Beulwitz
[Gemeinde]

Links­saa­lisch, also west­lich von Saal­feld, ist der Ort Beul­witz gele­gen. Auf dem dor­ti­gen Edel­hof sollte Erwin  Stritt­mat­ter im Som­mer 1936 den bei­den unver­hei­ra­te­ten Schwes­tern Hed­wig und Elsa Ruetz eine Kanin­chen­farm ein­rich­ten. Ers­tere ist Male­rin (1903 von M. Lie­ber­mann por­trä­tiert), die andere Sän­ge­rin. Mit dem ange­schaff­ten Auto muss er beide durch halb Thü­rin­gen kut­schie­ren. Auf einem der auf dem Edel­hof regel­mä­ßig durch­ge­führ­ten Lese­abende lernte Stritt­mat­ter die Schrift­stel­le­rin Toni Schwabe ken­nen, die er 1977 in einer Nach­ti­gall-Geschichte, in der der Ort Blö­witz heißt, »Tina Babe« nen­nen wird.

Er selbst lebt auf dem Edel­hof mit sei­ner Gelieb­ten Wal­traut Kai­ser, einer Schnei­de­rin und Han­dels­ver­tre­te­rin für Damen­un­ter­wä­sche  zusam­men, die er in Sprem­berg ken­nen gelernt hatte und für die er in Beul­witz ein Lied („Haben zusam­men am Wei­her gesessen/Waltraut, ich und der Mond“) schrieb. Als Stritt­mat­ter  im Juni 1945 aus dem Krieg zurück­kehrte und in Saal­feld wohnte, arbei­tete er auf dem zu Beul­witz gehö­ren­den Obst­gut Geh­len, wo er den Roman »Och­sen­kut­scher« (1951) kon­zi­pierte und Kon­takte zur »Thü­rin­gi­schen Lan­des­zei­tung« aufnahm.

Nach­dem die Geliebte nach Saal­feld gegan­gen war, zog Stritt­mat­ter im Herbst 1937 in das süd­lich von Saal­feld lie­gende Resch­witz, wo er auf dem heute noch vor­han­de­nen Mühl­gut Pferde auf ihren Ein­satz beim Mili­tär vor­be­rei­tete. Als Wal­traut Kai­ser im Dezem­ber zu ihm zurück­kehrte, hei­ra­tete er sie. Am 27. 3. 1938 wurde in Resch­witz ihr gemein­sa­mer Sohn Ulf gebo­ren. Am 4. 6. zog die Fami­lie nach Saalfeld.