1935 Limlingerode
2013 Heide (Schleswig-Holstein)
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Der Dichterin Sarah Kirsch zum 85. Geburtstag – Von Heidelore Kneffel
Heidelore Kneffel – »Elke Erb in Limlingerode«
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Dichterstätte Sarah Kirsch in Limlingerode
Charlotte Krause
Sarah Kirsch wurde am 16. April 1935 in Limlingerode geboren und starb am 5. Mai 2013 Heide (Holstein) und war eine deutsche Schriftstellerin.
Sarah Kirsch kam als Ingrid Hella Irmelinde Bernstein in einer Pfarrfamilie zur Welt. 1937/38 verbrachte sie ihre Kindheit und Jugend in Halberstadt. Nach dem Abitur begann sie vorerst eine Forstarbeiterlehre, die sie jedoch wieder abbrach. In Halle (Saale) studierte sie vier Jahre lang Biologie und schloss als Diplom-Biologin ihr Studium ab. Von 1960 bis 1968 war sie mit dem Lyriker Rainer Kirsch verheiratet, den sie 1958 kennenlernte.
Unter ihrem ersten Vornamen-Pseudonym Sarah veröffentlichte sie ab 1960 erste Gedichte in Anthologien und Zeitschriften. 1963 bis 1965 studierte sie gemeinsam mit ihrem Mann am Literaturinstitut Johannes R. Becher in Leipzig. Gemeinsam mit Rainer Kirsch brachte sie ihren ersten Gedichtband Gespräch mit dem Saurier (1965) heraus. Im gleichen Jahr wurde Kirsch Mitglied beim Schriftstellerverband der DDR. 1967 erschien ihr erster eigener Gedichtband, Landaufenthalt.
Nach der Scheidung von ihrem Mann und einer kurzen Beziehung zu dem Schriftsteller Karl Mickel, brachte sie 1969 ihren Sohn Moritz zur Welt. In Ost-Berlin war sie bereits ab 1968 als Journalistin, Hörfunkmitarbeiterin und Übersetzerin tätig. 1973 veröffentlichte sie gleich drei Lyrik- und Prosabände. Im gleichen Jahr wurde sie Vorstandsmitglied im Schriftstellerverband der DDR. Ab 1969 erschienen auch in West-Deutschland verschiedene Werke von ihr.
Nur drei Jahre nach ihrer Wahl zum Vorstandsmitglied wurde sie aus dem Schriftstellerverband und der SED ausgeschlossen, da sie die Erstunterzeichnerin der Protesterklärung gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns war. 1977 siedelte sie mit ihrem Sonst nach West-Berlin über.
1978 wurde sie Mitglied in einem der bekanntesten internationalen Autorenverbände, P.E.N. Zusätzlich wurde sie Stipendiatin der Villa Massimo in Rom, wo sie dem Komponisten Wolfgang von Schweinitz begegnete, mit dem sie die darauf folgenden Jahre zusammenlebte.
1992 lehnte sie eine Berufung an die Berliner Akademie der Künste ab, da diese ehemaligen Mitarbeitern der Staatssicherheit Unterschlupf biete. Ab 1996 war sie Professorin (Brüder-Grimm-Professur) an der Universität Kassel und Gastdozentin an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Von 1981 bis 1983 lebte sie mit ihrem Sohn in Bothel, Landkreis Rotenburg. 1983 zog sie jedoch nach Tielenhemme (Schleswig-Holstein), wo sie zurückgezogen lebte. Sie lehnte das Bundesverdienstkreuz ab aufgrund der NS-Vergangenheit des damaligen Bundespräsidenten Karl Carstens. Zur Würdigung ihres literarischen Gesamtwerks erhielt sie 2005 den Bayrischen Literaturpreis (Jean-Paul-Preis). Zudem wurde sie mit einer Ehrenprofessur vom Land Schleswig-Holstein geehrt. Bis zu ihrem Tod war sie Mitglied der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft.
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