Lesung mit Kathrin Schmidt: Kapoks Schwestern
Moderation: Dr. Frank Simon-Ritz
Kathrin Schmidt greift weit aus: Entlang der spannungsreichen Beziehungen der Familien Kapok und Schaechter erzählt sie von Krieg, Flucht, Teilung, Bespitzelung und neuer Freiheit – und von Liebe, Freundschaft, Schuld und Glück. Die Siedlung Eintracht, einst direkt an der Berliner Mauer gelegen, hat ihre Abgeschiedenheit bewahrt. Jahrzehntelang hat Werner Kapok sein Elternhaus, in das seine Schwester Renate gezogen ist, gemieden. Stattdessen gründete er eine eigene Familie und verließ sie schnell wieder. Später gab er seine Professur auf und verschwand. Nun kehrt er zurück, und die Familiengeschichte holt ihn ein. Denn im Haus gegenüber wohnen immer noch die Schaechter-Schwestern Barbara und Claudia, mit denen er groß geworden ist und seine Sehnsüchte teilte. Dass sie ihn, jede für sich, in die Liebe einführten, haben sie einander bis heute verschwiegen. Als dann auch noch Werners verlorener Sohn auftaucht, kann nichts bleiben, wie es war. Alte Geheimnisse, vergessene Leidenschaften, noch immer schwelende Konflikte müssen ans Licht. Kathrin Schmidt erzählt eine große Geschichte aus kleinen Verhältnissen, führt ihre Leser in abgelegene Gegenden, vergangene Zeiten und in die deutsche und europäische Gegenwart. Kunstvoll, mit Gespür fürs Detail, große Gefühle und niedere Instinkte. Kathrin Schmidt, geboren 1958 in Gotha, arbeitete als Diplompsychologin, Redakteurin und Sozialwissenschaftlerin. Sie erhielt für ihre literarischen Arbeiten zahlreiche Preise. 1998 erschien ihr Roman „Die Gunnar-Lennefsen-Expedition“, 2009 der Roman „Du stirbst nicht“, 2010 erschien „Blinde Bienen. Gedichte“, 2011 der Erzählungsband „Finito. Schwamm drüber“. Sie lebt in Berlin.
BUCHPREMIERE mit Friedhelm Hengsbach: Was ist los mit dir, Europa?
Moderation: Angela Egli-Schmidt
„Was ist los mit dir, Europa?“ fragte Papst Franziskus, als er mit dem Karlspreis der Stadt Aachen ausgezeichnet wurde. Die EU ist aus den Fugen geraten. Nationale Strömungen durchkreuzen die Verständigung und den Zusammenhalt. Die politische Klasse verliert sich im Asylstreit. Was hält den freien Fall auf? Friedhelm Hengsbach, Deutschlands führender Sozialethiker, fordert ein radikales Umdenken: gute Arbeit und Lebensperspektiven für die Jugend im Süden und Osten Europas. Einen institutionellen demokratischen Umbau, der Europa eine Stimme in der globalen Welt gibt. Faire Beziehungen zu Entwicklungs- und Schwellenländern, statt imperialer Handelsabkommen. Und mehr direkte Beteiligung des Volkes. Denn Europa kann mehr.
Friedhelm Hengsbach SJ ist Mitglied des Jesuitenordens. Er studierte Philosophie, Theologie sowie Wirtschaftswissenschaften und promovierte 1976.
Hengsbach war bis 2006 Professor für Christliche Gesellschaftsethik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main und Leiter des Oswald von Nell-Breuning- Instituts für Wirtschafts-und Gesellschaftsethik. Er lebt und arbeitet in der Katholischen Akademie Rhein-Neckar in Ludwigshafen (Rhein).
Podium mit Hilmar Schmundt, Annette Seemann, Lorenz Engell und Helmut Stadeler
zum Thema »Zukunft des Lesens – Zukunft des Buches«
Moderation: Dr. Frank Simon-Ritz
»Zukunft«, so lautet das Leitthema der diesjährigen LESARTEN. Und die Frage nach der Zukunft des Lesens und der Zukunft des Buches ist eine Frage, die die Veranstalter seit Jahren beschäftigt. Was hätte also näher gelegen, als die Abschlussveranstaltung genau diesem Thema zu widmen? Mit dem SpiegelOnline-Journalisten Hilmar Schmundt, dem Kulturwissenschaftler Lorenz Engell, dem Verleger Helmut Stadeler und der Autorin Annette Seemann konnten prominente Podiumsteilnehmer gewonnen werden, die mit dem Moderator Frank Simon-Ritz (Universitätsbibliothek) – einem der Mitveranstalter der LESARTEN – über diese Zukunftsfragen diskutieren werden. Einwürfe aus dem Publikum sind willkommen.
Wettbewerbseröffnung. Erste Vorführung der Wettbewerbsfilme im Original mit englischen Untertiteln.
Mit der freundlichen Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, der Thüringer Staatskanzlei und der Stadt Weimar.
Podiumsgespräch zur Situation der Poetryfilmfestivals.
Moderation: Juliane Fuchs
Ort: Nike-Tempel (Radio Lotte, ).
Mit der freundlichen Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, der Thüringer Staatskanzlei und der Stadt Weimar.
Wettbewerb: Zweite Vorführung der Wettbewerbsfilme. Die Filme werden in der Originalsprache mit englischen Untertiteln gezeigt.
Mit der freundlichen Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, der Thüringer Staatskanzlei und der Stadt Weimar.
Sonderprogramm »Norwegen«
Kuratorin: Birgit Hatlehol.
Mit der freundlichen Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, der Thüringer Staatskanzlei und der Stadt Weimar.
Verleihung des Poetry-Filmpreises 2017.
Mit der freundlichen Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, der Thüringer Staatskanzlei und der Stadt Weimar.
»Lab/p 2 – poetry in motion«
Mit der freundlichen Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, der Thüringer Staatskanzlei und der Stadt Weimar.
Sechs junge und jung gebliebene Dichter, Poeten, Wortakrobaten, die Besten Ihrer Zunft treten gegeneinander an, ein Kampf mit Worten, um die Gunst des Publikums.
Wieder sind sprachgewaltige Wortgefechte und Reimgewitter zu erwarten, Poesie in ihrer ganzen Vielfalt – heiter, treffsicher, nachdenklich, kritisch und liebevoll im Umgang mit dem Wort. Die Themen sind ganz klar, alles was zwischen Himmel und Erde möglich ist, die Liebe, das Leben und die Wege und Wirrungen des Alltags.
Fünf der sechs Teilnehmer stehen schon fest.
Doch wer wird der sechste Teilnehmer? In diesem Jahr schreiben wir einen Platz im Poetry Slam aus! Ab sofort können sich alle Poeten bewerben! Schickt eine Textprobe oder den Videolink eines Auftritts per E‑Mail an ranis@lesezeichen-ev.de.
Karten gibt es bei der Tourist Information Jena, unter 0152–23729880 (Mo-Fr 10–17 Uhr), Buchhandlung am Markt Pößneck, Buchhandlung Müller Pößneck, Museum Burg Ranis (Di-So 11–16 Uhr).
Programm ab 13 Uhr
Künstlerisches und musikalisches Rahmenprogramm zwischen den Lesungen im „Künstlergarten“ (Theaterplatz 4, 99423 Weimar)
14 Uhr:
16 Uhr:
18 Uhr:
20 Uhr:
Ab 22:30 Uhr:
7. Juli 2017, Fr., 19. 30 Uhr
8. Juli 2017,Sa., 10.00 Uhr
8. Juli 2017, Sa. ‚14.00 Uhr
8. Juli 2017, Sa., 19. 30 Uhr
9. Juli 2017, So., ab 10.00 Uhr
Sommerwerkstatt für junge Menschen auf der Burg Ranis
Der Lese-Zeichen e.V., die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur laden Dich zur Sommerwerkstatt auf Burg Ranis ein, die schon so manchen Künstler und zahlreiche Autoren inspiriert hat.
Du schreibst gern Gedichte oder arbeitest bereits an deinem ersten Roman? Oder interessierst Du Dich für Kunst und Fotografie? Du wolltest schon immer einmal etwas über Typographie, Bildgestaltung und Grafik lernen oder wie man den Pinsel über die Leinwand schwingt, eine Skulptur aus einem Baumstumpf fräst, was Kunst so alles möglich macht? Dann komm zur Sommerwerkstatt auf die Burg Ranis. Dort findest Du nicht nur Gelegenheit gemeinsam mit professionellen Schriftstellern und Lektoren an Deinem Text zu feilen oder mit bildenden Künstlern analog und digital an Deinem Frühwerk zu arbeiten, sondern Du lernst auch Gleichgesinnte kennen.
Die Teilnahme an den Workshops ist kostenfrei. Für die Unterbringung und Verpflegung fällt ein Unkostenbeitrag in Höhe von € 90,- an. Die Unterbringung erfolgt im Kinder‑, Jugend- und Touristikzentrum „Papilio“ in Ludwigshof in Ranis, die An- und Abreise selbstständig. Wir rechnen mit 25 Teilnehmern. Bei mehr Teilnehmern zählt die Reihenfolge der Anmeldungen.
Rückmeldungen bis zum 30. Juni an: Lese-Zeichen e. V., Carl-Zeiss-Platz 15, 07743 Jena, Tel: 03641 – 493900 E‑mail: ranis(at)lesezeichen-ev.de Bei der Anmeldung bitte Adresse, Telefon, Fax und Alter angeben (wenn vorhanden E‑Mail).
Die Teilnahme erfolgt nach unserer schriftlichen Bestätigung. Für Anfragen stehen wir gern zur Verfügung. Die Werkstatt wird vom Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur gefördert.Teilnahme: ab 12 Jahren Für die noch nicht 18jährigen muss die Zustimmung der/des Erziehungsberechtigten vorliegen.
Die Werkstatt wird aktuell betreut von:
Helge Pfannenschmidt (Freier Lektor)
Daniela Danz (Autorin)
Andreas Berner (Grafiker)
Manuela Hemman (Malerin, Grafikerin)
Unkostenbeitrag kann gefördert werden!!!
Und so geht’s:
Mitmachen ist möglich in den Bereichen Sport, Kultur und Freizeit. Zehn Euro stehen jedem Kind bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres dafür monatlich zur Verfügung – zum Beispiel für die Musikschule, den Fußball- oder Leichtathletikverein, den Kinderzirkus oder die Pfadfinder-Freizeit oder aber für die Sommerwerkstatt Ranis.
»Blaupause« – Lesung mit Theresia Enzensberger.
Keinland – Lesung mit Jana Hensel.
Junge Dame regiert Weimar: Lebensgeschichten der Herzogin Anna Amalia
Der zweite Band der „Lebensgeschichten der Herzogin Anna Amalia“ ist nun erschienen. Das Jugendbuch „Junge Dame regiert in Weimar“ erzählt davon, wie die 16 Jahre alte Amélie an der Seite ihres zwei Jahre älteren Mannes nach Weimar kommt, wie die Stadt damals aussah, wie sich ihr Leben verändert und wie sie nur zwei Jahre später plötzlich alle Entscheidungen für das Fürstentum ohne ihren Mann treffen muss. Wie sie das schafft, wie sie ihre Kinder erzieht und dennoch auch ihren Interessen treu bleibt, wird von Annette Seemann anschaulich und spannend erzählt.
Für Kinder ab 10.
Ohne Liebe trauern die Sterne. Bilder aus meinem Leben – Lesung mit Hannelore Hoger
Hannelore Hoger ist eine der beliebtesten deutschen Schauspielerinnen.
Als eigenwillige Kommissarin Bella Block wurde sie populär, aber sie spielt und beherrscht auch viele andere Rollen in Film- und Theaterproduktionen. Von „Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos“ (1968) und „Die Patriotin“ (1979) über Auftritte in „Derrick“ und „Tatort“ bis zu „Die Bertinis“ (1988) und der jüngsten „Heidi“-Verfilmung (2015), in der sie die Großmutter mimt, reicht das Spektrum ihrer Arbeiten. Seit den 1980er Jahren inszeniert Hannelore Hoger auch Theaterstücke. Jetzt erzählt sie um ersten Mal ausführlich aus ihrem Leben: von Kindheit und Jugend in Hamburg; von ihren Anfängen und ersten Erfolgen als Schauspielerin; von der Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Peter Zadek, Edgar Reitz und Alexander Kluge, die sie geprägt haben; von verschiedenen Kollegen – und ihrer Tochter Nina.
Man erfährt, welche Bücher sie liest und welche Musik sie am liebsten hört, warum Hunde (und andere Tiere) in ihrem Leben stets einen wichtigen Platz einnahmen, welche Bedeutung Reisen für sie haben. Und sie lässt die Leserinnen und Leser teilhaben an einer Seite, die öffentlich bisher kaum bekannt ist: dass sie nämlich gern malt. Das Buch zeigt erstmals eine Reihe ihrer in den letzten Jahren entstandenen Bilder. Eintritt: 15/10/1 €WP
Eigentlich hatte Nadja nur ein Interview mit Martin Stern führen wollen, aber von der ersten Sekunde an ist da eine schwer erklärbare Nähe – und eine Fremdheit, die sich auch dann nicht auflöst, als die beiden sich näherkommen. Woher rührt diese Nähe?
Und warum ist diese Fremdheit nur so schwer zu überwinden? Nadja sagt ja zu dieser Liebe, an die Martin nicht recht glauben kann. Martin, der als Jude in Frankfurt am Main aufgewachsen ist, Deutschland aber nach der Wiedervereinigung verlassen hat und nach Tel Aviv gezogen ist. Zu vieles liegt zwischen den beiden: biographische Erfahrungen, geographische Entfernung und eine Vergangenheit, die nicht nur mit den eigenen Lebensläufen zu tun hat. Das falsche Land, das richtige, das neue, das heilige – Jana Hensel lotet in kunstvollen Zeitsprüngen und Erinnerungen an Tage in Berlin und Nächte in Tel Aviv, an tiefe Innigkeit und immer wieder scheiternde Gespräche die Grenzen zwischen zwei Liebenden aus. Dabei umkreist sie mit großer sprachlicher Kraft und Intensität unsere Auffassung von Heimat, Geschichte und Schicksal und stellt mit ihren Charakteren die Frage, wie weit die Vergangenheit unser Leben bestimmt.
Moderation: Reinhard Laube.
Buenos días, Cuba – Lesung mit Landolf Scherzer
Moderation: Johannes Steinhöfel
Landolf Scherzer hat bei Reisen den Zufall auf seiner Seite. Kaum ist er auf Kuba, stirbt Fidel Castro, und er erlebt ein Land im Ausnahmezustand. Um so drängender wird die Frage, wie die Ideale der Revolution in der Gegenwart bestehen. Wer in Kuba viel fragt, dem wird wenig erlaubt, lernt Scherzer schon am ersten Tag in Havanna. Also macht er es bei seinen Recherchen wie die Kubaner, er geht Umwege und improvisiert. Jede Busfahrt, jeder Einkauf, jeder Spaziergang beschert ihm überraschende Begegnungen und Lebensberichte. Er bewundert, wie unkonventionell die Kubaner den problematischen Alltag meistern und wie ungebrochen der Stolz auf die Revolution und ihre Errungenschaften ist. Aber mit Schlitzohrigkeit und Optimismus allein lassen sich die Konflikte, die die Öffnung Kubas mit sich bringt, nicht lösen. Was also muss bewahrt, was soll verändert werden?
Die Idee der Bibliothek und ihre Zukunft – Lesung mit Michael Knoche
Moderation: Frank Simon-Ritz
Die Benutzer strömen in Scharen in die Lesesäle und Gruppenarbeitsräume der wissenschaftlichen Bibliotheken. Dabei scheint ihre Aufgabe in Zeiten des Internets immer unklarer zu werden: Ist nicht das Wichtigste schon im Netz verfügbar? Welche Funktion hat die Bibliothek dann noch – ist sie ein Learning Center? Ein Logistikzentrum der Information? Ein sozialer Ort? Macht Teilen und Tauschen das Wesen der Bibliothek aus? Dieses Buch handelt davon, dass wissenschaftliche Bibliotheken eine Hauptaufgabe haben, und zwar seit den ältesten Tagen von Ninive und Alexandria: Die Verantwortung für die Verfügbarkeit des Wissens. Michael Knoche blickt auf Geschichte und Gegenwart der Bibliotheken und fragt nach ihrer Bedeutung für die Zukunft. In einer Mischung aus Buchpräsentation und Gespräch wird das Buch vorgestellt. Der wird erläutern, was ihn zu diesem Buch bewegt hat. Im anschließenden Gespräch werden Frank Simon-Ritz (Direktor der Universitäts- bibliothek), Jörg Paulus (Professor für Archiv- und Literaturforschung) und Michael Knoche insbesondere den Aspekt, wie Wissen dauerhaft gespeichert und tradiert wird, näher erörtern.
Ich bin eine befreite Frau. Peggy Guggenheim – Lesung mit Annette Seemann
Moderation: Romy Gehrke
Annette Seemann beleuchtet den unkonventionellen Lebensweg der Peggy Guggenheim, ihren Aufstieg zur Mäzenin, Kunstikone und bedeutendsten Galeristin des 20. Jahrhunderts. Sie war kunstbesessen, eigenwillig, zugleich schüchtern und provokant und stets auf der Suche nach Inspiration und der wahren Liebe. Ein außergewönliches Frauenleben, geprägt von Schicksalsschlägen, turbulenten Ehen, leidenschaftlichen Affären und Beziehungen zu einigen der größten Künstlern der Zeit, wie Samuel Becket, Max Ernst und Jackson Pollock.
Die Lesung findet in der Ausstellung „Berührungen“ mit Malerei des Weimarer Künstlers Peter Vent statt. Peter Vent wird anwesend und zum Gespräch bereit sein.
Die Vampirschwestern – Lesung mit Franziska Gehm
Franziska Gehm wurde 1974 in Sondershausen geboren. Nach ihrem Studium in Deutschland, England und Irland arbeitete sie bei einem Wiener Radiosender, an einem Gymnasium in Dänemark und bei einem Kinderbuchverlag. Sie hat mittlerweile zahlreiche Kinderund Jugendbücher veröffentlicht, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Ihrer Kinderbuchserie „Die Vampirschwestern“ gelang der Sprung von den Bestsellerlisten auf die Kinoleinwand.
Pullerpause im Tal der Ahnungslosen – Lesung mit Franziska Gehm
„Pullerpause im Tal der Ahnungslosen“ handelt von Jobst und seiner Mutter, die auf dem Heimweg von ihrem Mittelalter-Urlaub bloß eine Pinkelpause im Jahr 1986 einlegen wollen. Aber dann ist ihr Zeitreisekoffer plötzlich verschwunden und die beiden hängen fest – mitten in der DDR. Ein Land, das Jobst nur aus Erzählungen kennt. Kinder heißen hier Pioniere, im Obst- und Gemüseladen gibt es keine Südfrüchte, sondern das, was gerade da ist, und das Staatsoberhaupt kommt Jobst auch sehr seltsam vor. Doch ohne Koffer keine Heimreise! Und so macht sich Jobst gemeinsam mit seinen neu gewonnenen Freunden auf die Suche. Natürlich führt das zu allerlei Turbulenzen – samt einer etwas unglücklichen Begegnung mit dem Staatsratsvorsitzenden.
Kinder von heute wissen kaum, wie es sich anfühlte, in der DDR aufgewachsen zu sein. Hier wird einmal nicht in Form einer Problemgeschichte davon erzählt, sondern actionreich, witzig und authentisch – zum Lachen, zum Nachdenken, zum Kennenlernen einer Welt, die gar nicht so fern ist, wie man immer denkt.
Franziska Gehm wurde 1974 in Sondershausen geboren. Nach ihrem Studium in Deutschland, England und Irland arbeitete sie bei einem Wiener Radiosender, an einem Gymnasium in Dänemark und bei einem Kinderbuchverlag. Sie hat mittlerweile zahlreiche Kinderund Jugendbücher veröffentlicht, die in viele Sprachen übersetzt wurden.
Tochter des Dikators – Lesung mit Ines Geipel
Moderation: Angela Egli-Schmidt
Ivano Matteoli, Sohn eines KP-Funktionärs, verlässt Anfang der sechziger Jahre sein toskanisches Heimatdorf gen Leningrad. Dort lernt er Bea kennen – Beate Ulbricht, das „erste Staatskind der DDR“ und Tochter von Walter Ulbricht. Dies ist der Beginn einer Amour fou zwischen Ost und West, einer Liebe im politischen Geflecht zwischen Paris, Leningrad, Rom, Ost-Berlin und dem erzkatholischen Cigoli. Die Erzählerin Anni kennt Ivano von Kindesbeinen an. Auf den Dächern der alten Häuser ihres toskanischen Heimatdorfes haben sie beide zusammen gesessen und den Männern beim Bocciaspielen zugesehen. Auch, als es sie wegen des Studiums in unterschiedliche Himmelsrichtungen verschlägt – sie nach Paris, ihn nach Leningrad –, verfolgt Anni aus der Distanz Ivanos Liebe zu der Deutschen Beate. Deren Eltern, Walter und Lotte Ulbricht, versuchen die Ehe der beiden zu verhindern. Das gelingt nicht, aber der Preis dafür ist hoch….
lllustrations-Workshop mit der Illustratorin Brigitte Geyersbach
Bücherlesen macht Spaß. Manchmal sind es die Bilder, die beim Durchblättern Lust aufs Lesen machen. Passend zum Text entstehen bei jedem Leser Bilder im Kopf. Doch sich vorzustellen, wie es beispielsweise vor 250 Jahren in Weimar aussah, ist schwer.
Doch woher wusste die Illustratorin Brigitte Geyersbach, in welcher Umgebung die Lebensgeschichten der Herzogin Anna Amalia spielten?
Wer das gern wissen und selbst zeichnen möchte, ist herzlich eingeladen zum Illustrations-Workshop mit Brigitte Geyersbach.
Lyrik im Glaspavillon mit Daniela Danz und Ulrike Draesner
Musik: Klaus Wegener, Saxofon
Moderation: Frank Simon-Ritz
Daniela Danz wurde 1976 in Eisenach geboren und lebt in Kranichfeld. Sie studierte Kunstgeschichte und Germanistik in Tübingen, Prag, Berlin, Leipzig und Halle und promovierte über den Krankenhauskirchenbau der Weimarer Republik. Seit 2002 ist sie freiberufliche Autorin und Kunsthistorikerin. Mehrere Jahre arbeitete sie als Kunstinventarisatorin für die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland. 2010 gründete sie die internationale Schülertextwerkstatt svolvi und bekleidet seit dieser Zeit einen Lehrauftrag an der Universität Hildesheim. Daniela Danz ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz und leitet seit 2013 das Schillerhaus in Rudolstadt. Letzte Veröffentlichungen: Lange Fluchten. Roman, 2016, V. Gedichte, 2014 und Pontus. Gedichte, 2009.
Ulrike Draesner, geboren 1962 in München. Romanautorin, Lyrikerin und Essayistin. Studium in England und Deutschland. Ihr erstes Buch, gedächtnisschleifen, Gedichte, erschien 1995. Weitere Gedichtbände, Bände mit Erzählungen und Romane folgten zuletzt Sieben Sprünge vom Rand der Welt (Roman 2014), subsong (Gedichte 2014) und Mein Hiddensee (2015). Übersetzungen aus dem Englischen und Französischen, intermediale Projekte, Gast- und Poetikdozenturen in Deutschland, der Schweiz, England und den USA. Mitglied des P.E.N.-Zentrums Deutschland und der Nordrhein-westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Draesner erhielt für ihr Werk zahlreiche Auszeichnungen. Sie lebt in Berlin und Oxford.
Das Floß der Medusa – Lesung mit Franzobel
Moderation: Petra Schnabel
18. Juli 1816: Vor der Westküste von Afrika entdeckt der Kapitän der Argus ein etwa zwanzig Meter langes Floß. Was er darauf sieht, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren: hohle Augen, ausgedörrte Lippen, Haare, starr vor Salz, verbrannte Haut voller Wunden und Blasen … Die ausgemergelten, nackten Gestalten sind die letzten 15 von ursprünglich 147 Menschen, die nach dem Untergang der Fregatte Medusa zwei Wochen auf offener See überlebt haben. Da es in den Rettungsbooten zu wenige Plätze gab, wurden sie einfach ausgesetzt. Diese historisch belegte Geschichte bildet die Folie für Franzobels epochalen Roman, der in den Kern des Menschlichen zielt. Wie hoch ist der Preis des Überlebens?
Jakob sucht die Himmelsleiter – Lesung mit Dietlind Steinhöfel
Eine Erzählung über Johannes Daniel Falk für Kinder ab 8 Jahren,
mit Illustrationen von Conny Liebig
Moderation: Annegret Grimm
Weimar im Jahr 1815. Der Krieg gegen die Franzosen wirkt noch nach: Armut und Elend überall, zerstörte Häuser und Höfe, Hunger und Not. Der siebenjährige Jakob liegt im Gras und schaut in den Himmel. Seine Mutter ist im letzten Winter verstorben, nun ist er ganz allein auf der Welt. Seinen Vater kennt er nicht. Wenn der Krieg vorbei ist, würde er kommen und die Mutter heiraten, hatte sie ihm versprochen. Der Krieg war vorbei, doch die Mutter war tot und der Vater kam nicht. Also schlägt sich Jakob allein durch; ohne Essen, ohne Wohnung. Bis er auf Ida trifft, die ihm von einem Mann erzählt, der Kinder in Not aufnimmt: Johannes Daniel Falk. Einfühlsam und anschaulich erzählt Dietlind Steinhöfel eine zauberhafte Geschichte von der Kraft der Freundschaft, von Herzenswärme in kalten Zeiten, von einem starken Jungen und der Hoffnung, die in ihm lebt – weiter und immer weiter. Die fiktive Geschichte gibt einen Einblick in das Leben und Wirken Johannes Daniel Falks, ein Zeitgenosse Goethes und Freund Herders im klassischen Weimar, der sich ganz der Sorge um Kinder in Not verschrieb.
Lesung mit Live-Illustration: Verrückte Geschichten
mit dem Kinderbuchautor Hubert Schirneck und der Illustratorin Sandra Bach
Bereits zum zweiten Mal sind der Schriftsteller Hubert Schirneck und die Künstlerin Sandra Bach mit einer „Live-Lesung“ im Gewölbekeller der Stadtbücherei zu Gast. Sie haben eine sehr ungewöhnliche Form der Buchlesung erfunden: Sie präsentieren noch unveröffentlichte Geschichten, die während des Vorlesens auf der Bühne illustriert werden. Dabei dürfen die Zuhörer sogar über die Illustrationen mitbestimmen und sich Zeichnungen wünschen. Die Künstler gewähren auf diese Weise einen sehr interessanten Einblick in ihre Arbeit, die sie sonst meistens allein im Atelier oder am Schreibtisch erledigen.
Diesmal gehen sie unter anderem der Frage nach, wie man einen Ohrwurm zeichnet. Und wie viele von diesen Ohrwürmern passen eigentlich in einen Kopf?
Ab 9 Jahren.
Im Kreis treibt die Zeit – Lesung mit Sigrid Damm
Moderation: Christoph Schmitz-Scholemann
Sigrid Damms neues Buch ist eine nachgetragene Liebe an ihren Vater. Ihr ganzes Leben lag sie mit ihm in Widerstreit, lehnte ihn ab. Erst kurz vor seinem Tod kam es zu einer zaghaften Annäherung. Über zwanzig Jahre später beginnt sie, dem Lebensweg ihres Vaters nachzuspüren. Papiere und alte Fotos, die viele Jahre im Keller lagerten, werden befragt; parallel dazu die historischen Einschnitte, die sein Leben bestimmten, geschildert. 1903 in Gotha geboren, 1993 dort gestorben, wurde er Zeuge von Kaiserreich, Weimarer Republik, Naziherrschaft, DDR-Regime und Bundesrepublik. Erzählt wird von der Kindheit des Vaters im bürgerlichen Jugendstilhaus, in dem auch Sigrid Damm aufwuchs. Vom Ende des Ersten Weltkrieges und dem Eintritt des Fünfzehnjährigen als Lehrling in ein jüdisches Bankhaus, von seinem beruflichen Aufstieg dort. Eine Maßregelung wegen der Nähe zu seinen Vorgesetzten verstört ihn zutiefst und prägt ihn für sein weiteres Leben. Im Frühjahr 1945 folgt die Einberufung, dann britische Gefangenschaft, erst 1948 kehrt der Vater zur Familie in die sowjetische Zone zurück. Lebenslang sein Bedauern, nicht im Westen geblieben zu sein. Sigrid Damms vorsichtige, beharrliche Spurensuche gibt Antworten auf Fragen, die sie dem Vater nie gestellt hat.
Das Leben kostet viel Zeit – Lesung mit Jens Sparschuh
Moderation: Anke Ruschhaupt
Jens Sparschuh, Autor des Wendeklassikers „Der Zimmerspringbrunnen“, erzählt in seinem neuen Roman „Das Leben kostet viel Zeit“ hinreißend komisch und leichtfüßig philosophisch von einer ganz besonderen Freundschaft und der Suche nach der eigenen Geschichte.
Vor Jahren führte Titus Brose ein beinahe aufregendes Leben als Chefredakteur des Spandauer Boten. Heute schreibt er Memoiren im Auftrag der Firma LebensLauf. Seine Klienten findet er im Alten Fährhaus, einer Seniorenresidenz am Rande von Berlin. Während er den zu Heldenlegenden stilisierten Lebensgeschichten der Bewohner lauscht und die Stilblüten in den Werken seines Kollegen Schulze korrigiert, beginnt er, an sich und seiner Zunft zu zweifeln. Doch dann trifft er auf Dr. Einhorn, der sein Interesse auf Adelbert von Chamisso und Eduard Hitzig lenkt. Letzterer schrieb nicht nur posthum Chamissos Biografie, er sorgte gleich selbst für einige der spannendsten Episoden in dessen Leben. Fasziniert von dieser Beziehung begibt sich Brose auf eine Recherchereise. Sie führt ihn in seine eigene Vergangenheit im geteilten Berlin und ins Leipziger Stadtarchiv. Und während er in rätselhaften historischen Dokumenten stöbert und im Alten Fährhaus an kollektiven Gedächtnistrainings teilnimmt, merkt er: Es ist nicht das Leben, das all diese komischen und traurigen Geschichten schreibt…
Axel Hacke liest, aber was liest er denn?
Moderation: Helfried Schmidt
Das lässt sich vorher nicht so genau sagen, denn Hackes Prinzip ist, alle seine Texte mit auf die Bühne zu bringen und erst im Laufe des Abends zu entscheiden, welche er vorträgt: Klar ist, dass er aus seinem neuesten und sehr aktuellen Buch liest: »Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen«. Aber dann? Vielleicht ein Stück aus »Die Tage, die ich mit Gott verbrachte«, in dem es in jener wunderbar leicht-verspielten Weise, die allen Hacke- Büchern eigen ist, um nicht weniger als den Sinn des Lebens geht? Einige seiner legendären Kolumnen aus dem Magazin der Süddeutschen Zeitung? Ein, zwei Kapitel über Oberst von Huhn und seine irr-poetische Speisekarten-Sammlung aus der ganzen Welt? Oder eine kleine Hitparade der schönsten Missverständnisse aus der Wumbaba-Trilogie? Man weiß es nicht. Jede Hacke-Lesung ist ein bisschen anders als alle anderen: eine kleine Wundertüte. Sicher ist am Ende nur jener Rat, den der Norddeutsche Rundfunk einmal dem Publikum gab: »Wenn er eine öffentliche Lesung macht, pflegen sich seine Zuhörer mit Taschentüchern auszustatten, weil sie wissen, dass die Lachtränen laufen werden.«
Die Kirschendiebin – Lesung mit Helga Schütz
Moderation: Wieland Koch
Eine leichte Melancholie liegt über dieser Geschichte, die von einem Abschied- nehmen in den Zeiten der Teilung erzählt, den Wendungen des Schicksals und von der einzigen großen Liebe, für die es nie zu spät ist.
Thomas Falkenhain ist in dem Alter, in dem man aufräumt und sich erinnert, selbst wenn man sich nicht erinnern will. Zum Beispiel an eine heimliche Studentenliebe in den 60ern, die abrupt endete, als Mela, seine „Kirschendiebin“, mit Mann und Sohn in den Westen fliehen musste. Erst aus den Stasi-Akten weiß er, dass sie ihm später Briefe geschrieben hat. Unerwartet erhält er ein Stipendium für eine römische Künstlervilla. Kaum dort eingetroffen, ertappt er eine Frau im Park, die eine Orange pflückt und sogleich isst:
Mela. Als wären nicht Jahrzehnte vergangen, beginnt die Liebe von neuem. Es ist schön, schwach zu sein und bejahrt. Nur Mela müsste ihm endlich auch von Angst und Ohnmacht erzählen.
Und nicht vergessen – Lesung mit Uwe-Karsten Heye
Moderation: Eva Nagler + Angela Egli-Schmidt
Mit seiner Autobiographie legt Uwe-Karsten Heye ein sehr persönliches Geschichtsbuch vor. Als Kind erlebte er, was Krieg und Nachkrieg angerichtet hatten. Der Kalte Krieg setzte andere Prioritäten als konsequente Entnazifizierung. Vergessen und Verdrängen, das war die Devise. Heye arbeitete als Redenschreiber für Willy Brandt, als Journalist, unter anderem für Kennzeichen D, legte er den Finger in die Wunden des geteilten Landes, war Regierungssprecher unter Gerhard Schröder und schließlich Generalkonsul in Washington und Chefredakteur des Vorwärts. Heyes Autobiographie ist eine deutsche Geschichtsstunde, aber auch Selbstbefragung: Was wurde versäumt, dass wir es heute erneut mit einem wachsenden Rechtsextremismus zu tun haben? Darauf sucht er Antworten und will Auskunft geben, damit sich Geschichte nicht wiederholt.
„Sieben Ziegen fliegen durch die Nacht“
15.00–16.00 Uhr
100 neue Kindergedichte, verfasst von der Crème de la Crème zeitgenössischer Lyriker, entführen in die Klangwelt der Poesie. Sie laden ein zu verrückten Sprachspielen und öffnen Räume für Kreativität und Fantasie, in denen man die Welt auf den Kopf stellen oder sie auch mal ganz neu erfinden kann. Eine Familienveranstaltung mit dem Herausgeber der neuen Lyrik-Anthologie Uwe-Michael Gutzschhahn und der Illustratorin Sabine Kranz.
Eintritt: 3€, Kinder frei
Poesía-Poesie-поэзия-Poetry
17.00 – 23.00 Uhr
Lesungen, Gespräche, Filme und Musik
Moderation: AIDA (Andreas in der Au)
Eintritt: 10 / 7 / 1€ WP, Teilnehmer an der Bürgerlesung haben mit jeweils einem Gast freien Eintritt
»Die Muttersprachen der Poesie«
17.00 – 18.30 Uhr
Gedichte auf Deutsch, Englisch, Italienisch, Russisch und Spanisch Lesung und Gespräch u.a. mit Edoardo Costadura, Christine Fischer, Wulf Kirsten und Christoph Schmitz-Scholemann, moderiert von Frank Simon-Ritz
Nora Gomringer Solo
19.00 – 20.30 Uhr
Nora Gomringer hat sieben Lyrikbände vorgelegt und schreibt für Rundfunk und Feuilleton. Fürs Goethe Institut und Pro Helvetia reist sie um die (Literatur-)Welt. Die international gefragte Poetikdozentin, Stipendiatin und Literaturpreisträgerin (u.a. Bachmannpreis) stellt ihre „Trilogie der Oberflächen und Unsichtbarkeiten“ (Monster Poems, Morbus, Moden) vor.
Mein Lieblingsgedicht – Weimarer Bürger und Gäste verschiedener Nationalitäten lesen
21.00 – 21.45 Uhr
Eine Ausschreibung wird gesondert unter www.lesarten-weimar.de veröffentlicht. Teilnahme nur mit Anmeldung bis zum 15. März an Angela.Egli-Schmidt@stadtweimar.de .
Unsere Heimat ist der Wind – eine Reise in Poesiefilmen
22.00 – 22.45 Uhr
Die Auswahl internationaler Poetryfilme zeigt Momentaufnahmen einer Welt im Umbruch. Es verbindet sie das Lebensgefühl der Migration: Menschen zwischen Tradition und Moderne, an staatlichen Grenzen eingeschlossene Flüchtlinge, die unendliche Bewegung des Lebens in den Metropolen. Zu hören sind Gedichte u. a. von Jorge Luis Borges, W. H. Auden, Hilde Domin und Arseni Tarkovski. Guido Naschert (Literarische Gesellschaft Thüringen e.V.) kuratierte das Programm.
11:00 Begrüßung und Eröffnungskonzert Ensemble Kontr’acte
Die außergewöhnliche Kombination der warmen Töne der Oboe und der fülligen Resonanz des Kontrabasses des jungen Ensembles lassen dem Zuhörer keine andere Wahl als glücklich darin zu schwelgen.
12:00 Lesung von Oliver Mörchel
13:00 Konzert UMME BLOCK
Nuancen verschiedenster Genres treffen aufeinander und formen Mosaikbausteine für den sphärischen UMME BLOCK –Klang. Jedes neue Werk entsteht vollkommen intuitiv und im kollektiven Prozess. Alles ist live, echt, rund und mit Liebe gemacht.
14:00 Lesung von Paula Fürstenberg
15:30 Szenische Lesung mit Gorch Maltzen und Klara Pfeiffer
16:30 Konzert Hospitale Sexuale
Von Ayo Technology bis Lady Marmelade gibt es eine ironische, abgefahrene Mischung an Songs und Styles, Frühlingsgefühle und Sommer-Vibes im Glitzeroutfit.
18:00 Panelgespräch
Mario Osterland, Autor und Initiator der Weimarer Lesereihe „In guter Nachbarschaft“ im Gespräch mit den juLi im juni AutorInnen.
19:00 Lesung Elias Vorpahl
20:00 Sprachlokal
zum kröndenden Abschluss präsentiert unsere regionale, freie Bühne ein 90 minütiges Programm von Sprachkünstlern und SprachkünstlerInnen aus Weimar und Thüringen.
21:30 Ausklang mit Musik
Gemeinsam werden wir an diesem Tag die Vielfalt der Sprache in vielen Formen und Formaten erleben und wir freuen uns Sie und Euch begrüßen zu dürfen.
Im Oktober veranstaltet Lese-Zeichen erstmals das internationale Festival für Erzählkunst »Narrare« in Jena. In der ganzen Stadt werden eine Woche lang Veranstaltungen stattfinden. Erzählerinnen und Erzähler geben Geschichten weiter. Sie begegnen den Zuhörern ganz persönlich und schaffen mit dem Erzählen der verschiedensten Geschichten einen Raum, in welchem wir alle zuhause sein dürfen. Die Geschichten erzählen von der Sehnsucht nach Gerechtigkeit, nach Liebe, Sinn und Glück. Sie sind zeitlos und universal. Mythen, Märchen, Sagen usw. sind seit jeher die Wegbereiter der Migration. Sie machen nicht Halt vor Ländergrenzen, sie überschreiten diese seit Jahrhunderten und schaffen sich im neuen Kulturraum immer wieder eine neue Identität.
Eröffnung mit Faust und Fußball
Thomas Thieme und Frank Quilitzsch lesen aus ihrem Buch „Ich Hoeneß Kohl“, das zum 70. Geburtstag des Schauspielers erschienen ist Live-Talk mit Stephan Märki und Jimmy Hartwig zu Thiemes Theaterarbeit in Weimar, „Rest of Best“ sorgt für gute Stimmung.
Sie sind wie Faust und Mephisto, wie Delling und Netzer, ein bisschen auch wie Statler und Waldorf aus der Muppet-Show – der Schauspieler Thomas Thieme und sein Kritiker, der Thüringer Feuilletonist Frank Quilitzsch.
Seit nunmehr achtzehn Jahren „verhört“ Kulturredakteur Quilitzsch den vom „Faust“ besessenen, fußballverrückten Weimarer Schauspieler Thomas Thieme am Telefon: „Herr Thieme, wo sind Sie?“ Die in loser Folge in der Thüringischen Landeszeitung abgedruckten mehr als 200 Interviews beleuchten facettenreich das Leben des Theater- und Film-Stars. Vor zehn Jahren mischten sie mit ihrem ersten Band „Ich Faust – Thomas Thieme“ die Theaterwelt auf. Nun folgte der zweite Streich, bei dem sich alles um Thiemes Filmrollen dreht. Vor allem seine Rollen als Kanzler der deutschen Einheit Helmut Kohl und gefallener Fußballgott Uli Hoeneß rückten ins Zentrum der Befragung. Dafür sind sie sogar nach München gefahren, um den Ballkünstler Günter Netzer zu treffen.
Zum Welttag der Poesie: Mein Kinderland – Eine Konzertlesung mit Gerhard Schöne
Seit dem Erscheinen seiner ersten Schallplatte 1981 gehört Gerhard Schöne zu den bekanntesten Liedermachern Deutschlands. Besonders mit seinen Liedern für Kinder hat er sich tief ins Gedächtnis mehrerer Generationen eingeschrieben. Drei Jahrzehnte nach seinen „Liedern aus dem Kinderland“ hat er nun die Geschichten aus seinem eigenen „Kinderland“ aufgeschrieben – voller Poesie und Witz, ohne falsche Sentimentalität, dafür stets mit einem kleinen Schuss Selbstironie.
Birgit Vanderbeke: „Alle, die vor uns da waren“ – Autorenlesung
Die Erzählerin in Birgit Vanderbekes Roman erhält eine Einladung nach Achill Island. In das ehemalige Ferienhaus des Schriftstellers Heinrich Böll. Ein Ort der Abgeschiedenheit in der rauen Landschaft Irlands, ohne Internet und Telefon. Während sich um sie herum Zeit und Wirklichkeit zunehmend auflösen, vergegenwärtigt sie sich die Welt ihrer Kindheit und Jugend. Mit großer Skepsis fragt sie sich, wie diese Welt einmal für ihren Sohn und ihren Enkel aussehen wird. Eines Abends begegnet ihr Böll, der in seinem Arbeitszimmer sitzt und raucht. Und ihr etwas Tröstliches sagt: Sie sind alle bei dir. Alle, die vor uns da waren. Im abschließenden Teil ihrer beeindruckenden Roman-Trilogie umkreist Birgit Vanderbeke Fragen, die weit zurückführen und doch aktueller nicht sein könnten.
Bernd Polster: „Walter Gropius. Der Architekt seines Ruhms“, Autorenlesung
Moderation: Dr. Frank Simon-Ritz
100 Jahre Bauhaus: Die neue, umfassende Biografie über Walter Gropius enthüllt die wahre Geschichte der Architekten-Legende.
Er zählt zu den Großen der modernen Architektur: Was aber hat Walter Gropius wirklich gebaut? Nicht viel. Und das ist nicht erstaunlich, denn nach zwei Jahren Studium war klar, dass ihm jedes Talent zum Architekten fehlte. Doch er gründete ein Architekturbüro, wo andere jene Bauten entwarfen, die heute als Ikonen der Moderne gelten. In seinem Netzwerk tauchen alle Namen auf, die in der Geschichte der Architektur und des Designs im 20. Jahrhundert eine Rolle spielen. Wer wollte da an seiner Bedeutung zweifeln? Bernd Polster hat Gropius’ Leben akribisch erforscht – man wird es in Zukunft nicht mehr als Heldengeschichte, sondern als Schelmenroman erzählen.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen e.V.
Lyrik im Glaspavillon mit Wolfgang Haak und der Premiere von „Wortstillleben“, dem Band mit seinen neuesten (Prosa-) Gedichten
Mit einer Laudatio von Michael Knoche zum 65. Geburtstag des Autors und Musik von Mikel Gorriti Lucaioli, Gitarre.
In der „Wegscheide“ dieses neuen Bandes von Wolfgang Haak heißt es: „Ich bin angekommen ohne Ende, ohne Anfang, unaufhaltsam mit den Jahreszeiten im Kreis gegangen. Was für ein Lebensweg. Stimmen im Schilf: Willst alter Knabe du mit uns gehen. Wohin, wohin.“ – Seine geradezu anthropologischen Beobachtungen und Ortsbestimmungen seiner selbst, die mit der Strenge klassischer Formen arbeitet und gleichzeitig wilde Ausbrüche in ganz eigene Kompositionen unternimmt, ergeben eine der großen Qualitäten dieser Texte. Wie schon der Vorgänger-Band, „Treibgut Warmzeit“, lotet „Wortstillleben“ die Berührungsflächen zwischen Gedicht und Prosatext aus und macht dabei Entdeckungen für beide, für die Lyrik wie für die Prosa.
Wolfgang Haak, 1954 in Genthin (Sachsen Anhalt) geboren, lebt in Weimar. Nach dem Studium der Mathematik, Physik und Erziehungswissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität wurde er Lehrer und von 1991–2019 Schulleiter des Musikgymnasiums Schloss Belvedere. Gründungsmitglied der Literarischen Gesellschaft Thüringens e.V., sowie 2006 Gründer des Thüringer Literaturrats. Mitglied im PEN seit 2012.
RHINLAND.FONTANE
Bernhard Sallmann arbeitet an einem vierteiligen Filmprojekt in Auseinandersetzung mit Theodor Fontanes in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verfassten Reisereportagen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“. Nach dem bereits fertiggestellten Film »Oderland. Fontane« liegt nun als zweiter Teil RHINLAND.FONTANE vor. Sein Interesse ist einerseits ein historisches, das sich in der genauen Rezitation der aus Fontanes Buch „Die Grafschaft Ruppin“ ausgewählten Stellen abzeichnet: Arbeitsverhältnisse von Torfstechern, preußischer Militarismus, kapitalistisches Spekulantentum, Selbstreflexionen des Autors oder die einschneidende Erfahrung des 30jährigen Krieges. Andererseits ist Sallmanns Konzept einer strengen Orts- und Landschaftsregistratur in langen statischen Einstellungen mit Originalton der Gegenwart verpflichtet. Der Film verzichtet gänzlich auf Bildarchivmaterial und setzt keine eigene Erzählung hinzu. Fontane wurde im Dezember 1819 in Neuruppin geboren.
D 2017, 67 min, R: Bernhard Sallmann
Lesung mit Regina Scheer: „Gott wohnt im Wedding“
Moderation: Dietlind Steinhöfel
Ein Haus. Ein Jahrhundert. So viele Lebensgeschichten. Alle sind sie untereinander und schicksalhaft mit dem ehemals roten Wedding verbunden, diesem ärmlichen Stadtteil in Berlin. Mit dem heruntergekommenen Haus dort in der Utrechter Straße. Leo, der nach 70 Jahren aus Israel nach Deutschland zurückkehrt, obwohl er das eigentlich nie wollte. Seine Enkelin Nira, die Amir liebt, der in Berlin einen Falafel- Imbiss eröffnet hat. Laila, die gar nicht weiß, dass ihre Sinti-Familie hier einst gewohnt hat. Und schließlich die alte Gertrud, die Leo und seinen Freund Manfred 1944 in ihrem Versteck auf dem Dachboden entdeckt, aber nicht verraten hat. Regina Scheer, die großartige Erzählerin deutscher Geschichte, hat die Leben ihrer Protagonisten zu einem literarischen Epos verwoben voller Wahrhaftigkeit und menschlicher Wärme.
Jazz meets Lyrik oder Nachtfarben meets Poetry mit Nancy Hünger, Felix Römer und Levin Simmet
Die fünf Klang(raum)ästheten um Mastermind Martin Bosch lassen auf ihrem zweiten Album AIRA – tief in den Raum blicken. Flackernde Fixsterne, raumübergreifende Mondseereflektionen und flirrende Kometen tragen unser irdisches Ohr durch Traum und Zeit. AIRA – von Nachtfarben, das ist pulsierende Musik unserer Zeit, die weit über den Jazz hinausgeht. Alles klingt und schwingt gegen die irdische Geometrie und während nur eines Augenaufschlags entsteht und vergeht ein mikroskopisch zirkelnder Kosmos. Am Abend des 29. März 2019 trifft dieses Klangerlebnis der modernen Jazzmusik auf die Kraft der Wortmalerei von drei deutschen Autoren. Aus Berlin ist Felix Römer zu Gast, der als einer der Pioniere der deutschen Poetry-Slam Szene gilt und neben zahlreichen literarischen Veröffentlichungen auch Texter für bekannte Künstler wie AnnenMayKantereit ist. Außerdem wird uns Nancy Hünger, mehrfache Stipendiatin verschiedener Institutionen, mit ihrer einzigartigen bildhaften Sprache verzaubern. Als dritter Autor wird der jetzige Philosophie-Student Levin Simmet aus Weimar auftreten. 2018 gewann der erst 20-Jährige die U20 Poetry- Meisterschaft Thüringens und tourte im letzten Jahr mit seinen Texten durch Deutschland und die Schweiz.
EX LIBRIS: DIE PUBLIC LIBRARY VON NEW YORK
Mit über 51 Millionen Medien ist die New York Public Library eine der größten Bibliotheken der Welt. Doch das 1911 eröffnete Haus ist mehr als ein altehrwürdiges Archiv des Wissens, Sammelns und Bewahrens von Informationen – im Zuge der digitalen Revolution erfindet sich die Bibliothek neu als ein vielschichtiger und lebendiger Ort des gemeinsamen Lernens. Dokumentarfilm-Legende Frederick Wiseman ist mit seiner Kamera tief in den Kosmos der New York Public Library eingedrungen und hat einen Ort entdeckt, an dem Demokratie gelebt wird. Hier, zwischen Bücherstapeln und Monitoren, kann jeder sein Recht auf Bildung wahrnehmen und sich mit anderen austauschen. Die Kraft der Gedanken ist der Anfang einer besseren Welt.
USA 2017, 197 min, FSK o. A., R: Frederick Wiseman
Poetry Slam # 42
Die Antwort auf alle Fragen – 42 oder doch … Poetry Slam?
Es treten immer noch bekannte und unbekannte Poeten und Newcomer auf die Bühne des mon ami und stellen sich dem Publikum. Feinfühlige Verse treffen immer noch auf prickelnde Prosa, treffen auf das beste Publikum Weimars und der Umgebung in der stimmungsvollen Atmosphäre des mon ami. Ihr entscheidet immer noch mit eurem Applaus, wer in die nächste Runde zieht und bestimmt somit euren Abend selbst. Wollt ihr ihn lustig, performativ, nachdenklich, lyrisch, prosaisch oder gerappt – ihr habt es immer noch in der Hand.
Veranstalter: mon ami Weimar
Wie ein kopfloses Skelett seinen Schädel wiederfand – Lesung mit Frank Kreisler
Für Kinder ab 10 Jahre.
Gruppen bitte anmelden.
Irene Moessinger & Band: Berlin liegt am Meer
Man kennt sie insbesondere als Gründerin des legendären Tempodrom: In den 80er Jahren investierte sie eine unverhoffte Erbschaft in ein Zirkuszelt, stellte es in die Sandwüste am Potsdamer Platz und machte daraus die Traumfabrik Tempodrom. Doch Irene Moessinger erzählt in „Berlin liegt am Meer“ nicht nur von diesem Lebensprojekt, sie nimmt ihre Leser mit auf einen Streifzug durch eine abenteuerliche Biografie, die zeigt, dass gerade die unvorhersehbaren Veränderungen oft den Zauber des Daseins ausmachen. Die Autorin erzählt von ihrer Kindheit, in der es sie mit ihrer wagemutigen Mutter mitten in den 50ern an die Küste Andalusiens verschlug, in eine Welt mit Nonnen, Toreros und (Lebens)Künstlern. Sie erzählt von dem abrupten Ende dieser Kindheit im strengen Internat Salem. Und von ihrem späteren Aufbruch ins Westberlin der 70er Jahre. Von ihrer Parallelexistenz als Krankenschwester auf der Intensivstation und als Hausbesetzerin im Rauch-Haus. Und natürlich, wie sie zu dem wildbunten Zirkuszelt kam, das zu einer der Keimzellen der „Berliner Kultur“ wurde, für Helmut Kohl allerdings viel zu nah am Kanzleramt stand. Und von der Tempodrom-Affäre, die Berlin erschütterte, und sie zu neuen Ufern aufbrechen ließ. Die Musiker, die über das Meer in die große Stadt gefolgt sind: Claudia Fierke (Gitarre und Gesang), Steffen Nitzel (Gesang und snare drum) und Sabine Erkelentz (Trompete).
Wolfgang Engler, Jana Hensel: „Wer wir sind. Die Erfahrung, ostdeutsch zu sein“
Autorenlesung und Gespräch, Moderation: Maike Nedo
Wer sind diese Ostdeutschen?, fragt sich die Öffentlichkeit nicht zuletzt seit Pegida, NSU und den Wahlerfolgen der AfD. Antidemokraten, Fremdenfeinde, unverbesserliche Ostalgiker? Zwei herausragende Stimmen des Ostens stellen sich in diesem Streitgespräch jenseits von Vorurteilen und Klischees der Frage nach der ostdeutschen Erfahrung, die, so ihre These, „vielleicht am besten mit Heimatlosigkeit zu beschreiben ist, mit einem Unbehaustsein, das viele Facetten kennt. Das sich nicht jeden Tag übergroß vor einem aufstellt, aber das immer spürbar ist, nie weggeht.“ Ein unverzichtbarer Beitrag zur Geschichtsschreibung des Nachwendedeutschlands.
Sarah Bosetti: Ich will doch nur mein Bestes
Sarah Bosetti ist eine Erfindung ihrer Eltern. Seit 1984 ist sie anwesend, halb Mensch und halb Frau, studierte zunächst Filmregie in Brüssel und zog dann nach Berlin, wo sie sich seither zur Ersparnis eigener Heizkosten im Scheinwerferlicht der Lese- und Kabarettbühnen wärmt. Neben Auftritten im ZDF (Die Anstalt), in der ARD (Nuhr im Ersten, Ladies Night), auf 3sat, ZDF.kultur und im WDR ist sie Kolumnistin bei radioeins (RBB) und tourt mit ihrem Soloprogramm „Ich will doch nur mein Bestes“ durch Deutschland. Im Oktober 2017 ist im Rowohlt Verlag ihr drittes Buch „Ich bin sehr hübsch, das sieht man nur nicht so“ erschienen.
Veranstalter: mon ami Weimar
„Verwirrnis“ – Autorenlesung mit Christoph Hein
Friedeward liebt Wolfgang. Und Wolfgang liebt Friedeward. Sie sind jung, genießen die Sommerferien, fahren mit dem Fahrrad die weite Strecke ans Meer und reden stundenlang über Gott und die Welt. Sie sind glücklich, wenn sie zusammen sind, und das scheint ihnen alles zu sein, was sie brauchen. Doch keiner darf wissen, dass sie mehr sind als beste Freunde. Es sind die 1950er-Jahre, sie leben im katholischen Heiligenstadt und für die Menschen um sie herum, besonders für Friedewards strenggläubigen Vater, ist ihre Liebe eine Sünde. Käme ihre Beziehung ans Licht, könnten sie alles verlieren. Als sie zum Studium nach Leipzig gehen – Friedeward studiert Germanistik, Wolfgang Musik –, finden sie dort eine Welt gefeierter Intellektueller, alles flirrt geradezu vor lebendigem Geist. Und sie lernen Jacqueline kennen, die ihnen gesteht, dass sie eine heimliche Beziehung zu einer Dozentin hat. Wäre es nicht die perfekte „Tarnung“, wenn einer von ihnen Jacqueline zum Schein heiraten würde? In seinem neuen Roman erzählt der große deutsche Chronist Christoph Hein bewegend von einer Liebe, die über Jahre hinweg allen Widrigkeiten trotzt und zeichnet zugleich ein lebendiges Panorama deutschen Geisteslebens.
„AGGREGAT“ – Film und Gespräch mit Marie Wilke, Regisseurin und Drehbuchautorin des Films
AGGREGAT setzt sich zusammen aus Beobachtungen in Deutschland in einer Zeit des Umbruchs: Flüchtlingskrise und Rechtspopulismus stellen das demokratische System auf die Probe. Drehorte waren Redaktionen, die Bundespressekonferenz und Konferenzräume im Bundestag, aber auch Schrebergärten, Marktplätze und Gaststätten. Der Film beobachtet ohne Kommentar den politischen und journalistischen Alltag hinter den Kulissen in Deutschland. Abgeordnete der SPD üben in einer internen Veranstaltung den Umgang mit rechtspopulistischen Thesen. In einem Info-Zelt des Deutschen Bundestags wird Politik nachgespielt. Journalisten der Bild-Zeitung und der taz diskutieren in Redaktionskonferenzen über Themen des Tages. TV-Redakteure produzieren einen Fernsehbeitrag über die identitäre Bewegung. Eine Menschenmenge ruft: Volksverräter. Lügenpresse. AGGREGAT ist keine Erzählung. Der Film ist eine Sammlung aus Bildern, Eindrücken und Bruchstücken der politischen und medialen Gegenwart der deutschen Demokratie. D 2018, 98 min, FSK o. A. , R: Marie Wilke
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen e.V .
Präsentation der neuen Bände der Edition Muschelkalk von und mit
Diana Hellwig und Nele Heyse, vorgestellt vom Herausgeber André Schinkel
Mit dem Band „Der lächelnde Hund“ tritt Diana Hellwig, die Verfasserin von Miniaturen, Geschichten und Lyrik, mit ihrem ersten geschlossenen Zyklus an die Öffentlichkeit. Kleine und mittlere existentielle Welttheater wie Schattenrisse sind diese sich begeisternd wie in der Vehemenz anrührend fügenden Erzählungen.
Nele Heyses Erzählungen im Band „Doppelt verdientes Glück“ sind tief und lebensnah, sie verhandeln eigentlich stets Roman-Stoffe. Es geht um: die Anwesenheit auf diesem Planeten, den Platz im eigenen Leben, die Gebresten der Liebe, das Abgründige in den Dingen und mehr noch den Menschen, denen Nele Heyse natürlich verfallen ist. Ihre Gedichte, hier unter dem Eindruck des Maritimen, sind staunende, wie Miniatur-Ozeane leuchtende Spiegelungen des Selbst in der Welt.
Eine Veranstaltung der Lesarten Weimar in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.
Peter Neumann: „Jena 1800. Die Republik der freien Geister“
Begrüßung: Dr. Reinhard Laube
Mit den Ideen der Französischen Revolution geraten nicht nur die politischen Verhältnisse in Europa ins Wanken. Eine ganze Generation von jungen Dichtern und Philosophen beschließt, die Welt neu zu denken. Die führenden Köpfe – darunter die Brüder Schlegel mit ihren Frauen, der Philosoph Schelling und der Dichter Novalis – treffen sich in der thüringischen Universitätsstadt an der Saale, um eine „Republik der freien Geister“ zu errichten. Sie stellen nicht nur gesellschaftliche Traditionen in Frage, sie revolutionieren mit ihrem Blick auf das Individuum und die Natur zugleich auch unser Verständnis von Freiheit und Wirklichkeit – bis heute. Farbig und leidenschaftlich erzählt Peter Neumann von dieser ungewöhnlichen Denkerkommune, die nichts weniger vorbereitete als den geistigen Aufbruch in die Moderne.
Lutz Lindemann gehört zu den bekanntesten Fußballstars der DDR, er spielte für die Nationalmannschaft und für den FC Carl Zeiss Jena im Europapokal. Als Juniorennationalspieler verscherzt er es sich durch Sturheit und jugendlichen Leichtsinn mit den Genossen und schält während des Militärdienstes in der Kaserne Kartoffeln – und schafft doch das scheinbar Unmögliche: die Rückkehr in die DDR-Oberliga und in den internationalen Fußball. Was Lindemann aus sechzig Jahren Fußballleben zu berichten hat, gewährt seltene Einblicke in die Seele dieses Sports und seiner Protagonisten: der Besessenen und der Besonnenen, der Geldgeber und der Geldausgeber. Von ihnen und von der großen Liebe zum Fußball erzählt Lindemann uneitel und mit trockenem Humor, aufgeschrieben von Frank Willmann.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen e.V.
Jürgen Wiebicke – Demokratieretter in einem nervösen Land
Christoph Schmitz-Scholemann im Gespräch mit dem Philosophen und Autor
u.a. von „Zehn Regeln für Demokratieretter“ und „Zu Fuß durch ein nervöses Land. Auf der Suche nach dem, was uns zusammenhält“.
Spätestens seit der Wahl von Donald Trump wissen wir: Unsere liberale Demokratie ist in Gefahr. Ernsthaft. Wir haben keinerlei Garantie, dass autoritäre Kräfte nicht auch bei uns die Oberhand gewinnen. Was also tun? Wie können wir die Substanz unserer Demokratie verteidigen gegen die immer lauter und dreister werdenden Verächter – auch jenseits der Wahlkabine? Wie andere ermutigen, mitzumachen? Der Journalist und Philosoph Jürgen Wiebicke gibt uns zehn griffige Regeln an die Hand, mit deren Hilfe jeder von uns jederzeit anfangen kann. Vor der eigenen Haustür. Im Alltag. Denn – und daran müssen wir uns wieder erinnern: Die Demokratie ist mehr als eine Regierungsform, sie ist eine Lebensform, die wir immer wieder aufs Neue beleben und verteidigen müssen.
»14. Juli«
Lesung und Gespräch mit Éric Vuillard
Prof. Edoardo Costadura spricht mit Eric Vuillard über dessen neuestes Buch,
Franka Günther übersetzt und liest den deutschen Text
Der Sommer 1789 ist herrlich warm und so schön, dass man die Hungersnot im vorangegangenen bitterkalten Winter leicht vergessen kann, zumindest in den Palästen. Im Volk aber wächst die Unzufriedenheit über die Willkür und Dekadenz der herrschenden Klassen, bis die drückende Hitze schließlich kaum mehr auszuhalten ist. Eines Nachts versammeln sich erste Gruppen in der Dunkelheit. Waffenarsenale werden gestürmt, Theaterrequisiten geplündert. Aus falschen Speeren werden echte Schlagstöcke. Die Kirchenglocken in Paris schlagen Alarm, doch zu spät: Am Morgen des 14. Juli hat sich die Menge bereits vor den Toren der Bastille versammelt – sie wird Europa für immer verändern. In Éric Vuillards »14. Juli« wird die Geburtsstunde der französischen Revolution erstmals aus der Perspektive der Volksmenge erzählt, die sich an jenem Juli-Vormittag vor der Bastille und in den umliegenden Gassen versammelte. Gestützt auf akribischer Archivarbeit, holt Vuillard die bislang anonym und unerkannt gebliebenen Protagonisten des Sturms auf die Bastille ans Tageslicht. Diese authentischen und meisterhaft gezeichneten Figuren erinnern uns daran, dass Freiheit auch Gleichheit aller Menschen vor der Geschichte bedeutet.
Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Deutschen Nationaltheater Weimar und dem Französischen Kulturbüro in Thüringen.
12–18 Uhr (3 €)
Porzellanmaler der Meissener Porzellan-manufaktur, Gartenpflanzen, Blumen, histo-rische Pelargonien, Kräuter, klassische Garten-möbel, Gartendekorationen, Duftessenzen und Seifen, Naturkosmetik, Strohhüte, Körbe, kuli-narische Kostproben, Feinkost, Wein, Brot und Käse, Gebäck und Eingemachtes nach histo-rischen Rezepten, Kaffee und Kuchen, Mai-bowle und Spargelgerichte.
12–18 Uhr (Sondereintritt 2,25 €)
Besichtigung des SchlossmuseumsAuf den Spuren von Charlotte von Stein und Johann Wolfgang von Goethe
12–15 Uhr
Besichtigung des einzigartigen Privattheaters aus dem 18. Jahrhundert
12–18 Uhr
Besichtigung der ehemaligen Patronatskirche St. Michael
13/15.30 Uhr
Familienführung im ParkTreffpunkt am Eingang zum Park unterhalb des Theaters
14–14.30 Uhr, 16–16.30 Uhr
»Wir sehen dieselben Sterne«Prominente und Besucher lesen im Blumengarten des Parks Texte aus dem Orient und Okzident. Lesen Sie mit!
15 Uhr (10/5 €)
Scheherazade liest Märchen aus 1001. Nacht – Lesung in der Grotte im Park mit Maria-Elisabeth Wey
17 Uhr (25 €)
Suleikas LiederKonzert im Theater Vertonungen von Goethe-Gedichten aus dem West-östlichen Divan u. a., mit Werken von Franz Schubert, Robert Schumann, Felix Mendels sohn Bartholdy und Hugo Wolf Mirella Hagen, Sopran Frank-Immo Zichner, Klavier
15:00 Uhr
16:00 Uhr
18:00 Uhr
21:30 Uhr
Alle Freundinnen und Freunde der Poesie und des Kurzfilms können sich auch dieses Jahr wieder auf unserer Preisverleihungsgala einen Überblick verschaffen, was in der zeitgenössischen Poetryfilmwelt passiert.
Unser einstündiges Wettbewerbsprogramm präsentiert die nominierten Filme. Anschließend gibt die Jury die Gewinner in den Kategorien »Bestes Video« (1000 €) und »Beste Animation« (1000 €) sowie den Publikumsgewinner (250 €) bekannt.
Im Anschluss gibt es eine After-Party mit Live-Musik in der Lounge des Kino Lichthaus.
Eine Veranstaltung der Internationalen Thüringer Poetryfilmtage
Weitere Infos demnächst unter www.poetryfilm.de
Shida Bazyar, geboren 1988 in Hermeskeil, studierte Literarisches Schreiben in Hildesheim und war, neben dem Schreiben, viele Jahre in der Jugendbildungsarbeit tätig. Ihr Debütroman »Nachts ist es leise in Teheran« erschien 2016 und wurde u.a. mit dem Bloggerpreis für Literatur, dem Ulla Hahn-Autorenpreis und dem Uwe-Johnson Förderpreis ausgezeichnet und in mehrere Sprachen übersetzt. Im April erschien ihr neuer Roman »Drei Kameradinnen« im Kiwi-Verlag.
Moderation: Emily Grunert (Literaturhaus Rostock)
Eine Veranstaltung des juLi im Juni-Festival mit freundlicher Unterstützung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.
Der Arnstädter Literaturtag wird vom THK-Verlag (UG) veranstaltet. Die Schirmherrschaft über den 1. Arnstäder Literaturtag haben Landrätin Petra Enders und Bürgermeister Frank Spilling übernommen.
10:30 Uhr: Schlossmuseum Arnstadt, Schlossplatz 1, 99310 Arnstadt
13:00 Uhr: Marktplatz Arnstadt
14:00 Uhr: Café Marlitt, Markt 12, 99310 Arnstadt
14:00 Uhr: Musikschule Arnstadt, Unterm Markt 1 99310 Arnstadt
14:30 Uhr: Bugenhagen »Dessous & Wäsche«, Erfurter Straße 11, 99310 Arnstadt
15:00 Uhr: Café Marlitt, Markt 12, 99310 Arnstadt
16:00 Uhr: Hotel Stadthaus, Pfarrhof 1, 99310 Arnstadt
17:00 Uhr: Bugenhagen »Dessous & Wäsche«, Erfurter Straße 11, 99310 Arnstadt
19:30 Uhr: Hotel Stadthaus, Pfarrhof 1, 99310 Arnstadt
Der Arnstädter Literaturtag wird unterstützt von der Stadt Arnstadt, dem THK-Verlag, den Stadtwerken Arnstadt, der Sparkasse Arnstadt-Ilmenau, der Lebenshilfe Ilm-Kreis e.V., der Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Arnstadt (WBG mbH).
Alle Freundinnen und Freunde der Poesie und des Kurzfilms können sich bei den »Internationalen Thüringer Poetryfilmtagen« einen Überblick verschaffen, was in der zeitgenössischen Poetryfilmwelt gerade passiert und mit Filmemacher*innen in Kontakt kommen, die in diesem Bereich kreativ sind.
Bei der Preisverleihung am 25. September gibt die Jury die Gewinner in den Kategorien ›Bestes Video‹ (1200 €) und ›Beste Animation‹ (1200 €) bekannt.
Das Festival wird teilweise vor Ort und teilweise online stattfinden.
Genauere Informationen findet ihr demnächst auf der Festivalwebseite: https://poetryfilmtage.de
»Februar 1933. Der Winter der Literatur« – Lesung mit Uwe Wittstock
Begrüßung: Ulrich Dillmann
Es ging rasend schnell. Der Februar 1933 war der Monat, in dem sich auch für die Schriftsteller in Deutschland alles entschied. Uwe Wittstock erzählt von Tag zu Tag, wie das glanzvolle literarische Leben der Weimarer Zeit in wenigen Wochen einem langen Winter wich und sich das Netz für Thomas Mann und Bertolt Brecht, für Else Lasker-Schüler, Alfred Döblin und viele andere immer fester zuzog.
Montag, 30. Januar. Joseph Roth will die Nachrichten, die der Tag bringen wird, nicht mehr in Berlin abwarten. Schon früh morgens fährt er zum Bahnhof und nimmt den Zug nach Paris. Thomas Mann in München derweil kümmert sich die kommenden zehn Tage kaum um Politik, dafür umso mehr um seinen Vortrag über Richard Wagner. Immer ganz dicht an den Menschen entfaltet Uwe Wittstock ein Mosaik der bedrohlichen Ereignisse unmittelbar nach Hitlers „Machtergreifung“, die auch für die Literaten in Deutschland in die Katastrophe führten. Er vergegenwärtigt die Atmosphäre dieser Tage, die von Angst und Selbsttäuschung unter den Schriftstellern, von Passivität bei den einen und Entschlossenheit bei den anderen gezeichnet ist. Wer schmiegt sich den neuen Machthabern an, wer muss um sein Leben fürchten und fliehen? Auf der Grundlage von teils unveröffentlichtem Archivmaterial entsteht ein ungeheuer dichtes Bild einer ungeheuren Zeit.
Helga Schütz & Christoph Dieckmann im Gespräch: Lebensreisen
Moderation: Katrin Wenzel
„Diese magische Erinnerin erzählt Weltgeschichte, wie sie der Einzelne erfährt.“ Das schrieb Christoph Dieckmann über das neueste Buch von Helga Schütz: “Heimliche Reisen“. Die verwunschenen Wege ihrer Erinnerung führen zur schlesischen Kindheitslandschaft, in ein marodes Grenzgebietshaus, an Schneidetische und in Limonenhaine – Orte für gefühlte Beben, Fluchten, heimliche Reisen und Stationen einer bestrickenden, weisen, gewitzten Lebenserzählung der 1937 geborenen Autorin und em. Professorin der HS für Film und Fernsehen Potsdam, die Jahrzehnte deutscher Geschichte einschließt. Christoph Dieckmann, der unermüdliche ZEIT-Chronist, sucht in seinem neuen Buch nach Wurzeln deutscher Identität. Er erzählt vom langen Untergang seiner DDR und von der Münchner Räterepublik, er reist zum „Schrein der Christenheit“ nach Aachen, zur „Judensau“ in Luthers Wittenberg, zur Walhalla und in Deutschlands einstige Kolonialmetropole Hamburg. Dieckmanns „Welt- und Heimreisen“ führen weit: nach Chelmno, wo der Holocaust begann, durch die einstigen Ostblock-Diktaturen Russland, Georgien und Albanien bis zum 38. Breitengrad. An der Todesgrenze zwischen Süd- und Nordkorea bedenkt der Ost-West-Vermittler, was die Deutschen unterscheidet, doch nicht trennen muss: Vergangenheit und Erinnerung. „Diese Grenze lässt sich überwinden. Unsere doppeldeutsche Geschichte ist ein gemeinsamer Schatz.“
Angelika Klüssendorf: Vierunddreißigster September
Begrüßung: Petra Fuchs
Ein Dorf in Ostdeutschland: Walter, ein zorniger Mann, erschlagen in der Silvesternacht von Hilde, der eigenen Frau. Nur kurz vor seinem Ende war er plötzlich sanft und ihr zugewandt. Dann ein Friedhof: Die Toten studieren die Lebenden. Walter wird zum Chronisten, sieht sich dazu verdammt, die Schicksale im Dorf festzuhalten. Und er fragt nach dem Warum. Was war der Grund für Hildes Tat? Geschah es aus Hass oder aus Barmherzigkeit? „Vierunddreißigster September“ wurde kurz nach Erscheinen von der Literaturkritik auf Platz 1 der SWR-Bestenliste gewählt. Aus Angelika Klüssendorfs Sprache strahlt eine mitreißende Kraft, sie ist präzise und voll tiefschwarzer Komik. Ein hintersinniges Meisterwerk über eine Zeit der Wut, Melancholie und Zärtlichkeit. „Klüssendorfs Kunst ist die Vermeidung jedweder Künstlichkeit.“ DER SPIEGEL
Uta Heyder: Born in the GDR – angekommen in Deutschland
mit Jost Heyder und Kristin Gräfin von Faber-Castell
Begrüßung: Petra Fuchs
Vor dreißig Jahren änderten Friedliche Revolution, Mauerfall und Deutsche Einheit in kürzester Zeit unser Lebensumfeld, wir konnten, wir mussten unser Leben neu gestalten, Herausforderungen annehmen, um in einem »fremden« Land, das nun unseres werden sollte, unseren Platz zu finden. Es ist an der Zeit, die Geschichte und ihre Geschichten zu erzählen.
Uta Heyder ist es gelungen, dreißig Männer und Frauen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen dazu zu bringen, sehr persönlich zu berichten, wie sie ihre Wende und die drei Jahrzehnte danach erlebten. Alle haben ungefähr die gleiche Zeitspanne in der DDR und im wieder vereinigten Deutschland gelebt und sind hier wieder oder immer noch zu Hause. Sie erzählen von gewonnener Freiheit und neuen Beschränkungen, von wirtschaftlichem Erfolg, von Unsicherheit und Existenzangst oder vom Abstieg in die Obdachlosigkeit. Die vormalige Sprachmittlerin für Englisch und Russisch bepflanzt jetzt als erfolgreiche Geschäftsfrau den »Miracle Garden Dubai« mit Sämereien aus Thüringen, der »Hippie« aus dem Altenburger Land ist inzwischen in der ganzen Welt umhergekommen, machte sein Hobby zum Beruf und hat als Filmemacher Preise ohne Ende eingesammelt, die Pastorin wurde Ministerpräsidentin, der NVA-Offizier startete als Investmentbanker in Manhattan durch und betreibt jetzt ein jüdisches Restaurant in Chemnitz. Die Galeristin stand am 6. Dezember 1990 plötzlich in einer fensterlosen Wohnung, die Eigentümerin aus Bayern hatte die Fenster zur Bekräftigung der Forderung nach Wohnungskündigung einfach ausbauen lassen. Beim Lesen entsteht ein buntes Mosaik. Ein Buch, weitab der üblichen Klischees, erfrischend persönlich, erfrischend differenziert.
»Walter Kaufmann – Welch ein Leben!«
Dokumentarfilm von Karin Kaper und Dirk Szuszies
Filmgespräch mit Dirk Szuszies
Moderation: Wieland Koch
Walter Kaufmann wurde 1924 als uneheliches jüdisches Kind in ärmlichen Verhältnissen im Berliner Scheunenviertel geboren, wuchs – kurz nach der Geburt adoptiert – bei der Anwaltsfamilie Kaufmann in Duisburg auf, entkam der Vernichtung im Holocaust im Gegensatz zu seinen Adoptiveltern, die in Auschwitz ermordet wurden, 1939 mit einem Kindertransport nach England, gelangte von dort nach Kriegsausbruch als internierter „feindlicher Ausländer“ nach Australien, begann auf dem Fünften Kontinent nach vielen Gelegenheitsjobs seine Schriftstellerkarriere, kehrte 1958 nach Deutschland/Ost zurück, errang Anerkennung in der DDR als Verfasser vielgelesener literarischer Reportagen über Brennpunkte in aller Welt und blieb bis zu seinem Tod am 15. April 2021 ein wacher, jegliche Form von Ungerechtigkeit anprangernder und gegen Rechtsextremismus und Rassismus engagierter Zeitgenosse. Nach langer Vorarbeit gelang es den Berliner Filmemachern Karin Kaper und Dirk Szuszies schließlich ab 2019 ihren Dokumentarfilm über das bewegte und bewegende Leben von Walter Kaufmann zu drehen. Corona verhinderte zwar, dass sie selbst – wie ursprünglich geplant – an alle Schauplätze von Kaufmanns Lebensgeschichte reisen konnten, aber befreundete Kameraleute in aller Welt trugen, über Skype den Regieanweisungen aus Deutschland folgend, mit zum Gelingen eines auf diese Weise formal genauso vielfältig wie das Leben seines des Protagonisten gewordenen Films bei. Die eingefangenen Bilder werden im Film begleitet von Walter Kaufmanns schon schwächer werdender Stimme: Er gewährt intime Einblicke in sein Leben und tiefere Einsichten in die Geschichte der letzten hundert Jahre.
Karten für die Filmveranstaltungen sind nur im Kino erhältlich!
Wir bitten um Anmeldungen per Mail unter kino@monami-weimar.de
»Viva la vida. Frida Kahlo« – Buchpremiere mit Annette Seemann
Einführung: Christine Hansmann
Die mexikanische Malerin Frida Kahlo, die vor allem mit ihren Selbstporträts ein Feuerwerk an Emotionen und Farben zündete, fasziniert bis heute ein Millionenpublikum. Sie malte den täglichen Kampf im Umgang mit ihrer schweren Krankheit und ihrem zerrissenen Sein. Trotz des vielen Leids kämpfte sie tapfer und unermüdlich, denn sie liebte das Leben – und die Liebe. Annette Seemann zeichnet das Bild einer starken Frau und Künstlerin und verarbeitet in ihrer Biografie erstmals die nach Öffnung der privaten Archive heute verfügbaren wissenschaftlichen Kenntnisse zu Frida Kahlos Leben und Werk, darunter auch ein psychologisches Gutachten von 1949/50.
Moderation: Nancy Hünger
Musik: Leshrag
In einer Spezialausgabe der »Weimarer Lyriknacht« unterhält sich Moderatorin Nancy Hünger mit ihren Gästen, der Dichterin Karla Reimert Montasser, dem Lyriker Temye Tesfu sowie der Literaturwissenschaftlerin Maren Jäger, über grundsätzliche Fragen des zeitgenössischen Poesie-Diskurses: Was kann Lyrik? Gibt es poetisches Denken? Wo steht die Lyrik heute? Was sind neue Tendenzen und Entwicklungen poetischer Spracharbeit? Ist Trost eine gegenwärtige Kategorie der Lyrik? Lyrik und Engagement, wie passt das zusammen? Was bedeutet poetische Bildung? Wie vermittelt man Lyrik? Wie baut man die Schwellenängste ab? Außer Diskussion und Publikumsgespräch gibt es Lesungen sowie Musik von Leshrag.
Karla Reimert Montasser, geb. 1972 in Berlin. Studium der vergleichenden Literaturwissenschaften in Berlin, Potsdam und Moskau, seit 2000 Gründerin und Vorstand beim Netzwerk KOOK e.V.. Autorin, Aktivistin, Lyrikvermittlerin. Seit 2018 Organisatorin des Bereiches der Poetischen Bildung/Partizipation im Haus für Poesie. Mitgründerin des Netzwerk Lyrik e.V. und Vorstand bis 2019. Für ihre Texte erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Würth-Preis, den Preis des Autorinnenforums Rheinsberg und den Essaypreis der japanischen Botschaften. 2003 erschien »Kafka für Eilige« im Aufbau-Taschenbuchverlag, Berlin, ab 2008 die Neutextung der Kulturleiste des »Geo-Brockhauses«, 2014 »Picknick mit schwarzen Bienen« bei kookbooks und 2021 »Camp Zenith« bei kookbooks.
Maren Jäger, geb. 1977. Studium der Deutschen Philologie, Anglistik, Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft sowie Deutsch als Fremdsprache in Mainz und Glasgow; 2002–2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, seit 2014 am Institut für Germanistik an der Universität Duisburg-Essen; 2007 Promotion über Die Joyce-Rezeption in der deutschsprachigen Erzählliteratur nach 1945; 2006–2008 nebenberufliche Tätigkeit auf dem Feld der Literaturvermittlung; Veröffentlichungen u. a. zu Narratologie, Mythopoetik, Friedrich Schlegel und zur Literatur nach 1945; 2008–2014 Leitung der Mainzer Arbeitsstelle Schlegel-Edition; seit 2017 Postdoktorandin im Graduiertenkolleg Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen an der Berliner Humboldt-Universität.
ተመስገን ተስፉ (Temye Tesfu) schreibt Gedichte und andere Texte für Bühne und Papier. Auftritte im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus; mal vor vier, mal vor 4000 Leuten. Kuratiert und moderiert Veranstaltungsreihen in Potsdam, Berlin und Leipzig; leitet Werkstätten für kreatives Schreiben und Textperformance. Durfte zuletzt im Auftrag des Goethe-Instituts für eine Schreibresidenz nach Ramallah und für Workshops nach Taschkent reisen. Ist Gründungsmitglied des 2017 geschaffenen post-deutschen Künstlerʾinnenkollektivs parallelgesellschaft und der gleichnamigen Lesebühne, die sich als Mischung aus Lesung, Konzert, Stand-Up-Show und Polit-Talk beschreiben lässt. Journalistische Veröffentlichungen u.a. in der taz, analyse & kritik und neues deutschland. Der im Jahr 2021 unwahrscheinliche Schlusssatz wird ermöglicht durch das Arbeitsstipendium Literatur des Berliner Senats. Lebt und arbeitet.
Die Weimarer Lyriknacht ist seit 2022 Teil des »Lesarten«-Literaturfestivals der Stadt Weimar, und sie ist ein gemeinsames Projekt der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V., des Lese-Zeichen e.V., der Stadt Weimar sowie der Jazzmeile Thüringen und wird von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen sowie der Sparkassenstiftung Weimar – Weimarer Land finanziell unterstützt.
Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek eröffnet am Pfingstwochenende das Historische Bibliotheksgebäude mit neu gestalteten Bereichen und der Ausstellung „Cranachs Bilderfluten“. Ergänzt wird diese Ausstellung durch neue Präsentationen rund um den Bücherkubus und auf der Vulpius-Galerie, und zwar unter der Überschrift „Übersetzung als Streit – Bücher auf Reisen“. Luthers Erfindung der Bibel als neues Buch wird ebenso Thema sein wie Reiseliteratur aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Auf der Vulpius-Galerie werden Schätze der Bibelsammlung gezeigt.
Diesen besonderen Anlass möchte die Bibliothek am Samstag, dem 4. Juni, mit einem großen Fest feiern. Es wird ein vielfältiges Programm mit Gesprächen, Lesungen, Musik, Mitmachangeboten und Führungen durch die neueröffneten Ausstellungen und Sammlungsräume der Bibliothek geben.
Das genaue Programm finden Sie unter www.klassik-stiftung.de/sprache
Sabine Bode: Kriegsenkel. Die Erben der vergessenen Generation
Begrüßung: Angela Egli-Schmidt
Die Kriegsvergangenheit zeigt auch heute noch in vielen Familien Spuren, bis in die zweite und dritte Generation hinein. Jetzt meldet sich die Generation der Kinder der Kriegskinder zu Wort. Noch ist es ein völlig neuer Gedanke, sich vorzustellen, ihre tief sitzende Verunsicherung könnte von den Eltern stammen, die ihre Kriegserlebnisse nicht verarbeitet haben. Als Friedenskinder sind sie in den Zeiten des Wohlstandes aufgewachsen. Es hat ihnen an nichts gefehlt. Oder doch? Die Generation der zwischen 1960 und 1975 Geborenen hat mehr Fragen als Antworten: Wieso haben viele das Gefühl, nicht genau zu wissen, wer man ist und wohin man will? Wo liegen die Ursachen für diese diffuse Angst vor der Zukunft? Weshalb bleiben so viele von ihnen kinderlos? Noch ist es für sie ein völlig neuer Gedanke, sich vorzustellen, ihre tief sitzende Verunsicherung könnte von den Eltern stammen, die ihre Kriegserlebnisse nicht verarbeitet haben. Ist es möglich, dass eine Zeit, die über 60 Jahre zurückliegt, so stark in ihr Leben als nachgeborene Kinder hineinwirkt?
»Im Gespräch« – Film und Gespräch mit Knut Elstermann
Moderation: Edgar Hartung
An diesem Abend präsentiert sich der von MDR-Kultur bekannte Filmjournalist Knut Elstermann in der Vielseitigkeit seiner Arbeit. Er ist Moderator, Kritiker, Autor und Regisseur. Bei uns stellt er sein neues Buch »Im Gespräch« vor, mit Interviews, die er im Verlauf von 30 Jahren mit so legendären Ost-Filmkünstlern wie Jutta Wachowiak, Frank Beyer, Heiner Carow, Erwin Geschonneck, Jutta Hoffmann und vielen anderen geführt hat. Es ist eine Geschichte der DEFA in Gesprächsform und zugleich eine persönliche, berufliche Lebensbilanz von Knut Elstermann, der 2019 den Preis der DEFA-Stiftung erhielt. Wir zeigen zudem die jüngste seiner zahlreichen Dokumentationen: SORBEN INS KINO, in der er sorbische Filmemacher vorstellt und nach den Besonderheiten und der Bedeutung ihres Schaffens fragt. Anschließend läuft ein Klassiker des sorbischen Films STRUGA – BILDER EINER LANDSCHAFT von 1972.
Karten für die Filmveranstaltungen sind nur im Kino erhältlich!
Wir bitten um Anmeldungen per Mail unter kino@monami-weimar.de
Gabriele Krone-Schmalz: Russland unser Nachbar Oder Russland und der Westen
Begrüßung: Andy Faupel
Der russische Einmarsch in die Ukraine ist durch nichts zu rechtfertigen. Jetzt kann es nur darum gehen, diesen Krieg so schnell wie möglich zu beenden und eine tragfähige politische Lösung für die Zukunft zu finden. Da sind diplomatische Anstrengungen gefragt. Helfen Sanktionen oder schaden sie eher? Sind Härte und Abschreckung das Mittel der Wahl oder doch Entspannungspolitik und Versöhnung? Was entspannungspolitisch alles möglich ist, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. Obwohl die Sowjetunion 1968 die Demokratiebewegung in der Tschechoslowakei, den »Prager Frühling«, mit Panzern niedergewalzt hat, haben sich der damalige deutsche Bundeskanzler Willy Brandt und sein Berater Egon Bahr 1970 auf den Weg nach Moskau gemacht. Das war der Beginn der sogenannten Neuen Ostpolitik, die auf lange Sicht für alle Beteiligten nur Vorteile gebracht hat. Humanitär und wirtschaftlich. An der grundsätzlichen Aufgabe hat sich nichts geändert: Eine umfassende Sicherheitsarchitektur ist nötig, die den Bewohnern des europäischen Kontinents allen gleichermaßen Sicherheit bietet. Die war Ende der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts zum Greifen nah. Es ist erschütternd, sich vor Augen zu führen, welche Chance verspielt worden ist.
10:00 Uhr / Stadtkirche Ranis:
Literarischer Gottesdienst mit Martin Stiebert
Eintritt: kostenlos.
Der literarische Gottesdienst wird in diesem Jahr von Pfarrer Stötzner und Martin Stiebert gestaltet. Zum einen sollen, einer Anregung von Walter Jens folgend, die Evangelisten als Schriftsteller betrachtet werden; zum anderen soll, als ein Beispiel, die Gleichniserzählung vom reichen Mann und armen Lazarus aus dem Lukasevangelium gelesen und ausgelegt werden.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Ranis, gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
14:00 Uhr / Burg Ranis:
Lesekonzert mit Luci van Org: »Hundert Heldinnen«
Einzelkarten: 8 / 6 €
Darüber hinaus gibt es das Tagesticket Sonntag für € 25,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Seit dreißig Jahren zieht sich das Thema Frauen und Frauenrollen wie ein roter Faden durch Luci van Orgs künstlerisches Schaffen, das mit dem Hitsong „Mädchen“ begann. Eigentlich längst überfällig, dem Thema ein eigenes Programm zu widmen, in dem Luci die Heldinnen ihrer Romane und Kurzgeschichten mithilfe ihrer 3 Oktaven Sängerinnen-Röhre auf der Bühne zum Leben erweckt. Garniert natürlich mit passenden eigenen Songs.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
15:00 Uhr / Burg Ranis:
Kinderprogramm mit Hansi von Märchenborn
Eintritt: kostenlos.
Wie in jedem Jahr ist Hansi von Märchenborn wieder auf Burg Ranis dabei! Wer seine Glocke läuten hört, kann sich auf eine spannende Märchenstunde freuen. Hansi erzählt die Abenteuer seiner beiden Helden Karlchen und Häschen, dazu Klassiker der Brüder Grimm oder Märchen aus weit entfernten Ländern.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
16:00 Uhr / Burg Ranis:
Parallelwelten: Stefan Petermann & Philipp Winkler
Eintritt: 8 / 6 €.
Darüber hinaus gibt es das Tagesticket Sonntag für € 25,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Stefan Petermann liest aus seinem aktuellen, unveröffentlichten Romanprojekt »Lange Stille«, das eine Familiengeschichte aus der nahen Zukunft erzählt, angesiedelt in einem Deutschland, das geteilt ist in einen demokratischen und einen autoritären Staat.
Philipp Winkler liest aus seinem Roman „Creep“. Er erzählt von der Überwachungstechnikerin Fanni und dem Stubenhocker Junya, denen das Internet zur Wahlheimat wird. „Sie kennen uns, denn sie beobachten uns. Und wir lassen sie in unser Zuhause, teilen online unsere intimsten Gedanken und Bilder.“
Die Moderation übernimmt unser ehemaliger Raniser Debütant Martin Knuth.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
18:00 Uhr / Burg Ranis:
Lyrik im Konzert. Mit Max Sessner, Róža Domašcyna, Alke Stachler und Jonas Noack
Eintritt: 8 / 6 €.
Darüber hinaus gibt es das Tagesticket Sonntag für € 25,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Die beliebte Reihe darf zum 25. Jubiläum natürlich nicht fehlen und führt mit Róža Domašcyna, Alke Stachler und Max Sessner drei ebenso feinfühlige wie sprachmächtige Vertreter/innen des lyrischen Handwerks zusammen. Musikalisch begleitet werden sie vom Singer/Songwriter Jonas Noack.
Die Moderation übernimmt unsere ehemalige Raniser Debütantin Simone Scharbert.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
20:00 Uhr / Burg Ranis:
Anna Thalbach: Vom Gruseln – Geschichten von E.T.A. Hoffmann bis Mary Shelley
Eintritt: 15 € / 12 €.
Darüber hinaus gibt es das Tagesticket Sonntag für € 25,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Die berühmte Schauspielerin und mehrfach ausgezeichnete Hörbuchsprecherin Anna Thalbach führt Sie in die Welt der Schauergeschichten. Eine der markantesten Stimmen Deutschlands liest im Hof der Literaturburg Ranis Gruselklassiker von Autoren wie E.T.A Hoffmann, Ambrose Bierce und Mary Shelly. Kommen Sie vorbei! Oder haben Sie Angst?
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
»Die Enkelin« – Lesung mit Bernhard Schlink
Begrüßung: Gerlinde Sommer
Im Sommer 1964 verlieben sich eine Studentin aus dem Osten und ein Student aus dem Westen ineinander. Er verhilft ihr zur Flucht. Erst nach ihrem Tod entdeckt der Siebzigjährige, was seine Frau ihm ein Leben lang verschwiegen hat: Sie hatte damals eine Tochter zurückgelassen. Er tut, was sie immer wollte, aber nicht schaffte, er sucht nach ihr. Die Suche wird zu einer Reise in die Vergangenheit und einer Begegnung mit den Wunden und Narben, die DDR, Wende und Anpassung des Ostens an den Westen hinterlassen haben. Als er die Tochter findet, lebt sie verheiratet in einer völkischen Gemeinschaft auf dem Land. Ihre vierzehnjährige Tochter freut sich, dass auf einmal ein Großvater in ihr Leben tritt, wie er sich über eine Enkelin freut. Aber seine Welt ist ihr so fremd wie ihm die ihre. Kann er sie erreichen?
»Blaue Frau« – Lesung mit Antje Ravik Strubel
Moderation: Eva Bormann
In ihrem mit dem Deutschen Buchpreis 2021 ausgezeichneten Roman »Blaue Frau« erzählt Antje Rávik Strubel aufwühlend von den ungleichen Voraussetzungen der Liebe, den Abgründen Europas und davon, wie wir das Ungeheuerliche zur Normalität machen. Hauptfigur ist Adina, die Strubels Leser bereits aus ihrem frühen Roman »Unter Schnee« kennen. Adina wuchs als letzter Teenager ihres Dorfs im tschechischen Riesengebirge auf und sehnte sich schon als Kind in die Ferne. Nun ist Adina 20 Jahre alt und lernt bei einem Sprachkurs in Berlin die Fotografin Rickie kennen, die ihr ein Praktikum in einem neu entstehenden Kulturhaus in der Uckermark vermittelt. Unsichtbar gemacht von einem sexuellen Übergriff, den keiner ernst nimmt, strandet Adina nach einer Irrfahrt in Helsinki. Im Hotel, in dem sie schwarzarbeitet, begegnet sie dem estnischen Professor Leonides, Abgeordneter der EU, der sich in sie verliebt. Während er sich für die Menschenrechte stark macht, sucht Adina einen Ausweg aus dem inneren Exil.
Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Deutschen Nationaltheater Weimar und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen.
»Abschied und Ankunft« – Film und Gespräch mit der Regisseurin Beate Kunath
Moderation: Frank Simon-Ritz
Stefan Heym – Ein großer Humanist. Ein Sozialist. Ein unbequemer Schriftsteller. Knapp 20 Jahre nach dem Tod Stefan Heyms übereignete seine Frau Inge Heym die über Jahrzehnte hinweg zusammengetragene Arbeitsbibliothek des Schriftstellers seiner Geburtsstadt Chemnitz. Im Originalmobiliar seines Arbeitszimmers wird sie seit Herbst 2020 als Stefan-und-Inge-Heym-Arbeitsbibliothek im neu eingerichteten Stefan-Heym-Forum im Kulturzentrum Das Tietz präsentiert und steht dort der Forschung zur Verfügung. Die aus Chemnitz stammende Filmemacherin Beate Kunath hat Inge Heyms Vorbereitungen auf den Umzug der Bibliothek mit der Kamera begleitet. Ergänzt um Archivaufnahmen mit Stefan Heym ist dabei ein einfühlsames Doppelportrait entstanden, das überraschende neue Einblicke in Heyms Leben und literarisches Schaffen bietet.
Karten für die Filmveranstaltungen sind nur im Kino erhältlich!
Wir bitten um Anmeldungen per Mail unter kino@monami-weimar.de
»Alter, du wirst abgehängt. Die besten Kolumnen« – Buchpremiere mit Frank Quilitzsch und mit Zeichnungen von Nel
Moderation: Gerlinde Sommer
Ein Krokodil in der Unstrut beherrscht wochenlang die Thüringer Schlagzeilen. Frank Quilitzsch legt sich amüsiert auf die Lauer. Lieber noch schnappt er selber – nach Skandalösem, Skurrilem und auch ganz Gewöhnlichem, das ihm als Zeitungskolumnist tagtäglich begegnet: Ist der Virologe allmächtig, weil er am Coronavirus forscht? Macht das Homeoffice asozial? Steuern wir vollmundig in eine Katastrophe? Und lernt man mit über 60 noch etwas von der jungen Generation? Wer Kopfrechnen kann, Kuczynskis Kultbuch „Dialog mit meinem Urenkel“ kennt und Auto mit Kassettenlaufwerk gefahren ist, den wirft so leicht nichts mehr aus der Bahn. Dennoch nimmt sich der Autor die Mahnung seiner jüngsten Ziehtochter zu Herzen: „Alter, du wirst abgehängt!“
»Nastjas Tränen« – Lesung mit Natascha Wodin
Begrüßung: Helfried Schmidt
Als Natascha Wodin 1992 nach Berlin kommt, sucht sie jemanden, der ihr beim Putzen hilft. Sie gibt eine Annonce auf, und am Ende fällt die Wahl auf eine Frau aus der Ukraine, dem Herkunftsland ihrer Mutter, die im Zweiten Weltkrieg als Zwangsarbeiterin nach Deutschland verschleppt wurde. Nastja, eine Tiefbauingenieurin, konnte nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im wirtschaftlichen Chaos ihrer Heimat nicht mehr überleben, ihr letztes Gehalt bekam sie in Form eines Säckchens Reis ausgezahlt. Da sie ihren kleinen Enkelsohn und sich selbst nicht länger ernähren kann, steigt sie, auf etwas Einkommen hoffend, in einen Zug von Kiew nach Berlin. Dort gelingt es ihr, mehrere Putzjobs zu finden, nach getaner Arbeit schläft sie auf dem Sofa ihrer Schwester. Zu spät bemerkt sie, dass ihr Touristenvisum abgelaufen ist. Unversehens schlittert sie in das Leben einer Illegalen, wird Teil der riesigen Dunkelziffer an Untergetauchten im Dickicht der neuen, noch wildwüchsigen deutschen Hauptstadt.
Rombo – Lesung mit Esther Kinsky
Moderation: Andrea Meyer-Fraatz
Im Mai und im September 1976 erschüttern zwei schwere Erdbeben eine Landschaft und ihre Bevölkerung im nordöstlichen Italien. An die tausend Menschen sterben unter den Trümmern, Zehntausende sind ohne Obdach, viele werden ihre Heimat, das Friaul, für immer verlassen. Die Materialverschiebungen infolge der Beben sind gewaltig, sie bilden neues Gelände, an denen sich die Wucht des Eingriffs ablesen und in die Begriffe der Naturkunde fassen lässt. Doch für das menschliche Trauma, für die Erfahrung der plötzlich zersprengten Existenz, lässt sich die Sprache nicht so einfach finden. In Esther Kinskys neuem, noch vor Erscheinen preisgekröntem Roman berichten sieben Bewohner eines abgelegenen Bergdorfs, Männer und Frauen, von ihrem Leben, in dem das Erdbeben tiefe Spuren hinterlassen hat, die sie langsam zu benennen lernen. Von der gemeinsamen Erfahrung von Angst und Verlust spleißen sich bald die Fäden individueller Erinnerung ab und werden zu eindringlichen und berührenden Erzählungen tiefer, älterer Versehrung.
»Herscht 07769« – Lesung mit László Krasznahorkai
Moderation: Wieland Koch
Literarisch mit großem Sog überrascht László Krasznahorkai mit einem Roman voll beängstigender deutscher Gegenwart, mit melancholischem Humor und abgründigem Sarkasmus. Verortet ist seine Geschichte in Kana. Der Ort wäre eine vergessene Kleinstadt irgendwo in Thüringen, hätte ihre abgelegene Trostlosigkeit nicht Neonazis angelockt. Die Einwohner betrachten sie mit Angst und Argwohn. Allein Florian Herscht meint, er habe Freunde auf beiden Seiten: ein hilfsbereiter Muskelprotz, der sich vor Tattoos fürchtet und glaubt, das Universum stürze demnächst ins Nichts. Um alle vor der vermeintlichen Katastrophe zu warnen, schreibt er Briefe an Frau Merkel, die ohne Antwort bleiben. Doch seine Unschuld macht ihn hellsichtig, und nur die Musik Bachs kann ihn trösten. Plötzlich tauchen am Waldrand Wölfe auf, die Apokalypse rückt tatsächlich näher… 07769 ist eine Postleitzahl ohne zugewiesenen Ort. An 07768 adressierte Sendungen erreichen allerdings Kahla und Kahla ist Homöonym zu Kana. Der Autor wurde in letzter Zeit tatsächlich häufiger in Kahla bei Recherchen angetroffen.
Kinder von Hoy (Buch 2021) | Gundermanns Revier (Film 2019)
Buchvorstellung, Film und Gespräch mit Grit Lemke
Moderation: Wieland Koch
Die Autorin und Dokumentarfilmerin Grit Lemke, 1965 geboren, wuchs in Hoyerswerda auf. In der „sozialistischen Vorzeigestadt“ hatte sich eine einzigartige Kultur- und Kunstszene um den „singenden Baggerführer“ Gerhard Gundermann gebildet. In diesem Milieu war auch Grit Lemke aktiv und empfand ihre dort verlebte Jugend als eine “Zeit der Freiheit“. Im Herbst 1991 jedoch sorgte Hoyerswerda weltweit für Schlagzeilen: Es kam zu rassistischen Übergriffen auf Wohnheime von DDR-Vertragsarbeitern und Asylbewerbern. In ihrem 2021 erschienen dokumentarischen Roman “Kinder von Hoy“ beschreibt Grit Lemke das Entsetzen über diese Vorfälle. Doch sie erzählt nicht nur von den Abgründen – sie zeigt auch andere, unbekannte Seiten der einstigen Bergbaustadt. Für den Roman hat die Autorin viele Zeitzeugen in Hoyerswerda interviewt und verwebt ihre Geschichten zu einem facettenreichen Bild. Schon 2019 hatte sie in ihrem Dokumentarfilm „Gundermanns Revier“, der für den Grimme-Preis nominiert war, ein poetisches und persönliches Porträt des Rockpoeten und Baggerfahrers gezeichnet. Wie in einem Brennspiegel bündeln sich in der Region Lausitz und im Werk Gundermanns globale Fragen: Heimat und Industrie, das Ende der Arbeit, Utopie und individuelle Verantwortung. Zu Wort kommen eine Lehrerin, seine ersten Wegbegleiter aus der Brigade Feuerstein, enge Mitarbeiter, Musikerkollegen und Conny Gundermann. Der Bürgerchor Hoyerswerda singt seine Songs. Poetische Reflexionen der Filmemacherin Lemke und metaphorische Bilder einer umgebrochenen Landschaft und Stadt führen durch den Film. Sie treten in einen Dialog mit Gundermann in weitgehend unbekannten Archivaufnahmen, Texten und Musik.
Karten für die Filmveranstaltungen sind nur im Kino erhältlich!
Wir bitten um Anmeldungen per Mail unter kino@monami-weimar.de
Moderation: Nancy Hünger
Endlich ist die Weimarer Lyriknacht zurück – an neuem Ort, mit neuem Partner – und mit vier großartigen preisgekrönten Dichterinnen! Ihre Stimmen sind vielgestaltig, mal wütend, mal frech, mal melancholisch, leise oder laut:
Lisa Jeschke (geb. 1985), Lyriker*in und Performer*in, lebt in München. Für ihren Lyrikband »Die Anthologie der Gedichte betrunkener Frauen«, erhielt sie 2020 den Bayerischen Kunstförderpreis.
Kerstin Preiwuß (geb. 1980) aufgewachsen in Plau am See und Rostock, lebt als freie Autorin mit ihrer Familie in Leipzig.
https://www.piper.de/autoren/kerstin-preiwuss-10001096
Simone Lappert (geb. 1985) studierte Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Sie lebt und arbeitet als freie Autorin in Zürich. Nach zwei preisgekrönten Romanen debütierte sie 2022 als Dichterin.
Judith Zander (geb. 1980) lebt in Jüteborg. Sie studierte Germanistik, Anglistik und Geschichte in Greifswald, danach am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Ihr Debütroman »Dinge, die wir heute sagten« stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises, soeben erschien ihr neuster Lyrikband »im ländchen sommer im winter zur see«.
Musikalisch begleiten sie Isabel Rößler und Ulrike Schwarz. Rößler studierte Jazz-Kontrabass an der Hochschule für Musik in Nürnberg und an der Estnischen Musikakademie in Tallinn. Seit 2018 lebt und arbeitet sie in Berlin. Schwarz (Saxophon/Flöte) ist Improvisationsmusikerin und Musikpädagogin. Sie spielt in Ad-Hoc-Formationen und lehrt an der HfMDK Frankfurt am Main Jazz mit Kindern und »freie« Improvisation.
Moderation: Nancy Hünger & Romina Nikolić
Die Weimarer Lyriknacht ist seit 2022 Teil des »Lesarten«-Literaturfestivals der Stadt Weimar, und sie ist ein gemeinsames Projekt der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V., des Lese-Zeichen e.V., der Stadt Weimar sowie der Jazzmeile Thüringen und wird von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen sowie der Sparkassenstiftung Weimar – Weimarer Land finanziell unterstützt.
Das ganze Jahr über verzaubern professionelle Erzähler mit ihren Künsten große und kleine Zuhörer. Die Tradition des freien Erzählens und die damit verbundene Kultur des Zuhörens sind den Organisatoren Lese-Zeichen e.V. und Stadt Meiningen ebenso wichtig, wie das Märchen als traditionelles Bildungs- und Kulturgut.
Zur Eröffnung des Thüringer Märchen- und Sagenfestes auf Burg Ranis erzählen in diesem Jahr Andreas von Rothenbarth und Janko Lehmann (Jonglage, Zauberei und Spaß) für kleine und große Kinder. Desiree Meinhardt begleitet den Nachmittag musikalisch mit dem Dudelsack. Außerdem sorgen die Burgfreunde Ranis für Bratwürste, kühle Getränke, Kaffee und Kuchen und ein kleines Ritterlager.
Angeboten werden auch museumspädagische Führungen der Museumsfrauen der Burg Ranis für Kinder von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., mit Unterstützung von JenaCon, der Thüringer Kulturstiftung, der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und den Burgfreunden der Burg Ranis.
Ein Pionierprojekt der Moderne wird 100: Zum Geburtstag des Haus Am Horn widmet die Klassik Stiftung Weimar ihr Jahresprogramm 2023 dem Thema Wohnen. Ausgehend von der Frage „Wie werden wir wohnen?“, die das Staatliche Bauhaus Weimar ins Zentrum seines Wirkens stellte, richtet sich der Blick auf das einzigartige Ensemble historischer Wohnhäuser in Weimar.
Eröffnungsfest | 30. März – 2. April
Innerhalb des viertägigen Eröffnungsfestes verwandelt die Klassik Stiftung Weimar die Kulturstadt mit vielfältigen Interventionen, Mitmachangeboten und Ausstellungen zu einem interaktiven Diskursraum für die ganze Familie.
Die zentrale Ausstellung „Wege nach Utopia“ fragt im Bauhaus-Museum Weimar nach aktuellen und zukünftigen Bedingungen des Wohnens. Künstlerische Performances schaffen innerhalb des Quartiers der Moderne Begegnungsorte und schärfen den Blick für die gegenwärtige Wohnarchitektur. Beim Familienfest am Samstag bieten zahlreiche Werkstattangebote und geführte Kurztouren spannende Zugänge zum Wohnalltag damals wie heute. In den historischen Häusern Weimars enthüllen Kunstinstallationen neue Perspektiven auf Wohnräume und ihr Interieur. Eine abschließende Matinee widmet sich den politischen Dimensionen des Wohnens.
Weitere Informationen und das gesamte Programm ist auf der Website der Klassik Stiftung Weimar zu finden: www.klassik-stiftung.de/wohnen
30. März 2023
Ausstellungseröffnung
18 Uhr Dichterhaushalt und Lebenskunst –
Vom Wohnen um 1800
Goethe- und Schiller-Archiv, Jenaer Straße 1
31. März 2023
Eröffnungsfest Themenjahr Wohnen 2023
Bauhaus-Museum Weimar, Stéphane-Hessel-Platz 1
18 Uhr Eröffnung
Ausstellungseröffnung
18.30 Uhr Wege nach Utopia: Wohnen zwischen
Sehnsucht und Krise | Eintritt frei
18.45 Uhr Einzug des Bundesministeriums für
blühende Landschaften - Performance
19.30/21 Uhr LILABUNGALOW – Band
ab 20 Uhr Fassadenprojektion und Pop-up-Bar
(Genius Loci)
20.15 Uhr The Call – Linie zum Quadrat –Performance
20/21 Uhr Taschenlampentour im Museum
Neues Weimar, Jorge-Semprún-Platz 5
Eintritt frei
After-Show-Party
23 Uhr Galerie Eigenheim, Asbachstraße 1
1. April 2023
»Wie Weimar wohnt« – Im Stadtraum Weimar
Familienfest
Bauhaus-Museum Weimar, Stéphane-Hessel-Platz 1
10 — 17 Uhr Werkstattangebote für Kinder und
Familien, Wohnlabor unterwegs, Fotobox,
Mitmachangebote
11 & 14 Uhr Puppentheater „Kasper allein zu Haus“
Wohnlabor zum Mitmachen
Stadtschloss Weimar, Burgplatz 4
14–18 Uhr „Wie wohnst du?“- Austausch im offenen
Wohnzimmer
11 & 14 Uhr Geführte Tour Wohnperspektiven
Treffpunkt: Wohnlabor
Experten erzählen
15 Uhr „Die Prinzessin von Neu-Germanien“
Nietzsche-Archiv, Humboldtstraße 36
16 Uhr Goethes Topfpflanzen
Goethe Nationalmuseum, Frauenplan 1
Eröffnung der 3D-Medienstation
16.30 Uhr Goethe-Apparat
Goethe Nationalmuseum, Frauenplan
Ausstellungseröffnung
18 Uhr klassisch konsumieren – Bertuch und das
Journal des Luxus und der Moden
Herzogin Anna Amalia Bibliothek,
Studienzentrum, Platz der Demokratie 4
20 Uhr POWER HOUSE
Schiller-Museum, Schillerstraße 12
In Kooperation mit der Bauhaus-Universität
Weimar, Universitätsgalerie nova space
2. April 2023
Matinee | Weimarer Kontroversen
Bauhaus-Museum Weimar, Stéphane-Hessel-Platz 1
11 Uhr Hier könnten 12 Familien wohnen
Podiumsdiskussion
zum Wohnen in Weimar
Jubiläumsprogramm
Freitag | 5. Mai 2023
18:00 Uhr · HAAB, Bücherkubus
»Celan übersetzen«
Veranstaltung mit Klaus Reichert und Katharina Raabe
Gesprächsreihe »Übersetzen! Das ›Schreiber-Sofa‹ im
Bücherkubus« mit anschließendem Sektempfang
Samstag | 6. Mai 2023
11:00–15:00 Uhr · HAAB, Studienzentrum & Vulpius-Galerie
»Nanocellulose – kleinste Fasern mit großem Potenzial«
Einführung in die Restaurierung brandgeschädigter Musikalien
»Der Gesellschaft Anna Amalia Bibliothek sei Dank«
Einblicke in von der GAAB finanzierte Erwerbungen und Publikationen
der letzten Jahre
»Klassisch konsumieren
Bertuch und das Journal des Luxus und der Moden«
Führungen durch die aktuelle Ausstellung im Studienzentrum
15:00 Uhr · HAAB, Studienzentrum
»Future Memory Herzogin Anna Amalia Bibliothek«
Gespräch mit Mitgliedern aus Kuratorium und Vorstand der GAAB
Auftakt zum Erinnerungsprojekt zur Geschichte der Biblio-
thek und 20 Jahre Brand mit anschließendem geselligen
Beisammensein bei Kaffee und Kuchen.
„Poetry is Dance / Poesie ist Tanz“
Am 19. & 20. Mai finden die Internationalen Thüringer Poetryfilmtage in Weimar statt.
Das diesjährige Festivalmotto lautet „Poetry is dance“. Wir freuen uns auf ein vielfältiges Programm mit wunderbaren Künstler:innen und auf einen inspirierenden Austausch mit Filmschaffenden und Interessierten!
Freitag, 18:00–21:00 Uhr Eröffnungsveranstaltung
Moderation: Anna Eijsbouts
Das Festival steht in diesem Jahr unter dem Motto „Poetry is Dance / Poesie ist Tanz“ und erkundet die enge Verbindung von Gedicht und Tanz. Zur Eröffnung präsentiert die niederländische Animationsfilmemacherin Anna Eijsbouts eine Auswahl von besonderen Tanz-Poetryfilmen, und es werden aktuelle Tanzprojekte wie das Corporeal Poetry Collective (Münster/Leipzig/Berlin) vorgestellt. Höhepunkt des Abends ist eine Live-Performance der Lyrikerin Ulrike Almut Sandig mit der Stepptänzerin Doortje Peters aus Amsterdam.
Eine Veranstaltung in deutscher und englischer Sprache.
Beteiligte Künstler*innen:
Anna Eijsbouts; Joachim Goldschmidt; Bettina Henningsen; Doortje Peters; Dean Ruddock; Ulrike Almut Sandig; Boris Seewald
Samstag
12:00 Uhr Coffee with the Film Makers Mon Ami Kino
14:00 Uhr Bauhaus Poetry Shorts Mon Ami Kino
15:00 Uhr Deutschsprachiges Programm Mon Ami Kino
16:00 Uhr Weltspiegel der Poesie Mon Ami Kino
18:00–21:30 Uhr VERLEIHUNG des »8. WEIMARER POETRYFILM-PREISES« Kino Lichthaus
22:00 Uhr FESTIVALPARTY mit elektronischer Livemusik Kasseturm
Die Poetryfilmtage sind ein jährlich stattfindendes Kurzfilmfestival für Poesiefilme und Videopoetry. Höhepunkt ist die Verleihung des Weimarer Poetryfilm-Preises im Kino Lichthaus. In seiner Mediathek bietet das Festival dem Publikum die Möglichkeit an, alle Filme zuhause (noch einmal) in Ruhe zu schauen.
Für alle, die es nicht nach Weimar schaffen, gibt es vom 19. bis zum 31. Mai eine Online-Mediathek mit den Wettbewerbsfilmen und Sonderprogrammen.
Der Festivalpass ist für 15 € auf der Webseite der Literarischen Gesellschaft Thüringen oder unter https://www.eventbrite.de/e/international-poetry-film-festival-of-thuringia-tickets-583495479687, sowie vor Ort in der Eckermann-Buchhandlung erhältlich und ermöglicht den Zugang zu allen Veranstaltungen des Festivals vor Ort sowie zur Online-Mediathek.
Den Code für die Playlists erhälst Du mit deiner Bestellbestätigung per E‑Mail. Er ist vom 19. bis 31. Mai um 23 Uhr MEZ gültig. Der Zugangscode wird nur für die Playlists auf der Festivalwebseite benötigt. Eine Registrierung oder Anmeldung bei Eventbrite ist nicht erforderlich.
Offizielle Auswahl der Wettbewerbsfilme für den 8. Weimarer Poetryfilmpreis:
Kategorie
“Bestes Video”
Category “Best Video”
Click-click, tick-tick
Regie/Direction: Martina Pfaff |
Text: Sylvia Plath (1932–1963)
Deutschland/Germany 2022 | 3:04 min
Sentences
Regie/Direction & Text: Cia Rinne
Deutschland/Germany 2022 | 2:09 min
For the Skeptical
Regie/Direction & Text: Dawn Westlake
USA 2022 | 3:14 min
Tutopique #Spleen
Regie/Direction & Text: Maurice Huvelin
Frankreich/France 2021 | 2:00 min
Fabien, auxiliaire de vie
Regie/Direction: Pierre Guiho |
Text: Alphonse de Lamartine (1790–1869)
Frankreich/France 2021 | 10:00 min
When it feels hot, that rage against me
Regie/Direction: Helmie Stil |
Text: Rebecca Goss
Großbritannien/Great Britain 2022 | 1:50 min
Morning Times
Regie/Direction: Leang Ren Ong |
Text: Dr. Tan Chee Lay
Singapur/Singapore 2021 | 4:15 min
Kategorie
“Beste Animation”
Category “Best Animation”
Know
Animation: Ralitza Toneva, Spartak Yordanow |
Text: Radoslav Chichev
Bulgarien/Bulgaria 2022 | 6:00 min
Winternight
Animation: Charles Badenhorst |
Text: Eugene Marais (1871–1936)
Südafrika/South Africa 2023 | 4:12 min
Wind whisperer
Animation & Text: Fernanda Caicedo
Ecuador 2022 | 6:30 min
Dear Mahsa
Animation: Martin Pflanzer |
Text: Aveda Alavie
Deutschland/Germany 2022 | 5:15 min
Three Cypresses
Animation: Zeynep Sila Demiri |
Text: Nâzım Hikmet (1902–1963)
Türkei/Turkey 2020 | 1:23 min
Soaked In
Animation & Text: Shiyu Tang
China 2022 | 4:45 min
The blind work / Il lavoro cieco Animation: Gianluca Abbate |
Text: Lello Voce
Italien/Italy 2020 | 6:00 min
Festivaleröffnung – Lesung mit Judith Hermann
Moderation: Michael Hametner
»Judith Hermanns Bücher sind unbeirrbare Erkundungen der menschlichen Verhältnisse«, heißt es in der NZZ. In ihrem jüngsten Roman „Daheim“ erzählt sie von einer Frau, die vieles hinter sich lässt, Widerstandskraft entwickelt und in der intensiven Landschaft an der Küste eine andere wird.
Michael Hametner spricht mit der vielfach ausgezeichneten Autorin auch den neuen Band Band »Wir hätten uns alles gesagt«: über das, was Schreiben und Leben zusammenhält und miteinander verbindet. Wahrheit, Erfindung und Geheimnis – Wo beginnt eine Geschichte und wo hört sie auf?
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 8,- / € 6,- ermäßigt. Darüber hinaus gibt es das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, gefördert von der Thüringer Kulturstiftung.
10:00 Uhr
Literarischer Gottesdienst mit Martin Stiebert
In diesem Jahr soll ein literarisch-musikalischer Gottesdienst an Heinrich Schütz (1585 – 1672) erinnern, der auf seine Weise unendlich viel für die Verbreitung der lutherschen Bibelübersetzung getan hat. Dazu kommen Texte von Autoren des 20. Jahrhunderts, die sich zu Schütz geäußert haben: Ricarda Huch, Martin Gregor-Dellin, Günter Grass.
Ort: Evangelische Kirche Ranis
Eintritt : kostenlos
14:00 Uhr
Die drei ??? und das Phantom-Krokodil: Rätsel-Lesung mit Cally Stronk & Christian Friedrich
Alarm in Rocky Beach! Immer öfter werden Raubtiere in der Stadt gesichtet – sogar ein Phantom-Krokodil spukt durch die Fluten. Auch Peter gerät in Gefahr, als er als Teilnehmer einer Survival-Fernsehshow für Dreharbeiten am Strand ist. Die drei ??? sind alarmiert. Geht es hier um Tierschmuggel oder Erpressung?
Mit ihrem neuen Buch aus der bekannten Reihe nehmen Cally Stronk & Christian Friedrich Detektiv-Fans ab 10 Jahren mit nach Rocky Beach, wo ein mysteriöser Fall aufgeklärt werden muss. In einer interaktiven Lesung wird gemeinsam mit den Kindern gerätselt und ermittelt.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 10,- / € 6,- ermäßigt.
15:30 Uhr
Kinderprogramm mit Hansi von Märchenborn
Wie in jedem Jahr ist Hansi von Märchenborn wieder auf Burg Ranis dabei! Wer seine Glocke läuten hört, kann sich auf eine spannende Märchenstunde freuen. Hansi erzählt die Abenteuer seiner beiden Helden Karlchen und Häschen, dazu Klassiker der Brüder Grimm oder Märchen aus weit entfernten Ländern.
Eintritt. kostenlos
16:00 Uhr
Antje Babendererde liest „Im Schatten des Fuchsmondes“
Antje Babendererde hat eine berührende Liebesgeschichte geschrieben – angesiedelt in den traumhaft schönen schottischen Highlands. Dieses Jahr ist für Lia auf dem Landsitz ihrer Familie nichts mehr, wie es einmal war – wegen Finn, dem Neffen des Wildhüters. Obwohl er sie mit seinen spöttischen Sprüchen herausfordert, verliebt sie sich Hals über Kopf in ihn. Doch wer ist dieser Junge wirklich, der mit einem wilden Fuchs Ball spielt und ihm Gedichte vorliest?
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 8,- / € 6,- ermäßigt.
18:00 Uhr
Lyrik im Konzert. Mit Martin Piekar, Lütfiye Güzel, Christoph Danne und Demian Kappenstein. Moderiert von Dominik Dombrowski
Lütfiye Güzels Lyrik ist gerade heraus, einfach, klar, präzise, hart – mit einem bestechenden Blick auf das Alltägliche, auf die sogenannten kleinen Dinge. Christoph Dannes Verse wehren sich gegen den flüchtigen Gebrauchswert und gegen die Maskerade lauter Metaphern. Martin Piekars Lyrik ist eine Einladung, mit ihm zu gehen, zu schreiten, zu rennen und innezuhalten: auf Parkbänken, unter Brücken und auf Verkehrsinseln.
Demian Kappenstein begleitet die Lesung auf dem Schlagzeug. Moderiert wird sie von dem Dichter Dominik Dombrowski.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 8,- / € 6,- ermäßigt.
20:00 Uhr
„Familienbande“. Lesekonzert mit Lenn Kudrjawizki und Ben Kreisel
Als Kommissar im Kroatien-Krimi begeistert er ein Millionenpublikum. Er spielte im oscarprämierten Film „Die Fälscher“ und der Fernsehserie „Vikings“. Mit Kevin Costner machte er während der Drehpausen in seinem Wohnwagen Musik … Doch Lenn Kudrjawizkis Autobiographie erzählt nicht nur von seinem Leben als Schauspieler. Sie erzählt die Geschichte eines Jungen, der mit seinem Vater durch die wilde Landschaft des Kaukasus streift und von den Schicksalen seiner jüdischen Vorfahren erfährt. Eines Teenagers, der in der DDR eine familiäre Achterbahn durchlebt und mit 19 seinen geliebten Vater verliert. Eines jungen Mannes, der in der Arbeit seiner Trauer entkommen will und sich dabei fast selbst verliert.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 18,- / € 16,- ermäßigt.
Darüber hinaus gibt es das Tagesticket Samstag für € 30,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert durch die Thüringer Kulturstiftung.
Kunstgarten Altenburg – Hinter grünen Fassaden
Casino Altenburg – Mitternachtsspecial “Hinter den Fassaden des Unglaublichen”
Die Festivalorte:
Kunstgarten
Schmöllnsche Landstrasse 22, 04600 Altenburg
Altes Casino
Roßplan 17, 04600 Altenburg
Alte Seifensiederei:
Johannisstraße 4, 04600 Altenburg
Alte Seifensiederei: Hinter den Fassaden des Schreibens
Moderation: Constance Böhme
Casino: Hinter den Fassaden des Undergrounds
Moderation: Christof Meueler
Die Festivalorte:
Kunstgarten
Schmöllnsche Landstrasse 22, 04600 Altenburg
Altes Casino
Roßplan 17, 04600 Altenburg
Alte Seifensiederei:
Johannisstraße 4, 04600 Altenburg
Marktplatz – Hinter den Fassaden eines Zaubererhauses (Kinderprogramm)
Alte Seifensiederei – Hinter den Fassaden eines Biedermeiers
Casino – Tatort und SoKo – Hinter den Fassaden des Verbrechens
Casino – Trio Noir – Hinter den Fassaden des Verbrechens II
Casino – Mitternachtsspecial – Hinter den Fassaden des berühmtesten Detektivs der Welt
Die Festivalorte:
Kunstgarten
Schmöllnsche Landstrasse 22, 04600 Altenburg
Altes Casino
Roßplan 17, 04600 Altenburg
Alte Seifensiederei:
Johannisstraße 4, 04600 Altenburg
Thüringer Märchen- und Sagenfest 2023: Eine Welt, viele Geschichten
Das ganze Jahr über verzaubern professionelle Erzähler mit ihren Künsten große und kleine Zuhörer. Die Tradition des freien Erzählens und die damit verbundene Kultur des Zuhörens sind uns ebenso wichtig, wie das Märchen als traditionelles Bildungs- und Kulturgut.
Beim Thüringer Märchen- und Sagenfest sind in diesem Jahr Märchen aus aller Welt auf Burg Ranis zu hören. Mit dabei: Andreas vom Rothenbarth, Maria Carmela Marinelli, Hansi von Märchenborn und Janko Lehmann. Desiree Meinhardt begleitet den Nachmittag musikalisch mit dem Dudelsack. Außerdem sorgen die Burgfreunde Ranis für Bratwürste, kühle Getränke, Kaffee und Kuchen und ein kleines Ritterlager.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V. mit Unterstützung der Kulturstiftung Thüringen, der Burgfreunde Ranis e.V., der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten sowie der Partnerschaft für Demokratie im Saale-Orla-Kreis.
Henning Kreitel: Keine Nüsse mehr für Familie Eichhorn
Für Kinder ab 4 Jahren
Emilie Eichhorn lebt mit ihren Eltern in der hohen Kiefer am Waldrand. Sie liebt Haselnüsse über alles. Doch plötzlich, an ihrem vierten Geburtstag, erleidet sie einen allergischen Schock. Und plötzlich steht ihr ganzes Leben Kopf. Sie muss zu Dr. Schaufelmann dem Maulwurf gebracht werden, bekommt ein Medikament und muss lernen, dass es künftig keine Nüsse mehr für sie gibt. Nun fühlt sie sich nicht nur unglücklich, sondern auch als Außenseiterin. Das ändert sich erst, als sie eines Tages das Wiesel Hendrik keuchend und schnaufend in einem Gebüsch entdeckt… und sofort weiß, was zu tun ist und zu einer Heldin wird.
Henning Kreitel wurde in Weimar geboren. Lange Zeit hatte er mit Goethe und Schiller nichts am Hut, denn er wollte eigentlich
Banker oder Richter werden. Durch Zufall hat ihn die Muse geküsst – bei einem längeren Ausflug in Frankfurt am Main. Er studierte
Fotografie an der Kunstakademie Stuttgart und entdeckte dort auch die Literatur für sich. Seit 2014 lebt er in Berlin, schreibt und
veröffentlicht Lyrik und Prosa.
Martin Debes: Deutschland der Extreme
Lesung und Gespräch | Moderation: Boris Lochthofen
In Thüringen greift die AfD nach der Macht und bringt die ganze Republik in Bedrängnis. Martin Debes erzählt die Geschichte eines Landes, das Experimentierfeld extremer politischer Strömungen war und wieder geworden ist: Genau ein Jahrhundert, nachdem in Weimar erstmals Bürgerliche mithilfe völkischer Extremisten regierten, steht die Demokratie in Thüringen vor einer neuen Herausforderung. 2024 könnte die AfD Wahlsieger und damit regierungsentscheidend werden. Das ist nicht nur ein Härtetest für die Region, sondern einer für die ganze Bundesrepublik. Thüringen steht damit beispielhaft für die Bedrohung der Demokratie in Deutschland.
Eine Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen.
Charles Lewinsky: »Rauch und Schall«
Weimar – LiteraturEtage
Goethe kommt zurück aus der Schweiz und hat zu Hause in Weimar plötzlich eine Schreibblockade. Da kann sein kleiner Sohn August noch so still sein und seine Frau Christiane noch so liebevoll um sein Wohl besorgt. Ausgerechnet sein Schwager Christian August Vulpius, ebenfalls Schriftsteller und von Goethe verachteter Viel- und Lohnschreiber, kommt ihm in dieser Situation zu Hilfe. Zu einer Hilfe, die Goethe nicht will und doch dringend braucht.
Charles Lewinsky, 1946 in Zürich geboren, ist seit 1980 freier Schriftsteller. International berühmt wurde er mit seinem Roman ›Melnitz‹. Er gewann zahlreiche Preise, darunter den französischen Prix du meilleur livre étranger. ›Der Halbbart‹ war nominiert für den Schweizer und den Deutschen Buchpreis. Sein Werk erscheint in 16 Sprachen. Charles Lewinsky lebt im Sommer in Vereux, Frankreich, und im Winter in Zürich.
Karten sind im Vorverkauf in der Eckermann-Buchhandlung erhältlich.
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. im Rahmen des LESARTEN-Festivals der Stadt Weimar. Gefördert von der Thüringer Staatskanzlei.
Ich hab den Krieg verhindern wollen
Ausstellung | Georg Elser und das Attentat vom 8. November 1939
Eine Dokumentation der Gedenkstätte Deutscher Widerstand und der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg.
Eröffnung 26. April, 15.00 Uhr
Einführung: Georg Ziller, Georg Elser Gedenkstätte Königsbronn
Realisiert mit Förderung durch die Landesstiftung Baden-Württemberg
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen · Thüringer Literaturrat e. V. · MDR-Figaro · MDR Thüringen – Das Radio
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