1906 München
1949 Cannes
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Neuerscheinung: »Der Weg entsteht im Gehen – Literarische Texte aus 100 Jahren Thüringen«
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Klaus Mann wurde 1906 als ältester Sohn von Thomas und Katia Mann in München geboren. Während seiner Schulzeit zeichnete sich Klaus Mann lediglich durch seine Aufsätze aus – davon abgesehen war er kein guter Schüler, weshalb er schließlich auf ein Internat kam.
1924 verbrachte Mann mehrere Wochen auf Stift Neuburg bei Heidelberg bei einem Freund seines Vaters, wo er an seinem ersten Novellenband arbeitete.
Im Spätsommer desselben Jahres zog er zu seiner Schwester Erika nach Berlin und trat eine Stelle als Theaterkritiker beim »12 Uhr Blatt« an. Bereits nach kurzer Zeit gab er seinen Beruf wieder auf und lebte als freischaffender Schriftsteller.
1925 wurde Klaus Manns erstes Theaterstück »Anja und Esther« in München und Hamburg uraufgeführt. Die darin thematisierte gleichgeschlechtliche Liebe zweier Frauen, bedeutete einen Tabubruch und verursachte einen gesellschaftlichen Skandal. Nachdem im selben Jahr sein Roman »Der fromme Tanz« publiziert worden war, gab er seine eigene Homosexualität bekannt.
Als Hitler 1933 zum Reichskanzler ernannt wurde, bezog Klaus Mann Stellung zu der politischen Situation und trat mit einem politisch-satirischen Programm in dem von seiner Schwester gegründeten Kabarett »Die Pfeffermühle« auf. Wenige Monate später floh er nach Paris, um einer Verhaftung durch die Nationalsozialisten zu entgehen. Sein Roman »Der fromme Tanz« gehörte zu den Werken, die von den Nationalsozialisten öffentlich verbrannt wurden.
1934 wurde Klaus Mann ausgebürgert und führte ein unstetes Leben mit wechselnden Aufenthalten. Das Leben als Emigrant hinderte ihn allerdings nicht daran, weiterhin literarische Texte zu schreiben. So war er von 1933 Herausgeber der Zeitschrift »Die Sammlung« in Amsterdam, ehe sie 1934 aufgrund einer zu geringen Abonnentenzahl geschlossen werden musste. Außerdem erschienen während dieser Zeit seine Romane »Flucht nach Norden« (1934) und »Mephisto« (1936). 1938 erhielt er die tschechische Staatsbürgerschaft.
1938 emigrierte Klaus Mann wie seine Eltern und seine Schwester Erika schließlich in die USA. Er unternahm Vortragsreisen, um auf die politische Situation in Deutschland aufmerksam zu machen. Von 1941 bis 1942 war er Herausgeber der antifaschistischen Zeitung »Decision. A Review of a Free Culture“. Ende 1941 meldete er sich freiwillig in die US Army. Ab 1943 – nun als amerikanischer Staatsbürger – war er zunächst in Nordafrika und dann in Italien stationiert. Als deutschsprachiger Soldat hatte er unter anderem die Aufgabe, deutsche Kriegsgefangene zu verhören. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges blieb Klaus Mann zunächst in Deutschland und arbeitete als Sonderberichterstatter der Armeezeitschrift »The Stars and Stripes«.
Als Klaus Mann 1948 wieder in die USA zurückkehrte, zog er zunächst in das Haus seiner Eltern, von denen er auch finanziell abhängig war. Nach einem Suizidversuch im selben Jahr, verließ er die Eltern und lebte bei verschiedenen Freunden. 1949 reiste er nach Europa, um an dem Roman »The Last Day« zu arbeiten. Am 21. Mai 1949 starb er in Cannes an einer Überdosis Schlaftabletten.
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