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Rebekka Jochem
Thüringer Literaturrat e.V.
Nach dem zweiten Weltkrieg kehrte Erwin Strittmatter im Juni 1945 nach Saalfeld zurück. Bis er eine Arbeit gefunden hatte, wohnte er bei seiner Familie, obwohl ihm Waltraud Kaiser im Januar 1945 einen Brief mit der Scheidungserklärung geschickt hatte. Welches der Elternteile das Sorgerecht für ihre zwei Söhne Ulf und Kurt hingegen bekommen sollte, war zu dieser Zeit noch nicht entschieden. Waltraud Kaiser wohnte mittlerweile nicht mehr in dem ärmlichen Haus »Saalwiesen 2«, sondern in der Johannisstraße 3 im Zentrum der Stadt.
Schließlich fand Strittmatter eine Anstellung auf dem Obstgut Gehlen am Rande von Saalfeld. Daneben verdiente er sich als Englischlehrer noch etwas dazu.
Der Wunsch, endlich ein wirklicher Schriftsteller zu sein und sich nicht länger nur dafür auszugeben, wurde in Strittmatter immer größer. Er bemühte sich bei zahlreichen Thüringer Zeitungsredaktionen, um Veröffentlichungen. Fast alle sagten ab. Bis Hedwig Ruetz, seine ehemalige Arbeitgeberin auf dem Edelhof in Beulwitz, schließlich den Kontakt zwischen Strittmatter und Werner Nickold, dem Schriftleiter der „Thüringischen Landeszeitung“ herstellte. Nickold veröffentlichte insgesamt vier Texte Strittmatters in der »TLZ«, die alle Vorarbeiten zu seinem Debüt-Roman »Ochsenkutscher« waren. 1950 erschien der Roman dann erst in Fortsetzungen in der »Märkischen Volksstimme«, bevor er im gleichen Jahr als erstes Buch Strittmatters veröffentlicht wurde.
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