Der Hausberg der Heiligenstädter ist der Iberg, der heute wie damals der Bevölkerung zur Erholung und zu geselligen Ausflügen dient. Storm und seine Familie kletterten während der schönen Jahreszeit oft auf dem Iberg herum, pflückten im Frühling die noch heute in ungewöhnlicher Fülle wachsenden Veilchen und suchten gern die dort gelegenen Ausflugslokale auf. So schwärmte Storm schon am 8. Oktober 1856 gegenüber einem ehemaligen Kollegen aus Potsdam:
Wie reizend diese Bierkneipen sind, so am Berge nach Auswahl höher oder tiefer, wie gut und wohlfeil das Bier (1 ggr.) und wie delicat dazu der Brataal, d[ie] Bratwurst, der Käs‘! Grad vor uns am Berge – Iberg heißt er – zwischen den Tannen liegt eine Naturkneipe, etwa eine Viertelstunde Steigens, die von einem Originalgenie erbaut und eingerichtet ist,[…], von wo aus es sich aber zu behaglich auf die alte Stadt und in die Berge hinausschaut. Eben – es ist 6 Uhr Abends – kommen wir alle daher. (Abb.1)
Diese von Storm beschriebene Aussicht kann man heute noch von der Iberg-Gaststätte (Abb. 2) aus bewundern und gleichzeitig die gute Eichsfelder Wurst, Feldgiecker genannt, genießen, die Storm schon lobend erwähnte.
Abb. 1: unbekannter Künstler; Abb. 2: Heinz Scholle, 2008
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