1933 München
2018
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Erinnerungen an Hans Arnfrid Astel – Von Christoph Schmitz-Scholemann
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Jens Kirsten
Thüringer Literaturrat e.V.
Arnfrid Astel wurde 1933 als Sohn des nationalsozialistischen Rasseforschers Karl Astel in München geboren. Als der Vater eine Stelle an der Universität Jena übernahm, deren Rektor er wurde, zog die Famlie nach Weimar, wo Astel aufwuchs. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs besuchte Astel das Gymnasium im bayerischen Windsbach, wo er 1953 das Abitur ablegte. Er studierte Biologie und Literaturwissenschaft in Freiburg und Heidelberg und arbeitete dann zunächst als Hauslehrer an einer Internatsschule. 1958 bis 1966 war er mit der Schriftstellerin Eva Vargas verheiratet. Als sich 1985 sein Sohn Hans das Leben nahm, nahm er dessen Vornamen zusätzlich zu seinem eigenen an.
In der Zeitschrift für Gedichte »Lyrische Hefte«, die Astel 1959 gründete und bis 1971 betreute, stellte er zahlreiche wichtige lyrische Stimmen des deutschsprachigen Raumes vor. 1966 begann er als Verlagslektor in Köln zu arbeiten; 1967 wurde er Literaturredakteur beim Saarländischen Rundfunk.
Sein Engagement für die Studentenbewegung 1968 schlug sich in einem ersten Gedichtband nieder. 1971 wurde er vom Intendanten des Saarländischen Rundfunks entlassen, nachdem er politische Epigramme gesendet hatte. Nach einem Urteil des Bundesarbeitsgerichtes musste er 1973 wieder eingestellt werden, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1998 arbeitete.
Neben seinem Beruf als Literaturredakteur und Schriftsteller leitete er von 1979 bis 1996 eine Schreibwerkstatt an der Universität Saarbrücken, die als »Saarbrücker Schule« bekannt wurde. Unter anderem ging aus ihrem Kreis die Literaturzeitschrift »Streckenläufer« hervor.
Hans Arnfrid Astel war Mitglied im Verbandes deutscher Schriftsteller (VS), dessen stellvertretdender Bundesvorsitzender er von 1989 bis 1991 war. Er lebte in Saarbrücken und Trier, wo er 2018 starb.
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