Malerstieg 11
[Weimar]

Lokation

Malerstieg 11
99425 Weimar

50.964821, 11.33469

Personen

Harry Wilde

Harry Domela

Artikel

Harry Wilde: Der falsche Prophet Louis Haeusser

Zugehörige Gemeinde

Weimar

Autor

Jens Kirsten

Harry Wilde, Theodor Plievier. Nullpunkt der Freiheit, München - Wien - Basel 1965.

Nach­dem Theo­dor Plie­vier 1922 in Wei­mar bereits als bar­fü­ßi­ger Pro­phet auf­ge­tre­ten war, über den Harry Schulze-Wilde die 1965 im Ver­lag Kurt Desch erschie­nene Bio­gra­phie »Theo­dor Plie­vier. Null­punkt der Frei­heit« schrieb, kam Plie­vier 1945 nach Wei­mar, um in der sowje­ti­schen Besat­zungs­zone am Auf­bau des neuen Deutsch­land mit­zu­wir­ken. Plie­vier, der in der Emi­gra­tion in der Sowjet­union lebte und mit der »Gruppe Ulb­richt« im April 1945 nach Deutsch­land reiste, erhielt von Johan­nes R. Becher den Auf­trag, nach Wei­mar zu gehen und dort am Auf­bau, vor allem des »Kul­tur­bun­des für die demo­kra­ti­sche Erneue­rung Deutsch­lands« mitzuwirken.

Plie­vier, der mit sei­ner Frau Hil­de­gard nach Wei­mar reiste, erhielt die Villa des ehe­ma­li­gen NS-Kreis­lei­ters Franz Hoff­mann am Maler­stieg 11 zuge­wie­sen, die aus einem Fun­dus von beschlag­nahm­tem Eigen­tum von NS-Funk­tio­nä­ren möbliert wurde. Plie­vier scharte als­bald einige Ver­wandte und Freunde um sich. Unter ihnen Hein­rich Pöl­lot, dem Harry Domela in Plie­viers Wohn­ge­mein­schaft in der Lands­ber­ger Straße begeg­net war und der Schrift­stel­ler und Bohe­mien Johan­nes Nohl, der am Maler­stieg 9 für einige Zeit Quar­tier nahm.

Johan­nes R. Becher besuchte Plie­vier wie­der­holt in sei­ner Wei­ma­rer Villa. Zu Besuch kam der Thea­ter­kri­ti­ker Her­bert Ihe­ring und der Schrift­stel­ler Klaus Mann. Zu dem in Wei­mar leben­den Maler Albert Schä­fer-Ast ent­wi­ckelte Plie­vier in der Wei­ma­rer Zeit ein enges freund­schaft­li­ches Verhältnis.

Zum Ver­le­ger Gus­tav Kie­pen­heuer pflegte Plie­vier nicht nur freund­schaft­li­che Bezie­hun­gen; er betei­ligte sich auch finan­zi­ell an des­sen Ver­lag. Im Früh­jahr 1947 erschien im Kie­pen­heuer-Ver­lag »Eine deut­sche Novelle« von Theo­dor Plie­vier. In Wei­mar ging Plie­vier zuneh­mend auf Distanz zum sowje­tisch-deut­schen Sys­tem. Ende Juli 1947 ver­ließ er mit sei­ner Frau Wei­mar und die Sowje­ti­sche Besat­zungs­zone und sie­delte nach Mün­chen über.

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