisches Publikationsprojekt des Bauhauses 1924–1930
Die Ausstellung basiert auf der durch die Universitätsbibliothek in den vergangenen Jahren so gut wie vollständig zusammengetragenen Kollektion der Bauhausbücher, ergänzt um Exemplare aus der Herzogin Anna Amalia Bibliothek der Klassik Stiftung Weimar.
Darüber hinaus werden die Reprints der Bauhausbücher in die Ausstellung integriert und für Besucherinnen und Besucher benutzbar gemacht, um die Publikations- und Wirkungsgeschichte dieser herausragenden Publikationsreihe über den Zeitraum von 100 Jahren zu verdeutlichen. Begleitet werden diese Exponate von Reproduktionen der umfangreichen Werbedrucksachen, die ebenfalls von Moholy-Nagy 1924–29 gestaltet wurden. Die Ausstellung verweist zugleich auf die in wesentlichen Teilen erhaltene Bibliothek des Staatlichen Bauhauses in Weimar, die bis heute von der Universitätsbibliothek bewahrt und öffentlich zugänglich gemacht wird.
Die für die Geschichte des Weimarer Bauhauses in besonderem Maß bedeutenden Bauhausbücher »Ein Versuchshaus des Bauhauses in Weimar« (Bauhausbücher 3) und »Neue Arbeiten der Bauhauswerkstätten« (Bauhausbücher 5, beide 1925) werden durch die dort publizierten Fotos ergänzt, die sich in den Foto-Alben des Bauhauses, den sog. »Bauhaus-Alben«, im Archiv der Moderne der Bauhaus- Universität Weimar erhalten haben. Die davon gefertigten großformatigen Prints ermögliche einen Einblick in das aufstrebende Medium Fotografie mit professioneller Architektur und Objektfotografie von der Staatlichen Bildstelle Berlin bis zur Bauhäuslerin Lucia Moholy. Die Ausstellung wird damit zum Bindeglied für die wichtigsten Aktivitäten zum 100. Bauhaus- Jubiläum in Weimar. Sie schlägt eine Brücke zum neuen Bauhaus-Museum mit den dort ausgestellten Werkstattarbeiten, die 1925 von Gropius an die Staatlichen Kunstsammlungen zu Weimar übergeben wurden, ebenso wie zum Haus Am Horn mit seiner neuen musealen Nutzung. Schließlich stellt sie einen aktuellen Kontext zum Internationalen Bauhaus-Kolloquium und zu den Bauhaus-Gebäuden (UNESCO-Weltkulturerbe) der Bauhaus-Universität Weimar her. Die Ausstellung wird als Wanderausstellung konzipiert und steht ab Spätsommer 2019 interessierten Partnern der Bauhaus-Universität Weimar zur Verfügung (z.B. Universitätsbibliothek der Universität Trier).
In Kooperation mit dem Freundeskreis der Bauhaus-Universität Weimar e. V. , dem Archiv der Moderne an der Bauhaus-Universität Weimar und der Herzogin Anna Amalia Bibliothek / Klassik Stiftung Weimar
Die Ausstellung »Die Bauhausbücher« wird durch die Thüringer Staatskanzlei und den Freundeskreis der Bauhaus-Universität Weimar e.V. gefördert.
»Wahnsignale« – eine musikalische Lesung mit Andreas Hähle und Manuel Schmid
Andreas Hähle liest aus seinem neuen Roman »Wahnsignale«, musikalisch illustriert von »Stern Meißen«-Sänger Manuel Schmid. Hähle nimmt uns in seinem verstörend-fesselnden Trip »Wahnsignale« in die zerrissene (zerreißende?) Seelenlandschaft eines von einem ins andere System »hinüberlebenden« (Sinn)Suchenden mit.
Anfang der 90er Jahre irgendwo in einer Küstenstadt im Osten Deutschlands. Das knappe Jahr der Freiheit ist vorbei, die DDR existiert nicht mehr. Statt der versprochenen blühenden Landschaften begannen Glaspaläste die wenigen Mutigen auszukehren, die sich mit kleinen Läden über Wasser zu halten versuchten.
Was geschieht, wenn man sich zwischen zwei Stühle setzt? Manche überlebten es körperlich; geistig und seelisch kaum jemand. Auch nicht der Held dieses Romans. Er folgt dem Ruf des Bösen und die neue Gesellschaft lässt ihn gewähren. Mehr noch – fast befördert sie ihn und er erkennt schnell, dass das Böse zur neuen Gesellschaft gehört wie das sprichwörtliche Salz in der Suppe. So beginnt die Reise durch das Seelenleben eines Menschen und einer zerstörten zerrissenen Gesellschaft.
Doch Vorsicht! Sympathie für den Helden dieses Buches und dessen Erzählweise zu empfinden, kann nur ein Wahnsignal sein. Aber wenn es so ist und der Leser das zu erkennen noch in der Lage sein sollte, ist es bereits längst zu spät.
1819 erschien erstmals Goethes ›West-östlicher Divan‹ – und machte Epoche. Das weitaus größte Gedichtensemble in Goethes Gesamtwerk wirkt bis heute, indem es den kulturenübergreifenden Dialog poetisch verwirklicht.
Die Ausstellung macht den Besuchern erfahrbar, wie die Divan-Gedichte – die »poetischen Perlen« – entstanden sind, wie Goethe sie aus dem »ungeheuren Stoff« des Orients formte und darin sein »eignes Poetisches verwebte« – ein westliches.
An 14 Gedicht-Beispielen wird gezeigt, wie er für die Literatur und Kultur Persiens und Arabiens entflammte, mit dem persischen Dichter Hafis in poetischen Wettstreit trat und intensive Orient-Studien betrieb. Materialien aus dem Nachlass genauso wie Goethes Liebe zur mit-dichtenden Marianne von Willemer bieten uns die Möglichkeit, die überaus spannende Entstehung der Gedichte nachzuvollziehen.
Einander spiegelnd entwerfen die Gedichte des ›West-östlichen Divans‹ ein ost-westliches, west-östliches Oszillieren, das Sprachen, Literaturen, Kulturen miteinander in Dialog bringt. Darin ist der ›West-östliche Divan‹ aktueller denn je – gerade heute.
Öffnungszeiten
Mo Di Mi Do Fr 08:30 – 18:00 Uhr
Sa So + Feiertage 11:00 – 16:00 Uhr
Uschi Brüning: So wie ich. Autobiografie
Manfred Krug schwärmte für ihre Stimme, Ulrich Plenzdorf setzte ihr ein Denkmal in „Die neuen Leiden des jungen W.“. Nun erzählt Uschi Brüning, die große Jazz- und Soulsängerin, erstmals von ihrem Leben als Musikerin in der DDR, dem ständigen Vabanquespiel mit dem SED-Regime und warum sie dennoch nie die Ausreise in den Westen erwogen hat.
Schon von klein auf singt sie mit Begeisterung – zu Hause, auf der Straße, im Kinderheim, in der Schule. Mit dreizehn beschließt sie, als Sängerin berühmt werden. Ihre großen Vorbilder sind Caterina Valente und Ella Fitzgerald. An der Seite von Manfred Krug feiert die junge Uschi Brüning ihre ersten Bühnenerfolge. Sie gründet eine eigene Band, will sich als Frau in der Männerwelt des Jazz behaupten. Bald lernt sie den Saxophonisten Ernst-Ludwig Petrowsky kennen. Die beiden werden ein Paar und musikalische Partner, genießen als erfolgreiche Künstler manche Freiheiten: Jazz ist die geduldete Nische, in der sich auch Unangepasste und Regimekritiker relativ zwanglos zusammenfinden können. „So wie ich“ ist eine außergewöhnliche Reise in die ehemalige DDR und ihre Musikszene – und eine Liebeserklärung Uschi Brünings an den Mann ihres Lebens. Vor allem aber gibt das Buch Einblick in das ebenso bewegte und bewegende Leben dieser hinreißenden Jazzsängerin.
Der Abend ist keine reine Lesung, Uschi Brüning singt auch und wird dabei von Lukas Natschinski am Piano begleitet.
Videoübertragung der ausverkauften Lesung mit Uschi Brüning, »So wie ich. Autobiografie« in den Nebenraum!
Vom Atem der Städte. Literatur und Jazz im Bauhaus-Jahr. Mit Japanic, Manuela Stüßer, Pina Bergemann und André Hinderlich
Wie keine andere Landschaft hat die Stadt, besonders die großen Städte, mit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert vor allem auch z.Z. der Bauhausgründung die Künste geprägt und zu einem veränderten Zeitgefühl geführt. Wie in einem Brennglas greift die Lyrik die ganze scharfe Widersprüchlichkeit städtischen Lebens auf und gibt zugleich einen Einblick in die wechselvolle Geschichte des 20./21. Jahrhunderts. Und so wird das Publikum Bekanntes und Unbekannteres hören. Neben Texten von Jakob van Hoddis, Bertolt Brecht und Georg Heym werden Texte von Bauhäuslern zu hören sein, Gedichte von Georg Trakl, Erich Kästner und Alfred Lichtenstein, bis hin zu Wulf Kirsten, Steffen Mensching und Rolf Dieter Brinkmann. Mit einer Mischung aus Jazz, Lyrik, Pantomime und Bild stellen die Thüringer Jazz-Meile und der Lese-Zeichen e.V. in bewährter Zusammenarbeit ihren Beitrag zum Bauhaus-Jubiläum vor.
Es wirken mit: die berühmte japanische Jazz-Pianistin Aki Takase, mit ihrer Band „Japanic“.
Die Schauspielerinnen und Schauspieler Manuela Stüßer (Theater Rudolstadt), Pina Bergemann und André Hinderlich (Theaterhaus Jena).
Vernissage »Über das Vermessen der Erinnerungen«
Zeichnungen & Druckgraphik von Rolf Escher
Trotz minutiöser Detailschilderungen geht der Realismus Rolf Eschers weit über das bloß Sichtbare hinaus. Seine Darstellungen stiller Räume und abgelegter Objekte haben eine ganz eigene Stimmung, die sich jedem Betrachter sofort einprägt. Escher gehört zu den wichtigsten
deutschen Grafikern und Zeichnern. Zu seinem Werk gehören auch Grafikserien für bibliophil gestaltete Bücher.
Ausstellungsdauer:
22. März bis 13. April 2019
Öffnungszeiten:
Mo-Fr 12–17 Uhr | Sa 10–15 Uhr | So geschlossen
Die zweite Nacht der Kultur wird die Innenstadt von Heiligenstadt wieder in eine einzigartige Kunst- und Kulturmeile verwandeln. Freuen Sie sich auf einen bezaubernden Abend im Literaturmuseum! Klaus Nitschke singt für Sie und spielt auf der Gitarre.
»Die Geächteten« – Thomas Thieme liest Ernst von Salomon.
An der Bassgitarre Arthur Thieme – Text eingerichtet von Peter Krause.
Eine Produktion des PFINGST.FESTIVALs SCHLOSS ETTERSBURG 2019.
Vernissage »Das Gedicht und sein Double. Fotografien von Dirk Skiba«
Nirgendwo wird in der Gegenwartsliteratur mit so hohen Einsätzen gespielt, wie in der Lyrik – und nirgendwo sonst fallen Leben und Schreiben so häufig in eins. Das Buch „Das Gedicht & sein Double“ gibt dem Genre ein Gesicht. Oder besser: 100 Gesichter. Seit mehr als fünf Jahren porträtiert der Fotograf Dirk Skiba Dichterinnen und Dichter. Die Lauten und die Flüsterer, die Jungen und die nicht mehr ganz Jungen, die Etablierten und die noch Unbekannten.
Die Ausstellung zeigt eine Auswahl der Portraits: vielstimmig, lebendig und widersprüchlich wie die Autoren selbst.
Freitag, 7. Juni 2019 – 19.00 – Buttstädt
Lesekonzert
auf dem Camposanto in Buttstädt
„Siste gradum, viator“ – „Halte inne, Reisender“ fordert eine Grabmalinschrift den Vorbeieilenden nach dem Vorbild römischer Grabmale an der Via Appia auf. Halte inne in des Lebens schneller Zeitlichkeit und gedenke derer, die hier in Ewigkeit ruhen – so spricht Buttstädter früherer Zeiten zu uns Heutigen, so beginnt er ein Gespräch, das wir auch in diesem Juni mit Gedichten und Musik fortführen wollen, um von dem, was uns heute erzählenswert scheint zu berichten. Die Lyrikerin Daniela Danz, die ihre Magisterarbeit über den Buttstädter Friedhof geschrieben hat und in ihren Gedichten auf diesen Ort Bezug nimmt, liest zur Musik von Magdalena Grigarová (Gitarre) und Giordano Bruno do Nascimento (E‑Gitarre).
In Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Historischer Friedhof Buttstädt und via nova – Zeitgenössische Musik in Thüringen e.V. mit der freundlichen Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Hintergrundinformationen:
Daniela Danz (geb. 1976 in Eisenach) freie Autorin und Kunsthistorikerin; Studium der Kunstgeschichte und Germanistik von 1995–2002 in Tübingen, Prag, Berlin, Leipzig und Halle; Dr. phil.; Arbeit als Kunstinventarisatorin für die Evangelische Landeskirche, Lehrauftrag für Kreatives Schreiben an den Universitäten Osnabrück und Hildesheim; Museumsleiterin; lebt in Kranichfeld.
Preise und Stipendien: Hessisch-Thüringischer Literaturpreis (2002), Stipendium der Stiftung Kulturfonds (2004), Stipendium des Deutschen Literaturfonds e. V. (2005), Georg- Kaiser-Preis des Landes Sachsen-Anhalt (2005), Hermann-Lenz-Stipendium (2006), Stipendium der Stiftung Niedersachsen (2008), Stipendium des Else-Heiliger-Fonds (2010), Harald-Gerlach-Literaturstipendium (2012), Stipendium des Deutschen Literaturfonds e. V. (2013), Rainer-Malkowski-Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (2014).
Werke: Arachne, Weimar 2002; Serimunt, Gedichte, Weimar 2004; Türmer, Roman, Göttingen 2006; Pontus, Gedichte, Göttingen 2009; V, Gedichte, Göttingen 2014; Lange Fluchten, Göttingen 2016. (Quelle: Thüringer Literaturrat e.V.)
Magdalena Grigarová (geb. in Tschechien) studierte klassische Gitarre und Instrumentalpädagogik in Kroměříž, Prag, Weimar und in Rostock als Stipendiatin des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds. Während ihrer musikalischen Laufbahn nahm sie erfolgreich an mehreren internationalen Wettbewerben und Meisterkursen teil. Neben der klassischen Gitarre widmet sie sich auch dem Songwriting, Crossover- und interdisziplinären Projekten und ist als Librettistin und Komponistin tätig. Seit 2018 tritt sie als Gitarristin im thüringer Ensemble für Neue Musik MIET+ auf. Sie arbeitet als Gitarrenpädagogin an der Musikschule Arnstadt-Ilmenau und am MusikWerk
Erfurt und seit 2018 auch als Projektassistentin im via nova e.V.
Giordano Bruno do Nascimento (geb. 1981 in Paranaguá (Brasilien). Bereits im Alter von 9 Jahren erhielt er Orgelunterricht und komponierte sein erstes Werk, ein Stück für Klavier, welches er ein Jahr später selbst zur Uraufführung brachte. Bis zu seinem 18. Lebensjahr komponierte Giordano Bruno Werke für Klavier und seine ersten zwei Sinfonien. Im Jahr 2003 folgte dann die erste Oper „Jimmy and Hellen“ und es folgten Kompositionen für Populär- und Rockmusik.
2004 erlernte er das Kontrabassspiel und arbeitete damit im sinfonischen Orchester Paranaguá. Die Kompositionsarbeit lies er nie im Hintergrund stehen. Es folgten Gesangsstücke. Das Studium der Geschichte eröffnete ihm die Möglichkeit der Untersuchung alter südbrasilianischer Lieder für die Wiederaufführung in Konzerten. Nach diesen Konzerten erhielt Giordano Bruno eine Einladung des Konservatoriums in Adria Italien, um dort ein Studium in klassischem Gesang zu beginnen. Daraufhin verließ er sein Geburtsland Brasilien im Jahr 2005.
Ein Jahr später entschied sich Giordano Bruno nach Deutschland zu gehen um seine eigene Werke uraufführen zu lassen. Über mehreren Stationen gelangte Giordano nach Berlin und Cottbus.
In Cottbus erhielt er Dirigierenunterricht bei Tibor Istvanfi und lies im Rahmen des Cottbuser Musikherbstes und in Zusammenarbeit mit dem Hochschulchor und Hochschulorchester mehrere seine Werke uraufführen: unter Anderem 30 Kammerwerke, 3 Orchesterwerke, ein Chorwerk und erhielt den DAAD Preis für hervorragende Leistung.
Zwischen 2013 und 2018 studierte do Nascimento Komposition beim Prof. R. Wolschina/Prof. M. Obst und Dirigieren bei J. Lebedev an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar und erhiel das Graduiertenstipendium für die Komposition seiner fünften Oper “Die Wahrheitsschwerstern”.
In den letzten vier Jahren brachte er unter seiner eigenen Leitung die Opern „Lucie“, „Die Marmorpuppe“, „Die schönere Wahrheit“ und „Global Players“ zur Aufführung.
Seine Werke wurden in mehreren Festivals in verschiedenen Ländern gespielt: unter Anderem im Pan Music Festival in Seoul, im DCMF in Daegu, Il Suono in Italien, in der Klangwerkstatt Berlin, in Paris und in der Berliner Pyramidale.
Außer dem DAAD Preis erhielt er zwei Mal das Thüringer Graduiertenförderstipendium, die Studienabschlussförderung der HfM „Franz Liszt“ Weimar, gewann die Ausschreibung „Klänge hinter Mauern“ der Kammerakademie Potsdam und war einer der Finalisten der International Competition „Città di Udine“.
Zurzeit lebt Giordano B. do Nascimento als freischaffender Komponist in Weimar.
Lyrik im Konzert: Ulrich Koch, Julia Trompeter, Dagmara Kraus.
Musik: Ahmed Hajjar
Bei „Lyrik im Konzert“ lesen diesmal drei Lyriker, deren Portraits in unserer Ausstellung „Das Gedicht und sein Double“ zu sehen sind.
Lebenssatt und diskret und unwiderstehlich sanft sind die Gedichte von Ulrich Koch. Ihre Welt ist eine Welt des Hinterlandes, der Pendlerzüge, der Überlandleitungen. Sie erzählen – ja, auch das tun sie – aus einem Leben im Rückzugsgebiet und sehnen sich immer und ewig »nach jenem anderen Gedicht, dem mit den heruntergekurbelten Seitenfenstern«.
„Zum Begreifen nah“ wie die uns umgebenden Gegenstände sind auch Julia Trompeters Gedichte. Empfindung, Vorstellung und Traum stehen hier immer gleichberechtigt neben vermeintlichen Tatsachen. Julia Trompeters Gedichte handeln von Liebe und Landschaft, vom Leben im heutigen Alltag und dem in den Lektüren.
„Den Kummerang nennt kein Spezialwörterbuch” schreibt die Dichterin und Übersetzerin Dagmara Kraus. Bereits der Titel ihres ersten Gedichtbandes verbindet Gefühl, Wurfwaffe und Bewegung in neuer Wortschöpfung. Kraus assoziiert, anagrammiert und lässt sich von ihrem Sprachmaterial treiben.
Ahmed Hajjar wird die Veranstaltung auf der Nay-Flöte begleiten.
»Liebe, Hass und Weltenbrand« – Hendrik Neukirchner liest in Ilmenau
Am Freitag, den 28. Juni 2019, wird es ab 22.00 Uhr im Ilmenauer Szene-Club Baracke 5 ein Wiedersehen mit dem Suhler Autor Hendrik Neukirchner geben. Neukirchner, der bereits mehrfach in Ilmenau gelesen hat, stellt sein neues multimediales Programm „Liebe, Hass und Weltenbrand“ vor. Er wird dabei von seinen langjährigen künstlerischen Partnern Thomas Schlauraff an der E‑Gitarre und Alexander Keiner an Schlagwerk und Videomixer begleitet. Bereits um 21.00 tritt im literarischen Vorprogramm das Duo KLANGGEDANKEN mit dem Programm „Sommerkinder auf dem Weg ins Wir“ auf.
In der multimedialen Lesung „Liebe, Hass und Weltenbrand“ führen Hendrik Neukirchner, der alle Texte beisteuert, die Meininger Thomas Schlauraff an der Gitarre und Alexander Keiner am Schlagwerk sowie an den Videoprojektionen die Zuhörer und Zuschauer durch einen zwischenmenschlichen Dschungel der Gefühlswelten. Bewusst verläuft sich das Programm in einem emotionalen Irrgarten aus Liebe, Sex, Sucht, Perversion, Gewalt, Hass und Abhängigkeit. Melancholie und Enttäuschungen schwingen konträr zu Lebensfreude und Hoffnung und versetzen den Zuhörer unmittelbar in einen Spinning Coaster der Gefühle. Aus individuellen Dramen erwachsen Katastrophen zwischen Mann und Frau, die sich konfliktartig steigern und eine Welt in Brand setzen, die gleichsam globalisiert wie einsam ist, nach Vollendung durch Wachstum strebt und dabei das vergisst und negiert, was das Leben lebenswert macht – die Liebe. Im Vorprogramm kann das Publikum als Premiere das Projekt „Klanggedanken“ von Je+Scha und Frau Lehmann aus Leipzig erleben. Die beiden jungen Frauen bereichern die lange Nacht der verstörenden Buchstabengebilde mit ausgefeilter Lyrik und den Geist mitnehmenden Songs.
Lesekonzert mit Christian Rosenau und Falk Zenker (Gitarre)
sowie Romina Nikolić und Giordano Bruno do Nascimento (Klavier).
Eine Veranstaltung des via nova e.V. in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Thüringen. Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
»Adele Schopenhauer – ›Weil ich so individuell bin‹«
Ausstellung vom 2. August – 15. Dezember 2019
Eröffnung der Ausstellung am 1. August um 17.00 Uhr.
Adele Schopenhauer (1797–1849) wird oft bloß als Schwester des Philosophen Arthur oder Tochter der Salonière Johanna wahrgenommen. Nur wenige kennen ihr künstlerisches und dichterisches Werk, dem das Goethe- und Schiller-Archiv in ihrem 170. Todesjahr erstmals eine eigene Ausstellung widmet. Im Original gezeigte Briefe geben Einblick in ihr Verhältnis zum Bruder, die enge Beziehung zum ›Vater‹ Goethe, die Freundschaft zum Schriftsteller Immermann und die Verhandlungen mit dem Brockhaus-Verlag. Präsentiert werden ihre introspektiven Tagebücher wie Manuskripte von Gedichten, Märchen und Italienaufzeichnungen. Ihre fantasievollen Scherenschnitte, Aquarellmalereien und Arabesken zeigen eine weibliche Persönlichkeit mit starken individuellen Zügen und weiten kulturellen Interessen. Nicht zuletzt wird daran erinnert, wie Adele Schopenhauers vielgestaltiges Erbe durch ihre Freundinnen Sibylle Mertens-Schaaffhausen, Ottilie von Goethe und Allwina Frommann nach Weimar gelangte.
Das Begleitbuch zur Ausstellung wird von den Kuratorinnen Francesca Müller-Fabbri und Claudia Häfner erarbeitet und erscheint in der Verlagshaus Römerweg GmbH Wiesbaden.
Lesung mit Florian Werner (Berlin) aus seinem Buch „Schnecken. Ein Portrait.“
Musik: Oliver Räumelt (Weimar), Akkordeon
„Ihr Gehäuse wird für seine Spiralform bewundert, ihre kriechende Fortbewegungsweise verlacht, ihr schleimiger Körper als widerwärtig empfunden, aber dennoch mit Genuss und Knoblauchbutter verspeist. Unser Verhältnis zur Schnecke ist höchst widersprüchlich. Höchste Zeit, sich diesem schillernden Tier mit der gebotenen Behutsamkeit anzunähern. Florian Werner macht sich auf die kulturgeschichtliche Spur der Schnecke, besucht die World Snail Racing Competition in England, eine Bio-Schneckenfarm in Frankreich und klärt auf über die Virtuosität des Schneckensex. Und es zeigt sich: In unserer von zielloser Hektik und rastloser Geschäftigkeit geprägten Moderne hat die Schnecke mit ihrer ruhigen Beharrlichkeit gar das Zeug zum Sehnsuchtstier.
Florian Werner, 1971 geboren, ist promovierter Literaturwissenschaftler, schreibt erzählende Sachbücher und Prosa und arbeitet für den Hörfunk. Sein Buch »Die Kuh. Leben, Werk und Wirkung« (2009) wurde von der Zeitschrift Bild der Wissenschaft zum ›Wissenschaftsbuch des Jahres‹ gewählt und mit dem Literaturpreis Umwelt des Landes Brandenburg ausgezeichnet.
Oliver Räumelt (Akkordeon) absolvierte seine Ausbildung an den Musikhochschulen Trossingen und Weimar; nach dem Studium folgte ein längerer Aufenthalt in Brasilien. Konzerte führten ihn u.a. nach Ungarn, Spanien, Frankreich, Österreich, Weißrussland, Russland, Kanada und in die USA. Er leitet die Formation „Celina Tango“ und spielt seit 2011 mit „Christa Platzer & Band“.
Lesung mit Nancy Hünger und Christine Hansmann: „Der Garten im Gedicht“
Musik: Klaus Wegener, Klarinette/Saxophon
„Hast du einen Garten und eine Bibliothek, dann hast du alles, was du brauchst.« (Cicero)
Zu allen Zeiten haben Gärten MalerInnen und DichterInnen inspiriert. Ausgehend von einzelnen Blumen, weitet sich der Blick in das Leben der Gärten. Präsentiert werden ausgewählte Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe bis in unsere Gegenwart, besinnlich oder humorvoll – Poesie pur!
Der bekannte Jenaer Musiker Klaus Wegener setzt mit Saxophon und Klarinette musikalische Akzente.
In der zweiten Etage der Villa Rosenthal können Sie in entspannter Atmosphäre in einem Liegestuhl liegend den Geschichten und der Musik von Antje Horn und Tim Helbig mit geschlossenen Augen folgen.
Antje Horn ist Erzählerin. Sie liest nicht vor, sie erzählt frei in der jahrtausendealten Tradition der Geschichtenerzähler, ein heute seltenes und überraschendes Erlebnis. In ihren Geschichten, oft sind es Märchen, wird Gewohntes auf den Kopf gestellt, besiegt das Sanfte das Harte, wird Unmögliches Wirklichkeit. Während des Erzählens verbindet sich Uraltes und gerade Entstehendes zu einer immer neuen Geschichte, die mit den kongenialen und abwechslungsreichen Sounds von Tim Helbig in ein Zwiegespräch tritt.
Tim Helbig konzipiert und realisiert vielschichtige Klanginstallationen. Er komponiert akusmatische Musik, sowohl für experimentelle, als auch traditionelle Instrumente.
In der zweiten Etage der Villa Rosenthal können Sie in entspannter Atmosphäre in einem Liegestuhl liegend den Geschichten und der Musik von Antje Horn und Tim Helbig mit geschlossenen Augen folgen.
Antje Horn ist Erzählerin. Sie liest nicht vor, sie erzählt frei in der jahrtausendealten Tradition der Geschichtenerzähler, ein heute seltenes und überraschendes Erlebnis. In ihren Geschichten, oft sind es Märchen, wird Gewohntes auf den Kopf gestellt, besiegt das Sanfte das Harte, wird Unmögliches Wirklichkeit. Während des Erzählens verbindet sich Uraltes und gerade Entstehendes zu einer immer neuen Geschichte, die mit den kongenialen und abwechslungsreichen Sounds von Tim Helbig in ein Zwiegespräch tritt.
Tim Helbig konzipiert und realisiert vielschichtige Klanginstallationen. Er komponiert akusmatische Musik, sowohl für experimentelle, als auch traditionelle Instrumente.
In der zweiten Etage der Villa Rosenthal können Sie in entspannter Atmosphäre in einem Liegestuhl liegend den Geschichten und der Musik von Antje Horn und Tim Helbig mit geschlossenen Augen folgen.
Antje Horn ist Erzählerin. Sie liest nicht vor, sie erzählt frei in der jahrtausendealten Tradition der Geschichtenerzähler, ein heute seltenes und überraschendes Erlebnis. In ihren Geschichten, oft sind es Märchen, wird Gewohntes auf den Kopf gestellt, besiegt das Sanfte das Harte, wird Unmögliches Wirklichkeit. Während des Erzählens verbindet sich Uraltes und gerade Entstehendes zu einer immer neuen Geschichte, die mit den kongenialen und abwechslungsreichen Sounds von Tim Helbig in ein Zwiegespräch tritt.
Tim Helbig konzipiert und realisiert vielschichtige Klanginstallationen. Er komponiert akusmatische Musik, sowohl für experimentelle, als auch traditionelle Instrumente.
In der zweiten Etage der Villa Rosenthal können Sie in entspannter Atmosphäre in einem Liegestuhl liegend den Geschichten und der Musik von Antje Horn und Tim Helbig mit geschlossenen Augen folgen.
Antje Horn ist Erzählerin. Sie liest nicht vor, sie erzählt frei in der jahrtausendealten Tradition der Geschichtenerzähler, ein heute seltenes und überraschendes Erlebnis. In ihren Geschichten, oft sind es Märchen, wird Gewohntes auf den Kopf gestellt, besiegt das Sanfte das Harte, wird Unmögliches Wirklichkeit. Während des Erzählens verbindet sich Uraltes und gerade Entstehendes zu einer immer neuen Geschichte, die mit den kongenialen und abwechslungsreichen Sounds von Tim Helbig in ein Zwiegespräch tritt.
Tim Helbig konzipiert und realisiert vielschichtige Klanginstallationen. Er komponiert akusmatische Musik, sowohl für experimentelle, als auch traditionelle Instrumente.
Die Wissenschaft vom Spazierengehen: Wieczorek, Sauer, Wollny & ihre Zweiten Stimmen
Mit diesem Konzert und dieser Lesung findet das Festival seinen Abschluss. Viele Wege wurden in dieser Woche beschritten – und das nicht nur im übertragenen Sinne. Die letzte Exkursion von Lars Polten, dem Jenaer Spaziergangswissenschaftler, endet in der Villa Rosenthal, die ihre Türen öffnet für ein regelrecht bezauberndes Trio. Der Darmstädter Schriftsteller Rainer Wieczorek trifft auf zwei begnadete Jazzmusiker, auf Heinz Sauer und Michael Wollny.
Rainer Wieczorek liest aus seiner Künstlernovelle „Zweite Stimme“, die vom Spaziergangsforscher Richard Skala und seinem Archivar handelt. Die Musik setzt ein, wir lassen uns verzaubern von dem kongenialen Duo, das an diesem Abend auch noch literarisch zur Geltung kommen wird.
Als „Gigant“ (FAZ) und „Altmeister des Saxophons“ (DIE ZEIT) gilt der 1932 geborene Heinz Sauer. Der Tenorsaxophonist hat sich seine Kreativität und sein vitales, unberechenbares Spiel bis heute bewahrt. Seit seinen Anfängen an der Seite von Albert Mangelsdorff steht er im Zentrum der europäischen Jazzgeschichte und gilt als fundamentale Größe des deutschen Jazz. Als Mitwirkender im hr-Jazzensemble und seit 2003 im Duo mit Michael Wollny hat Heinz Sauer von jeher die größtmögliche Ausdruckskraft auf seinem Instrument gesucht und in gegenseitiger Inspiration die Freiheit des modernen Jazz zelebriert.
Pianist Michael Wollny gilt als einer der wichtigsten europäischen Jazzmusiker seiner Generation. Die Süddeutsche Zeitung nennt ihn einen Musiker, der „aus jeder nur erdenklichen Musik ein Erlebnis machen kann, das einem den Atem nimmt“, für die FAZ ist er der „vollkommene Klaviermeister“. Und er ist alles andere als ein typischer Jazzpianist. Seine Inspirationen kommen von Franz Schubert, Alban Berg oder Gustav Mahler, von Björk oder Kraftwerk, von japanischen Gangsterfilmen oder Horrorstories, sein Spiel ist so grenzenlos, wie seine Suche nach dem bisher Ungehörten.
Rainer Wieczorek gilt als Meister der Künstlernovelle. In diesem etwas antiquiert anmutenden Genre hat er sich mit dem Theater, den Spaziergangswissenschaften, der Malerei, der Literatur beschäftigt. Er ist dem Spannungsverhältnis zwischen Intimität und Öffentlichkeit nachgegangen, in dem sich Künstler bewegen, auch den sozialen Bedingungen, unter denen Kunstwerke entstehen. Derzeit arbeitet er an einem Werk über jene Musik, die einmal Jazz war – und beleuchtet deren Ursprünge. Vor kurzer Zeit erschien im Dittrich-Verlag eine Werkausgabe.
Organisator: DFG-Kollegforscher_innengruppe „Postwachstumsgesellschaften“ in Verbindung mit JenaKultur und Lesezeichen e.V.
Zur Ausstellungseröffnung sprechen Jens Henkel und Matthias Biskupek über die Geschichte des Greifenverlags.
Musikalische Begleitung: Peter Kleinfeld (Großkochberg).
Vom Verlag des Wandervogel zum Privatverlag im Sozialismus, von der Verstaatlichung bis zur Abwicklung. Ausstellung zum 100. Gründungsjahr im Alten Rathaus Rudolstadt vom 22. Oktober 2019 bis 31. Januar 2020.
Der bisher umfangreichsten und zugleich tiefgründigsten Veröffentlichung über den Greifenverlag zufolge (C. Wurm, J. Henkel, G. Ballon: Der Greifenverlag zu Rudolstadt 1919–1993. Verlagsgeschichte und Bibliographie. Wiesbaden 2001) ist das Rudolstädter Buchunternehmen zwar nicht zu den größten und einflussreichsten in der Geschichte des Verlagswesens des 20. Jahrhunderts zu zählen, gleichwohl aber zu einem der interessantesten. Seine Gründung am 17./18. Oktober 1919 im sächsischen Hartenstein stand in engem Zusammenhang mit der Wandervogelbewegung, deren Schriften in den zwanziger Jahren weitgehend das Verlagsprofil bestimmten. Für den Namen stand das Wappentier des Wandervogels Pate, der Greif. 1921 zog der Verlag nach Rudolstadt um, wo er seinen Firmensitz zunächst in der Schillerstraße 41 einrichtete und ab 1926 bis zu seinem Ende im Oktober 1993 auf der Heidecksburg residierte. Die wechselvolle Geschichte des Verlages ist untrennbar mit seinem Gründer Karl Dietz (1890–1964) verbunden, der das Privatunternehmen bis zu seinem Tode leitete. Unmittelbar danach ging es in Staatsbesitz über und war dem Ministerium für Kultur der DDR unterstellt. Die nach der Vereinigung beider deutscher Staaten einsetzende Privatisierung der DDR-Verlage überlebte der Greifenverlag jedoch nicht. Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens im Oktober 1993 war sein Schicksal besiegelt. Sieben Jahrzehnte lang waren es die Bücher mit dem Greif als Verlagssignet, die zum Bekanntheitsgrad Rudolstadt nicht unwesentlich beitrugen.
Die von der Gesellschaft für Buchkultur und Geschichte e.V. veranstaltete Ausstellung will aus dem gegebenen Anlass die Bedeutung des belletristische Buchverlages für die kulturelle Identität der Stadt würdigen. Die Text- und Bildtafeln wurden von Dr. Jens Kirsten (Weimar) und Jens Henkel (Rudolstadt) erarbeitet. Die Leihgaben, eine Auswahl von insgesamt nahezu 1000 Verlagserzeugnissen wie Bücher verschiedener literarischer Genres, Kalender und Almanache oder Kunstmappen mit originalen Druckgrafiken, stammen weitgehend aus der Historische Bibliothek der Stadt Rudolstadt.
Öffnungszeiten: Dienstag 9–16 Uhr, Donnerstag 9–18 Uhr, Freitag 9–12 Uhr sowie nach Voranmeldung in der Historischen Bibliothek der Stadt Rudolstadt (03672/486160 oder t.zober@rudolstadt.de).
Der Hase im Rausch spielt Cello
Esther Esche liest erfrischend komische Texte aus dem Leben ihres Vaters, der Schauspielerlegende Eberhard Esche, der seine Karriere einst am Meininger Theater begann. Andreas Greger spielt dazu berauschend Cello. Esche gehört zu denen, deren Verlust mit den Jahren immer empfindlicher fühlbar wird. Mag die Kunst des Schauspielers flüchtig sein, mit seinen Büchern hat er sich einen bedeutenden Gedenkstein gesetzt und den Nachgeborenen ein Werk der lebendigen Erinnerung, einer gediegenen Kunstauffassung und unbeugsamen politischen Haltung hinterlassen. Seine autobiographischen Geschichten handeln natürlich vom Theater, aber sie erzählen auch von den gesellschaftlichen Zuständen, unter denen Theater blüht oder vegetiert, und von den Leuten, die Theater machen.
Esther Esche studierte an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Ihr erstes Engagement erhielt sie nach Abschluss ihres Studiums am Theater Senftenberg, wo sie zwei Jahre im Ensemble blieb. Anfang der 1990er Jahre kehrte sie nach Berlin zurück und gastierte in der Folgezeit u.a. am Deutschen Theater, dem Berliner Ensemble, der Volksbühne und dem Maxim Gorki Theater. Seit Mitte der 1990er Jahre ist Esther Esche vorrangig in zahlreichen Film- und Fernsehrollen zu sehen. 2003 erhielt sie den Darstellerpreis als „Beste Schauspielerin“ des Europäischen Filmfestes in Brest. Sie arbeitet als Dozentin für Schauspiel an verschiedenen Schauspielschulen.
Andreas Greger ist seit 1986 Solocellist der Staatskapelle Berlin. Er studierte bei Joseph Schwab an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Als Solist trat Andreas Greger mehrfach bei Rundfunkaufnahmen sowie bei Konzerten im In- und Ausland in Erscheinung und erspielte Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben. Weitere Zwischenstationen waren die Staatskapelle Berlin, das Berliner Sinfonie-Orchester und das Große Rundfunkorchester Berlin. Mit dem Streichtrio Berlin absolviert er seit 1992 eine internationale Karriere. Andreas Greger ist Professor für Violoncello an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin.
Konzert: Der Club der toten Dichter mit Katharina Franck „So und nicht anders“ – Fontane neu vertont.
Autor trifft Autor: Lesekonzert mit Schriftstellern und Komponisten
Mit Christian Rosenau und Falk Zenker (Gitarre) sowie Romina Nikolić und Giordano Bruno do Nascimento (Klavier).
Was entsteht daraus, wenn die Musik und das Wort aufeinandertreffen?
Ein abwechslungsreicher und spannungsvoller Abend mit zwei Schriftstellern und zwei Komponisten.
Die Autoren Christian Rosenau und Romina Nikolic lesen Ausschnitte aus ihren eigenen Büchern. Dazu erklingt live und selbst vorgetragen, die extra dafür komponierten Werke der Musikautoren Falk Zenker und Giordano Bruno do Nascimento.
Eine Veranstaltung des via nova e.V. in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Thüringen. Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Vom Atem der Städte. Literatur und Jazz im Bauhaus-Jahr. Mit Japanic, Pina Bergemann und André Hinderlich
Dienstag , 05.11.2019 , 20:00 Uhr, Mensa Philosophenweg Jena
Wie keine andere Landschaft hat die Stadt, besonders die großen Städte, mit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert vor allem auch z.Z. der Bauhausgründung die Künste geprägt und zu einem veränderten Zeitgefühl geführt. Wie in einem Brennglas greift die Lyrik die ganze scharfe Widersprüchlichkeit städtischen Lebens auf und gibt zugleich einen Einblick in die wechselvolle Geschichte des 20./21. Jahrhunderts. Und so wird das Publikum Bekanntes und Unbekannteres hören. Neben Texten von Jakob van Hoddis, Bertolt Brecht und Georg Heym werden Texte von Bauhäuslern zu hören sein, Gedichte von Georg Trakl, Erich Kästner und Alfred Lichtenstein, bis hin zu Wulf Kirsten, Steffen Mensching und Rolf Dieter Brinkmann. Mit einer Mischung aus Jazz und Lyrik stellen die Thüringer Jazz-Meile und der Lese-Zeichen e.V. in bewährter Zusammenarbeit ihren Beitrag zum Bauhaus-Jubiläum vor.
Es wirken mit: die berühmte japanische Jazz-Pianistin Aki Takase, mit ihrer Band „Japanic“. Die Schauspielerinnen und Schauspieler Pina Bergemann und André Hinderlich (Theaterhaus Jena). Der Akkordeonist Oliver Räumelt.
Organisator: Lese-Zeichen e.V., Thüringer Jazzmeile, Thüringer Staatskanzlei
Lyrik im Konzert. Es lesen Patrick Wilden und Kerstin Becker. Mit Musik von den Lyrischen Saiten
Das beliebte Format »Lyrik im Konzert« kehrt zurück auf die Burg Ranis! Die Lyrischen Saiten, die sonst den Soundtrack zu den Thüringer Literaturtagen spielen, werden den Abend musikalisch rahmen. Kerstin Becker und Patrick Wilden lesen aus ihren Gedichten.
Kerstin Becker erinnert uns daran, woher wir kommen – weniger im Sinne einer geografischen Heimat als vielmehr im Sinne von Herkunft. Ihre kraftvollen Gedichte nehmen uns mit in die Wälder und auf die Äcker, unter die Tische der Erwachsenen, auf Dachböden und in Kohlenkeller, kurz: an all die Orte, an denen Kinder Welt verinnerlichen.
Außerdem präsentieren wir die Buchpremiere des aktuellen Raniser Debüts! Patrick Wilden arbeitet im Rahmen des Stipendiums an seinem ersten Lyrikband, der den Arbeitstitel „Alte Karten von Flandern“ trägt. Darin sucht er eine Antwort auf die Fragen: Was lässt sich ergründen in einer Welt, die gezeichnet ist von Google Maps? Welche Tiefen werden sichtbar in einem von leuchtenden Oberflächen designten Miteinander, wo „Menschen auf stumm gestellt“ sind?
Organisator: Lese-Zeichen e.V., JenaKultur, Zeiss Fonds, Sparkasse Jena-Saale-Holzland
Lyrik und Jazz – XVIII. Weimarer Lyriknacht
Mit Margret Kreidl, Carolin Callies, Sebastian Unger, Max Sessner sowie dem Jazz-Quartett AG Form Berlin/Köln (Drums, Bass, Gitarre, Gitarre/Synth).
Es moderiert Nancy Hünger.
Die Weimarer Lyriknacht ist eine gemeinsame Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V., des Lese-Zeichen e.V., der Stadt Weimar und der Jazzmeile Thüringen mit der freundlichen Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Die Berliner Band AG Form gründete sich im Frühjahr 2015 und meldete sich im Dezember des selben Jahres mit der EP „Lichtenberg“ erstmals zu Wort. 2017 erschien mit „Commons“ das erste Album der Band. Stilistisch irgendwo zwischen Jazz, Pop und Post-Allerlei erweist sich ihre Musik vielleicht gerade darin als zeitgemäß, dass sie die Grenzen traditioneller Genres als musikalische
Grenzen verweigert.
Die Weimarer Lyriknacht ist eine gemeinsame Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V., des Lese-Zeichen e.V., der Stadt Weimar und der Jazzmeile Thüringen mit der freundlichen Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Sebastian Fitzek bringt zusammen mit seinem neuen Thriller den passenden Soundtrack gleich mit. Die elektronische Liveband »Buffer Underrun« und ein klassisches Ensemble sorgen für ein Klangwunder mit wabernden Bässen, verzerrten Synthesizern, großem Flügel und
eleganten Streichinstrumenten. Fitzeks »Lesung 3.0« – ein unvergessliches Erlebnis.
»Dichten ist ein Übermut« – 200 Jahre »West-östlicher Divan« zwischen Klassik und Gegenwart
Ein Abend mit Anne Kies, Steffen Mensching, Christoph Schmitz-Scholemann und Vahid Shahidifar.
Vor 200 Jahren erschien Johann Wolfgang von Goethes Gedichtsammlung »West-östlicher Divan« als Ergebnis seiner Beschäftigung mit den Gedichten des persischen Dichters Hafis. Ein hoher Anteil der Gedichte geht auf Goethes Briefwechsel mit Marianne von Willemer zurück, von der auch einige Gedichte des Divan stammen. Anne Kies und Steffen Mensching verleihen in ihrer Lesung den Gedichten Präsenz, Christoph Schmitz-Scholemann liest die moderierenden Zwischentexte. Vahid Shahidifar begleitet die Veranstaltung musikalisch auf der Santur.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates e.V. in Zusammenarbeit mit dem Lutherhaus Eisenach.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe »Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen – 200 Jahre West-östlicher Divan« statt.
Mit freundlicher Unterstützung durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und der Thüringer Staatskanzlei.
Autor trifft Autor. Lesekonzert mit Schriftstellern und Komponisten
Was entsteht daraus, wenn die Musik und das Wort aufeinandertreffen?
Ein abwechslungsreicher und spannungsvoller Abend mit zwei Schriftstellern und zwei Musiker.
Christine Hansmann und Stefan Petermann lesen Ausschnitte aus ihren eigenen Büchern vor. Dazu erklingt live und selbst vorgetragen, die extra dafür komponierten Werke der Musikautoren Romeo Wecks und Daniel Gutierrez.
Romeo Wecks (Klavier) trifft auf Christine Hansmann,
Daniel Gutierrez (Cello) trifft auf Stefan Petermann.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe Klangnetz Thüringen 2019 statt. Sie wird veranstaltet vom via nova e.V. in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Thüringen, gefördert durch die Thüringer Kulturstiftung, das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.
Auf dem endlosen Weg zum Hause des Nachbarn – Johannes Bobrowskis Orte in den Fotografien von Dmitry Vyshemirsky
Johannes Bobrowskis Stimme ist eine der markantesten in der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts. In seinen Gedichten, Erzählungen und Romanen betrachtet er die untergegangene Welt seiner Kindheit: Sarmatien, die Landschaft zwischen Ostsee und Schwarzem Meer, Weichsel und Wolga. Hier lebten Polen, Litauer, Russen, Juden und Deutsche miteinander. Bobrowskis Texte sind Zeugnisse widerständiger oder verlorener Existenz. Sie spüren ungehörte Stimmen auf, Stimmen aus anderer Zeit.
Die Fotografien von Dmitry Vyshemirsky widmen sich Lebensorten des Dichters Johannes Bobrowski im ehemaligen Königsberg, dem heutigen Kaliningrader Gebiet, aber vor allem dem damaligen Tilsit, dem Geburtsort des Dichters. Sie zeigen längst verschwundene Erinnerungsorte, deren Spuren der Künstler fotografisch entdeckt – und die er so vor dem Vergessen bewahrt.
Zur Vernissage der Ausstellung wird der Fotograf Dmitry Vyshemirsky über seine Bilder Auskunft geben, über seinen Zugang zu Johannes Bobrowski und die Orte Königberg und Tilsit. Die Sprecherin Christine Hansmann liest Gedichte von Johannes Bobrowski. Friedrich Thiele begleitet den Abend auf dem Cello.
Wie Theodor Storm einst Weihnachten feierte
Der Pianist Bastian Jünemann spielt auf dem Hausklavier des Museums aus Storms Zeiten, der Heiligenstädter Storm-Verein serviert Kuchen nach Storms Rezept.
Autor trifft Autor. Lesekonzert mit Schriftstellern und Komponisten
Was entsteht daraus, wenn die Musik und das Wort aufeinandertreffen?
Ein abwechslungsreicher und spannungsvoller Abend mit zwei Schriftstellern und zwei Musiker.
Gorch Maltzen und Wolfgang Haak lesen Ausschnitte aus ihren eigenen Büchern vor. Dazu erklingt live und selbst vorgetragen, die extra dafür komponierten Werke der Musikautoren Reinhard Wolschina/Joy Dutt (Klavier+ Flöte) und Mario Wiegand (Klavier).
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe Klangnetz Thüringen 2019 statt. Sie wird veranstaltet vom via nova e.V. in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Thüringen, gefördert durch die Thüringer Kulturstiftung, das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.
»Geisterfahrten eines Liebestölpels« – Musikalische Lesung mit Peter Wawerzinek & Lukas Rauchstein
Bachmann-Preisträger Peter Wawerzinek, Verfasser so schonungsloser Romane wie „Rabenliebe“ und „Schluckspecht“, entdeckt Schwedens Land und Leute für sich. Mit Sprachwitz, Entdeckerfreude und einer geradezu verspielten Sicht aufs Leben schließt er dieses Land ins Herz und schreibt „Geisterfahrt durch Südschweden“ (Edition Outbird). Kaum veröffentlicht, entdeckt Peter Wawerzinek das Thema Liebe als Romanstoff für sich. Sein Roman „Liebestölpel“ (Galiani) erzählt über Lebenslieben und ‑lügen, Familiensehnsucht und ‑flucht, über das Festhalten und Verschwinden, erzählt in einer musikalisch-bildreichen Sprache, wie dies nur Peter Wawerzinek kann.
Gemeinsam mit Lukas Rauchstein, diesem begnadeten Entertainer zwischen Klavier und Gesang, nimmt er seine Gäste mit auf eine Reise zwischen diesen beiden Büchern, nein: Welten, um ihnen seine ganz persönlichen Seiten zu zeigen. Als Genießer, Reisender, Entdecker und als Mensch, der manchmal einem großen Gefühl hilflos gegenüber steht.
Veranstaltungslink: http://www.outbird.net/Veranstaltung/geisterfahrten-eines-liebestoelpels-musikalische-lesung-mit-peter-wawerzinek-lukas-rauchstein-14–12-2019-theaterfabrik-gera/
Konzert mit Stephan Krawczyk: »Lebensfreu.de«
Berührende Lieder, spannende Geschichten, humorvolle Einsichten. Der Liedermacher und Schriftsteller entführt sein Publikum in eine Welt, in der König Narr regiert und Hagen den Schatz der Nibelungen in den Rhein wirft. »Denn Kapital muss im Fluss sein.« Stephan Krawczyk singt, liest und erzählt über die Freude an einem freien und sinnlichem Leben. Frühstück und Berufsverkehr sind für ihn genauso Themen wie Frühling und Geschlechtsverkehr.
Mit seinen Liedern, die an die Liebe erinnern wie die Schneeglöckchen an den Frühling, bringt er die Seelen zum Klingen, macht Mut und zaubert ein Lächeln in Herzen und Gesichter der Anwesenden.
Organisator: Lese-Zeichen e.V. Gefördert durch: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
Annäherungen an Litauen. Texte von Johannes Bobrowski und anderen Dichtern. Mit Martin Stiebert und Oliver Räumelt
Litauen war für den Dichter Johannes Bobrowski ein ganz wichtiges Land im europäischen Osten. Es begleitete ihn ein Leben lang: von den litauischen Bauern im Memelland seiner Kindheit bis zum Roman „Litauische Claviere“, den er kurz vor seinem Tod abschloss. Martin Stiebert wird Lyrik und Prosa Bobrowskis vortragen, die vom litauischen Motiv geprägt sind. Hinzu kommt Poesie anderer Dichter dieses Landes: von Kristijonas Donelaitis, Adam Mickiewicz und Czesław Miłosz.
„Wenn man Glück hat, trifft man ihn in der Bibliothek, auf der Straße oder im Café Central, wenn man größeres Glück hat, kann man ihm lauschen, was immer bedeutet, leichten Fußes einen Spaziergang durch die Literaturgeschichte anzutreten, mit kleinen Ausflügen in die Philologie, Theologie, ins funkelnde Denken des Martin Stiebert, das so wunderbar weitverzweigte Girlanden windet.“ (Kulturjournal)
Ein Programm von Martin Stiebert. Mit Musik von Oliver Räumelt.
Ausstellungseröffnung: »Wie fließend Silber funkelte das Meer« – Aquarelle zu Theodor Storm von Hans-Jürgen Gaudeck.
Mascha Kaléko: „Sie sprechen von mir nur leise“. Musikalische Lesung mit Paula Quast und Krischa Weber (Cello)
„Man hat Mascha Kaléko verglichen mit Morgenstern, Kästner, Ringelnatz, aber das trifft es nicht. Sie hat deren Verspieltheit, satirische Schärfe und Sprachwitz, aber es kommt ein Sehnen hinzu, eine zarte Zerbrechlichkeit, die den Atem nehmen kann.“ (Tagesspiegel) Paula Quast spricht die Gedichte von Mascha Kaléko im Vertrauen auf die Kraft des einzelnen Wortes. Dank ihrer großen Bühnenpräsenz verschmilzt sie im Laufe der Inszenierung immer mehr mit der Dichterin.
Die Musikerin Krischa Weber begleitet den Abend am Cello. Sie spürt gleichermaßen der Melancholie nach, welche die Texte Werke umgibt, als auch die lebensbejahende Ironie, mit der Mascha Kaléko die Welt zu kommentieren wusste.
Das Programm erobert seit über 20 Jahren im In- und Ausland ein begeistertes Publikum.
Wunderlichstes Buch der Bücher ist das Buch der Liebe…!
Dichtung und Wahrheit zu Goethe und Sylvie von Ziegesar
Lesekonzert mit Christine Hansmann, Christine Theml, Ilga Herzog und Andrea Kliewer.
Seit 1776 besucht der junge Goethe die Familie von Ziegesar auf ihrem Herrensitz in Drackendorf, südöstlich von Jena. Besonders gefällt ihm Sylvie von Ziegesar, liebenswert und klug, 36 Jahre jünger als er, die Goethe im März 1802 näher kennenlernt. Sie schreiben sich Briefe und planen, den Drackendorfer Park mit Stationen zu beleben.
„Wir scherzten, spielten, lachten viel. Und fröhlich war dies Herz. Die Liebe führte unser Spiel…“ so Sylvie an Goethe. Auch Goethe verliebt sich; 1808 sind sich beide in den böhmischen Bädern noch näher gekommen. Aber er spürt auch den Ernst in Sylvies Gefühlen und beginnt, sich ab 1809 zurückzuziehen, ein Lebensmuster?
Christine Hansmann und Christine Theml führen anhand von Briefauszügen und Gedichten durch die Geschichte dieser Liebe, Ilga Herzog und Andrea Kliewer (Querflöten) begleiten die Veranstaltung musikalisch.
Ein Lyrik-Abend für Johannes Bobrowski. Mit Daniela Danz, Mirko Bonné, Andreas Altmann, Kerstin Becker
Vier Dichterinnen und Dichter lesen ein Gedicht von Johannes Bobrowski und eigene Texte.
Die Gedichte von Daniela Danz sprechen von Welt und Geschichte. Sie sind eindringliche Befragungen des Individuums auf der Suche nach seinem Platz im großen Strom der Zeit.
Subtil und präzise widmen sich Mirko Bonnés Gedichte der Darstellung der Schönheit wie der Zerstörung unserer Welt. Sie entfalten einen Lesefluss, der in eine erfahrungssatte Lektüre hineinzieht.
Andreas Altmanns Gedichtband Weg zwischen wechselnden Feldern lebt von der eindrücklichen Fülle poetischer Klänge und einer zwischen Magie und Melancholie schwebenden Bildhaftigkeit.
Kerstin Becker erinnert uns daran, woher wir kommen. Ihre kraftvollen Gedichte nehmen uns mit in die Wälder und auf die Äcker, auf Dachböden und in Kohlenkeller, kurz: an all die Orte, an denen Kinder Welt verinnerlichen.
Mit Musik von Andrea Schmidt (Violine) und Michael Hochreiter (Violoncello).
„ÜberLandFahrt« – Literarisch-musikalisches Programm mit Tim „Doc Fritz« Liebert
Das aktuelle Solo-Programm „ÜberLandFahrt« des auch in renommierten Folkformationen wie „Hüsch« und der „Folk-Destille Jena« spielenden Tim Liebert ist eine Sammlung an Impressionen – von schrägen Charakteren über ratternde Zugfahrten bis hin zur Suche nach den eigenen Wurzeln. Neben selbst verfassten Titeln finden sich im Repertoire auch Vertonungen von Ringelnatz und Eichendorff oder „weitergeschriebene« traditionelle Lieder. Obwohl man in seiner Musik den wilden Balkan, Pubs am Atlantik oder die Tanzmusik der Appalachen hören kann, basiert sie doch auf einheimischen Traditionen, nicht zuletzt der stilistischen Bandbreite der Thüringer Waldzither, der er die verschiedensten musikalischen Nuancen entlockt.
„sterbaufmännchen. sternenweib.“ Eine Hommage zum 10. Todestag der Dichterin Gisela Kraft (1936–2010) im Rahmen der Reihe „Literatur im Flur“
Mit: Christine Theml, Iris Geisler (Jena) und Christine Hansmann (Weimar), Lesung
Musik: Ilga Herzog (Jena), Querflöte u.a. Instrumente.
»final image« – Vernissage und Buchvorstellung mit Mario Osterland und Alexander Neugebauer
Nicht selten kursieren schon kurz nach der Meldung von ihrem Tod letzte Fotos namhafter Verstorbener auf allen Kanälen. Persönlichkeiten, die man in ihrem öffentlichen Leben begleitet hat und manchmal Teil des eigenen Lebens werden ließ. Menschen, die wir bejubeln und bewundern, irgendwann betrauern, vielleicht sogar wie verstorbene Freunde. Was lässt sich in ihren letzten Bildern erkennen? Welche Geschichten erzählen sie? Wie prägen sie das oftmals endgültige image dieser Persönlichkeiten?
Anhand von letzten offiziellen Pressefotos, privaten Schnappschüssen und kolportierten Fälschungen umkreisen der Schriftsteller Mario Osterland (Erfurt) und der Künstler Alexander Neugebauer (Gera) diese und andere Fragen mit ihrem Projekt in Wort und Bild. Parallel zur Ausstellung erscheint das Buch final image. Ein Album im Kölner Verlag parasitenpresse.
Die interdisziplinäre Ausstellung eröffnet an diesem Abend mit einleitenden Worten von Ralf Schönfelder. Anschließend stellen Alexander Neugebauer und Mario Osterland ihre Arbeiten in Lesung und Gespräch vor.
»Ein zweischneidiges Schwert. Radjo Monk: Graphiken, Typoskripte, Buchkunst, gemischte Medien« – Vernissage zur gleichnamigen Ausstellung (7. März bis 4. Juni 2020) in der Stadtbücherei Weimar
Einführung in die Ausstellung: Edith Tar.
Videos zum graphischen Prozess: Radjo Monk.
Lesung von Radjo Monk aus der Neuerscheinung »Existenzschmuggler« (Edition Muschelkalk, Bd. 51, Wartburg-Verlag 2020).
Eine Kooperationsveranstaltung der Stadtbücherei Weimar und der Literarischen Gesellschaft Thüringen e. V.
„Über meiner Mütze nur die Sterne“– Szenische Lesung aus Goethes »West-östlichem Divan«
Ob der Islam zu Deutschland gehört – das fragt sich nicht erst unsere Zeit. Vor 200 Jahren schon hat sich kein Geringerer als Johann Wolfgang von Goethe damit beschäftigt. Und – mit fast 70 Jahren – keine verbohrte Abhandlung, sondern sein schönstes Gedichtbuch (auch) darüber geschrieben: Den West-Östlichen Divan, der 2001 ins Welterbe-Programm der UNESCO aufgenommen wurde.
Manche Engstirnigkeit und Boshaftigkeit hatte Goethe an der islamischen Kultur zu kritisieren – aber vieles gefiel ihm auch: Die bedingungslose Gottergebenheit zum Beispiel, aber auch die nahöstliche Poesie, besonders wenn sie von der Liebe handelt. Denn, wie es der Zufall wollte, hatte sich der fast schon in Klassik erstarrte Dichter noch einmal verliebt – in eine 30 Jahre jüngere Frau. Auch dieses späte Glück feiert Goethe mit seinem Buch: Es ist ein jugendlich-übermütiges Feuerwerk der Poesie, ein Lob der Liebe und der Erotik, des Weins und der Dichtkunst und des friedlichen, ja fröhlichen Ausgleichs zwischen Islam und Christentum. Und eine Ermutigung, immer wieder neu aufzubrechen zu den Sternen des Glücks, auch im Alter: „So sollst du, muntrer Greis,/Dich nicht betrüben,/Sind gleich die Haare weiß,/Doch wirst du lieben.“
Goethe schrieb die Gedichte in der Zeit nach dem Sieg über Napoleon. In Deutschland machte sich ein triumphaler Radau-Nationalismus breit. Auf der Wartburg wurden Bücher verbrannt, Anfang 1819 erdolchte der Student Karl Ludwig Sand den liberalen Schriftsteller Kotzebue: Die erste völkische Mordtat der deutschen Geschichte. In dieser Lage ein farbenfrohes, interkulturelles Gedichtbuch zu veröffentlichen, war auch ein politisches Statement. Im Divan schlug Goethe liebevolle und versöhnliche Töne an. Gegensätze, ob zwischen Ost und West, Mann und Frau, Leben und Sterben, waren für ihn nichts Schlimmes, sondern ein Aufruf zu produktiver Weiterentwicklung, wie der Philosoph Georg Simmel schrieb: „Für Goethe lebt alles … Dasein in der Form der Polarität, jede Einheit … ruft Gegensätze hervor, in einem unendlichen Prozess löst Entzweiung und Vereinheitlichung einander ab.“
Nach dem Urteil vieler Germanisten ist der „West-Östliche Divan“ ein anspruchsvolles Buch. Das stimmt. Aber es ist auch unterhaltsam und heiter. Diesen Aspekt wollten wir nicht zu kurz kommen lassen. Und haben die Form einer abwechslungsreichen szenischen Lesung mit Musik gewählt: Eine hoffentlich kurzweilige Revue ohne literaturwissenschaftlichen Ballast. Getreu dem Motto, das Goethe selbst in den Divan aufgenommen hat: „Getretner Quark / Wird breit, nicht stark!“
Märchenerzählerin Angela Zöllner erzählt Märchen über Königinnen
Zum internationalen Frauentag widmet die Märchenerzählerin Angela Zöllner ihre Erzählungen den Könniginnen bekannter und unbekannter Märchen.
Vernissage der Ausstellung „EDITION AUGENWEIDE.
Jörg Kowalski & Ulrich Tarlatt“
30 Jahre Künstlerbuch Almanach COMMON SENSE 1989–2018
Gemeinsam mit dem Lyriker Jörg Kowalski (Halle) gründet der Maler und Grafiker Ulrich Tarlatt (Bernburg) 1987 die edition augenweide, einen Verlag für originalgrafische Publikationen in kleinen Auflagen. Viele dieser Publikationen vereinen originalgrafische Beiträge und Erstveröffentlichungen und sind von Beginn an beliebte Sammlerstücke. In der edition augenweide sind bis heute mehr als 50 Künstlerbücher erschienen, unter denen die 30 Almanache der Edition common sense die bedeutendsten Einzelpositionen darstellen.
Die Ausstellung vermittelt einen Querschnitt aus dem überbordenden Fundus von 30 Jahren Redaktionsarbeit. Ausgestellt werden mehr als 100 Zeichnungen, Grafiken, Gedichte, Texte, Fotografien, visuelle Poesie und Multiples. Verschiedene Sonderveranstaltungen begleiten die Ausstellung.
Wolfgang Hegewald liest aus seinem „Lexikon des Lebens“, musikalische Einwürfe von Frieder W. Bergner – Lesung und Musik
Das Lexikon ist ein gerechter Beobachter. Es kennt die Tücken der Liebe ebenso wie die einer Zylinderkopfdichtung. Hier gehen das existenziell Komische, die Macht des Zufalls und das große Ganze Hand in Hand. Das Lexikon des Lebens lässt den Leser eine abenteuerliche Reise von Artikel zu Artikel antreten. In Schleifen, Sprüngen und Haarnadelkurven führt es von Klotzsche über Rom bis Barmbek-Süd, von 1652 über 1960 bis 2016, vom Landschaftsgärtner über den Theologen zum Autor. Immer wieder überschreitet und konterkariert es dabei etliche Grenzen, jene des „Zaunkönigreichs“ ebenso wie die der Vorstellungskraft oder der Zeit. Der Blick geht stets zurück und zugleich nach vorn. Das „Lexikon des Lebens“ ist epochenbefangen und universell. Eigensinnig, präzise und sarkastisch berichtet Hegewald in Gestalt alphabetischer Avatare von allen Dingen, die eine aufmerksame Betrachtung verdient haben – zumindest in diesem Leben.
»Wenn dieser Mann die Bühne betritt, kann alles passieren, und das tut es meist auch«, schrieb die britische Presse über Mr. Moon. Der Geiger und Songwriter stammt aus der Nähe von Birmingham und hat irische Wurzeln. Da er sich ständig auf Reisen befindet, verwundert es nicht, dass Mr. Moon bereits auf der halben Welt gespielt hat, u.a. mit Folk-Größen wie Peggy Seeger oder Tim Edey. Und auch die BBC hatte ihn schon mehrfach im Programm. Sein musikalischer Stil erinnert an Leonard Cohen und Tom Waits. Mr. Moon ist ein moderner Troubadour, der nun auch in Jena zu erleben sein wird.
M. Kruppe hat mit seinen literarisch-musikalischen Programmen bereits zweimal das Glashaus gerockt: mit dem Bukwoski-Programm »Dirty Old Man« ebenso wie mit »Schottlands unheimlichen Sagen«. Diesmal wendet er sich der Beatpoetry zu und liest Texte von Allen Ginsberg, Tom Waits, Jörg Fauser, Charles Bukowski und anderen.
Feierliche Eröffnung von „Nietzsche Superstar. Ein Parcours der Moderne“ und Präsentation von „Nietzsche liest: Bücher und Lektüren Nietzsches“ im Studienzentrum.
Oh ein Gott ist der Mensch, wenn er träumt
Ausstellung zum 250. Geburtstag Hölderlins
Bilder von HAP Grieshaber, Peter Zaumseil, Dieter M. Weidenbach, Harald Reiner Gratz, Markus Vallazza, Wolf Bertram Becker…
Einführung und Präsentation seiner neuen Hölderlin-Biografie: Hans Dieter Mück.
Lesung im Rahmen der Reihe „Literatur im Flur“
Mit: Christine Theml, Iris Geisler (Jena) und Christine Hansmann (Weimar), Lesung
Musik: Ilga Herzog (Jena), Querflöte u.a.
Es kolkt ein Rabe ums Haus / und du zählst die Rufe …
Christian Rosenau: Gedichte aus Nadelstich und Schlangensprache,
dazu seine Gitarrenmusik und Gesang mit Luise Hecht, Sopran.
Kennen Sie Meusebach oder Kleinbockedra? Nein? Dann vielleicht Kühdorf oder Gerstengrund?
Hinter diesen Namen verbergen sich kleinste Orte Thüringens, die trotz zweistelliger Einwohnerzahlen noch eigenständig verwaltet werden. Yvonne Andrä und Stefan Petermann bereisten zehn dieser Orte, hörten zu und schauten hin. Herausgekommen sind Eindrücke in Texten und Bildern, die weder Landlustidylle noch Provinzhölle zeigen; dafür sind viele Standpunkte vertreten.
Am 29. August 2020 um 19 Uhr eröffnen wir die Ausstellung „Jenseits der Perlenkette“, die im Zinzendorfhaus Neudietendorf bis Ende Oktober zu sehen sein wird. Die Künstler sind anwesend, lesen Ausschnitte aus dem gleichnamigen Buch und stehen für Fragen und Gespräche zur Verfügung.
Wir laden Sie herzlich ein, dabei zu sein und mehr über das Projekt und die porträtierten Ortschaften zu erfahren.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist aufgrund der beschränkten Plätze unbedingt erforderlich. Nähere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf unserer Website.
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