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Gerhard Schaumann
Gerhard Schaumann: Tautenburg bei Jena. Kulturgeschichte einer thüringischen Sommerfrische, quartus-Verlag, Bucha bei Jena 1999.
In Tautenburg kümmerte sich seit 1880 ein Verschönerungsverein unter der Leitung von Pfarrer Stölten darum, den Ort attraktiver für Besucher zu gestalten. Auch Friedrich Nietzsche konnte auf die Wirkung dieses Vereines zählen. Am 13. Juli schreibt er seiner Schwester: »Man ist sehr artig gegen mich: in summa entstehen 5 neue Bänke in meiner Gegend, und die schönste um eine Buche herum, ganz für meine Bedürfnisse in großer Einsamkeit: sie soll heißen ›Die fröhliche Wissenschaft‹. «
Wo die Bänke gestanden haben, ist heute mit Sicherheit nicht mehr auszumachen. Stölten überlieferte, daß Nietzsche »ein Blechschild mit der Inschrift ›Fröhliche Wissenschaft‹ hinterließ«. Es sollte an einem versteckten Plätzchen im tiefsten Walde, wo er sich am wohlsten gefühlt und eine Bank hatte aufstellen lassen, angebracht werden. Aber der Oberförster Mihm hielte eine solche Bezeichnung für eine Bank im Walde für ungehörig und schickte es mir wieder zurück. Der Verschönerungsverein erinnert mit einer 1996 aufgestellten Nietzsche-Bank und einer Gedenktafel an die Waldspaziergänge des Philosophen.
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