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Harry Wilde: Der falsche Prophet Louis Haeusser
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Jens Kirsten
Harry Wilde, Theodor Plievier. Nullpunkt der Freiheit, München - Wien - Basel 1965.
Nachdem Theodor Plievier 1922 in Weimar bereits als barfüßiger Prophet aufgetreten war, über den Harry Schulze-Wilde die 1965 im Verlag Kurt Desch erschienene Biographie »Theodor Plievier. Nullpunkt der Freiheit« schrieb, kam Plievier 1945 nach Weimar, um in der sowjetischen Besatzungszone am Aufbau des neuen Deutschland mitzuwirken. Plievier, der in der Emigration in der Sowjetunion lebte und mit der »Gruppe Ulbricht« im April 1945 nach Deutschland reiste, erhielt von Johannes R. Becher den Auftrag, nach Weimar zu gehen und dort am Aufbau, vor allem des »Kulturbundes für die demokratische Erneuerung Deutschlands« mitzuwirken.
Plievier, der mit seiner Frau Hildegard nach Weimar reiste, erhielt die Villa des ehemaligen NS-Kreisleiters Franz Hoffmann am Malerstieg 11 zugewiesen, die aus einem Fundus von beschlagnahmtem Eigentum von NS-Funktionären möbliert wurde. Plievier scharte alsbald einige Verwandte und Freunde um sich. Unter ihnen Heinrich Pöllot, dem Harry Domela in Plieviers Wohngemeinschaft in der Landsberger Straße begegnet war und der Schriftsteller und Bohemien Johannes Nohl, der am Malerstieg 9 für einige Zeit Quartier nahm.
Johannes R. Becher besuchte Plievier wiederholt in seiner Weimarer Villa. Zu Besuch kam der Theaterkritiker Herbert Ihering und der Schriftsteller Klaus Mann. Zu dem in Weimar lebenden Maler Albert Schäfer-Ast entwickelte Plievier in der Weimarer Zeit ein enges freundschaftliches Verhältnis.
Zum Verleger Gustav Kiepenheuer pflegte Plievier nicht nur freundschaftliche Beziehungen; er beteiligte sich auch finanziell an dessen Verlag. Im Frühjahr 1947 erschien im Kiepenheuer-Verlag »Eine deutsche Novelle« von Theodor Plievier. In Weimar ging Plievier zunehmend auf Distanz zum sowjetisch-deutschen System. Ende Juli 1947 verließ er mit seiner Frau Weimar und die Sowjetische Besatzungszone und siedelte nach München über.
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