Doch zuvorderst nahm der Rest der Weimarischen Haute Volée an diesem 24. Juno 1844 von dem exotischen Neuankömmling Besitz, dem Dichter der »Kleinen Meerjungfrau« und der Novelle »Des Kaisers neue Kleider«. Staatskanzler Friedrich von Müller erklärte sich bereit, Andersen in die gehobenen Kreise einzuführen; Baron Karl Olivier von Beaulieu-Marconnay wünschte sogar, dass Andersen bei ihm wohne. Die Schriftstellerin Amalie Freifrau von Groß, zu dieser Zeit besser bekannt unter ihrem Pseudonym Amalie Winter, führte ihn zu Ottilie von Goethe, Schwiegertochter des Heroen und nach dessen Tod Hüterin des Hauses am Frauenplan, die, was Goethes Zimmer betraf, ob man sie besichtigen dürfte, vollkommen Marmor war, aber gnädig zumindest den Garten eröffnet. Goethes engem Freund der letzten Jahre, Johann Peter Eckermann, wird ein Besuch abgestattet und bei dieser Gelegenheit ein Gläschen Champagner getrunken, wohlgemerkt bei brütender Hitze. Abends dann besucht man eine Oper im Hoftheater, dem heutigen Deutschen Nationaltheater, von deren Besuch Andersen lediglich den Titel des gegebenes Singspiels übermittelt und anfügt: Eine Dame in meiner Nähe hatte Ähnlichkeit mit Schiller.
Foto 1: Ansichtskarte um 1912 / Foto 2: Aufnahme um die Jahrhundertwende
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