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Von Goethes Tod bis zur Novemberrevolution
Harry Stein
Thüringer Literaturrat e.V. / Erstdruck in: Weimarer Kulturjournal, Nr. 1/2001.
Das Büchlein mit dem gelben Einband wurde nie gelesen. Nur der erste Bogen bis Seite 8 ist aufgeschnitten, der Schmutztitel trägt in ungelenker Schrift die Widmung »Frau Foerster-Nietzsche mit verbindl. Gruß/ Samuel Lublinski«. Es handelt sich um die Tragödie »Kaiser und Kanzler«, ein Werk der Neuklassik, das einzige Bühnenstück von Samuel Lublinski, das in Deutschland wenigstens einmal, 1913 in Heidelberg, zur Aufführung kam. Nicht nur in Weimar ist der Literaturkritiker, Historiker und Schriftsteller, der voller Hoffnung kam und hier seine produktivsten Lebensjahre verbrachte, heute nahezu vergessen. Immer ist er ein vergeblich Suchender geblieben, und der frühe Tod nahm die absehbare Trennung von Weimar vorweg. Was blieb, ist ein abgebrochenes, auf den ersten Blick disparates Œuvre, für das sich nur wenige interessierten und . von dem in den Jahren der NS-Diktatur viel aus den Bibliotheken verschwand. »… ein beinahe unheimlicher Gast«, wie ihn der Weimarer Dichter Ernst Hardt im Privaten beschrieb, war er vielen seiner Zeitgenossen (Weimarische Zeitung, 1. 1. 1911).
Abb. 1: Aufnahme um 1900 / Abb. 2: Bucheinband, Leipzig 1910, Xenien-Verlag / Abb. 3: Foto: Jens Kirsten
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