Es gibt wieder ein neues Thema und die Möglichkeit einen Essensgutschein für zwei Personen in »Billes Restaurant« zu gewinnen.
Natürlich bleibt LEA offen und jeder, der auch so mitmachen möchte, kann sich sehr gerne melden. Wer als Lesender dabei sein möchte, kann sich einfach bei a.budzier(at)highslammer(dot)de melden.
LEA ist ein Gemeinschaftsprojekt des HIGHSLAMMER e.V. und der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. Mit der freundlichen Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei und der Sparkassenstiftung Erfurt.
Hubert Schirneck liest aus dem Manuskript seines neuen Buches »Johann und Joelle«. Die Hauptperson ist die elfjährige Joelle, die erst vor wenigen Monaten von Berlin nach Weimar gezogen ist und ihre neue Heimat nicht sonderlich mag. Zu Beginn der Sommerferien wird sie von ihrem perfiden Vater gezwungen, eine Reihe von Aufgaben, die alle mit Weimar zu tun haben, zu lösen. Sollte sie sich weigern, bekommt sie das ersehnte neue Rennrad nicht. Widerwillig macht sie sich auf den Weg und lernt auf ihrer
Tour durch die ungeliebte Stadt einen ebenfalls elfjährigen Jungen kennen,
der steif und fest behauptet, Johann Wolfgang Goethe zu sein…
Das Besondere an dieser Lesung ist, dass die Künstlerin Sandra Bach das Buch live
illustrieren wird. Schriftsteller und Künstlerin wissen selbst noch nicht, was dabei herauskommt, aber es wird garantiert eine spannende Angelegenheit. Sandra Bach war unter anderem verantwortlich für die Pappfiguren, die während der Ernestiner-Ausstellung überall auf den Bänken der Stadt Weimar montiert waren. Diese Figuren entstammten einem Comic, den Sandra Bach zur Ausstellung gestaltet hatte. Es besteht also auch die Gelegenheit, sich nachträglich über die eklatante Beschneidung der Sitzmöglichkeiten in der Altstadt direkt bei der Künstlerin zu beschweren.
Katrin Lemke stellt als Kennerin des Werkes von Helene Voigt-Diederichs – der ersten Ehefrau des Jenaer Verlegers Eugen Diederichs – Bezugnahmen und Reflexionen der Saale im literarischen Schaffen der Schriftstellerin vor. Das für den Titel des Vortrags gewählte Zitat »Als wir durch das blumige Saaletal strolchten« deutet eine der für die Autorin typischen Sichtweisen an.
Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellung »Jena und die Saale im Wandel der Zeit« des Stadtmuseums Jena statt, die noch bis zum 15. Oktober 2017 zu sehen ist.
»Literatur – Poesie – Kunst unterwegs« – Geführte Rundwanderung auf dem Novalis-Skulpturen-Wanderweg
Leitung: Cornelie Mier.
Die Wanderung führt durch sanftes Gelände. In ihm ist nachvollziehbar, auf welchem landschaftlichen und kulturhistorischen Schauplatz und von dessen Stimmungseinfluss angeregt Novalis ( Friedrich von Hardenberg ) und die Dichter , Schriftsteller, Wissenschaftler und Lebenskünstler der Jenaer Frühromantik gelebt haben.
17 Skulpturen einheimischer Künstler setzen Akzente am Weg. An vielen Stellen kommt der Dichter zu Wort mit Zeugnissen aus seinem Leben und Werk.
Dauer: ca. 6 Stunden, die Streckenlänge beträgt etwa 13 km.
Gutes Schuhwerk und Proviant erforderlich.
Buchpremiere mit Kati Wilhelm und Felix Hofmann
Am 14. Oktober 2017 erscheint das Heimatlon-Kochbuch von Kati Wilhelm und Felix Hofmann. Auf über 200 Seiten – exklusiv gestaltet, qualitätsvoll bebildert und hochwertig produziert – sind die Heimatlon-Lieblingsrezepte der beiden Autoren zusammengetragen. Aber was wäre ein besonderes, außergewöhnliches Kochbuch ohne die spannenden, lesenswerten und einmaligen Geschichten am Rande. Und so erzählen Kati und Felix in dem Buch nicht nur über ihr Leben, sondern auch von ihren Zulieferern, besuchen die Bauern und Winzer, die Fleischer und Züchter, von denen die nach ökologischen Aspekten ausgewählten Zutaten für die saisonal angepasste Speisekarte ihren Weg in Felix Hofmanns „Rock‘n‘Roll-Küche“ finden.
Das „Heimatlon-Kochbuch“ – handgemacht und garantiert nicht von der Stange – von Kati Wilhelm und Felix Hofmann. Nicht nur – aber auch ein unverwechselbares und individuelles Weihnachtsgeschenk für Ihre Kunden, Besucher und Gäste.
Zur öffentlichen Präsentation des Kochbuches und zum offiziellen Verkaufsstart laden wir Sie herzlich am Samstag, den 14. Oktober 2017, ins nach Suhl ein.
Ab 18.00 Uhr (Einlass) erwartet Sie ein buntes und abwechslungsreiches Rahmenprogramm rund um die Buchpublikation – inklusive einer kleinen gastronomischen Versorgung und natürlich der Möglichkeit, mit den beiden Autoren ins Gespräch zu kommen.
Wir freuen uns auf Sie und bitten Sie um eine kurze Bestätigung Ihrer Teilnahme per E‑Mail oder Telefon (03681/851140).
Zwei neue Lyrikbände von Mario Osterland und André Schinkel. Dazu der intime American-Folk von littlemanlost. Am 14.10.2017 gibt es Lyrik und Musik im Kunstverein Jena.
Mario Osterlands neuer Gedichtband »Heimische Arten« erscheint in Kürze im Verlag parasitenpresse. In seinen Texten geht es um das Aufwachsen und Ausbrechen aus der Provinz, um erste Lieben, die dunkel zerbrechen, um die unmögliche Rückkehr zur Natur.
In André Schinkels neuem Gedichtband »Bodenkunde«, dem Nachfolger seines 2007er Bandes »Löwenpanneau«, sieht man ihn mit der Vertiefung seiner poetischen Sichten befasst. Die Texte entstanden in einer bewegten Phase des Autors und sprechen über den Zweifel an der und die Hoffnung auf die Liebe, sie reden in Amouren und Rondellen über die Schönheit und den Schrecken der Welt, ihrer Gegenwart als zu entdeckendes Paradies, berichten von inneren wie äußeren Reisen, Gestirnen, vom Licht und der Sehnsucht.
littlemanlost ist eine Stimme, eine Gitarre, eine Beatbox, ein Omnichord, Loops und andere Gegenstände. Inspiriert von Eis & Kummer, Feuer & Sehnsucht, vom Meer und der Sinnlosigkeit.
Zu einer impressionsreichen Flussfahrt von der Quelle bis zur Mündung der Saale laden zum Abschluss der Ausstellung »Jena und die Saale im Wandel der Zeit« Annette Seemann und Constantin Beyer ein. Sie stellen ihr in diesem Jahr erschienenes Buch »Die Saale. Fluss der Grenzen und der Mitte« vor.
Sicherlich werden viele Gäste allein durch die Bilder von Landschaften und Sehenswürdigkeiten Anregungen für Ausflüge in die reiche Kulturlandschaft rechts und links der Saale mitnehmen.
»Ein wenig Musik zum Abschied wäre trotzdem nett« – Lesung mit Nancy Hünger.
Vortrag von Prof. Dr. Günter Niggl (Eichstätt) – »›und doch ist und bleibt er außerordentlich für seine und für künftige Zeiten‹ – Martin Luther und die Reformation im Urteil Goethes«.
»Den gegenwärtigen Zustand der Dinge festhalten. Zeitgenössische Literatur aus Frankreich«
Lesung und Gespräch mit Cornelia Ruhe und Olivier Rolin
Prof. Dr. Cornelia Ruhe (Universität Mannheim) und Olivier Rolin (Paris) stellen die Anthologie »Den gegenwärtigen Zustand der Dinge festhalten. Zeitgenössische Literatur aus Frankreich« (Die Horen, 267 (2017) vor. Der Schriftsteller Olivier Rolin gibt Einblick in sein literarisches Werk.
Anlässlich der diesjährigen Frankfurter Buchmesse, bei der Frankreich erstmals wieder seit 1989 Ehrengast ist, hat Cornelia Ruhe gemeinsam mit dem Romancier Jérôme Ferrari eine Anthologie zusammengestellt, die dem deutschen Lesepublikum ein hochauflösendes und weitgehend neuartiges Bild der zeitgenössischen französischsprachigen Literatur liefert. Im Fokus der meisten Texte steht der Anspruch, auf die Wirklichkeit mit den Mitteln der Sprache zu antworten. Vergleicht man den Titel von Cornelia Ruhes Anthologie mit dem Titel des 1989 von Verena von der Heyden-Rynsch herausgegebenen literarischen Wegweiser durch das damalige Frankreich – Vive la littérature! -, so wird die von der heutigen französischsprachigen Literatur vollzogene Akzentverschiebung deutlich. Mit Olivier Rolin kommt neben Cornelia Ruhe ein prominenter französischer Autor zu Wort, der die Zeitgeschichte in verschiedensten literarischen Formen „festgehalten“ und dokumentiert, zudem als Journalist und Reporter die Welt akribisch kartographiert hat.
Cornelia Ruhe hat sich 2009 in Konstanz habilitiert, mit einer Arbeit über die Rezeption der russischen Literatur in Frankreich und Spanien um 1900. Sie ist seit 2010 Professorin für französische und spanische Literatur an der Universität Mannheim. Einer ihrer Schwerpunkte ist die zeitgenössische französische Literatur. Wichtigste Publikationen: La cité des poètes. Interkulturalität und urbaner Raum, Würzburg: Königshausen & Neumann, 2004; Cinéma beur. Analysen zu einem neuen Genre des französischen Kinos, Konstanz: UVK, 2006; „Invasion aus dem Osten«. Die Aneignung russischer Literatur in Frankreich und Spanien (1880–1910), Frankfurt am Main: Klostermann, 2012.
Olivier Rolin hat sich nach dem Studium der Geisteswissenschaften in Paris (classes préparatoires, Ecole Normale Supérieure) politisch engagiert. Zwischen 1967 und 1974 war er Mitglied der linksextremen maoistischen Gruppierung „gauche prolétarienne“, weswegen er zeitweilig im Untergrund gelebt hat. Seit Ende der siebziger Jahre ist er als Schriftsteller tätig. Er kann inzwischen ein beachtliches Werk vorweisen, das in der (vorläufigen) zweibändigen Gesamtausgabe bei den Éditions du Seuil (Circus, Paris, 2012) nicht weniger als 3.000 dichtgedruckte Seiten füllt. Man findet darin die unterschiedlichsten Textgattungen – Erzählungen, Romane, Reportagen, Reiseberichte, Essais, Zeitungsartikel, etc. Einigendes Prinzip ist die personelle Erzählinstanz, d.h. der nahezu durchweg auftretende Ich-Erzähler. Rolin ist der Ansicht, dass man nur schreiben kann, wenn man mit der eigenen Epoche uneins ist – wenn man sich in ihr nicht zu Hause fühlt. Sein Werk entsteht so im Spannungsverhältnis zwischen dem Ich und der Zeitgeschichte. Die Schauplätze sind dem Autor aus nächster Anschauung bekannt: es ist das Frankreich der 68er Revolution, Russland vor und nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, schließlich Lateinamerika, von Mexiko bis zum Feuerland. Rolin ist durch zwei Romane berühmt geworden: Port-Soudan (1994) und Tigre en papier (2002).
Organisation: Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Romanistik, Prof. Dr. Edoardo Costadura); Thüringer Literaturrat e.V. (Christoph Schmitz-Scholemann); Institut Français en Thuringe / Französisches Kulturbüro in Thüringen, Erfurt (Dr. Marc Sagnol).
Andreas Altmann schreibt über sein Buch:
Oft suche ich mir Themen, die mich überfordern. Von der Stunde null – Tag der Vertragsunterzeichnung – bis zur letzten Zeile am Manuskript begleitet mich das anstrengende Gefühl: Du wirst scheitern! Was mich kaum beunruhigt. Ich habe mich daran gewöhnt, ich mag die Stimme des Teufels in mir. Sie hält mich wach. »Gebrauchsanweisung für die Welt«, welch unschuldiger Größenwahn mochte mich antreiben. Versteht man unter »Welt« nur die Erde: Schon das reicht, um einzuknicken. Unheimliche 4,6 Milliarden Jahre ist sie alt, und unheimlich einsam rast sie mit 107 000 Kilometern pro 60 Minuten durch das All. Und sieben Milliarden Menschlein rasen mit. Darüber schreiben? Damit fertig werden? Gar wissen, wie man mit all dem umgeht, sie »gebraucht«? Wie aberwitzig. Natürlich bin ich mit meinem Buch gestrauchelt. Winzige 258,4 Gramm wiegt es. Ein Furz gegen die 5,977 Trillionen Tonnen der Erde. Und ihre Aberbillionen Geschichten…
»Hannes Bistro« – Lesung mit der Schriftstellerin Anne Gallinat.
Vernissage »Die Zeit ist aus den Fugen«. Leander Gerdes liest »Die Hamletmaschine«
»Ich war Hamlet. Ich stand an der Küste und redete mit der Brandung BLABLA, im Rücken die Ruinen von Europa. […] Ich will nicht mehr essen trinken atmen eine Frau lieben einen Mann ein Kind ein Tier. Ich will nicht mehr sterben. Ich will nicht mehr töten. Ich will in meinen Adern wohnen, im Mark meiner Knochen, im Labyrinth meines Schädels. […] Meine Gedanken sind Wunden in meinem Gehirn. Mein Gehirn ist eine Narbe. Ich will eine Maschine sein. Arme zu greifen Beine zu gehn kein Schmerz kein Gedanke.«
Zur Vernissage der Ausstellung wird der Schauspieler Leander Gerdes Heiner Müllers »Hamletmaschine« lesen. Leander Gerdes ist fester Bestandteil des Ensembles am Theaterhaus Jena. Im vergangenen Jahr war er u.a. bei der langen Peter-Weiss-Nacht zu erleben. Die an der Ausstellung beteiligten Künstler werden anwesend sein und mit den Besuchern ins Gespräch kommen.
AUSSTELLUNGSINFORMATION:
Die Zeit ist aus den Fugen.
Müller / Hamlet / Maschine
Die Welt scheint zu entgleisen. Die politischen Vorbeben machen fassungslos. War die Hoffnung auf gesellschaftlichen Fortschritt eine Illusion? Sollen wir jetzt eingreifen? Oder Zuflucht im Privaten suchen?
Ausgehend von politischen Überlegungen, die uns bestens vertraut sind, schreibt Heiner Müller 1977 »Die Hamletmaschine«: einen der radikalsten Texte der deutschen Literatur. In fünf Monologen auf gerade einmal neun Druckseiten tranchiert Müller die Gegenwart und sich selbst. Vom Verrat der Intellektuellen handelt sein Stück, vom Ende der Utopien, von der Rebellion der Frauen, vom Selbstekel der Privilegierten, von Suizid, Kybernetik, der Auflösung der Identitäten. Die letzte Szene endet mit dem Wunsch, die ganze Welt ungeschehen zu machen – und einem Zitat der Charles-Manson-Family.
In diesem Koordinatennetz bewegt sich die Ausstellung. Die Techniken und das Material der Arbeiten reichen von Malerei und Grafik über Objekte aus Holz oder Keramik bis zu Videoinstallationen. Dazu gibt es ein vielseitiges Rahmenprogramm.
Teilnehmende Künstler: Andreas Berner, Gernot Ehrsam, Michael Ernst, Cosima Göpfert, Kinga Tóth, Andreas Leonhardt, Martin Neubert, Alexander Neugebauer, Ana Maria Vallejo.
Romantische Universalphilologie – Zum 250. Geburtstag von August Wilhelm Schlegel
Vortrag von Dr. des. Héctor Canal Pardo (Weimar)
»Erotische Dichtungen« – Lesung mit dem Schriftsteller und Herausgeber Jens-Fietje Dwars.
»Die neuen Frauen kommen« – Lesung und Vortrag mit Ulrike Müller.
Programm:
09:00 Uhr – Eröffnung der Kinderliteraturtage mit Timo Brunke
10:30 Uhr – Lesung und Live-Zeichen mit den Schwestern Böhm & Böhm
10:30 Uhr – Erzählstunde mit Maria Carmela Marinelli
10:30 Uhr ‑Lesung und Gespräch mit Anja Tuckermann.
WortKlang – Lyrik im Konzert: Weiter, Schneller…Huch! mit Timo Brunke
Timo Brunke hat ein Problem: Er kommt nicht mehr nach. Er weiß nicht, ob Sie das kennen; aber er packt das nicht mehr. Er würde gern einen Blog schreiben, in dem er die Dinge auflistet, zu denen er nicht mehr kommt. Aber selbst dazu reicht es nicht.
Die Welt beschleunigt an ihm vorüber ? und Brunke hockt mitten drin. Was nun?
Der Stuttgarter Wortkünstler dreht dem Ehrgeiz eine Nase, schaut dem Neid lang anhaltend in die Augen und geht mit dem Spaten dorthin, wo der Hund begraben liegt.
Timo Brunke, ein Urgestein des deutschen Poetry Slams, gründete und organisierte den ersten Stuttgarter Poetry Slam in der Rosenau von 1999 bis 2009. Danach wandte er sich den Kindern zu und tourte mit seinem Wortspielprogramm »10 Minuten Dings« durch die Republik. Nun kehrt Brunke auf die Kabarettbühnen zurück. Sein neues, nunmehr 11. Bühnen-Solo »Weiter, schneller…Huch!« ist eine virtuose Erwiderung auf den Machbarkeits- und Tempowahn und entschleunigt von hundert auf null in hundert gewitzten Minuten.
Der Künstler
Timo Brunke, geboren 1972 in Stuttgart, hat es sich zum Ziel gesetzt, Poesie und Sprache als Erlebnis für Augen und Ohren wiederzuerwecken. Seit 1993 tritt der Performance-Poet mit seinen Balladen und Slamgedichten im In- und Ausland auf; auf Bühnen wie dem Schiller-Nationalmuseum Marbach, den Münchner Kammerspielen und Millers Studio in Zürich, bei internationalen Buchmessen und Literaturfestivals wie der Lit.Cologne, der Buch Wien und den Frankfurter Lyriktagen sowie in Goethe-Instituten von Almaty bis São Paulo – oder eben auch in Heimspielstätten wie der Rosenau Stuttgart.
Veranstalter: Sparkassen Kulturstiftung Hessen-Thüringen, Sparkasse Saale-Orla, Lese-Zeichen e.V., KultURmacherei Bad Lobenstein
»Frau Sunna« – Lesung mit der Schriftstellerin Katharina Schendel.
Feridun Zaimoglu liest aus »Evangelio«
4. Mai 1521 bis 1. März 1522: Martin Luther hält sich auf der Wartburg auf. Gänzlich unfreiwillig, denn er ist auf Geheiß des Kurfürsten von Sachsen in Gewahrsam genommen worden. Dort sieht er sich größten Anfechtungen ausgesetzt, vollbringt aber auch sein größtes Werk: In nur zehn Wochen übersetzt er das Neue Testament ins Deutsche.
Feridun Zaimoglu begibt sich in die Zeit, auf die Burg und in die Kämpfe, die der Verdolmetscher auszufechten hat. Dazu bedient er sich eines Ich-Erzählers, der zwar eine erfundene Figur, aber äußerst faszinierend ist: Landsknecht Burkhard, ein ungeratener Kaufmannssohn, ist Martin Luther zum Schutze an die Seite gestellt. Seine Perspektive ist es, die den Blick auf das Leben, das Streben und die Qualen des Reformators eröffnet.
Burkhard selbst ist Katholik und Anhänger des alten Brauchs und sieht Luthers Wirken mit Sorge. Er will nicht abfallen, nicht mit der Sitte brechen und muss doch den, der dieses tut, schützen und bewahren. Ja, er muss Luther sogar begleiten, als dieser heimlich die Burg verlässt und sich bei Melanchthon in Wittenberg aufhält. Und er muss Luther beistehen, als ihn die sogenannte Teufelsbibel in schlimmste Teufelsvisionen stürzt.
Mit klingender Sprache, erstaunlichem Kenntnisreichtum und dramatischer Zuspitzung erzählt Feridun Zaimoglu von einem großen Deutschen, einer Zeit im Umbruch und der Macht und Ohnmacht des Glaubens.
»Noch mehr Dinge, die wir vermissen« – Lesung mit dem Schriftsteller Frank Quilitzsch.
»Mein Thüringen-Buch« – Lesung mit der Schriftstellerin Ingrid Annel.
14:00 Uhr – Programm der Schülerinnen & Schüler der Grundschule Krölpa
14:30 Uhr – Lesung und Preisverleihung zum Schreibwettbewerb „Der große Wörterzauberer“
15:30 Uhr – Familienshow mit Zauberer Zeigerini
Mäzenatischer Abend PRO LINDENAU 2017 – Eine einzigartige Form bürgerschaftlichen Engagements
Dieser vom Förderkreis „Freunde des Lindenau-Museums“ e. V. ausgerichtete mäzenatische Abend bietet eine außergewöhnliche Verbindung von Kunstgenuss und Kulinarik. Im Mittelpunkt aber steht die Förderung des Lindenau-Museums. Mit Ihrem Beitrag können Sie dabei helfen, ausgewählte Kunstschätze für das Museum zu erwerben.
Lesung mit Autoren aus Jena und Erlangen.
Kostproben aus drei Büchern
Der Greizer Autor Volker Müller liest und musiziert im Kloster Mildenfurt
„Die Welt war einmal klein, unverschämt klein“ heißt es in einem Gedicht des Greizer Autors Volker Müller. Was ist groß, was ist klein? Das ist eine Frage, der der mittlerweile 65-jährige in seinen Texten gerne nachgeht. Geboren in Plauen, aufgewachsen in Hohndorf bei Elsterberg, hat Müller Ostthüringen und dem Vogtland als Journalist wie Literat in vielerlei Hinsicht die Treue gehalten. Wie weit er auf diesem Weg, der manche Beschränkung bewusst in Kauf nimmt, gekommen ist, darüber könnte seine Lesung am 22. Oktober, 18.00 Uhr, im Kloster Mildenfurth Auskunft geben.
An dem Abend, den der Schriftsteller selbst musikalisch mit Klarinetten-Soli umrahmt, sind Proben aus dem Gedichtband „Einen Taubenflug groß ist meine Stadt“ und den Erzählbänden „Das Galakonzert“ und „Kormorane“ zu hören. Die Titel der Bücher deuten an, dass Musik und Vogelwelt zu den bevorzugten Themen des Wahl-Greizer zählen. Nahezu gleichauf rangieren Familie, Freunde, der Gang der Jahreszeiten, die oft nicht einfache Geschichte des heimatlichen Landstrichs, die Auseinandersetzung mit markanten Persönlichkeiten sowie eine kritische Reflexion der gegenwärtigen Situation in Politik und Gesellschaft.
Volker Müller studierte von 1970 bis 1974 an der Pädagogischen Hochschule Erfurt/Mühlhausen in der Fachrichtung Deutsch/Russisch und war danach drei Jahre als Lehrer im Kreis Potsdam Land tätig. Weitere Stationen wurden das Staatliche Sinfonieorchester Greiz, das Bezirkskabinett für Kulturarbeit Gera und die in Ronneburg ansässigen „Gessentaler Musikanten“. Nach 1989 arbeitete der seit 1977 mit seiner Familie in Greiz lebende Müller als Redakteur des „Frankenpost“-Ablegers „Thüringenpost“, bis die Zeitung Ende 1996 ihre Tore schloss. Anfang 1998 begann seine Zeit als freischaffender Journalist und Autor. Er veröffentlichte seither zwölf Bücher, darunter auch einen Band Theaterstücke sowie unterhaltsame Feuilletonsammlungen zu Johann Sebastian Bach, Theodor Fontane, Wolfgang Amadeus Mozart und Robert Schumann. Zuletzt erschienen der Roman „Corvette Menz“ und der gemeinsam mit dem Elsterberger Maler und Grafiker Peter Zaumseil gestaltete Band „Lob der Bäume.“
»Noch nehr Dinge, die wir vermissen« – Lesung mit Frank Quilitzsch.
»Wolfgsgeschichten« – Lesung mit der Schriftstellerin Antje Babendererde.
»Emil rettet Thüringen« – Lesung mit dem Schriftsteller Michael Kirchschlager.
»Nelly Goldhaar und das verschwundene Himmelblau« – Lesung mit der Schriftstellerin Verena Zeltner.
»Märchen für kleine Leute« – mit der Schriftstellerin und Märchenerzählerin Angela Carl.
»Der Rentnerlehrling« – Lesung mit dem Schriftsteller Matthias Biskupek.
Anna-Moik-Stötzer ist die Witwe vom Schauspieler Lutz Moik. Dieser spielte 1950 die Hauptrolle in Verhoevens Film „Das kalte Herz“. Er war der herzlose, kalte Köhler. Der DEFA-Film „Das kalte Herz“ wurde der größte Erfolg des Schauspielers Moik, der als Jugendlicher zeitweise im Potsdamer Waisenhaus gelebt hatte. Nun liest seine Frau in Bad Tabarz. Bad Tabarz hat einen engen Bezug zum »Kalten Herz«. Im Lauchagrund wurden einige Filmszenen gedreht.
Lesung mit Norbert Hummelt in der Reihe »Die Gunst des Augenblicks – Lyrik der Gegenwart – Thüringer Lesungen und Werkstattgespräche«.
Veranstalter: Literarische Gesellschaft Thüringen, Lese-Zeichen, FSU Jena.
»Der Kuss des Raben« – Lesung mit der Schriftstellerin Antje Babendererde.
»Geschichten & Marionettenspiel für kleine Leute« – Lesung mit der Schriftstellerin Anne Gallinat.
»Ein Drache in Opas Garten« – Lesung mit Astrid Seehaus
»Matratzen zum Frühstück« – Lesung mit Hubert Schirneck.
»Große Märchen für kleine und junggebliebene Leute« mit dem Märchenerzähler Andreas vom Rothenbarth.
»Mein Thüringen-Buch« – Lesung mit der Schriftstellerin Ingrid Annel.
»Emil mit Mama im Moor« – Lesung mit dem Schriftsteller Michael Kirchschlager.
»Naterra – die Schwerter von Terr« – Lesung mit dem Schriftsteller André Pfeifer.
»Tim und Polderich« – Lesung mit der Schriftstellerin Susanne Hoffmeister.
»Matratzen zum Frühstück« – Lesung mit Hubert Schirneck.
Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Uwe Pörksen (Freiburg i. Br.), Friedrich Dieckmann (Berlin), Dr. Jens-Fietje Dwars (Jena).
Moderation: Christoph Schmitz-Scholemann (Weimar).
Am 24. August 1617 wurde in Weimar die Fruchtbringende Gesellschaft gegründet: die erste Literaturvereinigung Deutschlands, die sich nach dem Vorbild italienischer Renaissance-Akademien die Pflege der deutschen Sprache und Literatur auf ihre Fahnen schrieb. Ihr Sinnbild war die vielfach nutzbare Palme und »Alles Zu Nutzen« der Wahlspruch des Palmenordens.
Das Erstaunlichste an dieser Gesellschaft: sie bestand nicht vorrangig aus Gelehrten, ihre Mitglieder gehörten vielmehr dem Adel an, zum Teil sogar dem Reichsfürstenstand. Die Pflege der deutschen Sprache und Literatur quasi als Über-Regierungs-Programm, als gemeinsames Ziel des höchsten Adels – welch merkwürdige Botschaft, die heute geradezu utopisch klingt.
Dabei waren auch damals Sprache und Literatur nicht das Erste, worum sich die Tagespolitik zu sorgen hatte. Man stand am Vorabend des blutigsten und längsten Schlachtens, das Europa bis heute erlebt hat: des Dreißigjährigen Krieges. Bis 1680, weit über den Glaubenskrieg hinweg, hielten die Fruchtbringer an ihren Losungen fest. War das Ideologie, ein Sichtäuschen über die realen Verhältnisse – oder ein praktisches Programm zum Aufrechterhalten von Humanität in den Zeiten der Barbarei?
Auf dem Podium, zu dem die Herzogin Anna Amalia Bibliothek gemeinsam mit dem Thüringer Literaturrat und dem »Palmbaum – Literarisches Journal aus Thüringen« am 24. Oktober 2017 einlädt, soll es um das Feld von Sprache, Macht und Politik heute gehen. Sprache macht Politik und Politik macht Sprache. Wo die plakative Verkürzung komplexer Zusammenhänge zu Schlagworten verkommt, da sind die Schläger nicht weit, die »Klartext« sprechen. Die Barbarei der Tat beginnt mit der Verrohung des Denkens, der Sprache. Aber sie endet dort nicht: es gibt auch eine Sprache, die mit fein geschliffener Eleganz zur Macht über andere verführt.
Eine Veranstaltung der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Literaturrat e.V. und der Literaturzeitschrift »Palmbaum – Literarisches Journal aus Thüringen«.
»Damit Kinder nicht Opfer werden« – Lesung mit Steffen Claus.
»111 Museen in Thüringen, die man gesehen haben muss« – Lesung mit Ulf Annel.
»Matthias Osthoff – So schlägt man Kronen aus«
Lesung mit Andreas Eckstein
Erzählt wird die Geschichte eines Jungen vom Ende der 50er bis in die 80er Jahre hinein. Matthi wächst behütet, geborgen, wohlerzogen auf, leidend allein an aufkommenden Sehnsüchten und Trieben. Vielseitig interessiert, gefördert und begabt, ist er ein Junge, dem alles offensteht, der sich vorbildlich einfügt, gewandt anpasst und doch zunehmend an dieser Angepasstheit krankt. Zweifel am eigenen Sein und Tun gehen einher mit vermehrter Irritation und Kritik an der Gesellschaft und deren mangelnden Akzeptanz anders Denkender, Fühlender, Seiender. Matthias eckt an, stolpert, strauchelt … nimmt von neuem Anlauf, strebt und steigt rasch auf. Erreicht er ein Ziel, macht es ihn nicht glücklich und er lehnt die Krone, die ihm winkt, die er aufgesetzt bekommen, unter die er gedrückt werden soll, ab und geht. Erst nach und nach findet er Verständnis, Befürworter, Freunde. In dem Maße, in dem er verstanden wird, beginnt er sich selbst zu verstehen. Das macht es nicht unbedingt leichter. Welche Hoffnung gibt es für ihn in einem Staat, der einen nach dem anderen verliert, am Ende verloren ist und geht?
Der Autor ist in Jena geboren und sein, auf zwei Teile angelegter Roman, umfasst Kindheit und Studium nah an der eigenen Biographie.
Lesung mit Norbert Hummelt in der Reihe »Die Gunst des Augenblicks – Lyrik der Gegenwart – Thüringer Lesungen und Werkstattgespräche«.
Moderation: Guido Naschert.
Veranstalter: Literarische Gesellschaft Thüringen, Lese-Zeichen, FSU Jena.
»Nach uns die Vernunft« – Lesung mit dem Schriftsteller und Kabarettisten Gunnar Schade.
Autorin-Catherine-Oertel aus Bad Tabarz stellt zwei Romane vor
Gerard McGregor, klug, charmant, sexy und absolut tödlich, hatte nie vor, zum Staatsfeind Nummer Eins zu werden. Als Agent beim MI6 lag eine überaus glänzende Zukunft vor ihm. Doch der eiskalt geplante und präzise ausgeführte Mord an seinem Partner zerstörte alles, an was er je glaubte. Von Trauer und Rachedurst getrieben macht er Jagd auf die Mörder und gerät dabei in ein gefährliches Netz aus Intrigen, Mord, Verrat – und verzweifelter Liebe…
»Straßenhändler« – Lesung mit Anne Gallinat.
»Pucki lässt das Zaubern nicht« – Lesung mit der Schriftstellerin Astrid Seehaus.
»Ei, ei, ei, das gibt’s doch nicht« – Märchen mit Hansi von Märchenborn.
10:00 Uhr
Begrüßung
Sylvia Gramann – Mitglied im Vorstand des DBV, LV Thüringen
Grußworte
Dr. Babette Winter – Staatssekretärin für Kultur
Dr. Tamara Thierbach – Bürgermeisterin der Stadt Erfurt
Dr. Michael Ludscheidt – Leiter der Bibliothek des Augustinerklosters
10:30 – 12:00 Uhr
Moderation – Beatrice Fischer, Mitglied im Vorstand des DBV, LV Thüringen
»Dritter Ort für Alle. Über die Notwendigkeit, öffentliche Bibliotheken in dritte Orte für Alle zu verwandeln« – Vortrag von Aat Vos, Creative Guide und Architekt, Niederlande
12:00 – 13:00 Uhr
Mittagspause
Bibliotheksführung (12:00 bis 12:30 Uhr)
13:00 – 14:00 Uhr
DBV Mitgliederversammlung
14:00 – 15:00 Uhr
Erlesene Bibliothek – Das Qualitätssigel der Thüringer Öffentlichen Bibliotheken
15:30 Uhr
Verleihung des Thüringer Bibliothekspreises 2017
Begrüßung – Gabor Kuhles, Mitglied im Vorstand des DBV, LV Thüringen
Würdigung – Dr. Thomas Wurzel, Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen
16:00 Uhr
Empfang
Programm unter: www.dbv-thueringen.de
»Märchen für kleine Leute« – Lesung mit der Schriftstellerin und Märchenerzählerin Angela Carl.
Verliehen wird ein mit 10.000 € dotierter Hauptpreis und zwei mit 2.500 € dotierte Förderpreise.
Veranstalter: Deutscher Bibliotheksverband, LV Thüringen in Zusammenarbeit mit der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
Der rebellische Mönch, die entlaufene Nonne und der größte Bestseller aller Zeiten – Lesung mit Christian Nürnberger und Petra Gerster
Ehrlich, ungeschönt, kritisch und für jeden verständlich setzten sich die Autoren Christian Nürnberger und Petra Gerster mit Luthers und Katharinas Leben auseinander. Gute sowie auch schlechte Seiten werden beleuchtet – ein Buch an dem im Lutherjahr keiner vorbei kommt.
Kartenv0rverkauf in der Heine-Bibliothek und in der Luther-Buchhandlung Schmalkalden.
»Die Flucht der Tiere« – Lesung mit dem Schriftsteller André Pfeifer.
»Von Martin Luthers Wittenberger Thesen« – Lesung mit Meike Roth-Beck.
»Geheimnisvolles aus der Thüringer Sagenwelt« – Lesung mit dem Schriftsteller Rainer Hohberg.
»Lars und die geheimnisvolle Wünschefliege« – Lesung mit U. S. Levin.
»Märchenreise rund um die Welt« mit dem Märchenerzähler Andreas vom Rothenbarth.
»Isegrimm« – Lesung mit Antje Babendererde
»Der Rentnerlehrling« – Lesung mit dem Schriftsteller Matthias Biskupek.
Jutta Voigt liest »Stierblutjahre – Die Boheme des Ostens«
Jutta Voigt schwelgt in Erinnerungen: „Es ging darum, die DDR zu vergessen und doch bei ihr zu bleiben. Es ging darum, so gut wie möglich zu leben, heute, nicht morgen.… Es ging darum, in der Erstarrung die Bewegung nicht zu verlernen.“
Und sie zitiert ausführlich andere, die überhaupt nicht schwelgen, z.B. einen Ungenannten: „Wir haben nie wieder so viel Zeit gehabt wie damals, weil wir nicht wussten, wo wir die Dinge, die wir im Kopf hatten, anbringen sollten. Alkohol und Sex waren prägende Elemente dieses Alltags. Und dazwischen dauernd die Projektionen, die Sehnsüchte und Träume, was man machen müsste, was verhindert wird, und wie man es vielleicht doch machen könnte.“
Dieses Nebeneinander macht das Buch so lesenswert. Es erhebt keinen Anspruch auf Deutung. Es beschreibt eine Zeit, die weder schlimm war noch schön, sondern immer beides, nebeneinander, ineinander. Jutta Voigt bringt das Kunststück zustande, eine Sehnsucht zu erklären nach einer Welt, die es verdient hat, unterzugehen.
Datum: 27. Oktober 2017
Zeit: 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Tagungsort: Thüringer Landtag, Jürgen-Fuchs-Straße 1, 99096 Erfurt
Raum: F 125 und F 125 a
Veranstalter: Thüringer Literaturrat e. V. / Thüringer Staatskanzlei
Moderation: Sergej Lochthofen
Die Teilnahme am Fachtag ist kostenfrei. Eine vorherige Anmeldung bis zum 5. Oktober 2017 ist jedoch erforderlich. Per Mail: thueringer-literaturrat@gmx.de / per Fax: 03643–90 87 75 2
Alle Fachtagsteilnehmer müssen einen gültigen Personalausweis mitführen, der für den Zugang zum Thüringer Landtag benötigt wird.
09:00 Uhr – 09:25 Uhr
09:30 Uhr – 10:00 Uhr
10:00 Uhr – 11:00 Uhr
Eine Bestandsaufnahme zur sozialen Lage von Künstlern in Deutschland, Informationen zum Urheberrecht, zur VG Wort und zur Künstlersozialkasse
11:00 Uhr – 11:15
11:15 Uhr – 11:45 Uhr
Ein Überblick zur Literaturförderung in Thüringen
11:45 Uhr – 12:15 Uhr
Welche Synergien lassen sich zwischen Literatur und Politik gewinnen?
12:15 – 12:45 Uhr
Autoren zwischen Selfpublishing und Verlagen, zwischen Selbstmarketing und Buchmarkt
12:45 Uhr – 13:45 Uhr
mit gastronomischer Versorgung der Tagungsteilnehmer.
13:45 Uhr – 14:30 Uhr
Was darf man im Internet und was ist strafbar?
14:30 Uhr – 15:00 Uhr
Über den Stellenwert von Buchkunst auf dem Buchmarkt heute. Wie sich engagierte kleinere und mittelständische Verlage heute zwischen den Branchenriesen behaupten.
15:00 Uhr – 15:30 Uhr
15:30 Uhr – 16:00 Uhr
Welchen Herausforderungen müssen sich Literaturförderer und Literaturvermittler stellen, um Thüringen zu einem attraktives Literaturland der Zukunft zu machen?
Referenten:
»Tim und Polderich« – Lesung mit der Schriftstellerin Susanne Hoffmeister.
»Ich hab’s im Hermsdorfer Kreuz« – Lesung mit dem Schriftsteller André Kudernatsch.
»Nach uns die Vernunft« – Lesung mit dem Schriftsteller und Kabarettisten Gunnar Schade.
Wo ein Wipfel, kaum sich regend,
in den Schlaf uns wiegt…
»Johannes R. Becher, ein Dichter, der überraschen kann« – Lesung und Vortrag mit Heidelore Kneffel und Karin Kisker.
Eröffnung der HausART Nr. 3/2013: »Der lyrische Klang meiner Bilder« – Ausstellung von Erik Buchholz (Gera, Jahrgang 1969, 2003 Nordhäuser Förderpreis der Ilsetraut-Glock-Grabe-Stiftung).
»Andreas Fack. Aus seinem Leben, seine Rhönlieder, seine Kinderlieder und Kindergedichte« Lesung mit Claudia Greifzu und Carola Schmidt.
Während die einen das Aussitzen üben, praktizieren die anderen das disziplinierte Weghören. Und dann kommt auch noch die Leipziger Pfeffermühle mit dem bühnenreifen Vorschlag „Wir verschlafen das“. Als könne man aussitzende Bundestagsberufene und gestützte Rückgratlose im Tiefschlaf zurück lassen. Oder geht die Vergangenheit direkt in die Zukunft über, wenn man schläft? Und ist nicht in Deutschland das Gegenteil von Frühlingserwachen stets spät-rechts-Einschlafen? Also dann wohl doch lieber völlig übermüdet als ständig überwacht.
Sie merken schon, „Wir verschlafen das“ ist ein Satire-Mix für Ausgeschlafene und zugleich der beste Muntermacher. Dafür sorgen überzeugend auf der Bühne Elisabeth Sonntag, Matthias Avemarg oder Jürgen Stegmann und (nicht nur am Piano) Marcus Ludwig.
Karten bei der Gemeinde Krölpa (03647–43140) und in der Buchhandlung am Markt in Pößneck
Martin Luther – Poet, Übersetzer, Theologe – Ein musikalisch-literarischer Abend mit Martin Stiebert, Ilga Herzog (Flöte) und Beate Friedrich (Orgel).
Ein interaktives Angebot für Kinder und Jugendliche, die sich u.a. anhand des Cranachaltars auch nach dem Reformationsjubiläum mit diesem vielschichtigen Thema beschäftigen möchten.
Nach der erfolgreichen Durchführung des Projektes „Weimarer Kinderbibel“ im Rahmen der Reformationsdekade werden deutschlandweit Gruppen von Kindern und Jugendlichen in die Weimarer Herderkirche eingeladen, sich kreativ und interaktiv mit der Reformation und der Bibel zu beschäftigen.
Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche in Alter von 13 bis 15 Jahren. Nach einer kurzen Einführung durch Pfarrer Sebastian Kircheis und die Projektleiterinnen Dr. Annette Seemann und Prof. Dr. Andrea Dreyer kann der Raum selbständig besichtigt und getestet werden.
Anfragen:
• Tel. 03643–776699
• E‑Mail: literarische-gesellschaft@t‑online.de
http://www.weimarer-kinderbibel.de/
http://www.literarische-gesellschaft.de/projekte/weimarer-kinderbibel
»Ei, ei, ei, das gibt’s doch nicht« – Märchenstunde für Kinder mit Hansi von Märchenborn.
Sophie Bonnet liest „Provenzalisches Feuer. Ein Fall für Pierre Durand“
Sophie Bonnet ist das Pseudonym einer erfolgreichen deutschen Autorin. Mit ihrem Frankreich-Krimi „Provenzalische Verwicklungen“ begann sie eine Reihe, in die sie sowohl ihre Liebe zur Provence als auch ihre Leidenschaft für die französische Küche einbezieht. „Provenzalisches Feuer“ ist der vierte Fall für den sympathischen Ermittler Pierre Durand.
Juni in der Provence. Im idyllischen Saine-Valerie feiert man den Sommerbeginn mit einem traditionellen Fest. Diesmal werden besonders viele Menschen erwartet und Chef de police Pierre Durand hofft, dass die Sicherheitsvorkehrungen ausreichen, um einen ungestörten Ablauf zu garantieren. Doch dann wird auf dem Place du Village, inmitten der feiernden Menschen, ein Journalist erstochen. Welchen brisanten Recherchen ist er nachgegangen und haben sie ihn das Leben gekostet? Während Pierre bei seinen Ermittlungen immer wieder auf die Geschichte Okzitaniens und die Mythen der alten Provence stößt, ahnt er nicht, dass jemand seine Schritte sehr genau beobachtet. Und dass der Tod des Journalisten auch eine Warnung war…
Sylvia Weigelt stellt ihre Biografie Johann Friedrichs im Vortragsraum des Stadtmuseums Jena vor. Neben der Lesung ausgewählter Passagen wird die Autorin im Gespräch mit Jens-Fietje Dwars nach den entscheidenden Weichenstellungen im Leben des entmachteten Kurfürsten suchen und hinter dem »Mythos Hanfried« dem Menschen und seiner realen Persönlichkeit nachspüren.
Starke Lyrik: Kerstin Hensel und Simone Scharbert.
Moderation: Helge Pfannenschmidt
Das Literaturstipendium „Raniser Debüt“ entstand vor drei Jahren und wird von der Kreissparkasse Saale-Orla gestiftet. Nachdem mit Denijen Pauljevic und Lars Jongeblod bislang zwei Prosaautoren das Stipendium erhielten, ist Simone Scharbert die erste Lyrikerin. Ihre Texte, die oftmals beklemmende zwischenmenschliche Situationen skizzieren, überzeugten die Jury durch die Prägnanz ihrer Form und ihre dichte Atmosphäre. Die Autorin hat im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem Lektor Helge Pfannenschmidt an dem Manuskript gearbeitet. Nun wird sie die Ergebnisse erstmals der Öffentlichkeit vorstellen.
Kerstin Hensel gehört längst zu den erfolgreichsten Lyrikerinnen in deutscher Sprache. In den Gedichten ihres neuen Bandes »Schleuderfigur»spielt sie ein riskantes Spiel. Wer an diesem Spiel teilnimmt, wird aus den gewöhnlichen Bahnen seines Lebens herausgerissen und überwältigenden Gefühlen, seien es die des Verlustes der sozialen Stellung oder eines Menschen, Naturkatastrophen oder der Liebe unterworfen. In vielfältigsten Formen versuchen Kerstin Hensels Gedichte diese extremen Lebenssituationen zu verstehen und damit der Eigenmacht der Gefühle etwas entgegenzusetzen.
„Ich mache in Gedanken einen Rundgang um Dein Bett …“ – Maria-Elisabeth und Stefan Wey lesen Liebesbriefe in einem Bett des Einrichtungshauses Stilleben
„Ich bin heute so glücklich, dass ich gern eine Fahne aus meinem Fenster hängen würde – kennst Du das Gefühl?“, schreibt Katherine Mansfield an ihre Jugendliebe, und Voltaire ist bereit, „seinen Kopf aufs Schafott zu legen“, um seine Geliebte zu Gesicht zu bekommen.
Für die Liebe legen Könige ihre Krone nieder, Männer setzen ihre Existenz aufs Spiel und Frauen ihren guten Ruf. Mit Kosenamen, Liebesgeflüster und flehentlichen Bitten um ein Zeichen der Zuneigung – seit Jahrhunderten legen Liebesbriefe Zeugnis ab von den großen Gefühlen ihrer Verfasser. Sie erzählen vom schüchternen Verliebtsein und von entfesselter Leidenschaft, von der Angst, verlassen zu werden, und von der sehnsüchtigen Erwartung des jeweils anderen.
Das Schauspieler-Ehepaar Maria-Elisabeth & Stefan Wey liest eine Auswahl der schönsten Liebesbriefe berühmter Männer und Frauen. Sie sind Dichter und Malerinnen, Könige und Komponisten, Wissenschaftlerinnen und Philosophen, die hier in klangvollen Worten von großen Gefühlen schreiben.
Schillertage 2017 – »Schiller und die Romantik«
17.00 Uhr
Führung durch die Ausstellung »Charlotte von Stein – Schriftstellerin, Freundin, Mentorin« Sonderausstellung im Goethe- und Schiller-Archiv
Führung mit Dr. Elke Richter und Dr. Alexander Rosenbaum.
19.30 Uhr
Restaurant ›Jagemanns‹, Herderplatz 16
Geselliges Beisammensein.
Anmeldung zu den Schillertagen 2017 (bis 15. September möglich)
»der Umgang hier scheint mir sehr angenehm» – Johanna Schopenhauer als Salondame und Schriftstellerin – Lesung und Gespräch mit der Schriftstellerin Ulrike Müller.
Lesekonzert mit Tom Schulz (Berlin), Ursula Krechel (Berlin), Christian Filips (Berlin), Ulrike Feibig und dem TRIO NYPONSYSKON.
Es moderiert Nancy Hünger.
Das Trio NyponSyskon hat sich zum Ziel gesetzt, aus folkloristischen Elementen und jazziger Herangehensweise ein originelles und fassbares Klangbild zu kreieren, ohne dabei an Improvisation und Rhythmus zu sparen. Angefangen hatte alles mit skandinavischen Einflüssen (daher der schwedische Bandname), später kamen Bearbeitungen deutscher Weisen hinzu, wobei reine Neukompositionen ebenfalls eine Rolle große spielen und die Grenze zwischen beidem gelegentlich verschwimmt.
Ergebnis dieser Arbeit waren z.B. die Alben „Herde i hjärtat“ (2012 Kick the Flame) und „Wetterträume“ (2014 Neuklang), wofür die Band ein Genre-übergreifendes Presse-Echo erntete. Im letzten Jahr entstand (unter dem Arbeitstitel »Böhmisch Luther«) ein neues Programm, das vorwiegend Choralbearbeitungen zum Thema hat und im Spätsommer als Album »Von Oben« bei Ajazz erscheinen wird.
Die Weimarer Lyriknacht ist eine gemeinsame Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V., des Lese-Zeichen e.V., der Stadt Weimar und der Jazzmeile Thüringen e.V. mit der freundlichen Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei.
9.30 Uhr
Goethe- und Schiller-Archiv, Jenaer Str. 1
Eröffnung der Schillertage 2017
Wissenschaftliche Vorträge zum Thema:
›Schiller und die Romantik‹
Prof. Dr. Alice Stašková, Jena:
Friedrich Schiller und die »Popularität des Vortrags«.
Eine erneute Lektüre seiner Auseinandersetzung mit Johann Gottlieb Fichte
Dr. Nikolas Immer, Trier:
Mobilmachung der Musen.
Ästhetische Oppositionen zwischen Friedrich Schiller und August Wilhelm Schlegel
Dr. Astrid Dröse, Tübingen:
Schillers Turandot – eine romantische Tragikomödie?
14.00 Uhr
Führung in der Stadtkirche ›St. Peter und Paul‹ (Herderkirche)
mit OStD a.D. Elisabeth Asshoff
Treffpunkt: Herderplatz
20.00 Uhr
Theater im Gewölbe, Cranach-Haus, Markt 11/12
»Aus den verschollenen Tagebüchern des Friedrich Schiller«.
Ein Lebensmosaik von Michael Kliefert
Anmeldung zu den Schillertagen 2017 (bis 15. September möglich)
Thomas Müntzer – ein ernster Knecht Gottes. Versuch einer Annäherung mit dem Sprechsteller Martin Stiebert.
Dirty Old Man RELOADED. Noch eine Runde für Charles Bukwoski.
Es liest M. Kruppe. Mit Musik von Tilotanik
Letztes Jahr platze der Kunsthof fast aus allen Nähten, als M. Kruppe in unvergelichlicher Weise Charles Bukwoski wiederauferstehen ließ. Noch am selben Abend stand fest: Es muss eine zweite Runde geben!
Der Abend ist eine Reise durch die explosive und zärtliche Poesie Charles Bukowskis: sie beginnt, wie so viele Abende, in einer verrauchten Bar und endet in einem schäbigen Hotelzimmer, im Bett mit dem amerikanischen Albtraum.
M. Kruppe liest die Lyrik und Prosa von Bukowski nicht nur, er lebt sie. Wäre nicht »Flüstern und Schreien« schon der Titel einer (sehr empfehlenswerten!) Dokumentation über die DDR Punk-Szene, das Programm hätte diesen Namen verdient.
Tilotanik spielt schmutzigen Blues-Punk und bedient dabei die E‑Gitarre ebenso, wie Percussion-Elemente und Mundharmonika. Zusammen ergibt das einen Sound, der an »Reverend Beat Man«, »John Schooley« oder »Reverend Elvis« erinnert. Seine Songs bieten eine auflockernde Abwechslung zum gelesenen Wort. Stellenweise begleitet er die Textpassagen aber auch mit rauem Blues auf der Gitarre.
Eine Veranstaltung des Lese-Zeichen e.V. mit der Ernst-Abbe-Bücherei und dem Neuen Lesehallenverein.
Lesung und Konzert mit Daniel Ketteler und „Elektro Willi und Sohn“!
Mit dabei ist diesmal der Berliner Arzt, Autor und Musiker Daniel Ketteler. Er liest, unterstützt durch Livebeats von Ernst Wawra, aus seinem Roman „Grauzone“.
Im Anschluss spielen Ketteler und Wawra mit ihrem French-House-Projekt „Elektro Willi und Sohn“ ein exklusives Minikonzert.
Moderation: Mario Osterland
Wir sind Slam-Poeten, Storyteller, Lyriker, Prosaisten und Ex-Grundschüler. Wir sind mehrfach mit Preisen und Titeln überschüttete Literaten, die sich an schlechten Wortspielen versuchen. Wir entfesseln mal tosenden Applaus, mal zum Zerreißen gespannte Stille und sind dabei stets mindestens so mittel. Wir sind Jenas junge, beste und einzige monatliche Lesebühne. Wir sind Sebastian ist krank.
Wir? Das sind: Die sagenumwogene Elli Linn, der legendenumrankte Steve Kußin und der fabelhafte Friedrich Herrmann. Und natürlich Sebastian (Sebastian ist krank). Mit dabei sind wieder Gäste.
Tickets gibt es nur an der Abendkasse: 6 €, ermäßigt schlanke 5 €.
Ines Geipel liest „Die Tochter des Diktators“
Ivano Matteoli, Sohn eines KP-Funktionärs, verlässt Anfang der sechziger Jahre sein toskanisches Heimatdorf gen Leningrad. Dort lernt er Bea kennen – Beate Ulbricht, Adoptivtochter von Walter Ulbricht. Dies ist der Beginn einer Amour fou zwischen Ost und West, einer Liebe im politischen Geflecht zwischen Paris, Leningrad, Rom, Ost – Berlin und dem erzkatholischen Cigoli.
Walter und Lotte Ulbricht versuchen, die Ehe der beiden zu verhindern. Das gelingt nicht, aber der Preis dafür ist hoch.
Beate Matteoli brach mit der sozialistischen Musterfamilie und bäumte sich gegen die DDR-Nomenklatura auf. Schließlich flüchtete sie in den Alkohol. Nach dem Fall der Mauer wurde sie in ihrer Berliner Wohnung erschlagen aufgefunden. Die Bluttat wurde niemals aufgeklärt. Ines Geipel ist in ihrem ganz eigenen Ton ein raffinierter und kontrastreicher Roman darüber gelungen, wie das Autoritäre ins intimste Innere des Lebens eindringt.
Ein Krokodil für Zagreb – Lesung und Gespräch mit Marine Achenbach
In leuchtenden, konzentrierten Szenen blättert sich ein Jahrhundertleben auf: Das Mädchen Seka aus Sarajevo reitet mit dem Vater in bosnische Bergdörfer. In den 1930er Jahren trifft sie als junge Journalistin in Zagreb auf den deutschen Emigranten, einen Mann vom Theater mit einem Krokodil. Ado ist der jüngste Sohn einer adligen, kaisertreuen Landratsfamilie, aber ein Rebell und Kommunist. Sie verlieben sich, zwei Kinder werden geboren. Als deutsche Truppen in Zagreb einziehen, verschlägt es sie ins Kriegsberlin und weiter in den Norden an die kühle Ostsee. Seka und Ado verlieren einander, sie findet ihn im KZ-Außenlager Leuna wieder und schleust ihn unerschrocken gegen eine Packung Zigaretten für eine Nacht nach draußen. Nach Kriegsende richten sie ihre Hoffnungen auf die DDR. Sie gehen nach Weimar, um eine freie, moderne Theaterschule aufzubauen. Doch die Familie wird erschüttert. Eine Rückkehr nach Zagreb scheitert, Seka findet sich im Westen wieder.
Marina Achenbach, geboren 1939 in Zagreb, ist in der DDR aufgewachsen. Sie hat Slawistik in München, Tübingen und Moskau studiert und als Übersetzerin für Russisch und Serbokroatisch sowie für den polnisch-deutschen Kulturaustausch gearbeitet. Für den WDR hat sie Dokumentarfilme gedreht und 1990 in Berlin die Wochenzeitung Der Freitag mitbegründet und sie mit ihren Reportagen geprägt. Marina Achenbach lebt in Berlin.
Über die schöne Natur – mit Thomas Rosenlöcher, Christine Hansmann, Anna Carewe & Oli Bott Duo
Christine Hansmann
1969 in Erfurt geboren, studierte 1983 – 1989 Gesang an der Hochschule für Musik Felix Mendelsohn Bartholdy in Leipzig.
Sie gewann zahlreiche nationale und internationale Gesangswettbewerbe. Von 1989–2014 war sie Opernsängerin am Deutschen Nationaltheater in Weimar.
Zuletzt erschien von ihr der Lyrikband „Des Lichtes und der Schönheit halber“ in der Edition Muschelkalk.
Thomas Rosenlöcher
1947 in Dresden geboren, zählt zu den bekanntesten deutsch-sprachigen Lyrikern.
Er ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste Dresden und der Akademie der Künste Berlin. Seine traditionsbewusste und zugleich moderne Lyrik wurde mit zahlreichen Preisen bedacht.
Zuletzt erschienen bei Insel/Suhrkamp, „Liebst Du mich, ich liebe Dich“, Geschichten zum Vorlesen.
Anna Carewe und Oli Bott
spielen Musik ohne Grenzen: Ernste Musik, Unterhaltende Musik, Alte Musik, Neue Musik, Kompositionen & Improvisationen. Sie lassen die Grenzen zwischen den Genres und Epochen verschwinden und verführen das Publikum, neue Klänge zu genießen und bekannte Klänge neu zu erfahren.
„Für alle reicht es nicht. Heiner Müller und der Kapitalismus“
Gespräch mit Klaus Dörre und Helen Müller. Es liest Lysann Schläfke.
Moderation: Stephan Pabst
Soeben erschien im Suhrkamp Verlag eine Sammlung mit Heiner Müllers Texten zum Kapitalismus. Es sind prophetische Analysen, die Elend und Schrecken des triumphierenden Kapitalismus vorwegnehmen. Müllers Überlegungen kreisen insbesondere um die Dialektik des Kapitals, den Affekt des Ekels, die Kritik der Sprache, die Frage der Religion und die Permanenz des Krieges.
Die Schauspielerin Lysann Schläfke leiht an diesem Abend den Texten ihre Stimme. Über Müller, den Kapitalismus und Postkapitalismus diskutieren Klaus Dörre und Helen Müller. Klaus Dörre ist Professor für Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er ist Experte für Kapitalismustheorie- und ‑kritik und leitet das Kolleg Postwachstumsgesellschaften. Helen Müller ist die Herausgeberin des Suhrkamp-Bandes. Sie arbeitet als Literaturwissenschaftlerin an der Ludwig-Maximilian-Universität München.
AUSSTELLUNGSINFORMATION: Wortwelten/ Bildwelten in der Villa Rosenthal
Die Zeit ist aus den Fugen.
Müller / Hamlet / Maschine
Die Welt scheint zu entgleisen. Die politischen Vorbeben machen fassungslos. War die Hoffnung auf gesellschaftlichen Fortschritt eine Illusion? Sollen wir jetzt eingreifen? Oder Zuflucht im Privaten suchen?
Ausgehend von politischen Überlegungen, die uns bestens vertraut sind, schreibt Heiner Müller 1977 „Die Hamletmaschine“: einen der radikalsten Texte der deutschen Literatur. In fünf Monologen auf gerade einmal neun Druckseiten tranchiert Müller die Gegenwart und sich selbst. Vom Verrat der Intellektuellen handelt sein Stück, vom Ende der Utopien, von der Rebellion der Frauen, vom Selbstekel der Privilegierten, von Suizid, Kybernetik, der Auflösung der Identitäten. Die letzte Szene endet mit dem Wunsch, die ganze Welt ungeschehen zu machen – und einem Zitat der Charles-Manson-Family.
In diesem Koordinatennetz bewegt sich die Ausstellung. Die Techniken und das Material der Arbeiten reichen von Malerei und Grafik über Objekte aus Holz oder Keramik bis zu Videoinstallationen. Dazu gibt es ein vielseitiges Rahmenprogramm.
Teilnehmende Künstler: Andreas Berner, Gernot Ehrsam, Michael Ernst, Cosima Göpfert, Kinga Tóth, Andreas Leonhardt, Martin Neubert, Alexander Neugebauer, Ana Maria Vallejo.
Feuer, Wort und Wein (Lyriknacht im Schillergarten: Vom Oben und Unten)
Was wäre der November im Schillerhaus ohne Schillers nächtliche Geburtstagsfeier im Garten. Das Thema der Gedichte, die in diesem Jahr von den Schauspielern Verena Blankenburg, Oliver Baesler, Benjamin Petschke, Johannes Arpe und Marcus Ostberg gelesen werden, ist in vieler Hinsicht anspielungsreich: Vom Oben und Unten. Unten jedenfalls verbreiten Feuerschalen, Schillers Punsch und Grümpelsuppe aus der Küche des Restaurants »Schiller!« Wärme. Die Akkordeonmusik von Toni Leuschner trägt dazu ein Übriges bei.
Matthias Steinbach liest »Von der Spiegelgasse in den Kreml«
Am 11.11.2016, 17.00 Uhr im Café Central liest Prof. Matthias Steinbach aus seinem neuen Buch »Von der Spiegelgasse in den Kreml«.
Seit 1914 saß Lenin in der neutralen Schweiz fest, Obgleich nie »Agent des Kaisers« konnte er 1917 dank deutscher Unterstützung nach Russland ausreisen.Für Churchill wurde er damals von den Deutschen »wie ein Pest-Bazillus« ins verdämmerte Zarenreich eingeschleust.
Zu dieser Lesung in 2 Akten über zu Teilen eine politische Groteske laden wir am 11.11. herzlich ein.
»Gedenke zu leben! Wage es, glücklich zu sein!« oder Goethe und das Glück
Manfred Osten im Gespräch mit Hellmut Seemann
Goethes Strategien, sich sein Glück zu erarbeiten – gerade in verzweifelten Zeiten.
»Jeder Trost ist niederträchtig / Und Verzweiflung nur ist Pflicht« heißt es in einem Versentwurf zum »Faust«. Goethe selbst aber hat sich gegen Unglück und Verzweiflung zur Wehr gesetzt und im »Wilhelm Meister« dagegengehalten: »Gedenke zu leben! Wage es, glücklich zu sein!«
Manfred Osten zeigt, wie Goethe sich zwischen diesen beiden extremen Polen bewegt hat, und wie er für sich Strategien und Wege fand, glücklich zu sein. Wer glücklich sein will, muss sich das erarbeiten, muss an sich arbeiten. Goethe nannte dies das »Übungsglück« der Mäßigung. Gleichzeitig beschreibt Osten, wie hellsichtig Goethe seine Zeit und die aufkommende Industrialisierung mit der sie begleitenden Beschleunigung allen Wirkens und Handelns als dem Glück entgegenstehend verstanden hat: »So wenig nun die Dampfwagen zu dämpfen sind, so wenig ist dies auch im Sittlichen möglich: die Lebhaftigkeit des Handels, das Durchrauschen des Papiergeldes, das Anschwellen der Schulden, um Schulden zu bezahlen, das alles sind die ungeheueren Elemente …«. Geschrieben hat Goethe das 1825, aber es wird hier eine Brücke zu uns ins 21. Jahrhundert geschlagen, in dem sich scheinbar alles Glück und jedes Leben optimieren lässt.
In seiner Böll-Biographie „Eigensinn“ entwickelt Jochen Schubert eine neue Sicht auf die Ursprünge und Erscheinungsformen von Bölls Widerständigkeit gegenüber gesellschaftlichen Entwicklungen und ideologischen Vorgaben. Anders als die bisherigen Biographien, die sich auf die religiösen und moralischen Positionen Bölls konzentrierten, steht hier der Böllsche Eigensinn im Zentrum, der für sein Verständnis von Literatur und Wirklichkeit charakteristisch war.
Jochen Schubert und Gabriele Ewenz (Leiterin des Heinrich-Böll-Archivs) stellen die Biographie vor.
In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V.
Mittwoch, 15. November 2017 – 19:00 Uhr
Preis Vorverkauf: 8,00 € / 6,00 € ermäßigt
Abendkasse: 8,00 € / 6,00 € ermäßigt Zum Ticket Shop
Buchhandlung Hugendubel: Anger 62, 99084, Erfurt
Mo-Sa: 9.30–20.00 Uhr
Ticket Shop Thüringen: TA, OTZ, TLZ Pressehäuser/Service-Partner/angeschlossene Tourist Informationen
0361 227 5 227 www.ticketshop-thueringen.de
Herbstlese-Geschäftsstelle: Anger 37, 99084, Erfurt
Mo-Fr: 12.00 – 17.00 Uhr, Sa: geschlossen
0361 644 123 75 www.herbstlese.de
Hugendubel Filiale im Thüringen Park: Nordhäuserstraße 73t, 99091, Erfurt
Mo-Sa: 10.00–20.00 Uhr
WortKlang – Lyrik im Konzert mit Lutz Seiler
im felderlatein, das heißt: im Acker einer Sprache sein, ein Streifzug zugleich durch die Legende einer Landschaft, wie sie zu Ohren kommt, beim Gehen, im Flüstern, beim Schweigen. Lutz Seilers neue Gedichte, entstanden zwischen 2004 und 2010, unternehmen Expeditionen ins Grenzland rund um Berlin, mitten in den »satzbau dieser gegend«, die gezeichnet ist vom Wechsel der Zeit.
Mit jedem Schritt auf diesem Weg erweist sich die musikalische Kraft der Gedichte – im felderlatein trifft Lutz Seiler den Ton für die ernsthaftesten Übertreibungen der Poesie: Für die wundersame Geschichte der »ersten zärtlichkeit«, geschehen zu einer Zeit, als die Schatten noch »kleine schwarze zahlungseinheiten« waren. Oder für die Odyssee der »fussinauten«, den Argonauten ebenbürtig an Treue und Beständigkeit. Und nicht zuletzt für die Geschichte der schönen, verstoßenen Aranka, die »aus den kniekehlen gesungen hat«. Legenden im felderlatein.
Emilia Smechowski liest aus ihrem Buch „Wir Strebermigranten“
Emilia war noch Emilka, als ihre Eltern mit ihr losfuhren – raus aus dem grauen Polen, nach Westberlin! Das war 1988. Nur ein Jahr später hatte sie einen neuen Namen, ein neues Land, eine neue Sprache: Sie war jetzt Deutsche, alles Polnische war unerwünscht. Wenn die neuen Kollegen der Eltern zum Essen kamen, gab es nicht etwa Piroggen, sondern Mozzarella und Tomate. Und als Emilia ein Deutschdiktat mit zwei Fehlern nach Hause brachte, war ihre Mutter entsetzt: Was war schiefgelaufen? Ergreifend erzählt Emilia Smechowski die persönliche Geschichte einer kollektiven Erfahrung: eine Geschichte von Scham und verbissenem Aufstiegswillen, von Befreiung und Selbstbehauptung.
Moderation: Dr. Thomas Schmidt ( Deutsch-Polnische Gesellschaft )
Die Kuratoren Elke Richter und Alexander Rosenbaum führen durch ihre Ausstellung »Charlotte von Stein. Schriftstellerin, Freundin und Mentorin« im Mittelsaal des Goethe- und Schiller-Archivs.
Anlässlich des 275. Geburtstags von Charlotte von Stein geben Erinnerungsstücke, Werkmanuskripte, Bildnisse und Briefe einen Eindruck von der vielseitigen Persönlichkeit einer Frau, die als Schriftstellerin, Freundin und Mentorin nicht nur Goethes erstes Weimarer Jahrzehnt prägte. Der Rundgang geht auch auf die neuerworbene Handschrift des Dramoletts »Rino« ein, die seit mehr als 100 Jahren als verschollen galt.
Ausstellungsdaten
»Charlotte von Stein. Schriftstellerin, Freundin und Mentorin«
Noch bis 17. Dezember 2017
Mo – Fr 10 – 18 Uhr | Sa – So sowie an Feiertagen 11 – 16 Uhr
Goethe- und Schiller-Archiv | Mittelsaal
Jenaer Straße 1 | 99425 Weimar
Der Eintritt ist frei.
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
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